In der Freiheit?!

Das nördliche Königreich steht unter den Fittichen des Königs Hendrik dem Zweiten. Strenge Sitten herrschen hier und das Volk ist zweitrangig. Hier kann man nur ein schönes Leben führen, wenn man Reichtum und adeliges Blut besitzt.
Forumsregeln
Hinweis zum Königreich Grandessa
Der König ist mit den Dunkelelfen ein Bündnis eingegangen und lässt sie über seine Armee verfügen. Das gesamte Königreich hat sich den Wünschen der Dunkelelfen zu beugen!
Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 2. Dezember 2009, 19:15

Matt ließ die junge Frau zu, dass Richard sich von ihr löste. Jetzt wo die Alte nicht mehr auf sie einschlug, schienen bei ihr die Nachwirkungen erst einzusetzen. Zitternd schlang Faith die Arme um sich und wiegte sich leicht, wobei ihr noch immer die Tränen stumm übers verunstaltete Gesicht liefen. Der Blick der nun vor Schmerz verdunkelten blauen Augen ging ins Leere. In Gedanken schien sie weit weg zu sein. Sie reagierte weder auf Richards Rufen nach ihrem Sohn, noch auf die Bewegungen der beiden anderen.

Der Junge reagierte in dem Moment, wo das ‚Kleiner’ erklang. Ohne ein Wort zu sagen oder einen Blick in Richtung des Leichnams zu werfen, stieg er schnell die Leiter hinab und lief zu seiner Mutter. Als er sie sah, stoppte er kurz und legte mit einem tiefen Einatmen und schmerzverzerrter Miene den Kopf in den Nacken. Dann straffte sich der kleine Körper und sammelte schnell die Tasche der Mutter, die wie durch ein Wunder unbeschadet war, ein und stopfte noch alles möglich ein, was in sein Blickfeld kam und als nützlich eingestuft wurde. So landete ein bisschen Werkzeug, ein Seil und etwas Draht in der Tasche, bevor er sich den Riemen über den Kopf zog.

In der Tat rührte sich die Alte nicht mehr, war aber tot noch schwerer wie im Leben. Dafür lohnte sich das Filzen ihrer Leiche. Nicht nur, dass Richard einen Schlüsselbund fand, an welchem insgesamt drei Schlüssel hingen, er fand auch gleich zwei Beutel mit Goldmünzen. Anscheinend hatten die beiden Männer für ihre Schäferstündchen im voraus bezahlt. In dem einen Beutel waren immerhin ein Dutzend Münzen, in dem anderen sogar ganze zwanzig.

Als Richard den Leichnam notdürftig versteckte, trat der Junge zu ihm und half ihm schweigend. Bei dem zynischen Kommentar blickte er zu Richard auf, das Gesicht von einem Ernst, der selbst einigen Erwachsenen fehlen dürfte. Trotzdem nickte er nur mit der Andeutung eines Grinsens und folgte dem Mann dann zu seiner Mutter. Er wartete, bis Richard jener den Mantel umgelegt und sie hochgehoben hatte, dann folgte er ihnen, nachdem er eine neue Lampe gesucht und angezündet hatte. Die alte war unter den Klauen der Kühe in Stücke gegangen und glücklicherweise auch ausgetreten worden.

Ohne einen Blick zurück führte der Junge Richard und seine Last durch die beginnende Dämmerung. Die junge Frau rührte sich nicht. Vollkommen erschöpft lag sie in Richards Armen, den Kopf in seiner Halsbeuge ruhend. Schon nach wenigen Metern konnte man ein altes baufälliges Haus sehen. Kaum mehr als eine abbruchreife Kate. Zwar fehlten im Dach keine Ziegel, doch der Putz war von den Wänden in großen Flecken abgesplittert und einer der Fensterläden hing nur noch an einer Verankerung. In der Tür war ein Loch, als hätte jemand von innen zu heftig gegen geschlagen. An dieser Bruchbude angeschlossen, auf dem gegenüberliegenden Ende zum steinernen Kamin, war ein Bretterverschlag. Kaum von der Größe der Kuhbox und deutlich niedriger als das Häuschen. In dem Dach waren Löcher zu sehen und auch in den Wänden waren mehrere großzügige Ritzen und Löcher zu sehen. Die Tür bestand aus einer löchrigen Wolldecke. Auf diesen Eingang lief der Junge zu.
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:44

der kleine ist hart in nehmen…das Leben härtet selbst so früh schon ab ging es Richard durch den Kopf, als er den kleinen beobachtete. Die Miene des Jungen war ernster als es sich für jemanden diesem Alter gehörte. Sich an seine eigene Kindheit zurückerinnern, verweilte sein Blick einen Moment länger auf den Knaben. war ich damals genauso…verdammt…hör auf, in der Vergangenheit zu leben. Hier spielt die Musik
Der kleine hatte inzwischen die Sachen seiner Mutter zusammen gepackt und was er für wichtig erachtete. Mit einer kleinen Lampe ging er dann voran und Richard folgte ihm.
Die Mutter ruhte in Richards Arm. Sie schien sich bei ihm geborgen zu fühlen oder sie war nur zu erschöpft. Für Richard stand das zweite fest.
So folgte er dem Knaben.
Er führte sie zu einer kleinen Bruchbude mit einer noch schäbigeren Anbau. Hier schien Faith und der Junge zu wohnen. Es ähnelte eher einer Hundehütte anstatt einem ort wo man wohnen konnte. Doch die beiden würden immerhin auch eher wie Tiere bzw. wie Sklaven gehalten.
scheiße, dort wohnten sie?...kein Wunder, dass sie so aussehen…obwohl das Haus der Alten sieht auch nicht besser aus….hmm, Faith lieber dort reinbringen. Bei dem anderen könnten immerhin noch die beiden Männer… Suchend schweifte Richards Blick über die Felder. Wo waren die Männer hingeflohen? Er musste wachsam bleiben. Ob die Kerle selber bewaffnet waren, wusste Richard immerhin nicht. Richard selber hatte nur eine Sichel und ein Messer.
„ Ihr wohnt dort drin?...Wir sollten ins Haus. Dort wird es sicherer sein als da. Wenn du noch etwas von dort brauchst, hol es! ..Deine Mutter braucht vernünftiges Essen und das wird es bei der Alten im Haus geben..“ Richard selber merkte wie sein Magen knurrte. Rohe Kartoffeln sind nicht das Beste an Essen
„...und Kleiner,…pass auf, die Kerle könnten noch hier sein. was kümmert mich das eigentlich?...ich werde weich!...aber auch egal…ich warte an der Tür…“
Immerhoch sehr wachsam trug Richard Faith zu der Tür. „ Faith,…ich muß dich absetzen, sonst bekomme ich die Tür nicht auf.“
Behutsam setzte er sie ab, hielt sie aber noch mit einem Arm gestützt. Mit der anderen Hand suchte er den Schlüssel. Die Beutel mit den Münzen…und…Da war der Bund! Es dauerte eine Weile bis er den richtigen Schlüssel gefunden hatte und die Tür sich knarrend öffnete.
Mit einem Blick zu dem Schuppen suchte er den Kleinen. Noch konnten die Dämmerung ausgenutzt werden und sich Gestalten im Dunkeln nähern. Richards Hand wanderte wieder zu dem Messer. Nur für alle Fälle.




(Ot: welche Münzen sind das eigentlich gewesen? Es gibt immerhin drei verschiedene Sorten...)

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. Dezember 2009, 18:01

Der Junge hatte eisern den Blick nach vorne gerichtet und geschwiegen, doch als Richard die Stille durchbrach, blickte er über die Schulter zurück. Ihm entging nicht, dass dem Mann ihr Zuhause nicht zusagte, doch er zuckte nur mit den Schultern. So war es eben. Er kannte gar nichts anderes. Und wenn er ehrlich war, lebte er lieber mit seiner Mutter in dem alten Hundezwinger als mit der Alten im Haus. Trotzdem sah er nach einem Blick auf die noch immer teilnahmslos wirkende junge Frau ein, dass die Kate vielleicht die bessere Wahl war. Speziell, wo die Alte nicht mehr war. Außerdem knurrte hier mehr als ein Magen. „Ist gut.“ Er brummte die Worte nur leise und verschwand dann hinter der Wolldecke, wobei man ihn nochmal bei Richards mahnenden Worten erneut brummen hören konnte.

Faith erwachte erst aus ihrem Dämmern, als Richard sie absetzte. Erschrocken sah sie auf, erkannte dann aber wo sie waren und warum er sie absetzte. Umgehend blickte sie ihn entschuldigend an und versuchte, so weit wie möglich auf eigenen Beinen zu stehen. Doch sie schwankte, stützte sich aber selbstständig an der Wand ab. Sie war unnatürlich blass, was durch die fast schwarzen Prellungen und das frische rote Blut noch grotesk betont wurde.

Endlich trat der Junge wieder aus dem Verschlag. In den Armen hatte er mehrere Decken, die sauber aus Flicken genäht worden waren. Mit seiner Last stapfte er zu Richard, wobei er der Umgebung nicht einen Zoll Aufmerksamkeit schenkte und betrat dann entschlossen das Haus. Die Kate bestand aus einem Raum. Zur rechten gab es einen Kamin mit einem schwenkbaren Haken, an welchem ein Kessel hing. Der einzig saubere Gegenstand im Zimmer. Rechts und links vom Kamin waren schiefe Regale mit Vorräten und robustem Kupfergeschirr, welches ebenfalls überraschend sauber war. An der linken Wand stand ein durchaus komfortables und großes Bett mit einem Holzgestell, einer dicken Matratze, weicher Decke und einem großzügigen Kissen. Allerdings starrte das ganze vor Dreck und bei genauem Hinsehen krabbelten auch unliebsame Gäste in dem Bettzeug. In der Mitte des Raum stand ein Tisch mit vier Stühlen. Der ganze Raum stank erbärmlich nach Exkrementen (was wohl am offen rumstehenden Nachttopf liegen dürfte), Alkohol (vor dem Bett lagen mehrere leere Krüge) und Ausdünstungen. Und auch an den insgesamt drei Fenstern (eins neben der Tür, die anderen beiden auf der gegenüberliegenden Seite) zogen sich fast bis zur Hälfte schwarze Schatten, eine Mischung aus Fliegenkot und Schimmel hinauf. Angewidert verzog der Junge das Gesicht. „Oh ja, das ist viel besser.“ Ungnädig sah er zu Richard auf und zog dann in kindlichem Trotz fragend eine Augenbraue hoch.
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Freitag 4. Dezember 2009, 14:03

„ Witzig, du Gnom“ Knurrte Ricard den Kleinen an. Das die Kate schlimmer aussah als die letzte Kerkerzelle, die er besucht hatte, sah auch Richard. puh,..ist das ein Drecksloch. Hier kann man sich ja schneller was wegholen als gesunden. …Wie kann man so wohnen. Ekelig.. angewidert schaute Richard sich um. Wenn es nach ihm gegangen wäre und er nicht zu stolz wäre, hätte er jetzt doch die Bleibe von den beiden bevorzugt. Doch dort konnten sie zu schnell überrumpelt werden.
„ Stütze deine Mutter. Warte einen Moment.,“ befahl er den Jungen und betrat das Haus.
Richard selber war schon in vielen Löchern gewesen und hatte auch eine Weile in den dreckigsten Löchern gelebt, doch dies war unfassbar. Besonders nach den Fund der Münzen. Er schüttelte wortlos den Kopf die war wohl geiziger als ich…oder sie hat alles versoffen.. Mit einem Fuß stupste er einen der Alkoholkrüge an. Dieser kippte um und eine fette Spinne krabbelte panisch heraus. Hier wurde seit ewigen Zeiten nichts mehr gemacht.
Die Spinne flitze hektisch los, doch anstatt in eine andere dunkle Nische zu verschwinden, eilte sie zu Richard und ehe er sich versah war sie an ihm hoch geklettert und hatte sich bei Richard im Nacken verkrochen. Richard seufzte auf, doch ließ sie erst mal dort. Innerlich gegen den aufkommenden Brechreiz ankämpfend, begann Richard wenigstens etwas Sauberkeit zu schaffen. Immerhin war er selber auch verletzt.
Mit spitzen Fingern entriegelte er die Fensterläden und sorgte für Durchluft. Den Nachttopf entsorgte Richard nach draußen. „ Wenn deiner Mutter stehen kann, hilf hier oder schau was dort im Topf ist. Vielleicht was Essbares“ Immer wieder warf er einen Blick zu den beiden. Doch Richard hatte nicht den Ordnungswahn bekommen, irgendwo hatte die Alte bestimmt noch nützliches versteckt. Es waren immerhin drei Schlüssel gewesen. wo hat sie ihre Kostbarkeiten versteckt?...sie wird wohl nicht schon alles versoffen haben….Hier müssten noch Vorräte rein…verdammt wo?
Besonders geschickt stellte sich Richard aber heute nicht an. Sein Körper schmerzte und machte es ihm schwer sich richtig zu bewegen. Zweimal war Richard schwarz vor den Augen und es war keine Einbildung. Mit der einen Hand fuhr er sich durch das Gesicht während er sich mit der andren festhielt.“ Scheiße“ Fluchte er auf. sie hat doch die Wunde versorgt…was ist mit dir los?..Du bist immer noch erschöpft….keine Zeit dafür…nicht hier! Nicht jetzt!...Ohne dich haben sie keinen Schutz. Richard taumelte zu einem Stuhl und atmete durch.
„ Führe deine Mutter besser zu einen Stuhl…das Bett würde ich meiden... warte ich helfe dir..“ Nochmals Kraft ansammelnd erhob sich Richard. Zu viel Schwäche wollte sich Richard nicht eingestehen und kam leicht humpelnd zur Tür.
„ ich hoffe Kleiner, du hast Heilkunde von deiner Mutter gelernt…ich habe keinen Schimmer“ Die Tür sollte noch geschlossen werden.“ murmelte Richard noch beiläufig.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Freitag 4. Dezember 2009, 17:53

Wieder prallte Richards Griesgrämigkeit vollkommen unbeeindruckt an dem Jungen ab, denn jener grinste ihn nur unbekümmert an. „Ja, genau genommen ist es schon witzig, dass du das hier besser findest wie unser kleines Heim.“ Sein Gesicht nahm einen altklugen Ausdruck an. „Witzig im Sinne von merkwürdig.“ Dann trat er jedoch neben seine Mutter, stützte sie leicht und verfolgte einfach stumm und feixend wie Richard durch die Kate lief. Einen Moment lang klappte ihm der Unterkiefer herunter, als er sah, wie diese eklige fette Spinne in Richards Haaren verschwand und jener sich so gar nicht daran störte. Umgehend trat ein misstrauischer Ausdruck in die Augen des Kindes. Und als er nun Richard weiter mit den Augen folgte, tat er das fast argwöhnisch.

