Shanva

Hier findet ihr alle Bewohner, welche der Rasse Dunkelelf angehören
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Shanva
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Abwesend: 30.09.-8.10.2023
Moderator des Spielers: Darna von Eibenau
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Lerium
Beruf: Tränkebrauerin/Heilerin; Jägerin
Fähigkeiten: Heilung/Tränke brauen /Salben mixen: gut
Umgang mit dem Bogen: überdurchschnittlich
Runenmagie: rudimentär; nur Heilung (vorrangig mit Isa, Nauthiz und Sowelo, experimentiert aber auch mit der Anwendung
von Eiwaz bei Infektionen, Kenaz um Verletzten die Angst zu nehmen oder Algiz, um das erneute Aufbrechen
von Wunden zu verhindern.)
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: Knochenbogen und Köcher mit Pfeilen
Jagdmesser zum Häuten und Ausweiden
kleiner Dolch (ca. 20 cm) nur für den Fall der Fälle
Reiserucksack mit Kleidung und Kapuzenumhang
sowie Proviant, einigen Heiltränken und getrockneten Heilkräutern
Trinkschlauch gefüllt mit Wasser
Tierische Begleiter: Keine
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Shanva

Beitrag von Shanva » Dienstag 10. Oktober 2023, 16:10

Shanvas Steckbrief
Name:
Shanva Auris

Rasse:
Dunkelelfe

Alter:
88 Jahre

Geschlecht:
weiblich

Beruf:
Vordergündig Jägerin, besitzt aber noch bessere Fähigkeiten im Brauen von Heiltränken und Herstellen von Salben. Sie geht daher auch zu einem nicht unerheblichen Teil der Heilkunst nach.

Heilung/Tränke brauen /Salben mixen: gut
Umgang mit dem Bogen: überdurchschnittlich
Runenmagie: rudimentär; nur Heilung (vorrangig mit Isa, Nauthiz und Sowelo, experimentiert aber auch mit der Anwendung
von Eiwaz bei Infektionen, Kenaz um Verletzten die Angst zu nehmen oder Algiz, um das erneute Aufbrechen
von Wunden zu verhindern.)


Heimat:
Morgeria

Gesinnung:
Neutral, zu gut tendierend. Sie mag zwar eine Dunkelelfe sein und sich gezwungenermaßen einige wesentliche Züge dieser Rasse, wie eine gewisse Zurschaustellung von Überheblichkeit gegenüber anderen Rassen, Gefühlskälte oder auch Intoleranz, zu eigen gemacht haben, allerdings stellt sie die Lebensweise der Dunkelelfen selbst und ihre Art sich andere Untertan zu machen und ihren vermeintlichen Herrschaftsanspruch durchzusetzen, grundsätzlich in Frage. Insoweit fehlt ihr die den Dunkelelfen generell nachgesagte Brutalität und ihr ausgeprägter Hang zu Mord, Totschlag und Folter.
Shanva ist aus ihrer Überzeugung heraus der Meinung, dass die Dunkelelfen sich mit ihrer brutalen Art auf lange Sicht wohl selbst ausrotten werden. Sie sieht das Überleben ihrer Rasse vielmehr in der friedlichen Koexistenz mit den anderen Völkern.

Magie:
Shanva besitzt rudimentäre Kenntnisse in heilender Runenmagie. Ihr Wissen erlangte sie vor allem von ihrer Ziehmutter Raina, welche selbst nur sehr einfache Kenntnisse in dieser Magieart aufwies.

Sprache:
Als Dunkelelfe natürlich als Muttersprache Lerium sowie die Lingua franca Celcianisch.

Religion/Glaube:
Man sollte meinen, dass sie, wie fast alle Dunkelelfen, sich dem Gott des Todes, Faldor, verschrieben hat. Doch fühlte sie sich zu keiner Zeit diesem wirklich verbunden. Zwar gab sie dies innerhalb der Familie stets vor, doch dies nur, um zu ihren üblichen Repressalien nicht noch weitere erleiden zu müssen. Mit 19 Jahren schwor sie diesem, in ihren Augen falschen Gott, ab und wandte sich seiner weniger dunklen Schwester Manthala zu. Auch wenn sie sich im Weiteren der Profession der Heilung verschrieb, so konnte sie dem Lichtbringer, der wie kein anderer für diese Profession steht, nie wirklich etwas abgewinnen, wohnt ihrem Herzen doch auch ein nicht geringes Maß an Dunkelheit inne

Aussehen:
Shanva ist mit 88 Jahren gerade so erwachsen und soll sich nun in der Welt der Dunkelelfen, sprich im Kriegsdienst, beweisen. Mit einer Größe von 1,68 m und einem Gewicht von 65 kg liegt Shanva unter dem Durchschnitt einer typischen Dunkelelfe. Dies brachte ihr Zeit ihres Lebens nichts als Ärger ein und hätte fast zu ihrem frühen Tod mit 20 Jahren geführt. Sie verdankt es nur ihrem unbändigen Lebenswillen und auch etwas Glück, dass sie bis ins Erwachsenenalter hinein überlebte. Allerdings behielt sie eine gut sichtbare Narbe, die sich quer über ihre Brust zieht von diesem Ereignis, das fast zu ihrem Tode führte zurück.
Aufgrund ihrer unterdurchschnittlichen Größe wirkt Shanva nicht ganz so durchtrainiert wie ihre gleichaltrigen Mitdunkelelfen, gleichwohl weiß sie sich geschmeidig zu bewegen und ihre durchaus vorhandenen Muskeln zielgerichtet einzusetzen. So konnte und kann sie sich zumeist recht gut gegen ihre Konkurrenten durchsetzen. Allerdings versucht sie wo es nur geht, gewaltsamen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen.

