Der Beginn der Reise

Das Drachengebirge streckt sich vom östlichen bis in den westlichen Teil Celcias. Es ist die Grenze zwischen dem hellen und dem dunklen Reich. Die große Hauptstadt wurde im Schutze dieses Gebirges gebaut.
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[INFO] In der Stillen Ebene steht die dunkle Armee (bestehend aus Dunkelelfen, Orks und Untoten). Das Fischerdorf ist in der Gewalt von Orks. Pelgar wird von der dunklen Armee angegriffen, die auch im Besitz eines heraufbeschworenen Knochendrachens war. Hinweis: Dieser ist inzwischen besiegt und auf Pelgar abgestürzt. Seht hierzu die Weltereignisse auf der Webseite durch!
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Eleyna d'Yaincre
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Mittwoch 9. Juni 2021, 00:23

Irgendwann würde Eleyna die junge Elfe fragen, weshalb sie ihr immer wieder sagte, dass Laogh sie mögen würde. Die Spionin fragte nicht danach und hatte zu diesem Zeitpunkt auch keinen gesteigerten Bedarf, das zu wissen. Zurzeit war es Eleyna herzlich egal, was der Schatten aus Pelgar, dachte oder wollte, mochte oder nicht mochte. Er war ein arroganter Exzentriker, der nicht in der Lage war seinem Stolz Einhalt zu gebieten, um sich von seinem hohen Ross zu ihnen allen hinab zu schwingen. Eleyna bedachte Lauryn nach ihren Worten mit einem schweigenden Blick und zuckte dann nur mit den Schultern. „Sobald mich das interessiert, sage ich es dir.“, gab sie zurück und biss damit in keiner Weise in Richtung Lauryn. Sie war sich sicher, dass Laogh seine Ohren überall hatte und sehr wohl die kleinen Kommentare seiner Jungelfe hörte. Danach wandte sich die Spionin ab und ließ das Mädchen mit Rodrick alleine. Eleyna hatte nichts gegen Lauryn und war sogar ehrlich daran interessiert, was es mit ihrem Werdegang auf sich hatte, doch das würde noch warten müssen. Jetzt kümmerte sich die Halbelfe, um den jungen Rappen, der sich ausgeruht und voller Tatendrang zeigte. Er tänzelte leicht, als die Spionin sich ihm näherte und ihm einige Worte zuraunte. Nachdem sie geprüft hatte, dass der Sattel richtig lag, strich sie dem Tier abermals über den Hals und schwang sich danach in den Sattel. Er schnaubte zufrieden und Eleyna wartete einen Moment, bis sich der Trupp in Bewegung setzte. Sie bildete das Schlusslicht, was ihr nur zupass kam. So brauchte sie keinem unnötigen Gespräch beizuwohnen und schaffte es tatsächlich, sich mal mit etwas anderem, als Laogh zu beschäftigen. Der Mischling betrachtete Rodrick, wie er auf dem Karren bewusstlos hin und her wippte und spürte wie es an ihr nagte, dass sie nicht einschätzen konnte, wann er eventuell einem richtigen Arzt zugeführt werden konnte. Wie lange er aushalten musste, wann er überhaupt sprechen könnte. Lauryn machte ihre Sache gewissenhaft, wie Eleyna feststellte, doch würde das reichen? Die Dunkle machte sich tatsächlich Sorgen, um den Verbündeten. Für sie war er weit mehr, als ein Gefangener. Er war vielleicht der Schlüssel, damit sie Arrond finden konnte. Doch wie, wenn er nicht redete? Ob nun seinem Zustand oder seiner Sturheit geschuldet. Eleyna zwang sich, den Blick von ihm abzuwenden und musterte die Umgebung. Es war nasskalt und der Tag versprach nur wenig Licht, aufgrund der dicken Regenwolken. Sie musterte das schwarze Gebirge, orientierte sich, anhand von Wegpunkten und stellte fest, dass sie nach Westen ritten. Noch bevor sie den Gedanken weiter verfolgte, blieb der Trupp stehen und auch Eleyna hielt ihren Rappen an. Während die Elfe kurz gewarnt wurde, wach zu bleiben, schaute Eleyna sich weiter um, behielt die Umgebung im Auge und ignorierte den flüchtigen Blick Laogh’s. Nachdem sich Schatten und Wagen wieder in Gang gesetzt hatten, folgte auch die Halbelfe mit ihrem Rappen im vorsichtigen Tempo. Das Gebiet wurde zunehmend sumpfiger und Eleyna ahnte, wohin ihre Reise sie bringen würde. Nicht das Endziel, aber sie war sich sicher, dass Laogh den Wald Arus erreichen wollte. Ob sie das heute noch schafften, hing von den weiteten Bedingungen ab, wie zum Beispiel dem Wetter oder dem Mädchen, sollte es vom Karren fallen vor Müdigkeit. Erneut schwieg das seltsame Quartett, während Bodenschwaden aufkamen und die Trittsicherheit verminderten. Eleyna roch das Moor, konnte die ihm eigene Geräuschkulisse bereits hier und dort ausmachen und achtete gewissenhaft, auf die Beine ihres Rappen. Dieser war jung, ungestüm und schreckhaft. Das hatte Eleyna bisher nie gestört und sie wusste mit ihm umzugehen. Als plötzlich ein Geräusch die Stille