In der Freiheit?!

Das nördliche Königreich steht unter den Fittichen des Königs Hendrik dem Zweiten. Strenge Sitten herrschen hier und das Volk ist zweitrangig. Hier kann man nur ein schönes Leben führen, wenn man Reichtum und adeliges Blut besitzt.
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Der König ist mit den Dunkelelfen ein Bündnis eingegangen und lässt sie über seine Armee verfügen. Das gesamte Königreich hat sich den Wünschen der Dunkelelfen zu beugen!
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Richard Azrael Darkholme
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In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Sonntag 18. Oktober 2009, 22:06

Viel bekam Richard nicht mit, da sein Gesicht doch ziemlich im Fell seiner Süße verborgen war. Doch er konnte sich bildlich vorstellen, was sie da praktizierte.
Laut waren die Geräusche vom brechenden Mauerwerk zu hören. Er konnte sogar hören, wie das Metallgitter mit einem Krachen im Innenhof landete.
n
Na dann… festhalten… hoffentlich geh es gut!

Sie sendete ihm wieder und wieder Emotionen, wie sie sich freute aber auch das sie schnellstens aus den Raum wollte.
Das was Shenyrra sagte, ignorierte Richard diesmal völlig. Zwar neigte er sonst dazu, ihr ständig noch eine dumme Bemerkung an den Kopf zu schmeißen, aber jetzt hatte er anderes im Sinn.
Richard spürte wie sich sein Körper anspannte.
Dann wurde es eng. Die Beine zuerst, presste sich die gigantische Spinne durch das entstandene Loch. Zwar versuchte Süße ihren Herrn nicht zu verletzten, doch konnte Richard den Rand des Mauerwerks leicht an seinem Rücken vorbei streichen spürte.
das war knapp. Wenn ich mehr drauf hätte, wären wir stecken geblieben. Ging noch mal gut…Aaaaaahhhhhhh,…verdammt ist das hoch. So eine Scheiße! Gerade war sie durch die Öffnung durch, da hob Richard den Kopf.
Mit Entsetzen stellte er fest, dass sie mehrere Meter oberhalb des Bodens waren und die Spinne parallel zur Wand hing.
Richards Griff und Halt verstärkte sich am Gürtel. Nun müsste er seine ganze körperliche Kraft und Kondition aufwenden, um nicht vom Rücken der Spinne zu fliegen. Panik stieg in ihm hoch. Das war eindeutig zu hoch für ihn.
„ verdammte Scheiße!….„
Seine Hände verkrampften sich um den Gürtel. Deutlich konnte man die Fingerknöchel weiß hervor treten sehen.
Den Blick paralysiert zum Boden gerichtet, war Richard irgendwie erleichtert als ihm seine langen Haare die Sicht verwehrten, als sich das Tier in Bewegung setzte. Doch entspannen war noch lange nicht in Sicht.
Ein leiser Seufzer kam über Richards Lippen, auch wenn er seine Körperspannung weiterhin halten musste.
Süße setzte sich in Bewegung. Mit einer unnatürlichen Leichtigkeit krabbelte sie über die Wand.
Lärm der Alarmglocken drang Richard ans Ohr. Er hörte das Zischen von vorbeisausenden Pfeilen und das Geschrei von den Wachen.
beeil dich, Mädchen!….lauf schneller teilte Richard ihr im Geiste mit.
Von irgendwoher konnte Richard das Rufen nach Magiern hören, was Richard nur veranlasste kurz nach hinten zu sehen. Dort liefen mehrere Bogenschützen und andere Personen im Hof herum. Sie deuteten nach oben und riefen Anweisungen oder schossen auf die Flüchtenden. Aber waren dort nicht auch Dunkelelfen?
Fast hätte Richard instinktiv seinen Haare beiseite gestrichen,um besser sehen zu können, konnte sich aber im letzten Moment eines Besseren erinnern.
SCHMERZ! Teilte ihm plötzlich seine Spinne zu. Zwar sagte sie ihm das nicht als ein Wort, doch wurde Richard von den Emotionen des Tieres förmlich überrannt.
Richard schüttelte kurz den Kopf.
„ Mädchen, ich kümmere mich darum, wenn wir draußen sind….Lauf!“ rief Richard ihr zu.
Doch das beruhigte das Tier nicht, eine Impulswelle nach der anderen sendete sie Richard zu. Richard versuchte die Emotionen zu ordnen und nicht gleichzeitig von ihr runterzufallen.
Es hatte nicht nur Vorteile eine Gefährtin zu haben, die an einem gebunden war. Besonders nicht, wenn sie nur den Intellekt eines Tieres hatte. Sie verstand Worte nicht besonders gut.
Unter anderen Umständen hätte Richard sich die Zeit genommen, seine Hand auf die Spinne gelegt und ihr Bilder gesendet. Alles so einfach wie möglich, natürlich.

Etwas verzweifelt blickte Richard auf. Da war die Freiheit in Sicht. Er konnte nun endlich die Stadtmauern sehen, hörte aber auch gleichzeitig die Schreie davon stürmender Personen. Richard musste unwillkürlich schmunzeln.
wie rennen die erst, wenn Süße die Leute erst jagen würde?…Hinter der Mauer, die Felder…dort Schmerzlinderung….hoffentlich versteht sie es. Unter Anstrengung sendete Richard ihr das Bild, dass er sich hinter der Mauer um den Schmerz kümmern würde.
Sie schien nochmals ein schnelleres Tempo zuzulegen und machte dann einen Satz über die Mauer.
Dort rannte sie dann noch eine Weile und blieb dann in einem Feld stehen.
Richard atmete ein paar Mal tief durch, dann ließ er die Zügel los. Seine Hände öffneten sich nur schwerfällig. Es schmerzte als die Durchblutung wieder anfing.
Die Spinne knickte ihr Beine ein und machte sich platt. Richard rutschte vom Tier runter. Doch anstatt gerade zu stehen, sackten ihn fast die Beine weg. Jeder teil seines Körpers zitterte.
Und die Anspannung wich nur langsam. Dann kam der Schmerz zurück. Seine Schulter bedankte sich ebenso wie die Wunde am Bein.
„Oh,..verdammt. Beim Harax, so ein Mist….Gnaarrfff“ Fluchte er laut auf. Er konnte ein haariges Bein auf seiner Schulter spüren und drehte sich zu der Spinne um. Sie hatte schon besser ausgesehen. Ihr sonst so ebenmäßiges schwarzgrüne Fell war von Spuren ihres Blutes gezeichnet. Hier und dort konnte Richard Pfeile stecken sehen. Ihre acht Augen sahen erschöpft aus, jedenfalls bildete sich das Richard ein.
Richard blickte sich um, während er beruhigend seine noch immer zitternde Hand auf ihr Fell legte.

Er war auf einem Feld, kurz vor Bernar. In einiger Entfernung konnte Richard eine Scheune sehen. Auf der anderen Seite sah er die große Stadt Grandessa. Doch was für Richard am Wichtigsten war, dass die Abendstunden einbrachen. Dann musste er sich wenigsten nicht mit irgendwelchen herumschreienden Bauern auseinander setzten.
soll ich erst zur Scheune und ihr dort die Pfeile ziehen? Dann habe ich aber kein Licht mehr. In Ordnung, erst Pfeile ziehen, dann Richtung Scheune. Ich bin vollkommen erschöpft…. So ein Scheißtag. Wie immer!
Richard tätschelte seine Süße und begann dann ihr die Pfeile zu ziehen. Sie ließ es geduldig über sich ergehen. Endlich hatte er den letzten Pfeil gezogen.
„ So, nun geh nach Hause. Danke. Heile dich“
Sie sendete ihm die Gefühle für Liebe aber auch Angst und Bilder über Dunkelelfen.
Richard starrte sie entsetzt an. So hatte er sich also doch nicht getäuscht. Kurz schweifte sein Blick Richtung Grandessa.
„ Dunkelelfen?…auch das Noch!“ was haben Dunkelelfen in Grandessa zu suchen? Verdammt, die werden Süße nicht übersehen haben. Ich muss hier weg! Nur wie?
Richard blickte hilfesuchend zu der Spinne, diese hatte sich aber inzwischen wieder in schwarzen Nebel aufgelöst und verschwand in seinem Arm. Schützend und nachdenklich legte Richard seine Hand auf die Tätowierung der Spinne.
Er musste irgendwie weg von hier. Nur wie war die Frage. Richard versuchte sich zu konzentrieren, doch sein Kopf war voll. Sein Körper rief nach einer Pause und er hatte ziemlichen Durst und Hunger.
na los, Richard. Vielleicht kannst du in der Scheune unterkommen. Ach…aber die Pfeile nehme ich besser mit. Immerhin kann ich mich etwas damit verteidigen…oder so…
Richard sammelte die Pfeile ein und band sie mit dem Gürtel zusammen. Auch wenn das Blut der Spinne nicht giftig war, so würde eine Verletzung mit den Pfeilen wenigsten eine hohe Chance auf eine Blutvergiftung bewirken können.
Unter Stöhnen und Schmerzen schleppte sich Richard zu der Scheune.
Es war später Abend als er dort ankam. Die Schmerzen in seinem Bein spürte Richard gerade nicht mehr, ihm kam es vor als würde er in Trance sein. Natürlich war er noch bemüht, die Umgebung im Auge zu behalten. Was aber bei den Sichtverhältnissen reichlich schwer für ihn war.
Die Scheune war dunkel und von außen mit einem Brett verriegelt. Richard hob es aus der Verankerung und betrat die Scheune. Die Tür zog er wieder ran. So konnte man wenigsten denken, es wurde vergessen die Scheune zu verriegeln.
Zwar hatte Richard Hunger und Durst, doch in der Dunkelheit etwas zu finden war fest aussichtslos. Doch etwas Glück war ihm hold. Als er durch die Scheune humpelte, fand er tatsächlich einen Berg Kartoffeln. Davon nahm sich Richard welche und verspeiste sie roh. Es schmeckte nach Erde. IGITT! …
Jedoch wer will schon wählerisch sein. Es gab schon schlimmeres. Richard orientierte sich am Geruch von Stroh und sackte dort zusammen. Die Pfeile hatte er schon auf den Weg durch die Scheune irgendwo fallen lassen. Sein Körper wollte endlich schlafen.
Und Richard schlief ziemlich schnell ein, obwohl er sonst eher zu einem leichtem Schlaf neigte.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 18. November 2009, 22:58

Es war noch immer stockdunkel, als draußen schlürfende Schritte erklangen, begleitet von einem steten leisen, aber einfallsreichen Fluchen. Nur ein wackelnder winziger Lichtschimmer ließ die Konturen des Stalles ganz leicht erkennbar werden. Anscheinend näherte sich jemand und schwenkte dabei eine kleine Laterne und dieses Licht drang durch die nun weit aufstehende Tür herein. Kalter Wind wehte in die Scheune und wirbelte Staub und Dreck auf. Doch nun konnte man wenigstens auch die Scheune richtig erkennen. Es gab links und rechts von der Tür zwei mit Brettern gebildete große Boxen. In der linken konnte man das Schnarchen und Grunzen von Schweinen, in der rechte das durchgehende Kauen und Stampfen von Kühen vernehmen. Hinter der rechten Box gab es eine weitere Box in der ein Riesenvieh stand. Schwarz und massiv schien es doppelt so groß wie die Kühe zu sein. Und es hatte zwei durchaus eindrucksvolle lange und gewundene Hörner. Anscheinend der Stier. Ihm gegenüber war die offene Bucht mit dem Stroh, in welchem Richard ruhte. Am Anfang der Bucht lag der Kartoffelhaufen, an welchem der Verwundete sich bedient hatte. Wie es schien gab es keine Leiter, die auf einen Heuboden hindeutete.

Inzwischen waren die Schritte beim Tor angekommen. „Das kann doch nicht so schwer sein, ein verdammtes Tor zu schließen!“ Knurrend trat jemand gegen die Torflügel. Die Gestalt war nicht sonderlich groß, vielleicht um die 1,70m, dafür aber stämmig. Mehr konnte man nicht erkennen, da sie von Kopf bis Fuß von einem dicken Wollmantel verdeckt wurde. Auch die Stimme gab keinen Aufschluss auf das Geschlecht, da sie einfach nur tief, rau und missgelaunt klang. Offensichtlich so missgelaunt, dass der Stier schnaubte, so dass sich weiße Atemwolken bildeten und stampfend nach vorne lief. Brummend stapfte die Gestalt näher und brachte somit das Licht dichter. Bis es auf eine Leiter fiel, welche direkt neben dem Bretterzaun zum Stiergehege nach oben führte. Anscheinend gab es doch einen Heuboden. Und anscheinend lag der einzige Weg verdammt gut bewacht, denn die Leiter stand innerhalb der Box. Die Person schien es nicht eilig zu haben, zu dem immer gereizter werdenden Stier zu kommen, denn sie tätschelte erst noch eines der Schweine und zwei der Kühe, bevor sie sich dem hinteren Teil der Scheune mit schweren Schritten näherte.