Mit ihrer Haut, die einen etwas helleren Braunton als die der üblichen Dunkelelfen aufweist, hebt sie sich nochmals von ihren Mitelfen ab, weswegen es ihr um einiges schwerer fiel, unauffällig zu bleiben. Gelegentlich wurde sie sogar als minderwertiger Mischling bezeichnet, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht. Mit ihren hellbraunen Augen beobachtet sie weitgehend still ihre Umgebung und nimmt dadurch oft mehr wahr als andere, die sich vorrangig auf ihre Kraft verlassen. Einzig ihre weißen, schulterlangen Haare erinnern an das typische Aussehen der Dunkelelfen. Leider ist ihre helle Haarfarbe nicht gerade vorteilhaft, wenn sie zum Beispiel des Nachts auf Pirsch geht, da sie sich in der Dunkelheit sehr stark abheben.

Ist Shanva gerade nicht auf der Jagd oder in einem sonstigen Einsatz, so trägt sie in der Regel bequeme Kleidung (Blusen, Röcke oder Kleider) aus Leinen, meist in kräftigen Blautönen, da dies ihre Lieblingsfarbe ist, aber auch rötliche Farben werden von ihr gern getragen.

Bei der Jagd oder auch auf Reisen trägt sie eher funktionale Kleidung unter ihrem Lederharnisch, und den Arm- und Beinschienen aus Hartleder. Häufig ist dies eine Hose aus weichem Leder sowie ein Leinenhemd und eine Wolljacke. An wärmeren Tagen wird die Jacke jedoch in ihrem Reiserucksack verstaut, in welchem sich auch, außer an Regentagen, ihr blauer Kapuzenumhang befindet. Vervollständigt wird das Ganze von braunen Schaftstiefeln aus Leder mit einer verstärkten Sohle, damit sie auch auf rutschigem Untergrund einen festen Stand hat.

Persönlichkeit:
Wer Sie nicht kennt, der sieht in ihr eine typische Vertreterin der Dunkelelfen. Doch sieht man genauer hin, sofern sie einen denn lässt, erkennt man schnell, dass unter der überheblichen, abweisenden und auch verletzenden Oberfläche eine sensible und zutiefst verletzte Seele schlummert. Ja, Ihre distanzierte, sachlich nüchterne Art, kommt zwar ihrem Beruf als Heilerin entgegen, denn sie wahrt damit ein professionelles Verhältnis zwischen Heiler und Patient. Nichts ist schlimmer als eine zu emotionale Bindung eines Heilers an seine Patienten. Doch ist dieses Auftreten, was sie auch im Alltag zumeist nicht ablegen kann, regelmäßig nicht gerade förderlich, Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen.
Doch gerade Nähe und Anerkennung ist, was Shanva unterschwellig sucht. Es ist die Sehnsucht danach, irgendwo dazuzugehören, als die Person, die sie wirklich ist, ohne sich dafür verbiegen zu müssen.

Wenn es um die Heilkunst oder die Jagd geht, dann weiß Shanva genau was sie kann und gibt sich daher gern der Arroganz der Dunkelelfen hin. Dies äußert sich zumeist in sarkastischen bis zynischen Bemerkungen ihren Mitmenschen gegenüber. Doch hat ihr Sarkasmus und Zynismus noch eine weitere, tiefer gehende Bedeutung, denn auch damit versucht sie ihre Umgebung auf Distanz zu halten. Dieses Verhalten liegt in ihrer tiefsitzenden Angst vor Zurückweisung begründet. Wenn sie ihre Umgebung auf Distanz hält, so kann sie von ihr auch nicht verletzt und zurückgewiesen werden, so zumindest ihre Denkweise.

Dieser innere Konflikt, auf der einen Seite ihre Sehnsucht nach Nähe und Anerkennung ihres wahren Selbst, gleichzeitig aber ihre Angst vor Zurückweisung und daraus folgend die Schaffung von Distanz, macht Shanva zu einer äußerst zwiespältigen Person.

Stärken:
Shanva ist im Grunde eine eher unauffällige Dunkelelfe. Sie zeichnet sich weder durch auffällige Stärken noch durch auffällige Schwächen aus.
Wenn man es so sehen will, dann hat sie aufgrund ihrer Erfahrungen in ihrer Kindheit eine besser ausgebildete Gewandtheit als ihre Artgenossen. Diese Gewandtheit hat sie durch das Training ihres Reaktionsvermögens und ihrer Reflexe im Laufe der Zeit noch verbessert.
Auch kann man ihre antrainierte Maske der Gefühllosigkeit, die sie sich weitgehend durch mentales Training angeeignet hat, als eine Stärke bezeichnen. Sie bietet dadurch nur wenig emotionale Angriffsfläche, da Beleidigungen und dergleichen nach außen hin an ihr abprallen. Ganz im Gegenteil begegnet sie diesen zumeist selbst mit Sarkasmus bis hin zu Zynismus.
Auch wenn es wegen ihrer Distanziertheit unwahrscheinlich scheinen mag, dass sie sich anderen gegenüber öffnen sollte, so ist sie, sollte dieser Fall tatsächlich einmal eintreten, diesen Personen gegenüber sehr loyal eingestellt. Diese Loyalität mag ihr als mögliche Stärke zum Vorteil gereichen, kann jedoch auch als Nachteil gesehen werden, falls sie diese an die falsche Person verschwendet.

Schwächen:
Shanvas wohl größte Schwäche ist ihre Angst vor Zurückweisung und Einsamkeit. Die prägenden Erlebnisse ihrer Kindheit bis hin zur Überstellung in die Arena zu Faldors Höllenspielen durch ihre Eltern, haben ein tiefsitzendes Trauma in Shanva hinterlassen. Zwar versuchte Raina dem auf ihre Art entgegenzuwirken, indem sie Shanva wie ein eigenes Kind annahm, doch schaffte sie es nicht, diese Angst wirkungsvoll zu bekämpfen. Dieses Trauma ist auch der Grund dafür, warum Shanva immer besser sein will als ihre Artgenossen. Sei es bei der Jagd oder dem Bogenschießen, Shanva ist immer bestrebt ihre Mitstreiter auszustechen, nur um nicht als Versager und Nichtsnutz abgestempelt und zurückgewiesen zu werden.
Auch ihre Maske der Überheblichkeit ist Teil dessen, passt sie sich damit weitgehend den üblichen Gepflogenheiten ihrer Rasse an. Alles nur, um nicht aus dem Rahmen zu fallen.

Doch diese Überheblichkeit wird außerhalb Morgerias, wenn sie mit anderen Völkern in Kontakt kommt, in den meisten Fällen ebenfalls zur Schwäche. Ist sie zwischen den Dunkelelfen essentiell, um anerkannt zu werden, steht sie ihr außerhalb Morgerias bei zwischenmenschlichen Interaktionen nur im Wege, da die meisten anderen Völker auf ihre Überheblichkeit oftmals mit Ablehnung, wenn nicht gar offenem Hass reagieren.
Letztendlich erschwert es ihr auch, Freundschaften einzugehen, geschweige denn engere Bindungen.
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass die Überheblichkeit, die sie sich zu ihrem Schutz und gegen ihre Angst vor Zurückweisung und Einsamkeit zugelegt hat, sich am Ende gegen sie wendet und sie, wenn sie nicht aufpasst in die Einsamkeit führen wird.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass eine ihrer Schwächen ihr Hang zu gutem Essen ist. Da Raina eine sehr gute Köchin war, kann man Shanva eine gewisse Genusssucht nicht absprechen. Bei der Aussicht auf ein gutes Mahl könnte sie sogar ihre Prinzipien über Bord werfen und töten. So hat sie auf der Jagd auch immer ein paar Kräuter dabei, um etwaiges Fleisch damit zu würzen. Während andere ihr Fleisch am Lagerfeuer meist nur mit etwas Salz verzehren, müssen bei Shanva immer geschmacksverfeinernde Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Salbei hinzugegeben werden.
Auch ist sie einem guten Tropfen nicht gänzlich abgeneigt, was dazu führt, dass bei übermäßigem Genuss ihre Maske der Distanziertheit eventuell verrutschen könnte. Von daher ist sie zumindest hier bestrebt, dem Alkohol nicht zu sehr zu verfallen.


Lebensgeschichte:

1. Abschnitt: Kindheit bis Eintritt in die Pubertät (bis 20 Jahre)
Shanva kam als drittes Kind einer Familie von Jägern auf die Welt. Schon früh zeigte sich, dass sie, im Gegensatz zu ihrem ältere Bruder, kleiner und schmächtiger war. Grundsätzlich wäre das nicht allzu schlimm gewesen, da im Zuge der Erziehung bei Dunkelelfen auch das körperliche Training und die körperliche Entwicklung im Vordergrund stehen. Allerdings führte dies bei Shanva nicht zu dem von ihren Eltern erhofften Erfolg, da das Mädchen auch in den weiteren Jahren ihrer Entwicklung in diesem Bereich keine wesentlichen Fortschritte erzielte. Dies führte dazu, dass sich ihre Eltern einerseits von ihr abwandten und gleichzeitig ihren Bruder dazu anstachelten, Shanva wann immer er dazu in der Lage war, anzugreifen. Ihr Ziel war es, das Mädchen über diese Herausforderungen körperlich zu stärken.
Aber auch diese Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt. So kam es, dass Shanva regelmäßig von ihrem Bruder gejagt, verprügelt und gedemütigt wurde. Ihre Eltern forcierten dies sogar noch, wollten sie so zumindest ihren Bruder stärken, um so durch sein Verhalten und sein Vorankommen selbst mehr an Ansehen zu gewinnen. Sie wollten wenigstens auf ein Kind mit Stolz blicken können.
Shanva versuchte sich so gut es ging gegen diese Repressalien zur Wehr zu setzen und ja, sie entwickelte dadurch ihre eigenen Talente. Doch letztendlich war es ihr Wille, in dieser unwirtlichen Welt zu überleben, der sie dies alles über sich ergehen ließ. Ohne diesen Willen hätte sie wohl nie bis zu ihrem 20 Lebensjahr, also bis zum Eintritt in die Pubertät durchgehalten.
Am Ende schien es jedoch so, dass all ihr Wille nicht ausreichen würde, denn ihre Eltern kamen zu diesem Zeitpunkt zu dem Schluss, dass sie eine Schande für die Dunkelelfen und insbesondere für ihre Familie sei und ihre weitere Existenz der Familie kein Ansehen bringen würde. Ja, Shanva wusste, dass sie innerhalb der Familie das Leben einer Ausgestoßenen führte, doch wie weit ihre Eltern wirklich gehen würden, konnte sie nicht ahnen. Es kam daher völlig überraschend, als sie am Tag von Faldors Höllenspielen von ihren Eltern den für die Organisation Verantwortlichen Dunkelelfen übergeben wurde. Noch heute klingen ihr die letzten Worte ihres Vaters in den Ohren: „Nehmt dieses Mädchen und lasst sie zu Ehren Faldors beim Arenakampf als Opfer für die wirklich würdigen Vertreter unseres Volkes antreten. Für uns ist sie schon vor Jahren gestorben. Möge sie zumindest am heutigen Tag ehrenvoll von dieser Welt abtreten.“ Dabei wurde sie vom Verantwortlichen für den Arenakampf intensiv, aber auch mit verächtlichem Blick gemustert. Schließlich nickte der alte Dunkelelf und Shanva wurde von zwei Kriegern zur Arena geschleift. Als sie aus dem Raum geführt wurde, warf sie keinen Blick zurück, keine Verabschiedung von ihren Eltern, kein Blick des Bedauerns, denn hier und jetzt endete ihr Leben. Sie wollte nur noch eines, so lang wie möglich in der Arena überleben. Alles andere war ihr in diesem Moment schlichtweg egal. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie noch nicht wissen, dass ihr zwei glückliche Umstände an diesem Tag zu Hilfe kommen würden.

