Rein ins Getümmel!

Einen wahrhaftig großen Hafen besitzt die Handelstadt. Viele Schiffe legen hier an, sowohl Handelschiffe fremder Länder und Kriegsschiffe der Stadt finden hier einen Platz.
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Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Freitag 2. Februar 2024, 13:45

Rhuna kommt von: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Sobald Rhuna mit Yedan das Bürgerhaus verlassen hatte, kehrten auch wieder die Geräusche der Stadt zurück. Zwar war es in dieser Gasse immer noch verhältnismäßig ruhig, aber man hörte dennoch hier und dort Händler, die ihre Waren anboten, Kinderlachen und Weinen, Rufe und Gegröle. Die Stimmung wirkte ausgelassen und allmählich ging es auch auf Feierabend zu, sodass sich die Männer und Frauen aus Santros, auf das Fest vorbereiteten. Yedan ergriff ganz von selbst die Hand seiner Elfe und schritt neben ihr im gemächlichen Tempo her. Eilig hatten sie es nicht, auch wenn die Neugierde sie eventuell trieb. Edmund hatte ihnen den Weg zur Seemannsschule erklärt und ihnen gesagt, dass sie sie gar nicht verfehlen könnten. Sie lag im Hafen der Stadt, direkt auf einer steinernen Insel im Bett. Erreichbar durch eine Kaimauer, die bei schlechtem Wetter durchaus mal überspült werden konnte. Doch heute war das Wetter gut und die Chancen, dass sie die Schule nicht betreten konnten, standen eher schlecht. Allerdings war der Weg dorthin gar nicht so einfach, denn sobald sie die hinteren Gassen passiert hatten, tummelten sich wieder allerhand unterschiedliche Menschen und Ethnien. Es war ein reges Gedränge, aber wenn sie etwas erreichen wollten, mussten sie nun dadurch. Yedan’s Hand griff stärker nach ihrer und erneut richtete sich sein Blick unruhig auf all die Fremden. „Wie behält man hier nur den Überblick…“, murmelte er zähneknirschend und versuchte einen Fokus zu finden. Immer mal wieder wurden sie angerempelt oder mussten stehenbleiben, damit sie nicht mit dem Strom der Feierlaunigen mitgerissen wurden. Den Hafen zu finden, würde sie keine Mühe kosten, soviel stand fest. Aber ob sie bis zur Schule durchkamen? Und das rechtzeitig, bis die Kadetten gehen durften?
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Samstag 3. Februar 2024, 15:01

„Pharus? Etwa Pharus Tamakiel?“ Der Blick der Elfe weitete sich minimal hoffnungsvoll, als Arrond den vollen Namen ihres verstorbenen Freundes aussprach. Ihr Herz machte einen kleinen Satz, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr Gastgeber ihn wirklich kannte. Doch glücklicherweise schien ihre Vermutung da falsch gelegen zu haben.
„Genau Tamakiel!“, beeilte sie sich zu bestätigen und konnte nicht anders als zu Lächeln. Sie war einen Schritt weiter Pharus letzter Bitte nachzukommen
„Ich habe mich schon gefragt, was aus dem alten Haudegen geworden ist. Sein Schiff hat schon lange nicht mehr hier angelegt…“, murmelte Arrond, während es für Rhuna so aussah, als würde er ein paar Gedanken oder Erinnerungen nachhängen. Ihr Lächeln wurde bei der Erwähnung etwas schmaler und nahm einen traurigen Ausdruck an. Ob sie nicht nur miteinander bekannt, sondern auch befreundet waren? Pharus Schiff konnte nicht mehr im Hafen anlegen, denn nach seinen Erzählungen hatte es die See für immer verschluckt – wie den Großteil seiner Besatzung. Und auch Pharus selbst… er würde nie wieder heimkehren, obwohl die Elfe wusste, dass er sich dies mehr als alles andere gewünscht hatte.
„Sein Sohn dürfte jetzt… wie alt sein? 18? 19?“, fragte Arrond dann und Rhuna wusste nicht genau, ob er ihrem Ausdruck hatte entnehmen können, dass dem Santroner etwas widerfahren war. „Ich denke schon. Pharus selbst er, nun er war sich selbst nicht ganz sicher, als er mir von ihm erzählte!“, gab sie mit einem nostalgischen Schmunzeln zu, denn er hatte stets mit lockeren Sprüchen argumentiert, dass ein Alter oder ein Geburtstag nichts zu bedeuten hatte. Pharus war ein Abenteurer gewesen, der seinen Lebensweg jedes Mal wieder so gewählt hätte. Doch am Schluss hatte er zugegeben es zu bereuen, nicht die ein oder andere Chance genutzt zu haben, um etwas mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Obwohl seine Familie hauptsächlich aus dem zurückgelassenen Sohn und … war es eine entfernte Cousine der Mutter, bestanden hatte.
„Wie die Zeit doch vergeht…“, sinnierte Arrond und Rhuna konnte auf diese Worte nur bestätigend nicken. Obwohl tatsächlich noch gar nicht so viel Zeit vergangen war, fühlte sich ihre Abreise aus Shyána Nelle bereits sehr weit entfernt an. Zwischenzeitlich hatte sie befürchtet ihr Versprechen nicht einhalten zu können, doch nun stand sie hier und erhielt einen ersten Hinweis auf den Aufenthaltsort von Bjorg, an den sie den Brief von Pharus übergeben wollte, den sie noch immer wohlgehütet in ihrer Tasche mit sich trug.
