Osten? Oder war es Westen?

Der Urwald oder, wie viele ihn nennen, der Dschungel erstreckt sich sehr weit. Hier verbergen sich verschiedene Rassen wie die Affenmenschen. Doch es gibt auch das sogenannte Paradies Shyána Nelle, welches sich in der großen Senke befindet.
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Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Montag 19. April 2021, 21:43

Maruka kommt von Zünglein an der Waage

Erneut überschritt Maruka die Grenze von Dorf zu Urwald. Und erneut umfing sie die drückende Luft der dichten Bewachsung durch die verschiedensten Pflanzen. Die Geräusche, die ihre feinen Katzensinne zu hören bekamen, unterschieden sich allerdings beträchtlich. Die Dunkelheit und die beginnende Nacht, lockten ganz andere Tiere hervor. In diesem Urwald gab es nicht nur Tiger, Echsen und Papageien, hier lebten auch unbekanntere, wie zum Beispiel die übergroße Gottesanbeterin, Mantis, die Maruka im Dorf probieren durfte, oder Spinnen, die über das normale Maß hinaus gewachsen waren. Wenn jemand nicht in der Nacht zuhause war, konnte einen die Atmosphäre ziemlich zusetzen. Immer wieder kreischten unheimliche Geräusche auf, verschreckten kleinere Beutetiere im Unterholz und ab und zu, konnte Maruka auch Affen hören, die scheinbar kommunizierten. Phas bewegte sich -für einen Menschen- relativ lautlos er war geschickt darin, sich so fortzubewegen, dass er nicht ständig Äste knickte oder durch Blattwerk am Boden raschelte. Tatsächlich war er gleichzeitig sehr schweigsam und schien seine Aufgabe hinzunehmen, ohne etwas dagegen zu haben. Die Ältesten im Dorf schienen tatsächlich sehr hohes Ansehen zu genießen. Ob es Gegenrede gab? Und wenn, wurde diese geahndet? Maruka konnte noch eine ganze Weile die summenden Tabiki hören und das länger, als das Licht der Fackeln anzeigte, wo sich das Dorf befand. Nach rund einer Viertelstunde, waren sie dann aber völlig alleine und nichts hätte darauf hingewiesen, dass sich hier ein Urwaldvolk verbarg. Maruka brauchte nicht lange, um sich zu orientieren und den Weg zu finden, der sie zum Tiger führen würde. Zielsicher und wendig, folgte sie ihrer Fährte, während ihr Funkenfreund immer eine kleine Nasenlänge vorausflog. Ob er ihr den Weg zeigte oder einfach die Umgebung genoss, konnte man nicht sagen, doch er flog und trudelte durch die Luft, als würde ihn etwas antreiben.

Ihr Weg führte das 3er-Gespann Richtung Osten. Es war nicht ganz auszumachen, wie lange sie gingen, doch erreichten sie die erste Station, bei der es interessant wurde, nach einigen Kilometern Fußmarsch. Hier befanden sich abgeknickte Blätter und Zweige an einigen Stellen und für das geschultere Auge oder die feine Nase, gab es vereinzelte Blutspuren zu finden. Sie waren, was Marukas Witterung bestätigen würde, auf der richtigen Spur. Hier ganz in der Nähe, musste sich der gehörte Kampf abgespielt haben. Phas wartete auf eventuelle Anweisungen Marukas, die er dann sorgfältig ausführen würde. Wenn sie den Spuren folgten, würde es ungefähr noch 2 Kilometer sein, bis sie dann den Ort des Geschehens erreichten. Hier lag, inmitten von platt gedrücktem Farn, herausgerissenen Schlingpflanzen und Nesseln, der Körper des toten Tigers. Heftige Attacken mussten zu seinem Niedergang geführt haben, denn das einst schöne, helle Fell war von getrocknetem Blut getränkt. Auch tummelten sich bereits sämtliche Aasfresser in Form von Insekten, Asseln und anderem Kriechgetier auf der Leiche. Rundherum dürfte es noch interessante Spuren zu verfolgen geben, und auch Tar'Ak war hier gewesen, ebenso wie Ralion, was Maruka sicherlich wahrnehmen würde. Die Hybridin konnte, wenn sie die Blutspuren verfolgen wollte, riechen, dass sie sowohl nach Osten weiter gingen, als auch nach Norden. Vielleicht teilten sie und Phas sich auch auf? Oder sollten sie lieber zusammenbleiben? Es war sicher gut, beide Spuren zu verfolgen, denn es galt schließlich herauszufinden, was die Dunklen in diesem Landstrich wollten und was sie vorhatten. Nachlässigkeit, das wusste Maruka, würde bitterböse Konsequenzen haben.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Dienstag 20. April 2021, 18:52

In welche Himmelsrichtung sich Maruka bewegte, war ihr eigentlich egal, da sie eh nicht wusste, wo sie sich auf einer Weltkarte befunden hätte. Seit dem die Götter sie als Figur mal hier mal dorthin versetzten, wusste sie ohnehin nicht mehr wo sie war, bis man es ihr sagte und dann musste sie es einfach glauben. Für sie war nur der Weg wichtig, den sie nun beschritt und das tat sie nicht alleine. Phas bewegte sich -für einen Menschen- relativ lautlos. Tatsächlich war er gleichzeitig sehr schweigsam, was gut war, denn sie sollten nicht gehört werden. Nach rund einer Viertelstunde Marsch, waren sie dann aber völlig alleine und nichts hätte darauf hingewiesen, dass sich hier ein Urwaldvolk verbarg. Maruka brauchte nicht lange, um sich zu orientieren und den Weg zu finden, der sie zum Tiger führen würde. Zielsicher und wendig, folgte sie ihrer Fährte, während ihr Funkenfreund immer eine kleine Nasenlänge voraus flog. Solange dieser nicht plötzlich abbog, würde sie ihren Instinkten, also so auch ihm folgen. Ihr Weg führte das 3er-Gespann Richtung Osten. Es war nicht ganz auszumachen, wie lange sie gingen, doch erreichten sie die erste Station, bei der es interessant wurde, nach einigen Kilometern Fußmarsch. Hier lag, inmitten von platt gedrücktem Farn, herausgerissenen Schlingpflanzen und Nesseln, der Körper des toten Tigers. Heftige Attacken mussten zu seinem Niedergang geführt haben, denn das einst schöne, helle Fell war von getrocknetem Blut getränkt. Maruka kamen die Tränen bei seinem Anblick. Ein solch erhabenes Tier so zu sehen, tat ihr in der Seele weh. Es tummelten sich bereits sämtliche Aasfresser in Form von Insekten, Asseln und anderem Kriechtier auf der Leiche, aber so war nun mal die Natur. Seine Energie würde wieder in den Kreislauf eingehen. Sie kniete sich kurz neben ihn und berührte seine Stirn. Sie nahm auf ihre Weise Abschied. Dann stand sie aber auch schon auf und widmete sich dem, weswegen sie gekommen war. Rundherum gab es noch andere interessante Spuren zu verfolgen, und auch Tar'Ak war hier gewesen, ebenso wie Ralion, was Maruka schnell wahrnahm. Die Hybridin konnte riechen, dass sie sowohl nach Osten weiter gingen, als auch nach Norden. Flüsternd besprach sie sich kurz mit dem Jäger:
„Sie haben sich hier getroffen. Einige kamen aus Norden, einige weiter aus dem Osten. Kannst du sehen, wie viele Spuren jede Fährte zeigt?“
Sie schaute natürlich selbst, aber musste auch wissen, wie gut ihr Begleiter nun wirklich war. Acht Dunkelelfen hatten die Tabiki erreicht. Wie viele waren es hier beim Kampf mit dem Tiger gewesen? Auch nur einer mehr oder weniger, konnte das Gesamtbild ändern. Es war notwendig beide Spuren zu verfolgen, denn es galt schließlich herauszufinden, was die Dunklen in diesem Landstrich wollten und was sie vorhatten. Nachlässigkeit, das wusste Maruka, würde bitterböse Konsequenzen haben, aber sich aufzuteilen wäre ein genauso großer Fehler. Wenn Phas allein auf einen Trupp Dunkelelfen oder ein Lager stoßen würde, war die Gefahr groß, dass er aus reiner Neugierde Fehler machte...
Neugier... etwas weswegen ich auch gern Fehler mache...
Also war die Entscheidung einfach. Sie würden gemeinsam BEIDE Wege erkunden müssen, auch wenn dies mehr Zeit beanspruchen würde. Allein Marukas menschliche Logik wählte dann als erste den Weg nach Osten, denn von dort war es eine gerade Linie bis zum Dorf der Tabiki. Es war einfacher anzunehmen, dass von dort auch jene gekommen waren, die einen Plan mit dem Waldvolk im Sinn hatten. Die Spuren, die aus dem Norden kamen, konnten sich auch einfach dazu gesellt haben, zumal sie dann gemeinsam weiter gezogen waren. Falls Phas dem nichts mehr hunzu zu fügen hatte, ging es schnell weiter.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 22. April 2021, 07:39

Maruka brauchte keinen Kompass, um sich zurechtzufinden. Ihre tierischen Sinne, halfen der Mantronerin mit Fell in vielen Lebenslagen weiter und gaben ihr Selbstvertrauen, Stärke und Durchsetzungsvermögen. Was anfangs eine Schwäche für sie war, war nun ihre größte Stärke und auch die Katze in ihr, profitierte von dieser Symbiose. So zweifelte auch weder der Älteste, noch Phas, an ihren Führungsqualitäten. Es war für die Tabiki keineswegs selbstverständlich, mit ihren Traditionen zu brechen und war für die Hybridin eine wahre Ehre, dass sie es für sie taten. Es war eine Anerkennung, eine Auszeichnung, die bis vor wenigen Stunden nicht mal denkbar gewesen wäre. Selbst Kali hatte Maruka vehement davon abgeraten, für das Dorf auf die Jagd zu gehen und doch stand sie nun da, blickte auf den toten Tiger und in ihr rührte sich die Trauer, über diesen Verlust. Maruka nahm sich die Zeit, um sich auf ihre Weise zu verabschieden und kehrte dann zurück, zum Hier und Jetzt. Als sie sich einen kurzen Überblick verschaffen konnte, richtete sie ihre Worte an ihren Begleiter, Phas. Dieser betrachtete den Tiger, wirkte nicht minder erschüttert, als sie selber noch vor wenigen Sekunden und hob dann den Blick, um sich der Antwort, auf ihre Frage zu widmen. Seine hellen, braunen Augen suchten den Waldboden genau ab und er bewegte sich langsam, um den Tiger herum. Er ging sogar ein paar Schritte weg, nur um dann wiederzukommen und ihr zu zunicken: „Sie kamen aus dem Norden. Ich kann 8 Spuren erkennen. Die Spuren nach Osten sind anders, nicht so tief eingedrückt. Und es sind Spuren von nur einer Person.“, antwortete er der Katze und sah sich erneut um. Seine Stimme hatte etwas Beruhigendes, auch wenn man das dem Jäger, aufgrund seines Aussehens, nicht zugetraut hätte. Sie wirkte fast sanft und melodisch. Nachdem er abermals die Stelle untersucht hatte, an der der Tiger lag, kam er langsam wieder zurück, zu seiner Anführerin. „Der Kampf fand hier statt. Der Tiger hatte andere Beute im Visier.“, er nickte in Richtung Osten. „Während die Spuren dorthin, von hier wegführen, kommen diese da", er zeigte nach Norden, „hierher.“, schloss er dann und blickte Maruka an. Etwas änderte sich kurz in seinem Blick. „Ich bin ein guter Jäger. Tauruk schickte mich, dir zu helfen und ich akzeptiere das, weil du,“, er legte eine Hand auf seinen nackten Oberkörper und neigte den Kopf, zu einer Verbeugung, „unser Dorf gerettet hast. Danke.“, sagte er dann und klang vollkommen ehrfürchtig, bei seinen Worten. Maruka hatte es innerhalb kürzester Zeit geschafft, einen gestandenen Jäger davon zu überzeugen, dass auch Frauen anführen konnten oder zumindest sie. Lag das nun daran, dass sie einen Katzenschwanz hatte? Oder vielleicht daran, dass sie dem Dorf wirklich viel Leid ersparen konnte, durch ihr beherztes Eingreifen? Phas hingegen wirkte so, als ob er sich für sein ganzes Dorf stellvertretend bedankte. Dann wurde er wieder schweigsamer und wartete geduldig, was sie nun tun wollte. Sie entschied sich, den Weg nach Osten einzuschlagen und bat Phas, sie zu begleiten. Maruka würde wohl nichts dem Zufall überlassen und den Jäger, von etwa 26 Jahren, alleine losschicken. Jetzt galt es, vorsichtig genug zu sein und seine Kräfte zu vereinen, anstatt sie zu trennen. Phas nickte kurz, dass er verstanden hatte und setzte sich, gleich nach Maruka in Bewegung.
Die beiden Jäger folgten einer Spur, die nicht verbergen konnte, dass es sich hierbei um ein recht dilettantisches Verhalten handelte, da man sich offenbar nicht die Mühe gemacht hatte, vorsichtig zu treten. Überall gab es abgeknickte Äste und platte Pflanzen, mehrere hundert Meter lang. Eine Herausforderung, den Spuren zu folgen, war es nun wirklich nicht. Es dauerte nicht sehr lange, da hielt Phas, mit einem beherzten Griff, Maruka plötzlich fest. Es musste seltsam sein, dass er diese Distanz überbrückte, doch Maruka durfte schnell klar sein, wieso er das tat: Zu ihren Füßen, lag ein kleines Stück, abgerissenes, Papier. Es sah nach vergilbten, dickem Pergament aus und auf der einen Seite war nichts zu finden. Auf der anderen jedoch, feine Kohlestiftlinien. Phas legte einen Finger an seine Lippen, bedeutete Maruka damit, nichts zu sagen und deutete dann den Weg durch das Dickicht entlang. Maruka konnte sehen, wenn sie es nicht schon vorher erkannt hatte, dass sich eine Schneise durch das dicht bewachsene Blattwerk am Boden gebildet hatte. Etwas oder jemand, musste hier schnell und ohne sich groß Gedanken über Verfolger gemacht zu haben, hindurch gerannt sein. Oder war sich dieses Etwas, dieser Jemand, sicher, nicht verfolgt zu werden? Gab es vielleicht einen Grund, wieso? Phas hingegen, hatte das Gefühl, welches er Maruka, mit seinem Fingerzeig mitteilte, dass sie besser leise sein sollten. Maruka konnte, wenn sie die Geräusche des Urwalds ausblendete, hören, wie etwas unweit ihrer Position den harmonischen Klang der Urwaldmusik störte. Es war fast wie ein dumpfes Fauchen, gefolgt von Klick-Geräuschen und einem leisen Wehklagen. Eine seltsame Geräuschkulisse mischte sich da in ihr feines Gehör. Phas schien das derweil noch nicht hören zu können, erst wenn sie weiter der Schneise, aus zerdrückter Flora und kleinen Pergamentschnipseln, folgten, würde er ebenfalls in den Genuss kommen, die seltsamen Geräusche zu hören.
Ja, Maruka wusste, dass Neugierde sie oft in Schwierigkeiten bringen konnte, aber sie war auch der Motor, der sie weiter trieb, egal in welchen Lebenslagen. Wie weit hatte ihre Neugierde sie schon gebracht? Angefangen, damals, auf dem Eis in ihrer Heimat? Hätte sie nicht wissen wollen, wohin der Eisbär verschwunden war, als sie abtauchte ins eisige Nass, wie wäre ihr Leben wohl verlaufen? Ob sie immer noch in Mantron leben würde? Oder wäre sie, wenn auch mehr freiwillig, trotzdem in die Welt gezogen und hätte sie so viele Jahre später hier wiedergefunden? Marukas Neugierde war etwas Essentielles, was sie ausmachte und sie zu der machte, die sie heute war.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Freitag 23. April 2021, 13:16

Hellbraune Augen... hübsch...
Maruka beobachtete den kleinen Jäger wie er den Waldboden genau absuchte. Mit seinen 1,60m war er sogar ein klein bisschen kleiner als sie, wirkte aber insgesamt massiger. Seine athletische Figur war gewiss nicht unansehnlich und auch seine Stimme gefiel ihr sehr, aber im Moment sah und bewunderte sie mehr seine Effektivität, als irgendetwas anderes.
„Sie kamen aus dem Norden. Ich kann 8 Spuren erkennen. Die Spuren nach Osten sind anders, nicht so tief eingedrückt. Und es sind Spuren von nur einer Person.“
Seine Stimme hatte etwas Beruhigendes, auch wenn man das dem Jäger, aufgrund seines Aussehens, nicht zugetraut hätte. Sie wirkte fast sanft und melodisch.
„Der Kampf fand hier statt. Der Tiger hatte andere Beute im Visier.“
, er nickte in Richtung Osten. Marukas Ohren zuckten leicht bei seiner Stimme.
„Während die Spuren dorthin, von hier wegführen, kommen diese da"
, er zeigte nach Norden.
...zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort würde ich mich über eine Geschichte von ihm am Lagerfeuer freuen... seine Stimme gefällt mir. Könnt ich mich einrollen und einschlafen... aber nicht JETZT!
„hierher....Ich bin ein guter Jäger. Tauruk schickte mich, dir zu helfen und ich akzeptiere das, weil du,“
, er legte eine Hand auf seinen nackten Oberkörper und neigte den Kopf, zu einer Verbeugung.
„unser Dorf gerettet hast. Danke.“
, sagte er dann und klang vollkommen ehrfürchtig, bei seinen Worten. Phas wirkte so, als ob er sich für sein ganzes Dorf stellvertretend bedankte. Sie nickte nur in Anerkennung für seinen Dank. Für Maruka war es selbstverständlich gewesen, sie hatte nicht eine Sekunde daran gedacht, das Volk sich selbst zu überlassen. Dann wurde er wieder schweigsamer und wartete geduldig, was sie nun tun wollte. Sie entschied sich, den Weg nach Osten einzuschlagen und bat Phas, sie zu begleiten. Jetzt galt es, vorsichtig zu sein und seine Kräfte zu vereinen, anstatt sie zu trennen.
Die beiden Jäger folgten der starken Spur. Es dauerte nicht sehr lange, da hielt Phas, mit einem beherzten Griff, Maruka plötzlich fest. Zu ihren Füßen, lag ein kleines Stück, abgerissenes, Papier. Sie hob es auf. Es sah nach vergilbten, dickem Pergament aus und auf der einen Seite waren feine Kohlestiftlinien.
Ein Stück Karte? ...Ein Buch?...
Phas legte einen Finger an seine Lippen, bedeutete Maruka damit, nichts zu sagen und deutete dann den Weg durch das Dickicht entlang. Die Schneise, der sie schon eine Weile folgten, führte hier weiter durch dicht bewachsenes Blattwerk. Maruka konnte, als sie die Geräusche des Urwalds ausblendete, hören, wie etwas unweit ihrer Position den harmonischen Klang der Urwaldmusik störte. Ihre großen Ohren richteten sich wie Trichter darauf aus. Es war fast wie ein dumpfes Fauchen, gefolgt von Klick-Geräuschen und einem leisen Wehklagen. Sie nickte ihm still zu, deutete auf ihre Ohren und in die Richtung der Geräusche und schlicht langsam und sehr vorsichtig los. Vorzugsweise würde sie nicht den gleichen Weg nehmen, der ihr hier schon ausgetreten worden war, sondern einen wählen, wo sie mehr Deckung hatten. Inzwischen war es auch sicher tiefste Nacht geworden, so dass sie quasi unsichtbar waren und ihre Katzenaugen ihr gute Dienste leisteten, wo andere fast blind wurden. Wenn sie näher kamen, würde auch Phas die merkwürdigen Geräusche hören. Maruka wusste, dass Neugierde sie oft in Schwierigkeiten bringen konnte, aber sie war auch der Motor, der sie an trieb, egal in welchen Lebenslagen. Sie war etwas Essentielles, was sie ausmachte und sie zu der machte, die sie heute war. Also zeigte sie mit der Handfläche nach unten und deutete damit an, dass sie beide in Deckung bleiben mussten, während sie sich lautlos durch das nächtliche Unterholz bewegten.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Samstag 24. April 2021, 10:06

