Kazel Tenebrée

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Kazel Tenebrée
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Registriert: Mittwoch 9. August 2006, 23:05
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Mischling (Elf/Dunkelelf)
Sprachen: Lerium
etwas Kr'zner
Beruf: Des Gevatters Geselle
Fähigkeiten: Dolche (durchschnittlich)
Adlerkrallen (rudimentär)
Zeitmanipulation
Flinkheit
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gehäkelter Wollbeutel (blau)
Sademos' Amethyst-Ring (keine Fähigkeiten mehr)
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Kazel Tenebrée

Beitrag von Kazel Tenebrée » Sonntag 13. August 2006, 15:10

Kazels Steckbrief
Name: Kazel Tenebrée

Rasse: Mischlings-Elf (halb Waldelf, halb Dunkelelf)

Alter: 23 Jahre

Geschlecht: männlich

Sprachen: celcianisch, Lerium (Sprache der Dunkelelfen), ganz schlechtes Kr'zner (Sprache der Orks)

Beruf: Überlebenskünstler

Heimat: heimatlos, er streunte 2 Jahre lang in der Stillen Ebene umher

Gesinnung: neutral
Kazel will sich weder dem Guten noch dem Bösen verschreiben. Wie er auch von seinem Blut her keiner Rasse ganz angehört, will er dies auch für seine Gesinnung nicht. Er handelt, wie er selbst es für richtig hält, ganz gleich, was andere über ihn denken mögen.

Magie: keine

Religion/Glaube:
Kazel wurde im Glauben an Faldor und Manthala erzogen, beiden huldigte er. Inzwischen hat er sich jedoch von Faldor abgewandt und betet nur noch zu Manthala – außer in seinem Wahn gegen Dunkelelfen. Da kann es schonmal vorkommen, dass er ein faldorisches Gebet zitiert.

Aussehen:
Bild
Kazel Tenebrée ist ein Mischling aus Waldelf und Dunkelelf, bezeichnet sich selbst aber gern als Grau-Elf, da er sich zu keiner der beiden Seiten vollkommen gehörig fühlt, sondern dazwischen steht, so wie zwischen Schwarz und Weiß alles zu einem grauen Farbton verläuft.
Kazel gehört eher zur kleinen Sorte Elf, denn er misst nur knappe 1,70 m, ist schlank und wirkt nicht sehr muskulös, sondern eher drahtig und flink. Das heißt jedoch nicht, dass Kazel es nicht mit einigen Raufbolden aufnehmen könnte, nur dass er gegen wahre Muskelpakete im Zweikampf eher nicht ankommt. In diesem Fall greift er lieber auf listige Hinterhältigkeiten und Tricks zurück und setzt im Notfall auf seine Beweglichkeit und Schnelligkeit.
Kazel wäre ein recht hübscher Elf, wenn er nicht immer so finster dreinblicken würde, was ihn jedoch in manchen weiblichen Augen als den mysteriösen Rebellen hat werden lassen, der er eigentlich gar nicht sein will. Er hat ein schmales Gesicht und weiche Gesichtszüge, was ihm wirklich ein schönes Aussehen verleihen könnte, wirkte er nicht immer so angespannt. Es macht den Eindruck als kenne er nur drei Gesichtszüge: Entweder schaut er leicht trotzig, kühl oder vollkommen unnahbar, je nach Laune. So gut wie gar nicht sieht man seine schmalen Lippen sich zu einem Lächeln, Grinsen, geschweige denn einem Lachen verziehen. Er erinnert sich nicht einmal mehr daran, jemals aus Freude oder Fröhlichkeit gelacht zu haben. Außer wenn er einen Dunkelelfen aufgespürt hat. Dann stiehlt sich schon mal ein verwegenes Schmunzeln auf seine Lippen und wenn er diesen sogar töten konnte (die einzigen, bei denen er es nicht verabscheut), so hat er auch schon mal ein hallendes Lachen von sich gegeben, das aber eher dem eines Wahnsinnigen ähnelt und andere dazu animiert, vor Angst zu flüchten.
Unter seinen nachtschwarzen, schulterlangen Haaren schauen zwei lange, spitz zulaufende Elfenohren hervor. Am rechten trägt er einen silbernen, runden Ohrring, den man aber selten sieht, weil er sein Haar üblich offen trägt. Nur im Kampf bevorzugt er es, einen Kriegerzopf zu tragen, da ihn sonst die vielen Strähnen stören würden, die ihm ins Gesicht fallen und dann funkelt der Ohrring dämonisch im Licht.
Sein Gesicht ist glatt und nie zuvor hat sich ein Bart- oder Brusthaar bei ihm gezeigt, was bei Elfen nichts Ungewöhnliches ist.
Ungewöhnlich ist eher seine Hautfarbe. Kazels Haut ist dunkler als die eines typischen Waldelfen, aber deutlich heller als die eines Dunkelelfen. Man könnte sie als Mandelbraun bezeichnen, doch dort, wo ein Schatten auf sie fällt, wirkt sie fast gräulich. Weder Sommersprossen noch Muttermale zieren seine glatte Haut, dafür aber andere Merkmale. Er besitzt das Zeichen seiner dunkelelfischen Familie auf der Innenseite seines rechten Unterarms. Es ist ein eintätowierter Sichelmond auf einer schwarzen Scheibe, ursprünglich schimmerte er silbern, doch Kazels Mond ist nur noch ein mattes Grau. Und auch der schwarze Untergrund unterscheidet sich von dem typischen Familienwappen. Er ist von weiß schimmernden Narben durchzogen, die Kazel sich selbst zufügte, als er das Mal entfernen wollte. Aber die Narben auf seiner Tätowierung sind nicht die einzigen, die er besitzt. Sein ganzer Rücken ist von Narben bedeckt und jedes Wesen mit einer guten Seele, das sich diesem Anblick stellt, könnte es das Herz zerbrechen, da Kazels Rücken wie ein weißes, schimmerndes Blitzgewitter aussieht. Und schaut man dem Elfenmischling dann noch in seine leicht schräg stehenden Augen, die im träumerischen Blau des Meeres leuchten, empfindet man eigentlich nur noch Trauer. Aber seine Augen können auch schon einmal eine tintenartige Färbung annehmen, wenn er sich seinem Zorn ergibt.
Kazel blickt oft unnahbar, trotzig oder rebellisch. So manch einer mit schwachem Charakter macht allein aufgrund seines harten und kalten Blickes einen Bogen um ihn herum. Viel zu selten scheint Kazels Blick entspannt und gelassen, man könnte meinen, der Zorn sei sein ständiger Begleiter. Er wirkt immer angespannt, selbst im Schlaf. Es scheint, als erwarte er jeden Moment einen Angriff aus dem Hinterhalt, vor dem er in Deckung springen muss. Zumindest wirkt Kazel so, wenn er in feindlichem Gebiet ist oder in der Wildnis umherstreunt. In Städten oder dort, wo sich viele Menschen, Elfen, Zwerge und andere Wesen tummeln, versucht er stets, wenig aufzufallen. Dann hat er einen geraden, eleganten Gang oder er huscht flink wie eine Maus zwischen den Anwesenden umher, ohne gesehen zu werden.
Für gewöhnlich trägt er Hosen aus dunklem Leder, die an den Seiten zugeschnürt werden, und ein schwarzes Hemd, dazu Stiefel, deren Stulpen mit silbernen Nieten verziert sind. Für den Kampf bevorzugt er eine leichte Lederrüstung, da diese seine Beweglichkeit nicht so sehr behindert und er dennoch geschützt ist. Über alldem trägt Kazel immer seinen schon sehr zerschlissenen Kapuzenmantel aus grauem Leder, unter dem er sein Gesicht und somit seine Herkunft und die damit verbundene Geschichte verbergen kann, die ihm unangenehm ist. Dazu noch schwarze Lederhandschuhe, dass auch ja niemand die mandelbraune Färbung seiner Haut entdeckt.
Seine einzigen Waffen sind ein dunkelelfischer Langdolch, der mit dem Familienwappen der Tenebrées verziert ist und den er griffbereit am Gürtel befestigt hat, sowie einen kleinen Satz Wurfsterne aus gehärtetem Silber, die in der Innentasche seines Mantel verwahrt werden.
Außerdem besitzt er noch einen kleinen Lederbeutel (ebenfalls am Gürtel getragen), in dem er all seine kostbaren Habseligkeiten versteckt, wie z.B. seine Goldreserven.