durchbrach, zuckten die Ohren des Schwarzen empfindlich in die Richtung und er wieherte protestierend. Eleyna spürte, wie sich die Muskeln unter ihren Schenkeln anspannten und der Fluchtinstinkt bei dem Tier einsetzte. Die Mischlingselfe reagierte sofort und ließ ihn sich aufbäumen, hielt sich mühelos im Sattel dabei und beruhigte ihn souverän, sodass er keinen Extraschritt machte, um die anderen hinter sich zu lassen. Sie beruhigte das Tier mit Streicheleinheiten und summte ihm leise ins Ohr, nachdem sie sich vorgebeugt auf seinen Hals lehnte. Ihr heller Blick, fing den von Laogh auf und einen Moment trafen sie sich. Während er sich dazu bemüßigt fühlte, sie mit seinem zu ermahnen, zuckten bei ihr nur die Augenbrauen empor und forderten, er möge sich auf die Zunge beißen, sollte er etwas sagen wollen. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, rollten sie dem Mittag entgegen. Ereignislos dümpelten die Stunden weiter dahin und die Spionin empfand es sogar als angenehm, dass niemand etwas sagte. Auch ihr war nicht danach zu plaudern. Sie folgte einem Feind, wohin auch immer und hatte bisher nichts über den Verbleib von Arrond in Erfahrung bringen können. Es lief… schleppend, wenn sie ehrlich war. Doch solange Laogh sich weiter in Schweigen hüllte und Rodrick dem Dämmerzustand huldigte, würde sie nichts in Erfahrung bringen. Der einsetzende Regen, schien Eleyna nichts auszumachen. Sie hatte ihren Reisemantel bereits beim Aufbruch getragen und wartete geduldig, bis sich Lauryn ihren angezogen und Rodrick versorgt hatte. Sie wandte ihr Tier von dem Karren ab und warf den Blick zurück, während sich die anderen noch kurz stärkten. Und erneut fuhr der Karren zuckelnd an, brachte etwas mehr Platz zwischen sich und Eleyna, die im gemächlichen Tempo folgte. Dass der Regen aufhörte und der Wind nicht mehr so pfiff, brachte doch eine deutliche Verbesserung der Reisebedingungen mit sich und Eleyna begrüßte das, auch wenn sie sich sicherlich nicht beschwerte. Sie war solche Reisen gewohnt, hatte viele von ihnen absolviert und war nicht leicht klein zu kriegen. Plötzlich wieherte der alte Zossen, der den Karren zog, erschrocken auf, sodass auch der Rappe leicht tänzelte und noch bevor Eleyna reagieren konnte, preschte der Karren mitsamt Elfe und Mensch an Laogh vorbei. Dieser reagierte nur um Sekunden später und Eleyna betrachtete, wie er es binnen selbigen schaffte, den Karren einzufangen. Die Mischlingselfe war zurück geblieben, da ihr Eingreifen längst nicht mehr nötig wurde. Gemächlich schloss sie zu den anderen auf und hörte noch, wie er das Mädchen anzischte. Sie wollte gerade etwas zu ihrer Verteidigung sagen, da wurde der Spionin die Lage bewusst. Sie selber stand in einigem Abstand zu den anderen, doch sowohl Laogh, als auch der Karren, befanden sich gefährlich nahe, am Sumpfrand. Eleyna sah, wie der alte Gaul es nicht mehr schaffte, den Wagen aus dem Morast zu ziehen. Die Spionin ließ sich aus dem Sattel gleiten, fasste den Rappen an den Zügeln und führte ihn vorsichtig die letzten sicheren Schritte heran. Dann sah sie Laogh an: „Was denn? Stand das etwa nicht auf deinem Plan?“, fragte sie belustigt, ob seiner Unzufriedenheit. Dann schüttelte sie allerdings ernst den Kopf, betrachtete sich das Malheur und meinte dann: „Das schafft der Klepper nicht alleine. Wir sollten meinen ebenfalls vor den Karren spannen. Oder wir beide stemmen uns gegen die Räder, wenn Lauryn anfährt.“, sagte sie und besah sich die Räder genau. Wie tief waren sie eingesunken? Würden sie Unterlegkeile benötigen? Eleyna wandte den Kopf, ob es die Möglichkeit gäbe, in der Nähe etwas Holz zu finden. Wenn sie den Boden damit auslegen könnten, zumindest in Teilen, könnte ihnen die Befreiung gelingen. Doch sie wandte den Blick zurück zu Laogh. „Also?“, fragte sie und es lag keine Spur mehr von Schadenfreude oder Angriffslust in ihrer Stimme. Jetzt galt es, gemeinsam das Problem zu beheben. Den Karren gemeinsam aus dem Dreck zu ziehen.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 9. Juni 2021, 09:59

Die Elfe zuckte leicht bei der Erwiderung auf ihr Gemurmel zusammen, weil sie gedacht hatte, bereits mehr oder weniger allein zu sein. Hastig biss sie sich auf die Unterlippe, um jede weitere Bemerkung zu unterdrücken, bis sicher sein konnte, dass weder er, noch sie es hören würden. Erst dann wisperte sie beinahe tonlos, wenngleich mit einem Schmunzeln auf den Lippen:"Und du magst ihn auch." Danach aber konzentrierte sie sich auf ihre Aufgabe und kurze Zeit später konnte ihre Reise weitergehen.
