Auf dem Weg in die Freiheit?!

Hier handelt es sich ausschließlich um ein landwirtschaftliches Dorf. In Bernar findet man nur Viehzüchter, Bauern, Jäger, aber auch Gerber und Schneider, welche die Häute der gezüchteten Tiere verarbeiten.
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Gestalt
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Re: Auf dem Weg in die Freiheit?!

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 2. Oktober 2014, 04:42

So, wie Helena und Azrael miteinander bereits während des ganzen Tages umgesprungen waren, so zog sich das auch meist den Abend hindurch und führte sich in der jungen, recht lauen Nacht weiter fort. Zumindest immer dann, wenn keine andere, fremde Person, in Hörweite war. Adam schienen die Beiden wohl zu ignorieren und zumindest die Frau hielt den Kleinen wohl für dumm genug, dass er nicht verstand, worum es bei den Streitereien, Anfeindungen, wie auch immer man das nennen wollte, ging. Das Meiste interessierte den Kleinen auch nicht, wichtig war nur, dass Richard zu seinem Wort stand und seiner Mutter half, in deren Arme er sich sehnlich wünschte. Dass Faith vielleicht gar nicht mehr am Leben war, daran dachte Adam keine Sekunde.
Am Abend im Wirtshaus, war die Schwarzhaarige tatsächlich so nett gewesen und hatte ihm etwas zu essen gekauft. Artig hatte er sich bei ihr bedankt und auch später noch, sprach seine Dankbarkeit stumm aus seinen glänzenden Augen. Postwenden hatte Adam sich über die warme Suppe hergemacht. Es war zwar eine Fischsuppe und sie schmeckte ihm nicht, aber es war etwas zu essen und das Brot, welches es dazu gab, schmeckte ausgezeichnet - damit war dann auch der Fisch genießbar. Wer war der Kleine schon, dass er sich darüber beschwerte - gerade, wenn er danach sogar im Heu unter einem Dach schlafen durfte. Es war ein kleines Paradies für ihn und recht fröhlich gelaunt, war er Richard in den Stall gefolgt. Dort merkte der Kleine sehr schnell, wie müde er war, so war ihm jeder Platz im Heu recht. Azrael war dann auch noch so nett, dass er dem Jungen sein Hemd als Unterlage gab. Adam grinste ihn breit an und bedankte sich auch ehrlich bei Richard, denn ohne ihn, wäre er nicht so weit gekommen, dass war selbst dem Jungen klar. “Ich freu mich schon, wenn wir Mama wiedersehen”, murmelte er noch vor sich hin und appellierte damit wieder an Azrael, ihm auch wirklich zu helfen. Keine Minute später, befand er sich auch schon im Land der Träume.
Helena hatte draußen die Dreisamkeit mit ihren Tieren genossen und hatte es auch nicht eilig, wieder schnell in den Stall zu finden, obwohl dort das Objekt ihrer Begierde lag. Wie schon die letzten Tage auch, eigentlich seit dem ersten Aufeinandertreffen, verfluchte und vergötterte sie diesen schwarzhaarigen, meist übelgelaunten Kerl. Zurück im Stall, war der eine Begleiter noch wach, während das Kind seelenruhig daneben schlummerte. Natürlich blieb es nicht aus, dass die Beiden damit fortfuhren, sich weiterhin zu foppen, aber bloß kein ruhiges Wort zu tauschen. Adam störte das überhaupt, er ließ sich kein Bisschen in seinem wohlverdientem Schlaf stören und kuschelte sich nur tiefer ins Heu hinein und an Azrael heran. Das ‘Gespräch’ hingegen kam von Hölzchen auf Stöckchen, ehe es fast abrupt verstummte und für lange Minuten Stille im Stall einkehrte. Helena, die an Loki gekuschelt war, war eben so versunken in ihre Gedanken, wie Azrael, der immer noch so da saß, aber ebenfalls nachdachte. Die Tiere im Stall hingegen, ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen, im Grunde war es mal eine willkommene Abwechslung, auch wenn diese natürlich noch weniger verstanden. Helena hatte viel erfahren, womit sie weder gerechnet hatte, noch, dass sie so etwas je für möglich gehalten hatte. Sie war alles andere, als weltfremd aufgewachsen und auch Magie war ihr nicht fremd, wenngleich sie keinen näher kannte, der echte Magie ausübte. Dafür hatte sie ja ihre heißgeliebte Maus Dori, die übrigens ein wenig die zeit genutzt hatte und quer über Helena und Loki kletterte - wobei ein spannender Ausflug ins Stroh nicht fehlen durfte. Hätte Helena aber Potenzial für Magie gehabt, wäre es vermutlich anders gelaufen, aber ihre Eltern waren eher die Verfechter ehrlicher, handfester Arbeit, die auch zu etwas taugte.

