Wieder ganz unten...

Einst standen hier Wohngeböude, Kasernen und andere wichtige Sachen, wie Martkstände und die Schenken, doch durch ein Beben wurde alles verschüttet und zerstört.
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Wieder ganz unten...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 11. April 2023, 13:43

Syn und Razag kommen von Der Tod steht ihnen gut


Das Öffnen der Türen war ohrenbetäubend und faszinierend gleichermaßen. So etwas schweres dabei zu sehen, wie es durch ausgeklügelte Mechanismen fortbewegt wurde, war für manche magisch, für andere der Inbegriff von Ingenieurskunst. Noch während sich die Türen öffneten, setzte sich die Dunkelelfe wieder in Bewegung und durchschritt das Tor. Hinter dem steinernem Tor aber erwartete man vergebens die Fortsetzung dieser Baukunst. Vor ihnen erstreckte sich ein gewundener Pfad an den Rand einer steinernen Treppe, die hinabführte. Von dort oben hatte man einen wundervollen Blick auf die einstige Größe einer unterirdischen Stadt und die Ausläufer eines Gebirges. „Wir befinden uns in der einstigen Trollstadt Kroar.“, bemerkte Zarrah und ließ ihren Blick schweifen. Man konnte erkennen, dass die Bauwerke einst wundervoll gewesen sein mussten, jetzt aber überwiegend zerstört dalagen. Geröll und Schutt erschwerten hier und dort den gerade Weg, während in der Mitte der Ruine ein Gebäude prunkvoll noch immer der Zerstörung trotzte: „Das ist die Zitadelle, sie blieb als einzige von dem Erdbeben verschont.“, erklärte sie weiter und wandte sich dann um. Just in dem Moment, da Schritte hinter ihnen zu hören waren. Eilig tippelten sie auf dem Boden und mit einem Schnaufen, kam Crystin mit allerhand Sachen und Rucksäcken beladen neben ihnen zum Stehen. Auf ihrer Stirn glitzerten Schweißperlen und sie war ganz außer Atem. Der blaue Blick erwiderte den von Zarrah und sie nickte der Herrin zu. Jener reichte das offenbar, dann wandte sie sich an Razag. „Komm, wir müssen noch ein kleines Stück weiter.“, dann schritt sie die Treppe hinab. Crystin blickte kurz zu Razag ein lächelte flüchtig, ehe ihr Blick auf Syn hängenblieb. „Wir sollten uns beeilen.“, mahnte sie und versuchte noch mal den ganzen Haufen Klimbim zu händeln, den sie trug, ehe sie Zarrah folgte. Bei jedem Schritt klapperte etwas an der Heilerin, doch sie behielt alles fest im Griff. So blieb dem Ork nur, den beiden Frauen zu folgen, während er Syn noch immer im Arm hielt. Das Kaninchen wirkte reichlich schlaff und noch fahler als seine helle Haut ohnehin schon war. Man sah ihm den Blutverlust erheblich an. Synnover selbst war jenseits von klaren Gedanken. Wenn er überhaupt noch dachte. Er hatte kaum genug Kraft, um sich gegen die Enge der Decke zu wehren, noch sich verbal bemerkbar zu machen. Der Weg hatte ihm zugesetzt und er brauchte dringend fachkundige Hilfe. Doch noch war Zarrah nicht darauf zurückgekommen. Noch immer führte sie die kleine Truppe weiter und fand keine Ruhe. Die steinerne Treppe aber schlängelte sich in sanften Windungen tiefer ins Erdreich. Oberhalb ihrer Köpfe erkannte man festes, dickes Gestein und Erde. Ein ebenso massiver Handlauf aus grauem Stein schützte nur bedingt vor einem Absturz der Unachtsamen. Hier und dort war auch er eingebrochen und wirkte manchmal instabil. Am Ende der Treppe angekommen liefen sie auf gepflasterten Wegen, die hier und dort erhoben waren und uneben. Man konnte nur erahnen, dass der Weg mal geebnet gewesen war, doch das erwähnte Erdbeben, hatte selbst davor nicht Halt gemacht. Einstige Häuser, in den Stein selbst geschlagen oder freistehend gebaut, lagen in kümmerlichen Resten ihrer einstigen Erhabenheit. Sie waren gebaut worden für die Ewigkeit und wurden von der Erde zurückgefordert. Die Stadt der Zwerge, die sie einst erbauten und der sie später bewohnenden Trolle, war nur noch eine Ruine. Hier gab es nichts mehr, außer Zerstörung. Allerdings wurde dieser erste Eindruck Lügen gestraft, als sie um die erste Biegung mit meterhohen Schuttbergen traten.

Hier und dort konnte Razag auf einmal Feuer erkennen. Kleine Lagerfeuer, teilweise Zelte und Hütten, die aufgestellt worden waren. Es gab Dreibeine mit blubberndem Wasser oder gar Vieh in Form von Ziegen und Schweinen, die hier herumliefen. Und dann gab es die Bewohner: Ein mächtig großer Troll, mindestens 3 Köpfe größer noch als Razag selbst, trat ihnen plötzlich schwerfällig in den Weg und brachte Zarrah damit zum Stehen. Mit seiner gräulichen Hautfarbe sah er aus wie ein lebendig gewordener Steinhaugen. Große, schwarze Augen glotzten auf die kleine Elfe hinab und in der klobigen Hand hielt er ein… Schwein. Es war nicht mehr lebendig, aber definitiv roh. „Wer da?“, fragte er mit grummeliger Stimme, die an Reibeisen erinnerte. Dann stemmte Zarrah die kleinen Fäuste die die schmale Hüfte, legte den Kopf in den Nacken und rief: „Kronk! Du zu groß geratener Nacktmull, scher dich aus dem Weg!", gebot sie ihm und der Troll glotzte auf sie herab. Ein Sabbertropfen lief ihm aus dem Mund und flog gefährlich auf sie zu, doch im letzten Moment, wich sie mit einem äußerst entspannt wirkenden Schritt zur Seite aus und wurde verschont. Sie blickte mit erhobener Augenbraue auf den Rotzfleck am Boden, der beinahe schon einer Pfütze glich. „Charmant wie immer.“, bemerkte sie als ein Kichern ertönte. Zarrah blickte auf und hinter dem massigen Bein von Kronk kam ein kleiner Troll hervor. „Zarrah’lindae“, ertönte die fiepsige Stimme. Dieser Troll war kaum größer als ein Kind. Er hielt sich an der fleischigen Wade von Kronk fest und grinste der Elfe ins Gesicht. Dann flog sein Blick zu Crystin, Razag und Synnover. „Freunde?“, grinste er und wirkte äußerst diabolisch dabei. Sein Blick flog zurück. „Ach… Eine wie du doch nicht, nicht wahr?“, bemerkte er, erhielt von Zarrah aber keine Reaktion darauf. „Ist alles bereit?“, fragte sie nüchtern und der Kleine nickte. „Oh, ja! Gewiss. Lulu hält ihr Wort“, blitzten die kleinen, gelben Augen auf. Und verrieten so ganz nebenbei und was äußerlich nicht zu erkennen gewesen war, dass das eine Frau war. „Folgt mir! Der Blasse sieht tot aus, nicht, dass Kronk noch Appetit bekommt.“, sprach Lulu und Kronk biss demonstrativ den Kopf des Schweines ab. Die Knochen knirschten und zumindest Crystin japste entsetzt, während man Zarrah erneut nicht anmerkte, was sie davon hielt. Der Riesentroll und die Zwergtroll-Frau machten sich auf den Weg und Zarrah schloss sich ihnen an. Im gemächlich, schwabbeligem Tempo ging es voran und es blieb nur zu hoffen, dass das Ziel nahe wäre.
Zumindest Synnover konnte endlich Hilfe gebrauchen, sonst hätte Razag ihn den gesamten Weg umsonst getragen und er würde als Mahlzeit für Kronk enden. Auf ihrem erneuten Weg durch die einstige Trollstadt, begegneten sie weiteren schaurigen Exemplaren von Riesen- beziehungsweise Zwergtrollen. Sie waren nur noch vereinzelt vertreten und einige von ihnen wirkten desillusioniert oder im Kontrast tatkräftig. Zarrah ließ sich etwas zurückfallen und ging neben Razag einen Moment her. Es war nicht ganz klar, ob sie nur sicheren Abstand zu Kronk’s Ausdünstungen gewinnen wollte oder Razag tatsächlich etwas erklären wollte. Doch sie nutzte die Chance: „Einige sind nach dem Erdbeben zurückgekehrt und versuchen Kroar wieder aufzubauen.“, erzählte sie und ließ den Blick schweifen. Mehr aber würde sie wohl nicht erzählen, denn Kronk und Lulu bogen in eine Gasse ab und führten die Truppe zu einer halbwegs intakten Ruine. Dort stand kaum noch etwas anderes, aber dieses eine Gebäude bot so etwas wie zweifelhaften Komfort. Immerhin musste es mal ein stattliches Anwesen gewesen sein, denn auch ohne Fassade erkannte man die einst imposante Vorhalle. Was auch immer hier mal gewesen war, es war gewiss prunkvoll gewesen. „Is‘ noch aus alter Zeit.“, wusste Kronk und popelte sich einen Sehnerv aus dem Gebiss. Crystin wurde beinahe blasser als Synnover und sie wandte sich schnell ab. Das Mädchen klapperte zu einer runden Stelle in der Mitte dieser einstigen Vorhalle und legte dort endlich ihre ganzen Sachen ab. Sie ächzte leise und kreiste die Schultern, während Zarrah auf einen der Rucksäcke zuging und vor ihm geschmeidig in die Knie ging. Sie fischte eine ordentliche Flasche braun-goldener Flüssigkeit heraus und reichte sie Lulu. „Mit besten Grüßen!“, verabschiedete sie sich und die kleine Trollfrau giggelte erfreut. „Haaa! Immer wieder gern, Zarrah’lindae!“, und klopfte gegen das schwabbelige Bein von Kronk. „Komm Stinker, wir sind fertig.“, sagte sie und Kronk hob zum Abschied die klobige Hand. „Bis morgen!“, es klang wie eine Drohung. Noch einmal fiel sein Blick auf den schlaffen Kaninchenkörper, ehe er sich schwerfällig mit Lulu aus dem Staub machte.

Sobald sie fort waren, drehte sich Zarrah zu Razag. „Los, leg ihn auf eines der Lager.“, befahl sie ruhig und Crystin breitete wie aufs Stichwort einen Schlafsack aus. Zarrah kümmerte sich derweil ums Feuer und baute geschickt eines auf. Wenig später brannte die züngelnde Hitze und ein jeder hatte einen eigenen Schlafsack. Razag sogar einen in seiner Größe, bei dem allerdings trotzdem die Füße rausguckten, er aber zusätzlich eine Decke bekam. Doch bevor er sich hinsetzen konnte, bedeutete Zarrah ihm, ihr zu folgen. Crystin blieb bei Synnover und begann damit, die Decke und den Verband zu entwickeln. Razag aber würde Zarrah folgen müssen. Die Dunkle kletterte leichtfüßig über Geröll und sprang auf den Weg zurück. Sie trug eine einfache Lederhose und ein ebenso, leicht zu großes, weißes Leinenhemd. Auch sie war auf den plötzlichen Aufbruch nicht vorbereitet gewesen. Allerdings schien sie hier auch keine Gefahren zu erwarten. Sie lief selbstbewusst und selbstverständlich durch die Gassen und einzig Razag erntete einige finstere Blicke. Orks und Trolle waren sich nicht so grün, wie Razag’s Hautfarbe vermuten ließ. Trotz ihrer Ähnlichkeiten oder gerade deshalb. Doch niemand behelligte sie. „Wir werden hier einen Moment rasten, bevor wir dann aufbrechen.“, erklärte sie ihm erneut und wirkte stets vollkommen normal dabei. Sie ließ keinen Zweifel offen, ob sie die Ansagen machte oder nicht. Aber sie sprach auch vollkommen normal mit ihrem neuen Sklaven. Bisher hatte sie ihn weder prüfend gemustert noch einer ordentlichen Überprüfung unterzogen. „Wie bist du an Aran’Duran geraten?“, fragte sie mit einem Mal unvermittelt und bog in eine weitere Gasse ab. Am Ende jener konnte Razag Ziegen und Schweine sehen, die in einem provisorischem Zwinger gehalten wurden. Ein massiger Troll starrte ihnen entgegen. „He! Was wollt ihr?!“, blaffte er gleich mal los, woraufhin ihnen ein äußerst fauliger Mundgeruch auffiel. „Ein Schwein bitte. Geschlachtet.“, meinte Zarrah beiläufig und der Troll grunzte. „Sonst noch?“, Zarrah überlegte kurz gespielt. „Am besten, bevor das Tier an Altersschwäche oder deinem Mundgeruch stirbt .“, machte sie Tempo und der Troll stand schwerfällig auf. Er baute sich vor Razag und der Elfe auf und beide mussten den Kopf recken, um ihn anzusehen. Kleine Knopfaugen brannten sich beinahe in ihre Schädel, dann begann der Troll zu lachen. Lauthals, herzlich zu lachen! Er drehte sich um, griff nach dem dünnsten, schwächsten Schwein und wollte ihm gerade den Hals umdrehe, da hielt Zarrah ihn auf; „Warte! Ich zahle, also suche ich eines aus.“, meinte sie. Der Troll grunzte wieder und stellte das Schwein zurück. Zarrah deutete auf ein dickeres und nickte. Der Troll hob die Schultern, grabschte das Gezeigte und brach ihm kurzerhand das Genick als wäre es nichts. Die Dunkle reichte dem Großen einen kleinen Lederbeutel und nickte ihm zu. Dann sah sie Razag an: „Wärst du so freundlich?“, fragte sie und obwohl ihre Worte durchaus freundlich waren, sah man ihren Augen an, dass sie keine Widerworte duldete. Sie würde das Tier nicht tragen können. Dann führte sie der Weg zurück.

Inzwischen hatte Crystin Synnover obenrum entkleidet und wirkte gestresst. Sie hatte reichlich Tücher mit Blut getränkt und sah panisch auf als Zarrah unf Razag mit ihrem Abendessen zurückkehrten. Zarrah’s Miene wurde schlagartig härter. „Was ist?“, fragte sie schneidend und Crystin schniefte. „Ich schaffe es nicht, die Blutung zu stoppen!“, zitterte ihre Stimme und das dunkle Grün legte sich auf die Züge des Kaninchens. Sie sah ihn an. Schweigend, ohne sich zu rühren, während er immer weiter hinabglitt in eine für sie alle unbekannte Welt. Sekunden vergingen. Dann straffte die Dunkle die Schultern und sie nickte „Tu es.“, befahl sie, ohne konkreter zu werden und wandte sich daraufhin ab, um sich um das Fleisch zu kümmern. Allerdings sah sie Razag dabei an: „Schon mal ausgeweidet und zum Braten aufgehängt?“, fragte sie ihn. In ihrem Rücken kniete Crys neben Syn und presste ihre Hände auf seine Wunde am Bauch. Dann erhellte ein warmes, goldenes Licht ihr kleines Versteck und kurz darauf war von der Wunde an Synnover’s Bauch nichts mehr zu sehen. Crystin seufzte und wischte sich die blutigen Hände an einem Tuch ab, ehe sie Syn eine Decke bis zu den Schultern zog. Sie hatte die Wunde geheilt, doch es würde ein wenig dauern, bis er den Blutverlust ausgeglichen hätte. In dieser Zeit waren Crys, Razag und Zarrah unter sich und konnten sich um das Schwein kümmern, damit sie Nahrung hätten. Die Dunkelelfe überließ es derweil Razag, sich darum zu kümmern. Sie bat Crystin zu einem vertraulichen Gespräch, aus dem die Heilerin erneut mit tränennassen Augen zurückkehrte. Trotzdem machte sie wich daran, Razag mit dem Essen zur Hand zu gehen und Crys erwies sich als ebenso versiert im Zubereiten von Speisen. Sie nutzte ihre Feldflasche, um sich vorher gründlich zu reinigen, dann aber kümmerte sie sich darum, dass das Fleisch über dem Feuer am Dreibein nicht verbrannte. Es vergingen ein paar Stunden und allmählich setzte sogar etwas Ruhe ein. Um das Feuer lagen die Schlafsäcke und allerlei Kran, der sich noch nicht näher definieren ließ. Irgendwann würde auch Synnover wieder erwachen und feststellen, dass er zwar noch einen lädierten, linken Arm hatte und auch die Kratzer noch nicht weg waren, aber er sich bedeutend besser fühlte. Die Schmerzen waren weitestgehend weg und nur noch ein Echo in seinen Erinnerungen. Crys saß am Feuer und wollte gerade etwas von dem Fleisch abschneiden, während Zarrah die Rucksäcke überprüfte. Sobald Syn sich rührte, drehte sie sich allerdings gemächlich zu ihm um und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wartete noch einen Moment, damit er auch wirklich aufnahmefähig wäre und sah auf ihn herab. „Habe ich nicht klar gemacht, dass ihr euch ausruhen solltet?“, fragte sie mit leiser aber nicht schwer zu verstehender Stimme. „Stattdessen lässt du deine Finger nicht von Crystin und riskierst alles?“, fuhr sie fort und schaffte es trotz der bissigen Worte, furchtbar neutral zu klingen. Ihr Blick bohrte sich in seinen. Crystin errötete immens und hatte sehr viel zu tun auf einmal, sodass sie sich auf das Schneiden des Fleisches konzentrierte. Die Stille, die Zarrah’s Worten folgte könnte man durchaus als unangenehm bezeichnen.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Donnerstag 13. April 2023, 13:06

Synnover konnte sich fast glücklich schätzen, dass seine Wunde aufgerissen war. Der damit verbundene Blutverlust schickte ihn nämlich in eine tiefe Bewusstlosigkeit, so dass er sich nicht nur den Fluchtweg ersparte, indem er sich tragen ließ, sondern auch nicht mit der Enge der Untergrundtunnel direkt konfrontiert wurde. Es hätte wahrscheinlich die blanke Angst in ihm geweckt. Dass er in seinem Delirium aber bereits Einblicke in seine Vergangenheit gab - wenngleich kryptisch - bekam er ebenfalls nicht mit. Synnovers Geist kreiste in einem Wirbel immer wiederkehrender Schwärze. Was Traum oder Wirklichkeit wahr, konnte er nicht sagen. Überhaupt fiel es ihm schwer, Schlussfolgerungen aus dem Chaos zu ziehen, das ihn befiel. Während seine Gefährten nämlich unter Zarrahs Führung das Erdreich, sowie die sagenhafte Trollstadt Kroar inklusive ihrer Einwohner kennenlernten, taumelte Syn durch eine Bilderflut, die unmöglich Manthalas Werk hatte sein können. So seltsame Träume schuf sie doch nicht.
Auch sein Weg führte durch Gänge aus Erde, Gestein und Sand. Es roch allerdings nach der Mischung aus Unrat und feuchten Pflastersteinen, denn Synnover kannte den Duft verregneter Wälder und Wiesen nicht. Für ihn gab es nur das, was Morgeria ausdünstete. Sein Traum kreiste daher um das Bekannte, das er mit bizarren Eindrücken verflocht. Syns Ohren hingen ihm tief in die Stirn. Sie waren pelzig, lang und mit abgerundeten Spitzen. Das Fell war weiß und schön wie seine Haare. Er wusste, dass es silbern glänzte, wenn Sonnenlicht darauf fiel, aber derzeit herrschte Dunkelheit. Er konnte wenig mehr sehen als den steinigen Pfad vor sich, fühlte sich durch die Wände ringsum aber eingeengt. Zusätzliches Unbehagen bereitete ihm der viel zu enge Samtfrack, den er trug. Unter anderen Umständen hätte er Form und Schnitt des Kleidungsstückes bestimmt gelobt. Jetzt aber schnürte es ihm nur den Brustkorb zusammen. Wer hatte ihm darunter nur ein Korsett angelegt, dass er nicht atmen konnte?! Er kam ja nicht einmal anständig voran. Das Frack behinderte auch seine Beinfreiheit, so dass er gezwungen war, durch die engen Felsengänge zu hopsen, um seinem Namen alle Ehre zu machen. Dabei fiel ihm unentwegt ein goldenes Stundenglas aus der Rocktasche. Viel Sand fand sich nicht mehr darin und er wusste, dass einiges davon in blutroten Körnern zu Boden rieselte, wenn er sich zu wild bewegte. Das Stundenglas besaß nämlich einen Riss und wenn er ihn zu lange betrachtete, grinste ihn die Reflektion von Ferrix'thas dunkelelfischer Fratze aus dem Glas entgegen. "Zu spät", lachte sein Kombattant. "Du kommst zu spät!"
Syn stutzte und bremste sein Herumhüpfen ab. Er musterte den kleinen Zeitmesser länger. Plötzlich verwandelte sich das Bild auf dem Glas, löste sich und neben ihm erschien die schlanke Gestalt einer Frau. Ihre Haut war dunkel und stand im Kontrast zu ihrem silberweißen Haar, das sie sich am Hinterkopf, genau zentriert zwischen ihren Spitzohren, zusammengebunden hatte. Gern hätte Synnover sich nach dem Band ausgestreckt, um es zu lösen, aber er konnte seine Arme überhaupt nicht bewegen. Einer steckte im Frack fest, während der andere ... Syn erschrak. Sein linker Arm war zu einer verfaulten Erinnerung aus Fleisch verkommen. Der Knochen blitzte hindurch, während ihm das Gewebe in klebrigen, dunkelroten Brocken vom Gliedmaß tropfte.
"Zu spät", sagte nun auch die Dunkelelfe. Ihre tiefgrünen Augen fokussierten ihn und wurden ebenfalls rot, bis sie ausliefen. "Du kommst zu spät und jetzt trägst du die Konsequenzen. Hättest du mal auf mich gehört..." Syn blinzelte verwirrt, als sie seinem Gesicht ganz nahe kam. "Hab ich dir nicht gesagt, du sollst mich küssen?" Ihr Mundwinkel zuckte empor. Ohja, da war es. Sie sagte es ihm wieder. Er reckte sich, um ihrer Forderung Folge zu leisten. Sie aber packte sein goldenes Stundenglas und musterte es mit leeren Augenhöhlen, in denen nur noch zwei winzige ,blaue Sterne glommen. Syn musste zwangsläufig an Crystins schöne Augen denken. Anschließend wurde er jedoch erneut von der Dunkelelfe abgelenkt. Wie hieß sie noch gleich? "Wir müssen uns beeilen. Kronk! Trag ihn!"
Synnover öffnete die ungeküssten Lippen, doch brachte keine Frage hervor. Er sah nur, wie sich ein grüngrauer Wall in seinen Weg schob. Die linke Schulter war aufgerissen. Die Wunde besaß die Form einer Bärentatze. "Kontraindiziert", donnerte die mächtige Stimme des Orks, der ihm gegenüber stand und dann seine fleischige Lanze erhob, von deren Spitze ein goldener Ring baumelte. Warum nannte die Elfe ihn Kronk? Das war doch Razag!
"Raz...", murmelte Synnover und diese Silbe verließ nicht nur in seinem Traum seine Lippen. Es war das einzige, was er während der Flucht des Trios durch unterirdische Gänge, an den Trollen vorbei und bis zum Zusammentreffen mit Crystin von sich gab. Einmal nur, leise und kraftlos. In seinem Traum klang es stärker und doch ging auch der dort gezeigte Razag nicht darauf ein. Er wedelte mit seiner Lanze, als die Elfe erschien. Sie hob erneut das Stundenglas an. "Wir haben keine Zeit. Er kommt zu spät, zu spät. Na los, trag ihn endlich." Sie band ein Seil um Razags goldenen Intimschmuck, dass er freudig aufgrunzte. Dann veränderte sich seine Form und er ging dabei auf alle Viere. Hände verwandelten sich in Hufe. Seine Nase wurde rund und erinnerte plötzlich an einen Knopf, aus der der goldene Ring nun heraus hing. Die Lanze schob sich über seinen Hintern, wurde schmaler und kürzer, während sie sich ringelte. Das graugrüne Riesenschwein Razag gab ein zufriedenes "Oink!" von sich. Warum er als Schwein immer noch Krz'ner sprach, wollte sich Syn nicht ganz erschließen. Aber wenigstens musste er nun nur noch ein einziges Mal hopsen, nämlich auf den borstigen Rücken des Tieres. Schon konnte er es sich dort gemütlich machen und die Reise ging los. Die namenlose, aber schöne Elfe führte das Schwein am Ring voran und Syn betrachtete die Umgebung. Aus den Felsen wuchsen kleine Muscheln, umrahmt von aufgemalten Sternen. Einige der Muscheln öffneten sich und zeigten ihm glänzend blaue Perlen oder sogar gleich Crystins ganzes Gesicht. Es hatte einen ekstatischen Ausdruck angenommen. Sie weinte aber, so dass goldene Tränenspuren die Umgebung und den Fels erhellten, an dem ihre Muschelform klebte. "Zu spät, du kommst zu spät", wimmerten die Mädchen in den Muscheln. Sie sangen es im Chor, während Syn an ihnen vorüber zog.
Endlich erreichte er einen riesigen, weiten Raum und sofort ging sein Herz auf. Tiefrote Vorhänge, wandhohe Fenster mit Blick auf einen handgemalten Sternenhimmel. In einer Ecke lag Ferrix'thas Leichnam und im Vorbeigehen ließ Synnover seine Hasenohren auf ihn fallen. Razag setzte ihn daraufhin am schönsten Platz des Raumes ab: auf dem weichen, großen Himmelbett, das jetzt ihm gehörte. Er hatte hart dafür gearbeitet und es sich verdient, für immer darin zu liegen. Er hatte alles dafür gegeben!
"Fast alles", durchschnitt die feste Stimme der Dunkelelfe seine Gedanken. Erneut hob sie das Stundenglas an. Nur noch wenige rote Sandkörner glitzerten darin. "Du kommst zu spät, um es zu ändern. Uns bleibt nichts Anderes mehr übrig."
Er blinzelte erneut im Traum. Aber er hatte alles gegeben. Er hatte so hart dafür gekämpft, mit so vielen Frauen geschlafen und jeden Feind besiegt. Er hatte ein Anrecht auf diese Belohnung! "Du hast versagt ... und mir nicht gehorcht."
Der Kuss. Er hatte sie nicht lang genug geküsst. Er hatte sie nicht berührt. Syn reckte die Lippen der Elfe entgegen, aber sie trat zurück. "Du kommst zu spät." Nein! Sie durfte ihn nicht einfach so abweisen. Er hatte alles gegeben. Fast alles! Er würde auch sein Letztes noch geben, um den verdienten Lohn zu erhalten!
"So ist es Recht." Die Worte umgarnten sein Gehör wie weicher Samt. Sie flossen hinein und verteilten sich als goldene Schicht Honig auf seiner Seele. So viel sprach der Mann doch sonst nicht, welcher nun in Synnovers Blickfeld trat. Er trug blutrote Gewänder und einen königlichen Umhang. Auf seinem Haupt ruhte die dazu passende Krone mit den tiefgrünen Juwelenaugen der Dunkelelfe. Sie schauten auf ihn herab, ebenso wie die gleichfarbigen Iriden des Königs. Er berührte Syns Wange und jener hob das Kinn etwas an. Gern wäre er näher gekrochen, doch der enge Frack ließ es nicht zu. Dabei wollte er sich in der Gunst seines Königs sonnen. Er wollte ihm zeigen, dass er es wert war und sich alles hier verdient hatte. Er wollte nun wirklich alles geben. Der König nickte. "Ja, das musst du auch. Deshalb sage ich: AB MIT DEM KOPF!"
Karrish riss den blutroten Königsumhang auf, damit Razag darunter auf Synnover zulaufen konnte. Der Ork riss sich den abgebrochenen Hauer aus dem Maul und schwang ihn, während er sich bereits in ein Henkersbeil verwandelte. "Jaha, ab mit seinem Kopf!", rief Karrish euphorisch und tyrannisch, aber Synnover sah nur noch das Tiefgrün seiner Kronenjuwelen und hörte die sinnliche Stimme der Elfe: "Zu spät."
Er riss die Augen auf und atmete tief ein. Eben noch hatte sich das knochenbleiche Beil auf seinen Hals zubewegt. Nun aber sah Synnover über sich lediglich dunkles Gestein und die Überreste irgendeiner Ruine, die eindeutig nicht dem morgerianischen Baustil entsprach. Er runzelte die Stirn und atmete tief aus. Die Enge war verschwunden, zusammen mit einem Großteil seines Unbehagens. Dafür nahm Orientierungslosigkeit ihren Platz ein. Weil aber der Schrecken des Traumes noch in seinem Inneren nachhallte, wagte das weiße Kaninchen zunächst nicht, sich zu rühren. Es wartete und konzentrierte sich langsam auf die Sinne, die ihm zur Verfügung standen. Sein Gehör verriet ihm wenig. Alles wirkte irgendwie dumpf, obwohl der Raum über ihm weit war. Ebenso war es die Dunkelheit. Nur von der Seite flackerte Licht mit dem leisen Knistern eines Feuers. Wenigstens so viel nahm er wahr. Die Wärme drang auch langsam bis zu ihm durch, zusammen mit dem Gefühl von Stoff auf seinem Körper. Etwas bedeckte ihn, hielt ihn warm. Sein Körper fühlte sich steif an, aber der Schmerz in seiner Hüfte hatte geendet. Syn testete es, indem er sich nun doch leicht rührte. Er drehte sich vorsichtig etwas, bewegte den Kopf und schaute nun zu einem Lagerfeuer herüber, an dem die Konturen bekannter Gestalten zu erkennen waren. Er glaubte zumindest, Razag und Crystin auszumachen, zusammen mit dem Duft von gebratenem Schwein. Trotzdem konnte er sich nicht genau erklären, wie es zu dieser Szenerie kam. Was war passiert? Wo befanden sie sich? Träumte er immer noch?
Er zog beide Arme unter der Decke hervor, wollte sich aufsetzen. Das musste warten. Er spürte bereits, wieviel Kraft ihn allein diese leichte Bewegung kostete. So blieb er liegen. Dafür schob sich das Gesicht einer Dunkelelfe in sein Sichtfeld. Die Elfe aus seinem Traum.
"Zar...rah'indae..."
Sie verschränkte die Arme. Dieses so vertraute Bild holte ihn derart ab, dass er nicht anders konnte, als schwach zu lächeln. Sie erwiderte es nicht. Zu schade, es gab keinen gehobenen Mundwinkel für ihn. Ich hab sie nicht lang genug geküsst..., huschte ein Gedanke durch seinen Geist. Dann aber sprach Zarrah und lenkte so seine Aufmerksamkeit auf sich: "Habe ich nicht klar gemacht, dass ihr euch ausruhen solltet? Stattdessen lässt du deine Finger nicht von Crystin und riskierst alles?"
So langsam dämmerte es Syn. Die Erinnerungen kehrten zurück. Bilder an Crystins erregtes Gesicht, ihre großen Augen ob seiner Zärtlichkeiten und dann der alles zerreißende Schmerz der ebenfalls gerissenen Wunde. Syns Augen zuckten und er schob seine Hand wieder unter die Decke. Er berührte die Stelle, an der jeglicher Schmerz fehlte. Aber nicht nur das, der Riss selbst schien verschwunden zu sein! Er fühlte die Glätte einer ebenen Haut anstelle einer Naht oder Schorf. Als wäre nie etwas geschehen! Seine Augen wanderten wieder zu Zarrah herauf, blieben eine Weile an ihrem Grün hängen. "Hör zu", bat er sie und atmete dann tief aus. Er hatte Durst. Entsprechend heiser und kratzig kam ihm der Klang seiner eigenen Stimme vor. Trotzdem zwang er sich zu einem Rapport. Er musste sich erklären. "Ich hab versucht, deinen Anweisungen zu folgen ... Ausruhen und gesund werden. Beides ... klappt auf gestapelten Säcken nicht wirklich. Aber Crystin ... sie hatte ein Bett und war bereit, es zu teilen. Ich hab ihr lediglich für ... all ihre harte Arbeit danken wollen." Er schmunzelte bei dem Gedanken an das Bild, das die kleine Heilerin ihm geschenkt hatte. Ihr erregter Körper, der verklärte Blick. Balsam für sein Selbstbewusstsein. "Ich hab ja nicht ahnen können, dass sie ... so unerfahren ist! Aber ich war gut! Und zärtlich ... sie kann nicht abstreiten, dass ich mich bemüht habe. Ich war gut zu ihr." Der Beste! Ich habe alles gegeben, um mir dieses Bett zu verd... Worte aus seinem Traum mischten sich mit seinen eigenen Gedanken und ließen Syn stutzen. Fast alles. Er seufzte. "Ich hätte es zu ihrer vollen Zufriedenheit beendet, wenn nicht dieses Unglück passiert wäre. Ich hätte mir die Voraussetzungen für eine bessere Genesung verdient ... und deine Anweisungen befolgt. Nein, warte, hör zu!" Syn hob seine unverletzte Hand, um sie am Reden zu hindern. Er bemerkte jedoch schnell, wie erschöpft er noch immer war. So ließ er sie zurück auf die Decke sinken. "Ich weiß, mich erwarten eine Standpauke und eine Strafe als Konsequenz für das ... Missgeschick. Belehre mich und beschimpfe mich und bestrafe mich - ich werd's akzeptieren." Er kannte seine Position. Sie war wieder ganz unten. Er hatte keine andere Wahl als sich erneut nach oben zu arbeiten und auch wenn es ihm nicht gefiel, würde er nun häufiger wieder stillschweigend einstecken müssen. Nun, je nachdem wie man Stillschweigen definierte. Syn besaß sein eigenes Maß. "Ich hör mir den Tadel an und trage die Konsequenzen. Ich werde mir beides zu Herzen nehmen ... Herrin. Aber lass es uns bitte auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem ich mich besser fühle. Dann kann ich dir auch aufmerksamer zuhören." Er schloss kurz die Augen, um einmal zu schlucken. Seine Kehle war staubtrocken wie der Boden der Schwarzen Arena.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Donnerstag 13. April 2023, 17:14