Der Schatten übernahm die Führung und sein Tier war trittsicher genug, um nicht auf ihre Augen angewiesen zu sein. So verlief alles weitgehend ruhig, ohne unangenehme Zwischenfälle, und allmählich verstrich die Nacht. Der Tag machte die Sicht zwar nur marginal besser, am Rande des großen Sumpfes jedoch war selbst dieses Zwielicht lebensnotwendig. So hing Laogh auch nur bedingt seinen Gedanken nach, die er sowieso für sich behielt, und konzentrierte sich ansonsten darauf, wie weit die Ausläufer des wassergetränkten Bodens reichten.
Das Wetter war alles andere als angenehm für eine Reise, allerdings war das ausnahmsweise etwas, das nicht in seiner Macht lag. Trotzdem war es ihm auch ihm recht, als der Nieselregen wieder aufhörte. Nur der Bodennebel behagte ihm nicht sonderlich. Er machte es einerseits schwerer, den richtigen Pfad zu finden, und andererseits barg er auch gewisse andere, lebendigere Gefahren.
All seine Sinne waren geschärft, um jeden möglichen Angriff rechtzeitig abwehren zu können. Doch mit dem Zelter in seinem Rücken hatte er nicht gerechnet. Warum auch immer ihn diese Kröte erschreckte, es führte zu einer Schwierigkeit, die ihm absolut nicht gefiel. Zwar ließ sich das Tier rasch wieder einfangen und weder Lauryn, noch dem Menschen geschah mehr, als dass ihnen der Schreck in die Glieder fuhr. Dafür aber war es mit der Vorsicht für den rechten Weg vorbei gewesen und nun waren sie zu tief in den sumpfigen Boden geraten.
Untypisch für ihn, was jedoch an seiner Anspannung lag, fluchte er vor sich hin und schimpfte mit der Elfe, obwohl diese schlichtweg zu erschöpft für mehr Aufmerksamkeit gewesen war. Und selbst wenn, wäre es fraglich gewesen, ob sie das Ergebnis hätte verhindern können. Letzten Endes beließ er es auch bei den wenigen Worten und kam gar nicht auf den Gedanken, sie körperlich dafür zu züchtigen, wie es seine Rasse sonst gerne bei Sklaven täte.
Seine Laune besserte sich auch nicht sofort, als der Mischling sich zu ihnen gesellte und ihn zu verspotten versuchte. Er warf ihr von oben herab, da er noch im Sattel saß, einen kühlen Blick zu, ehe es um seine Mundwinkel zuckte. "Nicht ganz, ich hatte vielmehr dein edles Ross im Verdacht, als erstes festzustecken.", gab er zurück und schwang elegant sein Bein über die Kruppe der Stute, um zu Boden zu gleiten.
Ein schmatzendes Geräusch beim Auftreffen seiner Stiefel zeugte von dem überwässerten Boden. Sein Tier schnaubte leise und er tätschelte ihr beruhigend den Hals, ohne sich umzudrehen. "Oho, du benötigst meine Kräfte, weil du es allein nicht schaffst? Ich fühle mich geehrt.", spöttelte er weiter und führte die Stute nach vorne zu dem Zelter.
Dass Lauryn sie nicht am Zügel würde halten können, war ihm klar und es war auch nicht notwendig. Sein Ross wusste, bei wem sie es gut hatte und er vertraute darauf, dass sie freiwillig in seiner Nähe bleiben würde. Noch dazu kannte er ihr Wesen lange genug und ahnte, dass sie ihrerseits die Situation durchaus zu verstehen imstande war.
Als er zurück zu der Spionin ging, griff er in das Wägelchen und zog eine der mitgebrachten Fackeln hervor. Damit trat er an sie heran und reichte sie ihr wortlos. "Solange du drauf achtest, dass sie danach noch brauchbar ist.", bemerkte er mit betonter Herablassung, als wisse er nichts von ihren Fähigkeiten und dem Umstand, dass sie kein kleines Kind mehr war.