Nach einer nicht mehr so langen Nacht und einem umso längeren Morgen, den die Erwachsenen im Stall verschliefen, wurden sie Beide von Sonnenstrahlen wach gekitzelt, die durch die Ritzen in der Stalltür fielen. Die kühle Brise in der Nacht war nun einem vollkommen warmem Gefühl gewichen. Anscheinend war es schon den bisher vergangenen Tag recht warm und wolkenlos gewesen. So dass die Temperatur im Stall mollig warm war. Azrael befand sich noch an Ort und Stelle, wo er sich irgendwann hatte müde ins Heu fallen lassen, nur dass er von einer Decke bedeckt war. Wenn der Einäugige sich umsah, würde er sein Hemd fein säuberlich zusammengelegt, neben sich vorfinden. Helena lag breit ausgestreckt ebenfalls im Stroh, etwa zwei Meter von ihm entfernt. Sie war ebenfalls zugedeckt und Loki stand, natürlich wach und mampfend, ungefähr weitere zwei Meter entfernt und beäugte alles seelenruhig - er war glücklich. Bei genauerer Betrachtung, würde Helena aber erkennen, dass es sich bei Lokis Fressen um Gras handelte, was ihm jemand gebracht haben musste. Dori war eben so glücklich, sie saß mit einem Apfelschnitzer auf Helis Bauch und ließ sich ebenso wenig stören.
Leise wurde die Tür mit einem Knarren geöffnet, so dass zumindest alle Tiere kurz innehielten und sich denjenigen anguckten, der herein kam - es war Adam. Für ein paar Sekunden wurde es richtig hell im vorderen Teil, der als Scheune diente, wie Sonnenstrahlen hineinfluteten und alles in goldenem Lichte badete. Dann hörte man Füße, die über Heu tappsten, etwas raschelte und dann konnte zumindest Azrael hören, dass sich jemand neben ihm ins Stroh kniete. Weitere Sekunden vergingen an diesem herrlichen Tag, ehe eine leise Stimme erklang, “Azrael, bist du wach?”, versuchte Adam leise in Erfahrung zu bringen, während seine kleine Hand vorsichtig versuchte, Azraels wach zu bekommen. ”Das Essen wartet auf uns, wach auf, dann können wir bald weiter”, versuchte der Junge es geduldig mit einer anderen Taktik. ”Außerdem ist es schon Mittag, wir müssen doch weiter, meine Mama befreien.” Eines musste man dem Kleinen lassen, zielstrebig war er ja und der er hatte recht, sie hatte es nicht allzu eilig, aber wenn sie sich jetzt ein wenig beeilten, so konnten sie heute noch ein gutes Stück des Weges voran kommen. Und vielleicht dachte ja zumindest Helena daran, der kleinen Truppe eine Art Karte oder zumindest Wegbeschreibung zu besorgen, denn sie konnten nie wissen, wie weit das nächste Dorf oder eine Stadt entfernt waren, vielleicht konnten sie im Gasthaus ja auch ein wenig Tratsch über die Gegend hier erfahren, denn Dunkelelfen wollten sie wohl allen nicht über den Weg laufen.
Das Frühstück war ja inklusive und dafür sogar eine ordentliche Mahlzeit. Hier lohnte es sich wirklich, Gast zu sein, auch wenn die Drei es vermutlich nicht darauf anlegten, noch einmal hier her zu kommen.
Zu ihrer große Überraschung würden sie auch erfahren, dass Adam sich tüchtig ins Zeug gelegt und etwas gearbeitet hatte. Der magere Junge hatte die Zeit, die er eher wach gewesen war, also tatkräftig genutzt. Er hatte sich nicht nur gewaschen und sah damit wieder ganz passabel aus, er hatte auch noch solange im Wirtshaus helfen können, dass es für Proviant reichte. Zugegebener Maßen nichts weltbewegendes, aber für eine Reise war es ordentliche Kost - Brot, Käse, getrocknetes heimisches Obst wie Äpfel und Pflaumen, frische Möhren, zwei Hände voll Zwiebeln und für Dori sogar kleine, frische Äpfel. Letzteres hatte Adam Helena leise zugeflüstert und war ganz stolz auf sich, dass er sogar an die Tiere gedacht hatte, denn Loki würde das Grün der Möhren auch gefallen. Zusätzlich hatte er von der Frau des Wirtes noch zwei alte Decken bekommen, die er stolz Richard präsentierte - so würden sie die Nächte unter freiem Himmel wenigstens nicht frieren.
Zumindest dieser Tag hatte endlich etwas Gutes gebracht und gestärkt konnten sie sich auf den Weg machen - wenn sie sich denn einige darüber wurden - wohin es nun gehen sollte.
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Richard Azrael Darkholme
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Re: Auf dem Weg in die Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Donnerstag 20. November 2014, 19:17

Dreckig aufgelacht und losgeprustet hätte er, wenn nicht dann Adam wach geworden wäre. Versucht sie ihn etwa mit ihrer Aussage, „ sie habe ja schon alles bei ihm gesehen“ wirklich glauben zu lassen, dass es sie nicht interessierte.
Denkste Mädel, den Blick kenne ich nur zu gut…“na, wenn du meinst, da hatte ich doch gerade noch überlegt, mich komplett wieder zu entkleiden“ er zuckte mit der Schulter und grinste süffisant, während er sich wie beiläufig etwas Stroh von seinem Po schnipste. Er musste sich ja eingestehen, dass es ihn irgendwie enorm schmeichelte. Frauen neigten meist weniger dazu, ihm solche Wörter an den Kopf zu schmeißen. Und Adam, nun ein Blick zu den Jungen besagte, dass dieser nicht mal eine Herde Orks wecken würde.
Die beiden konnten das gegenseitige Gezicke nicht lassen. Azrael war auch schon ein Arschloch wie er in Buche stand. Zumindest versuchte er sich so zu geben. Er schimpfte zwar viel und seine Stimme klang meist so als würde er grummeln und Jammern zugleich, aber Hey, er hatte sich seine Stimme nicht ausgesucht. Alkohol hatte dazu sein Übriges getan. Trotzdem mochte er diese Frau von Sekunde zu Sekunde mehr, selbst wenn sie aus feinem Haus kam.
Spinnenangst war bei vielen Frauen. Auch wenn sie meinte sie fände die Tiere NUR ekelhaft. „Na sicherlich“, schnaubte er. Und dann flog der erste Apfel. Seine Schulter schmerzte kurz auf. Kraft hatte die Frau, nur die Trefferquote war nicht die Beste.
“Hast du nen Knall, Weib. Obst wirft man nicht…“ grollte er wieder und griff sich den Apfel schnell. Sollte er den Apfel zurückwerfen? Ach weshalb denn? Verflucht, er hatte noch immer Hunger. Er war Hunger gewohnt, denn gerade in diesen Landstrich war Hungersnot in der niederen Bevölkerung an der Tagesordnung. Azrael war damit aufgewachsen und es hatte ihn abgehärtet. Genau das war auch ein Fakt, weswegen der schwarzhaarige Mann wusste, dass Gerda aus einer besseren Schicht kommen musste. Sie hatte nicht das ausgezerrte Gesicht und sie warf mit essen, was ein mittellosgeborenen Mensch niemals tun würde. Nein, ihr Gesicht war markant und schön und ihre Augen funkelten, wenn er sie ärgerte.
Verdammt, jetzt fängst DU noch an zu starren.
Den Apfel verschlang er komplett, ließ nicht mal das Gehäuse übrig. Sie waren lecker und saftig. Mit dem Handrücken wischte er sich die Reste weg, bevor er ein kleines Stückchen sogar von seinem Hand wieder ableckte. Ja nichts verschwenden.
Ein ausgebildeter Dieb wusste genau, wenn er beobachtet wurde. Und das wurde er abermals. Ihre Züge wirkten nachdenklich.
Was hat die denn jetzt wieder? Frauen, die soll jemand verstehen. Kein Wunder dass Männer immer Probleme mit ihnen haben.
Nur mochte er nicht so intensiv angestarrt zu werden. Als könne man sein Makel sehen, was er bei sich trug. Was jeder Magier scheinbar bei ihm sah und wusste, wer er war und was er getan hatte.
Gut, dass es die Pferdedecken gab. So sah sie zumindest nicht sein Gesicht. Leider unterschätzte er abermals ihre Reaktion und sobald darauf folgte die Antwort. Die Decke flog ihm entgegen, er sah es im toten Winkel nicht und zeterte rum.
„du vermaledeites Weib, wo ist dein Problem? Verdammter Trollmist auch!…lass den Scheiss. , ich will Schlafen.“ Fluchte er los und hängte noch ein paar nicht so feine Ausdrücke nach. Die Sprache war eben Gosse und würde es wohl immer bleiben.
“ Wie sieht`s aus Prinzessin, soll ich dir einen Spiegel und Kamm besorgen? Oder noch besser, ich könnte den Wirt fragen, vielleicht besitzt er einen Frisiertisch den du benutzen darfst?!?,
„Hat doch dein Maul, Scheiß-weib. Wenn hier jemand ‚ne Prinzessin ist, dann wohl du…Miststück“ wurde weiter gemeckert. Seine Finger fuhren durch seine lange schwarze Mähne, ordneten diese wieder. Früher hatte er immer Pferdeschwanzgetragen, heute legte er so verdammt viel Wert drauf, dass keiner seine Narbe sah. Dass er sie selbst nicht sehen musste. Er hasste sie und daran würde sich wohl nie was ändern. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er es hinbekommen und warf sich in das Stroh, den Rücken zu ihr gerichtet.. Aus seinen wenigen Sachen legte er eins der Schwerter neben sich. Die Hand auf dem Griff und die Seite des Gesichtes mit dem blinden Auge auf das Stroh gebettet. Man schlief immer sicherer, wenn man niemand traute. Trotzdem dachte er nach…dachte über die letzten Stunden nach…und die Erlebnisse in Harax.
Wird das jemals enden? Ich habe dem Jungen versprochen, dass ich ihm helfe. Aber Faith wird vermutlich schon tot sein. Dunkelelfen werden nichts mit einer halbverhungerten Frau anfangen können. Es ist nur eine List mich zu bekommen. Es tut mir leid Faith. Wieso machst du das trotzdem? Und wieso folgt mir diese Gerda?...verdammter Mist auch, hätte ich sie in einer Stadt getroffen, wären wir in der Kiste gelandet. Sie hat sich verändert…zudem wie sie früher war. Was die Schlagfertigkeit betrifft, da könnten sich einige noch etwas abschneiden…. Verflucht…wie geht es weiter….
Er berührte die Tätowierung auf seinem Arm, fühlte die Wärme seiner dauerhaften Begleitung. Sie verstand ihn zwar nicht richtig, doch zumindest sandte sie ihm positive Gefühle rüber. Und so schlief er dann auch ein.

Es war die Sonne und der zunehmende Lärm des kleinen Dörfchens, dass Azrael wach wurde. Er blinzelte mehrmals, bevor er sich dazu bewegen konnte, wirklich aufzustehen. Müde und laut gähnend streckte sich der Mann. Die Muskeln knackten in seiner Wirbelsäule, als er seinen Hals drehte und sich lockerte. Recht schnell erinnerte er sich an den letzten Tag und was damit verbunden war. Er schob die Decke bei Seite…häh?...was war das? Dies war nicht die Pferdedecke.
Verdammt, bekomme ich denn überhaupt nichts mehr mit. Ja prima, lass dir doch gleich den Hals durchschneiden..Mist auch. Sich selber tadelnd, blickte er sich um. Adam war verschwunden…
Wo ist der Junge?

Gerda lag tief eingemummelt in der Nähe ihres Ackergauls. Azrael streckte sich ein wenig um einen Blick auf die schlafende Frau zu erhaschen, die sich nur tiefer in die Decke kuschelte.
Na damenhaft schläft die aber nicht, schmunzelte er vor sich hin. Das Geräusch von draußen ließ ihn nochmals dazu bewegen, so zu tun, als schliefe er. Nur zur Vorsicht. Also legte er sich wieder hin und hörte kurz darauf, wie Adam reinkam und ihn wecken wollte. Richard drehte sich zu dem Kleinen um. Musst du mich ständig an mein Versprechen erinnern?
„Adam, wenn ich geschlafen hätte, dann wärst du jetzt einen Kopf kürzer. „ tadelte er den Jungen und gab ihm eine Lektion im harten Leben eines Diebes. Um es den Jungen verständlich zu machen, zeigte er auf das Schwert, was neben Azrael lag.
„jaja…weiß ich…wir werden bald losgehen. Geh schon vor, ich wecke die Ziege“ damit wies er zu der Frau. Das Pferd gab fast ein empörtes Schnauben von sich und Azrael reckte nur herausfordernd sein Kinn. Zu der Frau gehend, stieß er sie mit den Fuß an. Protestierend bäumte sich das Pferd wie ein übergroßer Wachhund auf., doch es kam nicht näher.
„Reg dich ab Pferd, ich will ihr nichts tun. Sie nur wecken“ knurrte er zu dem Tier. Der Gaul schien zu überlegen, blickte auf Azraels Füße und war wohl zufrieden, dass zumindest kein Schuhwerk sein Frauen berührt hatte. Der Mann war ja noch immer barfuß.
„Ey, Mädel…aufwachen. Dein Schönheitsschlaf bringt dir nichts…wach auf…“ Boah, war die hartnäckig. Sie schlug nach seinen Bein, wollte aber nicht hoch. Also hockte er sich dann hin, die Geduld war nicht seine größte Tugend. Zeigte für das Pferd sichtbar, dass er keine Waffe trug. „Waach auf….Gerda…. willst du die Extra-Nacht auch hier schlafen? Dann ohne mich, Schätzchen…ach vergiss es. Du findest mich in der Gaststube. Ich habe Kohldampf.“ Doch vorher würde er sich waschen. Draußen war immerhin eine Tränke und diese war besser als sich überhaupt nicht zu waschen. Mit freien Oberkörper, seine Sachen und dem Hemd marschierte er extra laut nach draußen. Warf Gerda sogar noch eine Ladung Streu entgegen und marschierte raus.
Draußen blinzelte er, schirmte sich mit einer Hand vor dem Licht ab und trat zum Wasser. Die Kühle vertrieb schnell die restliche Müdigkeit. Sein Hemd über die noch nasse Haut, spürte er abermals diese Intensiven Blicke der Frau.
„hast du noch nie gesehen, dass sich jemand wäscht? Langsam wird es echt lästig“ Doch er sein Gesicht zeigte nicht die übliche Gehässigkeit, sondern war eine Spur sanfter.
„Komm, gehen wie futtern…“ Und was die dort von dem Wirt bekamen, überraschte zumindest Azrael. Anerkennend klopfte Azrael Adam auf die Schulter. Er hatte wirklich seine Arbeit gut gemacht. Trotzdem wollte der Dieb nicht länger als nötig in diesem Dorf bleiben. Als Dieb zog es ihn schnell weiter und da kam es ihm nur recht.
Beim Essen sprach der Dieb dann ihre Vorgehensweise nochmals durch. Er stopfte dabei in sich rein und schluckte zwischen den Worten. Da hatte sogar Adam mehr Manieren.
Vergiss es Adam, wir bringen dich zu Gerdas Bekannten und dann werden wir suchen…aber alleine! Keine Wiederworte. Du stehst nur im Wege rum….jaja…mir egal….du bleibst dort. Meinst du deine Mutter würde es gut finde?“ argumentierte er kurz mit den Jungen, der sich bockig und trotzig stellte. Adam versuchte klever zu sein, argumentierte, dass sich Faith freuen würde, wenn er gleich dabei wäre.
„Nö, die würde sich nicht freuen, wenn du bei deinem Versuch, von Dunkelelfen gefoltert und gequält wirst. Glaub mir Kleiner, die verputzen dich zum Frühstück. Das ist eine Sache für Erwachsenen. Also, ess auf und dann wollen wir weiter.
Vermutlich dachte er, Azrael würde von seinem alten Plan abweichen. Notfalls würde er den Jungen auch festbinden. Soweit kam es noch. Azrael mochte vieles sein, aber er war kein Unmensch, wenn es um Kinder ging.
Sich noch bei dem Wirt erkundigend, in welcher Richtung die Hauptstadt läge…und ob es viele Kontrollen des dunklen Volkes dort gäbe…oder welcher Weg der Sicherste war, bevor sich dieses seltsame Trio auf den Weg machte.

„ sag mal ehrlich Gerda…wieso bist du unterwegs? Gesucht wirst du doch nicht… und dir ist klar, dass ich schlecht so in die Stadt komme?“ fragte er sie auf dem Weg, den sie gezeigt bekommen hatten. Die Decken taten nachts immer gute Dienste auch wenn er meist bei einem Abendfeuer Adam das meiste zugestand. Es ließ den doch so harten Kerl immer in einem anderen Licht erscheinen, besonders wenn er Nachts mal hoch schreckte und sich immer vergewisserte, dass seine Waffen griffbereit waren. Verfolgungswahn schien er ebenfalls zu haben.
Jetzt gerade lehnte er an einem Baum, die Decke war um Adam geschlungen und der Mann war froh, dass die Nächte nicht so kalt waren.
„Sollte ein Mädchen wie du nicht schon längst verheiratet sein?“ Versuchte er ein Gespräch zu beginnen.

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