Raz Daumen war während der Flucht unbewusst über Zarrahs Rücken gewandert und hatte vor allem ihn beruhigt, genauso wie ihr Duft es getan hatte. Jegliche Reaktion seitens der Dunkelelfe, schrieb er der allgemeinen Situation zu. Danach war er so leise es ging ihr den langen Weg gefolgt und hatte versucht Syn so ruhig zu halten wie er es eben schaffte. Sein kleiner Kumpel Rammellappen blutete still vor sich hin und Raz konnte daran nichts ändern. Die Frustration darüber nagte an ihm. Helfen konnte er nicht.
Wo ist nur Cris...???
Als dann endlich Cris wieder hinter ihnen auftauchte atmete er erleichtert auf und wollte Syn gerade ganz selbstverständlich ablegen, damit die Heilerin ihr Werk tun konnte, aber Zarrah ging einfach weiter.
...Äh? ...gut... dann weiter...wahrscheinlich ist es hier noch zu gefährlich...
Also trabte er wieder breitbeinig hinter ihr her und bot sogar noch seinen freien Arm an, falls Cris von ihrer Last etwas darüber hängen wollte. Raz überschätzte sich dabei allerdings einmal mehr, was schnell zu erkennen war. Auch wer war noch schwer verletzt und wenn auch stark an Muskeln, so doch eben derzeit schwach an Ausdauer. Zum Glück wog das Karnickel nicht viel, sonst wäre Raz vielleicht auch noch seine Narbe geplatzt, die er von Ferrix Dolchstoß kurz oberhalb seiner Hüfte erhalten hatte. Aber Raz war nicht nur ein großer Mann mit viel Muskeln die das schlimmste abgehalten hatten, er war ein guter Sklave und trug brav seinen Kumpel, nein er sorgte sich sogar ehrlich um den kleinen Mann! Sein Blick hatte etwas unstetes, und nahm nicht all zu viel von der Umgebung auf. Sofort, als er den Befehl bekam Syn abzulegen, tat er das so sanft er konnte und hoffte sogleich, dass Cris ihr magisches Werk tun würde... doch da nahm Zarrah ihn mit zum hiesigen Fleischer.
Noch eine Unterbrechung...
Auch dort wurde er wieder zum tragen gebraucht. Als sie dann zurück kehrten, hatte Cris immernoch nicht gehandelt, aber Zarrah erlaubte es dann endlich.
Ach das ist doch alles Mist.
Manchmal... eben in solchen Situationen war er das Warten auf Befehle leid. Blinzelnd sah Raz zu wie das heilende Licht ihr kleines Lager erfüllte.
...na endlich...!!!
Er lächelte kurz erleichtert und widmete sich dann dem Ausweiden des Schweins. Ausweiden konnte er gut – Kochen ... nun ... nicht so gut. In seiner Kindheit waren die Frauen dafür zuständig gewesen und später, hatte er fertiges Essen vorgesetzt bekommen, aber auch hier kam Cris zu Hilfe. Auf der Großen Orka hatte er seine Nahrung roh verspeist, so war das hier wie ein Festmahl und er ließ die Leber für Syn übrig, da dieser besonders kräftigende Eigenschaften zugeschrieben wurde. Leber und Herz einer Beute gehörten immer dem Stärksten, aber syn brauchte nun Stärke. Ob der Rammler sie auch mögen würde, stand wo anders geschrieben. Raz und Cris kümmerten sich ums Essen und wo er das Grobe übernahm, wirkte sie im Feinen. Still arbeiteten sie nebeneinander und der Ork schaute nur ab und an über die Schulter zu Syn.
Sein Kumpel hatte auf dem Weg hier her nur einmal kurz ein Wort gesagt und das war Razags Name. Das hatte der große Orkmann nicht vergessen. Jetzt erwachte er endlich und sah in das Gesicht seiner Herrin und Raz ließ es sich nicht nehmen hin zu hören.
"Zar...rah'indae..."
Sie verschränkte die Arme.
„Habe ich nicht klar gemacht, dass ihr euch ausruhen solltet?..“
Jetzt kommt also die Standpauke...
„... Stattdessen lässt du deine Finger nicht von Crystin und riskierst alles?"
Raz rührte sich nicht. Nur sein Kiefergelenk knirschte leise, ob des Drucks seiner Zähne.
"Hör zu"
, bat Syn seine Herrin. Die Stimme des Rammlers klang heiser und kratzig.
"Ich hab versucht, deinen Anweisungen zu folgen ... Ausruhen und gesund werden. Beides ... klappt auf gestapelten Säcken nicht wirklich. Aber Crystin ... sie hatte ein Bett und war bereit, es zu teilen. Ich hab ihr lediglich für ... all ihre harte Arbeit danken wollen... Ich hab ja nicht ahnen können, dass sie ... so unerfahren ist!“
Etwas aus seinem Traum hallte in Raz nach...
...unerfahren. Jaaaaaa ja...ich weis, Nalia! Ich kann dich fast nörgeln hören Wasserkopf! Sie kann jaaa nichts dafür.
„ Aber ich war gut! Und zärtlich ...“
Trotzdem ist es geschehen und damit muss ich jetzt klar kommen.
„Sie kann nicht abstreiten, dass ich mich bemüht habe. Ich war gut zu ihr... Ich hätte es zu ihrer vollen Zufriedenheit beendet, wenn nicht dieses Unglück passiert wäre.“
Raz schloss die Augen, denn sonst hätte er Cris fragend angesehen, ob sie denn wirklich zufrieden war. Doch sein Blick hätte auch zu viel von seinen Emotionen verraten, also schluckte er einfach und drehte weiter das Fleisch über dem lodernden Feuer.
Also hat Syn es ihr... sie ...verführt, aber nicht zu Ende gebracht. - Na wenigstens gibt’s dann keine kleinen Kanickel in neun Monaten zu versorgen.
Syn sprach derweil schon weiter.
„Ich hätte mir die Voraussetzungen für eine bessere Genesung verdient ... und deine Anweisungen befolgt.“
In dem er die Heilerin verführt?..?Na jaaa... das ist wohl Auslegungssache... aber gut. Außer... es war sein Auftrag...oh... Hat Zarrah ihm das vielleicht befohlen??? Er war ja kurz mal draußen... vielleicht hat da... Dann...
...
„Nein, warte, hör zu!"
Raz Hand drehte weiter mechanisch das Schweinefleisch über dem Feuer. Der Blick in die Flammen war sein Fokus, während er weiter zuhörte und versuchte zu verstehen.
"...Ich weiß, mich erwarten eine Standpauke und eine Strafe als Konsequenz für das ... Missgeschick. Belehre mich und beschimpfe mich und bestrafe mich - ich werd's akzeptieren... Ich hör mir den Tadel an und trage die Konsequenzen. Ich werde mir beides zu Herzen nehmen ... Herrin. Aber lass es uns bitte auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem ich mich besser fühle. Dann kann ich dir auch aufmerksamer zuhören."
Raz senkte den Kopf so weit, dass man ihm nichts ins Gesicht schauen konnte.
...schlau gesprochen. Rammellappen hat ein schlaues Köpfchen. '“Mach was du willst, aber bitte nicht jetzt“...Ein Spiel auf Zeit. So beruhigen sich die meisten Herrschaften erst einmal und die Strafe fällt dann niedriger aus.
Dann dehnte er den Nacken einmal langsam nach links und einmal langsam nach rechts, stand auf und griff nach etwas zu trinken. Zu Chris meinte er:
„Bitte dreh weiter, sonst brennt es an.“
Dann ging er zu Syn, trat an sein Lager und reichte seinem Kumpel das Wasser.
„Für deine raue Kehle, Kumpel.“
Und ganz nebenbei fiel vielleicht irgendjemand auf, dass Raz immernoch nur seinen Verband um die Lenden trug – kaum mehr als ein breiterer Gürtel der seine Wunde an der Hüfte verdeckte, hinten kaum mehr als ein Band zwischen den muskulösen Backen und vorne den überlappenden Verbandsbeutel, der so etwas wie eine Art Unterhose bildete. Ob jemand an seine Kleidung gedacht hatte? Ansonsten musste er wohl noch ein Weilchen im sexy Mumien-Stil herum laufen. Raz war es gleich, aber sein Anblick könnte vielleicht den ein oder anderen stören...irritieren...oder auch anekeln, wenn man an die Trolle dachte. Schönheit lag ja bekanntlich im Auge des Betrachters.
...
Das sie tatsächlich Morgeria verlassen hatten...war noch nicht bei ihm angekommen.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Erzähler » Sonntag 16. April 2023, 17:02

Ihr Leben hätte bedeutend anders verlaufen sollen. Grundsätzlich hätte sich Razag als großer Ork einen Namen machen können und unter seinesgleichen vielleicht ein kraftvoller Vertreter seiner Art werden können, wenn sich das Schicksal nicht eingemischt hätte. Und Synnover wäre vielleicht niemals so tief gefallen, wenn die Dinge anders gelaufen wären. Razag erinnerte sich nur noch rudimentär an das Leben außerhalb von Sklaverei und schwarzem Stein, während Syn nichts mehr über seine Herkunft wusste. Allerdings waren beide, solange sie denken konnten, nicht mehr außerhalb von Morgeria geworden. Die Stadt mit ihren hohen Türmen und nach Dreck starrenden Gassen, war ihr Zuhause geworden und hatte sich ihre Seelen einverleibt. Und dabei kannte keiner von ihnen alles aus der Stadt. Sie durften sich nur höchst selten frei bewegen und dann auch nur ausgewählte Routen, die streng von ihren Herren und Herrinnen vorgegeben wurden. Es war eine vorgegaukelte Freiheit, die sie beide als solche akzeptierten. Ihre ersten Bewegungen also in einer für sie fremden Welt, konnten weder Synnover noch Razag bewusst wahrnehmen. Razag hatte viel zu sehr damit zu tun, sich um das zusätzliche Gewicht von dem Kaninchen zu kümmern und sich um dessen Zustand zu sorgen als dass er hätte wahrnehmen können, wo er sich befand. Dass sich hier in der neuen Stadt die Beschaffenheiten der Bauten änderte, dass es eine Stadt in einer Höhle war, die einst imposant aus dem massiven Stein gehauen wurde. Dass die Ruinen von großer Baukunst zeugten, die vor dem Erdbeben der ganze Stolz der Erbauer gewesen sein mussten. Razag konzentrierte sämtliche Sinne auf sich und Synnover, dass er das alles nicht wirklich wahrnahm. Und Syn? Er war bereits in einen diffusen Traum gefallen, der den hohen Blutverlust zu kompensieren versuchte. Er fand sich zwischen losen Traumsträngen, Wunschvorstellungen und Wahn wieder, der ihm einen Verlauf der Dinge auf der Flucht vorgaukelte, den er wohl nach dem Aufwachen kaum noch wiedergeben könnte. So waren die ersten Schritte in einem neuen Leben unerkannt verstrichen und endeten in einem hohen Bauwerk, das ebenfalls nur noch mehr Ruine, denn anderes war. Aber es reichte, damit sie sicher rasten und für einen Moment die Flucht unterbrechen konnten.
Zarrah indes sorgte nicht nur für Sicherheit, sondern auch für Nahrung. Zusammen mit Razag kaufte sie einem Troll ein fettes Schwein ab, dass nur kurz darauf von Razag ausgenommen und vorbereitet wurde, um es zu braten. Dass der Ork sich nicht sehr gesprächig auf ihrem Weg zeigte, nahm die Dunkle zur Kenntnis und verhielt sich dementsprechend. Auch sie stellte die ohnehin wenigen Worte wieder ein und wies ihn lediglich die eine oder andere Aufgabe zu. Crystin biss sie vermutlich die Zunge ab, während sie demütig jegliche Aufgabe übernahm, die sie finden konnte. Ihr war die Situation wohl am unangenehmsten, denn sie bemühte sich sichtlich um Wiedergutmachung. Nur kurz war sie mit Zarrah verschwunden und es hatte wohl eine Unterredung stattgefunden, wie sich wenig später zeigen sollte.

Die Dunkelelfe verfiel nach ihrem Gespräch mit Crys in dumpfes Brüten. Sie hielt sich vom Feuer fern, achtete nicht darauf, ob Razag seine Arbeit machte und ließ auch Crystin in Ruhe. Allerdings brauchte man sie nicht in und auswendig zu kennen, um zu erahnen, dass es in ihr arbeitete. Immer wieder musterte sie das noch schlafende Kaninchen, kontrollierte dann ihre Habe, bis es endlich erwachte. Ihre Worte fielen schneidend aus. Ihre Mimik und Gestik verspotteten Synnover mit Neutralität. Sie fuderte nicht und sie ließ nicht durchblicken, was sie von den Informationen persönlich hielt. Sie stellte lediglich die Lage dar und erwartete auch eine Antwort. Und während sich eine unangenehme Stille ausbreitete, kümmerten sich Razag und Crys weiter am Feuer, um das Essen. Razag jedoch versuchte Crystin nicht zu nahe zu kommen oder überhaupt das Gespräch zu suchen. Er war tiefer verletzt als er sich vielleicht eingestehen wollte und schaffte es bisher nicht, die einstige Nähe zu Crys wieder aufleben zu lassen. Für ihn machte das ohnehin keinen Sinn, denn in seinem absurden Traum mit Nalia, hatte er sich darauf versteift, dass sich Crystin für das Kaninchen entschieden hatte. "Zar...rah'lindae... Hör zu“, er lächelte. Sie nicht. Zarrah wartete mit ihrem dunklen Grün ab, bis er sich erklären würde. "Ich hab versucht, deinen Anweisungen zu folgen ... Ausruhen und gesund werden. Beides ... klappt auf gestapelten Säcken nicht wirklich. Aber Crystin ... sie hatte ein Bett und war bereit, es zu teilen. Ich hab ihr lediglich für ... all ihre harte Arbeit danken wollen.“ Wieder schmunzelte er und Zarrah’s Blick verengte sich für ein paar Sekunden. Ihr Blick wich nicht aus seinem Gesicht als würde sie ihn studieren. Crystin hingegen verbrannte sich gerade ein wenig an dem heißen Fleisch und steckte den Finger in den Mund, um den Schmerz zu lindern. Auch sie hörte seine kratzigen Worte, doch war ihr das so unangenehm, dass sie ihren Blick gesenkt hielt und ihre Wangen noch dunkler wurden. Selbst Razag mochte nicht zu ihr sehen und kümmerte sich instinktiv um etwas Wasser. "Ich hab ja nicht ahnen können, dass sie ... so unerfahren ist! Aber ich war gut! Und zärtlich ... sie kann nicht abstreiten, dass ich mich bemüht habe. Ich war gut zu ihr. Ich hätte es zu ihrer vollen Zufriedenheit beendet, wenn nicht dieses Unglück passiert wäre. Ich hätte mir die Voraussetzungen für eine bessere Genesung verdient ... und deine Anweisungen befolgt.“ Die Gedanken des Orks, während er hören musste, wie Syn ungeniert davon berichtete, wie er Crystin verführt und es ihr sogar gefallen hatte, ließen ihn in den Wasserbecher starren. Und seine Gedanken schwammen zurück zur Nalia, die ihm in den Ohren lag mit der Unschuld der Heilerin. Doch anstatt, dass er sich nur erinnerte, sah er Nalia plötzlich als kleinen Ausschnitt in der sich spiegelnden Wasseroberfläche. Sie grinste wissend. Glaubst du wirklich, die Dunkelelfe befiehlt ihm, die Heilerin zu verführen?!, fragte Nalia den Ork in Gedanken und ihr Spiegelbild hob tadelnd eine Augenbraue. Sieh‘ dir das Mädchen doch mal an, Holzkopf! Die platzt gleich vor Scham!, bemerkte die Aquadin und deutete auf Crystin, die sich immer kleiner machte und überhaupt nicht glücklich aussah.
Dann aber lächelte Nalia Razag an. Sei nicht so gekränkt! Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, Razag! und schon verschwand die Aquadin wieder von der kleinen Oberfläche des Trinkgefäßes.

Zarrah holte in dem Moment gerade Luft, als Syn ihr Einhalt gebot: Nein, warte, hör zu!" Sie klappte den Mund wieder zu. Doch ihr Kiefer mahlte fest aufeinander. Ihre Augen blitzten. Synnover redete sich um Kopf und Kragen – aber sie hörte zu. "Ich weiß, mich erwarten eine Standpauke und eine Strafe als Konsequenz für das ... Missgeschick. Belehre mich und beschimpfe mich und bestrafe mich - ich werd's akzeptieren. Ich hör mir den Tadel an und trage die Konsequenzen. Ich werde mir beides zu Herzen nehmen ... Herrin. Aber lass es uns bitte auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem ich mich besser fühle. Dann kann ich dir auch aufmerksamer zuhören." Stille. Dafür sprühten ihre Augen regelrecht Funken. Eine kleine Ader zeichnete sich auf ihrem ansonsten ebenmäßigen Gesicht ab und pochte unablässig. Razag unterbrach den Funkenflug für einen Moment, denn er hatte sich inzwischen aufgerappelt und bemühte sich, ein guter Kumpel zu sein. Trotz allem, was vorgefallen war. Er reichte Syn etwas zum Trinken und schob Zarrah damit für einen Moment zur Seite. Ihr Blick ruhte weiterhin auf dem Kaninchen und noch immer arbeitete ihr Kiefer. Ihre Fingerspitzen gruben sich in ihren Oberarm. Sie wartete. Dann riss ihr Blick ab und sie betrachtete den lädierten Ork. „Crys!“, schnitt endlich ihre Stimme durch die ekelhafte Stille, die wirkte, als wäre sie der Vorbote eines Unwetters. Die Heilerin zuckte unter der Kälte der Stimme zusammen und kam schleunigst auf die Beine. Sie nickte, zum Zeichen, dass sie hörte. „Kümmere dich auch um Razag’s Wunde. Er hat seine Aufgabe gut gemacht.“, bemerkte sie und Crystin’s Blick flackerte. Sie sah unsicher zum Ork und nickte gehorsam. Dann aber glitt der dunkelgrüne Blick zurück zu Syn. „Er ist gehorsam.“, bemerkte sie und ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, wen sie damit meinte. „Gehorsam wird belohnt. Du hast keine Belohnung verdient und doch musste Crystin dein Leben retten, aufgrund deiner dummen Entscheidung!“, sie wartete nicht, bis es ihm genehm wäre. Sie kam seiner Bitte nicht nach. „Du wirst schnell merken, Syn, dass es hier nicht ausreicht ein vermeintlich guter Sklave zu sein!“, fuhr sie schneidend fort und öffnete die Arme, sodass sie an ihrem Körper hinunterhingen. „Ich muss mich darauf verlassen können, dass du meinen Anweisungen auch Folge leistest! Zu unser aller Schutz!“ Ihre Stimme blieb gesittet, ihren Worten wohnte dennoch eine gewisse Schärfe inne. „Enttäuschungen kosten Leben!“, lies sie sich hinreißen, eine etwas offenere Aussage zu machen. Ihre Augen verrieten für den Bruchteil einer Sekunde, dass sie nicht übertrieb oder gar eine Szene machte. Sie war tatsächlich dieser Meinung. Dann wandte sie sich von ihm ab und ging zum Feuer. Die Dunkelelfe setzte sich dort hin, griff sich einen der Rucksäcke, die Crystin mitgebracht hatte und warf ihn dann Razag zu, nachdem sie sicher war, dass er auch fangen würde. „Hier. Darin findest du Kleidung, falls du welche brauchst. Auch Reiseuntensilien findest du dort.“, erklärte sie und schien sich wieder gefangen zu haben. „Waffen bekommen wir morgen. Lass dich von Crystin versorgen und dann esst. Ihr braucht eure Kräfte!“, wies sie die beiden abermals an, widmete Syn aber keinen Blick mehr.

Razag spürte eine sanfte Berührung am Arm. Wenn er hinabschaute, würde er in die blauen Augen von Crys sehen. Sie lächelte, wirkte aber beschämt und unsicherer als sonst schon. „Kommt“, wiederholte sie und führte ihn ein wenig abseits damit sie ihm die Wunde an seinem Gemächt heilen könnte. Sie würde ihm den Verband abnehmen oder warten, bis er es selbst getan hätte. Danach räusperte sie sich und schloss die Augen. Razag hatte viel zu bieten. Und Crystin war nun nicht mehr so unschuldig, jetzt, wo sie erfahren hatte, welche Freude man ihr spenden könnte. Doch die Heilerin rühmte sich einer gewissen Professionalität, sodass sie ohne weiteres Zögern, ihre Hand einfach an sein Gehänge legte und augenblicklich ein warmes Licht ihre Hand und seinen Sack umspielte. Sie selbst begann ebenfalls in einem sanften Schimmer zu erstrahlen, während Razag spüren konnte, dass die Heilung bereits stattfand. Es dauerte einen kleinen Moment, dann war zumindest Razag’s Mitte wieder vollständig hergestellt. Aber auch er behielt die Schnittwunde. Danach trat Crystin ohne Umschweife weg und faltete die Hände. Sie musterte Razag für einen Moment. „Es… es tut mir leid…“, murmelte sie leise und erneut glühten ihre Wangen. „Dass ihr das alles… mitansehen musstet. Ich… ich hatte keine Ahnung, ich… ich hatte geglaubt, er würde nur im Bett schlafen wollen ich…“, sie lächelte verlegen, weil die Gedanken sie einholten. Dann wurde sie wieder ernst. „Es war ein Fehler…“, gestand sie, nickte ihm dann zu und würde anderen Pflichten nachgehen, wenn er sie nicht zurückhielt. Während Crystin Razag half und jener in dem Rucksack tatsächlich passende Lederrüstung für sich fand, die erstaunlich gut in Schuss war, saß die Dunkelelfe am Feuer und drehte gerade selbst mal den Spieß, ehe sie die Arme um ihre Beine schlang und in das Flackern schaute. Sie saß mit dem Rücken zum Kaninchen, dass sich mit jeder Minute besser fühlen dürfte. Die körperliche Schwäche verflüchtigte sich und auch er konnte die wundervolle Heilmagie von Crystin genießen. Auch neben seinem Lager fand er einen Rucksack. Auch in seinem fand er passende Kleidung, die von Qualität zeugte und ihn im Falle vor Verletzungen schützen würde. Nun hatte das ungleiche Quartett Zeit… die Rast würde bis zum Morgen dauern, das Fleisch war fertig zum Verzehr, es gab Wasser zum Trinken und… Raum… jede Menge Raum für Fettnäpfchen, Streitereien oder Anbändeln.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Montag 17. April 2023, 02:00

Oh, wie er es doch im Stillen genossen hätte, wenn Syn gewusst hätte, wie sehr sich alle doch um seinen Gesundheitszustand sorgten. Razag war zwar gewohnt stumm, aber konnte seine Umgebung kaum bewusst wahrnehmen. Dabei gab es so viel zu sehen, doch auch dem weißen Kaninchen entgingen die beeindruckenden Höhlenbauten aus alter Zeit. Keiner von beiden sah, dass sich hier Überreste zwergischer, goblinischer und trollischer Architektur mischten. Dass sie die Trolle als solche nicht wirklich bemerkten, war vielleicht gut. Zumindest Synnover hatte in seinem Leben noch gegen keine dieser Bestien kämpfen müssen, weder Zwerg- noch Riesentroll, aber er würde schon noch Bekanntschaft mit ihnen machen. Die Trollin Lulu hatte zumindest Zarrah gegenüber angekündigt, sich noch einmal zeigen zu wollen. Jetzt war es wichtig, dass Synnover nicht am Blutverlust starb, damit er eine Gelegenheit auf seinen ersten Kulturschock erhielt. Und falls er es überstand, könnte sich möglicherweise auch Razag für die Trolle begeistern, neben denen er zumindest teilweise wie ein Püppchen aussah - ein grünes, einschüchterndes Püppchen, das man am liebsten ganz oben auf dem Regalbrett absetzte.
Die Götter meinten es gut mit den beiden ehemaligen Gladiatoren. Vielmehr meinte Zarrah es gut mit ihnen. Razag gegenüber gab sie sich neutral, fast schon on Plauderstimmung, verfiel jedoch rasch in Schweigen, als sie feststellen musste, dass der folgsamere Fang beider Sklaven gerade keinen Sinn für Gespräche hatte. Gewiss behielt sie das im Hinterkopf. Razag hatte seinen Kumpel schon ins Herz geschlossen, sogar mit dem Wissen, dass jener sich an Crystin vergnügt hatte. Aber eine Redewendung, die von echter piratisch Rumdetter Männerfreundschaft kündete, besagte: Bruder vor Luder! Zwar könnte man nun behaupten, dass bei diesem Vergleich Raz'ulak und Syn eher Letzteres denn Brüder wären - vor allem das Kaninchen! - aber es ging jetzt nicht darum, Weisheiten zu analysieren.
Mit Hilfe von Crystins magischen Fähigkeiten gelang es ihr, die Blutung zu stoppen und Stunden später regte ihr Patient sich sogar. Mehr noch, er ließ sich sogleich wieder auf Diskussionen mit Zarrah ein. Jene hörte ihm sogar geduldig zu, wenngleich man an ihrer Miene schnell absehen konnte, was sie von den Ausreden ihres Eigentums so halten mochte. Begeistert war sie keinesfalls! Bevor sie jedoch zu einer Feuer speienden Drachenfurie werden konnte, erschien Razag auf dem Plan. Er hatte anhand der kratzigen Stimme sofort gehört, dass sein Kumpel durstig sein musste und wenigstens er besaß genug Ehre, die gewachsene Brüderlichkeit zwischen ihnen anzuerkennen. Dass sie bisher eher einseitig war, ahnte er nicht. Dazu war er im Herzen viel zu gutmütig und so reichte Razag seinem ach so kumpelhaften Kumpel einen Becher Wasser. Syn hockte sich dazu ein wenig auf und musste feststellen, dass seine Hüfte wahrlich kein bisschen mehr schmerzte. Das Wasser lockte jedoch mehr. So trank er erste Schlucke, auch um die Zeit zu überbrücken, in der Zarrah sich eben doch zu einer Standpauke hinreißen ließ. Natürlich, er hätte es sich denken können. Sie war ganz anders als Yolintha, die sich oft genug Honig um's Maul schmieren ließ, so dass sich ihr Gemüt über die Zeit abkühlen konnte. Vor allem, wenn Synnover derweil ihren Schoß erhitzte. Sie vergaß schnell, auf ihren Liebhaber wütend zu sein, aber bei Zarrah funktionierte diese Strategie nicht. Denn sie war eine von sehr wenigen Frauen, die Syns Charme offensichtlich nicht verfiel. Ein gehobener Mundwinkel bedeutete nichts, vor allem wenn er ihn mit Crystins Reaktionen verglich! Das Kaninchen musste es einsehen: Sie ist ein prüder Eisklotz ... oder bevorzugt Frauen, dass sie in einem Mann nichts Anziehendes findet. Was ihr gefällt, sind schweig- und folgsame Sklaven. Dumme Sklaven, die gar nicht erst versuchen, ihre Situation zu verbessern, sich herumkommandieren lassen, ohne Aussicht, es besser zu haben.
Während Zarrah sprach flog Syns grasgrüner Blick zu dem graugrünen Razag. Er musterte ihn und auch wenn er ihn in seinen Gedanken als dumm denunzierte, würde er sich doch insgeheim eingestehen müssen, dass er ihn nicht so sah. Überhaupt nicht! Raz'ulak hatte bereits unter Beweis gestellt, dass auch er mit dachte. Er drückte es nur nach außen hin nicht offen aus, aber Syn hatte das hochkomplexe Wort auf Krz'ner mitbekommen. Jener Begriff, der ihn sogar bis in die Träume verfolgt hatte. Nein, Raz war keineswegs das große, grüne, dumme Ungetüm, als das er sich darstellte. Doch ehe sein Kumpel sich fragen konnte, ob gerade diese devote Haltung eine eigene Strategie sein mochte, wurde er von Zarrah endgültig abgelenkt. Er durfte sie nicht ignorieren, so wütend wie sie aktuell war.
"Ich muss mich darauf verlassen können, dass du meinen Anweisungen auch Folge leistet! Zu unser aller Schutz!" Syns Brauen zuckten empor, aber er zog sie auch ebenso schnell wieder zusammen. "Enttäuschungen kosten Leben!" Mit nachdenklichem Blick musterte er Zarrah, wartete, dass sie vielleicht etwas mehr preisgab, doch da kam nichts. Der Tadel war vorerst vorbei, aber die Elfe hatte eine sehr gezielte Formulierung eingesetzt. Sie wusste, dass sie bei Syn damit bereits ins Schwarze traf. Schon damals, als sie ihm sein Versagen verkündete, hatte sie anhand seiner Reaktion erkennen können, dass es ihn reizte. Nun hatte er nicht versagt, sondern...
Enttäuscht? Ha!
Aber Zarrah ließ ihn einfach stehen, respektive Sitzen. Sie orderte Crystin noch an, sich Razags Verwundung anzusehen und auch diese zu heilen. Denn jener hatte es sich verdient! Oh, das fuchste das Kaninchen mehr als es eine Strafpredigt konnte, vor allem weil er sich aus seiner Sicht sehr wohl einiges abgerungen hatte, um sich zumindest einen Platz an Crystins Seite zu verdienen. Niemand musste wissen, dass seine Verführungskünste der Selbstbestätigung hatten dienen sollen, aber das würde nun ohnehin niemand mehr ansprechen. Sein Plan war gehörig in die Hose gegangen und er hatte das Wenige an Gunst bei seiner Herrin verloren, das er sich ebenfalls mühsam erarbeitet hatte. Sein Blick verfolgte Zarrah, die sich dem Lagerfeuer widmete. Das gebratene Schwein roch geradezu köstlich. Es lockte Synnover mehr als es die Elfe nun konnte.
Nein, das hat keinen Sinn. Sie ist eben nicht Yolintha. Karrish hatte er zwar auch nie mit kleinen Zweideutigkeiten fesseln oder umgarnen können, aber er hatte sich dessen Wohlwollen durch sein Können als Gladiator verdient. Zarrah ... interessierte sich für keine seiner Fähigkeiten. Gerade deshalb hing Syns Blick lange auf ihr, auch noch nachdem er seinen Becher bereits geleert hatte.

Da saß er nun. Niemand beachtete ihn. Für eine Persönlickeit wie Synnover, die davon lebte im Mittelpunkt zu stehen, war dies ungewohnt ... und weckte erstmals Unsicherheit in ihm. Er versuchte, sie abzuschütteln, indem er den Blick schweifen ließ, aber sobald jener auf Razag und Crystin traf, schien sich etwas in seinem Inneren nur noch mehr zusammenzuschnüren. Es lag nicht daran, dass die kleine Heilerin aus Scham sich nicht einmal mehr traute, seinen Blick zu erwidern oder dass sie zu ihrem Gönnerork zurückkehrte. Nein, damit besaß Synnover absolut kein Problem. Er entwickelte keine Gefühle für Frauen, die er verführte. Crystin war da keine Ausnahme. Wenn sie jetzt Razag besprang, wäre es ihm genauso gleichgültig, als würden sie zu dritt nun ihren Spaß haben ... oder eben gar nicht mehr. Trotzdem wurmte es ihn im Inneren beide miteinander agieren zu sehen. Weil er es war, der allein auf seinem Schlaflager hockte.
Seine Augen wanderten weiter, grüne Schatten inmitten der Ruinen und sie trafen auf jene Gestalt, die eine andere Facette dieser Farbe für ihre Seelenspiegel auserkoren hatte. Zarrah saß mit dem Rücken zu ihm, die Beine angezogen und den Blick offenbar auf das Feuer gerichtet. Noch immer strömte der Duft des gebratenenen Schweines heran. Unter einem Seufzen erhob sich das Kaninchen. Ehe er es aber wie der Ork versuchen und folgsam sein wollte, kramte er die für ihn zur Verfügung gestellte Kleidung hervor. Das waren endlich mehr als kratzige Hemden und Hosen! Zarrah hatte sich nicht lumpen lassen und versorgte sie sogar mit ansehnlichen Rüstungen. Das Leder war nicht einmal abgewetzt, sondern darüber hinaus von so guter Qualität, dass es nicht scheuern würde beim Tragen. Syn legte ungeniert seine Kleidung ab und tauschte sie gegen die neuen Sachen. Dabei durfte er endlich sogar entdecken, warum seine Hüfte nicht mehr schmerzte. Von Ferrix'tha's Schnittwunde war nur noch ein feiner, hellrötlicher Strich junger Haut übrig. In ein paar Wochen würde man davon überhaupt nichts mehr sehen. Crystins Zauberkraft ließ keine Narben zurück. Sanft strich Syn über die geheilte Verletzung, ehe er sich anzog. Die Fingerspitzen seiner Linken kribbelten allerdings immer noch, doch er konzentrierte sich nicht stark genug darauf, als dass es ihm jetzt auffiel.
Sobald er ausgerüstet war und tatsächlich wieder den Eindruck eines agilen Gladiators machte, trat er zum Feuer hin. Dabei warf er Zarrah nur einen knappen Blick zu, als er an ihr vorüber zog und die gegenüberliegende Seite für sich einnahm. Sie hatte angewiesen zu essen. Sie schätzte die Folgsamkeit des Orks, der stoisch tat, was sie sagte. Eine Hülle ohne Persönlichkeit ... Synnover war noch immer mürrisch gestimmt ob der Standpauke, doch er gestand sich weder diese berechtigt ein, noch erinnerte er sich selbst daran, dass Razag keine seiner düsteren Denunzierungen verdient hatte. Wenigstens sprach er nicht offen. Nein, er sprach gerade gar nicht. Zarrah wollte einen stoischen, stummen Sklaven, der ihre Anweisungen sofort umsetzte? Dann bekam sie einen.
Synnover nahm sich eine kleine Portion und begann zu essen. Lange Zeit knisterte nur das Feuer zwischen ihm und Zarrah. Er würdigte sie weder eines Gesprächs noch eines Blickes. Erst als er satt und sein Teller leer war, richtete er die Augen lange genug auf sie, um die Dunkelelfe noch immer in dieser Hockhaltung dasitzen zu sehen. Seine Augen engten sich. Dann stand er auf.
Fas schon schien es, als suchte er wieder sein Schlaflager auf. Als er schon an Zarrah vorbei war, blieb Syn jedoch stehen. Er wandte sich um, nahm schräg hinter ihr Position auf. Sein Blick wanderte erstmals über die Umgebung und während er die Ruinen mit wachsendem Staunen musterte, sprach er leise zu der Sitzenden, ohne sie anzuschauen. "Was hast du erwartet?" Die Frage war rehtorischer Natur. So sprach Syn weiter, ehe Zarrah auch nur die Gelegenheit erhielt zu antworten. "Was hast du von einem Lustsklaven erwartet? Dass er seinen Körper nicht einsetzt? Das ist sein einziger Zweck." Natürlich beherrschte Synnover mehr und das wusste er. Ha, er redete seine Fähigkeiten gewiss nicht klein. Er war auch immer noch Gladiator, aber Zarrah wollte ihn als solchen nicht mehr einsetzen. Er würde nie wieder in der Schwarzen Arena Morgerias kämpfen. Es blieb also nur noch eine von beiden Richtungen, als die man ihn erzogen hatte.
Er streckte seine linke Hand aus und legte sie sanft auf dem Kopf der Dunkelelfe ab. Noch immer sprach er leise. Noch immer sah er nicht einmal auf sie herunter. In seiner Stimme lag allerdings ein ernster Ton. "Aber du bist meine Herrin, also verlass dich darauf, dass ich dich mit meinem Leben schützen werde." Und gerade als man glauben mochte, da käme nichts mehr, zog Synnover seine Finger von ihrem Kopf. Er strich ihr dabei die Haare mit zärtlicher Geste, während er mit liebevollem Tadel in der Stimme nachsetzte: "Also sei nicht zu lange enttäuscht."
Dann zog er die Hand endgültig von ihrem Schopf. Die Finger kribbelten erneut und er betrachtete sie nachdenklich. Zu Zarrah hatte er jedoch mehr gesagt, als es ursprünglich sein Vorhaben war. Er hatte im Grunde gar nicht mit ihr sprechen wollen. Dass er jedoch nicht gewillt war, weiter mit ihr zu diskutieren - er ging ohnehin davon aus, es gehörig bei seiner Herrin verbockt zu haben und das würde sein Leben sehr, sehr anstrengend machen - wandte er sich nun wirklich ab. Zum Schlaflager ging er jedoch nicht. Stattdessen schlenderte Syn nun ein wenig zwischen den Ruinen umher. Er nahm sich die Zeit, die neue Umgebung zu betrachten. Wo er steckte, wusste er nicht. Er fühlte sich jedoch unwohl, obwohl über ihm so viel Raum war. Allerdings wartete ganz oben aber nur eine Schicht aus Erde und Gestein. Keine künstlich angelegte Zimmerdecke. Alles sah wie er zu groß geratene Bau eines Kaninchens aus. Eines Nagers, der in seinen Höhlen ganze Gebäudereste beherbergte! "Wo ist der Himmel?", brummelte Syn missmutig in sich hinein. Die Umgebung gefiel ihm ganz und gar nicht. Sie bereitete ihm irgendwie Unbehagen. Er empfand sogar die Luft als stickig, ohne dass dies den Tatsachen entsprechen musste. Außerdem sorgte er sich um eine weitere Sache. Eine, für die er sich nun ebenfalls endlich Zeit nehmen konnte.
Vorsichtig bewegte er die Finger seiner Linken. Das funktionierte halbwegs, auch wenn es hin und wieder ein wenig kribbelte. Aber wie steht es um mein magisches Potenzial? Syn tappte noch ein wenig zwischen den erdigen Pfaden umher. In einer Ecke von Ruinen entdeckte er plötzlich einige Ratten. Sie hatten sich um irgendwelche Überreste geschart und scheuten auch nicht davor zurück, zu fliehen. Sie kamen dem Kaninchen gerade Recht. An seinen Gefährten wollte er seinen Zauber nicht ausprobieren. Er sorgte sich nämlich nicht darum, dass die Luftmächte in ihm versiegt sein mochten, sondern vielmehr, dass seine Hand nicht mehr einsetzbar wäre. Er brauchte sie, um den Atemnot-Zauber zu vollführen. Vielleicht gelänge das sogar, aber was wäre, wenn er ihn nicht mehr lösen könnte. Das hätte er weder an Razag, Crystin oder Zarrah versucht - jedenfalls nicht so grundlos. Er war kein psychopathischer Mörder und tötete nur Feinde im Arenarund. Oder Ratten, die die perfekten Versuchskaninchen waren - Ha! Er schmunzelte. Dann konzentrierte er sich auf eine von ihnen und rief leise seinen Zauber an, während er die linke Hand ruckartig zur Faust ballte. "Atemnot!"
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Montag 17. April 2023, 19:03

