Der Beginn der Reise

Das Drachengebirge streckt sich vom östlichen bis in den westlichen Teil Celcias. Es ist die Grenze zwischen dem hellen und dem dunklen Reich. Die große Hauptstadt wurde im Schutze dieses Gebirges gebaut.
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[INFO] In der Stillen Ebene steht die dunkle Armee (bestehend aus Dunkelelfen, Orks und Untoten). Das Fischerdorf ist in der Gewalt von Orks. Pelgar wird von der dunklen Armee angegriffen, die auch im Besitz eines heraufbeschworenen Knochendrachens war. Hinweis: Dieser ist inzwischen besiegt und auf Pelgar abgestürzt. Seht hierzu die Weltereignisse auf der Webseite durch!
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Der Beginn der Reise

Beitrag von Delebo » Montag 23. Mai 2011, 10:28

Als die Sonne aufging erwachte Delebo aus seinem Schlaf. Die Augen taten ihm weh, denn das Licht schien hell. Außerdem war er noch müde von der Überquerung des Drachengebirges und dem entkommen aus der toten Ebene, in der er so lange gelebt hatte. Doch nun war er frei. Nicht mehr eingeengt von einer Mauer aus Gebirgsketten und er hatte die unendlichen Weiten der stillen Ebene vor sich. Er hatte bisher nur gehört von dieser Gegend, doch nun, da er sie mit eigenen Augen sah, war er überzeigt von ihrer Schönheit. Vom Krieg, der die Gegenden heimsuchte, hatte er bisher nichts mitbekommen. In der Wildnis war er nun einmal abgeschnitten von der Außenwelt und betroffen vom Krieg war die stille Ebene auch noch nicht gewesen. Dass er nun so dicht an der Armee war, welcher er selbst einst angehörte ahnte er ebenso nichts. Er wäre wohl ganz froh doch kein Soldat mehr zu sein, denn so ein großer Krieg kann schon einiges an Gefahren mit sich bringen.
Er stand auf, streckte sich und beugte sich neben Xebo, um diesen ebenfalls aufzuwecken. Er rüttelte ihn kurz und machte ihm klar, dass es an der Zeit war, um endlich aufzustehen. Der Warg öffnete seine blauen Augen, erblickte seinen Herrn und erhob sich augenblicklich. Delebo ging inzwischen zu den Resten, welche sie noch vom Vortag hatten und nahm sich die restlichen Vogeleier sowie ein Stück Fleisch, welches er seinem Freund zuwarf. Xebo schnupperte kurz an dem Überbleibsel und begann damit es zu verzehren. Der Ork dagegen sammelte noch einige kleine Äste und begann, mit Hilfe von Feuersteinen, ein kleines Lagerfeuer zu entzünden. Von seinen Kochutensilien nahm er sich eine Pfanne und begann die Eierschalen aufzuschlagen und die Eier dann in die Pfanne zu geben. Nachdem er sie über dem Feuer gebraten hatte, begann auch er mit dem Frühstück seiner Spiegeleier. Was gäbe er in diesem Moment für ein paar Gewürze. Ein wenig Salz und Pfeffer würden ja bereits genügen.
Als er geendet hatte, packte er sein Hab und Gut wieder zusammen und begann den Sattel auf Xebo zu schnallen. Er hatte vor Richtung Pelgar zu reisen. Dort könnte er bestimmt ein paar Gewürze erwerben und vielleicht sogar seine Kochkünste unter Beweis stellen. Dass sich dies, auf Grund der Belagerung der Stadt, als schwierig erweisen würde, ahnte Delebo in diesem Moment nicht. Xebo hechelte ihn an, er freute sich darüber mit seinem Herrn wieder über flaches Terrain reisen zu können. Delebo strich ihm noch einmal über den Kopf und schwang sich dann in den Sattel. Durch einen Schnalzlaut gab er Xebo Bescheid, dass die Reise beginnen sollte.

„Auf geht’s Xebo. Lass uns herausfinden, was uns hier erwartet.“

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 1. Juni 2011, 02:48

Die Gegend, in der sich Delebo zur Zeit befand, war auf eine Weise seltsam vertraut. Auf der anderen Seite, war sie etwas vollkommen anderes. Oft hatte er Geschichten über die ‘andere Welt’ dort oben gehört und sich doch das eine oder andere Mal ausgemalt, wie es wäre, durch eben diese zu wandeln. Da er mit seine4m bisherigen leben gar nicht so unzufrieden war, beließ er es dabei.
Nun war er hier, in mitten eines riesigen Gebirges, unter einem Himmelszelt, das an Weite keine Konkurrenz kannte und doch versuchte er das Beste daraus zu machen.
Nachdem Delebo zum Dienst and er Waffe rekrutiert wurde, weil es ja so üblich war, sah er hier oben, die Chance gekommen, seinen eigentlichen Traum zu verwirklichen. Denn was er mehr als alles andere wollte, war kochen!
Jetzt gerade allerdings musste er sich zurechtfinden, in einer für ihn fremden Welt. Er hatte keine Ahnung von dem, was an der Oberfläche vor sich ging, geschweige denn, von dem Krieg, mit dem die Dunklen Celcia überzogen.
Hier im Gebirge war es ähnlich einsam, wie im Stein um Morgeria herum, allerdings roch es hier besser, was seinem Freund durchaus besser zu gefallen schien. Ständig hob der Warg seine Schnauze in den Wind und sog alle Gerüche auf, die er wittern konnte.
Selbst in einer so kargen Gegend, hatte Delebo die eine oder andere Delikatesse finden können, auch wenn ihm die Tiere hier oben fremd waren, so glich sich im Endeffekt doch fast alles. Sein erstes Mahl für heute waren gebratene Eier und wieder träumte er von einem bisschen Salz und Gewürzen.
Wachsam und mit erwachtem Entdeckergeist, machten die beiden Gefährten sich weiter auf den Weg durch das Gebirge, dessen Namen er nicht einmal kannte. Er wusste lediglich, in welcher Himmelsrichtung Pelgar lag und dort hin hatte er sich auf den Weg gemacht.
Wobei sein weiterer Weg noch beschwerlich genug werden würde. Wenn er sich so die einzelnen Gipfel des Gebirgszuges ansah, so glitzerten diese weiß in der aufgehenden Sonne. Von dort aus musste man einen herrlichen Blick haben, aber er hatte ja nicht vor, dorthin zu reisen.
Xebo hatte hier noch einen guten Halt. Die ‘Wege’, die er entlang ritt, waren verschlungen und sehr weitläufig, gleich der Bewegung einer Schlange. Je weiter der Vormittag voran schritt, desto mutiger wurde auch Xebo. Des Öfteren nahm er nicht mehr den Weg zwischen den Felsen, sondern suchte ihn darüber hinweg, so kamen sie jedenfalls recht zügig voran.
Gegen späten Mittag ritten sie beide über ein flacheres Felsplateau, von wo aus Delebo eine gute Sicht hatte. Wenn auch das, was er sehen konnte, überall nur aus Gebirge bestand. Stutzig machen konnte ihn allerdings die Tatsache, dass wenn er nach Westen blickte, er dort in aller Ferne gräulich bis schwarze Rußwolken aufsteigen sehen. Diese waren am Horizont nur einen Finger breit, aber aufgrund der Entfernung, konnte Delebo einschätzen, dass diese Rauchsäulen riesig sein mussten. Was auch immer dort hinten geschehen sein musste, es hatte verheerende Folgen gehabt und in dieser Richtung lag auch Pelgar.
Da es bis zur Stadt noch einige Tage dauern würde, hatte der Ork genügend Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, was er gesehen hatte. Selbst Xebo schien das nicht ganz zu gefallen, er roch es eher, denn das er es sah, blickte aber des Öfteren durchaus fragend, zu seinem treuen Freund Delebo.
Hier oben, in den höheren Lagen des Gebirges, gab es immer noch reichlich zu essen. Nicht unbedingt ein Festtagsbraten, wie ein Ork es sich wünschen konnte, aber genug kleines ‘Vieh’. Zumindest genug Reptilien gab es hier oben, Eidechsen und Schlangen. Daneben, konnte er seinen Speiseplan mit allerlei ‘Grünzeug’ aufwerten, wie etwa Moose und Flechten, Gräser und sogar einer blühende Pflanze, die er fand, grün und niedrig wachsend mit dunkelvioletten Blüten. Ob die Blätter essbar wären?!
Wenn sich Delebo dann noch anstrengen wollte, könnte er in schmalen Felsspalten durchaus auf ein paar Kräuter stoßen. … und wenn Xebo jetzt noch Glück hatte, würde er vielleicht einen Vogel reißen können.
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Samstag 15. Mai 2021, 16:34

Eleyna erwacht von Treffpunkt

Rumpeln drang an ihre Ohren und nach einem letzten, heftigen Stoß, bei dem zwei Köpfe in die Höhe gehoben wurden und daraufhin unsanft auf den Holzbrettern landeten, endete die Bewegung. Ein leises Stöhnen kam von ihr gegenüber, doch die Gestalt schien weiterhin nicht bei Bewusstsein zu sein, da es ansonsten ruhig von dieser Richtung aus blieb.
Überhaupt war es um sie herum recht dunkel, die Luft unnatürlich warm, stickig und nicht gerade wohl duftend, so, als läge etwas über ihr, das sie vor neugierigen Blicken verbarg. Damit nicht genug fühlte sich der Kiefer unnatürlich verkrampft an, was an dem Knebel liegen mochte, der ihr dazwischen geschobene worden war. Doch auch das war nicht alles, denn ihre Hand- und Fußgelenke waren mit harten, dicken Stricken gefesselt und ihre Arme obendrein noch an ihren Körper geschnürt, um ihr keinen Spielraum für eine mögliche Befreiung zu lassen.
Was sollte das? Was wurde hier gespielt? Und... wo war der Schatten?!
Ihr Kopf dröhnte etwas, denn der letzte Schlag gegen die Planken ihres Untergrunds war höchstwahrscheinlich nicht der erste gewesen. Wie viel Zeit war vergangen? An was konnte sie sich noch erinnern? Was... stand ihr als nächstes bevor? Gedämpft drangen Stimmen an ihr Ohr, wenn sie sich darauf konzentrieren konnte, und sobald ihr Geist klar genug wäre, könnte sie den gesprochenen Worten auch einen Sinn geben.
"... wollt Ihr hin?", wurde jemand barsch gefragt.
Ein Tier schnaubte... ihr Rappe?
Eine kurze Pause entstand, vielleicht für eine bezeichnende Geste, dann folgte eine Antwort, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. "Rausschaffen und den Geiern zum Fraß vorwerfen. Der Kommandant will kein Holz für den Abschaum verschwenden."
Nein, das war jetzt nicht wahr, oder? Hielt er sie etwa für... tot? Nein, sonst wäre sie nicht gefesselt und geknebelt. Nur... wollte er sie umbringen, draußen von was auch immer? Ungesehen und gestört? Wie sehr würde es in ihrem Kopf arbeiten? Würde sie zu schreien beginnen oder sonstwie auf sich aufmerksam machen? Oder wäre es klüger, wenn sie sich ruhig verhielte?
Vor ihr stöhnte erneut der andere Körper und die Stimme kam ihr vertraut vor. Aber wer...?
"Was war das?", kam es von der barschen Stimme sofort, da das Geräusch scheinbar auch andere gehört worden war.
"Ach, ihr hört Gespenster.", wurde abgewiegelt.
"Nein, tu ich nicht. Ihr bleibt, wo Ihr seid, ich werde Eure Fracht inspizieren!", kam es sofort.
Gefolgt von einem verächtlichen Laut, der den schweren Stiefelschritt innehalten ließ. Scheinbar war es der Sprecher nicht gewöhnt, dass ihm derart begegnet wurde. "Bitte, seht nur nach. Wir können auch gerne noch ein paar Stunden warten, dann braucht Ihr nicht einmal nachsehen, sondern es reicht ein wenig schnüffeln.", fuhr derjenige, der ausreisen wollte, fort.
Diese Vorstellung schien die gewünschte Wirkung zu erzählen, denn jemand spuckte geräuschvoll aus. "Los, schert Euch weg!", bellte er und kurz darauf quietschte ein Tor in seinen Angeln.
Das Gefährt, auf dem sie sich befand, setzte sich langsam, unsanft ruckelnd wieder in Bewegung, begleitet von einem Knirschen, das auf eine nicht mehr allzu lang durchhaltende Radnabe hinwies, und Hufgetrappel, das auf mehr als ein Reittier schließen ließ. Was wurde hier gespielt?!
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 15. Mai 2021, 17:20

Das schwarze Nichts, das sie nur Sekunden nach einer unheilvollen Erkenntnis traf, hielt lange an. Nichts verriet ihr geheime Sehnsüchte, verborgene Wünsche oder tiefe Ängste. Kein Traumgebilde, verworren, undurchsichtig und verstörend geißelte ihren Verstand. Vielleicht lag das daran, dass sie nicht einfach eingeschlafen war. Oder, dass sie einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte, der ihr die Lichter löschte. Vielleicht gab es aber auch einfach nichts, was Eleyna zu verarbeiten hatte und so konnte Manthala ihr keine Bilder schicken. Irgendwann drangen dann leise Geräusche an ihre Ohren. Sie nahm sie zwar wahr, doch es half noch nicht, sie aus dem Reich des Vergessens zu holen. Und wenn sie ehrlich war, gefiel es ihr hier ganz gut. Man fühlte einfach nichts. Man sorgte sich um nichts. Es war der perfekte Ort für sie, die zwischen Lust und Sorge wankte und immer auf der Hut sein musst, stets bemüht nicht entdeckt zu werden. Hier gab es niemanden, der sie entdecken wollte oder konnte, es herrschte eine wunderbare Ruhe die sie gerne ihre Heimat nennen wollte. Leider gönnte man ihr das nicht, denn plötzlich wurden die Geräusche lauter, zerrten an ihrem Bewusstsein und der nächste Schlag an ihrem Kopf, sollte sie gänzlich aus ihrem Nichts zurückholen. Schmerz strömte durch ihren Schädel und ließ sie sich einem seltsamen Gefühl gewahr werden. Bewegte sie sich? Naja, nicht selbstständig, das stand fest. Erneut gab es eine Erschütterung und ihr Kopf prallte abermals völlig willenlos gegen etwas Festes. Sie stöhnte und spürte daraufhin, dass ihr leicht schlecht war, von den Kopfschmerzen ganz zu schweigen. Als das Geschunkel aufhörte, tauchte Eleyna endgültig aus ihrer Bewusstlosigkeit auf und hörte das klagende Stöhnen, gegenüber von ihr. Sie öffnete ihre Augen und ließ sie sich an die Dunkelheit gewöhnen, was Gott sei Dank durch die Elfe in ihr, schnell ging. Sie bewegte ihre Hände und spürte als erstes, dass sie sie nicht so nutzen konnte, wie sie wollte. Das setzte Adrenalin in ihr frei und sofort hatte sie die Umstände, in denen sie wich befand, verarbeitet. Sie schmeckte den Knebel in ihrem Mund, versuchte ihn loszuwerden, doch saß er stramm genug, dass sie sich nicht befreien konnte. Auch ihre Fesseln waren präzise und selbst der alte Trick, die Handgelenke zusammen zudrücken, hatte sie nicht angewandt, weil sie schlicht nicht bei Bewusstsein gewesen war. Eleyna ließ die Augen wandern, wandte sich so gut es ihr möglich war, um die Ausmaße zu sehen. War sie etwa in… einem Sarg? Die Spionin knurrte unwillig und versuchte mit ihren Füßen, gegen das Holz zu treten, doch hielt sie inne, als sie Stimmen vernehmen konnte. Sie richtete ihren Kopf danach aus und lauschte. Offenbar wurde ihr Entführer, und sie ahnte haargenau wer dafür verantwortlich war, aufgehalten und das Schnauben des Pferdes, untermauerte ihre Gedanken. War das ihr Rappe? Ganz sicher. Eleyna lauschte weiter, als das Gespräch fortgesetzt wurde. Tatsächlich aber, konnten die Worte ihr keine Panik entlocken. Sicher, sie arbeitete fieberhaft daran, alle Puzzleteile zusammenzufügen, doch darüber hinaus war ihre Taktik eher, sich ruhig zu verhalten. Sie war gefesselt, geknebelt, also wurde damit gerechnet, dass sie aufwachen würde. Die Art und Weise wie sie daran gehindert werden sollte, zu flüchten, zeugte von Können und Wissen über ihr eigenes Können. Man ging auf Nummer sicher und Eleyna ahnte, dass es der Schatten sein musste, der hier ein Spiel trieb, ohne sie eingeweiht zu haben. Die Spionin grollte innerlich. War es soweit? Würde er sie nun verraten? Oder war das sein Plan von Anfang an gewesen, sie so aus der Stadt zu schaffen? Hätte es nicht einen anderen Weg gegeben? Mit ihr Reden zum Beispiel? Sie spürte, wie ihre Gedanken ihr die Wut kochen ließ. Langsam und weil sie beim Fortfahren des Gefährts auf dem sie lag, keine andere Möglichkeit hatte, kam ihr das Letzte in den Sinn, woran sie sich erinnerte. Eleyna spürte, wie ihr warm wurde, als sie an seine Hände dachte, die überall waren, an seine Lippen, die ihr so vieles versprachen und schlussendlich an den Geistesblitz, kurz bevor bei ihr überhaupt nichts mehr blitzte. Sie hatte sich noch selber dafür ohrfeigen wollen, dass sie so unachtsam gewesen war und er sie einfach hatte ausschalten können. Eleyna schloss die Augen, weil sie kurz von Übelkeit gebeutelt wurde. Das Aussetzen ihres Bewusstseins auf diese Weise, führte nun dazu, dass sie Kopfschmerzen und Übelkeit davontrug. Das willenlose Wackeln ihres Kopfes, während der Fahrt über Kopfsteinpflaster, tat sein übriges. Nun blieb die Frage, ob sich Laogh die Mühe machte, um sie alle – ob das Stöhnen von Gegenüber, von Rodrick kam?- aus der Stadt zu holen, oder ob er sich selber einen Spaß erlaubte und vielleicht sein wahres Gesicht offenbarte. Zu zutrauen wäre ihm eine Kehrtwende, um am Ende sie doch noch ans Messer zu liefern. Eleyna fluchte und entließ ein unflätigen Begriff aus ihrer Kehle, der nur undeutlich vernommen werden konnte. Dann entspannte sie sich etwas, während sie an ihren Fesseln nestelte und doch versuchte, diese zu lösen. Sie war eine Närrin. Kam die Erkenntnis und gleichzeitig die Einsicht, es nicht anders verdient zu haben die Spionin versuchte die Beine anzuziehen, um eine Lockerung des Seils zu erreichen, um dann eventuell ein Schlupfloch zu finden, indem sie entweder das Seil lösen oder soweit lockern konnte, als dass sie es schaffte, sich heraus zu winden. Sobald Laogh über ihr erscheinen würde, konnte er sein blaues Wunder erleben. Soviel stand fest.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Samstag 15. Mai 2021, 19:59

Der Stopp an dem Tor war nicht von langer Dauer und hatte dennoch so einiges an brenzligen Momenten an sich. Nicht nur sie war es, die Laute von sich gab, obwohl sie diese nach ihrem Erwachen besser und bewusster einsetzen konnte, wenn sie es wollte. Nein, auch das Wesen, das ihr gegenüber lag, stöhnte das ein oder andere Mal in seinem bewusstlosen Zustand. Und genau einmal in einem Augenblick des Schweigens, sodass es für elfische Ohren sicherlich überdeutlich wahrzunehmen war.
Doch eine Person wie der Schatten ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, was auch immer er mit seiner Fracht noch vorhaben mochte. Er wählte die richtigen Worte und schließlich ging die unbequeme Reise für sie weiter. Wo mochte er sie hinführen? Würde er sie wirklich... verscharren, so wie er es angegeben hatte? Bei lebendigem Leib, um sie dem Tod durch Ersticken preiszugeben? Aber warum dann der ganze Aufwand mit ihrer Flucht und der Hilfe, die er ihr geboten hatte? Wozu der heiße Kuss, die erregenden Finger, die ihre ebenso wie seine Säfte in Wallung gebracht hatte? Alles nur Tarnung gewesen, um sie in Sicherheit zu wiegen? Ein perfides Spiel, bei dem sie niemals die Chance gehabt hatte, sich rechtzeitig davor in Sicherheit zu bringen?!
Während das Wägelchen weiter ruckelte, wurden die Geräusche rund herum andere. Der Hufschlag, als auch das knirschende Holz wurden leiser, wirkten gedämpfter, als würde sich der Weg wandeln, nicht mehr gepflastert, um die Fortbewegung zu erleichtern, sondern aus fest zusammen gepressten Erdreich bestehend.
Um sie herum indes herrschte relative Stille, ganz so, als wäre das Tagewerk erledigt und die Nachtruhe hätte begonnen. Oder... sie wurde nicht durch das Soldatenlager geführt. Wäre das denn möglich? Gab es noch ein Tor, dessen Zugang eben nicht durch die Zeltstadt führte? Doch wohin dann? Wo, bei den verfluchten Göttern, würde er sie hinbringen?! Und wie lange würde ihr Weg dauern?
Jedes Steinchen, über das sie rumpelten, wirkte sich in äußerst unangenehmen Bekanntschaften mit dem sie umgebenden Holz aus. Dieses umgab sie von drei Seiten, das war klar. Über ihr hingegen musste etwas anderes sein, was ihre Befürchtung eines Sarges relativierte, denn es drang Luft zu ihr herein. Nicht gerade angenehme oder gar frische, das meiste davon staute sich auch darunter in unguter Wärme, allerdings ausreichend, um nicht nach Atem ringen zu müssen.
Irgendwann, es mochten Minuten oder Stunden vergangen sein, stöhnte ihr Gegenüber wieder und dieses Mal mischten sich sogar derartige Laute hinein, die man fast schon als Worte deuten könnte. Nicht verständlich, jedoch machte die Stimme klar, dass es sich dabei um Rodrick handeln musste. Gut, er hatte den fiebernden Menschen nicht zurück und seinem endgültigen Schicksal überlassen.
Aber... war das wünschenswert? Sollte ihr das Hoffnung geben? Nur, warum hatte er dann nicht schlicht und ergreifend mit ihr über seinen Plan gesprochen?!
Die Reise indes ging langsam, doch stetig voran, das Holz knirschte und hin und wieder ertönte das Schnauben eines Vierbeiners. Nicht alle klangen nach ihrem Rappen und manche Töne davon kamen wohl kaum von der Vorderseite. Vor allem einmal entfuhr einem Tier ein lautstarkes Geräusch und die Luft danach bei ihr war definitiv für eine quälend lange Zeit verpestet. Oh ja, sie reiste gerade wahrlich wie eine Königin!
Und dann... unvermittelt, Stillstand. Was war jetzt? Hatten sie ihr Ziel erreicht? Welches mochte das sein? Und was würde sie dort erwarten? Leises Quietschen von Leder, wie wenn jemand absaß, drang an ihre empfindlichen Elfenohren und Schritte. Näherten sie sich ihr oder entfernten sie sich?
Bislang hatte die Fesselung bewiesen, dass sie von einem Meister seines Fachs hergestellt worden waren. Natürlich, was denn sonst? Der Seiler war definitiv kein Pfuscher gewesen und derjenige, der sie gebunden hatte, kannte offenbar ziemlich viele Tricks, um sich selbst zu befreien. Entsprechend war es ihr regelrecht unmöglich, etwas für sie positives zu erreichen.
Plötzlich wurde das Ding über ihr, das sich als raues, robustes Segeltuch herausstellte, zurück geschlagen. Frische, kühle Luft drang zu ihr und ihr Blick war mit einem Mal frei in den Nachthimmel gerichtet, an dem ein paar Sterne vereinzelt blinkten, da die Wolkendecke sich gelockert hatte. Ansonsten gab es noch eine Lichtquelle in der Nähe, vermutlich von einem Feuer, das irgendwo am Rande ihres Gesichtsfelds entzunden wurde.
Bevor sie allerdings dazu käme, zu reagieren oder sonst wie aufzubegehren, erschien ein Gesicht über ihr. Es war... nicht der Schatten, nein, weibliche, freundliche Züge waren in der Dunkelheit der Nacht zu erahnen.
"Ist sie wach?", kam es von weiter vorne und zeugte davon, dass sich Laogh dort aufhalten musste.
Ein kleiner Kienspan wurde angehoben und blendete sie nach all der Dunkelheit, in der sie so lange gelegen hatte. "Ja, Herr.", rief das Mädchen, deren Stimme ihr vage bekannt vorkam, zurück.
"Noch gefesselt? Oder habe ich gleich ein Messer an meiner Kehle, um mir Antworten heraus zu kitzeln?", war die spöttische Replik.
Die Elfe über ihr kicherte leise und mädchenhaft, wenngleich ohne Böswilligkeit. Sie war wahrscheinlich schlichtweg einfach noch sehr jung und sehr leicht zu erheitern. "Ihr habt gut gebunden, Herr. Soll ich sie befreien?", erwiderte sie.
"Hm... kommt auf ihren Blick an. Wie mörderisch ist er?" Nicht nur, dass er ihr das Bewusstsein geraubt und sie gefesselt hatte, jetzt machte er sich auch noch lustig über sie! Konnte er nicht einmal aufhören ein A... zu sein?!
"Oh, das lasse ich lieber Euch beurteilen.", gab die Kleine erstaunlich keck und selbstbewusst zurück, während sie den Kienspan in eine dafür vorgesehene Halterung an dem Karren steckte, um ihre Hände frei zu haben.
Denn sie zückte daraufhin ein kleines Messerchen und sah die Mischlingselfe dann erstaunlich ernst, mit viel zu reifem Ausdruck in den Augen an. Ja, sie war jung, aber sie hatte wohl auch schon viel durchgemacht. "Lasst mich am Leben, ja? Ich bitte Euch drum.", wisperte sie.
Dennoch wurde es am Feuer gehört, typisch Elfenohren. "Wird sie schon, keine Angst, sie hats allein auf mich abgesehen!", kam der nächste Ruf von dort. "Halt einfach dein Messerchen fest, sobald sie ihre Hände frei hat, und geh auf Abstand."
"Ja, Herr.", erklärte die Elfe und warf dann zuvor noch einen Blick zu der zweiten Person auf dem Karren. "Ist er aufgewacht?", fragte sie leise und es klang ehrlich interessiert, wenngleich noch neutral, als wisse sie noch nicht, ob sie sich Sorgen machen oder sich nicht darum kümmern brauchte.
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 15. Mai 2021, 22:07