„Nun, ich bin mir nicht gänzlich sicher, was sein Sohn derzeit treibt. Ich hörte, er war versucht, in die Stadtwache zu kommen, dann war er wohl kurz in der Schattenakademie und… hm… jetzt ist er, soweit ich gehört habe, an der Seemannsschule…“, erzählte ihr Gastgeber und Rhuna sog jedes seiner Worte in sich auf. Es war ihr anzusehen, wie wichtig es ihr war, Bjorg zu finden.
„Na das ist doch ein Anhaltspunkt!“, rief Yedan freudig aus, als er sich zu ihr vorbeugte und erhielt einen glücklichen Blick seitens seiner Gefährtin. „Kann man dort einfach vorsprechen?“, fragte Yedan dann weiter und bewies sich dadurch als wirklich hilfreich. Vermutlich hätte Rhuna sich erst Sorgen um den Einlass gemacht, wäre sie am Tor angewiesen worden.
„Nicht wirklich. Streng militant, wenn ihr versteht. Aber das soll nicht eure Sorge sein.“ Als sich Arrond erhob sah Rhuna ihn fragend nach, ehe auch sie sich erhob und ein paar Schritte auf ihn zumachte. Sie beobachtete, wie der Mann an den Sekretär in einer Ecke des Raumes ging und ein kurzes Schriftstück aufsetzte. Sie behielt genügend Abstand, dass sie unmöglich sehen könnte, was er schrieb, doch ließen seine Worte erahnen, dass er ihnen weiterhalf.
Rhuna warf kurz Arrun und Neri einen Blick zu. Beide konnten der Jüngeren vermutlich eine gewisse Aufregung ansehen, doch war sie wohl verzeihlich, da sie ihrem Ziel einen Schritt nähergekommen war. Tatsächlich hatte es sie die ganze Zeit belastet nicht zu wissen wann, oder ob sie Bjorg überhaupt finden könnte. Und dieser Druck schien nun ein wenig von ihrem Herzen abzulassen.
Als Arrond fertig war, kehrte er zu ihnen zurück und überreichte Rhuna das Schriftstück, das sie dankbar entgegennahm, dennoch einen Moment fragend betrachtete.
„Gebt das Kommandantin Targin. Sie wird euch zu Bjorg Tamakiel führen.“, versicherte er ihr lächelnd und erhielt von der Elfe ein glückliches Strahlen. Tatsächlich musste sich Rhuna kurz zurücknehmen, denn sie war schon drauf und dran gewesen, ihrem Gastgeber, um den Hals zu fallen.
„Danke! Ich danke euch vielmals! Ihr wisst gar nicht, wie wichtig mir das ist!“, gestand sie und sah noch einmal auf das Schriftstück über das sie achtsam strich.
„Da wir heute den Nationalfeiertag begehen, wird die Schule auch ihre Übungen gewiss frühzeitiger beenden. Solltet ihr sofort aufbrechen wollen, dann habt ihr noch eine Stunde, bis die Kadetten wohl Freigang haben und sich durch die Stadt bewegen. Geht ruhig. Ihr habt hier eine Unterkunft und könnt jederzeit zurückkehren. Edmund wird euch zu eurem Zimmer führen, sofern ihr wollt.“, erklärte ihnen Arrond noch, was wieder sehr hilfreich war. Später würde sie sich noch einmal aufrichtig bei ihm bedanken, doch nun spürte sie, dass sie wirklich den ersten Versuch starten wollte, Bjorg zu finden. Vielleicht könnte sie sich danach oder die Tage noch ein wenig mit ihm über Pharus unterhalten – zumindest soweit Arrond es selbst wollte oder in wie weit er mit ihm bekannt gewesen war.
„Wollen wir los?“, fragte Yedan nun an sie gewandt und hielt ihr lächelnd die Hand hin.
„Wir wollten ohnehin zum Hafen, das können wir miteinander verbinden!“
Rhuna ergriff nickend seine Hand, ehe sie sich noch mal zu ihren anderen Freunden und ihrem Gastgeber umsah.
„Wie sehen uns später!“, verabschiedete sie sich und verließ dann zusammen mit ihrem Sarier den Raum und ein paar Momente später das Haus.

Zurück in den Gassen liefen die beiden direkt in Richtung Hafen. Der Geräuschpegel stieg wieder an und je näher sie den Einkaufsstraßen kamen, je voller wurde es wieder. Die Stimmung war ausgelassen und lud eigentlich ein, sich in Ruhe umzusehen und sich einfach mitreißen zu lassen, doch weder sie, noch Yedan schienen gerade daran zu denken. Ihr Weg lag klar und deutlich vor ihnen – zumindest, wenn man sich die Massen wegdachte.
Rhuna sah sich um, bis sie spürte, dass Yedan wieder ihre Hand nahm. Sie verschränkte ihre Finger mit den seinen und schenkte ihm ein Lächeln. Wieder half er ihr, ohne an sich zu denken. Und wieder Mal zeigte er dadurch, wie stark und flexibel er eigentlich war. Er fesselte sich nicht selbst durch das Unbekannte und Zögern, sondern trat hinaus und versuchte das Beste daraus zu machen.
Dennoch war das gar nicht so einfach – weder für ihn, noch für sie. Auch wenn sie sich nicht abhetzen mussten, war es nicht ganz einfach sich durch die Menge zu bewegen und sich gleichzeitig zu orientieren. Immer wieder wurden sie angerempelt oder in ihrem Weg behindert, so dass sie kleinere Umwege oder Bögen ziehen mussten. Yedans Griff um ihre Hand wurde stärker und seine braunen Augen huschten über all die Fremden. Es konnte erdrückend sein, doch da alle guter Dinge und Laune waren, fühlte sich zumindest Rhune nicht gefährdet. Obwohl sie schon zugeben musste, dass sie sich in all dem Gewusel und umgeben von viel größeren Menschen, Elfen und anderen Völkerangehörigen ziemlich klein fühlte.
