Dann mal nach Bernar

Das nördliche Königreich steht unter den Fittichen des Königs Hendrik dem Zweiten. Strenge Sitten herrschen hier und das Volk ist zweitrangig. Hier kann man nur ein schönes Leben führen, wenn man Reichtum und adeliges Blut besitzt.
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Der König ist mit den Dunkelelfen ein Bündnis eingegangen und lässt sie über seine Armee verfügen. Das gesamte Königreich hat sich den Wünschen der Dunkelelfen zu beugen!
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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Dienstag 8. Juni 2010, 16:38

Richard hatte die Klinge noch nicht weggesteckt und sah in ein angstbleiches Gesicht. Er hatte sich jetzt hoffentlich unmissverständlich ausgedrückt.
Obwohl es so nicht geplant war. Er hatte eigentlich gehofft dies anders klären zu können. Noch den Blick auf Marius fixiert, woanders konnte er zeitgleich nicht hinschielen, hörte er sehr gut die donnernden Worte des älteren Herrn.
Das reicht jetzt! Sonst kommen mal meine Methoden zum Vorschein.“
Auch wenn es Richard verbergen wollte, so sah man doch ein deutliches zusammenzucken.
verdammt…ein Magier!…oh nein…oh nein…so ich versuchen, ihn auf Abstand zu halten Im Kopfe ging Richard schon die Szenerie durch, wie er den Magier mit der Option drohte, dass er Marius töten würde, falls der Magier etwas machen würde. Doch was dann? Sollte er tatsächlich den Trottel als Geisel mitnehmen? Und wo wäre dann seine Ehre mit dem Versprechen, was er Adam und Faith gegenüber gemacht hatte?
ich hasse so was…verflucht aber auch….verdammt, warum mache ich das?
Richard wand sein Gesicht von Marius weg zu den magier hin. Ein Frösteln überkam ihn. Oh wie er magie verabscheute. Es war als würde er direkt den Schmerz spüren, welche Damals die Magie in seinen Gesicht brannte.
„…und nun steht auf… und ihr, steckt euren Dolch weg. Es ist ein Kind anwesend und Ihr wolltet den beiden helfen? Ihr verhaltet euch nicht sehr vorbildlich…“

Da sah er Adam.
Der Junge stand hinter dem Alten und lugte an der Seite vorbei. Ein Junge, wie selbst Richard mal war.
Richard lockerte den Griff und nahm seine Klinge runter.
„ droht mir gefälligst nicht“ antwortete Richard barsch.
Doch war da nicht eine Spur von Furcht zu hören. Richard versuchte zwar sich im Griff zu haben, doch ein ausgebildeter Magier machte ihn nun mal nervös.
Kurz drehte er sich noch zu Marius und flüsterte.“ ich töte dich schon nicht…noch nicht… also achte auf dein Mundwerk“ jaja, das sollte ich selber machen… aber naja, wenn ich schon kuschen muß, dann kann ich den Jungen auch eins auswischen… als würde ich jeden gleich umbringen
Zwar war Richard kein unbeschriebenes Blatt, was den Mord betraf, doch warum sollte er jemanden wie Marius umbringen? Es machte eigentlich Spaß jemanden zu erschrecken, was Richard nicht gedacht hätte. So war das das leichte hinterhältige Grinsen nicht schwer zu deuten.
Er stieg auf der gegenüber liegenden Seite vom Magier von Marius runter, erhob sich und verstaute den Dolch wieder.
„ wie ich mich verhalte, ist meine Sache!…und ja, ich helfe den Kleinen und seiner Mutter! Ein Problem damit?…ich habe schon meine Methoden“ und die wären? …Weglaufen?…Richard du hast keine Ahnung, was hier gerade passiert ist…
Den Magier nicht aus dem Auge lassen und zum weg springen bereit, ging Richard wieder zum Wagen. Oder eher humpelte er zum Wagen. Etwas eingeschränkter als sonst, jedoch noch recht flink, erklomm er den Kutschbock. Hier war er einigermaßen in Sicherheit.
Er machte sein Bein frei- auch um sich von der Anspannung in ihm abzulenken und blickte zu Adam.
„ Adam, was ist genau passiert? Wo und warum haben sie Faith mitgenommen. Wieso suchten sie…ja ! Mich?…ich habe mit solchen nichts zu schaffen“ Er versuchte ruhig zu klingen und nicht von seiner Angst vor den Dunkelelfen preis zu geben. Dabei strich er immer wieder über sein Spinnentatoo. Deutlich konnte er ihre Angst spüren. Was Richards Denken auch nicht leichter machte.
Richard hatte inzwischen den Verband abgenommen und besah sich seiner Verletzung. Die Wunde blutete wieder. Das kleine Röhrchen musste sich wohl etwas verschoben haben. Das zu entfernen, war das kleinste Problem.
„ gib mir mal neues Verbandszeug!“ sagte er konzentriert.
Richard versuchte einfach die Neuankömmlinge zu ignorieren. Jedoch sah er wieder und wieder zu ihnen. Er seufzte genervt auf.
„ Was wollt ihr noch hier?… verschwindet doch! … Was macht ihr hier sowieso?“

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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Donnerstag 10. Juni 2010, 08:37

Nicht nur Richard zuckte bei den Worten des alten Thaddäus zusammen. Auch Marius erschrak ziemlich, allerdings weniger, weil er sich die Methoden des Magiers vorstellte, als vielmehr um Sorge. Sein Mentor hatte sich bereits jetzt verausgabt und eingestanden, nicht mehr so jung wie früher zu sein. Wenn er nun Richard mit Magie erneut in die Schranken wies - was bei Ritualzaubern sowieso Zeit in Anspruch nehmen würde - so fiel er möglicherweise wirklich tiefer als in die Bewusstlosigkeit. Sie riss sein Schüler besorgt den Kopf herum, starrte nun Thaddäus an und stammelte mit halb erstickter Stimme: "M-meister ... nicht ... Ihr w-wollt doch nicht wirklich zaubern?!"
Vielleicht hinterließen diese Worte bei Richard einen furchtsamen Eindruck. Marius mochte ein Feigling sein, aber wenn selbst der Schüler den Lehrmeister bat, keine Magie anzuwenden, dann musste dieser doch immens mächtig sein ... oder der Adept war nur um das Wohl des anderen besorgt.

Im nächsten Augenblick hatte sich Marius aber um sich selbst zu sorgen. Richard beugte sich noch immer über ihn, der Dolch blieb an seiner Kehle und der Mann mit den vielen Namen forderte, nicht bedroht zu werden. Andererseits versprach er Marius aber auch, ihn nicht zu töten. Noch nicht ... das heißt, das letzte Stündchen kann jederzeit schlagen.
Er starrte, hielt seinen Mund fest verschlossen. Solange er nichts sagte, konnte Richard ihn nicht wegen seiner vorlauten Worte umbringen. Er blieb mucksmäuschenstill.
Wenigstens stieg Richard endlich von ihm herunter und somit schwand auch der Dolch. Marius atmete durch. Kurz verdrehten sich seine Augen. Wahrscheinlich wurde er auch für wenige Sekunden bewusstlos, aber schon rührte er sich wieder. Demodar hopste auf seine Brust, verpasste ihm eine Ohrfeige mit seiner winzigen Pranke. "So ein Angsthase!", tadelte er. Dabei hatte er sich eben überaus zurückhaltend gezeigt.
Marius rappelte sich auf, mit einem flinken Eichhörnchen um seinen Hals gelegt. Er klopfte sich den Staub aus der Robe und richtete seine Brille. Inzwischen hatte sich Richard auf den Kutschbock eines Karrens begeben und fragte Adam aus. Marius trat zu dem Jungen und seinem Meister heran, noch immer ein wenig demoliert aussehend.

„ Was wollt ihr noch hier?… verschwindet doch! … Was macht ihr hier sowieso?“
"Er ... hat Recht, Meister. Er wird sich um Adams Mutter kümmern wie ... es seine Pflicht sein sollte", fügte Marius etwas leiser an. Er wollte wirklich nicht umgebracht werden. "Wir sollten gehen und meine Eltern suchen. Hoffentlich geht es ihnen gut." Er machte sich Sorgen, weil Adam weitere Dunkelelfen erwähnt hatte, die sich in Bernar befanden. Es fröstelte ihm bei dem Gedanken, auch seine Mutter könnte entführt worden sein, aber er wollte den Faldor nicht an die Wand malen.

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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Erzähler » Freitag 11. Juni 2010, 17:20

Der alte Magier sah Richard mit festem Blick an doch entgegnete er nichts weiter auf seinen Kommentar. Er hatte alles gesagt und manchmal genügte eine kleine Aufforderung, um zu zeigen, dass man nicht mit sich verhandeln ließ. So hielt er einfach nur seinem Blick stand. Dies schien bei dem Mann Wirkung zu zeigen.

Natürlich wäre es für Thaddäus ein Leichtes, Dämonen zu beschwören, mal abgesehen von dem zeitlichen Aufwand, die, wenn sie denn gefügig waren und das kostet einem Sterblichen sehr viel Willenskraft, den Mann quer durch Celcia jagen könnten, wobei dieser Befehl nicht seine erste Wahl wäre.
Andererseits hatte ihn der letzte Zauber sehr viel Kraft gekostet, sodass er bezweifelte, dass wenn er einen Dämon rief, er ihm selber noch Befehle erteilen könnte. So vermutete er, dass ihn das Ritual sicherlich ein weiteres Mal in die Bewusstlosigkeit treiben würde und ein herrenloser Bewohner des Harax in Celcia war nicht unbedingt das was er anstrebte. Ihm war ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Ritualmagie sehr wichtig. So hätte er sich doch gewünscht, dass Marius diese wichtige Regel verinnerlicht hätte bevor er Demodar, verbotenerweise beschworen hatte.

Die Anspannung fiel sichtlich von Meister Thaddäus Schultern als Richard von seinem Lehrling abließ und den Dolch verstaute. Allerdings nicht ohne ihm mit dem seinem baldigen Ableben zu drohen, wenn er nicht auf sein Mundwerk achtete. Der Magier ignorierte es geflissentlich, froh darüber nicht zur Magie greifen zu müssen. Nun beobachtete er wie der Schwarzhaarige zu dem Wagen humpelte und auf den Kutschbock stieg, wo er sein Bein untersuchte. Er behielt zwar die beiden Magier, die nun mehr oder weniger unschlüssig herumstanden im Auge, doch beachtete sie nicht weiter, sondern zitierte Adam zu sich.

„Adam, was ist genau passiert? Wo und warum haben sie Faith mitgenommen. Wieso suchten sie…ja ! Mich?…ich habe mit solchen nichts zu schaffen“

Zögerlich trat der Siebenjährige auf den Wagen zu. Unsicher spielte er an dem Saum seines neuen Hemds herum. „Wir warteten hier auf dich. Mama hatte sich gerade umgezogen als sie ankamen. Zuerst waren sie freundlich und stellten Fragen. Dann haben sie sich unterhalten,, aber ich habe nicht verstanden was sie gesagt haben und dann haben sie uns festgehalten und dann sind…“ er deutete auf Thaddäus und Marius, „…die aufgetaucht und wollten helfen.“ Tränen stiegen dem Jungen in die Augen, als er sich an den Ausdruck in dem Gesicht seiner Mutter erinnerte, als die Dunkelelfen sie wegzerrten und in einem lila Nebel verschwanden. Es war der Gleiche den sie hatte, wenn die Alte Besuch für sie ankündigte. Schweigsam ohne jegliches Zeigen von Angst, Tapfer sein für ihren Sohn, doch hatte er sie manchmal weinen gehört, wenn sie dachte das er schläft. „Sie sagten du hättest etwas was ihnen gehört und du weißt was und dafür… würden sie Mama gehen lassen.“ Er schluckte.

„Gib mir mal neues Verbandszeug!“ Adam ignorierte die Aufforderung, sondern sah stattdessen zu Boden und biss sich unsicher auf die Unterlippe, „Warum hast du uns einen falschen Namen gesagt?“ Fragte er mit belegter Stimme und richtete seine Augen wieder auf Richard, „…Sie sind in Kosral.“ Er schluckte ein weiteres Mal doch der Blick des Jungen war fest auf den Mann gerichtet und es was klar was er mitteilen wollte… Sie ist in Kosral. Sie ist dort wegen dir. Hol sie dort raus, denn sie kann nichts für deine Taten… auch wenn es für Adam natürlich nicht möglich war es so in Worte zu fassen.

„ Was wollt ihr noch hier?… verschwindet doch! … Was macht ihr hier sowieso?“ Richards Blick fiel auf Thaddäus und Marius. Er schien genervt zu sein.

Der alte Magier ging einen Schritt auf den Wagen zu. „Ich lausche den Ausführungen des Jungen.“ entgegnete er ruhig und strich sich mit der Hand über seinen langen Rauschebart, wollte er den Mann doch nicht weiter reizen, da der scheinbar eh sehr leicht dazu neigte. Marius trat nun auf seinen Lehrmeister zu. Gerne wollte er der Aufforderung Richards nachkommen und einfach verschwinden. Eigentlich wäre es fast egal worum es ging, wenn es gefährlich werden könnte, wollte er nicht in der Nähe sein.

"Er ... hat Recht, Meister. Er wird sich um Adams Mutter kümmern wie ... es seine Pflicht sein sollte. Wir sollten gehen und meine Eltern suchen. Hoffentlich geht es ihnen gut."

Der Blick der Marius nun traf sprach Bände. Man sah dem Magus an, dass er ihm am liebsten einen Schlag in den Nacken verpasst hätte, wegen soviel Feigheit.
„Du möchtest einen kleinen Jungen…“ er zeigte mit dem Arm auf Adam ohne seinen Blick abzuwenden, „… in der Obhut eines Mannes lassen der DICH mit einem Dolch bedroht hat?“ Fragte er und es schien ihm ernst zu sein.
„Mag es seine Pflicht sein, doch befürchte ich, dass es ihm schwer fallen könnte dieser Pflicht nachzukommen.“
Er atmet durch, „Aber ja, wir sollten deine Eltern aufsuchen“, lenkte er ein, „Ihr Hof ist außerhalb Bernars auf der anderen Seite, meine ich mich zu erinnern. Sein Bein sollte in Ruhe versorgt werden. Wenn ich es richtig verstanden habe war das auch dein Verdienst.“ Er sah den Weg zurück den sie gekommen waren. „Du könntest schon mal den Esel holen.“ Und wandte sich dann Richard zu, „Was mich nun interessieren würde, was habt ihr eigentlich genau entwendet?“
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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Sonntag 13. Juni 2010, 13:12

Marius zuckte zusammen und starrte seinen Meister an. Er schämte sich. Er schämte sich in Grund und Boden und wäre am liebsten sofort in selbigem versunken. Demodar amüsierte dieses Verhalten. "Ja, du bist schon ein feiger Hund", lachte das Eichhörnchen, ungeachtet der Tatsache, dass es sich ruhig verhalten sollte. Es kicherte mit einem leichten Grollen in seinem tierischen Stimmchen. "Gehen wir, gehen wir, Herr. Soll das Kind mit dem Kerl da mitgehen. Aber lass mich folgen, damit ich der Abschlachtung zusehen kann. Hahahaha!"
Marius packte nach Demodar und drückte ihn fest zwischen seinen Händen, dass er aufquiekte. "S-sag sowas nie wieder", brachte er entsetzt hervor. Adam hatte schließlich schon genug Ängste durchstehen müssen, da brauchte er sich nicht auch noch finstere Fantasien auszumalen. Andererseits wollte Marius den Jungen seinem Schicksal - in diesem Fall Richard - überlassen, der wahrlich schnell mit dem Dolch umging. In seinem Auge hatte Mordlust gefunkelt, zugleich war da diese Skrupellosigkeit gewesen. Er hätte kein Problem damit gehabt, ihm die Kehle vor den Augen des Jungen aufzuschlitzen.
Marius schluckte und dann gab er ein schmerzhaftes Ächzen von sich. Demodar hatte ihm kräftig in den Finger gebissen, um sich zu befreien. Wütend mit den nun blutigen Zähnchen klackernd sprang es außer Reichweite. "Dämlicher Herr", keifte es ihm noch zu.

Marius steckte sich den Finger in den Mund. Dass Eichhörnchenbisse auch so brennen konnten! Er saugte an der Bisswunde und lauschte zugleich wieder den Worten seines Meisters. Betreten blickte er zu Boden. Er musste seine Sache wieder gutmachen und zwar nicht nur, indem er Baron Reginald herführte.
So wandte sich Marius kurz und überraschend bündig an Richard: "Meine Mutter hat früher jede meiner Blessuren behandeln können." War das eine Einladung ins Haus der Eltern? Eine Einladung an den Mann, der ihm wenige Minuten zuvor noch ein Messer an die Kehle gehalten hatte. Marius ging nicht weiter darauf ein. Er holte den Esel. Lediglich Adam hauchte er eine aufrichtige Entschuldigung wegen seiner Worte zu. Natürlich wollte er dem Jungen helfen und der armen entführten Mutter. Aber wie sollte ein Feigling das bewerkstelligen? Er konnte ja nicht einmal richtig zaubern, um gegen die Dunkelelfen vorzugehen.
"Diese Reise ist unser aller Untergang", murmelte Marius vor sich hin und klopfte dem Esel gegen die Seite, als er ihn erreichte. Langsam führte er das Tier zu der Gruppe. Er fühlte sich elend.

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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Montag 14. Juni 2010, 17:14

Richard war mit seinem Bein beschäftigt, doch hörte er wie ängstlich dieser Adept klang. Natürlich wollten sie weg. Richard hatte gar nichts anderes gewartet.
tja, renn…typisch…helfen und dann abhauen…aber hätte ich anders reagiert. Unter anderen Umständen, wäre ich nicht mal auf Faith und Adam getroffen…
Richard horchte auf, als sich Adam vor der Kutsche stand und ihn alles erzählte. Deutlich sah Richard, dass der Kleine Angst um seine Mutter hatte.
„Wir warteten hier auf dich. Mama hatte sich gerade umgezogen als sie ankamen. Zuerst waren sie freundlich und stellten Fragen. Dann haben sie sich unterhalten,, aber ich habe nicht verstanden was sie gesagt haben und dann haben sie uns festgehalten und dann sind…die aufgetaucht und wollten helfen. „Sie sagten du hättest etwas was ihnen gehört und du weißt was und dafür… würden sie Mama gehen lassen.“
Richard konnte es sich nur zu bildlich vorstellen. Und er spürte wie sich ein Kloß in seinen Magen breit machte. Man hatte die Mutter wegen ihm entführt.
verflucht…ich hatte schon gewusst, dass das nach hinten losgeht. Hast du Leute um dich…die du…sei ehrlich…magst, dann bist du verletzlich…ich hätte verschwinden sollen, als ich die Möglichkeit hatte….sie wollen dich, Süße!...aber die werden doch nie dann Faith gehen lassen…das ist Irrsinn….das weiß ich…aber Adam?
Richard wollte gerade zu etwas ansetzen, mal nebenbei, dass er noch immer kein Verbandszeug hatte, da sprach Adam weiter.
„Warum hast du uns einen falschen Namen gesagt…Sie sind in Kosral.
Innerlich schluckte Richard hart. Der Blick von Adam tat weh. Richard wand sich ab und starte wieder auf seine Wunde.
„ ich...ich...mag meinen Namen nicht dämliche Lüge!...du nennst ihn nicht, weil man unter Umständen dein Leben zurückverfolgen könnte. Immerhin kommst du von hier….aber sicherlich erzähl ich den Kleinen das. Übrigens: ich bin ein verfluchter Dieb und Ganove, habe durch einen Zufall eine Riesenspinne, die den Körper mit mir teilt…sie gehört eigentlich Dunkelelfen,…und sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit deine Mutter trotzdem töten, selbst wenn ich mich opfere. Mal nebenbei könnte es für mich echter Mist werden, wenn sie merken, dass ich auch unsterblich bin…WAS IST SÜßE?...DIR passt das nicht? Mir auch nicht!... aber ich könnte…AH!, jaja, hast gewonnen…. verfluchter Dreck, dann helfe ich eben.. ja! ich weiß, dass ich es sowieso vorhatte…dumme Spinne..
Ja! ich habe verstanden, wo deine Mutter ist…aber wo ist Kosral?“ murrte Richard den Rest laut. Tatsächlich hatte er keine Ahnung, wo diese Stadt- wenn es eine war- sein würde.
Noch innerlich am ärgern, dass ihn seine Süße wieder rumgekriegt hatte. Und sie hatte wahrlich einen größeren Grund vor Dunkelelfen Angst zu haben. Sie hatte in deren Knechtschaft lange Jahre verharren müssen. Und doch wollte sie, dass Richard den richtigen Weg ging.

Dann sah er zum Himmel, atmete tief durch und wieder zu Adam. Seine Stimme hatte er wieder im Griff.
„ Hör zu Adam…ich mach es wieder gut…in Ordnung? ich bin ein Idiot… ich habe keine Ahnung, was sie wollen Lüge!!!, doch wir werden dorthin gehen und deine Mutter retten das ist Wahnsinn, ich bin von allen Geistern verlassen…aber ich weiß nicht wo dieses Kosral ist…ehrlich stimmt ja auch. Wir finden schon eine Lösung WIR?!...ICH finde schon einen Ausweg
Damit sprang Richard von Kutschbock. Was er mit einem lauten Aufstöhnen bereute. Und als wenn dies nicht schon genug wäre, so stand der Magier gebannt lauschend neben Adam. Irgendwie hatte Richard das ungute Gefühl, dass da noch etwas folgen würde, was ihm nicht passen würde. Wenigstens in dieser Sache, war er wohl mit Marius einer Meinung. Richard lies genügend Abstand zwischen sich und diesem Alten. Und was der Alte sagte, gefiel ihm noch weniger.

„Du möchtest einen kleinen Jungen… in der Obhut eines Mannes lassen der DICH mit einem Dolch bedroht hat. Mag es seine Pflicht sein, doch befürchte ich, dass es ihm schwer fallen könnte dieser Pflicht nachzukommen.“
Der alte Magus hatte jedenfalls genug Menschenkenntnis, um jemanden wie Richard nicht zu trauen.
Mal nebenbei, dass Richard sich in so einer Sache selber nicht trauen würde. Zwar hatte ihn gerade sein Pflichtgefühl gepackt, doch wie lange würde es über den Selbstschutz gehen? Er konnte eine wollige Wärme von seinem Arm spüren, seiner Süßen schien es zu gefallen. Sie war immerhin schon des Öfteren sein Gewissen.
„ Na wenigstens kann ich mich verteidigen…und bin auf keinen arkanen Schnickschnack angewiesen…oder könnt ihr noch was anderes?“ Richard musterte den Magier fies grinsend.
Zwar wusste Richard, dass ein Magier im Kampf nicht gut war, doch der große Kampfexperte war er selber immerhin auch nicht. Aus dem Hinterhalt und wenn man ihn unterschätzte, da waren seine Stärken drin.
„ Also wie ich es verstehe, wollt ihr uns helfen…hmm …ich denke, der große Magier wird sich wohl nicht abbringen lassen. Nun, was das verarzten meines Beines betrifft, so nehme ich es an wenn auch widerwillig…doch da können wir vielleicht Proviant holen…und ich habe nichts entwendet…typische Verwechslung“
Was tatsächlich so war. Richard hatte damals das Amulett mit der Spinne durch Zufall erhalten, erst später kam das mit den Dunkelelfen raus. Und da war er schon mit der Spinne verbunden. Und auf einem Seziertisch eines Dunkelelfen oder eines Magiers zu landen, wollte Richard nun wirklich nicht. Sie war ihm eine teure Freundin geworden.
“ Und Plüschvieh!... es wird keine Abschlachtung geben!jedenfalls was mich betrifft…haha…ich werde wohl eher überleben, sehr witzig!
Richard wand sich wieder an Adam. Versuchte die anderen aber im Blick zu halten. Richard mochte es nicht, dass ein Magier jetzt wohl dabei war, doch es war ein Gelehrter und die wussten bekanntlich mehr. Hoffentlich konnte er nichts aus der Narbe lesen.
„Weißt du wo Kosral ist, Magier?...Adam du musst die Kutsche führen, ich kann es nicht. Setz dich neben den ..den…den Alten da. Ich kümmere mich im Wagen um mein Bein….Verstanden? Das wird schon. Ach wollte der Kleine da, mit dem Esel folgen?...Was nuschelst du da?“ Richard hörte jedoch genau, was dieser leise gesagt hatte.
das denke ich auch---jedenfalls mein Untergang…warum nur?
obwohl er sich das nicht eingestehen würde, so dachte Richard in einigen Dingen genau wie Marius.

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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Erzähler » Montag 21. Juni 2010, 18:06

Adam nickte stumm auf Richards Erklärung, dass er ihn einen falschen Namen genannt hatte, weil er seinen richtigen Namen nicht mochte. Was sollte er darauf schon großartig entgegnen? Es würde wohl von schon sein, auch wenn er nicht verstand warum. Doch die Beweggründe der Erwachsenen waren nicht immer nachvollziehbar. Nur Meister Thaddäus zog ungläubig eine Augenbraue hoch. Er glaubte dem Mann diesbezüglich kein Wort, beschloss aber es dabei zu belassen, für den Jungen reichte die Erklärung. Er war sich ziemlich sicher das Richard eine Menge Dreck am Stecken hatte auch wenn er sich was die Sache mit den Dunkelelfen betraf nicht so ganz sicher war. Dieses Volk beschritt nun mal nicht unbedingt den rechtschaffenen Weg. Doch wenn er es richtig mitbekommen hatte, war er aus dem grandeanischen Kerker geflohen und hatte dort sicherlich nicht wegen der Geschichte mit dem Dunkelelfen gesessen. Es war zwar bekannt, dass der König von Grandessa auch viele Unschuldige einsperrte doch das glaubte er dem Fall nicht.

Der Siebenjährige sah immer noch mit festem Blick den schwarzhaarigen Mann an und wartete auf eine Entscheidung, ob er seine Mutter aus Kosral holen würde. Innerlich schien der Mann einen Kampf auszufechten, dies konnte man deutlich in seinem Gesicht lesen, dann wandte er sich endlich dem Jungen zu.

„Hör zu Adam…ich mach es wieder gut…in Ordnung? Der Junge nickte.
„Ich habe keine Ahnung, was sie wollen, doch wir werden dorthin gehen und deine Mutter retten.“ Ein weiteres zaghaftes Nicken folgte.
“Aber ich weiß nicht wo dieses Kosral ist…ehrlich. Wir finden schon eine Lösung.
„Ja… bestimmt“, murmelte Adam mit belegter Stimme und ein Nicken folgte, während er noch ein letztes Mal schniefte und den Kloß in seinem Hals runterschluckte. Dann richtete er sich auf. Er wollte stark sein. Es brachte ihm und vor allem seiner Mutter schließlich gar nichts, wenn er hier weinte. In der Sache schien er wesentlich tapferer zu sein als Marius es war, der gerade gehörig die Meinung seines Meisters schlucken musste.

Neugierig sah Adam zu den beiden Magiern herüber. Marius zuckte sichtlich unter den Worten des alten Mannes zusammen, während sein sprechendes Eichhörnchen etwas von ‚Abschlachtung’ faselte. Dies ließ auch Adam einen Schritt zurückweichen. War dieses kleine possierliche Tier doch ein Dämon wie es sagte oder waren das die normalen Gedanken von kleinen Wildnagern? Er wollte gar nicht weiter darüber nachdenken… jedenfalls wurde es sogleich zu Recht gewiesen, wenn auch nicht unbedingt Worte ausschlaggebend waren, sondern dadurch das Marius ihm das Mäulchen zuhielt, doch keinen Moment später musste er das Tier wieder loslassen, weil es ihm in den Finger biss. Adam lachte auf, da es zu lustig aussah. Beherrschte sich aber schnell wieder.
„Es hat dich gebissen, weil du ihm wehgetan hast.“ Entgegnete er, „Du musst vielleicht netter zu ihm sein.“
„Genau sei mal netter zu mir.“ Quiekte Demodar mit höhnischem Unterton. Das gefiel dem Dämonenhörchen.
„Mama sagt immer, man soll sich anderen gegenüber so verhalten wie man es selber gerne möchte.“ Er schluckte. Ja, sie war immer nett, auch wenn man es zu ihr nicht immer war. „Und wenn andere sich nicht gut verhalten… dann… hat man wenigstens ein reines Gewissen.“ Das waren in der Tat ihre Worte, doch kamen sie aus Adams Mund nicht wirklich überzeugend rüber, so als würde er daran nicht so ganz glauben.

Marius beschloss nun Richard in das Haus seiner Eltern einzuladen und erstaunlicherweise nahm der Mann es sogar an. Thaddäus nickte anerkennend darüber, dass sein Schüler es schaffte über seinen Schatten zu springen, danach machte er sich auf Baron Reginald zu holen, der immer noch an der Stelle stand wo er ihn zurückgelassen hatte.

Währenddessen beantwortete Richard die Frage von Meister Thaddäus, was er denn entwendet habe damit, dass das es nur eine Verwechselung sei und er nichts gestohlen habe.
Der alte Magier nickte: „Nun, wenn ihr das sagt, glaube ich euch das einfach mal bis ich eines besseren belehrt werde… Was meine Verteidigungskünste angeht“, er räusperte sich, „…Arkaner Schnickschnack, wie ihr es betitelt kann sehr wirkungsvoll sein.“ Er grinste mit einem gespielten Hauch von Überheblichkeit. Auf solch eine Grundsatzdiskussion wollte er sich eigentlich gar nicht einlassen. „Und was genau wollen die Dunkelelfen von euch habe, was ihr natürlich gestohlen habt?“ Der alte Magier schien sehr neugierig zu sein.

Marius kehrte mit Baron Reginald im Schlepptau zurück. Demodar thronte auf dem Rücken des Tieres, beziehungsweise auf dem Stapel von Heu. Besser er befand sich nicht in Reichweite der Hände seines Herrn, der seit Kurzem zu eigenartigen Handlungen neigte. Er war schließlich kein Kuscheltier.

Weißt du wo Kosral ist, Magier?

Das Grinsen auf dem Gesicht des Magiers war verschwunden und er überlegte. „Nein, so aus Stehgreif weiß ich es nicht, muss ich gestehen, aber wir werden es sicher rausbekommen….hm…“ er strich sich über den Bart, „Kosral… gehört habe ich es schon mal“, er zuckte mit den Schultern, „Ich werde darüber nachdenken.“

„Adam du musst die Kutsche führen, ich kann es nicht. Setz dich neben den... den…den Alten da. Ich kümmere mich im Wagen um mein Bein….Verstanden? Das wird schon. Ach wollte der Kleine da, mit dem Esel folgen?“

Adam nickte schnell und kletterte geschwind auf den Kutschbock und sah den alten Magier an. Dieser machte abwehrende Bewegungen mit seinen Händen. „Nein, nein, ich werde laufen… Im Übrigen nennt man mich Thaddäus. Einer der großen Meister in der Akademie der Ritualmagie von Grandea, meinen Schüler Marius kennt ihr ja bereits… und wie möchtet ihr gerne angesprochen werden Mann-mit-den-vielen-Namen?“ Es schien ihm nicht gefallen zu haben, das Richard ihn als ‚Alten’ betitelt hatte.

Er sah zu seinem fast schon betrübt dreinblickenden Schüler und gesellte sich zu ihm und bedeutete ihm sich ein wenig von dem Wagen zu entfernen. Anscheinend wollte er mit ihm reden und das unter vier Augen. Mit gedämpfter Stimme begann er zu sprechen.
„Ich möchte mich dafür entschuldigen was ich vorhin zu dir gesagt habe.“ Begann er, „Mein Tonfall war nicht in Ordnung, doch solltest du wirklich ein wenig mutiger werden. Du warst schließlich nicht immer so… ängstlich.“ Er seufzte, „Erst seit der Sache mit… Demodar.“ Ein strafender Blick traf das Hörnchen.
„Ach, bin ich jetzt Schuld? Ich habe nicht darum gebeten beschworen zu werden!“ Er murmelte ein paar Flüche auf haraxisch. „Er könnte es ruhig rückgängig machen.“ Demodar knurrte, wurde aber von Thaddäus nicht weiter beachtet.
„In der Tat wird diese Reise gefährlicher sein, als eine Gardinenstange in deinen Gemächern.“ Thaddäus sagte es vorsichtig, doch fand er es wichtig es seinem Lehrling mitzuteilen. „Dunkelelfen sind gefährlich und wir werden sehr vorsichtig vorgehen müssen, auch sollten wir auf unsere neuen Begleiter Acht geben und damit meine ich nicht den Jungen.“ Der Magier sagte es mit Nachdruck. „Aber in dir schlummert große magische Macht“ Er legte die knochige Hand auf Marius Brust. „Das hast du bewiesen als du Demodars Seele in den Körper eines Eichhörnchens gesteckt hast. Ich kenne keinen Ritualmagier der so etwas schon mal zu Wege gebracht hat.“ Er ließ das Gesagte auf seinen Schüler wirken und trat einen Schritt zurück, wobei er seinen Arm sinken ließ. Seufzend fügte er hinzu: „Ich frage mich nur wann die Magie ‚wirklich’ in dir erwacht.“

„Ähm, wo soll ich den Wagen nun hinlenken?“ Erklang Adams Stimme laut. Er wusste natürlich nicht wo Marius Eltern wohnten. So sah er diesen nun unschlüssig an. er hoffte nur, dass es nicht direkt in Bernar war. Er wollte nicht noch einmal den Dunkelelfen über den Weg laufen. Den Göttern sei Dank waren Marius Eltern Bauersleute und dessen Höfe befanden sich normalerweise immer ein stückweit außerhalb der Dörfer, sodass der Weg zu den Feldern und Äckern nicht allzu weit war.
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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Mittwoch 23. Juni 2010, 01:05

Marius musste schon sehr missmutig aus der Wäsche starren, dass sein Meister ihm mit einem kurzen Seitenblick deutlich machte, sich ein wenig vom Karren zu entfernen. Richard wurde durch Adam abgelenkt, außerdem wollte er sein Bein versorgen. Sie konnten also ungestört sprechen - so ungestört wie es eben bei ihnen üblich war, was hieß, dass ihnen stets ein keckes Eichhörnchen mit dämonischer Natur zuhörte und seine Kommentare abgab. So auch dieses Mal. Demodar wollte sich nicht den schwarzen Peter zuschieben lassen für Marius' Feigheit. Das passte ihm ganz und garnicht. Er war noch immer der Meinung, dass sein Herr lieber etwas freundlicher - und demütiger - mit ihm umgehen könnte. So wie es der dreckige, kleine Junge gesagt hatte, der Demodar unbedingt hatte knuddeln wollen! Das Eichhörnchen wischte sich mit den Pfötchen über die Zunge bei dem Gedanken und putzte sich das Fell rein von den Spuren der Kinderfinger.
Marius seufzte unterdessen. "Ich weiß, dass ich kein Musterschüler bin, Meister", sagte er bedrückt. "Aber gib Demodar nicht die Schuld dafür. Ausnahmweise einmal nicht."
"Was heißt ihr ausnahmsweise? Ich bin niemals für irgendwelches Chaos verantwortlich!!! Nagut, außer wenn es mich zum Herrscher über eure jämmerliche Welt macht. Dann bin ich bereit das Opfer zu bringen, eheheh." Demodar suchte sich rasch einen sicheren Platz auf dem Heuballen, den der Esel trug. Von dort aus konnte er seinen Schabernack treiben, ohne dass ihm Thaddäus unnötig dazwischen funkte. Doch der alte Magus kümmerte sich wenig um das Eichhörnchen. Er musste Marius klar machen, worauf sie sich einließen und welche Gefahren ihre Mission barg.

Der Ritualmagieradept erbleichte mit jeder weiteren Silbe seines Lehrmeisters, bis er käseweiß war. Die Ausmaße der Reise waren ihm offenbar nicht im geringsten bewusst gewesen. Sein Mund stand ein Stück weit offen, aber nur, um ihm genug Luft zu spenden, dass eine Ohnmacht verhindert wurde. Marius' Augengläser beschlugen. Er schwitzte, so sehr fürchteten ihn die Worte des alten Magiers.
Und dann legte sich plötzlich eine runzlige Hand an seine Brust. "Aber in dir schlummert große, magische Macht." Marius erwachte aus seiner Starre. Ungläubig blickte er Thaddäus an. Der Zauber war wohl doch zu viel für ihn gewesen. Er halluzinierte! Oder zumindest verwechselte er seinen Schüler mit einem ... richtigen ... Magier! Marius war sich bewusst, dass er es nie zu einem durchschnittlichen Ritualzauberer bringen würde. Vermutlich nicht einmal zu einem minderwertigen, denn sie mussten ja diese Reise hier hinter sich bringen und die Gefahr war um die Faktoren 'Dunkelelfen' und 'Richard' gestiegen.
"M-Meister, ich ...", begann der Adept, aber irgendwie gelang es ihm nicht, den Satz zu beenden, wenn er in die ruhigen Augen seines Mentors schaute. Dieser alte Mann glaubte noch immer an ihn, nach allem, was seit Demodars Beschwörung geschehen war. Er glaubte tatsächlich daran, dass sich Marius eines Tages zu einem Magier entwickeln könnte. Er musste nur die Angst ablegen und mehr Zauber lernen.
Beschämt errötete Marius und senkte die Lider. Eine neue Furcht nahm von ihm Besitz ein: die Angst, jenen Menschen zu enttäuschen, der ihm wichtig war in seinem Leben. Er atmete tief durch.

Da meldete sich Adam und fragte nach dem Weg. Marius hatte seine Eltern lange nicht mehr gesehen, doch er war in dieser Gegend aufgewachsen und in diesem Teil der Welt änderte sich nicht viel. Erleichtert, dass ihn eine andere Aufgabe ablenkte - diese schien nicht einmal gefährlich! - hob er wieder den Kopf, zog anschließend an Baron Reginalds Führungsleine.
"Sobald sich der Feldweg gabelt, fährst du nach rechts. Das zweit Gehöft, das wir erreichen, ist das meiner Eltern - der Hufnagels." Marius wandte nun doch den Kopf wieder zu seinem Meister um. "Glaubst du, Meister, dass sie mich so wiedererkennen werden ... so ängstlich, meine ich? Sie haben mich wohl anders in Erinnerung."
Auch vor dieser Begegnung fürchtete er sich.

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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Mittwoch 23. Juni 2010, 15:03

Richard versuchte den neugierigen Fragen und auch Blicken auszuweichen. Es war eine Sache ein Kind zu belügen oder einen dummen Bauer, doch bei einem Gelehrten und Magier, sahen die Dinge nicht so gut aus. Richard spürte förmlich wie ihn der alte Magier durchschaute. Doch er hatte es wirklich nicht gestohlen, was Richard innerlich nur wütend machte.
„ ich habe nichts gestohlen… jedenfalls meine Süße nicht. Also hört gefälligst auf, so was zu sagen, Magier….und wenn ihr einen Namen braucht, so nennt mich Azrael…
Richard war gereizt. Und nach dem er seine Anweisungen an Adam gereicht hatte, verschwand er im Wagen.
Wäre der Wagen groß genug gewesen, so wäre er wohl fluchend auf und ab geschritten. Doch der Platz war nicht da. Also fluchte er nur laut vor sich hin und an Kraftausdrücken fehlte es ihm wahrlich nicht.
Nachdem er sich Luft gemacht hatte, bemerkte Richard recht schnell sein Bein wieder. Er setzte sich, der Platz wo er geschlafen hatte. Die Decke war ordentlich zusammen gerollt und daneben lagen Kleidungsstücke. Die Kleidung, die Faith getragen hatte. Es schmerzte.
sie ist wegen dir da…du hast sie ausgeliefert….du weißt doch genau, dass du dir keine Freundschaft leisten kannst….Verflucht, ich ziehe das Pech an, wie andere Kleidung…und jetzt?...was willst du machen?... tatsächlich zu diesem Kosral gehen und die Dunkelelfen lieb bitten Faith frei zu lassen?...das weiß jeder Idiot, dass sie dann alle töten….hey, vielleicht bringt der alte Magier doch was…vielleicht kann er tatsächlich helfen. er sieht jedenfalls wie jemand aus, der so was uneigennützig tun würde… aber warten wir es ab…
Richard spürte eine Wärme von seinen Arm ausgehend und er legte seine Hand auf die Tätowierung. Ein Bild formte sich vor seinem inneren Auge. Er sah sie gehen. Freiwillig zu den Dunkelelfen. Er spürte ihre Furcht. Doch dafür würde eine Frau auf Richard zugehen. Es war eine ihn unbekannte Frau, doch Süße hatte Faith noch nie gesehen. Richard war klar, dass diese Fremde für Faith stand. Und die Spinne zeigte ihn. Lächelnd. Er sollte glücklich sein.
gut gemeint, Süße…doch was dann? ich bin kein frommer Mann, werde es nie sein….sie würde irgendwann sterben…und ich
"ICH NICHT!!" Schrie Richard heraus. Ihm war es egal, dass ihn jemand hören würde.
Er kochte förmlich und schwer atmend beruhigte er sich wieder. Wütend schlug er sich auf sein Bein.
Deutlich konnte er leichten schwarzen Nebel von seinen Arm sehen. Sie wollte erscheinen. Doch noch konnte sie es nicht. Sie war noch nicht im stande dazu.
nein, geh zurück…es ist in Ordnung, Süße…ich bin Allein, wenn du gehst…ich bin verkauft an einem Dämon…ich werde dich nicht gehen lassen. Nicht freiwillig. Egal was kommt. Jeden seiner Gedanken versuchte Richard ihr mit einen für sie verständlichen Bild dazustellen. Und sie verstand.
Irgendwo in einer Zwischenwelt saß eine 4 m große Spinne und wippte freudig auf und ab.
Richard machte dann sein Bein frei, versuchte die freudigen Gefühle seiner Begleiterin zu dämmen und blickte auf die Wunde. Sie sah inzwischen so aus, als wäre sie schon mehrere Tage alt. Das was ausgebrannt wurde, heilte langsam ab. Das kleine Röhrchen, welches Faith zum ablaufen des Wundsekrets reingelegt hatte, war schon etwas eingewachsen. Die Wunde blutete wieder. Richard, der nun kein Heiler war, kratzte sich am Kinn.
was nun?...ich denke ich mache nur einen neuen Verband drum…das Röhrchen lasse ich lieber erst noch drin…hoffentlich wächst es nicht ein.
Gedacht, getan. Er suchte im Wagen rum, fand das Verbandszeug und machte sich einen neuen Verband.
Dann horchte er auf. Sagte der Magier gerade Hufnagel?...
Hufnagel?...der Trottel heißt Hufnagel…hatte er es im Knast erzählt?…Habe es wohl nicht mitbekommen… Richard kam aus dem Wagen und gesellte sich zu Adam auf den Kutschbock. Er sah zu Marius rüber. Schien diesen genauestens zu mustern.
Tatsächlich er sah wie ein Hufnagel aus. Nur schmächtiger.
Einst hatte Richard auch einen Hufnagel gekannt. Robert. Der typische kleine Junge, welcher sich von Jungen wie Richard ärgern ließ und sie trotzdem gute Freunde waren. Er hatte ihn mit Spinnen beworfen und ihm einen Frosch in die Kleidung gesteckt, aber auch jedes seiner Kindergeheimnisse geteilt.
Die Eltern von Robert hatten Richard dann immer von Hof gejagt. Richards Familie hatte nicht gerade den besten Ruf und seine Vorfahren waren eins fahrendes Volk gewesen. Ein Wandervolk, welches angeblich sich immer mit dunklen Machten einließ und die Götter es mieden.
Aberglaube.
Richard blickte jedenfalls zu Marius. Robert könnte der Vater oder sogar der Opa von Marius sein. Immerhin lebten in der ländlichen Bevölkerung die Menschen nicht so lange.
„ Du kommst aus Bernar?... Hufnagel, hmm?...Kennst du einen Robert?... Richard , laß das …und jemand aus der ländlichen Bevölkerung lernt Magie?...musst ja richtig talentiert sein…Immerhin scheinst du Dämonen und Plüschvieher zu mögen. Glückwunsch…die Familie wird begeistert sein.“
Richard konnte es nicht lassen.

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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Donnerstag 24. Juni 2010, 10:39

Meister Thaddäus, Marius und Baron Reginals im Schlepptau schritten teils hinter, teils neben dem Karren her. Adam lenkte den Wagen nicht schlecht, er besaß wohl bereits Erfahrung darin. Das Zugtier trottete langsam voran, sie mussten nicht hetzen. Außerdem holperte der Karren dadurch nicht so stark, so dass Richards Bein nicht unnötig durchgerüttelt wurde. Es schmerzte sicherlich schon genug.
Marius fragte sich, ob seine Mutter auch eine solche Verletzung behandeln konnte. Sie kannte sich in der Heilkunde etwas aus, so wie fast jede Bäuerin, die hin und wieder Pilze und Kräuter im Wald sammeln ging. Ob sie diese Beschäftigung immer noch verfolgte, oder war sie inzwischen zu alt geworden und strickte lieber Schals oder stopfte Socken, während der Schaukelstuhl unter ihr sanft vor und zurück wippte?
Marius seufzte leise. Er hätte sich wirklich schon häufiger bei seinen Eltern melden sollen. Und zwar nicht nur durch Briefe, sondern durch einen Besuch. Das Bedürfnis, seine liebe Mutter in den Arm zu nehmen und zu drücken stieg in ihm auf. Zugleich machte sich aber auch ein schlechtes Gewissen breit. Er schielte zum Kutschbock, auf den kleinen Adam. Der Knabe war so tapfer! Seine Mutter war von Dunkelelfen geraubt worden und er versteckte sich nicht bibbernd in einer Ecke, sondern bat um Hilfe. Wäre er älter und stärker, hätte er sich bestimmt schon allein auf die Rettung aufgemacht. Und ich? Ich bin mindestens dreimal so alt wie Adam und wollte ihm aus Feigheit nicht helfen. Marius schaute zu seinem Meister. Gut, dass Thaddäus da war und ihm ins Gewissen redete. Für ihn Entscheidungen traf, die über sein bisschen Mut hinaus gingen. Marius lächelte. Er verdankte dem alten Magier sehr viel.

"Du kommst aus Bernar?", fragte es plötzlich aus dem Karren. Der Jungmagier riss den Kopf hoch. "J-ja? Ja!", stammelte er und schaute Richard an. "Meine Heimat. Mein Vater ist Bauer, aber er heißt nicht Robert." Marius stutzte und runzelte die Stirn. "Robert Hufnagel war der Bruder meines Großvaters. Er ist schon lange tot." Woher kannte Richard dann den Mann? Er konnte unmöglich so alt sein!
"Und jemand aus der ländlichen Bevölkerung lernt Magie? ... Musst ja richtig talentiert sein ... Immerhin scheinst du Dämonen und Plüschviecher zu mögen. Glückwunsch ... die Familie wird begeistert sein."
"Ich bin kein Plüschviech, merk dir das!", schimpfte Demodar mit einem Mal. Er sprang zum Karren heran und dort auf die Bretterwand, wo seine kleinen Füße sich geschickt festhielten. Den Puschelschwanz stramm aufgerichtet wie bei einer fauchenden Katze, keifte er Richard entgegen: "Er ist weder talentiert noch sonderlich klug oder geschickt!"
Dieses Eichhörnchen war eine sooo treue Seele!
"Aber er hat mich beschworen und das will was heißen. Das kann nicht jeder. Und nun schau dir an, was aus ihm geworden ist! Ein minderwertiges Weichei, der sich schon einnässt, wenn er nur meinen Namen hört! Ein Feigling, der so armselig ist, dass man nicht einmal mehr Mitleid an ihn verschwenden will. Ha! Mitleid! Ich sowieso nicht! Aber rate mal, von wem er das hat, du Torfkopf! Von MIR! Muhahahaha! Ich habe ihn das Fürchten gelehrt, weil ich ein überaus mächtiger Dämon des Harax bin und kein niedliches, kleines Plüschviech wie du sagst."
"Es reicht, Darchen."
"Nenn mich nicht so, Herr!", quiekte Demodar ungehalten. Marius hoffte, er würde sich bei seinen Eltern nicht so aufführen. Seine Mutter hatte geweint, als sie ihren Sohn damals mit Meister Thaddäus hatte ziehen lassen. Doch sie als auch sein Vater hatten ihm Glück und Erfolg gewünscht. Nun würde er als Feigling heimkehren mit einem Eichhörnchen, das größenwahnsinnig, wenn nicht gar gefährlich war. Richards Worte brannten in Marius' Gedanken. Die Familie würde begeistert sein!

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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Freitag 25. Juni 2010, 12:45

soso, Robert war der Bruder von seinen Großvater…schon lange tot…hmm
Richard merkte wie sich ein schmerzhafter Stich in seiner Brust bemerkbar machte. Natürlich war das schon lange her und er hatte auch nur in seiner Kindheit mit Robert zu tun, doch wieder wurde ihm gezeigt, dass er es überleben würde. Robert war sogar ein paar jahre junger als Richard gewesen und trotz all der harten Zeit, die Richard durchgemacht hatte, starben andere. Er hatte Robert als einer der Guten betrachtet.
Und als Kind als einen seiner besten Freunde, egal was die Eltern wollten.
die guten sind die ersten die sterben…nicht wahr?
Um nicht zu sehr in Grübelei zu verfallen, fischte er seine Münze aus der Tasche und begann sie monoton hoch zu schnipsen. Ein Spiel wobei man nicht denken musste.
oh Mann, was würde ich doch jetzt für ein Bier geben…oder zwei, drei…AH!

Richard konnte gerade noch seine Münze festhalten, als vor seinem Gesichtsfeld ein gesträubtes Eichhörnchen auftauchte. Instinktiv presste Richard die Beine zusammen. Er hatte nicht vergessen, was dieses Vieh im Kerker versucht hatte. Eine Hand presste er zum Schutz ebenfalls davor.
"Er ist weder talentiert noch sonderlich klug oder geschickt!", fauchte es ihn an.
Irgendwie war die Sache komisch, doch Richard war nicht zum Lachen zu mute. Dieses aufgebrachte Verhalten hatte fast von ihm selber kommen können.
Und der Plüsch-Dämon keifte weiter.

"Aber er hat mich beschworen und das will was heißen. Das kann nicht jeder. Und nun schau dir an, was aus ihm geworden ist! Ein minderwertiges Weichei, der sich schon einnässt, wenn er nur meinen Namen hört! Ein Feigling, der so armselig ist, dass man nicht einmal mehr Mitleid an ihn verschwenden will. Ha! Mitleid! Ich sowieso nicht! Aber rate mal, von wem er das hat, du Torfkopf! Von MIR! Muhahahaha! Ich habe ihn das Fürchten gelehrt, weil ich ein überaus mächtiger Dämon des Harax bin und kein niedliches, kleines Plüschviech wie du sagst."

„ Wer auch immer du im Harax bist, ist mir scheißegal…JETZT bist du ein Eichhörnchen, was quasselt . Große Töne spucken und sich überlegen fühlen, ist nicht glaubhaft wenn du ihn HERR nennst….du bist sein Problem nicht meins, also husch ab. Es ist auf jeden Fall lächerlich, dass er vor dir- gerade jetzt, Angst hat.“
Murrte Richard zurück.
pass auf...dieses Vieh kann vielleicht mächtiger sein als Shenyrra. …und egal wie klein das Vieh ist, es könnte auch tödlich sein. Die Zähne und Krallen sind scharf….und ich wollte mir nicht die Kehle zerreißen lassen.
Die eine Hand noch schützend bei seinen Genitalien, beobachtete er genau dieses kleine Tier. Eine Regung und er hatte noch immer eine Hand frei sich zu verteidigen. Und es wäre ihm mehr als peinlich, durch ein Eichhörnchen in seine Halle geschickt zu werden.
Ihm war es, als könnte er das Zeichen im Nacken seines Dämons spüren. Ein leichtes kribbeln.
Außerdem konnte sich Marius doch glücklich schätzen. Er hatte immerhin einen Dämon gebannt und war an keinen gebunden.
ich sollte mir den Jungen warm halten
„ Hey…du da! wie war noch dein Name?... ruf ES zurück….Husch, husch…geh zu deinem Herr“ sprach Richard laut aus, bevor er nachdachte. War das Klug gewesen, huschte es ihm danach noch durch den Kopf.

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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Sonntag 27. Juni 2010, 12:02

Marius starrte zum Karren hoch. Dieses Eichhörnchen konnte sich einfach nicht zügeln. Er sollte es an einer Leine festbinden, aber dann wäre Demodar ständig zu dich an ihm und seinen ... Organen. Seine Hand wanderte instinktiv zu seinem Schritt. Er konnte Richard irgendwie nachfühlen, wovor dieser sich fürchtete. (Mal davon abgesehen, dass Demodar interessanterweise niemals zuvor Marius mit einem solchen Biss gedroht hatte. Bei ihm zog er die Ohrläppchen vor.)
Demodar grinste keck, als er sah, welchen Teil seines Körpers Richard schützte. Er entschloss sich, dort nicht hinzubeißen. Es hatte einen Vertrag gegeben, zwischen ihm und einem Wesen, das in der Nähe dieses Kerls war. Ein Dämon? Was genau abgelaufen war, wussten nur Demodar und Richards Succubus und vermutlich würde es auch dabei bleiben. Doch eines war dem Dämonenhörnchen klar: bei diesem Menschen würde er an keinen "Nüssen" knabbern.

"Ich bin nur deshalb ein Eichhörnchen, weil der Trottel da drüben magisch mindestens genauso viel drauf hat wie sein Meister!" War das ein Kompliment? Ein Lob von Demodar?! Er würde es sicherlich nicht so auslegen, sondern bei genauerer Definition von "mindestens so viel drauf" aussaugen, dass Meister Thaddäus ein magisches Wrack war und sich ohnehin keinen wirklich mächtigen Zauber traute - eben so, wie Marius. Aber es fragte ja niemand und wenn, so hatte der Eichhörnchendämon im Moment weit Wichtigeres zu tun. Er musste seine nicht vorhandene Ehre verteidigen. Ihm gefiel es nicht, wie Richard mit ihm umsprang.
"Dass ich ihn Herr nenne, ist meine Sache, klar. Ich kann mehr als große Töne ... oh." Er unterbrach sich. Eine Idee breitete sich in dem kleinen Köpfchen aus, das plötzlich wild hin und her zuckte. Die Ohren wackelten und der Puschelschwanz stellte sich kerzengerade auf.

"Hey ... du da! Wie war noch dein Name? ... ruf ES zurück .. Husch, husch ... geh zu deinem Herrn!"
"Demodar, du solltest auf ihn hören." Marius war kein junger Mann, der gut Befehle geben oder Forderungen stellen konnte. Er ging es diplomatischer an und bat höflich darum, dass man ihm nicht den Kopf einschlagen oder sich zurückziehen mochte. Eine entsprechende Wirkung blieb in solchen Fällen natürlich aus. Außerdem hatte Richard mit seiner letzten Aussage das Fass zum Überlaufen gebracht. In den schwarzen Knopfaugen des Tierchens funkelte es. "Es nennst du mich? ES?! ICH BIN VERDAMMT WEIT MÄCHTIGER ALS DU!" Und dann zeigte sich, welche Töne Demodar spucken konnte. Genauer gesagt, welchen Ton. Er war schließlich in der Lage, auf Celcia seinen paralysierenden Schrei auszustoßen, sogar mit den Stimmbändern jenes armseligen Wesens, in das er gebannt worden war.
Marius konnte noch den Anfang eines "Nein" ächzen, doch schon kippte er seitlich um und machte - mal wieder - Bekanntschaft mit dem Boden. Er konnte sich nicht rühren, war wie versteinert. Lediglich seine Augen flogen wild umher, doch er lag nun zu tief um zu sehen, was auf dem Karren vor sich ging. Dort grinste Demodar triumphal. "Und nun zu deinen ungeschützten Körperstellen", quiekte er vergnügt, um sich dann über Richards ohnehin schon verletztes Bein herzumachen.

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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Sonntag 27. Juni 2010, 13:53

Irgendein Teil in Richards Gehirn hatte gewusst, dass etwas schief gehen würde. Doch Richard konnte wie so oft nicht anders. Reden ging eben meist schneller als Denken.
Und die Regung eines Eichhörnchens zu deuten, war für Richard genauso schwer wie seine Klappe zu halten.
Das Marius Demodar nicht befehlen konnte- wenn er überhaupt etwas befehlen oder sich behaupten konnte, merkte Richard inzwischen ebenfalls. Auch das dieses Vieh nicht viel von seinem „Herrn“ und dessen Meister hielt.
Richard spannte sich an. Etwas würde geschehen, das war klar.
Dann flippte das Vieh aus.
"Es nennst du mich? ES?! ICH BIN VERDAMMT WEIT MÄCHTIGER ALS DU!"
Das hätte Richard wahrscheinlich nicht bezweifelt. Shenyrra war selbst aus dem Harax noch mächtig genug Richard zu ärgern. Auch wenn sie es bei Sticheleien beließ. Was sie vielleicht alles könnte, darüber wollte sich Richard nicht den Kopf zerbrechen. Ihm reichte der Gedanke normalerweise schon, dass sie in seiner Halle immer Zutritt hatte. Den Weg hat er ihr ja damals selbst durch den Pakt geebnet. Richards einzige Macht, wenn man es so nennen konnte, war seine Unsterblichkeit und seine Süße. Nicht zu vergleichen mit dem was das Eichhörnchen zu bieten hatte.
Es schrie.
Eine Sekunde nachdem es Richard angeschnauzt hatte, schrie es los.
Ein Schrei war kein Ausdruck.
Ein Ton so hoch, schrill und grausig, der ins Mark und Bein fuhr und das sich jeder Muskel dagegen sträubte. Richard versuchte noch eine Bewegung, doch alles um ihn herum schien zu explodieren. Seine Trommelfelder knallten. Seine Muskeln zitterten, keine Bewegung war möglich. Nicht mal die Hände zum Schutz zu heben.
Richard konnte nicht mal aufschreien. Er wollte sich noch festhalten, doch bekam nichts zu fassen. Seine Augen verdrehten sich und er fiel. Wohin wusste er nicht. Er konnte nur hoffen nicht vom Kutschbock. Es war als hätte ihn das Vieh durch seinen Schrei irgendwie in jeder Bewegung eingefroren. Paralysiert.
Ein klares Bild zu finden war unmöglich, seine Augen konnten sich nicht fokussieren. Er war ausgeliefert. Nicht imstande sich zu verteidigen. Was Demodar noch sagte, bekam er nicht mit, die Welt hörte sich dumpf an.
Erschreckend war, das alles innerhalb ein paar Sekunden geschah.
Er konnte etwas am Bein spüren, konnte seinen Kopf aber nicht heben.
verfluchte Scheiße….

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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Erzähler » Montag 28. Juni 2010, 19:06

Thaddäus ließ seufzend die Schultern hängen als Marius kreidebleich immer wieder die gleichen zwei drei Worte vor sich herstotterte und bereute bereits, dass er ihm gegenüber überhaupt so ehrlich gewesen war. Er hätte es eigentlich besser wissen müssen. Anscheinend wollte der Adept etwas dazu sagen wusste aber nicht wie, so kam es ihm ganz recht als Adam nach dem Weg fragte. Ein bisschen wütend war der alte Magier schon, dass er in dieser überhaus wichtigen Unterhaltung gestört wurde, denn Marius nahm sich nicht weiter die Zeit auf die Erkenntnisse seines Meisters zu reagieren. Schon wieder lief er davon, stellte er beinahe dem Verzweifeln nahe fest. Wo sollte das alles noch enden? Er musste sich etwas anderes überlegen wie er seinen Schüler zu ein bisschen mehr Mut anregen konnte.

Nachdem Marius den Weg erklärt hatte zogen sie langsam los. Adam lenkte den Wagen gemächlich die Straße entlang die irgendwann im Kapayu enden würde, vorbei an dem Dorf. Natürlich wäre es kürzer gewesen, wenn sie mitten hindurch gefahren wären, doch bei dem Aufgebot an Dunkelelfen und dessen was passiert war, war es sicherer einen Umweg in Kauf zu nehmen. Rechts von ihnen erstreckten sich die Felder der Bauern und nachdem sie Bernar ein stückweit hinter sich gelassen hatten, bog Adam rechts in einen Feldweg ein, der sie zwischen diesen hindurchführte.
Die Ähren standen hoch, sodass sie zugleich auch vor unerwünschten Blicken seitens Bernar geschützt waren. Wenn sie abermals das Dorf hinter sich gelassen hatten, würde er rechts in einen weiteren Weg abbiegen der sie zum Hof der Hufnagels führen würde.

"Glaubst du, Meister, dass sie mich so wieder erkennen werden ... so ängstlich, meine ich? Sie haben mich wohl anders in Erinnerung." Sie schritten neben dem Wagen her. Marius der Baron Reginald führte und der überaus großes Interesse an den Getreidehalmen hatte, sodass Marius ihn mal von der einen zu der anderen Seite ziehen musste, sah seinen Lehrmeister an.
„Eltern erkennen ihre Kinder immer wieder und solange ist es ja nicht her“, antwortete der Magier ruhig, „Vielleicht wären sie über deine charakterliche Entwicklung ein wenig… enttäuscht oder …traurig.“
Es war interessant zu hören wie Thaddäus gewisse Dinge immer so schön sachlich formulieren konnte, anstatt einfach zu sagen, dass Marius’ Eltern nicht begeistert wären zu sehen was für ein Angsthase ihr Sohn geworden war.

Es war schon fast vorhersehbar gewesen, dass sich Richard und Demodar in die Haare kriegen würden. Zum einen, weil das Dämonenhörnchen unter Größenwahn litt und zum anderen weil Richard es darauf aufmerksam machte, dass es eben nur größenwahnsinnig war und in seiner Situation nicht wirklich viel Macht besaß.
Das Hörnchen sprang flink an den Rand des Wagens und beschwerte sich, wobei es allen Anwesenden wissen ließ, dass er eigentlich so gar nichts von niemandem hielt.
Adam wäre vor Schreck fast und unter einem halb erstickten Aufschrei von dem Kutschbock gefallen. Langsam begann er ernsthaft in Erwägung zu ziehen, ob das sprechende Eichhörnchen vielleicht doch ein Dämon war, wie es selber sagte und die beiden Magier nicht die Wahrheit gesprochen hatten. Dazu gesellte sich die Frage, warum Erwachsene eigentlich immer lügen mussten, als würden Kinder das nicht durchschauen. Er rutschte weiter an den Rand, immer wieder einen vorsichtigen Blick über die Schulter werfend zu dem keifenden Nagetier, das sich in der Zwischenzeit in Rage redete.

Diese ganze Unterhaltung ging eine zeitlang hin und her bis Richard Demodar als ‚Es’ bezeichnete. Das konnte das haraxische Wesen nicht auf sich sitzen lassen und beschloss zu zeigen welcher Macht er eigentlich fähig war und ließ zum wiederholten Male an diesem Tag seinen paralysierenden Schrei los, der, wie Meister Thaddäus bereits beunruhigend festgestellt hatte stärker geworden zu sein schien.
Marius wollte noch widersprechen doch es war bereits zu spät. Meister Thaddäus versuchte sich die Ohren zu zuhalten, doch der Schrei den Demodar ausstieß war trotzdem zu vernehmen, sodass er sich zwar einige Sekunden länger auf den Beinen halten konnte, dann aber ebenfalls in sich zusammensackte.
Wie in Watte gepackt konnten sie einen Schrei aus Richtung des Kutschbocks hören, als Adam von diesem fiel. Dann zog ein Ruck nach vorne durch den Wagen, als das Pferd unter einem schreckhaften Wiehern nach vorne stolperte und die Kraft seiner Beine ihn verließ. Das Gleiche geschah mir Baron Reginald und es war Marius Glück das er ebenfalls ‚nur’ in sich zusammensackte und nicht auf den Lehrling rauf fiel. Es folgte ein weiterer Aufschlag als Marius fast von einem Vogel erschlagen wurde der nun rücklings auf seinem Bauch lag, sodass der Adept aus dem Augenwinkel die empor gestreckten Beinchen sehen konnte. Demodar selber schien das nicht zu betreffen. Er wirkte äußerst zufrieden.

"Und nun zu deinen ungeschützten Körperstellen" verkündete er vergnügt. Es machte schließlich nur halb soviel Spaß, wenn das Opfer nicht wusste was geschah. Geschwind hüpfte es von den Brettern auf den Kutschbock und platzierte sich vor dem Gesicht des Mannes. In freudiger Erwartung zuckte sein Puschelschwänzchen und sah damit richtig niedlich aus, würde es nicht so bösartig grinsen. „Schauen wir mal…“ begann es und sprang mit einem Satz auf Richards Oberkörper, wo er erst einmal verharrte und das Näschen in den Wind reckte. Dann ließ es einen haraxischen Fluch von sich. Anscheinend hatte er immer noch den Gedanken an Entmannung und jemand oder etwas hatte was dagegen, jedenfalls könnte Richard das so mutmaßen… Ein herzhafter Biss in den Oberarm folgte.

Das Tolle an Demodars Fähigkeit war ja, dass man sich zwar nicht bewegen konnte, aber ansonsten alle Sinne mehr oder weniger einwandfrei funktionierten. Mit dem Gehör war es etwas komplizierter, durch den Schrei war ein stetiges Klingeln zu vernehmen, welches auch nach der Starre nur langsam abklang, was einem alle anderen Geräusche wie durch Watte wahrnehmen ließ, aber das störte den Dämon ja nicht weiter.

Es knurrte und Richard konnte spüren wie spitze Eichhörnchenkrallen sich durch seine Kleidung bohrten. Kurz darauf entspannte es sich und lachte wissend auf. „Das ist ja mal äußerst interessant.“ Hatte es vielleicht gerade eine Unterhaltung mit Shenyrra geführt?
Es hüpfte an Richards Beinen hinab und machte sich an dessen Kleidung zu schaffen, was ihm aber nicht wirklich gelang. Leder war nun mal doch ein bisschen widerstandsfähiger, als normaler Stoff und es hoch zu zerren lag nicht in den motorischen Fähigkeiten von Eichhörnchen. Also begab es sich wieder nach oben. Ein weiterer Biss an der gleichen Stelle des Armes folgte und die Feststellung, dass etwas mit Richards Blut nicht stimmte… Er biss noch mal zu. „Ah Macht! …Stärke!“ rief es und hüpfte auf und nieder, während spitze Nagezähnchen sich erneut in Richards Fleisch bohrten und daran herum rissen. Damit hatte er ja Erfahrung, wenn man bedachte was er mit dem Stier getan hatte, dessen Name übrigens Henker gewesen war, wie Adam den beiden Magiern mitteilen könnte.

Ein Schnauben ertönte als hätte er Wasser in die Nase bekommen. Warm rann das Blut an Richards Oberkörper hinab was nicht gerade wenig war. Er hatte scheinbar eine wichtige Arterie getroffen und nun suhlte sich das Dämonenhörnchen darin und lachte irre. „IHR ERBÄRMLICHEN, ZERBRECHLICHEN STERBLICHEN… ERZITTERT UNTER MEINER MACHT!!!“ Blutverschmiert wirkte er nun tatsächlich wie eine Ausgeburt des Harax. Andererseits wirkte die ganze Maskerade auch irgendwie lächerlich und absurd. Wieder lachte er irre als der paralysierende Schrei nachließ. Für Richard mischte sich dieses Lachen mit einem weiteren welches Shenyrra gehörte. Einige Tage hatte er sie schon nicht mehr in seinem Kopf gehört, doch war sie wohl allzeit anwesend. Demodar ging ins Haraxische über und es klang wie eine Art Beschwörung die weiter anschwoll. Zeitgleich breitete sich dunkler Rauch von Demodar, vielleicht auch von Richard ausgehend, aus. Das war schwer zu sagen. Schemenhaft waren Tentakeln oder auch Beine zu erkennen. Nur der verletzte Mann selber wusste das seine Süße erscheinen wollte um ihm zu helfen, doch da ihre letzte Anwesenheit noch nicht all zu lange her war würde sie die letzte Hürde sich zu materialisieren nicht überschreiten können.

Die Wunde die Demodar verursacht hatte musste auf jeden Fall schnell versorgt werden, wenn Richard nicht seiner eigenen Privathölle einen Besuch abstatten wollte oder womöglich auch dorthin zurückkehrte von wo aus er geflohen war.



[OT: Anmerkung: Demodar steht jetzt erstmal unter Aufsicht des Mods.^^]
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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Dienstag 29. Juni 2010, 13:47

Richard lag auf den Rücken. Er war nach hinten gekippt, so dass er halb im Wagen halb auf den Kutschbock lag. Ihm war sogar noch, als hatte er Adam gehört, als dieser mit einem Aufschrei vom Kutschbock gefallen war.
ich kann mich einfach nicht bewegen…verflucht, was hat das Vieh vor…hoffentlich ist dem Jungen nichts passiert….verdammt, ich habe selber Probleme
Richard versuchte seinen Kopf zu bewegen, doch nichts passierte. Jedoch konnte er etwas auf seiner Brust bewegen spüren. Wie kleine Pfoten.
Dann war es genau vor ihm. Es starrte ihn an. Richard versuchte seinen Blick auf den Tier zu halten. Seine Ohren klingelten und es rauschte ein Meer hindurch. Er spürte deutlich seinen Herzschlag. Heftig schlug sein Herz gegen seine Brust.
Das Eichhörnchen richtete sich auf und schien zu schnuppern. Richard hätte gegrinst, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. Wann hatte schon freiwillig sich ein putziges Nagetier auf ihn gesetzt. Doch war dies nicht einfach ein niedliches Nagetier, sondern ein Dämon und das war nicht so komisch.
Fast hatte Richard das Gefühl, als hätte Demodar doch seinen Zähne Richtung Lenden gelenkt. oh, bitte …bitte….nicht das…nicht da!...Shenyrra, bitte halt ihn…häh!...Autsch!.Verflucht…scheiße… Noch eben fast ein Bitte an seinen eigenen Dämon gesendet, verfluchte er jetzt seine Unaufmerksamkeit.
Demodar hatte ihn in seinen linken Oberarm gebissen. Es brannte. Richard versuchte sich zu bewegen, doch noch immer klappte es nicht.
du dämliches Mistvieh, von einem Mnidämon…ich werde dir den Hals umdrehen, wenn ich mich wieder bewegen kann…egal ob Dämon oder nicht
Demodar lief auf Richard herum und Richard glaubte ein Knurren oder so zu hören. Kleine Krallen bohrten sich mal hier und da durch die Kleidung in Richards Haut. Er wäre vermutlich zusammengezuckt, doch selbst das funktionierte nicht.
Dumpf konnte Richard hören, wie Demodar, etwas sehr interessant fand. Was?
wovon redet es?...was ist interessant…hast du mit ihm geredet, Shenyrra?Dann merkte er wie sich Demodar an seiner Kleidung zu schaffen machte. Es war wohl noch nicht fertig. An der Hose gab es schnell auf, Leder war einfach nicht für Eichhörnchenpfoten gemacht.
So hüpfte es wieder hoch und biss abermals in die Stelle zuvor.
Richard konnte es gerade noch so aus dem Augenwinkel sehen, es schmerzte. Dann murmelte es über Richards Blut etwas und Richard wurde mulmig im Magen. Seine Atmung wurde schneller ebenso sein Herzschlag. Aber noch immer keine Bewegung. Egal wie er sich anstrengte.
Demodar schien jedenfalls eine Stelle gefunden zu haben, die er beißen konnte. aaarggggghhhhhh!....Lass das!....ARGH!
Was auch immer das Eichhörnchen da machte, es schmerzte grausam. Vergleichbar als wolle man jemanden die Haut abziehen. Tatsächlich riss Demodar an Richards Fleisch an dieser Stelle. Ein innerlicher Aufschrei von Richard, ein leichtes Aufbaumen und ein hörbaren Stöhnen, als Demodar eine Arterie traf. Richard konnte das warme Blut an seinem Armen spüren und Panik kam in ihn hoch. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
NEIN!:..NEIN!!!....NICHT SO….AAAARRGGGGHHHHH!....NICHT SO!...
Demodar schien sich jedenfalls über seinen Triumph zu freuen. Wie von Sinnen hüpfte es auf Richard herum. Es sah aus, als hatte es in Blut gebadet oder sich durch Richards Fleisch gebohrt.
„IHR ERBÄRMLICHEN, ZERBRECHLICHEN STERBLICHEN… ERZITTERT UNTER MEINER MACHT!!!“ Richard spürte wie sich das Eichhörnchen sich an ihm drückte und sich wälzte. Sich in Richards Blut wälzte, als würde es ein Schlammbad nehmen. Das Blut was aus der Wunde floss. Warm. Sein Lebenssaft.
Und irgendwie schien der Blutschwall nicht abzuebnen. WAS HAT DAS VIEH GEMACHT?...
Demodar lachte. Und deutlich konnte der Verletzte noch eine andere Lache hören. Die einer Frau, den Succubus. Shenyrra. Sie hatte alles also mitbekommen.
nein!...ich werde so nicht sterben…du wirst mich nicht kriegen…oh, mist…bitte….Hilfe…Süße, HILFE!
Richard hatte Todesangst. Zwar merkte er wie er sich wieder bewegen konnte, wenn auch nur langsam, doch die Angst war zu groß. Er hatte es so lange ohne einen weiteren Besuch in der Halle überstanden. Er wollte nicht dorthin. Er wollte nicht sich von ihr nehmen lassen, bist alles in ihm zerbrach. Sich vielleicht für seine Flucht von ihr foltern lassen. Er wollte nicht seinen Körper in der Obhut eines Magiers lassen.
Er wollte Leben.
Er hörte noch schwach, während er sich versuchte mehr und mehr zu bewegen, wie Demodar irgendeine Art von Beschwörung losließ. Und noch an einem Dämon gebunden zu sein, dass wollte er auch nicht.
Seine Süße reagierte auf jeden Fall auf sein Rufen. deutlich war schwarzer Nebel zu sehen, der grob an Formen annahm. Sie versuchte wohl den Dämon abzulenken, konnte aber nicht erscheinen. Sie wollte Richard helfen, spürte sie doch seine Angst.
Endlich reagierte Richards Körper. Er stemmte sich mit aller Kraft hoch. Mehr Blut pulsierte durch seinen Arm. Ihm wurde schwarz vor Augen, doch noch hielt er sich. Richard packte das Eichhörnchen und versuchte es Wegzuschleudern.“ Ver…verfluchtes…Vieh“ Brachte Richards schwer atmend hervor.
„ Bleib mir vom Leibe…versta…verstanden?…“
Jeder Satz ging stoßartig. Richard drückte seine Hand auf die Wunde. Das Blut lief weiter an seiner Hand herunter. Wie ein stetiger kleiner Rinnsal floss es. Panisch sah er sich um. Blickte Marius sowie dessen Lehrmeister an.
„ VERDAMMT, macht was!...ICH WILL NICHT VERRecken…ohhh…“ Richard wurde wieder Schwarz, stützte sich mit den Ellenbogen ab. Bemüht den Druck nicht an der Wunde nach zu lassen. Er sah bleich aus, eher einen Untoten gleich. Sein Hemd war blutbesudelt. Seine Hände zitterten.
Medizinische kenntnisse waren nicht gerade Richards Stärke. Mal abgesehen davon, dass ihm das Denken jetzt sowieso schwer fiel.

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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Mittwoch 30. Juni 2010, 20:37

Der Boden war hart und festgetreten. Wahrscheinlich von den vielen Bauernkarren, die täglich den Weg auf und ab rollten, um Getreide, geschlachtete Tiere oder sonstige Erzeugnisse und Produkte der Gehöfte in das Dorf zu fahren und anschließend wieder heimzukehren. Staubig war er auch, aber jene Art natürlichen Staubes, der eigentlich aus kleinen Erdkrümeln bestand. Erdstaub, so hätte man die bräunliche Wolke nennen können, der bei Marius' Aufprall aufgewirbelt wurde.
Er war auf die Seite gefallen, nachdem Demodar seinen ohren- und überhaupt allesbetäubenden Dämonenschrei ausgestoßen hatte. Er hasste es, wenn sein Begleiter das tat. Dann klingelte es immer in den Ohren und außerdem konnte man sich eine ganze Weile lang nicht bewegen. Wie sollte er da fliehen, wenn plötzlich Gefahr drohte. Demodar würde ja wie immer mit sich selbst beschäftigt sein. Egoistisches, kleines Monster, dachte Marius und versuchte, nach oben zu schielen. Vielleicht konnte er erkennen, was oben auf dem Wagen vor sich ging.

Marius war nicht der einzige, den es zu Boden legte. Sein Meister sackte ebenfalls in sich zusammen und er hörte den Schrei eines Jungen mit einem anschließenden dumpfen Schlag. Adam musste vom Kutschbock gefallen sein. Hätte der Magier-Adept sich bewegen können, so wäre er zu Adam geeilt, um nach ihm zu sehen und danach zu seinem Meister. Er wollte ihre Namen rufen, doch seine Lippen schlossen schlaff den Mund. Er war froh, atmen zu können.
Derweil kreischte Demodar auf dem Karren vor Freude. Was stellte er dort mit Richard an. Hoffentlich biss er ihm nicht wesentliche Körperteile ab. Marius traute ihm zu, dass er es tat. Dann erschien etwas Rotbraunes am Rande seines Sichtfeldes. Es war sein dämonisches Eichhörnchen, das wild herumtanzte und sich in Blut gesuhlt hatte. Blut?! Er hat doch nicht....! "Dmmmdrrr!" Mehr bekam Marius mit seinen paralysierten Muskeln nicht heraus. Er musste warten, bis er wieder Kontrolle über seinen Körper hatte. Meistens war das der Fall, wenn das Klingeln in den Ohren langsam schwand.

Ein Vogel war auf seinen Körper gefallen. Die schwarzen Augen aufgerissen schien das Federtier vollkommen desorientiert und verwirrt zu sein. Es kam schließlich nicht oft vor, dass es plötzlich nicht mehr fliegen konnte und wie ein Stein zu Boden stürzte. Zum Glück für den kleinen Vogel hatte Marius' weiche Robe seinen Aufprall gedämpft.
Der Jungmagier schielte zu den Beinchen, die noch immer nach oben ragten. Er wartete, denn mehr konnte er jetzt sowieso nicht tun. Irgendwann zappelte der Vogel mit den Beinen. Die Flügel bewegten sich und flatterten wild umher, dass einige Federn flogen. Und dann flog der Vogel davon, noch immer recht desorientiert. Sein Weg besaß schlingernde Kurven und er wechselte mehrmals die Richtung. Endlich konnte sich auch Marius wieder etwas bewegen. Vorsichtig ballte er die Hand zur Faust, wieder und wieder. Er musste erst einmal neues Gefühl in seinen Gliedern bekommen, dann richtete er sich langsam - sehr langsam - auf.

Da sah Marius etwas beim Wagen herauf schweben, das an nebelartigen Qualm erinnerte. Zündete Demodar Richard etwa an? Er musste herausfinden, was vor sich ... nein ... er musst weglaufen und zwar so weit wie möglich! Marius rappelte sich langsam auf, bereit, wie ein Hase davon zu sprinten. Und wenn er nur im Schneckentempo voran käme, er wollte weg. Die Angst - sogar vor seinem Dämon - war größer als der Wunsch, nach Richard zu sehen.
Lediglich einen Blick zu Meister Thaddäus und einen flüchtigen zum Kutschbock, wo Adam gesessen hatte, wagte sich der Ritualmagieradept. Schon wurde seine Aufmerksamkeit aber auf ein anderes Bild des Schreckens gerichtet: Tentakel schoben sich aus dem Qualm. Marius klappte die Kinnlade herunter. "Was z-z-z-z-zum...?!" Er wich zurück, da wollte er nicht näher heran!
Schwälle aus Blut flossen ... nach Marius' übertriebener Aufnahme der Szene. Zwar gab es wirklich Blut zu sehen und die Verwundung war mehr als ernst, aber noch stürzte sich kein roter Wasserfall den Karrenrand herunter. Es strömte 'nur' zwischen Richards Fingern hindurch, die sich offensichtlich mit aller Verzweiflung auf die Wunde drückten. Marius starrte. Erneut schien er wie paralysiert.

"VERDAMMT, macht was! ... ICH WILL NICHT VERRecken ... ohhh ..."
Marius verdrehte die Augen, auch er verlor an Farbe, wenngleich er noch lange nicht so bleich wurde wie Richard. Doch er fiel nicht um und verlor auch nicht das Bewusstsein. Etwas in ihm machte Klick, verhinderte diesen Fluchtreflex in sichere Ohnmacht. Dieses Etwas teilte dem jungen Magier mit, dass Richard sterben würde, wenn er nichts unternahm.
"B-bei Feylin, Demodar!" Ein Fluch, auf Marius-Art, aber ein Fluch. Er setzte sich in Bewegung, auf Richard zu. Was sollte er nur tun? Marius war kein Heiler und leider auch kein Lichtmagier, nicht mal ein richtig ausgebildeter Ritualmagus. Dennoch drückte er entschlossen seine Hand unterstützend auf Richards. "Bleib bei B-Bewusstsein, ja? Meister! Meister Thaddäus, was ... wir müssen etwas tun." Gehetzt schaute er sich um. "Adam! Kennst du dich mit Wundenheilung aus?" Er traute es dem kleinen Jungen eigentlich nicht zu. Ein sieben Jahre junger Knabe vermochte doch keine tötliche Wunde zu heilen!
Marius griff mit der freien Hand in den Wagen, langte nach dem ersten Stück Stoff, das er zu packen bekam. Es war ein altes Tuch, ein wenig fleckig. Vermutlich hatte niemand bisher Notiz davon genommen. Jetzt wurde es als Verband eingesetzt, den er so fest wie möglich versuchte, um Richard zu binden. Er hoffte, dass es wie eine Lage Haut funktionieren und das Blut am Austreten hintern würde. Besser kannte er sich leider nicht aus.

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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Donnerstag 1. Juli 2010, 15:31

Richard hatte mehr und mehr das Gefühl ihm ging sein leben verloren. Tatsächlich war es sein Blut. Es war als konnte er immer deutlicher den eisigen Griff des Todes Spüren. Die Kälte. Zwar sagte man, dass wenn er Tod eintritt es eine Erlösung war, doch Richard wusste es besser. Es war kein Ende. Es war kein Leben danach. Es floss in sein Leben ein und war nur eine Weile nicht in Celcia. Zwar war sein Körper da, jedoch sein Geist- seine Seele war woanders. Wo, wusste Richard nicht. Naja, in seiner Halle, dass wusste er schon, doch wo diese lag, war ihm nicht bekannt. jedoch hatte Shenyrra dahin Zutritt.
Er presste seine Hand so stark er konnte auf die Wunde. Er brauchte Hilfe. Und tatsächlich bekam er sie. Marius kam auf ihn zugehastet. Geistesabwesend half er Richard.
Erst drückte er trotz des vielen Blutes ebenfalls auf die Wunde, dann legte er einen provisorischen Druckverband an.
wieviel Blut hatte Richard jedoch verloren?
Und wie lange wurde dieser Verband ausreichen?
Richard packte den Magieradepten an der Kleidung. Nicht stark, aber verzweifelt. Sein Blick zeigte deutlich die Angst, die er hatte. Unter anderen Umständen hatte Richard so was nicht gemacht, doch hier ging es um sein Leben.
Auch wenn man sagen würde, habe doch keine Angst, du kommst doch wieder. So sah Richard die Sache anders..
„ Bitte mach was…ich will nicht sterben…nicht schon wieder nicht zu ihr….oh…scheiße…“ flehte Richard Marius an. Ihm wurde kalt und er zitterte. Seine Stimme wirkte heiserer als sonst. Ihm war jetzt egal, dass vieles keinen Sinn ergab. Wieder kam Schwärze vor seine Augen…und sah er nicht gerade Licht von Kerzen…?
Doch Marius Stimme holte ihn wieder zurück.
"Bleib bei B-Bewusstsein, ja? Meister! Meister Thaddäus, was ... wir müssen etwas tun."
Marius Stimme als Anker in der Welt der Lebenden. Richard hätte laut losgelacht, wenn er es könnte.
„…bin…bin…wach…ich darf nicht sterben…mach was…“ Richards Stimme überschlug sich fast. Er musste für Marius wie von Wahnsinn befallen wirken.
Doch nicht nur marius half ihm dabei nicht in die Bewusstlosigkeit abzudriften, auch seine Süße. Er spürte sie mehr denn jeh. Doch sie konnte wahrlich weniger helfen als Marius.
„…NICHt mich eingraben, verstehst du….nicht verbrennen….ich MUSS DANN DA BLEIBEN!….“ Schrie er Marius mit einer aufkommenden Panik an. Er klammerte sich fest an den Magieradepten.
Tatsächlich wurde ihn ein Begräbnis ziemlich viele Schwierigkeiten beim ausgraben bringen. Vermutlich würde er dabei sogar wieder sterben. Und Verbrennung? Wenn er keinen Körper hätte, so könnte er nicht wieder zurückkehren. Das hieße auf ewig bei dem Succubus in einer 9 m² großen Raum.

Wie musste es auf Marius nur wirken, hier starb unter Umständen jemand und das wegen seinem Dämons. Dieser Mann sah jetzt gerade nicht älter als Marius aus. Selbst seine Angst einflössende Art war Todespanik gewichen. Das Lebenslicht in seinen Augen schien zu flackern. Als war er gerade dabei zwischen den Welten zu wandeln. Und das Licht sah älter aus als es zu Jemanden diesem Alter passen würde.
Doch Richard hatte noch nicht aufgegeben. Er kämpfte dafür nicht zu sterben. Hielt sich an Marius fest. Der Feigling Marius als sein Retter. Wenn Richard es schaffen würde, so hätte er was gut.
„sterben ist…leicht….damit weiter zu leben …nicht….“ Er seufzte leise.

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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Erzähler » Montag 5. Juli 2010, 14:50

Demodar befand sich in seiner Beschwörung als er von Richard gepackt wurde. Er unterbrach sich. Auf diese paar Minuten kam es nicht mehr an. Er hatte die letzten Jahre in diesen Körper gefristet und nun war endlich die Zeit gekommen sich für sämtliche Demütigungen zu rächen. Demodar spürte wie der kleine Eichhörnchenkörper erstarkte, dank des Blutes von Richard. Was genau anders war, wusste er nicht doch fühlte er wie seine dämonische Macht zu ihm zurückkehrte.

„Was fällt dir ein mich anzufassen… Schwächling?!!!“ zischte er und wechselte damit ins Celcianische und biss dem Verletzten fest in die Hand. Dies störte den Mann scheinbar nicht sonderlich. Geistesabwesend schleuderte er ihn hinfort. Demodar landete einige Meter weiter im Dreck. Es richtete sich auf und schüttelte sich.
„Das wird euch auch nicht helfen.“ Donnerte er, wenn es sich auch lustig anhörte, denn eine tiefe, dämonische Stimme, die man ernst nehmen würde war mit dem Körper nicht möglich und so klang Demodar hyperventilierend und quiekend. Seine Tat war allerdings ernst…
„Wenn ich erstmal das Tor zum Harax geöffnet habe und Scharen von Dämonen sich über eure armselige, kleine Welt ergießen so werden Tod und Verderben euer sein und endlose Qualen eurer Seelen. Das Land verrottet und in Blut und Feuer getaucht und ICH werde der Herrscher sein!!!!“ Wie von Sinnen lachte das Dämonenhörnchen auf und breite die dünnen Ärmchen aus, während es auf den Hinterpfoten stand und begann abermals mit der Beschwörung.

Während seiner Ansprache war der Rauch der von Richards Körper ausging nicht abgeklungen, somit war dies offenbar nicht Demodars Werk, sondern musste von dem Mann selber kommen. Wenn man genauer hinsah konnte man erkennen, dass es sich nicht um Tentakel handelte, sondern wirklich um Beine... lange, behaarte Beine. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man sie einer riesigen Spinne zuordnen. Doch so große Exemplare gab es normalerweise nicht. Anderseits war so ein riesiges Exemplar über die Stadtmauern Grandeas gekrochen, als wäre die Stadt nur eine Miniatur. Lang strecken sich die Beine nach vorne. Es sah so aus als würde das Wesen aus einem Erdloch kriechen, dann wurde sie wieder zurückgezogen und das Ganze begann von Vorne. Entweder konnte das Geschöpf nicht erscheinen oder jemand wollte nicht dass es erscheint.

Marius hatte seinen Körper schneller wieder im Griff als sein Lehrmeister, dieser stöhnte noch, als Marius bereits Richard zur Hilfe eilte, war er doch ebenso wie ein nasser Sack Sand umgefallen und er war schließlich alt und nicht mehr so robust wie in jungen Jahren.
Während der Adept zu Höchstleistungen angespornt Erste Hilfe leistete richtete sich Thaddäus langsam auf. „Bei den Göttern!“ murmelte er, „Bei Feylin… bei Lysanthor!“ Nie hätte der alte Magus gedacht, dass er jemals den Gott des Lichtes anrufen würde. Auf Grund der Tatsache, dass er eine Vorliebe für das Beschwören von Dämonen besaß, denn ansonsten hätte er sich nie der Ritualmagie zugewandt, sah er das als Blasphemie an.
Natürlich hatte er schon Dämonen gesehen, alles andere wäre mehr als verwunderlich, doch diese befanden sich normalerweise in schützenden Bannkreisen. Er fühlte sich zurückversetzt als Marius den Dämon beschwor, doch die Gefahr konnte schnell abgewendet werden, wenn auch nicht so wie es hätte sein sollen. Thaddäus war innerlich wütend auf sich, dass er die Ganze Sache mit Demodar so auf die leichte Schulter genommen hatte. Gut, es gab keine Möglichkeit den Zauber rückgängig zu machen, da so etwas noch nicht gegeben hatte, doch hätte er sich ransetzten müssen eine Lösung zu finden. Zur Not auch mit Hilfe des zyranischen Rates die allesamt herausragende Magier und Gelehrte waren. Doch die Zyraner hielten nicht viel von den dunklen Magiearten, so hatte er diesen Weg gescheut bis vor ein paar Wochen ein Brief angeflattert kam, aus dem hervorging das man von der Angelegenheit mir Demodar Wind bekommen habe.

„Meister! Meister Thaddäus, was ... wir müssen etwas tun. Thaddäus hörte die Worte seines Schüler durch das Klingeln seiner Ohren. „Ja… Jaaaaa“, murmelte er wie betäubt ohne den Blick von dem Eichhörnchen abzuwenden und richtete sich schwerfällig auf. Er schüttelte den Kopf, ging den Blick immer noch nicht abwendend rückwärts auf seinen Schüler zu. Ein schneller Blick auf die Verwundung und das viele Blut drum herum folgte. Es sah wahrscheinlich schlimmer aus als es tatsächlich war. „Schön fest draufhalten“, wies er Marius ruhig an, während sein Blick wieder auf Demodar ruhte. Eine Hand legte sich auf Marius Schulter, „Nur dadurch können wir das Blut stillen.“ Dieser rief bereits nach Adam. Ja, wo war Adam eigentlich? In einiger Entfernung hinter dem Wagen stand er und weinte. Er sah ängstlich aus… verständlicherweise. Dies bedurfte noch einer guten Erklärung, aber nicht jetzt. Der alte Magier sah sich ebenfalls um. „Kannst du das?“ Rief er ihm zu. Adam schüttelte den Kopf. „Aber deine Mutter?“ Fragte er. Adam nickte und zog die Nase hoch, „Hat sie eine Heilertasche? Ist sie im Wagen?“ Adam nickte abermals. „Holst du sie?“ Thaddäus sah zurück zu Demodar, dann wieder zu dem Jungen. Langsam schüttelte der den Kopf. Der Magier seufzte. „Marius im Wagen ist eine Heilertasche, hol sie bitte, du bist schneller als ich“, und drückte seine Hand nun selber auf die Wunde.
„Ihr werdet nicht sterben“, versuchte er Richard Mut zuzusprechen, der etwas davon faselte das man ihn nicht beerdigen sollte und schon gar nicht verbrennen. Der alte Magier tat es als wirres Gerede ab. Wenn man so stark verletzt war, gab man schon mal komisches Zeug von sich.

Schlagartig endete die haraxische Beschwörung ehe sie zu Ende gesprochen war und Demodar heulte auf. Die Luft um ihn herum begann zu flimmern. „Du hast mich betrogen!“ Rief er aus. Er hüpfte auf und nieder, als er bemerkte, dass die Beschwörung nur dafür diente dem Succubus einen Weg in diese Welt zu ebnen, doch er würde sich nicht die Herrschaft nehmen lassen. Nicht von so einem nichtsagenden Dämon. Wusste er doch nicht, dass ‚Herrschaft’ nicht im Sinne von Shenyrra lag. Viel zu anstrengend… Vielmehr hatte sie ganz andere Interessen. Entweihungen von Tempeln guter Götter und Verführung dessen Priester zu Aktivitäten in der Horizontalen. „…Aber es wird dir nicht gelingen“, knurrte er. Das süße Lachen einer weiblichen Person ertönte für alle hörbar und Demodar stimmte die nächste Beschwörung an, diese endete bereits nach kurzer Zeit ebenso plötzlich, als er feststellte, dass er sich wohl stark fühlte, trotz alledem die Macht dazu nicht hatte. „Dieser verdammte, nichtsnutzige Körper!“ Das Flimmern verschwand und das Lachen erstarb so jäh wie es gekommen war. „Schuld daran ist nur…“ und schon sprintete er mit einem bösartigen Funkeln in den Augen auf Marius zu…
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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Donnerstag 8. Juli 2010, 01:34

Was sollte er nur tun und warum kam ihm sein Meister nicht zu Hilfe? Sicher, Marius konnte nicht erwarten, dass Thaddäus Dalamar der geborene Heilkundige war. Ob er überhaupt imstande war, Richard zu helfen, blieb bislang ungeklärt. Doch wenn der Mann mit den vielen falschen Namen nicht bald versorgt würde - richtig versorgt -, dann wartete der Tod auf ihn.
Marius hielt den etwas größeren Mann und wiegte ihn in der bizarren Verzweiflung, das könne ihm irgendwie behilflich sein. Zugleich drückte er mit der Hand stetig auf die Wunde, um das Blut am weiteren Herausströmen zu hindern. Unter ihm klammerte sich Richard ebenso verzweifelt an die Robe des Adepten. Allein die Furcht in seinen Augen ließ Marius' Herz schwer werden. Doch dann stutzte er. Nicht schon wieder sterben?! Wie kann man denn nochmal sterben? Ist er ... ein ... Untoter?!
Marius starrte Richard an. Der Druck auf den improvisierten Verband ließ kurz nach. Ein Schaudern überkam den Adepten. Er blieb unschlüssig. Sollte er dem Sterbenden nun weiter helfen oder ihn von sich stoßen und ein gutes Versteck suchen? Die Sorge, Ungewissheit und Angst vor diesem Mann ließen Marius alles um sich herum vergessen. Er bekam nicht einmal das Gebaren seines Dämons mit, geschweige denn die Worte seines Meisters. All seine Aufmerksamkeit richtete sich auf Richard Azrael Darkholme und seine Nerven waren gespannt wie das Drahtseil eines Artisten.
Menschen, die nicht mehr lebten, aber irgendwie auch nicht wirklich tot waren, nannte man Untote. Sie streiften durch die Länder auf der Suche nach Knochen oder Hirn ... sie fraßen Lebende! Marius hatte in früher Kindheit oft den Geschichten der kleinen Kneipe Bernas gelauscht. Dort bastelten sich die Bauern und Reisenden die schaurigsten Märchen zusammen. Und nun sollte etwas davon tatsächlich wahr sein?
Richard, ein Untoter?! Und zu wem würde er kommen, wenn er hier - erneut! - starb? Zu einer Frau? Er sprach jemanden an, der weiblich sein musste. Sollte der Gevatter, der unheimlich Schnitter, gar eine Gevatterin sein?

„…NICHt mich eingraben, verstehst du….nicht verbrennen….ich MUSS DANN DA BLEIBEN!….“
"Wahhhhh, in Ordnung, j-ja ... mach ich nicht. Aber b-besser, du bleibst am Leben ... oder ... oder ... bist du ein Zombie?" Marius keuchte die Worte heraus. Auch in ihm wuchs Panik. Er fürchtete sich davor, dass Richard seine Frage mit einem Ja beantworten könnte.
Dann erschien plötzlich Meister Thaddäus an seiner Seite. Marius atmete durch. Allein die Anwesenheit seines Lehrers beruhigte ihn etwas. Dieser alte Herr besaß Erfahrung und bewahrte stets einen kühlen Kopf. Er würde wissen, was zu tun war.
Marius zeigte sich stillschweigend dankbar für die Anweisung, obgleich er die Handlung bereits ohne Thaddys Hilfe ausgeführt hatte. Dennoch sah er sich in seinen Versuchen bestätigt, das Richtige getan zu haben. Wieder mit mehr Druck presste er die Hand gegen die Wunde. Jedoch bekam er eine neue Aufgabe gestellt. Die Heilertasche musste her! Es gab eine und sie befand sich im Wagen. Marius nickte. Er hatte das Gefühl, nicht Herr über seinen Körper zu sein, als dieser sich wie von selbst in Bewegung setzte. Er schien über seinen eigenen Taten zu schweben und sich zu beobachten, wie ein Vogel, der über der Szene am Himmel kreiste.
Marius erklomm den Wagen. Seine Hände waren blutig, auch seine Robe. Richard verlor zu viel des kostbaren Lebenssaftes. Er musste sich beeilen. Wie wahnsinnig wühlte er zwischen den Säcken und Vorräten, die auf den Wagen geladen worden waren. Schließlich entdeckte er eine leicht zerschlissene Ledertasche. Sie besaß Ausbuchtungen und kleine Beulen, hatte wohl schon etliche Nutzungen hinter sich. Das musste sie sein, die Heilertasche. Marius packte danach ... und zuckte zusammen.
"Was war das?!" Er hatte wie alle anderen in der Umgebung ein helles Lachen vernommen. Eine Frau hatte laut aufgelacht, doch hier befand sich keine. Adams Mutter? Unmöglich. Marius hob den Kopf, blickte sich um. Da er allerdings nichts entdecken konnte außer seinem Eichhörnchen, das wild mit den kleinen Pfoten gestikulierte - führte es magisches Ritual durch? - konzentrierte sich der Adept wieder auf seine ursprüngliche Aufgabe.
"Meister, die Ta...", konnte Marius noch warnend rufen, ehe die Ledertasche über den Wagenrand und zu Meister Thaddäus glitt. Doch das war nicht das Problem. Demodar erreichte seinen Herrn. Das Funkeln in den Knopfaugen des Eichhörnchens jagte dem jungen Magus einen eiskalten Schauer über den Rücken. "I-ch..."
Sichtlich erschreckt wich er zum anderen Ende des Karrens zurück und hob abwehrend die Hände.

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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Montag 12. Juli 2010, 12:19

Nur halb bekam Richard alles um sich herum mit. Er spürt wie seine Süße zu ihm wollte. Ihn zu schützen. Doch es war zu früh. Kurz konnte er wieder und wieder ihre Langen beharrten Beinen bei sich spüren, bevor sie wieder in ihre Ebene zurückgezogen wurde.
Er klammerte sich an Marius fest. Dieser hielt ihn und wiegte ihn beruhigend. Es sah schon seltsam aus, wie der kleinere den größeren Mann wiegte. Doch Richard war es egal. Jedenfalls im Augenblick. Gerade als er sich etwas beruhigt hatte, da spürte er, wie der Druck auf der Wunde etwas nachließ und eine Frage von Marius kam, wofür ihn Richard sonst eine Ohrschelle verpasst hätte.
"Wahhhhh, in Ordnung, j-ja ... mach ich nicht. Aber b-besser, du bleibst am Leben ... oder ... oder ... bist du ein Zombie?"
Richard sah zu ihm hoch. Ungläubig und mit einer Spur von Wut, doch den Ausdruck konnte er nicht lange halten. „ Zombies verlieren kein Blut, Trottel“ fauchte er halbherzig.
Ein Zombie! Losgelacht hätte Richard, man hat ihn ja schon für einiges gehalten und er war auch bestimmt einiges . Aber ein Zombie? Ist man denn automatisch ein Zombie, wenn man unsterblich war? Richard hatte sich mal angehört, dass er nur noch ein magisches Konstrukt war. War das so ähnlich?
Richard wusste es nicht.
Doch Marius schien sich nicht verscheuchen zu lassen, sondern hielt weiter tapfer die Stellung.
Die Stimme vom Lehrmeister des Adepten hörte Richard, der mit Adam sprach und dann Marius in den Wagen schickte. Richard hätte sich eigentlich gegen die Berührung von Meister Thaddäus gewehrt, doch Hilfe war Hilfe. So lies er widerwillig Marius los. Richard hatte im Augenblick wohl genauso viel Angst wie Marius, wenn auch aus anderen Gründen.
Der Magier wollte ihn sogar beruhigen.
“ Ihr werdet nicht sterben“
Richard war den Tränen nah. Wie sehr der Magier doch recht hatte. Und dieser Satz stach wie eine Lanze in Richards Herz, auch wenn das von dem Magier nicht gewollt war.
Richard kam die Erinnerung hoch.
An das erste Mal, als er diesen Satz gehört hatte.
Er saß mit einem mächtigen magiebegabten Gnom in einer Kutsche. Sie waren auf den Weg die zwei Elfen zu treffen, mit denen Richard damals unterwegs war. Wenn auch alle drei es ungern taten. Der Gnom sah Richard an.
„ Ihr scheint zu glauben, dass ihr NUR einen Lebensverlängerungstrank getrunken habt. Doch so ist es nicht. Ich habe es gesehen, was ihr getrunken habt. Ihr seid deswegen gezeichnet. Es war ein Unsterblichkeitstrank….“
Richard hatte ihn fragend angeschaut und gerade als er einen dummen Spruch loslassen wollte, sprach der Gnom weiter. Er sagte es sehr behutsam, doch die Erkenntnis war hart.
„…Egal was passieren mag, ihr werdet nicht sterben….“

Natürlich hatte sich das mit der Zeit etwas differenziert. So konnte Richard zwar sterben, doch seine Seele nicht. Sie war dazu verdammt, ewig zu existieren und immer zu wissen, was in seiner Halle geschah. Nie eine Pause. Auf die Dauer würde er wahrscheinlich wahnsinnig werden und als unsterblicher Wahnsinniger durch ganz Celcia laufen. Keine schönen Aussichten.

„ wie recht ..du hast“ , murmelte er so Thaddäus entgegen. Er fühlte sich so schlapp.
Da, wo Marius den Druckverband angelegt hatte, spürte Richard ein ständiges pulsieren. Aber vielleicht hatten sie ja recht- so hoffte Richard inständig. Vielleicht war es nicht so schlimm.
Richard konnte fast eine gewisse Leichtigkeit spüren, aber die konnte er sich auch einbilden.

Dann hörte er ihr lachen und Richard saß schlagartig gerade auf den Kutschbock.
„ Shenyrra?!“ Panisch suchte sein Blick die Umgebung ab. Wo war sie?
Dieses Lachen kannte er nur zu gut.
Sündig und verführerisch, so wie der Dämon selbst. Ob wohl man das nicht von einem Dämon glauben konnte. Doch sie war der Inbegriff purer weiblicher Sünde mit einem Körper, der zum sterben schön war. Aber auch mit einem unersättlichen Hunger auf Sex und einer dämonischen Spur von Gewalt.
Richard fand den Ursprung des Lachens nicht, doch sah Demodar.
Das Eichhörnchen war am Boden gewesen, doch jetzt flitzte es wieder zu ihm rauf.
Richard wusste nicht, dass diesmal eigentlich der junge Adept hinter ihm in Wagen das Ziel war.
„ NEIN!“ schrie Richard auf, der nicht schon wieder von diesem Vieh angegriffen werden wollte. Und auch wenn Richards Körper geschwächte war, so spürte er einen Energieschub als ihn das Adrenalin durch den Körper gepumpt wurde. Richard schlug mit aller Kraft und Geschwindigkeit auf das Eichhörnchen, welches mitten im Sprung war. Ob er es traf wusste er nicht, Richards Körper stand unter voller Spannung. Immerhin konnte Richard nicht erkennen, ob es Marius oder ihn anvisiert hatte.
Tatsächlich war die Gefahr dabei groß, dass Richard sich dabei vollkommen verausgabte und dann wirklich in die Bewusstlosigkeit fiel. Wenn er nicht sogar von der Kutsche runter fiel. Doch das war Richard egal. Seine Panik hatte sich ins unermessliche gesteigert, was auch an der lache von Shenyrra lag..

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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. Juli 2010, 16:30

Das Lachen einer Frau erklang. Hastig blickte Thaddäus auf. Er sah Demodar auf den Hinterbeinen aufgerichtet in einiger Entfernung auf dem Boden hocken. Hinter ihm flimmerte die Luft und für einen kurzen Moment dachte der alte Magier, er würde eine durchscheinende, spärlich bekleidete Frau darin sehen.
Trotz, dass das Bildnis durch das Flimmern verzerrt war. konnte man erkennen, dass wirklich nur das Allernötigste ihres perfekt proportionierten Körpers bedeckt war. Dieser Anblick purer Sünde, trieb dem Mann eine leichte Schamesröte ins Gesicht und er wandte sich ab. Die ledernen Schwingen an ihrem Rücken waren da eher nebensächlich. Zeitgleich schoss Richard hoch, da er ebenfalls das Lachen vernommen hatte und rief nach jemand namens ‚Shenyrra’, allerdings eher in Panik, als in freudiger Erwartung. Thaddäus Hand glitt von der Wunde, da er so schnell gar nicht hinterher kam und war nun eilig bemüht die Wunde wieder zu verschließen. So weit man es so bezeichnen konnte. Demodar fluchte auf haraxisch. Irgendetwas oder irgendjemand hatte ihn betrogen, soviel verstand der Magier. Er beherrschte die Sprache zwar nicht annähernd perfekt, schließlich war es schwer jemanden zu finden der einem das beibrachte, doch konnte er das Meiste verstehen, …jedenfalls den Sinn. Das war ein großer Vorteil, wenn man mit Dämonen zu tun hatte. Die Wenigsten waren so höflich sich in celcianisch auszudrücken und die wirklich wichtigen Dinge teilten sie eh in ihrer eigenen Sprache mit, besonders dann wenn es ums Fluchen ging. Dafür eignete sich das Haraxische sowieso am Besten. Als er wieder hinsah, war die Frau verschwunden. Das Flimmern der Luft hielt noch einen Moment an und verschwand schließlich. Thaddäus sah prüfend zu Richard. Er würde mit dem Mann ein längeres Gespräch führen müssen, wenn er wieder halbwegs genesen war.

Marius kehrte mit der Heilertasche aus dem Wagen zurück. Anstatt sie seinem Meister in die Hand zu drücken ließ er sie mehr oder weniger fallen und fast wäre sie auf dem Boden gelandet, doch Thaddäus schaffte es sie mit der freien Hand aufzufangen und drückte sie gegen die Brust, damit er sie nicht doch noch verlor. Der Druck auf die Wunde an Richards Arm verringerte sich, was zur Folge hatte das, dass in der Zwischenzeit blutdurchtränkte Stück Stoff, leicht verrutschte. Ein strafender Blick traf den Adepten und der Magier atmete laut aus, was fast einem Knurren ähnelte. Zwar schlug der Adept sich für seine Verhältnisse tapfer, aber eben nicht tapfer genug.
Er legte den ledernen Beutel an den Rand des Kutschbockes, um den notdürftigen Verband zu richten und wies Marius an sich wieder um die Wunde zu kümmern, dann wischte sich die blutverschmierte Hand an der Robe ab und nahm dann den Bestand der Heilertasche in Augenschein. Leinenverbände, Mull, Nadeln, kleine Gefäße aus Keramik und… andere Utensilien die für größere Verletzungen benötigt wurden und womit der Magier nichts anfangen konnte und inständig hoffte, dass sich Marius’ Mutter damit besser auskannte. Er entschied sich für einen Verband und den Mull und stopfte den Rest zurück in die Tasche.

Währenddessen hatte Demodar mit der nächsten Beschwörung begonnen. Doch ziemlich schnell stellte er fest, dass es nicht funktionierte. Wütend darüber brach er sie ab und überlegte laut wem er dafür die Schuld zuweisen konnte. Seine Entscheidung darüber ging ziemlich flott von statten. Alleine der Körper war das Problem, denn bevor seine Seele in ein Eichhörnchen transferiert wurde, hatte er, seit er zurückdenken konnte und das waren mehrere Tausend Jahre, nie irgendwelche Probleme mit seinen dämonischen Fähigkeiten gehabt. Nun, und wer war Schuld an dieser Misere? Marius.
Er hatte diese Feststellung noch gar nicht zu Ende gesprochen, als der Körper sich bereits selbstständig machte und auf seinen Herren zusprintete. Der einzigen Person, die das Ganze rückgängig machen konnte, aber darüber dachte der Dämon in seiner rasenden Wut nicht nach.
Kraftvoll stieß er sich vom Boden ab und segelte genau in Augenhöhe und mit ausgefahren, spitzen Krallen auf Marius zu. Dieser schien die Gefahr seines dämonischen Gefährten nicht wirklich zu sehen, sondern wich lediglich zurück und hob abwehrend die Arme. Den Göttern sei gedankt, dass wenigstens Richards Sinne ausgezeichnet funktionierten. Er schlug um sich, als er den Schatten kommen sah… und wieder keine Hand die die Wunde verschloss. Thaddäus sprang ebenfalls zurück. Die Tasche landete geräuschvoll auf dem Boden. Ein dumpfer Schlag folgte, als Richard Demodar traf und das blutverschmierte Fellknäuel zurückgeschleudert wurde und mit einem weiteren dumpfen Geräusch auf dem Boden landet und dabei trockene Erde aufwirbelte. Aber Demodar wäre nicht Demodar, wenn ihn das so leicht aus der Fassung bringen würde. „DUUUU…“ drohte er und schüttelte sich, um abermals in seinen tollwütigen Zustand in Richtung des Kutschbocks zu springen. Diesmal war sein Ziel allerdings nicht so klar bemessen.
Da Richard immer noch wild um sich schlug, traf ihn der nächste Schlag. Diesmal wesentlich ungünstiger… für den Dämon… Er landete ein weiteres Mal im Dreck, dort blieb er regungslos auf der Seite liegen. Nur die kleine Nagerbrust bewegte sich leicht auf und nieder, was zeigte das Richard ihn nicht umgebracht, sondern nur K.O geschlagen hatte.

…Stille…

Thaddäus atmete durch. „Schaff ihn Weg, Marius!“ befahl er in einem grimmigen Ton, als könnte dieser etwas für die Taten des Dämons. Auch wenn dies indirekt ja der Fall war.
„Verschnür ihn gut und vergiss die Schnauze nicht. Ich will nicht das er noch jemanden beißt und…“, er schüttelte den Kopf, „…steck ihn in einem Beutel oder zumindest schaffe ihn aus meinen Blickfeld!“ Er seufzte während er sich bückte um die Heilerutensilien auf zu sammeln und sich danach unter einiger Anstrengung, mit der Hand im Kreuz, wieder auf zu richten.
„Ich werde mich später um ihn kümmern.“ Seine Stimme klang nun ein wenig sanfter. Er ging auf Richard zu. Dieser musste sich sehr geschwächt fühlen durch den Blutverlust und durch den Schmerz in seinem Arm. Dazu gesellte sich ein Taubheitsgefühl in Richtung Hand, da sie nicht mehr sonderlich gut durchblutet wurde.
„Haltet das.“ Wies er den Mann an und legte dessen Hand auf die Wunde, damit er den Druckverband vorbereiten konnte. Danach nahm er Richards Hand von der Wunde und ebenfalls das Tuch. Erschreckend musste er feststellen, dass es nicht einfach nur eine klaffende Wunde war, sondern das Demodar richtige Fleischstückchen herausgerissen hatte.
An sich nicht sonderlich groß, für die Zähne eines Eichhörnchen aber schon. Vorsichtig legte er ein Stück von dem Mull auf die Wunde und wickelte den Verband fest darum.
„Das wird reichen bis wir es besser versorgen können.“ Er wirkte zuversichtlich als er das sagte, wenn man auch gleichzeitig merkte, dass er nicht wirklich viel Ahnung von der Materie hatte, aber er meinte es gut.
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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Donnerstag 22. Juli 2010, 23:37

Marius erwartete den Schmerz. Er schaute nicht hin, wollte nicht hinsehen. Demodar machte ihm überraschenderweise nicht so viel Angst wie bedeutend harmlosere Dinge, aber das bedeutete nicht, dass sich Marius nicht vor spitzen Krallen und Zähnen schützen wollte. Umso erstaunter war er, als der erwartete Schmerz ausblieb.
Mit der Vorsicht eines schreckhaften Kaninchens, das jederzeit vom Feld in seinen Bau sprinten konnte, lugte Marius an den empor gehobenen Armen vorbei. Richard hatte Demodar einfach beiseite geschleudert. Das Eichhörnchen kulllerte noch über den Boden, als sein Herr hin schaute.
Marius zuckte mehrfach zusammen. Beim ersten Mal, weil sich Demodar durch den Schlag nicht hatte beeindrucken lassen und noch immer auf Angriff gepolt war. Beim zweiten Mal, da Richards wildes Gezappel für einen weiteren Treffer gegen das Dämonenhörnchen sorgte. Jetzt rührte sich Demodar nicht mehr.
"Darchen", hauchte Marius. So fies und abgrundtief boshaft das kleine Monster auch war, trotzdem hatten er und Marius schon einiges durchgemacht. Es schweißte letztendlich irgendwie zusammen und der Magieradept sorgte sich aufrichtig. Als er Demodar allerdings atmen sah, stieß auch er erleichtert die Luft aus.

Einen Augenblick war es vollkommen ruhig.
Schaff ihn weg, Marius!" "Äh ... j-ja, Meister! T-tut mir leid." Warum er sich entschuldigte, wusste er selbst nicht so genau. Vielleicht, weil Demodar gewissermaßen ihm gehörte. Vielleicht weil er ihn besser unter Kontrolle hätte halten sollen. Vielleicht, weil Richard wegen des tollwütigen Ungeheuers im Sterben lag!
"Meister! Wir müssen Richard helfen!" Marius suchte eilig nach Fesselseilen. Er fand ein Stück Schnur. Ob es nun von seiner Robe oder von einem aufgehedderten Leinensack stammte, kümmerte ihn jetzt wenig. Auch er sah ein, dass ein gefesselter Demodar derzeit die bessere Variante darstellte. Rasch und mit überraschend flinken Fingern verschnürte er das Pelztierchen zu einem kleinen Fesselball. Bei der Schnauze prüfte er den Strich zweimal. Dann griff er sich einen Vorratssack aus der Kutsche, leerte ihn und packte Demodar dort hinein. Er verschnürte den Sack, jedoch nicht, ohne wenigstens zwei kleine Löcher hinein zu stochern. Demodar sollte schließlich nicht ersticken. Die Fesseln würden es ihm schon genug erschweren, sich zu befreien. Das zumindest hoffte Marius.

"Wir sollten uns beeilen, den Hof meiner Eltern zu erreichen. Meine Mutter hat keine Ausbildung genossen und war niemals in einer Klinik oder einem Heilerhaus, aber sie wird ihm helfen können. Ich bete zu Feylin, dass sie es kann." Marius trat unterdessen näher an Adam heran, der vorhin ja vom Kutschbock gefallen war, als das Eichhörnchen sie alle gelähmt hatte.
"Geht es dir gut?", fragte er unsicher, aber bereit, dem Kind zu helfen.

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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Montag 26. Juli 2010, 16:46

Richard hatte Demodar voll im Fluge erwischt. Doch anstatt das Eichhörnchen am Boden blieb und sich beruhigte, hatte Richard es noch mehr erzürnt.
Es starrte hoch und setzte wieder an. Richard vergaß derweil alles um sich herum. Den alten Magier, der bemüht war, die Wunde geschlossen zu halten und seine wackelige Position auf dem Kutschbock. Sich fast hoch gerappelt und wild rudelnd, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, war er auf dieses kleine Vieh fixiert. Als es wieder angesprungen kam, schlug Richard diesmal unkontrollierter um sich. Mal nebenbei, dass Richard fast den Halt verlor.
Sein Arm brannte und fühlte sich an, als wäre er doppelt so dick angeschwollen. Ein stetiges Pulsieren spürte er. Erst als hinter ihm besorgt Marius den Namen seines kleinen dämonischen Begleiters ausrief, kehrte etwas Ruhe in ihm ein. Er drehte sich zu Marius um, fauchte ihn an.
“ Du hast doch einen Schaden!…das Vieh ist von Sinnen. Das ist ein Dämon…” Doch sein Gefluche, was nicht halb so laut wie sonst war, wurde von Marius Meister übertönt.
„Schaff ihn Weg, Marius. Verschnür ihn gut und vergiss die Schnauze nicht. Ich will nicht das er noch jemanden beißt und…steck ihn in einem Beutel oder zumindest schaffe ihn aus meinen Blickfeld!“
“ bringt es am besten um” zischte er nur auf die Anweisungen des alten Magiers.
Der Magier widmete sich dann wieder Richard. Er suchte scheinbar etwas in der Heilertasche. Wühlte dies und jenes raus. Richard der nun ein Tuch kräftig auf die Wunde drückte, kam nicht drum rum um sich zu fragen, wie viel der Magier tatsächlich von Wunden verstand.
wieso beschleicht mich das Gefühl, dass der Alte keine Ahnung hat….ach was,…du irrst dich bestimmt….war das vorhin tatsächlich sie? Was hat das Eichhörnchen gemacht?…woah, mein Arm brennt wie Hölle. Hey, vielleicht sieht es wirklich nur schlimmer aus als es ist….oh, scheiße!
Meister Thaddäus hatte gerade kurz den Druck von der Wunde gelöst, um sich den Schaden anzusehen. Richard sah in diesem Moment auch hin. Seine Augen weiteten sich und er blinzelte. Hatte das Vieh ihn Stücke aus dem Fleisch gerissen? Oder täuschte es, durch den fortlaufenden Blutschwall?
Was er jedoch wirklich merkte, dass irgendwie kein richtiges Gefühl mehr im Arm war. Noch war die Taubheit mehr Richtung Hand, doch sie schien sich auszubreiten.
“ ähmm…hey Magier! Richard Stimme war zittrig. das ist nicht gut…gar nicht gut….
“ ich..ich habe kein Gefühl in der Hand….Verflucht, mach was!” Richard packte den Magier an seiner Robe und rüttelte sie.
Das Problem, was Richard damit eigentlich verstärkte, war, dass er seinen Blutkreislauf noch mehr anregte. Dies hatte zur Folge, dass sein Körper stärker Blut pumpte. Was die Blutung nicht gerade stillen würde. Man sollte doch darauf achten, dass er sich ruhig verhielt. Aber Angst und Panik hatten bei Richard nicht den gleichen Effekt wie bei Marius. Richard verfiel nicht in Angststarre, sondern wurde eher noch aktiver.
“ verdammt, beim Harax…DANN BRINGT MICH ZU DEINEN ELTERN!” brüllte er in Marius Richtung. Dabei beugte er sich in Richtung Marius, stützte die Arme auf und sah jetzt ziemlich wie ein Wahnsinniger aus. Die verschwitzten Haare hingen ihn mehr den jäh ins Gesicht. Die Augen blitzen mit einer wilden Energie. Die Haut war bleich, vor Schock und Blutverlust. Seine Hemd blutgetränkt.
Also im Ganzen, sah Richard ziemlich irre aus.

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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 4. August 2010, 14:15

Meister Thaddäus fiel fast vom Glauben ab, als er hörte wie Marius ein mitleidiges ‚Darchen’ hauchte. Hatte Demodar nicht gerade versucht ihn ebenfalls zu verletzen und er empfand noch Leid für den Dämon? Der alte Magier hätte dem Jungen am liebsten die Ohren lang gezogen, wenn da nicht das Problem wäre das sich Marius zwar wie ein kleiner Junge verhielt, tatsächlich aber schon ein junger Mann war. Er presste die Lippen fest aufeinander und schloss kurz die Augen ehe er ihn ansah und ihm befahl, Demodar vorübergehend unschädlich zu machen bis er sich darum kümmern konnte. Neugierig fiel sein Blick auf Richard der seinerseits vorschlug, man könnte Demodar auch gleich umbringen. Das hatte der Magus noch gar nicht in Erwägung gezogen. Er zupfte gedankenverloren an seinen Bart. Nein, das konnten sie nicht tun, zumal Dämonen sich auch nicht so einfach umbringen ließen und in dem Fall Demodar konnte man nicht mal voraussehen was genau passieren würde.

Er wandte sich wieder der Wunde zu, wofür er allerdings erstmal einen Blick riskieren musste, als Richard ihn mit zittriger Stimme ansprach. Der Magier reagierte erst nicht darauf, denn sein Blick fixierte die Verletzung die alles andere als harmlos aussah. Gerade als er sich nach vorne lehnte um den Mull auf die Wunde zu legen wurde er am Kragen seiner Robe gepackt und der schwarzhaarige Mann zog ihn zu sich heran.

“Ich... ich habe kein Gefühl in der Hand….Verflucht, mach was!” Schon fast im Würgegriff starrte der alte Magier, der nur noch drei Handbreit von Richard entfernt war, in dessen panisches Gesicht. „…Ihr müsst euch beruhigen. Das macht nur der Schmerz“, antwortete er langsam und ruhig, beinahe hypnotisch und betonte dabei jedes einzelne Wort. „Und nun lasst mich wieder los.“ Vorsichtig versuchte er sich aus dem Griff zu lösen was ihm nicht gelang, „Ich kann euch nicht helfen wenn ihr mich festhaltet. Ihr wollt doch nicht verbluten?“ Er sah ihn ernst an. Richard ließ von ihm ab und brüllte stattdessen nach Marius, er möge ihn zu seinen Eltern bringen. Trotz das sich Richard wie ein Wahnsinniger verhielt, schaffte es Thaddäus irgendwie die Wunde zu verbinden. „Ihr solltet euch wirklich beruhigen.“ Thaddäus versuchte den Mann an den Schultern runterzudrücken, „Ihr macht es so nur schlimmer.“ Er wandte sich suchend zu seinem Schüler um.

Marius tat stattdessen wie ihm befohlen wurde. Zuerst suchte er nach etwas womit man Demodar fesseln konnte und wurde im Inneren des Wagens fündig. Ein alter Jutesack lag dort herum, in dem wohl üblicherweise Nahrungsmittel transportiert wurden. Der Adept löste einige von den Fäden ab und begab sich hinaus wo Demodar bewusstlos im Dreck lag. Eigentlich war das sehr nachlässig von ihm. Wer wusste schon wie lange das Dämonenhörnchen in diesem Zustand verweilen würde.

Demodar lag schlaf in Marius Händen als dieser anfing es zu verschnüren. Eine sehr ekelige Angelegenheit. Es wirkte als hätte er in Richards Blut gebadet und da er danach zweimal im Dreck gelandet war, war dieses zusätzlich noch von einer Schicht schwarzer Erde überzogen. Eine perfekte Grundlage, um Mücken davon abzuhalten einen zu stechen. Marius würde sicherlich einige Zeit brauchen, um das Hörnchen zu reinigen, auch wenn es sich dabei kooperativ zeigen sollte, was nicht unbedingt zu erwarten war. Danach steckte er ihn in einen Sack und verschnürte diesen ebenfalls. Natürlich ließ er ihm Luftlöcher. Schließlich wollte er nicht das Demodar erstickte, wenn dies auch sicherlich Richard nur Recht sein würde.

Nachdem es ruhiger geworden war und das tollwütige Nagetier keine Beschwörungen mehr rezitierte, die Adam nicht verstand, dachte er, er könnte es wagen wieder zu der Gruppe zurückzukehren. Mitleidig sah er zu dem Pferd das vor dem Wagen gespannt war. Es saß zittern auf dem Boden und verstand wahrscheinlich gar nicht was passiert war. Einige Male hatte es versucht sich aufzurichten, doch es war ihm, wegen dem Geschirr das man ihm umgeschnallt hatte nicht gelungen. Nun eilte der Siebenjährige schnellen Schrittes auf das Tier zu. Er flüsterte ihm beruhigend Worte zu und versuchte ihm beim Aufstehen zu helfen. Es gelang ihm nicht, so dass er das Geschirr lösen musste, um es dann noch einmal zu versuchen. Diesmal funktioniere es. Nervös tänzelte das Tier hin und her und schnaubte. Adam hatte einige Mühe nicht von dem großen Pferd umher geschleudert zu werden. Doch er besaß ein gutes Händchen, so gelang es ihm schließlich doch und er konnte das Geschirr wieder befestigen.
Wo war eigentlich Baron Reginald? Er hatte dieses Erlebnis schon einmal gehabt. Im Gegensatz zu dem Pferd hatte er nicht die Probleme sich wieder aufzustellen und da man ihn nirgends angebunden hatte war er einfach davon getrabt. Seine Spur war nicht sonderlich schwer aufzunehmen, wenn man dem Heu auf dem Boden folgte. Der Esel stand in einiger Entfernung auf einem Feld und zupfte an Getreidehalmen herum. Wenn es ums Fressen ging, konnte er wohl schlechte Erlebnisse schnell ausblenden.

Marius hatte in der Zwischenzeit sein Werk vollendet und wandte sich nun Adam zu und erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden. Der Junge sah zu ihm hoch und nickte hastig. „Ich bin doch nur ins Gras gefallen.“
Sein Blick fiel auf dem Beutel in dem Marius Demodar verstaut hatte. Ein Zucken ging durch Selbigen. Er schien wohl wieder zu sich gekommen zu sein. Ein schweres Schnaufen war zu vernehmen. Anscheinend wollte er sich mitteilen, doch der angehende Magier war sehr gründlich vorgegangen, sodass es ihm nicht gelang.
„Es ist nicht nur ein sprechendes Eichhörnchen?“ Fragte Adam zögerlich und es klang gleichzeitig wie eine Feststellung, „Es ist Böse, nicht? Es ist gefährlich.“ Adams Blick sagte, dass er sich wünschte, dass dem nicht so sei. Er wandte sich zu Richard um und man konnte sehen wie Meister Thaddäus sich abmühte ihn ruhig zu halten. Zwar hatte der Mann ihn und seine Mutter belogen was sein Name anging, aber er hatte ihn geholfen und wollte ihnen immer noch helfen. Das zählte für den Jungen. „Er wird nicht sterben oder? Deine Mama wird es gut machen. Meine Mama könnte es.“ Zwar hatte Marius bereits einige Augenblicke vorher bekannt gegeben inwieweit seine Mutter im versorgen von Wunden Fähigkeiten besaß, doch wollte es der Junge wohl selber hören Sein Blick senkte sich betroffen zu Boden. Wie es seiner Mutter wohl ging in diesem… Kosral?

„Marius!“ Rief Thaddäus unter Anstrengung. Er versuchte immer noch den Mann ruhig zu halten und ihm gut zuzureden und es war fast erstaunlich was dieser noch für Kräfte aufbringen konnte. „Hilf mir ihn nach hinten in den Wagen zu bringen damit wir weiter können.“ Und zu Richard gewandt, „Ich glaube ihr seid dort besser aufgehoben, nicht das ihr noch von dem Kutschbock fallt.“ Eine Antwort abwartend sah er ihn an, „Habt ihr verstanden?“ Ein beunruhigender Blick glitt über den Verband durch den bereits das Blut durchsickerte. Richard musste bei dem immensen Blutverlust schwindelig sein, teils begünstigte er es auch noch, weil er einfach nicht stillhalten konnte. Vielleicht halluzinierte er bereits… Thaddäus fragte sich, ob es vielleicht besser gewesen wäre, wenn er den Mull in die Wunde gestopft hätte, anstatt ihn nur locker raufzulegen, aber wollte er den Verband jetzt noch einmal lösen? Sie sollten sich besser eilen, wie Marius es bereits vorgeschlagen hatte. Der Hof der Hufnagels war nicht mehr weit entfernt.



[OT: Bin stellenweise nicht ganz zufrieden...hmpf... ich hoffe habe nichts vergessen.]
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Marius Dalamar
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Marius Dalamar » Donnerstag 5. August 2010, 22:22

"Wähhhhhk!" Marius sprang erschreckt einen Schritt zurück. Nicht nur Richards noch immer überraschend laute Stimme sorgte dafür, sondern auch und vor allem sein wahnsinniger Blick. Statt zu einem Heiler hätte man ihn in eine Anstalt für geistig minderbemittelte Menschen sperren sollen. Am besten auf ewig. Nicht einmal Demodars wahnwitziges Leuchten in den schwarzen Knopfaugen hatte Marius je so erschrecken können.
Daher wandte er sich lieber ab und anderen Dingen zu. Demodar musste noch verschnürt werden, womit sich der Adept beeilte. Trotzdem machte er seine Sache gründlich und so landete der Jutesack mit einem darin gefesselten Dämonenhörnchen schließlich hinten in der Kutsche. Das Pferd musste neu angespannt werden, damit es sich aufrichten konnte. Andernfalls würden sie niemals beim Hof der Hufnagels ankommen, geschweige denn Richard helfen können. Zum Glück zeigte sich Adam als ein belastbarer Junge. Er hatte sich bereits wieder aufgerappelt und das Pferd versorgt. Dieses stand nun, neu eingespannt, allerdings immer noch etwas nervös wirkend. Im Hintergrund erkannte Marius seinen Esel. Ihn würde er auch noch einholen müssen. Zunächst wollte er sich aber um das Wohlbefinden des Jungen kümmern.

Adam war hart im nehmen oder zumindest wollte er Stärke zeigen, für die Marius ihn beneidete. Der Bursche war nicht einmal halb so groß wie er, wies aber mehr als doppelten Mut auf. Er biss tapfer die Zähne zusammen, wo sich Marius am liebsten vor Schreck eingenässt hätte. Wie gut, hatte er eine ganze Weile schon nichts mehr getrunken. So viele Roben führte er gar nicht mit sich, mal abgesehen davon, dass es mehr als peinlich geworden wäre.
Adam fragte nach Demodar. Marius schaute zu dem Jutesack, der sich bereits wieder leicht bewegte. Er seufzte. Eigentlich hatte der Junge Recht. Demodar war gefährlich. Er war ein Dämon, ein Wesen des Harax. Es gab auf Celcia vermutlich kaum etwas Boshafteres ... und irgendwie fürchtete sich Marius gerade vor ihm nicht. Viel mehr hatte er Sorge, die Gardinenstange über seinem Fenster würde ihn erschlagen oder magische Socken könnten ihn fressen, bei den Zehen beginnend. Er kannte Dutzende Schauermärchen von blutdrustigen Kleidungsstücken aller Art. Am wenigstens gefiel ihm jene über halsabschneiderische Hüte ... er schweifte ab. Seine Überlegungen kehrten zu dem Wesentlichen zurück: Demodar.

"Er ... kann gefährlich sein", gab Marius langsam kalkulierend zu. Er hatte das Eichhörnchen gesehen. Richard musste so viel Blut verloren haben, dass man wirklich von einem Blutbad hatte sprechen können. Und Demodar hatte sogar darin geduscht. Der Adept schluckte leer. "Ja, er ist gefährlich. Halte dich fern. Ich glaube ... ich glaube, nur mir tut er nichts an."
War das der Grund, warum sich beim Gedanken an Demodar in Marius kaum Angst regte. Er kannte das kleine Biest. Ja, es knabberte an seinen Ohren, biss hinein oder zwickte ihn. Aber es zerfetzte ihm nicht den Körper und hatte auch niemals bisher ernsthafte Andeutungen gemacht.
Und Marius gestand sich ein, dass es eine Sache auf Celcia gab, die er tatsächlich nicht scheute oder fürchtete - Demodar.

"Marius!" Aus seinen Gedanken hochgerissen, schaute der Gerufene zu seinem Meister. Adams Fragen hatte er noch nicht beantwortet. "J-ja?", rief er fast kleinlaut und lauschte Thaddäus' Bitte. Er nickte, drehte sich nochmal zu Adam um und zeigte zu Baron Reginald. "Würdest du meinen Esel holen? Ich möchte ihn nicht zurücklassen. K-keine Sorge. Meine Mutter ist ... sie ist eine so gute Frau wie die deine. Sie wird Richard helfen und ...", er schluckte wieder, würgte die Worte fast heraus, aber wagemutig wie ein wahrer Held (der keine Ahnung von den Gefahren der Welt hatte) sprach er die Worte wie einen Schwur aus: "Und dann helfen wir deiner Mutter. Wir holen sie zurück."
Marius nahm Haltung an. Er glaubte, neben sich zu stehen oder über sich schwebend auf den eigenen Hinterkopf blicken zu können, als er sich in Bewegung setzte, um seinem Meister zur Hand zu gehen. Gemeinsam hievten sie Richard in den hinteren Teil des Wagens. Ein leises "Halte durch", sprang von Marius' Lippen, dann kletterte er eigenständig auf den Kutschbock und griff nach den Zügeln.
Für einen Moment herrschte Stille.
"Äh ... hüh ... oder ho? Ho! ... Hmmm." Der Ritualmagieradept wandte sich um. "M-meister, würdet Ihr?" Herumdrucksend schob er sich vom Fahrerplatz herunter. Und dann fragte er Thaddäus: "Demodar ist gefährlich, nicht wahr?" Er brauchte die Bestätigung eines Kenners seines Fachs. Sein Herz schlug wild in der Brust.

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Richard Azrael Darkholme
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Re: Dann mal nach Bernar

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Freitag 6. August 2010, 14:28

Mehr und mehr schien Richard alles zu entgleiten. Und damit war nicht nur sein Blut gemeint. nein, auch seine Sine Sinne spielten verrückt.
In seiner Verzweiflung hatte sich sogar an den Magier geklammert, obwohl er so was sonst nicht machen würde. Und der alte Herr war mehr als überrascht. jedoch die beruhigenden Worte waren für Richard wie in Hypnose gesprochen. Er ließ den Magier los, nickte nur knapp.
Richard lief die zeit davon und das wusste er.
verflucht, wieso sagst du nicht, dass es zu spät ist…verflucht noch mal
„ nein…will ich nicht…“
Doch was ihn am meisten störte, war einfach die Tatsache, dass keiner etwas tun konnte. Der Magier schien zwar ein hohes Wissen zu haben, doch verstand nichts über Heilkunde. Adam hatte ebenfalls keine Ahnung und dieser Marius wusste auch nichts. Nur Marius Mutter konnte vielleicht noch etwas machen, doch dafür mussten sie erst dahin.
Noch vor einer guten Stunde, hatte sich Richard noch Sorgen um sein Bein gemacht, jetzt bangte er um sein Leben wegen einem Eichhörnchen. Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit Richard.
Gerade hatte Richard wieder etwas Kraft gesammelt, da machte er sie auch gleich mit dem Ruf nach Marius wieder weg. Der Magier hatte wirklich kein einfaches Spiel mit ihm.
„Ihr solltet euch wirklich beruhigen. Ihr macht es so nur schlimmer.“ Richard fühlte wie er an den Schultern nach unten gedrückt wurde.
„lass mich los….“ drohte er heißer. Ein Schauer durchlief seinen Körper und Richard wurde plötzlich Schwarz vor Augen. Mit einer hand nach anderen Halt suchend, rutschte er ein Stück zurück auf den Kutschbock. Er wäre sonst vermutlich nach vorne weggekippt. Er drückte die Hand weg, die Meister Thaddäus auf seine Schulter gepackt hatte.
„ Bleibt mir von Leibe…hörst du…“ grollte Richard plötzlich ohne sichtlichen Grund los.
Ihm drehte sich alles und obwohl Richard wieder und wieder die Augen für einen Moment schloss, ging dieses Schwindelgefühl nicht weg. Seine hand, die ziemlich zitterte legte er an die Stirn. Er spürte wie er einen unglaublichen Hang nach vorne zu fallen hatte. Und jedes Mal wenn er die Augen schloss war er knapp davor wegzukippen.
„hatte…schon…bessere…tage“ raunte er zu sich selbst.
„das war doch abzusehen, dass du schon wieder stirbst. Du warst schon immer ein Versager“ Hörte er die Stimme seines ehemaligen Ausbilders neben sich sprechen. Richard blickte erstaunt auf. Tatsächlich, der war nicht mal fünf Meter von ihm entfernt.
Richard legte den Kopf schief und blinzelte.
Plötzlich war er wieder weg.
Er hatte schon fragend zu den Magier schauen wollen, die Hand hatte er um Thaddäus anrütteln schon erhoben, dann ließ er sie wieder fallen.
„ er ist doch schon tot, oder?“ sprach er leise vor sich hin. Er rieb sich kurz die Augen.
Doch der Magier sah ihn nur an und fragte stattdessen: „Habt ihr verstanden?
„…ja…Ja…habe ich…“ Richard atmete tief durch und blickte in Adams und Marius Richtung.
Doch er sah wieder was anderes.
ich glaube mein Verstand setzt gerade aus
Da standen sie.
Wie auch immer, dass sein konnte, sie waren einfach da.
Mit großen Augen blickten ihn seine tote Schwester und sein kleiner Bruder an.
„ Richard, was hast du wieder angestellt?“ fragten sie ihn wie ihm Chor.
„ du weißt doch was Mutter gesagt hat“ fügte dann seine Schwester noch hinzu. Sie sah wie damals aus. Dunkle schwarze Locken, ein Engelsgesicht und die brauen Augen deren Vaters. Elisabeth.
„ich habe nichts angestellt“ sagte er zaghaft, fast schon sanft.
„ Doch, du hast uns in Stich gelassen“ sagten sie wieder gemeinsam. Sein kleiner Bruder, fast das Ebenbild der Schwester. Florian. Nur Richard hatte die grünen Augen seiner Mutter geerbt.
„ Du solltest schon lange tot sein, wie wir. Das ist nicht fair.“ klagten sie ihn an. Ihre friedliche Gesichter verzerrten sich zu Fratzen. Sie kamen auf ihn zugestürmt.
„ICH HABE ES NICHT GEWOLLT!...ICH WUSSTE ES NICHT!....“ Dann begriff Richard, dass da was nicht stimmte.
„ ihr seit schon tot…ihr beide…schon so lange. VERSCHWINDET!“ brüllte er mit aller Kraft und bäumte sich dabei auf. Sie hielten ihn fest, als wollten sie ihn wegzerren. Hinter sich sah ein riesiges Loch. Wollten sie ihn dort reinschmeißen?
Richard schlug um sich, wehrte sich so gut er konnte, jedoch wollten seine Glieder nicht mehr. Sein Körper hatte nicht genug Kraft mehr. Alles geschah nur noch halbherzig, selbst ein richtiges Kind hätte ihn jetzt erledigen können. Dann verwandten sich die Gesichter mehr und mehr. Was waren es für Monster? Langsam wurde aus ihnen Marius und dessen Meister. Erleichterung machte sich bei Richard breit und er lächelte erschöpft. Als er sich umblickte wusste er dass dies kein Loch war. Sie hatten ihn in den hinteren teil der Kutsche gepackt. Er griff halbherzig nach der Kleidung von Marius.
„ ich habe es nicht …gewollt….wirklich!“ flüsterte er leise. Nie hatte Richard darüber geredet, doch er war egal.
„…ich…habe ihnen nicht…helfen…können….wurde ich…für …mein versagen …auf ewig…bestraft?“ Natürlich würde das für einen Außenstehenden verwirrend wirken. Doch Richard hatte sich schon des öfteren gefragt, besonders unter Alkohol, ob er wegen seiner Unfähigkeit als großer Bruder, dafür bestraft worden ist. Oder war es nur, weil er den Fehler gemacht hatte, überleben zu wollen in einer Gilde, die fast jeden den Tod brachte.
Wieder zog sich ein flüchtiges Lacheln über sein Gesicht, als maRius ihn zusprach durchzuhalten.
"...du...bist ein...seltsamer..." Richard war zu erschöft weiterzureden. er konnte nur noch warten, dass sie ans Ziel kommen würden. Er legte seine Hnad auf dem Arm, wo er die beruhigede Wärme seiner Süßen spüren konnte. Ihm selber war furchtbar kalt.

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