Persönlichkeit:
Kazel ist ein recht launischer und sturer Elf. Dies liegt vor allem daran, da er im Geiste einen harten Konflikt mit sich selbst ausficht. Als Dunkelelf müsste er typischerweise dem Bösen dienen, als Waldelf dem Guten. Doch Kazel ist beides, in ihm mischen sich Gut und Böse zu einem verworrenen Geflecht, in das sich der junge Mischling immer mehr verheddert. Je nach Gemütszustand dringt eines der beiden Extreme stärker an die Oberfläche. Tatsächlich ist Kazel im Grunde seines Herzens ein guter Elf, auch wenn er gern Methoden und Mittel nutzt, die in den Augen anderer Entsetzen hervorrufen. Ansonsten folgt er ganz seiner Leidenschaft, sei sie für den Augenblick nun gut oder schlecht. Ob Wut, Rachsucht oder Freude, er lebt alles mit voller Leidenschaft aus.
Äußerlich mag er einen kalten Eindruck hinterlassen, doch das ist nur sein Schutzschild vor Fragen bezüglich seiner Herkunft und Vergangenheit. Kazel versucht immer wieder, den harten und gefühlskalten Unbekannten zu spielen, mit knappen, harschen Antworten seinen Weg zu gehen und nur wenig Kontakt zu anderen zu haben. Dennoch gelingt ihm das nicht immer, vor allem nicht, wenn er sich wirklich provoziert fühlt, dann wirkt er mehr wie ein trotziges Kind, das voll Jähzorn und Rachsucht erst handelt und anschließend nachdenkt. Er ist nun mal noch ein junger Elf und recht temperamentvoll, auch wenn ihn dieses Verhalten schon so manches Mal in heikle Situationen gebracht hat, aus denen er sich nur mit knapper Not retten konnte. Besonders in der Nähe von Dunkelelfen reagiert Kazel schnell gereizt und unbedacht, denn aufgrund seiner Vergangenheit hasst er diese Elfenrasse und begegnet ihnen mit Vorurteilen.
Kazel ist zwar mutig, aber nicht dumm. Er schätzt ab, ob er einen Gegner oder Feind im Kampf oder mit Hinterlist überwältigen kann. Meist ist Letzteres der Fall, außer es handelt sich um Dunkelelfen. Dann hat Kazel alle Einschätzung und Planung vergessen und nur blinder Hass beherrscht seinen Geist. Er hat sich selbst einst den Schwur abgerungen, kein anderes Lebewesen zu töten, außer es sei aus Notwehr, Hunger oder es handelt sich um einen Dunkelelfen.
Kazel spielt nicht gern den Anführer großer Gruppen. Er ist gezwungener Einzelgänger, weil er sich nirgends zugehörig fühlt, auch wenn er das gern möchte. Er hat sich damit abgefunden, niemandem zu vertrauen und allein zurechtzukommen, doch insgeheim wünscht er sich nichts sehnlicher als Geborgenheit und das friedvolle Gefühl, das man Familie nennt.
Er lebt sein Leben, wie er es für richtig hält, achtet dabei wenig auf Gesetze oder darauf, wie andere über ihn denken und reden. Für eine geldbringende Aufgabe ist er jedoch bereit, sich für längere Zeit einem Vorgesetzten zu fügen und seine Regeln zu befolgen, doch Kazel ist ebenso schnell bereit, die Fronten zu wechseln. Er ist dem loyal, der ihm mehr zahlt. Natürlich kann es sein, dass sich diese Einstellung im Laufe seines Lebens ändern wird, vielleicht dann, wenn es ihm endlich gelingt, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften oder gar mehr aufzubauen.
In Bezug auf Frauen und Liebesangelegenheiten ist Kazel furchtbar schüchtern und unbeholfen, denn er hatte noch nie näheren Kontakt mit dem Thema Liebe und weiß absolut nicht, was er tun soll. Dann benimmt er sich wie ein stotternder, schwer verliebter Tollpatsch, der in jedes Fettnäpfchen tritt, das ihm in den Weg gestellt wird.
Ansonsten kann er eigentlich recht gut auf Andere zugehen, was nicht heißt, dass er es auch gern tut. Er sieht es als eine Notwendigkeit an, denn wie sonst soll er sich auf ehrliche Weise sein Brot verdienen? Das zeigt, dass er eigentlich von schüchterner Natur ist, auch wenn er versucht, dies mit seiner Unnahbarkeit und Gefühlskälte zu überspielen.