„Wie behält man hier nur den Überblick…“, murmelte er zähneknirschend, woraufhin sie ihn kurz mit sich zu einem der Blumenwägen zog, wo sie zumindest von einer Seite aus kein Gedränge spüren würden.
„Heute ist vermutlich ein Ausnahmezustand! Vermutlich müssen wir versuchen die Menge irgendwie als nebensächlich zu betrachten und ihnen gar nicht so viel Aufmerksamkeit zu schenken.“, vermutete sie und zog ihre verschränkten Hände zu sich, um auf Yedans Handrücken einen Kuss zu hauchen.
„Wir arbeiten uns Stück für Stück vor! Wir sind noch gut in der Zeit und sollten wir heute Bjorg nicht finden können, versuchen wir es morgen noch einmal!“ Rhuna versuchte den Stress aus der Sache zu ziehen und lächelte Yedan nun entgegen. Dann sah sie sich selbst um, doch war es für sie schwer an Größe die Menge zu überblicken. Daher kletterte sie einfach auf das große Rad des Blumenwagens, der glücklicherweise festgestellt worden war. So gewann sie etwas an Größe und sah sich um.
Das Meer ersteckte sich auf der Seite des Hafens und die buntgeschmückten Master der Schiffe boten einen wunderschönen Anblick. Doch diesen genoss sie nicht, sondern suchte mit ihrem Violett nach einem Gebäude, das die Seemannsschule sein könnte.
„Dort hinten, das könnte sie doch sein, oder?“, fragte sie und mit dem Finger auf ein großes Gebäude auf der rechten Seite des Hafens. Da sie sich allerdings sicher sein wollte, tippte sie plötzlich einen vorbeilaufenden Mann in einer Art Admiralskluft an der Schulter an.
„Verzeihen Sie! Können Sie uns sagen, ob das große Gebäude mit den Fahnen die Seemannsschule ist?“, fragte sie ihn lächelnd und kletterte von ihrer Erhöhung hinunter.
Sie wartete auf die Antwort, soweit sie eine erhielten und warf Yedan dann einen zuversichtlichen Blick zu. Sie zogen weiter und versuchten sich ihren Weg durch das Gedränge zu schlagen. Dabei fiel es der Elfe nicht immer leicht, sich nicht von den Sehenswürdigkeiten ablenken zu lassen. Besonders bei einem Händlerstand, blieb sie kurz stehen und betrachtete sie Schmuckwaren, ehe sie sich von dem Anblick losriss. Nicht, dass sie etwas für sich wollte, doch spielte sie schon etwas länger mit dem Gedanken Yedan etwas zu schenken. Doch war sie sich nicht sicher, worüber er sich freuen würde – und was sie sich überhaupt leisten könnte. Vermutlich würde er sich so oder so nichts anmerken lassen – erst recht nicht, wo er gerade damit zu tun hatte, sich irgendwie zu orientieren.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell eine Spur zu Bjorg finden könnte!“, gab sie zu und sah zu ihrem Halbelfen auf. „Ich bin schon ein wenig… nervös ihn zu treffen und von Pharus zu erzählen. Denkst du… heute ist überhaupt der richtige Zeitpunkt? Vermutlich freut er sich auf das Fest und die Nachricht vom Tode seines Vaters würde alles zerstören…“ Ihr fiel erst jetzt auf, dass sie das gar nicht bedacht hatten.

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Sonntag 4. Februar 2024, 20:02

Es konnte inspirierend sein, dass Yedan sich dieser neuen Herausforderung so offen und unvoreingenommen stellte. Dabei musste es für den Sarier erhebliche Überreizung bedeuten, hier in Santros zu sein. Und dann auch noch am Nationalfeiertag. Die Taufe des ersten Kriegsschiffes ‚Eisenfaust‘ wurde jedes Jahr aufs Neue begangen. Inzwischen ist dieses Schiff ausgemustert und liegt lediglich zu solchen Anlässen noch im Hafen, aber das hielt die Einheimischen nicht davon ab, sich ordentlich darauf zu freuen. Zudem arbeiteten die Santroner hart und hatten generell ein strenges Regiment zu erdulden. Der Erfolg gab der Stadtherrin Serana Turan Recht, aber es bedeutete eben auch, dass sich das Volk der Santroner stets und immer zu an Regeln zu halten hatte. Diese wurden mit dem Fest heute nicht aufgehoben, aber gelockert und so konnten es Händler, Handwerker und Bauern nicht erwarten, endlich Feierabend zu machen. Während Rhuna und Yedan sich den Weg in Richtung Hafen suchten, gab es bereits ein enormes Gedränge. Natürlich fanden sich nicht sämtliche Menschen und Andere auf dem Kriegsschiff zu Tanz und Feierei ein. Das war nur geladenen Gästen vorbehalten. Aber drumherum, die Tavernen und Spelunken im Hafenviertel hatten die Türen weit für andere geöffnet. Wer feiern wollte, fand seinen Platz garantiert! Rhuna bemerkte, dass Yedan ein wenig den Überblick zu verlieren drohte und zog ihn kurzerhand hinter einen der reichlich geschmückten Blumenwagen.