Razag sollte bald aus ganz anderen Gründen die Luft weg bleiben... aber vorerst nahm das Schwein aus und ließ die Gedärme für die Ratten in eine Ecke abseits des Lagers fallen. Der Geruch würde sie so eine Weile lang noch nicht stören und die Natur bekam ihren Anteil zurück. Er versuchte Crystin nicht zu nahe zu kommen oder überhaupt das Gespräch zu suchen. Für ihn machte das keinen Sinn, denn schon vor seinem absurden Traum mit der Aquadin Nalia, hatte er sich darauf versteift, dass sich Crystin für das Kaninchen entschieden hatte. Syns Worte, wie er ungeniert davon berichtete, wie er Crystin verführt und es ihr sogar gefallen hatte , bestätigten ihm nur seine Gedanken und ließen ihn in den Wasserbecher starren. Und als wenn sein Gehirn in den Becher gefallen wäre, tauchte daraus Nalia auf, die ihm in den Ohren lag mit der Unschuld der Heilerin.
...nervig...
Doch anstatt, dass er sich nur erinnerte, sah er Nalia plötzlich wirklich als kleinen Ausschnitt in der sich spiegelnden Wasseroberfläche. Selbst in dem Becher voller Nass verfolgte sie ihn, wo Wasser doch sonst immer für ihn ein Pool der Ruhe gewesen war. Sie grinste wissend un plapperte abermals seinen Kopf voll:
Glaubst du wirklich, die Dunkelelfe befiehlt ihm, die Heilerin zu verführen?!
, fragte Nalia den Ork in Gedanken und ihr Spiegelbild hob tadelnd eine Augenbraue.
Mnajaaaa... es wäre zumindest eine Erklärung gewesen...
Es fühlte sich selbst für den Ork falsch an, aber zugeben? Neeee...
Sieh‘ dir das Mädchen doch mal an, Holzkopf! Die platzt gleich vor Scham!
, bemerkte die Aquadin und deutete auf Crystin, die sich immer kleiner machte und überhaupt nicht glücklich aussah. Raz wollte sie doch nur lächeln sehen, sie lachen hören und vielleicht ein liebes Wort von ihr... Aber nein.
Das eine hat ja nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun. Sie schämt sich, ja... es ist passiert. Aber ob syn nun aus eigenem Antrieb oder aus einem Befehl heraus gehandelt hat... ach... ist ja auch egal.
Er rechtfertigte er seine falsche Annahme im Unwissenheit der Tatsachen, spekulierte und grummelte noch weiter in sich hinein. Aber dass Nalia aus dem Wasserbecher heraus zu ihm spracht, war für den Ork äußerst merkwürdig. Aber ...noch viel merkwürdiger war, dass er an sie glaubte! Orks waren grundsätzlich sehr abergläubisch und hatten Angst vor Geistern. Was die Aquadin genau war, verstand Raz noch nicht, denn sonst hätte er vielleicht sogar den Becher fallen gelassen, oder vor Schreck an die nächste Mauer geworfen. Ihr im Traum zu begegnen war eine Sache... ein ganz andere, dass sie ihm im Wachzustand besuchte! - In einem Wasserbecher! Dann aber lächelte Nalia Razag an.
Sei nicht so gekränkt! Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, Razag!
Raz schmollte innerlich schon ein wenig.
Ich bin nicht gekränkt, du nervender Wasserkopf!!!
Der Titel passte jetzt noch besser, denn nur ihr Gesicht war im kleinen Becher zu sehen.
Ich sehe nur keinen Grund darin, jemanden nachzu...zu...
Raz suchte in sich nach etwas ...
'trauern' ist nicht das richtige Wort...
Natürlich war er ein bisschen traurig, den verpasste Chancen waren nun mal unangenehm. Aber er hatte auch seinen Stolz. Etwas einseitigem würde er nicht nach...
...rennen! Rennen ist besser..., keiner Seele die mich nicht mag. Und ich mag Frauen! Sie sind toll! Sie sind weich und anschmiegsam... und riechen gut. Aber noch nie hat mich eine um meiner selbst willen gemocht. Noch nie hat sich eine um mich bemüht. ICH bin der, der den Frauen immer alles gegeben hat... Ich bin der der sie vergöttert, verwöhnt, verführt...
Das war auch das Geheimnis seines Erfolges in Morgerias Welt der Lustsklaven gewesen. Raz kümmerte sich nie um seine eigenen Belange, oder sorgte für seinen eigenen Spaß. Für ihn stand immer sein Gegenüber im Mittelpunkt. Nur auf deren Wünsche kam es an! Raz befriedigte nie seine eigenen Wünsche. Er gab alles für die Herrschaften, die ihn zu sich befahlen. Das machte sein Wesen so besonders, so hatte er sich die Auszeichnung und den Ring verdient. Jede Frau, bei der er gelegen hatte hatte nicht nur einen gut trainierten Sklaven mit herausragenden Fähigkeiten bekommen, sondern auch einen Liebhaber voller Hingabe – und Hingabe war selten in Morgeria.
Raz schüttelte den Kopf und löschte damit seine Gedanken von der Vergangenheit aus. Er musste weiter gehen. Cris verwirrendes Verhalten könnte zwar so leicht gelöst werden, doch nicht von Razags Seite aus. Er versuchte mit der ganzen Sache abzuschließen, während ein Wassergeist in einem Becher ihm Flausen von 'noch nicht gesprochenen letzten Worten' in den Kopf setzte. Hoffnung konnte er sich nicht erlauben! Hoffnung war gefährlich und führte viel zu oft zu Enttäuschung.
Schluss jetzt!
Die Aquadin verschwand wieder von der kleinen Oberfläche des Trinkgefäßes, dass er an seinen Kumpel weiter reichte.
Hoffentlich geht es ihm bald besser. Kumpel, du musst echt mehr auf dich Acht geben!
Razag kümmerte sich instinktiv um Syn ...bzw. das Wasser das er brauchte, als die Stimmung seiner Meinung nach zu kippen drohte. Sein Kumpel redete sich um Kopf und Kragen und so schob er sich zumindest mit seinem Arm und seiner Anwesenheit dazwischen. Razag beobachtete Zararah lieber, als dass er mit ihr sprach. Schon auf dem Herweg hatte sie vor sich hin geredet, aber er hatte nur halb zugehört, nura uf Fragen geachtete und auch jetzt brummelte er nur hin und wieder leise. Die Frage nach seinem Herrn hatte er nur 'weg-gebrummelt' und die meisten Dunkelelfen hatten nicht die Geduld mit Orks um genauer nachzufragen. Sie hatten im allgemeinen wenig Geduld. Es war immer besser, dass Dunkelelfen Orks für dumm hielten. Ihr ganzes Volk hatte sich quasi auf diese Darstellung geeinigt, bis auf die kleine Gruppe, die vor Jahren revoltiert hatten und dann aus Morgeria fliehen mussten. Mit Dunkelelfen war nicht zu spaßen und sie waren grundsätzlich schwer einzuschätzen. Meistens waren sie einfach falsch, logen und betrogen wo es ging. Raz beobachtete Zarrah mit eben den gleichen Vorurteilen, die halt auch ihr Volk von seinem hatte. Ihr Blick ruhte weiterhin auf dem Kaninchen und noch immer arbeitete ihr Kiefer. Ihre Fingerspitzen gruben sich in ihren Oberarm.
Sie ist wütend...
Dann riss ihr Blick ab und sie betrachtete den lädierten Ork.
Ups... da war ich wohl zu nah. Sie hat mich bemerkt... Sie ist sehr aufmerksam!
Viele Dunkelelfen waren derart arrogant, dass sie ihre Diener nicht mehr bemerkten, selbst wenn sie direkt vor ihnen standen. Zarrah war aber anscheinend anders.
„Crys!“
Die Heilerin zuckte unter der Kälte der Stimme zusammen und kam schleunigst auf die Beine.
...oder doch nicht so anders.
Der kalte Ton war ein Markenzeigen, der nur noch von ihrer fast grausam klingenden Sprache übertroffen wurde. Die verängstigte Heilerin nickte, zum Zeichen, dass sie hörte.
„Kümmere dich auch um Razag’s Wunde. Er hat seine Aufgabe gut gemacht.“
Hab ich? ...
Raz Gedanken kamen grade nicht so schnell hinterher und er sah zu Crystin’s flackerndem Blick.
Zarrah sah zurück zu Syn.
Er ist gehorsam.“
, bemerkte sie und ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, wen sie damit meinte. Razags Ohren färbten sich bräunlich, da ihm das Blut in den Kopf schoss. Lob war etwas, dass sehr selten verteilt wurde, erst recht von Dunkelelfen. Er blinzelte und senkte schamhaft den Kopf, auch wenn dieses Lob eher dazu diente seinem Kumpel die 'Ohren zu waschen'. Zarrah schimpfte noch weiter mit Synnover.
„Gehorsam wird belohnt. Du hast keine Belohnung verdient und doch musste Crystin dein Leben retten, aufgrund deiner dummen Entscheidung! Du wirst schnell merken, Syn, dass es hier nicht ausreicht ein vermeintlich guter Sklave zu sein!... Ich muss mich darauf verlassen können, dass du meinen Anweisungen auch Folge leistest! Zu unser aller Schutz!“
Damit verriet sie Raz etwas, dass ihn erstaunt kurz aufschauen ließ.
…zu unser aller Schutz... das ...unser Schutz. Sorgt sie sich um uns? Uns alle?
Das bedeutete im Umkehrschluss, dass sie eine jener tatsächlich ?GUTEN? Herrinnen sein könnte?
„Enttäuschungen kosten Leben!“
Raz sah sie erstaunt an. Er kannte sich mit Enttäuschungen aus. Er hatte gerade eine erlebt, auch wenn sie nicht sein Leben gekostet hatte. Es hatte ihn etwas anders gekostet... Einer verlor immer.
Das ist wahr. … Sie meint es so ernst?!?... und sie... fürchtet sie sich? Was kommt da noch auf uns zu? Und wo zum Henker sind wir hier eigentlich???!!!
Zarrah wandte sie sich von ihn ab und ging zum Feuer, während Raz sich das erste mal bewusst umsah. Doch viel Zeit hatte er nicht um die Äußere Situation zu erfassen, denn die Dunkelelfe griff sich einen der Rucksäcke, die Crystin mitgebracht hatte und warf ihn nach Razag. Er fing.
„Hier. Darin findest du Kleidung, falls du welche brauchst. Auch Reiseutensilien findest du dort.“
, erklärte sie und schien sich wieder gefangen zu haben. Von der offenkundigen Wut war nichts mehr zu sehen.
„Waffen bekommen wir morgen. Lass dich von Crystin versorgen und dann esst. Ihr braucht eure Kräfte!“
, wies sie die beiden abermals an, widmete Syn aber keinen Blick mehr. Raz nickte nur kurz mit einem leisen brummeln.
Ach Kumpel... da hast du was gut zu machen. Hm... sei bloß vorsichtig bei ihr! Ich würde immer eine Armlänge Abstand halten und die Messer in ihrer Umgebung zählen...
Auch wenn Raz der Dunkelelfe leicht das Genick brechen könnte, so würde er sie nicht unterschätzen. Die meisten dieser Rasse hatten viel zu viel Lebenszeit um sich die fiesesten aller Tricks anzueignen. Viele arbeiteten mit winzigen Nadeln und Giften und nur selten maßen sie sich in einem ehrlichen Kampf gegen andere. Razag spürte eine sanfte Berührung am Arm und zuckte zusammen.
Himmel, mir geht es noch nicht so gut, wenn man sich so an mich an schleichen kann!! Scheiße!
Er hatte Zarrah zu sehr im Auge behalten und sich tatsächlich erschrocken.
„Kommt“
, meinte Cris und führte ihn dann ein wenig abseits. Kaum waren hatten sie etwas Abstand gewonnen, da fummelte die Heilerin auch schon an seinem Verband herum. Raz stand verkrampft da.
Reiß dich zusammen. Das überstehst du jetzt auch noch. Dann ist es vorbei und sie kann Abstand halten, so wie sie es sich wünscht.
Sie räusperte sie sich und schloss die Augen.
Was ist?
Er sah an sich runter.
Ah... na klar. Ich bin viel zu groß. Ich mach ihr sicher Angst und sie mag sicher nicht... ach, Scheiße!!!... ist das alles unangenehm.
Er drehte den Kopf erst zur Seite und betrachtete dabei die Ruinen und Mauerreste in der näheren Umgebung. Die Heilerin rühmte sich einer gewissen Professionalität, sodass sie ohne weiteres Zögern, ihre Hand einfach kurz darauf an seinen Murmelbeutel legte und augenblicklich ein warmes Licht ihre Hand und seinen Sack umspielte. Raz keuchte hörbar auf.
Scheiße...ist das geil!
Das Licht zog Razags Blick zwangsläufig wieder hinunter und so entging ihm nicht, wie Cris selbst begann in einem sanften Schimmer zu erstrahlen. Während Razag spüren konnte, dass die Heilung bereits stattfand, starrte er auf ihren gesenkten Kopf und hatte Mühe überhaupt zu atmen. Alles kribbelte und er konnte regelrecht fühlen wie das Blut sich umverteilte um Bereiche zu durchluten, die er jetzt gerade nun wirklich nicht gut durchblutet haben wollte. Durfte er dazwischen greifen?
Nein... das gäbe Ärger für mich UND sie. Sie soll mich heilen... also halt es aus du dummer großer Ork!
, schimpfte er selbst mir sich und versuchte an abschwellende Dinge zu denken. Nur war das wahrlich nicht einfach, wenn die süße Heilerin ihm prickelnde Magie-ströme durch seinen Sack schickte. Es dauerte zum Glück nur einen kleinen Moment, dann war zumindest Razag’s Mitte wieder vollständig hergestellt. Damit sollte er wieder richtig laufen können.
„Funktionalität wieder hergestellt...“
, murmelte er leise, als Cris ihn los ließ und er so schnell es ging seinen steinharten Speer vor ihr in Sicherheit brachte. War ja nur natürlich, dass sein Körper so reagiert hatte.
WOW...damit könnte sie jeden Kerl in Null Komma Nix zum explodieren bringen.
, sprachen seine fachmännischen Gedanken. Dann drehte er sich zur Seite, damit sie an die Dolchstoßwunde besser heran reichte, die ihn fast umgebracht hatte. Aber anscheinend hatte sie nur die Erlaubnis für eine Wunde gehabt, also behielt er sie. Crystin trat ohne Umschweife weg und faltete die Hände. Sie musterte Razag für einen Moment, der sich bereits nach seinem Rucksack beugte um mal zu schauen, was es da für schicke Geschenke von seiner neuen Herrin gegeben hatte. Eigentlich ging er schon davor aus, dass Cris schon gegangen war und zuckt abermals, aber leichter, als sie plötzlich doch noch recht dich bei ihm meinte:
„Es… es tut mir leid…“
, murmelte sie leise und erneut glühten ihre Wangen, was er sah als er sich verwundert zu ihr umdrehte.
„Dass ihr das alles… mitansehen musstet.“
...ansehen? Meint sie das mit Syn...das Rumgemache... ich hab doch geschlafen.
Raz zuckte mit den Schultern, als interessiere es ihn nicht... nicht mehr, aber... das tat es schon noch ein wenig. Neugierde war etwas furchtbares! Warum gab es diese Empfindung, wenn man ohne sie so gemütlich vor sich hin leben könnte?! Nur scheinbar gelassen hörte er weiter zu, während seine Hand endlich eine Hose fand. Vielleicht war es auch gut, dass er sie nicht ansah, denn sonst hätte sie vielleicht den Mut verloren im ihm zu sprechen, so zaghaft wie sie klang.
„... Ich… ich hatte keine Ahnung, ich… ich hatte geglaubt, er würde nur im Bett schlafen wollen ich…“
, sie lächelte verlegen und er sah sie nun doch fragend an.
Nicht du auch noch... hast du dich mit Nalia abgesprochen? Diese Unschuld ist ja... nervtötend!
Nein, das meinte er nicht so, aber es passte in seine Gedanken, da die Aquadin ihn damit genervt hatte. Dann wurde sie wieder ernst.
„Es war ein Fehler…“
, gestand sie, nickte ihm dann zu konnte wieder anderen Pflichten nachgehen, denn er würde sie nicht zurückhalten. Am liebsten hätte er sogar nur leise vor sich hin gebummelt, wie er es immer in unangenehmen Situationen tat, aber Cris hatte von Anfang an etwas an sich, dass seine schwere Zunge löste.
Hm... jeder macht mal Fehler.
Raz war nicht nachtragend. Dafür hatte man als kurzlebige Rasse gar keine Zeit. So hielt er sie zwar nicht körperlich auf, aber vielleicht mit seinen Worten:
„Ist nicht schlimm. - Ich hab nichts gesehen, also musst dir nichts oder um mich Gedanken machen. Ich habe einen sehr festen Schlaf, musst du wissen. Könntest Aran danach fragen. Der hat mich mal aus meiner Pritsche getreten, sonst hätte ich meinen Kampf verpasst.“
Quasselte er gerade wirklich von seinen Schlafgewohnheiten??? Ein Themawechsel war manchmal etwas gutes und Raz mochte Cris natürlich noch immer, so sehr er es auch verneinte und versuchte zu leugnen. Vielleicht hatte sich ihre Bekanntschaft jetzt aber ein wenig verändert, aber wohin sie sich entwickeln würde, dass wusste niemand. Eine schnelle Nummer für eine Hausecke, oder ein Abstecher ins Kornfeld war sie auf jeden Fall nicht. Und er auch nicht. Vielleicht konnten sie sich erst einmal kennen lernen, bevor sich aus Freundschaft vielleicht mehr entwickeln würde... oder auch nicht. Razag trat auf jeden Fall auf die Bremse, wandte sich körperlich ab und nutzte den Rest des kalten Wassers um seine Hand hinein zu tauchen und dann seinen Schwanz so weit abzukühlen, damit er in die Hose passte. Zufrieden sah er dann an sich hinunter als alles fachgerecht verstaut war und nichts mehr drückte oder ziepte. Dann drehte er sich wieder um. Das seine nackte Brust ebenfalls einen gewissen Reiz auslösen konnte, der tief sitzende Lederbund eher die Fantasie aufblühen als eingehen lassen konnte, daran dachte er nicht. Aber eine Frage musste er noch stellen und beugte sich 'kumpelhaft' ein wenig näher, sah aber dabei in Richtung des Lagerfeuers wo Zarrah und Synnover saßen. Trotzdem ließ er immer eine Armeslänge Abstand walten, damit sie sich nicht bedrängt fühlte.
„Die zweite Wunde darfst du noch nicht behandeln oder? Nein, ist in Ordnung. Ist nicht schlimm. Die heilt auch so bestimmt, wenn ich nicht zu schwer schleppen soll. Apropo... Respekt, dass du das alles hier her geschafft hast!“
Er deutete wage auf die ganzen Sachen, die sie mitgeschleppt hatte.
„Jetzt sollten wir wohl lieber was essen gehen, damit die anderen uns noch was übrig lassen.“
Um die Stimmung ein wenig zu lockern, zwinkerte er Chris mit einem Auge zu.
„Du musst was auf die dürren Knochen bekommen! Geht nicht an, dass unsere Heilerin noch schlapp macht. Wer soll uns Deppen denn sonst wieder zusammen flicken?!“
Raz gluckste leise und zog seinen linken Mundwinkel hoch, dass ein einer Hauer besonders schön im flackernden Licht des Lagerfeuers glitzerte. Er nickte in Richtung des Lagers, wo die Dunkelelfe am Feuer saß und gerade selbst mal den Spieß drehte, ehe sie die Arme um ihre Beine schlang und in das Flackern schaute. Sie saß mit dem Rücken zum Kaninchen, dass sich gerade erhoben hatte und...
HEILIGE ATEMNOT! SCHEISSE AUCH!
Sein Kumpel hatte gerade der Dunkelelfe die Hand auf den Kopf gelegt...
Raz hielt die Luft an. Syn sagte irgendwas, aber der Ork hörte nur das Rauschen in seinen Ohren.
Scheiße! Bitte macht, dass sie ihn nicht umbringt!
Als der Schreck nachließ, glaubte Raz noch so etwas wie:
"...nicht zu lange enttäuscht."
, zu hören. Dann zog Syn die Hand endgültig von ihrem Schopf und betrachtete sie nachdenklich. Angespannt beobachtete Raz die Szenerie.
Was mach ich, wenn sie jetzt auf ihn los geht? Klar könnte ich sie vielleicht aufhalten, oder ...zu welchem Preis?
Es gab so viel zu bedenken und wo ein Außenstehender meinen könnte, Raz würde dumm vor sich hin starren, da rasten seine Gedanken durch sein Hirn.
Ich kenne ihre Pläne nicht, weis nicht ob sie irgendwo erwartet wird und ob man nach ihr suchen würde, wenn ich sie nur aus Versehen umbringen würde... Unfälle passieren schnell bei Rangelein. Außerdem will ich ihr nichts tun!!! Nicht mal verletzten... Ach Kumpel, du musst vorsichtiger werden! Ich kann dich doch nicht drauf gehen lassen, jetzt da ich einen echten Freund habe... Scheiße! ...Und was wird aus Cris, wenn einer von uns Mist baut? Was mach ich...??? Was kann ich machen?!?
Syn wandte er sich nun wirklich ab und Razag konnte wieder aufatmen. All die Sorgen ganz umsonst.
Puuuuuh!.... Wow!
Er bedachte Zarrah mit einem ehrlich respektvollem Blick, denn er hatte noch nie erlebt, dass ein Dunkelelf sich so an-grabbeln lassen hatte, ohne das hinterher nicht mindestens ein blutiger Finger auf dem Boden lag. Sie musste wirklich was besonderes sein.
„Ausgezeichnete Selbstbeherrschung...“
, murmelte er abermals zu sich selbst in seiner Muttersprache. Dann sah er noch einmal Synover hinterher, der sich an den Rand des Lagers bewegte, wo Raz zuvor die ungenießbaren Anteile des Schweins abgelegt hatte. Das sein Kumpel ihn insgeheim mit Schweinen und Puppen assoziierte... nun es war gut, dass Raz ein Ork mit einem großen Herz war und zum Beispiel kein verkopfter Tha'Roon mit herausragenden mentalen Fähigkeiten. So machte sich sein grüner Kumpel eher wider Sorgen um den kleinen Rammellappen und überlegte schon, wie er ihn vielleicht ein bisschen aufmuntern konnte. Aber vorher musste er was essen! Dringend! Denn sein Magen knurrte. Schlaf, Heilung und die Anstrengung der letzten Stunden/Tage hatten ihn ausgelaugt. Und wenn nun Cris von ihrer Seite her ihn nicht aufhielt, dann würde er sich brav ans Feuer setzten und sich mit echtem Hunger und Genuss das zarte Fleisch und die knusprige vom Feuer aufgepuffte Schwarte einverleiben. Raz liebte es, wenn die Hitze des Feuers das Fett schmelzen ließ und dann dicht unter der krustigen Haut diese feste Masse bildete, die so unglaublich lecker auf der Zunge zerging. Reines Fett war ihm zu langweilig, also genoss er gern jene Stücke wo die Fasern des Fleisches sich mit einer dünnen Schicht aus explodierendem Geschmack verband. Er war ein Feinschmecker, der nicht kochen konnte. Man sagte einigen ihrer Rasse nach, dass sie ein besonders feines Näschen hatten. Die Trüffelkeiler waren da die Vorreiter. Genüsslich nickend schmauste er dann an einer saftigen Hinterkeule und biss in die saftigen Backen, dass ihm der Bratensaft nur so übers Kinn rann. Sein Bart wurde dabei einiges an Fett aufsaugen... und sicher nicht sehr hübsch aussehen.
„Sehr gut...!“
, murmelte er leise um Zarrah nicht in ihren Gedanken zu stören. Später würde er mit Sand die Kochutensilien säubern und dabei helfen sie zusammen zu packen. Dabei wischte er sich mit dem Arm bestimmt mal übers Gesicht und bemerkte dann den glänzenden Schimmer auf der Haut.
„Hm...“
Er sah zu Cris.
„Sollte ich mir den Bart abrasieren? Wächst ja schnell wieder nach...aber vielleicht so wegen des Wiedererkennens? In Morgeria war mein Gesicht ja schon bekannt... Nicht dass mich...“
Sein Blick wanderte zu Zarrah und er bemerkte, dass ihm gerade ein kleiner Fehler unterlaufen war. Noch nie hatte er in ihrer Gegenwart mehr als drei Worte gesprochen und nun auch noch verraten, dass er sich durchaus Gedanken über ihre Flucht machte... oder was auch immer das hier war. Raz schaute sofort betreten zu Boden, dann zu Cris, als erhoffe er sich irgendwie von dort Hilfe und wieder zu Boden.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Erzähler » Montag 17. April 2023, 23:57

Manchmal war es sehr viel ansprechender, den einfachen Weg zu wählen. Jenen, der schön gerade und ohne mühsame Anhöhe zu bewältigen war. Ein angenehmes Tempo, keine quälende Entscheidung bezüglich der Richtung. Einfach folgen und ansonsten die Aussicht genießen. Das war ein verlockender Gedanke und doch wussten beide ehemaligen Gladiatoren, dass die fettere Belohnung winkte, wenn man sich richtig ins Zeug gelegt hatte. Sowohl Syn als auch Razag wussten, dass sich harte Arbeit auch auszahlen konnte. Wenn Razag im Rund von Morgeria sich ordentlich die Hände schmutzig gemacht und eine gute Show abgeliefert hatte, dann wurde er anschließend mit Sommerfellchen und anderen und einem Bad belohnt. Wählte er den einfacheren Weg und zermalmte seine Kontrahenten einfach, weil er es konnte und ihn weniger Mühe kostete, dann bekam er kargere Mahlzeiten in seiner Zelle. Und auch Synnover hatte gelernt, dass wenn er sich so richtig anstrengte, winkte ihm Luxus. Sei es nun die vermeintliche Freiheit, Wein ohne Worte zu genießen oder einen extra Blick seitens Karrish zu erhaschen, teure Stoffe zu tragen und sich auszustaffieren, als wäre er eine andunische Adelige – all das implizierte, dass sie vorher ordentlich hatten etwas leisten müssen. Von nichts, kam nichts. Und wo Razag augenscheinlich den leichten Weg wählte und folgsam der neuen Herrin gehorchte, da versuchte Synnover es auf ganz anderen Pfaden. Er wollte sie knacken. Er wollte sie für sich gewinnen. Sie sollte ihm aus der Hand fressen, wie es Yolintha getan hatte. Sie sollte ebenso angetan von ihm sein, wie Karrish es gewesen war. Sie sollte Jauchzen, wenn sie seine Schönheit bewundern durfte, wie Crystin es tat! Wenn seine Zunge ihre Spitze verlor und zu anderen Tönen animierte. Ja, Syn war wandelbar genug und gewitzt, wie auch Razag bereits mitbekam. Doch er war auch eitel und ungeduldig. Es fuchste ihn, dass die Jüngste der Nachtklingen so … anders war. Und dennoch waren sie hier. Zarrah hatte Syn für seine enttäuschende Fehleinschätzung nicht etwa zurückgelassen und ihren Plan verfolgt. Sie war hier und sie redete von Schutz für sie alle. Etwas, was zumindest Razag auffiel. Es hatte seine Vorteile am Rande zu stehen und manchmal auch nur zuzuhören. Er wusste, dass er viele Dinge aufschnappen und mitbekommen konnte, wenn er scheinbar nur folgsam irgendwo danebenstand.
Jetzt aber wurde dem Ork bewusst, dass die neue Herrin keineswegs so simpel sein mochte, wie er es von Dunkelelfen gemeinhin erwartete. Sie hätte Synnover für seinen Regelverstoß durchaus auch liegen und sterben lassen können. Doch hier waren sie. Und sie hatte Crystin angewiesen, das Kaninchen trotz allem zu heilen. Das verwirrte den Ork. Er war es nicht gewohnt, dass es tatsächlich Herren und Herrinnen geben konnte, die sich etwas aus ihrem Besitz machten und dies auch noch zugaben. Und wo Synnover glaubte, Zarrah interessiere sich nicht genug für ihn und seine Fertigkeiten, ahnte Razag, dass es besser war, die Dunkle bei Laune zu halten. Es würde ihnen vielleicht sehr viel schlechter ergehen – immerhin hatte man sie wie Müll entsorgen wollen -, wenn sie die Elfe nicht an ihrer Seite wussten. Während sich Zarrah zusammenriss und nicht wie eine feuerspeiende Drachenfurie explodierte, erhielten Razag und Syn gleichwohl neue Kleidung. Funktional und vor allem sauber, ordentlich und gewiss nicht billig. Zarrah hatte auch hier dafür gesorgt, dass sich beide Sklaven vernünftig anziehen und präsentieren, wenn nicht sogar wohlfühlen konnten.

Während sich Syn seinem Rucksack widmete, folgte Razag Crystin und wurde ohne viel Umschweife oder peinlicher Stille, kurzum geheilt. Die kleine Heilerin hatte tatsächlich einfach so seine Murmeln in ihrer winzigen Hand und er konnte nicht anders als es geil zu finden. Crystin heilte ihn und bewirkte damit noch so einiges mehr. Als sie ihre Augen öffnete, starrte sie direkt in die Erhabenheit eines orkischen Speeres und bereits zum zweiten Mal kam sie in dessen Genuss. Sie starrte tatsächlich für einige lange Sekunden darauf und errötete tatsächlich, doch da hatte sich Razag bereits wieder abgewandt. Crys trat zurück und nahm allen Mut zusammen. Sie entschuldigte sich bei dem Grünen, der sich bereits mit der Hose aus dem Rucksack abzulenken wusste. Scheinbar gleichgültig zuckte er die Schultern und sah nicht mehr, wie Crystin’s Blick fragend auf ihm ruhte. Für einen Moment wusste sie mit der Reaktion nicht umzugehen, doch dann sprach sie weiter und strich sich verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr. „Nun… dann …“, leitete sie unbeholfen ihren Abgang ein, als sich Razag mit der Hose bekleidet zu ihr herumdrehte und sich äußerst vorteilhaft präsentierte. Crystin klappte der Mund auf und sie rutschte über die breite Brust, die im Feuerschein schimmerte. Sie schluckte leer, ehe sie bereits gehen wollte, als Razag doch noch den Moment abpasste und sie mit seinen Worten aufhielt: „Die zweite Wunde darfst du noch nicht behandeln, oder? Nein, ist in Ordnung. Ist nicht schlimm. Die heilt auch so bestimmt, wenn ich nicht zu schwer schleppen soll. Apropo... Respekt, dass du das alles hierhergeschafft hast!“ Sie hob beide Augenbrauen und lächelte dann tatsächlich nickend. „Es war ganz schön schwer, ehrlich gesagt.“, witzelte sie und rieb sich die dünnen Arme, die sicherlich morgen schmerzen würden. Er zwinkerte ihr zu und sie hielt ihren Blick in seinem Gesicht. „Jetzt sollten wir wohl lieber was essen gehen, damit die anderen uns noch was übriglassen. Du musst, was auf die dürren Knochen bekommen! Geht nicht an, dass unsere Heilerin noch schlapp macht. Wer soll uns Deppen denn sonst wieder zusammenflicken?!“. Leise verließ ein Lachen ihre Kehle und dann kehrte eine bekannte Wärme in ihren Blick zurück. Mit einem Mal sah sie nicht mehr ganz so verlegen aus. Es wirkte fast so, als hätten seine Worte sie ein wenig in Sicherheit gewogen. Mit einem dankbaren Leuchten im Blick, bemerkte sie sein Glucksen und schien selbst die ausgelassene Stimmung zu genießen. Vielleicht war das der Beginn von etwas, doch die unbestreitbare Chemie zwischen Razag und Crystin war trotz der jüngsten Vorkommnisse nicht verflogen. Auch schien die Heilerin sich ein wenig mehr öffnen zu können, durch die unkomplizierte Art des Orks.

Weniger unkompliziert war jedoch das, was Synnover gerade vorhatte. Er hatte sich ebenfalls die neue Kleidung angezogen und festgestellt, dass dies seinem Geschmack dann doch, zumindest in Sachen Qualität, näherkam als die kratzigen Hosen und Hemden. Die Rüstung gereichte auch ihm zu Vorteil und betonte den wendigen Körperbau. Synnover setzte sich Zarrah gegenüber und bediente sich an dem Fleisch. Sie wollte folgsame Sklaven? Den konnte sie haben! Während er aß, bewegte sich der grüne Blick nicht ein einziges Mal zu ihm. Zarrah schien ihren eigenen Gedanken nachzuhängen oder strafte ihn mit Nichtbeachtung, das ließ sich nicht so genau sagen. Doch auch er wollte gerade nicht in einen weiteren Konflikt treten. Stoisch aß er seine Portion auf und erst dann genehmigte er sich einen Blick. Nur um festzustellen, dass sie immer noch genau so dasaß, wie zu Beginn dieser ohrenbetäubenden Funkstille zwischen ihnen. Das Einzige, was hier knisterte war tatsächlich das wärmende Feuer, dessen Flammen sich durch das Holz fraßen. Syn ließ die Dunkle hinter sich und trotzdem durfte er sicher sein, dass ihre Aufmerksamkeit genaustens auf seinen Bewegungen lag. Kein Muskel regte sich als seine Schritte verstummten, doch der Fokus der Elfe lag nun einzig und allein bei seinem Tun. Syn wandte sich ihrem Rücken zu und trat sogar an sie heran, hielt den Blick aber bewusst von ihr abgewandt. Kaum merklich veränderte Zarrah aber ihre Position und verlagerte ihr Gewicht. Dann harrte sie aus, was er tun wollen würde. "Was hast du erwartet? Was hast du von einem Lustsklaven erwartet? Dass er seinen Körper nicht einsetzt? Das ist sein einziger Zweck." Zarrah umfasste mit ihrer Rechten ihr Handgelenk der Linken und entspannte sich dann doch wieder. Er griff sie nicht an. Die Elfe behielt ihren Blick ebenso bei, wie es Synnover tat. Beide sahen einander nicht an. Allerdings ließ sie sich nach seinen Worten tatsächlich zu einem leisen Schnauben hinreißen. Dann berührte er plötzlich ihren Hinterkopf. Und wo Razag’s Herz schon beim Zuschauen für einige Schläge aussetzte, da wurde die Dunkle mit einem Mal ganz ruhig. Fast schon lauernd. Ihr Griff um ihr Handgelenk wurde stärker, doch wieder hörte sie seinen Worten zu. "Aber du bist meine Herrin, also verlass dich darauf, dass ich dich mit meinem Leben schützen werde." Nun aber entspannte sich Zarrah mit einem Mal merklich. Ja, ihr Kopf sank sogar ein wenig vor, während sich ihre Lippen leicht teilten und sie tatsächlich amüsiert wirkte! Ob Synnover sich den Blick genehmigte oder nicht - Razag konnte ihren Gesichtsausdruck auf jeden Fall sehen. Syn beendete seine Geste, nicht aber ohne ihr noch mal zärtlicher über die Haare zu streicheln. Das Lächeln verschwand wieder. "Also sei nicht zu lange enttäuscht.", tadelte er gerade seine Herrin. Synnover wollte es wirklich wissen. Wollte seine Grenzen kennenlernen, doch würde er noch alle Zähne verlieren, wenn er weiter so machte und er sich diese an Zarrah ausbiss. Die Dunkelelfe gab ihm genau zwei Sekunden, in denen er sich abwenden durfte, ehe sie nun geschmeidig und fast geräuschlos auf die Beine kam. Sie stand hinter ihm und blickte mit festem Blick auf den weißen Hinterkopf. Ansätze seiner Tätowierung waren zu erkennen. Die Nachtklingen würden auf ewig seine Herren sein.
„Du könntest bedeutend mehr sein!“, ertönte nun ihrerseits ihre Stimme. Sie wartete einen Moment. Dann war sie tatsächlich hinter ihm und baute ebenso Nähe auf, wie er es getan hatte. Doch sie berührte flüchtig mit zwei Fingerkuppen sein Nachtklingen-Zeichen im Nacken. „Die Welt hat viel mehr zu bieten als das.“, raunte sie und ließ offen, ob sie nun auf sein Können als Gladiator und Lustsklave anspielte oder tatsächlich das Dienen ihrer Familie meinte. So schnell sie die Nähe aufgebaut hatte, so zügig verschwand sie auch wieder. Zarrah wandte sich um, setzte sich zurück ans Feuer und ließ das Kaninchen seiner Wege gehen. Dass ausgerechnet Razag sich ob ihres Wortaustausches in der Zwickmühle sah, hatten weder Syn noch Zarrah mitbekommen. Trotzdem murmelte der Ork anerkennend in seiner Muttersprache und er hatte gewiss Recht. Zarrah hätte jedweden Grund gehabt, Synnover dafür körperlich zu züchtigen. Doch sie entsprach einmal mehr nicht dem Klischee einer skrupellosen Dunkelelfe.