Bis die Schritte plötzlich holperten. „Mist! Hat denn der Bengel nur Scheiße im Hirn? Kann doch nicht seine dämlichen Pfeile hier mitten im Weg liegen lassen!“ Weiter vor sich hingrummelnd hockte die Gestalt sich hin, um anscheinend das kleine Bündel aufzunehmen. Doch berührten die schwieligen Finger diese dann kaum, sondern zogen sich mit einem Laut des Ekels wieder zurück. „Bäh... was hat der denn geschossen. Kleiner Dreckssack! Wollte der schon wieder nicht teilen!“ Nachlässig wurde das Bündel in Richtung Kühe gekickt, bevor die Gestalt weiter lief. Es fehlten nur noch wenige Schritte, dann würde die Person das Gehege des Stiers erreicht haben...
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Freitag 20. November 2009, 15:22

Richard war sofort eingeschlafen. Eigentlich lebensgefährlich für jemanden seines Schlages. Doch die Erschöpfung war zu groß gewesen. Mitten im heu lag er. Mit den Rücken Rictung wand und auf der erblindeten Gesichtshälfte liegend.
Schlafend wirkte er fast harmlos. Doch konnte man sehen, dass dies Gesicht jemanden gehörte, der selten etwas in seinem Leben zu lachen hatte.
Er streckte sich und zuckte zusammen. „ argh“ kam es über seine Lippen. Die Lider öffneten sich, zeitgleich konnte er ein Holpern und dann drang ein“Mist! Hat denn der Bengel nur Scheiße im Hirn? Kann doch nicht seine dämlichen Pfeile hier mitten im Weg liegen lassen!“
WAS?!..wo?...Oh verdammt!
Richard war schlagartig wach. Sich zu orientieren war aber dennoch schwer. Nur ein schwankendes Licht drang etwas zu ihm hin. Richard erster Instinkt sagte ihm, nicht bewegen- dann Flucht. Beides war nicht so einfach möglich.
Na Prima. Ich, Volltrottel! Okay, nur langsam bewegen, mit den Schritten von dem Bauer
- oder so. Verdammt, die Pfeile sind weg…Ja, Richard, er ist immerhin da drüber gestolpert. Deswegen bis du wach geworden. Habe also sogar Glück in Unglück…Das ich nicht lache.
Lautlos bewegte sich Richard und strich sich die Haare erstmal zurück. Dann sah er etwas mehr. Innerlich sich auf die Zunge beißend, versuchte sich Richard nun schnell ein Bild von seiner Lage zu machen.
da drüben sind also Kühe, hier Schweine. Fluchtweg Tor ist durch den Bauer versperrt…und da…eine Leiter? In einer Box? Na Wahnsinn, da komme ich nie hin. Da ist auch irgendetwas drinnen. Ein Ochse oder Stier? Würde ja lustig werden, wenn ich da drin wäre. Verflucht, ich habe noch nicht mal etwas, womit ich mich wehren kann. Beziehungsweise wegrennen fällt auch flach. Mein Bein schmerzt noch immer. Soll ich auf hilfesuchend machen? Versuchen kann ich es ja.

Richard kroch zu dem Ende des Schweinegatters und schielte herum. In all den Jahren konnte er es doch einigermaßen Abschätzen wie weit er sich vorlehnen durfte, ohne gesehen zu werden. Anfangs hatte ihm sein eingeschränktes Gesichtsfeld mehr Probleme gemacht., doch das war schon lange her. Er konnte die Gestalt sehen. Ob sie bewaffnet war, wusste er nicht.
Tief atmete er durch, erhob sich extra etwas lauter und humpelte in die Richtung. Nun kam es auf sein schauspielerisches Talent an. hoffentlich macht mir mein Aussehen keinen Strich durch die Rechnung
„ Hallo?“ Das erst Wort kam noch rauer als sonst über die Lippen. Seine Kehle war wie ausgetrocknet. Er schluckte ein paar Mal.
„ Ich brauche Hilfe. Ich wurde angegriffen. Ich hatte es nicht mehr zum Haupthaus geschafft.
und jetzt noch ein Bitte ranhängen… Bitte. ich könnt kotzen.

Richard versuchte so harmlos wie möglich auszusehen, jedoch den so genannten Dackelblick beherrschte er nicht. Er versuchte ein einigermaßen freundliches Gesicht zu machen.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Sonntag 22. November 2009, 17:47

Die Gestalt war gerade beim Stier angekommen, als Richards Stimme krächzend hinter ihr erklang. Für die massige Gestalt wirklich erstaunlich schnell, fuhr die Person herum und hielt die Lampe in Richtung des Strohhaufens. Umgehend wurde Richards Gestalt und auch die Blutlache um sein Bein herum vom Licht erfasst. Andererseits konnte man jetzt aber auch erkennen, dass die Person weiblich war. Nun ja... man konnte es zumindestens vermuten. Die Züge waren trotz ihrer Fleischigkeit runzelig. Die Haut verriet mit dem speckigen Schimmer und den roten Flecken auf den Wangen, dass die Frau wohl nicht nur gerne aß, sondern auch gerne trank –und wenig von Hygiene zu halten schien. Sowohl die Augenbrauen, als auch die Haare, die nur vereinzelt unter der Kapuze zu sehen waren, waren weiß und standen buschig ab. Zur Krönung hatte die Frau auch noch eine dicke Warze am Kinn, von der sich ebenfalls einige helle Haare kringelten. Als der Frau bei Richards Anblick die Kinnlade leicht runterklappte und ihre schmalen Lippen ein O formten, konnte man außerdem erkennen, dass sie nur noch wenige Zähne im Mund hatte und jene auch schon halb verfault waren.

Richards Worte schien sie kaum mit gekriegt zu haben, denn sie fiel im mitten in sein so mühsam rausgebrachtes Bitte. „Scheiße man! Womit habe ich denn das verdient?“ Die Stimme polterte donnergleich durch die Scheune, während die stechenden grauen Augen sich zornig auf Richard hefteten. „Bist du bescheuert? Du hast mir mein ganzes schönes Stroh vollgeblutet! Als wenn das nicht reicht, dass die dämlichen Dunkelelfen verlangen, dass man sie mitversorgt, nein. Jetzt muss auch noch so ein bescheuerter Kerl wie du meine verbliebenen Reserven ruinieren! Ich bin ruiniert! So komme ich nie über die nächsten Monate! Womit habe ich das nur verdient? Ich arme alte Frau...“ Die Frau zeterte ununterbrochen. Oder wechselte genau genommen zwischen zetern und selbst bemitleiden. Dabei ignorierte sie Richards hilfesuchenden Blick und stapfte energisch wieder zur Scheune heraus. Polternd schloss sie die Tore und legte lärmend den Riegel vor. Danach konnte man ihre schweren Schritte leiser werden hören, während ihr Meckern und Jammern gleichlaut zu bleiben schien.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Montag 23. November 2009, 13:17

was ist das für eine Schabracke? Jetzt weiß ich, warum ich als Kind an Hexen glaubte. Richard staunte nicht schlecht, als er erkannte, wen oder was er da vor sich hatte.
Er hatte ja schon einiges gesehen, doch dieses Weib setzte seinem da gewesenen die Krone auf. Und ihr Mundwerk war dem seinen ebenbürtig.
„ Was schnauzt du mich an, du…Hey“ Richard fühlte sich überrannt. Dieses Weib ignorierte ihn einfach. Vor den Kopf getreten sah er ihr nach.
was ist denn jetzt los?
Und ehe Richard sich versah war die Alte laut fluchend umgedreht und sperrte ihn in der Scheue ein. Richard versuchte noch hinterher zu kommen, was humpelnd nicht so einfach war. Als die Alte das Tor verriegelte, war Richard wieder im Dunkeln. Sein Kragen platzte endgültig. Er hämmerte laut an dem Tor.
„ HEY! HEY! WAS WIRD DAS?...Du verfluchte alte Hexe, MACH DIE TÜR AUF!DU KANNST MICH NICHT EINSPERREN!“ Sein Plan friedlich zu sein ging in hämmernden Lärm unter. Er donnerte wieder und wieder mit der Faust gegen das Tor. Dann machte er kehrt um mit einen wütenden Aufschrei doch nochmals gegen das Tor vorzugehen. Diesmal mit den Fuß.
„ ARRHHHggg!..verdammter Mist. So ein Dreck…“
Richard sackte vor dem Tor zusammen. Jetzt schmerzte der Fuß ebenfalls. Genervt und wütend strich er sich durch das Haar.
So eine scheiße! Und was jetzt?... abwarten? ..verdammt mir schmerzt alles. Wie geht es weiter? …Dunkelelfen…oh, verdammt…irgendwie geht alles wieder schief…Will sie mich den Dunkelelfen ausliefern? Ich hoffe nicht.
Etwas verzweifelt lehnte sich Richard an das Tor. Wenn er sich umblickte, sah er fast nichts. Wenn wenigsten noch Licht da wäre, dann hätte er bessere Chancen sich zu orientieren. Nur schemenhaft konnte er mal etwas erkennen. Hören aber umso mehr. Die Tiere hatte er durch sein Gebrülle aufgescheucht.
Er legte seine Hand schutzsuchend auf sei Spinnentatoo. Die Wärme beruhigte ihn.
„ Warten wirs ab, wie es weitergeht. Irgendwann muß sie ja zurückkommen. Nur hoffentlich ohne Verstärkung. Ich hätte sie einfach niederschlagen sollen...verflucht.“
hier sitzen bleiben ist aber auch nicht gut. Besser an die Seite des Tors. Und wachsam bleiben. so wich er zur Seite weg und legte sich auf die Lauer. Zwar war er noch erschöpft, doch wenn sich die Türe wieder öffnete, hatte er vielleicht die Möglichkeit ungesehen vorbei zu kommen.
wart mal, wo sind die Pfeile?...erinnere dich wo hast du sie fallen gelassen?...die Alte ist darüber gestolpert und dann? Richard erhob sich wieder, jedoch ein pulsieren im Bein ließ ihn zusammenzucken. Mit der Hand tastete er nach unten und berührte seine Verletzung. Der provisorische Verband war nass. Ebenfalls seine Finger.
Verdammt, ich hasse so was….das muss versorgt werden, dass versteh sogar ich…schön, warum auch nicht…in Ordnung, immer mit der Ruhe, suchen wir erst mal die Pfeile….wo sind die nur?..
Langsam schlich Richard durch die Scheune. Immer mit der Hand vor dem Gesicht, falls etwas Tiefer Hing oder er auf etwas traf. Einen Fuß ließ er vorsichtig vortasten. So durchquerte er die Scheune auf der Suche nach dem Bündel. Er wollte einen Pfeil als Waffe nutzen.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Montag 23. November 2009, 16:30

Tatsächlich stieß Richard auf die Pfeile. Sie lagen an einem Pfosten, bereits zur Hälfte in einer der Boxen liegend. Allerdings hatte ihn die Suche Zeit gekostet. Denn man konnte bereits wieder die schweren, schlürfenden Schritte der kuriosen Alten hören. Dazu ihre anscheinend nicht zu unterbrechende Litanei an Klagen und Wüten. Scharfe Ohren konnten darüber hinaus noch weitere Schritte hören. Leise, fast lautlose. Licht fiel durch den winzigen Spalt unterhalb des Tores, dann wurde jenes einen kurzen Moment geöffnet. Gerade lang genug, um zwei schmale Gestalten mit einer Lampe hinein zu stoßen. Dann schloss sich das Tor wieder, landete der massive Riegel wieder auf seinem Platz. Die eintretende Stille wurde nur von den Lauten der sich entfernenden Alten gebrochen, welche stampfte und weiter vor sich hinschimpfte und jammerte. Erst als auch diese Geräusche verstummten –anscheinend war die Alte in ihrem Haus verschwunden-, bewegten sich die beiden schmalen Gestalten.

Die eine war kaum größer als 1,20m, die andere mochte vielleicht 30cm mehr haben. Beide waren in einen geflickten und wenig wärmenden Umhang gehüllt, der wohl mal braun gewesen war, jetzt aber vor Schmutz eine eigenartige braungraue Färbung hatte. Die größere Gestalt hielt die Laterne mit einer zierlichen, feingliedrigen Hand neben ihrem Körper, so dass man vorerst nicht mehr erkennen konnte, da die Gesichter der beiden Personen im Schatten der Kapuzen lagen. Doch als die Stimme der Alten verklang, hoben sich die Ärmel der kleineren Person.