Als Richard ihn zum Helfen aufforderte, war die Kindermiene erstaunlich zynisch. Stumm hob er die dürren Arme, in welchen noch immer die Decken lagen. Die würde er bestimmt nicht hier hinlegen. Kurz überlegte er, dann zupfte er an seiner Mutter, so dass diese einen Schritt vortrat. Schnell hatte er die Decken um sie gelegt und lehnte sie dann vorsichtig wieder an den Türrahmen, von außen. Denn da war er noch durch die Witterung am saubersten. Mit grimmiger Miene trat er dann wieder ins Haus ein, verzog angewidert die Miene und wandte sich dem Kamin zu.

Routiniert schwenkte er den Arm aus und nahm den leeren und sauberen Kessel herunter. „Da ist nichts mehr drin. Sie hat schon gegessen und danach zwingt sie Mama immer, die Reste an die Schweine zu verfüttern und den Kessel wieder sauber zu machen. Na gut, das sauber machen, macht Mama von alleine.“ Ohne weitere Erklärungen stapfte er mit dem Kessel hinaus und füllte ihn dort an einem Brunnen bis zur Hälfte mit Wasser. Demzufolge schleppte er auf dem Rückweg gut und ächzte auch leise, als er den Kessel wieder aufhing. Geschickt entzündete er das inzwischen fast ausgegangene Feuer neu und schwenkte dann den Kessel darüber.

Ohne zu zögern, zog er einen Stuhl zum linken Regal und nahm verschiedene Holzkisten heraus. Schon bald lagen neben Kartoffeln auch verschiedene andere Gemüsesorten auf dem Tisch, welche sich für einen Eintopf eigneten. Etwas frustriert hielt der Knabe schließlich eine kleine Truhe in der Hand. „Verdammt. Die ist abgeschlossen.“ Seufzend stellte er sie zurück. Er wusste, dass in der Truhe Fleisch und Gewürze gelagert waren. Grummelnd sprang er vom Stuhl und schob ihn vor das andere Regal, wo er sich ein scharfes Messer stibitzte. Dabei stieß er gegen eine weitere kleine Truhe, kleinerer als die andere. „Autsch!“ Er bedachte die nun auf der Kante balancierende Kiste mit einem bösen Blick und gab ihr schließlich mit genugtuender Miene den finalen Stoß. Mit einem lauten Poltern machte die Truhe Bekanntschaft mit dem Boden. Wobei ein vielversprechendes Klingeln erklang. Schade nur, dass die Kiste unbeschadet überstanden hatte.

Mit einem Schulterzucken überging der Junge das Ganze, er hatte eh keine Schlüssel. Also sprang er erneut vom Stuhl säuberte ihn mit der Hand und führte dann auf Richards Wunsch hin fürsorglich seine Mutter zu dem Stuhl, der nun in einiger Entfernung zum Kamin stand und bestimmt einen angenehm warmen und halbwegs sauberen Platz bot. Dann machte er sich mit dem Messer daran, die Kartoffeln zu schälen und zu zerkleinern. Er unterbrach nur kurz, um die Tür zu schließen und Richard einen skeptischen Blick zuzuwerfen. „Jetzt kipp bloß nicht um.“ Seine Stimme klang zwar hart, doch in seinen Augen stand hinter dieser Härte und dem andauernden Misstrauen einfach nur die Angst, nachher allein mit zwei schachmatt gesetzten Erwachsenen dazustehen. „Natürlich hat Mutter mir was beigebracht.“ Er schnaubte, als wenn er die Frage nicht fassen könne. „Allerdings bin ich nicht wirklich gut darin. Bisher.“, ergänzte er dann etwas kleinlauter. Dann verstummte er und machte sich weiter ans Eintopf herstellen. „Bist du ein Hexenmeister oder sowas?“ Die Frage kam fast geflüstert und ohne, das der Junge den Blick hob. Nur sein blasses, entschlossenes Gesicht verriet seine Angespanntheit.


[Achso und wegen des Geldes... ich hatte Goldmünzen geschrieben... hätte mir die Währungen vielleicht vorher nochmal anschauen sollen. So ist Richard jetzt um 32 Drachmen reicher. *ggg*]
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Freitag 4. Dezember 2009, 19:24

Das argwöhnische Verhalten des Jungen hatte Richard schon als einen seiner Macken angetan. Genau so wie den Zynismus. Der Kleine war ihm mehr als ähnlich. Selbst sein Mundwerk dass manch Erwachsenen erröten lassen würde, war ihm ähnlich. erschreckend…sind alle Kinder so…oder werden sie so….Bin ich froh, dass ich mich nicht auf Dauer damit abgeben muß…
Den jungen beobachtend, streichelte Richard abwesend die Spinne in seinem Nacken. Diese lies es ohne Angst oder Aggressivität mit sich machen.
Es war wirklich ein großes Tier, doch Ekel empfand er deswegen nicht. Immerhin war seine Süße ein noch größeres Exemplar und seine treueste Begleiterin.
Der Kleine kümmerte sich rührend um seine Mutter. Reagierte aber auch auf Richards Anweisungen, wenn auch widerwillig
„ Die Alte wollte euch wohl überhaupt nichts abgeben…“ gab Richard auf die Aussage des Kleinen, dass der Rest immer bei den Schweinen landete.
Jedoch da war der Kleine schon nach draußen um Wasser zu holen. Richard verdrehte die Augen.
„..soviel dazu, dass wir uns verbergen…“
Ächzend kam der Kleine wieder rein, den Kessel halbvoll mit Wasser gefüllt. Richard spähte nochmals nach draußen. Bis jetzt war keiner zu sehen. Richard versuchte den dummen Kommentar des kleinen auszublenden.
„ Keine Sorge, ich kippe nicht um…den Gefallen tue ich dir nicht“ Ein zynischen Grinsen umspielte sein Gesicht.
„ Wie verschlossen?.....lass mich…“ Richard trat zu der Schatulle im Regal. Holte den Schlüsselbund hervor und nach genausten betrachten, steckte den passenden Schlüssel ins Schloss. Gewürze und Fleisch waren bekanntlich teuer, deswegen waren sie so sicher verwahrt.
„ hier!...“ Er reichte es dem Jungen.
„ nutze so viel wie möglich. Was nicht so leicht verderblich ist, wird mitgenommen.“
Mit der kleinen Truhe setzte sich Richard wieder an den Tisch. Sie hörte sich ziemlich viel versprechend an. Den Jungen interessierte sie nicht, Richard jedoch umso mehr. Richard hob sie beiläufig auf
Mit geübten Fingern tastete er die Truhe ab. Immerhin konnte da eine Falle drauf sein. Selbst kleine Truhen waren manchmal besser geschützt als größere. Erst als er sich 100% sicher war, steckte er den letzten Schlüssel ins Schloss. Es war fast zu einfach. Der Junge war währenddessen mit Essen machen beschäftigt. Doch reden konnte er trotzdem.
„ wenig Heilkunde zu beherrschen ist besser, als überhaupt keine….und wieso Hexenmeister? Also,... erst bin ich ein entlaufender Sträfling, dann bin ich „etwas böse“ und jetzt ein Hexenmeister…was kommt als nächstes. Ein Elf?...beim Harax…hast du Fantasie…ich bin ein ganz normaler Mensch, sonst nichts der älter ist als sonst irgendeineralso wieso kommst du auf so was?...ach ich heiße Alexander“ Zwar den Blick noch auf seine Truhe konzentriert, lauschte Richard jedoch auf die Antwort und die Bewegungen. Der Junge stand für Richard im toten Winkel. Das war nun mal Richards größte Schwäche, er hatte durch seine Sehschwäche auf dem rechten Auge ein kleineres Sichtfeld. Richard drehte den Stuhl um seine Schwäche zu korrigieren.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. Dezember 2009, 18:35

Der Argwohn des Kleinen nahm noch zu, als er sah, wie Richard anscheinend vollkommen in Gedanken versunken, etwas in seinem Nacken streichelte. Bestimmt diese eklige Riesenspinne. Der Bursche schauderte und fixierte Richard nun fast krankhaft misstrauisch. Auch bei den wenigen Worten, die der Mann von sich gab, reagierte er kaum noch, sondern nickte nur knapp. Anscheinend fing er schon wieder an, daran zu zweifeln, ob Richard wirklich ihr Retter und Held war. Oder nicht vielleicht doch gefährlich.

Stumm nahm er Richard sowohl das Fleisch, als auch einige Gewürze ab. Kurzentschlossen schnitt er das Fleisch in kleine Würfel und schmiss jene ins Wasser, dazu etwas zerstoßenen Pfeffer und etwas, dass wie getrockneter Knoblauch roch, dann noch verschiedene grüne Kräuter. Zufrieden nickte er und rührte um, bevor er nach und nach das Gemüse und die Kartoffeln folgen ließ. Als alles verarbeitet war und die Reste in einem Eimer in der Ecke gelandet waren, begutachtete der Junge die restlichen Gewürze und steckte sie auch in den Beutel seiner Mutter. Bevor er sich daran machte, auch die Regale zu plündern. Wobei die länger haltbaren Lebensmittel in einem zweiten Beutel landeten.

Bei Richards deutlich empörter Antwort drehte sich der Junge ihm zu und stemmte die kleinen Fäuste in die magere Hüfte. „Du bist nicht normal!“ Er hob eine Hand und fing sauber an, an den Fingern abzuzählen. „Normale Menschen helfen nicht ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Normale Menschen sorgen sich nicht um andere, wenn sie selber verletzt sind. Normale Menschen wären bei deinem Blutverlust schon längst umgekippt. Normale Menschen wurden nie eine so eklige große Spinne an ihrem Körper dulden. Normale Menschen hätten nicht daran gedacht, nach Schlüsseln zu suchen.“ Verschnupft verstummte er und reckte das kleine Kinn vor. „Also erzähl mir nicht, du wärst normal.“ Wütend funkelte er Richard an. „Und meine Fantasie ist ganz normal. Du scheinst aber Probleme zu haben. Warum sollte ich dich für einen Elfen halten? Deine Ohren sind doch normal. Also wirklich.“ Empört blitzte er den Mann noch einen Moment an und drehte sich dann wieder dem Regal zu. „Ich bin Adam.“ Die Worte waren nur ein leises Knurren.

Als Richard die kleine Truhe öffnete, kam ein kleiner Schatz zutage. Anscheinend hatte die Alte doch nicht alles versoffen, was sie durch ihre beiden Bediensteten und wohl speziell die Dienste der jungen Frau eingenommen hatte. In der Truhe waren anderthalb Dutzend kleine Beutel mit Münzen. Einige ebenfalls mit Drachmen, andere mit Lysanthemer und manche auch nur mit Füchsen. Vereinzelt war auch ein Gemisch aus allen enthalten. Insgesamt belief sich der Inhalt der Truhe auf 45 Drachmen, 76 Lysanthemer und 92 Füchse.

Irgendwann hatte der Junge zwei weitere Beutel gefüllt. Einen prall mit Vorräten, einen nur zur Hälfte mit allerlei Nützlichem für den Haushalt. Zufrieden sortierte er noch etwas um, so dass der Beutel seiner Mutter und der halbvolle gleich gut gefüllt waren und stellte dann alle drei Beutel hinter die Tür. Inzwischen brodelte auch der Inhalt des Kessels und ließ langsam einen verlockenden Duft durch den Raum ziehen und die unangenehmen Düfte erträglicher werden. Prüfend rührte Adam mit einer großen Kelle in der Suppe, seufzte dann aber und hängte die Kelle wieder neben den Kamin. Anscheinend war sie noch nicht fertig. Also deckte er den Tisch schon einmal ein. Becher, tiefe Teller, die eher kleinen Schüsseln glichen und leicht zerdellte Löffel. Dann schnappte er sich zwei Eimer und stapfte erneut hinaus.

Kurz darauf kam er zurück und stellte einen Eimer in die Nähe des Kamins, den anderen neben die Tür. Ohne zu fragen, nahm er die Becher und tunkte sie in das kalte Wasser neben der Tür, um sie danach gefüllt wieder auf den Tisch zu stellen. Den letzten drückte er seiner Mutter in die Hand, welche inzwischen ruhiger geworden war. Mit einem dankbaren Lächeln umschloss sie den Becher, trank ihn langsam leer und strich dann dem Jungen sanft übers Haar. Zufrieden füllte dieser den Becher erneut und wandte sich dann den beiden Erwachsenen zu. „Nun gut. Wer ist als erster mit Wunden waschen dran?“
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Sonntag 6. Dezember 2009, 01:13

Richard staunte nicht schlecht, als er in die Truhe schaute. Mit soviel hatte er nicht gerechnet. Ein kleines Vermögen offenbarte sich ihm. Er spürte wie sein herz heftig schlug, doch während er abschätzte, konnte er den bitteren Nachgeschmack nicht ignorieren.
Was hatte Faith dafür erleiden müssen?
Die patzige Antwort des Kleinen ließ Richard kurz aufschauen. Eigentlich hätte der Inhalt der Truhe ja interessanter sein müssen, doch der Kleine hatte ja nicht unrecht. Wieso hatte er den beiden geholfen? Warum kümmerte es ihn?
Richard schloss die Truhe.
Der Kleine hatte inzwischen Wasser auf den Tisch gestellt und fragte nach, wer als erstes mit dem Wundenwaschen dran wäre.
“ zuerst deine Mutter…bei ihr sieht es schlimmer aus….außer das Bein sind es bei mir nur Kratzer und das schaffe ich schon “ bemerkte Richard nach einen abschätzenden Blick auf Faith. Er selber war der Meinung, nicht so schlimm auszusehen. Hier und da ein paar Abschürfungen, abgesehen von der Wunde am Bein. Den Oberkörper frei machen wäre Richard schon etwas unangenehm. Unzählige Narben aus seiner Ausbildungszeit zierten ihn. Und Kratzer auswaschen, dass konnte er auch noch selber.
Faith hatte sich inzwischen etwas gefasst und trank gerade ihren Becher aus. Richard nahm sich den anderen gefüllten Becher und trank ihn in fast einem Zug leer. ein Bier wäre jetzt auch nicht schlecht, jedoch war das Wasser jetzt viel angebrachter und notwendiger.
Ein Kribbeln machte sich im Nacken bemerkbar und die fette Spinne kroch hervor. Ihr war es wohl zu unruhig geworden. Ohne zu zögern griff Richard nach ihr und hielt sie in der Hand. Er betrachtete sie eine Weile und ließ sie dann laufen.
„ Du magst keine Spinnen, oder?…was ist daran unnormal, wenn man nicht hysterisch rumkreischt, wenn man einen Achtbeiner sieht….und natürlich weiß ich, dass ich keine spitzen Ohren habe…was das andere unnormale betrifft, ich hatte gesagt, dass ich kein Heiliger bin die würden auch nicht eiskalt tötenund nach Schlüsseln suchen…mal ehrlich, so was ist doch klar, dass sie etwas bei sich haben mußte. Doch wenn du willst gehe ich sofort haha, das ich nicht lache, ich will ja ihnen sogar helfen…verflucht, wieso
„Soll ich verschwinden?“ Richard funkelte Adam ernst und eindringlich an.
„…Kleiner..Adam, ...und natürlich will ich eine Gegenleistung. Du hattest sie selbst genannt. Ihr helft mir und ich euch…aber ich kann mir gerne was anderes suchen als wenn das der Grund wäre. Sie erinnern dich an deine eigene Familie…wie steht‘s um sie?"

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Montag 7. Dezember 2009, 12:28

Gleichgültig zuckte Adam mit den Schultern und wandte sich dann seiner Mutter zu. Diese blickte etwas unsicher zu Richard, ließ sich dann aber mit einem leisen Seufzen aus den Decken und ihrer dürftigen Bekleidung schälen. Den Blick hielt sie dabei aber konsequent gesenkt, wobei eine verlegene Röte auf ihrer Haut lag und sie sich, soweit ihr Sohn gerade nicht an der Stelle wusch, zu bedecken suchte. Wieder war die Miene des Kleinen wie gefroren, während in seinem Blick blanker Zorn und blanke Verzweiflung miteinander rangen. Langsam und sehr vorsichtig wusch der Junge Faith mit dem Wasser, welches vorm Kamin gestanden hatte und so wenigstens lauwarm war.

Sollte man meinen, die junge Frau würde nach dem Reinigen besser aussehen, so wurde man eines besseren beleert. In ihrem Gesicht reihte sich eine hässliche Prellung an die nächste, wobei die auf ihrem zugeschwollenen Auge am schlimmsten und dunkelsten war. Die an Schläfe, Wangenknochen und Kinn waren jedoch auch von verschiedenen Blautönen. Am Hals und am Arm konnte man deutlich die Finger der Alten erkennen, ebenso wie die Spuren ihrer Faust an Schultern, Bauch und Rücken sowie an Hüfte und Beinen die Stiefelspuren der Alten. Doch das war eigentlich nicht das wirklich erschreckende, hatte man dies doch erwarten können. Über den Rücken der jungen Frau zog sich ein Muster aus Striemen. Alte und neue woben ein netzartiges Muster. Dazwischen gab es alte Narben und neue, welche noch eine leicht rötliche Färbung aufwiesen und welche in der Form einem heißen Schürhaken oder Zigarren ähnelten. Dazu gab es unzählige Schnitte, sauber durch eine Klinge herbeigeführt. Streckenweise fehlte sogar die oberste Hautschicht über fast faustgroße Flächen, als hätte jemand sie abgezogen. Schweigend ließ Faith die Reinigung über sich ergehen. Zuckte nicht einmal, verriet mit keinem Laut, ob eine der Wunden schmerzte. Sie schien einfach abgeschaltet zu haben.

Als er seine Mutter vollständig gewaschen hatte, griff Adam in ihren Heilerbeutel und holte drei Salben hervor. Mit einer rötlichen bestrich er die ohnehin geröteten Wunden. Mit einer weißen Paste die dunklen Prellungen und mit einer gräulichen die Schwellungen. Dann zog er seine Mutter vorsichtig wieder an und hüllte sie in die Decken. Stumm drehte sich jene dem Kamin zu, zog die Beine an und starrte einfach nur blind ins Feuer.

Energisch wandte sich Adam nun Richard zu, gerade als jener die Spinne in die Hand nahm. Vor Ekel zog er eine Grimasse und hielt sich erst einmal etwas fern, scheinbar um einen sauberen Lappen zu suchen. Bei Richards Worten blickte er auf und hob in einer Geste die Augenbraue, die besagte das dies doch wohl logisch sei, als er knapp auf Richards Worte einging. „Nein und natürlich ist das nicht normal.“ Nun näherte er sich doch mit einem neuen Lappen und dem Wassereimer. Kurz blickte er zu Richards Becher und füllte jenen dann erneut auf. „Was ich will, hängt eh nicht mit dir zusammen. Denke ich. Also mach, was du willst.“ Ungeduldig bedeutet er Richard sich auszuziehen, damit er auch ihm die Wunden reinigen konnte. Als Richard jedoch seine finale Frage stellte, schoss der Blick des Jungen nach oben. Eisern biss er die Zähne zusammen, doch in seinen Augen standen Tränen. Rangen Verzweiflung und Scham miteinander. Zittrig atmete der Kleine durch, senkte den Blick wieder, wobei er kurz zu der Silhouette seiner Mutter sah. Da sackten seine schmalen Schultern resignierend herunter. „Bleib... bitte.“ Man konnte hören, dass die beiden leisen Worte ihm nicht leicht fielen, doch er sah dabei zu dem Mann auf. Ernst. Viel zu ernst. Dann straffte er sich, wedelte mit dem feuchten Lappen und deutete mit der anderen Hand auf Richards Gestalt.
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Dienstag 8. Dezember 2009, 01:04

Als sich Faith entkleidete, dachte Richard, jetzt schlägt es dreizehn. Über und über mit unzähligen Prellungen und Spuren von alten Narben. ach, du scheiße…so eine Schweinerei…wie kommt man auf so was?… zwar hatte Richard viel nicht unähnliche Narben auf seinem Körper, doch lebte er auch schon etwas länger. Und bedachte man die Narben im Inneren, so war es ein Wunder, dass Faith noch lebte. Faith hat einen starken Willen…aber vielleicht ist das der Grund weshalb sie nicht sprichtRichard ballte die Faust und eisig war sein Blick. Wenn die Alte nicht schon tot wäre, so wäre sie es spätestens jetzt. Doch war es nur die Alte gewesen? Wütend donnerte Richard die Faust auf den Tisch und wandte sich ab.
Doch Adam ließ sich nicht bei seiner Arbeit stören. Behutsam wusch er die Wunden seiner Mutter und versorgte sie danach. Deutlich konnte man sehen, dass sich Faith beschämt war und sich so gut es ging bedeckte. Richard tat ihr den gefallen , sie nicht anzustarren. Innerlich brodelte er noch zu sehr. Ihr Aussehen erinnerte ihn nur zu schmerzlich, wozu Menschen in der Lage sein konnten.
So bekam er fast nicht mit, wie Adam auf Richards entscheidende Frage, reagierte. Der Ausdruck des Jungen machte klar, dass er lieber selber seine Mutter schützen würde, als sich Hilfe holen zu müssen. Doch war Richard der einzige Erwachsene, der sie zur Zeit schützen konnte. Ob es tatsächlich so war, würde sich noch rausstellen.
Adams Ausdruck war ernst und er sah zu Richard auf, wenn auch widerwillig, dann wedelte er mit den lappen.
"..Was?..ach so...moment.." Richard sah ihn erst etwas begriffsstutzig an, doch dann entkleidete er ebenfalls den Oberkörper. Jedoch immer darauf bedacht, die Narbe im Gesicht zu verbergen.
Diese große magische Narbe, sah selbst nach al der zeit nicht verheilt aus. Man könnte meinen sie würde noch eitern oder entzündet sein, doch jede Heilbehandlung würde nichts bringen. Das Auge, wodurch sich die Narbe zog, war milchig und jeder Laie würde sehen , dass es erblindet war. Richard bemühte sich, diese Narbe so gut es ging beim Ausziehen zu verbergen.
Was Adam sonst zu Gesicht bekam, war den Narben von Faith nicht unähnlich. Doch die Wunden waren schon älter. Den Rücken war ebenfalls wie bei Faith mit vernarbten Striemen übersehen. An der linken Seite hatte er eine längere Narbe, die noch aus dem Überfall aus seiner Kindheit stammte. Spuren von Verbrennungen, die verheilt waren. Eine alte Narbe an der Schulter, die eine tiefblaue Färbung jetzt hatte - die Prellung von der Tür. An seinen Handgelenken konnten man Spuren von alten Aufschürfungen sehen, wo Seile eingeschnitten hatten und Ketten zu eng anlagen. Dazwischen prangten seine Tätowierung von einer Spinne auf seinem Oberarm und einer weißen Feder auf dem Unterarm. Viele der Narben hatte er schon seit über 100 Jahren, doch es wurden mehr. Besonders die, wodurch er tatsächlich schon gestorben war. Neu hinzugekommen waren jetzt mehrere kleine Kratzwunden, welche erstens durch die Hörner des Stieres und beim Abrollen hinzugekommen waren. Jedoch für Azraels Blick nichts Bedrohliches. Sonst war sein Körper ziemlich athletisch trainiert und einige Wunden waren wohl auch ausgebrannt wurden oder aufgeschnitten um die Beweglichkeit der Muskeln nicht zu beeinträchtigen.
„ kann ich selbst?“ Richard wollte Adam den Lappen nehmen.
„ …nun Kleiner, …wie denkst du es dir? habt ihr einen Ort wo ihr hinkönnt?…kannst du irgendwo in die Lehre gehen..oder so?…du willst, deine Mutter schützen…kennst du jemand der euch helfen könnte?…ich mein, von irgendwo habt ihr den Heilkram ja her.“

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 10. Dezember 2009, 17:15

Sowohl Adam, als auch Faith zuckten erschrocken zusammen, als Richard für sie ohne jeden Moment der Vorwarnung seine Faust auf den Tisch fahren ließ. So heftig, dass Wasser aus allen Becher schwappte und der von Richard auch bedrohlich wackelte. Obwohl beide sich darin einig schienen, dass sein Zorn nicht ihnen galt, sahen sie ihn doch einen Moment lang wachsam, aber auch neugierig an. Bevor Faith den Blick wieder verschämt abwendete, während der Junge ihn einmal mahnend ansah und dann seine Arbeit wieder aufnahm.