Sie hatte schon so manche Reise hinter sich und in den allermeisten Fällen, saß sie zu Pferd und hatte einen groben Überblick über ihr Ziel. Eleyna spürte, wie sich der Wagen wieder in Bewegung setzte und all das Schaukeln, schürte ihren Zorn nur umso mehr. Sie hatte versucht sich etwas Linderung zu verschaffen, wenigstens Hand- und Fußgelenke etwas mehr Freiraum zu geben, doch „derjenige“, der sie gefesselt hatte, hatte das nicht zum ersten Mal getan. Es gab keine Befreiung, kein Entkommen. Inzwischen hatte Eleyna den Kampf gegen die Schnürung aufgegeben und sich mehr auf ihre Umgebung konzentriert. Sie lauschte, wie der Karren altersschwach über das Kopfsteinpflaster ruckelte und ihr jeder Stoß in ihren Körper, nur zusätzliche Arten, Laogh eigenhändig zu töten, entlockte. Eleyna hatte gedanklich inzwischen ihr Veto gegen den Sarg eingelegt. Das, was über ihr gespannt war, war aus Stoff oder Tuch und ließ immer mal wieder eine dezente Brise herein. Die Luft hier war stickig, warm und sie hätte gerne einen tiefen Atemzug genommen, doch mischte sich auch immer wieder Pferdeduft bei, sodass sie es lieber unterließ, diesen tief in ihre Lungen zu holen. Die Spionin harrte in ihrem Gefängnis aus, denn etwas anderes blieb ihr derzeit nicht. Sie war klug genug, das zu erkennen, auch wenn es ihr missfiel. War zum Harax, hatte sich der vermaledeite Kerl dabei gedacht? Es zeigte deutlich, dass er sie weder respektierte, noch ihr auf Augenhöhe begegnete. Oh, wenn sie ihn in die Finger bekäme. Sofern er sich nicht doch als Verräter niederster Stufe entpuppte und sie gerade ihrem Ende entgegen schaukelte. Hatte sie die Zeichen übersehen? Dass er sie eigenhändig töten würde wollen? Nein. Diese Gedanken brauchte sie nicht fortzusetzen, denn sie war sich sehr sicher, was immer Laogh mit ihr vor hatte, ihren Tod wollte er vorerst nicht. Das wäre schneller und weniger aufwendig gegangen. Also ging es wiedermal um sein viel zu großes Ego, das er stets weit nach vorne stellte, damit nichts daran vorbei kam. Eleyna schwelgte in diesem Moment nicht mehr in den Erinnerungen, kurz bevor er sie ausgeschaltet hatte, sondern empfand eine schwelende Wut, die sich zum Flächenbrand auswachsen konnte. Die Fahrt ging lange weiter, ohne, dass sie gewusst hätte, wie lange sie fuhren. Sie hörte kein Gespräch, kein Gemurmel, sondern nur… oh! Das konnte doch nicht wahr sein. Sie verzog das Gesicht, als sich die Ausdünstungen des Zugpferdes in ihre Nase brannten. Sie zeterte wortlos, ohne ein Geräusch zu machen und sackte dann wieder zusammen. Die Umgebung begann sich zu verändern. Die Räder drehten sich inzwischen auf festem, erdigen Untergrund und auch die Stadtgeräusche ebbten Stück um Stück ab. Eleyna fragte sich, ob sie den alten Versorgungstunnel genommen hatten, der nicht direkt in die Zeltstadt vor Pelgar führte. Doch im Grunde waren das nur Ablenkungen von dem eintönigen Geschunkel, die verhindern sollten, dass sie einschlief. Etwas anderes, erregte dann aber ihre Aufmerksamkeit. Ihr gegenüber wurde die zweite Person wieder wach und die Worte, auch wenn sie sie nicht verstehen konnte, waren ganz klar Rodricks. Eleyna sandte ein kleines Stoßgebet zum Himmel, dass der Pelgarer nicht in der Kirche verrecken würde und sehnte das Ende dieser Farce herbei. Als hätte der Karren auf ihre Gedanken reagiert, blieb er unvermittelt stehen. Eleyna erstarrte und lauschte, was folgen würde. Sie hörte, wie sich Leder bewegte und runzelte die Stirn. Es klang anders, nicht nach…die Plane wurde endlich zurückgeschlagen und die kühle Nachtluft umfing sie gnädig. Doch das Gesicht, welches ihr entgegen blickte, gehörte garantiert nicht dem Schatten. So viele Masken er auch tragen mochte, sie war definitiv keine davon. Die Frage, die gestellt wurde, ließ ihre Wut auflodern und als das Licht gehoben wurde, drehte sie knurrend den Kopf zur Seit, da sie geblendet wurde. Erst kurz darauf, als die Stimme der Frau oder besser des Mädchens, erklang, richtete Eleyna ihre Augen wieder auf sie. Die Stimme kratzte ihre Erinnerung und sie dachte spontan an die kleine Sklavin, die ihr das Essen gebracht hatte. Doch bevor sie sich dessen überzeugen konnte, plänkelte das Gespräch weiter und Laogh zeigte sich von einer eher widerlichen Art. Der Spott seiner Stimme, war nichts neues für die Spionin, doch unter diesen Umständen war es einfach unsäglich. Das Mädchen steckte ihr Zunderzeug in eine Vorrichtung und Eleyna hatte die Möglichkeit, das Gesicht besser zu sehen. Sie selber blieb völlig ruhig, dem Mädchen gegenüber und zeigte ihr nicht, dass sie eine heiden Wut im Bauch hatte. War es das Mädchen aus Pelgar? Lauryn hieß sie, wenn sich Eleyna recht erinnerte. Die Spionin hielt ihr und ihrem Messer die Fesseln hin, bis sie sie befreit hatte. Eleyna setzte sich langsam auf, befreite sich dann selbst von dem Knebel und meinte kurz, aber freundlich: „Keine Sorge, er weiß schon, wieso er dich vorschickt.“, bevor sie ihr zunickte, als Zeichen, dass Rodrick erwacht war. Eleyna rieb sich die Handgelenke und ließ als aller erstes die Umgebung auf sich wirken. Sie entfernte den letzten Rest Schnürung und warf ihn hinter sich, auf den Karren, während ihre Augen das dunkle Zwielicht nach Eckpunkten absuchten. Sie waren eindeutig nicht mehr in Pelgar. Sie mussten irgendwo in der stille Ebene sein, soviel war klar. Eleyna musterte die junge Frau, während sie sich um Rodrick kümmerte. Wie es ihm wohl ging? Das Geschaukel hatte sicher nicht zu seinem Wohlbefinden beigetragen. Dann, endlich, nach einer halben Ewigkeit, wanderten ihre Augen zu Laogh, der sich am Feuer aufhielt. Lange musterte sie ihn rutschte dann aber vom Karren und streckte sich ausgiebig. Ihr Körper war steif und sie bewegte ein paar Mal ihren Kiefer, der den Knebel noch nicht verwunden hatte. Eleyna’s Wut war da und trotzdem brach sie sich nicht Bahnen. Dieses Mal würde sie ihn nicht gewinnen lassen. Die Halbelfe wandte sich von Laogh ab und widmete sich vorerst Rodrick. Sie lächelte das Mädchen kurz an und würde dem Menschen dann helfen wollen vom Karren zu kommen. Wenn sie ihn unterstützt hatte bis zum Lagerfeuer zu kommen, würde sie ihn da absetzen und dann zurück zu ihrem Pferd gehen. Eleyna tätschelte ihm kurz den Hals und sprach einige Worte Garmisch mit ihm, bevor sie von dem Tier abließ. Doch sie lenkte ihre Schritte nicht zum Lagerfeuer zurück, sie wählte einen Weg, weg davon. Sie brauchte Bewegung und würde sich, im kleinen Radius, einen Überblick über die Umgebung verschaffen. Sich jetzt mit Laogh an ein Feuer zu setzen, würde niemandem gut tun und sie hatte vorerst genug von seiner Visage und wenn sie ihm jetzt gegenüber säße, könnte sie für nichts garantieren. Also entschied sie sich, auch wenn man den Eindruck gewinnen könnte, sie wäre eingeschnappt, vorerst die Wut in sich abklingen zu lassen. Sofern es möglich war. Eleyna genoss tatsächlich, sich zu bewegen. Als sie in dem Tempel Unterschlupf suchte, war es um die Mittagszeit gewesen, vielleicht etwas früher. Jetzt konnte sie die Sterne am Himmel erkennen. Sie musste wirklich lange gelegen haben. Hinzu kam, dass aie lange ohne Bewusstsein war. Sie hatte keinerlei Erinnerungen daran, was der Schatten angestellt hatte. Instinktiv fasste Eleyna an ihren Körper und überprüfte den Sitz ihrer Waffen. Dann schaute sie kurz zurück und sah in weiterer Entfernung den Feuerschein. Sie drehte sich etwas links, um das Lager zu umrunden, würde sich aber weiter Zeit lassen. Ihre Wut war nach wie vor da. Fragen tummelten sich in ihr und trotzdem, durfte und wollte sie nicht riskieren, Laogh unnötige Angriffsfläche zu bieten. Es war klüger, sich abzureagieren. Und ebenso, mal etwas Abstand zu gewinnen. Wohin diese Reise auch ging, sie würden es eine ganze Weile zusammen aushalten müssen und Eleyna sah nicht nur die Gefahr der Anziehung, sondern auch die der Abstoßung. Vielleicht fand die Halbelfe ein wenig Wasser, das sie trinken und nutzen konnte, sich etwas zu erfrischen. Ansonsten würde sie weiter gehen, sich umsehen und ihre ganz eigenen Dämonen wälzen.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Montag 17. Mai 2021, 13:41

Ob es ihm Vergnügen bereitete zu wissen, dass sie gefesselt und geknebelt auf einem altersschwachen, äußerst unbequemen Karren lag und von einer Plane bedeckt wurde, die auch die Frischluftzufuhr äußerst einschränkte? Oh ja, bestimmt! Das war ihm nicht nur zu zutrauen, sondern lag mehr oder weniger auf der Hand, nachdem er für ihre Bewusstlosigkeit gesorgt hatte, anstatt ihr seinen Plan zu erklären.
Obwohl... hätte sie denn zugestimmt, wenn er es ihr gesagt hätte? Oder zuerst einmal wertvolle Zeit mit Diskussionen vergeudet? Nun ja... vielleicht? Auf diese Art war es somit zwar schneller gegangen, dafür hatte er anderweitigen Schaden damit angerichtet.
Auch wenn er sicherlich Stunden noch gewartet hatte, bis sie nun waren, wo sie daher rumpelten. Oder...? Hatte es womöglich noch weitere Dinge gegeben, die er zu erledigen gehabt hatte, sodass die Zeit gerade gereicht hatte? Wenn er sich wenigstens einmal ordentlich und umfassend erklären würde! Aber nein, der Herr Schatten blieb lieber ein Geheimniskrämer!
Wobei, das traf es nicht vollständig, sondern war lediglich ein Aspekt dessen, was er ihr bislang präsentiert hatte. Und als wäre die Weise, wie er sie zur Ausreise aus Pelgar verdammt hatte, nicht genug, begann er nun auch noch zu spotten, sobald sich das Segeltuch hob und sich ein Mädchen über ihr zeigte. Nicht nur, dass er ihr ihre Unvorsichtigkeit vorhalten könnte, er ließ sie haargenau spüren, dass ihm ihre Haltung gefiel!
Wollte er unbedingt ihren Zorn zu spüren bekommen, ehe die Klinge an seiner Kehle folgen würde? Oder... war das schon wieder ein Trick oder gar ein Test? Auch das lag im Bereich des Möglichen. Alles, was Laogh tat, hatte einen Sinn. Das Problem war jedoch, dass man allein mit viel, viel Glück darauf kommen könnte... im Nachhinein! Dann, wenn längst alles zu spät und das Malheur schon geschehen war.
Indes kümmerte sich die Elfe darum, dass der Mischling sich befreien konnte. Es dauerte etwas, denn das Messerchen war nicht allzu scharf, noch groß und die Seile dafür extra dick, wie es schien. Schlussendlich allerdings war es geschafft und sie konnte den Rest selbst übernehmen, sodass sie die Waffe rasch wieder in ihren Kittel steckte.
Bei den kurzen Worten musste das Mädchen wieder kichern, nahm den Kienspan und umrundete das Wägelchen, um ihn auf der anderen Seite in die Halterung zu stecken und besser den Verletzten betrachten zu können. Dabei murmelte sie in sich hinein:"Ja, er mag Euch."
"Hast du was gesagt?", kam es sofort vom Feuer her.
Die Elfe zuckte leicht zusammen, ihre Wangen röteten sich etwas und sie biss sich auf die Unterlippe. "Ja, Herr, der Mensch lebt noch, wie es aussieht!", log sie rasch und warf dem Mischling einen unsicheren Blick zu. Doch daraufhin riss sie sich zusammen und legte dem Delinquenten die Hand auf die Stirn, um zu prüfen, wie hoch er fieberte und ob eine der Wunden derart stark zu nässen begonnen hatte, dass es durch den Stoff gedrungen sein könnte.
Indes hatte die ehemalige Gefesselte Zeit, sich umzusehen. Viel war beim Sternenlicht nicht zu erkennen, zumindest keine zu genauen Details. Aber Pelgar war am östlichen Horizont definitiv nur noch zu erahnen am Widerschein der unzähligen Fackeln, die noch hoch genug loderten. Nördlich indes erhoben sich gewaltige Felsmassive und südlich sowie westlich von ihnen wirkte alles recht eintönig eben.
Kein sonderlich gutes Versteck für eine Rast, wenn man sich verfolgt fühlte. Dass dem nicht so war, musste sie als gegeben annehmen, denn niemals sonst hätte der Schatten anhalten lassen. Wie lange diese Pause wohl dauern würde? Immerhin, das Feuer, das sie nun ebenfalls sehen konnte, war nicht sonderlich groß und würde für eine, maximal zwei Stunden halbwegs wärmen und leuchten können.
In der Nähe, an einem Strauch, schnaubte es manchmal und raschelte es auch leicht, denn dort waren ein Rappe und eine helle Stute angebunden, beide mit Sätteln und Taschen versehen. Wobei letztere offensichtlich das Sagen hatte in der Auswahl des Futters. Die alte Mähre hingegen, die den Karren zog, befand sich an Ort und Stelle und rupfte dort seelenruhig das Gras.
Am Feuer selbst befand sich Laogh, stand dort und wandte ihnen allen den Rücken zu, als gäbe es aus dieser Richtung überhaupt keine potentielle Gefahr für ihn. Stattdessen schien er in die Flammen zu starren und nachzudenken. Oder auszuruhen. Oder was auch immer er tat, wenn er zur Statue mutierte!
Das Mädchen war mit der oberflächlichen Untersuchung fertig, sah auf und erwiderte mit einer gewissen Scheu das Lächeln, das sie im scheinbar rechten Moment entdeckte. Dann griff auch sie zu und gemeinsam schafften sie den mehr oder weniger Bewusstlosen bis zum Feuer zum Feuer, wo rundherum wieder Decken lagen.
Mit einem Stöhnen halfen sie ihm in eine zuerst sitzende, danach wieder liegende Position. Daraufhin huschte die Elfe wieder zu dem Karren und kam mit einem kleinen Tiegel zurück. Ungeniert schob sie die Tunika, die ihm irgendwer irgendwann angezogen haben musste, hoch und löste auch die Bandage, die ebenfalls in dieser Zeit ihren Platz rund um den mager gewordenen Oberkörper gefunden hatten, um sich die Brandblasen und anderen Wunden anzusehen. Soweit das in dem schlechten Licht möglich war. "Er braucht frisches, sauberes Wasser, Wärme, nahrhaftes Essen und Ruhe.", erklärte sie das Offensichtliche.
Der Schatten gab einen leisen, unwilligen Laut von sich.
Sie seufzte leise und senkte den Kopf. "Ja, ich weiß, in den nächsten Tagen muss er durchhalten, dann können wir darüber reden.", murmelte sie in sich hinein und begann dann damit, die geschundene Haut mit Salbe zu bestreichen und ihn wieder zu verbinden. "Aber eine Decke mehr hätt nicht geschadet.", nuschelte sie dabei und entlockte Laogh damit ein leises Hüsteln.
"Wenn ihm zu kalt wird, gibt es zwei Personen, die gerne mit ihm kuscheln können.", hielt er mit einem Hauch von Amusement in der Stimme dagegen.
Daraufhin herrschte Schweigen zwischen ihnen, denn sie wurde erneut rot und sagte lieber nichts mehr. Als sie fertig mit ihrer Behandlung war, nahm sie eine der Decken, schüttelte sie aus und wickelte den Verletzten hinein. Sie selbst ließ sich auf dem feuchten Gras nieder und störte sich scheinbar nicht daran, denn kurz darauf legte sie sich zur Seite, bettete den Kopf auf ihren Händen und schloss die Augen.
Der Schatten reagierte anfangs nicht, sondern wirkte erneut in seine Gedanken versunken. Trotzdem bewegte er sich schließlich, hob sie behutsam auf, was sie nicht mehr mitbekam und legte sie auf eine der anderen Decken. Aus Fürsorge? Oder aus reinem Selbstzweck? Er vergriff sich nicht an ihr, obwohl sie definitiv keine Dunkelelfe und somit eigentlich minderwertig für die Dunklen war. Nein, er sorgte lediglich dafür, dass sie ruhen konnte, ohne sich zwangsläufig verkühlen zu müssen.
Danach blieb er in der Hocke und sah mit dieser unerschütterlichen Ruhe auf sie hinab, die absolut nicht erahnen ließ, was sich hinter seiner Stirn tat. Zugleich war er schutzlos in dieser Position und es wäre ein Leichtes, ihn jetzt von hinten anzugreifen? Ob er damit rechnete, ja, es sogar provozieren wollte? Oder wurde auch jemand wie er einmal müde und etwas unaufmerksamer? Oder gab es einen anderen Grund...?
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Montag 17. Mai 2021, 16:03

Während Eleyna sich die Handgelenke rieb, beobachtete sie das Mädchen, als sie den Wagen umrundete und sich Rodrick ansah. Ihre Worte ließen Eleyna’s Augenbrauen sinken und sie die Stirn runzeln, doch darüber hinaus sagte sie nichts. Auch Laogh verpasste dem Mädchen einen verbalen Maulkorb und als sie den unsicheren Blick zu der Mischlingselfe hob, zwinkerte diese ihr aufmunternd zu. Das Mädchen war nicht ihr Feind und Eleyna konnte sehr wohl ihre Emotionen separieren und der richtigen Person zuordnen. Sie wusste ja nichts über sie und so nahm sie deren Existenz hin, ohne dabei Groll, Missgunst oder sonstige Emotionen zu hegen. Sie wäre nicht hier, wenn Laogh sich ihrer nicht sicher wäre, das konnte Eleyna neidlos anerkennen. Die Behandlung durch den Schatten, konnte sie allerdings nicht anerkennen. Also rutschte sie vom Karren, half dem Mädchen, als sie Rodrick zum Feuer bugsierten und wandte sich dann ab, ohne Laogh eines Blickes zu würdigen. Sie spürte in sich den Zorn auf ihn und sie entschied sich, gerade für die Elfe und den Verletzten, das nicht auszutragen, wie sie es gerne gehandhabt hätte. Sie kehrte zu ihrem Pferd zurück, vergewisserte sich, dass es diesem gut ging und registrierte das Sattelzeug. Er hatte, augenscheinlich, an alles gedacht und das war hilfreich, für die Weiterreise, doch wie würde die ablaufen? Hätte Eleyna einen Sack auf dem Kopf und dürfte nur mal darunter hervorkommen, wenn sie essen oder trinken wollte? Hätte sie die Gedanken laut ausgesprochen, hätte sie abfällig geschnaubt. Die Halbelfe verließ das kleine Lager und bewegte sich langsam in einem Radius, um dieses herum. Ihre Augen schweiften in die Ferne und auch wenn sie nicht so weit sehen konnte, wie ein reiner Elf, konnte sie doch erstaunlich gut sehen. Hier gab es nichts aufregendes zu entdecken. Pelgar war weit entfernt und nur noch ein Schatten dessen, was es eigentlich ausmachte, aber das hätte sie sich auch denken können, da es bereits Nacht war. Eleyna umrundete das Lager im Halbkreis, bis sie wieder am Lager angekommen war. Sie hatte von dem Gespräch über Decken nichts mitbekommen, beobachtete aber, wie Laogh die Elfe fürsorglich auf eine der übrigen Decken legte und sie dann, in der Hocke, musterte. Die halbe Dunkelelfe wartete einen Moment, ließ dies auf sich wirken und registrierte diese Besonderheit. Wer wusste schon, was in seinem Kopf vorging und warum er ausgerechnet dem Mädchen so etwas wie Verletzlichkeit zu Teil werden ließ. Da Eleyna allerdings diese nicht ausnutzen wollte, trotz ihres Zornes, knackte sie mit Absicht einen Ast in zwei, als sie sich näherte und bot Laogh damit die Chance, sich wieder ganz seinem Maskenspiel zu widmen. Eleyna glaubte zwar nicht wirklich daran, dass er sie nicht gehört hatte, doch auch sie war definitiv versiert im Schleichen und sie hatte keinen Mucks gemacht, als sie stehen blieb, um ihn zu beobachten. Wie auch immer- so hatte er jedenfalls Gelegenheit, sich ihr wieder in alter Manier zu präsentieren und sie würde irgendwann, vielleicht, auf seine Gefühlsregung zu sprechen kommen, so sie es überhaupt noch interessierte. Der Spaziergang hatte nichts gebracht. Ihre Wut war da und so kam sie ans Feuer, beäugte Rodrick und ihr Blick wurde etwas sanfter. Die Salbe der Kleinem hatte offenbar etwas beruhigendes in sich und er schlief halbwegs friedlich. Auch die Elfe schlief selig, was es nicht einfacher machte, hätte doch einer der beiden einen gewissen Prellbock abgeben können… So war nun aber der Weg geebnet und die Dunkelhaarige verschränkte die Arme, während sie ihn musterte. Auf ihrem Gesicht lag ein leichtes Lächeln doch nichts deutete daraufhin, dass dieses Lächeln positiv gestimmt war. Es wirkte kühl und auch ihre hellen Augen sprühten vor Feuer. Stumm bedachte sie den Schatten mit einem Blick. Sie wollte etwas sagen, doch sie wandte sich ab, um zum Karren zu gehen. Dann hielt sie noch mal inne und sprach über ihre Schulter: „Ich übernehme die erste Wache. Ausgeruht bin ich ja jetzt.“, giftete sie und setzte sich dann in einigen Schritten ins Gras, um tatsächlich Wache zu halten. Sie konnte mit ihm nicht sprechen. Er hatte sie -wiedermal- ausgenutzt, ihre Nähe ausgenutzt und sie hatte es -wiedermal- zugelassen. Ihr Ego war angekratzt und das war nicht seine Schuld, es war ihre, was viel schlimmer wog. Er hätte sie spielen töten können, sie hätte nichts dagegen unternommen, weil sie schlicht zu langsam war. Zu naiv. Eleyna lehnte sich gegen einen kleineren Baum und atmete genervt aus. Allein dem Umstand, dass ER nicht gewollt hatte, verdankte sie es, hier zu sitzen. Eleyna war sich ihrer Sterblichkeit sehr viel bewusster und das machte es schwierig für sie, damit umzugehen. Sie hatte keine Angst zu sterben, ihr Beruf gab das nun mal her und irgendwann, wenn die Götter es wollten, würde sie aus einem Einsatz nicht mehr wiederkommen, doch das war es, was sie in Kauf nahm. Nicht bei einem dummen Anfall von Schwäche, der ihr sämtliche Aufmerksamkeit nahm.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. Mai 2021, 10:06

Die Kleine hatte sich verplappert, was allerdings zu ihrem Wesen zu passen schien. Nicht nur, weil sie einer der freundlichen Elfenarten entsprang, also weder Blut einer Nachtelfe, noch einer Dunkelelfe in sich trug, sondern weil sie auch noch äußerst jung wirkte.
Umso erstaunlicher war trotz allem der Umgang des Schattens mit ihr. Zwar war deutlich, wer in der Hierarchie wo stand, aber sie wagte es, ihre Gedanken auf der Zunge zu tragen und dann auch noch dreist zu flunkern. Warum? Weil sie sonst eine Schelte erwartete oder weil es ihr schlichtweg peinlich war?
Vielleicht eine Mischung aus beidem, denn ihr unsicherer Blick in Richtung des Mischlings sprach Bände. Doch diese zwinkerte, sodass die Elfe leise aufatmete, ehe sie sich gemeinsam um den Verletzten kümmerten. Dieser konnte sie nicht wirklich unterstützen, befand sich sein Geist noch immer an der Schwelle zwischen Wachsein und Bewusstlosigkeit. Der Weg war zu ihrem Glück allerdings relativ kurz und schließlich befand er sich am wärmenden Feuer, so klein gehalten es auch sein mochte.
Dort kümmerte sich das Mädchen um die Verletzungen und sprach auch ein wenig mit ihrem Herrn, ansonsten blieb es jedoch ruhig. Schließlich legte sie sich hin, schloss die Augen und als er sicher sein konnte, dass sie schlief, sorgte er für ihre Gesundheit, indem er sie auf eine der anderen Decken bettete. Sie war klein und zierlich genug, dass sogar etwas von dem Stoff übrig blieb, das er über sie ziehen konnte, damit sie nicht trotz allem frieren würde.
Warum machte er das? Welcher Eigennutz mochte dieses Mal dahinter stecken? Sicherlich lediglich die Sicherstellung ihrer Arbeitskraft, denn sie schien als Aufgabe die Pflege und Versorgung des Menschen aufgetragen bekommen zu haben. Was wiederum ein erneutes Warum aufwarf, denn er hätte auch darauf bestehen können, dass Eleyna das übernahm, die darauf gedrängt hatte, ihn mitzunehmen.
Warum also hatte er anders entschieden? Und wieso blieb er in der Hocke, um die Schlafende zu betrachten, bot ihr damit schutzlos seinen Rücken dar?
Als sie mit dem Zweig knackte, zuckte lediglich sein Ohr. Er hingegen richtete sich nicht sofort auf oder geriet unter Spannung, was wiederum eine Provokation sein konnte. Nahm er sie und die Gefahr, die von ihr ausgehen konnte, etwa nicht ernst?! Obwohl... hatte er das denn je?
Mit betonter Verspätung drehte er leicht den Kopf und ließ sie im Schatten des Feuerscheins ein feines, spöttisches Lächeln im Mundwinkel erkennen. "Wie nett, warnst du mich jetzt vor, bevor du mir an die Gurgel gehst?", fragte er leise und dennoch war die Belustigung in seiner Stimme deutlich hörbar.
Danach erst richtete er sich langsam auf, geschmeidig und ohne jegliches verräterische Knacken seiner Gelenke. Ja, hatte er denn wirklich sämtliche körperliche Reaktionen im Griff?!
Ungerührt beobachtete er, wie sie sich näherte und den Menschen musterte. Umso erstaunlicher war es, als er sich zu folgenden Worten herab ließ. "Er fiebert und in den nächsten Tagen wird es schlimmer werden. Aber Lauryn meint, wenn das Wetter mitspielt, kriegt sie ihn durch.", erklärte er ruhig und absolut neutral, so, als würde ihn weder das eine, noch das andere Ergebnis kümmern.
Doch irgendetwas schien ihm wichtig zu sein, sonst würde er ihr nicht ungefragt diese, ehrlich wirkende, Erklärung geben. Warum? Was heckte er jetzt schon wieder aus?!
Ihre Blicke trafen sich und während sie hinter ihrer Stirn für ihn deutlich Mordgedanken hegte, war seine Miene absolut ruhig. Nicht einmal das kühle Lächeln schien ihn zu beeindrucken, die verschränkten Arme, das Feuer in ihren Augen oder der Umstand, dass sie noch eine Zeit lang schwieg. Selbst, als sie sich abwandte, beobachtete er sie lediglich stumm, bis sie sich dazu herabließ, trotz allem wieder das Wort an ihn zu wenden.
Erst jetzt zeigte er wieder eine Regung. Ein feines, spöttisches Grinsen kräuselte seine Lippen und in seinen Augen funkelte es. "Verzeih, das Seiden bezogene Kissen konnte ich dir leider nicht besorgen, dafür fehlte mir die Zeit.", erwiderte er und deutete zu allem Überfluss auch noch eine Verbeugung an, um sie erst recht wieder zu ärgern. Ein Blick in sein Gesicht offenbarte, was er sie sehen lassen wollte, nämlich, dass ihn ihre derzeitige Haltung amüsierte.
Trotzdem ließ er sie erst einmal einige Schritte weit ziehen und sich ins Gras setzen, wo sie ihren Posten zu beziehen gedachte. Seine Augenbraue zuckte flüchtig in die Höhe bei der nicht ganz so günstigen Position, dann aber drehte er sich zum Feuer und vergewisserte sich, dass die Elfe ruhig schlummerte.
Als er damit zufrieden war, wandte auch er sich von dem Licht ab und ging langsam in eine ähnliche Richtung wie sie. Nur, dass er das Bäumchen von der anderen Seite her sah und somit auch einen Teil ihres Rückens. "Schmollst du etwa?", säuselte er, als er nahe genug an sie heran gekommen war, obwohl er sich derzeit noch tunlichst aus ihrer Reichweite heraus hielt. Auch seine Augen waren in der Nacht nicht perfekt und er wusste um ihre Wurfmesser. Da wollte er es vermeiden, sich mehr als nötig treffen zu lassen.
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Dienstag 18. Mai 2021, 12:20

Die sanfte Art, die Laogh der kleinen Elfe zu Teil werden ließ, kitzelte Eleyna’s Neugierde. Sie fragte sich, was genau sein Herz ansprach- Die Tatsache, dass sie jung war und unbedarft schien oder verband ihn etwas mit ihr? Eleyna schloss aus der kurzen Bekanntschaft, sowohl mit Laogh, als auch der Elfe, dass sie nicht unfreiwillig hier war. Es war nur eine Ahnung , aber das kurze Geplänkel miteinander ließ den Schluss zu, sie war aus freien Stücken hier. Doch Eleyna wusste zu gut, dass der Schein trügen konnte. Manchmal tat man Dinge, die einem nicht freiwillig einfielen und konnte trotzdem eine gewisse Ehrlichkeit darin finden, sie zu tun. Die Spionin trat mit Absicht auf den Zweig vor ihren Füßen und kam dann näher. Es dauerte, wie gewöhnlich, bis er reagierte und das was er sagte, ebnete den Weg für ihr kühles Lächeln. „Ob ich dich nun warne vorher oder nicht, dein Ende wäre dasselbe, wenn ich es darauf anlegen würde.“, knurrte sie und sprach leise, um die Schlafenden nicht zu wecken. Ihr Blick ging zu Rodrick, als erneut die Stimme des Schattens ertönte. Geplänkel? Eleyna’s Ohren zuckten kurz, als hätte sie sich verhört. Seit wann plapperte Laogh denn? Sie widmete sich noch einen Moment Rodrick, dann sah sie Laogh an und er erwiderte. Was wollte er ihr damit sagen? Wollte er ihr mitteilen, dass es sich bei dem Mädchen tatsächlich um die kleine Elfe handelte, die ihr das Essen brachte? Wollte er ihr sagen, dass er schon da sie beobachtet hatte, sie völlig im Dunkeln tappend? Eleyna verschränkte abwehrend die Arme vor dem Körper und hielt den Blick bei ihm. Ihr lag so viel auf der Zunge, doch sie entschied sich tatsächlich, den Mund zu halten. Sie wandte sich ab, ging ein paar Schritte, um dann den Kopf zu drehen und über ihre Schulter eine kleine Spitze zu setzen. Während sie sich abwandte und für sie alles gesagt schien, konnte er es nicht lassen und musste das Messer in ihrem Rücken noch umdrehen dabei. Eleyna hielt inne und versteifte sich kurz. Sie zeigte ihm deutlich die ablehnende Haltung. „Vielleicht solltest du nächstes Mal deinen Zeitplan besser strukturieren.“, gab sie zurück und dieses Mal war sie es, die ihm Spott entgegen spuckte. Dann ließ sie ihn stehen, um sich an einen Baum zu setzen. Sein Augenrollen entging ihr und das war sicher auch gut so, denn sie brauchte nur einen kleinen Pieks, um, wie eines dieser Kinderspielzeuge, zu zerplatzen. Was war es eigentlich, was sie so sehr auf die Palme brachte? War sie so unausgeglichen, dass er es spielend leicht hatte sie zu reizen? Eleyna saß im frischen Gras und eine Brise umfing sie. Die Kühle ließ sie sich selber hinterfragen, als klärte sie ihr Gemüt. Die Halbelfe erinnerte sich an das, was vor dem Knock-out durch ihn passiert war. Wie sie aus Berechnung damit anfing, sein Werben, wenn man es so nennen wollte, aufzugreifen. Dass er ihr damit lediglich seine Macht demonstrieren wollte, wusste sie und nahm sie billigend in Kauf, so naiv war sie nicht. Also was war es, was sie störte? Zum Einen der Grund, dass es ihr gefallen hatte. Dass er ihr gefallen hatte und das, was er mit seinen Fingern und seiner Zunge anzustellen wusste. Das war das Eine, das Andere aber war, dass sie meinte auch bei ihm eine gewisse Ehrlichkeit hinter alldem erkannt zu haben. Und trotzdem hatte ihn das nicht davon abgehalten sie auszuschalten. Und natürlich dieser Umstand, dass er sie hätte töten können. Er war gefährlich. Und für sie besonders, denn auch wenn er es immer wieder darauf angelegt hatte, sich ihr körperlich zu nähern, war es doch ihre eigene Entscheidung und ihr eigener Wille, die es zuließen und vor allem erwiderten. Der Dunkelelf, der in ihr eigentlich den Hass auf den Feind schüren sollte, regte etwas bei ihr und das war nicht die bloße körperliche Befriedigung, der sie sich manchmal hingegeben hatte, wenn ihr danach war. Er reizte sie auf andere Art und Eleyna ahnte, dass sie sehr viel mehr Kraft darauf verwenden musste, ihm zu widerstehen, als sie die gesamte Unternehmung, Arrond zu finden, kosten würde. Die Spionin verpasste sich innerlich selber eine Ohrfeige und schimpfte sich eine hormongesteuerte Anfängerin, die sich einlullen ließ, wie keine zweite. Ihre Ohren zuckten, als Laogh sich näherte und sie konnte sein blödes Grinsen förmlich sehen, obwohl sie sich nicht umdrehte.„Das ist nahe genug", zischte sie. Sollte das ihr Plan werden? Ihn auf Abstand halten, damit sie keine Dummheiten machte? Wie sollte das funktionieren? Zwar wusste sie immer noch nicht, wohin sie gingen, doch der Schatten sagte etwas von Tagen, also würde der Weg weit sein. Eleyna schloss kurz die Augen und erhob sich dann, gerade, als er mit einem säuselnden Streichholz für ihre Zündschnur um die Ecke kam. Sie stand ihm gegenüber und wenn es tatsächlich möglich gewesen wäre, hätte man glauben können, ihre Augen hätten in diesem Moment an Intensität dermaßen zugenommen, dass sie ihn hätte verbrennen können. „Ich schmolle nicht.“, gab sie ruhig -zu ruhig-, als Antwort. „Ich tue nur das, was ich längst hätte tun sollen und entziehe mich deinem Gift.“, knirschte sie hervor und ihre Nerven waren gespannt. Wie er da stand, ein immer währendes, spöttelndes Lächeln auf den Lippen und herablassendes Funkeln in den Augen. Eleyna’s Herz klopfte, aber nicht, weil sie seiner Verführung auf dem Leim ging, sondern weil sie gespannt wie ein Raubtier kurz vor dem Todessprung war. Ihre Hände hatte sie neben ihrem Körper und die Fäuste geballt. Ihre Fingernägel gruben sich tief in ihr Fleisch. In der Ausbildung lernte sie, diese Zeichen von Aggression zu vermeiden, da sie den Gegenüber warnten, dass bald ein Angriff bevorstand. Doch hier? Hier war das egal, er sollte erkennen, was sie vorhatte. Oder vorhaben würde, wenn er noch einen Schritt näher kommen wollte. „Verschwinde.“, zischte sie rasiermesserscharf und es war fast so, als würde sich alles auf ihn reduzieren, auch wenn sie sich der Umgebung bewusst war. Er regte sich nicht. Eleyna biss die Zähne aufeinander. „Du sollst dich zum Teufel scheren“, gab sie noch mal Anweisung, doch der Schatten rührte sich nicht. Was dann folgte, war eine typische Reaktion des Spions, die das Fass zum Überlaufen brachte. Eleyna ließ alle Vorsicht fahren, wohl wissend, dass dies nicht dem Standard ihrer Ausbildung entsprach und trotzdem… sie war seit eh und je emotional und würde sich das stets bewahren. Emotionen zeigten, dass man lebte und die Dunkelhaarige lebte jetzt in diesem Moment, ganz ungeniert. Sie griff an. Sie sprang tatsächlich aus dem Stand auf ihn zu, bearbeitete ihn mit Fäusten in unterschiedlichen Kombinationen, nur um sich vor seinen Reaktionen zu ducken und dann eine Ebene tiefer ihr Gelerntes anzuwenden. Eleyna’s Wut entlud sich in Wellen und sie nahm keine Rücksicht- auf nichts. Ihr war egal, ob er Schaden erlitt oder sie Blessuren davontrug. In diesem Moment war ihr auch egal, ob sie Arrond wiedersah- sie verlor das Ziel für diesen Moment aus den Augen und musste trotzdem dem Kerl zeigen, dass sie nicht einfach das willige Betthäschen war, das er augenscheinlich in ihr sah und mit ihr machen konnte, was er wollte.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. Mai 2021, 14:42

Und wieder zeigte er eines seiner vielen Gesichter. Ob dies nun eines der wenigen echten war? Oder ging er schlichtweg davon aus, dass sie alles genauestens beobachten würde, sodass er sie damit erneut verwirren und auf eine falsche Fährte locken könnte? Ein gewisser Hang zum Versteckspiel musste ihm innewohnen. Wie sonst sollte jemand derart viele Maskeraden zur Perfektion getrieben haben?
Nun, zumindest den Punkt der Vielschichtigkeit konnte man ihm, noch dazu einem reinrassigen Dunkelelfen, nicht absprechen. Doch umso mehr drängte sich die Frage nach der Wahrheit, dem echten Gesicht auf und ob es dieses überhaupt noch gab. Ob er das selbst denn noch wusste? Eine ehrliche Antwort aus seinem Munde wäre wohl kaum zu erwarten. Und im Moment auch nicht im Interesse ihrer Wut auf ihn.
Aber anstatt es zu ahnen und sie wenigstens zu besänftigen zu versuchen, schien er vielmehr auf Konfrontation aus zu sein. Seine Haltung, sein Spott, alles an ihm wirkte, als könne er es gar nicht erwarten, dass sie endlich rot sähe. So verblieb er ungerührt in der Hocke, obwohl das seine Ausgangslage in einem Kampf gehörig verschlechterte, und reizte sie stattdessen sogar noch mit seinen Worten.
Ihre geknurrte Drohung entlockte ihm ein amüsiertes Hüsteln, während er sich erhob. Leicht neigte er seinen Kopf zur Seite und schenkte ihr einen betont spöttischen, schiefen Blick. "Ist dem so?", bemühte er, nach langem, seine bevorzugte Redewendung, ehe er sich von ihrem Augenmerk ebenfalls abzulenken scheinen ließ.
Damit nicht genug, gab er ihr Informationen, von denen er ausgehen konnte, dass sie ihr wichtig waren. Warum? Was war der Zweck dahinter? Wollte er sie damit beruhigen, ihr vor Augen führen, dass er dafür gesorgt hatte, dass sich jemand um den Menschen kümmerte, der ihr offenbar genug bedeutete, um sich gegen eine gesamte dunkelelfische Kasernenbesatzung zu stellen? Oder wollte er ihre Aufmerksamkeit auf die Elfe lenken, die denselben Namen trug wie jene, die ihr Essen gebracht hatte? Und... wenn es dieselbe war, war diese Begegnung damals ein Zufall gewesen? Ausgerechnet in seiner Nähe? Wenn es nur Sinn machen würde, ihn direkt darauf anzusprechen!
Ihre ablehnende Haltung und ihr Schweigen auf seine Worte beeindruckten ihn nicht im Geringsten. Wobei... selbst wenn es so gewesen wäre, hätte er es sie wohl kaum merken lassen. Wieder einmal beherrschte er sich vortrefflich, während ihr die schwelende Wut regelrecht auf die Stirn geschrieben stand und ihm damit eine herrliche Angriffsfläche bescherte.
Dann wandte sie sich ab und er konnte es nicht lassen, sie weiter zu provozieren. Ihre Entgegnung entlockte ihm sein bekanntes Hüsteln und noch während er die spöttische Verbeugung andeutete, murmelte er, wenngleich laut genug auch für ihre Ohren:"Wenn du dich das nächste Mal nicht selbst zum Tode verurteilst, werde ich sie haben."
Danach ließ er sie ziehen, vorerst, um mit einiger Verspätung und einem leicht abgewandelten Weg zu folgen. Ihr Gezischel ließ ihn nicht innehalten, sondern lediglich vorsichtiger werden. Wie nahe er ihr kam, würde immer noch er selbst bestimmen, da ließ er sich gewiss nicht reinreden. Allerdings merkte er, dass die Bogensehne ihrer mühsam aufgebauten Geduld bald reißen würde und dann musste er gewappnet sein.
Nun ja, ein wenig war er es mit dem Lederpanzer unter seinem Hemd, doch das würde seine Kehle nicht schützen. Oder andere Körperteile, die er ebenfalls gern vollständig beibehalten würde. Also wurde er völlig ruhig in all seiner Konzentration, beobachtete und harrte ihres Ausbruchs, der unweigerlich kommen würde, davon war er überzeugt.
Lediglich einmal musste er noch sticheln, einfach, um das Ganze zu beschleunigen und... weil es ihm schlichtweg Spaß machte. Es gefiel ihm, wenn sie ihm mit dem Feuer des Zorns begegnete, mehr sogar, als er sich selbst zugestehen durfte. Auch er musste aufpassen, aber sie brauchte das nicht zu wissen.
Bei ihrer geknirschten Behauptung hob er spöttisch seine Augenbraue an und tat auf unschuldig. "Gift? Ich weiß nichts von Gift. Das ist eine Frauenwaffe.", spielte er auf ihrer beider Profession an, die auch mal den ein oder anderen Mord nicht ausschließen musste. Oder wollte er sie damit unterschwellig warnen, dass sie an diesem Thema lieber nicht rührte, um keine Ideen zu wecken? Nun ja, wenn, dann wäre es nun zu spät damit.
Er hingegen blieb trotz allem aufmerksam, vor allem bei den kleinen Zeichen ihrer Wut, die sie nun nicht länger unterdrücken konnte. Innerlich spannte er sich an und wartete nur noch auf ihren Angriff, der sicherlich demnächst erfolgen würde. Doch vorerst versuchte sie es noch mit Worten, die ihn jedoch nicht im mindesten berührten. Er hatte anderes mit ihr vor, als dass er ihrem Wunsch nachkommen würde.
"Hm...", machte er, als würde ernsthaft darüber nachdenken müssen. Dann zeigte er ihr ein kleines, süffisantes Lächeln. "Nein, ich bleibe.", erklärte er ihr überaus sanft. Und setzte damit wohl den allerletzten, notwendigen Funken für ihren Angriff.
Im selben Moment, als sie sich anspannte und auf ihn zu sprang, verbreiterte er seinen Stand und wich nicht aus. Im Gegenteil, er ließ es darauf ankommen, dass sie aneinander prallten und sie ihn mit ihren Fäusten traktieren konnte. Solange sie kein Messerchen oder sonstige Waffe ziehen würde, war das für ihn nicht weiter schlimm. Vielmehr nahm er die Schläge hin und achtete mehr darauf, dass sie sein attraktives Gesicht dabei nicht erwischte.
Erst, als sie damit begann, untergriffig zu werden und er tatsächlich einmal nur knapp einem Knie in seine Weichteile ausweichen konnte, fühlte er sich bemüßigt, etwas mehr Reaktion zu zeigen. Er wartete auf ihren nächsten Faustschlag, drehte sich leicht zur Seite und bekam ihr Handgelenk zu fassen, das er grob verdrehte, sodass sie von ihrer nächsten Attacke absehen musste.
Doch ehe er ihr etwas brechen konnte, ließ er sie wieder los und brachte etwas Abstand zwischen sie beide. Die Flammen des Feuers schienen dabei über seine linke Gesichtshälfte zu lecken und bescherten ihm damit einen etwas diabolischen Ausdruck, als er eine Geste machte, die sie zum nächsten Angriff verführen sollte. "Na komm, mein Kätzchen, zeig mir deine Krallen!", lockte er sie noch zusätzlich mit seinen Worten, um ihre Wut ja nicht abebben zu lassen.
Er ließ sie erneut kommen und sich an ihm austoben, solange sie gewisse Körperpartien in Frieden ließ. Sobald sie sich jedoch seinem Gesicht oder seiner Männlichkeit zuwandte, wich er aus und konterte, um sie ein wenig in Schach zu halten.
Allerdings schien es für ihn auch bei weitem nicht so einfach zu sein, wie er ihr weismachen wollte. Denn obwohl seine Bewegungen flüssig wirkten, war sein Atem etwas schneller geworden und wenn sie sich in dem schlechten Licht nicht täuschte, blitzte sogar ein kleiner Schweißtropfen auf seiner Stirn auf. Seine Frisur war durch die mitunter ruckartigen Bewegungen längst durcheinander gekommen und das feine, spöttische Lächeln war seiner absolut ruhigen, konzentrierten Miene gewichen. Sie war ihm nicht ebenbürtig, trotz der durch die Wut verliehenen stärkeren Kräfte, jedoch schien sie ihn durchaus auf Trab halten zu können.
Bis er irgendwann genug hatte und ihre Fäuste nacheinander in seinen größeren Händen abfing. Leise keuchend verharrte er so... und nun kehrte sein Lächeln zurück. Dann zog er sie plötzlich und mit großem Schwung, dass sie regelrecht gegen ihn prallte, an sich. Damit nicht genug, besaß er die Frechheit, sie ungefragt zu küssen, indem er die Lippen auf die ihren presste. Dass er seine Zunge nicht in ihren Mund schob, war wahrscheinlich kluger Vorsicht geschuldet, um ihr keine Gelegenheit zu geben, ihm etwas abzubeißen.
Aber das war noch nicht alles, denn plötzlich ließ er sich nach hinten fallen und zog sie so mit, dass sie auf ihm zu sitzen kam. Trotz aller Nähe keine unkluge Position, da er ihre Hände nicht freigab und sie so trotzdem nicht sonderlich leicht ein Knie zwischen seine Beine rammen konnte. Erst recht ließ er von ihren Lippen ab und zwinkerte ihr zu. "Das war es doch, was du endlich wissen wolltest.", raunte er in seinem verführerischen Timbre und in Anspielung auf ihre gegenseitigen Behauptungen in dem Tempel.
Nur seine Augen funkelten ernst und zeugten davon, dass er die Lage nicht ganz so leichtfertig einschätzte, wie er ihr jetzt suggerierte. Sie war ihm nahe und könnte ihm, wenn er zu langsam wäre, mit Leichtigkeit mit einer schnellen Bewegung das Nasenbein mit ihrer Stirn brechen. Etwas, worauf er getrost verzichten konnte. Stattdessen deutete er Stöße mit seiner Hüfte an, um ihr Blut auf andere Weise in Wallung zu bringen. Ob ihm das gelänge? Ob er ernsthaft dachte, sie wäre derart leicht zu manipulieren?
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Dienstag 18. Mai 2021, 19:46

Eleyna ließ ihre Wut geschehen. Sie ließ ihr freien Lauf und war sich der Konsequenzen bewusst. Entweder, würde sie unterlegen oder Laogh würde sie, ob nun gänzlich oder zeitweise, ausschalten oder er würde daraus seine Schlüsse ziehen und sie vielleicht für schwach halten. Ganz egal wie es aussehen würde- ihr war es in diesem Moment herzlich egal. Eleyna brauchte nicht mehr, als seine Erklärung, dass er sie nicht alleine lassen würde und griff an wie ein tollwütiger Hund. Alles an diesem Mann reizte sie. Reizte ihre Sinne, ihre Aufmerksamkeit, ihre Emotionen. Alles was er tat war hintergründig, durchtrieben und nichts war echt, daran hatte sie keinen Zweifel. Denn auch wenn sie geglaubt hatte, dass er ihr durchaus nicht abgeneigt wäre, rein körperlich betrachtet, hatte es nicht dafür ausgereicht, sie in seine Pläne einzuweihen. Gut, sie kannten sich im sprichwörtlichen Sinne gerade mal 5 Minuten, doch hatten sie, mehr oder weniger eine Gemeinschaft gebildet, sodass ein Mindestmaß an Regeln gelten sollte. Und dieses Mindestmaß sah garantiert nicht so aus, als dass Laogh über sie hinwegging und sie brav folgte. Dafür war sie, auf ihre Art, ebenso Alphatier wie er. Eleyna’s Zündschnur erreichte den Endpunkt, nachdem er dafür sorgte, dass die Lunte brannte. Sie setzte zum Sprung an und spürte dann, wie der Schatten standhaft auf sie wartete. Sie prallte gegen seinen Körper, landete dennoch im Stand und bearbeitete seine Brust augenblicklich mit wohlplatzierten Schlägen. Eleyna schonte ihn nicht und sie schonte sich nicht. Sie zielte ebenso auf seine ungeschützten und empfindliche Stellen, doch da schritt er jedes Mal ein. Sie versuchte es, mit Täuschung , mit direktem Angriff, mit brachialer Gewalt oder mit feinen, aber umso schmerzhafteren Punkten am Körper. Es gab durchaus Punkte, die einen mit einem gezielten Schlag ausknockten oder gar töteten. Und Eleyna kannte diese ebenso gut, wie Laogh. Ihre Wut verhinderte, dass sie sich vielleicht überlegte, ob das der klügste Weg war, zu versuchen ihn gar zu töten, doch vielleicht wusste sie auch, dass er ihr überlegen war und sich somit schützte. Vielleicht spekulierte sie auch darauf, sie wusste es derzeit selber nicht. Die Spionin steckte Konter ein, ohne sich davon aufhalten zu lassen. Die Schmerzen beflügelten sie viel mehr, als dass sie sie aufhielten. So auch, als der Dunkle einem ihrer Schläge seitlich auswich und ihr kurz darauf das Handgelenk verdrehte. Sie zuckte nicht mal mit der Wimper, als sie mit der anderen Hand versuchte, den Schlag trotzdem zu landen. Sie sah das Lodern des Feuers in seinem Gesicht und sah nicht minder wild aus dabei. Eleyna hörte seine Worte, brauchte sie aber nicht, um einen erneuten Angriff zu starten. Sie versuchte einen Schlag mit rechts, den er aber mit seiner Hand abfing und sie festhielt, weshalb sie sofort reagierte und mit der Linken zuschlug. Doch auch diese fing er ab, behielt beide Fäuste in seinen großen Händen und sie versuchte sich unwillig zu befreien. Einen Moment blieben sie so, schwer atmend, stehen. Während sie ihn mordlüstern anfunkelte, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Noch ehe sie einen bissigen Kommentar loslassen konnte, fuhr ein Ruck durch ihren Körper und sie prallte gegen seine Brust. Ihr wurde die Luft aus den Lungen gepresst, während er sich tatsächlich zu ihr neigte und… sie küsste?! Eleyna’s Gesicht wurde für einen kleinen Moment weich, doch dann erinnerte sie sich an ihre Wut und wollte ihn gerade Paroli bieten, als sie spürte, wie sie fiel. Er hielt sie, sodass sie nicht völlig unelegant auf ihm landete und nun saß sie auf ihm. Sie zappelte erneut, versuchte ihre Hände zu befreien, doch Laogh behielt sie fest in den seinen. Schwer atmend, saß sie auf ihm und schaute in sein Gesicht, was ebenfalls leichte Zeichen des Kampfes verriet. Ihr Blick war noch immer in des Feuers Hand und auch ihre Spannung im Körper zeugte davon. Sie versuchte noch ein paar Mal, ihre Hände zu befreien, oder ihm anderweitig wehzutun, doch er blockte alles ab. Die Spionin wurde etwas ruhiger und ließ dann die Arme sinken und die Anspannung aus ihren Körper weichen. Seine Worte, tief in seinem ganz eigenem Timbre, drangen an ihr empfängliches Ohr und sie schnaubte verächtlich. „Ernsthaft?“, zischte sie und spürte sein Becken, als es sich bewegte. Eleyna’s Herz setzte einen Schlag aus, doch die Wut verrauchte einfach nicht. Erneut spürte sie seine Bewegung und funkelte ihn an. Sein Gesicht wurde ab und an vom Feuerschein angestrahlt und dann wieder ins Zwielicht getaucht. Eleyna spürte, wie ihre Wut langsam doch abflaute, jetzt wo sie so ruhig auf ihm saß und die Position tatsächlich etwas für sich hatte. Doch noch gönnte sie ihm das nicht. Ihr Gesicht wurde langsam wieder etwas weicher und ihre verkrampfte Haltung, wurde mit jedem Stoß, jedem Necken seinerseits, lockerer, bis sie es schaffte, minimal zu lächeln. Eleyna holte Luft und drehte etwas ihre Handgelenke, bis er sie aus seinem Griff entließ. Sie hob beide Handflächen nach oben, zeigte ihm, den Waffenstillstand und ließ die Hände dann auf seine Brust sinken. Sie verharrten einen Moment dort und auch die Elfe machte keine Anstalten, von ihm runter zu gehen. Stattdessen war es nun an ihr, sich, fast wie zufällig, auf ihm zu bewegen und ihre Schenkel, sowie ihre Hüfte einzusetzen, um ihrerseits zu zeigen, was er sich holen könnte. Eleyna blickte auf ihre Hände und ließ diese dann ebenfalls langsam wandern. Noch immer sah man ihr im Schein des Feuers, welches Schatten und Licht gleichzeitig auf sie warf an, wie ihre Stirn glänzte. Immer wieder kreiste ihr Zeigefinger über sein Hemd, kurz ein Ruck ihrer Mitte, als wolle sie sich nur anders hinsetzen, um dann immer mal wieder mit einem Augenaufschlag in sein Gesicht zu blicken. Eleyna hielt daraufhin seine Augen fest in den ihren, bevor sie sich quälend langsam zu ihm hinunter beugte , bis sie über ihm kniete, ihre Mitte knapp oberhalb seines Beckens war und sie ihm nur mit kleineren Bewegungen näher kam, um ihn nicht vergessen zu lassen, was auf ihn warten könnte. Ihr Herz klopfte, als sie auch ihr Gesicht näher an seines brachte. Sie krabbelte langsam etwas höher, bis sie ihm direkt in die Augen sehen konnte und senkte ihre Brust etwas auf seine. Ihre Lippen kamen seinen näher, doch noch küsste sie ihn nicht. Immer wieder betrachtete sie sein Gesicht, bis sie flüchtig lächelte und raunte: "Wer bist du, Laogh?". Es war eine rhetorische Frage, weshalb sie danach auch seine Lippen verschloss und ihn nun ihrerseits küsste. Sie hingegen wagte den Vorstoß in seinen Mund und verführte nun ihn nach aller Kunst. Eleyna war auf eine Art zärtlich, aber auch fordernd und ihre Rechte stützte sich auf dem Gras neben seinem Kopf ab, während ihre Linke an seinem Hemd nestelte. Sie hatte die Augen geschlossen, senkte ihre Mitte, die aufgrund der Größe nun eher auf Höhe des Unterbauches war, auf eben jenem hinab und heizte ihn mit leicht kreisenden Bewegungen an. Dann verließ sie seinen Mund und knabberte kurz an seiner Unterlippe, bis sie mit ihren Lippen den Weg zu seinem Ohr fand. Hier liebkoste sie seine Wange, sog kurz das Ohrläppchen ein und hauchte ihren Atem an die leicht feuchten Stellen. Mit ihrer Linken nestelte sie nun an ihrer Lederweste, öffnete hier und dort eine Schnürung. Ihr Herz pochte und ihre Mitte konnte sich dem ebenfalls nicht richtig entziehen. Dann kehrte sie zurück zu seinem Mund, legte ihre Lippen erneut auf seine, drang dieses Mal jedoch nicht vor. Sie öffnete ihre Augen, blickte ihn an, die Lippen auf seinen und holte mit der Linken eines ihrer Messer hervor. Dann stieß sie es mit Wucht neben seinem Kopf in die Erde und entließ seine Lippen aus ihrer Liebkosung. Sie blieb wo sie war, doch kehrte neben der Lust, die sie tatsächlich nicht leugnen konnte, auch ein kleines Bisschen Wut zurück. „Unterschätze mich nie wieder", knurrte sie in seine Richtung und wollte sich dann mit roten Wangen und schwerem Atem, von ihm runterrollen.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Freitag 21. Mai 2021, 10:50

Er hatte es genauso bewusst provoziert, wie sie ihrem Zorn nun mit voller Absicht nachgab. Flüchtig blitzte es amüsiert in seinen Augen auf, als sie sich regelrecht auf ihn stürzte. Der Schatten ließ sie kommen und sich an ihm austoben, solange sie weder seinem Gesicht, noch seiner Männlichkeit Schaden zufügte. Das hielt er aus, obwohl er durchaus im Stillen zugeben musste, dass die Wut ihr nicht gerade unerhebliche Kräfte verlieh.
Den ein oder andere blaue Fleck würde er von dieser Begegnung davon tragen, doch das war nichts, was er nicht aushalten würde. Sollte sie ihn ruhig verprügeln wollen, dadurch kam sie wenigstens nicht auf die Idee, ihre Waffen zu ziehen. Dann würde es heikel werden und er würde womöglich ihren Anfall an Raserei beenden müssen, ehe alle Energie verraucht wäre.
Aber noch wütete sie ausschließlich mit ihren Fäusten, selten auch mit ihren Füßen und der Großteil ihrer wenigen Tritte ging ins Leere, weil er auswich. Einerseits, weil es am Schienbein dann doch ziemlich schmerzhaft sein konnte, und andererseits, damit ihre Gefühle nicht zu rasch verpufften.
Nur einmal musste er deutlicher eingreifen, obwohl er sich dabei durchaus darum bemühte, den Schaden an ihrem Handgelenk gering zu halten. Ihm brachten gebrochene Knochen nichts, es machte ihm keinen Spaß, andere auf diese Weise zu quälen, und bei ihrer Reise könnte es sich auch als hinderlich erweisen. Nein, nichts, was seinen Plänen zuwider lief, wollte er verursachen, solange es sich vermeiden ließ.
Somit war sein Griff kurzfristig schmerzhaft, die Wirkung erreichte er allerdings rasch und würde wohl lediglich ein paar Hämatome hinterlassen, die auf ihrer Haut deutlicher wären als auf der seinen. Ein Vorteil seiner Reinrassigkeit, wobei er sich einen Moment lang unwillkürlich fragte, wie wütend sie werden würde, wenn er sie damit aufziehen würde, dass ihre Attacke bei ihm gar nichts bewirkt hätte. Denn solange die Flecken dunkelviolett wären, würden sie absolut nicht sichtbar sein, erst, wenn sie sich heller färben und verblassen würden, könnte sie es erkennen. Hm...
Er grinste in sich hinein, um sich dann lieber wieder auf sein Gegenüber zu konzentrieren und zur Not rechtzeitig auszuweichen oder abzublocken. Bis es ihm schließlich reichte und er zuerst die eine, dann die andere Faust gekonnt abfing. Seine größeren Hände mit den filigranen, langen Fingern umschlossen sie und auch wenn er nicht danach aussah, war sein Griff fest und es gab absolut kein Entrinnen.
Im Gegenteil, er zog sie ruckartig eng an sich und küsste sie auf den Mund. Damit nicht genug, nutzte er den Überraschungsmoment rechtzeitig, ehe sie sich dagegen sträuben konnte, und ließ sich nach hinten fallen. Naturgemäß wusste er um die richtige Technik, um sich auf dem Erdboden nicht zu verletzen, sodass er zwar etwas unsanft landete, sich jedoch nichts tat. Dennoch zog er sie mit Absicht mit sich und sorgte dafür, dass sie rittlings auf ihm zu sitzen kam, so, wie er es ab und zu schon zu schätzen wusste.
Selbstverständlich wehrte sie sich noch, aber trotz ihrer besseren Position kannte er ausreichend Tricks und Kniffe, wie sie ihm nicht schaden konnte. Die Hände behielt er fest in seinen und sobald sie von seiner Hüfte zu rutschen drohte, waren da seine Beine, die mögliche Attacken verhinderten. Solange, bis sie allmählich ruhiger wurde und sich mit ihrer neuen Lage abzufinden schien. Ihre Wut verdampfte langsam und das war auch Sinn der Sache.
Es waren lange Minuten gewesen, in denen sie kopflos gehandelt hatte, nun sollte sie diesen Umstand Schritt für Schritt wieder ändern. Nun ja, zumindest soweit, wie die Leidenschaft, die er in ihr wieder zu wecken gedachte, es zulassen würde.
Auf seine Worte hin zischte sie ihn ungläubig an, wodurch er seine Bemerkung mit einer gezielten Beckenbewegung unterstrich. Nicht nur einmal, mehrmals und wohl dosiert, um sie auf diese Weise zu reizen. Auch ihn ließ es nicht kalt, denn er gestattete sich die Erregung, weil für ihn die Zeit dafür gekommen war. Dabei beobachtete er sie haargenau, jede noch so winzige Regung im Schein des Feuers saugte er in sich auf und deutete es für sich, wie weit er ihr Freiheit gestatten konnte oder nicht.
Schließlich war es sogar soweit, dass er es zuließ, dass sie ihre Hände aus seinem Griff befreite und ihm deutete, dass es keinen weiteren Angriff vorläufig geben würde. Das ließ ein feines Schmunzeln in seinem Mundwinkel entstehen. Mit nun freien Händen machte er sich daran, seine Finger ihre Knie zu finden und von diesen in Richtung ihrer Mitte an den Innenseiten ihrer Schenkel hinauf- und wieder hinunter zu krabbeln, zu streicheln, zu kraulen.
Sie begann sich auf ihm zu bewegen und obwohl er achtsam blieb, konnte er es auch genießen. Sein leises, wohliges und nur in seinem Brustkorb spürbare Brummen zeugte davon, dass er es mochte, wie sie ihn ihrerseits mit der Hüfte reizte. Auch ihre Finger hatte er im Auge, wenngleich er wenig von dieser Berührung durch seinen Lederschutz spüren konnte. Zugleich ließ er es zu, dass sie seinen Blick zu bannen versuchte und erwiderte ihn mit leicht vor Wohlbehagen gesenkten Lidern.
Er hinderte sie nicht daran, als sie sich leicht von seiner Hüfte hob und zu ihm hochgekrabbelt kam. Im Gegenteil, er unterstützte es, indem seine Hände zu ihrer Kehrseite wanderten und dort das feste Fleisch gekonnt zu massieren begann. Noch war sie keine unzähligen Stunden im Sattel gesessen, somit konnte er schalten und walten, wie er wollte, ohne Rücksicht auf verhärtete oder wunde Stellen nehmen zu müssen.
Sie kam seinem Gesicht näher, musterte ihn mehrmals und lediglich seine Selbstbeherrschung sorgte dafür, dass er die aufgeheizte Luft zwischen ihnen nicht überbrückte, um sich den Kuss zu holen, den sie ihm zu versprechen schien. Er hörte ihr Raunen, seine Augenbraue hob sich und tatsächlich gedachte er, ihr darauf eine gekonnte, unpassende Antwort zu geben. Wenn sie nicht ihrerseits sich herabgesenkt und ihm die Lippen versiegelt hätte. Er lachte leise in sich hinein und gab ihr einen strafenden Klaps für diese Aktion, ihn herausfordern zu wollen.
Aber es gefiel ihm auch, vor allem, als sie ihm zeigte, dass sie ebenfalls zu küssen verstand und er sich dieses Mal, erstaunlicherweise, ihrer Zungenführung überließ. Damit nicht genug, verlagerte sie ihr Gewicht und hatte eine Hand frei, um sich an seiner Kleidung zu schaffen zu machen. Erneut entlockte sie ihm damit ein wohliges Brummen, das zugleich auch amüsiert war. Plötzlich schien es ihr nicht schnell genug gehen zu können. Nun ja, er war ja immerhin jemand, nach dem sich Frauen wie Männer die Finger leckten und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihm wieder verfallen wäre. Auch wenn er nicht gedacht hätte, so einfaches Spiel mit ihr haben zu können.
Seine eigenen Finger blieben bei ihrem Verführungsversuch nicht untätig, sondern setzten fort, was er im Tempel begonnen hatte. Er bearbeitete nicht nur ihre festen Hinterbacken, massierte und zog leicht an ihnen, nein, seine Fingerspitzen kamen auch ihrem Heiligtum immer näher und strichen manchmal derart dicht daran vorbei, dass es ihre Säfte zum Fließen bringen musste, selbst durch den Stoff ihrer Hose hindurch. Die sie nicht mehr lange an haben würde, wenn es nach ihm ging.
Seine Geduld mochte zwar groß sein, doch auch sie war irgendwann einmal endlich und zwischen ihnen gab es einfach ein Feuer, dem auch er sich nicht völlig entziehen wollte. Er könnte es, wenn es notwendig wäre, nur... dem war derzeit nicht so und somit musste er es auch nicht tun.
Also entließ er auch ihre Zunge, genoss ihre Liebkosungen und erlaubte es ihr, trotz der Gefahr, seinen Lederschutz zu lockern. Schließlich kehrte sie zu seinem Mund zurück, nachdem sie sein Ohr verwöhnt hatte, und seine Lider waren fast vollständig gesenkt, dass es den Eindruck erwecken mochte, er hielte seine Augen geschlossen. Dass dem nicht so war, war seiner Erfahrung geschuldet, denn selbst in solch einer Situation konnte und durfte er sich nicht vollständig entspannen.
So bemerkte er auch, dass sie ihre Augen vollständig öffnete und spannte sich innerlich an, weil er ahnte, dass sie irgendetwas vorhaben mochte. Aus dem Augenwinkel bemerkte er ihren Griff und auch, was sie da hervor zog. Bereit, zu reagieren und auszuweichen, wurden seine Hände ruhig und im nächsten Moment zeigte sie ihm, was sie mit ihrer Waffe vorhatte. Eine Warnung, anders war diese Aktion nicht zu deuten, selbst ohne ihren Worten. Und dennoch erheiterte es ihn, dass sie noch immer wütend auf ihn war. Welch eine kleine Wildkatze!
Er öffnete gemächlich seine Augen und ließ sie das spöttische Funkeln darin erkennen, sofern ihm die Flammen keinen Strich durch die Rechnung machten. Bei ihrer Bemerkung hüstelte er leise und packte ihren Po fester, damit sie eben nicht von ihm runterrollen konnte. Oh nein, so einfach würde sie ihm nicht entkommen!
"Wer sagt, dass ich das getan habe?", konterte er und nutzte den damit verbundenen Moment der Überraschung ob seiner Aussage, um sie an der Taille zu packen und von ihm runter zu heben. Noch ehe sie begreifen würde, folgte er ihr und lag daraufhin zwischen ihren Schenkeln, die Hände dicht beiderseits ihres Kopfes am Boden aufgesetzt, um sie nicht mit seinem gesamten Gewicht zu belasten.
Dicht über ihrem Gesicht schwebte jetzt seines und er strich wie ein Hauch mit seiner Nasenspitze ihre Wange entlang in Richtung ihres Mundes. Direkt vor dem Ziel wandte er sich ihrer anderen Seite zu und verharrte schlussendlich genau in der Mitte. "Vielleicht gefällt es mir auch einfach, wenn du so wütend bist und deine Krallen zeigst, mein Kätzchen.", raunte er ihr zu.
Er schnappte nach ihren Lippen, um daran zärtlich zu knabbern. Zugleich drückte er seine Hüfte gegen ihre Mitte und ließ sie wieder einmal seine volle Größe spüren. "Wenn deine Augen brennen, deine Wangen glühen und dein Atem heiß über deine Lippen strömt.", fuhr er mit jenem unwiderstehlichen Timbre fort, mit dem er sie um den Verstand zu bringen gedachte. Leicht begann er sich an ihr zu reiben und beoabchtete aufmerksam ihre Mimik.
War sie soweit, dass er noch weiter gehen konnte? Oder bräuchte sie noch mehr Überredung, bis er sie aus ihrer Hose schälen könnte? Obenrum würde er sich zu helfen wissen und müsste sie nicht völlig entblößen. Dazu wäre ein anderes Mal mehr Zeit und vollkommen allein waren sie schließlich auch nicht. Zwar war der Schlaf am Feuer direkt tief, jedoch würde er nicht ewig anhalten und ein bisschen Ruhe würden auch sie beide benötigen, wenn er mit ihr fertig wäre, bevor sie wieder aufbrachen.
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 22. Mai 2021, 08:39

Eleyna wusste, dass, wenn sie am Morgen aufwachte, sie diejenige sein würde, die die Blessuren dieser Auseinandersetzung davontrug. Ihr Handgelenk pochte, auch wenn er sich zurückgehalten hatte und würde sicherlich eine hässliche Dehnung der Bänder nach sich ziehen. Doch in den Jahren, als Spionin, hatte sie auch gelernt, kleinere Blessuren wegzustecken. Nichts worüber man sich später noch Gedanken machen würde. Jetzt schürten seine Attacken, die weitaus heftiger sein würden, wenn er sie als Feind betrachten würde, lediglich ihren Zorn und die Schmerzen dahinter, hielten das Feuer am Brennen. Erst, als er es für richtig erachtete, unterband er ihre kleinen Wutausbrüche und besiegelte das Ende dessen mit einem Kuss. Eleyna spürte eine andere Art Hitze durch ihren Körper kriechen und saß kurze Zeit später auf ihm. Ihre Wut loderte nach wie vor in ihr und es dauerte eine Weile, bis sie sich vordergründig geschlagen gab. Eleyna entspannte sich langsam und das nicht zuletzt, weil seine Hände, als er ihre losließ, sich kundig auf den Weg machten, sie in den Wahnsinn zu treiben. Sie waren überall. Heiße Abdrücke seiner Finger, wenn sie schon längst an anderer Stelle ihres Körpers, auftauchten und dort wohlige Schauer entfachten. Die Spionin lächelte leicht, als sie sich langsam hinabbeugte und ihn betrachtete. Ihre Augen ruhten auf seinem Gesicht und sie musste sich fragen, warum er es war, der sie so in Wallungen versetzen konnte. Ob es die Gefahr war? Ganz bestimmt. Sie hatte etwas Anziehendes, das war einfach nicht zu leugnen Laogh war ihr Feind. Ein Spion in den Reihen der Dunkelelfen, Meister in seinem Fach und zu diesem Zeitpunkt, unerreichbar für sie. Er wusste was er wollte, nahm es sich und widmete sich dann wieder seinen eigentlichen Plänen. Eleyna wusste, dass sie sehr vorsichtig sein musste, wenn sie es darauf ankommen ließ. Sie stellte ihre rhetorische Frage und bevor er etwas unpassendes, denn eine ehrliche Antwort gab es bei ihm ohnehin nicht, sagen konnte, küsste sie ihn. Sie wollte ihn ablenken, ihm zeigen, was sie ihrerseits mit ihm anstellen konnte, wenn sie wollte und doch war da eine Zärtlichkeit, die sie selber überraschte. Sie überspielte diese gekonnt und hatte wenig später, ihren Fokus wieder. Eleyna verführte ihn subtil, mal ein Kreisen der Hüfte, mal ein leises Stöhnen, wenn er sie packte. Sie liebkoste sein Ohrläppchen und setzte ihren Atem dezent ein, während sie langsam seine Lederweste öffnete. Erst nach einem Moment, kehrte sie wieder zurück zu seinem Gesicht, sah, wie seine Augen beinahe geschlossen waren und setzte ihren Plan in die Tat um.
Eleyna öffnete flink ihre eigene Schnürung der Lederweste und zog dann blitzschnell eines ihrer Messer hervor. Sie merkte deutlich, dass er aufmerksamer wurde, doch nur Sekunden später, sauste die Klinge neben seinem Kopf in den Boden. Eleyna ließ das Funkeln in ihre Augen zurückkehren und erkannte das ihm eigene, spöttische Funkeln in seinen. Sie zuckte mit den Brauen, als sie ihn warnte und war gedanklich schon dabei, von ihm runter zu rutschen, als er in gewohnter Lässigkeit, seinen Konter erhob. Eleyna’s Blick schnellte zu ihm zurück, doch da packte er sie bereits und wenige Atemzüge später, lag sie mit dem Rücken auf der Erde und er hatte sich gekonnt zwischen ihre Beine gedrängt. Ihre dunklen Haare, verteilten sich um ihren Kopf herum und ihre Hände hatte sie an seine Arme gelegt. Sie schaute zu ihm hoch, bevor er sich zu ihr neigte, um sie mit Zärtlichkeiten zu umgarnen. Bei seiner Berührung, schloss sie leicht die Augen, bevor sie sie wieder öffnete, als er weitersprach. Sein Gesicht war ihrem so nah, dass sein Atem an ihren feuchten Lippen, klebte. Sie ließ zu, dass er nach ihren Lippen schnappte und ihre schlanken Hände, drückten seine Arme, als er seine Ausstattung gegen ihre Mitte presste. Dieser Mann war pure Versuchung und sie hasste sich in diesem Moment dafür, dass sie nicht stärker war und anders empfand. Auf der anderen Seite war sie selber heißblütig und hatte immer viel Spaß bei dieser Art des ‚körperlichen Trainings' gehabt. Eleyna blickte ihm erneut ins Gesicht und sie wusste, dass sie die Finger von ihm lassen musste. Sie wusste, dass er sie manipulierte, dass er sie nach seinem Gusto lenkte und sie war trotzdem gewillt darauf einzugehen. Das war eben die Sache am Spionagewesen: Man hatte nie mit ehrlichen Vertretern dieser Berufsklasse zu tun. Alles baute auf Lug und Trug, auf Schein und Sein auf und Laogh war ihr mindestens fünf Schritte voraus. Die Vorsicht kitzelte Eleyna im Nacken und das Verlangen ganz woanders. Ihr Gesicht blieb ernst, als er sein Timbre einsetzte und sie so offen stimmen wollte, für sein ‚Anliegen'. Die Mischlingselfe ließ ihre Hände seine Arme hinauf wandern, bis sie seine Schultern erreichte. „Wir beide wissen, dass du mich für manipulierbar hältst und es in diesem Moment tust“, schnurrte sie ihm entgegen und ihre Stimme war ein samtiges Raunen. Sie ließ ihre Hände weiter wandern, bis sie seinen Hals erreichten. Hier blieb eine Hand liegen, während die andere weiter an seinen Nacken fuhr. Ihren Zeigefinger legte sie wie scheinbar zufällig, auf eben jene Stelle, die ihr zuvor zum Verhängnis wurde. Sie versuchte es nicht zu verheimlichen, was sie tat und trotzdem lag darin eine gewisse Gefahr.
Eleyna blieb mit ihrem Blick in seinen Augen hängen, während er sie wieder reizte und sich leicht an ihr rieb. Sie biss sich auf die Unterlippe, während sie ein Bein um das seine schlang, um ihn näher zu sich zu bringen. „Du nimmst dir, was du willst..“, flüsterte sie, denn auch ohne Elfenohren, waren sie so dicht beieinander, das alles andere viel zu laut gewirkt hätte. Ihre Hand, die an seinem Nacken und an eben jener, empfindlichen Stelle, ruhte, rutschte zurück auf seine Schulter, bevor sie beide Arme über ihren Kopf streckte und sich unter ihm räkelte. Eleyna präsentierte ihm, ihren schlanken Körper noch mal deutlich. „Verfolgst deine eigenen Ziele …“, raunte sie weiter und kehrte mit ihren Händen zu seinem Körper zurück. Sie löste sein Hemd etwas und schob es nach oben, sodass sie an die Schnallen oder Schnürung, seiner Lederweste kam. Flink löste sie sie und nur kurz darauf, legte sie ihre schlanken Finger, unter dem Hemd und der Weste, an seine nackte Haut. Sie fuhr mit ihren Fingerkuppen tiefer, bis sie den Rand seiner Hose erreichte. Hier verharrte sie, strich nur mal flüchtig die Haut an dem Hosenbund entlang. „Und würdest jeden ans Messer liefern, wenn es dir nützt.“, schloss sie und stellte fest, als dass sie tadelte. Dann reckte sie sich ihm entgegen, und küsste ihn verlangend, fordernd, intensiv. Sie ließ ihn abermals von ihren Lippen kosten, ihrem Zungenspiel versuchen und ihn erahnen, dass sie noch längst nicht alles gezeigt hatte. Eleyna’s Herz klopfte wie wild dabei, spürte wie sie innerlich zerfloss bei der Nähe zu ihm, seiner Wärme und seinem ‚Werben', mit seiner Hüfte. Eleyna ließ sich zurück ins Gras sinken und entließ auch sein Bein, welches sie mit dem ihren umklammert hatte. Sie schloss die hellen Augen, die ihm viel verraten konnten, auch in diesem Moment und, dass er genau die Wirkung erzielte, die er beabsichtigte. Dann holte sie tief Luft, öffnete ihren Blick für ihn und legte ihre Hände an seine Kleidung auf seiner Brust. „Aus irgendeinem Grund, bin ich zurzeit mehr nützlich, als lästig. Nur deshalb lebe ich noch.“, sagte sie fest und zeigte ihm damit, dass sie durchaus verstand, wie diese Gemeinschaft auf Zeit, zustande gekommen ist. Sie lächelte flüchtig, blickte auf seine Schnürung des Hemdes, am Hals und legte ihre Finger um diese. Kurz huschte ein Bedauern über ihr Gesicht, doch dann war sie fest entschlossen und zeigte ihm, dass nicht nur er eine immense Selbstbeherrschung besitzen konnte: „Und deshalb… konzentrieren wir uns lieber auf das eigentliche Ziel.“, sie sah zu ihm hoch und lächelte fein. Danach stützte sie sich auf ihre Unterarme, um sich langsam unter ihm hervor zu schieben und zu befreien. Bevor sie jedoch gänzlich Abstand zu ihm erreichte, küsste sie ihn noch mal hauchzart, fast flüchtig bevor sie schloss: „Vielleicht überleben wir dann alle.“. Eleyna bedauerte ihre Entscheidung, aber sie hielt an ihr fest. Sie würde Laogh nicht die Genugtuung geben, es bei ihr geschafft zu haben, nur um sie in einer anderen Situation ans Messer zu liefern und sich lachend -oder hüstelnd- aus dem Staub zu machen. Sie musste ihm zeigen, dass sie durchaus in der Lage war, seinen Avancen zu widerstehen, auch wenn es ihr bei weitem nicht so leicht fiel, wie ihm. Sie wollte ihn. Sie wusste auch, dass diese Spannung, dass das Knistern nicht verschwinden würde und sich das ‚Problem' nur verschob. Doch jetzt war nicht der Augenblick. Er hatte ihr klar gezeigt, dass er sie nicht einweihte in seine Pläne und sie würde sich nicht mit einer schnellen, wenn auch vielversprechenden, Kostprobe seines Könnens, zufrieden geben und danach brav das Frauchen an seiner Seite sein, so lange er das gebrauchen konnte. Und sie hatte selber eine Aufgabe. Sie musste vor allem Arrond vor ihm beschützen. Wer wusste schon, was Laogh mit ihm vor hatte und da wäre es fatal, wenn sie vorher völlig blind für den Mann blieb, der es bisher als einziger schaffte, sie so sehr zu reizen.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Montag 24. Mai 2021, 19:37

Zwar würde der Schatten ebenfalls die ein oder andere geschundene Stelle vorfinden, die sich in den nächsten Stunden mit einem leisen Pochen oder unangenehmen Ziehen auf sich aufmerksam machen würden. Aber das waren Zimperlein, die er kaum wahrnehmen würde, sollte sie nicht betont den Finger drauf legen oder es ihm sonst wie zupass kommen, den Leidenden zu mimen. Das würde sich noch weisen.
Im Moment hatte er sowieso sein Augenmerk auf anderes gerichtet und diese Person wollte er endlich vollständig um den Finger wickeln. Dass sich ihr Wille als stärker als gedacht erweisen würde, das konnte er noch nicht ahnen.
Er erlaubte es ihr, auf ihm zu sitzen, und ließ sie spüren, welche Freuden diese Position ihr bescheren könnten, sowohl von seiner Ausstattung her, als auch durch seine Finger, die nicht untätig blieben. Gleichzeitig bewahrte seine Selbstbeherrschung ihn davor, sich kopflos in die aufsteigende Lust zwischen ihnen hinzugeben und die drohende Gefahr, die ständig von ihr ausgehen mochte, zu übersehen. Nein, er nahm sie ernst und er rechnete durchaus noch mit dem ein oder anderen Angriff, wobei er nicht davon ausging, dass sie ihn tatsächlich würde kastrieren wollen.
Vor einem Mordversuch an ihm hatte er wenig bis keine Angst, dazu war er viel zu gut und seine Instinkte zu sehr geschult, als dass es ihr, sogar mit dieser Nähe, gelingen würde. Bei seiner Männlichkeit hingegen... Er wollte da so einiges damit anstellen und das beinhaltete auch ein gewisses Vertrauen, dass sie ihn dort nicht würde verletzen wollen. Ihre Aktion mit dem Dolch war ihm Warnung genug, sein Vorhaben etwas zu variieren, ohne tatsächlich davon abzurücken.
Es war nicht schwer, sie zu überrumpeln, denn mit seiner Antwort konnte sie kaum rechnen. Und noch ehe sie diese verdaut hatte, packte er sie bereits und änderte ihrer beider Position. Mit einem Mal lag er auf ihr, drückte seine Erregung gegen deren Ziel und stützte sich so ab, dass sie ihm nicht sogleich entkommen, allerdings auch nicht unter seinem Gewicht erdrückt würde. Nun ja, er ließ sich durchaus gerne verwöhnen, doch auch die Oberhand zu haben hatte seinen Reiz.
Deutlich spürte er ihre Finger, während er sich an ihr rieb und sich ihrem Gesicht widmete, und ließ es zu, was sie vorhatte. Schließlich ging er davon aus, bereits endgültig gewonnen zu haben. Es wäre leicht für ihn gewesen, wenn auch nicht zu sehr, und die Reise würde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ausreichend Gelegenheiten, um verschiedene Möglichkeiten ihrer Zweisamkeit auszukosten. Manche Abenteuer waren langweilig genug, sie wirklich nur einmal zu genießen, ausgiebig und dennoch lieber ohne Wiederholung. Bei ihr hingegen konnte er sich vorstellen, dass es auch mehrmals äußerst... annehmlich werden würde.
Schon jetzt gefiel ihm, was sie tat, wie er ihr mit seinem spürbaren Brummen zeigte, als er mit den Lippen zu ihrer Kieferpartie wanderte und schließlich auch ihren Hals küssend liebkoste. Ihre Behauptung indes entlockte ihm sein leises, amüsiertes Hüsteln. Er bewegte sich zu ihrem Ohr, knabberte flüchtig daran und raunte dann direkt hinein:"Und du bist neidisch, weil es nicht umgekehrt ist."
In diesem Moment ließ sie eine Hand in seinen Nacken wandern, nahe dem Übergang zu seinem Schultergürtel und ihm war schlagartig bewusst, welchen Punkt sie dabei erreichen wollte. Unbesiegbar war er nicht, auch wenn er gelernt hatte, die Wirkung mit größter Konzentration etwas zu minimieren. Jedoch konnte sie ihn damit ebenfalls außer Gefecht setzen. Also musste er sie ablenken, schleunigst, wollte er die Stimmung zwischen ihnen nicht gefährden.
Kurzerhand verlagerte er sein Gewicht so, dass der Muskel auf der richtigen Seite schlaffer und somit nicht so angreifbar war, und packte mit der freien Hand ihren Oberschenkel. Diesen zog er abrupt an, presste seine Männlichkeit fest gegen sie und gab ihr einen leisen Klaps auf den Po. Sie sprang drauf an, denn er konnte spüren, wie sie dieses Bein fester um seinen Steiß legte. "Du unartiges Kätzchen.", raunte er in seinem verführerischen Timbre und wollte sie damit endgültig von dem Druckpunkt ablenken.
Schon flüsterte sie und innerlich atmete er tatsächlich auf, als ihre Finger weiter wanderten. Seine Hand indes verließ ebenfalls ihren Platz, strich ihre Seite entlang bis hinauf zu ihrer Brust, um diese durch den Stoff zu reizen und ihr einen gewissen Vorgeschmack auf seine Fingerfertigkeit zu bieten. Ihre Worte dagegen entlockten ihm ein feines, amüsiertes Schmunzeln, das er gekonnt durch das Liebkosen ihres Halses verbarg. Langsam wanderten seine Lippen dabei tiefer, in Richtung ihres Dekolletés, als könne er sich nicht entscheiden, ob er sie dort mit seinem Mund oder mit seiner Hand verwöhnen wollte.
"Als ob du gerade andere Ziele hättest...", murmelte er dabei gegen ihre Haut und knabberte leicht daran, ehe er die Zeichen seiner Zähne mit der Zunge nachfuhr, als könne er sie damit ungeschehen machen. Er merkte, dass dieses Gespräch sich in eine Richtung entwickelte, die ihm nicht recht gefiel. Allerdings war es ihm im Endeffekt auch gleichgültig, da er davon überzeugt war, trotzdem an sein Ziel gelangen zu können.
Also ließ er sie reden und neckte sie seinerseits mit seinen Antworten. "Wenn ich so bin, wäre es nur ratsam für dich, wenn du mir anderweitig nützt und mein Interesse wach hältst, nicht wahr?", gab er leise und mit seinem verführerischen Timbre zurück, zog ihre Korsage leicht runter und konnte dadurch ihre Brust entblößen. Nun ja, zwar nicht ganz, aber ausreichend, dass er seinen warmen Atem mit Leichtigkeit durch ihre Tunika hindurch dringen lassen konnte.
Dabei stellte er fest, wie sie sich unter ihm räkelte, sodass er instinktiv aufsah. Schon reckte sie sich ihm entgegen und er hatte keinen Grund, diesen Kuss nicht anzunehmen. Genauso leidenschaftlich wie sie erwiderte er ihn und wollte sie mit seinem Zungenspiel um den Verstand bringen, während seine Finger unter dem dünnen Stoff nach der harten Spitze tasteten, um diese noch mehr zu reizen. Sicher, es geschafft zu haben, ließ er zu, dass sie den Kuss beendete.
Schon wollte er sich mit seinen Lippen ein neues Ziel suchen, als sie ihr Bein von ihm runter nahm. Er griff danach und wollte es zurück legen, weil ihm diese Position durchaus gefiel, solange er sie untenrum nicht einfach entkleiden konnte. Doch dann spürte er ihre Hände auf seiner Brust und etwas ließ ihn innehalten.
Sein Atem ging etwas schwerer und ein Mann mit weniger Willenskraft könnte längst keinen klaren Gedanken mehr fassen. Laogh hingegen hob eine Augenbraue leicht an und sein Blick wurde für einen Moment skeptisch. Daraufhin musterte er ihre Mimik genauer, soweit das spärliche Licht es ermöglichte, und bemerkte auch das kurze Bedauern darin. Es dauerte ein paar flüchtige Atemzüge, bis ihm allmählich aufging, dass er jetzt nicht direkt an sein Ziel kommen würde. Auch er befand dies als bedauerlich, allerdings verlor er seine Fassung nicht. Nein, im Gegenteil, er akzeptierte im Stillen diese Verzögerung und das spöttische Funkeln kehrte in seinen Blick zurück.
Seine Erregung klang ab, als sie den Kontakt zu ihm abbrach, indem sie sich unter ihm hervor schob. Er ließ sie gewähren und richtete sich stattdessen auf, um sich auf seine Fersen zu setzen. "Tztztz, also wirklich, so schätzt du mich ein? Als einen Meuchelmörder, der keine andere Wege kennt, als Leichen auf seinem Weg zu lassen?" Der Schatten legte die Hand auf sein Herz und seufzte theatralisch. "Das kränkt mich aber jetzt wirklich sehr!", spottete er betont übertrieben.
Um im Anschluss daran mit den Schultern zu zucken und langsam aufzustehen. Seelenruhig schloss er seinen Lederschutz und daraufhin das Hemd darüber wieder, strich den Stoff glatt und blickte am Ende weiterhin spöttelnd auf sie herab. Ganz so, als hätte es die Spannung zwischen ihnen gerade eben nicht gegeben und als wäre nicht er derjenige, der sie endlich vernaschen wollte. "Du wolltest die Wache übernehmen, nicht wahr? Bitte, tu dir keinen Zwang an. Aber erwarte nicht, dass ich dich festhalte, sobald du vor Müdigkeit vom Pferd fällst... oder dir ein weiches Lager auf dem Karren richte, damit du deine Äuglein ausruhen kannst.", reizte er sie und deutete ein knappes Nicken an.
Dann drehte er sich um. Noch einmal sah er über die Schulter zu ihr zurück, ein feines, spöttisches Lächeln im Mundwinkel. "Ich werde jetzt erst einmal meine Träume genießen.", bemerkte er noch und wollte sie damit kurzerhand stehen lassen, allein, im Dunkeln, mit all der Lust in ihrem Körper, die er ausgelöst hatte. Zumindest ging er davon aus, denn ihr Körper hatte eine entsprechende Sprache gesprochen.
Bedauerlich nur, dass er die seine wieder einmal kontrollieren musste und nicht ausleben konnte. Dabei hätte er sich nur zu gerne die kurze Zeit der Rast auf diese Weise vertrieben. Aber nun ja, etwas leichter Schlaf wäre sicherlich auch nicht verkehrt. Obwohl es durchaus an seinem Selbstbewusstsein zu knabbern drohte, dass sie ihn gerade zurück gewiesen hatte. Wenngleich noch nicht ausreichend, als dass er sich darüber hätte Gedanken machen müssen. Beim nächsten Mal eben, da würde sie ihm nicht mehr widerstehen können!
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Dienstag 25. Mai 2021, 08:30

Sein Gewicht drückte sie gegen den Boden und sie konnte nicht umhin festzustellen, dass es… ihr gefiel. Ihre Augen ruhten in seinem Gesicht, während er sich nach kurzem Innehalten zu ihr neigte und ihr Gesicht mit Zärtlichkeiten bedeckte. Eleyna versiegelte kurz ihre Augen, bevor sie ihre Hände wandern ließ. Sie spürte seine Lippen auf ihrem Hals, lächelte ungesehen dabei, weil es eine empfindliche Stelle dort gab, die ihr wohlige Schauer über den Körper jagte, doch sie verlor ihre zweite Warnung an ihn, nicht aus den Augen. Langsam, schmeichelnd, bewegte sie ihre Hände über seine Schulterpartie und ließ dann ihre Rechte soweit hinauf gleiten, dass ihm schlagartig bewusst werden musste, wohin sie ihre Finger lenkte. Eleyna lächelte abermals, als er seine Position soweit verlagerte, dass diese spezielle Stelle schwieriger zu erreichen wäre. Es lag nicht in ihrem Sinne, ihm alles mit gleicher Münze heimzuzahlen, doch es reichte ihr, dass er wusste, dass sie nicht ganz so weich in seinen Händen war, wie er es vielleicht gewohnt war. Die Elfe ließ ihre Hände hinabsinken und erntete einen kleinen Klaps, der sie scharf ausatmen ließ und nach dem sie ihr Bein, um seines legte. Ihr Herz randalierte in ihrer Brust. Seine Nähe machte sie wahnsinnig und sie hätte sich ihm am Liebsten früher statt später vollends überlassen. Auf seine verbale Rüge, schnurrte sie lediglich leise und schloss die Augen, als er seine Hand über ihre Seite wandern ließ. Sie keuchte, nachdem er sich ihrer Brust widmete und zog die Unterlippe ein, um ein lustvolles Stöhnen zu unterdrücken. Sie würde ihm nicht lange standhalten können, wenn sie sich nicht beeilte.
Eleyna spürte, dass ihr das in der letzten Zeit gefehlt hatte und dass sie es trotz allem sehr genießen konnte, wenn er sie berührte, ihr in Aussicht stellte, was er alles mit ihr anstellen konnte. Sie fragte sich, trotz des Moments, als er ihr Dekolleté mit seinen Lippen benetzte, ob es dieses eine Mal sein würde, ob es dabei blieb oder ob sie danach völlig verloren wäre? Da sie sich selber keine klare Antwort darauf zu geben wusste, war es umso wichtiger, standhaft zu bleiben. Sie sollte nichts riskieren, wenn sie Arrond finden und vor ihm beschützen wollte. Und sie ahnte, dass Laogh es durchaus schaffen konnte, dass sie die Vorsicht für einen Moment fahren ließ.
Im Grunde hatte er diesen Umstand bereits bewiesen, was ihr wiederum etwas die Augen geöffnet hatte. Nur deshalb gab sie sich jetzt nicht gänzlich ihrer Lust hin. Seine Worte, die er ihr gegen ihre Haut nuschelte, entlockten ihr einen leisen, aber ehrlichen Lacher. „Immer das Ganze im Auge behalten.“, neckte sie ihn und legte den Kopf erneut in den Nacken, während ihre Hände sein Haar noch ein wenig mehr in Ordnung versetzten. Sie spürte den warmen Atem an ihrer Tunika, spürte wie der feuchte Stoff an ihrer fast entblößten Brust klebte und ihr Körper zeigte, bei all dem verbalen Geplänkel, was er wirklich empfand. Dann setzte er nach und Eleyna rollte leicht die Augen. Sie kam ihm entgegen, küsste ihn verlangend und zeigte ihm, dass auch er sich auf etwas freuen durfte, wenn sie endlich jede Vorsicht hinter sich ließen. Die Erwiderung löste heiße Wellen aus, die sie erfassten. Sie beendete den Kuss dennoch und schaute ihn noch mal an. Sie nahm kurz sein Kinn zwischen Daumen und Finger und raunte dann: „Das würde ein entschiedenes Ende nur verzögern und die Mühe vergebens", zwinkerte sie wissend und nahm dann ihr Bein von seinem. Es wurde Zeit. Sie musste das beenden, sie würde sonst an eine Grenzerfahrung gelangen, bei der sie nicht klar sagen könnte, ob sie nicht alles auf eine Karte setzen und mit ihm schlafen würde. Das Vorspiel verhieß schon vieles, doch die Vorstellung, wenn es wirklich dazu käme, dass sie sich einander hingaben, ließ sie deutlich die Vorfreude in ihrer Mitte spüren, die ihr mit vehementem Pochen zu verdeutlichen versuchte, dass der Kopf nicht immer gewinnen könnte. Doch nein, heute nicht.
Eleyna schob sich langsam unter ihm hervor und betrachtete ihn, während er sich seiner gespielten Empörung hingab. Ihr Blick erfor jedoch etwas, als er die Schultern zuckte. War das sein Ernst? Nach allem was sie so eben gespürt hatte, konnte es ihm nicht gleichgültig sein. Oder doch? Kurz gab sie sich der aufkommendem Unsicherheit hin, doch dann straffte sie die Schultern und verbarg diese hinter einer Maske. Sie verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln bei seinen Worten. „Tut mir leid, deine Gefühle zu verletzen", gab sie ebenso gespielt erschrocken zurück, dann widmete sie sich ihrer Tunika, zog sich vernünftig an, während er über ihr stand und seinen Spott heraufbeschwor. Eleyna beobachtete ihn und ließ die Augen über seinen Körper wandern. Er war wirklich meisterhaft darin, sich auf so eine Niederlage einzulassen. Nichts gab Aufschluss auf das, was soeben noch voller Inbrunst in ihnen gebrannt hatte. Es kränkte sie auf eine Art und doch half es ihr auch, sich langsam zu beruhigen, auch wenn sie deutlich die Auswirkungen seiner Hände und Lippen spürte. Die nächsten Worte wirkten dann trotzdem wie eine Retourkutsche und Eleyna gestand sie ihm zu. Sie hatte sich durchgesetzt, ihm gezeigt, dass er nicht alleine dafür sorgen konnte, dass sie ihm bereitwillig die Schenkel spreizte, sondern, dass er trotz seiner unumstrittenen Wirkung, ihre Gunst benötigte. Gleichzeitg zeigten ihr diese Worte, dass er nicht ganz so glatt war, wie er sie glauben lassen wollte. Diesen kleinen Dämpfer, musste sein Ego vielleicht haben, damit er sich etwas mehr Mühe gab, wenn er es denn noch wollte. Doch jetzt richtete sich Eleyna ebenfalls langsam auf, nachdem er sich schon umwandte und beendete ihr Anziehen. Auch sie strich den Stoff glatt, bevor sie antwortete: „Die Ideen haben beide etwas für sich, aber mach dir um mich mal keine Sorgen. Ruh dich etwas aus, ich komme klar.“, grinste sie und wählte bewusst die Formulierung. Sie hatte die Hände in die Taschen gesteckt, kopierte seine lässige Haltung, doch es sah ganz anders in ihr aus. Als er sich zum Gehen wandte, war sie gedanklich schon mit der Wache beschäftigt, doch seine Worte, ließen sie abermals den Kopf heben. Ihren Augen funkelten leicht und noch immer lächelte sie fein. „Oh, ich bin sicher du wirst es genießen davon zu.. träumen.. Schlaf gut.“, raunte sie keck und entließ ihn dann. Je weiter sich der Schatten entfernte, desto mehr fiel bei ihr die Anspannung ab. Als er beim Lagerfeuer war, blieb sie in der Dunkelheit zurück und atmete aus. Eleyna sank zurück ins Gras, lehnte sich gegen den Baum und schloss für einen Moment die Augen. Ihre Brust hob und senkte sich schnell, während sie die Nachwehen spürte. Sie konnte seine Finger spüren, überall an ihrem Körper und die Erinnerung daran ließen ihren Puls wieder in die Höhe schnellen. Sie sah hinter ihren Lidern sein Gesicht und spürte dem Druck seines Körpers nach. Eleyna war hoffnungslos verloren und die Reise würde offenbar noch lange gehen. Nach kurzer Pause, öffnete die Spionin ihre Augen wieder und richtete sie auf einen unbestimmten Punkt in der Dunkelheit. Immer wieder tauchte das Gesicht Laogh's vor ihr auf doch sie schaffte es nach geraumer Zeit, ihn vorerst abzuschütteln. Sie konzentrierte sich auf die Umgebung, lauschte mehr, als dass sie sah, denn ihre Ohren waren hier viel nützlicher. Es fiel ihr nicht schwer, sich wach zu halten, war sie doch unfreiwillig ausgeruht. Die Aktion rief immer noch ein Schattenbild ihrer Wut hervor, doch das vermischte sich lediglich mit ihrer eigenen verkorksten Gefühlswelt. Ab und an schaute sie zum Schein des Feuers, überprüfte, ob sich dort was regte, doch zumindest Rodrick und Lauryn schliefen nach wie vor. Während Eleyna’s Wache vertrat sie sich auch hier und dort mal die Beine, kehrte leise zum Feuer zurück, doch nicht, um Laogh im Schlaf zu ermorden oder zu vernaschen- so ganz wusste sie das noch nicht-, sondern, um sich nach Rodrick zu erkundigen und ob er noch lebte. Dann ließ sie die Schlafenden wieder alleine, drehte eine kleine Runde, um das Lager und setzte sich wieder an „ihren" Baum. Eleyna streckte die Beine aus, verschränkte die Arme und ließ die kühle Nacht wachsam an sich vorbeiziehen.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Dienstag 25. Mai 2021, 18:52

Es hätte ein kurzweiliges Abenteuer werden sollen, mit viel Vergnügen auf beiden Seiten und einer wohligen Befriedigung danach, aufgrund derer die Konzentration wieder auf anderes gerichtet werden konnte. Aber nein, sie beschloss, ihn lieber auf Abstand zu halten. Ob er darüber beleidigt war? Auf jeden Fall! Ob er es ihr zu zeigen gedachte? Nie und nimmer!
Genauso wenig wie es bedeutete, dass er aufgeben würde. Er würde eine andere Strategie einschlagen, aber bislang gab es in Celcia noch keine einzige Frau, die ihm widerstehen konnte, wenn er es darauf anlegte. Und er würde sich lieber selbst in den Allerwertesten beißen, als dass sie die erste wäre.
Immerhin, die Reise würde mehrere Tage, wenn nicht Wochen dauern, je nachdem, wie gut sie voran kommen würden. Ausreichend Zeit für ihn, sie soweit zu umgarnen und herauszufordern, dass sie gar nicht anders mehr konnte, als ihm zu Füßen zu liegen und um seinen Körper zu betteln. Davon war er überzeugt und nichts würde ihn von dieser Sichtweise, geboren aus jahrzehntelanger Erfahrung, abbringen. Nicht einmal ihre Warnung mit den Fingern an jener empfindlichen Stelle, noch ihre Worte, die durchaus Wahrheit in sich trugen.
Er hatte schon viele dazu gebracht, ihm zu vertrauen, und sie früher oder später wieder fallen gelassen. Nicht unbedingt, indem er für deren Ende gesorgt hatte, aber doch für ein Ende ihres Kontaktes. Wieso sollte es bei ihr anders sein? Im Endeffekt war sie ihm vorerst nützlich und noch ein wenig mehr, wovon sie nicht einmal etwas ahnte und das war auch gut so. Sobald sie allerdings ihr Ziel erreicht hätten... Ja, dann wäre er auf und davon und bei ihrer nächsten, möglichen Begegnungen könnte es durchaus passieren, dass sie auf verschiedenen Seiten stehen würden.
Wie auch immer, er verschenkte sein Herz nicht und das hatte sie gut erkannt. Dennoch war er einem heißen Abenteuer nicht abgeneigt und sie eigentlich auch nicht, soweit er aus ihrer Vergangenheit ebenso wusste, wie von ihrer Körpersprache deuten konnte. Und trotzdem...
Er schnaubte lautlos und beschloss im selben Moment ihrer Abfuhr, als sie sich unter ihm hervor schob, sie anderweitig zu reizen. Es reichte also nicht, wenn er ihr einheizte und ihre Säfte zum Fließen brachte? Gut, dann war er einmal gespannt darauf, wie rasch sie ihn anspringen würde, wenn er genau das Gegenteil machte.
Einen Vorgeschmack darauf zeigte er ihr sogleich, indem er sich aufrichtete und scheinbar ungerührt wieder anzog. Sogar seine Frisur richtete er, soweit dies allein mit den Händen und ohne ein Spiegelbild möglich war. Dabei überspielte er den Moment, den auch er benötigte, um sich wieder zu beruhigen, gekonnt. Bei ihrer Erwiderung stieß er ein leises, abfälliges Schnauben aus. "Ungezogen und verlogen! Du genießt es, mich zu kränken!", beschwerte er sich weiterhin übertrieben, um davon abzulenken, dass sein Herz noch nicht völlig seinen gewohnten, gemächlichen Rhythmus gefunden hatte.
Er schmeckte noch immer ihre Lippen und ihre Haut, hätte nur zu gerne noch einmal ihr festes Fleisch in seinen Fingern geknetet und sie dazu gebracht, sich unter ihm zu winden. So schnell jedoch würde sie nicht mehr in diesen Genuss kommen, das stand fest! Bedauerlicherweise sprang sie nicht ganz so darauf an, wie er es sich gedacht hatte, denn sie gewährte ihm nicht einmal einen wütenden Blick. Trotzdem zog er seinen Plan durch, war schließlich wieder einigermaßen ansehnlich und machte sich daran, die restliche Zeit wenigstens Schlaf finden zu wollen.
Er wandte sich von ihr ab und das war auch gut so, denn seine Maske des Spotts bröckelte etwas. Schon jetzt hatte er sie deutlich zu nahe an sich heran gelassen, selbst, wenn es lediglich auf die körperliche Art war, und es ärgerte ihn, dass sie sich ebenfalls relativ gut im Griff hatte. Unauffällig atmete er die kühle Nachtluft ein und gewann seine Fassung zurück.
Noch einmal wandte er den Kopf, um sie über die Schulter hinweg mit seinem kühlen, spöttischen Lächeln zu bedenken. "Keine Sorge, in meinen Träumen werde ich Dinge tun, um die du mich noch anbetteln wirst.", versprach er ihr mit seinem speziellen Timbre. Dann ließ er sie einfach stehen und lauschte lediglich auf eine Reaktion.
Kurz darauf erreichte er das Lagerfeuer und vergewisserte sich, dass Lauryn friedlich schlummerte. Trotz allen Ärger und all der Lust in seinen Adern war ihm diese flüchtige Überprüfung wichtig. Erst danach legte er sich auf die letzte freie Decke, auf die Seite, dem Licht zugewandt, bettete seinen Kopf auf seine Hände und schloss die Augen.
Sein Schlaf kam rasch, dank unzählig langer Übung, und war dennoch von sehr leichter Natur. Auch in diesem Zustand blieb er wachsam, lauschte auf jedes mögliche Geräusch und war sofort wieder munter, sobald etwas in seiner Nähe geschah. Meistens war es nichts weiter als ein typisches Knacken oder leises Rauschen, wenn eine Brise aufkam.
Einmal bemerkte er aber auch, dass sie sich näherte, obwohl sie sich äußerst leise verhielt. Kaum merklich linste er unter seinen Lidern in ihre Richtung und konnte erkennen, dass sie nach dem Verletzten sah. Da sie ihn nicht beachtete dabei, erlaubte er sich ein flüchtiges, hinterhältiges Grinsen, ehe er wieder so tat, als schliefe er.
Damit nicht genug, rutschte er etwas unruhig auf der Decke herum und brummte dabei zufrieden. "Ja... gut so, Kätzchen... tiefer... das geht tiefer...", murmelte er, als träume er gerade von äußerst unanständigen Dingen, die er mit ihr... oder einer anderen Frau, der er diesen Spitznamen geben könnte, anzustellen gedachte. Es würde sie nicht halten, aber es würde ihren Geist beschäftigen, davon ging er aus.
So setzte er noch ein weiteres Brummen hinterher, ehe er betont wieder ruhiger wurde und so tat, als würde er tiefer schlummern. Dabei lauschte er ihren Bewegungen solange, bis sie sich entfernt hatte und er es sich erlaubte, tatsächlich zurück in seinen leichten Schlaf zu gleiten.
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Dienstag 25. Mai 2021, 23:04

Eleyna bedachte den Schatten mit einem Seitenblick, als er von Kränkungen und Verlogenheit sprach. Sie schnaubte mindestens so abfällig wie er und wandte das Gesicht wieder ab. Als ob er ihr etwas über Verlogenheit erzählen musste. Sie spürte das Fünkchen Wut in sich wiederkehren, doch nach außen zeigt sie ihm die kalte Schulter. Wollte sie ihn kränken, als sie ihn abwies? Eleyna stellte sich wahrlich diese Frage und fand keine klare Antwort darauf. Sie erhob sich aus dem Gras, um sich ihrerseits zu richten. Ihr Blick fiel auf ihn, während er sich durch das Haar strich und sich betont gleichgültig gab. So sah eine Kränkung aus und sie würde ihm das bei Gelegenheit noch mal deutlich sagen. Eleyna hatte deutlich gespürt, dass er sie wollte. Da konnte er noch so sehr mit den Schultern zucken und sie links liegen lassen, er wollte sie. Er hatte es darauf angelegt und auch daran würde sie ihn beizeiten erinnern. Laogh schien sich seiner Sache so sicher zu sein, dass sie es fast schon sportlich sah, ihm das Gegenteil zu beweisen. Doch jetzt, in diesem Moment, war der Nachhall seiner Leidenschaft so greifbar, dass sie daran nicht denken konnte. Sie musste zusehen, dass sie diesen Abgang halbwegs würdevoll über sich ergehen ließ und durfte ihm keinerlei Angriffsfläche bieten. Es war ein Tauziehen, um die lässigste Haltung und sie schlug sich offenbar gar nicht so schlecht, als er sie mit kleinen Sticheleien bedachte. Die Hände in den Taschen, schaute sie dem Schatten hinterher, während er sich noch mal umwandte. Von seiner bröckelnden Maske, hatte sie nichts mitbekommen und erwartete bereits den Spott, der kurz darauf folgte. Sie lächelte und nickte. „Oder du flehst mich an, es tun zu dürfen", hielt sie ihm kess entgegen und schmunzelte, als er zum Lagerfeuer ging. Eleyna sah noch, dass er sich über Lauryn beugte und nahm sich vor, mehr über diese Verbindung in Erfahrung zu bringen, sobald die Zeit dafür gekommen war. Bisher hatte sie das ein oder andere aufgeschoben und sie würde definitiv klären müssen, ob er sie weiterhin nur als Zierwerk dieser Unternehmung betrachtete oder, ob er vorhatte sie auch in seine Pläne einzuweihen. Die Spionin entließ Laogh vorerst aus ihrem Blick, als dieser sich ans Feuer legte und kehrte zurück zu dem Baum. Alles an ihr schrie nach seinen Berührungen und sie bedauerte, dass sie unterbrochen hatte, was durchaus reizvoll war, doch es ging hier um so einiges mehr. Laogh war niemand, den man einfach so an sich heranließ. Zumindest konnte Eleyna nicht so sorglos damit umgehen, dass er seine Wirkung gezielt einsetzte, um sie zu becircen und seit Beginn ihrer Bekanntschaft versuchte, zwischen ihre Beine zu kommen. Sie durfte den Fokus nicht verlieren. Doch was war hier anders, als die Male zuvor? In Sarma mit Veron? Oder hier und dort in den Städten dieser Welt, wenn ihr danach war? Sie hurte sich nicht durch die Gegend, doch wenn die Chemie stimmte, wieso nicht? Eine echte Beziehung kam für sie nie in Frage, dafür war ihr Leben nicht gemacht. Doch wieso scheute sie gerade dieses Abenteuer? Weil er ihr überlegen war. Das wusste sie, seit er sie das erste Mal angegangen war, im Raum mit der Karte. Von Anfang an war er ein Buch mit sieben Siegeln und Eleyna musste höllisch aufpassen, dass sie ihm nicht in die Falle ging. Sie war stolz auf sich, dass sie ihre Selbstbeherrschung zumindest dieses Mal unter Beweis gestellt hatte, doch konnte sie das jedes Mal? Sollte er es überhaupt noch mal versuchen… wollte sie das denn? Eleyna schloss die Augen und hinter den Lidern zuckten unanständige Bilder auf, die sie sofort spüren ließen, dass das ein wirklich hartes Stück Arbeit sein würde, wenn sie das unterbinden wollte. Sie stieß den Atem aus und rieb sich durch das Haar. Auch ihres hatte die Auseinandersetzung und das darauffolgende Hingeben ihrer Leidenschaft nicht überlebt, sodass sie sich die Haare neu zu einem legeren Zopf band. Schon immer hingen ihr die Strähnen in die Augen, was sie jedoch nach all den Jahren nicht mehr störte. Sie war nicht sehr eitel. Eleyna erhob sich nach einiger Zeit, um sich die Beine und die Kälte zu vertreten und umrundete das Lager, bis sie sich nach Rodrick erkundigte. Sie musterte den Menschen einen Moment und achtete vorerst nicht auf Laogh, bis sie sich erhob und eben jener anfing vermeintlich im Schlaf zu reden. Sie blieb stehen und lauschte, was er sagte, bis sich ihre Augenbrauen hoben. Meinte er wirklich, dass sie glaubte, dass er, der große Laogh, tatsächlich im Schlaf sprach? Und dann so plump? Eleyna bedachte ihn mit einem langen Blick. Ob er eigentlich jedes Objekt seiner Begierde Kätzchen nannte? Und wieso interessierte sie es überhaupt, ob er das tat? Sie verdrehte die Augen, dass er es trotz seiner billigen Scharade geschafft hatte, dass sie überhaupt über irgendwas nachdachte. Noch immer ruhten die Augen auf ihm und sie überlegte ernsthaft, etwas zu entgegnen. Es gäbe einige Möglichkeiten, doch sie entschied sich dagegen und wählte den Weg zurück, zu dem Baum. Das war genug Gereibe an einem Abend. Sie brauchte Abstand. Eleyna blieb hier einen Moment sitzen und ihr Blick glitt immer wieder zum Lagerfeuer. Sie lauschte mit den Ohren auf Geräusche, die nicht da sein sollten, während sie den Schemen musterte, der sich seitlich zum Schlafen gelegt hatte. Laogh würde ihr noch viele Probleme bereiten, dessen war sich die hübsche Mischlingselfe sicher. Es war nur die Frage, ob sie diesen gewachsen wäre? Wie sollte sie das alles unter einen Hut bringen? Die Rettung von Arrond, das Überleben von Rodrick, das Spiel, um ihre Loyalität und das Spiel um ihre Libido? Und auch wenn sie, bei dem Gedanken an Laogh, Lust empfand… wieso lebte sie sie nicht einfach aus? Was war der Grund, dass sie die Finger nicht von ihm lassen konnte? Es ärgerte sie, dass er es offenbar schaffte, sie ebenso zu locken, wie viele Frauen vor ihr und doch … sie war definitiv gewillt, ihm gehörig in die Suppe zu spucken. Alleine aus dem Gedanken heraus, dass er viel zu überheblich war und einen Denkzettel benötigte, den sie ihm nur zu gerne, ausstellte. Eleyna wandte den Blick ab und schaute kurz in die Dunkelheit. Alles erschien ruhig. Sie erhob sich abermals, ging langsam zu ihrem Rappen herüber und fischte eine Feldflasche hervor, aus der sie dann einen Schluck trank. Sie wandte sich dabei einmal im Kreis, um niemanden zu übersehen, oder zu überhören, während ihr Blick auf das Trio am Feuer hängen blieb. Da waren sie nun.. ein Meisterspion, ein Gefolterter, eine Sklavin hinter der mehr steckte und sie, eine Mischlingselfe die ein doppeltes Spiel spielte und ganz nebenbei mit dem Feind ins Bett stieg. Oder steigen wollte. Die Reise dürfte einige Überraschungen bereit halten, so viel stand fest…

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Dienstag 1. Juni 2021, 10:56

Er mochte es noch so gut verbergen, er war tatsächlich ein wenig in seinem Stolz gekränkt durch ihren Entschluss, sich nicht gänzlich auf ihn einzulassen. Auf der anderen Seite weckte es auch seinen Ehrgeiz, sie jetzt erst recht in sein Bett... oder ins Gras... oder wo auch immer, zu bekommen. Doch wenn es auf diese Weise nicht möglich wäre, nun, er hatte ausreichend Mitteln und Methode, um es anderweitig zu versuchen.
Früher oder später würde sich der Erfolg einstellen, davon war er überzeugt. Bislang hatte es noch keine Frau geschafft, ihm zu widerstehen, sobald er es darauf angelegt hatte. Die Wartezeit würde lediglich seinen Appetit anregen.
Trotzdem tat er viel, um sich seine wahren Gedanken nicht anmerken zu lassen, und schlussendlich trennten sie sich unverrichteter Dinge. Natürlich nicht, ohne sich noch einen kleinen, verbalen Schlagabtausch zu liefern, der ihn zu seinem amüsierten Hüsteln reizte. "Nicht ich bin hier derjenige, der zu Dank verpflichtet ist.", erinnerte er sie daran, dass sie ihm tatsächlich noch etwas für Rodricks Befreiung und ihre geglückte Flucht schuldete.
Daraufhin aber kehrte er zum Feuer zurück und legte sich, nach flüchtiger Überprüfung der Elfe, hin, um etwas Schlaf zu finden. Ein leichter, wenig erholsamer Schlummer und dennoch ausreichend, um neue Kraft zu schöpfen. Wann hatte er das letzte Mal wirklich tief und fest, vor allem aber traumlos geschlafen? Es war derart lange her, dass er sich nicht einmal recht daran erinnern konnte. Wenngleich er sich jetzt diese Gedanken verbot, um seine Ruhephase nicht unnötig zu verkürzen.
Dennoch war er sofort wach, als er merkte, dass sie sich ihnen näherte, obwohl ihre Aufmerksamkeit nicht ihm galt. Das wollte er ändern und so tat er, als träume er unanständige Dinge, die er mit ihr anzustellen gedachte. Dass sie ihm das glauben würde, nahm er nicht einen Bruchteil einer Sekunde an. Nein, er wollte vielmehr damit erreichen, dass sie in Bezug auf ihn neuerlich in eine gewisse Richtung Überlegungen anstellte.
Und er ging schwer davon aus, dass es ihm auch gelang. Was ihm ihr Abgang auch bestätigte, sodass er sich ein feines, zufriedenes Schmunzeln erlaubte, ehe er sich wieder seinem Schlummer ergab.

Die Nacht blieb auch in der nächsten Stunde verhältnismäßig ruhig. Das Feuer brannte als Wärme- und Lichtquelle vor sich hin, wurde allerdings rasch kleiner. Kurz, bevor es endgültig herunterbrennen und mittelfristig erlöschen konnte, regte sich der Schatten wieder, als hätte er es instinktiv gespürt. Ja, wahrscheinlich war sein Zeitempfinden tatsächlich auch darin geschult. Alles andere war ja auch verwunderlich, immerhin hatte er das Feuer sogar selbst entzündet!
Zuerst lauschte er lediglich auf die Umgebung und als er nichts Verräterisches ausmachen konnte, setzte er sich langsam auf, um sich geschmeidig zu erheben. Als hätte es sein Körper nicht nötig, sich sichtlich zu strecken und mögliche Verspannungen zu lösen, bewegte er sich zu seiner Stute hin. Doch der Schein trog, denn bei jedem einzelnen Schritt hatte er es gelernt, gezielt seine Muskeln zu lockern und seine Beweglichkeit zurück zu erlangen, ohne, dass es jemand sonderlich leicht beobachten konnte.
Als er bei seinem Reittier angelangt war, das ebenfalls im Stehen döste, raunte er ihr ein paar beruhigende Worte ins Ohr, ehe er nach seiner Satteltasche griff und sich einen Schluck frischen Wassers genehmigte. Als die Flasche wieder verstaut war, strich er ein wenig über das Fell seines Tieres, um zu prüfen, ob es nicht zu sehr ausgekühlt war. Dem war nicht so, sodass er zufrieden zum Feuer zurück kehrte und sich daran machte, Lauryn zu wecken.
Geschmeidig glitt er in die Hocke und gab ein paar Laute in einer unverständlichen Sprache von sich, die das Elfenohr der Schlafenden zucken ließ. Schließlich bewegte sie sich, murrte etwas und rieb sich verschlafen die Augen. Allerdings richtete sie sich auch langsam in eine sitzende Position auf und dann streckte sie sich laut gähnend.
Ein flüchtiger, amüsierter Ausdruck huschte über Laoghs Gesicht, während er sich wieder aufrichtete und seine Decke einsammelte, ausschüttelte und schließlich gekonnt zusammen rollte, um sie später hinter seinem Sattel wieder befestigen zu können. Die Elfe hingegen hatte eindeutig tief geschlafen, denn sie hatte Mühe, in die Realität zurück zu finden. Er gab ihr ein wenig Zeit dafür, ungewöhnlich nachsichtig ihr gegenüber, obwohl sie offiziell seine Sklavin zu sein schien. Warum auch sonst hatte sie ihn mit Herr angesprochen?
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Mittwoch 2. Juni 2021, 06:57

Eleyna nahm den Schluck aus ihrer Feldflasche und bedachte das Trio am Feuer eine Weile. Sie fragte sich, wie die Konstellation zustande gekommen war. Nicht, dass sie einfältig wäre, sie wusste natürlich, dass die unterschiedlichste Charaktere für eine Weile zusammenkommen und das selbe Ziel verfolgen konnten. Ihr ging nur nicht aus dem Kopf, dass das alles weit weniger zufällig war, als es den Anschein erwecken wollte. Und der Grund dafür war nicht eine rätselhafte Göttin des Schicksals, sondern in ihren Augen ein normaler Spion aus den Reihen der Dunkelelfen. Nagut , normal vielleicht nicht, das wäre eine massive Untertreibung, doch der Sinn wurde auch so klar. Eleyna drückte den Stopfen wieder in den Flaschenhals und verstaute sie danach wieder. Ihr Rappe schnaubte friedlich und drehte die Ohren, bevor sie ihm sanft mit der Hand über die Nüstern fuhr. Sie ließ ihn alleine, um sich nun für die restliche Wache immer mal wieder wechselnde Positionen zu suchen, die ihr unterschiedliche, strategische Vorteile brachten, sollte sich jemand Ungebetenes in dieses Lager verirren. Sie gnabselte an einem dünnen Zweig, während sie immer wieder das Feuer im Auge behielt und alles, was sich darum tummelte. Doch dieses Mal ruhte der helle Blick nicht auf Laogh. Sie beobachtete Rodrick und musste sich fragen, ob der Mensch das ganze überleben würde. Sie hoffte es, auch wenn er ihr mehr als feindselig gegenüber getreten war. Sie würde Arrond gerne seinen besten Mann und seinen Freund wieder zurückgeben. Eleyna ließ den Blick kurz sinken, denn Freundschaft war ein Luxus in ihrer Welt, den sie nicht haben sollte. Doch die Halbelfe war trotz ihrer Tätigkeit geneigt, Menschen -oder Wesen-, ihr Herz zu öffnen, um sie an ihrem Leben in gewisser Weise teilhaben zu lassen. Sie war kein von Hass und Missgunst zerfressenes Wesen und als solches, wünschte sie sich sogar das einfache, normale Leben. Ihr Blick glitt zu der kleinen Elfe. Eleyna fragte sich, was ihre Gründe sein mochten, dass sie hier bei ihnen war. Es musste eine Geschichte hinter all dem geben, vielleicht würde sie sie eines Tages erzählen. Danach ruhte der blaue Blick wieder auf dem Schatten. Sie musste unwillkürlich grinsen, als sie sich vorstellte, dass er ein normales leben führte. Ein Leben mit Haus und kleinem Grundstück, Obstbaum, Lattenzaun und Familie. Die Mischlingselfe sah Laogh vor ihrem geistigen Auge und grinste. Vielleicht war das ja auch sein wahres Gesicht was wusste sie schon, auch wenn es sie amüsierte, sich den Meisterspion in Schürze und mit Kuchenschüssel unterm Arm vorzustellen. Als das Feuer langsam niederbrannte, wusste auch Eleyna, dass die Zeit der Wache und des Ausruhens vorbei war. Während sie dem Schatten zusah, als er sich, ohne nennenswerte Blockaden aus dem Schlaf erhob, strich sie sich kurz über die Augen und erhob sich dann ebenfalls. Sie hingegen wandte sich nochmal von dem Lager ab, blickte hinein in die vorherrschende Dunkelheit und streckte sich, damit der müde Körper etwas Wärme produzierte und die Muskeln und Sehnen sich lockerten. Sie war zwar müde und etwas steif gesessen, doch das war schnell wieder nebensächlich. Die liebevollen Gesten mit seinem Pferd, entgingen Eleyna, doch als sie sich wieder umwandte, konnte sie sehen, dass Laogh die kleine Elfe sanft weckte und ihr sogar Milde gegenüber zeigte. Sie beobachtete die Szenerie, bis sie sich langsam zum Feuer gesellte. Sie nickte der schläfrigen Lauryn zu, lächelte flüchtig, bedachte Laogh mit einem kurzen Blick und wandte sich dann Rodrick zu. Eleyna kniete sich neben den Mann, hob die Hände und legte sie vorsichtig und nur mit zartem Druck, auf seine Schulter. Sie wollte wissen, wie es um ihn bestellt war und ob er etwas essen wollen würde, wenn er könnte. Gleichzeitig prüfte sie, mit dem Auflegen des Handrückens an seine Stirn, wie hoch oder niedrig das Fieber war. Eleyna erhob sich wieder und die körperliche Steifheit, nach der Wache, war wieder vorüber. Sie überwand schnell die Distanz zu ihrem Tier, holte Wasser, sowie etwas Pökelfleisch, aus der Tasche und ging zurück. Stumm bot sie allen etwas an und würde als Letzte etwas nehmen, um wenigstens den nötigsten Hunger zu stillen. Wann hatte sie das letzte Mal etwas gegessen? Das Frühstück mit Laogh hatte sie jedenfalls ausfallen lassen… aus Gründen. Eleyna blickte den Schatten kurz an. Das war dann schon das zweite Frühstück, das sie zusammen hatten. Diesen kleinen gedanklichen Exkurse beiseite schiebend, glitt auch der Blick von ihm, zu Lauryn. „Lauryn.“, sprach Eleyna sie an und wartete einen Moment, bis die kleine Elfe ihr Gehör schenkte. „Ich kam noch nicht dazu, mich für die Hilfe an..“, sie nickte mit dem Kopf in Richtung Rodrick, „ihm zu bedanken.“. Sie ließ den Namen mit Absicht weg. Bisher hatte sie ihn nicht genannt und würde es vorerst auch nicht. Sie lächelte das Mädchen kurz aber freundlich an. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Laogh zu. Ihr Blick bohrte sich in seine Augen, während sie die Arme vor ihrem Bauch verschränkte. „Bevor wir weiter reisen, habe ich drei Fragen an dich und du wirst sie mir beantworten.“, kam es dann ruhig, aber fest von ihr. Die Wut vom Vorabend war längst nicht mehr so massiv vorhanden. Der Argwohn allerdings durchaus. Alles andere verbot sich die Spionin derzeit aus vielen Gründen. „Zu aller erst wirst du mir erklären müssen, wieso du mich nicht in deinen Plan eingeweiht hast. Du hättest durchaus die Zeit… dafür nutzen können, statt dich… aufzuhalten.“, sagte sie mehrdeutig und schon wieder hätte sie ihm dafür eine verpassen können, doch sie hielt sich zurück. „Und zweitens: Wohin reiten wir?“. Eleyna ließ den Schatten nicht aus den Augen, wirkte ansonsten aber weder angriffslustig, noch sprach sie sonderlich laut. Sie wählte sogar celcianisch, um die kleine Elfe nicht auszuschließen, die offenbar Lerium nicht sprach oder verstand. Trotzdem machte ihr fester Blick klar, dass sie Antworten verlangte und sich ihm nicht einfach ausliefern würde. Zumal, nach ihrem Kenntnisstand, Rodrick kein Ziel genannt hatte und somit war sie misstrauisch, und glaubte nicht eine Sekunde, dass Laogh ab hier nicht weiter wüsste.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. Juni 2021, 09:02

Die Zeit zum Ausruhen war knapp bemessen. Was weniger daran lag, dass die Nacht irgendwann zu Ende wäre und es eine gute Gelegenheit für sie war, im Schutz der Dunkelheit so viele Meter wie möglich zwischen sie und Pelgar zu bringen. Sondern vielmehr, dass sie einen Kranken dabei hatten und dieser nicht sonderlich strapazierfähig war. Ob der Schatten wirklich derart rücksichtsvoll war? Oder verband er damit lediglich den Nutzen, weil er glaubte, Wissen aus Rodrick herausholen zu können?
Was auch immer seine Beweggründe waren, sie blieben den anderen verborgen, solange er daran nichts ändern wollte. Wonach es auch nicht aussah, als er sich ans Feuer legte und dort ausruhte, nachdem ihm sein Vorhaben nicht geglückt war.
Sein Zeitgefühl ließ ihn auch in diesem Zustand nicht im Stich und als es soweit war, erhob er sich und begann mit dem Aufbruch. Noch war es finstere Nacht, die Luft wurde noch kühler und wenn sie schon kein größeres Feuer hatten, täten sie gut daran, sich zumindest zu bewegen, um sich warm zu halten. Ob er das mit einkalkuliert hatte? Sicherlich!
Zuerst kümmerte er sich um sein Reittier, danach um die Elfe, damit diese langsam wieder munter werden konnte. Sie kannten sich nicht erst seit ein paar Stunden und er wusste, wie schwer es ihr fiel, nach zu kurzem Schlaf zurück in die Wirklichkeit zu finden. Also ließ er ihr ein paar Minuten dafür und kümmerte sich stattdessen um seine Sachen, damit sie nicht unnötig länger für ihren Aufbruch bräuchten. Selbst zu Rodrick warf er einen kurzen, prüfenden Blick, jedoch ohne sich ihm zu nähern.
Nur eine Person schien er zu ignorieren. Zufall? Wohl kaum. Rache? Nein, so beleidigt konnte er nicht sein, nicht mehr! Oder etwa doch...? Oder hatte er einen anderen Grund...? Denn selbst, als sie sich dem Feuer näherte und sich offensichtlich wieder zu ihnen gesellen wollte, tat er alles, um sie nicht einmal von der Seite her anzusehen.
Lauryn hingegen gähnte noch einmal herzhaft und rieb sich dann die Augen. "Bei der nächsten Rast will ich mehr Schlaf, sonst fall ich euch vom Wägelchen!", nuschelte sie und entlockte Laogh damit einen tadelnden Laut mit der Zunge. In seinen Augen blitzte es allerdings amüsiert auf, was der Reaktion die Schärfe nahm.
Die Elfe war auch noch viel zu müde, um darauf einzugehen, denn sie reagierte nicht, sondern streckte sich noch einmal ausgiebig im Sitzen. "Und kalt ist es auch.", murmelte sie und rieb sich fröstelnd die Arme.
Dieses Mal ignorierte der Schatten das und wandte sich von dem Feuer ab, um in die Dunkelheit hinter ein Gebüsch zu treten. Nicht, dass er seinen körperlichen Bedürfnissen tatsächlich derart oft nachgehen musste, jedoch hatte er gelernt, jede sich bietende Gelegenheit dazu zu nutzen, um später für längere Phasen des Darbens gewappnet zu sein.
In der Zwischenzeit wurde versucht, den Kranken aufzuwecken. Dieser murrte und fühlte sich noch immer viel zu warm an, aber er war nicht so tief im Schlaf gefangen, dass er nichts um sich herum mitbekam. Sogar die Lider zuckten und ein wenig hob er diese an, um sie rasch wieder zu schließen, weil er direkt ins ersterbende Feuer gesehen hatte.
Trotzdem bekam es auch Lauryn mit und rückte zu ihm, um ihm mit flüsternden Worten Hilfe anzubieten, wenn er sich aufsetzen wollte. Eigentlich wollte der Mensch das nicht, sondern weiter schlafen, aber während ein wenig Essen geholt wurde, konnte sie ihn davon überzeugen, dass es ihm gut täte, sich zu stärken.
So half sie mit, als Eleyna zurück kehrte, ihm etwas zu trinken einzuflößen, geschickt und sichtlich erfahren mit Kranken. Das Essen zu reichen überließ sie dennoch der anderen und zog sich ein wenig zurück, um ihr Platz zu lassen. Rodrick war nicht sonderlich begeistert, hörte jedoch klugerweise auf seinen Körper und kaute langsam, mit halb geschlossenen Augen.
Indes wurde auch Lauryn etwas zu essen angeboten, das sie mit einem entschuldigenden Kopfschütteln ablehnte. Dabei schlug sie die Augen nieder. "Ich... ich esse kein... kein Fleisch...", flüsterte sie und rieb sich verlegen die Hände.
Wie aufs Stichwort erschien in diesem Moment der Schatten und reichte der Elfe einen kleinen Kanten Brot und eine Flasche mit verdünntem Beerensaft darin. Die Elfe nickte ihm dankbar zu und begann ebenfalls zu essen. Nur Laogh schien gerade keinen Appetit zu verspüren, denn er blieb stehen und schien die Wache zu übernehmen, während sie sich allesamt stärkten.
Kauend sah Lauryn zu der anderen und lächelte schief. "Schon gut. Ich bin lieber hier als..." Sie deutete dezent nach hinten, in dem Versuch, dass der Meisterspion es nicht bemerken würde. Doch er hörte es auch so heraus und wusste es obendrein sowieso ohne Hilfe. "... dort.", wisperte sie und biss wieder ins Brot. Es war trocken, alles andere als frisch und trotzdem war ihr klar, dass es besser war als gar nichts.
Rodrick indes hatte nach zwei Bissen von dem Fleisch und einem weiteren Schluck Wasser definitiv genug, sodass er erschöpft wieder zur Seite sank und kurz davor stand, erneut einzuschlafen.
"Es wird Zeit, dass wir aufbrechen.", verkündete plötzlich der Schatten und demonstrierte damit, wer in dieser Gruppe das Sagen hatte.
Lauryn seufzte theatralisch und stopfte sich den letzten Bissen gehorsam in den Mund, um mit vollen Backen zu kauen. Trotzdem erhob sie sich danach nicht sofort, sondern blieb sitzen. Ohnehin wandte sich seine Aufmerksamkeit an den Mischling, als diese ihn mit ihren Blicken regelrecht durchbohrte. Nur deswegen fühlte er sich bemüßigt, sie anzusehen.
Bei ihren einleitenden Worten hob sich seine Augenbraue leicht an und es funkelte spöttisch in seinem Blick auf. "Ist dem so?", hielt er mit seiner bekannten Floskel dagegen, hörte sich allerdings scheinbar geduldig an, was sie zu sagen hatte. Ja, er nickte sogar und benahm sich, als würde er sie verstehen, als empfände er ihre Neugier als berechtigt.
Als sie fertig war, meinte er ebenso ruhig und fest wie sie:"Und die dritte Frage?" War das alles? Keine Antwort, keine Rechtfertigung? Wobei... vielleicht wollte er tatsächlich erst einmal alles hören, bevor er darauf reagierte.
Lauryns Blick glitt indes von einem zur anderen und wieder zurück, während sie ihr Grinsen hinter der Flasche verbarg, während sie trank. Der Schatten tat, als bemerke er das nicht, obwohl er haargenau im Augenwinkel ihre Reaktion sah. Doch sie zurecht zu weisen, käme einer kleinen Blöße gleich und das wollte er sich nicht erlauben. Obendrein kannte sie ihre Grenzen genau und er befand es nicht für nötig, sie ihr in diesem Moment aufzuzeigen.
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Donnerstag 3. Juni 2021, 12:33

Eleyna spürte die kühle Nachtluft, als langsam wieder Bewegung in die Reisenden kam. Sie streckte sich einmal, um jegliche Steifheit zu vertreiben und kehrte dann langsam wieder zu den Anderen zurück. Die Mischlingselfe bedachte Lauryn mit einem Blick und lächelte flüchtig. Die Elfe schien Mühe zu haben, sich aus dem Schlaf zu schälen und offenbar war Laogh gnädig genug, um das mit einzuplanen. Sie schenkte letzterem nur einen streifenden Blick, als sie ihr eigentliches Augenmerk auf Rodrick lenkte. Ihr entging nicht, dass der Schatten sie keines Blickes würdigte und innerlich rollte sie mit den Augen. Männer und ihre Egos…doch ihr sollte es gleich sein. Wenn er tatsächlich der Meinung war, sie nun zu ignorieren, dann würde sie das eine Weile genießen und bei längerem Zustand, ansprechen. Nicht, weil es ihr die Laune verhagelte, sondern weil sie für solche kindischen Gegebenheiten schlicht zu alt war. Eleyna fokussierte sich jetzt allerdings auf den Gefangenen und bemerkte Lauryn, die sich helfend an ihre Seite gesellte. Abermals lächelte sie dem Mädchen zu und gemeinsam schafften sie es, dem Mann in den Sitz zu helfen, bevor Eleyna das Fleisch holte und Lauryn ihm etwas Wasser gab. Nachdem sie allen etwas angeboten hatte, nickte sie, bei Lauryns Worten. „Verstehe, tut mir leid. Wenn ich das nächste Mal Vorräte auffülle, bedenke ich das.“, sie lächelte ehrlich, bevor sie sich zu Rodrick setzte und ihm das Fleisch reichte. Er kaute langsam und Eleyna passte sich dem an. Sie schaute derweil in das verlöschende Feuer, bevor er dann genug hatte. Sie beobachtete einen Moment, wie Laogh sich um die kleine Elfe bemühte und wandte den Blick zurück zum Gefangenen, der sich nach dem kargen Mahl wieder hinlegen wollte. Eleyna stützte ihn kurz und warf noch mal einen Blick zu Lauryn. „Das verstehe ich gut.“, sagte sie und wirkte fast schon entschuldigend dabei. Wie auch immer die Verbindung zu Laogh war, es ging ihr hier vorerst besser, das verstand Eleyna. Ihr hatte das Mädchen schon in der Kaserne leid getan und sie wusste, wie schrecklich Dunkelelfen andere Völker behandelten. Dass sie sich bei Laogh nun wohler fühlte, bedeutete nicht zwangsläufig, dass sie einander sehr nahe standen, viel mehr war es eine Tatsache, dass der Schatten nicht dem typischen Dunklen entsprach und sehr viel mehr Grips bewies. Die Gedanken zur Seite schieben, wollte Eleyna gerade Rodrick wieder hinlegen, als Laogh zum Aufbruch blies. Die Halbelfe ließ den Gefolterten langsam zurück sinken, bevor sie sich erhob und den Spion durchdringend musterte. Sie verlangte vor dem Aufbruch noch einige Antworten und zeigte ihm, dass er nicht einfach Befehle bellen konnte, um sie dazu zu bewegen sich ihm sorglos anzuschließen. Eleyna war kein kleines Mädchen, dass sich nicht alleine zurecht fand in der Welt. Sie kam sogar hervorragend zurecht, wenn man so recht bedachte und geriet eher selten in wirklich brenzlige Situationen. Erst mit ihm an ihrer Seite, geriet sie ins Stolpern. Und in ihr keimte der Verdacht, dass er sehr viel mehr die Finger im Spiel hatte, als er sie glauben lassen wollte. Eleyna hob eine Augenbraue bei seinem altbekannten Satz und wartete schließlich ruhig auf seine Antwort. Doch, als hätte sie es geahnt, kam nicht viel. Er stellte eine Gegenfrage und sie holte einen Moment Luft. Auch ihr entging das Grinsen von Lauryn nicht. „Und drittens: Glaubst du denn wirklich, ihr liefere mich dir einfach so aus? Du wirst schon sehr viel mehr bieten müssen als… dich.“, knirschte sie zwischen ihren Zähnen hervor und erinnerte ihn ganz bewusst daran, dass er mit ihr nicht so leichtes Spiel hatte. Dass es nicht ausreichen würde, dass er ein bisschen Charme versprühte und sie dafür alles tat, was er von ihr wollte. „Ich will Antworten", begann sie stur und verschränkte abermals die Arme vor der Brust. „Oh, und wenn wir schon dabei sind so nett zu plaudern: Erzähl mir doch gleich mal, wieso du nach seinem Vorgesetzten suchst. Damit wir den selben Stand haben.“, sie verzog die Lippen zu einem bittersüßen Lächeln „der Höflichkeit halber…“, sie meinte es nicht wirklich ernst, doch sie zeigte auch klar, dass sie ein regelrechter Sturkopf sein konnte. Eleyna ließ nicht mit sich spielen, wie eine Katze mit seiner Maus. Er war ihr Antworten schuldig und ahnte gleichzeitig, dass er das anders sah.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. Juni 2021, 18:15