Vorne schnaubte die Stute und wieherte leise, ganz so, als würde sie ebenfalls einiges dem Zelter zu sagen haben und das waren nicht unbedingt Nettigkeiten. Mit einem raschen Blick versicherte er sich, dass sie nicht gleich weglaufen würde, dann drückte er mit aller Kraft von hinten gegen die Ladefläche, während Eleyna die Fackel als Hebel beim Hinterrad nutzen konnte.
Es tat sich... nichts. Zumindest nicht sofort, denn der Boden war hier weitaus nachgiebiger, als es auf den ersten Blick schien. "Lass ihn die Zügel spüren!", rief der Schatten zu Lauryn, die vergebens versuchte, mehr Kraft aus dem Zelter heraus zu holen.
Dieser mühte sich auch nur bedingt, erschöpft, wie er war, solange, bis die Stute laut vernehmlich schnaubte und wie mit einer Peitsche ihren Schweif gegen den niedriger gelegenen Pferdehintern schlug. Empört protestierend wieherte der Zelter auf, bewegte sich allerdings endlich mit aller Kraft.
Es knirschte und krachte das Holz, ein wenig rührte sich das Wägelchen endlich. "Gleich geschafft!", rief er nach vorne und ein einzelner Schweißtropfen bildete sich ob dieser ungewohnten Schwerstarbeit auf seiner Stirn. Erneut klatschten die Zügel auf den Rücken des Zugtieres und ein zweiter Schweifhieb traf.
In diesem Moment hatten sie endlich den Höhepunkt der Anstrengung erreicht und als wäre nie etwas gewesen, fuhr das Wägelchen von der Stelle. Plötzlich ihres Gegendrucks beraubt, fielen die beiden Spione in den Dreck. Wobei Laogh, der mit etwas ähnlichem beinahe schon gerechnet hatte, es schaffte, direkt auf ihr zu landen. "Ein Schlammbad... wie herrlich.", brummte er ein wenig missvergnügt, rappelte sich allerdings nicht derart schnell auf, wie seine Worte es vermuten lassen könnten.
Stattdessen näherte er seine Lippen ihrem Ohr und mit einem hörbaren Grinsen fuhr er fort:"Soll gut für die Haut sein." Sein amüsiertes Hüsteln folgte, mitsamt einem kurzen Tätscheln ihrer Pobacke, ehe er nun doch aufstand.
Scheinbar hatte er wenig Lust im Moment, sie zu ertränken, indem er sie tiefer in den Sumpf drückte. Wenngleich er ihr auch nicht unbedingt zuvorkommender begegnete als notwendig, denn anstatt ihr danach aufzuhelfen, befreite er notdürftig sein Gesicht von dem Schlimmsten und besah sich danach mit absoluter Leidensmiene seine verdreckte Erscheinung.
"Wunderbar!", knurrte er missgelaunt und wandte sich, sobald er sicher sein konnte, dass sie sich allein befreien konnte, ab. Das Wägelchen war einige Schritt weit entfernt stehen geblieben und dank der Stute auch nicht länger auf zu weichem Boden.
Diese tänzelte leicht, als Laogh sich ihr näherte und sie stieß einen protestierenden Laut aus. "Ja, ja, ich weiß. Sobald wir rasten, sorge ich für deine Sauberkeit.", sprach er beruhigend auf sie ein und wollte ihr den Hals klopfen, als Zeichen seiner Zufriedenheit mit ihrem Verhalten davor.
Doch sie schnappte mit den Zähnen nach ihm, als Warnung, sie lieber in diesem Zustand nicht anzufassen. Er hüstelte leise und zog seine Hand rechtzeitig zurück. "Weiber.", brummelte er, wenn auch eher amüsiert, denn beleidigt.
Lauryn war indes abgestiegen und reichte ihm ein Tuch, mit dem er sich Gesicht und Hände abwischen konnte. Er nickte ihr knapp zu, ehe sie auch zu der anderen trat, um ihr ebenfalls ein Stück Stoff zu geben. Sie öffnete auch ihren Mund, um etwas zu sagen, als ein Stöhnen auf dem Wägelchen sie zu dem Kranken rief.
Dieser hatte sich in eine halbwegs sitzende Position gekämpft und schien damit kämpfen zu müssen zu begreifen, wo er sich befand und warum. Leise und beruhigend sprach sie auf ihn ein, von der Plane ein wenig vor den Blicken geschützt, und schaffte es, ihn wieder zum Hinlegen zu bewegen.
Der Schatten indes steckte sich das dreckige Tuch in seinen Hosenbund, griff die Zügel und saß auf. Er wollte weiter, solange sie noch Licht genug hatten, um sich einen geeigneten Platz im Wald für ihre Rast suchen zu können. Leise pfiff er, als Zeichen für die Elfe, dass es weitergehen sollte.
Doch diese war nicht der Grund dafür, dass sie nicht sofort wieder aufbrechen konnten, sondern der Rappe am Schluss. Das Tier hatte sich, nachdem seine Besitzerin wieder ein wenig wie sie selbst aussah, ihr genähert. Nun allerdings zuckten seine Ohren, seine Nüstern blähten sich nervös und er tänzelte auf der Stelle, unsicher, ob er bleiben oder flüchten sollte. Immer wieder wieherte er leise und schlug mit seinem Kopf herum, sobald sie nach seinen Zügeln greifen wollte, um ihn beruhigen zu können.
Laogh drehte sich mitsamt seiner Stute um. "Er soll sich nicht so aufregen, die Gefahr ist vor...", begann er zu mahnen und verstummte abrupt.
Im nächsten Moment flog sirrend ein Messerchen durch die Luft, direkt auf Eleynas Kopf zu... und blieb bis zum Schaft in etwas stecken, das durch die Wucht mit einem leisen Klatschen nach hinten in den Sumpf flog. Ein schwarzes Insekt mit langen Klauen vor dem Mund und von der Größe her beinahe vergleichbar mit ihrem Haupt.
Der Schatten kam langsam näher und beugte sich im Sattel vor, um sich sein Opfer etwas näher ansehen zu können, verzog allerdings keine Miene dabei. Zumindest wollte er das, denn auch sein Tier reagierte nervös beim Anblick des nun toten Wesens. Er zog beiläufig die Zügel fester und schnalzte leise mit der Zunge.
"Das wäre somit der zweite fällige Dank von deiner Seite.", bemerkte er beiläufig, denn dieses Insekt hätte tatsächlich recht gefährlich werden können. Seine Scheren waren scharf und groß genug, um unangenehme Wunden zu reisen, und der Rüssel an seinem Maul kündete von möglichem Gift, das in die Körper der Opfer injiziert werden konnte. Nun ja... von diesem Exemplar zumindest nicht mehr.
Zufrieden mit seinem Treffer nickte er leicht, ließ sein Tier wenden und wollte sich wieder an die Spitze ihres kleinen Zuges setzen. Das Messer herauszuziehen, überließ er dem Mischling. Nicht, weil er die Waffe nicht gut genug gebrauchen könnte, sondern weil es gar nicht die seine war. Wann, bei allen Göttern, hatte er ihr eines ihrer Messerchen entwendet?!
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Mittwoch 9. Juni 2021, 12:41

Eleyna’s Gedanken wanderten erneut, nachdem ihr Rappe sich beruhigt hatte und sie im gemächlichen Tempo weiter vorankamen. So ungestüm wie er war, unterschätzen tat sie ihn dennoch nicht. Er war sensibel, aufmerksam und ja, manchmal etwas schreckhaft, doch damit konnte die Halbelfe leben. Eleyna fragte sich, wann sie das letzte Mal durch das östliche Drachengebirge geritten war. Es war tatsächlich schon länger her und sie erinnerte sich, dass dies deutlich schneller ging. Sie hatte eine Nachricht zu überbringen, die schleunigst an den Adressaten gebracht werden sollte. Sie erinnerte sich, dass sie ebenfalls durch das Mashmoor ritt, um letztendlich den Wald Arus als Schutz zu erreichen. Niemand reiste gerne auf direktem Wege, der mit so viel Geheimniskrämerei zu tun hatte, wie die Spione und Meuchelmörder dieser Welt. Sie bildete da keine Ausnahme. Das Moor war tückisch, da es sich im Laufe der Zeit auch veränderte. Es gab einen Weg hindurch, doch passte man nicht auf, würde man dem Moor zum Opfer fallen und es gäbe kein Entrinnen. Sie ließ immer wieder den Blick schweifen, versuchte Gefahren auszumachen, lauschte auf die Umgebung und zeigte ihre Konzentration ebenso, wie Laogh seine Anspannung. Tja, hätte er sie eingeweiht, wüsste sie genauer, worauf sie vielleicht zu achten hätte. Doch das Thema war vorerst belanglos und müßig. Eleyna überprüfte gerade, was in ihren Rücken vor sich ging, als das Desaster mit dem Karren passierte. Schnell wandte sie den Kopf, als sie noch sehen konnte, wie der alte Gaul an Laogh vorbei preschte und sowohl Elfe, als auch Mensch durchgeschüttelt wurden. Eleyna spannte sich kurz an, um hinterher zu preschen, als Laogh bereits Geschwindigkeit aufgenommen hatte und den Karren zeitnah erreichte. Das aufwallende Adrenalin ebbte augenblicklich wieder ab, sodass sie ihr Tier gemächlich aufschließen ließ. Sie schnalzte mit der Zunge und hob den Blick, als Laogh ihr auf ihre kleine Gemeinheit antwortete „Tja, so kann man sich täuschen.“, dann kümmerten sie sich beide, um das vordergründige Problem mit dem feststeckenden Karren. Eleyna folgte Laogh mit dem Blick, bevor sie sich ebenfalls aus dem Sattel gleiten ließ und ihr Tier am Zügel nahm. Ihr Vorschlag zur Lösung des Problems, kommentierte er in gewohnter spottender Art, sodass sie die Augen verdrehte „Ja, ganz recht. Ebenso wie du meine Hilfe brauchst.“, zischte sie. Ihr Blick ging zu Rodrick, der offenbar keine neuen Schäden davon getragen hatte. Dann prüfte sie Lauryn mit einem Blick und nickte ihr aufmunternd zu. Eleyna griff nach der Fackel und heftete einen Moment den Blick daran, bis der Schatten herablassend seine Worte fallen ließ. Eleyna’s Gesicht bekam einen weichen Ausdruck und ihre Augen wurden groß. „Oh was?!“, sagte sie gespielt kindlich und drehte aufgeregt die Fackel in ihren Händen, als suche sie etwas. „Wo war noch mal das wichtige Ende?!“, fragte sie, als er schon an ihr vorbei ging, zur Ladefläche. „Nein, ehrlich.. wie benutzt man das?!“, rief sie ihm beinahe hinterher und grinste dann. Eleyna positionierte sich am Rad, rammte das Fackelende in den Morast und war bereit, mit der Hebelfunktion zu unterstützen. Auf sein Zeichen, drückte sie kräftig zu und setzte ihr Körpergewicht ein, doch der Karren rührte sich nicht. Eleyna entspannte ihre Muskeln, als sie neu ansetzten und sogar die Stute aushalf. Erneut spannte die Elfe ihre Muskeln an und auch bei ihr ging der Atem schneller, aufgrund der Anstrengung. Eleyna spürte, wie sich endlich etwas tat und rechnete noch damit, dass sie gleich straucheln würde, als sie auch schon das Gewicht des Anderen in ihrem Rücken spürte und fiel. Eleyna klatschte der Länge nach in den sumpfigen Boden und spürte das Gewicht Laogh’s. Sie hob den Kopf, um Luft zu holen, bevor seine Stimme an ihrem Ohr ertönte. Sie konnte deutlich sein Grinsen hören, doch auch seinen Missmut. Als er sich erhob, drehte sich Eleyna halb und setzte sich auf. Sie schüttelte ihre Hände aus, um sich dann mit einer weniger schlammbedeckten Stelle ihrer Kleidung das Gesicht abzuwischen. Sie brummte genervt und schüttelte ihren Kopf, da auch ihr Haar schlammbedeckt war. „Es IST herrlich. Bei nächster Gelegenheit, zeige ich es dir noch mal genauer..“, erwiderte sie knirschend und spuckte kurz aus, um ihren Mund von Schlamm zu befreien. Eleyna erhob sich schmatzend und hatte Mühe, das Gleichgewicht zu finden, da sie immer wieder einsank, doch schlussendlich schaffte sie es. Sie trat an ihr Pferd heran, als ihr Lauryn bereits ein Stück Stoff reichte. In ihrem schlammverschmierten Gesicht, kamen die eisblauen Augen nun noch mehr zur Geltung, mit denen sie die Jungelfe bedachte. „Danke dir", sagte sie und wischte sich das Gesicht ab. Es war nur eine schwache Verbesserung. Sie seufzte tonlos und hoffte inständig, dass sie bald die Gelegenheit bekäme, sich zu waschen. Und gleichzeitig ihre Kleidung zu reinigen. Der Rappe trat an ihre Seite, als sie wenigstens wieder etwas annehmbar im Gesicht und an den Händen aussah. Eleyna spürte sofort, dass ihn etwas verängstigte. Sie spannte sich an, lauschte mit den Ohren und suchte mit den Augen. Er tänzelte und sie fasste seinen Zügel, nachdem sie ihn erreichte, denn er bewegte immer wieder unruhig den Kopf. Irgendwo summte es seltsam und sie konnte noch nicht ausmachen, woher oder von was das Geräusch kam. Was dann geschah, sah Eleyna wie in Zeitlupe. Sie drehte den Kopf, sah das Messer, geworfen von Laogh und erkannte augenblicklich die Flugbahn und wo es sie treffen würde. Alles geschah so schnell, doch sie schaffte es aufgrund ihrer Fähigkeiten, sich dem tödlichen Messer zu entziehen, wäre es nicht vorher schon abgehalten worden, ihren Schädel zu spalten. Eleyna folgte dem toten Insekt mit den Augen, als Laogh sich bereits zu ihr gesellte. Sie betrachteten beide, was dort den Angriff geführt hatte, während die Pferde immer noch mit dem Insekt zu hadern hatten. Eleyna schnalzte mit der Zunge und verzog kurz das Gesicht. „Eklig, diese Viecher.“, verriet sie, dass sie offenbar schon mal Bekanntschaft mit ihnen gemacht hatte. Dann jedoch hob sie den Blick zu Laogh. Auch er sah noch etwas… verschmutzt aus, doch das galt für sie ja ebenso. „Danke.