Im Wald Eldoras

Dieser wunderschöne Wald liegt im Nordosten, abgegrenzt durch den Fluss Iridul. Das Elfendorf Eldar ist in ihm verborgen, sowie der Sternensee – ein magischer See, dessen Geheimnis gut von den Elfen bewahrt wird.
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Die Bruderschaft aus Pelgar hat im Eldoras ein verstecktes Lager aufgebaut, in dem sie auch erste Flüchtlinge aus der Hauptstadt aufgenommen haben.
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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 7. September 2006, 17:39

Sie hätte wirklich mehr Äpfel holen sollen. Ein erstes Hungergefühl keimte in ihr auf.
Mittlerweile folgte der Fuchs nicht mehr ihr, sondern folgte sie dem Fuchs. Er führte sie durch den Wald und sie tat nichts außer sich umzusehen.

Nach Stunden der Wanderung sah sie den Wald lichter werden. Vor ihr tauchten erste Hütten auf. Das musste das Dorf Eldar sein. Tahira kannte nur dieses eine Dorf im Eldoras. Sie hatte nie davon gehört, dass es noch weitere Dörfer hier geben sollte.

Bestimmt würde sie im Dorf Nahrung und Gesellschaft finden. Doch sollte sie es wirklich betreten? Tahira wusste, dass nicht selten nervige Fragen auf Wanderer und Abenteurer in einem Dorf wie diesen warteten.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 7. September 2006, 19:11

Tahira und ihr Fuchs gingen, vom Hunger überwältigt, nun doch in das Dorf.
Ja!, es musste sich hier einfach um Eldar handeln. Etliche Hütten und Häuser standen auf der Lichtung; alles <i>passte</i>. Es sah nicht wie in anderen Städten und Dörfern aus. Es sah so aus, als wären die Häuser bereits vom Weltenschöpfer selbst hierhin platziert worden.
Natur und Kultur verflossen ineinander.

Rya und Tahira marschierten über den angedeuteten Weg und sahen sich um. Hier würden sie bestimmt genug Nahrung und auch einen Platz für die Nacht bekommen.

[weiter in Eldar]

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Sonntag 10. September 2006, 18:56

Tahira wollte gerade aufbrechen, als es im Dickicht hinter ihr raschelte. Hastig drehte sie sich um. Ein Tier kam zum Vorschein, ein weißer Hirsch. Er strahlte Erhabenheit und himmliche Anmut aus. Seine Augen ruhten einen Moment auf Tahira, dann flogen sie zum Fuchs und dieser setzte sich und neigte den Kopf.

Der Hirsch schritt aus dem Dickicht und nun konnte Tahira ihn in all seiner Pracht bewundern. Er kam auf sie zu und seine Augen fixierten sie. Es war ihr, als könne sie in seinen Augen lesen. Diese fragten:

<i>Du willst schon gehen? Bleib in meinen Wäldern, Elfenkind, ich brauche Hilfe in der Not.</i>

Dann hob der Hirsch seinen von einem edelweißem Geweih gekrönten Kopf und schaute gen Himmel, wo sich die dunklen Wolken türmten und Donner über Celcia hinwegrollte.
Er sah Tahira noch einmal eindringlich und zugleich traurig an, dann sprang er fort ins Dickicht und war verschwunden.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Sonntag 10. September 2006, 19:54

Was sollte die Elfe nun tun? Sie wusste sich keinen Rat mehr. Durch die Stille Ebene nach Neldoreth oder zurück nach Eldar?
Das Dorf der Elfen lag natürlich näher, immerhin kam sie gerade von dort.

Ein Blick hinauf zu den Wolken ließ sie sich fragen, ob diese nur über Eldoras hingen oder sich auch über Teile der Stillen Ebene verbreitet hatten. Im Augenblick ähnelte der Himmel mehr einem schwarzen Leichentuch denn irgendetwas anderem.