Die Pergamentschnipsel auf dem Weg, wiesen keinerlei Schrift auf oder zumindest nicht solche, die geläufig wäre. Auf jedem weiteren Schnipsel gab es lediglich Linien, mal dicker, mal dünner und offenbar ohne erkennbares Muster. Maruka besprach sich, durch Handzeichen, mit Phas, wie sie nun weiter vorgehen sollten. Phas nickte, als Maruka bedeutete, dass sie sich lieber ‚hintenrum' anschleichen wollte, um einen möglichen Überraschungseffekt nicht ungenutzt zu lassen. Immerhin war die Situation unklar und keiner wusste, was sie erwarten würde. Nach den Gegebenheiten im Dorf, war allerhöchste Vorsicht geboten, das war beiden klar. Also folgte Phas dem neu hinzugefügten Pfad, durch das Unterholz, während Maruka andere Möglichkeiten hatte: Sie konnte sich links und rechts in die Büsche schlagen oder hatte die Möglichkeit, nach oben zu gehen. Bäume, nicht schwindelerregend hoch, wie der heilige Baum im Dorf der Tabiki, doch ausreichend, um sich einen Überblick zu verschaffen, gab es in unterschiedlichen Abständen zueinander. Für eine Jägerin und Katze ihres Kalibers, wären aber beherzte Sprünge sicher möglich, um sich darin fortzubewegen. Gleichzeitig würde ihr die herrschende Nacht helfen, sich unbemerkt an die seltsamen Geräusche anzupirschen. Wie Maruka das anstellte, war ihren Instinkten überlassen und alle Wege führten zum gleichen Ziel:
Am Ende der künstlichen Schneise, die etwas Unbekanntes aus unerfindlichen Gründen in die Botanik geschlagen hatte, ging es ein kleines Stück abwärts in eine kleine Senke. Es war wie ein Erdloch, das über viele Jahre hinweg entstanden war, wenn sich durch monsunartige Regenfälle, die Erde gelockert hatte und ganze Bäume, am Rand der Senke, entwurzelt wurden. Die Senke war inzwischen so groß geworden, dass man gut 100 Schritte brauchte, um sie zu durchqueren. Die Ränder der Senke waren mit Schlingpflanzen, giftigem Efeu und einer wahren Blütenpracht versehen, die allerdings in der Nacht kaum auffallen dürfte. Viele dieser Blüten, zogen das Tageslicht vor und verschlossen sich, sobald Manthalas Schatten, sich über sie ergoss. Andere jedoch, erblühten erst, wenn die Dunkelheit vorherrschte. So wurde die Senke in ein schaurig-schönes, hellblaues Licht getaucht, als seltsam anmutende Pilze mit schmalen, spitzen Köpfen, hier und dort den Boden beleuchteten. Offenbar waren es ähnliche Pilze, wie die im Nachtelfenreich, doch hatte sie sich den Urwald, als Heimat erkoren. So wirkte die Senke wie ein kleiner See, aus blauem Licht und überall tanzten kleinere gelbe Glühwürmchen und grüne Baumgeister durch die Luft. Maruka's kleiner Freund, steckte neugierig die Nase aus ihrem Fell, während er sich gleichzeitig an ihr festhielt. Alles in allem war dieser Ort auf seine Weise schön und vielleicht war auch die teilweise giftige, gefährliche Pflanzenwelt Teil dieser Faszination. Innerhalb der Senke jedoch, konnten gute Augen Schatten ausmachen. Hier tummelten sich 2 mannshohe Wesen mit Armen, die zu scharfen Scheren wurden und gefährlich klickten. Sie waren erhoben und schienen etwas, weiter oben erreichen zu wollen. Immer wieder ‚tanzten' sie um etwas herum, die vergleichsweise kleinen Köpfe, in den gepanzerten Nacken gehoben. Folgte man ihren Blicken aus schwarzen Augen, konnte man oberhalb ihrer Köpfe einen kleinen Käfig erkennen. Dieser war an einem Seil befestigt, dessen Ursprung man am Rande der Senke vermuten konnte. Unterhalb des Käfigs und unterhalb der dicken Chitinbeine der Urwaldtiere, befand sich offenbar Morast. Vermutlich war hier tatsächlich mal Wasser drin gewesen und hatte den Boden zu einem moorartigen Untergrund gemacht. Vielleicht lief die Senke auch voll, wenn die Regenfälle zahlreich über diesen Landstrich herfielen. Immer wieder klickten und fauchten die Tiere unterhalb des Käfigs, bewegten sich ständig , um nicht einzusinken und versuchten den Käfig zu erreichen. Innerhalb dieses Käfigs, konnte man einen Schemen erkennen, der tunlichst vermied, an den Rand der Gitterstäbe, und den drohenden Scheren der Gottesanbeterinnen zu Nahe zu kommen. Das gehörte Wimmern, kam eindeutig aus dem Käfig. Das Fauchen und Klicken, von den Tieren darunter. Phas hatte sich, vor der Senke, hingehockt und suchte nach Maruka, um sich mit ihr, stumm, zu besprechen, wie sie nun vorgehen wollten. In seinem Gesicht könnte die Hybridin, wenn sie dicht genug war, sehen, dass er sich Sorgen machte, über die Gottesanbeterinnen. Sie waren schwer gepanzert, hatten kleine Köpfe, die ständig in Bewegung waren und kein leichtes Ziel abgaben. Das Fleisch war köstlich, doch das Jagen würde sich mehr als schwierig gestalten, das wusste er.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Samstag 24. April 2021, 16:58

Es gab Momente, da liebte Maruka ihre tierische Seite. Ja sie hatte sich schon eine Weile mit ihr angefreundet, auch wenn das nicht immer ganz einfach gewesen war, aber in Momenten wie diesen, da liebte sie sie! Sie fühlte, wie sich ihr geschmeidiger Körper zum Sprung streckte und ihre Krallen sicher Halt in den hohen Ästen der Bäume fanden. Sie liebte es wie sie ohne jegliche Angst frei über einen dünnen Ast balancierte, der gerade so ihr Gewicht hielt und sich dann federnd abstieß um zum nächsten Baum zu springen... und das ohne auch nur ein Geräusch zu machen. Die Symbiose zwischen Mensch und Tier war in ihr zu Perfektion heran gereift und sie genoss das Adrenalin, das das Anpirschen in ihr frei setzte. Es erweiterte ihre Sinne noch ein wenig mehr und es war ein bisschen, als würde der Wald zu ihr Sprechen. Jedes Rascheln der Blätter um sie herum war ein Hinweis, jeder Laut ein Wegweiser, jeder Duft eine Warnung und jedes Zucken in den Schatten etwas, dass ihre Neugierde anfachte! Sie spürte es!
LEBEN!
Das war es! Sie lebte und wie! Nirgends war es intensiver! Da war sie sich einig. Es war wunderbar. Ihre Sinne verrieten ihr, wo sich Phas befand und durch Zeichen koordinierten sie ihre Jagd. Er war gut. Sie waren ein Team. Einer bewegte sich links, der andere rechts um den Krater herum, bis sie sich wieder trafen und abgeklärt hatten, ob noch weitere Spuren hier her oder weg führten. Es musste welche geben. Maruka hatte auf ihrer Seite keine gefunden, deshalb hoffte sie auf Phas Enthüllung. Irgendwo her mussten die Mantis ja gekommen sein, genauso wie das glücklose Leben, dass jemand dort in einem Käfig aufgehängt hatte.
Marukas geteilten Sinne ließen sie hier einen Augenblick zögern, was vielleicht gut war. Nachdenklich hockte sie auf einem niedrigen Ast zwischen vielen Blättern, halb oberhalb von Phas position und betrachtete sich das merkwürdige Bild mitten im Dschungel. Der Krater mochte natürlichen Ursprungs sein, genauso wie der Morast an seinem Grund, wo die Mantis versuchten nicht einzusinken, aber die Beute lockte...
...die Beute lockt... Ja, ich sehe es. Die Beute lockt!
Hier stimmte was nicht. Maruka konnte es nicht gleich greifen. Die natürliche Falle des Kraters hatte die Mantis in seine Tiefe gerissen und die Ränder waren schwer zu erklimmen, was dafür sprach, dass Mantis nicht gut klettern konnten. Etwas dass sie sich merken würde. Aber... Die Papierschnipsel, der Käfig mit dem Opfer darin, das war das Werk von menschlicher Hand, bzw. elfischer? Der Köder im Käfig zappelte wie der Wurm am Haken, aber waren es die Mantis, die hier angelockt werden sollten, oder …
...etwas anderes? ...wir?
Maruka würde nicht blind drauf los handeln. Der „Wurm“ war in seinem Käfig halbwegs sicher und die Mantis? Stellten sie eine Gefahr da? Sie wechselte mit Phas gewichtige Blicke und ließ sich lautlos neben ihm ins Unterholz gleiten. Aus ihrer Beobachterposition, so hatte sie das Gefühl, könnte schnell etwas anderes werden... War sie paranoid? Ein wenig... kein Wunder bei all den schlechten Erfahrungen die sie gemacht hatte. Hoffentlich hielt das Schicksal auch irgendwann mal irgendetwas gutes für sie bereit...aber nicht alles war schlecht gewesen und an vielem war sie gewachsen. Maruka war nicht mehr das junge Mädchen, das Mantron im Rumpf eines Piratenschiffs verlassen hatte. Sie war... mehr.
Sie fragte Phas mit Handzeichen, ob er noch mehr Spuren gefunden hatte. Sie würde hier auf keinen Fall in eine Falle laufen, die den Jäger fangen sollte. Und erst wenn sie sicher war, dass sie allein und das was sie auf den ersten Blick sahen, auch der Realität entsprach, würde sie mit Phas, der diese Tiere besser kannte, einen Plan „besprechen“ um „vielleicht“ den „Wurm“ zu befreien. Ein wichtiger Faktor war dabei die Klärung der Frage, ob die Mantis den Hang hinauf kommen konnten? Dann musste man die Aufhängung des Käfigs berücksichtigen und ob es eine Möglichkeit gab ihn zurück über die Kante zu ziehen, oder ob er vor Ort mit einer gefährlichen Kletteraktion geöffnet werden musste. Allem voran war aber die Überwachung der Umgebung wichtig, damit sie in keinen Hinterhalt gerieten.
Und warum hat man dies hier aufgebaut??? Es fühlt sich falsch an...Bitte Manthala, lass ich irren.
Gegebenenfalls mussten sie sich noch mal ein bisschen zurück ziehen um sich zu besprechen. Aber vorschnelles Handeln war hier falsch. Ein Jäger musste die Ruhe bewahren, auf der Lauer liegen und warten können, selbst wenn es im schlimmsten Fall bedeutete, den „Wurm“ zu verlieren. Maruka war nicht für jedes Leben im Wald verantwortlich. Manches würde die Natur sowieso holen. Sie war hier nicht der Richter.
Außer...
Außer mein kleiner Funkenfreund zeigt mir, was ich zu tun habe. Sie kraulte kurz ihren Nackenfell, damit er raus kam und sie auf ihre Art mit ihm „denken“ konnte:
Was siehst du, kleiner Freund?
Und wies mit der Zeigefingerkralle auf die Szenerie. Die Waldgeister behielt sie immer im Blick, denn sie waren es, denen sie schon einmal ihr Leben anvertraut hatte. Sie waren ein Teil von ihrem Sein geworden seit Revien sie... Ach, sie wusste selbst nicht, was mit ihr passiert war. Aber die kleinen grünen Funken waren ihre Freunde. Sie waren Magie, ihre Magie, irgendwie.
Aber viel wichtiger als die Mantis oder ihr Opfer waren die Spuren der Dunkelelfen. Sie zu finden war ihr Fokus. Maruka musste ihr Ziel im Auge behalten. Jede Ablenkung musste vermieden werden. Würde sie den „Wurm“ zurück lassen? Unter gewissen Voraussetzungen war das schon möglich, aber dafür brauchte sie noch mehr Informationen. Sie blickte zu den Gottesanbeterin-ähnlichen Insekten hinunter. Sie waren riesig und das Jagen würde sich mehr als schwierig gestalten, das wusste Phas aber besser als sie. Wenn das hier ihre Aufgabe war, dann würde sie sie annehmen, aber dann musste der Jäger der Tabiki sie noch in die Jagdtechnicken einweisen.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Sonntag 25. April 2021, 07:47

Maruka tat gut daran, misstrauisch zu bleiben und sich nicht blindlings irgendwo hineinziehen zu lassen. Auf der anderen Seite, sollte man eine -vielleicht- unschuldige Seele seinem Schicksal überlassen, nur weil es eventuell zu gefährlich war, sich dieser Aufgabe zu stellen? Das Leben in diesen Zeiten, mit dem Wissen, das Maruka geprägt hatte, über die Jahre, war schwierig und man musste, wenn man diesen Weg nicht einschlagen wollte, höllisch aufpassen, dass man nicht irgendwann über die falschen Leichen ging. Nachdem sie und Phas die Senke einmal lautlos umrundet hatten und sie sicher sein konnten, dass die Mantis sie nicht bemerkt hatten, verharrten sie einen Moment schweigend beieinander. Dann kommunizierten sie mit Handzeichen, damit sie keine unnötigen Geräusche machten. Phas erklärte, dass er keine weiteten Spuren, von Dunkelelfen, hatte finden können. Er beschrieb, so gut es ging, dass die Mantisspuren gegenüber der Schneise, die er durchquert hatte, auftauchten, sonst aber nichts darauf hindeutete, dass hier weitere Dunkle ihr Unwesen trieben. Auch Maruka’s feines Gehör bekam nichts anderes, als das stetige Klicken, Fauchen und Jammern zu hören. Kein verräterisches Knacken, kein unheilvolles Aufflattern von Vögeln aus dem Dickicht. Nachdem Maruka neben Phas Position bezog, deutete dieser auf die Mantis. Leise, weil er wusste, dass ihr Gehör hervorragend war, sagte er: „Mantis. Nur der Kopf ist eine Schwachstelle. Alles andere ist zu stark gepanzert, als das dort irgendetwas hindurch gelänge. Nimm dich vor ihren Scheren in Acht, sie zerteilen alles wie Holz. Ich weiß nicht, ob wir ein Männchen", er deutete auf den grauen Panzer, dann auf den grünen, „und Weibchen erledigen können. Sie sind schnell und können sicherlich die Senke hinauf. Feuer und Licht verwirren sie", teilte er sein Wissen mit der Katze. Phas schien Erfahrung mit ihnen zu haben und doch war sein Gesicht besorgt. Es würde ganz und gar nicht leicht werden, darauf durfte sich die Hybridin einstellen. Dann fiel sein Blick auf den Funkenfreund. Phas sah Maruka an und schenkte ihr ein warmes Lächeln „Vielleicht können sie uns helfen? Ein Bisschen Licht ins Dunkel zaubern? Was meinst du?“. Abwartend musterten sie die hellbraunen Augen. Maruka durfte sicher sein, dass Phas jeder Anweisung folgen würde und nun musste sie entscheiden, ob der ‚Wurm' im Käfig ihre Gunst erhielt, gerettet zu werden oder, ob sie die Gefahr, selber zum Wurm degradiert zu werden, nicht einging und sich lieber wieder zum Tiger begab, um von dort aus nach Norden zu gehen, um den anderen Spuren zu folgen.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Sonntag 25. April 2021, 10:06

(ooc: in Absprache mit Mod)

Phas offenbarte Maruka, dass wohl auch die Dunkelelfen die sie suchten hier her gekommen sein mussten, um den Käfig hier aufzuhängen und dann vermutlich den gleichen Weg zurück gegangen waren, denn es gab keine weiteren Spuren, die hier ankamen. Also war die Spur, die vom Tiger nach Norden geführt hatte, wohl diejenige, die zu ihrem Camp führen würde. So viel schlauer waren sie jetzt schon mal. Aber es gab immer noch das Problem, des „Wurms“ da dort unten am Haken zappelte und zum gefressen werden verdammt war.
Jede Seele ist erhaltenswert.
Nun, da sie wenigstens wusste, dass keine unmittelbare Gefahr von außerhalb des Kraters drohte, konnte sie sich ganz dem Problem im Innern widmen.
„Mantis. Nur der Kopf ist eine Schwachstelle. Alles andere ist zu stark gepanzert, als das dort irgendetwas hindurch gelänge. Nimm dich vor ihren Scheren in Acht, sie zerteilen alles wie Holz. Ich weiß nicht, ob wir ein Männchen"
, er deutete auf den grauen Panzer, dann auf den grünen,
„und Weibchen erledigen können. Sie sind schnell und können sicherlich die Senke hinauf. Feuer und Licht verwirren sie"
, teilte er sein Wissen mit der Katze. Phas schien Erfahrung mit ihnen zu haben und doch war sein Gesicht besorgt. Es würde ganz und gar nicht leicht werden, darauf durfte sich die Hybridin einstellen. Dann fiel sein Blick auf den Funkenfreund. Phas sah Maruka an und schenkte ihr ein warmes Lächeln
„Vielleicht können sie uns helfen? Ein Bisschen Licht ins Dunkel zaubern? Was meinst du?“
Abwartend musterten sie die hellbraunen Augen. Sie nickte. Die Grundidee war gut, also baute sie sie noch ein bisschen aus. Sie kraulte sich den Nacken und lockte ihren kleinen Freund hervor:
„Bitte hilf uns. Kannst du die anderen Funkenfreunde überreden die beiden Mantis da unten...“
sie zeigte jeweils in die passende Richtung.
„... eine Weile blind für uns zu machen?...“
Sie hielt sich kurz die Augen zu.
„... Wenn ihr ihre Köpfe um schwirrt, dann können sie uns nicht sehen. Bitte flieg da runter, hol unsere Freunde und lenke sie ab, ja? Bring sie vom Käfig weg.“
Abermals zeigte sie in die Richtung die sie meinte. Dann stupste sie ihn mit ihrer kleinen Nase an und der Funke huschte davon.

Eine Weile erschien es fast, als wäre er einfach verschwunden und nichts passierte, doch dann begannen sich auch die anderen kleinen grünen Lichter im Kessel anders zu verhalten. Wenn man wusste, wo man hinsehen musste und ahnte was geschehen würde, dann konnte man erkennen, wie eine Arte „stille Post“ weiter getragen wurde und von Licht zu Licht sprang. Sie taumelten nicht mehr scheinbar wahllos von Pflanze zu Pflanze sondern richteten sich neu aus, fanden einander und strebten dann wie auf ein Zeichen hin, auf die Mantis zu. Maruka und Phas hatten still zugesehen und waren in der Zwischenzeit zur Aufhängung des Käfigs geschlichen. Sie warten vor dem umgestürzten Baumstamm, an dessen Ende der Käfig in den Krater baumelte. Maruka gebot Phas hier zu bleiben und näherte sich geduckt im toten Winkel des Stammes. Dann begann der Lichter tanz!
Oh wie schön das aussieht!
Mensch und Katze waren gleichermaßen begeistert und Maruka war nun mal auch nur ein Mädchen. Eine Sekunde lang erlaubte sie sich einfach der Schönheit des Schauspiels beizuwohnen und huldigte damit Florencias Wundern. Es war ein magischer Anblick! Auf und Ab wallende Wogen des grünen Leuchtens näherten sich in kleinen Kreisen den Mantis, umwirbelten sie und zogen ihre Kreise enger. Der glitzernde Funken-tanz hätte sie genauso gefangen genommen, wie es bei den Mantis der Fall war, hätte es keinen Zweck dahinter gegeben. Die kleinen Irrlichter verwirrten nicht nur ihre „Beute“, sie verzauberten sie und Maruka lauerte auf ihren Moment. Von ihrer Beute abgelenkt bemerkten auch die riesenhaften Kreaturen bald, dass etwas sich veränderte und sahen sich um. Aufwallend wie eine Welle umfing das grüne Licht die Gottesanbeterinnen und um schwirrten ihre Köpfe. Die Reaktion war gleichermaßen merkwürdig schön anzusehen, wie auch im höchsten Maße effektiv. Maruka schmunzelte zufrieden, denn auch die Mantis waren Schöpfungen der Natur und sie zu töten war nicht Marukas Wunsch. Das musste auch ihr Funkenfreund gespürt haben, denn er und seine Freunde luden die Wesen zum Tanz ein. Es war der merkwürdigste Tanz, für den es wohl je ein Publikum gegeben hatte. Es war wunderschön!
So trennten sich die Mantis langsam und schaukelnd bewegend von ihrem Ziel dem Käfig und tanzten in grünes Licht gehüllt durch den Krater. Maruka hätte geklatscht, oder gar mitgetanzt, wenn es nicht vollkommen kontraproduktiv gewesen wäre. So lächelte sie nur von einem Ohr zum anderen. Blieb nur zu hoffen, dass Phas nicht auch dem Zauber des Funkentanzes erlag. Aber sie bedeutete ihm noch einmal mit einem kurzen Körperkontakt und dem Auflegen ihrer Hand hier zu bleiben. Dann balancierte Maruka schleichend auf den Baumstamm hinaus. Sie musste sich fast zwingen nicht zu den Mantis zu sehen, die am anderen Ende des Kraterrandes ihre Pirouetten drehten und wer auch immer in diesem Käfig gefangen war, der wunderte sich bestimmt nicht minder über das Naturschauspiel.
Jetzt hieß es aber schnell und leise zu sein. Maruka betrachtete kurz die Halterung des Käfigs, das Seil an dem er hing, aber ihn einfach abzuschneiden wäre dumm. Er würde in den Matsch fallen, versinken oder doch noch von den Mantis gefressen werden. Also betrachtete sie den Käfig selbst und deren Schließe. Das Schloss war einfacher Natur und ohne etwas langes Spitzes...
...wofür doch Krallen so gut sind...
Maruka grinste und steckte ihre Kralle in das kleine Loch, drehte den simplen Mechanismus darin und es klickte leise. Der Bolzen bewegte sich und sie fing das sich lösende Schloss auf, steckte es ein und öffnete die Käfigluke. Eilig reichte sie der Gestalt darin ihre Hand und zog sie hoch. Ihr Finger an ihren Lippen war hoffentlich Zeichen genug, dass sie leise sein mussten. Dann ging es über den Baumstamm zurück zum Kraterrand und zu Phas und dann so schnell wie möglich in den Dschungel. Maruka wusste, dass ihr Funkenfreund sie irgendwann wieder finden würde, aber sie sandte ihm trotzdem ein herzliches mentales:
DANKE! Komm bald nach, wenn du kannst.
Erst als sie sich leise ein gutes Stück wieder in Richtung des Tigers bewegt hatten, erlaubte sich Maruka die „gerettete Seele“ genauer zu betrachten und vielleicht auch nach einem Namen zu fragen. Es war immer „netter“ seine neuen Freunde bei einem Namen nennen zu können. Warum sie davon ausging, dass es ein Freund war, der da vor ihr stand? Vielleicht war es naiv, aber wen auch immer die Dunkelelfen da als Köder ausgelegt hatten, er oder sie war ihnen sicher nicht wohl gesonnen und somit auch ein Freund von Maruka.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Montag 26. April 2021, 13:23