Stärken:
Kazel ist kein begabter Kämpfer, aber weiß dennoch mit einem Dolch und einem Schwert umzugehen. Außerdem beherrscht er Wurfwaffen wie kein anderer. Trotzdem wird er mehr durch sein Geschick geleitet, ein Vermächtnis seines Vaters. Er ist besonders talentiert im Schleichen und Verstecken, hat ein Händchen dafür, aus dem Hinterhalt zuzuschlagen und kann sich immer auf seine Schnelligkeit und Beweglichkeit verlassen.
Kazel hat einen ausgeprägten Sinn, um in der Wildnis zu überleben. Bei all der Zeit, die er auf der Flucht verbrachte, hat er sich diese Talente gut genug aneignen können, um auch mit einfachen Dingen auszukommen und in der Wildnis zu überleben … das Aufstellen von Fallen sei hier nur als kleines Beispiel seiner Kenntnisse aufgeführt.
Bei den Dunkelelfen erlernte Kazel sowohl Lesen als auch Schreiben und dass man sich hart durchsetzen muss, wenn man gehört und ernst genommen werden will.
Seine größte Stärke – aber zugleich wohl auch seine größte Schwäche – ist seine Leidenschaft. Wenn ihn etwas ernsthaft beschäftigt, bewegt, interessiert, dann steigert er sich fast schon fanatisch hinein, um mehr darüber zu erfahren oder es gar zu lösen. Er konzentriert sich dann mit vollem Eifer auf nur diese eine Sache, dass es ihn sogar den Schlaf rauben kann. Umso schlimmer dann für ihn, wenn es sich um eine unlösbare Aufgabe handelt.

Schwächen:
Kazel ist zunächst einmal kein Nahkämpfer. Seine Statur lässt dies zum einen gar nicht zu, zum anderen muss er bedächtig auf seinen vernarbten Rücken aufpassen. Denn sollte er dort harte Schläge einstecken müssen, kriechen Schmerzen aus monatelanger Folter an die Oberfläche und plagen ihn bis zur Bewusstlosigkeit.
Aufgrund der langen Zeit in der Wildnis, weitab von Städten und Zivilisation, fällt es Kazel schwer, Regeln und Gesetze einzuhalten, er hat seine eigenen Methoden entwickelt. An feine Manieren und höflichen Umgang ist bei ihm gar nicht erst zu denken. Er schnauzt zwar nicht jeden gleich an, aber weiß auch nicht, vor wem man sich zu verbeugen hat und bei wem es ratsam ist, die eigene Meinung für sich zu behalten. Demnach sind ihm auch gepflegtes Plaudern, Gesang, Tanz, sowie gehobene Etikette völlig fremd. Aber das weiß er selbst und versucht deshalb, Situationen zu meiden, in denen solche gesellschaftlichen Talente gefordert sind.
Wie bereits bei seinen Stärken erwähnt, gehört seine Leidenschaft wohl zu seinen größten Schwächen. Er hat besonders seine Leidenschaft zum Jähzorn und zum Trotz entwickelt, was ihn beinahe schon häufiger das Leben gekostet hätte. Ansonsten schafft er es aber auch, in tiefe Selbstzweifel über seine Existenz auf Celcia zu versinken, wenn ihn seine andere Schwäche einholt: sein Zugehörigkeitsgefühl. Denn Kazel fühlt sich keiner Rasse, keinem Ort auf der Welt zugehörig. Er spürt nur eine tiefe Sehnsucht nach etwas, dass er sein Zuhause nennen könnte und immer dann, wenn dieses Gefühl an ihm nagt, wird es von einer Leere begleitet, die ihn nachts nicht schlafen lässt und ihn manchmal mit Albträumen plagt.
Trotz der Tatsache, dass das Blut zweier Elfenrassen in Kazels Adern fließt, hat sich bei ihm bisher keinerlei magische Begabung gezeigt.

