Im Wald Eldoras

Dieser wunderschöne Wald liegt im Nordosten, abgegrenzt durch den Fluss Iridul. Das Elfendorf Eldar ist in ihm verborgen, sowie der Sternensee – ein magischer See, dessen Geheimnis gut von den Elfen bewahrt wird.
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Die Bruderschaft aus Pelgar hat im Eldoras ein verstecktes Lager aufgebaut, in dem sie auch erste Flüchtlinge aus der Hauptstadt aufgenommen haben.
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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Sonntag 24. Dezember 2006, 03:07

[<i>Komme aus dem Dorf Eldar</i>]

Erellont war von Eldar aus zunächst ein Stück nach Westen gegangen, hatte sich dann aber umentschieden. Der normale Weg nach Andunie führte westlich durch den Wald, dann über den Fluss Iridul, über den eine Brücke führte und dann nach Süden.
Wenn man das kleine Fischerdorf passiert hatte war es nur noch ein kleines Stück bis zum Ilfar und der Brücke, die über diesen Fluss führte, doch dieser Weg schien Erellont zu umständlich.
Deshalb hatte er sich nach Süden gewandt, um einen direkteren Weg nach Andunie zu finden. Er würde, wenn er die Bucht von Kad Harat erreichte, einfach der Küste folgen. Soweit er wusste, gab es nicht weit landeinwärts von der Mündung des Iridul ins Meer eine Furt, über die er den Fluss überqueren konnte, und dann war es bin nach Andunie nur noch ein kurzer Weg.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Dienstag 26. Dezember 2006, 11:11

Erellont hatte sich entschlossen, einen direkteren Weg nach Andunie zu nehmen. Nicht wie üblich erst nach Westen und über die Brücke des Iridul in die Stille Ebene. Nein, er wandte sich nach kurzem westwärts Gang nach Süden. Er wollte bis zum Kad Harad wandern und dann dessen Küste bis nach Andunie folgen. So schritt er einsam und alleine durch den Wald, hörte hier und da einen Vogel singen und erhaschte hin und wieder einen Blick auf den Himmel. Dieser war mit pechschwarzen Wolken behangen. Hindurch kamen weder Sonnenstrahlen, noch ein bläulicher Schimmer des Himmels. Blitze zucken von einer Wolke zur Nächsten und hinterließen kurz ein Aufleuchten. Mächtig grollende Donnerschläge begleiteten in kurzem Abstand die Blitze und ließen schon fast den Boden erzittern. Dies konnte nicht normal sein, denn schließlich suchen sich Blitze doch einen Weg zum Erdboden und verschwanden nicht in einer weiteren Wolke.

Erellont schritt weiter voran. Es wurde langsam immer dunkler und die Temperatur schien auch zurück zu gehen. Scheinbar näherte sich die Nacht. Hunger machte sich in dem Elfen bemerkbar und auch die kühle Luft ließ in nicht ganz unberührt.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Mittwoch 27. Dezember 2006, 16:36

Erellont spürte, das es merklich kühler wurde, und sein Magen begann zu knurren. Doch er war noch nicht lange unterwegs, und das Wetter löste Unbehagen bei dem Elf aus. Deshalb entschloss er sich dazu keine Pause zu machen sondern weiter zu wandern. Er zog seinen Mantel enger um die Schultern, um etwas mehr Wärme zurückzuhalten. Dann griff er in seine Tasche und nestelte sein Proviantpäckchen hervor. In dem Päckchen befanden sich Kräuter, etwas Käse und Elbenbrot. Erellont brach ein wenig von dem Brot ab und schob sich den Brotkanten in den Mund. Es war nicht viel, aber das Brot war schmackhaft und sättigte. Nachdem er noch zwei kleine Stücke Brot gegessen hatte, spülte er die letzten Krümel mit einem Schluck Wasser aus seiner Feldflasche hinunter und ließ das Proviantpäckchen wieder in seiner Tasche verschwinden.
Der Elf schätzte, das es nicht mehr weit bis zum Kad Harad war. Er war nicht sicher, aber er glaubte ein leichtes Aroma von Seetang in der Waldluft wahrnehmen zu können.
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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 27. Dezember 2006, 23:16

Erellont verspürte das knurren seines Magen und vernahm zwischen den Blättern das Laubdaches über ihm das verrückt spielende Wetter. Aufgrund dessen beschloss er nicht halt und Rast zu machen, sondern währen dem weiter laufen etwas Brot zu essen. Als er nach drei Brocken Brot den Proviantbeutel wieder wegpackte wickelte er sich fester in seinen Umhang um der Kälte etwas zu entfliehen und so die ausstrahlende Körperwärme länger bei sich zu behalten. Dann erschnupperte seine feine Elfennase ein leichtes Aroma von Seetang in der Waldluft. Es konnte nicht mehr sehr weit bis zum Kad Harad sein. So wanderte er immer weiter und nach ungefähr einem halben Kilometer mischte sich auch etwas salziges in den Seetanggeruch. Seine guten Elfenohren hörten bereits auch schon leichte Meeresgeräusche. Dann als eine weitere Baumwand durchdrang gruben sich seine Füße in etwas weiches. Sand! Tatsächlich, es war Sand. Er hatte es geschafft. Erellont hatte die Küste zum Kad Harad erreicht.

Er sah wie sich die pechschwarzen Wolken über den Horizont ausbreiteten. Auch hier zucken immer wieder Blitze durch den Himmel. Sie wurden von mächtigen und teils auch Ohrenbetäubenden Donnerschlägen begleitet. Auch suchten sich hier hin und wieder einige Blitze ihren Weg in das Wasser, welches bei jedem Aufprall in die Höhe geschleudert wurde. Aber selbst diese wenigen Blitze waren zu wenige, die sich ihren Weg suchten. Sämtlich restlichen Blitze verschwanden alle in den Wolken.

Die See war unruhig, auch der Wind war bei weitem kräftiger und auch kälter als in dem von Bäumen geschützten Wald. Die Wellen bäumten sich auf und brachen sich an den Ufern des Kad Harad. Die Ausläufer dieser Wellen schwappten über die Hälfte Sandstrandes hinweg und begruben es unter sich. Erellont stand nun in seinen Umhang gewickelt am Waldrand und schaute auf dieses Schauspiel des Wassers, des Windes und des Wetter hinaus. Was würde er jetzt machen?
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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Dienstag 2. Januar 2007, 19:10

Der Elf trat aus dem Wald und stand fast direkt am Meer. Hier am Kad Harad grenzte der Wald fast direkt an den Strand, der von feinem, weißen Sand bedeckt war. Bei gutem Wetter war die Bucht ein wunderschöner Ort, doch nun peitschte der Wind das Meer gegen die leichte Rundung der Bucht, und das Meer überspülte den weißen Sand und zerwühlte die glatte Fläche.
Erellont fluchte leise in sich hinein und überlegte. Gemütlich würde die Reise am Ufer des Meeres nicht werden, soviel war klar. Doch er war noch wegen etwas anderem besorgt. Der Wind war auflandig, also trieb er das Meer gegen das Ufer. Und in die Mündung des Iridul hinein. Die Furt die er hatte benutzen wollen war nicht weit von der Mündung des Flusses entfernt und er fürchtete das sie zu hoch überspült war um den Iridul dort zu überqueren. Mit ein wenig Pech stellte sich die Akürzung nun als Umweg heraus.
Der Elf wandte sich nach Westen, um der Küste bis zur Flussmündung zu folgen und hielt das Meer zu seiner linken wachsam im Auge, um nicht von einer übergroßen Welle erwischt zu werden.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 3. Januar 2007, 09:36