Adam tippte inzwischen ungeduldig mit seiner Stiefelspitze auf den Boden, als Richard endlich auf seine Bitte reagierte. Dementsprechend gereizt bemerkte er dessen Bemühungen nicht, seine eine Gesichtshälfte bedeckt zu halten. Nun und seine Mutter starrte eh ins Feuer und hatte ihnen den Rücken zugewandt. Adam tauchte den Lappen ins Wasser und wrang ihn soweit aus, dass das Wasser nicht aus jenem tropfte. Als er wieder aufsah, lag Richards Oberkörper endlich frei. Kurz erfasste er dessen Narben- und Wundmuster. Erst blickte er dem Mann in die Augen und seufzte dann lautlos. Scharf erfasste sein Blick die Narben an den Handgelenken und jene, die eigentlich seiner kindlichen Meinung hätten tödliche Wunden verursachen müssen. Doch er schwieg. Bei einem Mann erschienen ihm solche Wunden und Muster deutlich selbstverständlicher wie bei einer jungen Frau wie seiner Mutter. Oder sich selbst.

Als Richard fragte, ob er sich selbst waschen dürfte, drückte er ihm ungnädig den Lappen in die Hand und zog den Eimer dichter zu Richard. Dann wandte er sich der Salbenauswahl zu. Er blickte auch bei Richards Fragen nicht auf, sondern drehte und wendete die Tiegel in seinen Händen. „Wir haben niemanden. Mama hat sich alles selbst beigebracht.“ Mit diesen Worten stapfte er zum Kessel und rührte unnötig heftig in jenem. Bis die junge Frau aufstand und sich vorsichtig zu ihm bewegte. Stumm ging sie neben ihm auf die Knie und legte eine Hand auf seine schmale Schulter, strich mit der anderen über seine Stirn. Sanft lächelte sie ihn an und zog ihn dann an sich. Einen Moment blieb der Junge steif, dann schmiegte er sich in die mütterliche Umarmung und schniefte leise. „Schon gut.“ Er brummelte die Worte nur leise, genoss noch einen Moment die Umarmung und löste sich dann wiederstrebend von seiner Mutter. Faith sank neben dem Kamin auf die Erde und lehnte sich seitlich gegen die Steine daneben. Den Blick wieder auf die Flammen gerichtet. Deren Lichtspiel offenbarte sanfte Tränenspuren auf ihren Wangen. Doch gab sie keinen Laut von sich.

Adam trat jedoch mit entschlossen vorgerecktem Kinn zu Richard und machte sich flink daran, auch seine Wunden mit den jeweiligen Salben zu versorgen. Dabei fing er leise an zu erzählen. Mit ernster und zorniger Stimme. „Mamas Eltern haben sie an die Alte und ihren Mann verkauft. Ebenso wie ihre Geschwister an andere, ähnlich gesinnte Menschen. Mein Vater war der Mann der Alten. Wir haben nichts und niemanden. Und vor dir hat sich niemand um uns geschert. Alle wissen, wie wir leben. Es kümmerte keinen. Gerade die Männer nicht.“ Den letzten Satz knurrte er und zog dabei lieber seine kleinen Hände von Richard weg, da seine Finger sich vor Wut krümmten. Er atmete ein paar Mal keuchend durch und blickte dann Richard fest in die Augen –nun oder das Auge. „Was würdest du uns empfehlen? Wir haben kein Geld, keine andere Kleidung, als die, die wir tragen. Wir können weder lesen, noch schreiben, nur arbeiten. Was für Chancen haben wir?“
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Donnerstag 10. Dezember 2009, 23:23

Adam reichte Richard den Lappen und schob den Eimer näher. Richard nahm den Lappen und begann sich ordentlich zu Waschen. Die neuen Blessuren reinigte er vorsichtiger. Ein leichtes brennen durchzog die Kratzer, doch das kannte er schon.
Er genoss den frische Wasser und sich endlich säubern zu können. endlich sauber!…jetzt werde ich endlich den Dreck aus dem Kerker los
Dabei hörte er Adams kurze Antwort. Richard blickte bei einem Knarren von Holz auf und sah wie Faith sich zu ihnen Sohn an dem Kamin gesellte. Sie drückte den Jungen liebevoll. Es tat Richard weh und er wendete sich ab. Er wollte sich von Gefühlsdusseligkeiten entfernt halten, jedoch zeigten sie sich an den schlimmsten Orten und Zeiten. Doch wie gebannt war sein Blick und er schielte immer wieder zu den beiden. Was es etwas, was er sich selbst wünschte?
Stumm sah er Faith am Kamin sitzen, während sich Adam zu Richard wandte. weint sie?…oh Mann…nicht doch….
Eine Frau weinen zu sehen, war für Richard nicht duldbar. Das hatte sogar der Succubus schnell rausgehabt. Sie brauchte nur überzeugend zu spielen und Richard wurde nachlässig. Zu oft hatte das geklappt…aber das hier war etwas anderes. So hoffte Richard.
Als er fertig war, packte er den Lappen zurück und stellte den Eimer von Tisch. Nun war das eincremen dran. Adam gab sich alle Mühe. Und außerdem waren es nur Kratzer nicht zu vergleichen mit den Wunden von Faith.
Dabei sah ihn Adam ernst an und begann leise deren Geschichte zu erzählen. Richard hörte aufmerksam zu und es war ihm, als wurde die Last die er mit sich trug, nicht gerade leichter werden. Genügend Gold hatte er. Kleidung zu besorgen war kein Problem du weißt, was das heißt…du mußt DEIN Gold dafür ausgeben. Möchte ich wirklich für zwei Fremde das machen? Was hat mir die Welt je geschenkt? Warum sollte ich ihnen noch mehr helfen?…weil sie keine Chance sonst haben!..hmm…wieso schauen die Leute hier nur zu?…sie haben es damals schon gemacht!….sie werden es immer machen! Grandessa ist nun mal so. Entweder du überlebst oder du stirbst…aber nicht in Jorsan…das ist es!
Richard wechselte seinen Blick zwischen Adam und der kleinen Truhe hin und her. Dann schweifte sein Blick zu faith rüber und er resignierte seufzend.
„ das euch nicht geholfen wird, ist typisch Grandessa. Jeder ist sich selbst der Nächste. So ist das Leben… kurz gesagt, hier habt ihr keine Chance. Kurz oder lang würdet ihr hier verrecken ..oder zu den werden, die ihr ...die DU hasst..." Richard atmete tief ducrh und er wurde sanfter im sprechen.
"...jedoch habe ich euch zugesagt, dass ich euch helfe.Und zu meinen Wort stehe ich. Nur dafür müssen wir von hier weg. weil ich so schnell wie möglich weg muß Am besten werde ich euch nach Jorsan begleiten. Dort sind eure Chancen besser…was…was…das Gold betrifft…“ Richard knirschte mit den Zähnen und kurz sah es aus als hätte er Schmerzen,insbesonders als er zur Truhe sah.
„…die Alte hat genügend an Gold, um euch neu anzukleiden und euch einen Neustart zu finanzieren…oh scheiße, das mache ich nicht wirklich…Faith ist talentiert. Heiler werden immer gebraucht…und du…nun ich denke du könntest bestimmt irgendwo eine Lehre machen. Lesen und schreiben kann man lernen… jedoch die meisten können es auch nicht….…und wir sollten heute noch los…spätestens morgen!…nach dem Essen!“ während Richard sprach lief er - oder eher gesagt humpelte er, hin und her, schnappte sich die Suppenkelle und füllte die Teller. Er zog sich sein Hemd , nachdem er es grob gesäubert hatte, wieder an, strich sein Haar zurecht, setzte sich und kramte in seiner Hosentasche. Da war seine Münze schon. Er holte sie hervor und ließ sie spielerisch über seine Fingerrücken wandern. Zeitgleich ergriff er den Löffel und begann zu essen.
„ weißt du, wo man neue Kleidung bekommt?…*mampf*…auch wäre es praktisch, wenn wir einen Transportwagen haben, obwohl ich ihn nicht lenken würde. ich kann es immerhin nicht… sonst müßten wir zu Fuß los…Und Adam um noch etwas klar zu stellen, ich behaupte zwar von mir ein Arsch zu sein, aber nicht so eins, wie die meisten Männer, die du kennen gelernt hast…das solltest du inzwischen gemerkt haben…Esst was und lasst uns dann packen…und Kleiner, hör auf mich anzufahren, verstanden?“

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Samstag 12. Dezember 2009, 16:52

Adam sah, wie Richard nach seinen Worten nachdachte und schwieg, den kindlichen Blick aufmerksam auf sein Gesicht gerichtet. Je länger Richard nachdachte, desto mehr Hoffnung glomm in seinen Augen auf und als der Mann seufzte, legte sich ein zögerndes Lächeln auf das sonst viel zu ernste Kindergesicht. Bei Richards ersten Worten wich die Hoffnung jedoch wieder, wurde von Ernst und Bitterkeit abgelöst. Richard beschrieb ihre Lage ohne sie zu schönen und genau so, wie der Junge sie selber beschrieben hätte. Nur beim letzten Satz begehrte der Knabe auf und schüttelte energisch den Kopf. Wilde Entschlossenheit lag in seinem Blick. Er würde nie wie diese Kerle werden, die seine Mutter besudelt hatten. Seine Mutter würde nie wie die Alte werden.

Fast wäre diese Entschlossenheit auch in einem empörten Redefluss aus Adam rausgeschossen, hätte Richard nicht durchgeatmet und seine Stimmlage geändert. Skeptisch, fast misstrauisch lauschte er dem eigentlich Fremden. Langsam, sehr langsam zeigte sich wieder Hoffnung in seinem Blick und als Richards Blick zur Truhe glitt, glitt der des Jungen zu seiner Mutter. Jene hatte sich inzwischen etwas gedreht und blickte ruhig zu den beiden Männern. Ihr Blick lag nachdenklich und warm auf Richard, doch verriet weder ihr entstelltes Gesicht, noch ihre Haltung, wie sie zu seinen Worten stand. Adam jedoch ließ keinen Zweifel daran. Seine Augen wurden größer, als Richard ihnen aufzählte, was er für sie tun konnte, was sie erreichen könnten. Ohne sich zu rühren stand er da, während sein Blick staunend und nun voller Hoffnung Richard folgte. Die Tiegel mit den Salben waren vergessen, auch wenn eine Hand noch auf ihnen ruhte.

Erst als Richard seine Münze zog und zu seinem Löffel griff, kam Leben in die wie erstarrte Kinderstatur. Voller Elan verstaute er die Tiegel schnell und flitzte förmlich durch den Raum, um die Tasche wieder neben die Tür zu legen und dann seiner Mutter hoch zu helfen. Kaum das jene stand, hielt er es jedoch nicht mehr aus, ließ sie los und rannte zu Richard. Wie ein kleiner Wirbelwind war er bei ihm und fiel ihm förmlich um den Hals. Fest presste er seinen kleinen, mageren Körper an den des Mannes. „Danke, danke, danke.“ Einen Moment verstärkte er seinen Griff noch einmal, wobei ein seliges Seufzen erklang, dann ließ er Richard los und nickte ernsthaft. „Ich werde ganz artig sein, Alexander. Versprochen.“ Er schenkte dem Mann ein breites, fröhliches Kindergrinsen und schlüpfte dann auf den Stuhl neben ihm, um schnell und ordentlich seine Suppe zu löffeln, sich den Teller erneut zu füllen und weiter zu essen.

Faith war einen Moment am Kamin stehen geblieben und hatte ihren Sohn beobachtet, ebenso wie Richard. Als ihr Sohn nun still und anscheinend über Plänen brütend aß, lief sie vorsichtig, aber durchaus sicher, wenn eben auch langsam zu Richard. Einen Moment blickte sie nur stumm auf ihn nieder, dann legte sie eine Hand an die von seinem Haar verborgene Gesichtshälfte und beugte sich leicht vor. Sanft streiften ihre Lippen seine Schläfe, bevor sie einen Moment lang ihre Stirn gegen seine lehnte. „Danke.“ Das Wort war kaum mehr als ein Hauchen, rau und gebrochen. Als wenn ihre Kehle, ihre Stimmbänder fast vergessen hatten, wie man Wörter formte. Ein scheues Lächeln traf Richard, dann löste sie sich von ihm und nahm ihm gegenüber Platz, um langsam und sorgsam ihre Suppe zu löffeln.

Anscheinend das Zeichen für Adam ihnen seine Pläne mitzuteilen. „Wir können doch bestimmt Gregor mitnehmen und ihn an den alten Wagen spannen, dann können wir alles mitnehmen. Also unsere Sachen und alles, was wir verkaufen könnten.“ Es war erstaunlich, wie er bei dem schnellen Wortschwall noch essen konnte, aber er schaffte es, was Faith einen mütterlich belustigten Blick zu Richard werfen ließ. „Dann können wir ins nächste Dorf und die Sachen der Alten loswerden. Oder besser nicht, sonst werden wir noch gelyncht.“ Die kleine Kinderstirn legte sich in Falten. „Aber Kleidung sollten wir uns da holen. Eigentlich dürften uns da nur Männer erkennen. Meinst du, die würden das zugeben? Ich meine immerhin waren sie ihren Frauen untreu... Meinst du, wir kriegen da auch Sachen, um lesen und schreiben zu lernen, Alexander? Kannst du das? Kannst du es uns beibringen? Dann könnten Mama und ich dir dafür etwas Heilen beibringen oder so...“
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Sonntag 13. Dezember 2009, 13:11

Richard war gerade dabei wieder einen Löffel voll Suppe in seinen Mund zu schieben, da überraschte ihn Adam. Sein Löffel fiel ihn aus der Hand und knallte in die Suppe und seine Münze flog zu Boden.
Adam drückte ihn überschwänglich und bedankte sich. Richard war total verwirrt.“ ist ja gut“ knurrte er verdutzt und versuchte den Knaben von sich zu lösen. Umarmungen waren nichts für ihn.
“…kannst mich loslassen…hmph“
Adam drückte ihn nochmals fester und strahlte ihn wie ein überglückliches Kind an, als er sich endlich von Richard löste. musste das jetzt sein?“…jaja, is ja gut…“antwortete er noch auf das Versprechen von Adam.
Dann stürzte Adam sich selbst auf die Suppe. Jedenfalls konnte er gut essen, wie Richard bemerkte. Richard atmete nochmals tief durch, um das ungewohnte Gefühl einer kindlich naiven Umarmung los zu werden. Da spürte er eine sanfte Berührung auf seiner rechten Gesichtshälfte. Instinktiv wollte Richard den Kopf weg ziehen, als er den sanften Kuss auf seiner Schläfe spürte. Sie hatte ihn auf der Seite geküsst, die er nicht mal ansehen mochte. Zum Glück war sein Haar davor. Die meisten Frauen, die er aus einschlägigen Häusern kannte, waren angewidert.
Faith scheinbar nicht. Als er aufblickte , sah er Faith welche ihre Stirn kurz an seine legte und ein gehauchtes „ Danke“ von sich gab. Sie konnte also doch sprechen.
„…ähm…äh… ist in Ordnung….meine Münze?…“ Richard war sprachlos und fast schon verlegen blickte er sich nach seiner Münze um. Mit der einen Hand strich er sich abwesend über die Schläfe.
Seine Münze lag gleich neben dem Kamin. Richard erhob sich und fuhr sich durch die Haare, während er zur Münze humpelte. Dir ist klar, was das bedeutet, Richard?…sie vertrauen dir dann!…das sollten sie nicht!…obwohl vielleicht ist es Zeit, was anderes zu probieren…es soll nie zu spät sein…sicherlich nach über 100 Jahren!…hör auf dir Gedanken zu machen…. Geh positiv an die Sache…ich bin eher Pessimist…hmm, da hatte ich mich gerade gewaschen, doch die Haare habe ich vergessen. Das sollte ich machen, bevor wir losgehen.
Richard gesellte sich wieder an den Tisch und konnte den mütterlichen Blick von Faith wegen Adam noch erhaschen. Er wich diesen etwas unbehaglich aus und kratzte sich am Nacken.
„mal langsam mit den Pferden! Wer ist Gregor? Der Stier?…ICH euch was beibringen?…ich bin ein mieser Lehrer…ja, ich kann es!...ich kann es versuchen! gut, die Sache mit dem Heilen kann vorteilhaft ein besonders bei mirund wieso nur die Männer?…nein, erzähl es nicht! verdammt, nachher halten die Leute mich für deren Zuhälter…also hört zu. Wir werden ins nächste Dorf fahren, dort werdet ihr euch nicht von mir entfernen. Klar!?…Ob die Männer etwas machen oder nicht, sie werden irgendwie reagieren. Immerhin kannten sie die Alte….und wenn sie die Alte finden sollten, sollten wir weit weg sein. Ich kann euch nicht viel beibringen…außer Schwierigkeiten!…sag mal, musst du nicht mal Luft holen!“ Richard seufzte resignierend. na dass kann ja heiter werden Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, setzte sich und blickte ernst in die Runde. Dabei begann er wieder mit seiner Münze zu spielen. Diesmal schnipste er sie hoch, fing sie und das Gleiche von vorne.
Fixierend sah er die beiden an, um seinen Worten mehr Gewicht zu geben.

„ also hört mal zu. Wenn euch jemand in der Stadt fragen sollten, so antwortet ihnen nicht…und schon gar nicht, dass ich aus dem heiteren Himmel erschienen bin….wenn ihr was erzählen solltet, dann erzählt, ich komme von außerhalb oder so…und erzählt nicht jedem eine andere Geschichte, verstanden? Ihr müsst bei einer bleiben, sonst wirkt es unglaubhaft….“
Richard verspeiste noch einen weiteren Teller Suppe und erhob sich, nachdem er noch einen Becher getrunken hatte.
„ Wir sollten uns dann fertig machen. Faith traust du dir zu jetzt loszureisen?... Ihr solltet packen. Ich schaue mich mal draußen um. Die Typen könnten noch draußen sein. Macht die Tür erst auf, wenn ihr es 5 mal Klopfen…könnt ihr zählen?...also wenn ihr es SO Klopfen gehört habt“ Richard klopfte erst 2 mal, machte eine Pause und dann 3mal. Zeitgleich zählte er es ihnen gut sichtbar mit einer Hand vor.
Er nahm sich noch zur Vorsicht den Schürhaken mit, dass war immerhin besser als ein Dolch und öffnete die Tür. Schaute erst nach rechts und dann links. Achtsam schlich er nach draußen und blieb erstmal vor der Tür stehen. Lauschend. Immer auf der Hut.
Da es inzwischen hell war, konnte er wenigsten alles überblicken, wenn er sich drehte. Innerlich mochte er Tageslicht nicht. Man hatte dann schlechtere Möglichkeiten sich zu verstecken. Doch jetzt war es vom Vorteil.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Sonntag 13. Dezember 2009, 19:10

Sowohl Adam, als auch Faith beobachteten Richard, wie er sich nach ihrem Dank zu fangen versucht. Beide jedoch schauten ihn nicht direkt an. Schweigend tauschten sie einen Blick aus. Sie waren nicht die einzigen, denen ein ungewohntes Verhalten entgegen schlug wie es schien. Irgendwie beruhigte das beide. Während Faith wieder in ihr Schweigen verfiel, nur sanft lächelnd Richards Hand an seiner Schläfe verfolgte, stürzte sich Adam wieder fleißig in die Aufbruchsplanung.

„Gregor ist der Hengst vom Alten. Die Hexe wollte ihn zum Schlachter bringen, aber dafür ist er viel zu schade. Ich hab gesagt, er ist mir auf dem Weg zum Schlachter weg gelaufen. Hat mich mächtig verprügelt, aber ich hab keinen Ton gesagt.“ Man konnte dem Jungen ansehen, dass er stolz auf seine Leistung war. „Er ist in einer Lichtung im Wald. Gut versteckt und groß genug, einen Wagen zu ziehen.“ Er lachte fröhlich auf. „Der Stier? Oh nein... das ist doch nicht Gregor. Das ist der Henker. Dem komme ich auch nur wenn nötig zu nah.“ Geschwind sprang Adam vom Stuhl und füllte sich seinen Teller ein weiteres Mal und weil er fand, dass sein Mutter auch mehr essen sollte, füllte er deren Teller auch gleich nochmal. Was Faith mit einem leisen Seufzen quittierte, sich aber ordnungsgemäß wieder ans Löffeln machte.

„Ich glaube, du bist ein toller Lehrer. Und wir sind ja nicht doof. Wir packen das schon.“ Irgendwie hatte er während der Worte den Mund gefüllt gekriegt und schluckte jetzt nur kurz. Anscheinend wollte er Richard gerade auf die Frage nach den Männern antworten, als jener schon abwinkte. Schulterzuckend stopfte er sich einfach den nächsten Löffel voll in den Mund. „Weißt du, ich glaube ja nicht, dass die mit uns reden. Das haben sie noch nie getan. Die meisten beschimpfen uns nur. Spucken, werfen irgendetwas und schlagen uns.“ Kurz verstummte Adam und verfolgte fasziniert Richards Spiel mit der Münze.

Dann fing er sich allerdings wieder. „Was sollen wir denn über dich sagen? Können wir nicht sagen, du hast uns freigekauft? Dann würde uns auch keiner verfolgen. Nicht so schnell oder? Die würden ja denken, wir dürfen mit dir gehen. Und zu der Alten kommen eigentlich nur die Männer, die sich ja eigentlich nicht melden sollten. Schließlich wissen alle, was die Alte hier... mh... anbietet.“ Sein Gesicht war während seiner Worte immer ernster geworden, strahlte jetzt aber von einem Moment auf den nächsten fröhlich auf. „Angeboten hat. Das ist ja endlich vorbei.“ Glücklich strahlte er erst seine Mutter, dann Richard an und löffelte dann seinen Teller schon wieder leer. Als er nun zum Kessel huschte, leerte er diesen und kam breit grinsend mit dem vollen Teller zurück. Gerade als Richard aufstand.

Faith, welche schon fertig mit ihrem erzwungenen zweiten Teller war, lächelte warm, als sie ihren Sohn den nächsten gefüllten Teller verputzen sah. Hob aber den Kopf, als Richard sie ansprach. Ernst nickte sie, den Blick entschlossen. Sie würde bestimmt nicht der Grund sein, der sie alle hier hielt. Als er sie bat zu packen, nickte sie erneut und erhob sich langsam. Geschickt faltete sie die Decken, in die sie sich bis eben gehüllt hatte, stoppte jedoch in der Bewegung, als Richard mit ihnen das Klopfzeichen vereinbarte. Schmunzelnd sah sie ihn an, nickte und deutete dann aber auf die Fenster. Sie würden durchaus sehen können, wer vor der Tür stand. Als Richard dann aufstand und zur Tür ging, eilte sie doch zu ihm und legte ihm kurz die Hand auf den Arm mit dem Schürhaken. „Sei vorsichtig.“ Mit einem warmen, scheuen Lächeln sah sie zu ihm auf, errötete leicht und zog sich dann von ihm zurück. Während Adam schnell aufaß und sich dann an den Abwasch machte, ging Faith die verbliebenden Gewürze und Kräuter durch.

Draußen war zunächst alles still. Kein Geräusch, was nicht zu einem friedvollen Morgen passte. Jedenfalls für einige Minuten. Dann ertönte schweres Stapfen aus dem Waldrand zu Richards Linken. Atemwolken erschienen im Unterholz und schwarze, massige Schattengestalten bewegten sich. Die Kühe kamen zurück. Allerdings mit ihnen auch der Stier. Umgehend sah sich Richard wieder im Visier der boshaft blitzenden schwarzen Augen des im Tageslicht nicht minder eindrucksvoll wirkenden Tieres. Tatsächlich war der schwarze Stier gute 1,60m hoch und mochte gut an die 700 vielleicht sogar 800kg wiegen. Allerdings reine Muskelmasse. Dazu die tödlichen, elegant geschwungenen Hörner, die wohl je fast einen halben Meter lang waren. Plötzlich verharrte der Stier und spannte sich an, den Blick nun an Richard vorbei auf einen Punkt am anderen Ende der Lichtung gerichtet.

Dort traten gerade eine Gruppe von fünf Männern aus dem Wald. Der massige Riese von vorhin mit seinen Kumpanen, die ihm allesamt in der Größe nicht um viel unterlegen waren und auch nur so vor Muskeln protzten. Allerdings auch allesamt selten ungepflegt und schon einfach brutal von der Aura her. Etwas verwundert blieb der Anführer stehen und musterte dann Richards Gestalt sehr genau und abschätzend. Wobei sein Blick akribisch jede Wunde erfasste. „Sieh an... wen haben wir denn da? Willst die Kleine wohl für dich haben, was? Vergiss es Jungchen. Ich habe bezahlt. Ich hole mir meine Ware. Und ihr Balg gleich dazu.“ Mit diesen Worten stapfte er mit vor düsterer Entschlossenheit blitzenden Augen auf Richard zu. Seine Männer als Wand hinter sich.

Zeitgleich spannte sich auch der Stier an, senkte den Kopf und scharrte warnend. Anscheinend war er bereit loszustürmen. Er schien sich nur noch nicht so einig, auf wen er sich stürzen sollte.
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Montag 14. Dezember 2009, 13:30

Richards brauchte etwas um die schwarzen Gestalten, die aus den Wald stampften zu erkennen. Obwohl er es nicht wollte, war er noch in Gedanken bei faith besorgten Ausspruch. Es war lange her, dass sich jemand Sorgen um ihn machte.[ das ist nur Selbstschutz! Immerhin soll ich sie ja raus bringen [/b] versuchte sich Richard einzureden.
Dann erkannte er die Kühe und leider auch den Stier.
Richards Augen weiteten sich vor Erstaunen, als er den riesigen Stier sah. Im Licht war das Tier ebenso bedrohlich wie im Dunkeln.
ich hatte mehr Glück als Verstand, dass ich so unbeschadet davon gekommen bin. Henker, der Name passt wirklich. Jetzt würde ich es nicht so schnell über das Tier schaffen…habe immerhin keine Erhöhung….verflucht, ist das Vieh groß. Schaut er mich an?
Noch bevor Richard den Blick des Stieres richtig deuten konnte, hörte er schon die Stimme von dem Kerl. Schnell wand er sich ihnen entgegen, Den Schürhaken hinter dem Rücken verborgen. Die Typen sahen nach Ärger aus und sie waren eindeutig stärker als Richard. Schnell suchte er sie auf irgendwelche Waffen ab. Obwohl ja schon Körperkraft eine gute Waffe war. scheiße…na dass wird ja klasse! Verfluchter toter Winkel…so ein bockmi…WAS JUNGCHEN?… Richard spürte seinen Jähzorn hochkommen. Immerhin war er älter als der 3 der Kerle zusammen.

Natürlich hatten die auch nicht den Vorteil den Richard hatte. Obwohl ob es von Vorteil war. Richard sah noch immer wie Mitte Zwanzig aus und wie er erfahren hatte, würde sich dieser Zustand auch nie ändern. Sein Körper war auf einen Stand eingefroren. Leider bedeutete das auch, dass bei Richard die Haare nicht mehr länger wurden und er außer seinen kleinen Bart nichts mehr nachkommen würde. Ein Vollbart könnte er sich nie wachsen lassen. Würde er sich die Haare morgen kurz schneiden, würden sie nur bis auf die heutige Länge wieder wachsen.

“Jüngchen!…Wenn du Wildschwein bezahlst hast , dein Problem… autsch, unklug Der Handel ist geplatzt. Sie steht nicht mehr zur Verfügung und der Junge auch nicht. Also zisch ab.sonst was.?” polterte es aus Richard hervor.
Richard straffte seine ganze Haltung. Kurz schielte er zu den Stier. Hoffentlich machte dieser nichts. Unruhig wirkte dieser. Angriffsbereit.
Mit ein Paar Schritten, die er ohne Humpeln zu Stande brachte, stand er wieder an der Hauswand. Weglaufen war nicht. ich hätte flüchten sollen, als ich die Möglichkeit hatte. Nein, ich muß ja den Retter spielen…aber ich könnte einfach gehen und sie den
Kerlen überlassen
Richard sah plötzlich wieder seine Familie vor den Augen.….ach Quatsch, ich wäre sowieso nicht schnell genug gewesen… und …außerdem mein Gold ist auch noch drin Richard machte sich auf alles gefasst. Nur sich auf sein Gehör verlassend, wendete er sich lieber den Kerlen zu. Innerlich hoffend, dass er den Stier noch vorher registriert und er sich zur Seite werfen konnte oder die Typen das Ziel des Stieres werden würden. Immerhin war der Stier ziemlich eifersüchtig und Richard sah nun von seiner Statur nicht so gefährlich wie die Kerle aus.
“ Egal was passiert, bleibt im Haus!” rief er Richtung Tür. Er hoffte das sie es hörten. Er würde sie verteidigen. Warum wusste Richard aber selber nicht richtig.
ich werde weich…so eine Scheiße…wie ich es hasse

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Montag 14. Dezember 2009, 15:56

Wie Richard schon zurecht für sich fest gestellt hat, war es unklug dem Mann gegenüber zu erwähnen, dass er wusste, das jener schon bezahlt hatte. Denn bei dem Satz verdüsterte sich das Gesicht des schweren Hünen noch ein Spur mehr. Schrie nun förmlich nach Blutdurst. „Wenn ich mit dir fertig bin, JÜNGCHEN, dann brauchst du dir über Handel jedweder Art keine Sorgen mehr machen!“ Damit stürmte der Mann förmlich auf Richard zu, seine Kumpanen dicht hinter ihm. „Wenn du meinst, du kriegst die beiden hast du dich geschnitten!“ Im Laufen zog er zwei Schlagringe aus seinen Hosentaschen und streifte jene über seine ohnehin recht großen Hände. Der Kleinste der Gruppe, der immer noch von der Größe her mit Richard mithalten konnte, aber etwas schmaler gebaut war, zog hingegen einen Dolch.

Zeitgleich zu der Gruppe Männer stürmte der Stier los und ließ die Erde beben. Den Kopf gesenkt preschte das Tier wütend auf die Männer zu. Ob nun nur auf Richard oder die Gruppe ließ sich noch nicht genau sagen, da beide für ihn auf einer Linie lagen. Richard würde nur einen kurzen Schwenker mit dem Kopf bedeuten.

Die Männer waren beinahe bei Richard angekommen, als ihnen anscheinend erst die Gefahr bewusst wurde. Der Kleinste ließ seinen Dolche fallen und flitzte erstaunlich schnell in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Ein weiterer sah unschlüssig von Richard zu dem nahenden Stier. „Verdammt, du hast nicht gesagt, dass der Henker frei rumläuft!“ Ein Dritter lief bereits einige Schritte rückwärts. „Ich bin raus!“ Damit rannten auch die beiden zurück ins Unterholz. Zurück blieben der Anführer und zwei weitere Schläger. Einer davon sah bereits deutlich nervös aus, der andere spannte sich an, was bei seiner Muskelmasse ein eindrucksvolles Bild abgab und blickte dem Stier mit einer Freude entgegen, die fast schon dämonisch wirkte. Der Anführer jedoch konzentrierte sich alleinig auf Richard und holte aus, um ihm einen Vorgeschmack von seiner Faust inklusive der eisernen Ringe zu geben.

Mit einem dumpfen Geräusch trafen gleichzeitig der Stier und der anscheinend ebenso rasende Hüne aufeinander. Obwohl der Mann von dem Schwung des Stieres vom Boden gerissen wurde, blieb er aufrecht, hielt sich an dem Tier fest, tauchte unter den Hörnern hindurch und schien den Stier in eine Art Schwitzkasten zu nehmen. Der Stier rollte irre mit den Augen und begann wie ein durchgehendes Pferd um sich zu treten und zu bocken, wobei er auch seine Hörner zischend durch die Luft gleiten ließ. Der bis dahin noch nur nervöse Mann wich geschickt aus und beschloss anscheinend, dass Richard als Schutzschild eine viel bessere Funktion ausüben wurde. Erstaunlich flink hatte er sich zwischen diesen und die Tür geschoben und versuchte nun, Richard in Richtung Stier zu stoßen und gleichzeitig nicht von den Schlägen des Anführers getroffen zu werden, der seine Fäuste im steten Wechsel in Richtung Richard fliegen ließ. Mal auf seinen Schädel, mal die Brust, mal Arme oder den Körper anvisierend.

Niemand von den Angreifern blickte in dem Chaos in Richtung Kate, wo Faith und Adam bei Richards Ruf alarmiert aufgesehen hatten. Blitzschnell hatten sie gepackt und waren gerade am Verschließen des letzten aus einer der Decken geformten Bündels, als der Warnruf erschallte. Natürlich eilten sie zu dem vorderen Fenster und blickten vorsichtig heraus. Als sie jedoch sahen, welchen Gefahren Richard ausgesetzt war, handelten sie schnell. Faith griff sich eine gusseiserne Pfanne aus dem Regal und bezog Posten am Fenster, welches sie vorsichtig mit einem Holzlöffel ganz aufgeschoben hatte, so dass sie freie Schlagbahn hatte. Adam hingegen schlüpfte aus einem der hinteren Fenster und lief zu den Kühen, um sie leise und so unauffällig wie möglich den flüchtenden Männern hinterher zu treiben.
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Montag 14. Dezember 2009, 20:32

Sich innerlich seine Chancen auf Null aufrechnen, sah sich Richard schon in seiner Halle. Er hatte zwar nicht so eine Körperkraft, jedoch war er recht flink.
“ was denn, und du willst es mir zeigen…hast du auch so eine Schnauze ohne deine Kumpels” reizte Richard ihn noch mehr. Wie immer war sein Mundwerk loser als als er nachdenken konnte. verdammt, was mache ich schon wieder. Du bist unterlegen…bebt der Boden? Richard blickte verwirrt zu Boden. Der Boden schien sich zu Bewegen. Wie ein aufkommendes Gewitter hörte er die Hufe vom Henker, den Stier. Das realisierte aber nicht nur er. Drei der Kumpels des Hünen machten sich aus den Staub. “ Sind wohl doch nicht so mutig, oder?“ Ein anderer stürmte wohl den Stier entgegen.
Dann geschah alles ganz schnell. Richard vernahm gerade noch wie sich jemand zwischen ihm und der Tür schob. Er hatte wohl vor Richard zu den Stier zu schubsen, doch Richard reagierte blitzartig. Mit aller Kraft schlug Richard dem Kerl den Schürhaken, in einer sich von der Faust wegbückenden Bewegung, gegen die Beine. Mit großem Glück würde er dabei die Beine schwer verletzen können. Leider verlor er durch den Schwung den Schürhaken. Dieser landete anschließend laut scheppernd bei der Mauer.
Zeitgleich spürte Richard knapp über seinen Kopf einen Windhauch. Die Faust des Hünen war er gerade noch ausgewichen. Wieder der tote Winkel.
Von irgendwoher hörte er den Stier und das Donnern.
Den nächste Schlag des Hünen saß. “ Uff” der starke Schlag traf ihn direkt auf dem Brustkorb. Richard taumelte nach hinten. Die Luft hatte es ihm kurz aus den Lunge geschlagen.
Zeit zum Luft holen blieb ihm aber nicht. Wieder folgte eine neuer Schlag, Geschmack von Eisen machte sich in seinen Mund breit gefolgt von einem weiteren Schlag gegen seinen Körper.
Richards Blut rauschte und sein Adrenalin ließ ihn noch den Schmerz nicht spüren. Instinktiv hob Richard die Arme zum Schutz und zum abblocken, so konnte er einen Teil der Schläge entgehen. Doch machte es die Auswirkungen nicht geringer. Die Schläge darauf ließen Schmerzwellen durch seinen Körper wandern. Aber er konnte wenigsten sein Gesicht schützen. Überhaupt war ihm wieder bewusst, wie sehr er beim Sehen eingeschränkt war.
Richard stolperte durch die Wucht der Schläge nach hinten.
“ Ist das alles, was du kannst” stachelte er trotz allen weiter. Er konnte es nicht lassen. Sonst jedoch hatte er bessere Deckung und bessere Waffen bei sich.
Der Kerl war recht schnell und ziemlich stark. Und mit hoher Kraft konnte Richard nicht prahlen. So versuchte er sich möglichst wegzuducken oder standzuhalten. Nur mit Mühe konnte Richard sich aufrecht halten. Besonders versuchte Richard sich nicht in die Richtung des tobenden Stiers drängen zu lassen. Dessen Hörner zerschnitten förmlich die Luft. Auch wenn er gerade mit jemand anderen beschäftigt war.
Kurz war es Richard als hätte er einen brennenden Schmerz am Rücken gespürt. Ob es von einer Waffe oder den Hörnern des Stiers kam, wusste er nicht. Darüber nachzudenken blieb ihm auch nicht die Zeit, wieder hämmerte die viel zu große Faust auf ihn ein. Plötzlich lies sich Richard rücklings zu Boden fallen. Zog dabei seinen Dolch und rammte diesen in die goldene Mitte des Kerls.” Versuch jetzt mal weiter einen hoch zu kriegen”grinste er triumphierend diabolisch und rollte sich fink zur Seite. Unter die Hufe des Stieres wollte er nicht kommen. Außerdem war dies nicht der einzige Gegner. Dort versuchte er wieder auf die Beine zu kommen. Sich fallen zu lassen war leicht, dagegen wieder hoch zu kommen. Schwierig. Richard Kreislauf spielte verrückt. Ihm war Schwarz vor Augen. verdammt…ich komme nicht hoch

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Dienstag 15. Dezember 2009, 12:36

Richards Schlag saß eindeutig. Der ohnehin schmächtigere Mann sackte gegen die Tür. Die Beine gaben ein hässliches Knacken von sich, als die eine Kniescheibe und der eine Oberschenkelknochen nachgaben. Begleitend erklang ein schriller Schrei des Mannes. Der jedoch allenfalls bewirkte, dass der Stier noch rasender wurde.

Der prügelnde Hüne reagierte jedoch mit keinem Wimperzucken. Im Gegenteil. Er trampelte sogar noch rücksichtslos über die verunstalteten Beine hinweg, was seinen Kumpan laut aufjaulen ließ. Doch der Hüne bekam das nicht mit. Er schien regelrecht in einen Blutrausch gefallen zu sein. Immer wieder zischten seine inzwischen blutbesudelten Fäuste in Richtung Richard. Seine Miene zeigte dabei eine wahnsinnig anmutende Zufriedenheit. Dabei entging ihm vollkommen, dass der Stier ihn mit einem Ausholen der Hörner heftig erwischt hatte und einen tieferen roten Striemen auf seinem Rippenbogen hinterlassen hatte. Was sich dann allerdings nicht ignorieren ließ, war das Messer zwischen seinen Beinen. Nun jaulte er vor Schmerzen auf. Ließ seine Fäuste zu seiner verletzten Mitte schnellen. Ein dumpfes Plong ertönte, der Blick des Hünen wurde glasig und dann kippte er einfach nach vorne. Offenbarte eine überaus zufrieden schauende Faith, die noch erhobene Pfanne in den Händen.

Als sie jedoch Richards Blick bemerkte, ließ sie die Pfanne fallen und eilte zu ihm. Erstaunlich kräftig hatte sie schnell seine Hand gepackt und versuchte ihn energisch auf die Füße zu ziehen. Dabei glitt ihr Blick ängstlich zu dem noch immer rasenden Stier. Welcher sich ihnen immer mehr näherte und dessen Gegner langsam aber sicher Ermüdungserscheinungen zeigte. Im nächsten Moment war Adam bei ihr und half ihr mit einer Hand. In der anderen hielt er den Schürhaken. Gemeinsam schafften sie es, Richard so weit aufzurichten, dass Faith sich seinen Arm umlegen konnte und ihn langsam in Richtung Kamin lotsen konnte. Währenddessen huschte der Junge geschickt zu den beiden verbliebenden Kämpfenden. Ein weiteres Mal beschrieb der Schürhaken einen Bogen und traf, dann sackte der massige Mann zusammen. Blitzschnell ließ Adam den Schürhaken fallen und sprintete zu Faith und Richard.