Ein paar Stunden später und diesmal früher als die Jahre zuvor, stand sie mit den anderen Opfern in der Arena ihrem Gegner, einem recht bulligen, muskelbepackten Kerl, gegenüber. Man hatte ihr zwar ein Schwert zur eigenen Verteidigung mitgegeben, aber das würde sie auch nicht retten, denn während ihr Gegner dies mit der Sicherheit eines langjährigen Trainings handhabte, musste Shanva sich eher vorsehen, sich nicht selbst damit zu verletzen.

Währenddessen auf den hinteren Rängen der Zuschauertribune:

Es war nicht das Vergnügen an den Höllenspielen, das Raina alljährlich in die Arena brachte. Nein, während sich alle anderen an dem Spektakel des mehr oder weniger Abschlachtens der ausersehenen Opfer ergötzten, hoffte Raine Jahr um Jahr wenigstens eine dieser bedauernswerten Dunkelelfen am Ende vor dem Tod bewahren zu können. Für sie war der Tod eines jeden Opfers verschwendetes Potenzial, ein unnützer Tod. Und so wie sie jedes Jahr hierherkam, machte sie sich wie jedes Jahr erneut wenig Hoffnung, diesmal noch rechtzeitig zu den Opfern, die man am Ende meist in der Arena den Aasfressern überließ, zu gelangen. Bisher waren sie alle entweder schon tot oder dem Tode bereits so nahe, dass sie sie nicht mehr retten konnte.
Auch diese Spiele liefen nicht anders ab als die Jahre zuvor. Die auserkorenen Opfer hatten keine Chance gegen ihre trainierten Gegner. Am liebsten hätte Raina den Blick abgewandt, doch dann fiel ihr unter den Opfern eine Dunkelelfe auf, die sich mit eisernem Willen ihrem Schicksal entgegenzustemmen schien. Und während die anderen um sie herum nach und nach niedergestreckt wurden, gelang es ihr mit Wendigkeit, Gewandtheit und auch Finesse, den Angriffen ihres Gegners immer wieder auszuweichen und zu entkommen. Am Ende siegte aber die bessere Ausbildung und Kondition ihres Gegners. In einem Moment der Schwäche schlug er ihr das Schwert aus der Hand so dass sie zurücktaumelte und er ihr mit einem kräftigen Streich die Klinge quer über die Brust von der linken Schulter zur rechten Hüfte zog. So schwer getroffen, brach sie schließlich zusammen und blieb leblos im Dreck liegen. In diesem Moment kam ihr das Schicksal zum ersten Mal zu Hilfe, denn in seiner Arroganz schenkte ihr Gegner ihr keine weitere Beachtung und wandte sich von ihr ab. Da sie seiner Meinung nach sowieso verrecken würde, verschwendete er keinen weiteren Gedanken an sie.
Doch nicht genug, half ihr das Schicksal ein zweites Mal, denn da sie länger durchgehalten hatte als von den Organisatoren des Kampfes gedacht, strömten nun alle Zuschauer und Kämpfer in Eile zum Goblinballfeld. Denn ausgerechnet in diesem Jahr kam es zu einem der spannendsten Endspiele seit Jahren und die meisten Dunkelelfen hatten nicht gerade kleine Wetten auf den Sieger abgeschlossen.

Nachdem die letzten Zuschauer eilig die Arena verlassen hatten, eilte Raina so schnell sie konnte auf das Kampffeld und zielgerichtet zu dem Mädchen, dass bis zum Schluss durchgehalten hatte. Wenn noch eines der Opfer eine Chance auf Rettung hatte, dann dieses Mädchen. Zum ersten Mal überhaupt war sich Raina sicher, wenigstens einem der Opfer noch helfen zu können. Bei dem Mädchen angekommen erkannte sie zuerst, dass ihre Wunde zwar schwer, aber nicht tödlich war. Doch noch viel wichtiger, sie kämpfte, sie kämpfte, um bei Bewusstsein zu bleiben, kämpfte um jeden Atemzug und jeden Herzschlag. Raina musste schnell handeln. Die Wunde selbst war zu großflächig, um sie auf die schnelle vollständig zu verschließen. In aller Eile legte sie dem Mädchen einen notdürftigen Verband an. Noch während sie damit beschäftigt war, vernahm sie ein gehauchtes „War ich endlich gut genug? Habe ich ehrenvoll gekämpft? Bin ich jetzt würdig?“
Was sollte Raina sagen? Anscheinend dachte das Kind, seine Eltern wären gekommen, um sie ein letztes Mal zu sehen. Also entschied sie sich der Kleinen etwas tröstliches zu sagen. „Ja, du hast ehrenvoll gekämpft. Fast so gut wie dein Gegner. Du kannst stolz auf dich sein.“
Mit einem glücklichen Lächeln flüsterte Shanva kaum noch verständlich „Dann … dann kann ich endlich....“
„Oh nein, das wirst du nicht!“, rief Raina nun aufgebracht und ihre Hand landete mit einem lauten Klatschen in Shanvas Gesicht. „Du wirst gefälligst bei mir bleiben! Untersteh dich hier unter meinen Händen wegzusterben! Noch ist deine Zeit nicht gekommen, noch hast du eine Aufgabe zu erfüllen!“
Kurz klärten sich Shanvas Sinne. „Aufgabe? Was für eine Aufgabe?“, entkam es ihr unter schmerzvollem Stöhnen.
„Das ist jetzt egal.“, wimmelte Raina die Frage, auf die sie selbst keine Antwort wusste, ab. „Wichtig ist nur, dass du jetzt weiter kämpfst.“ Noch während sie dies sagte, schnitt sich Raina mit einem kleinen Messer in den Finger und zeichnete mit ihrem Blut eine Rune auf Shanvas rechte Schulter und aktivierte sie mit ein klein wenig Magie. Fast sofort wurde Shanvas Atem und Herzschlag ruhiger und regelmäßiger. Auch die Blutung der Wunde ließ nach, hörte aber nicht vollends auf. Es reichte jedoch, um Shanva aus der Arena zu schaffen und zu Rainas Häuschen am Rande Morgerias zu bringen.

Das Schicksal hatte entschieden, dass Shanva, obwohl sie mit ihrem Leben schon abgeschlossen hatte, dieses doch noch weiter fortführen sollte.

2. Abschnitt: Frühe Jugend und Ausbildung zur Heilerin und Jägerin (20 bis 80 Jahre)
Drei Tage lang blieb Shanva ohne Bewusstsein, während Raina unermüdlich ihre Wunde versorgte und mittels ihrer Runenmagie die Lebensfunktionen aufrecht erhielt. Dann endlich, am vierten Tag nach Faldors Höllenspielen, erlangte sie das Bewusstsein zurück.
Im ersten Moment war sie noch reichlich verwirrt und so gut wie nicht ansprechbar. Raina, die wie meistens in den letzten Tagen, an ihrem Lager saß und sie versorgte, ließ ihr die Zeit, um in die Welt zurückzufinden. Doch schließlich zog Shanva zischend die Luft ein und fasste sich an die Brust, wo sie der heftige Schmerz an die letzten Ereignisse erinnerte.
Sie öffnete den Mund und wollte fragen wo sie sei und was passiert wäre und vor allem wer die Frau war, die an ihrem Lager saß, doch ließ sich nur ein heißeres Krächzen vernehmen.
“Hier, trink.“, worauf ein Becher mit Wasser in Shanvas Gesichtsfeld auftauchte. Mit zittriger Hand nahm sie den Becher und wollte schon gierig schlucken, als sie mit festem Griff davon abgehalten wurde. “Nicht so gierig. Nur kleine Schlucke. Dein Körper muss sich erst wieder daran gewöhnen. Wenn du zu schnell trinkst, kann es passieren, dass du es nicht bei dir behältst.“ Shanva nickte, zum Zeichen, dass sie verstanden hatte, worauf Raina ihre Hand losließ. Vorsichtig leerte sie den Becher in kleinen Schlucken und reichte den leeren Becher an Raina zurück.
“Besser?“ Erneut ein Nicken und der Versuch einer Antwort. “Ja, viel besser.“, bedankte sie sich mit noch immer kratziger Stimme.
Ächzend versuchte sie sich aufzurichten, wurde aber sofort wieder auf das Lager zurückgedrückt.
“Langsam, du bist noch zu geschwächt. Gib dir noch etwas Zeit, bevor du versuchst wieder auf die Beine zu kommen.“ Sich in ihr Schicksal ergebend wollte Shanva zumindest ein paar Fragen beantwortet haben. Den Blick auf Raina gerichtet, fragte sie:
“Könnt ihr mir wenigstens verraten wer ihr seid und wo ich bin? Und vor allem, was nach dem Arenakampf passiert ist. Ich kann mich nicht wirklich... Es ist alles mehr wie ein Traum und... He, wartet, ihr habt mich geschlagen!“
“Ja.“, meinte Raina nun schmunzelnd. “Und das war verdammt nötig. Du wolltest bereits aufgeben und das konnte ich einfach nicht zulassen. Also musste ich dich irgendwie bei Bewusstsein halten. Ich bin übrigens Raina, Raina Auris und ich bin eine Heilerin. Und was deine andere Frage angeht, du bist hier in meinem bescheidenen Heim. Und wie ist dein Name Mädchen?“
“Shanva, nur Shanva.“
“Also gut Shanva, dann will ich dich mal über die Geschehnisse aufklären.“