Lebensgeschichte:

Von guten und bösen Elfen (eine Einführung)
Das Volk der Waldelfen, gutherzig und gerecht, brachte schon viele tapfere Männer und Frauen hervor, doch hier soll nur auf einen kurz eingegangen werden: Jerlyn, ein waldelfischer Kundschafter und Spion, wagte im Auftrag seiner Heimat Eldar eine Reise nach Morgeria, um Informationen über die geheimnisvolle und zugleich bösartige Abspaltung der Elfenrasse, die Dunkelelfen, einzuholen. Jerlyn war einer der wenigen, die sich auf dieses Wagnis einließen, und zusammen mit einer kleinen Gruppe Waldelfen stürzte er sich in die Mission.
Noch voller Tatendrang und Euphorie, es über das Drachengebirge in die feindlichen Gefilde geschafft zu haben, vernachlässigten die Waldelfen ihre Deckung und so geschah es, dass sie den Dunkelelfen direkt in die Arme liefen. Diese waren vom Familienclan der Tenebrées, gefürchtet für ihre sadistischen Folterungen und Spiele.
Den Waldelfen stand demnach kein schnelles Ende durch eine dunkelelfische Klinge bevor, sondern zunächst eine Gefangennahme und der Abtransport nach Morgeria, in die Häuser der Tenebrées. Es geschah, dass das Familienoberhaupt alle Elfen auf grausame und brutale Weise hinrichten ließ – alle, bis auf einen: Jerlyn. Dieser eine Elf hatte mit seinem schönen Gesicht und seinen starken Muskeln bei der Dunkelelfe Preia Faszination und Begierde geweckt. Lüstern verlangte sie, ihn als Sklaven halten zu dürfen. Das Oberhaupt der Familie willigte ein und es geschah, dass Jerlyn zum Sklaven einer Tenebrée-Elfe wurde.

Der Mischling
Preia war schon bald schwanger, nicht das erste Mal in ihrem Leben, und wie üblich wusste niemand, wer der Vater war, denn nur allzu gut kannten die Familienmitglieder Preias „offenherzige“ Art. In einer mondlosen, regnerischen Nacht war es dann soweit, dass Preia gebären sollte. Doch wo sie sonst ihre engsten Angehörigen zu sich einlud, verbarrikadierte sie sich dieses Mal in ihrem Haus und gewährte niemandem Einlass. Ihr Sklave Jerlyn und ihre Schwester Starle waren die einzigen Anwesenden. Starle, weil sie bei der Geburt behilflich sein sollte und Jerlyn, weil …
„Ich weiß, dass du der Vater bist“, flüsterte Preia, kurz bevor ihr Körper von einer Wehe erfasst wurde und sie am ganzen Leib zitterte. „Du bist es, da besteht kein Zweifel. Ich habe mit niemandem mein Bett geteilt außer mit dir, seit du Mein bist. Und ich will dieses Kind. Unser Kind! Bete zu deinen Göttern, mein Gespiele, dass es eine dunkle Haut haben wird. Andernfalls würde es nicht als ein Familienmitglied anerkannt und meine Verwandten würden es abschlachten, wie diejenigen, die dich vor vielen Jahren hierher begleitet hatten.“
Jerlyn senkte nur den Kopf und zitterte. Er betete, dass Preia, seine grausame Herrin, die Geburt nicht überstehen würde. Er flehte dennoch im Geiste, das Kind möge so aussehen, wie die werdende Mutter es beschrieben hatte, denn es war das Opfer in dieser Tragödie.
Jerlyns Flehen wurde erhört, wenn auch nicht seine Gebete, denn Preia überstand die Geburt ohne Komplikationen. Aber wenigstens war das Neugeborene ein Tenebrée, ein kleiner Junge mit Haut, dunkel wie die Nacht, und schwarz schimmerndem Flaum auf dem winzigen Köpfchen.
Preia nannte ihren jüngsten Sohn Kazel, und nur sie selbst und ihr Sklave wussten von seinem Geheimnis, dass er ein Elfenmischling war.
Kazel wuchs bei seiner Mutter und deren Schwester auf. Als Knabe lernte er Lesen und Schreiben und nachdem er zu einem prachtvollen Jungen herangewachsen war, nahm er regelmäßig an Kampf- und Magie-Übungen teil. Bei letzteren tat er sich jedoch besonders schwer, denn nicht einmal ein Hauch von Magie schien ihm innezuwohnen.