Dürre Ärmchen erschienen, als die Ärmel runter rutschten. Dürre, aber durchaus saubere Hände schoben die Kapuze zurück und entblößten das Gesicht eines Junge von vielleicht 7 Jahren. Er war hager und blass, als würde er nicht nur nicht genug zu essen kriegen, sondern auch selten ans Tageslicht kommen. Trotzdem lag ein Schatten Sommersprossen auf seinem Gesicht, ebenso wie ein fröhliches Grinsen, welches zwar eine Zahnlücke offenbarte, allerdings ansonsten gepflegte Zähne. Kichernd sah der Junge zu der zweiten Gestalt auf. „Man die war ja gut drauf!“ Seine graublauen Augen funkelten vergnügt, während er sich streckte und sich dann einmal durch die ohnehin wild abstehenden mausbraunen Haare fuhr. „Puh! Hier stinkt’s nach Blut!“ Er wedelte sich etwas vor der Nase und schlüpfte dann aus seinem Umhang.
Der Junge war wirklich erschreckend mager, schien nur aus Haut und Muskeln zu bestehen, wobei letztere aber deutlich zu erkennen waren. Gekleidet war er in ein fadenscheiniges, ehemals weißes Hemd mit Schnürung und eine wadenlange zerschlissene Hose. Keine Schuhe schützten seine Füße und überhaupt war seine Kleidung viel zu dünn für die kalte Jahreszeit. Das schien den Jungen nicht zu stören, denn er schritt fröhlich pfeifend in Richtung der Strohbucht, schnappte sich eine Mistgabel und machte sich daran, die blutbesudelten Strohhalme in eine Schubkarre zu schaufeln.

Erst da rührte sich die andere Gestalt. Langsam bewegte sich der freie Arm. Auch er war dünn, doch etwas sanfter geformt und als er die Kapuze zurück strich, offenbarte er, dass es sich um eine junge Frau handelte. Oder ein älteres Mädchen. Anscheinend die Schwester des Jungen, denn sie hatte die gleichen mausbraunen Haare, die sogar in der gleichen Länge waren. Nur das ihre glatt bis zu ihrem Kinn reichten. Auch ihre Züge waren hager und blass und mit Sommersprossen bedeckt, doch bildeten bei ihr die sanft geschwungenen Lippen einen Unterschied. Ebenso wie ihre Augen. Sie waren von langen Wimpern umrandet und von einem tiefen Kornblumenblau. Ernst blickte sie in Richtung Richard, musterte ihn langsam und genau. Dann stellte sie die Lampe neben sich und öffnete ihren Umhang, um ihn zusammen mit dem von dem Jungen an einen Haken neben der Tür zu hängen. Ihre zierliche Gestalt steckte in einem dünnen, ebenfalls ehemals braunem und fadenscheinigen Kleid, welches kurze Ärmel, welche in der Mitte ihrer Oberarme endeten, und einen runden, halsnahen Ausschnitt hatte. Das Kleid endete in der Mitte ihrer Unterschenkel und spannte über ihren eigentlich nicht sonderlich ausgeprägten Brüsten. Anscheinend trug sie es schon Jahre und war schlichtweg aus jenem rausgewachsen. Über dem Kleid trug sie eine saubere, wenn auch zerschlissene, weiße Schürze. Quer über ihre Brust verlief ein Riemen von einer gut gefüllten Tasche aus speckigem Leder.
Langsam, als wolle sie Richard nicht erschrecken, bückte sie sich und nahm die Laterne wieder auf. Vorsichtig setzte sie ihre nackten Füße voreinander, als sie sich ihm näherte, dabei jedoch darauf achtete, nicht in eine der kleinen Blutpfützen zu treten. Denn auch sie war wie der Junge und entgegen der Alten sauber und wollte es anscheinend auch weitesgehend bleiben.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Dienstag 24. November 2009, 13:32

Ricard hatte die Pfeile gerade hochgehoben, als er die Stimme und die Schritten vernahm. Er löste einen der Pfeile aus dem Bündel, kürzte ihn indem er ihn zerbrach und versteckte diesen in seinen Ärmel.
Lauschend hielt er inne.
da kommen mehr als nur die Alte. Sei wachsam Richard
Als sich das Tor etwas öffnete und die beiden Gestalten hindurch kommen, machte er sich auf alles gefasst. Sie hatten zwar Licht dabei, doch waren auch sie in Umhänge gekleidet.
Wer sind die denn? Dunkelelfen?...nein, Aufmarsch der Zwerge?...Kinder?! Richard staunte nicht schlecht. Mit Kindern hätte er nicht gerechnet. Doch da standen zwei Kinder. Ein Knabe und ein Mädchen. Aufmerksam beobachtete Richard die beiden. Vorsicht war besser als Nachsicht.
Der Junge machte sich gleich an die Arbeit. Er packte sich die Heugabel und entsorgte das verunreinigte Stroh in eine Schubkarre. Erschreckend dürr war der Knabe. Und das Mädchen vor Richard ebenfalls.
Nachdem sie die beiden Umhänge verstaut hatte, kam sie auf Richard zu. Sehr langsam bewegte sie sich, als wolle sie ihn nicht erschrecken. beobachtete ihn.
„ Was willst du?“ knurrte er sie an.
Er musterte das Mädchen genauestens. Die Tasche an ihrer Seite fing seinen Blick.
Könnte das tatsächlich eine Heilertasche sein?... Hat die Alte mich eingesperrt und dann Kinder zu mir gesendet. Was ist hier los?
„ .. Sag bloss, die alte Hexe hat dich geschickt mir zu helfen? Du bist doch noch viel zu ju… ich war selber früh selbstständig...*grummel*…soll ich mich setzen? ...aber wehe, Mädchen, wenn ich das Gefühl habe, das du…“ Richard blickte kurz mit einem ernsten und viel sagenden Blick zu ihren wohl jüngeren Bruder, als sich Richard hinsetzte. Nicht das Richard so was einfach machen würde. Aber wer wüsste das schon. Hauptsache sie glaubte den Bluff.
Langsam zog Richard sich den Stiefel aus. Er schmerzte bei jeder Bewegung. Ein leiser Stöhner kam über seine Lippen. Jetzt erst konnte er sehen wie durchgeblutet sein Druckverband war, den er improvisiert hatte.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Dienstag 24. November 2009, 17:09

Das Mädchen blieb kurz stehen und legte den Kopf auf die Seite, als Richard sie anknurrte. Als jener sie dann aber genauer musterte und die Tasche als das zu erkennen schien, was sie war, lächelte sie nur scheu und setzte ihren Weg fort. Wenn auch noch immer langsam und vorsichtig. Bei der Betitelung der alten Frau als alte Hexe kicherte sie sogar leise. Nun oder es sah aus, als würde sie kichern, denn ihre Schultern bebten, ihre Augen blitzten heiter und warm auf und sie krauste leicht die Nase, während sie die eine Hand vor den Mund hielt. Das einzige, was das Bild störte, war, dass sie keinen Laut von sich gab. Bei Richards Drohung wurde sie wieder ernster, schien diese aber nicht sonderlich ernst zu nehmen, denn sie lächelte ihn nur sanft an und nickte.

Während Richard sich auf einen kleinen Schemel setzte, anscheinend der Melkschemel, griff das Mädchen zu einem Eimer und drehte ihn herum, so dass sie seinen Fuß sanft darauf legen konnte und hängte dann die Lampe etwa auf Richards Kopfhöhe an einen Nagel an der Box der Kühe. So konnte sie nicht nur so gut wie eben bei dem bisschen Licht möglich die Wunde sehen, sondern saß nun auch selber deutlicher im Licht. Wie sie neben dem Verletzten kniete, konnte man erkennen, dass sie doch älter war, als sie auf den ersten Blick schien. Doch verrieten nur ihre schmalen Züge und ihre Hände ihr Alter von vielleicht etwas um die 20 Jahre. Der zierliche Körper schien einfach nicht ausreichend mitgereift zu sein. Wahrscheinlich ob der anscheinend mangelhaften Ernährung.

Mit einem Naserümpfen entwand sie Richard den blutgetränkten Stiefel, räusperte sich kurz, was den Jungen zu ihr sehen ließ und warf ihm dann den Stiefel zu. Der Junge fing den Stiefel zwar geschickt mit einer Hand auf, erntete aber trotzdem einige Blutspritzer im Gesicht und auf dem Körper. „Iehhh... bäh... wie eklig!“ Angewidert hielt er mit spitzen Fingern den Stiefel von sich und sah an sich herunter. „Faith, das ist nicht witzig. Sieh mich an!“ Empört sah er zu der jungen Frau, doch jene hob nur mit strengem Blick eine Augenbraue und deutete von dem Stiefel auf das Stroh. „Ist ja schon gut. Mit mir kann man’s ja machen.“ Brummelnd ließ der Junge die Mistgabel fallen und machte sich daran, mithilfe von Stroh den Stiefel wenigstens etwas vom Blut zu befreien.

Zufrieden wandte sich die junge Frau wieder Richard zu und zwinkerte ihm vergnügt zu, bevor sie sich sanft daran machte, die Wunde freizulegen, wozu sie seine Hose sauber an der Naht auftrennte und langsam hoch rollte. Ihre Finger waren dabei ruhig, kühl und sehr sanft. Immer wieder sah sie entschuldigend zu Richard auf, wenn sie etwas an der Hose rucken musste, weil Schorf sie hielt und somit wieder Blutungen einsetzten. Doch schließlich hatte sie die Wunde ganz freigelegt und verzog besorgt das Gesicht. Schnell griff sie in ihre Tasche und zog eine Schlinge mit einem Holzstock hervor. Geübt legte sie die oberhalb der Wund um Richards Bein und drehte die Schlinge fest zu. Wieder glitt ihr Blick besorgt zu Richards Gesicht und doch nahm sie vorsichtig, aber entschlossen seine Hand und legte seine Finger um das Holz. Stumm bedeutete sie ihm, die Spannung zu halten und stand dann auf, um kurz im Schatten der Scheune zu verschwinden. Man konnte Wasser plätschern hören und schon kam sie mit zwei Eimern Wasser wieder. Einen stellte sie etwas abseits hin, den anderen direkt neben Richards Fuß, wo sie sich wieder hinkniete. Sie zog ein sauberes Stück Leinen aus ihrer Tasche, dass sie Richard sogar kurz hinhielt, anscheinend um ihm zu zeigen, dass es wirklich sauber war und fing dann behutsam an, die Wunde zu reinigen.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Mittwoch 25. November 2009, 02:13

oh, siehe da, …das ist kein Kind mehr. konnte Richard erkennen, als sie die Lampe auf Richards Kopfhöhe hin hang. Eine junge Frau von ungefähr 20 Jahren. Ihre Augen strahlten ihn an und sie lächelte nur milde, aber sagte kein Wort. Seinen Fuß legte sie vorsichtig auf einen Eimer. Richard wollte gerade den Stiefel absetzen, da nahm sie ihn vorsichtig weg.
„ Den brauche ich noch“ merkte Richard harsch an. Doch das Mädchen gab sie nur den Jungen. Dieser fing ihn auf, beschwerte sich aber, dass er schmutzig wurde. Richard musste unwillkürlich grinsen. Doch er s wirkte kalt.
„Zwerg, das ist nur etwas Blut…nicht die Pest. Und gib mir den Stiefel wieder, wenn du fertig bist. „ Sie schien zufrieden zu sein und zwinkerte ihn zu. Dann machte sie sich an die Wunde.
„ Seih vorsichtig. Argh…verdammt…Faith ist also dein Nam…autsch…Name?...Pass mit der Hose auf…“ Murrte Richard die Frau an. Er atmete tief ein und aus. Er schmerzte. Die Wunde begann stärker wieder zu bluten, als der Schorf sich mit löste.
„Was schaust du so? was ist das?“ Richard hatte ihren besorgten Blick wohl bemerkt und als sie den Stock mit dem Seil holte, wurde er nervös. Doch das Mädchen nahm vorsichtig seine Hand und lies ihn halten.
„ Und was mache ich gerade“ boa, komme ich mir dämlich vor. Scheiße, ich glaube das wird jetzt noch schmerzhafter. Richard tat wie sie ihn geheißen hatte und hielt die Spannung um sein Bein. „ Ey, Junge, hat euch die Alte geschickt. Wie ihre Kinder sieht ihr nicht aus.
Das Mädchen schien bei allen Handlungen Richards Miene zu beobachten und sich Genehmigung einzuholen. Kurz verschwand sie im Dunkeln und kam mit Wasser zurück. Sie zeigte ihm ein sauberes Tuch. Wenn er auf die Wunde sah, ihren besorgten Blick zuvor, dann konnte er sich schon zusammen reimen. Was sie vorhatte. Die Wunde zu säubern.
„ Kannst machen, falle schon nicht gleich um.“..nickte er ihr zu.
Zähne zusammen beißen und durch. Dass kennst du. Ist immerhin nicht das erste Mal.
Richard kannte wirklich Schmerzen. Sein Körper hatte einige ertragen müssen und welche hat Spuren hinterlassen. Wegen jeder Kleinigkeit jaulte er nicht rum.
Als sie anfing, keuchte er jedoch doch auf. Erschöpfung lies Selbstbeherrschung oft verschwinden. Es brannte höllisch.
„ …Argh…oh, scheiße…ich hasse das…Kleiner, erzähl was!“
Er griff an einen Pfosten der Stähle und krallte sich dort fest. Den Drang aufzuspringen, konnte er aber gut ihm Zaun halten.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 25. November 2009, 16:07

Die junge Frau gab sich wirklich alle Mühe, so wenig Schmerzen wie möglich zu verursachen, zuckte sie doch selber jedes Mal wie unter diesen zusammen, wenn Richard es tat. Und als er so offensichtlich litt, biss sie fest die Zähne auf. So fest, dass man die Muskeln in ihrer Wange spielen sehen konnte. Trotzdem unterbrach sie ihre Aufgabe nicht einen Moment lang. Bis die hässliche Wunde offen lag. Richard hatte ein ordentliches Loch im Bein, welches fast vollkommen durchbohrt war. Sogar den Knochen konnte man an einer Stelle erkennen. Dafür floss kaum Blut nach, so dass man das zornig gerötete Fleisch in und um die Wunde herum deutlich sehen konnte. Die junge Frau legte den inzwischen vollkommen verunreinigten Lappen auf die Kante des Eimers mit dem nun tiefroten Wasser und beugte sich etwas dichter über die Wunde. Mitfühlend biss sie sich auf die Unterlippe, während ihr kühler Finger federleicht über den Wundrand glitt.