Die Farben der Blüten waren in dunklem und hellem Blau gehalten. Einige weiße Knospen waren dazwischen, aber alles in allem, spiegelte die florale Dekoration die Farben der Stadt wider. Wimpel und Banner gab es hier in Santros zuhauf. Überall flackerte ihnen im Wind der See das Stadtwappen entgegen. Ein weißer Anker auf dunkelblauem Grund, dazu eine silberne Umrandung. Santros war stolz auf die Seefahrt und stolz auf die Schattenkünste. Sie war ganz anders als Shyáná oder das Dorf der Waldmenschen. Mit dem Blumenwagen im Rücken, lehnte Yedan sich Luft holend an und rieb sich über den Nacken. Er betrachtete Rhuna, die sich vor ihn stellte und lächelte sanft. „Heute ist vermutlich ein Ausnahmezustand! Vermutlich müssen wir versuchen die Menge irgendwie als nebensächlich zu betrachten und ihnen gar nicht so viel Aufmerksamkeit zu schenken.“

Yedan lachte auf und deutete auf all die Personen, die sich tummelten. „Nebensächlich? Ich finde sie ganz schön präsent.“, lachte er abermals und wusste natürlich, wie sie es meinte. Doch dann blickte er an ihr vorbei und deutete auf einen Zwerg. „Da! Ich weiß nicht mal wann ich das letzte Mal einen Zwerg gesehen habe…“, er ließ den Blick schweifen und blieb an einem Haufen dunkelhäutiger Menschen hängen, die allesamt schwarze Haare trugen. „Oder… warte mal… sind… nee, wo kommen die her? Sind das etwa Sarmaer?!“, fragte er und bewies einmal mehr, dass er trotz seines Exils, kein Einsiedler war. Yedan besaß ein natürliches Interesse an der Welt und hatte sich gebildet. Er hätte auch ein Eremit werden können, wenn man es recht bedachte. Der sanfte Kuss auf seinem Handrücken, brachte das helle Braun zurück zu Rhuna. Sein Lächeln wurde zärtlich. „Wir arbeiten uns Stück für Stück vor! Wir sind noch gut in der Zeit und sollten wir heute Bjorg nicht finden können, versuchen wir es morgen noch einmal!“ Yedan hob seine Hand und streichelte Rhuna’s Wange sanft. „Morgen ist es bestimmt um einiges ruhiger!“, grinste er wissend und spielte auf den übermäßigen Alkoholkonsum an, der heute gewiss geduldet war. Rhuna aber sah sich bereits um und entschied sich daraufhin, auf das große Wagenrad zu klettern, um sich einen Überblick zu verschaffen. Yedan stand bereit, sie im Notfall aufzufangen, sollte sich der Wagen doch noch lösen, aber sie hatten Glück.
„Dort hinten, das könnte sie doch sein, oder?“ Yedan reckte den Hals und breitete etwas die Blumen zur Seite aus, damit er hindurchblicken konnte. „Hm, keine Ahnung, wie eine Seemannsschule aussieht, aber… es wirkt imposant und ist nahe am Wasser. Vermutlich?“, räumte er ein und ließ die Pflanzen wieder zurückschnellen. Nicht aber, ohne sich eine hübsche dunkelblaue davon abzuknapsen. Rhuna tippte derweil einem Unbekannten auf die Schulter, der scheinbar eine Uniform trug und fragte nach dem Weg. „Verzeihen Sie! Können Sie uns sagen, ob das große Gebäude mit den Fahnen die Seemannsschule ist?“ Der Mann blieb verwundert stehen und beobachtete, wie Rhuna hinunterkletterte. Kurz musterten die dunklen Knopfaugen Yedan, kehrten aber zurück zu Rhuna. „Was denn? Waldelfen?“, grinste er und verzog anerkennend seinen Mund. „Wolltet ihr mal etwas anderes sehen als Bäume?“, lachte er dann und irgendwie klingelte es unangenehm im Ohr dabei. Doch dann fuhr er sich mit seinem Ärmel über die laufende Nase und zog den Rotz hoch, ehe er zur Seite ausspuckte. „Appetitlich!“, kommentierte Yedan und grinste dennoch. Der Kerl, der sich wohl nur verkleidet hatte, statt wirklich ein Seemann erster Güte zu sein, aber beachtete ihn gar nicht, sondern deutete mit dem Daumen auf das Gebäude, das Rhuna bereits selbst identifiziert hatte. „Jepp, das ist die Seemannschule. Steht ja auch drauf, wenn ihr davorsteht.“, kommentierte er salopp und betrachtete die beiden noch mal. „Aber die nehmen euch bestimmt nicht!“, lachte er wieder lauthals und zog von dannen. „Blöder Kerl“, murmelte Yedan, bevor er Rhuna die hübsche Blüte reichte und ihr einen feinen Kuss auf die Wange hauchte. „Komm, wir bahnen uns einen Weg!“, wirkte er zuversichtlich, dass sie es dennoch noch schafften.

Dann griff er ihre Hand und lächelte. Rhuna war für Yedan jemand, der in ihm das Beste hervorbrachte. Es war für ihn nicht schwer in ihrer Gegenwart der zu sein, der sie auf Händen trug. Und sie sollte nicht vergessen, dass er sich ihrer stets vergewisserte. Kleine Gesten kamen bei ihm allerdings vollkommen natürlich vor und hatten nicht den Anschein, als bemühe er sich so sehr darum. Er tat es aus dem Herzen und das machte selbst eine gepflückte Blume zu etwas herzlichem.