„Wie kannst du deiner Mutter nur solche Schande bringen?“, schrie Preia ihn regelmäßig an und verpasste ihm Schläge, denn auch beim Kampf gehörte Kazel nicht zur Elite. Aus Angst vor der vorschnellenden Hand seiner Mutter versteckte er sich oft in der Toten Ebene oder den Gassen Morgerias, lernte dort auf eigene Faust, sogar die Nächte heil zu verbringen und kam meist am Folgemorgen erst nach Hause zurück. Nicht wegen seiner Mutter, denn er verabscheute sie und ihre grausame und strenge Erziehung, sondern wegen Jerlyn. Kazel hatte sich mit dem waldelfischen Sklaven angefreundet, schien dieser doch der einzige zu sein, der ihn mit fröhlichen Geschichten und einfachen Worten zum Lachen bringen konnte.
Ja, Kazel war gern in Gesellschaft des Waldelfen – solange dieser nicht seiner Mutter dienen und ihr Bett teilen musste.
So verlief Kazels Kindheit mehr oder weniger behütet, denn weder im Kampf noch in der Magie machte er große Fortschritte. Dennoch erreichte er das junge Mannesalter und sollte schon bald offiziell in den Familienclan der Tenebrées aufgenommen werden. Dies geschah mittels einer Zeremonie, bei der dem neuen Familienmitglied eine schwarze Scheibe mit silbernem Sichelmond auf die Innenseite des rechten Unterarms tätowiert wurde. Sechs Monate vor dem Tag, an dem auch Kazel sein Familienwappen erhalten würde, passierte jedoch etwas Schreckliches.
„Wie siehst du denn aus?“, schrie Starle, als sie ihren Neffen in die Haupthalle kommen sah. Und auch Preia, die gerade Jerlyn mit Füßen trat, schrie vor Entsetzen auf. Kazel machte einen verzweifelten Eindruck. „Mutter, was geschieht mit mir?“ Er zeigte auf seine Arme, von denen seine dunkle Haut herabhing wie zerfetzte Kleidung und sich immer mehr löste. Darunter kam eine zweite, deutlich hellere Haut zum Vorschein. Sie hatte die Farbe von Mandeln, doch dort, wo Schatten auf sie fielen, wirkte sie kränklich grau und blass. Bedrückt ließ der Junge den Kopf hängen, dass ihm die langen, nachtschwarzen Strähnen in sein Gesicht fielen und seinen ängstlichen Blick vor seiner Mutter verbargen.
Von diesem Moment an wurde Kazel vor den anderen Tenebrées weggesperrt. Preia und Starle beobachteten ihn und seine seltsame Verwandlung. Seine Haut schälte sich weiterhin von seinem Körper wie ein Sonnenbrand und darunter kam diese erschreckend hellere Version zum Vorschein. Diese neue Haut war nicht so hell wie die des Sklaven Jerlyn, doch deutlich heller als die Haut eines typischen Dunkelelfen.
„Die Familie wird dich nicht als einen unseren anerkennen, wenn du aussiehst wie ein bastardischer Elfenwicht mit deiner hellen Haut“, schimpfte Preia. „Im Gegenteil. Sie werden dich töten und mich der Hurerei mit einem Waldelfen beschuldigen, wo ich doch geschworen habe, ihn nur als Sklaven zu halten.“
„Aber es ist doch wahr, oder nicht?“, fragte Kazel bestürzt und blickte auf seine hellen Arme hinab. „Er ist mein Vater, nicht wahr? Jerlyn, der Waldelf. Er ist mein Vater!“
„Ja doch, du undankbares Balg! Aber sage es niemandem, sonst sind wir alle tot und der Clan der Tenebrées in Schande. Lass mich nachdenken, wie wir deine Haut wieder schwarz bekommen …“
Preias Lösung für dieses Problem bestand aus einer qualvollen Entscheidung. Sie ließ durch ihre Schwester Starle verkünden, dass ihr Sohn aufgrund einer Krankheit ans Bett gefesselt sei, sie ihn aber nicht sofort wegen Schwäche töten wollte. Preia wollte beweisen, dass sie einen starken Dunkelelfen auf die Welt gebracht hatte und abwarten, bis er die Krankheit besiegt habe.
Die Realität sah jedoch etwas anders aus. „Ich werde diese lästige Haut von deinen Schultern prügeln!“ Mit diesen Worten hatte Preia Kazel in die Folterräume führen und dort an eine Säule ketten lassen. Jeden Tag peitschte sie ihn aus, schlug ihn mit harten Lederstriemen, dass seine Haut am Rücken tiefe Risse nahm und die Wunden immer wieder aufplatzten, so dass lange Narben entstanden.
Kazel schrie, flehte seine Mutter an, sie möge ihn verschonen und entwickelte einen grausamen Hass auf sie, dass sie ihn so quälte. Er hatte doch keine Schuld an seinem Unglück. Sie war diejenige, die sich einen Waldelfen ins Bett genommen und ihn – einen Mischling – geboren hatte. Warum nur musste Kazel dafür Buße tun, indem Preia ihn mit Peitschenhieben strafte?

Bild
Fast sechs Monate lang verbrachte Kazel sein Leben angekettet an der Säule, ertrug Beschimpfungen und Schläge aufgrund des waldelfischen Blutanteils in seinen Adern, musste in Exkrementen und Dreck schlafen und bekam nur einmal am Tag eine kümmerliche Mahlzeit. Aber es half nichts. Seine Haut behielt den mandelfarbigen Ton.

Eine sadistische Aufgabe
Der Tag der Zeremonie rückte näher und noch immer glich Kazel Tenebrée mehr seinem wahrhaftigen Vater denn einem Dunkelelfen. Schließlich konnte Preia ihre Verwandten nicht länger von ihrem Haus fernhalten, sie stürmten es wie sie sonst nur feindliche Städte überrannten und überwältigten sowohl Preia als auch die starke Starle. Für den waldelfischen Sklaven verschwendeten sie nicht einmal einen Atemzug. Sie durchsuchten das Haus nach Preias jüngstem Sohn, nach Kazel. Als sie ihn schließlich fanden, wusste niemand, welches Gefühl unter den Tenebrées Überhand nahm. War es Abscheu ob der grässlich hellen Haut, Überraschung überhaupt wegen dieser schrecklichen Wandlung oder gar Wut, weil Preia dieses Bastardkind so lange am Leben erhalten hatte?
„Aber er ist einer von uns“, bettelte Preia vor dem Oberhaupt des Clans. Sie hatte nie zuvor in ihrem Leben gebettelt oder gefleht, doch jetzt rutschte sie auf Knien, um ihren Sohn vor dem Tod zu bewahren. Nicht, dass sie ihn liebte oder um seiner selbst besorgt war. Sie hätte es nicht ertragen, wenn man sie seinetwegen verstoßen oder getötet hätte und ihr Ast im Stammbaum der Tenebrées die wohl größte Schande seit Bestehen der Familie geworden wäre. „Kazel ist ein wahrer Tenebrée, der Waldelf ist nicht sein Vater. Er wird es beweisen!“
„Und wie soll er das tun?“, schmunzelte das Oberhaupt, amüsiert, dass Preia sich vor der ganzen Familie so demütigte.
Kazel stand am Rande dieser Szene, gehalten von zwei kräftigen Kriegern, deren Griffe seine Arme beinahe taub werden ließen. Unter anderen Umständen hätte er vielleicht gerufen, dass man seine Mutter in Frieden lassen solle, doch noch immer verspürte er einen unbändigen Hass auf sie, dass sie ihn monatelang gefoltert und gequält hatte. Und so schwieg er.
Preia kniete noch immer zu den Füßen des Oberhaupts, nicht imstande, eine Lösung für ihr Problem zu finden. Da meldete sich Starle zu Wort und trat an ihre Seite. „Es gäbe eine Möglichkeit, herauszufinden, ob Kazel der Bastard des Waldelfen-Sklaven ist oder ob es sich um einen Zufall handelt, dass sein Äußeres uns so fremd erscheint, er im Inneren aber ein wahrer Tenebrée ist.“
„So sprich und teile uns deinen Vorschlag mit, wie sonst sollen wir darüber urteilen?“
Starle genoss förmlich die ganze Aufmerksamkeit und auch den Schrecken in Kazels Augen, als sie zu ihm hinüberblickte und die Aufgabe verkündete: „Er wird den Sklaven töten müssen.“
Ein Raunen ging durch den Saal, überall tuschelten die Dunkelelfen miteinander. Dies war wirklich ein hervorragender und sadistischer Auftrag.
„Ich verstehe“, meinte das Oberhaupt. „Wenn dieser Waldelf wirklich Kazels Vater ist, so wird der Junge nicht imstande sein, ihn zu töten, denn ein Teil von ihm wäre genauso weichlich wie diese schwächlichen Waldelfen. Ist er aber einer von uns, so wird es ihm ein wahres Vergnügen sein, diesen Abschaum auszulöschen, der sich schon viel zu lange unter uns befindet.“ Das Oberhaupt rief seine Wachen herbei. „Gebt dem Jungen einen Dolch! Er soll zeigen, ob er der Aufgabe gewachsen ist.“
Kazel wurde losgelassen und man reichte ihm einen Langdolch, der mit dem Familienwappen der Tenebrées verziert war. Dann gab man ihm einen Schubs und er wurde in die Mitte des Saals gestoßen. Wenig später erschienen zwei Krieger, die Preias Sklaven in die Halle brachten. Schlaff wie ein leerer Mehlsack hing er zwischen den beiden monströsen Dunkelelfen, die ihn sogleich vor Kazels Füße warfen. Jerlyn ächzte unter dem Aufprall und blieb fast reglos liegen. Dann öffneten sich seine Augen und er starrte zu Kazel auf. Sein Blick war nicht verängstigt und auch nicht von Wut, Hass oder Trauer erfüllt. Nein, Jerlyn blickte freundlich, gnädig.
„Los, mein Sohn! Tu es! Beweise, dass du ein Tenebrée bist“, feuerte Preia ihren Jüngsten an.
Kazel zögerte. Er hob den Dolch, ging in die Knie, packte Jerlyn am Kragen, er packte seinen <i>VATER</i> am Kragen … Kazel wollte die Hand mit dem Dolch sinken lassen, er wollte Jerlyn loslassen und sich voller Wut auf seine Mutter, seine Tante, das Oberhaupt und alle anderen Dunkelelfen stürzen, die sich hier versammelt hatten. Wie konnten sie so etwas Grausames von ihm verlangen?
Doch noch bevor er seinen Wunsch in die Tat umsetzen konnte, hatte sich Jerlyn an seinem Arm heraufgezogen, die Hand mit dem Dolch gepackt und zu seiner Brust geführt. Qualvoll schrie er auf: „Nein! Bitte töte mich nicht! Lass mir mein Leben!“ Dann rammte er, für die versammelten Dunkelelfen unsichtbar, sich selbst den Dolch ins Herz. Kazel zuckte, als er erkannte, was hier vor sich ging. Seine Augen weiteten sich, Schweiß trat auf seine helle Stirn. <i>Warum?</i> flüsterte er, doch nur seine Lippen bewegten sich. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Jerlyn sackte in den Dolch und somit in Kazels Arme. Kaum hörbar wisperte er: „Ich verzeihe dir … mein … Sohn.“ Dann verließ ihn die Kraft, sein Körper erschlaffte, glitt Kazel aus den Händen. Der Mischling sprang auf und zwei Schritte zurück. Er fiel auf die Knie, beugte sich vor, stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und zitterte.
Die versammelten Dunkelelfen jubelten und schrien freudig auf. Einige kamen zu Jerlyns leblosem Körper und verpassten ihm Tritte. Preia strahlte, als sei sie den Göttern begegnet und auch Starle reckte stolz das Kinn vor. Niemand achtete in diesem Moment auf Kazel Tenebrée, der kraftlos neben der Leiche Jerlyns kniete und dankbar war, dass sein schwarzes Haar sein Gesicht und somit die Tränen verbarg, die er für seinen toten Vater weinte.