Maruka und Phas verständigten sich mit Handzeichen, solange die Hybridin etwas oberhalb von Phas' Position saß, um den Überblick zu behalten. Da war es nur verständlich, dass es hier und dort zu kleineren Missverständnissen kam, die jedoch vorerst keine weitete Relevanz auf das weiterführende Geschehen hatten. Erst als Maruka sich neben Phas ins hochgewachsene Gras begab, konnten sie miteinander reden, ohne zu viel Lärm zu machen. Der Plan war schnell gefunden und so leitete die Hybridin ihren kleinen Funkenfreund an, um seine Hilfe zu erhalten. Die kleinem Funkenfreunde, wie Maruka sie nannte oder Baumgeister, was sie in Wahrheit waren, gab es im Urwald Kapayu zu Hunderten. Offenbar wusste auch der eine oder andere Priester von ihnen, so wie der alte Tabiki, der aus ihnen einen magischen Tiger formte. Grundsätzlich waren es kleine, hilfsbereite Wesen, die pure Naturmagie darstellten und halfen, dass der Wald, egal welcher es auf Celcia wäre, wuchs und gedeihte. Revien, als Wächter eines Waldes, hatte unmittelbar mit ihnen zu tun und nachdem Maruka in sein Leben und sein Herz getreten war, übertrug er ihr eine Art Gütesiegel, das die Funkenfreunde wahrnehmen konnten. Sie würden Maruka fortan begleiten und sie stets daran erinnern, dass sie nicht alleine sein würde, niemals, wenn sie das Gefühl hatte, hilflos zu sein. Jetzt aber kam Bewegung in die Geister, als sie sich sammelten und wie Wellen aus Licht über die Senke zu den Mantis' waberten, um ihre Ablenkung zu vollziehen. Der Tanz, der folgte, verzauberte nicht nur die Gottesanbeterinnen, sondern gleichwohl auch alle Umstehenden. Phas starrte auf das Naturschauspiel und in seinen Augen glitzerten die grünen Lichter. Er bewegte sich leicht dazu, als wollte er mit tanzen. Eine machtvolle Ablenkung war das, denn der Tabiki hatte Mühe, sich auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren. Erst, als er Maruka’s Hand spürte, blinzelte er, als würde er aus einer Trance erwachen und rieb sich kurz die Augen. Er nickte, zum Zeichen des Verstehens und beobachtete dann Maruka, wie sie sich zum Käfig aufmachte. Maruka hatte keine Mühe den Käfig zu erreichen, noch diesen zu öffnen. Es war kein ausgetüfftelter Käfig, der mit allerlei Sicherungen daherkam und so war es für die scharfen Krallen ein Klacks, das Schloss zu lösen. Als sie sich dem Käfig allerdings näherte, konnte sie erkennen, dass dort ein Mensch saß. Ein wilder, blonder Schopf strahlte ihr entgegen, da der Mensch den Kopf auf seine angewinkelten Knie gelegt hatte und leise schluchzte. Große Hände, teilweise schwarz verfärbte Finger und hier und dort mit Schrammen versehen, deuteten auf einen Mann hin. Als er die Geräusche hörte, die Maruka unmittelbar vor dem Käfig machte, hob er den Kopf und schaute durch ein Tränenschleier in das Gesicht der Hybridin. Er konnte wohl nichts richtig erkennen, also wischte er sich mit den Händen durchs Gesicht, verschmierte Dreck darin und blinzelte verwundert. Dann zuckte er zusammen, erschrak und brachte den Käfig gefährlich zum Schwingen, als er zurückwich. Sein Blick fiel auf den Boden unter dem Käfig und er erkannte, dass die Mantis‘ abgelenkt wurden, durch etwas äußerst seltsames. Verwundert blieb sein Blick daran hängen und vergessen schien die Katze, die sich ihm näherte. Erst, nachdem das Schloss klickend geöffnet wurde, wandte sich der Blondschopf wieder um. Er starrte das Katzenwesen an. Hatte es etwa gerade gedeutet, er solle ruhig sein? Sprach es etwa mit ihm? Der Blonde war so verdattert, dass er sich folgsam aus seiner misslichen Lage befreien ließ und der Katze die Hand reichte. Er eilte mit ihr, noch immer völlig verwirrt, den Baumstamm hinunter, um sich dann etwas Abseits endlich von der Pfote zu lösen und … erstmal in Panik zu geraten. Er atmete zu schnell, keuchte, sodass er sich hinsetzen musste und brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen. Dann wischte er sich die blonden Locken aus dem Gesicht und hob den Blick in Maruka’s Gesicht. „Danke! Danke, ich dachte schon, das wäre es gewesen.“, plapperte er los und enthüllte damit eine angenehme, doch aufgeregte Stimme. Er sprach nicht übermäßig laut, sodass man befürchten musste, die Gottesanbeterinnen würden sie hören, doch er war trotzdem einem kleinen Redeschwall unterlegen: „Da war dieser Tiger, oh man der wollte mich fressen, MICH!, doch dann war da noch was anderes, was den Tiger jagte und… puuhhh ich hab einfach nur zugesehen, da zu verschwinden…“. Phas trat aus den Büschen und schaute zwischen die beiden hin und her. Er hob eine Augenbraue, als er seinen Kopf etwas recken musste, um dem Neuen ins Gesicht zu blicken. Dieser kratzte gerade so an der 1,80m Marke, war also deutlich größer, als Phas oder Maruka, doch wirkte er in seiner Art eher unbedarft und aufgeregt. Er schaute Phas an und lächelte, deutete mit dem Daumen auf Maruka „Ist das deine Katze?“, fragte er und nickte, die Hände in die Hüften gestemmt. „Ziemlich nett, gibt es viele Katzen wie deine hier? Gehörst du zu den Tabiki? Sicher, oder?“, er redete und redete, schien keine Scheu zu haben, jedenfalls nicht vor den beiden. Wer war er? Sein Äußeres gab kaum einen Hinweis darauf, woher er kam. Er war blond, hatte helle, blaue Augen und unter dem Schmutz an Gesicht und Händen, konnte man wettergegerbte Haut erkennen. Er war vielleicht Mitte 20. Als Phas Mühe hatte, die Situation einzuordnen und erstmal nicht auf die vielen Fragen reagierte, streckte der Neue die große Hand nach ihm aus und hielt sie ihm hin: „Ich bin Thore. Nur Thore, ich hab noch keinen Namen", sagte er, als ob sie wissen müssten, was er meinte. Doch… Maruka wusste, was er meinte oder? Ob er aus ihrer Heimat stammte? Aber er war viel kleiner, viel… weniger kriegerisch, wie es doch Zuhause üblich war… war das möglich? Oder gab es noch ein Volk, das sich ihre Beinamen erst verdienen musste? Thore strahlte die beiden jedenfalls abwartend an, während Phas hilfesuchend zu Maruka blickte. Der arme Tabiki schien mit so viel Redefluss und Unbedarftheit nicht umgehen zu können.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Montag 26. April 2021, 19:28

Ich liebe euch! Danke euch!
, dachte Maruka an ihre Funkenfreunde. Der Tanz war wirklich berauschend und sie hätte so gern mitgemacht, aber aufgeschoben war nicht aufgehoben. Irgendwann würde sie gern mal mit ihnen im Mondlicht tanzen. Doch jetzt musste erst mal die verlorene Seele befreit werden, die sich als ein männlicher Blondschopf heraus stellte. Auch ihn lenkte der Tanz ihrer Freunde ab, was sogar gut war, denn so dachte er weniger nach und folgte der Hybridin in den Wald. Der Blonde war so verdattert, dass er dann erst mal in Panik geriet, als sie ihn los ließ. Er atmete zu schnell, keuchte, sodass er sich hinsetzen musste und brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen. Dann wischte er sich die blonden Strähnen aus dem Gesicht und hob den Blick in Marukas Gesicht.
„Danke! Danke, ich dachte schon, das wäre es gewesen.“
, plapperte er los und enthüllte damit eine angenehme, doch aufgeregte Stimme. Er sprach nicht übermäßig laut, sodass man befürchten musste, die Gottesanbeterinnen würden sie hören, doch er war trotzdem einem kleinen Redeschwall unterlegen:
„Da war dieser Tiger, oh man der wollte mich fressen, MICH!“
Bestimmt hatte er Hunger.
, kommentierte ihre Katze pragmatisch und Maruka leckte sich die Lippen.
Hm... MICH...die Betonung erinnert mich an Leute in wichtigen Positionen.
„... doch dann war da noch was anderes, was den Tiger jagte und… puuhhh ich hab einfach nur zugesehen, da zu verschwinden…“
Phas trat aus den Büschen und schaute zwischen die beiden hin und her. Er hob eine Augenbraue, als er seinen Kopf etwas recken musste, um dem Neuen ins Gesicht zu blicken. Dieser kratzte gerade so an der 1,80m Marke, war also deutlich größer, als Phas oder Maruka, doch wirkte er in seiner Art eher unbedarft und aufgeregt. Er schaute Phas an und lächelte, deutete mit dem Daumen auf Maruka
„Ist das deine Katze?“
Wiebitte?!?
, fragte er und nickte, die Hände in die Hüften gestemmt. In Maruka wollte Entrüstung aufsteigen.
Der hat von Katzen keine Ahnung! Wir gehören niemanden!
„Ziemlich nett, gibt es viele Katzen wie deine hier? Gehörst du zu den Tabiki? Sicher, oder?“
, er redete und redete, schien keine Scheu zu haben, jedenfalls nicht vor den beiden. Wer war er?
Vielleicht der Typ der die Schnipsel verteilt hat?
Sein Äußeres gab kaum einen Hinweis darauf, woher er kam. Er war blond, hatte helle, blaue Augen und unter dem Schmutz an Gesicht und Händen, konnte man wettergegerbte Haut erkennen. Maruka ging um ihn herum, während er sich auf Phas konzentrierte. Wie war seine Kleidung beschaffen? Kannte sie den Stil? Wie roch er? Gab es noch mehr zu entdecken? Fast wäre sie dem Instinkt gefolgt mal sein Hemd hinten anzuheben. Neugierde brannte ihr unter den Krallen. Er war vielleicht Mitte 20. Als Phas Mühe hatte, die Situation einzuordnen und erst mal nicht auf die vielen Fragen reagierte, streckte der Neue die große Hand nach ihm aus und hielt sie ihm hin:
„Ich bin Thore. Nur Thore, ich hab noch keinen Namen"
, sagte er, als ob sie wissen müssten, was er meinte.
Ein merkwürdig angenehm kühler Schauer schlich sich unter ihr Fell. Bilder ihrer Heimat stiegen in ihr auf, sooo tief vergraben tat es fast ein bisschen weh tat sich zu erinnern. Sie stand hinter ihm und starrte ihn an.
Ob er aus meiner Heimat stammt? Aber er ist viel kleiner, viel weniger kriegerisch, wie es doch Zuhause üblich ist . Vielleicht ein Mischling? Aber wie kam er hier her? ... Wie ist das möglich? Oder... Ob es noch andere Völker gibt, die sich ihre Beinamen erst verdienen müssen? ...erst einmal abwarten und testen...
Sie umrundete ihn zu Ende und stellte sich lächelnd neben Phas, den armen Tabiki, der vollkommen überfordert schien. Thore strahlte die beiden jedenfalls abwartend an, während Phas hilfesuchend zu Maruka blickte, sie lächelte ihm zu und nickte beruhigend. Der arme Tabiki schien mit so viel Redefluss und Unbedarftheit nicht umgehen zu können. Aber in Maruka war mit jedem Wort der Schalk im Nacken gewachsen. Dementsprechend fiel dann ihre Vorstellung aus:
„Angenehm dich kennen zu lernen, Thure ohne Namen. Ich bin Maruka, Wächterin des Waldes und ja, das hier ist einer meiner Tabiki. Er heißt Phas.“
Innerlich kicherte sie, aber eigentlich hatte sie nur ein winziges bisschen übertrieben. Sie zwinkerte Phas verstohlen zu. Die Tabiki hatten sie für etwas göttliches gehalten und sie hatte sich ihrem Schutz angenommen. Irgendwie hatte sie sich sofort für sie verantwortlich gefühlt. Da war es wohl in Ordnung sich so vorzustellen. Sie lächelte Thure an und ließ erst mal das Gesagte wirken. Ihr zurückgewonnenes Selbstbewusstsein jubilierte und tanzte stolz umher. Dann neigte sie den Kopf und fragte:
„In deiner Geschichte fehlt allerdings noch der Teil, wie du in den Käfig hinein gekommen bist. Aber erzähl uns das während wir uns bewegen. ...und versuch bitte leise zu sein.“
Damit setzte sie sich in Bewegung. Sie hatten schließlich immer noch einen Plan, der sich gerade um einen Chaosfaktor erweitert hatte.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 27. April 2021, 21:28

Der Neuankömmling, war ein echter Kontrast zum restlichen Urwald und den Tabiki. Thore überragte die beiden Jäger und strahlte mit seinem blonden Schopf, sogar in der Nacht. Sein Gemüt hötte Lysanthors Lehren alle Ehre gemacht und sein Redeschwall füllte all die kargen Unterhaltungen auf, die jemals geführt wurden. Der Große strahlte Phas entgegen, hielt die Hand an Ort und Stelle und ließ sich nicht davon entmutigen, dass der Jäger diese nicht ergriff. Er hatte auch keine Notiz davon genommen, dass Maruka ihn umrundet hatte, um seine ganz eigene Duftnote aufzunehmen. Nicht, weil er arrogant war, sondern weil er sich einfach nicht auf sie konzentrierte. War ja „nur" eine Katze. Erst, als sich die Hybridin neben den Tabiki gesellte und ihn, Thore, angrinste. Nach ihren Worten, verblasste das Lächeln in seinem Gesicht und seine Hand sank etwas tiefer. Er starrte Maruka an und blinzelte ein paar Mal. „Oh warte! Das gibt es ja nicht, sag nicht dass du… ohhh", er war ganz aus dem Häuschen und strahlte über beide Ohren, „bist du etwa eine Hybridin? Ma… Maruka? Ja? Wow!“, gab er preis und kam nun zügig auf sie zu, ohne daran zu denken, wie das wirken konnte. Immer wirkte er vergleichsweise massig auf die beiden anderen. Doch es wurde schnell klar, dass Thore eher die Marke Beute-, denn Raubtier war und er augenscheinlich nichts Böses im Sinn hatte. Nachdem er die Distanz zu Maruka überbrückt hatte und sich Phas neben ihr etwas anspannte, streckte Thore ihr die Hand entgegen: „Mensch, das freut mich, eine waschechte Hybridin… ich glaub es ja nicht. Wahnsinn…Entschuldige meine doofe Bemerkung von vorhin, das hab' ich ja garnich' böse gemeint.“, er rieb sich verlegen mit der anderen Pranke den Nacken. Phas schien mit alldem nicht wirklich etwas anfangen zu können. Er wirkte zwar nicht feindselig, aber doch ernst und immer wieder musterte er den Hünen argwöhnisch. Auf Maruka’s Vorstellung reagierte er mit dem Heben seiner Augenbraue, entgegnete aber nichts. Als sich Maruka dann in Bewegung setzen wollte, ging der Jäger wortlos ein Stück voraus und gönnte den beiden etwas Raum. Oder sich, wie man es betrachten wollte. Thore nickte etwas verwirrt und setzte sich dann ebenfalls in Bewegung. Er versuchte tatsächlich leise zu sein und brauchte einen Moment, um nicht mehr ganz so bemüht dabei auszusehen. „Thore, übrigens“, berichtigte er dann noch mal. „Thure ist unser Anführer. Ich bin nur Thore". Und wieder ein Hinweis, dass der Neue tatsächlich aus Mantron stammen könnte. Er nickte in Richtung Phas: „Hab ich ihn vergrault, das wollte ich nicht. Ich bin manchmal etwas… forsch?“, er lächelte entwaffnend und man sah ihm die Gutmütigkeit deutlich an. „Ach, du fragtest wegen des Käfigs… tja…“, dehnte er eine Pause und rang nach den richtigen Worten, „Nicht lachen ja? Aber.. also, da war dieser Tiger. Ich wollte den ja nur zeichnen, aber ich war wohl zu nahe dran. Na jedenfalls bemerkte er mich und ich sah zu, dass ich Land gewann. Hab sogar meinen Rucksack irgendwo liegen gelassen. Ich rannte und rannte und plötzlich war da dieser unglaublich unheimliche Schrei, dieser…“, er wurde blass, „Todeskampf und dann plötzlich wieder Stille. Ich hab mich wirklich zu Tode erschreckt und bin ins Straucheln geraten. Naja und… und..“, wieder legte er eine Hand an seinen Nacken und strich verlegen darüber. „Ich muss einen Mechanismus oder so ausgelöst haben, jedenfalls fand ich mich in diesem Käfig wieder und es dauerte nicht lange, da waren die Mantis da. ..oh man, wenn du nicht gewesen wärst.. und Phas… ich glaube, das wäre es gewesen mit mir.“ Er blieb plötzlich stehen und legte seine Pranke auf ihre Schulter. „Danke, Maruka", sagte er ehrlich und ließ sie wieder los. Thore schien tatsächlich völlig wertfrei zu sein und sich keine großen Gedanken, um Misstrauen und Argwohn zu machen. Er schnatterte wie ihm der Schnabel gewachsen war und gab keinen Hinweis darauf, ob er lügen könnte oder etwas anderes im Schilde führte. Er folgte Phas und Maruka zurück zum Tiger und starrte diesen dann lange einfach an. Es ging ihm offenbar nahe, was er zu sehen bekam und brauchte einen Moment, sich davon zu lösen. Erst dann reckte er die Kopf nach links und rechts und versuchte offenbar etwas zu finden. Er kratzte sich denkend am Hinterkopf und verzog das Gesicht. „Habt ihr zufällig meinen Rucksack gefunden?“, fragte er die beiden und Phas schüttelte nur den Kopf. Der Tabiki hatte sich offenbar etwas an den Großen gewöhnt, doch war er noch schweigsamer, als zuvor. Er trat an die Katze heran und nickte in die Richtung, aus der die Dunkelelfenspuren schienen. „Aus Thores Richtung, habe ich keine Souren von Elfen entdecken können. Ich denke, im Norden werden wir mehr finden, was meinst du?“, fragte er leise und musterte dann Thore, wie er sich immer wieder im Kreis drehte und offenbar seinen Rucksack suchte. Der Mantroner war in eine dunkelbraune Lederhose, unauffällige Lederstiefel und einer beigen, leicht verdreckten, lockeren Tunika gekleidet. Er wirkte nicht so, als würde er auf einen Kampf aus sein, dafür war er viel zu leicht bekleidet. Unter seinem Hemd, konnte man die breiten Schultern, die Muskeln, die zwar schmächtiger, als bei den Mantronern üblich, aber dennoch vorhanden, waren erkennen und um den Hals trug er eine Kette, an schwarzem Lederband und als Dekor ein Eisbärenzahn in Silberfassung. Leise fluchte der Hüne und grub sich dann etwas mehr ins Unterholz, um seinen Rucksack zu finden. Phas sah ihm nach: „Nehmen wir ihn mit?“, fragte er Maruka und verschränkte die Arme. „Er redet zu viel", es klang nicht feindselig als viel mehr eine Erkenntnis, die er gewonnen hatte. “He! Leute!“, rief Thore dann lauter, als beabsichtigt. Er trat aus den Büschen und hielt einen Rucksack in den Händen, der reichlich mitgenommen aussah. „Also den Rucksack hab ich… meine Notizen sind durcheinander, aber ich glaube vollständig… oh man, das wäre viel Arbeit, die flöten gegangen wäre…ich kann ja nich' alles noch mal zeichnen", gab er Auskunft, als hätte jemand danach gefragt. Er lachte kurz und tief und schulterte dann, den bei ihm viel zu klein wirkenden, Rucksack. Dann trat er an die beiden heran und schien erwartungsvoll: „Und? Was machen wir jetzt?“, und grinste die beiden an. Weiter Richtung Norden, würde es klare Spuren der Dunklen geben. Sie waren zu 8., ebenso wie diejenigen, die das Dorf überfallen haben. Die Spuren würden zeigen, dass der Tiger eine Weile gejagt wurde, bevor er seinen Verletzungen erlag und sie würden einen weiteren Ort finden, an dem sich zeigte, dass hier vermutlich auch ein Kampf mit dem König des Dschungels stattgefunden hatte. Hier gab es einen kleinen Flusslauf, der friedlich vor sich hindümpelte und von all den Schrecken der vergangenen Stunden nichts mitbekommen hatte. An seinem Ufer, konnten sie erkennen, dass die Dunklen sich hier offenbar für eine kurze Rast ausgeruht hatten. Es gab eine erkaltete Feuerstelle, Reste von Nahrung und ganz in der Nähe eine Stelle für Unrat. Offenbar, hatten die Dunklen ein kleines Lager bevor sie dem Tiger gefolgt waren. Vielleicht aus Spaß, vielleicht als Nahrungsquelle, das würde Spekulation bleiben. Doch, jetzt wo die Dunklen nicht hier waren, übte der Ort einen gewissen Zauber aus. Er wirkte friedlich, ruhig und lud vielleicht ein, selber etwas zu rasten. Wie lange war es eigentlich her, dass Maruka was gegessen hatte? Und getrunken? Und wie sah es, trotz der Nacht, mit ihren Energiereserven aus? Waren sie nicht schon einige Stunden unterwegs? Wie ging es ihrer Hüfte, dort wo Tar'Ak sie erwischt hatte? Vielleicht würde ein Moment Pause nicht schaden und vielleicht konnten sie überlegen, ob sie weiter nach Spuren suchen wollten oder wie sie überhaupt verfahren sollten? Was, wenn sie auf weitere Elfen trafen? Woher sollten sie, im Notfall, Verstärkung kriegen? Und… was machte ein Mantroner im Urwald? So viele Fragen und keine Antworten bisher..
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Mittwoch 28. April 2021, 10:18