Erneut stürzten sie sich ins Getümmel und bahnten sich so gut es ging ihren Weg. Sie hatten insoweit Glück, dass sich alle in Richtung Hafen drängten und Arrond’s Haus im Kaufmannsviertel lag. Sie mussten also nicht sehr weit gehen und dann nur noch die ganze Länge des Stegs laufen. Hier und dort entdeckten die beiden noch geöffnete Händler. Es gab Nahrungsmittel wie Fisch, Fleisch und Obst. Es gab Gemüsehändler oder Gemischtwaren. Sie fanden Bäcker, Schuster, Handwerker und Korbmacher. Segeltuchmacher waren häufiger dabei, ebenso wie Reeder und eine Hafenmeisterei. Ein Stand hatte es Rhuna etwas mehr angetan, denn sie konnte eine etwas dickere, ältere Frau erkennen, die auf einem Schemel zwischen zwei bereits geschlossenen Läden hockte und auf einem Bauchladen ihre kleine Warenauslage präsentierte. Feiner Schmuck, kunstvoll gearbeitet lag dort aus und jedes Stück schien ein Unikat zu sein. Allerdings bot jene nun nur hübsche Ringe, Armreife und Ohrringe an. Eher für die Frau als für den Mann. Allerdings hatte sie ein Schild aufgestellt, dass sie gegen Vorkasse auch Auftragsarbeiten annehmen würde. Rhuna könnte sich also überlegen, ob sie der Dunkelhaarigen etwas abkaufen wollte, das sie später ein Geschenk an Yedan hätte. Dieser jedoch beobachtete Rhuna genau und hatte einen anderen Gedanken, als er sie beim Schmuck stöbern sah. Er lächelte leicht, bevor er sich dann dem Geschehen am Hafen widmete. Hier und dort standen inzwischen einige junge Kadetten zusammen und hielten Humpen oder steckten sich eine Pfeife an. Es wurde gelacht, geschäkert und auch die eine oder andere leichte Dame zeigte sich bereits. Jeder musste sehen, wo er blieb.
Die Alte hatte indes Rhuna entdeckt und zeigte ihr bereitwillig ihre Handarbeit. Ob Rhuna sich nun entschied, direkt etwas in Auftrag zu geben oder später noch einmal wiederkommen wollte, früher oder später, setzten sie ihren Weg fort. Tatsächlich wurde es mit jedem Moment innerhalb dieser Massen an Menschen leichter und auch Yedan sah nicht mehr ganz so gehetzt aus. Er schien es sogar langsam etwas zu genießen, dass so viel Trubel herrschte. Erneut griff er ihre Hand und gemeinsam schlenderten sie schon beinahe am Hafen entlang. Die Geräuschkulisse hier hatte etwas Angenehmes, denn obwohl es voll und laut war, dümpelten hier die Schiffe knarzend und blubbernd im Hafenbecken. Es hatte etwas Friedliches, wenn man denn die Feiernden ausblenden konnte. Yedan blickte immer wieder über seine Schulter. Er konnte es sich nicht ganz verkneifen, denn als Jäger hatte er gerne den Überblick und auch seine Ohren waren darauf trainiert, etwaige Gefahren zu hören. Das aber konnte er hier ganz und gar nicht anwenden. Dennoch wirkte er ein wenig ruhiger. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell eine Spur zu Bjorg finden könnte! Ich bin schon ein wenig… nervös ihn zu treffen und von Pharus zu erzählen. Denkst du… heute ist überhaupt der richtige Zeitpunkt? Vermutlich freut er sich auf das Fest und die Nachricht vom Tode seines Vaters würde alles zerstören…“ Yedan kehrte mit seiner Aufmerksamkeit wieder zu Rhuna zurück und betrachtete sie einen Moment. Er blieb kurz stehen und drehte sie zu sich. Ein anderer beschwerte sich über sie, murmelte etwas davon, dass sie nicht einfach so stehenbleiben konnten, dass man ja gegeneinander rumpelte, aber das war Yedan egal. Er ignorierte den Mann und legte Rhuna die Hände auf die Schultern. „Ich glaube, es gibt keinen guten Zeitpunkt für das, was du ihm sagen musst. Und vielleicht ist es der perfekte Zeitpunkt, da er seine Gefühle eventuell für einen Abend vergessen und sich morgen dann damit befassen kann!“, überlegte der Sarier und lächelte. „Du schaffst das, Rhuna! Ich glaube daran, dass du die richtigen Worte und den richtigen Ton finden wirst!“, machte er ihr Mut. Dann wandte er den Kopf und stutzte. „Oh, sieh mal – dort ist die Schule und…“, er engte die Augen, „los komm, die Kadetten scheinen bereits herauszukommen!“, offenbarte er ihr und tatsächlich: Sobald Rhuna seinem Fingerzeig folgen würde, könnte sie sehen, dass einige in Matrosenuniformen gekleidete Jungen und Mädchen aus der Schule strömten, um sich ebenfalls unter das Feiervolk zu mischen. Ausgelassen strömten sie ins Hafenviertel und stoben dann in alle Richtungen auseinander. Wie sollten sie nun Bjorg finden? Ob die Kommandantin etwas wusste, die Arrond erwähnte? Oder sollten sie die Kadetten selbst fragen, sobald sie auf sie zukamen? Sicher kannte man sich.. oder?
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Sonntag 11. Februar 2024, 17:08

Langsam aber sicher schien sich auch Yedan ein wenig auf das Gedränge einstellen zu können. Natürlich würde es für sie beide noch eine ganze Weile unübersichtlich sein, doch entdeckte Rhuna in den braunen Augen nicht länger die pure Überreizung mit der Situation. Und das entspannte wiederum sie.
Als sie am Blumenwagen eine kleine Pause einlegten, damit die Menge sie nicht unkontrolliert in eine andere Richtung drängte, kamen sie dazu einen Moment durchzuatmen und sich auszutauschen. Rhuna versuchte sich an dem Vorschlag, die Menge auszublenden und als nebensächlich zu betrachten, womit sie ihren Halbelfen zum Lachen brachte.
