Örks und die dunkle Frau

Das Drachengebirge streckt sich vom östlichen bis in den westlichen Teil Celcias. Es ist die Grenze zwischen dem hellen und dem dunklen Reich. Die große Hauptstadt wurde im Schutze dieses Gebirges gebaut.
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[INFO] In der Stillen Ebene steht die dunkle Armee (bestehend aus Dunkelelfen, Orks und Untoten). Das Fischerdorf ist in der Gewalt von Orks. Pelgar wird von der dunklen Armee angegriffen, die auch im Besitz eines heraufbeschworenen Knochendrachens war. Hinweis: Dieser ist inzwischen besiegt und auf Pelgar abgestürzt. Seht hierzu die Weltereignisse auf der Webseite durch!
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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. September 2006, 17:05

Sonya reckte das Kinn vor, ihre Miene verriet Empörung und dennoch sprach sie äußerst beherrscht und mit aller Freundlichkeit: "Ist das Euer lahmer Golbin, Kri'il? Nun, mir scheint er ziemlich schnell zu sein."

Sie stand auf und ging um das Feuer herum. "Ihr lügt schlecht für einen Goblin. Wenn Ihr einfach gefragt hättet ... ich lasse niemanden verhungern. Also kommt gefälligst zurück ans Feuer und esst mit uns oder geht, aber gebt mir wenigstens die Schüssel zurück, sie gehört nicht mir."

<b>Es ist Rodericks. Wo er nur bleibt? Er und die Forscher sind schon viel zu lange fort.</b>

Der Ork in der Ecke stöhnte plötzlich schmerzhaft auf, einer seiner Verbände war blutrot. Sonya wirbelte herum und flog auf schnellen Füßen zu ihm, um ihn zu behandeln, doch wurde nur böse angeknurrt. Sie gab dem Ork eine Ohrfeige und machte sich an der aufgebrochenen Wunde zu schaffen.

"Kümmert Euch um Euren Freund, Kri'il. In dieser kalten Ödnis ist jeder Willkommen. Besorgt mir wenigstens das Geschirr, seid so nett."

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 3. September 2006, 23:20

Während sich Barus neben den Ork setzte, der ihn grimmig anstarrte und dann nur grunzte, als Sonya ihn ermahnte, kümmerte sich die Heilerin um die Wunde.
"Hm, ich könnte jetzt wirklich ein paar meiner aufgebrauchten Kräuter gebrauchen. Na, es muss eben ohne gehen. Hört Ihr, Herr Ork, Ihr dürft Euren Arm nicht bewegen, sonst reißt die Wunde wieder auf. Bleibt einfach hier sitzen und ruht Euch aus."

Der Ork erwiderte nichts, er schaute Sonya nicht einmal an. Dies machte sie wütend. "Undankbares Pack", murmelte sie, als sie sich wieder bei Kri'il niederließ und sich nun selbst von der Suppe bediente, um zu frühstücken.
Sie schaute zu Barus herüber. "Das ist garnicht der lahmende Goblin? Nun, hätte mich auch wundern müssen, seine Beine sind ja gesund."

Nach einer Weile stellte sie ihre Schüssel seufztend beiseite. "Ach, wo bleiben Roderick und die anderen nur. Sie sind schon so lange weg, hoffentlich ist nichts passiert."

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 00:23

@Barus:

Der Goblin machte sich daran, zu gehen. Er hatte essen können und sonst nichts. Ein paar Schritte hinter ihm folgte jedoch der Elf – <i>Ver</i>folgte er ihn?! Nein, denn kaum war Barus aus der Höhle draußen und hatte eine Richtung eingeschlagen, sah er bei einem Blick zurück, dass dieser Elf genau die andere Richtung einschlug. Barus war es nur recht und er stapfte zufrieden weiter, wollte er doch nach Pelgar zurück oder wenigstens hier oben in den Bergen Stahl finden.
So ging er eine Weile, auch wenn das Wetter immer beunruhigender wurde. Es regnete noch immer nocht, aber die Blitze schienen sich nun über den ganzen Himmel zu erstrecken, so weit der Goblin es sehen konnte und der Donner grollte lauthals.

@Kri'il:
Kri'il verabschiedete sich dann auch von Sonya. Sie würde schon zurecht kommen, auch wenn sie allein mit einem Ork in der Höhle zurück blieb. Sie hatte bereits bewiesen, dass sie sich zur Wehr setzen konnte.
Vor sich entdeckte Kri'il noch den Goblin aus der Höhle huschen, jedoch schlug dieser einen anderen Weg ein als den vom Halbelf erwählten.
Draußen erwartete Kri'il jedoch zunächst ein überraschendes Bild. Dass das Wetter bei Hereinbruch der letzten Nacht schon nicht besonders gut war, hatte er gewusst, doch was er jetzt sah, verschlug ihm die Sprache. Gigantische schwarze Wolkenberge türmten sich über den Himmel hinweg. Ein Donnergrollen jagte das nächste und Blitze zuckten wie zackige lange Striemen über seinem Kopf.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 15:58

Kri'il Schatten huschte über die Felsen, jedoch hielt er oft an, drehte sich und wandte sich dann wieder um. Eine Zeit lang marschierte Kri'il nur um Kreis, kam dann sogar wieder an dem Tunnel zur Höhle vorbei und folgte für kurze Zeit dem Weg, den der Goblin gegangen war.
Was war nur los? War das schreckliche, regenlose Gewitter über ihm daran Schuld, dass sein Schatten sich so seltsam verhielt?
Er fand keine Antwort darauf, sondern folgte weiterhin dem dunklen Ebenbild, das wieder umkehrte und ihn erneut an dem Tunnel zur Höhle vorbeiführte. Langsam wurde es wirklich eigenartig.

Die Wolken am Himmel verfinsterten sich immer weiter. Sie schwarz zu nennen war schon fast Blasphemie, sie waren einfach die reinste Finsternis, die Kri'il jemals gesehen hatte. Erhellt wurden sie nur, wenn einer dieser leuchtenden Blitze sich in wilden Zacken durch die Wolken zog, sie zerriss wie Nebelfetzen und den Donner befreite. Es waren gleißend helle, gelbe, purpurfarbene oder strahlend blaue Blitze, doch sie alle schienen das Weltengefüge zerreißen und den Himmel teilen zu wollen. Der Donner tat dabei sein übriges und preschte wie eine Horde wildgewordener Stiere durch das Grauen am Himmel. Er walzte durch die Wolken, dass es knackte und man glaubte, die Berggipfel brachen.

Kri'il wurde es mulmig zumute. Dieses Wetter war so urplötzlich über das Drachengebirge hereingebrochen und wirkte auf bizarre Weise unnatürlich. Seinen Schatten konnte er auch nur noch schwerlich ausmachen, denn durch die finsteren Wolken am Himmel verdunkelte sich auch die Umgebung und hüllte alles in einen dämmrigen Zustand.
Kri'il, der konzentriert nach seinem Schatten Ausschau hielt, stolperte plötlzich über einen Felsen .... oder doch nicht? Für einen Stein war der Widerstand an seinem Stiefel eben zu weich gewesen.
Er schaute herab und sah einen blutigen Arm, der hinter einem großen Stein hervor lugte.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 17:12

Kri'ils Schatten kehrte zurück und seine Magie löste sich auf. Er besaß wieder seinen normalen Schatten und grub konzentriert weiter. Es dauerte lange, jedoch schaffte er es, ein großes Stück unter dem Felsen freizulegen. Was er dann sah, ließ ihn erstarren.
Es war nur eine zequetschte Masse, doch das Gesicht war noch halbwegs erkennbar: Roderick. Seine Augenklappe war ausschlaggebend, dass Kri'il ihn auf Anhieb identifizieren konnte, denn das meiste von ihm war von dem schweren Felsen zerdrückt worden. Nur ein besonders starkes Geschöpf hatte einen solchen Brocken auf Roderick herniederfahren lassen können ... oder war es gar ein Steinschlag, der den Bergführer umgebracht hatte? Wo waren diese beiden Forscher?

noch völlig geschockt, wandte Kri'il den Blick ab, doch dieser fiel auf ein weiteres Bild des Grauens und beantwortete ihm seine Frage: In der Nähe lagen die Gewandungen der Forscher und ringsum ihre Überreste. Abgenagte Knochen und zerfledderte Leichname. Dieser Anblick war selbst für den Halbelfen zu viel. Ein Übelkeitsgefühl überkam ihn in einer solchen Welle, dass sein ganzer Körper zu beben begann.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 17:50

Kri'il kostete es einiges an Überwindung, Roderick zu durchsuchen, denn er steckte noch in seinen Kleidern, wohingegen die Forscher überall auf dem Gebirgspfad verteilt lagen – auch kein besserer Anblick.
Doch der Halbelf wurde tatsächlich fündig. Er fand eine Proviantration, einen halb vollen Wasserschlauch und kleine Stoffbinden. Der Rest war vom Gewicht des Felsens ebenso zermatscht worden wie Roderick Körper.