Tahira vermisste die Sonne, ihr kam es vor als hätte sie sie schon eine ganze Weile nicht gesehen. Und dass es nicht regnen wollte, macht sie ebenfalls stutzig.
Doch über das Wetter nachdenken half nichts. Neldoreth oder Eldar? Diese Frage bedurfte jetzt wohl am dringenndsten einer Antwort.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Sonntag 10. September 2006, 21:21

Ryu und Tahira marschierten durch den Wald, bis sie endlich einen schmalen Bachlauf fanden. Nichts hatte sich getan. Es war, als wäre alles was annhähernd spannend oder aufregend wäre, aus Eldoras gewichen.
<b>Oder geflohen?</b>
Der Fuchs und die Elfe blieben schließlich beim Bachlauf und folgten diesem zu seinem Ursprung. Schon bald wurde der Bach breiter und die Strömung stärker. Eigentlich konnte man längst von einem Fluss sprechen.
Nach Stunden der Wanderung gelangten die beiden vor eine Höhle. Ein Heulen drang aus der Höhle heraus.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Dienstag 12. September 2006, 19:16

Es war finster in der Höhle. Noch finsterer als draußen im Wald, wo die schwarzen Wolken den Himmel verdunkelten.
Tahira ging langsam und vorsichtig, setzte dabei einen Fuß vor den anderen. Ryu musste jetzt ihre Augen und Ohren sein.

Das Heulen wurde lauter, es klang wie das eines Tieres. Ein Wolf? Oder ein Bär?
Hoffentlich hatte es keinen Hunger.
Ein Quieken erscholl über Tahiras Kopf und eine Fledermaus verließ kreischend die Höhle. Von dem kleinen Tier abgelenkt, hatte die Elfe nicht auf den Weg geachtet und stolperte. Sie stürzte und beinahe hätte sie ihren Fuchs unter sich begraben. Dafür schlug sie sich das Knie auf, ein stechender Schmerz durchzuckte kurz ihr Bein, dann ein Brennen direkt am Knie. Tahira spürte etwas Warmes an ihrem Bein herunterlaufen ... Blut!



<i>[Tahira verliert 2% Lebensenergie wegen ihrem Sturz und der Knie-Verletzung]</i>

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Dienstag 12. September 2006, 19:41

Tahira und Ryu liefen weiter und weiter. Mittlerweile war es in der Höhle stockdunkel geworden und Tahira konnte sich nur noch langsam nach vor bewegen.
Langsam aber sicher bekam sie es mit der Angst zu tun. Das Heulen wurde mit jedem Meter, den sie ging, lauter und klang in Tahiras Ohren auch immer bedrohlicher.

Plötzlich endete das Heulen. Tahira blieb stehen und lauschte in die Dunkelheit. Nein, da waren keine Geräusche mehr!
Sie wollte gerade weitermarschieren, als sie knapp vor sich Knurrgeräusche vernahm. Zweifellos handelte es sich dabei um einen Wolf. Und Ryu!
Die beiden Tiere knurrten sich an und würden bestimmt bald übereinander herfallen.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Dienstag 12. September 2006, 21:59

Der Wolf hatte tatsächlich aufgehört zu knurren, als Tahira ihm das Stück Fleisch hingehalten hatte.
Auch Ryu war ruhig geworden; die Situation hatte sich wieder entspannt.

Tahira riss erneut ein Stück Fleisch ab und warf es dem Wolf hin. Sie hörte, wie sich dieser darauf stürzte und es gierig verschlang, während Tahira langsam rückwärts zum Ausgang der Höhle zurückmarschierte. Bald schon hörte sie neben dem Tappsen Ryus auch noch weitere Tappsgeräusche. Der Wolf folgte ihr! Vermutlich war er eben erst jetzt auf den Geschmack gekommen!
Und Tahira hatte nicht mehr viel Fleisch übrig. Außerdem brauchte sie auch noch ein Abendmahl...

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Dienstag 12. September 2006, 22:41

Langsam kam der Wolf immer näher. Jetzt im Licht erkannte Tahira, dass das arme Tier nur noch ein Ohr hatte. Lediglich ein grauer Hautfetzen mit Haaren daran ragte auf der linken Seite aus seinem Kopf.

Aus irgendeinem unerfindlichen Grund streckte Tahira dem Wolf die Hand entgegen. Ryu quittierte dies mit einem kleinlauten Kleffen, wie man es eher von kleinen Hunden erwarten würde.
Der Wolf schnupperte an Tahiras Hand. Er wich wenige Schritt zurück, nur um dann wieder an Tahiras Hand zu schnuppern.
Für Tahira schien sich alles wie in Zeitlupe abzuspielen.
Der einohrige Wolf öffnete seinen Mund. Die Elfe konnte die spitzen Zähne erkennen, die ihre Hand jederzeit in Stücke reißen konnten.
Und schließlich reckte das Tier die Zunge heraus und schlabberte über Tahiras Finger, die daraufhin zu lachen begann.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 13. September 2006, 15:15

Tahira schlief tief und fest. Neben ihr lagen Ryu und der Wolf. Das Feuer wärmte die drei und so hätten sie an und für sich gestärkt und frisch am nächsten Morgen aufwachen sollen.

Doch alles kam anders, denn durch ein lautes Knurren erwachte Tahira viele Stunden zu früh! Sie sah sich um und sah im Schein des Lagerfeuers Ryu und den Wolf über den Fluss auf das andere Ufer zuknurren!
<b>Wer ist da?</b>

<i>[Tahira erhält 2% Lebensenergie]</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Mittwoch 13. September 2006, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 13. September 2006, 19:27

Ryu und der Wolf knurrten unablässig und mit einer Beharrlichkeit, die Tahira wundern ließ.
Endlich war sie munter genug, um zu agieren. Sie nahm sich Bogen und Pfeile und kam an die beiden Tiere heran. Durch die pechschwarzen Wolken war es jedoch hoffnungslos, irgendetwas erkennen zu können, denn das Lagerfeuer war immerhin nur ein Lagerfeuer und kein Buschbrand. Es spendete ausreichend Licht und Wärme für die nähere Umgebung.

Ein Busch gegenüber raschelte. Kurz spielte sie mit dem Gedanken den Busch in Brand zu setzen, was sicherlich keine schlechte Idee gewesen wäre. Zur Sicherheit der Ursache für den ganzen Krach ließ sie dann jedoch davon ab.
"Wer ist da?", rief sie in die Dunkelheit.

"Ich!" kam die schallende Antwort.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 13. September 2006, 21:57

"Ich bin..." erneut raschelte der Busch und eine kleine Gestalt trat nach vor. "Ich bin Arkazs", antwortete die Gestalt. Tahira schätzte den Mann der Stimme nach auf fünfundzwanzig Lenze.

"Es tut mir Leid, falls ich Euch erschreckt habe. Ich irre jetzt schon seit Tagen in diesem verfluchten Wald umher und bin knapp am verhungern! Mir ist kalt und ich bin müde! Und dann... als ob es ein Wink Phauns wäre, sah ich Euer kleines Feuer. Ich habe mich also herangeschlichen und wollte sehen, wer sich da herumtreibt. Dann sah ich Euch neben dem Feuer liegen und getraute mich nicht Euch zu wecken. Ihr saht so friedlich aus."
Er kam näher. "Darf ich mich zu Euch gesellen?" fragte er, bevor er den Bach überquerte.
Mit nassen Hosenbeinen kam er neben Tahira zum Stehen. Nun konnte sie ihn sehen.
Er sah hübsch aus. Hübsch und gepflegt. Doch kannte man durchaus erkennen, dass der Mann wohl wirklich schon seit einigen Tagen an der Kälte und dem Hunger litt.

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