Im weiteren erklärte Raina ihr, was sich in der Arena zugetragen hatte und dass sie für ihre Familie nun als tot gelten würde. Im selben Atemzug bot sie Shanva an, nun bei ihr bleiben zu können. Das Mädchen musste nicht lange überlegen. Da sie sowieso als tot galt, sie demnach faktisch nicht mehr existierte, beschloss sie bei Raine zu bleiben und auch deren Namen anzunehmen. Ab diesem Zeitpunkt war die alte Shanva tot und Shanva Auris geboren.
In den folgenden 20 Jahren begleitete Shanva ihre nunmehrige Ziehmutter bei allem was sie tat. Sei es beim Sammeln von Kräutern oder wenn sie zu einem Patienten oder einem Verwundeten gerufen wurde. Auch ging sie Raina beim Brauen und Herstellen von Salben mehr und mehr zur Hand. Schließlich wurde sie dabei so gut, dass Raina sie oftmals allein zu Patienten gehen ließ und ihr auch das Brauen von Tränken weitgehend selbst überließ. 20 Jahre Ausbildung hatten aus Shanva eine ebenso gute Heilerin und Tränkebrauerin, wie Raina selbst eine war, gemacht.

So sehr ihr Raina bei ihrer Ausbildung half, so wenig konnte sie Shanva bei einer anderen Sache, ihrem Kindheitstrauma und der damit einhergehenden Angst vor Zurückweisung und Verlust, helfen. Zwar schaffte sie es, ihr die Grundlagen der Meditation und des Geistestrainings zu vermitteln, so dass Shanva hierüber lernte, ihre Gefühle in sich zu verschließen, doch schaffte sie es nicht, sie von ihrem tief sitzenden Trauma zu befreien.
Der Gedanke, Shanvas Geist über Meditation zu beruhigen, so dass sie darüber die Kontrolle über ihre Gefühle gewann, kam Raina, als Shanva eines Tages, so etwa um ihr vierzigstes Jahr, aufgebracht von einem Patienten zurückkam. Zuerst wollte sie nicht darüber reden, auch wenn ihr ins Gesicht geschrieben stand, dass sie durch irgendetwas emotional aufgewühlt war.
Erst nach mehrfacher Aufforderung und einigem guten Zureden rückte Shanva damit heraus, dass sie auf dem Heimweg von ein paar Kerlen angemacht, beleidigt und herumgeschubst wurde. Zwar hatte sie sich so gut sie konnte dagegen aufgelehnt, aber das hatte die Typen nur noch mehr angestachelt, so dass sie mit Glück nur mit ein paar blauen Flecken davonkam.

Am Abend dann zeigte ihr Raine zum ersten Mal ihre Meditationstechniken und erklärte ihr, wie sie, mit viel Übung, damit Herr über ihre Gefühle werden konnte. Gleichfalls begann sie damit, Shanva eine gewisse verbale Schlagfertigkeit beizubringen. Sie sagte dazu nur: “Zeig deinen Gegnern mit Worten, dass du ihnen geistig überlegen bist. Nichts trifft schwerer als Worte. Mit Worten kannst du größere Wunden zufügen als mit Waffen.“
So trainierte Shanva jeden Abend und jeden Morgen ihre Meditationstechniken. Mit der Zeit verschloss sie so ihre Gefühle hinter einem Panzer und einer Maske aus gespielter Überheblichkeit, welche sie nach einiger Zeit auch mit Worten trefflich auszudrücken vermochte.
Neben der Kontrolle ihrer Gefühle hatte das Meditationstraining noch einen weiteren Effekt. Da sie über die Meditation tief in sich selbst versank, entdeckte sie eines Tages, als sie dabei war ihre geistigen Mauern zu stärken, dass da noch etwas in ihr schlummerte, das sie zuerst nicht richtig fassen konnte. Eine Energie, die in ihr ruhte und anders war, als ihre eigene Lebensenergie. Als sie Raina davon berichtete, meinte diese, dass sie anscheinend Magie in sich tragen würde, diese jedoch ruhte und keiner bestimmten Magieart zugeordnet werden könnte. Letztendlich entschieden sie, dass Raine versuchen würde Shanva die heilende Runenmagie beizubringen. So brachte Raina ihrer Ziehtochter in der nächsten Zeit alles über die heilende Runenmagie bei, dass sie selbst wusste. Die Anwendung der Runenmagie konzentrierte sich in erster Linie auf wenige Runen wie Isa, Nauthiz oder auch Sowelo, um die Chancen auf Heilungserfolg zu verbessern. Allerdings meinte Shanva, dass auch andere Runen hilfreich sein könnten, konnte diese jedoch nie richtig Anwenden, da auch Raina hier nur wenig Anwendungskenntnisse hatte. Sie konnte Shanva hier nur empfehlen, sich im Laufe der Zeit selbst entsprechende Kenntnisse beizubringen oder bei anderen Runenmagiern zu lernen. Am Ende tätowierte Raina bei einer kleinen Initiationsfeier Shanva die Initiationsrune unter ihr linkes Schulterblatt, denn Shanva wollte, dass man es nicht sofort sehen konnte.

Doch war dies alles in Shanvas Augen nicht genug. Sie wollte mehr, wollte ihren Platz in der Gesellschaft der Dunkelelfen finden, wollte ihre Eltern Lügen strafen und zeigen, dass sie doch etwas Wert war. Stillschweigend kamen beide überein, dass Shanva neben der Tränkebrauerei, Kräuterkunde und ihrer Heilerfähigkeit eine für Dunkelelfen zumindest einigermaßen ehrbare Tätigkeit erlernen und ausüben sollte. Nach Abwägung aller Vorzüge und Nachteile Shanvas in Bezug auf die kriegerische Ausrichtung der Dunkelelfen einigten sie sich auf das Bogenschießen und die Jagd. Zum einen, weil es dabei weniger um reine Körperkraft ging und zum anderen, da sie durch ihre Meditationsübungen ihre Gedanken auf eine Sache, auf ein Ziel fokussieren konnte, was beim Bogenschießen besonders wichtig war.

Die folgenden 20 Jahre bis zu ihrem sechzigsten Lebensjahr waren mit der Ausbildung, dem Training und der Verfeinerung der Fähigkeiten im Bogenschießen, sowie dem Erlernen der wichtigsten Dinge bei der Jagd auf Wild, wie etwa Spuren lesen, ausgefüllt. Für die nächsten 20 Jahre sollte sie kaum mehr Zeit für ihre Ziehmutter haben, da sie mit ihrer Ausbildungsgruppe täglich durch die Gegend streifte, immer auf der Suche nach Wild zur Versorgung der Bevölkerung Morgerias oder auch der nach Morgeria zurückkehrenden Kriegstruppen. Zwar begleitete Shanva ihre Ziehmutter weiterhin so gut es ging bei ihren Tätigkeiten, doch war sie die meiste Zeit im Ausbildungslager oder mit der Ausbildungsgruppe unterwegs. Am Ende der Ausbildung zum Jäger wurde sie als vollwertiges Mitglied einer Jagdgruppe zugeteilt.

3. Abschnitt: Fertigung ihres eigenen Bogens und Eintritt in den Kriegsdienst (80 bis 88 Jahre)
Bei ihrer Jagdgruppe erlangte Shanva mit der Zeit den Ruf einer der erfolgreichsten Jägerinnen. Vor allem wegen ihre ruhigen Hand und daraus resultierend ihrer hohen Treffsicherheit wurde sie von ihren Mitstreitern in der Jagdgruppe einerseits geachtet und das trotz ihrer kleinen Statur. Andererseits entfachte es aber auch einen gewissen Neid, weswegen sie nicht weniger geschmäht, als ebenso geachtet wurde. Da sie sich inzwischen durch ihre Meditationsübungen eine gewisse Resistenz gegen Schmähungen aller Art zugelegt hatte, zeigt sie den Neidern lediglich die kalte Schulter. Sollten sie doch reden, ihr war es egal, denn sie wusste was sie konnte.

Aufgrund ihrer Distanz zu anderen Personen kam es dazu, dass sie weitgehend allein auf die Jagd ging, was anfangs die weiteren Mitglieder ihrer Jagdgruppe nicht allzu sehr störte. Dies sollte sich allerdings im Laufe der Zeit ändern. Denn nach einiger Zeit, so etwa ein Jahr nachdem Shanva der Jagdgruppe zugeteilt wurde, kam es aufgrund der mit der Zeit entstehenden Gruppendynamik in einer der Dreiergruppen zu Reibereien. Einer der Dunkelelfen dieser Gruppe, Derion Vanlin, war ein eher ruhiger und in sich gekehrter Zeitgenosse, was irgendwann dazu führte, dass ihn die beiden anderen seiner Gruppe mehr oder weniger so sehr reizten, bis er aus der Haut fuhr, was dann meist in einer handfesten Prügelei endete. Denn einmal in Rage konnte Derion nur schwer gebremst werden. Letztendlich waren es dann Shanva und eine weitere Elfe, Berdine Delania, die es schafften, ihn wieder zu beruhigen. Das gerade diese beiden einen beruhigenden Einfluss auf Derion hatten lag wohl daran, dass Shanva mit ihrer Art Derion nicht unähnlich war. Bei Berdine war es etwas anders. Sie kam aus einem angesehenen, reichen Elternhaus, war aber ein wenig aus der Art geschlagen. Ähnlich wie Shanva, hegte sie eine gewisse Abneigung gegen die Gewalttätigkeit der Dunkelelfen, konnte sich aber, da sie entsprechend ausgebildet war, besser behaupten. Dass sie bei der Jagdgruppe war lag daher nur daran, dass sie es so wollte und weil sie ein für Dunkelelfen untypisches sonniges Gemüt hatte. War Shanva abweisend und sarkastisch, so war Berdine neugierig und zu Scherzen aufgelegt. Und gerade Berdines Neugier führte dazu, dass sie sich Shanva als Objekt der Begierde auserkor. Shanvas Distanziertheit reizte Berdine und führte dazu, dass sie immer mehr deren Nähe suchte, da sie unbedingt die Person hinter der rauen Schale ergründen wollte.

Mit der Zeit bildeten diese drei so unterschiedlichen und doch auch ähnlichen Charaktere eine eigene Jagdgruppe, die trotz mancher Reibereien, vor allem zwischen Shanva und Berdine, eine lockere Freundschaft, wobei Derion den ausgleichenden Ruhepol zwischen Shanva und Berdine verband.
Aber auch in ihren Fähigkeiten ergänzten sich die drei recht gut. War Derion der beste in der Gruppe im Spurenlesen und Aufspüren des Wildes, war Shanva beim Erlegen aus der Distanz sehr gut, was neben ihrer Fähigkeit im Umgang mit dem Bogen auch der Tatsache geschuldet war, dass ihr die Geduld fehlte, um sich an ihre Beute nah genug heranzuschleichen, um diese auch aus näherer Distanz zu erlegen. Glücklicherweise zeichnete sich Berdine hierin aus, so dass es ihre Aufgabe war, das Wild, das nicht aus der Distanz erlegt werden konnte, zu erlegen. Zwar nutzte sie dafür auch ihren Bogen, konnte aber ebenso gut mit ihrem Kurzspeer umgehen. Gerade die Kombination ihrer Fähigkeiten machte die Gruppe zu dem was sie war, einer Einheit.

Während dieser Zeit beschloss Shanva, sich einen speziellen, nur auf sie selbst abgestimmten Bogen anfertigen zu lassen. Dieser sollte zwar leicht handhabbar sein, aber trotzdem eine hohe Spannung aufbauen können. Auch sollte er sich im Aussehen gegenüber anderen Bögen abheben und bei anderen abschreckend wirken. Zu diesem Zweck sammelte sie von den erlegten Tieren die stärksten Rückenwirbel, die das Gerüst des Bogens bilden sollten. Als sie ihrer Meinung nach genügend Grundmaterial gesammelt hatte, suchte sie einen Bogenbauer in Morgeria auf und gab den Bogen in Auftrag.
Als Grundgerüst sollten die durch Metallstreben verbundenen Tierwirbel dienen. Dieses Gerüst sollte dann zur besseren Stabilität sowie zum Schutz des Arms, mit dem der Bogen gehalten wird, mit einem Metallgerüst ummantelt werden, dessen Mitte mit einem speziellem Handschutz mit Zielvorrichtung versehen war. Um den Bogen speziell auf sie zuschneiden zu können, wurde zum einen die Armlänge ihres linken Arms, welcher den Bogen halten sollte, vermessen. Zudem musste Shanva durch verschiedene Übungen eine verwendbare Kraftprobe des Zugarms leisten. Dies war notwendig, um die Steifheit des Bogens und die Belastbarkeit der Bogensehne auszutarieren. Etwa vier Wochen später holte sie den fertigen Bogen ab und testete ihn auf dem Testplatz hinter der Werkstatt. Der Bogen war zwar etwas schwerer als ein normaler Bogen, dafür aber weniger flexibel beim Spannen, wodurch mehr Zugkraft auf die Bogensehne gelegt werden konnte, was letztendlich dem Pfeil aufgrund der höheren Spannkraft eine etwas höhere Anfangsgeschwindigkeit und damit eine größere Reichweite und Flugstabilität als bei einem normalen Bogen verlieh. So konnte Shanva nun Ziele, deren Entfernung so groß war, dass bei einem normaler Bogen diese nur über eine ballistische Flugbahn getroffen werden konnten, noch direkt anvisieren.
Mit ihrem neuen Bogen und der damit verbundenen noch besseren Trefferquote veränderte sich auch die Dynamik in der gesamten Jagdgruppe, was darin gipfelte, dass Shanva mehr und mehr von den anderen geschnitten wurde. Dies führte dazu, dass sich ihre kleine Gemeinschaft ebenfalls von den anderen zurückzog und noch verschworener wurde.

Mit Kriegsbeginn wurde die Jagdgruppe dem Heer zugeteilt, das die Stadt Andunie angreifen und einnehmen sollte. Im Zuge der Kriegshandlungen wurde Shanva, wenn auch nur am Rande, Zeuge der Gräuel, die die Dunkelelfen nach dem Fall der Stadt an der dortigen Bevölkerung begingen.
Dies war endgültig der Auslöser dafür, dass sie sich von ihrer Rasse abnabelte. Ja, sie blieb weiterhin ihrer Jagdgruppe treu, vor allem, weil sie begann, sich mittlerweile in Berdines und Derions, aber hauptsächlich in Berdines Gegenwart, ein wenig zu öffnen, aber in ihrem Inneren vollzog sich der endgültige Wandel, wuchs die Überzeugung, dass ihr Volk den falschen Weg beschritt, der in ferner Zukunft zu ihrer eigenen Auslöschung führen würde. Und zwar dann, wenn sich alle anderen Völker Celcias gegen die Dunkelelfen wenden würden. Noch war dies nicht der Fall, noch gab es genug Städte und Reiche, die mit den Dunkelelfen paktierten. Doch es war ihre feste Überzeugung, dass sich dies eines Tages ändern würde.

Inventar:
  • Knochenbogen und Köcher mit Pfeilen
  • Jagdmesser zum Häuten und Ausweiden
  • kleiner Dolch (ca. 20 cm) nur für den Fall der Fälle
  • Reiserucksack mit Kleidung und Kapuzenumhang
    sowie Proviant, einigen Heiltränken und getrockneten Heilkräutern
  • Trinkschlauch gefüllt mit Wasser
Tierische Begleiter:
Keine

Einstiegspost: Das Grasland ---> Einstiegspost

Namen der Eltern etc:

Shanvas Mutter: Shylora Zamdroth, geborene Goloardo
Vater: Droghtan Zamdroth
Bruder: Onaryn

Arenagegner: "Kave, der Brecher"
Handwerker Bognerei: Meister Kohsed aus der Werkstatt "Blutspitze"
Truppführer der 10er Jagdgruppe: Ezure Adenth
Shanvas Jagdgefährten: Derion Vanlin https://image.lexica.art/full_jpg/a54b6 ... 2f6dce3604 und
Berdine Delania https://image.lexica.art/full_jpg/a7572 ... 88323df7e5
Zuletzt geändert von Shanva am Donnerstag 12. Oktober 2023, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.

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