“, löste sie zumindest diese Schuld ein. Und ja, sie meinte es tatsächlich ehrlich und kein Spott lag in ihrer Aussage. Eleyna wusste, dass dieses Vieh ihr weitaus mehr den Tag hätte versauen können, als ihr unfreiwilliges Schlammbad. Dann beugte sie sich runter und zog das Messer aus dem Kadaver, als sich Laogh wieder an die Spitze setzte. Sie betrachtete erstaunt die Klinge und erkannte sie, als ihre eigene. Sie hob den Blick zu dem Schatten und ein anerkennendes, amüsiertes Lächeln trat auf ihr Gesicht. Danach wischte sie die Klinge so gut es ging ab und saß auf. Es war nicht angenehm, so schmutzig und nass in den Sattel zu steigen, doch das würde sich jetzt adhoc nicht ändern lassen. Danach folgte sie dem Trupp in gewohnter Manier.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 10. Juni 2021, 09:50

Auch der Schatten war schon öfter in dieser Gegend unterwegs gewesen, kannte gute und weniger gute, geheime und offen sichtbarere Wege. Allein wäre er viel schneller gewesen, ja, selbst nur mit dem Mischling wäre es zügiger gegangen. Doch sie hatten nun einmal einen Kranken bei sich und das Wägelchen benötigte seine Zeit sowie seinen Platz. Wie gut er sie bislang am Rand des Sumpfes entlang geführt hatte, zeigte sich, als der Zelter mit einem Mal durchging und es prompt schaffte, dass das Hinterrad kräftig stecken blieb.
Immerhin hatte er mit seiner schnellen Reaktion einen Achs- des Holzes oder Beinbruch des Zelters verhindern können. Das wäre weitaus fataler gewesen. Trotzdem würde es einiges an Kraft kosten, das Rad aus dem Schlamm befreien zu können.
Es ärgerte ihn ein wenig, weil das Wetter ohnehin alles andere als ideal war und er den Wald rechtzeitig vor der Dunkelheit erreichen wollte, um sich unnötigen Aufwand mit einer Fackel zu ersparen. Was er jedoch weniger gebrauchen konnte war der Spott seiner Begleitung, dem er gekonnt begegnete und sich nichts davon anmerken ließ, was hinter seiner Stirn tatsächlich vorging.
Ihr Zischen hingegen ließ seine Augen seinerseits spöttisch und ja, auch etwas zufrieden funkeln. "Du meinst, dass ich deine Hilfe zulassen, um mich selbst nicht mehr als nötig anstrengen zu müssen.", konterte er betont gemurmelt, so, als solle sie es nicht hören. Natürlich würde sie das, denn er legte es ja darauf an, doch er wollte und würde sie damit sicherlich mehr provozieren können.
Die Elfe hingegen war noch zu sehr mit dem Schrecken und danach mit dem Menschen beschäftigt, um dem verbalen Schlagabtausch konzentriert lauschen zu können.
Laogh hingegen dachte schon wieder praktisch und reichte seiner unfreiwilligen Helferin eine Fackel. Als er sie ihr reichte und seine Mahnung aussprach, stellte sie sich dumm und entlockte ihm damit ein leises, abfällgies Schnauben. "Spar dir das lieber für jemanden, der das auch zu glauben geneigt ist.", hielt er dagegen und nahm seine Position ein, denn er wollte mit seinem gesamten Gewicht gegen die Ladefläche drücken, während sie hebelte.
Es war anstrengend und benötigte seine Zeit, doch mit der Unterstützung seiner Stute und Lauryn schafften sie es dennoch, die verfahrene Situation zu lösen. Wenngleich mit dem Ergebnis, dass die beiden Spione im Schlamm landeten. Wobei der Schatten es noch etwas besser traf, denn er konnte seinen Sturz so drehen, dass er auf ihr zum Liegen kam. Natürlich nutzte er diesen Moment schamlos aus, trotz seiner Verstimmung bezüglich all des Drecks, und gönnte es sich sogar, ihre Kehrseite mit seiner Hand zu betatschen.
Danach allerdings erhob er sich... und überließ es ihr, es ihm gleich zu tun. Helfend griff er dabei nicht ein, sondern war mit seinem eigenen Aussehen beschäftigt. Was man durchaus weiterhin als kleine, bewusste Gemeinheit ihr gegenüber für ihre Abfuhr in der Nacht deuten konnte, sofern man ihm nicht grenzenlose Eitelkeit unterstellte.
Bei ihren knirschenden Worten stahl sich ein feines, spöttisches Grinsen in seinen Mundwinkel. "Oh, es wird mir ein Vergnügen sein, dich erneut im Schlamm zu wälzen. Ich werde jede Stelle deines Körpers beachten.", versprach er ihr in seinem bewusst verführerischen Timbre, ehe er sich abwandte und zu seiner Stute ging.