Thore war ganz aus dem Häuschen und strahlte über beide Ohren bei ihrer Vorstellung.
„Oh warte! Das gibt es ja nicht, sag nicht dass du… ohhh... bist du etwa eine Hybridin? Ma… Maruka? Ja? Wow!“
, gab er preis und kam nun zügig auf sie zu.
Huch? Halt! Er wird doch nicht....
Nachdem er die Distanz zu Maruka überbrückt hatte und sich Phas neben ihr etwas anspannte, streckte Thore ihr die Hand entgegen.
Puh, dachte schon er umarmt mich, hihihi.
„Mensch, das freut mich, eine waschechte Hybridin… ich glaub es ja nicht. Wahnsinn…Entschuldige meine doofe Bemerkung von vorhin, das hab' ich ja garnich' böse gemeint.“
, er rieb sich verlegen mit der anderen Pranke den Nacken. Phas reagierte auf Maruka’s Vorstellung mit dem Heben seiner Augenbraue, entgegnete aber nichts. Stattdessen, lehnte sie sich aber zu ihm und flüsterte:
„Ihr seid nicht 'meine' Tabiki in Form von Besitz, ich fühl mich aber euch verpflichtet.“
, stellte sie für ihn noch klar, da sie sein Gesichtsausdruck gesehen hatte. Dann plapperte Tore auch gleich weiter:
„Thore, übrigens...Thure ist unser Anführer. Ich bin nur Thore"
Spätestens da war alles klar.
Er kennt Thure Sturmschreier, also ist er echt. ...unglaublich! Was macht er so weit ...wie weit wohl Mantron weg ist?
„Hab ich ihn vergrault, das wollte ich nicht. Ich bin manchmal etwas… forsch?“
, er lächelte entwaffnend und Maruka konnte nicht anders, sie grinste mit.
Seit wann hab ich mich zu einer Grinsekatze entwickelt? Ach, halt die Klappe!
Sie antwortete:
„Nein, nicht vergrault. Er redet nicht so viel. Und bitte leise...“
Sie machte ein passendes Handzeichen, damit er seine Stimme senkte. Leise flüsternd hörte sich seine Stimme ohnehin noch angenehmer an. Der Klang wie er die celcianischen Laute im Mund rollte, sein Aussehen, das offene Wesen, alles weckte in Maruka ein lange verschollenes Gefühl. Ihr Herz schlug etwas schneller und etwas in ihr wollte sich bei ihm anlehnen. Einfach nur um einmal durchatmen zu können, seid dem sie von...
Zuhause...
„Ach, du fragtest wegen des Käfigs… tja…“
, dehnte er eine Pause und rang nach den richtigen Worten,
„Nicht lachen ja?“
Nach so einer Ankündigung war es immer schwer NICHT zu grinsen!
„Aber.. also, da war dieser Tiger. Ich wollte den ja nur zeichnen, ...“
Zeichnen??? Ein Mantroner der zeichnet? Vielleicht ist er doch nicht echt? hihi
„...aber ich war wohl zu nahe dran. Na jedenfalls bemerkte er mich und ich sah zu, dass ich Land gewann. Hab sogar meinen Rucksack irgendwo liegen gelassen. Ich rannte und rannte und plötzlich war da dieser unglaublich unheimliche Schrei, dieser…Todeskampf und dann plötzlich wieder Stille. Ich hab mich wirklich zu Tode erschreckt und bin ins Straucheln geraten. Naja und… und..“
, wieder legte er eine Hand an seinen Nacken und strich verlegen darüber.
„Ich muss einen Mechanismus oder so ausgelöst haben, jedenfalls fand ich mich in diesem Käfig wieder und es dauerte nicht lange, da waren die Mantis da. ..oh man, wenn du nicht gewesen wärst.. und Phas… ich glaube, das wäre es gewesen mit mir.“
Er blieb plötzlich stehen und legte seine Pranke auf ihre Schulter. Der Druck fühlte sich seltsam vertraut an. Es war nur eine Geste, eine Berührung, aber es warf sie zurück in eine Zeit, in der ihre Welt noch in Ordnung gewesen war. Eine Welt in der sie am Lagerfeuer getanzt hatte, gelacht hatte, mit den Jungs geflirtet, sich verliebt, auch mal enttäuscht worden war, aber Alles in Allem war es eine gute Zeit gewesen. Sie hatte liebende Eltern gehabt, hatte ihre erste Liebe erlebt, auch wenn sie nicht erwidert worden war, hatte sich zu einer guten Jägerin entwickelt und dann...
„Danke, Maruka"
, sagte er ehrlich und ließ sie wieder los und damit katapultierte er sie wieder ins Jetzt zurück. Maruka atmete tief durch.
Wie lange bin ich eigentlich schon weg von Zuhause?
Thore machte sich keine großen Gedanken, um Misstrauen und Argwohn. Er schnatterte wie ihm der Schnabel gewachsen war und gab keinen Hinweis darauf, ob er lügen könnte oder etwas anderes im Schilde führte. Er war ein Mantroner und jung und ehrlich.
Er folgte Phas und Maruka zurück zum Tiger und starrte diesen dann lange einfach an. Es ging ihm offenbar nahe, was er zu sehen bekam und brauchte einen Moment, sich davon zu lösen. Erst dann reckte er die Kopf nach links und rechts und versuchte offenbar etwas zu finden. Er kratzte sich denkend am Hinterkopf und verzog das Gesicht.
„Habt ihr zufällig meinen Rucksack gefunden?“
, fragte er die beiden und Phas schüttelte nur den Kopf. Der Tabiki hatte sich offenbar etwas an den Großen gewöhnt, doch war er noch schweigsamer, als zuvor. Er trat an die Katze heran und nickte in die Richtung, aus der die Dunkelelfenspuren schienen.
„Aus Thores Richtung, habe ich keine Spuren von Elfen entdecken können. Ich denke, im Norden werden wir mehr finden, was meinst du?“
Maruka nickte und gemeinsam musterten sie dann Thore, wie er sich immer wieder im Kreis drehte und offenbar seinen Rucksack suchte. Leise fluchte der Hüne und grub sich dann etwas mehr ins Unterholz, um seinen Rucksack zu finden. Phas sah ihm nach:
„Nehmen wir ihn mit?“
, fragte er Maruka und verschränkte die Arme.
Das ist eine gute Frage.
Maruka betrachtete den Mann und legte nachdenklich den Kopf schief. Mit seiner Rettung hatte sie nun auch irgendwie Verantwortung für ihn übernommen.
Mist.
„Er redet zu viel"
, es klang nicht feindselig als viel mehr eine Erkenntnis, die er gewonnen hatte und Maruka nickte abermals, auch nur als Bestätigung, nicht abwertend.
“He! Leute!“
, rief Thore dann lauter, als beabsichtigt und ihre Ohren legten sich dich am Kopf an.
„Psssssst!“
Sie legte wieder den Zeigefinger an die Lippen. Er trat aus den Büschen und hielt einen Rucksack in den Händen, der reichlich mitgenommen aussah.
Wie hat er nur hier überlebt?!? Es muss ein echter Glückspilz sein! ...Glück wäre mal ne echte Abwechslung zu unserem bisherigem Lebenslagen...
„Also den Rucksack hab ich… meine Notizen sind durcheinander, aber ich glaube vollständig… oh man, das wäre viel Arbeit, die flöten gegangen wäre…ich kann ja nich' alles noch mal zeichnen"
, gab er Auskunft, als hätte jemand danach gefragt. Er lachte kurz und tief und schulterte dann, den bei ihm viel zu klein wirkenden, Rucksack. Dann trat er an die beiden heran und schien erwartungsvoll:
„Und? Was machen wir jetzt?“
, und grinste die beiden an. Maruka blinzelte.
„WENN wir dich mitnehmen musst du viel viel leiser sein! Kannst du das? Und du darfst nicht sprechen, wenn wir unterwegs sind. Du musst tun was ich sage, wenn ich es sage oder zeige...so zum Beispiel...“
Maruka machte eine Handbewegung, dass er sich ducken sollte und machte es selbst vor.
„Du bist zu laut und es ist gefährlich hier. Du bist...zu hell...“
Sie betrachtete sein goldenes Haar, aber da könnte etwas Schlamm schnell Abhilfe schaffen.
„Wenn du mitkommen willst, dann musst du dich anpassen und auf uns hören. Kannst du das?“
Maruka wartete sein Einverständnis ab und dann ging es auch schon weiter. Richtung Norden gab es klare Spuren der Dunklen. Sie waren zu 8, ebenso wie diejenigen, die das Dorf überfallen haben. Die Spuren würden zeigen, dass der Tiger eine Weile gejagt wurde, bevor er seinen Verletzungen erlag.
Thore hat so ein Glück gehabt, ihnen nicht in die Hände geraten zu sein! Dafür ging er dann in eine andere Falle.
Sie fanden etwas später einen weiteren Ort, an dem sich zeigte, dass ebenfalls ein Kampf mit dem König des Dschungels stattgefunden hatte. Hier gab es einen kleinen Flusslauf, der friedlich vor sich hin dümpelte und von all den Schrecken der vergangenen Stunden nichts mitbekommen hatte. An seinem Ufer, konnten sie erkennen, dass die Dunklen sich hier für eine kurze Rast ausgeruht hatten. Es gab eine erkaltete Feuerstelle, Reste von Nahrung und ganz in der Nähe eine Stelle für Unrat. Offenbar, hatten die Dunklen ein kleines Lager bevor sie dem Tiger gefolgt waren. Doch, jetzt wo die Dunklen nicht hier waren, übte der Ort einen gewissen Zauber aus. Maruka sah sich um, witterte in alle Richtungen und lauschte auch gründlich.
Alles wirkte friedlich, ruhig und lud ein, selber etwas zu rasten.
„Wir müssen Kräfte sammeln.“
, sagte sie leise und schöpfte etwas Wasser in ihre hole Hand um es zu trinken. Es war schon länger her, dass Maruka was gegessen und getrunken hatte und sie würden ihre Kräfte sicher brauchen, wenn sie auf das Dunkle Volk trafen. Sie waren schon einige Stunden unterwegs und ihre Hüfte stach noch immer, dort wo Tar'Ak sie erwischt hatte. Ein Moment Pause war notwendig.
„Lasst uns hier kurz rasten.“
Dann sah sie sich nach einem hohen Baum um und kletterte hinauf in die Krone um sich dort einen weiträumigen Überblick zu verschaffen, wo sie waren. Über den Baumwipfeln konnte man zwar den Boden nicht mehr sehen, aber man konnte sehr gut größere Veränderungen im Dschungel ausmachen, Orte, wo Vögel aufstoben, wenn sie gestört wurden, Lichtungen, wo vielleicht größere Gruppen zusammen fanden oder auch Rauch von Lagerfeuern. Landmarken waren auch interessant und sogar Windrichtung und Wolkenformen konnten einem guten Jäger eine Menge verraten. Danach stieg sie wieder hinunter und teilte ihre Erkenntnisse mit Phas und Thore. Sie erlaubte kein Feuer, aber schaute, ob der kleine Bach vielleicht ein bisschen Fisch oder Flusskrebse für sie bereit hielt. Ansonsten aß man halt was noch an Proviant da war oder was die Natur sonst noch so bot. Im Dschungel gab es da reichlich Angebot und sie mussten sich stärken.
„Wir sind auf der Suche nach Dunkelelfen. Es ist also gefährlich uns zu begleiten. Dies hier war ihr Lager, bevor sie den Tiger töteten und das Dorf der Tabiki angriffen. Es gab viele Tote. Ich muss wissen ob noch mehr hier irgendwo lauern. Ich weis nicht was uns erwartet.“
, sprach sie irgendwann aus, was sie dachte und beobachtete Thores Reaktion.
„Kannst du kämpfen? Du... kannst zeichnen...Was machst du eigentlich hier?“
Natürlich würde sie weiter den Spuren folgen, aber was, wenn sie auf weitere Elfen trafen? Dafür musste sie erst mal wissen, wie viele noch hier waren. Gab es nur einen kleinen Trupp könnte man sie sogar zu zweit oder sogar allein mit Zeit und Geduld und ein paar Fallen jagen, aber waren es viele... Dann musste ein Plan her. Dann würden die Tabiki Verstärkung brauchen, aber woher? Wieder sah sie Thore nachdenklich an. War sie vielleicht gar nicht mehr so weit von ihrer Heimat entfernt? Das Land der Tapferen war voller Krieger, die sicherlich ihre helle Freude daran hätten ein paar dunkle spitze Ohren zu stutzen! Irgendwie fühlte sie ein klein bisschen Heimweh, wenn sie Tore ansah. Aber wie auch kurz nach ihrer Verwandlung, kamen Zweifel auf, ob sie jemals den Mut aufbringen könnte, dort hin zurück zu kehren. So viel war geschehen, so viel passiert und sie war nicht nur äußerlich verändert. Maruka war eine Andere. Aber war sie nicht doch noch immer ein Kind des Eisreichs? Eine...Tapfere? Um so länger sie ihn ansah, um so mehr drehten sich die Gedanken auch um ihre Vergangenheit. Der Anhänger an seiner Kette, der Eisbärenzahn, sein Anblick ließ sie einmal schwer aufseufzen. Sie erinnerte sich an Lagerfeuer, Gesang, Lachen, dicke Felle, den Geschmack von Met und Robbenfleisch. Wie gern hätte sie sich mit Thore über ihre alte Welt unterhalten, aber etwas hielt sie noch zurück. Sie traute sich noch nicht, sich zu offenbaren. Auch wenn er aufgeschlossen reagiert hatte, so war sie doch eine Hybridin. Ihre Katze in ihr wollte aufbegehren, aber mit den Erinnerungen kamen auch alte Selbstzweifel wieder hoch. Maruka brauchte noch ein bisschen Zeit mit Thore.
Aber jetzt gab es auch genug andere Probleme. Sie streckte sich, zog die Hose ein Stück runter, prüfte die Schwellung und machte sich einen feuchten Wickel aus einem Stofffetzen, oder Moos. Sie kühlte die Stelle, dehnte ihre geprellte Hüfte legte den Wickel auf die zwickende Stelle. Eine Pause war nötig.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 29. April 2021, 16:10

Viel zu lange, war Maruka nicht mehr Zuhause gewesen. Dass sie nun unerwartet, mitten in einem Urwald, einen aus ihrer Heimat traf, versetzte sie in Wehmut. Die Gedanken ließen sich kaum aufhalten und vielleicht läutete diese Begegnung auch das Auseinandersetzen mit ihrer Vergangenheit ein. Doch vorerst konzentrierte sich Maruka auf das, was vor ihr lag. Sie musste wissen, was die Dunklen wirklich planten, was sie antrieb und wieso sie hier im Urwald auftauchten. Die Spuren, die nach Norden geführt hatten, haben den sonderbaren Trupp aus Katze, Mantroner und Tabiki, zu einem kleinen Flusslauf geführt. Dieser schlängelte sich, leise plätschernd, durch eine dichte Bewachsung von den bekannten Pflanzen, die sie schon öfter im Kapayu bewundern konnten. Ein kurzes Stück weiter Richtung Westen, konnte man hören, dass sich dort offenbar ein kleiner Wasserfall befand, denn das Plätschern wurde dorthin lauter. Hier aber, wo sie die Reste eines provisorischen Lagers entdeckt hatten, floss das klare Wasser weiter seinen Weg. Das Ufer war bewachsen mit allerlei Farbenpracht. Rote Blüten, gelbe Blüten, hohe Blumen, schmale Blumen, dicke und dünne Blumen, alles tummelte sich hier und labte sich am Quell frischen Wassers. Die Luft war hier etwas angenehmer, nicht ganz so drückend und so war es nicht weiter verwunderlich, dass sich auch die Drei hier für eine kurze Rast niederlassen wollten. Thore hatte Maruka’s Anweisungen, er solle sich leiser verhalten und darauf achten, wohin er läuft, beherzigt und seinen großen Körper recht lautlos hinter ihnen her bewegt. Für Thore hatte es gar keine zwei Meinungen gegeben, ob er lieber alleine bleiben oder mit ihnen gehen wollte. Er war selber schon lange unterwegs und hatte, seit der Begegnung mit dem Tiger, die Nase von Alleingängen gehörig voll. Er ließ sich, den Rucksack zwischen seinen Beinen abstellend, auf einem kleinen Stein nieder und durchwühlte seine Sachen, während sich Phas einmal in einem Radius von einem Kilometer umguckte, ob sie sicher wären. Er besprach sich kurz mit Maruka, ehe er dann im Dunkel der Nacht und dem Dickicht verschwand. Maruka hatte, nachdem sie sich etwas erfrischte, einen höheren Baum ausgemacht, den sie zum Erkunden erkletterte. Hier oben konnte sie erkennen, dass rings um sie herum nichts als Urwald war. Es gab einige Bäume die herausragten, doch etwas auffälligeres, gab es nicht. Sie mussten also ziemlich tief im Kapayu stecken. Wie weit waren sie vom Dorf der Tabiki entfernt? Wenn sich Maruka nach links wandte, konnte sie, dort wo sie das Dorf vermutete, nichts mehr hören oder sehen. Sie mussten einige Kilometer entfernt sein und die Frage würde sich stellen, wie weit sie noch zu gehen hatten und, ob sie überhaupt noch etwas finden würden. Riechen konnte die Katze ebenfalls nichts, bis auf, dass die Luft einen bekannten Geruch trug, der Regen ankündigte. Die dunklen, schweren Wolken verrieten, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sich der Schwall über ihnen ergießen und eventuelle Spuren mit sich nehmen würde. Nachdem die Hybridin den Baum wieder hinunter geklettert und sich zu Thore gesellt hatte, trat auch Phas aus den Büschen und setzte sich zu den beiden anderen. Er legte einige seltsam aussehende Früchte in die Mitte ihrer Runde und beließ es wortlos dabei. Maruka erzählte ihnen, was sie gesehen hatte und Phas nickte kurz. „Ich konnte die Spuren der Dunklen etwas mehr als 2 Kilometer in Richtung Süden zurückverfolgen. Die Spuren änderten sich nicht, also waren es nur die 8. Maruka, ich glaube nicht, dass wir noch auf weitere stoßen werden. Was meinst du, wollte der Trupp hier? Und- vermisst sie jemand, wenn sie nicht wiederkommen? Kommen andere?“, sah er sie an und sein hellbrauner Blick verriet nichts darüber, wie er sich bei seinen Gedankengängen fühlte. Generell schien Phas etwas aufgeklärter, als Kali oder die Hälfte der anderen Tabiki zu sein und wirkte nicht ganz so unbeholfen mit der Situation. Thore hatte den Ausführungen von Maruka und Phas gelauscht und wirkte eher neugierig, als ängstlich. Er hatte seine Pergamente auf dem Schoß und war, wie ein Kind, das an den Lippen einer Geschichtenerzählerin lauschte, gebannt. Dann schüttelte er den Kopf und seufzte. „Das dunkle Volk und insbesondere die Dunkelelfen brauchen nie einen Grund, um Schrecken zu verbreiten", murmelte er missmutig und blickte zu Phas. „Tut mir leid, mit deinem Dorf.“, dann wandte er sich an Maruka: „Naja kämpfen…“, er wirkte verlegen und ließ den Blick sinken, ehe er etwas hustete, als wolle er das Thema umgehen. Dafür griff er gerne ihre nächste Frage auf: „Was ich hier mache?“, er grinste sie offen an. „Ich katalogisiere. Ich reise durch die Welt und zeichne Karten, schreibe interessante Beobachtungen auf und versuche Verborgenes zu finden. Man könnte mich als Abenteurer bezeichnen!“, sagte er stolz und stemmte theatralisch und halbernst die Hände in die Hüften. Phas schnaubte und als Thore's Blick ihn traf, hob er entschuldigend die Hände „Hab eine Fliege in den Hals bekommen“, versuchte er sich herauszureden. Dann ließ Thore den Blick zu der Katze wandern. „Nun, wie dem auch sei, aber so ist es. Ich bin vor 2 Tagen im Urwald angekommen und bin eigentlich auf der Suche nach Shayana Nelle.“. Phas hob die Augenbrauen an. „Was willst du in Shayana?“, fragte er unvermittelt und Thore zuckte die Schultern. „Ich hab gehört, dass es dort wunderschön sein soll.“, meinte er ehrlich und hatte keinen Hintergedanken dabei, wie es schien. Phas nickte, als wüsste er, was Thore meinte. Dann widmete sich der Tabiki den Früchten. Maruka hatte, im Vorfeld ihres Gesprächs, zwar keinen Fisch, aber dafür Flusskrebse und wenn sie geschickt war, auch Schlangen, fangen können und so schälte Phas die seltsam anmutenden Früchte und überließ es Maruka, sich um den Fisch zu kümmern. „Esst ihr das roh?“, ekelte sich Thore und wurde etwas blass. „Können wir nicht ein Feuer machen?“, fragte er nochmal Maruka, die es bereits untersagt hatte. Vielleicht war es, in Anbetracht von Phas' Erkenntnissen ja doch möglich, eines zu machen. Phas versicherte der Hybridin, dass er das Feuer so abdecken könne, dass es lediglich leicht rauchte und wenn sie sich erinnerte, wie die Tabiki ihr das Fleisch aus der Hütte gegart hatten, wäre es durchaus möglich, dass kein großes Lagerfeuer nötig würde. Thore beobachtete Maruka, wie sie ihre Hose etwas hinunterzog und wandte sich dann verlegen ab. Das tat er allerdings so offensichtlich, da er seine Hand vor das Gesicht hielt, dass er es auch gleich hätte bleiben lassen können. Phas schaute kurz, was der Anlass war, dann erhob er sich und ging zu ihr rüber. „Soll ich dir eine Salbe machen? Sie lindert die Schwellung und wärmt ein wenig das Gewebe", fragte er und musterte ihre Hüfte. Thore lugte zu ihnen herüber und widmete sich dann seinen Notizen, um sie zu ordnen. Es dürfte inzwischen klar sein, dass die Schnipsel, die die beiden Jäger gefunden hatten, definitiv ihm gehörten. Die Zeit verstrich derweil langsam und die Nacht war fortgeschrittener, als bei ihrem Aufbruch. Der Urwald hüllte sie in eine warme, aber klamme Luft, während langsam der Wind zunahm und die Baumwipfel zum Schwingen brachte. Bald würde es regnen und vielleicht war es klug, sich zumindest etwas provisorisch einen Unterstand zu bauen, sollten sie nicht nass werden sollen. Thore schien die Rast zumindest gelegen zu kommen, der nachdem er seine Zettel sortiert und wieder verstaut hatte, zog er sich die Stiefel aus und befreite seine Füße. Selig aufatmend, tauchte er diese in das kühle Nass und begann dann mit einer kleinen Katzenwäsche. Auch seine Haare wusch er etwas, was die Locken für den Moment verschwinden ließ. Dann öffnete er sein Hemd, zog es aus und wusch sich auch den Oberkörper. Nach seiner Erscheinung hätte man wohlkaum den sanftmütigen Charakter vermutet, den er Maruka und Phas zeigte, denn sein Rücken und seine Brust waren voll Muskeln und ohne ein Gramm Fett. Er hätte ein guter Kämpfer sein können, doch offenbar, schlug er aus der guten, alten Mantroner Art. Phas hatte sich, nachdem er für Maruka die Salbe bereitet hätte, sollte sie annehmen, zurückgezogen und würde eventuell etwas füe den Unterstand suchen, sollten sie einen bauen wollen, ansonsten würde er etwas abseits auf einem Stein hocken und die Gegend im Auge behalten. Ruhe kehrte in das Dreiergespann und vielleicht hatte auch jemand die nötige Gelassenheit, um sich schlafen zu legen.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Sonntag 2. Mai 2021, 15:12

Von ihrem Ausguck aus, konnte Maruka erkennen, dass rings um sie herum nichts als Urwald war. Es gab einige Bäume die herausragten, doch etwas auffälligeres, gab es nicht. Sie mussten also ziemlich tief im Kapayu stecken. Wie weit waren sie vom Dorf der Tabiki entfernt? Wenn sich Maruka nach links wandte, konnte sie, dort wo sie das Dorf vermutete, nichts mehr hören oder sehen.
Wir müssen schon einige Kilometer entfernt sein...
Riechen konnte die Katze ebenfalls nichts, bis auf, dass die Luft einen bekannten Geruch trug, der Regen ankündigte.
Mist!
Die dunklen, schweren Wolken verrieten, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sich der Schwall über ihnen ergießen würde.
... und die meisten Spuren sind dann weg.
Gerüche verflüchtigten sich im Regen und nur wirklich grobe Fährten waren dann noch zu verfolgen. Frustration machte sich in ihr breit. Nachdem die Hybridin den Baum wieder hinunter geklettert und sich zu Thore gesellt hatte, trat auch Phas aus den Büschen und setzte sich zu den beiden anderen. Er legte einige seltsam aussehende Früchte in die Mitte ihrer Runde und beließ es wortlos dabei. Maruka nickte dankbar und lächelte ihn an. Dann erzählte sie ihnen, was sie gesehen hatte und Phas nickte kurz.
„Ich konnte die Spuren der Dunklen etwas mehr als 2 Kilometer in Richtung Süden zurückverfolgen...“
Süden??? Bisher waren wir ihnen doch immer nach Norden gefolgt. Haben sie ihre Richtung hier geändert?
„... Die Spuren änderten sich nicht, also waren es nur die acht Maruka, ich glaube nicht, dass wir noch auf weitere stoßen werden. Was meinst du wollte der Trupp hier? Und vermisst sie jemand, wenn sie nicht wiederkommen? Kommen andere?“
, sah er sie an und sein hellbrauner Blick verriet nichts darüber, wie er sich bei seinen Gedankengängen fühlte.
„Genau um diese Fragen zu klären folgen wir ihnen Spuren zurück zu ihrem Ursprung.“
Generell schien Phas etwas aufgeklärter, als Kali oder die Hälfte der anderen Tabiki zu sein und wirkte nicht ganz so unbeholfen mit der Situation. Sie sah ihn aufmerksam an und war glücklich ihn dabei zu haben. Er war wach und ein helles Köpfchen, wie ihre Mutter es formuliert hätte.
Mama...
Thore hatte den Ausführungen von Maruka und Phas gelauscht und wirkte eher neugierig, als ängstlich. Er hatte seine Pergamente auf dem Schoß und war, wie ein Kind, das an den Lippen einer Geschichtenerzählerin lauschte, gebannt. Dann schüttelte er den Kopf und seufzte.
„Das dunkle Volk und insbesondere die Dunkelelfen brauchen nie einen Grund, um Schrecken zu verbreiten"
, murmelte er missmutig und blickte zu Phas und Maruka nickte traurig bestätigend.
„Tut mir leid, mit deinem Dorf.“
, dann wandte er sich an Maruka:
„Naja kämpfen…“
, er wirkte verlegen und ließ den Blick sinken, ehe er etwas hustete, als wolle er das Thema umgehen. Dafür griff er gerne ihre vergangene Frage auf:
„Was ich hier mache?“
, er grinste sie offen an.
„Ich katalogisiere. Ich reise durch die Welt und zeichne Karten, schreibe interessante Beobachtungen auf und versuche Verborgenes zu finden. Man könnte mich als Abenteurer bezeichnen!“
, sagte er stolz und stemmte theatralisch und halb ernst die Hände in die Hüften. Phas schnaubte und als Thore's Blick ihn traf, hob er entschuldigend die Hände
„Hab eine Fliege in den Hals bekommen“
, versuchte er sich herauszureden. Dann ließ Thore den Blick zu der Katze wandern.
„Nun, wie dem auch sei, aber so ist es. Ich bin vor 2 Tagen im Urwald angekommen und bin eigentlich auf der Suche nach Shayana Nelle.“
Phas hob die Augenbrauen an.
„Was willst du in Shayana?“
, fragte er unvermittelt und Thore zuckte die Schultern.
„Ich hab gehört, dass es dort wunderschön sein soll.“
, meinte er ehrlich und hatte keinen Hintergedanken dabei, wie es schien. Phas nickte, als wüsste er, was Thore meinte. Maruka sah nur von einem zum Anderen und wusste nicht, wovon gesprochen wurde.
Wald ist Wald.
Dann widmete sich der Tabiki dann auch den Früchten. Maruka hatte, im Vorfeld ihres Gesprächs, zwar keinen Fisch, aber dafür Flusskrebse und auch Schlangen, fangen können und so schälte Phas die seltsam anmutenden Früchte und überließ es Maruka, sich um die Krebse zu kümmern. Als erstes zog sie den Schlangen die Haut ab und holte die Gedärme durch einen gezielten Bauchschnitt an der richtigen Stelle heraus.
„Esst ihr das roh?“
, ekelte sich Thore und wurde etwas blass.
„Können wir nicht ein Feuer machen?“
, fragte er nochmal Maruka, die es bereits untersagt hatte. Sie brummte leise. Das alles war ...nervenaufreibend...
Es wird bald regnen... Sie wollen ein Feuer... das ist viel zu gemütlich... ach verdammt, wir werden...nein, wir haben die Spur quasi schon verloren!
Phas versicherte der Hybridin, dass er das Feuer so abdecken könne, dass es lediglich leicht rauchte. Wir müssen rasten! Ich weis das! ...aber... Es bringt nichts wenn ich sie in den Regen führe. Dann habe ich vielleicht ein paar Schritt noch ihre Fährte verfolgt und wir sitzen mitten im Wald fest. Ja, hier haben wie Wasser, etwas zu essen... ein bisschen Ruhe... aber...

Maruka war unzufrieden, aber vor allem mehr mit sich als mit der Situation. Sie wusste, dass es ab jetzt sehr viel schwerer werden würden, aber sie hoffte immer noch, dass auch ihr Funkenfreund bald wieder auftauchen würde. Selbst wenn sie versagte, ganz aufgeben konnte sie noch nicht. Außerdem tat ihre Hüfte weh und forderte ihre Aufmerksamkeit, wo sie doch weiter wollte.
Regen, Hunger, meine Hüfte tut weh... ach verdammt.
Ein bisschen missmutig und vielleicht auch schmollend setzte sie sich am Bachufer hin und bemerkte, wie Thore sie beobachtete, als sie ihre Hose etwas hinunterzog.
Hihi... ich vergaß! Er kennt das nicht. Mantroner kennen sich nur in dicke Felle gehüllt. Nacktheit wie bei den Tabiki würde ihn total überfordern... irgendwie...niedlich...
Er wandte sich verlegen ab und sie musste schmunzeln. Er tat es so offensichtlich, da er seine Hand vor das Gesicht hielt, dass er es auch gleich hätte bleiben lassen können. Phas schaute kurz, was der Anlass war, dann erhob er sich und ging zu Maruka rüber.
„Soll ich dir eine Salbe machen? Sie lindert die Schwellung und wärmt ein wenig das Gewebe"
, fragte er und musterte ihre Hüfte.
„Ja, das wäre gut, sonst bin ich in wenigen Stunden steif. Danke. Wir sollten hier rasten und es wird gleich regnen. Phas, kannst du uns vielleicht einen Unterstand machen, während ich dann meine Hüfte behandel?“
Thore lugte zu ihnen herüber und widmete sich dann seinen Notizen, um sie zu ordnen. Die Zeit verstrich derweil langsam. Der Urwald hüllte sie in seine warme, klamme Luft, während langsam der Wind zunahm und die Baumwipfel zum Schwingen brachte. Der Regen kündigte sich an und es war natürlich klug, sich zumindest etwas provisorisch einen Unterstand zu bauen. Nass zu sein war an sich nicht schlimm im Urwald und Maruka liebte das Wasser, aber das Trocknen würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und die Ausrüstung litt ebenfalls. Thore schien die Rast zumindest gelegen zu kommen, der nachdem er seine Zettel sortiert und wieder verstaut hatte, zog er sich die Stiefel aus und befreite seine Füße. Selig aufatmend, tauchte er diese in das kühle Nass und begann dann mit einer kleinen ...
Katzenwäsche...hihi.
Maruka schaute unumwunden zu, während sie das in der flachen Glut geröstete Essen für sie drei portionierte.. Der Mann hatte schließlich was zu bieten. Nach seiner Erscheinung hätte man wohl kaum den sanftmütigen Charakter vermutet, den er Maruka und Phas zeigte, denn sein Rücken und seine Brust waren voll Muskeln und ohne ein Gramm Fett. Er hätte ein guter Kämpfer sein können, doch offenbar, schlug er aus der guten, alten Mantroner Art. Phas hatte sich, nachdem er für Maruka die Salbe bereitet hatte, zurückgezogen und suchte etwas für den Unterstand. Ruhe kehrte in das Dreiergespann und sie konnten etwas essen. Maruka machte sich dann einen Spaß daraus ihr Hinterteil noch etwas weiter zu entblößen um die Hüfte gründlich einzusalben. Etas an ihm, weckte ihren Spieltrieb. Sie war neugierig, wie der Mantroner auf ihre weiblichen Rundungen, aber auch auf ihren Schweif reagierte. Als sie damit fertig war, half sie Phas bei der Fertigstellung des Unterstandes und sah noch mal zum Blätterdach über ihnen. Sie roch schon die Feuchtigkeit in der Luft.
„Thore, bring deine Sachen lieber hier rein. Es wird gleich...“
**Tropf**
Und wie es im Urwald nun mal war...wenn es regnete, dann aber richtig! Wo der erste Tropfen die Erde erreichte, tummelten sich kurz darauf hundert seiner Freunde. Es war als öffnete sich über ihnen der Himmel und entließ seine Fluten.
Schlafen...
, meldete ihre Katze sich zu Wort. In Situationen, in denen man zur Untätigkeit verbannt wurde, da sollte man dann auch untätig sein.
„Phas, ich leg mich hin. Bitte halte du die erste Wache und weck mich in drei oder vier Stunden.“
Mehr erlaubte sie sich nicht, auch wenn ihre Katze sich gern mal am Stück 8-10 Stunden in der Sonne aalte. Ihre Frustration war so schnell verflogen wie sie gekommen war. Es war nicht zu ändern, also machte man das beste aus der Situation. Und Schlafen war eine von Marukas Lieblingsbeschäftigungen, denn dann war sie ihrer Göttin nah. Gelassen rollte sie sich im Unterstand zusammen, ob da nun schon jemand war oder nicht. Ein Mantronerkörper war auch eine nette Wärmequelle, falls es kühl werden sollte. Und sie wusste, Phas war ein guter Jäger und würde aufpassen, also konnte sie beruhigt einschlafen und später weiter Gedanken machen, wie sie weiter vorgingen. Halb schon hinüber gedämmert murmelte sie leise:
„Gute Nacht.“
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Montag 3. Mai 2021, 22:01

Die drei ungleichen Reisenden, die das Schicksal für den Moment zusammen geschweißt hatte, verbrachten die kleine Pause auf ihre Weise. Maruka, die sich, wenn auch etwas widerwillig, um ihre schmerzende Hüfte kümmerte, Thore, der sich um seine Zettel kümmerte und Phas, der sich um alles andere kümmerte. Der Tabiki hatte Maruka seine Hilfe angeboten und hielt, was er versprach: Er war nach ihrem Bejahen nur kurz im Urwald verschwunden und hatte sich auf die Suche nach Kräutern gemacht. Gleichzeitig hatte er einige Beeren dabei, die eine entzündungshemmende Wirkung aufwiesen. Nachdem er zurück zum provisorischen Lager gekommen war, mahlte er alles zwischen zwei gefundenen Steinen und legte die angerührte Paste auf ein großes Blatt. Er träufelte noch etwas Wasser dazu, damit die Paste schmierfähiger wurde, ehe er dann zu Maruka zurückkehrte. Ein stummes Lächeln traf die Hybridin, bevor er ihr die Salbe reichte. „Mach sie ruhig ordentlich dick drauf und umwickle es am Besten mit dem Blatt, bevor du die Hose draufziehst. Es sollte verhindern, dass du steif wirst und gleichzeitig eine Entzündung verhindern.“. Aufmunternd war sein Blick bevor er such erhob. Auf ihre Frage nach einem Unterstand, sah sich der Jäger kurz um, nickte und .achte sich abermals auf den Weg, um Material für seinen Auftrag zu finden. Thore versuchte indes sich anständig zu benehmen und sich nicht anmerken zu lassen, dass Maruka's gezwungene Freizügigkeit ihn neugierig machte. Er hatte sich ganz ernsthaft und deutlich in seine Zeichnungen vertieft, während sie sich begann mit der Salbe einzureiben. Immer wieder glitt der blaue Blick zu ihr, doch dann brummte er verlegen und widmete sich seiner Katzenwäsche. Selig platschte er etwas im Flusslauf, bevor er einen Blick zu Phas warf, der sich behände um einen Unterstand bemühte. Thore wusch sich, stand mit hochgekrempelter Hose bis knapp unterhalb des Knies im Wasser, lud mit seinen großen Händen das kühle Nass auf und wusch sich die blonden Haare. Dann entledigte er sich des Hemdes, entblößte seinen Oberkörper und erntete sowohl Blicke von Maruka, als auch von Phas. Dieser verglich sich kurz, schnaubte dann ungehört für Thore und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bau des Unterschlupfes. Thore ließ immer mal wieder ein „hmmm" oder „ahhh", verlauten, wenn er das kalte Wasser über seinen verschwitzten Körper fließen ließ Es war kein Gebaren, er schien einfach nur seine Emotionen auf der Zunge zu tragen. Als er damit fertig war, drehte er sich um und blickte direkt auf Maruka’s weiter entblößtes Hinterteil. Er erstarrte in seiner Bewegung und schluckte. Dann wurde ihm plötzlich bewusst , was er tat und er wurde puterrot. Verlegen schaute er überall hin, nur nicht zu der Hybridin und stapfte dann aus den Wasser, um sich etwas zu trocknen. Maruka hatte derweil das gegarte Essen portioniert, als Thore endlich wieder ein Hemd anhatte und sich etwas fing. Phas vollendete mit der Hilfe der Katze den Unterstand und betrachtete diesen zufrieden, bis ihm auffiel, dass er die Maße etwas zu klein berechnet hatte. Maruka und er würden problemlos geschützt, doch Thore? Er war um einige Zentimeter größer und der Tabiki hatte nicht so oft mit Menschen von Außerhalb zu tun, weshalb er sich nun nachdenklich über die nackte Brust kratzte. „Ehm", machte er und drehte sich zu dem Mantroner: „Tut mir leid, Thore aber ich schätze… deine Füße werden nass werden…“, er hob beide Hände entschuldigend und grinste dann etwas amüsiert. Phas schien tatsächlich einen Sinn für Humor zu haben und konnte eine gewisse Komik in seinem Fehler erkennen. Thore hingegen schaute auf den kleinen Blätterverschlag und dann auf Maruka und Phas. Seine Miene war ernst und es war nicht ganz klar, was er davon hielt, bis sich seine weißen Zähne in voller Pracht entblößten und er herzhaft auflachte. Er winkte ab und zog seine Stiefel wieder aus, die er nach dem Bad angezogen hatte. „Macht doch nichts!“, versicherte er und blickte danach Maruka an, die ihn warnte, dass es gleich regnen mochte. Er erhob sich von seiner Badestelle und brachte seine Stiefel und seinen Rucksack zum Unterstand. Er aß daraufhin mit Phas zusammen, während Mafuka sich bereits langsam für ein Schläfchen bereitmachte. Phas und Thore senkten ihre Stimmen, während sie die Schlange verspeisten und als es dann nicht mehr nur tropfte, kam Thore zu Maruka und versuchte leise zu sein, als er sich ebenfalls hinlegte. „Gute Nacht", nuschelte er brummend und musterte die Katze noch eine ganze Weile, während seine Füße außerhalb des Unterschlupfes nass wurden und es in weiter Ferne grollte und blitzte. Phas übernahm die erste Wache und harrte unter einigen Blättern aus, während der Regen stärker und stärker zunahm. Manthala legte ihren Schatten mehr und mehr über das Trio und es dauerte nicht lange, da hatte die Aufregung der vergangenen Stunden und Tage dafür gesorgt, dass Thore und Maruka in ihrem Unterschlupf selig schlummerten. Ob sie Träume hatten oder ruhig im Schwarz der Traumlosen dahin glitten, konnte man rein äußerlich betrachtet nicht erkennen. Geweckt wurde das feine Katzengehör von einer vertrauten Stimme, die sie leise rief. Phas stand vor dem Unterschlupf und wirkte ausgeruht und kräftig, wie er da vor ihr stand. Sein hellbrauner Blick ruhte auf dem Katzengesicht und er wartete geduldig, bis sie sich aus dem Schlaf zurückgekämpft hatte. „Maruka, wach auf. Wir sollten weiter gehen.“, meinte er und seine sonore Stimme wurde durch einen gewaltigen Schnarcher durchbrochen, als sich Thore massig umdrehte und sein Arm Maruka unter sich begrub. Die ganze Nacht hatte der Mantroner versucht , Maruka nicht zu nahe zu kommen und ausgerechnet jetzt, wo sie alle es mitbekommen konnten, war er so im Schlaf versunken, dass er sie zu sich zog und sein Gesicht in ihr Fell vergrub. Phas hob beide Augenbrauen. Bei dem Anblick hätte man denken können, dass die Katze von einem Riesen in Beschlag genommen wurde. Er grinste etwas lausbübisch zu Maruka „Ich eh, gehe mal was jagen. Frühstück, heißt das bei euch, nicht wahr?“, er zwinkerte ihr gut gelaunt zu und ließ sie dann das Problem selber lösen. Wenn Marula und Thore sich entknotet und sich den Restschlaf aus den Gliedern gestreckt hatten, hatte Phas bereits zwei Rebhühner auf dem Schoß und rupfte diese. Wie er das so schnell geschafft hatte, blieb sein Geheimnis, doch zumindest Maruka dürfte auffallen, dass der Tabiki sie hatte schlafen lassen. Es brach bereits die Sonne durch das dichte Blätterdach und heizte die feuchte Luft stickig auf. Es war noch früh am Morgen und hin und wieder konnte man blauen Himmel durch die Zwischenräume am Blätterhimmel erkennen. Der Regen war vorrüber, Das Gewitter hatte sich woanders erheblich heftiger entladen. Trotzdem war der Boden schlammig und Spuren waren vergeblich zu finden. Der kleine Flusslauf hatte sich etwas verbreitert und als Thore sich dorthin begab, sichtlich bemüht etwas Abkühlung zu erhalten, kniete er sich hin und wusch seine schlammbenetzten Beine. Eiskalt fühlten sie sich an, dich das würde schon werden, wenn er erstmal wieder unterwegs war. Wie ging es jetzt überhaupt weiter? Phas hatte entdeckt, dass die Spuren der Dunklen aus Süden kamen, dann nach Westen abbogen, hier rasteten und dann weiter zum Tiger vordrangen um dann, schlussendlich bei den Tabiki zu landen. Thore gesellte sich zu Phas, nachdem er sich gewaschen hatte und hatte wieder Stiefel an. Er nahm etwas Rebhuhn und dankte stumm. Einige Augenblicke später, war es Phas' Stimme, die das schweigende Frühstück durchbrach: „Nun, Maruka…wie willst du weiter machen? Mein Gefühl sagt mir, dass der Spähtrupp der Dunkelelfen aus Richtung Süden kam. Woher von dort, weiß ich nicht, aber der Kapayu findet einen Tagesmarsch von hier aus, sein Ende. Danach beginnen die Dunsthügel.“, er sah zu Thore, „Und du? Suchst du weiter nach Shayana Nelle?“. Thore räusperte sich und griff noch mal nach dem Rebhuhn. Er wog den Kopf hin und her und nickte dann. „Ich denke schon, das war mein Ziel von Anfang an und ich weiß, dass kaum einer Shayana bisher gesehen hat. Die Elfen dort, leben für sich und im Einklang. Ich würde diesen Ort gerne gesehen haben.“. Er widmete sich wieder seinem Huhn und wirkte etwas gedankenverloren. Dann nuschelte er: "Ich hab nur vergessen, wo es liegen soll... Osten? Oder war es Westen?", und erntete damit ein Augenrollen Phas'. "Du hast offenbar einfach nur Glück, was großer Mann?", erwiderte er etwas spöttisch und aß dann ebenfalls weiter. Während die Gemeinschaft das Frühstück zu sich nahm und ihren Gedanken nachhing, berieten, wie es nun weiter gehen sollte, störte, mit jedem Windhauch der die Blätter auseinander drückte, etwas Marukas Blickfeld. Es blendete immer mal in unregelmäßigen Abständen und traf sie genau ins Auge. Wenn sie der Ursache auf den Grund gehen wollte, musste sie ein paar Schritte am Flusslauf entlang gehen, um in einigen Metern Entfernung zum Lager, etwas aus dem Schlamm blitzen zu sehen. Es war unscheinbar, wirkte dennoch nicht richtig am Platz, als wäre es vergessen worden. Der Winkel hatte offenbar so gestimmt, dass die Sonne darauf traf, wenn die Blätter sich bewegten und sie somit blendete. Sollte sie den anderen Bescheid sagen? Oder fischte sie es alleine aus dem Schlamm?
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Dienstag 4. Mai 2021, 09:44

