Neriélle

Hier findet ihr alle Bewohner, dessen Eltern zwei verschiederner Rassen waren. z.B. Elf/Dunkelelfe, Mensch/Elfe
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Neriélle
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Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 12:27
Moderator des Spielers: Madiha
Aufenthaltsort: Santros
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Shyáner Elfe / Dunkelelfe
Sprachen: Lyrintha
Beruf: Jägerin
Fähigkeiten: - Bogenschießen (sehr gut)
- Natur- und Pflanzenkunde (gut)
- Jagdmesser (durchschnittlich)
- Laute spielen und Singen (überdurchschnittlich)
- Lichtmagie (rudimentär)
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: - Elfenbogen aus Sariannenholz, Köcher, Pfeile
- Jagdmesser
- Beutel mit Wasserflasche aus Leder
- Phiole (Heilelixir)
Tierische Begleiter: Pitt (Ottsel)

Neriélle

Beitrag von Neriélle » Mittwoch 12. Oktober 2022, 12:53

Neriélles Steckbrief
Name des Charakters: Neriélle Nharimur, genannt wird sie oft Neri

Rasse: Sie ist ein Mischling, aber glaubt, eine Shyáner Elfe wie ihre Eltern zu sein. Doch ihr Blut ist nicht so rein, wie alle denken. Ihre Großmutter war zur Hälfte eine Dunkelelfe und dieses Erbe drang bei ihrer Enkelin Neriélle wieder durch.

Alter: Sie ist 150 Jahre alt und damit vergleichbar mit einem Mitte Zwanzigjährigen Menschen

Geschlecht: weiblich

Beruf: Jägerin

Heimat: Elfenstadt Shyána

Gesinnung: Gut

Magie:
Als Shyáner Elfe und Kind eines Lichtmagiers könnte man meinen, läge ihr die Lichtmagie im Blut. Doch das dunkelelfische Blut, das durch ihre Adern fließt, mindert ihr magisches Potenzial. Sie hat Jahre damit verbracht, die Lichtmagie zu erlernen, doch trotz ihres Ehrgeizes war es ihr nicht möglich, vollends auf diese zuzugreifen. Etwas in ihrem Inneren bändigt die Lichtmagie, sodass sie diese nur rudimentär beherrscht und nur zwei Zauber erlernen konnte.

Tanz der Glühwürmchen
Neriélle kann kleine Lichtpunkte erschaffen, die Glühwürmchen gleich um sie herum flattern und ein flackerndes Licht erzeugen. Neri fällt dieser Zauber sehr leicht und manchmal beobachtet sie ihre Glühwürmchen einfach nur verträumt im Dunkeln und sinniert, wieso sie sie erschaffen, aber keine mächtigeren Zauber wirken kann.

Flammenschein
Neriélle kann eine etwa handgroße Flamme aus Lichtmagie formen, die Licht und sogar etwas Wärme schenkt. Sie kann diese Flamme nutzen, um ihre Umgebung zu erhellen oder sie lässt sie so grell erstrahlen, dass die Flamme ihr Gegenüber blendet.

Sprache: Lyrintha, Celcianisch

Religion/Glaube:
Neriélle wurde in dem Glauben an Florencia, Phaun und Feylin erzogen. Als Jägerin glaubt sie an Phaun im Besonderen. Sie lebt ihren Glauben in kleinen Gesten aus, die ihr ins Blut übergegangen sind. So hält sie auch schon mal an einer Eiche inne, bittet vor einer Jagd um Phauns Gunst oder bedankt sich für eben diese mit einem Teil ihrer Beute beim Gott der Jagd.

Aussehen:
Neriélle ist mit einer Körpergröße von 1,80m etwas kleiner als ihre Artgenossen. Man sieht ihr an, dass sie als Jägerin viel in Bewegung ist, denn sie ist athletisch und hat entsprechende Muskeln aufgebaut. Vielleicht wirkt sie auch deshalb nicht ganz so grazil wie andere Shyáner Elfen. Im direkten Vergleich fällt auch auf, dass ihre Hautfarbe etwas gräulicher ist und nicht ganz so rosig. Ihre langen Haare sind violett, gefärbt mit Waldbeeren, und fallen ihr offen bis zur Mitte des Rückens. Normalerweise trägt sie sie aber aus praktischen Gründen zu kunstvollen Zöpfen geflochten oder steckt sie mit hübschen Bändern und Spangen hoch, wodurch auch ihre spitzen Ohren sichtbar sind. An ihren braunen Augenbrauen erkennt man ihre ursprüngliche Haarfarbe. Die Iriden ihrer mandelförmigen Augen sind golden wie das Sonnenlicht, das durch die Bäume des Waldes scheint.