Diese war überhaupt nicht von seinem Aussehen begeistert und reagierte regelrecht bissig darauf, dass er sie ebenfalls beschmutzen könnte. Ganz so, als wisse sie um ihre Schönheit mit dem weißen, sauberen Fell!
Lauryn hingegen versuchte, das Schlimmste zu lindern, indem sie den Schlammmonstern ein Tuch für die notdürftigste Säuberung reichte. Danach kümmerte sie sich um Rodrick und bekam nur wenig von der Außenwelt mit. Dafür bemerkte Laogh, nachdem er aufgesessen war, dass etwas in seinem Rücken nicht stimmte. Irgendetwas störte den überspannten Rappen seiner Begleiterin und das derart, dass er sein Reittier wenden ließ und selbst nachsah.
Daraufhin reagierte er sofort und warf zielsicher das Messerchen. Es traf absolut ins Schwarze und fegte den nun leblosen Insektenkörper von ihrem Kopf. Schon währrenddessen, da er absolut sicher über den erfolgreichen Ausgang war, gab er seiner Stute zu verstehen, dass sie langsam näher treten sollte. Auch ihr behagte dieses Wesen nicht, allerdings hatte er sie gut genug um Griff, sodass sie nicht auszubrechen versuchte. Lediglich ihre zuckenden Ohren und ihre geblähten Nüstern zeugten von ihrer eigenen Nervosität.
Nachdenklich sah der Schatten herab zu dem toten Insekt, das durchaus gefährlich hätte werden können. "Und unangenehm.", fügte er ihrer Erkenntnis hinzu und offenbarte damit, dass auch er Erfahrungen damit gemacht hatte. Oder zumindest Wissen darüber gesammelt hatte. Passen würde beides und es wäre ungewöhnlich, wenn er hier eine Wissenslücke aufweisen würde.
Danach wies er sie auf seine Leistung hin und als sie sich in ehrlichem Tonfall schlicht bedankte, deutete er ebenso ehrlich und schlicht ein Nicken an. Damit war für ihn die Sache erledigt und er zog am Zügel, um sein Tier wieder zu wenden. Dieses hatte sich längst beruhigt und erkannt, dass dieses Monstrum im Schlamm keine Gefahr mehr wäre. Im Gegensatz zu dem Rappen, der noch immer nervöse Anzeichen machte und immer wieder schnaubte.
Die Stute warf ihm einen letzten Blick zu, ehe sie dem Druck folgen musste, und schnaubte vernehmlich, als wolle sie ihm sagen, er solle sich nicht so anstellen. Ein leises, protestierendes Wiehern war die Antwort und man konnte sich bildlich vorstellen, wie sie die Augen darüber rollen würde, wäre sie ein Zweibeiner.
Doch damit nicht genug, schien auch sie auf den Geschmack zu kommen, ihn etwas zu triezen, denn sie bewegte ihren Schweif regelrecht aufreizend, um ihm zu demonstrieren, welches Ziel für ihn unerreichbar wäre. Sofort aber sprang der Rappe darauf an, schnaubte und wieherte verhalten, während sein Augenmerk vollständig auf das helle Hinterteil gerichtet war, bei dem sich die für ihn schönsten Freuden verbargen.
Auch schien es so, als würde die Stute um ihre Wirkung wissen und ihren Schritt bewusst etwas auffälliger gestalten. Wäre es nicht so abwegig, könnte man ihr glatt unterstellen, sie würde sich in den Hüften wiegen, wie es zweibeinige Damen oftmals taten.
Der Hengst hinter ihr wieherte erneut und kaute verstärkt an seiner Trense, was dazu führte, dass Laogh einen Blick zurück warf. Seine Augenbraue hob sich leicht an und er gab ein leises Hüsteln von sich, ehe er seiner Stute die Schenkel enger an den Bauch drückte. "Du bist und bleibst ein kleines Luder.", raunte er ihr leise dabei zu, was ihm einen protestierenden Laut und einen Kopfstoß einbrachte, wenn er sich zu ihren Ohren vorgebeugt hätte. Das entlockte ihm ein weiteres Hüsteln, als er an Lauryn vorbeiritt, die fragend aufsah.
Der Rappe hingegen zeigte noch immer, wie leicht er auf derartige Verführungskünste ansprang, sofern seine Reiterin einen Blick unter seinen Bauch werfen würde. Umso eiliger hatte er es, kaum, dass sie aufgesessen war, den Abstand zu dem Objekt seiner Begierde zu verringern. Würde sie es nicht verhindern, würde er seine Position am Ende des Zuges nicht einnehmen, sondern aufdringlich werden.
Schließlich jedoch konnten sie endlich wieder aufbrechen und so rasch wie möglich endlich dieses sumpfige, neblige Gebiet verlassen.


Die Truppe zieht weiter nach Die nächste Etappe
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