Marukas kleiner Test wie Thore auf sie reagierte, beruhigte sie und amüsierte sie gleichermaßen. Er war rot geworden, aber eben nicht in jener Farbenpracht, die von Ekel oder Wut zeugte, als er ihren Schweif sah. Er hatte nichts gegen ihr hybridisches Dasein, was schon mal gut war. Amüsierend war sein ausweichender Blick, der ihre Katze animierte mit ihm spielen, ihn necken zu wollen. Beide Erkenntnisse beruhigten sie und würden die Weiterreise angenehm, aber auch interessant machen. So konnte sich Maruka auch vertrauensvoll im Unterstand zusammen rollen und einschlafen.
„Gute Nacht"
, nuschelte Tore brummend und musterte die Katze noch eine ganze Weile, während seine Füße außerhalb des Unterschlupfs nass wurden und es in weiter Ferne grollte und blitzte. Phas hatte die erste Wache übernommen und harrte unter einigen Blättern aus, während der Regen stärker und stärker zunahm. Wer schon mal einen Regen im Dschungel erlebt hatte, der wusste, dass sich die Welt zu kleinen Inseln zusammen zog. Das Rauschen umhüllte einen wie einen Mantel, die dicken Tropfen verbargen die Welt vor den Sinnen und kein Jäger, ob groß ob klein, regte sich. Alles verharrte still auf seinem Fleck. Für Maruka war dies die perfekte Verkörperung von Ruhe. Ihre sonst so weit sich ausstreckenden Sinne wurden auf einen kleinen Kreis um sie herum zusammen gezogen und sich entspannen. Unter dem kleinen handgefertigten Blätterdach waren die Tropfen noch intensiver und lullten sie schnell ein. Sie hatte Thores Nachtgruß nicht mehr bewusst wahrgenommen, nahm ihn aber mit ins Traumreich. Manthala legte ihren Schatten mehr und mehr über das Trio und es dauerte nicht lange, da hatte die Aufregung der vergangenen Stunden und Tage dafür gesorgt, dass Thore und Maruka in ihrem Unterschlupf selig schlummerten.
**
„Gute Nacht, mein Herz!“
Warm und brummend klang Papas Stimme zu ihr hinüber, als er Mama in den Arm nahm und sie gut zudeckte. Die Liebe im Raum war fast wichtiger als die dicken Felle und die wärmende Glut der Feuerstelle.
„Gute Nacht, mein Held!“
, war die geflüsterte Antwort, mit der sie ihn stets neckte.
**

Irgendwer flüsterte leise ihren Namen. Maruka blinzelte. Phas stand vor dem Unterschlupf und wirkte ausgeruht und kräftig, wie er da vor ihr stand. Sein hellbrauner Blick ruhte auf dem Katzengesicht und er wartete geduldig, bis sie sich aus dem Schlaf zurückgekämpft hatte.
„Maruka, wach auf. Wir sollten weiter gehen.“
, meinte er und seine sonore Stimme wurde durch einen gewaltigen Schnarcher durchbrochen, als sich Thore massig umdrehte und sein Arm Maruka unter sich begrub. Ihre Augen weiteten sich und sie erstarrte einen Moment unter ihm. Die ganze Nacht hatte der Mantroner versucht, Maruka nicht zu nahe zu kommen und ausgerechnet jetzt, wo sie alle es mitbekommen konnten, war er so im Schlaf versunken, dass er sie zu sich zog und sein Gesicht in ihr Fell vergrub.
Ich bin doch kein Kissen...
Phas hob beide Augenbrauen. Bei dem Anblick hätte man denken können, dass die Katze von einem Riesen in Beschlag genommen wurde. Er grinste etwas lausbübisch zu Maruka, die etwas panisch zu ihm aufsah.
„Ich eh, gehe mal was jagen. Frühstück, heißt das bei euch, nicht wahr?“
, er zwinkerte ihr gut gelaunt zu und ließ sie dann das Problem selber lösen.
Na toll! Jetzt er mich echt allein.
Zugegebener Maßen fühlte sich der Arm nicht nur schwer über ihr an, sondern eigentlich auch ganz angenehm, so dass sie sich gern einfach noch weiter zusammen gerollt hätte an Thores Brust und Löffelchen gespielt hätte. Aber Phas hatte Recht. Zum Spielen war jetzt nicht die Zeit.
Nur einmal kurz?
Maruka wusste, wie sie den Mantroner schnell wach bekommen konnte. Sie grinste breit, drehte sich in seiner Umarmung zu ihm, so dass ihr Gesicht ganz nah vor seinem war und ihre „Pfoten“ sich an seinem Herzen wärmen konnten. Dann musterte sie sein entspanntes Gesicht, prägte sich die Kleinigkeiten seines Schlafes ein und leckte ihm dann mit ihrer rauen Zunge über die Schläfe. Schmunzelnd betrachtete sie die Reaktion.
Ob es wohl den Unterstand kostet, hihi?
Sobald er wach genug war zu begreifen, wie sie da lagen und was sie da tat, flüsterte sie mit leicht verführerischem Unterton:
„Guten Morgen, mein Großer!“
Dann grinste sie wieder breit und zeigte sogar ein bisschen Zähne. Vielleicht hing der Traum noch ein bisschen in ihr nach, dass sie sich zu solchen Aktionen hinreißen ließ, aber seine Schüchternheit reizte sie ihn ein bisschen zu „jagen“. Spieltrieb war etwas schönes und sein verdutztes Gesicht war Gold wert. So schnell wie der junge Mantroner dann auf den Beinen war, so sehr ließ Maruka sich ausgiebig Zeit sich zu strecken.
Phas hatte bereits zwei Rebhühner auf dem Schoß und rupfte diese. Wie er das so schnell geschafft hatte, blieb sein Geheimnis. Maruka war es auch nicht peinlich, dass er sie bei ihrem Spiel beobachtete. Seine ruhige besonnene Art machte ihn zu einem wertvollen Verbündeten, zu einer Art Bruder, den sie nie gehabt hatte. Sie ging zu ihm.
„Danke, dass du mich hast schlafen lassen. Ich glaube der Hüfte geht es jetzt deutlich besser.“
Abermals zog sie die Hose runter und entfernte den alten Salbenverband, drückte mal prüfend etwas ins Gewebe und nickte zufrieden. Es brach bereits die Sonne durch das dichte Blätterdach und heizte die feuchte Luft stickig auf. Es war noch früh am Morgen und hin und wieder konnte man blauen Himmel durch die Zwischenräume am Blätterhimmel erkennen. Der Boden war schlammig und Spuren waren vergeblich zu finden, was Maruka leise grummeln ließ.
War ja zu erwarten.
Phas hatte entdeckt, dass die Spuren der Dunklen aus Süden kamen, dann nach Westen abbogen, hier rasteten und dann weiter zum Tiger vordrangen um dann, schlussendlich bei den Tabiki zu landen. Thore gesellte sich nach seiner kurzen Wäsche zu Phas. Er nahm etwas Rebhuhn und dankte stumm. Einige Augenblicke später, war es Phas' Stimme, die das schweigende Frühstück durchbrach:
„Nun, Maruka…wie willst du weiter machen? Mein Gefühl sagt mir, dass der Spähtrupp der Dunkelelfen aus Richtung Süden kam. Woher von dort, weiß ich nicht, aber der Kapayu findet einen Tagesmarsch von hier aus, sein Ende. Danach beginnen die Dunsthügel.“
„Hm... Dunsthügel...“
Von denen hatte sie schon gehört. Das war gar nicht so weit vom Eisreich entfernt. Maruka überlegte noch. Phas sah derweil zu Thore.
„Und du? Suchst du weiter nach Shayana Nelle?“
Thore räusperte sich und griff noch mal nach dem Rebhuhn. Er wog den Kopf hin und her und nickte dann.
„Ich denke schon, das war mein Ziel von Anfang an und ich weiß, dass kaum einer Shayana bisher gesehen hat. Die Elfen dort, leben für sich und im Einklang. Ich würde diesen Ort gerne gesehen haben.“
Maruka hörte zu und machte sich ihre eigenen Gedanken.
Revien war ein Elf...
Er widmete sich wieder seinem Huhn und wirkte etwas gedankenverloren. Dann nuschelte er:
"Ich hab nur vergessen, wo es liegen soll... Osten? Oder war es Westen?"
, und erntete damit ein Augenrollen von Phas.
"Du hast offenbar einfach nur Glück, was großer Mann?"
, erwiderte er etwas spöttisch und aß dann ebenfalls weiter.
Hm...ich weis nicht wie es weiter gehen soll. Spuren weg – Dunsthügel hm... Ich weis ja nicht mal genau woher ich gekommen bin... Wald ist Wald. ...Bin ich durch einen Traum gelaufen? Wo bin ich auf der Welt? Irgendwo nördlich der Dunsthügel in einem Wald mit Namen Kapaju. Wir haben die Fährte der Dunkelelfen verloren... Was nun? ...
Während die Gemeinschaft das Frühstück zu sich nahm und ihren Gedanken nachhing, störte, mit jedem Windhauch der die Blätter auseinander drückte, etwas Marukas Blickfeld. Es blendete immer mal in unregelmäßigen Abständen und traf sie genau ins Auge. Natürlich musste sie der Ursache auf den Grund gehen und machte ein paar Schritte am Flusslauf entlang, um in einigen Metern Entfernung zum Lager, etwas im Schlamm blitzen zu sehen. Es war unscheinbar, wirkte dennoch nicht richtig am Platz, als wäre es vergessen worden. Der Winkel hatte offenbar so gestimmt, dass die Sonne darauf traf, wenn die Blätter sich bewegten und sie somit blendete. Den anderen Bescheid zu sagen, war schlicht ihrer Neugierde unter geordnet, aber sie würden ja sehen wohin sie ging. Sie würde sicher auch kein Geheimnis draus machen, aber sie war einfach aufgestanden und ihrem Trieb gefolgt. Also fischte sie das Glitzerding aus dem Schlamm.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 4. Mai 2021, 22:20

Maruka hatte seit langem nicht mehr wirklich Spaß gehabt. Viel war in letzter Zeit passiert und die Ereignisse wollten nicht so recht abbrechen. Da war es nur natürlich, dass sie nach dem griff, was sich ihr bot und Thore in seiner herrlich schusseligen Art, weckte eben jenen Spieltrieb in ihr. Nachdem der Hüne sie zu sich gezogen und unter seinem Arm begraben hatte, sprang sie nicht entsetzt fluchend auf, sondern revanchierte sich auf ihre Art. Thore hörte augenblicklich auf zu schnarchen, als er das raue, nasse Etwas an seiner Schläfe bemerkte. Er hielt sogar die Luft an, wagte nicht sich zu rühren. Er öffnete nach einer gefühlten Ewigkeit ein Auge und die Erkenntnis, wer da neben ihm lag, traf ihn so unvermittelt, dass er beide Augen aufriss. Ihre verführerischen Worte, die dem ganzen noch etwas mehr Würze verliehen, taten ihr übriges. Thore klappte erschrocken den Mund auf, schob sie dann behutsam von sich und sprang auf die nackten Füße. „Ma.. Maruka..“, stammelte er und schaute sich gleichermaßen verwirrt und hilfesuchend um. Phas war derweil schon abgedampft und war kein geeigneter Ausweg für den Mantroner. Er rieb sich schüchtern die Handflächen an seiner dunklen Hose und räusperte sich genant. „Ich äh – ich äh- also du ich- äh.“, kam es nur hervor und ließ den Hünen kleiner wirken, als er war. Dann deutete er, puterrot im Gesicht, in eine andere Richtung, als den Unterstand und stampfte, vor sich hinbrabbelnd, von dannen. Immer wieder schüttelte er dabei seinen Kopf und packte sich in den Nacken, den er dann rieb. Maruka hatte Thore auf alle Fälle ordentlich durcheinander gebracht und ihrem Spieltrieb alle Ehre gemacht. Bevor die Drei bei ihrem gejagten Frühstück zusammen kamen, hing jeder erstmal seiner ganz eigenen Morgenroutine nach. Als Maruka dann zu Phas kam, um ebenfalls etwas zu essen, saß Thore bereits da und versuchte angestrengt nicht hinzusehen, als sie ihren Salbenverband löste. Er knabberte an seinem Huhn und Phas erhob das Wort. Maruka fiel die schwierige Aufgabe zu, zu entscheiden, was als nächstes geschehen würde. Phas erläuterte abermals, wie die Dinge standen und Thore erzählte seine Pläne. Was aber hatte das Schicksal, die Götter oder der Wind für Maruka geplant? Gab es überhaupt eine Fügung, die ihre Finger im Spiel hatte? Oder musste die Hybridin selber tätig werden und die Dinge in die eigenen Pfoten nehmen? Noch bevor sich die Katze darüber genauere Gedanken machen konnte, wurde sie erneut abgelenkt. Etwas blendete sie immer wieder und erweckte so ihre Neugierde. Die Männer unterhielten sich noch über Shayana, während Maruka das karge Frühstück verließ, um sich näher umzusehen. Sie brauchte nicht lange zu suchen, als sie das kleine, glänzende Ding entdeckte. Es war von Schlamm verborgen und offenbar hatte der Regen den kleinen Teil freigelegt, der sich nun vor Maruka präsentierte. Als sie danach griff, konnte sie die kalte Oberfläche spüren und im aller ersten Moment, war es fast so, als ob sie sich die Pfoten verbrannte, so kalt fühlte sich das Metall an. Wenn sie sich weiter vortastete, konnte sie allerdings feststellen, dass dem nicht so war und es gefahrlos aus dem Schlamm befreien. Nachdem sie das verdreckte Ding etwas gesäubert hatte, hatte sie einen kleinen, silberfarbenen und ovalen Spiegel in der Hand. Sie konnte sich selber in ihm sehen, auch wenn der Schliff offenbar nicht sehr vorteilhaft war und verzerrt wirkte. Am äußeren Rand, befand sich eine verzierte, eingestanzte Prägung, mit seltsam aussehenden Formen und Zeichen. Offenbar hatte Maruka’s Abwesenheit die Männer aufmerksam gemacht, sodass diese sich zu ihr gesellten und zumindest Thore ihr über die Schulter spähte. „Was hast du da?“, fragte er neugierig und auch Phas musterte den Spiegel in ihrer Hand. Für ihn war das absolutes Neuland, denn solchen Zierrat besaßen die Tabiki nun wirklich nicht. „Dass da am Rand sind eindeutig Runen“, bemerkte Thore dann fast schon beiläufig. Offenbar war er in der Welt bewandert und konnte auf bessere Orientierung zurückgreifen, als Maruka zurzeit. Es war aber auch schwer, wenn man ständig von einem Ort zum nächsten katapultiert wurde und von einem Abenteuer ins nächste stürzte. Er sah Maruka’s fragenden Blick und auch Phas schaute unwissend drein. Thore trat einen Schritt vor und hielt die Hand auf. „Darf ich kurz?“, fragte er dann und nahm den Spiegel entgegen. Er besah ihn sich von allen Seiten, drehte ihn in der Hand und schaute sein eigenes Antlitz darin an. "Ich kann die eine oder andere entziffern, aber ohne den Kontext...wird uns das nicht viel nützen.", sinnierte er und drehte den Spiegel abermals. "hm..“, machte er dann nichtssagend und stampfte, ohne weitere Worte zurück zu seinem Rucksack im Unterstand. Er reichte den Spiegel an Maruka zurück, falls sie ihm gefolgt war und wühlte dann in seinen Notizen. „Ach Mist!“, entfuhr es ihm und er erhob sich, auf die beiden anderen hinabblickend. „Ich habe mein Runenalphabet nicht dabei. Das liegt wohl noch Zuhause in Mantron..“, sagte er entschuldigend und mit einem Seitenblick auf Maruka. Sie hatten bisher noch keine Gelegenheit gehabt darüber zu sprechen, dass sie am Abend zuvor Esera gesprochen hatte. Ihm war das aufgefallen, doch er hatte sie nicht noch stören wollen, während sie schon deutlich weiter im Reich der Träume war. Und nun? Nun wusste er nicht, wie er es anstellen sollte, doch er würde sie darauf ansprechen, das hatte er sich fest vorgenommen. Er würde den rechten Moment abpassen. War es wirklich möglich, dass sie eine seines Volkes war? Sein Herz hüpfte bei dem Gedanken, denn er würde gerne ihre Geschichte hören, wenn es die Zeit erlaubte. Jetzt allerdings, umschwirrte plötzlich ein kleines, nerviges Wesen seinen Kopf, was ihn von der Katze ablenkte. Er fuchtelte leicht mit der Pranke und duckte sich zur Seite, um dem Etwas auszuweichen. „Hilfe! Moskito!“, rief er halb ernst und versuchte sich hinter Phas zu verstecken. Doch es war nicht schwer zu erkennen, dass der ‚Moskito‘ niemand geringeres als Maruka’s Funkenfreund war. Dieser kehrte, nachdem er Thore etwas geärgert und gleichzeitig auskundschaftet hatte, zu seiner Freundin zurück. Als er sich dem Spiegel in ihren Händen näherte, pulsierte er wieder grünlich, wie beim Beutel in Tar’Ak’s Sachen im Dorf der Tabiki. Phas hatte dem Schauspiel schweigend beigewohnt und meinte dann: "Runen? Vielleicht können die Alten diese entziffern. Aber- Was ist denn das nun?", fragte er dann immer noch unwissend und deutete auf den Spiegel in Maruka's Hand.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Mittwoch 5. Mai 2021, 17:20