So konnten sich Razag und Crys auch ans Feuer setzen, ohne dafür einen tadelnden Blick zu bekommen. Im Gegenteil: Zarrah richtete die Augen auf beide und nickte ihnen kurz zu. Sie ließ den Blick über Razag wandern und reichte dann zwei Schüsseln, aus denen sie essen konnten, wenn sie auffüllten. Auch das Trio saß schweigend am Feuer. Sie hatten bisher alle noch keine große Gelegenheit gehabt, sich ein wenig zu beschnuppern, doch offenbar wurde es nun Zeit dafür. Razag schmeckte es und seine Geräusche beim Essen entlockten Crystin ein verhaltenes, aber amüsiertes Grinsen. „Sollte ich mir den Bart abrasieren? Wächst ja schnell wieder nach...aber vielleicht so wegen des Wiedererkennens? In Morgeria war mein Gesicht ja schon bekannt... Nicht dass mich...“ Crystin sah von ihrer Portion auf und hob die Augenbrauen. Ihr Blick glitt zur Dunklen, die sich nun in einen Schneidersitz setzte und Razag direkt mit ihren dunklen, grünen Augen musterte. „Lass ihn dran.“, meinte sie dann, obwohl er die Heilerin gefragt hatte. „Wir sind nicht mehr in Morgeria und werden für eine Weile nicht zurückkehren.“, offenbart sie ihm. Crystin lutschte gerade an einem fettigen Finger und murmelte mit vollem Mund: „Wir sind in Kroar, Razag. Die einstige Trollstadt. Hier leben nicht mehr viele, seit dem großen Erdbeben.“, erzählte sie noch mal und vielleicht erinnerte sich Raz‘, dass Zarrah ihm das bereits mal erzählt hatte. Jene nickte. „Wir rasten hier und morgen erhalten wir unsere Waffen. Danach geht es weiter.“, teilte sie auch dies mit. Sie wirkte nicht ganz so verschlossen und offenbar trug sie ihm sein ‚Gebrummel‘ auch nicht mehr nach. „Wie bist du zu Aran’Duran gekommen, Razag?“, fragte Zarrah und musterte ihn direkt. „Ich hörte bereits, dass du ihm viel wert gewesen warst und seine Kassen gefüllt hast.“, teilte sie ihm mit. „Auch wenn ich der Arena selbst nur selten einen Besuch abgestattet habe.“, fügte sie recht persönlich an, richtete ihre Augen allerdings wieder neutral auf Razag. Und während sich so etwas wie ein Gespräch zu entwickeln versuchte, trieb es Synnover in die Einsamkeit. Er schlenderte die Ruinen ein wenig ab und fand Geröll. Das meiste davon war einfach nur Stein, einiges aber auch mit schönen Verzierungen versehen. Dort, wo Razag die Reste des Schweines abgeladen hatte, fand Synnover mit einem Mal ein ganzes Knäul an Ratten. Nicht nur die Auseinandersetzung mit Zarrah’lindae beherrschten seine Gedanken. Auch fragte er sich, wie er je wieder seinen ersten und einzigen Zauber beherrschen sollte, wenn sein Arm so lädiert war. Kurzerhand hatte er sich die Ratten auserkoren, Versuchskaninchen zu werden. – Einfach mal den Spieß umdrehen! Nun war er der Herr, der über die Nager gebot! Und so streckte er seinen linken Arm aus und bemühte seine Magie.
Syn spürte, wie sie sich manifestierte und spürte auch, dass sich etwas tat. Doch während er sich auf die eine Ratte konzentrierte, er seine übliche Bewegung machte, merkte er beim Ausführen des Zaubers mit einem Mal, das etwas nicht stimmte. Denn anstatt, dass sich eine der Ratten unter der Atemnot wand und mit dem Tod rang, kippten gleich drei Ratten gleichzeitig um. Der Zauber prallte von der Auserkorenen ab und schoss auf die nebenstehenden Ratten zu, um auch sie zu treffen. Sie wanden sich elendig quiekend und röchelnd, bis sie tatsächlich einfach.. starben. Die Magie war also noch vorhanden, doch er erhielt keine Gelegenheit, sie präzise anzuwenden, noch sie zu dosieren, um die Atemnot auch wieder aufzuheben. Die restlichen Ratten stoben panisch auseinander, während die dickste Ratte von ihnen noch immer leidend zuckte, ehe auch sie das Leben verließ. Und während Syn noch sein Werk betrachtete, wandte Zarrah den Kopf und beobachtete sein Tun, nachdem ihre empfindlichen Ohren sein Wort auf Hymlikor durchaus erfasst hatten. Einen Moment ließ sie noch verstreichen, dann ertönte ihre Stimme lauter. „Syn! Komm, ich will euch eure Aufgabe mitteilen.“, rief sie nach ihm und wandte sich wieder an Razag und Crystin. Tatsächlich wartete Zarrah, bis auch Synnover sich zu ihnen ans Feuer gesellte, bevor sie jeden einmal musterte. „Es wird Zeit, dass ihr erfahrt, was ihr tun sollt.“, meinte sie reichlich nüchtern und warf einen kleinen Stock ins Feuer, mit dem sie eine Weile herumgespielt hatte. Crystin hatte sich noch eine Portion aufgefüllt und aß immer noch. Appetit hatte die dürre Heilerin auf jeden Fall genug. „Es gibt eine Insel. Gute drei Wochen Reise von hier. Dort liegt etwas versteckt, dass ihr besorgen sollt.“, erklärte sie reichlich zusammengerafft und offenbarte eine gewisse Effizienz. Zarrah wartete kurz und sah abermals nacheinander Syn und Razag an. „Ihr sollt die magische Schriftrolle der Ritualmagie für mich von der Insel Xytras bergen.“, offenbarte sie und glaubte wohl, damit wäre alles klar.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Mittwoch 19. April 2023, 15:29

Razag und Synnover waren nicht nur optisch verschieden. Wo schon ihre Herkunft Differenzen verdeutlichte, da sah man es auch in ihrem Kampfstil und der Art und Weise mit anderen umzugehen. Der Ork hatte dadurch eine erhebliche Chance verpasst. Er war es nicht, der die ersten süßen Tautropfen von Crystins erblühender Knospe hatte kosten dürfen. Das bedeutete jedoch nicht, dass ihr Pflänzchen deshalb gleich ausgerissen und achtlos auf den Kompost geworfen werden musste. Selbst das geheimnisvolle Wesen Nalia, welches bislang nur Razag hatte sehen können, war dieser Meinung! Außerdem gab Crystin zu, einen Fehler begangen zu haben. Es bestand somit noch Hoffnung! Und sein Kumpel widmete sich ohnehin bereits der nächsten Frau. Auch hier zeigte sich die unterschiedliche Herangehensweise beider ehemaligen Gladiatoren. Wo Raz'ulak der Furchtlose seinem Namen nicht unbedingt Ehre machte, weil er auf vorsichtiger Distanz bleiben würde, da ging das Kaninchen provokant auf Tuchfühlung.
Er legte Zarrah einfach eine Hand auf und das, obwohl er bereits Bekanntschaft mit ihrer Klinge an seinem Hals gemacht hatte. Er konnte es einfach nicht lassen. Vielleicht auch, weil er grundsätzlich davon ausging, dass sie ihr Eigentum nicht aus einer Laune heraus zerstören würde. Nicht körperlich jedenfalls. Sie hatte Synnover nun schon zum zweiten Mal das Leben gerettet, ihn sogar durch Crystin heilen und ihn wissen lassen, dass er sich diese gütige Tat nicht verdient hatte. Jemand, der so viel Aufwand betrieb, um seinen kümmerlichen Sklaven am Leben zu erhalten, würde ihn nicht ob einer Grenzüberschreitung gleich in Stücke teilen. Das war Syns Anname. Darüber hinaus hielt er Zarrah für beherrscht genug, einen solchen Impuls sogar zu unterdrücken, weil es vernünftiger wäre, ihren ungehorsamen Sklaven auf andere Weise zu züchtigen. Oh, Syn wünschte sich vielleicht sogar andere ... Methoden. Jetzt jedoch nicht. Da sehnte er sich nach Antworten, denn so ganz konnte er nicht begreifen, was sie eigentlich von ihm erwartete. Er war Gladiator und Lustsklave. Beides strebte sie für ihn nicht an, entriss ihn aus den Welten und Gewohnheiten, in denen er sich so sicher zu bewegen wusste. Ganz gleich, wie ihre Motive aussahen: Wenn sie sich schon einen Sklaven für ihre eigenen Pläne suchte, musste sie damit rechnen, dass er tat, was er tat. Oder sie musste ihm genau aufzeigen, was er sein zu lassen hätte. Damit könnte Synnover arbeiten - schwerlich, aber er könnte es. Immerhin schaffte er alles. Er war großartig!
Mit der Empfehlung, von ihm daher nicht zu sehr enttäuscht zu sein, weil er seinen antrainierten Verhaltensmustern folgte, wandte er sich ab und durfte erneut feststellen, wie neidisch er doch auf das spitzohrige Volk war. Ich habe sie weder gehört, noch gesehen, bis es zu spät war. Oh, ich hasse sie!
Hätte Zarrah es darauf angelegt, dann wäre er tot, noch ehe er die Aura ihrer Nähe überhaupt wahrgenommen hätte. Jetzt spürte er sie wie ein unangenehmes Kribbeln im Nacken. Die Elfe baute sich hinter ihm auf wie ein lauernder Schatten in der Dunkelheit, ein Jäger auf der Suche nach saftig weichem Kaninchenfleisch. Ha! Eben nicht. Würde sie sich danach sehnen, hätte sie mich längst zu sich ins Bett geholt und dann stünde ich nun nicht hier mit einem unnötigen Tadel für meine Fähigkeiten!
"Du könntest bedeutend mehr sein! Ihre Berührung war nur flüchtig. Zwei Fingerspitzen, die sich gegen die unter die Haut gestochene Blüten des schwarzen Rosenbildes legten. Trotzdem verursachten sie bei Syn eine Gänsehaut auf den Unterarmen. Zarrah sähe wohl, dass sich die feinen Härchen oberhalb des Hautbildes aufrichteten. "Die Welt hat viel mehr zu bieten als das."
Nun war es an Synnover, ein seichtes Schnaufen abzugeben. Zarrah löste ihre Berührung auf und er spähte halb über seine Schulter zu ihr zurück. Es reichte, das sie das Aufblitzen seiner Augen wahrnehmen könnte, wenn sie es denn erhaschen wollte. "Das große Zimmer mit dem Himmelbett und dem Zuber hätte mir genügt", erwiderte Syn und schlenderte dann ein Stück weit in die Ruinen hinein. Während er ging, biss er die Zähne aufeinander und schaute sich um. Was redet diese Frau für einen Unsinn? Bisher hat die Welt mir nur genommen, was ich mir so hart erarbeitet habe. Und sie nimmt mir, was ich bin! Er blieb bei den Ratten stehen, die sich über irgendwelches Aas hermachten. Dass dies die ausgeweideten Anteile des Schweins waren, die Razag dort hingeschmissen hatte, war ihm nicht bewusst. Er kannte sich weder mit der Jagd noch dem Zubereiten von Mahlzeiten aus. In dieser Hinsicht konnte man Syn schon fast verwöhnt nennen. Essen hatte er sein Leben lang noch nicht kochen müssen, vom Zusammenwerfen von Haferflocken, Nüssen, Beeren und Wasser in einer Schale einmal abgesehen. Da war er stets ausgiebig umsorgt worden. Zuerst von den Reißern und Sodth, dann von...
Karrish. Wenn du wüsstest, dass ich noch lebe, dann bekäme ich mein Zimmer. Verbissen blickte er zu den Ratten herüber, während er die Finger seiner linken Hand etwas lockerte. Es fiel ihm schwer, aus Mustern auszubrechen, die sein Leben nicht nur bestimmt, sondern ihn auch mindestens so lange begleitet hatten. Er kannte nichts Anderes. Er wusste nicht, was die Welt ihm zu bieten hätte. Seine Welt war Morgeria und selbst das nur zu den Teilen, die ihm erlaubt waren, aufzusuchen. Manchmal hatte er einen Blick von den Mauern der Stadt und hinein in die Tote Ebene werfen dürfen. Ihr Name, ihr Anblick ... nichts trug dazu bei, dass er sein gemachtes Nest hätte aufgeben wollen. In Morgeria zu leben war nicht leicht. Für die meisten Sklaven bedeutete es ohnehin nur, zu überleben für einen weiteren Tag Schläge und Missbrauch. Er hatte ob seiner Schönheit und seines Talents das bessere Los gezogen. Er war ein privilegierter Sklave, der seine Rolle akzeptiert hatte. Er brach nicht darunter, sondern entwickelte Ehrgeiz, wenn der Anreiz stimmte. Mit Materiellem konnte man ihn locken und das war es, was er hin und wieder anstrebte. Dinge, ob Kleidung, Nahrung oder am Ende sogar bessere Räumlichkeiten ... es hatte sein Leben nicht freier gemacht, wie Zarrah es ihm verhieß, aber angenehm. Komfort fehlte hier nun. Stattdessen musste er sich damit auseinandersetzen, dass seine Herrin keine seiner Fähigkeiten schätzte. Sie wollte, dass er bedeutend mehr war als das, was er war. Natürlich könnte er das erreichen. Wenn nicht er, wer dann? Aber noch immer wusste er nicht, warum sie sich nicht gleich einen passenderen Kandidaten für ihre eigenen Erwartungen holte? Stattdessen hatte sie ihn - und Razag ebenfalls - aus dem Müll gefischt. Wenn sie einen gehorsamen Beschützer sucht, warum heuert sie keinen Leibwächter an? Meine Fähigkeiten reichen aus, um nicht getroffen zu werden. Was soll ich tun, wenn man ihr ans Leder will? Besonders gut weglaufen?
Aber ihm blieb ja noch seine Geheimwaffe. Etwas, das sich heimlich hatte aneignen dürfen. Er wusste nicht einmal, ob Karrish Kenntnisse davon besaß, dass sein Kaninchen überhaupt magiebegabt war. Die Luftmagie hatte er im Eigenstudium gefördert. Nicht mit der nötigen Disziplin, um sie zu meistern, aber für einen Zauber reichte es aus und meistens funktionierte er auch. Doch wie sah es aktuell damit aus? Seine Hand war noch immer nicht vollständig verheilt.
Synnover blieb nur übrig, zu experimentieren. Er konzentrierte sich auf die fetteste Ratte in seinem Blickfeld und rief seinen Zauber an. Es war nicht nötig ihn auszusprechen, trotzdem glaubte er, dass es dadurch leichter fiel. Dass er ihn auf Hymlikor, seiner Muttersprache, aufsagte, war ihm dabei nur halb bewusst. Er ahnte nicht einmal, welche Sprache er nutzte, nur, dass es eine war. Irgendetwas aus seiner Vergangenheit, mit dem er über dieses Wissen hinaus nichts anfangen konnte. Er sagte dne Zauber ganz instinktiv so auf. Genauso wie er instinktiv auf wundersame Weise beschleunigte, sobald er lief. ES funktionierte einfach, ganz im Gegensatz zur Ausführung des Zaubers jetzt.
Was er tun musste, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen, war es stets, die Hand entweder schwungvoll in eine Richtung zu reißen und die Finger zur Faust zu ballen. Auf diese Weise leitete er die Atemnot ein und schnürte seinen Opfern dann die Kehle zu. Nur falls er die Faust vorab löste, bekamen sie auch wieder Luft. Das hieß, wenn es überhaupt funktionierte. Manchmal schlug es fehl, da Synnover noch lange nicht so beherrscht mit dem Umgang war. Was sich ihm aber jetzt zeigte, war bislang noch nie passiert. Andere würden sich freuen, wenn die eigene Macht auf weitere Feinde überging. Syn hingegen ärgerte es.
Im Fall einer Gefahr könnte ich so Begleiter oder die Herrin selbst außer Gefecht setzen, anstatt sie zu schützen. Missmutig ließ er die Faust an seine Seite sinken, ehe die Finger sich lösten. Jene Ratten, die er erwischt hatte, waren bereits erstickt oder japsten in den letzten Zügen. Er hingegen spürte das Kribbeln seiner Fingerspitzen, so dass er sie am Oberschenkel rieb. Dadurch verschwand das Gefühl nicht, aber was sollte er tun? Er blickte auf seine Hand herab. Stets hatte er die Linke für den Zauber genutzt, weil er den Umgang mit dem Dolch nur mit der Rechten halbwegs passabel beherrschte. Tja, für Zarrah garantiert nicht zuverlässig genug. Das kann ich vergessen... Es war frustrierend, sich so viele Fehler eingestehen zu müssen. Deshalb dachte Syn gar nicht erst daran. Das hätte ja bedeutet, dass er nicht perfekt wäre!
Trotzdem haftete sein Blick weiterhin auf der linken Hand, die er vor sich hielt. "Bedeutend mehr ... Das kann alles und jeder werden, der wieder bei Null anfangen muss." Ehe er seinen Frust an den übrigen Ratten auslassen konnte, rief seine Herrin nach ihm und er ... folgte.
Synnover kehrte zum Lagerfeuer zurück, wo sich nun auch schon Razag und Crystin versammelt hatten. Er warf beiden einen Blick zu, spielte kurz mit dem Gedanken, sich demonstrativ zu ihnen zu setzen und ein paar Streicheleinheiten, verlegene Blicke oder andere Schwärmerei abzuholen. In letzter Zeit benötigte er aber auch sehr viele Ventile. War das die von Zarrah gepriesene Welt, die ihm so viel mehr bieten könnte?
Er ließ sich im Abstand von allen und somit zwischen ihnen nieder. Razag und Zarrah könnten ihn mit ausgestrecktem Arm erreichen, bis dahin blieb er jedoch in seiner eigenen Komfortzone. Dass er Zarrah aufmerksam lauschte, ließ sich nur von seinem konzentrierten Gesicht ablesen. Blicke warf er ihr keine zu. Die Situation schien auf seltsame Weise angespannter als zuvor und doch ohne dieses nachtragende Unbehagen, das sich wie ein bevorstehendes Gewitter ankündigte. Sie alle versuchten, sich auf ihr Vorhaben zu fokussieren. Genauer gesagt, Zarrahs Vorhaben.
Mit wenigen, aber wie immer präzisen Worten erklärte sie ihren Sklaven die bevorstehende Aufgabe. Drei Wochen Reisezeit, eine Insel und eine magische Schriftrolle, die sie beschaffen sollten. Ritualmagie ... davon verstand Synnover nichts und konnte mit der Information doch bei weitem mehr anfangen als mit dem Begriff einer Insel. Er wusste nicht, was das war. Er hatte nie eine gesehen noch darüber gelesen. Überhaupt fiel ihm gerade auf, dass er trotz seines Zugangs zur Bibliothek der Nachtklingen selten nach Büchern gegriffen hatte, die ihm die Welt hätten erklären können. Es war stets der Fall, dass irgendein aufgeschlagenes Buch oder ein gut beleuchteter Titel auf sich aufmerksam machten. Er hatte über verschiedene Waffengattungen lesen können, ehe man ihm auch in der Kaserne vorschlug, von seinem Dolch wegzukommen. Er hatte Bücher über modische Schnitte betrachten können. Sie besaßen viele Zeichnungen und halfen ihm bei der Auswahl seiner Arenakostüme, welche stets ein Blickfang sein mussten, ihn aber beim Laufen nie einschränken durften. Er erinnerte sich, Bücher über strategische Schachzüge gelesen und schnell wieder verworfen zu haben, weil es ihm viel zu viel Aufwand bedeutete, sich das einzuprägen. Er hatte über ausgesuchte, morgerianische Weine gelesen, von bedeutenden Nachtklingen-Assassinen und der Macht, die das Haus versprach. Einmal hatte er sogar etwas Geschriebenes über Karrish in die Hände bekommen und erfahren, dass er wohl einer der einflussreichsten Dunkelelfen seiner Familie war. Wieviel Wahrheit dahinter steckte oder ob es sich nur um billige Propaganda handelte, konnte der junge Synnover damals nicht einmal ableiten. Für ihn waren geschrieben Worte Fakten und Zugang zu Informationen, die er sonst nicht erhielt.
Jetzt, da er sich jedoch fragte, was eine Insel war und wie sie aussehen mochte, kam ihm der Gedanke, ob Karrish nicht bewusst gewisse Bände in seiner Reichweite platziert hatte. Lernbücher für ein besseres Schriftbild waren ihm damals genau dann ins Auge gestochen, nachdem er sich über seine eigene Krakelei beschwert hatte, während Karrish im Hintergrund nur einmal mit einem "Hm" an seinem Wein genippt hatte. Wieviel Zugang zu Bildung und Wissen besaß er denn wirklich? "Die Welt hat viel mehr zu bieten als das." Ihm wurde Wissen eingeräumt, das er haben durfte. Wissen, das keine Gefahr für jene bedeutete, die es ihm zugestanden und er hatte sich jeden Tag unter einem süffisanten Grinsen damit gerühmt, als einer der wenigen Nachtklingen-Sklaven Zugang zu deren Wissen zu haben.
Endlich hob er der Kopf an, um zu Zarrah zu sehen. Vor allem tat er es jedoch, um sich auch aus den düsteren Gedankenbildern zu heben, die nach ihm griffen und ihre Worte in seinem Kopf um einiges wichtiger machten als er sich bislang eingestehen wollte. Er musterte seine Herrin mit loyaler, aber ansonsten schwer deutbarer Miene. "Gut", sagte Synnover nur. "Das machen wir." Er würde schon noch in Erfahrung bringen, was eine Insel war, wo Xytras lag, wie es aussah und wie weit man käme, wenn man drei Wochen lang durch die Tote Ebene spazierte. Oh, er konnte nur hoffen, dass er diese Zeit nicht würde in diesem ... Untergrund verbringen müssen. Sein Blick wanderte an Zarrah vorbei und zur weit entfernten Höhlendecke. Er vermisste den Himmel.
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- diverse Waffen
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Freitag 21. April 2023, 15:29

Es… es tut mir leid…dass ihr das alles… mitansehen musstet... Ich… ich hatte keine Ahnung, ich… ich hatte geglaubt, er würde nur im Bett schlafen wollen ich…Es war ein Fehler.
Noch immer klangen Cris Worte in ihm nach.
Tut es ihr leid, ...dass ich dabei war? Und... was genau empfindet sie als Fehler?
Razag wurde nicht so richtig schlau aus Cris, was halt auch wiederum seine Gedanken an sie fesselte. Er konnte einfach nicht 'los lassen'... zumindest gedanklich. Aber er konnte sich abwenden, nachdem sie ihn geheilt hatte. Den Abstand brauchte er auch um 'IHN' zu beruhigen. Sein orkischer Pfahl war anscheinend ganz anderer Meinung als er und hätte er ein Eigenleben... also noch mehr als sonst schon, so hätte sich Raz in sein langwieriges Streitgespräch mit ihm gestürzt. Zum Glück hatte aber in Celcias Geschichte nie jemand Zwiegespräch mit seinem besten Stück halten müssen... oder?!?
So, Großer! Jetzt komm mal wieder runter! Entspann dich, ich brauch das Blut im Kopf und auch wenn du ja ganz begeistert von der kleinen Heilerin bist!
Glücklicher Weise half kaltes Wasser und grummelige Gedanken voller Ablehnung immernoch um Raz Gehänge wieder schnell hängen zu lassen.
...
Später saß das Trio aus Zarrah, Cris und Raz am Feuer. Razag schmeckte es und seine Geräusche beim Essen entlockten Crystin ein verhaltenes, aber amüsiertes Grinsen. So kam man dann auch über dem Bratensaft marinierten Bart ins Plaudern:
„Sollte ich mir den Bart abrasieren? Wächst ja schnell wieder nach...aber vielleicht so wegen des Wiedererkennens? In Morgeria war mein Gesicht ja schon bekannt... Nicht dass mich...“
Crystin sah von ihrer Portion auf und hob die Augenbrauen. Ihr Blick glitt zur Dunklen, die sich nun in einen Schneidersitz setzte und Razag direkt mit ihren dunklen, grünen Augen musterte.
„Lass ihn dran.“
, meinte sie dann, obwohl er die Heilerin gefragt hatte. Raz Ohren färbten sich dunkelbraun.
Ups! Verplappert... Mist.
„Wir sind nicht mehr in Morgeria und werden für eine Weile nicht zurückkehren.“
, offenbart sie ihm und ging damit sogar noch ein bisschen weiter. Crystin lutschte gerade an einem fettigen Finger und murmelte mit vollem Mund:
„Wir sind in Kroar, Razag. Die einstige Trollstadt. Hier leben nicht mehr viele, seit dem großen Erdbeben.“
, erzählte sie noch mal und Raz erinnerte sich wie durch dichten Nebel, dass Zarrah ihm das bereits mal erzählt hatte. Aber da hatte Raz ganze Aufmerksamkeit noch dem Rammellappen und auch seiner eigenen Gesundheit gegolten. Sagen tat ihm die Stadt aber nichts. Auch hatte er mit Trollen noch nie viel zu tun gehabt, also schaute er nur auf und nickte bestätigen, dass er zuhörte.
„Wir rasten hier und morgen erhalten wir unsere Waffen. Danach geht es weiter.“
, teilte Zarrah mit. Sie wirkte nicht ganz so verschlossen und offenbar trug sie ihm sein ‚Gebrummel‘ auch nicht nach, auch wenn er ja gerade versehentlich bewiesen hatte, dass er durchaus mitdenken konnte.
„Wie bist du zu Aran’Duran gekommen, Razag?“
, fragte Zarrah und musterte ihn direkt.
Mist. Da muss ich antworten.
„Ich hörte bereits, dass du ihm viel wert gewesen warst und seine Kassen gefüllt hast... Auch wenn ich der Arena selbst nur selten einen Besuch abgestattet habe.“
, fügte sie recht persönlich an, richtete ihre Augen allerdings wieder neutral auf Razag. Der wand sich noch ein wenig unter der ganzen Aufmerksamkeit. Es war eine Sache ein Publikum zu begeistern, in dem man Gedärme aus seinem Gegner riss und sie sich um den Hals schlag, aber eine ganz andere Sache, eine suspekte a-typische Dunkelelfe Rede und Antwort zu stehen.
„Das stimmt.“
Raz rang mit sich, ob er versuchen sollte, sich weiter einsilbig zu geben, doch da könnte Zarrah auf verärgern. Trotzdem zögerte er und sah immer wieder zwischen den beiden Frauen hin und her. Sein Blick suchte verzweifelt nach seinem Kumpel, doch der hatte sich zwischen den Ruinen versteckt, wie es Karnickel nun mal gern taten. Er war auf sich gestellt. Unsicher und fast ein wenig verängstigt sah er sich einer Situation gegenüber, die er nicht einschätzen konnte. 'Der Furchtlose' war in Morgeria in der Arena geboren worden und war auch dort zurück geblieben. In einem Kampf kannte sich der Ork aus, aber das hier war etwas ganz anderes. Das hier war...
...ein sozial-emotionaler Drahtseilakt...
In der Arena fanden auch manchmal zwischen den Hauptkämpfen Darsteller eine Nebenbeschäftigung und denen hatte Raz immer gern zugesehen. Besonders die Akrobaten mit ihrem flinken Balance-Darbietungen hatten ihn immer in den Bann gezogen. Als massiger Krieger mit seinem Stärke-Vorteil gewann er kleinen flinken Gegnern durchaus Respekt ab, da es eben auch Dinge gab, die er nicht konnte und bei anderen bewunderte. Doch auch Flinkheit würde ihm gerade nicht helfen, außer, wenn er zu fliehen vor gehabt hätte. Hatte er aber nicht. Jetzt ging es um rhetorische Fähigkeiten und dem Einschätzen der Intelligenz seines Gegenübers. Zarrah nun wieder den 'dummen' Ork vor zu spielen...
...käme einer Beleidigung gleich.
Also atmete Raz'ulak der Furchtlose einmal tief durch und wappnete sich für einen Kampf, den er noch nie geführt hatte.
„Herrin Zarrah. - Ihr wolltet meine Geschichte hören?“
Er vergewisserte sich, dass dem so war, bevor er weiter redete. Sein Blick wanderte trotzdem noch nervös umher und blieb ab und an an Synnover hängen, der im Hintergrund umher streifte. Bei dem was er jetzt alles erzählen würde, da wollte er seinen Kumpel nicht außen vor lassen. So sprach er laut und deutlich:
„Ich wurde in den Clan des Bärenclans geboren. Dieser Clan bringt ausgesprochen viele der Magie fähige Orks hervor, die sich dem Schamanismus unseres Volkes verschreiben. Wir dienen den Geistern unserer Ahnen als …“
Wie heist Medium auf Celianisch?
„Als Gefäß. Ich selbst zeigte dafür aber bis zu meiner 'Großen Orka' kein Talent, war aber schon immer sehr... kräftig. Ich war noch jung und zu diesem Ritus fand mich ein Dunkelelf und überwältigte mich. Er war ein Sklavenhändler, der mich nach Morgeria verkaufte. Aran erstand mich quasi ungeschliffen und förderte meinen Kampfgeist. Er machte mich zum Gladiator.“
Raz wiegte den Kopf und überlegte, ob das ausreichte.
Sie fragte, wie ich zu Aran kam.
Er befand, dass das erst mal reichte. Über seine Ausbildung zum Liebesdiener im Hause Tenebrée musste er nicht unbedingt erzählen, auch wenn er durchaus stolz auf seine Fähigkeiten war. Irgendwie sagte ihm sein Bauchgefühl, dass das jetzt gerade nicht wirklich wichtig war. Ob sie überhaupt davon wusste?
Den Ring hat sie bestimmt gesehen... ob sie überhaupt weis, welche Bedeutung er hat? Für den Gladiatoren-Dienst hat er auf jeden Fall keine Relevanz.
So verfiel er erst einmal wieder in Schweigen. Zarrah ließ einen Moment verstreichen, dann ertönte ihre Stimme laut:
„Syn! Komm, ich will euch eure Aufgabe mitteilen.“
, rief sie nach ihm und wandte sich wieder an Razag und Crystin. Tatsächlich wartete Zarrah, bis auch Synnover sich zu ihnen ans Feuer gesellte, bevor sie jeden einmal musterte.
„Es wird Zeit, dass ihr erfahrt, was ihr tun sollt... Es gibt eine Insel...“
Insel???
Razags Blick wurde hellwach und seine Mundwinkel hoben sich ohne sein Zutun.
„... gute drei Wochen Reise von hier. Dort liegt etwas versteckt, dass ihr besorgen sollt.“
, erklärte sie schlicht und effektiv.
Insel!!! Es geht ans Meer!
Zarrah sah abermals nacheinander Syn und Razag an.
„Ihr sollt die magische Schriftrolle der Ritualmagie für mich von der Insel Xytras bergen.“
, offenbarte sie und glaubte wohl, damit wäre alles klar. Razags Freude stand ihm offen ins Gesicht geschrieben. Zwar kannte er die Insel dem Namen nach her nicht, aber dass es eben eine Insel war, das reichte ihm vollkommen. Sie würden das Meer sehen, sie würden ein Schiff fahren, segeln, Fisch essen, vielleicht auch Muscheln und Algensalat.
Krebse!
Es gab nichts leckeres als süßes weiches Krebsfleisch, frisch über dem Feuer geröstet! Razag schluckte noch einmal und plötzlich schmeckte das Schweinefleisch ein wenig fad.
Kebsfleisch in ApfelbrandweinSoße...
Ein einziges Mal hatte Raz diese Köstlichkeit kosten dürfen, als ein paar seiner Clansbrüder von einem Raubzug Heim kehrten und spät am Strand am Lagerfeuer bis in die Nacht gefeiert wurde. Razags Freude sprudelte ein wenig über und da sein Kumpel in Reichweite saß, legte er ihm einfach eine große Pranke auf die Schulter und erklärte unaufgefordert:
„Kumpel, es geht ans MEER! Auf eine Insel! Vielleicht...“
Raz grinste verheißungsvoll.
„...werden wir Krebse essen!!!
Es klang aus seinem Munde, so wie er es dachte: Krebse mussten das großartigste der Welt sein! Und sein Kumpel enttäuschte ihn auch hier nicht:
"Gut"
, sagte Synnover nur.
"Das machen wir."
, und erntete dafür einen sanften Rückenklopfer vom Ork.
Krebse essen mit meinem Kumpel!
„Das wird großartig!“
Dann wandte Raz den Blick zu Cris und langsam dämmerte ihm, dass er mal wieder zu viel geredet hatte. Vorsichtig spähte er weiter zu Zarrah um sich zu vergewissern, dass die ungewöhnlich milde Dunkelelfe ihm jetzt nicht doch noch für 'unerlaubtes Reden' kurzerhand ein Messer in die Kehle warf. Da er aber noch lebte, bewies Raz'ulak der Furchtlose ein klein wenig Mut und fragte etwas kleinlaut:
„Was ist eigentlich... Ritualmagie?“
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Erzähler » Samstag 22. April 2023, 22:54

Wenn Razag und sein bestes Stück Zwiesprache halten würden, würde sich der Ork gewiss anhören müssen, dass seine Gedanken dafür verantwortlich waren, dass sich der (gar nicht so) kleine Ork regte. Nicht nur ‚er‘ fühlte sich zu der Heilerin hingezogen und ging steil, auch Razag selbst fühlte sich in ihrer Gegenwart mehr als wohl. Trotz dieser dummen Geschichte, die sie selbst als Fehler bezeichnete. Inwieweit sie das aber genau meinte, würde Raz vermutlich nachfragen müssen. Oder er vergaß das alles und versuchte ihre erneute Nähe zu genießen. Allerdings war das gar nicht so leicht, wenn man bedachte, was Crystin in ihm auszulösen vermochte. Jetzt jedenfalls bemühte er sich um ein wenig Drosselung im Tempo. Er wollte sich selbst schützen und ging es vorsichtig an. Dass die Heilerin sich bei ihm aber bedeutend wohler fühlte, konnte wohl jeder sehen. Sie wirkte nicht mehr so verschüchtert, blickte Razag mit wachen Augen an und lächelte sogar über seine Scherze. Vielleicht hatte es diesen Dämpfer gebraucht, um es jetzt vernünftig angehen zu können. Um dieser zarten Blumen Zeit einzuräumen, zu erblühen oder aber ein starkes Fundament zu bekommen, damit sie allen Widrigkeiten standhielte und zu einer Freundschaft wurde. Sympathie und Anziehung war da – was sie daraus machten, würde sich zeigen müssen. Was die Anziehung zwischen Synnover und Zarrah anging, konnte man nicht so genau sagen, was das eigentlich war. Das Kaninchen wagte sich bedeutend viel aus seinem Bau heraus und wo Razag bereits glaubte, es würde zum Hasenbraten, da blieb die Dunkle ruhiger als gedacht. Mehr noch, sie explodierte nicht aufgrund ihrer vorherigen Rage, ob seines dummen Fehlers, sondern erhob sich lautlos, um Syn auf andere Art und Weise zu maßregeln. Es war schwierig einer Herrin zu dienen, die keine klaren Ansagen machte, was sie sich eigentlich erwartete. Es war doch bedeutend leichter, sich entweder auf das Bett einer Herrin oder eines Herren zu konzentrieren oder aber auf dessen Vorlieben im Umgang miteinander. Zarrah wich von dieser Norm des Sklaventums ab. Sie gab zwar den Ton an, bellte aber keine Befehle. Einzig Crystin schien ihre Rolle genau zu kennen, denn sie gehorchte Zarrah und brach kaum aus ihrer Rolle aus. Doch auch hier schien es mehr eine Art Übereinkunft zu sein, denn wahrlichem Sklaventum. Wie genau die Frauen zueinanderstanden, wussten weder Razag noch Syn. Während letzterer sich allerdings von seiner Herrin abwandte und zu den Ratten ging, erhielt Razag endlich Gelegenheit, die andere Frau in ihrer Runde kennenzulernen. Jedenfalls auf Distanz.

Erst als sie allesamt am Lagerfeuer saßen, sprachen auch er und Zarrah’lindae einige Worte mehr. Die Dunkelelfe entsprach auch für sein Empfinden eher weniger einer typischen Herrin. Sie erhob nicht einmal die Hand gegen ihn oder Synnover, selbst wenn letzterer sich bedeutend viel herausnahm. Sie wirkte zwar kühl und verschlossen, aber gab dennoch Informationen preis und schien sich ernsthaft um ihrer beider Wohlergehen zu bemühen. Die Rüstungen zeugten schon mal davon und auch, dass sie ein Schwein gekauft hatte, war etwas, was man durchaus als positiv betrachten konnte. Allerdings war auch der Ork es nicht gewohnt, so viel Aufmerksamkeit zu erhalten. Auch er hatte sein Lebtag als Sklave verbracht und gelernt, nur zu sprechen, wenn er gefragt wurde. Dass er gefragt wurde, war höchst selten und noch nie hatte sich ernsthaft jemand für seine Geschichte interessiert. Sein Werdegang war gemeinhin bekannt, doch das davor war bisher niemandem wichtig gewesen. So wand er sich unter den dunkelgrünen Augen, die ihn abwartend musterten. Nun konnte er nicht mehr so tun, als verstünde er nicht oder wäre so grenzdebil, wie es viele seiner Artgenossen handhabten. „Herrin Zarrah. - Ihr wolltet meine Geschichte hören?“, sie nickte schlicht und Crystin wandte interessiert den Kopf. Sie hatte bereits einmal nach seiner Familie gefragt und doch wollte auch sie offenbar mehr erfahren. Noch immer aß sie allerdings dabei. „Ich wurde in den Clan des Bärenclans geboren. Dieser Clan bringt ausgesprochen viele der Magie fähige Orks hervor, die sich dem Schamanismus unseres Volkes verschreiben. Wir dienen den Geistern unserer Ahnen als …Gefäß. Ich selbst zeigte dafür aber bis zu meiner 'Großen Orka' kein Talent, war aber schon immer sehr... kräftig. Ich war noch jung und zu diesem Ritus fand mich ein Dunkelelf und überwältigte mich. Er war ein Sklavenhändler, der mich nach Morgeria verkaufte. Aran erstand mich quasi ungeschliffen und förderte meinen Kampfgeist. Er machte mich zum Gladiator.“, antwortete er und konnte im ebenmäßigen Gesicht der Elfe nicht ausmachen, was sie davon hielt. Sie hörte zu. Crystin hingegen hörte ebenfalls zu, aß dabei aber weiterhin ihre Portion und stierte ein wenig ins Feuer. Auch sie hatte gewiss eine Geschichte, die mehr als ein paar Sätze umfasste. Dass Razag von seinem Werdegang berichtete, schien sie an ihren eigenen zu erinnern. Nach einem Moment der Stille, nickte die Elfe. „Danke, dass du es mir erzählt hast.“, meinte sie schlicht und rief daraufhin nach Synnover. Jener hatte abseitsgestanden und sich mit seiner Magie auseinandergesetzt. Doch auch hier erhielt er einen, für ihn, herben Rückschlag, denn sie funktionierte längst nicht mehr so einwandfrei, wie er es gewohnt war. Sein Leben war nur noch ein Scherbenhaufen. Er schien seinen Charme verloren zu haben, ebenso wie sein komfortables Leben.
Syn hatte sich eingerichtet in seiner Sklaverei und führte ein angenehmes Leben. Er war privilegiert gewesen und nun hauste er mit Ratten und Orks. Zudem war er entstellt, sein Arm hinüber und seine Herrin hielt nicht so viel von ihm, wie er es sich wünschte. Frustriert kehrte er ans Feuer zurück und brauchte dennoch Zeit, sich überhaupt auf diese Situation einzulassen. Seine Gedanken kreisten um andere Dinge und trotzdem lauschte er konzentriert. Nachdem Zarrah jedoch ihr Vorhaben in kurzen Worten erläutert hatte, wurde es für einen Moment still am Feuer. Die Dunkelelfe musterte die Gesichter der anderen und verengte dann die Augen. Die Reaktionen hätten nicht unterschiedlicher ausfallen können.