Der Elf hatte die Küste erreicht, nun stand er am Strand und betrachtete das Wasser des Meeres und das Wetter mit gemischten Gefühlen. Es kam ihm in den Sinn, dass diese "Abkürzung" wohl eher durch die Begebenheiten ein Umweg auf seinem Weg nach Andunie sein könnte. Aber jetzt war er hier und er würde versuchen über die Mündung des Kad Harat zu gelangen. Er wandte sich nach westen und folgte dem Strandverlauf, jedoch behielt er das Meer mit einem Auge wachsam im Blick, denn er wollte nicht von einer plötzlichen übergroßen Welle erwischt werden. So wanderte Erellont mehrere Stunden ohne, dass etwas geschah. Der Wald zu seiner rechten Seite lag still und einsam da, hin und wieder fragte er sich warum er ihn verlassen hatte und die Wellen zu seiner Linken brausten auf das Ufer zu, brachen sich und spülten weit über den weißen Sand herein. Das einzige bisschen Licht, was den Tag von der Nacht unterschied, zog sich langsam zurück, die pechschwarzen Wolken schienen es förmlich zu verschlingen. Der Wind, vorher schon recht kühl, wurde noch kälter und Erellont wickelte sich weiter und fester in seinen Umhang.

So verstrich langsam die Zeit und Erellont kam nur langsam voran. Schließlich hatte er bereits die Hälfte seines Weges zur Mündung des Kad Harat in den Iridul hinter sich gebracht, als er aus dem Augenwinkel eine riesige Welle auf den Strand zu rauschen sah. Dieses Monstrum von Wasser war bestimmt gute zehn Meter groß und seine Geschwindigkeit war nur sehr schwer einzuschätzen. Sie kam näher und näher und der Elf beschloss sich kurz zurück in den Wald zu begeben. Er wollte nicht von der Kraft des Wasser erfasst und vielleicht dadurch sein Leben verlieren. Er schlängelte sich so schnell er konnte durch das Gestrüpp immer weiter in den Forst hinein. Dann ohne irgendeine Vorwarnung hört er ein gewaltiges Getöse, einen lauten Knall und das aufprallen von mächtigen Wassermassen, die auf Land trafen. Er wandte sich um und erkannte in der Ferne das Wasser in den Wald und auf sich zu strömen sehen, dann hatte es ihn auch schon erreicht. Zu seinem Glück hatte die Kraft des kalte Nass bereits stark nachgelassen und so wurden nur seine Füße bis zu den Knien umspült. So schnell das Wasser gekommen war, verschwand es auch wieder und Erellont ging langsam und vorsichtig zum weißen Sand des Stranden zurück.

Was er dort erblickte, war unglaublich. Große und kleine Holzbalken lagen über den Sand verstreut herum, an einer Stelle flatterte ein Tuch, welches stark an ein Segel erinnerte, im Wind und direkt vor dem Elfen lag eine Pinasse.

<img src="http://i143.photobucket.com/albums/r137 ... inasse.jpg">

Sie war schwer beschädigt, ihr Rumpf hatte einige groß und kleine Löcher, die drei Maste waren gebrochen, die Segel zum Großteil gerissen und fast gänzlich überall war das Holz morsch und zersplittert. Die Pinasse machte einen schrecklichen Eindruck, gerade so als ob sie diesem Wetter nicht gewachsen gewesen wäre. Von der Besatzung des Schiffes war keine Spur von Erellonts Standpunkt aus zu sehen, auch war nicht weiter zu hören, als das Knartzen des Holzes, dem Heulen des Windes und des Schlagen der Wellen.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Mittwoch 3. Januar 2007, 22:08

Erellont musste sich an einem Baum festhalten, als das Wasser ihn erreichte. Zwar war es dort wo er stand nur noch knietief gewesen und die Kraft der Flutwelle war beinahe schon gebrochen gewesen, aber ein wenig Kraft steckte immer noch dahinter. Als das Wasser schließlich zurückflutete, folgte er ihm zum Strand um die Ursache des merkwürdigen Krachens zu erkunden.
Doch als er den Saum des Waldes erreichte, traute er seinen Augen nicht. Vor ihm lag das Wrack eines Schiffes. Soweit es noch zu erkennen war eine typisch menschliche Bauweise. Ein Elfenschiff hätte diesen Sturm weitaus besser überstanden. Er konnte keine Überlebenden sehen, aber das bedeutete nichts.
Leichtfüßig sprang er über die Trümmerteile und zog im Laufen seine Glefe. Nicht das er eine Bedrohung erwartete, aber sollte er von einer Welle erfasst werden, konnte ihm der lange Klingenspeer als Anker dienen.

"Hallooooo!!!! Ist da wer?"

rief er langgezogen und hielt Ausschau nach der Besatzung.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 4. Januar 2007, 09:57

Erellont erblickte das Wrack, schritt darauf zu und zog vorsichtshalber seine Glefe. Es gab kein Anzeichen von Überlebenden, dennoch wollte er kein Risiko eingehen. Sollte noch einmal solch eine Welle auf das Ufer zu rauschen, könnte ihm der Klingenspeer als Anker dienen und somit sein Leben retten. Behutsam rief er nach Besatzungsmitgliedern. Vielleicht war noch jemand hier. Es vergingen einige Augenblicke ohne das eine Antwort kam. Erellont rief erneut und wagte einen Schritt auf die Überreste des einstmalig stolzen Schiffes. Überall lagen gesplitterte Balken herum, es fehlten ganze Teile vom Boden und der Reling. Taue und dünnere Seile, hingen über die Planken und von den gebrochenen Masten herunter. Das Steuerrad wurde noch nur knapp von etwas Holz gehalten, die Türen, welche Unterdeck führten, waren großteils aus den Angeln gerissen worden und lagen bzw. hingen mitgenommen da. Sämtliches Holz war nass und von Feuchtigkeit durchdrungen. Hier und dort erkannte der Elf etwas Schimmel und Seetang. Bei jedem weiteren Schritt knarzten die Dielen unter seinen Füßen. Es war eigentlich wie ein Wunder, als es plötzlich eine leise Stimme hörte. Er blieb stehen um sie durch die Geräusche des Holzes nicht zu übertönen.

"Hallo? Ist das wer? Helft mir, bitte!"

Es war fast wie ein flüstern, aber trozdem hatte Erellont sie gehört. Konnte das sein? Gibt es auf diesem zerstörten Kahn wirklich noch Überlebende? Die Stimme kam eindeutig von weiter unten. Sie klang nicht wie eine Männerstimme, vielleicht war es eine Frau oder ein Kind. Das konnte der Elf nicht heraus hören, aber da brauchte jemand Hilfe. Was sollte er machen? Würde Erellont unter Deck gehen und versuchen heraus zu finden wer dort seine Hilfe brauchte? Was würde aber geschehen, wenn er unter Deck war und eine weitere Monsterwelle würde über das Schiff hereinbrechen?

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Donnerstag 4. Januar 2007, 15:02

Erellont hatte eine Stimme gehört, die um Hilfe rief. Offenbar stammte sie aus dem inneren des Schiffes.

"Hallo? Wo seid ihr?"

antwortete er der Stimme. Dann begann er nach einem Weg ins Schiff zu suchen. Es gab eine Tür am Achterkastell, aber wenn er richtig informiert war konnte man von dort nicht direkt in den Rumpf gelangen. Zudem lag das Achterschiff im Wasser und wurde teilweise vom Meer überspült. Aber er entdeckte eine zerfetzte Ladeluke, etwa mittschiffs. Der Elf kletterte über die Trümmer auf dem schrägstehenden Deck und steckte den Kopf in die Öffnung im Schiffsrumpf.

"HALLO!!! Wo seid ihr?"

rief er abermals.
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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Freitag 5. Januar 2007, 09:18

Erellont hatte deutlich die Stimme vernommen, sie musste vom Inneren des Schiffes kommen. Der Elf antwortete und fragte wo der Überlebende steckte, auch suchte er einen Eingang in das Schiff. Nachdem er bei einer Tür am Achterkastell kein Glück hatte entdeckte er eine Ladeluke, etwa in der Mitte des Schiffes, auf die er nun kletterte. Erellont streckte seinen Kopf in die Öffnung und rief erneut. Dann mit einem unglaublich lauten Getöse brach das Holz unter seinen Füßen. Er verlor den Halt und stürzte hinab. Mit einer schnellen Reaktion konnte er sich gerade noch mit den Händen an einem hervorstehendem Stück Holz des Decks festhalten, so dass er nun hilflos in der Luft hing. Durch die Nässe und das Seetang war der Grund, an dem er sich festhielt, allerdings sehr rutschig und erfand keinen Halt mit seinen Füßen, wo er sich hätte abstützen können. Dann rutschte er ab und viel nun gänzlich in den Schiffsrumpf hinein.

Er prallte hart auf seinem Rücken auf, ein heftiger Schmerz zuckte durch seinen ganzen Körper und für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Als der Schmerz wieder nach lies blickte er sich um. Es war dunkel, nicht zu sagen fast gänzlich schwarz. Nur ein wenig des trüben Tageslichtes kam von dem großen Loch in der Decke herein. Erellont erkannt gerade so die Umrisse, der in seiner Nähe befindlichen Trümmer. Was sollte er jetzt nur machen? Wie sollte er hier wieder heraus kommen und was war mit der Stimme? Sie hatte sich seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet. War sie nun auch für immer verstummt? Aber dann vernamen seine Elfenohren erneut mehr ein flüstern, als ein Schrei.

"Ich bin hier unten! Ich brauch Hilfe! Bitte!"

Es schien mehr von Richtung Achterschiff zu kommen. Ausgerechnet dort, wo ein Teil des Schiffes unter Wasser stand. Wie konnte dort noch jemand am Leben sein? Irgendwie musste es dieser Jemand geschafft nicht unter die Massen des Wasser zu kommen und zu ertrinken und jetzt fiel Erellont auch auf, dass die Stimme mehr kindlich klang.


<i>[Erellont verliehrt 2 % Lebensenergie wegen des Sturzes]</i>

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Freitag 5. Januar 2007, 15:30

Erellont stöhnte, als er sich mühsam wieder aufrichtete.
Im Inneren des Rumpfes konnte man kaum etwas erkennen, die Öllampen, die hier einst für Licht gesorgt hatten, waren zerbrochen und nass. Aber selbst wenn sie heil gewesen wären, er hatte kein Zunderkästchen, um sie zu entzünden.
Er sah nach oben. Dort, wo er durch das Deck gebrochen war, konnte man durch ein gezacktes Loch nach draußen blicken. Und mit ein bischen Glück konnte man auch an den Trümmern wieder emporklettern...wenn man nicht abrutschte, denn alles hier war völlig durchnässt.
Der Elf entschloss sich, später nach einem Fluchtweg zu suchen und sich erst einmal um den Besitzer der Stimme zu kümmern, die er vernommen hatte.

"Hallo?! Ich kann hier unten nichts sehen! Du musst rufen, damit ich deiner Stimme folgen kann!"

rief er und wechselte dabei gleich in das persönlichere Du, denn die Stimme schien einem Kind oder einer jungen Frau zu gehören.

Er tastete um sich und fand den Griff seiner Glefe, die er beim Sturz verloren hatte. Dann griff er über den Rücken nach seinem Köcher...die Pfeile waren noch da, denn sie steckten fest in Halterungen, die ein Herausfallen vermeiden sollten.

<b>Na immerhin, ich bin noch vollständig...dann wollen wir mal schauen das wir dieses Opfer finden und hier wieder verschwinden...</b>

dachte er und rief abermals nach der Stimme, während er sich langsam nach hinten vortastete.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Samstag 6. Januar 2007, 13:42

Nachdem Erellont sich von seinem Sturz etwas erholt hatte und aufgestanden war, suchte er in der Düsternis nach seiner Glefe. Schnell fand er sie, packte den Griff und kontrollierte ob er noch alles bei sich hatte. Erleichtert, dass nichts in den Trümmern um ihn herum verschollen war rief er erneut nach der Stimme und tastete sich langsam vorwärts. Das dämmrige Licht, welches von dem großen Loch in der Decke herein flutete, wurde von dem Schatten verschlugen. Hin und wieder stieß der Elf an herumliegende Holzbalken, zertrümmerte Kisten und umgestürzten Fässern. Dann erklang die Stimme erneut. Sie klang weinerlich und nun konnte Erellont deutlich heraus hören, dass es sich um ein Kind handeln musste.

"Ich bin hier. Ich weiß nicht wie das heißt. Hier ist überall Wasser und es steigt an. Hilf mir! Bitte!"

Ein Teil des Schiffes wo Wasser war? Das konnte nur dort sein, wo Erellont nicht in das Innere des Schiffes gelangen konnte. Wie aber nur sollte sich dort ein Kind hin verirren? Was war mit den restlichen Besatzungsmitgliedern? Der Elf hatte noch keine Leichen gehen, etwas seltsames musste hier geschehen sein. Der Kriegen bahnte sich seinen Weg weiter voran und hörte immer wieder die Stimme, die verzweifelt um Hilf rief. Es gab immer wieder kleinere Pausen, aber dann meldete sich das Kind wieder. Ganz plötzlich begann das Wrack zu schaukeln. Erellont versuchte sich verzweifelt irgendwo festzuhalten und auf die Stimme zu hören. Doch dann war sie plötzlich weg. Das Kind hatte einfach zu reden aufgehört. War etwas geschehen? War das Wasser so hoch gestiegen, dass es das kleine hilflose Wesen überspült hatte? Er musste sich beeilen.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Sonntag 7. Januar 2007, 15:46

Nachdem Erellont sich wieder ausbalanciert hatte, war die Stimme verstummt. Der Elf wusste, dass er sich beeilen musste. Er kletterte über Trümmerteile, zerbrochene Kisten und Fässer nach achtern, während er spürte dass das Wasser immer höher stieg. Wie sollte er in dieser Dunkelheit etwas finden?
Dann kam ihm eine Idee. Wahrscheinlich war das Kind im Wasser...also konnte das Wasser ihn auch zu dem Opfer führen.
Erellont schloss die Augen, konzentrierte sich und murmelte beschwörend einige unverständliche Worte.
Zunächst geschah nichts, doch dann erhob sich vor ihm eine Gestalt aus dem Wasser. Die Gestalt bestand selbst auch aus Wasser, kleine Luftblasen perlten in ihrem Körper, der entfernt an einen Menschen oder einen Elfen erinnerte, nur das er viel konturloser war. Dies war eine der Erscheinungsformen, die Erellont den Wasserelemtaren zu geben beliebte, wenn er sie beschwor.
Erellont beendete den Zauberspruch, dann sah er den Elementar an.

"Jemand ist hier gefangen. Er ist im Wasser. Bring mich zu ihm, hilf mir ihn zu retten!"

Der Elementar reagierte zunächst nicht, dann wandte er sich um (was aussah als ob er sich umstülpte, denn er drehte sich nicht) und glitt langsam und zielstrebig tiefer in das Wrack hinein.
Erellont folgte ihm dichtauf, um ihn in der Dunkelheit nicht zu verlieren.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Montag 8. Januar 2007, 19:01

Erellont bemerkte das Verschwinden der Stimme uns sogleich wusste er, dass er sich beeilen musste. Das Wasser stieg immer höher und dies musste bedeuten, dass das Kind bereits überspült worden sein musste. Doch dann kam dem Elfen eine Idee. Hier war überall Wasser, warum sollte er also nicht seine Fähigkeiten gebrauchen? Er schloss die Augen, konzentrierte sich und begann einige unverständliche Worte zu murmeln. Zunächst geschah nicht, aber dann begann die Wasseroberfläche vor Erellont sich langsam in die Höhe zu heben. Es wurde immer größer und schließlich formte sich eine annähernd menschliche oder elfische Form daraus. In dieser Gestallt perlten kleine Luftblasen hin und her schien auf ein Anweisung seines Beschwörers zu warten. Erellont beendete seinen Zauberspruch und befahl dem Wasserelement das es weiter in den Rumpf des Schiffes vordringen und nach dem Kind schauen sollte. Sogleich stülpte es sich um und verschwand in der Finsternis des Schiffes.

Es verging eine ganze Weile bis das Wesen zurück kam. Es sah völlig unberührt aus, was wohl an der Konsistenz, aus welcher es bestand, liegen musste. Nun war es direkt vor seinem Herrn und Meister. Es machte einige unverständliche Geräusche, blubberte und gurgelte und beugte sich schließlich zu Erellont hinab.

"Ischh... habe... esss... erreischhht...!", gab es von sich. "Essss... wurde... vvvvon... Wassssser... überfluuuutet...! Ischhh... bringe Euschhh... dort hin!"

Sogleich schwabbelte es erneut in die Finsternis, diesmal jedoch dicht gefolgt von Erellont. Sie durchquerten einige Abeile. Überall lagen Trümmer herum und Seetang zog sich an den Wänden bereits empor. Der Elf hatte es nicht einfach sich fortzubewegen. Ständig musste er über etwas hinüber klettern oder sich einen anderen Weg bahnen, als sein Wasserelement. Dann begann das Schiff plötzlich erneut zu schaukeln. Eine größere Welle musste gegen die Planken gestoßen sein.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Mittwoch 10. Januar 2007, 16:09

Als das Schiff unter einem neuerlichen Schlag erzitterte, wusste der Elf, dass er sich beeilen musste. Das Meer schien sich wiederholen zu wollen, was es ausgepuckt hatte.

"Ich bin unterwegs! Ich hol dich raus!"

rief er in die Dunkelheit. Der Elementar vor ihm bewegte sich weiter in das Wrack und glitt mühelos über die Wrackteile und Trümmer, während Erellont mühsam hinterherkletterte. Wie weit war es noch?

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Erzähler » Samstag 13. Januar 2007, 15:53

Das Wasserelementar führten den Elfen weiter in das Wrack hinein. Die Dunkelheit verfinsterte sich noch weiter und schon bald war es Erellont unmöglich seine eigenen Händen vor Augen zu erkennen. Er watete durch mittlerweile kniehoches Wasser. Überall waren Trümmer, gegen die er entweder stieß oder denen er ausweichte. Gurgelnde und schmatzende Geräusche waren überall um ihn herum. Die Atmosphäre war angespannt. Die Nerven des Elfen schienen beinahe zu brechen. Schließlich blieb das Elementar stehen. Erellont kämpfte sich zu ihm hindurch.

In der Wand war ein riesiges Loch, welches dem spärlichen Licht Einlass gewährte. So erkannte der Elf Balken, geborstenes Holz und Möbelstücke. Dies musste einmal eine Kajüte gewesen sein, vielleicht sogar die des Kapitäns. Was ihn allerdings sehr verwunderte war die Tatsache, das hier nirgends Leichen zu finden gewesen waren. Es gab überhaupt keine Spur der Besatzung. Aber all dies war jetzt nebensächlich. Da war noch das Kind, welches er retten musste. Erellont schaute sich um. Das Wasserelementar hatte gesagt, das Kind wäre unter Wasser. Er musste sich beeilen.

Der Elf tauchte holte tief Luft und tauchte in das mittlerweile hüfthohe Wasser hinab. Die Sicht war nur sehr mäßig und trüb. Einen grünen Schleier vor den Augen behinderte ihn daran mehr als einen Meter weit zu sehen. So kämpfte er sich mit angehaltenem Atem vorwärts. Die Zeit wurde langsam knapp, dass wusste er. Erellont tauchte unter Balken hindurch, an Wänden entlang und tastete sich immer weiter. Dann, ganz plötzlich, erhaschten seine Adleraugen eine Silhouette, aber genau zur selben Zeit ging ihm auch die Luft aus. Er versuchte den Drang zu Atmen weiter zu unterdrücken, aber er hatte keine andere Wahl. Er musste auftauchen und erneut Luft in seine Lungen hinein lassen.

Erellont tauchte auf und füllte mit einem lebensrettenden Zug die muffige und modrige Luft seinen Körper. Das Wasserelementar war noch immer da, es stand oder gleitete vielmehr wabernd auf der Wasseroberfläche. Dann hielt er erneut seinen Atem an und tauchte noch einmal in das trübe, dunstige Wasser hinab. Er schwamm so schnell er konnte und erreicht auch schließlich die Silhouette. Er hatte recht gehabt, dort war das Kind. Er rührte sich nicht. Es lag einfach nur eingeklemmt unter einem besonders schwer aussehenden Balken. Die Glieder des Kindes waberten unkontrolliert im Wasser auf und ab. Hoffentlich war es noch nicht zu spät, schoss es dem Elfen durch den Kopf.

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Re: Im Wald Eldoras

Beitrag von Gast » Samstag 13. Januar 2007, 17:21

Erellont tauchte wieder auf und rief dem Wasserelementar zu:

„Heb diesen Balken auf, ich zieh das Kind dann raus!“

Während der Elf wieder abtauchte, entwickelten sich aus dem formlosen Körper des Elementars zwei Arme, die nach dem Balken griffen und ihn mit unglaublicher Kraft nach oben und zur Seite stemmten.
Gleichzeitig zog der Elf unter Wasser das Kind (man konnte in der trüben Brühe nicht erkennen ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelte) aus dem Gefahrenbereich und tauchte mit dem Kind in den Armen auf.

„Den Göttern sei Dank, hoffentlich…“

doch weiter kam er nicht. Als der Wasserelementar den Balken bewegt hatte, wurde das ganze Achterschiff destabilisiert, und nun brach es mit lautem Getöse über dem Elf zusammen.
Dieser versuchte einen Hechtsprung nach vorn, doch er sprang zu kurz, und die herabstürzenden Trümmer begruben seine Beine und die Hüfte unter sich.
Erellont stürzte mit dem Gesicht ins Wasser und es gelang ihm im letzten Moment, das Kind vor sich zu schieben, um es nicht unter sich zu begraben.
Es gelang ihm, sich aufzurichten und zumindest seinen Kopf über die Wasseroberfläche zu heben.
In diesem Moment geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Das Wrack, welches durch das zusammenbrechende Achterdeck einen Ruck bekommen hatte, begann rückwärts in die Tiefe zu rutschen, denn das Heck hatte nicht, wie Erellont vermutet hatte, auf dem Strand aufgelegen, sondern auf einem unter der Wasseroberfläche verborgenen Riff frei über dem Abgrund gehangen.
Gleichzeitig bemerkte er, dass das Kind mit dem Gesicht nach unten vor ihm im Wasser trieb, während der Wasserelementar geduldig auf weitere Befehle seines Herren wartete. Dieser traf seine Entscheidung in sekundenbruchteilen.

„Bring das Kind hier heraus, rette es und beschütze es, bis es in Sicherheit ist! Na los!“

herrschte er den Elementar mit schmerzverzerrter Stimme an. Das Wesen packte das Kind, hob es hoch und glitt durch die Öffnung im Rumpf des Schiffes, an der Erellont eben vorbeigelaufen war, nach draußen, während das Schiff weiter absackte. Schon war es so tief, dass er seinen Kopf nicht mehr über Wasser halten konnte.

<b>Das ist also das Ende,</b>

dachte er und verspürte zu seiner Überraschung keine Furcht.

<b>450 Jahre bin ich auf Celcia gewandelt, niemand vermochte mich zu töten und nun verliere ich mein Leben, um ein anderes zu retten. Das ist ein guter Tod!</b>

Erellont wusste, dass er sterben würde und er wollte es sich nicht unnötig schwer machen.

<b>Oh ihr Götter, Florencia und Phaun, seid meiner Seele gnädig und nehmt mich freundlich im Jenseits auf!</b>

Dann fasste er sich ein Herz und atmete tief ein. Kaltes Wasser füllte wie glühende Lava seine Lungen, die verzweifelt nach Sauerstoff rangen. Er war verwundert, wie lange Ertrinken dauerte, er hatte es sich angenehmer vorgestellt…doch nach etwa 10 Sekunden umfing ihn willkommene Schwärze…

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