„Nebensächlich? Ich finde sie ganz schön präsent.“, meinte er und ließ seinen Blick über die nie, stillstehende Menge gleiten. Yedan beeindruckte die junge Elfe immer wieder mit seiner Anpassungsfähigkeit und dem Talent seine Ruhe schnell zurückzuerlangen. Leider hatten die letzten Ereignisse ihnen kaum die Möglichkeit gegeben sich allgemein einfach über ihre Erlebnisse auszutauschen. Und so wusste sie noch immer nicht, was er alles erlebt hatte. Dennoch zeigte er, dass er nicht so alleine und zurückgezogen gelebt hatte, wie sie manchmal vermutet hatte.
„Da! Ich weiß nicht mal wann ich das letzte Mal einen Zwerg gesehen habe. Oder… warte mal… sind… nee, wo kommen die her? Sind das etwa Sarmaer?!“, fragte er und bemerkte vermutlich gar nicht das sanfte Lächeln, mit dem ihn Rhuna betrachtete, ehe auch sie den Blick zu den anderen Volksabkömmlingen umwandte.
„Da erkennst du weitaus mehr, als ich!“, gab sie zu und ließ neugierig ihren Blick über die Leute tasten. In Shyana Nelle waren Besucher anderer Völker durchaus anzutreffen, doch hatte sie diese kaum, oder nur selten zu Gesicht bekommen. Pharus war immerhin auch der erste Mensch gewesen, mit dem sie näher Kontakt gehabt hatte.
„Manchmal wünschte ich mir, dass du nach Shyana gekommen wärst. Aber vermutlich wären wir uns… dort dann trotzdem nicht begegnet.“, sagte sie plötzlich leise und es war nicht ganz klar, ob sie ihre Gedanken unbemerkt laut ausgesprochen hatte, oder die Worte bewusst äußerte. Irgendwo in sich wusste sie, dass sie Yedan einmal ihre Heimat zeigen wollte und vermutlich war auch ganz weit versteckt in ihrem Unterbewusstsein der Wunsch begraben ihn ihren Eltern vorzustellen. Doch gleichzeitig, und davon hatte sie Neri schon einmal erzählt, war die Sorge zu groß, als dass ihre Mutter sie erneut vor den Kopf stoßen würde. Und in Bezug auf Yedan würde sie dies vermutlich enorm verletzen.
Nach dem Handkuss streichelte Yedan ihr über die Wange und seine Vermutung, dass am nächsten Tag die Stadt vermutlich ein deutlich ruhigeres Bild zeigen würde, ließ auch sie schmunzeln.
„Vermutlich!“, bestätigte sie und ließ ihren Blick dann wieder umherhuschen. „Wenn man die Leute einmal versucht auszublenden sieht man die Schönheit der Gebäude viel besser. Santros ist wirklich eine schöne Stadt!“ Dennoch erinnerte sie sich an ihr eigentliches Vorhaben und so kletterte sie auf das Rad des Blumenwagens, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Yedan konnte aufgrund seiner Größe viele Personen überblicken, doch Rhuna gelang dies nur mit der Hilfe des Rades.
Sie suchte nach einem Gebäude, das die Seemannsschule sein könnte und deutete dann fragend auf ein großes Bauwerk auf der linken Seite des Hafens. Auch Yedan reckte nun seinen Hals.
„Hm, keine Ahnung, wie eine Seemannsschule aussieht, aber… es wirkt imposant und ist nahe am Wasser. Vermutlich?“, räumte er ein und ließ die Pflanzen, die er zur Seite geschoben hatte, wieder zurückschnellen. Dabei blieb Rhuna verborgen, dass er eine Blüte davon abknipste. Sie hatte kurzerhand einen Fremden angetippt und nach der Seemannsschule gefragt.
Der Mann blieb verwundert stehen und bedachte Rhuna mit einem Blick, als sie vom Wagen hinunterkletterte, ehe er zu ihrem Begleiter sah.
„Was denn? Waldelfen? Wolltet ihr mal etwas anderes sehen als Bäume?“, lachte der Mann auf eine etwas unsympathische Weise, von der sich Rhuna allerdings nicht beeinträchtigen ließ. Sie ignorierte die unhöfliche Äußerung, verzog allerdings leicht den Mund, als der Kerl den Rotz hochzog und seitlich ausspuckte.
„Appetitlich!“, kommentierte Yedan passend und erneut bewunderte die junge Elfe ihn dafür, dass er darüber noch grinsen konnte. Innerlich durchlief sie ein angeekelter Schauder. Dennoch wurde ihre Zurückhaltung darin belohnt, dass der Mann mit dem Daumen auf das Gebäude zeigte und ihren Verdacht bestätigte.
„Jepp, das ist die Seemannschule. Steht ja auch drauf, wenn ihr davorsteht. Aber die nehmen euch bestimmt nicht!“, meinte er, ehe er weiter seiner Wege zog. Der violette Blick der Elfe sah ihm kurz nach, ehe sie mit dem Kopf schüttelte.
„Blöder Kerl“, murmelte Yedan und sprach damit einmal wieder ihre Gedanken aus. Lächelnd sah sie zu ihrem Halbelfen auf, als er ihr plötzlich die hübsche Blüte reichte und sie einen feinen Kuss auf ihrer Wange spürte. Sie nahm die Blume entgegen und betrachtete sie einen Moment erstaunt, ehe sie lächelte. Das wievielte Mal hatte Yedan ihr nun schon eine Blume geschenkt? Jede einzelne hatte sie getrocknet und gepresst zwischen den Seiten ihres Buches aufbewahrt. Und vermutlich würde sich diese auch noch dazugesellen.
„Danke!“, meinte sie mit einem ehrlichen Lächeln und klaute ihm einen flinken, kleinen Kuss.
Es waren genau solche Kleinigkeiten, die ihr Herz schneller zum Schlagen brachte. Auch wenn sie manchmal Kleider oder Accessoires, wie Schmuck betrachtete, freute sie sich viel mehr über diese kleinen Gesten. Wie schön wäre es nur, wenn sie ihm auch mal eine Freude machen könnte.