Der Junge hatte seine Arbeit in dem Moment unterbrochen, wo Richard anfing rumzufluchen. Grinsend betrachtete er den ihm Fremden und wie jener zwar Folge leistete, aber dabei doch offensichtlich litt. „Man... dafür, dass du so hart im nehmen sein willst, jammerst du aber wie ein Kleinkind.“ Er schnaubte, legte die Mistgabel zur Seite und schlenderte zu den beiden anderen. Kurz glitt sein Blick zu dem Stückchen Holz in Richards Hand. „Du unterbindest den Blutfluss. Also wirklich. Besonders helle bist du nicht, oder?“ Neugierig musterte der Knabe Richard, wobei immer noch ein breites unbekümmertes Grinsen sein Gesicht zierte. Was ihm einen tadelnden Blick der jungen Frau einbrachte.

Als der Junge daraufhin verstummte und auch bei Richard Aufforderung stumm blieb, hob die Junge Frau erneut den Kopf und funkelte den Jüngeren an. „Was denn? Also ehrlich... erst soll ich nichts sagen, dann soll ich was sagen...“ Theatralisch rollte der Kleine mit den Augen und sah Richard mitleidheischend an. „Frauen. Versteht man die je?“ Die offensichtlichen Schmerzen des Mannes ignorierend lehnte der Junge sich an die Box des Stieres, welcher zwar kurz neugierig in Richtung des Jungen sah, aber ihn nicht angriff. „Was erzählen, also gut... mhhh... Achso... nö, die alte Schrapnelle ist nicht unsere Mutter. Aber sie hat uns geschickt. Was von Blut und Tod geschwafelt und uns hergescheucht. Die ist nicht ganz richtig im Kopf.“ Er tippte sich vielsagend an die Stirn und schaute unschuldig zu der jungen Frau, welche schnaubte. „Was? Sie mag irre sein, aber dabei eben auch verdammt böse. Das eine schließt ja das andere nicht aus. Wirklich.“ Das letzte Wort war schon fast ein beleidigtes Murren. Da fiel sein Blick auf die nun saubere Wunde. „Boah! Wie krass ist das denn? Da sieht man sogar den Knochen!“ Die kindliche Stimme klang eindeutig etwas zu begeistert. „Musst du das Bein absägen?“ Anscheinend fand er die Aussicht noch besser, denn die Kinderaugen funkelten vor Vorfreude.

Die junge Frau blickte von ihrem Beutel auf, in welchem sie gerade gesucht hatte und erdolchte den Knaben nun förmlich mit ihrem Blick. Erst als jener nur noch ein kleines bisschen Hoffnung zeigte, drehte sie sich Richard zu und machte ein begütigendes Handzeichen und schüttelte den Kopf. So schnell sägte sie nicht. Allerdings war ihr Handeln nun auch nicht vielversprechend, denn sie legte einen kleinen spitzen Dolch in die Flamme der Lampe. Mit einem anderen Messer kürzte sie einen Strohhalm zu einem kleinen gerade Röhrchen, welches sie anschließend in eine scharf riechende Flüssigkeit tunkte, in welcher sie sich auch die Hände säuberte.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Mittwoch 25. November 2009, 19:49

„… Kleiner, sei nicht so…vorlaut….. Kannst wohl auch nicht die Klappe halten, oder… erinnert mich irgendwie an jemanden. UND was heißt hier NICHT HELLE.!… Ne tracht Prügel hättest du ver… argh… verflucht…. außerdem was weißt du schon von Frauen?“
Richard hatte vor, sich so gut es ging ablenken zu lassen. Zwischendurch fuhr er sich mit der zu zittern beginnenden Hand durch die Haare. Die Anspannung. Doch wenigstens das Sprechen lenkte ihn ab.

Richard biss sich auf die Unterlippe , als sie vorsichtig den Wundrand betastete. So schlimm hatte sich er die Wunde nicht vorgestellt. Die Wunde war recht tief und schien schon leicht entzündet zu sein. Und war da nicht der Knochen schon zu sehen. Richard wurde mulmig. Er schluckte.

„ Was meinst du mit…*keuch*… böse?…immerhin scheint sie Fremde zu helfe…ah! …helfen…WAS? Absägen! NEIN!“ . Erschrocken riss Richard die Augen auf. Deutlich hörte man Panik aus seiner rauen Stimme. Ob es nun feige klang oder nicht. Würde sie das machen, dann wäre er aufgeschmissen. Ein Dieb mit nur einem Bein konnte sich gleich in die Klinge stürzen. Und das war für ihn ja auch nicht möglich.
Er griff blitzschnell das Handgelenk von der jungen Frau. Ihre begütigen Geste hatte er nicht wahrgenommen.
„ Ich lass mir nicht das Bein absägen, hörst du? …ein Dolch? will sie etwa mit den Dolch schneiden? ach quatsch, Richard. Sie will es wohl ausbrennen ...autsch… und was soll das Röhrchen? Ich versteh gar nichts mehr
Er ließ das Handgelenk los.“ habe überreagiert…“ war seine knappe Entschuldigung. „willst du es ausbrennen? Ein Nicken reicht als Antwort“
Er atmete tief durch, funkelte dann den Jungen an.
„ kein blödes Kommentar jetzt, sonst setzt es was. Hat dir dein Vater nichts beigebracht? …Mädchen,…hast du was zum draufbeißen? Ja, bestätige den Kleinen, dass du nichts aushält. Der kann gerne meine Position einnehmen, aber war ich anders?.. Na Toll, ich fiebere bestimmt. Jetzt schwelge ich schon in der Vergangenheit. Der hat nichts was mir ähnelt…außer ein loses Mundwerk. Verdammt, Themawechsel! Mädchen, fang an. Keine Pause! ….ach, was will die Alte als Gegenleistung?..“ wendete er sich ablenkend zum Knaben. Innerlich angespannt nicht loszuschreien, wenn der Schmerz richtig losging. Doch den Vorsatz konnte er nicht halten.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 26. November 2009, 13:37

Dem Jungen schien wirklich jedweder Respekt vor dem Verletzten zu fehlen, denn er reagierte weder sonderlich beeindruckt auf die angedrohte Prügel, noch auf die Panik, als er nach einer möglichen Amputation fragte. Im Gegenteil. Beide Male fing er an zu kichern und verstummte deutlich widerwillig nach einem scharfen Blick der jungen Frau. Und auch als Richard nach seiner Definition von böse fragte, rollte er nur mit den Augen und sah zu der stillen Frau. „Meinst du, das liegt nur an der Wunde oder ist er immer so dümmlich?“ Wieder ein milde tadelnder Blick und ein kurzes Schmollen als Reaktion. Trotzig sah der Bursche zu Richard und verschränkte die dünnen Ärmchen vor der schmalen Brust. „Pah... die hat uns zum helfen geschickt. Ich wette sie selber klärt gerade ab, wieviel du wert bist.“ Plötzlich blitzten die Kinderaugen wieder neugierig auf. „Bist du ein geflohener Verbrecher? Suchen dich diese Dunkelelfen? Die sind echt finster.“ Er schauderte und blickte kurz ängstlich zum Stalltor.

Die junge Frau jedoch litt deutlich mit Richard. So zuckte sie zwar kurz und heftig zusammen, als er ihr Handgelenk so abrupt packte und sah ihn sogar einen Moment panisch an, als erwarte sie fast einen Schlag, doch als er sie los ließ, atmete sie nur zittrig durch und lächelte scheu, wobei sie bejahend nickte. Während der Dolch langsam heiß wurde, suchte sie noch einen Tiegel mit Salbe, etwas Mull und einen Verband hervor, welche sie ordentlich auf die Tasche legte. Dann glitt ihr Blick sanft und besorgt zwischen dem Dolch und Richards Zügen hin und her.

Der Junge schien sich inzwischen wieder gefangen zu haben, denn als Richard ihn erneut anfuhr, schob er in einer fast wütenden Geste das Kinn vor und grollte förmlich zurück. „Mein Vater war ein prügelndes und saufendes Arschloch! Sei froh, dass ich nichts von ihm habe, du blödes Weichei!“ Tatsächlich traten dem Kleinen sogar Tränen in die Augen, obwohl er gleichzeitig die Hände geballt hatte und vor Zorn bebte.

Mit einem leisen beruhigenden Laut strich die Frau über die Schulter des Jungen, worauf jener herum fuhr und sich wieder an seine Arbeit machte. Nachdenklich folgte der Blick aus den klaren blauen Augen ihm, bevor er sich entschuldigend auf Richard legte. Gerade als jener sie ansprach. Obwohl er seine Bitte nicht aussprach schien sie jene zu erahnen, denn sie griff verstohlen in den Beutel und schob ihm in einer für den Jungen nicht sichtbaren Geste ein breites Stück Leder zu, auf welchem schon leichte Zahnabdrücke zu sehen waren. Dann nickte sie blass, säuberte sich noch einmal die Finger und griff dann zum nun rot glühenden Dolch. Sie atmete noch einmal tief durch und setzte dann das erste Mal an.
Ein Zischen erklang und der stechende Geruch nach verbranntem Fleisch breitete sich aus. Doch die junge Frau leistete Richards Bitte folge und hielt nicht einmal inne. Obwohl sie langsam eine leicht ungesunde, viel zu blasse Gesichtsfarbe annahm und ihre Finger vor dem erneuten Ansetzen leicht bebten. Bis die Wunde schließlich ausgebrannt und von jedem bisschen entzündeten Fleisch befreit war. Schwer schluckend richtete sie sich etwas auf und ließ den Dolch in die ätzend riechende Flüssigkeit fallen, aus welche sie das Röhrchen zog. Vorsichtig legte sie jenes in die untere Ecke der Wunde, so dass es nur ein winziges Stückchen heraus sah. Anscheinend machte sie das nicht zum ersten Mal, denn der kleine Strohhalm passte in der Länge perfekt. Kurz blickte sie besorgt zu Richard und verteilte dann eine zähflüssige rote Paste auf der Wunde. Wäre die Luft nicht zu vom Ausbrennen verpestet, hätte man riechen können, dass es eine Art Jodsalbe war. Dann legte sie Mull auf die Wunde, wobei sie darauf achtete, dass das Röhrchen frei lag und verband das Bein, so dass er die Wunde, aber nicht das Röhrchen abdeckte und nicht zu viel Druck auf das gereizte Gewebe ausübte, aber doch fest saß. Erst dann richtete sie sich bebend auf und betrachtete kreideblass ihre geröteten Hände.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Donnerstag 26. November 2009, 21:20