Starres Wasser... Nein, Spiegel...
Etwas knirschte in ihren Erinnerungen, wie als wenn Sand zwischen Räder geriet. Sie hatte eine eher negative Verknüpfung zu den Dingern, das sagte ihr Bauchgefühl. Sie hielt ihn in der Hand und langsam kamen die Erinnerungen in Fetzen zurück. Da war ein Mann in einem hohen Spiegel hinter einem Vorhang gewesen, wo eigentlich ihr Bild hätte auftauchen sollen. Er war groß und schön gewesen, lange schwarze Haare und große schwarze Flügel. Er hatte ihr eine Feder von diesen Flügeln geschenkt...
Wo ich die wohl verloren habe? ...Hm...
Manthala hatte sie ihr genommen. Sie hatte ihn eine Weile ihr „Schicksal“ genannt und er hatte über Spiegel mit ihr gesprochen. Wie war noch gleich sein Name gewesen?
Mofulan? Mestalin? Mers... Ach egal. Zum Glück bin ich den los!
Das Ding hier hatte ihr Fast die Finger vereist und auch sein Feuer war kalt gewesen, kalt und blau.
Feuer ist rot. Ja...
Offenbar hatte Maruka’s Abwesenheit die Männer aufmerksam gemacht, sodass diese sich zu ihr gesellten und zumindest Thore ihr über die Schulter spähte.
„Was hast du da?“
, fragte er neugierig, riss sie aus ihren Gedanken und auch Phas musterte den Spiegel in ihrer Hand. Für ihn war das absolutes Neuland, denn solchen Zierrat besaßen die Tabiki nun wirklich nicht.
„Dass da am Rand sind eindeutig Runen“
, bemerkte Thore dann fast schon beiläufig. Nun war es Maruka die die Brauen hoch zog.
Runen... also irgendetwas magisches...
Ihr Misstrauen wuchs. Offenbar war aber Thore in der Welt bewanderter und konnte auf bessere Orientierung zurückgreifen, als Maruka zurzeit. Es war aber auch schwer, wenn man ständig von einem Ort zum nächsten katapultiert wurde und von einem Abenteuer ins nächste stürzte. Er sah Maruka’s fragenden Blick und auch Phas schaute unwissend drein. Thore trat einen Schritt vor und hielt die Hand auf.
„Darf ich kurz?“
Maruka gab gern das Ding ab. Thore besah ihn sich von allen Seiten, drehte ihn in der Hand und schaute sein eigenes Antlitz darin an.
"Ich kann die eine oder andere entziffern, aber ohne den Kontext...wird uns das nicht viel nützen."
, sinnierte er und drehte den Spiegel abermals.
"hm..“
, machte er dann nichtssagend und stampfte, ohne weitere Worte zurück zu seinem Rucksack im Unterstand. Maruka stapfte hinterdrein. Er reichte ihr den Spiegel, ohne sie dabei wirklich anzusehen und wühlte dann in seinen Notizen. Maruka hielt ihn auf den Händen, als wäre er etwas giftiges und drehte ihn dann lieber mit dem Gesicht nach unten.
„Ach Mist!“
, entfuhr es ihm und er erhob sich, auf die beiden anderen hinabblickend.
„Ich habe mein Runenalphabet nicht dabei. Das liegt wohl noch Zuhause in Mantron.“
, sagte er entschuldigend und mit einem Seitenblick auf Maruka. Jetzt allerdings, um schwirrte plötzlich ein kleines, nerviges Wesen seinen Kopf, was ihn von der Katze ablenkte. Er fuchtelte leicht mit der Pranke und duckte sich zur Seite, um dem Etwas auszuweichen.
„Hilfe! Moskito!“
„Nein! Nicht! Das ist mein Freund!“
Maruka hielt Thores Arm fest, damit er nicht nach ihm schlug. Der Kleine kehrte, nachdem er Thore noch etwas geärgert und gleichzeitig auskundschaftet hatte, zu seiner Freundin zurück. Als er sich dem Spiegel in ihren Händen näherte, pulsierte er wieder grünlich, wie beim Beutel in Tar’Ak’s Sachen im Dorf der Tabiki und ihre Augen weiteten sich.
„Was? Meinst du wirklich? ...Das Ding war also in dem Beutel!“
Phas hatte dem Schauspiel schweigend beigewohnt und meinte dann:
"Runen? Vielleicht können die Alten diese entziffern. Aber- Was ist denn das nun?"
, fragte er dann immer noch unwissend und deutete auf den Spiegel in Maruka's Hand.
„Das nennt man Spiegel. Damit sieht man ...meistens... sich selbst besonders klar. Also... besser als in stillem Wasser. Das ist was für Leute, denen ihr Aussehen sehr wichtig ist...oder...etwas für magische Wesen oder Magier, soweit ich damit Erfahrung habe. Ich mag es nicht.“
Sie drehte sich zu dem Tabiki, denn langsam reifte ein Plan in ihr...
„Das ist jetzt wichtig! Das Ding, also den Spiegel hatte der Anführer der Dunkelelfen in seinem Beutel. Er muss wichtig sein. Er könnte aber auch böse sein. Er darf auf keinen Fall zurück in seine Hände! Wenn die Alten die Runen lesen können wäre das natürlich hilfreich um vielleicht noch mehr über die Feinde heraus zu finden, aber es ist auch gefährlich! Du musst mir versprechen, ihn eher zu zerstören, als ihn in die Hände eines Dunkelelfen geraten zu lassen. Da kommt nie was gutes bei raus und auch wenn die Ältesten ihn untersuchen und ...sich plötzlich merkwürdig benehmen, dann zerstöre ihn! Ich weis nicht, ob sie meinem Rat gefolgt sind sie zu töten... ...Ach... vielleicht wäre es besser, wir gehen gemeinsam zum Dorf zurück, aber...“
Maruka sah hin und her gerissen zwischen den Richtungen ihrer Möglichkeiten hin und her.
„Thore sucht diese Elfen...und ich glaube, ich kannte einen von ihnen. Vielleicht... vielleicht könnten wir uns mit ihnen gegen die Dunklen zusammen tun. Dann wärt ihr sicherer. Vielleicht wissen sie noch gar nichts von der Bedrohung ihrer Wälder.“
Sie beobachtete die beiden Männer und ihre Mimik, wenn sie sprach und versuchte zu deuten, ob sie vollkommen daneben lag, oder ob sie vielleicht auch so dachten.
„Phas, du weist doch wo wir die Elfen finden könnten, oder?“
So wie er bei der ersten Erwähnung der Shyaner reagiert hatte, wusste er bestimmt Bescheid. Aber selbst wenn nicht, dann hatte sie noch ihren kleinen Funkenfreund, den sie bitten konnte ihr den Weg zu Reviens Heimat zu zeigen...
]„Das kannst du doch, oder?“
Ob er es auch tat, war fraglich, aber es wäre ebenfalls einen Versuch wert. Diese Welt brauchte Verbündete gegen das Böse, dass sich wie ein Krebsgeschwür immer weiter ausbreitete, nur weil die Guten untätig blieben, weil sie einfach nicht Bescheid wussten. Irgendwann wäre es schlicht zu spät und auch ihre Heimat würde von ihnen überrannt werden. Keiner der „Tapferen“ würde sich jemals von ihnen korrumpieren lassen, aber sie würden alle ihr Leben verlieren. Und gerade WEIL Thore bei ihnen stand, fühlte sie sich ihrer Heimat auch wieder mehr verpflichtet.
„Was meint ihr?“
Sie streichelte den grünen Funken auf ihrer Hand und liebkoste ihn fast zärtlich.
„Natürlich können wir auch weiter nach Süden und versuchen heraus zu bekommen, woher sie kamen und ob es noch mehr von ihnen gibt.“
Es waren drei Wege, die alle Sinn machten. Sie waren zu dritt. Sie könnte auch Phas alleine mit dem Spiegel zurück schicken, Thore allein versuchen lassen die Elfen zu finden und auch alleine nach Süden ins Reich der Nebel reisen...
Im Rudel ist immer besser! … Ja, ich weiß. Ich bin auch nicht gern allein.
Maruka wartete ab, wie die beiden anderen reagierten. Vielleicht gab es noch Dinge, die ihr entgangen waren?
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 6. Mai 2021, 19:41

Die Erinnerungen an Spiegel waren keine Guten und Maruka hatte sie, nicht ohne Grund, aus ihrem Gedächtnis verbannt. Doch das, was sie aus dem Schlamm fischte, glich dem mannshohen Spiegel aus vergangenen Zeiten nicht im Geringsten. Dort drin konnte sich gar keine Person verstecken, oder? Die glatte Oberfläche, die sich kühl und trotz der geringen Größe gewichtig anfühlte, hatte trotzdem einen negativen Beigeschmack und Maruka war dieser Umstand nicht geheuer. Das gehörte nicht hier her und wenn man mit der Natur im Einklang lebte, dann lernte man solche Umstände mit anderen Augen zu betrachten. Nun war der Kapayu auch kein Ort, der sich vor Wanderern und Abenteurern kaum retten konnte. Hier gab es Geheimnisse die bisher unentdeckt blieben, Orte, die nur Mythen waren und das Volk der Tabiki zeigte ganz deutlich, dass die Natur hier unberührt von Zivilisation gedieh. Deshalb war es auch nicht ungewöhnlich, dass Phas sich zurückhielt. Er hatte schlicht so etwas noch nie gesehen und schwieg lieber vorerst. Thore war da anders. Mantron war anders. Er hatte gleich eine hilfreiche Idee im Kopf, wenn er sein Runenalphabet nicht vergessen hätte. Er ärgerte sich etwas, dass er nun ausgerechnet das nicht dabei hatte, doch hatte er auch nicht damit gerechnet, darauf zugreifen zu müssen. Er wollte ursprünglich nur die Landschaften erschließen und auf Pergament bannen, um sie für künftige Wanderer nutzbar zu machen. Nun war guter Rat teuer und Phas brachte sein Dorf ins Spiel, als es darum ging die Zwergenschrift zu enträtseln. Bevor sich das Trio aber darum Gedanken machen konnte, was sie nun mit ihrem Fund anstellen sollten, wurde Thore abgelenkt von einem vermeintlichen Moskito. Maruka verhinderte schlimmeres, indem sie den Hünen davon abhielt, dem kleinen Funkenfreund einen saftigen Brummschädel zu verpassen und er hörte augenblicklich auf, sich zu wehren. Fragend sah er die Katze an. „Dein was?“, meinte er verdutzt und kam etwas näher, um sich den kleinen Kerl anzusehen. Es dauerte eine Sekunde, dann erhellte sich sein Gesicht und er deutete mit seinem überdimensional großen Finger auf den umso kleiner erscheinenden Baumgeist „Er hat ja ein Gesicht! Und Arme… und Beine! Und einen kugelrunden Bauch! Ohhh", machte Thore und strahlte von einem Ohr zum Anderen. Phas hob wiedermal die Brauen und starrte den Mantroner an. „Großer Mann, hast du noch nie einen Baumgeist gesehen?“, fragte der Jäger ungläubig und Thore gluckste regelrecht „Nööö, wie süß“, flötete er und ahnte gar nicht, wie skurril er dabei aussah, als er seinen massigen Körper etwas beugte, um den Funkenfreund erneut eingehend zu betrachten, wie er auf Maruka’s Hand saß. Dann ergriff sie jedoch das Wort und er räusperte sich, um zur Tagesordnung zurück zu kehren. Sie mussten überlegen, wie sie weiter vorgehen wollten. Nun war es, in Anbetracht ihrer Funktion als Anführerin, Maruka’s Aufgabe, die Optionen durch den Kopf gehen zu lassen. Doch was war der richtige Weg? Sie hatte die Möglichkeit, dass sie zusammen mit Thore und Phas zurück zum Dorf ging- wollte Thore das überhaupt? Oder sie suchten gleich Shyana Nelle auf, gemeinsam. Oder sie konnten nach Süden gehen, oder alles einzeln. Doch bevor eine Entscheidung getroffen werden konnte, hatte Phas noch Fragen, die Maruka ihm dezidiert beantworte. Er nickte immer wieder, hörte aufmerksam zu und wog dann den Kopf hin und her, als er überlegte, was das klügste sein würde. Thore mischte sich ein, obwohl er am Wenigsten damit zu tun hatte: „Ehm, also wenn ich etwas einwenden dürfte, also, ich weiß ja nicht wovon ihr redet, aber wenn es so wichtig ist, dann solltet ihr.. wir.. wie auch immer, zu Phas' Dorf zurück. Das ist wohl näher, als Shyana Nelle.“, sah er von einem zum anderen. Phas nickte ebenfalls „Das war auch mein Gedanke. Wir sollten zum Dorf. Shyana ist noch einen guten Marsch entfernt, wir sollten uns Verpflegung holen und bei der Gelegenheit, den Alten den Spiegel zeigen. Sie werden vielleicht wissen, was zu tun ist.“, schloss er. Die Tatsache, dass Maruka annahm, es handle sich um etwas, was die Dunkelelfen bei sich trugen, ließ ihn sicher sein, so zu handeln. Thore druckste etwas herum und räusperte sich. „Also, also wenn Phas, oder dein kleiner Freund, wüssten, wo die Shyaner zu finden sind, würde ich mich erstmal euren Plänen anschließen. Wäre das in Ordnung für euch?“, fragte er kleinlaut. Wollten sie Thore denn dabei haben? Phas zuckte die Schultern. „Vielleicht gibt es eine Portion Glück, wenn er dabei ist.“. Dann verzog er die Mundwinkel und lächelte etwas. Thore hingegen strahlte. „Oh! Abgemacht! Ich falle auch sicher nicht auf!“, beschwor er, doch Phas Lächeln wurde zum Lachen und er machte sich daran, alle Spuren, die sie hier hinterließen, zu vernichten. Vorsorglich, man wusste ja nie. Nachdem das Trio das letzte Bisschen ihres Lagers vernichtet hatte und Thore Maruka ein Stoff für den Spiegel gab, in dem sie ihn einwickeln konnte, bot er an, den Spiegel in seinem Rucksack zu transportieren. Dann folgte er Phas und Maruka zurück zum Dorf der Tabiki.


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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Sonntag 16. Mai 2021, 16:15

Maruka kommt zurück von Zünglein an der Waage

Den Weg in den Urwald kannte das Dreiergespann bereits. Doch immer wieder war eindrucksvoll, wie sehr die dichten Blätter und Bäume, die Geräuschkulisse des Dorfes verschlucken konnte. Phas schlug schnell den Weg nach Osten ein und Thore folgte ihm. „He, Phas- War es denn Osten? Oder liegt das Dorf im Westen?“, fragte er noch mal und zeigte deutlich, dass er grundsätzlich viel mehr Glück haben musste, als Orientierung. Doch da war er mit Maruka ja in bester Gesellschaft und so mussten sie sich auf ihren Tabiki-Führer verlassen. Phas grinste kurz, bei seiner Frage. „Osten, großer Mann. Osten. Das Tal ist einen guten Fußmarsch von ungefähr 2 Tagen entfernt, das Dorf vielleicht so 3 Tage.“, gab der Jäger Auskunft und Thore nickte. Er seufzte innerlich und ließ sich dann etwas zurückfallen, um mit Maruka weiter zu gehen. „He.“, sagte er etwas schüchtern, als Begrüßung. „Wie.. wie hast du geschlafen?“, fragte er und achtete auf den Weg vor sich. Sie waren am Morgen beieinander erwacht. Thore hatte es sich am Baumstamm gemütlich gemacht, während Maruka sich an ihn geschmiegt hatte und ihn gar nicht wieder freigeben wollte. Als er am Morgen aufwachte, wagte er es nicht, sich zu rühren, sondern wartete geduldig, bis sie von alleine aufwachte. Er hatte schüchtern gelächelt, versuchte zu verbergen, dass es ihm gefallen hatte, sie zu halten, doch dann wurden sie ziemlich schnell durch die Geschäftigkeit des Dorfes gestört, sodass keine Zeit blieb, für einen Nachhall der Lagerfeuerromantik, am Abend zuvor. Phas war auch irgendwann dazu gestoßen und hatte ihnen etwas zum Frühstück gebracht, was sie in der schwelenden Glut des Feuers gegart hatten und dann gemeinsam aßen. Thore schwieg einen Moment neben Maruka, bevor er dann noch mal das Wort ergriff: „Danke, dass du mir gestern so viel anvertraut hast.“, meinte er und im Grunde, hatte er nichts von Maruka erfahren. Doch Thore schien geduldig zu sein und höflich genug, sie nicht zu drängen. Er war sich sicher, dass sie, wenn sie wollte, ihm erzählte, was sich auf ihrem Lebensweg zugetragen hatte. Jetzt aber galt es, den ersten Tag Fußmarsch hinter sich zu bringen. Es war vielleicht Vormittag, als sie aufbrachen. Sie konnten nun gut eine Weile marschieren, bevor sie sich einen geeigneten Rastpunkt aussuchen sollten, um sich für die Nacht zu widmen. Phas hatte mit Maruka darüber beraten, ob sie in der Nacht weiter laufen sollten, da sie sich dann am besten zurechtfinden konnte und er war der Meinung gewesen, auch Pausen einzuplanen. Maruka musste ihre Meinung noch abgeben und sie würden sich dann nach ihrer richten. Die ersten Stunden des Weges verliefen völlig ereignislos. Hier und dort gellte ein Schrei durch den Dschungel, sodass Thore sich erschrak, aber nichts weiter folgte. Die Tiere hier kümmerten sich vornehmlich um sich selbst und auch wenn Phas erwähnte, dass es in der Nähe eine Affenfestung gab, in der sämtliche Hybriden lebten, die allerdings als solche geboren wurden, erwähnte er auch, dass diese noch hinter Shyana lag und noch mal 2 weitere Tage, Marsch bedeuteten. Er erzählte, dass die Affenmenschen nicht so weit kamen, denn im Großen und Ganzen, lebten die Bewohner dieses Waldes friedlich zusammen und respektierten die Territorien der anderen. Während sie sich also durch mal dichteres Blattwerk, mal sumpfiges Gelände bewegten und hier und dort neue Wege einschlagen mussten, weil sich durch den Regen ein Schlammfluss gebildet hatte, war Zeit sich einander vielleicht etwas besser kennenzulernen. Auch Thore schien das zu denken und wirkte ohnehin nicht so wie der Schweigsame, ganz anders, als Phas. Doch dieses Mal, wollte der Hüne nicht Maruka auf den Zahn fühlen, sondern widmete sich dem Tabiki. „Alsoooo… Phas.“, begann er flötend und grinste dann, während der Tabiki die Augen rollte. „Du und Tauruk – Ihr seid… verwandt?“, fragte er neugierig und bewies damit, dass ihm auch subtile Dinge nicht entgingen. Phas schnaubte grummelig und schlug eine kleine Schneise in die Bewachsung ihres Weges. „Wenn du meinst, dass er mein Vater ist – richtig.“, gab er als Antwort und hackte noch ein Blatt zur Seite. „Wieso?“, hakte er nach und Thore hob die Schultern. „Nur so, ich bin neugierig und ich konnte sehen, dass es ihm nicht gefiel, dass du uns begleiten wolltest. Wieso hat er sich nicht verabschiedet?“, streute er Salz in die Wunde, ohne dass es ihm bewusst war. Phas schwieg einen Moment, kümmerte sich um die Freilegung des Weges und es schien fast so, als ob er nicht mehr antworten würde, sodass Thore Maruka einen fragenden Blick zuwarf, als dann doch die ruhige Stimme des Jägers ertönte: „Mein Vater billigt meine Entscheidung nicht. Wir Tabiki bleiben unserem Dorf treu und respektieren die Traditionen. Ich sehe das etwas anders und das entzweit uns auf eine Art.“. Er sah keinen von den beiden an und bestritt seinen Weg weiter. Als er das unwegsame Gelände hinter sie gebracht hatte, blieb der Jäger stehen und drehte sich um. „Aber er bestimmt nicht mein Schicksal. Und die Traditionen auch nicht. Das tue ich.“, ließ er tief blicken und schaute sich dann um. Inzwischen war es Nachmittag, vielleicht früher Abend. Sein brauner Blick, suchte Maruka: „Was meinst du, rasten, oder gehen wir weiter? Deine Entscheidung.“, meinte er. Wie auch immer sie sich entschied, er würde ihr folgen. Sollte sie weitergehen wollen, würde er wieder den Weg weisen, bis die Nacht hineinbrach, um dann Maruka, die am besten sehen konnte, zu folgen. Wenn sie auch der Meinung war, zu rasten, würde er sich erneut um ein kleines Lager kümmern, während sie sich vielleicht um die Jagd nach Nahrung bemühte.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Dienstag 18. Mai 2021, 21:18

War Maruka zu irgendwas berufen worden? Na ja, eine Göttin hatte sie wie eine Spielfigur von einem Ort zum anderen versetzt. Warum die Götter mal dieses mal jenes taten, das hatten sie ihr nicht verraten. Aber es musste ja damals einen Grund gegeben haben. Und wenn es nur jener war einem Haraxdämon sie nicht zum Fressen vorzuwerfen. Maruka wurde nicht gern vernascht... also nicht SO vernascht. Vielleicht hatte Manthala auch gewollt, dass sie auf Revien traf und ihm beistand? Vielleicht hatte sie jetzt ausgedient und strebte einer neuen Berufung entgegen. Das Leben bedeutete steten Wandelt und Maruka hatte sich berufen gefühlt den Tabiki zu helfen und mit ihnen zu kämpfen. Auch da hatte ihr keine Göttin gesagt, was sie tun sollte, aber doch war sie durch Zeit und Raum gewandert und an diesem Ort heraus gekommen. Glaubte man also nicht an Götter, dann doch an Fügung oder eben an die „Berufung“ eben dort hin zu gehen, wo man gebraucht wurde. Als Kind hatte Maruka auch einige wirklich hübsche Muscheln bei Elin Meerseegen als Opfer für die Ahnensteine vorbei gebracht. Beschützen sie höhere Mächte? Vielleicht? Manchmal? Ja, ab und an, war das schon so in ihrem Leben gewesen. Und ihr Funkenfreund? Der war wohl am Ehesten Florencia oder Phaun zuzuordnen und einen Funken-Tiger hatte sie auch schon gesehen! Maruka hatte schon viel erlebt und wunderte sich nicht mehr über viel.
Sie wanderte mit einem kleinen und einem großen Mann durch den Dschungel auf der Suche nach Elfen und lauschte ihren Gesprächen. Sie hörte von einer Affenfestung in der nur Hybriden lebten. Sie hatte mal von einem Leoniden gehört, dass es auch ein verstecktes Reich geben sollte, wo nur eben jene großen Raubkatzen lebten.
Ob ich mich da wohl fühlen könnte? Miau?
Die Vorstellung als verhältnismäßig kleine und schwache Servali unter lauter Löwen zu leben, war ebenso aufregend wie erschreckend, wie fast alles in Marukas Leben. Sie hatte auch andere Hybriden kennen gelernt, aber Affen an sich waren ihr vollkommen fremd. Sie neckte nur Thore und Phas damit, dass sie sich doch mal zusammen setzten sollten um eine grobe Karte zu skizzieren. Vielleicht würde sie dann auch erkennen wo sie ungefähr war. Eine Himmelsrichtung zu bestimmen war leicht, wenn man Bäume und Moos, Pflanzen, Licht und Sonne hatte. Aber ohne einen Fixpunkt war es trotzdem dann schwer sich zu orientieren. So überließ sie Phas die Führung und fand auch Pausen sehr wichtig. Sie waren zu dritt und alle sportlich und trainierte Wesen, doch um ihre Kräfte zu erhalten musste man gut mit ihnen Haushalten und sich nicht überfordern. Also schlug sie vor, als Phas gen Abend fragte:
„Wie geht es euch denn so? Was haltet ihr davon, wenn wir hier eine Weile Rasten, so dass jeder zwei oder drei Stunden schlafen kann und dann in der Nacht weiter gehen? Phas und ich teilen uns die Wache, da wir am vertrautesten mit der Umgebung sind. Thore, kannst du eigentlich kochen?“
Damit „verteilte“ sie diplomatisch und ohne wirkliche Befehle einige Aufgaben und machte sich dann auf die Jagt. Ein paar Kleintiere sollten schnell gefunden sein und größeren Tieren ging sie aus dem Weg. Jetzt war nicht die Zeit für Experimente.
Ui, schau mal da... die Fährte kenne ich noch nicht....interessanter Geruch...
, maunzte ihre innere Katze und sie zuckte mit dem Schwanz. Neugierde war immer gefährlich bei ihr, aber sie konterte:
Nicht das Rudel aus dem Auge lassen.
Das zog fast immer. Für andere da zu sein, sie zu beschützen, vor Gefahren zu warnen, das war wichtiger, als einer neuen, aufregenden Fährte zu folgen...
Hmmm....
Aber noch mal kurz hinschauen und sich den Abdruck merken, war ja erlaubt. Dann konnte sie ihn im weichen Schlamm ihn nachmachen und Phas fragen, was sie da gefunden hatte. Jetzt kehrte sie aber mit ihrer kleinen Mahlzeit zurück und hoffte, dass Lager und Feuer fertig waren. Dann sollte es bald Essen geben.
Fressen... Ja ja...
„Sag mal Thore, bist du eigentlich gläubig?“
Wenn sie von ihrer Geschichte erzählen wollte/konnte/sollte, dann musste ihr Gegenüber schon an die Götter an sich glauben, sonst würde er sie vielleicht noch als „verrückt“ abstempeln.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 19. Mai 2021, 22:10

