Durchs Drachengebirge

Das Drachengebirge streckt sich vom östlichen bis in den westlichen Teil Celcias. Es ist die Grenze zwischen dem hellen und dem dunklen Reich. Die große Hauptstadt wurde im Schutze dieses Gebirges gebaut.
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[INFO] In der Stillen Ebene steht die dunkle Armee (bestehend aus Dunkelelfen, Orks und Untoten). Das Fischerdorf ist in der Gewalt von Orks. Pelgar wird von der dunklen Armee angegriffen, die auch im Besitz eines heraufbeschworenen Knochendrachens war. Hinweis: Dieser ist inzwischen besiegt und auf Pelgar abgestürzt. Seht hierzu die Weltereignisse auf der Webseite durch!
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Durchs Drachengebirge

Beitrag von Erzähler » Sonntag 5. November 2006, 17:55

Nihal, Cerunnos und Waidur marschierten weiter. Sie liefen mehrere Stunden, mussten dabei häufig einigen Vorsprüngen umgehen, denn nur Waidur wäre in der Lage gewesen, sie zu erklimmen. Cerunnos und Nihal hatten sich zwar schon recht gut erholt, doch noch waren nicht alle Kräfte zurückgekehrt.

Nach vielen Stunden des Wanderns erreichten die drei und Waidurs Wolf eine kleine Schlucht. Der Pfad, dem sie gefolgt waren, führte auf der anderen Seite weiter. Eine Brücke existierte, doch war sie schmal, wackelig und bestand nicht etwa aud Brettern, sondern nur aus einem breiten Strick mit zwei Halteseilen links und rechts. Nicht gerade vertrauenserweckend schaukelte sie im Wind, der durch das Gebirge fegte.
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Re: Durchs Drachengebirge

Beitrag von Erzähler » Samstag 11. November 2006, 02:52

<i>[Cerunnos erhält 3% seiner Lebensenergie zurück, weil er etwas gegessen hat]</i>

Weiter ging es voran. Cerunnos ernannte sich selbst zum Anführer der Gruppe, da er voran marschierte, den genauen Weg kannte er jedoch nicht. Dieser kleine Pass, dem sie schon seit Stunden folgten, würde sie bestimmt irgendwo zur Toten Ebene führen, hoffte er insgeheim.

Seine Schulter brannte ein wenig und die Verbände waren bereits mit Staub und kleinen Blutsflecken bedeckt. Trotzdem blieb Cerunnos zu stolz, um jemanden zu bitten, sich darum zu kümmern. Vor allem Nihal wollte er nicht fragen. So stapfte er einfach weiter, bis seine Schnauze ihm verriet, dass jemand ein Stück vor ihnen lag. Es roch nach ... Mensch. Nicht jedoch Nihals Geruch, denn diesen nahm er schon kaum noch wahr, roch sein Begleiter doch immer weniger menschlich, denn schon vielmehr ... wölfisch.

Auch Nihal hatte plötzlich diesen Duft von Mensch in der Nase und je weiter sie gingen, desto intensiver wurde er. Nihal konnte es sich nur durch das Virus in seinem Körper begreiflich machen, dass er den Geruch überhaupt realisierte. Aber die Witterund verdrängte sogar das Kältegefühl in seinen Knochen, welches er schon seit einiger Zeit einfach ignorieren konnte. Ja, wirklich, er war sich dessen bewusst, aber sein Körper reagierte nun schon anders darauf. Nämlich mit entschlossener Ignoranz.

Waidur knurrte schließlich und meinte: "Menschen, vor uns." Er uns sein Wolf blieben einen Moment stehen, dann sprang beide hinter die Felsen. Cerunnos und Nihal folgten ihnen und schon bald konnten sie von einem Vorsprung aus auf den Pfad heruntersehen. Dort waren eine gebeugte Gestalt und ein Mann mit langer blonder Mähne zu sehen. Die beiden standen bei mehreren kleinen Pflanzen und die gebeugte Person, die in einen langen schwarzen Umhang gehüllt war, pflückte von den Sträuchern.

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Re: Durchs Drachengebirge

Beitrag von Erzähler » Montag 13. November 2006, 17:38

Die Gestalten drehten sich um und die gebeugte Person hob den Kopf, als sie Cerunnos entdeckte. Es handelte sich um eine alte Frau. Graue Haare fielen ihr in Strähnen ins Gesicht und auf ihrer Wange prangte eine dicke Warze. Dennoch blickten die Augen nicht trübe, sondern hell in die Welt.
Der Mann, der sie begleitete, wirkte in der Blüte seiner Jahre. Kraftvoll und mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

Als Cerunnos vor den beiden stand, griff der Mann nach seinem Schwert, das an seinem Gürtel hing, doch die alte Frau hielt ihn mit einer einzigen Handbewegung auf. Der Kämpfer verneigte sich kurz und ließ dann von seiner Handlung ab.

"Welch sonderbare Wesen es hier im Drachengebirge doch gibt", sagte die Alte und schaute dann zu ihrem Begleiter hinüber. "Rulf, du hast mir nichts von Riesenwölfen auf zwei Beinen erzählt." Neugierig fiel der Blick der Frau wieder auf Cerunnos. "Ich heiße Irene." Mehr sagte die Frau nicht. Entweder erwartete sie keine Antwort oder wollte Cerunnos nicht mit übertriebenem Gerede bedrängen.

Nihal. Waidur und dessen Wolf hatten sie noch nicht bemerkt, denn die drei verbargen sich noch immer oben auf dem Felsvorsprung.

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Re: Durchs Drachengebirge

Beitrag von fremde Frau » Montag 13. November 2006, 19:19

Die alte Frau erwiderte Nihals Gruß mit einem Nicken. Auch ihm stellte sie sich mit knappen Worten als Irene und ihren Begleiter als Rulf vor. Dann wandte sie sich wieder mit fragendem Blick an Cerunnos. "Dieser junge Mann dort ist demnach einer, den Ihr verschont habt, Herr Wolf? Ich will Euch desweiteren nicht anmaßen, Eure Zunge im Zaum zu halten, aber ..." Und plötzlich schrie die Alte wie eine Harpyie, dass es Cerunnos und Nihal gleichermaßen in den Ohren klingelte. "... DIESER WEG GEHÖRT EUCH NICHT, ALSO DÜRFT IHR IHN EINER ALTEN SCHWACHEN FRAU NICHT VERWEHREN!!!"

Sogleich kehrte Irene wieder in ihre ruhige Lage zurück, schaute wieder freundlich und alt aus. Eben wie ein frommes Mütterlein, das in den Bergen spazieren ging. Ihre runzliges Gesicht war nicht einmal rot geworden. Rulf, ihr Begleiter schaute verwirrt aus der Wäsche. Anscheinend hatte er ebenso wenig mit einem solchen Wutausbruch gerechnet wie Nihal oder Cerunnos.

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Re: Durchs Drachengebirge

Beitrag von Erzähler » Freitag 8. Dezember 2006, 20:42

Der Warg schien noch wohl auf. Wo Nihal aufgrund seiner Herkunft aus der Wüstenstadt, sehr oft Wasser zu sich nahm, konnte er ja nicht ahnen, dass ein Tier wie der Warg sogar bis zu drei Tage ohne Wasser auskam – wenn die erlegte Beute saftig genug war. Zur Not tranken diese Tiere auch einmal das Blut ihrer Beuteopfer. So hatte sich auch der Dunkle am Lebenssaft der Gemsen gelabt, was Nihal aber entgangen war.

Der Riesenwolf trug ihn sicher durch die zerklüfteten Geirgszüge. Nur der kalte Wind konnte Nihal etwas anhaben. Wäre doch auch er mit einem dichten Fell gesegnet. Vielleicht hätte er das Hybridenvirus doch seine Arbeit tun lassen sollen. Schnell wischte Nihal die Gedanken beiseite. Nein, ein Wolf auf zwei Beinen wollte er nicht werden, auch wenn er zugeben musste, dass ihm die wölfischen Sinne garnicht mal sehr unangenehm waren.

Nach mehreren Stunden durch die kahlen und tristen Gesteinsbrocken des Gebirges hörten Nihal und sein Warg plötzlich ein krächzendes Kreischen. Nihal hob den Kopf. Über ihm und unterhalb der pechschwarzen Wolken kreiste ein Adler. Sein Gefieder blähte sich im Wind stark auf. Er schien zu gleiten, jedoch schwankte er häufiger in seiner Bahn. Eine Weile noch kam der Adler voran, kreischend, aber irgendwie nicht majestätisch wie diese Vögel sonst den Himmel beherrschten. Er geriet ins Taumeln, schwankte in den Lüften wie ein Betrunkener und stürzte schließlich einige Meter vor Nihal und dem Dunklen ab. Ob er irgendwo im Gebirge lag?

Der Warg legte bereits die Schnauze in den Wind und versuchte, Witterung aufzunehmen. Ohne auf Nihal zu achten, rannte er plötzlich los. Und schon bald gelangte er zu einem breiten Vorsprung. In einem kleinen Gebüsch, das sich gerade so mit seinen Wurzeln am Hang hielt, raschelte es. Das Krächzen des Adlers drang an Nihals Ohr und er sah einen seltsam verdrehten Flügel unter den braunen Blättern der Pflanze hervor lugen.

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Re: Durchs Drachengebirge

Beitrag von Erzähler » Samstag 9. Dezember 2006, 00:12

Im ersten Augenblick reagierte der Adler äußerst schreckhaft und zappelte wild. Dabei nahm er keine Rücksicht auf seinen verkrümmten Flügel, der wirklich gebrochen zu sein schien. Nachdem Nihal aber den Mantel vom Vogel genommen hatte, verharrte dieser merkwürdigerweise sehr ruhig in Nihals Griff. Sein Auge musterte den Menschen, so weit es ging und er machte keine Anstalten, Nihal zu beißen.

Der junge Mann konnte sich den Flügel genauer anschauen. Er war definitiv gebrochen. Etwas musste ihn im Flug getroffen haben, denn viele der schönen Federn waren abgeknickt. Vielleicht ein Stein oder ein anderer kleinerer Vogel?

Der Warg blieb die ganze Zeit still sitzen, während Nihal den Adler untersuchte. Doch plötzlich sprang er auf und lief an Nihals Seite. Das Echo seines Gebells hallte weit und lang anhaltend im Drachengebirge wider. Der Adler begann, erneut zu zappeln.
Der dunkle Warg hielt seine Schnauze in den Wind und knurrte. Etwas oder jemand beobachtete Nihal, zumindest musste es sich in der Nähe befinden, sonst würde sein wölfischer Gefährte anders reagieren. Seine Haltung zeigte deutlich, dass er sich und Nihal mit warnendem Knurren verteidigte.

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