Während in Syn’s Gesicht eher Fragezeichen auftauchten, erhellte sich das grüne Gesicht vor Vorfreude. Razag’s Gedankenwelt überschlug sich, wo Syn’s sich darauf reduzierte, was er offenbar alles nicht hatte erfahren dürfen. Noch ein Stück seines Selbst brach weg. „Kumpel, es geht ans MEER! Auf eine Insel! Vielleicht... werden wir Krebse essen!!!“, platzte es freudestrahlend aus Raz heraus. Er schüttelte die schmale Schulter des Kaninchens und erntete erhobene Augenbrauen seitens Crys‘, die sie ebenfalls aufmerksam beobachtete. Doch die überschwängliche Freude ließ das Mädchen lächeln und ihn mit einem gewissen Glanz in den Augen betrachten. Die Einzige, die schwieg und keine Miene verzog, war Zarrah. Die Elfe beobachtete lediglich die unterschiedlichen Reaktionen, doch tadelte sie auch keinen von ihnen. Razag musste kein Messer im Hals befürchten oder das Herausschneiden seiner Zunge, während Syn kaum verbergen konnte, dass er mit den Informationen nichts anzufangen wusste. Fast zeitgleich mit Razag’s vorsichtigem Blick in ihre Richtung, wanderten auch ihre Augen von Synnover zu dem Ork. Sie trafen sich. „Was ist eigentlich... Ritualmagie?“, stellte dann Raz eine Frage. Zarrah setzte sich etwas auf und streckte den langen Rücken durch. Sie griff sich in den Nacken, zog ihren langen Zopf hervor und legte ihn sich über die Schulter. Ihren Blick behielt sie jedoch in den Augen des Orks. „Dein Clan rühmt sich damit, besonders viele Schamanen hervorzubringen.“, begann sie und nutzte eben jene Informationen, die Razag mit ihr geteilt hatte. So machte sie es verständlicher vielleicht, aber sie zeigte ihm auch, dass sie zugehört hatte. „Schamanen sind in der Lage als Medium zu fungieren, wenn Geister in Kontakt treten wollen.“, ihre Augen rutschten zu Synnover. „Ritualmagie beschäftigt sich mit einer anderen Form von Geistern. Mit Dämonen aus dem Harax.“, erklärte sie und sah erneut zu Razag. „Mithilfe der Ritualmagie ist man in der Lage, Dämonen aus dem Harax zu beschwören und zu kontrollieren.“, fügte sie nüchtern an. Dabei erklärte sie allerdings nicht, was sie genau mit der Schriftrolle wollte. Die Dunkle erhob sich und ihr Zopf rutschte zurück auf ihren Rücken. „Ich werde nun noch einige Besorgungen machen. Esst so viel ihr wollt und …“, ihr Blick glitt zum Kaninchen. Eindringlich musterte sie ihn und wartete sogar, bis er ihren Blick erwiderte, bevor sie weitersprach, „…ruht euch dann aus. Die Reise wird gewiss ereignisreich und nicht ansatzweise so komfortabel, wie ein Himmelbett mit Seidenwäsche und ein Zimmer mit eigenem Zuber. Ihr braucht eure Kräfte.“, mahnte sie abermals und spielte gewiss nicht achtlos auf seine 'genügsame' Antwort von zuvor an. Ihr Blick glitt zu Crys. „Komm.“ Und die Heilerin stellte ihre Schale beiseite und folgte anstandslos der Dunklen. Crystin und Zarrah verließen die Ruine auf demselben Weg, auf dem sie gekommen waren und verschwanden kurzdarauf aus dem Sichtfeld der anderen beiden. Das Feuer knisterte und bildete einen Kontrast zur Stille, die sie hinterließen. Immer wieder tropfte das Fett des Schweins in das Feuer und erzeugte einen appetitlichen Geruch. Tatsächlich fanden Razag und Syn auch Wasserflaschen in ihren Rucksäcken, falls sie Durst bekamen. Nun lag es an den einstigen Gladiatoren, was sie taten, denn offenbar, würden Zarrah und Crys für eine Weile weg sein.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Dienstag 25. April 2023, 17:34

„Danke, dass du es mir erzählt hast.“
Orks konnten sooo schön dumm gucken und Raz ganz besonders, da er ja eigentlich garnicht so dumm war. Da aber nun doch sein Mund aufklappte und leicht geöffnet stehen blieb, machte es der Kontrast zu voher deutlich.
Hat sie eben wirklich... DANKE gesagt????!???
Razag träumte. Anders war das nicht zu erklären. In Lerium gab es kein Wort für Danke oder Bitte...zumindest nicht dass er es je gehört hatte und er verstand Lerium recht gut. Aber auch im Celcianischen hatte er niemals einen Dunkelelfen sich bedanken hören. Razag war schlicht verdattert und so reagierte er auch erst etwas verspätet wieder, dann aber um so heftiger.
Nachdem Zarrah ihr Vorhaben in kurzen Worten erläutert hatte,konnten die Reaktionen nicht unterschiedlicher ausfallen. Nun guckte Syn etwas dümmlich und Raz strahlte von einem spitzen Ohr zum anderen, da es ans Meer gehen sollte. Razag’s Gedankenwelt überschlug sich, wo Syn’s sich darauf reduzierte, was er offenbar alles nicht hatte erfahren dürfen. Hätte Razag doch nur geahnt, was seinen Kumpel beschäftigte... So aber malträtierte sich der Rammellappen selbst und Raz ahnte nichts davon. Der große grüne Freund freute sich einfach und versuchte damit seine Umgebung anzustecken:
„Kumpel, es geht ans MEER! Auf eine Insel! Vielleicht... werden wir Krebse essen!!! … … ...Was ist eigentlich... Ritualmagie?“
, stellte dann Raz eine Frage. Zarrah setzte sich etwas auf. Ihren Blick behielt sie jedoch in den Augen des Orks.
„Dein Clan rühmt sich damit, besonders viele Schamanen hervorzubringen.“
Raz nickte.
„Schamanen sind in der Lage als Medium zu fungieren, wenn Geister in Kontakt treten wollen.“
Medium! Das war das Wort! Nicht Gefäß. Mediummediummediumdidum...
„Ritualmagie beschäftigt sich mit einer anderen Form von Geistern. Mit Dämonen aus dem Harax. Mithilfe der Ritualmagie ist man in der Lage, Dämonen aus dem Harax zu beschwören und zu kontrollieren.“
, fügte sie nüchtern an. Die Dunkle erhob sich und ihr Zopf rutschte zurück auf ihren Rücken.
„Ich werde nun noch einige Besorgungen machen. Esst so viel ihr wollt und …“
, ihr Blick glitt zum Kaninchen.
„Ruht euch dann aus. Die Reise wird gewiss ereignisreich und nicht ansatzweise so komfortabel, wie ein Himmelbett mit Seidenwäsche und ein Zimmer mit eigenem Zuber. Ihr braucht eure Kräfte.“
Raz nickte abermals und ihr Blick glitt zu Crys.
„Komm.“
Und die Heilerin stellte ihre Schale beiseite und folgte anstandslos der Dunklen. Das Feuer knisterte und bildete einen Kontrast zur Stille, die sie hinterließen. Immer wieder tropfte das Fett des Schweins in das Feuer und erzeugte einen appetitlichen Geruch. Der Kumpel-Ork reichte dem Karnickel immer wieder Nachschlag, bis dieser ablehnen würde. Nach einer Weile sah Razag auf den Boden und murmelte aus vollkommener Unwissenheit heraus:
„Dämonen...Harax... Einer Legende nach, sollen Orks aus dem Harax stammen, weist du? ... vielleicht sind Dämonen also... sowas wie entfernte Verwandte...sehr schlecht gelaunte entfernte Verwandte, wenn man sie aus ihrer eigenen Welt gegen ihren Willen hier her holt, könnte ich mir vorstellen... Kontrollieren klingt auch wieder irgendwie nach Sklaverei. Ich wäre auch sauer, wenn man mich 'beschwören' würde... Ich weis nur, Geister soll man in ihrer Welt lassen, sonst können sie echt grausam werden. Wenn das mit der Ritualmagie so ähnlich ist... dann... “
Er schüttelte sich.
„Ich weis nicht... klingt irgendwie nicht gut. ...“
Raz zuckte mit den Schultern.
„Aber aufs Meer freu ich mich!“
MEEEEER!
Die Aussicht wieder einmal richtig schwimmen zu können, nach Krebsen zu tauchen, Fisch zu essen … dagegen kam nichts an! Nicht mal Dämonen könnten da Razag die gute Laune verderben!
„Hey Rammellappen, warst du schon mal am Meer?“
Er knuffte ihn sanft von der Seite her an und grinste.
„Wo kommst du eigentlich her?“
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Mittwoch 26. April 2023, 10:18

Wie Crystin zu ihrer Herrin stand, ahnten weder Razag noch Synnover. Letzteren kümmerte es aber auch nicht. Er hätte beinahe mit dem Mädchen geschlafen, aber ohne jegliches Gefühl. Trotzdem hatte er ihr vorgaukeln können, tiefste Liebe für sie zu empfinden. Wäre es nicht zum Aufreißen seiner Verletzung gekommen, dann hätte Syn es durchziehen können, aber auch am Morgen danach wäre seine Haltung gegenüber Crystin von neutralem Desinteresse gewesen. Sie konnte ihm hier und jetzt nun nichts mehr bieten - fast nichts. Sie konnte heilen und selbst in seinem deliriumsartigen Zustand hatte diese wunderbare Wärme zu ihm durchdringen können. Er erinnerte sich auch an das Gefühl an seinem Arm. Auch dort hatte sie mit magischen Mitteln geheilt, wenn auch nicht vollständig. Das mochte aktuell der einzige Vorteil sein, den er sich aus dem laufenden Wust an braunen Haaren holen könnte. Für den Moment brauchte er es aber nicht. Synnover fühlte sich stabil und kräftig genug. Es ärgerte ihn lediglich, dass er seine Magie nicht wirklich einsetzen konnte. Seit er sich den Atemnot-Zauber antrainiert hatte, war er zu einem Teil seiner Kampfmanöver in der Arena geworden. Er setzte ihn nicht jedes Mal ein, das wäre ohnehin zu auffällig. Aber wenn ein zu konditionierter Gegner partout nicht umfallen wollte, obwohl er ihn schon über lange Zeit durch den Sand gejagt hatte, half er nach. Jetzt würde er nie wieder in einer Arena kämpfen. Er sollte eine Schriftrolle beschaffen, die Schriftrolle der Ritualmagie. Das würde sicherlich nicht einfach werden. Zarrah brauchte Kämpfer. Sie hatte sich die beiden besten Gladiatoren Morgerias gewählt.
Ha! Die man hat entsorgen wollen. Armes, dummes Morgeria. Jetzt bist du uns los... Syn kämpfte noch mit dem Gedanken. Wenn Karrish um sein Überleben wüsste, würde er ihn doch sicher mit einem stillen Blick Willkommen heißen. Er dürfte baden und mit etwa Glück fände er in der Bibliothek wieder ein Glas Wein für sich vor oder neue Kleidung in seinem Zimmer ... oder das Zimmer, das man ihm schon für den Sieg gegen Razag in Aussicht gestellt hatte. Es wäre so gut, hierzubleiben, unter Karrish. Und so einfach...
Aber sein Herr wusste nicht mehr, dass in seiner Brust nach wie vor ein kräftiges Herz schlug. Er ahnte nichts und Syn war dazu verdammt einer Herrin zu dienen, die keinerlei Interesse an seinen Fähigkeiten zu haben schien. Sie stellte ihm ein Mehr von der Welt in Aussicht. Etwas, das die Dinge ersetzen sollte, für die er geschaffen war. Bisher sah er davon aber nur eine hohe Höhle ohne Himmel, eine Herrin ohne Interesse an ihm und ein Abendessen, das ... nun, er musste zugeben, dass Zarrah sich hierbei wenigstens nicht lumpen ließ. Das Schwein schmeckte fantastisch und weil Razag ihm stetig nachlegte, als er erneut am Feuer saß, bekam Synnover auch eine ordentlich Portion davon ab. Dabei war ihm gar nicht zum Essen zumute.
Zarrah gab ihnen viele Informationen zu ihrem neuen Ziel und doch sagte sie im Grunde nichts. Das Kaninchen kannte keine Insel. Es kannte sich nicht mit der Ritualmagie aus, aber allein dass seine Herrin diese Schriftrolle beschaffen sollte... Weshalb? Ist es persönliches Interesse oder hat es mit Karrishs Auftrag zu tun? Aber er wollte doch einen neuen Sklaven. Ersatz für mich ... als könnte er den je erhalten. Zarrah wird mich zurückbringen müssen, nur dann kann er zufrieden sein. Nur dann wäre ich zufrieden. Syn dachte noch zu stark in alten Mustern, aber wer sollte es ihm verübeln. Er hatte vor wenigen Stunden alles verloren, was er gewohnt war und ihn ausgemacht hatte. Hier musste er sich einem gänzlich neuen Leben stellen, von dem er keine Ahnung besaß. Und auf die Gunst seiner Herrin konnte er nicht hoffen. Im Gegenteil, sie ließ ihn mit dem Ork allein. Er biss sich auf die Unterlippe, kaschierte diese offen gezeigte Schwäche aber damit, nach seiner erneut gefüllten Schale mit Schweinefleisch zu greifen. Jetzt aß er, während Razag seine Freude kaum stillen konnte.
Sie würden das Meer sehen. Nun, dieser Begriff war ihm zumindest nicht fremd. Irgendwo fern von Morgeria gab es das Blutmeer, aber da endete Synnovers Wissen auch schon. Er wusste nicht einmal, in welcher Richtung es lag, geschweige denn, was es war. Wasser, soviel wusste er noch. Wasser, in dem jene Kreaturen lebten, die manchmal köstlich zubereitet auf seinem Teller gelandet waren. Meeresfrüchte, ja, die kannte er. Krebse als solche nicht unbedingt. Vielleicht hatte er den einen oder anderen schon gegessen, aber Synnovers Interesse an Details zu seinen Mahlzeiten war so gering wie das an Crystin. Er aß es, weil es seinen Magen füllte und lecker schmeckte. Es interessierte ihn nicht, was es war. Wenn man ihm die Fäkalien irgendwelcher Kreaturen vorsetzte und die so schmeckten wie die letzten Wochen, würde er sich ein solches Wesen erarbeiten, damit er einen dauerhaften Zugang zu dieser Speise hätte! So interessierte es ihn gerade auch nicht, dass da ein Schwein über dem Feuer hing und sein Bratenfett mit leisem Zischen in die Flammen tropfte. Er aß es, weil es schmeckte. Ohja, es schmeckte köstlich!
Irgendwann war aber selbst Synnover satt. Razag schöpfte ihm immer noch nach. Er schnitt auch viel zu große Teile von dem Schwein ab! Sie hingen jedes Mal über, wenn er sie in Syns Schale platzierte. Als er die Trägheit einer zu deftigen Mahlzeit spürte, setzte er die Schüssel neben sich auf dem Boden ab. "Genug! Ich bin kleiner als du, in mich passt nicht so viel hinein." Er streckte sich ausgiebig und durfte feststellen, dass seine Hüfte weder ziepte, noch Schmerz durch seinen Körper fuhr. Nur die Finger der Linken kribbelten nach wie vor, wenn er sie in eine bestimmte Position bewegte, zur Faust ballte oder ... zauberte. Zarrah hatte ihn angesehen, als sie das Geheimnis zur Ritualmagie offenbart hatte. Syns Augen hingegen fuhren jetzt über die Gestalt des Orks. Sogar ein Tölpel wie er machte sich so seine Gedanken. Halt! Ich muss aufhören, ihn so zu sehen. Ich darf ihn nicht unterschätzen.
"Gib es endlich zu", forderte das Kaninchen seinen Nebenmann auf. "Du bist nicht so dämlich wie du tust. Kontraindiziert, den Begriff nutzt niemand! Das hat dich verraten." Er stellte Razag diesen Hinweis nur in Aussicht, damit dieser in einer unbedachten Situation nicht vielleicht zu viel von sich preisgab. Normalerweise erteilte Synnover selten solche Lehrstunden, aber jetzt war es wichtig. Er würde offensichtlich eine Weile mit dem Grünen zusammenarbeiten müssen und da durfte die Aufgabe nicht an seiner Unachtsamkeit scheitern! Auch dafür hatte ein Wesen wie Synnover zu sorgen, der sich nach wie vor über Razag stehend sah.
"Dämonen ... Harax ... Einer Legende nach sollen Orks aus dem Harax stammen, weißt du?" Damit hatte er Syns Aufmerksamkeit. Das wusste das Kaninchen nämlich nicht. Er hob den Kopf an und musterte Razag lange. Überhaupt kam ihm nun der Gedanke, alle Orks in Morgeria könnten Dämonen sein. Waren Sodth und die Reißer Dämonen aus dem Harax gewesen? Das machte sie nicht wichtiger für Syn als sie es je gewesen waren. Es gab ihm nur die die Möglichkeit zu spekulieren, ob man Orks dann beschwören und mit Hilfe der Ritualmagie kontrollieren konnte.
Er wandte den Blick von Razag ab und schaute in die Richtung, in welche Zarrah mit Crystin verschwunden war. "Wenn das mit den orkischen Dämonen stimmt", meinte er, "dann steht deine Rolle fest. Zarrah hat dich mitgenommen, weil du entweder als Medium für die Ritualmagie dienen sollst, Ork aus dem Bärenclan, oder weil du mit Dämonen vermitteln sollst, da ihr quasi verwandt seid." Aber welche Rolle spiele ich? Ob Zarrah ihn nur mitgenommen, nur gerettet hatte, damit er im Fall eines Problems gegen einen Dämon kämpfen sollte? War das der Kern seiner fortlaufenden Existenz? Synnover bezweifelte es, aber eine Antwort hatte er nicht. Diese fehlte ihm aber in vielem seit neuestem.
"Du kennst das Meer offensichtlich. Erzähl mir davon und auch von Inseln." Damit beantwortete er zumindest Razags erste Frage an ihn, ob er je dort gewesen war. Wenn er mehr darüber wissen wollte, konnte er es unmöglich selbst kennen. Doch der gar nicht so dumme Grünling würde zwischen den Zeilen lesen müssen. Synnover gab Schwächen selten zu und noch rarer war er damit, sie offen zu präsentieren. Aber er war bemüht, eigene Schwächen auszuräumen, weshalb er versuchte, so viel wie möglich im Vorfeld über das Meer und diese seltsame Insel Xytras herauszufinden. Am besten, ohne dass Zarrah es bemerkte. Sie war ihm viel zu aufmerksam. Ihre grünen Augen stachen so oft in seine Richtung!
Plötzlich knuffte Razag ihm in die Seite. Synnover brummte auf. "He, ich war bis vorhin immer noch verletzt. Sei umsichtiger. Die Herrin wünscht, dass wir uns ausruhen", mahnte er, ohne eine dieser Forderungen wirklich selbst ernst zu nehmen. Es missfiel ihm lediglich, dass der Ork ihn ständig berührte. Andererseits streichelte es aber auch sein Ego und das stimmte ihn ruhiger. Er schmunzelte und warf Raz einen dieser Blicke zu, mit denen er sonst nur dunkelelfische Damen zu einem schmachtenden Seufzer brachte. "Du scheinst mir ja vollkommen verfallen zu sein, wenn du mir ständig so nahe sein möchtest." Eigentlich schien Razag einfach nur an seinem Kumpel interessiert zu sein. Etwas, das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.
"Wo kommst du eigentlich her?"
Synnover runzelte die Stirn. Dieser grüne Hüne brachte ihn doch tatsächlich etwas aus dem Konzept. "Wie meinst du das?", fragte er nach. "Ich komme natürlich aus Morgeria, wie alle. Du doch auch? Oder stammst du von diesem ... Meer? Kennst du unseren Zielort, Xytras? Du wolltest mir dein Wissen vermitteln, während ich mich ausruhe, wie es die Herrin wünscht."
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Mittwoch 26. April 2023, 16:59

Razag schöpfte immer noch nach, bis sein kleiner Kumpel die Schüssel neben sich auf dem Boden abstellte.
"Genug! Ich bin kleiner als du, in mich passt nicht so viel hinein."
Er streckte sich ausgiebig und der Ork musterte seinen Freund mit einem zufriedenen Grinsen.
Es geht ihm wieder gut. Cris leistet wirklich tolle Arbeit! Er scheint keine Schmerzen mehr zu haben. Japp... das freut mich.
Syns Augen hingegen fuhren jetzt über die Gestalt des Orks.
"Gib es endlich zu"
, forderte das Kaninchen seinen Nebenmann auf.
„Hä?“
"Du bist nicht so dämlich wie du tust. Kontraindiziert, den Begriff nutzt niemand! Das hat dich verraten."
Nicht nur das, mein aufmerksamer Freund... nicht nur das.
Raz sog seine Nase kraus und bestätigte auch noch:
„Ja...auf sooo viele Weisen. Ich hab ...mich echt verquatscht was?“
Peinlich berührt sah er auf seine Hände.
...die Fingernägel könnten mal wieder abgehobelt werden...
Orks hatten normalerweise richtige Klauen an den Händen, aber nicht Raz. Er verwöhnte die Damen gern mit seinen kundigen Fingern und da würden diese nur stören. Manch filigrane Elfe der Vergangenheit wusste seine Fertigkeiten sehr zu schätzen, aber jetzt gerade erinnerte ihn der Anblick eher an weiche menschliche Haut, die er gern damit berührt hätte.
„Ich weis nicht was da ist... aber in Cris Gegenwart da.. da …“
Raz kaute nachdenklich auf seiner Lippe.
„Irgendwas an ihr bringt mich dazu einfach drauf los zu quatschen und ihr alles erzählen zu wollen.“
Also genau so wie er es jetzt bei Syn tat...ebenfalls ohne nachzudenken. Anstatt weiter auf dumm zu machen, was eh nichts mehr brachte, erklärte Raz seinem vermeintlichen Freund zum Beichtvater, bzw. Lehrmeister in Frauenangelegenheiten. - Das Schicksal musste sich darüber bestimmt ins Fäustchen lachen. Da war die nächste Katastrophe doch vorprogrammiert.
„Ich weis nicht woran das liegt? Vielleicht hast du ja ne Idee? Ich kenne sie ja schon eine Weile – ein paar Jahre glaube ich, aber nur vom Sehen. Sie hat mich schon ein paar Mal zusammen geflickt und ich dachte sie gehört auch Aran. Wir hatten nie ein Wort gewechselt. Dass sie jetzt bei dieser Fluchtaktion dabei ist... Es ist ein Segen, aber... Aran wird auffallen, dass sie fehlt. Bei uns beiden... na ja. Wir sind halt Müll, aber wenn er merkt, dass seiner Heilerin fehlt?! Puh.“
Raz machte sich wirklich viel Gedanken. Und er stellte seinen Kumpel auf ein Podest, was diesen sicher erfreut, in dem er ihn nach seiner Meinung fragte – ob nun verdient oder nicht. Ob Syn sich nun über oder unter ihm im Rang sah, war Raz schnurz-pip-egal. ER sah ihn als Kumpel und somit als gleichberechtigt, was gewiss mehr war, als der Rammellappen je erfahren hatte. Raz sah in ihm einen Freund. Warum? Er hatte ein Herz für flauschige kleine Rammler und war eben der Meinung sie würden ein Schicksal teilen.
"Dämonen ... Harax ... Einer Legende nach sollen Orks aus dem Harax stammen, weißt du?"
"Wenn das mit den orkischen Dämonen stimmt...dann steht deine Rolle fest.“

Ach ja?
Raz schaute neugierig fragend, so wie ein braver Schüler, der seinem Meister lauschte - eine Wohltat für den Rammellappen.
„Zarrah hat dich mitgenommen, weil du entweder als Medium für die Ritualmagie dienen sollst, Ork aus dem Bärenclan, oder weil du mit Dämonen vermitteln sollst, da ihr quasi verwandt seid."
Raz nickte zustimmend.
„Da hast bestimmt Recht. Ich kenne zwar keine 'Dämonen-Orks', aber ich krieg das bestimmt hin, mich mit einem anzufreunden, wenn's soweit ist. So schwer kann das ja nicht sein.“
Oh Scheiße! Da hatte der Rammellappen aber dem gutmütigen Ork was ins Ohr gesetzt! Und er verlangte weiter Auskunft, die Raz natürlich gern gab:
"Du kennst das Meer offensichtlich. Erzähl mir davon und auch von Inseln."
"Das Meer..."
Er lächelte verträumt.
"Das ist nicht so leicht zu erklären. Es ist keine Seele auf Celcia, die da wahrhaftig Antwort geben kann. ...Die Antwort weis der Wind ganz allein... ganz allein. Ich kann nur erzählen, wie ich es erlebt habe. Das Meer ist ein weites unendliches Wasser. Ewig und weit. Es hat kein Ende. Kein Fluss und kein See hat höhere Wellen oder ist wilder. Kein Sturm ist je mächtiger als auf See. Es ist so tief, dass es manchmal keinen Grund hat und schaust du zum Horizont, erfasst dich eine Sehnsucht dem Wind zu folgen, dich treiben zu lassen und diese weite Freiheit zu umarmen. Es ist die Heimat der Göttin Ventha, die jeden Abend ihren Liebsten Lysanthor in ihren Armen empfängt. Es ist eine ganz eigene Welt voller Leben. Aquaden sollen dort in tief verborgenen Städten leben. Für mich ist es ein Ort wo Freiheit, Sehnsucht und Liebe aufeinander treffen - auf Stürme, schwere Reisen und das Leben selbst. Nichts steht dort still und alles ist in stetigem Wandel. Das Meer prüft wer du bist und wiegt deine Seele."
Da hatte sich Raz wohl ein weiteres Mal ein wenig gehen lassen. Jetzt da die Frauen weg waren, da war es als löste sich ein Knoten in seiner Brust. Keine Ablenkung, keine Zweifel oder verwirrenden Gedanken hielten ihn noch auf. Er ließ seine Gedanken fließen und er wollte seinem Kumpel dieses Gefühl vermitteln. Er grinste und knuffte Syn in die Seite. Synnover brummte auf.
"He, ich war bis vorhin immer noch verletzt."
Ja jaa... bis vorhin. EBEN! Kleines Weichei. Dir gehts besser als mir.
Raz schmunzelte und streichelte die geknuffte Stelle liebevoll.
"Sei umsichtiger. Die Herrin wünscht, dass wir uns ausruhen"
, mahnte er und Raz nickte wieder ernster.
Stimmt.
Hätte Raz gewusst, dass Syn es missfiel, dass der Ork ihn ständig berührte, er hätte es gewiss nie wieder getan. Andererseits streichelte es aber das sein Ego des Rammlers und das stimmte ihn ruhiger. Somit war er sich vielleicht selbst noch nicht sicher, was er bei Raz empfand. Jetzt gerade schmunzelte der Rammler und warf Raz einen dieser Blicke zu, mit denen er sonst nur dunkelelfische Damen zu einem schmachtenden Seufzer brachte. Raz neigte den Kopf fragend und etwas amüsiert zur Seite, da er den Blick nicht recht einordnen konnte.
"Du scheinst mir ja vollkommen verfallen zu sein, wenn du mir ständig so nahe sein möchtest."
Raz lachte auf und knuddelte prompt seinen Kumel noch einmal schalkhaft grinsend.
"Oh ja! Ich steh total auf Rammler. Weh mir oh weh. Bin dir auf ewig verfallen!"
, säuselte Raz melodisch. Dann ließ er Syn aber wieder los und ordnete seine Kleidung.
"Aber mal was anderes, mein liebster Rammellappen..."
Dann säuftzte er wieder ernst und fragte neugierig:
"Wo kommst du eigentlich her?"
Synnover runzelte die Stirn.
"Wie meinst du das?...Ich komme natürlich aus Morgeria, wie alle.“
Äh.. das glaub ich nicht so richtig... Rammellappen ist doch kein Dunkelelf. Hm... zumindest seine Eltern müssten also wo anders her kommen, aber vielleicht hat er die nie kennen gelernt?
„Du doch auch?“
Raz schüttelte den Kopf.
„Oder stammst du von diesem ... Meer?“
Der Ork lächelte, aber unterbrach ihn nicht.
„Kennst du unseren Zielort, Xytras? Du wolltest mir dein Wissen vermitteln, während ich mich ausruhe, wie es die Herrin wünscht."
„Tja...“
Raz sah Syn von der Seite her an. Er lehnte sich entspannt nach hinten auf seine ausgestreckten Arme.
„Ich bin nicht in Morgeria geboren. Hast vorhin mich nicht gehört? Warst so weit weg?... na gut. Ich komme von der Küste hoch nördlich von Morgeria, wo der Wind rau weht. Mein Stamm der Bärenclan zieht da umher. Es gibt auch ein Dorf wo sich einige freie Orks nieder gelassen haben, aber das sind alles Krieger, soweit ich weis. Das hab ich als Gerüchte von den anderen Orks in der Arena gehört.“
Raz rieb sich kurz die breite Brust und lehnte seine Ellenbogen wieder auf die Knie.
„Xytras... nö sagt mir nichts. Außer unsere Küste rauf und runter, das Meer und die tote Ebene kenne ich auch nur Morgeria, entschuldige. Mehr kann ich dir da auch nicht berichten. Hab nie... also... hab nie sowas wie eine Karte gesehen, nur Geschichten als Kind am Lagerfeuer gehört.“
Auch hatte Raz nie so etwas wie ein Buch in der Hand gehabt, aber war deswegen auch nicht verzweifelt oder unglücklich. Er verfügte über andere Qualitäten und andere Dingen konnten ihn glücklich machen. Eben Dinge, wie die Aussicht bald das Meer wieder zu sehen.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Samstag 29. April 2023, 12:52

Nicht nur in Crystins Gegenwart begann Razag zu plappern. Dadurch, dass er dem Kaninchen diesen Umstand mitteilte, redete er erneut wie ein orkischer Wasserfall. Syn unterbrach ihn allerdings nicht, sondern spitzte seine Ohren. Er versuchte, so viele Informationen wie möglich aufzunehmen, denn vielleicht konnten sie eines Tages noch von Nutzen sein. Gerade Razag bot ihm Möglichkeiten, da der große Grüne ihn als Kumpel ansah - noch immer, obwohl er sich an die Frau herangemacht hatte, die Razag offensichtlich mehr als den Kopf verdrehte. Nun bekam Syn es auch von jenem bestätigt.
"Ich kannte sie auch schon länger ... vom Sehen", erwiderte das Kaninchen. Auch ihm war Crystin kein fremdes Gesicht, wenngleich sie in der Masse an Sklaven unterging, die in der Arena hatten schuften müssen. Synnover wusste sogar vorher schon, dass die Kleine mit der braunen Mähne irgendeine Heilkundige der Schwarzen Arena sein musste. Jedenfalls hielt sie sich ständig am Rand des Kampfrundes auf und eilte mit anderen Heilern auf den Sand, wenn es einen der Gladiatoren besonders hart getroffen hatte. An Syn hatte sie sich vorher aber niemals die Finger schmutzig gemacht. Das lag mitunter daran, dass Karrish sein Kaninchen nicht in der Arena heilen ließ. Da schien er eigen zu sein, denn eines besondere Behandlung erhielt Synnover nie. Im Gegenteil. Auch hier hatte er sich jede heilende Behandlung stets erarbeiten müssen. Karrish ließ ihn vielleicht noch auf einer Bare nach Hause transportieren und dort von der heilkundigen Sklavin der Nachtklingen untersuchen. Diese war Karrish direkt unterstellt. Ob sie jedoch wie Crystin lichtmagische Fähigkeiten besaß, hatte Syn niemals herausgefunden. Sie untersuchte ihn, wenn ein Kampf nicht ganz ohne Spuren zu Ende gegangen war und schmierte ihm dann meistens irgendeine stinkende Paste auf oder gab ihm widerliche Tinkturen zu trinken, die nicht nur im Hals brannten. Offene Verletzungen wurden geschient oder verbunden. Dann hieß es Bettruhe oder später auch Folter, denn sobald Synnover sein eigenes Zimmer besaß und verletzt wurde, sperrte Karrish ihn dort ein, bis er wieder kämpfen konnte. Das hatte ihn mehr als einmal zusätzlich motiviert, sich nie wieder treffen zu lassen.
Synnover konnte wirklich nicht davon reden, eine gute medizinische Behandlung zu erhalten. Von Lichtmagie brauchte man hierbei gar nicht erst anzufangen. Tatsächlich waren Crystins Hände sein erster Kontakt mit dieser Form der raschen Genesung und er würde die angenehme Wärme nicht so schnell vergessen, die sie ihm hatte zuteil werden lassen. Nicht nur bei Razag hinterließ die kleine Heilerin ihre Spuren.
"Ich bin und war niemals Arans Besitz", erinnerte Syn seinen selbsternannten Kumpel, als dieser Sorge trug, weil Crystins Fehlen in der Arena nun auffallen könnte. "Unser Verschwinden wird niemand bemerken. Man hält uns für tot", fügte Synnover an. "Wir werden niemals wieder in der Schwarzen Arena kämpfen und Aran'Duran kannst du getrost von deiner Liste an Verbindungen streichen. Wir gehören beide nun Zarrah." Sein Blick huschte erneut in die Richtung, in die Dunkelelfe und Heilerin verschwunden waren. "Beschmutz ihr Ansehen nicht", warnte er, fand anschließend aber schnell zum eigentlichen Thema zurück. "Woran es liegt, dass du in Gegenwart unserer kleinen Jungfrau so viel redest? Na, ich hab dir doch geraten, dass ihr beide es miteinander treiben sollt. Danach ist das Verhältnis wesentlich entspannter. Sie gefällt dir eben ... ist ja auch 'n hübsches Ding." Er grinste leicht auf, hob dabei das Kinn etwas provokant an. "Und sie schmeckt auch sehr besonders." Er beobachtete Razags Reaktion nun genau. Würde der Ork nun in Tränen ausbrechen, verbittert den Kopf senken oder Wut schnaubend auf ihn losgehen? Für letzteren Fall rüstete Synnover sich innerlich, als er die Füße so verlagerte, dass er eine rasche Flucht von seinem Platz aus würde antreten können. Dazu kam es allerdings nicht.
Raz'ulak der Furchtlose schwärmte nämlich nicht nur für Crystin, sondern auch für das Meer. Daher sprang er auch sofort darauf an, möglichst viel von den großen celcianischen Gewässern zu erzählen, zumindest von jenen, die er selbst kannte. Wieder lauschte Synnover, dieses Mal ließ er sich von Razags Schwärmerei allerdings ebenfalls in den Bann ziehen. Er musterte den Ork und seine Augen wurden dabei etwas größer. Was dieser so erzählte, klang einfach nur wundervoll. Gerade jetzt, da er sich irgendwo unter der Erde - glücklicherweise nicht beengt, aber dennoch etwas beklemmend - befand und den Himmel nicht sehen konnte, erschien die Aussieht auf irgendein Gebiet, das dem großen Blau über ihren Köpfen so sehr glich, einfach nur traumhaft zu sein.
Eine gigantische Weite, tief und blau wie der Himmel selbst, aber offensichtlich näher an den Geschöpfen Celcias und somit für diese erreichbar. Syn bemerkte gar nicht, dass er Razag inzwischen anstarrte, so aufmerksam lauschte er ihm. Dann aber runzelte er die Stirn. "Göttin Ventha und ihr Liebster Ly... Lysanthor? Seit wann gibt es denn neben Manthala und Faldor noch andere Götter?" Ja, wer nur in Morgeria aufwuchs, besaß kein allumfassendes Götterwissen. Schon gar nicht, wenn man ihn niemals mit in irgendwelche Tempel nahm, wo durchaus auch mal der Name des Faldor verhassten Lichtbruders der Gerechtigkeit fiel. Syn konnte von Glück reden, dass er überhaupt die Namen der dunkelelfischen Götter kannte, aber so ganz kam man selbst als Sklave nicht darum herum. Erst Recht nicht, wenn Yolintha in ihrem wildesten Liebesspiel manchmal Faldor anflehte, er mochte sie rasch töten, bevor Syn sie mit seinen Fähigkeiten in den Wahnsinn trieb. Yolintha stand entweder nicht in der Gunst des blutrünstigen Gottes oder jener hattes Besseres zu tun als ihre ausladenden Hüften zu beobachten, wie sie sich in Synnovers Stoßrythmus hin und her wiegten. Wellengleich ... wie das Meer, das Razag beschrieb.
Hier plapperte der Ork erneut und das Gespräch glitt in Fragen zu ihrer beider Herkunft über. Synnover hatte vorhin gehört, was Razag zu erzählen wusste. Andernfalls hätte er nicht aufgeschnappt, dass der Große überhaupt zum Bärenclan gehörte. Jedoch war er zu dem Zeitpunkt mit dem unglücklichen Fakt beschäftigt, seinen luftmagischen Zauber nicht mehr richtig einsetzen zu können und so war die Aufmerksamkeit nicht vollends auf der Geschichte geblieben. Razag wiederholte für seinen Kumpel jedoch noch einmal und dabei kam auch heraus, dass er zwar vom Meer stammte - von irgendeiner Küste im Norden - aber dass er Xytras nicht kannte.
"Nördlich von Morgeria", wiederholte das Kaninchen nachdenklich. Dann hob er die Schultern an. Himmelsrichtungen halfen niemandem, der sich noch nie hatte nach ihnen richten müssen. "Glaubst du, wir sind jetzt unterwegs nach Norden?" Er warf den Blick zur felsigen Decke weit über ihnen. "Man kann ja nicht einmal den Himmel sehen. Wo sind wir? Hat Zarrah dir etwas verraten?" Da Synnover zumindest zu ihrer Aufgabe mehr wusste oder vielmehr, vermutete, ließ ihn darauf schließen, dass die Herrin ihrem orkischen Sklaven vielleicht auch einige Dinge verraten hatte, die noch nicht an die pelzlosen Kaninchenlöffel gedrungen waren. Immerhin glaubte Syn, dass Zarrah auch immer noch einen neuen Ersatzsklaven für Karrish finden sollte. Vielleicht auf dieser Insel, auf Xytras? Vielleicht würde die Schriftrolle der Ritualmagie auch etwas damit zu tun haben. Noch wusste er zu wenig, aber er versuchte bereits, die losen Fäden gedanklich zu verweben.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Montag 1. Mai 2023, 11:59