„Komm, wir bahnen uns einen Weg!“, meinte er, ehe ihre Hand wieder ergriff. Lächelnd nickte Rhuna und steckte sich die Blüte zwischen eine Strähne ihres am Kopf seitlich geflochtenen Zopfes.
Sie gingen weiter und bekamen natürlich viel zu sehen. An den Seiten hatten Händler ihre Stände aufgestellt und boten den Spazierenden ihre Waren an. Und dabei war wirklich alles! Rhuna hatte die Märkte in ihrer Heimatstadt oft besucht, doch eine solch große Auswahl, noch dazu mit Waren aus den verschiedensten Landteilen, hatte sie nie zu Gesicht bekommen. Wie auch – außer wenn reisende Händler gekommen waren? Santros war ganz eindeutig eine Handelsstadt, in der man von ganz Celcia gesammelt etwas entdecken konnte.
An einem Stand blieb Rhuna etwas länger stehen und besah sich die Auslage an Schmuckstücken. Es waren feine Handarbeiten zu sehen und nur zu gerne hätte sie ein Stück entdeckt, das sie Yedan hätte schenken können. Doch die Dame bot eher Schmuckstücke für Damen an, als für den Herren und irgendwie stach ihr nichts ins Auge, was sie an Yedan gesehen hätte. Dennoch fragte Rhuna die Händlerin kurz, ob man sie auch an einem anderen Tag für eine Auftragsarbeit aufsuchen könnte, woraufhin sie eine Adresse erhielt. Ob sie diese am Schluss aufsuchen würde, stand für sie noch nicht ganz fest, aber sie hielt sich dadurch die Option offen. Es fiel ihr irgendwie nicht ganz so einfach ein schönes Geschenk für ihn zu finden, über das er sich am Schluss auch wirklich freuen würde. Wäre ein Schmuckstück wirklich passend? Vielleicht etwas für seinen Bogen…? Nicht zum ersten Mal grübelte sie darüber nach.
Sie kehrte an Yedans Seite zurück und zusammen bahnten sie sich weiter ihren Weg in Richtung Seemannsschule. Dabei fielen beiden die Kadetten auf, die bereits ihren Feierabend zu genießen begannen.
Während der Sarier begann langsam den neuen Trubel zu genießen, erkannte Rhuna, dass sie Bjorg vielleicht zum falschen Zeitpunkt aufsuchen wollte. Von daher verlangsamte sich ihr Schritt, was die anderen Passanten mit genervten Ausrufen kommentierten, die die Brünette allerdings ignorierte. Sie erzählte Yedan, der seinen Blick sofort auf sie gerichtet hatte, von ihrer aufkeimenden Sorge und wartete dann, was er dazu sagen würde.
Yedan hatte ihr, wie immer, wenn sie etwas bedrückte, zugehört und sie erkannte an seinem Blick, dass er über ihre Worte nachzudenken schien. Als er seine warmen Hände auf ihre Schultern legte senkte sie leicht den Blick.
„Ich glaube, es gibt keinen guten Zeitpunkt für das, was du ihm sagen musst. Und vielleicht ist es der perfekte Zeitpunkt, da er seine Gefühle eventuell für einen Abend vergessen und sich morgen dann damit befassen kann!“ gab der Sarier ihr zu bedenken. Einen Moment schwieg sie und überdachte seine Worte, bis sie zögerlich nickte und ihren Blick wieder hob.
„Vermutlich hast du recht…!“, bestätigte sie leise, auch wenn es noch nicht so aussah, als wäre sie vollends davon überzeugt das Richtige zu tun.
„Du schaffst das, Rhuna! Ich glaube daran, dass du die richtigen Worte und den richtigen Ton finden wirst!“ Seine Worte brachten sie zum Lächeln und ein dankbarer Ausdruck bildete sich in ihrem Blick. Wenigstens glaubte einer von ihnen, dass sie das Richtige tun würde!
Dann deutete er allerdings plötzlich zur Seite und sie folgte seinem Blick.
„Oh, sieh mal – dort ist die Schule und… los komm, die Kadetten scheinen bereits herauszukommen!“ Auch Rhuna sah nun die jungen Leute in Seemannskleidung aus der Schule hinausströmen. Ob sich Bjorg unter ihnen befand? Würde er Pharus ähnlichsehen und sie ihn überhaupt erkennen?“
Ihre Hand griff zu ihrer Tasche, in der sie den Brief von Arrond verstaut hatte. Die Zeit war wohl doch schneller vergangen, als geglaubt, oder vielleicht hatten die Kadetten für das Fest auch ein wenig früher gehen dürfen. Würden sie die Kommandantin noch rechtzeitig finden können, bevor Bjorg das Gebäude verlassen hatte? Ihr fiel noch etwas anderes ein und als sie mit Yedan die Menge erreicht hatte, hielt sie hier und da ein paar der Kadetten auf.
„Entschuldigung! Ich suche Bjorg Tamakiel. Wisst ihr, wo ich ihn finden kann?“, fragte sie höflich und versuchte sich so von Kadettengruppe zu Kadettengruppe vorzuarbeiten.
Vielleicht hatte sie ja das zweifelhafte Glück, ihm schon auf diesem Wege zu begegnen. Und wenn alle Stricke rissen, könnte sie noch immer die Kommandantin aufsuchen.