„ und soll ich etwa Mitleid haben, du Zwerg.“ Schnauzte Ricard zurück. Langsam platze ihm der Kragen.
„ meinst du etwa du bist der einzige, der so einen Vater hatte. So was gibt es massenhaft. also, wer ist das Weichei?“
Was denkt sich der Junge, dass ich ihn jetzt bemitleide. Da ist er ja bei mir an der richtigen Stelle…ach, was rege ich mich auf, es ist nur ein Kind
Der Junge schien zwar vor Richard keinen Respekt zu haben, doch auf die Gesten von dem Mädchen reagierte er sofort. Sie wies ihn in der ganzen Zeit mit Gesten und Blicken in die richtige Richtung. Doch für die Mutter würde er sie nicht halten.
Nachdem sie den Jungen beruhigt hatte, wandte sie sich wieder Richard zu. Auch wenn er es nicht laut gesagt hatte, so wusste sie doch, dass er etwas zum drauf beißen haben wollte. Sie war ziemlich aufmerksam und mitfühlend. Unbemerkt für den Jungen gab sie Richard etwas. Ein Stück Leder. Wie oft dieses schon benutzt war, wollte Richard sich lieber nicht ausmalen.
Er nahm es entgegen und steckte es sich in den Mund. Er schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. da stecke ich ja mal wieder in der Scheiße. Habe ein Loch im Bein, bin in einer Scheune von irgendeiner alten Vettel und komme nicht weg….ob der Knabe wirklich Recht hat. Wird die Alte rauskriegen, dass ich geflohen bin?. ..So schnell kann das doch nicht gehen. Süße ist schneller gelaufen als manches Pferd. ..Obwohl das bedeuten würde, ein paar Tage habe ich…Frecher Knirps…obwohl …der Kleine ist keck! Und sie? …Nettes Ding, etwas scheu, aber süßes Lächeln und schöne …Es dauerte für ihn eine Ewigkeit bis sie mit dem Ausbrennen anfing und seine Gedanken durchliefen die letzten Minuten.
Aber dann begann sie.
„ huarrrrrhhhh….“ Durchfuhr es ihn, als sie plötzlich die rot glühende Klinge auf die Wunde ansetzte. Richard riss aus den Gedanken gerissen die Augen auf und presste die Zähne zusammen, sein Kieferknochen knirschte. Jeder Gedankengang war unterbrochen.
Seine Hände griffen an den Holzpfosten, um einen Halt zu haben. Sein Körper durchzuckte der Schmerz. Er verkrampfte seine Muskeln. Richard musste ziemlich viel Körperdisziplin aufbringen, um ihr nicht ständig das Bein wegzuziehen.
reiß dich zusammen
Der Griff an den Pfosten wurde stärker, dass deutlich die weißen Fingerknöchel hervortraten. Das Zucken unterblieb. Er nahm den Geruch von verbranntem Fleisch wahr. Seinem Fleisch. Richard wurde schwindelig
nicht schlappmachen…„..Arght…ahh…..weiter….uff…“ Schaffte es Richard zwischen zwei Atemzüge hervorzubringen. Die Prozedur ging weiter. Sie dauerte jedoch nicht ewig.

Um so erleichtert war Richard als sie endlich aufhörte. Er atmete noch heftig als er sich das Lederstück aus dem Mund nahm. Sie war gerade dabei den Verband zu befestigen. War da nicht ein Röhrchen gewesen? Richard beobachtete sie. Geschickt machte sie es.
„ War da nicht ein Röhrchen?... Mädchen, ist dir nicht gut“ Richard beugte sich trotz vorhandener Schmerzen zu dem Mädchen und hielt sie unter dem Arm fest.
ich glaub, die kippt gleich um. War wohl doch zuviel
„ Hey, Gartenzwerg, …deiner Schwester? …Mutter?... IHR geht es nicht gut…Mach mal etwas Platz..uff…“ Ohne eine Antwort von dem Mädchen abzuwarten, schnappte Richard sie und setzte sie auf das Stroh. Zwar ging es ihm selber auch nicht gut, doch das überspielte er gekonnt. Sein Kreislauf spielte verrückt und er konnte den Knaben gerade noch in der zu vertreibenden Schwärze sehen. Er schüttelte den Kopf um wieder klar zu werden. Das Half nur wenig, deswegen lehnte sich Richard aus Vorsicht an einen Pfosten.
„ Oder beschwert sich die Vettel dann auch?...außerdem bin ich kein Verbrecher! Denk mal nach Kleiner, wie viele in Grandessa wegen Nichts im Knast sind…außerdem wie willst du erkennen, ob ein Verbrecher…geht`s Mädchen?...gefährlich ist. Die nach Nichts aussehen, könnten am gefährlichsten sein…kleiner Tipp am Rande“ Richard grinste kalt.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 26. November 2009, 22:24

Die junge Frau schreckte zusammen, als Richard sie berührte. Anscheinend hatte sie nicht mitbekommen, wie er sie angesprochen und sich vorgebeugt hatte. Dafür war ihre Reaktion jetzt umso heftiger. Sie schreckte so heftig zusammen, dass sie wohl ohne den Griff am Arm zur Seite gekippt wäre. Ihre Gesichtsfarbe, vorher schon von einer unnatürlichen Blässe wechselte in eine wächserne Tönung und ihr ganzer Körper verkrampfte sich. Panisch sah sie Richard an, hob sogar einen Moment lang wie zur Abwehr die Hand. Erst als Richard sich an den Jungen wandte, schien langsam zu ihr durchzudringen, wo sie mit wem war und sie entspannte sich wieder etwas.
Obwohl sie dann doch einen kleinen erschrockenen Laut von sich gab, als Richard sie so kurz entschlossen schnappte und zum Stroh trug. Schuldbewusst biss sie sich auf die Unterlippe und versuchte, sich so gut wie möglich seinen Bewegungen anzupassen und sich so leicht wie eben möglich zu machen. Besorgt ruhte ihr Blick auf Richards Gesicht. Als sie sah wie er den Kopf schüttelte, sich anlehnte, streckte sie die Hand aus, umfasste sanft seine Finger und zog ihn erstaunlich energisch zu sich herab. Sie rutschte etwas zur Seite und strich ihm über die Stirn, während sie mit der anderen Hand weiterhin seine hielt. Ihre Sorge schien sich voll und ganz auf ihn zu richten und doch lag in ihrem Blick auch Dank und Verwirrung. Als wisse sie nicht, wie sie mit seiner Sorge um ihre Person umgehen sollte. Also nickte sie auf seine Frage auch nur mit einem hauchzarten Erröten.

Der Junge hatte sich bei Richards erstem Rufen nicht umgedreht. Erst als er mitbekam, dass es um die junge Frau ging, ließ er die Mistgabel fallen und beeilte sich, eine saubere Fläche zu finden, als er sah, wie Richard sie herüber trug. Plötzlich waren seine Züge ernst und wirkten älter. „Mutter? Ist alles okay?“ Sogar die Stimme klang auf einmal hoch und ängstlich. Fast panisch glitt der Blick des Kleinen zu Richard. Besorgt hüpfte der Kleine neben Richard her, besann sich erst im letzten Moment, dass es vielleicht nicht helfen würde, wenn er ihm in den Weg sprang und blieb einen Schritt seitwärts stehen. Den Blick noch immer bange auf die junge Frau gerichtet. Doch jene schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor sie sich auf Richard konzentrierte.
Blass kaute der Junge auf seiner Unterlippe, besann sich plötzlich und verschwand in den Schatten. Kurz darauf war er mit einem Eimer und einer Kelle wieder da. Er blinzelte etwas verdattert, als er den Fremden auf einmal neben seiner Mutter sitzen sah, grinste dann aber etwas schief und überbrückte die letzten Schritte. „Ach die beschwert sich immer.“ Die Stimme des Jungen klang schon wieder fast normal, enthielt jetzt aber einen winzigen Unterton von Respekt. Anscheinend hatte es ihn imponiert, dass Richard der Frau geholfen hatte, obwohl er gerade frisch verbunden war. Sogar in seinem Grinsen lag ein Hauch Bewunderung. Flink füllte er die Kelle und reichte sie der jungen Frau, doch jene schob sie sanft, aber entschlossen Richard zu. Auffordernd nickte sie ihm zu und lächelte scheu. Zufrieden grinste der Junge und schien sich für seine Tat zu beglückwünschen. „Bist du denn einer, der nach Nichts aussieht?“ Munter glitt der Blick des Jungen über Richards Gestalt. „Ich finde ja, du siehst durchaus böse aus, wenn du willst. Heißt das du bist es oder du willst nur, dass man das denkt? Oder das man denkt du bist nichts, damit du böse sein kannst?“ Seine Gedankengänge schienen ihn selber zu verwirren, denn er stoppte und legte die Stirn in Falten, bevor er Richard abwartend ansah. Die junge Frau sah erst den Jungen an, dann Richard, wobei ihre Augen vor Vergnügen funkelten, dann hob sie wieder die Hand vor den Mund. Ihre Schultern bebten leicht, als sie sich in ihren stummen Lachen leicht krümmte.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Freitag 27. November 2009, 14:10

Die wurde geschlagen…so ängstlich wie sie reagiert. … war Richards erster Gedanke als sie bei seiner Berührung zusammenfuhr. Es gab für ihn immer mehr Sinn. Hatte sie nicht auch abwehrend die Hand gehoben, als er zuvor ihr Handgelenk gepackt hatte?
Richard konnte spüren wie sich deutlich etwas in seinem Magen zusammenkrampfte und er Zorn hochkam.
Wer schlägt denn Frauen…der Vater von dem Jungen? Dreckssack. Richard war zwar selber kein Engel, doch so was war unakzeptabel.
Einst als bei ihm noch alles in Ordnung und er vielleicht etwas älter als der Knabe war, hatte er Ähnliches mitbekommen. Wie Schwester und Mutter geschlagen und geschändet wurden. So was würde er nie vergessen. Selber war er zwar auch nicht der Mutigste aber so feige um sich an Frau und Kinder zu vergreifen war unter aller Würde. Und etwas würde hatte Richard auch. Doch auf eine nicht anwesende Person wütend zu sein, brachte nichts.
Er trug das Mädchen zu dem Stroh und lehnte sich dann an den Pfosten. Auf dem Weg wäre Richard beinahe über den Knaben gestolpert. Dieser machte sich sichtlich Sorgen um seine Mutter und sprang Richard ständig in den Weg.
„Geh aus dem Weg!“ Knurrte Richard ihn an. Selber bemüht nicht umzufallen.
Zu seinem Glück wog sie fast nichts und half sich seinen Bewegungen anzupassen.
Was das Gewicht betraf, war es ja auch kein Wunder, in Grandessa war Armut an der Tagesordnung. Doch so unterernährt sie war, hatte sie etwas, was Richard faszinierte. Eine Unschuld konnte er in ihr sehen. Sie errötete wie ein kleines Mädchen. Und schien mehr besorgt um Richard als um sich.
Jedoch als sie seine Hand berührte war es wie ein elektrischer Schlag. Er blickte sie verwirrt an. Und ehe er sich versah hatte sie ihn neben sich ran gezogen. „was?...“ Sanft strich sie über seine Stirn, doch Richard zog ruckartig den Kopf weg. Zu nah war sie an der Narbe und Richard hasste es. Sie würde ihn ewig an seinen Fehler erinnern. Die Narbe hatte ihn entstellt.
Kurz funkelte er das Mädchen an, dann besann er sich. Sie hatte immerhin keine Ahnung.
„ähm… du wärst fast umgekippt. Konnte ich ja nicht zulassen….ach keine Sorge wegen mir, Unkraut vergeht nicht…kannst mich jetzt loslassen.“ Richard erhob sich jedoch nicht, sondern blieb neben ihr sitzen. Die Hand zog er selber auch nicht weg.Was ist mit mir los?..Weichei
Der Junge hatte inzwischen sich mit Wasser zu ihnen gesellt. Er schien zufrieden zu sein und seine eben noch trotzige Art war einer Spur von Respekt gewichen. Der Knabe reichte seiner Mutter Wasser, aber sie deute Richard solle zuerst trinken.
„ Nein, Kleines…du trinkst zuerst!...Ich kann warten...obwohl…“ immerhin habe ich schon eine ganze Weile nichts getrunken. Keine Selbstgeißelung, Richard.. Tatsächlich wurde Richard beim Anblick vom Wasser klar, dass er fast einen Halben Tag nichts getrunken hatte. Die letzten Tage waren wie immer voller Entbehrungen gewesen. War ja auch ein Kerker und kein Urlaub gewesen.
Hier wurde ihm Wasser gereicht und seine sowieso schon gereizten Stimmbänder schrieen danach. Und so lies er dann sowohl die Vernunft und seinen Durst siegen und trank erstmal. Das tut gut….
Mit dem Ärmel seines Hemdes wischte er sich den Mund ab und reichte dem Jungen die Kelle zurück. Dieser war gerade dabei ein wirres Gedankenmuster aufzuzählen. Und schien selber nichts mehr zu verstehen. Aus dem Augenwinkel konnte Richard eine Bewegung wahrnehmen und leichte Laute hören. Als er sich zu der Mutter umdrehte, da er sie sonst nicht sehen konnte, bebten ihre Schultern und sie war stumm an Lachen. Ein leichtes Lächeln zuckte über sein Gesicht.
„Eins hast du drauf, Kleiner“ lobte Richard. „ ..Du kannst deine Mutter zum Lachen bringen. Du passt gut auf sie auf, oder?.. ich sehe also durchaus böse aus, aha!.. Richard, hör auf dich mit Ihnen anzufreunden. Das gibt nur Ärger, dass weißt du. Versuch hier wegzukommen, mahnte Richard sich zur Vorsicht.
„…vielleicht bin ich es...und ob ich gefährlich bin oder nicht, kannst dir selber ausmalen….Jedoch bin ICH kein Nichts, verstanden?…Sag mal, was macht ihr eigentlich hier! Seid ihr mit der Vettel verwandt…wenn ja, eurer Aussehen habt ihr nicht von ihr geerbt….bei deren Aussehen wird ja sogar ein Oger blass vor Neid… Und wie lange werde ich hier bleiben müssen. Ich muss immerhin weiter“ Scherzte Richard.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Samstag 28. November 2009, 16:54