Zurückgezogen
Die Zeremonie wurde wie angekündigt vollzogen. Kazel wurde in die Familie der Tenebrées aufgenommen und erhielt das Familienwappen auf seinen Arm, da war er gerade 21 Jahre alt, ein ausgewachsener Dunkelelf, der es inzwischen verdiente, eine eigene Meinung zu haben – auch wenn ihm immer noch niemand wirklich zuhörte.
Am Abend feierte man ein Fest, auf dem Jerlyns Leichnam an einen Pfahl gebunden und verbrannt wurde. Alle waren heiter und fröhlich, nur Kazel nicht. Er saß niedergeschlagen an einem der Festtische und drehte gedankenverloren den Langdolch in seinen Händen, die Waffe, mit der er seinen eigenen Vater ermordet hatte. Nach einer Weile hob er den Kopf und ließ seinen leeren Blick schweifen, sodass er mitbekam, dass Preia sich bei seiner Tante verabschiedete. Sie sei müde und wolle sich schlafen legen. In diesem Moment fasste Kazel einen Entschluss.
Er blieb bis zum Ende der Feier, die bis tief in die Nacht andauerte. Als aber auch die letzten Dunkelelfen die Festhalle verließen, erhob sich Kazel und ging nach draußen. Er machte sich nicht die Mühe, sich zu verbergen, das hätte mehr Aufsehen erregt. Gemütlich, aber dennoch zielstrebig schlenderte er nach Hause. Dort angekommen schloss er leise die Tür hinter sich und schlich durch die Dunkelheit zur Schlafkammer seiner Mutter. Vorsichtig schob er die Tür auf und schaffte es, sie nicht zum Quietschen zu bringen. Seine Mutter schlief bereits. Ein schmaler Hügel inmitten all der Kissen und Laken ihres Bettes hob und senkte sich ihre Brust in ruhigen, regelmäßigen Abständen. Neben ihrem Bett stand ein kleiner Tisch, auf dem sie pflegte, ihren Schmuck abzulegen, bevor sie zu Bett ging. Kazel trat an den Tisch heran und schaute hinab. Ein Paar Ohrringe glitzerten silbern in der Nacht, funkelten ihn auffordernd an. Kazel nahm einen von ihnen, zückte den verzierten Langdolch und durchstach sein rechtes Elfenohr. Dann schmückte er sich mit dem silbernen Ohrring. Er funkelte wie das Auge eines Dämons in der Nacht, gefährlich und wahnsinnig. Ebenso wahnsinnig breitete sich auch ein Grinsen auf Kazels Gesicht aus, als er sich über seine schlafende Mutter beugte, ihr eine weiße Strähne aus dem Gesicht strich und den Dolch für eine weitere blutige Tat erhob.
Wenige Stunden später war Kazel schon in den Weiten der Toten Ebene unterwegs. Für seine Flucht hatte er nicht viel mitgenommen. Eine kleine Tasche mit allem Essbaren, was er in der Eile hatte einpacken können, einen Trinkschlauch und den noch immer mit Blut beschmierten Dolch, den er am Gürtel trug, sowie seine silbernen Wurfsterne. Schmunzelnd dachte er an seine letzte große Tat zurück.
Sie hat nicht einmal geschrien.
Kazel hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich umzuziehen. Er trug seine Lederhose und das schwarze Hemd, das mit dem Blut seiner Mutter befleckt war. Eingehüllt in einen dunkelelfischen Kapuzenmantel aus grauem Leder streifte er durch die Nacht.
Er wusste nicht wohin, er wollte einfach nur fort. Weg von dem Ort, den er nun nicht mehr seine Heimat nennen konnte … eigentlich niemals so genannt hatte. Vielleicht konnte er zu den anderen Elfen, den Waldelfen und dann … nein, sie würden ihn nicht akzeptieren. Niemand würde das. Er war allein, ein Mischling ohne Zuhause – und ohne Zukunft, dachte er, als er hinter sich in der Ferne der Ebene Lichter entdeckte.
Sie verfolgen mich, sie wollen sich rächen! Das ist Starles Werk.
Schnell eilte Kazel durch die Tote Ebene, verbarg sich hier und da zwischen kahlen Felsen und machte selten Pausen, aus Angst, die Tenebrées könnten ihn einholen. Seine Kräfte ließen zwar immer mehr nach, aber irgendwann konnte er hinter sich keine Lichter mehr sehen. Er hatte es geschafft, er war den Tenebrées entkommen.
Kazel erreichte das Drachengebirge, kletterte Wochen darin umher, ernährte sich von dem, was ihm die karge Landschaft bot und entdeckte schließlich einen Pass auf die andere Seite. Es war ein mehr als gefährlicher Weg und Kazel wusste nicht, wie er ihn lebend hinter sich gebracht hatte, aber schließlich sah er vor sich Wälder, Wiesen und eine weite, von Gras bewachsene Ebene.
So verbrachte er die nächsten zwei Jahre seines Lebens in den einsamen Weiten der Stillen Ebene. Er zog sich aus den Städten und Dörfern zurück, streunte herum, wie es ihm gefiel. Er führte für viele Jahre das Dasein eines Einzelgängers. Er lernte dabei, mit dem zu überleben, was er besaß, doch wenn seine Kleidung nur noch aus Lumpen bestand und seine Waffen stumpf und schartig geworden waren, überfiel er den ein oder anderen Reisenden. Doch ließ er den armen Tropf am Leben, gab ihm Gelegenheit zur Flucht und verzichtete sogar darauf, ihm mehr zu nehmen als er für sich benötigte. Er schwor im Angesicht der Ebene, nur für die Jagd und aus Notwehr zu töten – oder wenn das Opfer ein Dunkelelf sein sollte. Auch versuchte er, die Tätowierung auf seinem Unterarm loszuwerden, jedoch vergeblich. Der Sichelmond verblasste lediglich und die schwarze Scheibe war bald ebenso von Narben übersät wie Kazels Rücken. So beließ es der Mischling und kümmerte sich nicht weiter darum.
Er bezeichnete sich selbst seit dieser Zeit als Grau-Elf, wollte er doch weder mit Dunkel- noch mit Waldelfen jemals wieder zu tun haben. Zu groß war der Schmerz und zu finster die Erinnerung, wenn sich Gedanken der Vergangenheit in seinen Kopf schlichen.
Er fühlte sich wohl und sicher in den Tiefen der Stillen Ebene, doch oft genug auch allein und verlassen. So war es nicht verwunderlich, dass Kazel sich eines Tages aufmachte, anderen zu begegnen und Arbeit zu finden – ehrliche Arbeit, für die er bezahlt werden würde und sich irgendwo in Frieden niederlassen könnte. Er wunderte sich zwar etwas über seinen Entschluss, denn es bedeutete, dass er Gespräche würde führen und sich so seiner Vergangenheit würde aussetzen müssen, doch irgendwie bereitete ihm der Gedanke, den Rest seines Lebens in Einsamkeit und Zurückgezogenheit zu verbringen, schlaflose Nächte. Und so wanderte Kazel los, den grauen und zerschlissenen Mantel eng um die Schultern geschlungen und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, dass niemand sein vermischtes Erbe an seinem Aussehen erkennen mochte.