Die Forscher waren einfacher zu durchsuchen. Bei einem von ihnen entdeckte Kri'il ein Notizbüchlein, in dem allerlei komplizierte Thesen hinterlegt waren, die Kri'il ohne jahrelanges Studium sicher niemals verstehen würde.
Bei dem anderen fand er nichts Wichtiges, außer einem kleinen Umschlag mit dem Siegel Pelgars darauf. Es war gebrochen und der Umschlag offen, es sah jedoch nicht so aus, als sei dies mit Gewalt geschehen. Vermutlich hatte der Forscher das Siegel selbst gebrochen.
Sollte Kri'il den Brief, der darin war, lesen? Seine Neugier übermannte ihn und er schaute auf die feine verschnörkelte Schrift.

<center>
<i>Tenor,
ich wusste, dass Ihr Euch nicht abbringen lassen würdet, ins Drachengebirge zu ziehen und weiterhin das Leben der dort ansässigen seltenen Wesen zu erforschen. Mir ist der Name entfallen, den Ihr für sie verwendet habt, doch wisst Ihr wohl am besten, was ich meine. Ich wünsche Euch Erfolg und Glück, dass Ihr bald wieder nach Pelgar zurückkehrt. Und bitte achtet auf meine Tochter Sonya. Ich mache mir Sorgen, auch wenn ich ihr Temperament und ihre Entschlusskraft oft genug unterschätze. Sie bleibt trotzdem eine Frau und ein zartes Ding allemal. Lasst sie niemals allein zurück und geleitet sie wieder sicher nach Hause, sollte auch nur die kleinste Schwierigkeit auftreten. Ich vertraue sie Euch an, Tenor.
In Freundschaft und tiefem Glauben an Euren Mut,
Ilbor Weidmann, 3. Hauptmann der Stadtgarde zu Pelgar</i>
</center>
Zuletzt geändert von Erzähler am Montag 4. September 2006, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 19:18

Als Kri'il den Eingang zur Höhle erreichte, hörte er Schreie. Schnell beeilte er sich, durch den Tunne zu laufen und schon bald erreichte er die kleine Höhle, wo er Sonya zurückgelassen hatte.
Sie war immer noch da und hielt verteidigend ein kleines Messer vor sich. "Kri'il!", rief sie, als sie ihn entdeckte.
Der Ork war aufgesprungen, stand vor Sonya und knurrte sie böse an. Seine gewaltigen Zähne waren Angst einflößend und auch wenn er verwundet war, so konnte eine Frau wie Sonya es sicher nicht mit ihm aufnehmen, denn der Ork hatte seine Fesseln sprengen können und stampfte einen weiteren Schritt auf die Frau zu.
"Ich warne dich, komm mir nicht zu nahe!", stieß Sonya hervor, doch der Ork lachte nut grunzend.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 20:01

Sonya vertraute Kri'il, ließ sich auf die Knie sinken, schloss die Augen und hielt sich auch noch die Hände vor.

Kurz darauf brach die Magie aus Kri'il heraus und gleißendes Licht erhellte die Höhle. Er selbst konnte nichts sehen, aber er musste trotz geschlossener Augen das Gesicht abwenden, denn das Licht schien ihm sonst durch die Lider seine Augen verbrennen zu wollen.
Er sah nichts, doch Kri'il hörte. Er hörte Sonya schreien, aber nur kurz, denn schon übertönte das klagende Brüllen des Orks alles. Er schrie bestialisch laut und man hörte ihn durch die Höhle stampfen, immer wilder schreien und schließlich verstummte er.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 22:02

Endlich konnte er wieder klarer sehen. Der Ork lag am Boden, direkt neben Sonya und rührte sich nicht. Er lag in einer Blutlache, er war tot!

Sonya hingegen saß mit leerem Blick an der Felswand, die Knie angezogen und über und über mit Blut beschmiert. Als Kri'il das sah und sie ihn bemerkte, sagte sie nur: "Ich spürte ihn näherkommen und hab einfach zugestochen ... immer wieder. Er hat mir solche ... Angst gemacht." Sie schluchzte und brach schließlich in Tränen aus, vergrub das Gesicht in den Händen und ließ nun auch das Messer fallen, mit dem sie auf den Ork eingestochen hatte. Sie war mit den Nerven am Ende, aber sie lebte noch.

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