Glücklicherweise unbemerkt vom Stier. Jener konzentrierte sich darauf, seinen verhassten Gegner platt zu machen. Was er leider ziemlich wörtlich nahm. Adam hielt sich blass die Ohren zu, während Faiths Gesicht einen leicht grünlichen Schimmer annahm, weil ihr dieser Luxus nicht blieb und sie so die krachenden und schmatzenden Geräusche vernehmen musste. Anscheinend begnügte sich der Henker dann auch nicht mit seinem eigentlichen Opfer, denn die unheimliche Geräuschkulisse hielt lange an. Viel zu lange. Entschlossen wandten Mutter und Sohn sich dem Wald zu und versuchten Richard einige Schritte in jenen hinein zu führen. Weit genug weg, um vor dem Stier sicher zu sein, der wohl dann auch eher seine Frauen suchen würde.
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Mittwoch 16. Dezember 2009, 00:09

Sich vorsichtig durch die Schwärze tastend, versuchte Richard von dem Lärm des Stieres und dem Schmerzensschrei des Hünen wegzukommen. wenigstens hat das Messer gesessen. Der wird keiner mehr zu nah kommen….bist wohl doch nicht unbezwingbar…verdammt Unter anderen Umständen hätte Richard diesen Kerl noch verbal eins verpasst, doch jetzt war Richard die Situation zu heikel. Verwirrt horchte er auf, als er das knapp neben sich nach einem deutlichen Plong einen dumpfen Aufprall hörte. was?…
Als ihn Faith an der Hand packte, entwand er sich zuerst ihren Griff. Immerhin konnte es jeder sein. Und festgehalten zu werden, während man verprügelt wurde endete nie gut. Mal abgesehen, dass Richard bei den Hünen schon das Gefühl hatte, dieser würde überhaupt nicht schwächeln.
Richard blinzelte und konnte verschwommen sehen, dass Faith über ihn stand. Sie hatte wohl seine Hand gepackt.
“ wo ist…”keuchte er und blickte ich fragend nach den Hünen um. Er konnte gerade den Hünen neben sich liegen sehen und nicht weit entfernt, ringten noch immer Henker und der andere Mann. was sind das für Kerle?… wunderte er sich noch und ergriff dann endlich ihre Hand. Doch Faith war wohl nicht mehr alleine. Adam war auch da. Schwerfällig stemmte Richard sich hoch. Er hasste es auf Hilfe angewiesen zu sein. Außer vielleicht von seiner Süßen.
“ …es ..geht… schon … uff”
Und hatte er nicht vorgehabt ihnen zu helfen und nicht andersrum. Endlich stand er einigermaßen sicher. Vor seinen Augen flimmerte es und es wechselte sich mit Sternen und Schwärze ab. Schmerzen hatte er bis jetzt noch nicht. Doch die würden kommen, da war sich Richard sicher.
Er spürte wie sich Faith seinen Arm umlegte und ihn stützte während sie ihn führte. Selbst das Blinzeln und zusammenkneifen der Augen brachte Richard nicht viel Sicht. vermutlich sehe ich jetzt wie Faith im Gesicht aus…wenigsten konnte ich mich zum Teil schützen…. Als er festen Boden unter sich spürte, war ihm klar, dass sie sich in der Kate befanden. Nach Halt an den Wänden suchend, griff Richard öfters ins Leere. Endlich ertastete er eine der Wände.
Richard löste den haltenden Griff von Faith und presste beiden Hände an die Wand und blieb davor stehen. Den Kopf liess er auf seinen Brust sinken. oh…scheiße….ich bin fertig!…wenn ich mich setzte, komme ich nicht mehr hoch…wieder hervorragend hinbekommen…verflucht! …Hoffentlich vergeht die Schwärze…das wäre es noch, erst Angst haben, dass ich ein Bein verliere, stattdessen aber blind werden Sein Atem war schwer und stoßartig.

Dann brach das Chaos draußen aus. Blitzartig fuhr Richard Kopf in die Richtung rum. Was auch immer geschehen war, Richard war der Meinung, er hätte Adam noch reinhuschen sehen, dann ging das Geschrei los.
Zwar war Richard besorgt, über seine Sehkraft, jedoch jetzt war er mehr als dankbar. Obwohl er auch lieber die Ohren verschlossen hätte.
Die Wut vom Henker auf alles was sich draußen an männlichen Wesen bewegte und lag, kam Geräuschen gleich, die wohl im Harax an der Tagesordnung waren.
“ Was geschieht da!”
Obwohl die Geräusch für sich sprachen.
Es dauerte eine Ewigkeit.
Dann spürte er wie er von beiden Seiten gepackt und gestützt wurde und man ihn wegführte. Resignierend ließ er es sogar mit sich geschehen. Länger als nötig mußte er das auch nicht hören. “ Sie hatten es verdient” nuschelte er leise vor sich hin.
Der Lärm wich und er konnte den Geruch von Bäumen riechen. Die meiste Zeit hatte er versuchte, irgendetwas zu erkennen, doch wenn er die Augen öffnete, wurde ihm übel.
Wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung. Oder einfach die großen Anstrengungen in so kurzer Zeit.
“ ich muß mich setzen!…ich brauche ein paar Minuten, dann geht es wieder”
Nun begannen die Schmerzen. Seine Arme schmerzten mehr den jäh. Er konnte nasse Wärme mit den Geruch von Eisen merken. Es pulsierte und brannte. Seine Schulter, sein Brustkorb, sein Kopf, sein Rücken- alles schmerzte. Stöhnend ließ sich Richard auf die Knie sinken.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 17. Dezember 2009, 11:19

Faith gab ein überaus belustigtes Schnauben von sich, als Richard trotz seines alles anderes als rosigen Zustands darauf bestand, dass es schon gehen würde. Speziell, wo er es anscheinend noch nichtmal schaffte, sich alleine auf den Beinen zu halten. Doch sie schwieg dazu. Nicht so Adam. Auch wenn sein Kommentar sehr leise, zynisch und schnaufend ausfiel. „Klar, das geht ganz wunderbar.“ Er ließ keine Zeit für Erwiderungen, huschte er doch im nächsten Moment davon. Seine Mutter blieb jedoch dicht bei Richard und leitete ihn vorsichtig zur Wand. Zutiefst besorgt betrachtete sie seine Züge, die in der Tat ihren nun verdammt ähnelten. Oder sie sogar übertrafen. Immerhin hatte die Alte sie nicht mit einem Schlagring verdroschen. Ohne drüber nachzudenken, legte sie ihm eine Hand auf den Rücken und strich beruhigend über jenen, während die andere auf seiner Seite ruhte. Als dann Adam bei ihnen war und praktisch unter Richards gebeugte Gestalte huschte, wo er sich krampfhaft die Ohren zuhielt, lehnte auch Faith sich vorsichtig und ganz leicht an Richard, während ihr schmaler Körper bebte und krampfte. Sie hatte deutliche Probleme, das Würgen zu unterdrücken. Bis sie es nicht mehr aushielt und zum Aufbruch drängte.

Bei Richards genuschelten Worten schwiegen dieses Mal beide. Doch warfen sie sich kurz einen Blick zu, der besagte, das sie ihm recht gaben. Und das ihnen diese Zustimmung nicht behagte. Also führten sie Richard nur schweigend in den Schutz des Waldes. Sie blieben noch immer ruhig, als er um eine Pause bat. Sehr vorsichtig und sanft ließen sie ihn hinab, bis er zwischen zwei Wurzeln sitzend mit dem Rücken an einem Baum lehnte. Faith kniete neben ihm und strich ihm sanft seine Haare glatt. Sorgsam darauf achtend, dass sie so fielen, wie er es bevorzugte. Adam jedoch verschwand lautlos, nachdem seine Mutter ihm kurz zugenickt hatte. Als der Junge weg war, schob sich Faith freie Hand in die von Richard und drückte sanft, aufbauend seine Finger.

Es dauerte eine Weile, dann kam Adam das erste Mal wieder. Wortlos stellte er den Wassereimer ab und gab gleich mehrere saubere Lappen an seine Mutter. Dann verschwand er wieder. Lautlos huschte er zwischen der Kate und den beiden Erwachsenen hin und her und brachte ihre Beutel und die beiden Kisten. Dann verschwand er in die andere Richtung und somit im Wald.
Währenddessen hatte sich Faith sanft daran gemacht, Richards Wunden zu säubern, nachdem sie ihm vorsichtig das Hemd ausgezogen hatte. Mit kühlen, zarten Bewegungen tupfte sie seine Wunden ab und wischte das Blut von seiner Haut. Ab und an konnte man sie leise scharf einatmen hören, wenn man das Muster des Schlagrings zu deutlich im Fleisch erkennen konnte. Erst zum Schluss wandte sie sich seinem Gesicht zu. Zögernd legte sie die freie Hand an die nicht von Haaren bedeckte Wange und blickte Richard nur bittend an. Die Hand mit dem Lappen wartend neben der verdeckten Gesichtshälfte schwebend. Sie würde seine Haare nicht ohne seine Erlaubnis weg streichen und genau diese erhoffte sie sich nun. Denn durch die blutbesudelten Haare konnte sie nicht erkennen, ob nicht auch diese Gesichthälfte etwas abgekriegt hatte.
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Donnerstag 17. Dezember 2009, 13:33

Als sich Richard endlich setzen konnte, spürte er wie wohl das tat. Zwar schmerzte ihn alles, doch nun konnte ihn sein Kreislauf keinen Strich mehr durch die Rechnung machen. So gönnte er such trotz alles sonst vorherrschenden Vorsicht, den Luxus einer Pause. Tief seufzend schloss er die Augen.“ Argh…verdammt“ Hätte er es bloss sein gelassen.
Um ihn herum war es erschreckend still, abgesehen von den Geräuschen des Waldes. Das Adam und Faith nichts mehr sagten, behagte ihm jedoch überhaupt nicht.
Er spürte hinter sich den Stamm eines Baumes und ertastete rechts und links die Wurzel. Gut gebettet, so bestand wenigsten keine Gefahr das er zur Seite wegkippte. Obwohl Richard das nicht vor hatte.
Er spürte wie ihn jemand über die Haare strich und öffnete die Augen. Faith kniete neben ihm. Sie schien ihm Beistand geben zu wollen- so wie sie es schon in der Kate getan hatte. Dann spürte er ihre Hand in der seinen. Es hatte etwas Scheues und Unschuldiges.
„ nein, nicht!“ flüsterte er erschöpft und fast schon widerwillig entzog er ihr seine Hand. ich kann es mir nicht erlauben….das wird nur Ärger geben…scheiße! Verfluchter Mist..

Richard hörte leise Schritte und das Platschen von Wasser. Er sah auf und erblickte Adam, der wieder mal Wasser besorgt hatte. Faith und Adam sagten kein Wort, nur durch Blicke schienen sie sich zu unterhalten. „ Könnte…argh..ihr ..mal etwas sagen!…ich lebe …oder?…Unkraut vergeht nicht…*Ächz*“ brachte Richard mühselig hervor. Er wollte die beängstigende Ruhe brechen. Immerhin war er am Leben.
Doch sie schienen ihn zu ignorieren. Oder hatte er es nicht laut genug hervorgebracht?
Adam lief wieder zur Kate holte ihre Sachen und verschwand dann im Wald.
Schnell registrierte Richard, dass es an ihm wieder war, Wunden gewaschen zu bekommen. Er beugte sich etwas vor und bemühte sich sein blutbesudeltes Hemd auszuziehen. Doch sobald er die Arme hob, zuckte er zusammen. Sie schienen aus Blei zu bestehen und erst als ihn faith unaufgefordert half, klappte es.
Vorsichtig begann Faith seine Wunden zu säubern. Richard blickte an sich herunter und beobachte sie dabei. Schön sah es nicht aus, doch was hatte er schon für eine Ahnung. Ein paar weitere narben würden wohl zurückbleiben.
„ es sieht meist schlimmer aus, als es ist“ versuchte er sie zu beruhigen, als sie scharf einatmete.
Sie war mehr als vorsichtig und erst als sie seinen Oberkörper und seine Arme gesäubert hatte, widmete sie sich seinem Gesicht. Erst die nicht verdeckte seite und dann sah sie Richard Bittend an. Sanft hatte sie ihre hand an seine Wange gelegt und kurz begoss Richard diese Berührung, als ihm klar wurde, was sie vor hatte. Er zuckte weg. NEIN!…da ist nichts! Aber was wenn doch? Die Narbe kann sich nicht mehr verändern, alles andere schon…außerdem will sie nur helfen.Sie ist keine Magierin…na gut Tief atmete Richard aus, es schmerzte, dann versuchte Richard sich die Haare wegzustreichen. Wieder versagten seine Arme den Dienst. Sie brauchten Erholung.
Ernst sah er Faith an und nickte ihr genehmigend zu.
„ Erschreck dich nicht, Mädchen…das ist schon älter“ gab er noch von sich.
Innerlich spürte Richard wie er sich verkrampfte. Seine Finger schlossen sich und die Wurzeln den Baumes. Er hasste diese Narbe genauso wie er den Elfen dafür hasste. Sicherlich was Richard getan hatte, war nicht rechtens, aber ewig mit so was gezeichnet zu sein. Eine Narbe zu tragen, die ewig so aussah, als wäre sie noch nicht verheilt. Wie leicht entzündet. Und sein Auge war für immer geblendet. Nur verschwommen konnte er etwas darauf sehen
„ Wo ist Adam hin?“ versuchte er sich abzulenken.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 17. Dezember 2009, 16:31

Faith lächelte leicht traurig bei Richards Worten. In der tat sah vieles schlimmer aus, als es tatsächlich war. Doch der Gedanke schien der jungen Frau nicht zu reichen. Bekümmert glitt ihr Blick über die Vielzahl an gesäuberten Wunden. Obwohl jene wirklich behandelbar waren. Es schien eher der Gedanke daran, wie er zu diesen Wunden gekommen war, zu sein, der ihr zusetzte und sie so beharrlich weiter schweigen ließ.

Sie sah, wie Richard einen Moment brauchte, um ihre stumme Bitte einzuordnen und wie er daraufhin zuerst zurück schreckte. Ohne mit der Wimper zu zucken sah sie ihn weiter an. Sie kannte schlimme Wunden und sie würde über seine bestimmt kein Wort verlieren. Und doch war ihr bewusst, um wieviel Vertrauen sie ihn bat. War ihr doch aufgefallen, wie sorgsam er diese Seite seines Gesichts verbarg. Als Richard sich schließlich entspannte und versuchte, sich selber die Haare aus dem Gesicht zu streichen, lächelte sie ihn sanft und warm an. Erst als er ihr zunickte, strich sie vorsichtig seine Haare aus dem Gesicht und hinter sein Ohr. Den Blick behielt sie jedoch erst einmal auf seinen gerichtet. Beruhigend und dankend zugleich. Erst als auch die letzte Strähne aus seinem Antlitz gestrichen war, bewegte sich ihr Blick seitwärts.

Die junge Frau zuckte noch nicht einmal zusammen. Fast als hätte sie wenigstens eine Wunde dieser Schwere erwartet. Stumm machte sie sich auch an die Säuberung dieser Gesichtshälfte. Tatsächlich war das eine gute Idee gewesen, denn auf dem Wangenknochen war eine aufgeplatzte Wunde von einem der Schläge. Bei der Reinigung dieser Wunden war Faith sogar noch vorsichtiger du sanfter wie bei denen zuvor. Fast als würde sie etwas berühren, was unbezahlbar war. Oder etwas, von dem sie wusste, dass es seinen Wert hatte. Wenn auch keinen schönen.
Als sie dann auch diese Wunden gereinigt hatte, lehnte sie Richard leicht nach vorne. Stützte ihn mit einer Hand an seiner Brust ruhend, während sie mit einem neuen Lappen anfing, seine langen Haare vom Blut zu befreien. „Adam holt Gregor und den Wagen.“ Ihre Stimme war nur ein leises Hauchen, direkt an seinem Ohr. Noch immer rau, aber dabei sanft und weich. Danach verstummte sie wieder und setzet ihre Arbeit fort. Bis auch aus Richards Haaren jede Blutspur entfernt war. Sorgsam wischte sie noch einmal über seinen Rücken und die Schultern, dann half sie ihm, sie gegen eine der Wurzeln zu lehnen und nicht zurück in die hinter ihm entstandene Pfütze.

Dann wusch sie sich die Hände und machte sich daran, ein weiteres Mal die verschiedenen Salben aufzutragen. Dieses Mal begann sie ihm Gesicht, ließ jedoch die alte Wunde aus. Sorgsam arbeitete sie sich mit hauchzarten und vorsichtigen Bewegungen abwärts. Verteilte die kühlende und heilende Salbe und verband dann Richards Oberkörper sorgsam, ebenso wie seine Unterarme. Abschließend zog sie seine Haare wieder vor seine rechte Gesichtshälfte und strich ihm liebevoll die Haare glatt. Scheu lächelte sie ihm zu, wusch sich dann die Hände und verstaute anschließend die Salben und die restlichen sauberen Lappen in ihrem Beutel, bevor sie schnell den Eimer ins nahe Unterholz entleerte und sich neben Richard setzte.
Bild

Benutzeravatar
Richard Azrael Darkholme
Gast
Gast

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Freitag 18. Dezember 2009, 13:41

„ich und meine große Klappe…die Verletzungen sind meine eigene Schuld“ sprach Richard mehr zu sich selbst. Nur langsam entspannte er sich. Sie hatte ihn dankend und beruhigend angesehen, bevor sie seine Haare hinter sein Ohr strich. Richard blickte sie ernst und resignierend an. Fast schon als würde er wissen, was jetzt kommen würde. Doch sie reagierte nicht, wie er es von anderen gewohnt war. Andere zeigten deutlich ihre Abscheu darüber. Doch Faith nicht. Nein, sie sah ihn an und schien über seine Narbe hinweg zusehen.
Noch sanfter als beim Oberkörper reinigte sie wohl einen weitere Wunde. Es brannte, als sie die Wunde reinigte. Doch gab Richard keinen laut von sich. Er musterte die junge Frau, jede Bewegung schien er fast schon skeptisch zu beäugen.
Um seine Haare zu säubern, lehnte sie ihn nach vorne und stützte ihn mit ihrer Hand auf der Brust ab. Richard hätte sich selbst auch abstützen könne, jedenfalls war er der Meinung.
“ So verletzt bin ich auch nicht, Kleines…und die Haare müßte ich auch mal waschen” und warum lasse ich mich dann von ihr halten?…wieso macht sie das? Nur um wegzukommen?..nein, du bist gerade nur so weich, weil du angeschlagen bist…nur alleine ist man stark…nicht verletzbar…warum?
Fragen drängten sich Richard auf, während er Faith weiter ihre Arbeit machen liess.
Er merkte wie die sanfte Berührung ihrer Hände in ihm etwas regte. Ein Gefühl, was er schon lange verdrängt hatte. Etwas was er von sich fernhalten wollte. Nähe? Sympathie?
verdammt…ich dacht, so was kommt erst nach längeren Kontakt damit…was ist mit mir los?..ich habe bestimmt Fieber…ja, das ist es!…Wenn nicht?…
Er spürte wie er trotz der Schmerzen die Berührung von Faith Händen genoss. Und als sie ihn die Wunden einsalbte, schloss er kurz die Augen. Ein fast schon entspannter Seufzer entfuhr ihm.
Dann verband sie seine Wunden, Richard bemühte sich so gut es Ging ihr zu helfen. Auch wenn das dann unter einen Stöhnen und ächzen geschah. Als sie fertig, sah er nochmals an sich herunter und betrachte seine Verbände. Er zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
” frieren tue ich am Oberkörper nicht mehr”
Er grinste und nickte ihr dankend zu, als sie ihn scheu anlächelte.
Richard wusste nicht warum, doch er fühlte sich plötzlich wie ein kleiner Junge.
Warum?
Seine Hand tastete nach seinem Hemd und er hob es hoch um es im ganzen zu betrachten. Auffällig würde er damit bestimmt nicht mehr sein.
Angenervt schleuderte Richard es weg. Noch mehr Gold weg. Hoffentlich würden die Nächte nicht zu kalt werden.
Doch im Moment war ihm auch nicht kalt. Sein Blick wanderte durch den Wald- zwar war seine Sicht eingeschränkter als sonst, wegen der Schwellung im Gesicht. Doch er konnte wenigsten wieder etwas sehen. Faith hatte sich neben ihm gesetzt.
“ Wieso habt ihr nicht alles genommen und seit geflohen…alle waren abgelenkt…andere… ich auch..hätten es getan. Ihr kennt mich nicht mal…verdammt, wer sagt eigentlich, dass ich nicht schlimmer bin als die Kerle oder die Alte?” Richard starrte sie an als sich beim letzten Satz die Stimme deutlich an Lautstärke zunahm. Er war nicht auf sie Wütend, doch im Moment, wusste er nicht anders mit seiner Verwirrung umzugehen. Kurz versuchte er aufzustehen, sackte aber wider zurück. Wutschnaubend lehnte sich Richard wieder an die Wurzel.

Er spürte plötzlich ihm eine vertraute Wärme im Arm. Genau wo seine Tätowierung war. Er legte seine hand auf die Stelle und spürte wie ihn Süße Wohlgefallen und Ruhe sendete. Sie spürte sofort was er hatte.
Vorsichtig tätschelte er seinen Arm und sah zu Faith zurück. Faith hatte diese Wirkung ebenfalls.
“ Ich versteh es nicht…ich wollte nicht lauter werden…wo bleibt Adam?…du bist die erste Frau, die nicht seltsam auf meine Narbe reagiert hat….aber antworten magst du mir nicht, oder? Du solltest öfter reden…ach vergiss es …ich sollte etwas schlafen…” damit zog Richard die Sichel aus seinen Gürtel und legte sie so hin, dass er sie für alle Fälle gleich zur Hand hatte. Richard schloss die Augen, schlafen wollte er aber nich nicht. Zu viel ging ihn durch den Kopf.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 6. Januar 2010, 00:14

Faith ignorierte Richards Wiederspruch und setzte ihre Säuberung schweigend fort. Warf ihm nur kurz eine milde tadelnden und belustigten Blick zu. Auch wenn sie ihn danach nicht mehr ansah, war sie sich jedoch seines Blickes bewusst. Sie schaffte es eine ganze Weile, sich nichts anmerken zu lassen. Doch nach dieser Weile stieg ihr eine zarte Röte in die Wangen, wurden ihre Bewegungen, obwohl sie weiterhin überaus sanft blieben, bewusster. Als müsse sie sich konzentrieren, damit ihre Finger nicht bebten.

Trotzdem arbeitete sie konzentriert weiter. Als sie schließlich bei den Salben angekommen war und das leise Seufzen hörte, hob sie mit einem fast liebevollen, kleinen Lächeln den Blick zu seinem. Als dann aber das Verbinden kam und sie seine vom Schmerz kündenden Laute vernahm, biss sie sich auf die Lippe und zog die Augenbrauen zusammen. Doch wieder blieben ihre Bewegungen dabei sanft und vorsichtig. Sie entspannte sich erst, als auch der letzte Verband verknotet war und er ihr Werk begutachtete. Sein Kommentar ließ sie sogar kurz mit vergnügt funkelnden Augen die Nase krausen.

Da griff Richard nach seinem Hemd und schmiss es verständlicherweise weg. Faith nahm sich vor, es später zu vergraben, um keine wilden Tiere mit dem Blutgeruch anzulocken. Doch erst einmal genoss sie den Moment Ruhe. Jedenfalls den kurzen Moment bis Richards Stimme die Ruhe durchbrach. Vollkommen verwundert von seiner Frage starrte Faith zurück. Sie hatte nun bestimmt nicht, mit solch einer Frage, voll von versteckter Selbstkritik wie sie fand, gerechnet. Sie reagierte gar nicht, als er seine Stimme immer weiter erhob. Dafür aber, als er versuchte aufzustehen. Da legte sie ihm energisch die Hand auf die Schulter und drückte ihn die eigenen Schmerzen ignorierend energisch herunter. Bei seinem wütenden Schnauben lächelte sie sanft und lehnte sich dann an ihn, den Kopf ganz leicht an seiner Schulter ruhend.

Neugierig drehte sie etwas den Kopf, folgte seiner Bewegung, als er seine Finger über die Tätowierung legte. Doch wie es ihre Art war schwieg sie, anstatt ihre Neugier in einer Frage auszudrücken. Dafür lächelte sie ihn nur beruhigend an. Auch wenn ihr Blick neugierig blieb. Als er dann redete und redete, so dass ihr ja genau genommen gar keine Chance zum Antworten blieb, lachte sie sogar ganz leise, fast lautlos auf. Sie beobachtete vergnügt schmunzelnd, wie er sich pro forma etwas bequemer hinlegte und schmiegte sich dann ganz leicht an ihn, ohne jedoch zu viel Nähe zu suchen. Eher Trost suchend und gebend.

Einen Moment schwieg sie, sammelte ihre Gedanken, bevor sie ihren Kopf drehte, so dass sie Richard fast ins Ohr flüstern konnte. „Wir sind geblieben, weil du anders bist.“ Ihr Blick war ruhig und bestimmt bei diesen Worten. Als wolle sie mit dem Blick jeden möglichen Wiederspruch im Keim ersticken. „Du musst es ja nicht verstehen. Akzeptieren würde reichen.“ Ein winziges Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Es braucht seine Zeit ein Pferd zu zäumen und einzuspannen. Die Weide ist auch etwas entfernt. Wir konnten nicht riskieren, dass er gefunden wird.“ Nun wurde ihr Blick wieder neugierig, aber auch verwundert. „Wieso seltsam? Du hast meine Narben gesehen. Wie sollte mich da eine Narbe schrecken.“ Ihr Blick glitt sinnend zu der verdeckten Gesichtshälfte. „Narben erzählen auch nur Geschichten, manche offen, andere unsichtbar.“ Verstummend drehte sie den Kopf erneut und kuschelte sich nun doch etwas dichter an Richard. Fast verlegen blickte sie nun auf die Wurzel vor ihnen. Wahrscheinlich selber erschrocken, wie lange sie ihre raue Stimme genutzt hatte.
Bild

Antworten

Zurück zu „Das Königreich Grandessa“