Die junge Frau blinzelte verwirrt, als Richard so heftig auf die winzige Berührung an der Stirn reagierte. Natürlich hatte sie die narben gesehen. Aber Narben waren für sie nichts schreckliches. Sie erzählten eben von dem Leben eines Menschen. Sie selber hatte auch ihre Narben zu tragen. Innerlich wie äußerlich, da würde sie sich bestimmt nicht an einer einzigen stören. Also beantwortete sie seinen funkelnden Blick nur ruhig, sanft und beruhigend. Bei seinen Schlussworten lächelte sie warm und verschränkte demonstrativ ihre Finger mit seinen. Anscheinend wollte sie aber seine Hand nicht loslassen. Ihr Blick ruhte nachdenklich forschend und mit einem winzigen Hauch milder Belustigung auf Richard. Fast als sähe sie etwas in ihm, was er nicht sah –und dieser Fakt schien sie zu amüsieren. Das Lächeln auf ihrem Gesicht vertiefte sich sogar noch etwas, als er sie Kleines nannte. Auch wenn sich gleichzeitig eine zarte, verlegene Röte in ihre Wangen schlich. Zufrieden sah sie zu, wie er trank und nahm danach ebenfalls eine Kelle Wasser zu sich, bevor sie auch den Jungen drängte, etwas zu trinken.

Das ließ sich der Kleine nicht zweimal sagen und trank gleich noch eine Kelle hinterher. Grinsend drängte er auch Richard noch eine zweite auf. „Muss ich jetzt nach oben gehen oder so? Ich meine... Kleines?“ Vorlaut blitzte er Richard an und ignorierte dieses Mal den abmahnenden Blick seiner Mutter. Er fand es wohl einfach zu herrlich, jene verlegen zu sehen. Als Richard ihn dann aber lobte, strahlte er über das ganze Gesicht. „Jeder muss ja zu was gut sein.“ Er zuckte abwertend mit den Schultern und brachte den Eimer nebst Kelle wieder in den Schatten. So konnte Richard nicht sehen, wie er bei der auf das Lob folgenden Frage zusammen zuckte. Denn als er zurück kam, war er zwar nicht mehr ganz so unbeschwert, aber ernster wie zuvor. Wieder musterte er den Mann vor sich scharf. „Verstanden, kein Nichts und nur vielleicht gefährlich. Ich denke, damit kommen wir klar.“ Er nickte ernst und blickte Richard dann mit all dem ernsten Forschen eines Kindes an, dass schon zu viel für sein Alter gesehen und erlebt hatte.

Eine ganze Weile ignorierte er so die noch offenen Fragen, bevor er zu seiner Mutter sah, welche Richard im Gegensatz zu dem Kleinen nicht mehr ansah, sondern ihre Hand bei der Frage nach der Alten zurück gezogen hatte und nun ihre Hände angestrengt betrachtete. Trotzdem schien sie den Blick des Jungen zu spüren und nickte nach kurzem Überlegen fast unmerklich. Als wäre des Bursche erleichtert, atmete er tief durch und setzte sich dann vor den beiden Erwachsenen im Schneidersitz auf den Boden. Den Scherz über die Alte hatten beide zwar gehört, aber nicht weiter darauf reagiert. „Wir gehören ihr. Also soweit ein Mensch einem anderen gehören kann. Ich finde das ja ungerecht. Wir haben schließlich nicht darum gebeten!“ Der Junge hatte leise begonnen, war jedoch bei den Worten immer wütender geworden. Bis er in einem wütenden Knurren abbrach und zu seiner Mutter sah, welche noch immer ihre Hände betrachtete. Nur ihre angespannte Haltung verriet, dass sie durchaus zuhörte.
„Mama hat mir mal erzählt, dass die Alte und ihr Mann sie als kleines Kind entführt haben.“ Sein Blick war viel zu düster für ein Kind seines Alters, als er das Kinn reckte und Richard ernst ansah. „Er hat sie geschlagen und... mehr... immer wieder...“ Sein Kinn bebte kurz verdächtig, während die junge Frau die Hände ineinander verkrampfte. „Manchmal kamen auch seine sogenannten Freund und...“ Er brach in einem Würgen ab, während bei seiner Mutter stumm Tränen übers Gesicht fielen. „Die Alte hat nichts dagegen getan. Erst als Mama schwanger war. Da hat sie angefangen mitzumachen. Hat sie auch geschlagen. Nun und seit der Alte tot ist...“ Sein Blick glitt mit tödlichem Zorn zum Stalltor. „...rührt sie keinen Finger mehr. Wir müssen alles machen und wenn sie dann noch mehr Gold braucht, dann... dann...“ Nun liefen doch wütende Tränen über das Kindergesicht. „...dann zwingt sie Mama dazu, sich mit Fremden einsperren zu lassen. Ich hab ihr schon gesagt, dass sie das nicht wegen mir machen muss, aber sie meint immer nur, sie würde nie zulassen, dass sie mich in die Finger kriegt.“ Unsicher sah der Kleine Richard an. „Ist das verkehrt, wenn ich ihr dankbar dafür bin? Ich weiß nicht, ob ich das gut fände, wenn diese Männer mich schlagen und Dinge in mich reinstecken.“ Er schluckte schwer, blickte nochmal zu seiner lautlos weinenden Mutter und dann flehend zu Richard. „Nimmst du uns mit? Mama kann dich weiter gesund machen und ich verspreche auch ganz artig zu sein! Ich werde auch nie wieder respektlos oder vorlaut oder faul sein! Nur bitte mach, dass sie Mama und mich in Ruhe lässt! Bitte!“ Obwohl dem Kleinen nun auch haltlos die Tränen über Gesicht liefen, blickte er Richard fest und mit vorgerecktem Kinn an. Die kleinen Hände zu Fäusten geballt in seinem Schoß.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Sonntag 29. November 2009, 14:05

Richard traf der Schlag, wie zur Salzsäule saß er da und hörte das, was der Kleine zu berichten hatte. Das Gehörte konnte er nicht fassen. Richard hatte ja selber schon viel erlegt, aber so was. Anfangs konnte er noch antworten “ KEIN Mensch gehört einem anderen. Wir sind frei geboren und werden so sterben, verstanden ? außer man heißt Richard Azrael Darkholme, der sich für Körperlichkeit an einen Dämon verkauft hat….nein, aber gehören tue ich ihr auch nicht. NIEMALS!
Doch als wenn dies nicht genug wäre, was dann ans tageslicht kam, schockierte Richard. Sein Blick wanderte zu der jungen Frau, die alles getan hat oder hätte, um sich und ihren Sohn zu schützen. Sie hätte sich sogar mit einem wildfremden Mann eingelassen, um keinen Ärger von diesem alten Weib zu bekommen. Stumm weinte sie nun neben ihm und vor ihm saß ein Junge, vielleicht 7 Jahre alt und bat ihn, die beiden mitzunehmen.
ich glaube es nicht. Das kann doch nicht sein….das Alte Weib wollte tatsächlich, dass ich mit der Mutter intim werde. Als wenn mir gerade die Lust danach ist. Mein Bein schmerzt wie Hölle und Zuschauer kann ich gar nicht leiden.. Es war ja nicht so, dass ihn die Frau nicht ansprach. Naja, etwas zu dünn und unterentwickelt, aber sonst nett anzusehen.
Richard hatte aber selber nun mal eine Schwäche für gut bestückte Damen. Das war ihm damals immerhin zum Verhängnis mit dem Dämon geworden.
Doch den Akt vor einem Kind durchzuführen, nie und nimmer.
…Es erklärt aber, wieso sie so aufdringlich war…hatte ich etwa geglaubt wegen meinem Charme?….und wovon hätte ich die Alte bezahlen sollen?…Ich habe gerade eine Münze und die ist erstens nichts wert und zweitens gebe ich die nicht her…Oh verflucht, wieso so was!….eigentlich sollte mir so was egal sein…eigentlich! Sie wurde geschlagen und benutzt. Irgendeiner hat sie geschwängert. Sie wird weiterhin geschlagen…DAS IST NICHT Rechtens…aber ich bin kein Heiliger. Ich sollte mich um mich selbst kümmern. ..und zulassen, dass so was wieder und wieder geschieht? ..Richard sieh sie dir an, du weißt, an was dich dass erinnert. …der Junge wird irgendwann selber ein Arsch oder Schlimmeres…aber ich kann nicht mal auf mich aufpassen….
. Richard liess seinen Kopf in die Hände sinken. „ oh..scheiße….ich kann nicht…hör Kleiner“ Seine Stimme war eine Spur sanfter als sonst, obwohl dies dann eher leicht ironisch klang.
„ ich sitze hier selber fest..oder? Ich bin kein Engel und noch weniger dazu fähig andere zu schützen. Womit auch?“ Richard machte eine weit reichende Geste, dass er nichts habe und strich sich das Haar etwas nervös zurecht. Ihm war mehr als unwohl. Ein schlechtes Gewissen plagte ihn recht selten, jetzt aber war so ein Zeitpunkt. Mit ernster Miene versuchte er seine Einstellung zu festigen, jedoch als er die beiden nochmals anblickte, musste er blinzeln. Er rieb sich die erstaunte dreinschauenden Augen.
was?.. Es war ihm, als würde er in dem Gesicht des kleinen Jungen seinen jüngeren Bruder sehen. Der, der damals bei dem Überfall gestorben war. Auch konnte er sich selber in ihm sehen. Richard blinzelte und als er verwirrt zu der Frau blickte, sah er seine Mutter. Wie viel hatte sie ertragen müssen. Hatte sie nicht noch geschrieen “ Bitte verschont die Kinder, ich mache alles für euch“ um ihn und seine Geschwister zu retten.
Richard steckte ein riesiger Kloß im Hals. „Mutter?“ flüsterte er zaghaft. Als er merkte was da gerade über seine Lippen gekommen war, machte Richard erschrocken einen kleinen Satz noch hinten. “NEIN!“ Er presste die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Mit der flachen Hand schlug er sich mehrmals an die Stirn.
das ist nicht wahr…das bildest du dir ein…Das sind sie nicht….aber es ist fast das Gleiche. So eine Scheiße. Warum mir?...ich muß was tun!...oh, ich mache einen großen Fehler.. aber die beiden werden nicht sterben.. Eher gehe ich mal wieder drauf…als wenn das so einfach wäre...nicht wieder versagen
Dann schlug er die Augen auf.
„Ist in Ordnung. Ich nehme euch mit. ..Doch ich verspreche euch nichts, verstanden….wie gesagt, ich bin kein Heiliger…“ und etwas sanfter. „…aber ich bin gegen so etwas. …Ich nehme euch mit….ich werde euch in Sicherheit bringen und dann trennen sich unsere Wege, verstanden? … jedoch müssen wir erst hier weg. … Gibt es eine Möglichkeit?.. Auch brauchen wir so Einiges. Ich kann versuchen mich um die Alte zu kümmern, dann sollten wir hier schnellstens verschwinden….“ Und mit einen fragenden Ausdruck zum Scheunendach. „ Bin ich ganz bei Verstand?“

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Sonntag 29. November 2009, 20:56

Hatte Richards Reaktion Mutter und Sohn zu Anfang noch beruhigt, da er doch ihre Ansichten bestätigte, so befremdete sein anschließendes Verhalten beide. Schon bei seinem Blick zu der weinenden Frau, verstummte diese und blickte ihn fast erschrocken an. Als wisse sie nicht, wie sie seinen Blick einordnen sollte. Sie schniefte noch ein paar Mal und wischte sich dann in einer hektischen verlegenen Geste die Tränenspuren von den Wangen, bevor sie einen nun beinahe besorgten Blick mit dem Jungen wechselte. Jener starrte Richard regelrecht an. Auch er konnte wohl nichts mit dessen Verhalten anfangen. Stumm verfolgte er ebenso wie seine Mutter, wie Richard den Kopf in die Hände sinken ließ und dann mit dieser eigenartig ironischen, aber sanften Stimme sprach. Obwohl seine Worte irgendwie Sinn ergaben, ergaben sie für den Jungen keinen wirklichen Sinn. Verwirrt legte sich die kleine Kinderstirn in Falten. Die junge Frau jedoch schien zu verstehen. Einen Moment lang sanken ihre Schulter zusammen, fast als hätte sie aufgegeben. Dann straffte sie sich jedoch und legte ihre Finger erneut in seine, während ihre andere Hand sanft seine nun leicht zerzausten Haare wieder glättete. Beruhigend strich sie über sein Haar, drückte seine Finger. Versuchte ihn anscheinend zu beruhigen.