Inventar
  • schwarze Tarnkleidung
  • 8 Wurfdolche im Gürtel
  • Kurzschwert
  • 2 Armbrustarmschienen (tötliche Giftbolzen geladen)
  • einige lähmende Giftbolzen
  • einige Bolzen mit Schlafmittel
  • Löwenamulett der Bruderschaft
Einstiegspost
Kazel startete:
Das östliche Drachengebirge --> Die Hauptstadt Pelgar --> Das Stadttor Pelgars --> Vor den Toren Pelgars
Zuletzt geändert von Kazel Tenebrée am Freitag 2. November 2007, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Kazel Tenebrée
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Re: Kazel Tenebrée

Beitrag von Kazel Tenebrée » Donnerstag 16. Juni 2022, 11:03

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Letztes Update: 29.12.23
Äußerlichkeiten
Von Hochelfen hat er eine (magische?) Tätowierung auf der Brust erhalten: ein schwarze Feder. Ob und welche Auswirkungen sie hat, weiß Kazel nicht. Als er sich einmal daran kratzte, hatte er eine Art Traum in Gestalt eines Vogels, der über Celcia flog und in Morgeria landete. Als er erwachte, war er tatsächlich dort.

Neue Fähigkeiten
Dadurch, dass Kazel nun in den Diensten von Gevatter Tod steht, kann er die Zeit manipulieren. Indem er Teile seiner eigenen Lebenszeit opfert, kann er die Zeit verlangsamen und so - hoffentlich im Sinne des Gevatters - handeln. Außerdem ist für ihn der Tod nicht unbedingt das Ende. Wenn Kazel stirbt und in des Gevatters Domäne "reist", schickt dieser ihn durchaus auch wieder ins Leben zurück - vordergründig, damit sein Schützling seine Pflicht erfüllt.
Darüber hinaus ist er in der Lage, die verbleibende Lebenszeit eines Lebewesens als Sand in einem Stundenglas zu sehen.
Er kann die Seelen ver Verstorbenen "ernten", indem er ihre leuchtende Essenz mit einem Dolch (so wie sein Meister, der Tod mit seiner Sense) vom Körper des Verstorbenen trennt. Anschließend kann er jene Seelen nach Kata Mayan überführen.
Diese Fähigkeiten besitzt Kazel nur, solange er einen von Gevatter Tod geschenkten Kuttenumhang überstreift, was ihn sichtbar zum Gesellen des Todes macht. Ansonsten hat er keinen Zugriff auf obig genannte Gaben. Trägt er den Umhang jedoch, welchen er jederzeit aus dem Nichts rufen kaann, so sind ihm Sprünge durch Zeit und Raum ebenfalls möglich. Voraussetzung hier ist, dass er zuvor schon einmal an seinem Zielort gewesen ist. Leider machen ihm diese Sprünge als Lebender zu schaffen, so dass er kaum irgendwo ankommt, ohne dass ihm nicht spei-übel ist.

Beziehungen
  • Janay (Spielerin)
    Kazels große Liebe und von ihm schwanger. Er hat ihr inzwischen sogar einen Antrag gemacht - vielleicht etwas vorschnell, aber er fühlt sich nach wie vor zu ihr hingezogen wie zu keiner anderen. In ihrer Nähe fühlt er sich selbst dann wie in einer Familie, anerkannt und respektiert, selbst wenn die beiden gelegentlich aneinander geraten
  • Der Gevatter Tod
    Kazel ist der Lehrling des Zeitlosen und inzwischen zum Gesellen befördert worden. Der Gevatter hat seiner Seele mehr als nur einmal einen Gefallen gewährt. Warum der Gevatter aber an seinem Schützling hängt, bleibt unergründet.
  • Nar'Zissus de Quis / Zissus
    Der Geliebte von Sademos, Gärtner in dessen Anwesen und ein extravaganter Dunkelelf, der sich gern als Pfau verkleidet. Er weiß vom Ableben seines Herrn, sowie von Kazel und ist bereit, ihn nicht nur als neuen Herrn anzuerkennen, sondern ihn und die neue Herrin Janay ebenfalls zu lieben
  • Kuralla, Firlefitz
    Die Goblin-Oma und ihr Enkel nennen sich Kazels Freunde. Wieviel Wahrheit hinter diesen Worten steckt, kann Kazel nicht sagen. Nach wie vor vermutet er, dass gerade "Omma" ihr eigenes, stinkendes Süppchen kocht und wenn sie es tut, hofft er, nichts davon essen zu müssen!
  • Schlange, Hopp, Nessaja, Kodiak
    Die Liste an Hybriden in Sademos Sklavschaft ist lang. Jene, die Kazel nun befreit hat, ebenso. Aber die Wichtigsten sind hier aufgeführt: Schlange (Schlangenhybrid), Hopp (Hasenhybrid), Nessaja (Schildkröte), Kodiak (Bär)
  • Vranyk und Dry*ol
    Die beiden Dunkelelfen im Dienste Sademos wissen auch von Kazels Geheimnis, ebenso wie die Hybriden. Sie aber wollen in seinem Dienst bleiben, obgleich es Kazel war, der den Herrn auf dem Gewissen hat, der beide Jungen damals von der Straße holte. Darüber gesprochen haben die drei noch nicht
  • Nebhasmhorachd
    Der Dämonenwurm, der zusammen mit Kazel den Körper des Sammlers Sademos geteilt hatte. Der Wurm dient einem höheren Dämon namens Merserin, die 12-fach geflügelte Schlange. Er dient ihm, indem er sich von Sand gewordener Lebenszeit anderer ernährt und eine dämonisch pervertierte Variante davon ausscheidet, während die echte Lebenszeit in einem magischen Kristall gesammelt wird, um seinem Meister Merserin einen Zugang nach Celcia zu gewähren.
Sonstige Angaben
  • Kazels Gesinnung könnte man inzwischen als "Neutral mit einem Hang zum Guten" bezeichnen
  • Angesichts der Zeit, in der er seine Abenteuer schon auf Celcia hat erleben dürfen, hat Kazel seinen Geburtstag seither nicht mehr gefeiert. Er dürfte sein 25. Lebensjahr aber schon erreicht haben.
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