"Ich bin und war niemals Arans Besitz"
, erinnerte Syn Raz, als dieser Sorge trug, weil Crystins Fehlen in der Arena nun auffallen könnte.
Ähm, ich sprach auch von Cris, nicht von dir.
"Unser Verschwinden wird niemand bemerken. Man hält uns für tot.“
Stimmt.
„Wir werden niemals wieder in der Schwarzen Arena kämpfen und Aran'Duran kannst du getrost von deiner Liste an Verbindungen streichen. Wir gehören beide nun Zarrah."
Mag sein. Aber Aran könnte seine Heilerin vermissen. Cris ist schließlich NICHT in der Arena gestorben.
, dachte Raz und betrachtete seinen Kumpel.
Nur weil, wir ne gute Ausrede zum Fehlen haben, heißt das nicht, dass Cris die auch hat.
Syn redete weiter:
"Beschmutz ihr Ansehen nicht"
Raz nickte nur. Er schaute ebenfalls etwas nachdenklich den beiden Frauen hinterher.
"Woran es liegt, dass du in Gegenwart unserer kleinen Jungfrau so viel redest? Na, ich hab dir doch geraten, dass ihr beide es miteinander treiben sollt. Danach ist das Verhältnis wesentlich entspannter.“
Entspannter? Na ja.
Raz Gesicht blieb ungerührt. So ganz war er da nicht Synnovers Meinung.
„Sie gefällt dir eben ... ist ja auch 'n hübsches Ding...Und sie schmeckt auch sehr besonders."
Der Ork brach nicht wie erhofft in Tränen aus, er senkte auch nicht verbittert den Kopf oder ging auf seinen Kumpel los. Nichts dergleichen geschah. Raz starrte Syn nur kurz von der Seite her an und alles weitere blieb in seinem Innern verborgen. Anscheinend ließ sich der Ork doch nicht so leicht provozieren. Außerdem stand ein Themenwechsel an, der es Raz ermöglichte sich auf etwas anderes als die jüngsten viel zu emotionalen Geschehnisse zu konzentrieren. Raz'ulak der Furchtlose mochte die kleine Heilerin Crystin ehrlich, aber ...er LIEBTE das Meer! Daher sprang er auch sofort darauf an, möglichst viel von den großen celcianischen Gewässer zu erzählen. Das er damit seinem Kumpel sogar ein wenig aus dem beklemmenden Gefühl half, dass er hier unter der Erde hatte, ahnte er nicht. Auch andere Bereiche des Lebens hatten seinen Kumpel nie berührt. Raz hatte den Vorzug einer für einen Ork 'normalen' Kindheit genossen, was Syn anscheinend fehlte, denn dieser fragte:
"Göttin Ventha und ihr Liebster Ly... Lysanthor? Seit wann gibt es denn neben Manthala und Faldor noch andere Götter?"
Raz zuckte die Schultern.
Kennt er denn keine anständigen Flüche wie: ...Möge dir Lysanthor aus dem Arsch scheinen und dir dabei die Rosette verbrutzeln!? Oder: ...Hat dir Ventha ins Glas gepisst, oder warum schaust du so salzig!? Aber er fragte nach ...seit wann...
„Keine Ahnung seit wann es Götter gibt. Aber es gibt noch... öhm...“
Er hielt die Hand vors Gesicht und versuchte zählend sie zusammen zu bekommen, was aber nicht wirklich gelang, da er auch nicht alle kannte. Für die Jagd kannte er zumindest noch:
„Phaun ist auch noch ein Gott... der Gott der Tiere und der Jagd, soweit ich weis und er hat ne Frau, die sich um die Pflanzen kümmert.“
Da verließen sie ihn auch schon wieder. Raz kratze sich am Kopf und kehrte zu seinem Lieblingsthema zurück. Das Gespräch glitt alsbald in Fragen zu ihrer beider Herkunft über.
"Nördlich von Morgeria"
, wiederholte das Kaninchen nachdenklich. Dann hob er die Schultern an.
"Glaubst du, wir sind jetzt unterwegs nach Norden?"
Er warf den Blick zur felsigen Decke weit über ihnen.
"Man kann ja nicht einmal den Himmel sehen. Wo sind wir? Hat Zarrah dir etwas verraten?"
Raz folgte dem Blick seines Kumpels.
„Hm... Nö, leider nicht.“
Das konnte sich auf alle gestellten Fragen als Antwort beziehen. Aber zum Glück redete der Ork ja seit neustem so viel, dass man meinen könnte, er hätte was nachzuholen.
„Hier unten kann ich mich nicht orientieren. Keine Sterne...kein Moos...“
Sterne und Moos konnten einem sagen konnten, wo welche Himmelsrichtung war? Wenn man von klein auf lernen musste sich allein zurecht zu finden, lernte man gewisse Dinge und bis zur Großen Orka hatte Raz ein normales Leben geführt. Danach hatte er als Krieger in den Bärenclan aufgenommen werden sollen – ihn mit seiner Kraft zu beschützen, nicht wie viele andere mit ihrer Magie. Also war ihm nur der Weg des Kriegers, Jägers und Versorgers geblieben um seinem Clan zu dienen. Darauf hatte er sich vorbereitet. Aber diesen Lebensabschnitt hatte er nie beendet. Er war nie ein vollwertiges Clanmitglied geworden. Dann erinnerte er sich, dass Syn auch noch etwas anders gefragt hatte:
„Zarrah? ...Nein, sie hat mir nichts verraten, was du nicht auch weist. Das das hier ne Trollstadt ist und so... Alles ganz schön kaputt. Irgendwas mit Erdbeben... Hm... Du warst doch mit ihr allein, oder? Als du mich mit Cris allein... Hat sie DIR noch was anderes gesagt?“
Raz erinnerte sich an nichts was er sonst noch hätte sagen sollen. Wenn er was vergessen hatte, dann war das den äußeren Umständen geschuldet.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Donnerstag 4. Mai 2023, 10:23

Der Ork hatte sich wesentlich besser unter Kontrolle als Synnover. In der Arena mochte das Kaninchen einen mehr als kühlen Kopf bewahren, aber die aktuellen Umstände fanden nicht auf Sand statt. Es existierte kein Gegner, den es auszuschalten galt. So vieles war anders, seit man davon ausging, dass er nicht nur tot war, sondern das Triell auch noch verloren hatte. Er war der Letzte gewesen, der stand. Karrish hatte es offenbar nicht so gesehen und es nicht einmal für wichtig genug empfunden, nachzuschauen, ob andere sich irrten. Ob sein Kaninchen noch lebte und den Sieg hätte heimtragen können - heroisch, voller Stolz und in einer der besten Siegergewandungen, die ein morgerianischer Schneider zu dem Preis hatte fertigen können! Doch nichts dergleichen. Stattdessen war er nun voll und ganz Zarrahs Eigentum, zusammen mit seinem einstigen Gegner im Ring und einer Heilerin, die laut Razags Annahme der Arena gehörte. Aber tat sie das wirklich? Vielleicht war Crystin von Anfang an eine Leihgabe an Aran'Duran gewesen und nach der Niederlage des weißen Kaninchen hatten die Nachtklingen sie aus der Schwarzen Arena zurückgezogen - möglicherweise unter dem Vorwand, sie käme zurück, sobald sich ein neuer Gladiator gefunden hätte. Einen, den sie nun suchen würden, wie Syn nach wie vor annahm. Einen Ersatz und für Zarrah diese Schriftrolle der Ritualmagie. Oder aber...
Sie sagte, mit Ritualmagie beschwört man Dämonen. Razag stammt aus einem Clan, der sich mit Schamanismus auskennt, mit Geisterbesprechung. Was, wenn sie ihren Ersatzgladiator als einen Geist beschwören will, den der Ork kontrolliert und der fortan für Karrish kämpfen soll. Er bräuchte dann nur einen Körper und Zarrah ein ... Versuchs...kaninchen... Syn schüttelte hastig den Kopf, um den Gedanken zu verwerfen. Das war viel zu kompliziert, wenn man das Original hätte haben können. Sie bräuchte nur behaupten, Syn von den Toten erweckt zu haben und Karrish hätte ihn zurück. Oder aber sie blieben bei der Wahrheit: dass ihr weißes Kaninchen selbst dem Tod trotzte und sich nicht umbringen ließ.
Sein Blick wanderte zu Razag zurück. Die Aussage traf auch auf den Ork zu, der ihm nun schon zwei Mal durch die Pfoten gegangen war. Auch er schien ein Talent dafür zu haben, dem Gevatter immer wieder von der Schippe zu springen. Sieh ihn nicht als Feind oder Konkurrenz ... nicht einmal unbedingt als nervtöteten Idioten! Wir sind ab sofort Verbündete und er hält mich sogar für seinen Kumpel. Ich muss mir das zunutzen machen. Noch immer war der freundschaftliche Keimling zwischen beiden von einseitiger Natur, aber vielleicht würde sich mehr entwickeln, wenn es Synnover gelang, seine Weltsicht zu ändern. Einfach war dies nicht. Seine Welt war klein gewesen - winzig im Vergleich zu dem, was ihm bevorstünde und er ahnte es nicht einmal. Er wusste nur, dass er seine kleine heile Welt verloren hatte. Eingetauscht gegen - er ließ den Blick schweifen - das hier. Eine größere Welt ohne Himmel. Eine, in der es wesentlich mehr Götter gab als nur Faldor und Manthala, die ohnehin schon nicht für den Sklaven zugänglich gewesen waren. Eine, in der er die übrigen Götter nicht kanne und eine Welt, in der Razag ihn noch einmal daran erinnerte.
Neben dem dunklen Geschwisterpaar der Göttlichkeit existierten also noch Lysanthor als Geliebter einer Göttin Ventha, Phaun für Tiere und Jagd und eine Namenlose, die sein Weib war und offenbar Gärtnerin des Götterreiches. "Das sind ziemlich viele. Opfern die Dunkelelfen ihnen allen?" Er musste glucksen und winkte ab gen Razag. "Schon gut. Nein. Wahrscheinlich kennen sie die Götter ebenso wenig, ansonsten hätten sie ihnen ja ebenfalls Tempel gebaut. Oder sind es zu kleine Götter, ohne Macht? Huldigst du ihnen?" Selbst das Kaninchen wurde gesprächiger, aber es fühlte sich nicht in Gefahr. Razag sah ihn als Kumpel, was ihm die Möglichkeit eröffnete, ein wenig freier mit ihm zu sprechen und so zwischen dem Plaudern an Informationen heranzukommen. Darüber hinaus waren sie zu zweit und Syn fühlte sich nicht unter dunkelelfischer Beobachtung. Dass Zarrah ihn beobachtete, stellte er nicht in frage. Jeder warf stets ein Auge auf ihn und im Haus der Nachtklingen war es zum alltäglichen Zustand geworden, dass eine der Herrschaften ständig über ihm schwebte wie eine Klinge. Nur in der Bibliothek, da hatte er sich ab und an vollkommen frei von allen gefühlt. Wenn seine Konzentration beim Studium nicht auch so frei gewesen wäre, ständig abzuschweifen, hätte er diese Momente mehr genießen können. Ansonsten gab es seine Spaziergänge auf die Balkone des Anwesens, wenn er den Himmel betrachtete, ohne den Grund dafür zu kennen. Das Blau über ihnen zog ihn wie auf magische Weise an und er mochte es, einfach nur hineinzustarren und sich zu vergessen. Das alles war Freiheit für ihn gewesen. Das und die Zeit, die er in Karrishs Gesellschaft hatte verbringen dürfen mit Brettspielen, Büchern, Wein und geteilter Stille.
Sein Herz wurde schwer. Er vermisste es mehr als er sich je eingestanden hätte. Er vermisste es mit einer Intensität so stark wie die Leidenschaft des Orks, wenn er vom Meer sprach. Und Razag redete sehr ausgiebig davon. Aber er würde es bald sehen. Ihre Reise sollte ans Meer führen. Vielleicht erhielt Syn so auch erneut einen Blick auf den Himmel. So wie Razag es beschrieb, fand sich auf der ihm unbekannten Welt eine Stelle, wo Himmel und Meer zusammentrafen. Das würde er gern sehen.
Der Ork holte ihn aus seinen Gedanken. Er erwähnte eine Trollstadt und das Kaninchen horchte auf. "Ich hab noch nie einen Troll gesehen", erwiderte er im ersten Anflug von unüberlegter Überraschung. Seine Augen weiteten sich etwas. "Aran'Durans Zuchtmeister von einem Arena-Handlanger hat damit gern gedroht. Dir auch? Dass man einen Troll in die Arena schleusen würde, der einen zum Frühstück verspeiste. Sie sollen größer sein als ihr Orks und nur sich ausschließlich von Menschen, Orks und Goblins ernähren." Wieviel davon stimmte, konnte Syn nicht sagen. Er hatte es für ein Ammenmärchen gehalten. Leere Drohungen eines Mannes, um dessen Minderwertigkeitskomplexe zu vertreiben. Damit auch er sich über die Sklaven erhoben fühlte, die er durch die Gänge scheuchte. Damit sie ihn ernst nahmen. Dass Razag von sich aus nun eine ganze Stadt für Trolle erwähnte, bedeutete doch, dass an den Märchen etwas dran sein musste.
Syn schaute wachsamer nun über die Ruinen hinweg. Ein Troll wäre ihnen beiden sicher aufgefallen, wenn er so gewaltig sein musste. Seine Sorge schwand. Nein, hier gab es keine Trolle. Razag musste etwas in den falschen Hals bekommen haben oder Zarrah hatte ihm ebenfalls nur Angst machen wollen. Warum falle ich auch darauf herein. Ich darf gegenüber dem Grünen nicht so gutgläubig sein ... aber er hat etwas an sich, dass man seinem Gebrabbel glauben möchte. Vielleicht, weil man ihm nicht zutraut, zum Lügen fähig zu sein.
Synnover musterte seinen großen Kumpel. Er stellte fest, ihn immer weniger einschätzen zu können. Razag war nicht so dumm wie er vorgab. Razag konnte sich im Gespräch ziemlich gut ausdrücken. Razag ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Und Razag ließ sich beim besten Willen nicht töten!
"Du warst doch mit ihr allein, oder? Als du mich mit Crys allein ... Hat sie DIR noch was Anderes gesagt?", fragte er nach. Gemeint war Zarrah, mit der Syn ja bereits auch das zweisame Vergnügen hatte. Leider ohne dabei sein Können unter Beweis zu stellen. Andernfalls wäre sie ihm wohl auch längst verfallen. Der Hymlianer betrachtete Razag einen Moment lang schweigend. Er wägte ab, ob er ihm Einzelheiten des Gesprächs verraten sollte. Er entschied sich dagegen und schüttelte nur den Kopf. "Nichts von Bedeutung." Er blickte vor sich auf den Erdboden. "Wir sollen über all das hinweg kommen, was wir nun verloren haben. Es ... kommt nicht zurück." Er ballte seine Hände zu Fäusten, spürte linkerseits die Fingerkuppen kribbeln und erneut Schwere in sein Herz treten. Da sprang das Kaninchen in den Stand und steuerte direkt auf Razag zu. Bis an seinen Kragen kam er nicht heran, also packte er nach dessen Rüstung und zog sich zu dem Ork empor statt jenen zu sich herunter. Er reckte den Hals und das Kinn. "Du bist mein Kumpel, nicht wahr? Kumpel helfen einander. Dann hilf mir und tröste mich über meinen Verlust hinweg!", forderte er. Er brauchte ein Ventil. Der unerwiderte Kuss von Zarrah lag schon lange zurück, war verblasst und hatte bei weitem nicht gereicht. Aber was könnte Razag ihm schon bieten? Er hatte garantiert keine Flasche Wein im Gepäch, damit Syn sich den restlichen Abend sinnlos betrinken könnte.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Freitag 5. Mai 2023, 11:24

GUT, dass Orks keine Gedanken lesen konnten!!!
Sonst hätte Razag vermutlich aus lauter Gutmütigkeit sich Zarrah als Gefäß für Synnovers fiktive Gedankengänge und Dämonen angeboten... nur um zu helfen. Das große grüne Herz war einfach viel zu weich und noch viel leichter zu beeinflussen. Brav beantwortete er seinem Kumpel alle Fragen.
"Das sind ziemlich viele. Opfern die Dunkelelfen ihnen allen?"
Syn gluckste und winkte aber gleich ab.
"Schon gut. Nein. Wahrscheinlich kennen sie die Götter ebenso wenig, ansonsten hätten sie ihnen ja ebenfalls Tempel gebaut. Oder sind es zu kleine Götter, ohne Macht? Huldigst du ihnen?"
Raz hob den Mundwinkel auf der Seite, wo er noch seinen Hauer hatte.
„Na ja, als Ork sollte ich wohl einzig Faldor anhimmeln, aber... ich denke, es kann auch nicht schaden, brav 'Danke' zu Phaun zu sagen, wenn man ein Wild erlegt hat.“
Jetzt gluckste der Ork. Das Kaninchen wurde gesprächiger und das gefiel Razag als sein Kumpel. Doch der schnucklige Rammellappen wurde auch melancholisch, als er ihm lauschte und Raz vom Meer schwärmte. Dann kam das Gespräch auf die aktuelle Umgebung:
"Ich hab noch nie einen Troll gesehen... Aran'Durans Zuchtmeister von einem Arena-Handlanger hat damit gern gedroht. Dir auch? Dass man einen Troll in die Arena schleusen würde, der einen zum Frühstück verspeiste. Sie sollen größer sein als ihr Orks und nur sich ausschließlich von Menschen, Orks und Goblins ernähren."
Raz nickte nur und wies mit dem Daumen über seine Schulter hinweg grob in die Richtung aus der sie gekommen waren und ihnen zwei Trolle auf dem Hinweg begegnet waren.
„Ja klar, da hinten... ach neee...da warst du ja noch ohnmächtig. Also der eine war groß und die andere...glaub das war nen Mädchen, die war erstaunlich klein. Hübsch sind die nicht! Und zu tief einatmen würd ich in ihrer Nähe an deiner Stelle auch nicht.“
Syn schaute wachsamer nun über die Ruinen hinweg und musterte seinen großen Kumpel. Das Gespräch kam zurück zu ihren eigenen Belangen und damit zu Zarrah als Thema:
"Du warst doch mit ihr allein, oder? Als du mich mit Crys allein ... Hat sie DIR noch was Anderes gesagt?"
"Nichts von Bedeutung... Wir sollen über all das hinweg kommen, was wir nun verloren haben. Es ... kommt nicht zurück."

Raz musterte seinen kleinen Karnickel-kumpel, wie dieser seine Hände zu Fäusten ballte. Da sprang das Kaninchen in den Stand und steuerte direkt auf Razag zu.
Hups? Was denn nu?
Syn packte Raz an seiner Rüstung und zog sich zu ihm ran. Da Raz saß und auch sonst sehr folgsam war, war das eine leichte Übung.
"Du bist mein Kumpel, nicht wahr? Kumpel helfen einander. Dann hilf mir und tröste mich über meinen Verlust hinweg!"
, forderte er.
„Ähm....“
Raz Sprachlosigkeit war nicht mal gespielt.
„Trösten? Äh... wie denn? Hast du nen Wunsch?“
Raz ging seine wenig sozialen Kompetenzen durch die er zu diesem Thema kannte. Da war das obligatorische Schulterklopfen unter Gladiatoren, wenn man verloren hatte, aber Syn sah nicht so aus, als ob er das brauchte....oder körperlich 'aushalten' würde. Irgendetwas wirkte ...anders. Sein Rammellappen brauchte was anderes.
Nur was?
Raz hatte durchaus auch mitbekommen wie Syn zu Zarrah gesagt hatte:
"Was hast du erwartet? Was hast du von einem Lustsklaven erwartet? Dass er seinen Körper nicht einsetzt? Das ist sein einziger Zweck."
Dann ist er also auch zu diesem Zweck ausgebildet worden. Aber nicht im Hause Tenebrée, da hab ich ihn nie gesehen und dann wäre er auch 'beringt' oder er ist nicht so gut.... Aber nein!!! Das glaub ich nicht. Rammellappen gibt sich bestimmt viel Mühe seine Kundschaft zufrieden zu stellen!

Obwohl da ein paar andere Äußerungen ein wenig dagegen sprachen und vermuten lassen konnten, dass Syn eher seiner eigenen Befriedigung nachging, als sie anderen zu bieten, so ließ Raz diesen Gedankengang schlicht nicht zu. Sein Kumpel war – perfekt.
Aber wenn er ein Lustsklave war... und Zarrah... Hm... mag sie ihn vielleicht nicht? Oder hat er was falsch gemacht? Neeee... sonst hätte sie uns ja nicht da raus geholt. Irgendwas muss da doch sein...?! ...
Aber auch dieser Gedanke war nicht wirklich hilfreich. Er rückte sich auf seinem Sitzstein-Ruinenstück zurecht, damit er gemütlich saß und überlegte:
Aber wie soll ich ihn denn nun trösten?!?
Also fragte er halt weiter und bot Syn einfach seine offenen Arme dabei an:
„Soll ich ...dich in den Arm nehmen? Ich hab nicht viel Erfahrung im Trösten, aber ich mach was du willst. In der Arena klopfen wir uns die Schulter oder lassen Dampf beim Training ab... was vielleicht jetzt keine gute Idee wäre! Ausruhen -heilen- und so. Aber ich hab mal gesehen wie Sommerfellchen eines der anderen Mädchen so gehalten und gewiegt hat. Willst du das?“
Raz klopfte sich auf den Schoß und öffnete seine Arme weiter. Ein bisschen körperliche Nähe würde auch ihm sicher gut tun, nach dem ganzen Stress der letzten Zeit. Dass es nun Syn war und nicht Cris, die seine Nähe suchte, war ihm dabei sogar relativ egal. Als Sklave nahm man das, was man kriegen konnte. Und jetzt gerade brauchte sein Kumpel Zuwendung, also öffnete Raz sein großes weites Herz und ließ ihn ein.
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Beruf: Ex-Sklave/Gladiator, nun frei
Fähigkeiten: Luftmagie (rudimentär)
Dolche (rudimentär)
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
- zwei metallene Kampffächer
- ein Dolch
- Reisegepäck (Schlafsack etc.)
- ein schwarzes Brautkleid
- falsche Hasenohren an einem Holzreif
Tierische Begleiter: Razag!!!

Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Freitag 5. Mai 2023, 19:17

Synnover musterte Razag mit einer Distanz in den Zügen, die man bei ihm allgemein als eine Form der Unnahbarkeit zuschrieb. In dunkelelfischer Gesellschaft - das hieß, wenn Yolintha ihn auf irgendeinen Empfang mitnahm, wo die noblen Gäste ihn bewunderten und sich in seiner Schönheit sonnten - legte er einen ähnlichen Blick auf. Zumindest sein Gemüt sollte suggerieren, dass er unantastbar wäre, während die dunklen Finger nach seiner Haut griffen, sein Gesicht drehten oder ihm manchmal sogar spielerisch in die zur Schau gestellten, nackten Brustwarzen kniffen. Er hatte das auszuhalten, bis eine der Dunkelelfen ihre Einsamkeit für eine enorme Summe gegen eine Nacht mit ihm eintauschte. Auch das hatte er auszuhalten, empfand es aber selten als unangenehm. Ähnlich ging es ihm nun auch dabei, Razag einzuschätzen. Dass er kein Anhänger Faldor war, überraschte ihn doch etwas, denn es entsprach nicht dem klassisch morgerianischen Klischee für sein Volk. Dass er hingegen aber einen Glauben für eine andere Gottheit entwickelte und dieser huldigte ...
Syn zuckte mit den Schultern. "Ich strebe lieber selbst nach Göttlichkeit als sie bei jenen zu suchen, die schweigen", erwiderte er. Was hatten Faldor und Manthala bislang schon für ihn getan? Es war ihm ja nicht einmal gestattet gewesen, ihre Tempel aufzusuchen. So hatte Synnover niemals einen aufrichtigen Glauben zu ihnen aufbauen können. Zum anderen widerstrebte es seinem Denken, sich einer Gottheit zu unterstellen. Es war leichter Herrschaften aus Fleisch und Blut zu dienen, allein schon weil sie strafen und belohnen konnten. Götter schienen nur ... irgendwie existent zu sein und wiederum nicht. Man sprach über sie. Die Dunkelelfen folgten ihren Weisungen, aber wirklich begegnet schien ihnen noch niemand zu sein. Sie waren wie der Tod. Man würde sie vielleicht zu Gesicht bekommen, wenn für einen selbst danach nichts mehr kommen sollte.
Synnover hatte für sich jedenfalls entschieden, keinem solchen Wesen die Schuhe zu küssen. Es gab Wichtigere, bei denen er sich einschmeicheln musste. Aktuell war das Zarrah'lindae von den Nachtklingen und ihre Gunst zu erlangen erwies sich als Himmelfahrtskommando. Synnover drohte noch daran zu scheitern. Ein Umstand, der ihn neben allem anderen zusätzlich die Laune verdarb. Hinzu kam, dass die Ammenmärchen um Trolle wohl doch nicht ganz erstunken und erlogen waren. Oder Razag war einfach nur abergläubisch, aber er behauptete sogar, zwei Trolle schon gesehen zu haben!
Syn ließ den Blick schweifen. Nun, er sah keinen. Vielleicht war das auch besser so. Er wollte ihnen nicht begegnen und selbst Razag empfahl es, sie zu meiden, allein schon weil man in ihrer Gegenwart wohl nur schlecht Luft bekam. Das Kaninchen fühlte sich unter Tage schon beklommen genug. Es war nicht so schrecklich wie in einem kleinen Raum oder einem engen Schrank eingesperrt zu sein, aber die fehlende Sicht auf den Himmel oder die trostlose Weite der Toten Ebene behagte ihm nicht. Es schlug ihm zusätzlich auf das Gemüt. Schließlich entschied er sich dazu, etwas zu unternehmen. Synnover zählte nämlich nicht zu den Menschen, die sich Selbstmitleid und Kummer hingaben. Er unternahm etwas gegen solche Dinge, zumindest wenn sie ihn selbst betrafen. Leider war aktuell nichts und niemand anwesend, der ihm ein Ventil hätte sein können. Niemand außer seinem großen, grünen Kumpel, aber in der Not fraß Faldor auch Fliegen. So viel ans religiösem Unsinn hatte das Kaninchen durchaus aufgeschnappt. Wonach er nun jedoch schnappte, war der Kragen des Orks. Da Razag saß, gelang es ihm, ohne dass er sich selbst dabei auf die Zehenspitzen stellen musste. Trotzdem war er nicht stark genug, den Hünen heranzuziehen, sodass er sich eher zu ihm neigte als umgekehrt.
Razag verwirrte die Offensive nur, aber abgeneigt, seinem Kumpel zu helfen, war er auch nicht. "Trösten? Äh ... wie denn? Hast du 'nen Wunsch?"
"Den kannst du mir nicht erfüllen", entgegnete er und grinste sogar einmal schief auf. Dann aber schüttelte er auch diesen Gedanken von sich. Er musste sich davon lösen, ein eigenes, großes Zimmer mit riesigen Fenstern und einem traumhaften Himmelbett mit samtener Bettwäsche zu erhalten, in dem er schlafen könnte, nachdem er mit Karrish Wein getrunken und geschwiegen hätte. Nach einem aufregenden Arena-Kampf. Genug! So viele negative Gedanken hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr. Fort! Ich brauche...
"Soll ich ... dich in den Arm nehmen?" Razag klopfte sich auf den Schenkel. Eine Einladung. Dann breitete er die Arme aus, was Syn instinktiv etwas zurückweichen ließ. "In der Arena klopfen wir uns die Schulter oder lassen Dampf beim Training ab ... was vielleicht jetzt keine gute Idee wäre! Ausruhen - heilen - und so. Aber ich hab mal gesehen wie Sommerfellchen eines der anderen Mädchen so gehalten und gewiegt hat. Willst du das?"
"Was soll mir eine Umarmung denn bringen?", brummte Syn in absolutem Unverständnis. Er wandte diese Methoden natürlich selbst mehr als häufig an, aber weniger zum Trost. Yolintha war nicht unbedingt eine Freundin davon, sich nach dem Sex in seine Arme zu kuscheln. Vielmehr scheuchte sie ihn dann aus ihrem heiligen Bettreich hinaus. Immerhin hatte sie einen Korb für ihn besorgt, groß genug für einen Warg. Syn schlief darin sogar recht bequem, aber eben nicht an ihrem ausladenden Körper. Andere Dunkelelfen bevorzugten es hingegen, sich an ihn zu schmiegen, wenn er mit ihnen fertig war. Er genoss das sogar, aber zum Trost nutzen?
"Damp ablassen klingt doch perfekt", erwiderte Syn und näherte sich. Er nahm auf Razags Schoß Platz. Damit hatte er weder Probleme, noch zierte er sich. Die Umarmung benötigte er jedoch nicht und würde sie zu fest ausfallen, könnte der Ork unbewusst eine erneute Panik-Attacke auslösen. Das käm ganz auf die Enge des armigen Schraubstockes an und wie sehr er Syn damit die Luft abschnürte - vorausgesetzt, er umarmte ihn wirklich. Denn das Kaninchen hatte seinerseits auch etwas vor. Ein wenig anlehnen und vor allem Dampf ablassen, das war seine Devise. Den Kopf frei bekommen! Das funktionierte eigentlich am besten, wenn er sich zwischen die Schenkel einer schönen Elfe begab, aber Razag war nicht weiblich. Syn hatte noch keinen derart engen Kontakt zu Männern gehabt, als dass er daran dachte, dass er selbst mit Razag intim werden könnte. Zumindest nicht bis zu diesem Punkt. Aber vielleicht konnte der Ork seine Lippen zum brennen bringen und ihm auf diese Weise den Kopf frei machen.
Synnover reckte sich zum grünen Mund empor. Kurz musterte er erneut den abgebrochenen Hauer, schnaufte aus und wagte sich dann daran, Razags Mundwinkel zu küssen, bevor er leidenschaftlicher werden wollte. Knutschen funktionierte eben mit Zungenarbeit am besten. Er würde sein Ventil schon finden. Hauptsache, er müsste nicht mehr an Karrish denken ... oder an das gemütliche Bett in dem riesigen Zimmer mit den wandhohen Fenstern und einem Atem beraubenden Blick auf Morgeria ... Schon intensivierte er sein Bestreben nach wilder, passionierter Küsserei. Das würde schon helfen, ganz sicher. Und vielleicht ließ Crystin sich auch nochmal blicken.
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Sonntag 7. Mai 2023, 11:57

„...Huldigst du ihnen?"
Es ging noch um das Götterwissen.
„Na ja, als Ork sollte ich wohl einzig Faldor anhimmeln, aber... ich denke, es kann auch nicht schaden, brav 'Danke' zu Phaun zu sagen, wenn man ein Wild erlegt hat.“
Dass Syn daraus schloss, dass Raz an Phaun glaubte, war sein Ding und damit lag er sowohl falsch als auch richtig. Raz glaubte nicht im Sinne von Anbetung an die Götter. Keiner von denen hatte sich ihm je gezeigt, so waren sie alle nur Geschichten für ihn, aber er glaubte grundsätzlich an alles und jeden – vor allem an seinen Kumpel! Was dieser ihm auch gleich bestätigte:
"Ich strebe lieber selbst nach Göttlichkeit als sie bei jenen zu suchen, die schweigen."
und den Ork zustimmend nicken ließ. Er glaubte ihm das unbesehen. Jedoch hielt Synnover Raz Bericht auch für Ammenmärchen als es um die Trolle ging. Oft sagte man Orks nach abergläubisch zu sein. Also war es durchaus möglich, dass Raz in den Augen des Rammlers auch bei diesem Thema mehr 'glaubte' denn wusste. Er behauptete sogar, zwei Trolle schon gesehen zu haben!
Aber noch immer suchte Raz kleiner Kumpel... ein Ventil. Zarrah hatte ihn nicht ran gelassen, bei Cris war es ihm misslungen und nun... war niemand mehr da, außer seinem großen, grünen Kumpel, aber in der Not fraß Faldor auch Fliegen. Als dritte Wahl auserkohren sollte nun also Razag als Ventil her halten.
Syn schnappte den Kragen des Orks. Razag verwirrte die Offensive nur, aber natürlich wollte er ihn ja auch helfen.
"Trösten? Äh ... wie denn? Hast du 'nen Wunsch?"
"Den kannst du mir nicht erfüllen"