Bis Richard blinzelte, sich die Augen rieb und irgendwie komisch erst den Jungen und dann die Frau betrachtete. Verunsichert zog die junge Frau ihre Hände zurück, tauschte einen skeptischen und nun doch langsam etwas verängstigten Blick mit ihrem Sohn. Unwohl überlegten beide, ob der Fremde nun den Verstand verloren hatte. Bis Richard ein weiteres Gewicht in diese Waagschale warf und Faith mit Mutter ansprach. Während dem Junge nun schlichtweg der Unterkiefer entglitt und er Richard anstierte, als wären ihm Hörner gewachsen, blickte die Frau ihn eher indigniert an und rutschte nun auch noch ein Stück von ihm weg. Doch wieder hielt diese Reaktion nicht lange. Denn als Richard sich gegen die Stirn schlug war sie sofort wieder an seiner Seite und hielt seine Hände an den Handgelenken energisch fest. Zutiefst verängstigt blickte sie ihn an.

Alle harrten bis Richard die Augen öffnete. Mit einem leisen Klacken schloss der Junge den Mund wieder, verschränkte die Ärmchen skeptischen Blickes vor der Brust. Faith zog erneut ihre Hände zurück und barg sie sichtlich nervös in den Falten ihrer Schürze. Beide reagierten zuerst gar nicht auf seine Worte. Schienen unabhängig voneinander über jene nachzudenken. Schließlich tauschten sie jedoch wortlos einen Blick und nickten beide. Sie hätten wohl beide weiterhin geschwiegen, wenn Richard nicht seine letzte eigentlich ja sicher rhetorisch gemeinte Frage entrutscht wäre. Denn diese ließ den Jungen blitzschnell seine Stimme wiederfinden. „Wenn du mich fragst, eindeutig nein.“ Seine Mutter blitzte ihn missbilligend an. „Was denn? Komm so ganz klar kann er nicht sein, wenn er sich selbst verkloppt.“ Entschlossen sich nicht dem mütterlichen Rügen zu fügen, hob er das Kinn an und verharrte im nächsten Moment mit panischem Blick. Ebenso wie die junge Frau. Beide schienen vollkommen erstarrt. Wie Rehe, die ihrem Jäger vor den gespannten Bogen gelaufen waren.

Draußen näherten sich die schlürfenden, schweren Schritte der Alten. Und mit ihr kamen ebenso schwere Schritte. Zwei paar. Mindestens.„Keine Sorge. Sie hat nur so einen verfluchten Gammler verarztet.“ Kurze Pause. „Nein, nein. Ganz sicher. Sie wird euch wohl dienen.“ Wieder eine Pause. Ihre Begleiter schienen deutlich leiser zu sprechen. Denn als nächstes ertönte ein meckerndes Lachen. „Den Kleinen was? Sollen sie haben. Der ist schließlich bisher nicht wirklich viel wert gewesen.“ Die letzten Worte erklangen schon ziemlich dicht vorm Stalltor.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Sonntag 29. November 2009, 23:32

„ das war rhetorisch geme…was?“ Murrte Richard den Jungen gerade an, als er in die panischen Gesichter blickte. Die Augen gen Tor gerichtet, schienen sie sich nicht bewegen zu wollen. Deutlich konnte er die Schritte vernehmen und die lauter werdenden Stimmen. Jetzt war höchste Eile geboten.
„ Los, die Leiter hoch“ Versteckt euch…lasst den Ochsen …Stier raus …und klettert dann hoch…oder versteckt euch irgendwo hinten… verschwindet!“ Zischte Richard den beiden hektisch zu. Um seinen Worten Nachdruck zu geben, schupste er beide leicht an. Zeitgleich suchte er blitzartig die Umgebung ab. verdammt, was jetzt?…meine Pfeile…Ställe…Ja! Die Tiere! DAS IST ES…Na los!
Dort waren die Pfeile und Marius Gürtel. Ohne über weitere Konsequenzen für sich nachzudenken, machte er einen Sprung hoch . „ Autsch…verflucht“ Sein Bein hatte unter Schmerzen nachgegeben, doch konnte er sich noch abfangen. Ein hektischer Blick zurück zu den beiden.
„ keine Sorge, geht schon. Los, hoch. Ich lass die Tiere raus. na hoffentlich klappt es.
Die Tiere aus den Boxen rauszulassen war Richard spontane Idee. Die Tiere dann aufscheuchen und wenn sich das Haupttor von der Scheune öffnet, würden sie automatisch nach draußen rennen. Mit viel Glück würden sie dann die neuen Besucher überrennen. Und sonst hatte Richard noch etwas vor. Doch dafür benötigte er die Pfeile oder eher die Pfeilspitzen.
Richard griff sich die Pfeile im vorbeilaufen und humpelte zu den Kühen . Er öffnete das Gatter und drängelte sich an der Seite lang. Dann begann er die Kühe aus der Box zu scheuen. Dass war auch gar nicht mal so schwer. Richard schrie einen der Tiere ins Ohr und da Kühe Fluchttiere waren, konnte Richard mit der richtigen Reaktion rechnen. Er brachte sich noch mit einem Sprung auf dem Gatter der Box in Sicherheit und folgte dem Geschehen. Wieder schaute er, ob die beiden es geschafft hatten. Er selbst konnte sich im Dunkeln verbergen, etwas was man als Dieb können sollte. hoffentlich klappt es. Ich habe nur einen Versuch, sonst bin ich geliefert…. wieso gerade mir. Typisch!
Richard holte ein paar mal Luft. Er spürte seinen Adrenalinspiegel. Sein Herz schlug so schnell, dass Richard es sogar in seinen Ohren pochen hörte. Den Schmerz im Bein hatte das Adrenalin vorzeitig betäubt. Seine Sinne waren auf alles vorbereitet. Mit flinken Fingern löste er eine Pfeilspitze noch der anderen , indem er sie nah beim Schaft abbrach. Provisorische Wurfklingen. Zwar nicht hundertprozentig ausbalanciert aber besser als nichts. Vier nahm er an den Schäften in den Mund und hielt sie zwischen den Zähnen fest. Zwei hielt er gekonnt mit einer Hand, so wie man Wurfklingen hielt, fest. Mit der anderen Hand hielt er sich fest. Einen Todesengel ohne Flügel gleich hockte Richard da und wartete das er agieren konnte. Sein gesundes Auge blitze in grünviolett auf.
dann treffe mal gut, Richard….

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Dienstag 1. Dezember 2009, 12:09

Die junge Frau erwachte schon bei Richards gezischten Worten aus ihrer Starre, blickte ihn aber erst einmal nur panisch an. Obwohl dieses Mal die Angst eher ihm zu gelten schien. Tatsächlich schüttelte sie sogar energisch abwehrend den Kopf. Der Junge jedoch schreckte erst beim Anstupsen zusammen, blinzelte kurz und sprang dann blitzschnell auf, wobei er einfach die Hand seiner Mutter packte und sie versuchsweise mitziehen wollte. Doch Faith sträubte sich vehement. Stand zwar auf, blieb aber erst einmal unschlüssig stehen und beobachtete, wie Richard ebenfalls aufstand und sich beim gehen abmühte. Zwar blickte sie noch immer skeptisch, als er sie beruhigte und nochmal hoch schickte, doch wenigstens setzte sie sich nun in Bewegung und folgte dem Jungen, welcher schon auf dem Heuboden war. Die junge Frau kletterte über den Bretterschlag und dann die Leiter hoch, ignorierte dabei den langsam von der ganzen Hektik deutlich nervösen Stier und war in Windeseile auch auf dem Heuboden verschwunden. Kurz konnte man hören, wie die beiden sich oben bewegten, dann waren sie ruhig. Sollte Richard hoch sehen, würde er Faith jedoch an die Wand gelehnt bei der Leiter hocken sehen. Anscheinend wollte die junge Frau ihn nicht vollkommen unbeobachtet lassen.

Die Kühe stoben erschrocken auseinander, wobei eine gegen die Trennwand zum Stier donnerte und jene leise zum knirschen brachte. Dann sprangen und rannten die Tiere jedoch panisch durch den Stall, trampelten wild um sich und muhten lauthals. Umgehend konnte man die Alte draußen fluchen hören, sowie nun auch besorgte Männerstimmen leise murmeln. Jedenfalls wenn man scharfe Ohren hatte oder nahe beim Tor war, ansonsten würde der Lärm der Kühe wohl die Reaktion von draußen auf ein gedämpftes Fluchen der Alten reduzieren. Kurz darauf wurde der Riegel polternd entfernt. Dann ging alles ziemlich schnell.

Die rasende kleine Kuhherde sah einen neuen Fluchtweg und stürzte sich jenem entgegen, so dass die Alte und zwei Männer (der eine ziemlich klein und dick, der andere groß und schwer) zur Seite springen mussten. Gleichzeitig sah der Stier rot. Nicht nur das seine Herde verschwand, nein da hockte auch noch ein Fremder in deren Box und zwei weitere waren zwischen ihm und seinen Mädels. Wild schnaubend senkte das riesige Vieh den Kopf und versetzte der Trennwand den endgültigen Gnadenstoß. Ein leiser Schreckenslaut erklang vom Heuboden, als das wildgewordene Tier rasend auf dem Bretterhaufen rumtrampelte und erst, als es sicher war, dass kein Brett mehr ganz war, sich dem Tor zuwandte und nun die beiden Männer ins Visier nahm. Obwohl der größere noch versuchte, eine andere Lösung zu finden, so konnte man doch kurz darauf beide rennen sehen, während die Alte wutschnaubend in die Scheune –oder dem, was davon übrig war- stürmte. Gleichzeitig kletterte die junge Frau in Rekordzeit die Leiter wieder herunter und suchte mit ihrem Blick in den Trümmern panisch nach Richard.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Dienstag 1. Dezember 2009, 13:28