Sie trägt gerne praktische und bequeme Kleidung, in der sie sich geschickt bewegen kann. Oft trägt sie lange Blusen aus Seide und Hosen aus weichem Leder, deren Beine in ihren Stulpenstiefel verschwinden. Eine graue Jacke mit einem leicht violetten Stich und goldenen Knöpfen vervollständigt ihre Kleidung. An vielen Details und kunstvollen Applikationen erkennt man Neris guten Geschmack. Außerdem trägt sie einen Kapuzenmantel aus Wolle, der sie vor dem nahenden Winter schützen soll.

Sie schmückt sich und ihre Haare gerne mit bunten Bändern. Oft verirrt sich eine Feder oder Blume in ihr Haar. Auffallend ist das goldene Amulett um ihren Hals, in das ein türkisfarbener Stein gefasst ist. Er erinnert an das Meer, doch je nachdem, wie das Licht sich darin spiegelt, könnte man meinen, dass sich dunkle Schatten darin bewegen. Doch ist dies sicher nur eine optische Täuschung.

An ihrem breiten Gürtel trägt sie ein Jagdmesser und auch ihren verzierten Elfenbogen sowie Köcher mit Pfeilen trägt sie stets bei sich.

Persönlichkeit
Neriélle ist eine freundliche und humorvolle Elfe. Sie ist selbstbewusst, schlagfertig und äußert ihre Meinung auch gerne ungefragt. Sie ist leidenschaftlich in allem, was sie tut. Wenn sie von etwas überzeugt ist, ist sie mit vollem Herzen dabei.

Sie genießt die Gesellschaft anderer, lacht, trinkt und feiert gerne. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr freiheitsliebend, sodass sie oft die Ruhe in der Natur sucht. Oft sitzt sie abends, wenn die anderen Elfen sich zur Ruhe legen, im Wald und beobachtet verträumt den Mond im Dunkeln. Außerdem ist sie sehr neugierig, sodass sie vieles ausprobiert, das neu für sie ist, und gerne das Unbekannte entdeckt. Die Neugierde siegt dann oft über die Angst. Neri ist daher für so ziemlich jeden Spaß zu haben. Sie ist wie viele Shyáner Elfen aufgrund ihrer Lebenssituation ziemlich naiv, da sie ihre Heimat noch nie verließ und sich die Welt da draußen gar nicht richtig vorstellen kann.

Sie ist überzeugt von sich und ihren Fähigkeiten und hat umso mehr damit zu kämpfen, dass sie nicht immer den Perfektionismus erreicht, den sie anstrebt. Ihr Ehrgeiz macht sie zu einer schlechten Verliererin, da sie immer ihr Bestes geben möchte. Sie kann auch schlecht damit umgehen, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht.

Sie ist nicht durch und durch harmoniebedürftig wie es für Shyáner Elfen üblich ist. So würde sie sich nie gänzlich aufopfern, nur um den Frieden mit anderen zu wahren. Hinzu kommt, dass sie schon seit ihrer Kindheit oft das Gefühl hat, anders zu sein. Nicht so harmoniebedürftig, nicht so gefühlvoll, nicht fähig, ihre Gefühle in ihrem ganzen Ausmaß zu zeigen. Sie fühlt oft eine innere Beklemmung, die sie behindert. Den Drang, die Welt zu entdecken, weil irgendwo dort etwas ist, das ihr Gefühl erklären könnte. Dieses Gefühl hindert sie auch daran, weitere Fortschritte in der Lichtmagie zu machen. Es ist als wäre da noch etwas in ihrem Inneren, das das Licht verdrängt.

Ihre letzte und bisher einzige Begegnung mit der Schattenmagie hat ihr verdeutlicht, dass sie diese nicht so verabscheut, wie es ihr immer gelehrt und auch von ihr erwartet wurde. Ihr wurde beigebracht, dass es das Dunkle Volk gibt und dass dieses nur Böses im Schilde führt. Doch nach ihrer Begegnung kann sie diese Abneigung noch viel weniger nachvollziehen, schlimmer noch: das Dunkle scheint sie anzuziehen. Das macht Neriélle ein schlechtes Gewissen gegenüber den anderen Elfen, doch gegen diese Gefühle kann sie nicht ankämpfen.

Stärken:
Neriélle ist eine sehr gute Bogenschützin und Jägerin. Sie könnte mit verbundenen Augen in Shyána Nelle ausgesetzt werden und würde problemlos mehrere Tage überleben und den Weg nach Hause finden. Das Jagdmesser ist eher ein Werkzeug für sie, das sie nutzt, um ihre Beute auszuweiden. In diesem Bereich weiß sie es durchschnittlich einzusetzen. In einem Kampf würde sie vermutlich als letzten Strohhalm nach dem Messer greifen, doch würde sie damit nur ziellos zustechen und besitzt keinerlei Übung darin, das Messer als Waffe zu nutzen. Sie kennt sich gut in der Natur- und Pflanzenkunde aus. Sie weiß, welche Pflanzen essbar sind und welche man lieber nicht einmal berühren sollte. Sie ist aber nicht in der Lage, die Vorteile der Pflanzen zu nutzen und beispielsweise heilende Pasten herzustellen.
Außerdem beherrscht sie die Lichtmagie, wenn auch nur rudimentär. Diese könnte ihr aber allenfalls dazu verhelfen, ihr Gegenüber zu blenden, und ist alles in allem doch eher eine Spielerei.

Als Jägerin ist sie flink, geschickt und schnell. Auch ihr geschärfter Hörsinn ist ihr bei dieser Aufgabe eine große Hilfe. Außerdem ist sie sehr anpassungsfähig. Wie oft musste sie schon bei Wind und Wetter in der Talsenke ausharren oder einen Regenschauer über sich ergehen lassen. Sie hat auch schon ein paar Mutproben hinter sich, für die sie einige Nächte im Wald verbringen musste.

Man sieht es Neri vielleicht nicht sofort an, doch sie ist ziemlich kreativ und musikalisch. In Gesellschaft spielt sie gerne mal auf der Laute oder, wenn sie zu viel getrunken hat, singt sie auch mal. Sie hat einen guten Geschmack und einen Sinn für Schönheit.

Schwächen:
Neriélle hat Shyána Nelle noch nie verlassen. Dieser Fakt in Kombination damit, dass sie von sich und ihren Fähigkeiten vollkommen überzeugt ist, macht sie zuweilen übermütig. Zwar kennt sie die Geschichten ihrer Mutter über fremde Völker und Teile Celcias, doch konnte Gilwen sie nicht auf alles vorbereiten, weshalb Neriélle zwar nicht alles glaubt, was man ihr erzählt, aber auch nicht das Wissen besitzt, um über alles genau urteilen zu können, weshalb sie manchmal naiv wirkt. Entsprechend unerfahren ist sie auch im Umgang mit anderen Völkern. Zusätzlich fehlt ihr die natürliche Abneigung dem Dunklen Volk gegenüber, viel mehr weckte das Wissen um die Schattenmagie ihre Neugierde und Sehnsucht.

Sie ist zwar geschickt, aber durch ihren Körperbau nicht sehr stark. Gegen geübte Kämpfer, vor allem aber im Nahkampf, wäre sie leichte Beute. Da würde ihr selbst ihr Jagdmesser, das sie nur für jenen Zweck zu benutzen weiß, nur eine kleine Hilfe sein.

Durch ihre Körpergröße sowie ihre spezielle Haar- und Augenfarbe wird es ihr eher schwer fallen, in einer Menschenmasse unterzutauchen. Dafür ist sie in einer anderen Umgebung als Shyána Nelle einfach zu auffallend.

Lebensgeschichte:
Neriélle wurde in einer klaren Nacht unter dem Licht des Vollmonds in Shyána Nelle geboren. Ihre Eltern waren Gilwen, eine Leibgarde der Königin, und Eroan, ein Lichtmagier. Was bei der Geburt noch niemand ahnte war, dass Gilwens Mutter Myriil zur Hälfte eine Dunkelelfe war. Gequält von den Schatten, die niemand außer sie selbst sah, nahm ihre Großmutter sich das Leben, als ihre Tochter noch ein Kind war und Neriélle noch gar nicht geboren, und nahm ihr Geheimnis mit ins Grab. Doch wie konnte sich das dunkle Elfenblut mit dem einer Shyáner Elfe vermischen? Myriils Mutter wurde gegen ihren Willen schwanger von einem Dunkelelfen. Sie trug das Kind aus, aber konnte den Anblick ihrer Tochter Myriil nicht ertragen, da sie sie immer wieder an die grausamen Taten des Dunkelelfen erinnerte. Daher gab Myriils Mutter ihr Kind in gute Hände und verließ Shyána Nelle. Myriil selbst hatte oft mit Ablehnung zu kämpfen und hatte keinen leichten Stand unter den Shyáner Elfen. Nachdem sie selbst ihre Tochter Gilwen gebar, plagten die Schatten sie so ungeheuerlich, dass sie sich das Leben nahm, als Gilwen selbst noch ein Kind war. Mögliche Geschichte über Myriil, die halb Dunkelelfe und halb Shyáner Elfe war, wurden verschwiegen, verleugnet und schlussendlich vergessen.

Zunächst jedoch hatte das Dunkelelfenblut in Neriélles Adern keinen offensichtlichen Einfluss auf ihre Kindheit. Neriélle wuchs wohlbehütet in der Elfenstadt auf und man hätte sich kaum eine behütetere Kindheit vorstellen können. Sie hatte viele Freunde und stellte mit ihnen einigen Unsinn an, der nicht immer ein gutes Licht auf ihre Eltern warf. So wuchs bei ihnen auch recht schnell der Wunsch, Neriélle ausbilden zu lassen, damit sie eine Aufgabe hatte und weniger Zeit damit verbrachte, den nächsten Blödsinn anzustellen.

Ihrem Vater lag es natürlich am Herzen, sie selbst in der Lichtmagie auszubilden, da er spürte, dass sie ein magisches Potenzial für Lichtmagie besaß. Er wollte sie fördern, doch da wusste noch niemand, wie schwer der Pfad des Lichts für seine Tochter zu betreten sein würde. Sie verbrachte viel Zeit mit ihrem Vater und wollte ihn stolz machen. Viel mehr als das wollte sie sich jedoch selbst stolz machen. Sie hatte schon immer einen gewissen Ehrgeiz gehabt, der beim Erlernen der Magie noch deutlicher zu Tage trat. Sie empfand es schon immer schwer, sich auf die Lichtmagie zu konzentrieren und diese durch ihre Adern strömen zu lassen, wie ihr Vater ihr das Wirken jener immer erklärte. Doch damals dachte sie noch, es läge nur daran, dass sie jung und unerfahren war. Ihren ersten Zauber, den Tanz der Glühwürmchen, erlernte sie noch relativ schnell. Es war aber auch einer der einfachsten Zauber. Als nächstes wollte ihr Vater ihr den Zauber Seelenschimmer lehren. Hier wurde Neri schon langsam klar, dass sie die Magie nicht so fühlte, wie sie sollte. Doch sie traute sich nicht, ihr Empfinden ihrem Vater gegenüber zu erklären, da sie ihn nicht enttäuschen wollte. Stattdessen machte sie die Enttäuschungen und den Frust mit sich selbst aus. Egal, wie oft ihr Vater ihr eintrichterte, sie sollte nur alle anderen Gedanken zur Seite schieben und die dunklen Gedanken loslassen.. es war nicht nur nicht so einfach wie es klang, für Neriélle war es einfach nicht möglich. Sie nahm Abstand von der Magie und ihr Vater sah ein, dass er zu viel Druck aufgebaut hatte. Mit einigen Wochen Abstand nahmen sie die Lehrstunden wieder auf, denn Neri wollte die Magie unbedingt erlernen. Doch im Laufe der Zeit war absehbar, dass sie nach dem Zauber Flammenschein nicht mehr erlernen würde. Jede Anstrengung, jede Mühe war vergebens. Neri musste irgendwann einsehen, dass die Magie ihr zwar in den Genen lag, aber sich ihr nicht vollständig darbot.

Ablenkung von ihren wenigen Erfolgen und größeren Misserfolgen suchte sie bei ihren Freunden und in der Natur. Sie lief gerne durch die Straßen Shyánas, aber sie war genauso gerne in den Wäldern unterwegs. Ihre Eltern bemerkten natürlich ihre Enttäuschung, sodass sie ihr schließlich viele Alternativen zum Weg einer Magierin vorschlugen. Neri entschied sich für das Bogenschießen. Das beanspruchte sie körperlich und erforderte so viel Konzentration, dass sie keine Zeit mehr hatte, nachzudenken und den Kopf hängen zu lassen. Immerhin stellte sich hier schnell heraus, dass sie ein Talent für Pfeil und Bogen besaß. Ihre Mutter, die selbst mit Waffen umgehen konnte, unterstützte ihre Tochter. In ihren jungen Jahren war Gilwen viel gereist, hatte viel gesehen, hatte ihre Fähigkeiten mit dem Kampfstab verfeinert und war schließlich in den Dienst des Königspaares getreten. Sie hatte die Welt gesehen und ihrer Tochter viel von dieser berichtet, auch davon, dass nicht alle Lebewesen gut waren, schon gar nicht das dunkle Volk. Daher war es ihr nur recht, wenn auch ihre Tochter den Umgang mit einer Waffe erlernte. Zu ihren etlichen Lehrstunden gehörte natürlich die Haltung von Pfeil und Bogen, das Zielen und Treffen von zunächst unbeweglichen Zielen. Sie wurde auch öfter mit auf die Jagd genommen. Zum einen weckte es ihren Ehrgeiz, aber es übte die Elfe auch mit einem gewissen Grad an Frustration umzugehen, auch wenn ihr dieser Umgang heute noch ziemlich schwer fiel. Als Erwachsene verkraftete sie es aber natürlich besser als damals als Kind, wenn ihr eine Beute entwischte. Im Wald zeigte man ihr auch am lebenden Objekt die Pflanzen und die Eigenheiten der Natur. Sie lief oft durch den Wald, musste verschiedene Pflanzen bestimmen und später auch auf eigene Faust die genannten Pflanzen finden und pflücken. Je mehr sie den Kapayu kennenlernte, desto mehr liebte sie den Urwald.

Manche Abende verbrachte sie am Stadtrand im Wald. Andere wiederum in den Straßen und Tavernen von Shyána. Sie fühlte sich frei und lebte diese Freiheit im entsprechenden Alter auch mit anderen Elfen aus. Sie traf sich häufig mit Elfen und verbrachte die ein oder andere Nacht mit ihnen. Dabei war es meistens sie, die den Männern den Kopf verdrehte und nicht andersherum, wie es bei vielen ihrer Freundinnen der Fall war. Neriélle kannte keine falsche Scheu. Sie liebte schon immer das Abenteuer und scheute sich nicht davor zurück. Sie wollte sich schon damals nicht fest binden und ihre Untreue war schon manches Mal der Grund für große Enttäuschungen bis hin zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen ihren einstigen Liebhabern und ihr. Die wahre Liebe fand sie jedoch nie und während so gut wie alle Elfen in ihrem jetzigen Alter schon verheiratet waren, lag ihr nichts ferner, als sich fest zu binden und in Shyána Nelle sesshaft zu werden.

Neben gut aussehenden Elfen, den hin und wieder stattfindenden Lehrstunden in der Lichtmagie bei ihrem Vater (ein kleines Fünkchen Hoffnung, dass sich die Magie ihr nach all den Jahren doch noch offenbaren wollte, flammte dann doch immer mal wieder in Neri auf), dem Bogenschießen und der Jagd, verbrachte sie ihre Zeit gerne in musischer Gesellschaft. Sie entdeckte das Singen und das Spielen der Laute für sich. Sie spielte und sang wie ihr der Sinn danach stand, zumindest das machte sie alleine aus Spaß heraus, sodass ihre Fähigkeiten darin für einen geselligen Abend ausreichten und annehmbar in den Ohren ihrer Zuhörer klangen. Auch in anderen Bereichen zeigte sich Neris Kreativität. Nicht nur, wenn es darum ging, sich Ausreden einfallen zu lassen oder sie ihre Pläne auf der Jagd unter gewissen Umständen plötzlich neu erfinden musste, sondern auch generell in der Kunst, für die sie ein gutes Auge entwickelte.

Die Jahre zogen ins Land und Neriélle wuchs zu einer schönen Elfe heran, die wusste, was sie wollte. Zumindest hatte es aufgrund ihres selbstbewussten Auftretens immer den Anschein. Doch wenn sie alleine mit sich und ihren Gedanken war, spürte sie immer wieder diesen anderen Teil in sich, den sie bis heute nicht ganz greifen konnte. Da war noch etwas, das sie am besten spürte, wenn ihre magischen Glühwürmchen um sie herum tanzten, denn dann merkte sie inzwischen ganz genau, dass dort etwas war, das das Licht zurück hielt. Vielleicht hätte sie es in ihrer Gefühlswelt einfacher gehabt, wenn sie gewusst hätte, dass dunkelelfisches Blut durch ihre Adern floss. Doch durch Myriils frühen Suizid wusste davon keiner mehr, denn sie hatte ihre Geheimnisse mit in ihr Grab genommen. Als Neriélle etwa 148 Jahre alt war, fand ihre Mutter zufällig das Amulett, das einst Myriil gehört hatte. Es war über die Jahre vollkommen in Vergessenheit geraten und nur durch Zufall wieder aufgetaucht. Ihre Mutter gab es Neri mit einem Lächeln und machte ihr eine große Freude damit. Sie hatte ihr immer alles, was sie über ihre Großmutter wusste, erzählt und das schöne Amulett minderte etwas Neris Trauer darüber, dass sie sie nie kennenlernen durfte. Was sie nicht wusste, war, dass einst ein Fluch auf das Amulett gelegt worden war, sodass es die dunklen Gedanken und Gefühle aus der Seele seines Trägers hervor lockte und verstärkte. Auch in Neriélle floss dunkles Blut und das Böse war ein Teil ihrer Persönlichkeit, wenn auch abgeschwächt. Doch seitdem sie dieses Amulett trug, verstärkte sich auch die Dunkelheit in ihr, jedoch so schleichend, dass es ihr gar nicht bewusst wurde und sie es nicht mit dem Amulett in Verbindung bringen konnte. Noch merkte sie nicht, dass sie sich zu den Schatten hingezogen fühlte, doch das sollte sich bald ändern..

Eines Tages wurde ein Fremder in der Talsenke gefunden, der nach Zyranus reisen wollte, sich aber hoffnungslos im Urwald verirrt hatte. Gastfreundlich wurde er in Shyána Nelle aufgenommen. Er erzählte, dass er aus Grandessa stammte, aber verheimlichte, dass er auf dem Weg nach Zyranus war, um sich in dessen Nähe der dunklen Armee anzuschließen. Man bot ihm für ein paar Tage eine Unterkunft in der Elfenstadt an, um ihn dann aus dem Kapayu hinaus zu geleiten. An einem der folgenden Abende streifte Neriélle durch den Urwald, suchte sich wie so oft ein gemütliches Plätzchen auf einem Ast eines alten Baumes und betrachtete verträumt den dunklen Mond. Sie ließ die magischen Glühwürmchen um sich herum tanzen und beobachtete sie dabei, wie sie zum Mond hinauf flatterten. Doch plötzlich erloschen sie nacheinander. Neriélle spürte, dass die Lichtmagie aus noch unerfindlichen Gründen schwächer geworden war und an ihrer Stelle etwas anderes aufgetreten war. Sie spürte es regelrecht um sich herum wabern, doch sie konnte es nicht erkennen. Unbehagen breitete sich in ihr aus und sie beschloss nach Hause zu gehen. Auf dem Weg dorthin entdeckte sie jedoch den Fremden aus Grandessa. Er stand auf einer Lichtung, im hellen Mondschein, doch dunkle Schatten umgaben ihn. Staunend und ängstlich stand Neriélle da und blickte vollkommen überrascht auf das unerwartete Geschehen. Da war es.. dieses Gefühl.. es kribbelte in ihren Händen und pulsierte in ihren Adern. Die Schatten, die der Fremde erschuf, lösten ein unbekanntes Verlangen in ihr aus. Ein Teil von ihr wollte die Schatten berühren, aber der andere Teil konnte sich mit viel Willenskraft von dem Anblick lösen. Sie wusste nicht, was passieren würde, würde sie dem Drang nachgeben und dieses eine Mal war die Furcht davor tatsächlich größer als ihre Neugierde. Sie sagte sich los und war noch nie so schnell nach Hause gelaufen.

Der Anblick der Schatten und die Gefühle, die sie dabei empfunden hatte, ließen sie nicht mehr los. Sie schlief sehr unruhig in dieser Nacht und wachte von Alpträumen gequält auf. Doch sie traute sich nicht, das Gesehene irgendjemandem mitzuteilen. Zum einen wusste sie, dass der Magier dann gehen musste, und ein Teil in ihr wollte das nicht. Zum anderen hatte sie Sorge, dass in dem Gespräch genau das klar werden würde und allen bewusst werden würde, dass sie diese dunkle Magie nicht so abstoßend fand, wie es sich für eine Shyáner Elfe gehörte. Doch auch den anderen Elfen war nicht verborgen geblieben, dass es sich bei ihrem Besuch um einen Schattenmagier handelte und der konnte nicht länger geduldet werden. Ihm wurde höflichst nahegelegt, die Stadt zu verlassen, und wenig später wurde er an den Rand des Kapayu eskortiert.

Neriélle dachte die folgenden Tage viel nach. Ihre Gedanken kreisten nur um diesen Fremden und die Schatten, die sie gesehen hatte und die sie in ihren Bann gezogen hatten. Sie war auffallend still und unkonzentriert bei ihren Aufgaben. Sie empfand eine Sehnsucht nach diesem Gefühl, das sie in der Nacht empfunden hatte, dass sie fast wahnsinnig wurde. Ein innerer Zwist entstand, wie schon so oft in ihrem Leben. Sie wusste, dass sie als Shyáner Elfe in diese Stadt gehörte, dass sie als Jägerin ein wichtiger Teil dieser Gesellschaft war. Doch egal, wie sehr sie es sich einreden wollte, sie konnte einfach nicht länger hier bleiben. Sie war in dieser Nacht ihrem Selbst näher gekommen und es war nicht mehr zu leugnen, dass der Grund in ihrem Inneren lag, weshalb sie nicht über das Licht befehligen konnte.

An einem ruhigen Abend offenbarte sie ihren Eltern den Wunsch, Shyána Nelle zu verlassen. Sie wollte mehr von der Welt sehen und hatte nun lange genug hier gelebt. Glücklicherweise konnte ihre Mutter ihre vorgeschobenen Gründe gut nachvollziehen, hatte sie doch selbst das Glück und die Abenteuer gesucht. Dennoch war es natürlich weder für sie noch ihren Mann so leicht, ihre Tochter ziehen zu lassen. Neriélle war überzeugt von diesem Weg, wie sie noch nie zuvor von etwas überzeugt war. Wenige Wochen nach ihrer schattenhaften Begegnung verließ sie gut vorbereitet ihre Heimat gen Westen. Sie wusste, dass das Ziel des Fremden Zyranus gewesen war und genau dorthin wollte sie auch: In die Stadt der Magier.

So begann ihre Reise. Vom Urwald ging sie geradewegs hinein in den Wald Sarius, querte den Fluss Ilfar und verschwand im Wald Arus. Die ersten Tage war sie sehr aufgeregt und auf der Hut, als würde hinter jedem Baum ein Monster lauern. Doch mit der Zeit flaute diese erste Aufregung ab. Der Wald gab ihr Sicherheit und noch fühlte sie sich quasi wie Zuhause, auch wenn die Baumarten hier so völlig anders waren als im Urwald. Sie war oft alleine im Wald unterwegs gewesen und im Endeffekt lebte hier doch nichts, das sie nicht kannte, das nahm sie jedenfalls ganz naiv an. Sie jagte Hasen, trank das Wasser der Bäche und nächtigte unter freiem Himmel. Nach mehreren Wochen ihrer Reise lichtete sich der Wald langsam und eine große Ebene aus Gras erstreckte sich vor ihr. Neriélle vermutete beim Anblick der Pflanzen, dass die Sträucher und Blumen hier sonst in ihrer eigentlichen Pracht blühten, doch seit ihrer Reise war es merklich kühler geworden, die Blumen verwelkt und die Büsche kahl. In der Ferne erkannte sie eine große Stadt mit mehreren Türmen, die in den Himmel hineinragten. Das musste Zyranus sein.

Inventar:
  • Elfenbogen, Köcher und Pfeile
  • Jagdmesser
  • Wasserflasche aus Leder
  • Beutel mit Proviant und Wechselsachen
  • violette Waldbeeren (Haarfarbe)
Tierische Begleiter: -

Einstiegspost:
Die magische Stadt Zyranus -> Ankunft
Zuletzt geändert von Neriélle am Donnerstag 13. Oktober 2022, 14:21, insgesamt 3-mal geändert.

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