Diese Aussage half auch nicht.
"Soll ich ... dich in den Arm nehmen?"
Razag klopfte sich auf den Schenkel, dann breitete er die Arme aus, was Syn instinktiv etwas zurückweichen ließ.
"In der Arena klopfen wir uns die Schulter oder lassen Dampf beim Training ab ... was vielleicht jetzt keine gute Idee wäre! Ausruhen - heilen - und so. Aber ich hab mal gesehen wie Sommerfellchen eines der anderen Mädchen so gehalten und gewiegt hat. Willst du das?"
"Was soll mir eine Umarmung denn bringen?"
, brummte Syn in absolutem Unverständnis.
Er meinte doch, ich soll ihn trösten... macht man das bei Menschen nicht so?
Oh hier drohte sich das nächste Missverständnis aufzubauen. Wenn Syn Raz beibrachte, dass Trösten OHNE Umarmung ablief.
"Dampf ablassen klingt doch perfekt."
, erwiderte Syn und näherte sich. Razag sah in seine funkelnden Augen und fragte sich nur:
Was meint er?
Das Karnickel nahm dann doch auf Razags Schoß Platz.
Also will er doch? Hm... aber keine Umarmung...
Razag stützte also einfach seine Hände links und rechts neben sich ab und harrte der Dinge die da kommen sollten.
Dampf ablassen will er...
So richtig verstand er noch nicht, was sein Kumpel jetzt wollte. Synnover reckte sich zum grünen Mund empor, schnaufte aus, als müsse er sich überwinden. Dann wagte er sich daran, Razags Mundwinkel zu küssen, bevor er leidenschaftlicher wurde.
???...
Syn bemühte sich sehr sein Ventil zu finden und intensivierte sein Bestreben nach wilder, passionierter Küsserei.
...ach soooo....
Als Raz endlich begriff, was der kleine Rammler unter Dampf ablassen verstand, da griffen ein paar Zahnräder ineinander. Es dauerte sein paar Sekunden, da er einfach nur still da saß und es geschehen ließ.
...Dampf ablassen... alles klar. Er sucht Befriedigung! Stimmt, hat er ja bei den Frauen nicht bekommen. Klar, er ist ein hoch motivierter Sexsklave, so wie ich 'examinierter Liebesdiener'... verstehe. Also will er bei mir Dampf ablassen...
Raz Gedanken huschten erst noch etwas nervös hin und her, wurden jedoch unter dem Kuss langsam träger und wärmer, mischten sich mit bildhaften Erinnerungen seiner Zeit im Hause Tenebrée. Aber das sein Rammellappen sich einst empört hatte, dass Raz ihm womöglich zu nahe gekommen war und nun genau diese Nähe suchte, irritierte ihn noch mehr.
...aber er ist doch mein Kumpel! Da... mag er mich SO?...
Raz nutzte eine Pause im Kuss zum Atemholen und fragte prompt und direkt:
„Willst du, dass wir uns gegenseitig einen runter holen? Meinst du das mit Dampf ablassen? Wenn du das brauchst, dann lass uns aber ein wenig vom Lager weg gehen. Zarrah will, dass wir uns erholen und du hast dir schon einen Fehltritt geleistet. Sie sollte nicht sehen, dass du schon wieder... Dampf ablassen willst, meinst du nicht?“
Razags Lippen kribbelten schön warm von seinen Bemühungen und er hatte auch nicht nur lethargisch da gesessen. Seine eine Hand war sehr sanft zu Syns unterem Rücken gewandert und hatte sich sanft aufgelegt. Seine Daumen hatte in kleinen Kreisen die empfindlichen Nervenstränge dicht unter der Haut massiert, die kleine Schauer bis in die Zehenspitzen senden konnten, wenn man es gut machte. Raz hatte viel Erfahrung sammeln können und sein Körper war eine Waffe im Kampf um die Lust. Er hatte auch viel mehr Erfahrung sammeln dürfen, was die gleichgeschlechtliche Liebe anbelangte, aber diesen Vergleich zog er noch nicht mal, da er davon ausging, dass Syn da gleich auf stand, wo er sich doch gerade so anschmiegsam zeigte. Auch hatte Raz schon einmal im Badezimmer von seinen warmen weichen Lippen kosten dürfen, auch wenn es da ...wie ein Spaß gewirkt hatte. Raz hatte im Überschwang seine Dankbarkeit ausgedrückt...
Er schmeckt nach Bratensaft...
Was auch gut war, denn hätte er noch nach Cris geschmeckt, hätte die Situation vielleicht in eine gänzlich andere Richtung kippen können – in die eine oder auch in die andere Richtung. Raz war noch zu 'angeschlagen', zu nah an den jüngsten Ereignissen voller Zurückweisung, Sex und unterdrückten Wünschen. Bratensaft war da besser - neutral und lecker!
So hatte er Stück für Stück in einem Eroberungsfeldzug den kleineren Mund ausgeräubert, leckte und massierte, rieb und schenkte jene sinnliche Wärme, die sein Eigen war. Raz gab ohne nachzudenken, ohne Schlachtplan, stürzte sich hingebungsvoll in jede Zusammenkunft. Wildes Herumknutschen war da ein sinnliches Ventil, dass Raz nicht nur perfekt beherrschte. Er machte es immer wieder zu einer 'Herzensangelegenheit'. Raz'ulak der Furchtlose stürzte sich offen in das Messer, dass Synnover bereit hielt.
„Willst du das wirklich?... also ich meine... mich? Mit mir?“
Sich auf Befehl seinem Herrn hinzugeben, alles zu tun was diesen erfreute war eine Sache, aber das hier... Syn war sein Kumpel, also erwartete Raz zumindest Gleichberechtigt behandelt zu werden. Deswegen auch sein Vorschlag, sich gegenseitig zu erfreuen. Trotzdem blieb da ein Funke des Zweifels, da Syn bisher nicht wirklich zu 'geben' bereit erschien. Auch andere noch nicht all zu ferne Erinnerungen saßen Raz noch im Nacken und Syn zeigte wenig bis gar keine emphatischen Fähigkeiten. Einfühlungsvermögen war das, was Raz so gut in seinem Tun gemacht hatte. Technik konnte jeder Lernen, aber Hingabe war eine Einstellung. Und die letzten beiden Worte seiner Frage: 'Mit mir?' zeigten deutlich, dass Raz sich zwar nicht aktiv darüber nachdachte, warum Syn ihn nun doch als Dampf-Ventil auserkoren hatte, sondern dass er noch einen Hauch Zweifel verspürte. Auch ein großes Herz konnte verletzt werden und Raz blutete bereits. Trotzdem bot er es dar, bereit erneut verletzt zu werden.
Aber vielleicht rüttelte Raz zögern auch Synnover Gedanken auf, dass es vielleicht nicht der rechte Zeitpunkt war. Andererseits gab es den wohl nie und das Karnickel schien wenig Geduld mit sich oder anderen aufbringen zu können. Wie auch bei Cris, war Raz der Meinung, wenn es keinen Befehl gab, hatte man die freie Wahl. Aber er verstand nicht, warum Syns Entscheid auf ausgerechnet IHN gefallen war.
„Du... du musst das nicht tun. Wenn du nur Druck ablassen willst, dann kannst das doch auch alleine.“
Oder?
Raz Blick fiel auf Synnovers noch immer verletzte Hand und seine Brauen hoben sich wie in Zeitlupe. Erkenntnis huschte über sein Gesicht.
„Oder geht das nicht?“
Da war sie wieder, die Begründung die Razag immer in allem fand, egal wie abstrus seine Umgebung sich verhielt.
Vielleicht hat er deswegen sich an Cris ran gemacht, weil er selbst nicht... und Zarrah natürlich nicht fragen kann! Klar! Er hat Druck auf den Eiern und keine Möglichkeit... Scheiße, dass muss weh tun! Jetzt versteh ich.
„Du brauchst Hilfe, nicht wahr?“
Es geht nicht um mich! Warum auch! Es ging auch nicht um Cris... oder Zarrah. Es geht um ihn! Na klar! ... Mein kleiner Rammellappen kann nicht rammeln! Hehe.
Razag schmunzelte sogar bei seinem letzten Gedanken leicht amüsiert, was man durchaus fehl interpretieren konnte, dass er 'gern helfen' würde. Zum Glück hatte er seine Gedanken nicht laut ausgesprochen! Aber er fühlte mit seinem Kumpel mehr als dass dieser ahnen konnte. Noch kurz zuvor hatte Razag ja befürchten müssen selbst 'nie wieder' rammeln zu können!
Sich keinen mehr von der Palme wedeln zu können muss auch schlimm sein!
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Sonntag 7. Mai 2023, 14:55

So wie sich Synnover in Razags Fall bei dessen Glauben irrte, fehlinterpretierte der Ork die Suche des Kumpels nach einem Ventil. Gewiss, Syn brauchte etwas, doch was genau, vermochte er nicht zu sagen. Er kannte es nicht, denn selten hatte er dermaßen viel Frust auf einmal verspürt, dass er sich nicht mit einem erhobenem Kopf, einem Augenaufschlag und einem Lächeln zu jenen, die ihn anhimmelten, wiedergutmachen ließ. Es staute sich und er konnte sich von diesen melancholischen Gedanken nicht befreien. Lust trieb ihn nicht, sich an den Ork zu wenden. Es war nur die Lust, derer er sich bediente, denn eine andere Möglichkeit, Dampf abzulassen, hatte er nicht gelernt. Alternativ wäre ein Kampf auf Leben und Tod in der Schwarzen Arena gewesen, doch diese war ihm nicht zugänglich. Razag hingegen bot ihm einen mehr als breiten Oberschenkel an, damit das Kaninchen darauf Platz nehmen konnte. Er folgte der Einladung, wenngleich er die Umarmung ablehnte. Das brauchte er nicht - glaubte er, denn auch hier fehlte ihm Erfahrung in Sachen freundschaftlich geprägten Sozialverhaltens. Etwas, das man in Morgeria ohnehin nur selten fand. Kaum jemand erwartete, es in einem übergroßen Herzen eines übergroßen Orks zu finden und Synnover schon gar nicht. Er bediente sich altbekannter Methoden. So begann er, zunächst zögern, dann aber immer leidenschaftlicher mit Küssen, bis es schon fast in eine wilde Knutscherei ausartete. Ehe es soweit kam, bremste Razag ihn jedoch ab.
Bei dem Hünen aus dem Bärenclan spielten nun einmal Herzensangelegenheiten immer mit. Selbst wenn es nur um ein Stelldichein ging. Möglicherweise mochte es bei Kundinnen anders sein, aber diese waren auch eben das: Kundinnen, die Raz'ulak den Furchtlosen bestellt hatten. Syn und ihn sah er auf einer Stufe. Sie waren beide Sklaven. Sie waren beide Eigentum von Zarrah'lindae. Sie waren Kumpel.
Aber wie Kameraden, Kumpel oder Freunde nun einmal waren, würde Razag natürlich aushelfen! So bot er Syn sogar an, sein Ventil zu finden, indem sie sich gegenseitig an ihren Prachventilen herum schraubten. Er riet jedoch dazu, dies ein wenig abseits vom Lager zu tun.
Syn blinzelte. Dann schüttelte er den Kopf. "Das ... würde sie doch nur umso stutziger machen, wenn wir uns irgendwo hin verkrümeln", erwiderte er, wohingegen die Gedanken in seinem Kopf wild kreisten. Will er mir an mein bestes Stück?! Ernsthaft? ER?! Frauen, natürlich. Sie spielen gern mal und übernehmen sogar die Handhabe, um mich auf sie vorzubereiten, wobei das noch nie ein Problem war. Ich bin mehr als gut im Saft! Aber kein Mann hat mich je so ... und erst Recht kein Ork! Die grasgrünen Augen wanderten über Razags Pranken. Mit denen könnte er Syns Kopf zerquetschen, wenn er nur wollte. Er schluckte leer, wagte es aber nicht einmal, den Gedanken zu formen, dass er sich vor diesen gewaltigen Händen hinsichtlich Zärtlichkeiten an seiner Möhre mehr fürchtete als wenn sie ihn in einem Zweikampf packen würden. Da konnte er wenigstens ausweichen. Mit einem Mal fühlte er sich nicht mehr so wohl auf Razags Schoß.
Sein selbst ernannter Kumpel schien das zu spüren oder zumindest eine gewisse Abneigung gegen seine Person. Dabei war das nicht einmal der Fall. Natürlich warf Synnover keinen Blick auf Razag, aber das lag daran, dass er grundsätzlich nicht in sein Beuteschema fiel. Er mochte einige Küsse mit anderen Männern ausgetauscht haben, aber über das und ein paar Streicheleinheiten von Armen und Brust, sowie einem Kniff in den Hintern hinaus war es nie gegangen. Razag bot ihm so viel an, dass es das erfahrene Kaninchen wahrlich etwas aus dem Konzept brachte. Es konnte nicht sagen, ob der Ork nicht doch auf gewisse Weise attraktiv wäre, denn darüber hatte es nie zuvor nachgedacht. Auch jetzt verbot es sich selbst, diesen Gedanken zu spinnen. Außerdem lenkte Razag mit seiner direkten Art ab. Denn er fragte: "Willst du das wirklich? ... Also, ich meine ... micht? Mit mir?"
"Du bist so gut wie jeder andere", hob Syn die Schultern. Es stimmte, wirklich empathisch war er nicht, aber er mied es auch, Gefühle ins Spiel zu bringen, wenn es um körperliche Befriedigung ging. Die hatte er so oft und so viel zu leisten, dass sein Herz nicht zur Ruhe käme, würde er jedes Mal weiter denken. Es ging doch nur darum, sein Gegenüber zufrieden zu stellen und im besten Fall gelang es ihm, dabei auch selbst auf die Kosten zu kommen. Zwischen ihm und Razag jetzt existierte diese Forderung nach seinen sexuellen Talenten nicht. Es ging nur darum, sich abzureagieren. Das würde er tun und ging auch davon aus, dass Razag sich seinen Anteil nahm. Es war ein Nehmen, ohne die Last, stets sein Bestes geben zu müssen. Das hieß nicht, dass Synnover sich bei dem Ork zurückhalten würde, fänden sie zueinander. Er war darauf geschult worden, nicht zuletzt, weil es seinem Ruf schadete, wenn er auch nur ein einziges Mal weniger Mühe hinein steckte. Er wollte dieses Podest des weißhaarigen Sexgottes aus Morgeria nicht verlieren! Jedenfalls war er das in seiner Vorstellung und Yolinthas Lobeshymnen hatten es stets nur bestätigt.
Nein, Gefühle spielten in seiner Welt keine Rolle. Sie waren verkümmert oder wurden ihrerseits in irgendeinem Schrank seiner Seele eingesperrt, ohne dass er den Lageplatz des Schlüssels kannte. Dass Razag ihm nun ständig all diese emotional nahen Fragen stellte, verwirrte ihn beinahe so sehr wie dessen Angebot, als Mann so sexuell aktiv zu werden wie es sonst nur Frauen von ihm verlangten.
Ob es nun Synnovers Zögern oder seine knappen, wenig eindeutigen Antworten waren, Razag ahnte ein gewisses Unbehagen. Er galt im Gegensatz zum Kaninchen als richtiger Empath und ging daher sofort auf seine Erkenntnisse ein: "Du ... Du musst das nicht tun. Wenn du nur Druck ablassen willst, dann kannst du das doch auch allein."
"Darum geht es doch nicht, ich..." Syn verstummte. Razag redete nicht nur in Gegenwart anderer offener, er brachte auch das Kaninchen dazu, unüberlegt zu reagieren. Worum ging es eigentlich? Er wollte Frust abbauen und meistens schaffte er das, indem er sich zu irgendjemandem ins gemachte Bett legte. Sei es Yolintha, eine ihrer Kontakte oder gar irgendein Sklavenmädchen aus den niedereren Gesinderäumen des Anwesens, das sich schon seit Monaten nach einem netten Wort des weißen Gladiators verzehrte. Er fand immer einen Weg, aber er hatte ihn stets bei Frauen gefunden. Manchmal hatte Syn zwar auch Karrish aufgesucht, aber nie für ein Stelldichein. Ihre Beziehung lag auf einer anderen Ebene. Syn hatte sich bei einem Glas Wein und im der Aura von Karrishs Schweigen immer wieder neu erden können. Er brauchte ihn nicht zu küssen oder ... mehr ... Aber was war es, das er brauchte? Er hatte nicht vor, mit Razag intimer zu werden als über eine leidenschaftliche Knutscherei und ein wenig Geschmuse hinaus. Dennoch ... das reichte hier nicht. Es war nicht das Richtige, aber Syn konnte sich nicht erklären, was er denn nun wirklich brauchte.
Sein Blick fiel erneut auf die Pranken des Orks. Dann wanderte er zu seiner eigenen Hand. Langsam formte sich in ihm eine Überlegung. Eine, die mit Umarmungen und aufrichtiger Zuneigung, durchaus auch auf platonischer Ebene, zu tun hatte. Etwas Neues, das er nie ausprobiert hatte. Doch ehe sich dieses Quantum einer Idee festigen konnte, wurde es in den Hintergrund gedrängt.
"Oder geht das nicht?"
"Was?" Verwirrt richtete Syn den Blick zurück auf Razag. Er hatte den Faden verloren und blickte ihn nun vollkommen perplex an.
Mangelnde Empathie, kein wirkliches Sozialverhaltung, keinen Sinn für Freundschaft ... die Liste war lang. Ein wichtiger Punkt auf ihr schrieb allerdings auch, dass er sich Schwächen nicht eingestand. Das durfte er gar nicht, wenn er nicht fallen wollte. Und wieviel tiefer konnte er nun noch fallen? Syn wollte es nicht herausfinden. Statt also offen zu sprechen - selbst wenn es in einer irrtümlichen Idee Razags geboren war - kam für ihn nicht in Frage. Er engte demnach die Augen und reagierte ein wenig unwirsch.
"Du brauchst Hilfe, nicht wahr?"
"So ein Unsinn! Ich schaffe alles sehr gut allein, wie es jeder von uns tun muss." Damit erhob er sich vom Schoß des Orks, nur um sich seinem Rucksack zuzuwenden und wahllos darin herum zu kramen. Heute würde er kein Ventil mehr finden. "Und natürlich geht es nicht bei all diesen Fragen. Wie soll man da ...?" Er verstummte, schnaubte anschließend und richtete seine Schlafstatt neu her. Jetzt hatte er doch Dampf abgelassen, wenn auch anders als erwartet. Sein Kopf war frei von Verunsicherung, frei von Sorgen und einem Vermissen seines alten Herrn, denn er ärgerte sich etwas über Razag. Aber wenigstens hatte der Ork ihm den Kopf freigemacht! Das musste er zugeben, wenn auch nur insgeheim für sich. Oder...?
"Nächstes Mal nehme ich das Schulterklopfen, glaube ich." Das zählte als Dank, nicht wahr?
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 9. Mai 2023, 22:50

Dass die Frauen den Männern Platz ließen, mochte man wohl als Glücksgriff bezeichnen. Sowohl Razag als auch Synnover konnten einander etwas besser kennenlernen und wo der eine das sehr begrüßte, erfuhr der andere so einiges neues, das seine schweren Gedanken abzulenken wusste. Dabei war es die Herzlichkeit, das Schwärmen über etwas, was Syn nicht kannte, dass durchaus ansteckend sein konnte. Razag liebte das Meer und das spürte selbst jemand wie das weiße Kaninchen, das sich sonst nur um sich selbst bemühte. Razag sprudelte vor Lebensfreude und teilte eben jene unverblümt mit seinem Kumpel. Dass er mit seinem Mehr an Wissen über eine Welt abseits von Morgeria, die Gedanken des Weißhaarigen in den Abgrund zog, ahnte der Ork nicht. Es wäre ihm gewiss auch sofort eine Entschuldigung über die Lippen gekommen, wenn er es gewusst hätte. So jedoch blieb er bei seiner Vorfreude und suggerierte Syn unbewusst, was jener alles nicht wusste. Doch es war für beide eine wertvolle Zeit zusammen. Es waren die ersten, zaghaften Tautropfen am Morgen ihrer eventuell beginnenden Gemeinschaft, die sich dort zeigten und der Ork erklärte dem Kaninchen seine Sicht auf die Welt. Und Syn hörte zu. Er musste erkennen, dass er von Karrish bewusst kleingehalten wurde. Dass sein Privileg, lesen zu dürfen, gar kein echtes war. Es diente einzig und allein dem Vorankommen als Gladiator der Nachtklingen – als Karrish’s persönliches Haustier. Die Erkenntnis wog schwer, denn Syn musste sich trotz allen Wehrens eingestehen, dass der Bruder von Zarrah einen weitaus höheren Stellenwert eingenommen hatte, ohne je etwas wahrhaftig für Syn zu tun. Aber das brauchte keiner zu wissen und so reagierte er, wie er es immer tat: Razag war überrumpelt als sich Syn näherte und forderte, er möge ihm Abhilfe schaffen. Der Ork versuchte Erklärungen zu formulieren und in seiner lebensbejahenden Art und der Hoffnung auf einen echten Freund, versagte er ihm die Hilfe auch nicht. Lediglich fragte er genauer nach, denn ganz erschloss sich diese Übersprungshandlung nicht. Aber was wäre er schon für ein waschechter Kumpel, wenn er selbigen jetzt hängenließ? Jetzt, wo es dem armen Kerl scheinbar viel zu schlecht ging, um ordentlich Druck vom Kessel zu wedeln? Razag wäre nicht der Freund, den er für den anderen sein wollte, wenn er jetzt nicht durchzog. Und so entstand eine Intimität, mit der wohl beide nicht wirklich gerechnet hatten. Syn war es gleich, er brauchte nur ein Ventil und nutzte schamlos aus, was vorhanden war.
Razag hingegen gab viel mehr als er forderte und lief Gefahr, sein Herz erneut zu verletzen. Und um die Unsicherheit in beiden Köpfen zu kaschieren, folgte ein jeder seinem Gefühl. Und den sich aufdrängenden Fragen. Razag wollte nichts falsch machen und in bestem Wissen und Gewissen erfahren, wie er Synnover von seinem schweren Herzen befreien könnte. Dass das wiederum beim Kaninchen dazu führte, dass es von seinem eigentlichen Tun abkam, war wohl nicht Sinn und Zweck des Ganzen gewesen. Und so bröckelte aufkommende Leidenschaft, die doch nur vorgeschoben war. Keiner der beiden wollte es mit dem jeweils anderen angehen. Sie hatten aber nur sich. Und dieser Unmut machte sich zumindest ein wenig Platz, da Syn sich um seine Habe zu kümmern schien und trotzdem merkte, dass Razag ihm auf eine Weise hatte helfen können, die er nicht für möglich gehalten hatte. Und so schaffte er einen winzigen Schritt auf den grünen Ork zu, der über Eigennutz hinausging – und ahnte es womöglich nicht mal. Razag hatte wie immer die Dinge genommen, wie sie kamen und auch wenn sein freies Herz gerade erst gelitten hatte, so war es für ihn Ehrensache, seinen Freund bei allem zu unterstützen, was er brauchte. Und auch wenn man von außen glauben mochte, dass Razag eine dumme Entscheidung fällte und einen falschen Weg beschritt, könnte eben sein Weg derjenige sein, der auch Syn eines Tages voranbringen würde. Razag passte in die Welt und sein Herz war durchaus ansteckend. Gerade deshalb fühlte sich die kleine Heilerin in seiner Nähe auch wohl. Er musste es nur noch erkennen, irgendwann.

Nachdem sich die traute Zweisamkeit gewandelt und abgeebbt war, vergingen nur noch einige wenige Minuten allein für die beiden einstigen Kontrahenten. Schritte waren zu hören und schon kurz darauf kam Crystin wieder um die Ecke. Von Zarrah aber fehlte jede Spur. Die Heilerin mit den braunen Locken wirkte etwas gestresst. Ihr Blick war unruhig, doch als sie die beiden Männer sah, lächelte sie zügig wieder. Wobei ihr Blick nur sehr kurz auf Syn ruhte und mit einer gewissen Röte im Gesicht endete. Bei Razag hielt sich ihr blauer Blick weitaus länger und ihn sprach sie scheinbar auch an: „Die Herrin muss noch einige Dinge klären. Wir sollen nun zusehen, dass wir Schlaf bekommen. Morgen früh brechen wir auf und kehren Kroar dann auch zügig den Rücken.“, erklärte sie, ehe ihr Blick doch auch noch mal Syn traf. Sie teilte es ihnen beiden mit und kurz entstand eine Pause, bevor sie sich die Hände rieb und ein wenig unsicher wirkte. Schon wieder war Crys mit Razag und Syn allein. Und sie alle drei wussten, wohin das letztlich geführt hatte. Doch dieses Mal wusste sie genau, was sie nicht zulassen würde. Crys nahm ihren Schlafsack und tauschte ihn mit Zarrah’s. Nun lag die Heilerin nicht mehr zwischen den Männern, sondern etwas abseits. Sollte Zarrah allerdings zurückkehren, würde sie zwischen Syn und Raz angenehme Träume finden müssen. Doch soweit kam es nicht. Die Dreiergruppe tat wirklich gut daran, Schlaf zu finden. Und ein jeder von ihnen spürte, sobald sie in die Horizontale gerieten, dass ihre Körper ausgelaugt und kaputt waren. Die letzten Stunden und Tage waren mehr als kräftezehrend gewesen und trotzdem, dass Crystin sie weitestgehend doch bereits geheilt hatte, legte sich alsbald Manthala’s Schatten über sie alle. Die Nacht verlief ereignislos. Friedlich prasselte ihr Feuer dahin und es gab keinerlei Anzeichen von Gefahr. Sollte der eine oder andere mal kurz aufwachen, schlief er direkt wieder ein und sank hinab in das schwarze Meer der Göttin. Am Morgen, oder welcher Tageszeit auch immer, denn einen Himmel gab es ja nicht, war das Feuer zumindest nur noch Glut und die Wärme kroch allmählich aus ihrer Mitte. Zarrah’s Bett war ungenutzt geblieben und Crystin schlummerte noch. Die Braunhaarige redete irgendetwas Unverständliches im Schlaf, ehe sie sich die Nase kratzte und sich herzhaft gähnend noch mal umdrehte. Doch dann schreckte sie hoch: „Wie spät ist es?!“, wollte sie wissen, wirkte aber noch ganz verschlafen. „Ich muss die Verbände wechseln und…“, sie fand sich in der Gegenwart ein und entspannte sich etwas. „Oh…“, machte sie als sie erkannte, wo und mit wem sie war. „Guten Morgen.“, meinte sie lächelnd und rieb sich abermals über das sommersprossige Gesicht. „Ich dachte, ich wäre in der Arena…“, erklärte sie kleinlaut und zuckte die Schultern. „Wie geht es euch? Zarrah wird gleich aufbrechen wollen, schätze ich.“, bemerkte sie und sah zum Eingang der Ruine, in der sie derzeit campierten. Und als hätte es ein Stichwort gegeben, schob sich das dunkle Gesicht der Elfe in ihrer aller Sichtfeld. Sie konnte unmöglich geschlafen haben und sah dennoch danach aus. Makellos schien sie und wie beide Gladiatoren erkennen konnten, war sie umgezogen:
Ihre derzeitige Herrin trug eine leichte, enganliegende Rüstung aus schwarzem Leder. Ihre weiblichen Rundungen waren durchaus in Szene gesetzt, wobei es bei ihr ohnehin schwer war, sich dessen nicht bewusst zu werden. Sie trug dazu Stiefel, ebenfalls schwarz und geschnürt bis unterhalb der Knie. Sichtbar trug sie in kleineren Taschen winzige Messer, mit denen sie gewiss blitzschnell würde, töten können, wenn sie wollte. Und die Sichtbarkeit derer verriet, dass sie nicht nur jene trug. Zarrah gehörte zu den Nachtklingen und war sehr viel mehr ausgebildet worden, lautlos zu töten als es womöglich bei Yolintha oder Karrish der Fall gewesen war. Oder sie war dahingehend ein Naturtalent. Ihre dunkelgrünen Augen erfassten die Lage am Feuer sofort und das schlohweiße Haar war wie immer zu einem langen Zopf geflochten. Dieses Mal aber trug sie zudem noch einen Mantel, dessen Kapuze ihr Haar vollständig zu verhüllen wusste. Und ihre Lippen konnte sie, sobald sie wollte, hinter einem ebenfalls schwarzen Tuch verbergen. „Sie sieht… toll aus…“, flüsterte Crystin ehrlich beeindruckt und sich nicht mal bewusst, dass sie laut ihre Gedanken aussprach.

Die Dunkelelfe kam mit schwungvollem Hüftschwung auf die kleine Gruppe zu und musterte jeden von ihnen eingängig. „Ich hoffe, ihr seid ausgeruht. Kronk und Lulu bringen gleich eure Sachen, danach brechen wir umgehend auf.“, bemerkte sie und setzte offenbar voraus, dass sowohl Razag als auch Synnover Bescheid wussten. Ohne Umschweife griff Zarrah nach ihrer Schlafstatt und begann damit, jene sorgsam zu verstauen und schließlich mitsamt einem Rucksack zu schultern. Just in eben jenem Moment, hörten Razag und Syn eine tiefe, dunkle und träge Stimme, die sich mit einer piepsigen zu streiten schien. „Du hast wieder mal nichts gerallt, du Riesenbaby!“, motzte Lulu mit piepsiger Stimme und Kronk schnaubte grollend. „Hab ich wohl. Du erklärst nur immer die Spielregeln falsch!“, beschwerte sich der große Troll und schob seinen riesigen Wanzt um die Ecke. Dicht gefolgt von Lulu, der Zwergtrollfrau, der man das nicht ansah. Einzig Kronk trug in jeder Pranke, die Razag’s um ein Vielfaches übertrafen, eingerollt in Tücher einige Dinge und diskutierte noch mit der Kleineren, ehe sie vor der Gruppe stehenblieben. „Du da!“, spie Kronk Razag entgegen und traf ihn gewiss mit etwas Rotz beim Sprechen: „Sag ihr, dass sie falsch liegt. Kronk mag nicht immer der Dumme sein!“, maulte der Riesentroll und deutete auf Lulu. Die aber hatte sich auf Crys fixiert und wackelte gerade mit den Augenbrauen, was Crystin dazu veranlasste, schnell sehr geschäftig auszusehen. „Lulu, Kronk – gebt den beiden die Ware und dann seht zu, dass ihr Land gewinnt!“, befahl Zarrah fließend in Terkin und Kronk legte die beiden Päckchen vor den Füßen von Syn und Razag ab. „Na du hübscher?! Du lebst ja wieder.“, Lulu schnupperte in Syn’s Richtung und giggelte grausam schrill. „Du stinkst zwar noch, aber du riechst nicht mehr nach Leiche.“, bemerkte sie und winkte dann ab. Kronk hob die Riesenpranke reichlich langsam und winkte ihnen, als wären sie alte Bekannte. „Tschüss dann.“, bemerkte er mit tiefer Stimme und sein Blick fiel auf Zarrah, die ihm ein Säckchen mit klimperndem Inhalt zuwarf – das Lulu erstaunlich behände fing. „Auf nimmer Wiedersehen!“, grinste er hämisch und die Dunkle ignorierte ihn scheinbar. Sie deutete auf die Pakete und sah Syn und Raz nacheinander an. „Bedient euch!“, sagte sie, „aber beeilt euch.“, mahnte sie zur Eile und machte sich daran, das Lagerfeuer zu ersticken, während Kronk und Lulu wieder von dannen schlurften. Synnover und Razag aber konnten die Pakete entrollen und erkennen, dass dort ein Sammelsurium an Dingen aus ihrer Zeit als Gladiatoren waren. Sowohl Rüstung als auch Waffen fanden sich dort, die beide gewiss hier und dort erkennen konnten. Sie durften sich nach ihrem Gusto ausstatten, denn Zarrah’lindae kümmerte sich nicht weiter darum, wonach sie griffen. Sie sollten klug wählen… die Reise würde andauern und sie würden gewiss auch gefährliche Situationen bestreiten. Zumindest Raz kannte einen Teil der Welt da draußen. Welche Waffe nahmen sie mit? Wie rüsteten sie sich für den langen Marsch bis nach Xytras?



Ihr dürft jeder eure Ausstattung selbst wählen und sie mir beschreiben oder ein Referenzbild anfügen, falls vorhanden. Das, was euren beiden ggf. in der Aren wichtig war, könnte sich ebenfalls wiederfinden.

Ungefähres Referenzbild Zarrah:
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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Freitag 12. Mai 2023, 13:23

"Du brauchst Hilfe, nicht wahr?"
Syns Reaktion kam spontan und heftig:
"So ein Unsinn! Ich schaffe alles sehr gut allein, wie es jeder von uns tun muss."
Damit erhob er sich vom Schoß des sich wundernden Orks.
Versteh einer den Rammellappen... erst wild rum Knutschen, dass mir die Klöten jucken und jetzt wieder doch nicht?
Raz raffte es nicht. Aber vielleicht gab es auch daran nicht viel zu verstehen.
Na ja... dann halt nicht. Nehm's ihm nicht übel. Bin halt nicht sein Typ.
Dabei hatte bei dem ganzen Herumgemache sich sein Hormonspiegel gerade wieder auf ein so angenehmes prickelndes Maß eingepegelt, wo sich der Ork so richtig wohl fühlte. Schließlich war er auch ein Liebesdiener. Das Gespräch über das Meer war da fast wie ein Vorspiel gewesen und das Kuscheln wie...
..so wie damals als dieser Dunkle für seine Frau mich gebucht hatte. Ich sollte sie ordentlich ran nehmen, während er sich hinter mir gütlich tat... das hatte sich garnicht so schlecht angefühlt...hm... wie ne Wurstscheibe zwischen zwei Brotstullen...
"Und natürlich geht es nicht bei all diesen Fragen. Wie soll man da ...?"
„Häh?“
Raz hatte nicht aufgepasst. Er hatte sich gerade so schön in Erinnerungen seines Lebens verloren, die auch nicht alle schlecht gewesen waren. Syn verstummte, schnaubte anschließend und richtete seine Schlafstatt neu her.
Hab ich was falsch gemacht?
Die Stimmung war merkwürdig. Offensichtlich ärgerte sich Syn etwas über Razag.
"Nächstes Mal nehme ich das Schulterklopfen, glaube ich."
„Na gut...?!?“
Raz blinzelte ein paar mal unverständlich, aber zu mehr Gespräch kam es nicht mehr, da sich Schritte näherten. Crystin kam aber von Zarrah fehlte jede Spur. Die Heilerin mit den braunen Locken wirkte etwas gestresst. Ihr Blick war unruhig, doch als sie die beiden Männer sah, lächelte sie zügig wieder.
Hm? Was los? Ist was vorgefallen?
Raz sah etwas fragend aus. Ihr Blick wanderte zu Syn und ruhte kurz mit einer gewissen Röte auf ihm.
Tja, Nalia. Da schau. Bei ihm wird sie rot. Bei mir nicht... Ich treff halt nicht jedermans Geschmack. Damit kan ich leben. Anscheinend... sind wir ja keine 'Sexsklaven mehr'...wie Syn sich bezeichnet hatte... oder Liebesdiener. Also mal schaun... wohin die Reise geht. Wer weis, wer weis. Man lernt nie aus und das Leben ist kurz. In ein paar Monaten könnte ich... SEEFAHRER sein... hey das wäre klasse!
Bei Razag hielt sich cris blauer Blick weitaus länger, was dieser aber nicht bemerkte, da er gerade in seiner Vorstellung im Krähennest einer dieser riesiegen Schiffe hing und wild vom Meer hin und her geschaukelt wurde... In seiner Vorstellung war das ein heiden Spaß! Er grinste versonnen und zuckte leicht zusammen, als sie
wieder sprach und dabei nicht nur in seiner Nähe stand, sondern ihn auch ansah:
„Die Herrin muss noch einige Dinge klären. Wir sollen nun zusehen, dass wir Schlaf bekommen. Morgen früh brechen wir auf und kehren Kroar dann auch zügig den Rücken.“
, teilte sie ihnen beiden mit und kurz entstand eine Pause, bevor sie sich die Hände rieb und ein wenig unsicher wirkte. Crys nahm ihren Schlafsack und tauschte ihn mit Zarrah’s.
Ob Zarrah ihr das befohlen hat? Nur wozu? Hm...vielleicht damit was immer uns angreifen könnte, sie von beiden Seiten geschützt ist?... Oder will Zarrah bei mir... Neeee! Sie will bestimmt näher bei Syn liegen. Vieleicht mag sie ihn ja doch... dieser Blick vorhin, als er nicht hingesehen hatte... Hm. Ich könnt mich aber auch irren und... Ach, ich bin zu müde für den Scheiß.
Raz kam nicht garnicht auf den Gedanken, dass Cris das selbst entschieden hatte um von den Männern weg zu kommen. Er gähnte ausgiebig mit in den Nacken gelegtem Kopf und blinzelte müde. Die letzten Stunden und Tage waren mehr als kräftezehrend gewesen
"Schlaft gut."
, murmelte er, legte sich auf seinen Platz und tat wie befohlen. Nach ein paar Minuten war von seiner Seite ein gleichmäßiger tiefer Brummton zu hören. Nicht laut, aber doch vernehmbar.
...
Die Nacht verlief ereignislos.
Am Morgen, oder welcher Tageszeit auch immer, denn einen Himmel gab es ja nicht, war das Feuer zumindest nur noch Glut und die Wärme kroch allmählich aus ihrer Mitte. Zarrah’s Bett war ungenutzt geblieben und Crystin schlummerte noch. Raz rollte sich auf die Seite und blickte sich noch halb dösend um und sein Auge landere auf der Heilerin. Die Braunhaarige redete irgendetwas unverständliches im Schlaf.
...süß...
, ehe sie sich die Nase kratzte und sich herzhaft gähnend noch mal umdrehte.
...noch süßer!...
Doch dann schreckte sie hoch:
„Wie spät ist es?!“
, wollte sie wissen, wirkte aber noch ganz verschlafen. Raz blinzelte fragend, aber wusste auch keine Antwort, zuckte also nur mit den Schultern. Dabei fühlte er sich minimal ertappt, dass er sie im Schlaf beobachtet hatte.
„Ich muss die Verbände wechseln und…“
Cris fand sich in der Gegenwart ein und entspannte sich etwas. Raz schmunzelte leicht und sah sie aber nicht direkt an. Er deutete nur fragend auf seine Tallie, als ob sie den Verband meinen könnte?
„Oh…“
, machte sie als sie erkannte, wo und mit wem sie war.
„Guten Morgen...Ich dachte, ich wäre in der Arena…“
Erst Reden im Schlaf... jetzt das. Wenn sie jetzt auch noch schlafwandelt, muss ich sie leider nachts an die Leine legen...
Warum auch immer gefiel ihm diese Vorstellung sogar ein ganz klein wenig. Nicht, weil er sie gern fesseln würde, sondern weil der Gedanke seinem Beschützerinstinkt zusagte.
„Wie geht es euch? Zarrah wird gleich aufbrechen wollen, schätze ich.“
, bemerkte sie und sah zum Eingang der Ruine und schon schob sich das dunkle Gesicht der Elfe in ihr Sichtfeld. Und sie war umgezogen. Raz musterte die neue Aufmachung pragmatisch und befand sie nicht nur für die Reise angemessen, sondern auch...
...echt ansehnlich unsere neue Herrin.
„Sie sieht… toll aus…“
, flüsterte Crystin ehrlich beeindruckt und sich nicht mal bewusst, dass sie laut ihre Gedanken aussprach. Raz sah zu Cris und grinste.
Recht hat sie.
Dann knackte etwas in seinem Kopf und er begann seine steife Muskulatur zu dehnen. Sein Nacken knackte ebenfalls und 'übertöhnte' so den Gedanken, der sich gerade hatte formen wollen. Ausgiebig sich streckend sah er sich um, während Zarrah näher kam.
„Ich hoffe, ihr seid ausgeruht. Kronk und Lulu bringen gleich eure Sachen, danach brechen wir umgehend auf.“
Sie bagannen gerade das Lager abzubrechen, da hörte Razag schlecht gelaunte Worte in einer Sprache die er nicht verstand. Jemand pipste etwas und ein anderer grollte zurück. Dann kam der große Troll von gestern auch schob mit seinem riesigen Wanzt um die Ecke. Dicht gefolgt von Lulu, der Zwergtrollfrau. Kronk trug in jeder Pranke eingerollt in Tücher einige Dinge und diskutierte noch mit der Kleineren, ehe sie vor der Gruppe stehenblieben.
„Du da!“
Raz trat einen Schritt zurück, damit der Rotz ihn nicht traf.
„Sag ihr, dass sie falsch liegt. Kronk mag nicht immer der Dumme sein!“
Raz murmelte leise aber prompt:
„Er sagt, er ist nicht immer der Dumme, aber wohl meistens, wenn man zu Grunde legt, dass ich es dir sagen soll.“
Lulu aber hatte sich auf Crys fixiert und wackelte gerade mit den Augenbrauen, was Crystin dazu veranlasste, schnell sehr geschäftig auszusehen. Zarrah antwortete etwas fließend in Terkin und Kronk legte die beiden Päckchen vor den Füßen von Syn und Razag ab.
„Na du hübscher?! Du lebst ja wieder.“
, Lulu schnupperte in Syn’s Richtung und giggelte grausam schrill. Raz gluckste kurz und dachte sich leise für sich:
Puh, da bin ich aber echt FROH nicht jedermanns Typ zu sein. Armer Rammellappen!
„Du stinkst zwar noch, aber du riechst nicht mehr nach Leiche.“
, bemerkte sie und winkte dann ab.
Hehe, Glück gehabt.
Kronk hob die Riesenpranke und winkte ihnen.
„Tschüss dann.“
Zarrah warf ihnen ein Säckchen mit klimperndem Inhalt zu.
Ja, schön Abstand halten...
„Auf nimmer Wiedersehen!“
Zarrah deutete auf die Pakete und sah Syn und Raz nacheinander an.
„Bedient euch!...aber beeilt euch.“
, mahnte sie zur Eile, während die Trolle gingen. Synnover und Razag entrollten die Pakete und fanden Rüstung als auch Waffen vor. Die Reise würde der Ausstattung nach länger dauern. Zarrah hatte sie ausgesprochen gut versorgt. Während Raz schon einen mit kleinen Platten beschlagenen Hartlederharnisch in die Luft hielt sah er zu ihr und meinte:
„Danke, Zarrah.“
So richtig sicher war er sich noch nicht, wie er sie genau ansprechen sollte. Aber sie würde ihn schon korrigieren, wenn er Fehler machte. Da war er sich sicher und sie war schließlich... etwas besonderes, da sie nicht 'sofort' die Klinge oder die Peitsche zog, wenn man etwas falsch machte. Er war sich auch immernoch nicht sicher, was sie genau für sie waren.
...Zumindest will sie keinen Sexsklaven...
Was das ganze irgendwie 'neu' machte und auch aufregend. Ein neues Leben konnte beginnen. Raz sah wieder zu seinen neuen Sachen und begann sich umzuziehen. Auch hier waren wieder einmal diese Dinger dabei, die man Schuhe nannte, aber diese hier waren höher und passten besser. Darin konnte er laufen... bestimmt sehr lange laufen! Auch die Hose war aus weichem Leder, sowie Alles was er fand. Sogar der Umhang, den man auch gut als Decke benutzen konnte war aus dem gleichen Material und hatte sogar am Kragen einen Pelzbesatz. Verstärkte Handschuhe und weite geschnürte Hemden gab es auch zum Wechseln. Riemen und Gurte mit Beuteln, zwei große Taschen, die er sich kreuzweise umhängen konnte und natürlich Waffen!
Raz zuckte flirtend mit den Augenbrauen und grinste, als er unter der Schlafsackrolle gleich mehrere Klingen fand. Eigentlich war ihm jede Waffe recht, aber diese hier waren von guter Qualität. Zwei Kurzschwerter, die man auch gut als Macheten benutzen konnte, sowie ein Bihänder, ein Zweihänder, der fast so groß war wie er selbst. Ja, Raz war der Mann fürs Grobe und damit war er auch sehr glücklich. Er würde das Bollwerk in der Gruppe sein. Die Rüstung war gerade so schwer, dass er damit noch reisen konnte, aber auch einige Schläge auch für andere abfangen konnte, wenn es zu einem größeren Kampf kommen sollte. Die dazu gehörigen verstärkten Armschienen legte er nicht gleich an, aber verstaute sie gut. Zarrah hatte das Gefühl vermittelt, dass sie nun eilig aufbrechen wollte und damit musste er sich schnell und ausdauernd bewegen können. Also verteilte er seine Lasten gut und so, dass er vielleicht auch das ein oder andere Stück Gepäck der Anderen tragen konnte, ohne zu schnell zu ermüden.
Als der dann fertig war, streckte er sich noch einmal ausgiebig um den richtigen Sitz für alles zu finden und lief ein paar Mal hin und her um die Stiefel auszuprobieren. Erstaunlich mit allem sehr zufrieden nickte er ein paar Mal und schaute dann nach den anderen.