Eine der Aufgaben der Elfe, weswegen sie überhaupt hatte mitkommen können, war, sich um den Kranken zu kümmern. Leider besaß sie keine magischen Heilkräfte, aber dafür hatte sie Erfahrung darin und die würde ihr auf diese Reise zugute kommen. Somit war es für sie, nachdem sie die Müdigkeit halbwegs überwunden hatte, selbstverständlich, dass sie half, den Menschen soweit zu verpflegen, wie sein Zustand es gerade zuließ.
Sie unterstützte ihn dabei zu trinken, doch das Füttern oder zumindest reichen von mundgerechten Happen überließ sie der Mischlingselfe, denn sie wollte das gepökelte Fleisch auch nicht angreifen. Nicht, weil sie es für giftig oder ähnliches hielt, sondern weil sie nicht mit einem zu Nahrungszwecken getöteten Wesen in Berührung kommen wollte. Da war sie etwas eigen und der Schatten wusste darum. Ja, er respektierte es sogar und achtete darauf. Nicht anders war zu erklären, dass er ihr Brot und Beerensaft reichte, damit auch sie etwas in den Bauch bekam.
Er selbst hingegen nahm nichts zu sich, sondern behielt die Umgebung im Auge und hatte die Ohren gespitzt. Worauf er wohl lauerte? Rechnete er mit Verfolgern? Nein, das war eigentlich nicht möglich, schließlich waren sie getrennt aus der Kaserne geflohen und auch der Weg durchs Tor war relativ... unauffällig gewesen. Trotzdem war er vorsichtig, fast schon übervorsichtig. Oder war es lediglich Berufskrankheit, die ihr Dasein als Spione mit sich brachte?
Lauryn indes schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich denke nicht, dass das notwendig sein wird.", erwiderte sie freundlich und deutete verstohlen in Laoghs Richtung.
Seine Augenbraue wanderte minimal in die Höhe und er schnaubte sogar leise, tat ansonsten jedoch, als ginge ihn dieses Gespräch nichts an. War er tatsächlich derart eingeschnappt, dass er sich jetzt nicht einmal mehr daran beteiligen wollte?!
Bei der nächsten Antwort zuckte die Elfe mit den Schultern, während der Schatten allmählich zum Aufbruch mahnte. Prompt verschwand das restliche Brot in dem Mund des Mädchens und sie glich einige Momente lang einem Hamster auf seiner Suche nach Vorräten. Kauend sah sie mit aufmerksamem, neugierigem Blick zwischen den beiden Spionen hin und her, als der Mischling nach Antworten verlangte.
Erstaunlicherweise wiegelte er nicht sofort ab, sondern zog sie ein wenig auf, ehe er sich die Fragen fast schon geduldig anhörte. Dass ihr das nicht gefiel, war offensichtlich und auch... verständlich. Bedeutete allerdings nicht zwangsläufig, dass es sie ihrem Ziel auch wirklich näher brachte. Stattdessen blitzte es amüsiert in seinen Augen auf bei ihrer Ergänzung, ehe er eine betont erstaunte Miene aufsetzte.
Auffällig sah er an sich herab und richtete sein ohnehin perfekt sitzendes, schwarzes Hemd. "Was ist an mir nicht ausreichend?", fragte er mit gespielter Verwirrung und brachte Lauryn damit zu einem leisen, verhaltenen Kichern, durch das sie sich prompt an ihrem Saft verschluckte. Hastig entwand er ihr das Gefäß, während sie damit kämpfte, wieder Luft zu bekommen.
Als es soweit war, schniefte sie und wischte sich die Nase. "Igitt, das war grauslich!", murmelte sie wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal beim Trinken lachen musste und die Folgen zu spüren bekam, wenn es nicht rechtzeitig schluckte. Laogh schnalzte tadelnd mit der Zunge und deutete dann mit dem Kinn zu dem Gefangenen. Die Elfe schniefte noch ein wenig, dann krabbelte sie gehorsam rüber und sah nach, ob er wieder eingeschlafen war.
Indes wandte sich der Schatten mit einem verstehenden Nicken an seine unfreiwillige Begleiterin. "Deine Fragen sind durchaus berechtigt und ja, sie verlangen nach Antworten.", bekannte er in einem ruhigen Tonfall und nährte damit die Hoffnung, dass er dem auch nachkommen würde. Einen Moment lang hielt er inne und es schien, als würde er darüber nachdenken, wie er am besten beginnen könnte.
Dann jedoch blitzte es erneut in seinen Augen spöttisch auf und sein Mundwinkel hob sich minimal an. Obwohl er sie ansah, wandte er sich eigentlich an alle, als er meinte:"Wir brechen jetzt auf." Damit drehte er sich weg und machte zwei Schritte von dem Lagerfeuer weg.
Um stehen zu bleiben und noch einmal über die Schulter zu sehen. Das Grinsen in seinem Mundwinkel war eine Spur stärker und überheblicher geworden. "Ach ja, das nächste Mal solltest du konkret nach sofortigen Antworten verlangen und nicht nur deine Fragen gleich stellen wollen... auch wenn es nicht ganz so höflich sein mag.", gab er ihr den Hinweis und ging danach mit seinem typischen Hüsteln in Richtung des Wägelchens, um dort das Gefäß mit Lauryns Saft zu verstauen.
Die Elfe indes ächzte leise, weil sie versuchte, den bereits wieder weggedämmerten Rodrick hoch zu hieven, um ihn ebenfalls zu dem Transportmittel zu bekommen. Immerhin hatten sie es wegen ihm mitgenommen und er könnte dort wieder unter einer wärmenden Decke weiter schlafen, um vielleicht doch gesund werden zu können.
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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Donnerstag 3. Juni 2021, 20:13

Der Mischlingselfe fiel auf, dass Laogh auf etwas zu lauschen schien. Sie selber glaubte nicht daran, dass man sie verfolgen würde und doch gab es immer ein Risiko. Das wusste sie sehr gut. Also wurde auch sie etwas wachsamer, richtete einen Teil ihrer Aufmerksamkeit auf sie Umgebung, während der andere Teil sich auf Lauryn, Rodrick und Laogh richtete. Die Antwort der jungen Elfe, ließ Eleyna kurz mit den Schultern zucken. Es war nicht wichtig, ob Eleyna dafür sorgte, dass sie etwas essbares für die Elfe dabei hatte. Hauptsache war, dass sie berücksichtigt wurde und Laogh hatten sich diesem Part angenommen. Damit war für Eleyna das Thema abgeschlossen. Die Aufmerksamkeit richtete sich auf den Schatten und Eleyna stellte ihre Fragen. Seine gespielte Überraschung ließ sie unkommentiert, während sich Lauryn herzhaft verschluckte. Eleyna wartete stumm, bis sie sich gefangen und er ihr geholfen hatte, bevor sie den Blick wieder auf ihn selbst lenkte. Auch jetzt zeugte keine Regung davon, ob sie seinen Scherz überhaupt wahrgenommen hatte. Sie stellte die weiteren Fragen und er war sogar recht geduldig, anders, als sie es erwartet hätte und so öffnete sich für einen Moment ihre Haltung ihm gegenüber, bis er den Mund aufmachte. Argwöhnisch betrachtete sie seine verständnisvolle Miene und auch wenn das Gesagte Hoffnung schürte, glaubte sie nicht an den versöhnlichen Tonfall seinerseits. Sie wartete einen Moment, bis er seine Gedankengängen vollendete und sah bereits vor seinen Worten, das amüsierte Heben des Mundwinkels. Innerlich ächzte Eleyna auf und konnte beinahe die Fassade nicht aufrecht erhalten. Er gebot erneut den Aufbruch, während er sie musterte und die Spionin kämpfte ehrlich mit ihrer Fassung. Sie biss die Zähne aufeinander, als er sich abwandte, um sich weg zu bewegen, nur um sich boch mal betont abfällig ihr gegenüber zu äußern. Eleynas Ohren klingelten bei seinen Worten und, als er sie stehen ließ schloss sie für eine Sekunde die Augen, um sich selber runterzufahren. Seine ganze Art ging ihr derzeit gehörig gegen den Strich. Die Mischlingselfe öffnete den Blick und hätte sie die Gabe gehabt, sie hätte ihn augenblicklich und hinterrücks damit erstochen. Flambiert. Zu Staub zerdampft. Wie auch immer, Hauptsache weg von ihr und dieser Welt. Die Wut sagte freundlich wieder Hallo, als sie sich auf ihre Schulter setzte, um mit baumelnden Beinen und einem Grinsen im Gesicht, die Szenerie zu beobachten. Doch die Halbelfe ließ sich dieses Mal nicht verleiten. Es brachte nichts und sie würde ihm nicht erneut die Genugtuung überlassen, dass er sich ihr gegenüber verhalten konnte, wie er wollte. Sie nickte dann in seinem Rücken. „Ganz wie du willst.“, meinte sie leise und ob er sie hörte oder nicht, war nicht wichtig für sie. Er gab ihr keine Antworten und wollte diese Spielchen spielen? Na gut, dann würde er auch alleine zurechtkommen müssen. Es war das eine für sich selber Schutz zu bieten, als für einen Geschwächten und eine junge Elfe. Eleyna wäre sicherlich eine größere Hilfe, wenn er sie einweihen würde, doch er zog es vor, das nicht zu tun, um ihr zu demonstrieren, wie großartig und erhaben er doch war. Sie zuckte nur gelangweilt mit den Schultern, als sie sich umdrehte, um Lauryn bei Rodrick zu helfen, bis sie ihn am Wagen hatten und dort hinlegen konnten. Eleyna nahm eine der Decken, die am Feuer noch lagen, schüttelte sie aus und gab sie dann Lauryn, die Rodrick zudecken konnte damit. Danach ging die Elfe zu ihrem Pferd. Sie sattelte ihn, da sie diesen in der Nacht abgenommen hatte, sprach ein paar ruhige Worte mit ihm und schaute ihn dann leicht lächelnd an. „Ich sollte mir mal einen Namen überlegen, hm? Du bist schon lange bei mir.. länger, als andere.“, stellte sie leise murmelnd fest und sprach Garmisch, da sie das Tier vor längerer Zeit aus Andunie hatte und nahm sich vor, ihm einen Namen zu geben. Doch jetzt setzte Eleyna auf, ließ sich geschmeidig in den Sattel sinken und wartete dann schweigend darauf, dass ihr Reiseführer die Richtung andeutete. Sie ließ Laogh indes links liegen. Seine Art passte ihr nicht, das hatte sie nun mehrfach deutlich gemacht. Er zog es dennoch vor, ihr so zu entgegnen, also verhielt sie sich dementsprechend. Im Grunde hätte sie die Zusammenarbeit abgebrochen, wäre aufgesessen und hätte sich abgesetzt, doch einzig und alleine Rodrick hielt sie hier. Die Gefühle, die sich am Abend hochgeschaukelt hatten, verblassten weiter und weiter und schafften es nach seiner erneuten Demütigung längst nicht mehr, sie irgendwie zu verzücken. Für Eleyna konnte das nur gut sein. So hatte sie ihren Auftrag wieder mehr im Fokus und das war alles, was sie wollte.

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Re: Der Beginn der Reise

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. Juni 2021, 10:40

Er war ständig vorsichtig und stand eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit bis zu einem gewissen Grad unter Anspannung. Das war seine zweite Natur geworden, zwangsläufig, und er hatte bislang auch gut daran getan. Jetzt allerdings hatte er noch mehr Grund als für gewöhnlich dazu, schließlich musste er damit rechnen, doch noch verfolgt zu werden. Nicht, weil sein Plan zu wenig ausgeklügelt gewesen wäre oder ähnliches, sondern weil es schlichtweg rachsüchtige Gemüter gab, die sie beide mit ihrem Handeln geweckt haben mochten.
Da taten sie gut daran, so schnell wie möglich eine große Distanz zwischen ihr kleines Grüppchen und Pelgar mit seinen Truppen zu bringen. Noch dazu, wo sie einen Kranken auf einem Wägelchen mit sich führten, der sie zwangsläufig behinderte. Trotzdem hatte er diesen Umstand zugelassen und würde auch nicht ohne größere Notwendigkeit davon abrücken.
Die Elfe indes hatte ihre eigenen Beweggründe und ihre Aufgaben, während sie zugleich auch als eine Art Puffer zwischen den beiden Spionen bilden sollte. Nicht, dass sie begierig wäre, zwischen die Fronten zu geraten, aber sie kannte den Schatten schon ein wenig und wusste ihn gut genug einzuschätzen, um zu erahnen, welche Form der Beruhigung angeraten wäre. Denn bereits vor ihrem Aufbruch zeigte sich, dass die Luft zwischen ihnen dicker geworden war, in einem Ausmaß, der dafür sorgte, dass Lauryn sich gar verschluckte und erst wieder freihusten musste. Gleichzeitig hielt sie ihre Ohren so gut wie möglich gespitzt, um nur ja nichts zu verpassen, denn eine gewisse Neugier war ihr ebenfalls zu eigen.
Laogh ließ ihr die Zeit, auch, um die Erwartungshaltung auf seine Erwiderung zu schüren, die er natürlich nicht zu befriedigen gedachte. Jetzt noch nicht zumindest! Alles hatte seine Zeit. Außerdem hatte sie ihn abgewiesen, auf seine Künste vorerst verzichtet, somit hatte er seine Strategie geändert. Er würde sie schon noch um den Finger wickeln, davon war er nicht nur fest überzeugt, sondern auch willens, diese Hürde zu meistern. Was danach käme... nun, das würde sich ebenfalls danach zeigen.
Mit stiller Freude provozierte er sie erneut, als er ihr keine der Antworten lieferte, die sie begehrte. Stattdessen kam ein Hinweis von seiner Seite, ehe er sie stehen ließ, um sein Sattelzeug zu überprüfen. Wäre schließlich äußerst unangenehm, wenn er auf ihrem Weg etwas verlieren oder gar vom Pferderücken zu rutschen drohte. Genauso wenig allerdings wollte er auch, dass etwas sein Tier drückte und ihm Ungemach bereitete. Die Stute konnte recht... eigenwillig werden, wenn ihr etwas nicht passte.
Unwillkürlich zeigte er der Dunkelheit vor sich ein feines, amüsiertes Schmunzeln, denn sein Ross erinnerte ihn damit an ein anderes weibliches Wesen in seiner Nähe. Dann hatte er sich wieder gefangen und das Pferd erreicht, das mit einem leisen Schnauben dagegen protestierte, geweckt zu werden. Er lachte lautlos und murmelte fast schon entschuldigend in das weiche, ihm geneigte Ohr.
Indes hatte sich die Elfe von ihrem Hustenanfall erholt und zusammen schafften sie den Menschen wieder auf das Wägelchen. Es war nicht gerade leicht, doch sie kannte viel härtere Arbeiten, sodass sie ans Aufgeben nicht einmal im Ansatz dachte. Als es ihnen gelungen war, stöhnte Rodrick noch einmal gequält auf, denn ihm tat jeder einzelne Knochen im Leib weh. Lauryn seufzte lautlos und legte die Hand prüfend auf seine Stirn.
Schon wollte auch sie eine der Decken holen, als sie ihr bereits gereicht wurde. Dankbar lächelnd nickte sie der anderen zu, drehte sich um und murmelte, während sie dafür sorgte, dass der Mensch nicht wieder auskühlte:"Ich sag ja, er mag dich."
Dann biss sie sich allerdings auf die Unterlippe, um nicht mädchenhaft zu kichern, ehe sie sich abwandte und eine weitere Decke holte. Diese legte sie geschickt zusammen und schob sie ihm unter den Kopf, um die härtesten Stöße auf dem Weg etwas abmildern zu können. Im Anschluss daran gab es kaum noch etwas, das sie noch nicht verstaut hatte, und als sie fertig war, kletterte sie behände auf das Wägelchen, um die Zügel zu nehmen.
Der Schatten kehrte ebenfalls, die Stute am Zügel mit sich führend, zurück und reichte ihr das Leder. Kurz sah er sich noch einmal in dem schwächer werdenden Feuerschein um, dann trat er an die Flammen heran und löschte den letzten Rest. Nun gab es fast nichts mehr, das ihren Augen half, lediglich der ein oder andere Stern lugte hinter der dichten Wolkendecke hervor. Trotzdem würde Laogh den Weg finden, denn nach einiger Zeit gewöhnten sich ihre Sinne an die Dunkelheit um sie herum und hatten einen Anhaltspunkt, das massiv und schwarz zu ihrer Rechten aufsteigende Gebirge, an dessen Ausläufern sie ihren Weg gen Westen nahmen.
Der Schatten ritt langsam voraus, ließ die Zügel lang, um seiner Stute die Chance zu geben, selbst ihren sicheren Tritt zu finden. Lediglich wenn sie zu unsicher oder zu langsam in ihrem Schritt wurde, zeigte er ihr mit seinem Schenkeldruck, dass er noch da war. Hinter ihm zockelte der Zelter mit dem Wägelchen geräuschvoll dahin und als Abschluss kam der Mischling auf seinem Rappen.
Gesprochen wurde nicht, denn die Konzentration war zu dieser späten Stunde ausschließlich auf den Weg gerichtet. Zumindest in seinem Falle, während Lauryn eher mit der Müdigkeit kämpfte und Rodrick ohnehin wieder bewusstlos geworden war. So vergingen die Minuten wie eine zähe Flüssigkeit und erst, als sich der Himmel allmählich erhellte, wurde deutlich, wie lange sie schon unterwegs waren. Einen helleren Streifen oder ähnliches am östlichen Horizont war aufgrund der Bewölkung nicht zu erkennen.
Dennoch war es an der Zeit, dass sie besser sehen konnten, denn vor ihnen lag ein gefährliches Gebiet. Als hätte er die Dauer ihrer Reise haargenau berechnet, hob Laogh nun die Hand als Zeichen zum Anhalten. "Kurze Rast.", verkündete er und stieg ab, um zu der Elfe zu treten.
Diese rieb sich die roten, müden Augen und gähnte. Er nickte ihr leicht zu und reichte ihr ihren Trinkbeutel. "Bleib wach. Heute Abend kannst du dich ausschlafen.", raunte er ihr fürsorglich und mahnend zugleich zu.
Sie nickte träge und trank gehorsam einen Schluck, der sie dennoch nicht wirklich munterer machte. Trotzdem versuchte sie, tapfer zu lächeln und verstaute selbst das Gefäß wieder hinter sich. "Halt dich genau hinter mir.", wies er sie noch an, ehe er sich abwandte.
Dabei warf er einen flüchtigen, prüfenden Blick zu ihrem Schlusslicht und kehrte zurück zu seinem grasenden Pferd. Dieses schnaubte protestierend, als er erneut aufstieg und diesmal die Zügel fest anzog. Das Licht war nicht besonders und es zeigte sich bereits der erste Bodennebel, doch noch waren die Schwaden nicht sonderlich dicht. Es sollte jedenfalls ausreichen, um am Rand dieses Sumpfes halbwegs sicher weiterziehen zu können.
Wieder wurde geschwiegen und auch das Knirschen der Wagenräder wurde gedämpfter, da der Boden weicher und weniger mit Steinchen besetzt wurde. Trotzdem sanken sie nicht ein, dazu waren sie zu weit weg von dem richtig schlammigen Boden. Zumindest im Moment, denn der Sumpf war nicht mit einem Lineal gezogen und somit würden sie auch den ein oder anderen Schlenker machen müssen.
Die Minuten tröpfelten vor sich hin, bis plötzlich eine Blase zu ihrer Rechten mit einem deutlich vernehmlichen Geräusch platzte. Während der Schatten seine Stute gut im Griff hatte und der Zelter alt genug war, um nicht mehr so gut zu hören, erschrak der Rappe. Er wieherte und versuchte, sich aufzubäumen, um der vermeintlichen Gefahr davon laufen zu können.
Laogh drehte sich um, um eine mögliche sich anbahnende Katastrophe in seinem Rücken rechtzeitig erkennen zu können. Seine Augenbraue skeptisch hochgezogen und sein Blick beinahe schon mahnend, sich besser zu konzentrieren. Immerhin konnte er bei dieser Gelegenheit auch sehen, dass Lauryn durch den plötzlichen Lärm wieder halbwegs aufmerksam wirkte.
Als sich die Situation schließlich beruhigt hatte, trotteten sie weiter. Der viel zu kühle Morgen ging in einen ungemütlich kalten Vormittag über. Knapp vor Mittag begann es zu nieseln und der Nebel verstärkte sich. Die Elfe nahm sich ihren Umhang, um sich davor zu schützen, und bat um eine kurze Pause.
In der nutzte sie die Gelegenheit, Rodrick ein bisschen Flüssigkeit einzuflößen und ihn dann mittels einer kleinen Plane, die sie über die Liegefläche des Wägelchens spannen konnte, notdürftig zu schützen. Der Schatten ließ es zu, während er auf dem Pferderücken sich drehte und sich ein wenig von seinen eigenen Vorräten zu Gemüte führte.
Als Lauryn wieder reisebereit war, ging es weiter, über den Mittag hinweg. Am Nachmittag wurde dann das Wetter zumindest eine Spur weit besser, indem der Nieselregen aufhörte und der aufgefrischte Wind etwas nachließ. Dafür verstärkte sich der Nebel und der Weg wurde komplizierter, da immer wieder die Feuchtigkeit weiter vordrang. Viel weiter weg aber wollte er die Gruppe nicht führen, da sie hier vor Blicken möglicher Verfolger geschützter waren als auf der offenen Ebene.
Trotzdem bedachte er nicht, was geschah, als am westlichen Horizont endlich die ersten Bäume des Waldes Arus in Sichtweite kamen. So geduldig und stoisch der Zelter bisher auch vor sich hingetrottet war, war er nicht ganz so langmütig. Auf dem rechten Auge nicht mehr mit voller Sehfähigkeit ausgestattet, konnten Bewegungen auf dieser Seite, gepaart mit unerwarteten Geräuschen durchaus zu Katastrophen führen. So auch jetzt, als mit einem empörten, lauten Quaken direkt neben dem Tier eine Kröte aus dem Nebel heraus und laut platschend ins Sumpfwasser sprang.
Der Zelter erschrak wiehernd und Lauryn, vor sich hin dösend ob der Eintönigkeit, konnte nicht mehr rechtzeitig die Zügel straff ziehen. Obwohl alt und mitunter schon gebrechlich, galoppierte das Tier los, an dem überraschten Reiter vorbei, der einen Sekundenbruchteil brauchte, um diese neue Situation ebenfalls zu erkennen.
Dann aber gab er der Stute die Sporen und diese mühte sich, den erschrockenen Gefährten einzuholen. Es waren nur Sekunden, die es dauerte, wenige Meter, bis er endlich den langen Zügel ergreifen und den Zelter zum Anhalten bringen konnte. Dennoch war das Übel geschehen.
Die Elfe, blass und zitternd, war den Tränen nahe. Auch wenn sie zumindest praktisch und verantwortungsbewusst genug veranlagt war, um rasch nach hinten zu klettern und nach dem Kranken zu sehen, den es ordentlich durchgeschüttelt hatte. Er stöhnte vor Schmerz, blinzelte allerdings und schien drauf und dran, aufzuwachen.
"Ich hab dir gesagt, du sollst aufpassen!", zischte Laogh etwas schärfer und musterte das Zugpferd, das keuchend da stand, mit hängendem Kopf. Es war müde, aber der Schreck schien nachgelassen zu haben. Also reichte er die Zügel wieder der Elfe, um sich ein wenig von dem Wägelchen entfernen zu können.
Dabei machten die Hufe seiner Stute schmatzende Geräusche und in den Abdrücken sammelte sich viel zu schnell das Wasser. Er sah hinunter und fluchte leise, weil er ahnte, was ihnen noch bevorstehen würde.
"Lauryn, fahr an.", befahl er leise und mit ungewohnter Schärfe in der Stimme. Die Elfe wollte sich eigentlich noch um den Kranken kümmern, doch sein Tonfall ließen sie instinktiv gehorchen, sodass sie die Decke nur schnell richtete und an ihren Platz zurück kehrte.
Als sie allerdings dem Zelter zu verstehen gab, dass es weiter ging, hatte der keine Chance, das Wägelchen zu bewegen. Bei dem überstürzten Lauf war er etwas zu nahe an den Sumpfrand geraten und nun steckten die Räder fest. Erneut fluchte der Schatten, sichtlich unzufrieden mit dieser Entwicklung.
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