So hatte Richard sich das eigentlich nicht vorgestellt. Zwar war es geplant gewesen, dass die Kühe panisch werden, aber nicht dass sich der Stier berufen fühlt seine Mädels zu verteidigen. Richard hockte noch auf dem Gatter und hörte den Lärm vom brechenden Holz. Es passte immerhin nicht zu den panischen Rufen der Kühe. Der Stier tobte und hämmerte gegen seine Box. Besorgt beobachtete Richard das Geschehen.
lass den Stier bloß nicht ausbrechen…das kann alles verderben Schoss es Richard durch den Kopf. Jedoch war mal wieder ihm das Glück nicht hold. Der Stier brach unter viel Lärm aus seiner Box aus.
Und wohin rannte das Tier? Auf die männliche Bedrohung bei seinen Mädels- also im Klartext –er stürmte auf Richard zu.
„verdammt“ fluchte Richard und seine provisorischen Wurfgeschosse gingen zu Boden. Was jetzt an der Tür geschah, war für Richard zweitrangig. Der Stier stürmte auf ihn zu. und dabei trage ich nicht mal rot…so eine scheiße…Achtung!
Richard ließ die anderen Pfeile fallen und machte sich auf den Aufprall gefasst. Was er jetzt versuchte erinnerte ihn an seine Ausbildungszeit, wo man durch kleiner werdende herankommende Ringe springen musste und sich dahinter abrollen. Schaffte man es nicht, hatte es anschließend noch Prügel gegeben.
Richard hatte diese Art Übung schon damals gehasst. Es war nicht selten gewesen, dass Richard Prügel oder später auch die Peitsche dafür erhalten hatte. Aber selbst ein Starrkopf wie er, erlernte es mit der Zeit. Und vielleicht machte es sich jetzt bezahlt. Das hieß Richard würde abwarten müssen, bis der Stier nah genug ran war und würde dann einen Hechtsprung über den Kopf zwischen den Hörnern hindurch wagen. Sich kurz auf dem Stier mit den Händen abfangen, kurz in einem Handstand übergehen und sich dann mit einem Überschlag hinter den Stier bringen. Hoch genug waren die Decken Und sonst Beine anziehen. So viel zur Theorie.
Richard spannte sich an. Der Stier kam und …Richard sprang. Die Hände voran Richtung Rücken sprang er .“AAHHH!“ Seine Schulter explodierte. Akrobatische Übungen mit einer Schulterprellung und ohne Aufwärmen taten selten gut. Knapp an den Hörnern flog er vorbei . Er hörte wie Stoff riss als sein Hemd sich kurz in den Hörnern verfing, doch gab das Hemd nach. Und besser Stoff riss als seine Haut.
Seine Hände berührten nur für ein paar Sekunden den Rücken des Tiers als sich Richard weiterkatapultierte. So weit so gut, nur anstatt vernünftig zu landen, landete Richard unsanft am Boden. Grob schaffte er es sich abzurollen und kam an der hinteren Wand von der Box des Stieres zum Halten. Ihm schmerzte jetzt alles.
…ARGGHHH!!! … so, war das nicht geplant…oh verdammt Er richtet sich mit einen Flimmern vor den Augen auf.
Der Stier war noch dabei alles zu zertrampeln. Und zwar dort , wo Richard zuvor noch war. Ich hätte platt sein können…das war knapp!. dann stürmte der Stier nach draußen. Die panischen Schreie der beiden Männer war Musik in Richard Ohr und er müsste grinsen. Obwohl ihm eigentlich nicht nach grinsen zu mute war. zwei Probleme weniger…und wo ist die…Das war ja Klar!...?. Ein Knarren lies Richard hochblicken, das Mädchen kam ziemlich eilig runtergeklettert. Sie lief zum Bretterhaufen vom Gatter und schien etwas zu suchen. Sie suchte ihn.
warum bist du runtergekommen? Doch nicht jetzt!...die Alte wird dich finden…Mädchen!..na prima!…wirklich!…was geht denn noch alles schief…komm Richard, hoch mit dir…. doch so wirklich hoch schaffte es Richard nicht. Mehrere Versuche benötigte er um gerade zu stehen. Die Vettel kam immer näher und sie sah wütend aus. Sich im Schatten zu verbergen war Richard innere Stimme, jedoch würde die Alte dann alles auf dem Rücken des Mädchens austragen.
„Mädchen , komm her. Ich bin hier!“ versuchte Richard sich leise bemerkbar zu machen. Richard griff nach einem großen Stück Holz was für eine Waffe für einen Dieb Richard hatte es noch nicht aufgegeben, die Mutter und ihren Sohn zu befreien.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Dienstag 1. Dezember 2009, 15:24

Obwohl Richard zweifelsohne leise gesprochen hatte, fuhr die junge Frau herum und suchte ihn in den Schatten. Als sie ihn da mit seinem Stück Holz mehr schlecht als recht stehen sah, legte sie sich die Hände aufs Herz und strahlte ihn mit Tränen in den Augen erleichtert an. Anscheinend musste sie sich erst mal von ihrer Angst um ihn fassen. Und genau das wurde ihr zum Verhängnis, denn gerade als sie die Hände wieder sinken ließ, erreichte sie die Alte. „Was hast du getan?“ Die geifernde Stimme überschlug sich fast vor Zorn. Erschrocken drehte sich die junge Frau um, als sie auch schon festgehalten wurde. Fest bohrten sich die speckigen Finger in ihren dünnen Arm, dass man fast meinen konnte, er würde gleich unter dem Griff brechen müssen, ebenso wie die junge Frau unter den wüsten Beschimpfungen, die auf sie niedergingen. Doch anstatt das sich Faith wehrte, wurde sie auf einmal ganz ruhig. Als würde jeder Willen aus ihr weichen. Im nächsten Moment landete die andere Hand der Alten schallend in ihren Gesicht, ließ den Kopf der jungen Frau nach hinten fliegen, wobei sich ein roter Bogen Blut verteilte. Einen Moment lang schwankte sie, dann straffte sie sich wieder und richtete den Blick eisig auf die Alte, wobei ein Rinnsal aus ihrer Nase lief. „Dir werd ich helfen!“ Wieder holte sie aus und schlug auf die junge Frau ein. Ein ums andere Mal. Jeder Schlag brutaler und rasender als der vorherige.

Der Junge brauchte genau bis zu dem klatschenden Geräusch, um bei der Leiter zu sein. Wild knurrend schwang er sich auf die erste Sprosse und sprang dann fast die halbe Strecke herunter. Erst als er schon den Boden berührte fiel ihm ein, dass er hatte oben bleiben sollen. Schuldbewusst sah er zu Richard, huschte dann jedoch in Richtung der Box mit Stroh, um sich dort nach einer Waffe umzusehen. Dabei zuckte er immer wieder bei den Lauten der Schläge zusammen und auch seine bebenden Schultern verrieten, dass er weinte. Schließlich hatte er aber ein scharfes Messer, das wohl zur Klauenpflege genutzt wurde und eine etwas stumpfe Sichel gefunden. Mit grimmiger Miene und tränennassem Gesicht schlich er zurück zu Richard.
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Dienstag 1. Dezember 2009, 15:54

Das Holz hatte Richard fallengelassen, als die alte Vettel Faith erreichte. das musste ja so kommen…verdammt das Weib hatte Richard nicht gesehen, und Faith schien sich verprügeln zu lassen, damit er nicht entdeckt würde. Hektisch sah er sich um. Da kam der Knabe auf ihn zu. Er schlich und dabei hielt eine Messer und eine Sichel. wo hat er die den Her?...mehr als Praktisch… Deutlich konnte Richard sehen, wie der Junge unter dem Geräusch der Schläge zusammenzuckte. Tränen rannten ihm über das Gesicht. Richard wankte ihm entgegen, als er vor dem Kleinen stand, blickte er entschlossen zu ihm und nahm sich bestimmend die Waffen an sich. Mit einem Kopf nicken deutete er den Jungen hinten zu bleiben. Das was er jetzt machte, war nichts für Kinder. Mit jeden Schritt entschlossener schritt Richard zu der prügelnden Alten. Erschreckend leise war sein auftreten. Routine! Sein Gesicht eine eisige Miene. Den Dolch gekonnt führte er in der Hand. Richard war zwar kein Auftragsmörder, jedoch wusste er wie man jemand erledigte.
Hinter der Alten blieb er wie ein Schatten stehen.
„ Hey, Weib…“ Knurrte er . Zeitgleich griff er sich den Kopf der Alten und zerrte ihn an den Haaren nach hinten.“ Fahr zur Hölle!“ Richard war zwar nicht der Stärkste, jedoch den Überraschungsmoment konnte er gut nutzen. Hinterhältiges Angreifen passte eben eher zu ihm. Während des Zurückreisens des Kopfes zog er ihr die Klinge des Messers durch die Halsschlagader und einem weiteren kräftigen Ruck zog er sie noch von Faith weg.
Dann ging Richard selbst in die Knie. Der Schmerz holte ihn ein. Fast schon entschuldigend blickte er zu Faith, die Alte warf er hingegen nur Verachtung entgegen.


(hoffe das geht in Ordnung. Bot sich gerade so an.)

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Dienstag 1. Dezember 2009, 16:40

Fest erwiderte der Kleine Richards Blick und in den ernsten Kinderaugen konnte man erkennen, dass der Junge durchaus ahnte, wozu der Mann die Klingen verwenden würde. Und man konnte dem Jungen ansehen, dass er seine Zustimmung gab. Vielleicht sogar ein kleines bisschen Dank, dass Richard es beenden würde und er nicht gezwungen war, es selbst zu tun. Ohne zu zögern gab er seine scharfe Beute ab und huschte dann wieselflink wieder die Leiter hinauf. Etwas zu billigen hieß eben noch lange nicht, es auch sehen zu wollen.

Die Alte war so in ihrer Wut drin, dass sie Richard wirklich nicht nahen hörte. Ihr fiel noch nicht einmal auf, wie Faith kurz an ihr vorbei sah, ihr Blick aufblitzte und dann wieder vollkommen emotionslos wurde. Als jedoch Richards geknurrte Worte erklangen, verharrte sie in ihrem Anfall, ließ dabei jedoch die junge Frau, welche inzwischen aus mehr als einer Platzwunde blutete und von Prellungen überzogen war, noch immer nicht los. Auch als Richard sie am Kopf packte, ließ sie im ersten Moment nicht los. Erst als sie die Klinge an ihrem Hals spürte, lösten sich ihre Finger vom Arm der jungen Frau und schnellten nach oben. Doch zu spät. Ein würgendes Gurgeln erklang, als Blut aus ihrem Hals schoss. Das Geräusch hielt auch noch eine Weile an, nachdem Richard sie zur Seite geschmissen hatte. Dann herrschte Ruhe.

Faith hatte die Augen geschlossen, als Richard bei ihnen angekommen war. Genau genommen musste sie nur noch ein Augen schließen, das andere war ohnehin fast vollständig zugeschwollen. Sie zuckte zusammen, als sie durch die Alte nach vorne gezogen wurde. Glücklicherweise behielt sie aber ihren Mund geschlossen, denn im nächsten Moment traf sie der warme, rote Strahl Blut. Sie schien kaum mitzukriegen, dass die Alte sie los ließ, gaben ihre Knie doch im selben Moment nach. Doch als sie den Boden berührte, hob sie den Kopf und sah zu Richard auf. Gerade als er ebenfalls in die Knie ging und sie fast entschuldigend ansah. Tränen liefen der jungen Frau über die geschundenen Wangen, doch in ihrem Blick lag nichts anderes als tiefe Dankbarkeit und Sorge. Sie harrte noch einen Moment, als würde sie testen, welche Muskeln noch arbeiten würden, dann krabbelte sie zu Richard und schloss die Arme fest um ihn, den Kopf an seiner Schulter ruhend.

[natürlich geht das *g*]
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Dienstag 1. Dezember 2009, 17:14

Es dauerte einen Moment bis Richard Faith´s Umarmung erwiderte. „es ist vorbei, Kleines“ Flüsterte er. obwohl es jetzt erst anfängt! Jetzt sollten wir hier schnell verschwinden Mit einer Hand wischte Richard das Blut der Alten vorsichtig aus dem Gesicht von Faith. Er selber spürte wie jeder Muskel zitterte. Jedoch nicht wegen dieser grausigen Tat, nein, sein Körper schmerzte. Und er sah ebenso wie Faith aus, als käme er aus dem Krieg. Sein Hemd war an mehreren Stellen zerrissen, doch war nichts Weiteres passiert. Hoffte er. „ Wir müssen hier abhauen. Und zwar schnell!...KLEINER, komm runter. Deine Mutter braucht dich“ Rief Richard nach oben. Er löste vorsichtig die Umarmung von Faith und erhob sich schwankend und strich sich sein Haar zurecht. Dieses lag ziemlich wirr im Gesicht und hing teils vor seinem gesunden Auge. War schon von Nachteil auf einem Auge nicht richtig sehen zu können. Ihr würde es eine QWeile ähnlich gehen, doch meist heilte sowas schnell weg. Außerdem war ihm die Umarmung unangenehm und fremd. Umarmungen waren schon lange nichts mehr für Richard. Es bedeutet Nähe und die wollte er sich nicht leisten.
Er näherte sich dem Weib und trat ihr zum Test in die Seite. Erst als nichts passierte drehte er sie um. So würde der Junge sie nicht sehen müssen. Mit geübten Griffen durchsuchte er sie dabei. Immerhin wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Schlüssel für ihr Haus besitzen. Was Richard fand, verstaute er. Dann nahm er der Alten ihren Wollmantel ab und legte diesen um Faith. Mit Stroh versteckte er so gut es ging den toten Leib der Alten. „ Sie wird sich kaum noch darüber beschweren.“ Das Messer steckte sich Richard , nachdem er es mit Stroh gesäubert hatte, an seinen Gürtel. Ebenso die Sichel. wer weiß wofür noch nötig.
Als der Kleine zu ihnen kam, half Richard Faith hoch . „ Wir müssen uns eilen! Sie wohnte doch alleine mit euch, oder? So hatte ich es jedenfalls verstanden….Führe mich zum haus, bevor die anderen wiederkommen. ..Beeile dich, ich trage deine Mutter.“ Und noch bevor Faith einen Einwand geben konnte nahm Richard sie hoch. Zwar ging es nur langsam voran, doch er war eher fähig zu laufen, als die Frau. Das hoffte er zumindest. Innerlich kochte Richard, dass die Alte auf so leichte Weise gestorben war. Sie hatte leiden müssen, so wie sie Faith und den Kleinen leiden ließ.

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