(Referenzbild Razag:)
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Dolche (rudimentär)
Lebensenergie:

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- zwei metallene Kampffächer
- ein Dolch
- Reisegepäck (Schlafsack etc.)
- ein schwarzes Brautkleid
- falsche Hasenohren an einem Holzreif
Tierische Begleiter: Razag!!!

Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Synnover » Montag 15. Mai 2023, 20:29

Während Razag hinter Synnovers rasantem Aufspringen von dessen Schoß vermutete, nicht ins Beuteschema des Kaninchens zu fallen, konnte man sich wahrlich fragen, ob Synnover überhaupt einen gewissen Typus bevorzugte. Er selbst konnte sich diese Frage spielend leicht beantworten. Sie lautete: Nein. Es existierten natürlich immer Ausnahmen. Gewiss würde er sich freiwillig eher auf ein Stelldichein mit einem proportional ähnlichen Geschöpf einlassen als mit jemandem, der immens größer oder kleiner als er selbst wäre. Razag fiel dabei nicht einmal aus der Reihe. Trolle hingegen... entweder würde es den reinweißen Körper zerreißen oder Syn könnte selbst zum Eremiten in einer feuchtwarmen Trollhöhle werden. Er dachte nicht darüber nach. Ebenso wenig wie über den Umstand, dass er Frauen dem anderen Geschlecht wohl auch eher vorzog. Das konnte aber lediglich in seiner Unerfahrenheit begründet sein. Vielleicht müsste er auch einfach nur einmal Blut lecken, aber aktuell verweigerte er sich ja sogar einer wilden Knutscherei und Schmuserei mit Razag, obwohl er sie eigenhändig angestoßen hatte. Jetzt stieß er nur etwas mürrisch gegen das Kissen seiner Lagerstatt, als er es aufschüttelte.
Doch so wie sanfter Staub dabei vom Boden aufwirbelte, so löste sich auf die offene Mimik aus den Zügen des Kaninchen, als er hörte, dass Schritte sich näherten. Er setzte eine neutrale Miene auf, die sogar ein Erwidern des Lächelns übrig hatte, als Crystin erschien und beide Männer mit dieser stummen Geste grüßte. Von Zarrah fehlte jedoch jede Spur. Syn nahm es achtlos zur Kenntnis. Er war nur froh, lediglich einer Dame den sorgenfreien Sklaven vorgaukeln zu müssen. Das beherrschte er allerdings sehr gut und da Razag ihm, wenn auch in ungewohnter Form ein Ventil geboten hatte, fiel es ihm nicht schwer, sein Schauspiel aufrecht zu erhalten.
Die Heilkundige wies sie an, sich rasch schlafen zu legen, wobei ihre Aufmerksamkeit eher auf dem Ork lag. Syn schmunzelte. Er hatte die sanfte Röte ihrer Wangen bemerkt. Ja, sowas fiel ihm schnell auf, denn er labte sich daran. Es war Balsam für seine egoistische Liebhaberseele. Ein Stich ins Herz hingegen war die stille Ablehnung, die von Crystin ausging. Kaum, dass er sein Bett zurecht gemacht hatte, legte er sich darauf und hob gar den Deckenzipfel etwas an, als die Braungelockte sich näherte. Er lud sie ein. Vielleicht könnten sie fortsetzen und dieses Mal sogar beenden, was er begonnen hatte. Crystin aber konnte nicht schnell genug ihren Schlafsack mit dem ihrer Herrin tauschen.
Ach nein! So schlecht war ich nicht. Ich war überhaupt nicht schlecht und du hast keinen Vergleich, kleine Jungfer! Syn ließ den Deckenzipfel sinken. Er beobachtete Crystin dabei, wie sie weiten Abstand zu den Schlaflagern der Männer nahm. Die Tatsache, dass Zarrah ihm nun näher läge, stellte Synnover gar nicht fest. Er rechnete schließlich nicht mehr damit, ihre Schale zu durchbrechen. Sie war ein Eisklotz, an dem er sich aktuell nicht die Zähne ausbeißen wollte. Dazu war er nicht in Stimmung. Überhaupt sank jene wieder mit Crystins Rückzug.
Stumm grub er sich in seinen eigenen Schlafsack, stülpte die Decke über den Kopf und rollte sich mit dem Rücken zu den anderen. Für heute hatte er genug. Glücklicherweise war sein Körper ähnlicher Ansicht. Die Wunde mochte geheilt sein, aber das hieß nicht, dass sein Leib die nötige Energie zurückgewonnen hatte, gleich pausenlos Luftsprünge zu machen. Noch immer war er erschöpft und so holte ihn der Schlaf alsbald ein. Synnover schlief sogar ruhig. Nur einmal erwachte er, als das Feuer sich anschickte, den meisten Teil der bereitgestellten, hölzernen Nahrung in Asche verwandelt zu haben. Bald würde nur noch Glut glimmen. Im Dunkel rollte Synnover sich herum und richtete sich langsam auf. Auf der Suche nach seinen Wasservorräten bemerkte er, dass Zarrahs Lager noch immer unbenutzt war. Er schaute sich um, verließ sogar die eigene Schlaftstatt und schaute sich ein wenig um.
Da es in den Ruinen jedoch schrecklich düster war und er ohnehin nicht wusste, wo seine Herrin steckte, gab er seine Suchtaktion rasch wieder auf. Er verkroch sich nur noch einmal in irgendeine Felsnische und erleichterte sich dort, bevor er den Weg zurück in sein Bett fand. Kein richtiges Bett. Nicht einmal einen richtigen Abort gab es hier. Das war nun also sein Leben. "Du könntest so viel mehr sein", verhöhnte er Zarrah gedanklich mit ihren eigenen Worten. Anschließend legte er sich wieder hin. Seine weitere Nacht verlief ereignislos.

Mit umso ernsteren Zügen erwachte er, denn sofort fiel sein Blick auf Zarrahs Lager. Noch immer unbenutzt. Nicht einmal ansatzweise angerührt war es. Er machte sich weniger Sorgen um sie als um den Umstand, dass er herrenlos irgendwo in Ruinen nahe einer Trollstadt herum lungerte, während seine alternativen Herren - Karrish und Yolintha - nicht einmal ahnten, dass er noch lebte. Es würde schwer werden, zu ihnen zurückzukehren, sollte Zarrah etwas zugestoßen sein. Und während er sich noch schlaftrunken daran machte, sein Lager abzubrechen und darüber zu sinnieren, ob sie von einem Troll erwischt worden war, schreckte Crystin aus dem Schlaf hoch.
"Wie spät ist es?!"
Syn schaute zu ihr herüber, hob die Schultern als einzige Antwort nur etwas an. Sein Blick wanderte weiter zur Decke. Wie sollte er die Zeit einschätzen, wenn er keinen Himmel sah und weder Sonne, Mond noch Sterne zur Orientierung hatte? Er entschied, dass ihm Crystins Frage keine Antwort wert war. Stattdessen packte er seine Sachen zusammen. Nach einer Möglichkeit sich zu waschen fragte er ebenso wenig. Es war ihm schnell klar geworden, auf welcher Stufe der Treppe des Erfolgs er war. Wenn denn eine solche Treppe existierte, dann verweilte Synnover gerade weitab von ihrem unteren Absatz, irgendwo außerhalb des Gebäudes, in dem sie zu finden war und stolperte über einen unebenen Kiesweg. Beinahe konnte er ihn knirschen hören. Dann hob er erneut den Kopf. Da knirschte wirklich etwas, wenn auch nur so leise wie es eben unvermeidbar war, beim Gehen Geräusche zu verusachen. Seine grasgrünen Augen erfassten Zarrah, die sich wie auf Crystins Stichwort hin endlich wieder zu ihnen gesellte. Sie hatte sich umgezogen und jeder einzelne ihrer körperlichen Vorzüge wurde durch das lederne Outfit vorteilhaft betont. Sogar die Maske, die sie sich wie einen Mundschutz vor selbigen ziehen konnte, unterstrich nur das Bild einer perfekt vorbereiteten Assassinin. Synnover hatte jedoch sein Augenmerk auf andere Dinge gerichtet, so sehr es vielleicht überraschen mochte, da er schon die Rolle des willigen, alles bespringenden Rammellappens eingenommen hatte. Er aber musterte Zarrahs Augenpartie genauer. Er suchte nach Anzeichen von Müdigkeit. Sie hatte letzte Nacht nicht bei ihnen geschlafen. Die Frage war, ob sie überhaupt genächtigt hatte. Er beschloss, sie bei Gelegenheit darauf anzusprechen. Jetzt sah er keine darin. Denn schon wenige Momente später drangen erneute Geräusche an seine Ohren. Eine Piepsstimme unterhielt sich mit einer dunklen, die von der Tiefe her Razags nahe kam. Die Sprache konnte Synnover jedoch nicht entschlüsseln. In Morgeria redete niemand so. Jedenfalls hatte er es zuvor noch nicht gehört und brauchte sogar eine Weile, um es überhaupt als Fremdsprache auszumachen. Auch er schulterte seine Habseligkeiten, ließ den Packen jedoch fallen, als er sich umdrehte. Mit geweiteten Augen und den Kopf in den Nacken gelegt starrte er zu dem Riesentroll empor, der sich ihnen näherte. Syn wich instinktiv einen Schritt zurück, dann aber huschte sein Blick herüber und schon setzte der kleine Körper sich in Bewegung. Er war nicht umsonst für seine Flinkheit bekannt, aber selbst Zarrah könnte nicht mehr reagieren, da tauchte er schon vor ihr auf. Er stellte sich den Trollen in den Weg, seine Herrin im Rücken. Nur eine Waffe hatte er nicht gezückt. Die linke Hand hielt sich jedoch offen, als wollte er sich gleich zur Faust ballen, während Synnover mit angriffsbereitem Funkeln in den Augen zu dem größeren der beiden Trolle aufsah.
Jener spuckte soeben nicht nur seine Worte in Razags Richtung. Speichel flog, als er ihm eine Order gab. Syn ließ sich nicht beirren. Er behielt den Großen im Auge, bis die kleine Trollin ihn direkt ansprach. Ihre Piepsstimme lenkte seine Aufmerksamkeit auf sie. Wachsam blieb er dennoch.
"Na, du Hübscher?! Du lebst ja wieder. Du stinkst zwar noch, aber du riechst nicht mehr nach Leiche."
Das übernehmt ihr beide gerade... Razag behielt Recht. Es war besser, in Gegenwart der Trolle durch den Mund zu atmen. Die beiden brauchten nicht einmal Keulen, um bewaffnet zu sein. Es verschlug Syn geradezu den Atem, so dass er auf die Worte der Trollfrau nichts erwidern konnte. Er wollte auch gar nicht, denn dann hätte er beim Sprechen doch einmal durch die Nase Luftholen müssen. Er riskierte nichts. Dafür lockerte sich seine Haltung, als Zarrah begann, sich mit den Trollen in deren Sprache offenbar zu unterhalten. Sie warf ihnen einen klimperndes Säcklein zu und beide zogen schnell wieder ab. Einzig ihre gelieferten Gegenstände, die in Tücher gepackt und mitten ins Lager geworfen worden waren, blieben zurück.
"Bedient euch! Aber beeilt euch", wies Zarrah ihre Ex-Gladiatoren an. Erst dann leistete Synnover ihr Folge. Neugier packte ihn und zusammen mit Razag durchsuchte er den Inhalt der Tücher. Der Ork klaubte sofort wie verliebt einige Waffen hervor und suchte sich sogar Rüstungsteile zusammen, in denen er nicht nur gut geschützt wäre, sondern auch eine stattlichere Figur machte als in den Sachen, die Zarrah ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Das spornte sogar Synnover an. Er schätzte die Lederrüstung, die er trug, aber sie schränkte seine Bewegungsfreiheit doch enorm ein und darauf kam es bei seinem Stil schließlich an. Er wäre ein gefundenes Fressen, könnte er nicht laufen wie er es gewohnt war. Doch anstatt sich ebenfalls etwas Nützliches zu suchen, fiel sein Blick zuerst auf eine lange Stoffbahn schwarzen Bausches, die zwischen anderen Dingen hervor lugte. "Das ist nicht euer Ernst?!", entkam es ihm und im nächsten Moment jauchzte er fast wie ein Kind, das reich beschenkt wurde. "Ist das wirklich und wahrhaftig? Ohja, das ... ist es! Und fast noch in tadellosem Zustand!" Synnover schob einen Lederharnisch beiseite, sowie zwei in dicke Stoffe gewickdelte Klingen. Dann griff er ganz behutsam nach dem schwarzen Bausch und hob ihn an. Er stand damit auf und seine Augen strahlten vor Glück. "Natürlich! Man hat mich schließlich damals nicht erwischt. Nicht einen Hieb hat mein Gegner austeilen können, obwohl ich hochhackige Schuhe getragen habe. Oh, es sieht immer noch wunderbar aus!" Schon wirbelte er seinen Fund herum, sich selbst einmal im Halbkreis und hielt den Stoff vor sich, um ihn den anderen präsentieren zu können.
Was Syn da vor seinen eigenen Leib drückte, war ein Kleid. Ein morgerianisches Brautkleid, um genau zu sein. Bahnen aus schwarzem Stoff fluteten sich übereinander wie die Schichten einer Zwiebel und über all dem hing eine letzte Verzierung schwarzen Bausches, der sich düsteren Feenflügeln gleich um den weiten Rockteil des schneiderischen Meisterwerks legte. An einigen Stellen mochte er durch Nutzung und Transport etwas ausgefranst sein, was dem Ganzen aber keinen Abbruch tat. Das Kleid war nach wie vor eine Augenweide, sogar vor Synnover flachbrüstigem Körper. Eine Korsage am Rumpf ließ sich vorn nach Lust und Laune schnüren, so dass die Trägerin entscheiden konnte, wie drall ihre Rundungen denn zur Schau gestellt werden sollten. In faldorgefälligen Mustern zog der Bausch sich schließlich bis zum Hals empor, wo er in einem Überwurf mit hohem Kragen endete - ein guter Schutz gegen die Klinge eines Assassinen wie Zarrah eine war.

(Referenzbild Brautkleid: Bild (Quelle: Pinterest)

Syns Blick huschte zu ihr. "Dass du ausgerechnet DAS hast bringen lassen..." Beinahe wäre ihm ein echtes Wort des Danks über die Lippen gekommen, doch er war nun viel zu aufgeregt, um über seinen Schatten zu springen. Stattdessen hopste er kaninchenhaft umher, wirbelte das Brautkleid durch die Luft und war drauf und dran, seine Rüstung abzulegen, um sich in den schwarzen Stoff zu hüllen. Im letzten Moment erkannte er selbst jedoch, wie unvernünftig das war. Lachend, aber mit enormer Sorgsamkeit legte er das Brautkleid auf dem Boden zusammen. "Ich muss das irgendwie ... umschneidern. Vielleicht krieg ich es mit einer der Klingen umgenäht." Synnover hatte absolut keine Ahnung. Er würde das Prachtstück ruinieren, aber noch langte er es nicht an. Doch dass er das Kleid mitnehmen wollte, darin bestand keinerlei Zweifel mehr. Er strich liebevoll über den zusammengelegten, schwarzen Stoff. Dann stutzte er und schaute über die Schulter zu Zarrah herüber.
"Oh ja, Eile ist geboten!" Er neigte demütig den Kopf. "Ich will meine Herrin ja nicht warten lassen." Es war wirklich einfach, aus ihm einen gehorsamen Sklaven zu machen, solange man ihn mit materiellen Dingen versorgte, für die sein Herz sofort in Flammen stand. Das Brautkleid war eines davon. Nicht, weil er sich seine Zukünftige darin erhoffte. Nein, er selbst hatte es getragen - tragen müssen, weil Karrish es ihm angeboten hatte für einen seiner Auftritte in der Schwarzen Arena. Nach diesem Kampf war er weiträumig bei den dunkelelfischen Zuschauern bekannt gewesen. Vor allem, weil er das Kleid nicht ruiniert hatte ... und seinem Gegner am Ende die hohen Absätze seiner Schuhe in die Augen gerammt hatte. Es besaß somit einen nostalgischen Wert für ihn und jemand, der sich aktuell ganz unten sah, klammerte sich an alles, was gute Erinnerungen bedeutete.
Allzu lang durfte er dies aber nun nicht tun. Zarrah wartete. Sie wollte aufbrechen. So angelete Syn nach einigen Sachen. Interessanterweise legte er gerade die guten Lederanteile beiseite. Sie hätten ihn vorzüglich geschützt, doch waren sie ihm zu schwer und zu steif. Er brauchte seinen Freiraum. Den Harnisch, den er aktuell trug, tauschte das Kaninchen somit Augenblicke später gegen deutlich leichtere Reisekleidung. Zwar trug er nach wie vor Leder, aber es war eng anliegend und weich. Außerdem besaß er nun nur ein Oberteil, das den Torso bedeckte. Die Arme lagen frei. Darüber warf er sich eine Weste mit Kapuze, die wie eine Tunika länger ausfiel, so dass der schwarze Stoff ihm bis knapp über die Oberschenkel reichte. Er hielt ihn mit einem Hüftgürtel zusammen, an dem sich diverse Ösen und Taschen befanden. Erstere dienten vor allem Waffen zum Befestigen. Jetzt blieb nur noch die Frage, für welche er sich entschied. Im Grunde breitete sich vor ihm ein wahres Arsenal an Verteidigungsmöglichkeiten aus. Zu schade, dass er mit keiner davon wirklich umgehen konnte. Da er jedoch den grundsätzlichen Umgang mit einem Dolch erlernt hatte, schnappte er sich eine simple Klinge und befestigte sich an einer Gürtelschlaufe. Da fiel ihm ein zweiter, kleiner Schatz in den Blick. Wie Zwillinge lagen sie zusammen und glänzten silbern zwischen all dem dunklen Leder. Wie hatte er sie bislang nur übersehen können? Sie sahen unsagbar interessant aus, selbst in zusammengefaltetem Zustand.
Synnover griff nach zwei Fächern und breitete sie aus. Überrascht stellte er fest, dass sie nicht aus Papier bestanden. Eigentlich hatte er sie sich als Zierde für das Brautkleid noch einstecken wollen. Jetzt durfte er feststellen, dass es sich auch bei ihnen um Waffen handelte. Die Fächer lagen etwas schwerer in der Hand als ihr Pendant aus Holz und Papier. Trotzdem waren sie gut verarbeitet, so dass man sie leicht schwingen könnte. Letztendlich handelte es sich bei ihnen aber um Stoßwaffen. Am oberen Fächerrand reihten sich spitze und somit wohl auch tödliche Zacken in pyramidischer Form aneinander. Selbst zusammengeklappt könnte man die Fächer somit auch zu einer Art Stoßdolch machen. Entfaltet gaben sie ihrem Träger die Möglichkeit, eine Klinge zu parieren oder deren Bahn umzuleiten. Wer mit solchen Waffen umzugehen wusste, könnte sich auf ästhetische Weise verteidigen. Allein das reichte aus, dass Synnover sie ebenfalls an seinem Gürtel anbrachte. In ihm keimte der Wunsch auf, mit diesen Metallfächern zu trainieren. Er wollte erlernen, sie zu führen. Er wollte mit ihnen tanzen. Und er wollte aufbrechen. So schlüpfte er noch in ein Paar kniehoher Stiefel und warf die schwarze Kapuze über sein Silberhaar. Darunter stachen die hellen Augen besonders gut hervor, aber auch seine Haut bildete einen starken Kontrast zum Schwarz seiner Kleidung. In höfischer Manier verneigte er sich mit ausgebreiteten Armen vor Zarrah. Er musste sich nur noch seinen Rucksack und das Brautkleid schnappen, dann wäre er bereit zum Aufbruch.
Syn warf Crystin auch noch einmal einen Blick zu, allerdings wirkte er dieses Mal kein bisschen anzüglich. Dafür hatte er keine Zeit. Er war gut gelaunt, glücklich schon beinahe. Das Kleid erhellte sein Gemüt in all dieser höhlenhaften Dunkelheit. Es sorgte sogar dafür, dass er ein Auge für seine Umgebung bekam - für seine Gefährten. So betrachtete er ausnahmsweise auch Razags Aufmachung genauer. "Siehst ordentlich aus, Kumpel." Am besten suchte Zarrah auf der Reise jeden Händler und Schneider auf, der ausgefallene Mode anbot. Dann würde ihr Kaninchen so umgänglich sein wie nie. Karrish hatte das gewusst ... und für sich genutzt.

(Referenzbild Synnovers Outfit: Bild (Quelle: Pinterest)

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Re: Wieder ganz unten...

Beitrag von Erzähler » Freitag 19. Mai 2023, 22:14

Zu verstehen, was in einem anderen vor sich ging, war überhaupt nicht einfach. Zumal sie alle noch überhaupt nichts voneinander wussten. Obwohl sie sich alle bereits seit geraumer Zeit ‚kannten‘, hatten sie doch keine Ahnung voneinander. Razag hatte Crystin hier und dort beobachtet, wenn sie die Gladiatoren pflichtbewusst und kundig wieder zusammengeflickt hatte. Während andersherum Crystin, Razag offenbar durchaus auch gesehen und wahrgenommen hatte, während er im Sand sein Leben scheinbar riskierte. Synnover war seit langem schon das weiße Kaninchen der Nachtklingen und ‚kannte‘ somit die Jüngste der Familie länger. Trotzdem blieben Fragen ungeklärt, Wünsche unerfüllt und Sehnsüchte ungestillt, während sich das Kaninchen in seinen Bau zurückzog und der Furchtlose das zu akzeptieren wusste. Syn und Raz hatten sich ein wenig angenähert, doch für heute war es genug. Ob sie auf der folgenden Reise noch einmal einander so nahekamen, würde abzuwarten bleiben. Crystin unterbrach ohnehin jegliche, weitere Versuche und mahnte zur Ruhe, die beide ehemaligen Kämpfer auch beherzigten. Obwohl sie beide auf ihre Weise damit umgingen, dass sich Crystin scheinbar von ihnen zurückzog. Ihre Motive blieben allerdings ungeklärt und so betteten sich alle drei mit ihren eigenen Gedanken zur Ruhe. Während Razag durchschlief und sich alle Ruhe einverleibte, die er erhalten konnte, erwachte Synnover mitten aus dem traumlosen Schlaf und musste feststellen, dass Zarrah noch immer nicht zurückgekehrt war. Allerdings konnte ihn das kaum sorgen, denn viel wichtiger war die Tatsache, dass er auf dreckigem Boden und eingesperrt in eine kolossale Höhle die Nacht verbrachte, statt – als Sieger mit allen Ehren – in dem weichen Himmelbett, das er hatte kennenlernen dürfen. Vorzugsweise angeschmiegt an einen warmen, weichen Körper. Alles, was Syn derzeit hatte, war sich selbst. Und das genügte ausnahmsweise einmal nicht, um ihn glücklich zu machen.
Doch auch er spürte die Strapazen nur zu gut und fügte sich dem schlummernden Schicksal, das Manthala für ihn und seinen ‚Kumpel‘ bereitgestellt hatte. Als Razag am nächsten Morgen – oder zu welcher Tageszeit auch immer – erwachte, fiel sein Blick als erstes auf Crys. Sie sah ein wenig zerzaust aus und murmelte im Schlaf, was seinen Blick fesselte. Crystin brauchte einen Moment, bis sie sich in der Gegenwart wiederfand und lächelte Razag dann warm zu, als sie seinen Blick auffing. Sie folgte seinem Fingerzeig auf seinen Verband und hob die Augenbrauen. Dann lächelte sie erneut offen und schüttelte etwas den Kopf. „Ich glaube, der Verband ist noch in Ordnung. Ich sehe ihn mir später aber noch mal an.“, erneut rieb sie sich den Schlaf aus den blauen Augen und gähnte noch einmal. Dann streckte sie sich ungeniert, erhob sich und drückte ihren schmalen Rücken durch, dass es leise knackte und sich perfekt in Razag’s Knacken einreihte. „Autsch…“, murmelte sie und begann, ebenso wie Syn, ihre Sachen zusammenzupacken. Ihr Blick fiel abermals auf Razag, der sich noch ein wenig ausgiebiger streckte. Sie beobachtete ihn dabei und schmunzelte dann, weil sie nachempfinden konnte, wie er sich vielleicht gerade fühlte. Dann wurden die drei allerdings abgelenkt als Zarrah wieder auf der Bildfläche erschien.

Während ihre Kleidung durchaus abzulenken wusste und den einen oder anderen Gedanken säte, kletterte der hellgrüne Blick allerdings in die Augen seiner Herrin. Syn versuchte zu ergründen, was in ihr vorgehen mochte. Ihr Gesicht war glatt und doch wirkte sie angespannt. Zarrah hatte unmöglich geschlafen, denn Syn konnte erkennen, dass das dunkle Grün an Wachsamkeit nichts eingebüßt hatte, doch leichte, dunkle Ränder um ihre Augen, verrieten, dass sie sich nicht vom unbequemen Lager geschlichen hatte, um anderswo fürstlich zu nächtigen. Der Grund blieb allerdings verborgen und würde gewiss nicht von Zarrah selbst enthüllt werden. Es dauerte nicht lange, bis Razag’s Worte bezüglich der Trolle auch für Synnover’s Augen wahr wurden. Lulu und Kronk waren ein stinkendes, hässliches, streitendes Pärchen, das sämtliche Klischees zu erfüllen wusste. Während Kronk ein wenig dümmlich wirkte – und es ganz im Gegenteil zu Razag auch war – wirkte Lulu beinahe boshaft verschlagen und wenn sich die kleinen, gelben Augen auf einen richteten, mochte man lieber reißausnehmen, anstatt zu bleiben. Syn, der zum ersten Mal Trolle sah, wusste das Auftauchen der beiden nicht einzuordnen und hatte in seinem Kampf ums Überleben nicht bereits Bekanntschaft mit ihnen machen können. So reagierte er sofort, schob sich in schützender Haltung vor seine Herrin und war bereit, sie um jeden Preis zu verteidigen. Während sein Hellgrün die Trolle fixierte, ruhte das dunkle Grün auf seinem Nacken. Die Augen erkannten die Ausläufer des Mals, das die erzwungene Verbundenheit zu den Nachtklingen unterstrich. Milde legte sich für eine Sekunde in den Blick der Dunkelelfe, ehe dieser kleine Moment verschwunden war. "Schon gut.", meinte sie leise und hatte sich ein wwnig vorgelehnt, um näher an seinem Ohr zu sein. Sie legte ihm behutsam die Hand, flüchtig wie ein Hauch, auf das Schulterblatt, um seinen Widerstand aufzulösen. Entgegen Syns Befürchtung, wusste Zarrah die beiden Trolle jedoch zu lenken und schickte sie schnellstmöglich wieder fort. Die großen Pakete blieben und so hatten beide Gladiatoren die Möglichkeit, sich vollkommen nach Geschmack einzukleiden. Tatsächlich hatte Zarrah ihnen eine erhebliche Auswahl zur Verfügung gestellt und so fand Razag endlich wieder seine liebsten Waffen und eine anständige Rüstung. Etwas, was ihm passte, behagte und im Kampf vernünftig zu verteidigen wissen würde! Während er sich anzog, flatterte ein blauer Blick immer wieder zu ihm, bis er sich in voller Montur präsentierte. Crystin starrte Razag an. Unverhohlen und offen. Sie hielt in ihrem eigenen Tun inne und der Mund stand ihr offen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich ihrer Reaktion selbst bewusstwurde und sie zuckte ertappt zusammen. Röte benetzte ihre Wangen und sie lächelte Razag an: „ihr... du siehst toll aus, Razag…“, schenkte sie ihm ein ehrliches, wenn auch schüchternes, Kompliment und versuchte sich vorsichtig in einer vertrauteren Anrede. Dann strahlte sie noch etwas heller, bevor sie sich wieder um ihre eigenen Sachen kümmerte. Auch sie zog sich um und wechselte die dreckige Kleidung gegen etwas anderes.
Während Razag von Crystin bewundert wurde und sich die Heilerin selbst für die Reise zurechtmachte, fand Synnover etwas ganz anderes in seinem Sack. Bei seinem Ausruf hielten Crystin und Zarrah inne und schon entblößte er das Objekt seiner wahrhaftigen Freude: Ein schwarzes, morgerianisches Brautkleid, das edel und anmutig wirkte. Es war pompös und zeugte von einem immensen Wert. Das war nicht irgendein Fetzen – es war gemacht für eine hohe Persönlichkeit.

Zarrah hielt in ihrem Tun inne, als Synnover das schwarze Brautkleid aus seinem Paket zog. Die dunkelgrünen Augen starrten den Stoff regelrecht an, dann wanderten sie beinahe fassungslos zu Crystin. Diese jedoch grinste vollkommen offen und wirkte sogar entzückt, auch wenn diesmal in ihrem Gesicht keine Schamesröte auftauchte. Sie freute sich offenbar mit Syn.
Bis sie Zarrah’s Blick aufgriff: „Was denn??“, fragte Crystin. „Das fragst du noch?!“, entgegnete die Dunkle und Crys räusperte sich. „Du hast gesagt, hol ihre Sachen. Das… sind sie.“, Zarrah wusste in diesem Moment nicht, ob sie die Heilerin gleich hier bei Kronk und Lulu ließ oder es selbst beendete. Es kostete sie eine gehörige Portion Selbstbeherrschung. „Es ist m… ein verdammtes Brautkleid!“, blaffte sie und wollte immer noch eine Erklärung. Crys hob die schmalen Schultern. „Es stand ihm so gut, in dem einen Kampf…“, Zarrah sah aus, als würde sie gleich die Spitze ihres Dolches über die bräunliche Haut Crystins ziehen. „Es ist vollkommen ungeeignet für die Reise!!“, merkte sie an und knirschte durch die Zähne. Crys lächelte liebreizend. „Du hast gesagt, sie sollen sich wohlfühlen…“ flötete die Heilerin selbstbewusst und sich entweder der Gefahr ‚Zarrah‘ nicht bewusst oder schon länger mit ihr bekannt. "Dass du ausgerechnet DAS hast bringen lassen..." Die Dunkle blickte zu Synnover zurück und presste die Lippen aufeinander. Eine Erwiderung blieb aus, während Syn vor Glück zu Boden sank und das Prachtkleid zusammenlegte. Andächtig strich er darüber und die Dunkle rührte nicht einen Muskel. Sie starrte nur auf die Szene und schien ernsthaft mit sich zu ringen. Dann aber durchbrach Crystin die angespannte Stimmung und reichte Synnover einen Sack. „Tu‘ es hier herein. Sobald Zeit ist, helfe ich dir damit, es umzuschneidern.“, meinte sie und war von allen vermutlich am bestgelauntesten. Ihr Blick glitt noch mal zu Zarrah, die sich immer noch nicht rührte und deutlich ihren Kiefer mahlte. Sie räusperte sich, sodass sich der dunkelgrüne Blick von Syn und dem Kleid löste und sie ansah. Kurz verengte sie die Augen in Richtung Crystin und erwachte aus ihrer Starre. Sie beendete ihr Tun und verstaute den letzten Rest ihrer Habe recht rabiat, ehe sie sich neben Razag positionierte als Syn sich wieder erhob. "Oh ja, Eile ist geboten! Ich will meine Herrin ja nicht warten lassen.", zeigte er Gehorsam und sie straffte minimal ihre Schultern. Zarrah schulterte ihre eigenen Sachen und nickte Syn zu. „Niemand wird es für dich tragen! Wenn du es mitnimmst – bist du dafür verantwortlich.“, bemerkte sie und schluckte kurz ungewohnt aufgewühlt. Sie wandte den Blick und traf Razag’s Brust, die sie durchaus abzulenken wusste, ehe sie ihn von Kopf bis Fuß musterte. „Gute Wahl.“, bemerkte sie und trat an der Gruppe vorbei. Sie ging bereits einige Schritte voran und schien die Lage vor ihrem kleinen Rastplatz zu sondieren, bis Synnover sich etwas praktikableres angezogen hatte. Noch immer schwang die Extravaganz mit, doch als sich die Gruppe bei Zarrah einfand, hatte sich die Dunkelelfe wieder im Griff und nickte bestätigend, ob des gewählten Stils. Dann verließen sie ihren Schutz und machten sich auf den Weg durch die Ruinen von Kroar.

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