Bei Marukas Werdegang war es nur natürlich, von Vorhersehung zu sprechen. Manthala hatte sie höchstpersönlich aufgesucht, um sie in den Wald von Revien zu bringen. Doch warum? Warum ausgerechnet Manthala? War denn nicht Ventha die Göttin, der Maruka, als Kind Gaben gebracht hatte? Es konnte schon verwirrend sein, dass die Götter offensichtlich ihre Finger im Spiel hatten. Und während andere ‚nur' ihren Glauben diesbezüglich hatten, wusste Maruka von der Existenz. Es war nur logisch davon auszugehen, dass da jemand über sie wachte, wenn man bedachte, dass die Katze ausgerechnet im Dorf der Tabiki aufwachte und kurz darauf ein Angriff der Dunklen folgte. Was wäre wohl passiert, wenn Maruka nicht dort gewesen wäre? Gäbe es das Urwaldvolk überhaupt noch? Oder würde es längst in Reih' und Glied durch ihnen unbekanntes Gelände getrieben werden, auf dem Weg in ein neues Leben, als Sklaven? Diese Fragen blieben unbeantwortet und man konnte nur froh darüber sein, dass die Dinge gekommen waren, wie sie nun standen. Jetzt war von solchen schrecklichen Gedanken erstmal nichts übrig, vor allem wegen Thore. Er schaffte es mit seiner liebevollen Schusseligkeit, Phas auf die Palme zu bringen und es entbrannten auf ihrem Weg, hitzige Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Kleidung oder eben nicht. Thore war dafür, Phas dagegen. Wer hätte es gedacht. Doch so verlief der erste Teil ihrer Reise, völlig normal und nichts gab Hinweise darauf, dass in naher Zukunft, irgendetwas diesen Umstand verändern würde.
Irgendwann lies sich Thore zu Maruka zurückfallen und er versuchte sich in einem Gespräch, doch Maruka hing ihren ganz eigenen Gedanken nach, sodass er sie eine Weile schweigend begleitete. Als sich langsam die Sonne über ihren Zenit hinweg bewegt hatte, wurden die Gedanken lauter für eine Rast. Phas fragte Maruka, was sie nun tun wollte und erkannte ihre Funktion, als Anführerin, an. Die Katze schlug einen Kompromiss vor und Thore hob grinsend die Hand. „Ich wäre für ein Päuschen zu haben, Phas schlägt ein ganz schönes Tempo an.“, frotzelte er und Phas bedachte ihn mit einem vielschichtigen Blick. Der Jäger nickte auf Marukas Vorschlag und schaute sich etwas um. Es war nur eine kleine Lichtung, nicht ganz so idyllisch, wie am Tag zuvor am Bachlauf, doch er nickte abermals schweigsam und machte sich daran, auch hier ein Lager zu erstellen. Thore beobachtete den Jäger kurz, bevor er Maruka ansah, als sie ihm die Frage nach dem Kochen stellte. Seine Augenbrauen zuckten in die Höhe „öhm, also, öhm – sagen wir so, es schmeckt. Und Wasser brennt mir nicht an.“, grinste er unschuldig und schaute sich um, als suchte er die Küche. Dann streichelte er sich den Nacken „Wird auf jeden Fall eine Herausforderung. Ich sehe, was ich tun kann.“, versicherte ihr, doch als er sich umdrehte, war Maruka bereits in den Büschen verschwunden und suchte ihnen das Abendessen.
Maruka fühlte sich wohl in der Natur und auch ihre Katze zeigte ihr, dass sie den Auslauf genoss. Alles roch so anders, so wild und ungezähmt hier und die Geräusche waren auch völlig anders. Wenn Maruka dachte, Wald wäre Wals, dann irrte sie hier in diesem Moment. Der Urwald unterschied sich deutlich von Reviens Wald und kitzelte ihre Sinne auf eine gefährlichere Art. Hier gab es neben den Tigern, auch Leoparden und die übergroßen Mantis. Es gab seltsame Pflanzen, die beim Näherkommen von Insekten ihre Gifte versprühten, um sie in ihren Schlund zu locken. Und es gab Spuren, die Maruka nicht zuordnen konnte. Sie wollte den Jäger danach fragen. Sie tat vermutlich gut daran, sich vorerst nur auf kleinere Beutetiere zu spitzen. Es dauerte nicht lange, da erlegte sie ein Faultier und wenig später noch einen fasanähnlichen Vogel und war zufrieden mit ihrer Ausbeute, sodass sie den Weg zum provisorischen Lager zurück fand. Auf dem Weg zurück, schlugen ihre Sinne seltsam an. Etwas kribbelte in ihrem Nacken, als würde sie beobachtet werden. Oder bildete sie sich das ein? War es vielleicht einfach nur die Nachwirkung der letzten Tage? Noch bevor sie darüber mehr Gedanken fassen konnte, hörte sie schon die Stimmen von Phas und Thore die erneut wild diskutierten. Als sie aus den Büschen trat, erfasste sie noch den letzten Fetzen des Gesprächs: „…na wenn ich es dir doch sage, bin ich von außerhalb oder du?“, kam es von Thore und Maruka sah, wie eben jener auf einer Decke saß und Pegament auf seinen Knien balancierte, während Phas über ihm stand und den Kopf schüttelte. Er sah auf, als Maruka kam und meinte noch zu Thore, während er ihr entgegen ging: „Du irrst dich, großer Mann". Dann nahm er Maruka das Faultier ab und lächelte ihr tatsächlich zu. „Sehr gute Ausbeute, das wird ein Fest", lobte er und machte sich daran, das Tier auszunehmen. Maruka konnte erkennen, dass die Männer nicht untätig gewesen waren: Sie hatten dieses Mal keinen Unterstand, weil kein Regen drohte, doch es prasselte ein Feuer und Phas hatte an Decken gedacht, als er aus dem Dorf aufbrach. Thore sah auf und hob kurz die Hand zum Gruß. „Pass auf Maruka, wir haben angefangen, dir eine Karte zu malen!“, grinste er und Phas schnaubte, während er dem Faultier die Rippen brach, um an die Eingeweide zu kommen. Es schmatzte widerlich und er presste unter Anstrengung ein „Ja, wenn dein großer Freund nicht völlig ahnungslos wäre", hervor, ehe er weiter machte. Thore verzog nur angewidert das Gesicht „eklig.“, stellte er fest und widmete sich wieder seiner Zeichnung. Sollte Maruka zu Thore gehen, würde er ihr zeigen, wie weit sie waren. Sonst könnte sie auch den Vogel rupfen, damit Thore sich dann um das Fleisch der toten Tiere kümmern konnte. Er mischte dem Fleisch, vor dem Braten in einer Gusspfanne, die er tatsächlich im Rucksack hatte und nur grinste, bei den ungläubigen Blicken, eine spezielle Kräutermischung bei, die an etwas aus Mantron erinnerte. Während sie aßen blieb Zeit, über ihren Plan zu sprechen und über ihre Ziele. Maruka könnte von ihrer Spur erzählen und würde hören, dass Phas diese nicht zuordnen konnte. Er glaubte, dass sie sich beim Nachahmen geirrt hatte, doch Maruka war sich sehr sicher, dass sie alles richtig gemacht hatte. Seltsam. Thore beantwortete daraufhin endlich ihre Frage nach seiner Gläubigkeit. Er wandte sich ihr zu, nachdem er sich den Daumen abgelutscht hatte. „Hm, schwierige Frage. Ich.. glaubte an Ventha- nein, tu es noch, ehrlich. Aber.. ach weißt du, wenn man so einiges gesehen hat dann… dann fragt man sich.. wo sie sind, verstehst du? Ich bin mir einfach nicht sicher, wenn ich ehrlich sein soll… wieso fragst du?“, er lächelte sie an, während er sich noch mal den Finger ablutschte, bevor er noch ein Stück Fleisch nahm.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Samstag 22. Mai 2021, 10:46

Auf ihrem Weg entbrannte zwischen den Männern eine hitzige Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Kleidung oder eben nicht. Thore war dafür, Phas dagegen. Maruka hatte eine dritte Meinung dazu, aber die behielt sie lieber für sich, auch wenn sie amüsiert den beiden lauschte.
Fell ist am besten!
Dann schlugen sie später ihr lager auf und sie ging auf die Jagd. Auf dem Weg zurück, schlugen ihre Sinne seltsam an. Etwas kribbelte in ihrem Nacken, als würde sie beobachtet werden. Da hörte sie schon die Stimmen von Phas und Thore die erneut wild diskutierten.
„…na wenn ich es dir doch sage, bin ich von außerhalb oder du?“
, kam es von Thore und Maruka sah, wie eben jener auf einer Decke saß und Pegament auf seinen Knien balancierte, während Phas über ihm stand und den Kopf schüttelte. Er sah auf, als Maruka kam und meinte noch zu Thore, während er ihr entgegen ging:
„Du irrst dich, großer Mann."
Dann nahm er Maruka das Faultier ab und lächelte ihr tatsächlich zu. Sie senkte den Kopf zu seinem Ohr und flüsterte:
"Ich hab das Gefühl, wir werden beobachtet. Bin nicht sicher..."
„Sehr gute Ausbeute, das wird ein Fest"
"Worin irrt er sich?"
, fragte sie dann Phas in normalter Lautstärke und inspizierte das Pergeament auf Thores Schoß.
„Pass auf Maruka, wir haben angefangen, dir eine Karte zu malen!“
, grinste er und Phas schnaubte, während er dem Faultier die Rippen brach.
„Ja, wenn dein großer Freund nicht völlig ahnungslos wäre"
Die Kräutermischung, die Thore dem Essen wenig später beimischte, erinnerte sie an Mantron. Während sie aßen erzählte sie von ihrer Spur, aber leider konnte Phas diese nicht zuordnen. Er glaubte, dass sie sich beim Nachahmen geirrt hatte, doch Maruka war sich sehr sicher, dass sie alles richtig gemacht hatte.
Seltsam.
Das war auch der Grund, warum sie sich nicht so recht entspannen konnte und immer ein Ohr in die Umgebung hielt. Wie sollte sie sich auf Pläne und Ziele kozentrieren, wenn da draußen etwas war, dass sie womöglich belauschte und so Spuren gefunden hatte, die selbst der Tabikijäger nicht kannte! Die unterschwellige Unruhe ließ sie nicht los und Maruka war nicht naiv genug um einfach drauf los zu plaudern. Ihre Instinkte hatte sie gewarnt, sie hatte Phas gewarnt, aber im Moment schien sie nichts zu bedrohen, oder? Sie betrachtete noch einmal die nachgemalte Fährte und versuchte sich selbst einen Reim darauf zu machen. Spuren verriten einem Jäger viel. Sie sagten einem wie viel das "Tier" wog, ob es Krallen an den Füßen hatte, wie viel Beine es hatte, ob es kinkte, oder eine Seite mehr oder weniger belastete...
Mit einer neuen Bedrohung im Nacken konnte Maruka sich nicht so recht auf ihre Fragen konzentrieren und so sah sie etwas verwundert auf, als Thore dann doch auf eben jene antwortete:
„Hm, schwierige Frage. Ich.. glaubte an Ventha- nein, tu es noch, ehrlich. Aber.. ach weißt du, wenn man so einiges gesehen hat dann… dann fragt man sich.. wo sie sind, verstehst du? Ich bin mir einfach nicht sicher, wenn ich ehrlich sein soll… wieso fragst du?“
, er lächelte sie an, während er sich noch mal den Finger ablutschte, bevor er noch ein Stück Fleisch nahm. Maruka hatte von der Spur aufgesehen und antwortete:
"Weil ich schon einer Göttin begegnet bin."
Thores Gesichtsausdruck stellte tausend Fragen, aber Maruka wandte sich mit gedämpfter Stimme an Phas:
"Phas, könnten wir bitte noch mal die Umgebung absuchen. Ich zeig dir auch die Fährte, die ich gefunden hab. Vorher find ich keine Ruhe."
Maruka hörte nun mal auf ihre Instinkte und ein Gefühl beobachtet zu werden, konnte sie nicht ignorierne und gemütlich am Lagerfeuer schwatzen.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Samstag 22. Mai 2021, 20:12

Phas hatte Maruka einen fragenden Blick geschenkt, als diese ihm zuraunte und versuchte, dem Jäger klar zu machen, dass sie das Gefühl hatte, verfolgt zu werden. Phas ließ den Blick kurz schweifen und hob die Schultern. „Mir ist gar nichts ausgefallen“, gab er leise zurück und machte sich dann an das Faultier. Thore bekam gar nichts mit von Marukas Sorge, sondern plapperte und widmete sich der Karte. Seine Finger waren geschwärzt von dem Kohlestift. Nur kurze Zeit später, hatte Thore das Fleisch vorbereitet und es hätte Gemütlichkeit einkehren können, die er zum Reden nutzen wollte. Doch die Katze war nicht so recht bei der Sache und betrachtete gedankenverloren ihre Spur, die sie für Phas in den Matsch gezeichnet hatte. Thore schmatzte leise, während Phas Maruka verstohlen beobachtete. Dann seufzte der Jäger leise, widmete sich aber wieder seinem Essen. Maruka konnte an der Spur und ihren Erinnerungen, an die echte Spur, erkennen, dass sie nicht sehr tief eingedrückt war. Überhaupt wirkte sie nicht wie eine Tierspur, jedenfalls sah sie keinem Tier ähnlich, das sie kannte. Und Phas hatte ebenfalls verneint, obwohl er sich bestens im Urwald auskannte. Die Spur wirkte beinahe unvollständig. Es war nur ein ovaler, spitzer zulaufender Abdruck, der in sich geschlossen war. Nein… das stammte von keinem Tier. Aber wovon sonst? Es ließ die Katze einfach nicht los, sodass sie abermals an Phas gewandt, Einwände erhob. Thore sah verdutzt zwischen ihnen beiden umher. „Was ist denn los Leute?“, fragte er ahnungslos, aber keiner der beiden reagierte wirklich. Phas musterte die Spur und sein Gesicht wirkte unschlüssig. Dann hob er den Blick, um Maruka eingehend zu betrachten. Er zögerte, ihrer Bitte nachzukommen. Dann nickte er jedoch und stellte seinen Anteil an dem Essen beiseite. „Nagut, sehen wir nach.“, lenkte er ein und sah zu Thore zurück. „Du siehst zu, dass das Feuer nicht ausgeht.“, wies er ihn an und sein Gesicht wirkte ernster, als sie es gewohnt waren. Dann nahm er seinen Bogen und nickte der Katze zu. „Also los, zeig mir, wo du sie gefunden hast". Maruka konnte den Weg spielend rekonstruieren und fand recht schnell den Ort, an dem sie die Spuren entdeckte. Doch jetzt, jetzt war da nichts mehr zu sehen. Keine Spuren, kein komisches Gefühl im Nacken, nichts. Als wäre es doch alles ihrer Einbildung entsprungen. Phas wartete geduldig, bis er nachfragte: „Also? Hier hast du sie gefunden?“, er wandte sich um, den Blick auf den Boden gerichtet und hob dann die Schultern. „Ich sehe nichts…“, fragend lag der Blick auf ihr und doch wirkte der Tabiki unwillig ihr zu helfen. Es hatte fast den Beigeschmack, ihr nicht glauben zu wollen, doch das konnte nicht sein oder? Phas war die ganze Zeit über hilfsbereit und vor allem hilfreich gewesen. Was sollte sich geändert haben? Der Jäger kratzte sich den Kopf und wollte gerade etwas einwenden, als Marukas feines Gehör aus dem Lager ein erstauntes und verärgertes „heee!“, vernahm. Das war eindeutig Thore. Es polterte etwas, dann herrschte Stille. Phas würde der Katze schnell und wendig folgen, wenn sie sich auf den Weg zum Lager machen wollte. Ob sie nun den direkten Weg nahm oder versuchte, die Lage aus sicherer Entfernung zu peilen, machte keinen Unterschied bei dem, was sie vorfanden: Thore stand etwas unelegant an eine dunkle Gestalt gelehnt. Im Schein des Feuers, welches das Zwielicht im Lager mehr erhellte, für alle menschlichen Augen, blitzte ein metallischer Gegenstand an seinem Hals auf. Ein Dolch bohrte sich gefährlich nahe an seiner Halsschlagader in sein Fleisch und an seiner Stirn rannen minimale Blutstropfen hinab. Die kleinere Person, hielt ihn in Schach und wartete offenbar auf sie beiden Jäger. Thore sah erschrocken aus. Phas hingegen strahlte eine seltsame Ruhe aus, als er langsam das Lager betrat und die Hände um seinen Bogen spannte. Bevor er noch näher kommen konnte deutete die Person hinter Thore an, dass das nah genug war, indem sie die Klinge noch mal gefährlich bewegte und Thore die Augen zusammenkniff. Maruka konnte erkennen, dass sie die Person nicht überraschen könnte. Sie hatte einen strategischen Punkt gewählt, der weder einen Baum, noch Gebüsch in ihrem Rücken erlaubte. „Alle ganz ruhig bleiben“, kam eine klare, helle Stimme: Ganz klar weiblich. Die Statur wurde von Thore verdeckt, doch sie war schlank und in dunklen Stoff gehüllt, der nur die Augenpartie freigab. Keine Haut blitzte sonst hervor und über dem Kopf, trug sie eine Kapuze. Was Maruka auffallen dürfte war, dass es im Lager von eben jenen Spuren wimmelte, die sie eben entdecken wollte. Es war ganz offensichtlich der vordere Teil der Absatzstiefel, die die Angreiferin trug. Nur fehlte bei Marukas Spur der Absatz. Phas hatte inzwischen seinen Bogen abgelegt und die Hände etwas gehoben. Er sah seitlich dorthin, wo Maruka stand oder sich versteckte. Er sah aus, als ob ihm Kapitulation lieber wäre. „Waffen weg und die Hybridin sollte keine Dummheiten machen, sonst wars das mit Blondie.“. Thore schluckte und suchte Marukas Blick.
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Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Dienstag 25. Mai 2021, 08:24

Phas Verhalten nervte Maruka gewaltig. Die ganze Zeit über war er hilfsbereit und vor allem hilfreich gewesen und plötzlich war er unwillig, glaubte ihr nicht, verhielt sich nicht einmal mehr wie ein Jäger. Einer auffälligen Spur nachgehen zu wollen war etwas, wo gerader ER Interesse zeigen sollte, aber was tat er? Er ließ sich regelrecht bitten.
War es ein Fehler ihn mitzunehmen?
Maruka ärgerte sich von Minute zu Minute mehr über den Tabiki. Aber es war nicht nur Ärger, ihr Misstrauen wuchs unbewusst, vor allem weil er sich so unwillig zeigte. Verbarg er etwas was ihr entgangen war? Hatte sie etwa den eizigsten faulen Apfel in dem lieben Volk der Tabiki gefunden uns sich heraus gepickt? Sicher spielten ihr nur ihre Ängste einen Streich. Vielleicht gab es auch eine Erklärung für sein abweisendes Verhalten. Aber was sollte sich geändert haben? Der Jäger kratzte sich den Kopf und wollte gerade etwas einwenden, als Marukas feines Gehör aus dem Lager ein erstauntes und verärgertes
„Heee!“
, vernahm. Das war eindeutig Thore. Es polterte etwas, dann herrschte Stille. Maruka flitzte los und Phas folgte. Was sie vorfanden war wenig ermutigend. Thore stand etwas unelegant an eine dunkle Gestalt gelehnt. Im Schein des Feuers, welches das Zwielicht im Lager mehr erhellte, für alle menschlichen Augen, blitzte ein metallischer Gegenstand an seinem Hals auf. Maruka sah mit ihren Katzenaugen mehr. Ein Dolch bohrte sich gefährlich nahe an seiner Halsschlagader in sein Fleisch und an seiner Stirn rannen minimale Blutstropfen hinab. Die kleinere Person, hielt ihn in Schach und wartete offenbar auf sie beiden Jäger. Thore sah erschrocken aus. Phas hingegen strahlte eine seltsame Ruhe aus, als er langsam das Lager betrat und die Hände um seinen Bogen spannte. Ruhig zu bleiben war nicht schlecht, aber irgendetwas stimmte bei dem Kerl nicht. Maruka nahm dies als Randnotiz zu ihren Beobachtungen auf, aber die Situation erforderte ihre Aufmerksamkeit. Bevor sie noch näher kommen konnten, deutete die Person hinter Thore an, dass das nah genug war, indem sie die Klinge noch mal gefährlich bewegte und Thore die Augen zusammenkniff.
„Alle ganz ruhig bleiben“
, kam eine klare, helle Stimme: Ganz klar weiblich. Die Statur wurde von Thore verdeckt, doch sie war schlank und in dunklen Stoff gehüllt, der nur die Augenpartie freigab. Keine Haut blitzte sonst hervor und über dem Kopf, trug sie eine Kapuze. Was Maruka auffallen dürfte war, dass es im Lager von eben jenen Spuren wimmelte, die sie eben entdecken wollte. Es war ganz offensichtlich der vordere Teil der Absatzstiefel, die die Angreiferin trug. Nur fehlte bei Marukas Spur der Absatz.
Bin ich wirklich so dumm geworden, dass ich einen Verderfuß nicht mehr erkenne? Jemanden der auf Zehenspitzen geht?
Phas hatte inzwischen seinen Bogen abgelegt und die Hände etwas gehoben. Er sah seitlich dorthin, wo Maruka stand oder sich versteckte. Er sah aus, als ob ihm Kapitulation lieber wäre.
„Waffen weg und die Hybridin sollte keine Dummheiten machen, sonst wars das mit Blondie.“
Thore schluckte und suchte Marukas Blick. Maruka legte ihren Bogen weg und ging langsam näher wärend sie sprach:
"Lass unseren Freund bitte los. Warum greifst du uns an? Was willst du?"
Ihr Unterbewusstsein ließ sie dabei eine Rute wählen in der ihr Rücken frei war. So schlug sie einen kleine Bogen auch weg von Phas, was taktisch so oder so besser war. Wenn er das hier erwartet hatte und sich plötzlich gegen sie wenden würde, hätte sie ihn nicht im Rücken und wenn er immernoch ein Freund war, dann konnten sie die Frau im Notfall in die Zange nehmen. Aber noch versuchte auch Maruka es diplomatisch. Wenn das hier eine der Elfen war die sie suchten, dann war es besser sich zu ergeben, aber Thore dafür zu opfern stand nicht auf Marukas Agenda. Wenn sie Thore tötete, dann hatte sie ein Problem. Ein Problem mit scharfen Krallen.
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"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
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