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Dienstag 13. Februar 2024, 10:52

„Manchmal wünschte ich mir, dass du nach Shyana gekommen wärst. Aber vermutlich wären wir uns… dort dann trotzdem nicht begegnet.“ Yedan blickte zu Rhuna und musterte sie einen Moment schweigend. Er konnte ihre Gedanken nicht lesen, aber schien zu erahnen, dass sie etwas bewegte. Dass es ihre Mutter war, die ihr Sorgen bereitete, wusste er jedoch nicht. Yedan lenkte Rhuna von diesen Gedanken ab und schaffte es erneut, sie aus dem Grübeln zu holen. Dabei äußerte er den Gedanken, dass Santros an einem anderen Tag sicher besser zu ertragen wäre und Rhuna pflichtete ihm bei. „Wenn man die Leute einmal versucht auszublenden sieht man die Schönheit der Gebäude viel besser. Santros ist wirklich eine schöne Stadt!“ Er lachte leise und nickte daraufhin etwas wankelmütig. „Naja, für meine erste Stadt, die ich sehe,… ganz nett!“, feixte er und knuffte Rhuna daraufhin leicht in die Seite. Er mochte es viel lieber, wenn sie lächelte. Und es gefiel ihm sichtlich, dass sie einander wieder etwas mehr für sich hatten. Und auch Rhuna kam erneut in den Genuss, dass Yedan aufmerksam und zuvorkommend war. Gleichwohl aber beeindruckte sie, dass er sich scheinbar gut in diese neue Situation einfinden konnte. Er wirkte, wie eh und je und nichts gab Aufschluss darüber, ob es ihm nicht bekommen könnte, hier zu sein. Das Gerücht um die Sarier, die ihren Wald nicht unbeschadet verlassen konnten, löste sich wohl anhand von Yedan in Luft auf. Nachdem er ihr die Blume geschenkt und sie sich jene ins Haar gesteckt hatte, zog es die beiden Elfen weiter in Richtung Seemannsschule. Tatsächlich konnte Rhuna unterwegs hier und dort ein wenig stöbern. Man merkte in diesem Moment, dass sie in einer Stadt aufgewachsen war, auch wenn Santros Shyáná nicht wirklich glich. Yedan hingegen hatte keinen Sinn für das Einkaufen auf einem Markt. Er erkannte zwar Stände und Waren, aber er hatte bisher in seinem Leben nichts kaufen müssen. Wenn er essen wollte, jagte er und wenn er Kleidung brauchte, stellte er sie her. Im Dorf selbst wurde getauscht und so war ihm das Prinzip von Geld und Kaufen zwar nicht fremd, aber unwichtig. Dass Rhuna nach einem hübschen Geschenk für ihn Ausschau hielt, ahnte Yedan jedoch nicht. Der Sarier ging eben nicht davon aus, dass solche Gedanken überhaupt einen Weg zu Rhuna finden könnten. Außerdem war er furchtbar genügsam und erfreute lieber die Elfe mit kleinen Dingen, anstatt selbst etwas zu erwarten. Rhuna war seine Freude. Immer wenn er sie ansehen durfte, wenn er in ihrer Nähe war oder sie lächeln sah. Das waren die Geschenke, die ihm gefielen. Als Rhuna jedoch mit der Alten sprach, beobachtete er sie einen Moment und glaubte, dass sie sich über etwas Schmuck durchaus freuen würde. Vielleicht reichten Blumen nicht immer aus?
Rhuna aber besprach mit der Alten, dass sie auf sie zukommen wollen würde. Tatsächlich hatte sie nur Schmuck für Frauen, doch als Rhuna ihr kurz suggerierte, was sie sich vorstellte, da nickte die Frau. Sie konnte vielleicht ein hübsches Armband aus Leder und mit Naturfasern herstellen, das ihrem Elfen gefiel? Sie würde sich etwas überlegen und sie verblieben, dass Rhuna am nächsten Tag noch mal kommen würde. Dann würde man sich gewiss auch über einen Preis einigen können. Die Alte wirkte tatsächlich sehr aufgeschlossen und umgänglich und wollte ihr scheinbar ehrlich helfen, etwas Schönes für Yedan zu finden.

Kurz darauf aber, mussten sie sich beeilen. Die Kadetten der Seemannsschule waren bereits dabei die Schule zu verlassen und strömten ausgelassen schwatzend aus dem Gebäude. Rhuna ging auf Frontalangriff und sprach einfach die erste Gruppe der jungen Erwachsenen an. Sie lachten und nicht alle hörten sie wirklich. Viel zu euphorisch waren sie damit beschäftigt, den Statuten der Schule zu entkommen und den Abend zu feiern! Endlich etwas Freiheit, nach wochenlangem und kräftezehrendem Lernen. Die erste Gruppe Kadetten übersah Rhuna und Yedan einfach und öffnete ihren Pulk, um an ihnen vorbeizugehen. Yedan sah ihnen blinzelnd nach, doch dann kam schon eine neue Traube an Halbstarken. Sie waren laut, ausgelassen und grölten gerade über einen Witz. „Entschuldigung! Ich suche Bjorg Tamakiel. Wisst ihr, wo ich ihn finden kann?“ Die Jungs musterten Rhuna einen Moment, dann zuckten sie die Schultern und schüttelten die Köpfe. Mehr Hilfe durfte die Elfe nicht erwarten, denn auch diese Gruppe ließ sie stehen und verteilte sich unter dem Feiervolk. Yedan trat an Rhuna heran und legte seine Hand an ihren unteren Rücken, um ihr etwas Mut zu geben. „Die nächsten, na los, wir fragen die Mädchen dort!“, raunte er ihr zu, da die Umgebung so laut war hier. Der Strom an Kadetten versiegte langsam, doch noch war nicht alles verloren. Eine Dreiergruppe an Mädchen stand noch einen Moment vor dem langen, breiten Steinsteg, der auf die künstliche Insel führte, in der sie ihren täglichen Unterricht hatten. