Das Experiment

Dieser blau leuchtende See befindet sich inmitten des Waldes. Gerüchte über magische Kräfte gehen herum, doch das wahre Geheimnis kennen nur die Elfen des Dorfes Eldar, doch die behüten es wie ihr eigenes Leben.
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Re: Das Experiment

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 13. Dezember 2007, 17:35

Sie alle betrachteten ihn, sahen zu, wie Darak Luthrokar – verdammter Mönch – im Wasser kniete und betete. Sie ließen es zu. Dieser Moment gehörte ihm und der Göttin, die ihm nicht nur ein neues Bein, sondern ein neues Leben geschenkt hatte. Neuen Lebenswillen und ... Glaube.

Und erst als Darak sein Gebet beendet und sich mit dem heiligen Wasser des Sternensees reingewaschen hatte, näherte sich der gigantische Berg namens Alma, legte eine Hand auf seine Schulter.

<i>"Du gefällst mir, wenn du lächelst ... und es ist mir eine Ehre, dich an meiner Seite zu wissen ..."</i>
Almas Lächeln erstarb. Irgendwie reichte es immer aus, nur zu erwähnen, dass er etwas an ihr mochte, um ihr anschließend ein Brummen ins Gesicht zu zaubern – aber auch rosige Flecken auf den Wangen. Klein und rundlich. "Red' nicht so einen Unsinn!", brummelte sie zusammen.
<i>"... und bei allen Pickeln dieser Welt ... ich HASSE die Art und Weise wie du einen weckst."</i>
Jetzt lachte Alma wieder. Diese Frau war einfach unglaublich. Sie schnappte Darak um die Hüfte wie einen kleinen Bengel, auch wenn er größer war als sie. Dann klopfte sie ihm gegen die Brust und brachte ein ruppiges "Haha, ja, das hast du NICHT vergessen!" heraus. Schließlich ließ sie ihn wieder los, denn Daraks Augenmerk war zu Lilith geflogen, welche sich nun ebenfalls erhoben hatte und den Schnee von ihrem Kleid klopfte.

<i>"Ist sie nicht eine wahre Pracht? Sie wäre die Trophäe eines jeden Kriegshelden."</i> "Frauen sind für dich Trophäen ... lass sie das nicht wissen. Wir werden nicht gern als OBJEKTE gehandelt."
Doch Darak war schon auf dem Weg ins Gebüsch. Niemand sprach es aus und nur Alma wusste, was er dort trieb. Aber sie versammelte Elfen, Nichtgenannten, Jayna und Lilith um sich und meinte, Darak käme gleich zurück. Dass er noch in der Nähe war, konnten sie schließlich alle hören.
Kurz darauf kehrte er zurück – glücklich und sicherlich um einiges erleichtert.

Sofort war er bei Jayna, klopfte ihr auf die Schultern. Die Heilerin zuckte unter seinen Prankenhänden zusammen, lächelte aber freundlich – vor allem über das Kompliment. Es machte sie glücklich und stolz. Selbst er bestätigte ihr, dass sie den Titel Wunderheilerin verdiente.
Und dann schrie die Frau auf. Darak hatte sie einfach gepackt und über die Schulter geworfen. Im ersten Moment wahrlich erschreckt, lachte die Frau im nächsten sehr heiter. "Schon gut, ich nehme Euren Dank gern an, Darak. Aber bitte lasst mich wieder herunter, haha!" Er dachte gar nicht daran. <i>"AB ZUR SCHENKE!"</i>

Die umstehenden Elfen schauten zu Jayna, doch diese fügte sich mit einem Schulterzucken in ihr Schicksal. Einen so fröhlichen Freigeist wie Darak konnte jetzt niemand aufhalten. So klopfte sie gegen seinen Rücken und meinte nur: "Na dann los!" Diese Frau war sich keinen Spaß zu schade, vor allem nicht unter den derzeitigen Umständen. Der Patient war wohlauf und quietschfidel. Da drückte selbst sie einmal ein Auge zu, hoffte jedoch inständig, er möge ihr nicht den Rock herauf schieben. Immerhin hatte er bereits eine nette, kleine Freundin. Lilith.

Auch die Elfe hatte Darak nicht vergessen, nein, ganz und gar nicht. Jetzt würde er in der Schenke mit Alma, Jayna und dem Nichtgenannten trinken und feiern – anschließend dann mit Lilith in trauter Zweisamkeit und sicher die ganze Nacht hindurch. Ja, darauf freute er sich besonders.
Er nahm ihre Hand, zog sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf. <i>"Dies soll eine Nacht des Glücks werden, Lilith."</i> Die Elfe schmiegte sich an und lächelte schweigend.

So machte sich der "Tross" auf den Weg zurück nach Eldar, allen voran ein lauthals brüllender und fröhlicher Darak. Nicht einmal Alma hatte ihn je so ausgelassen gesehen.


<i>[weiter in der "singenden" Taverne]</i>

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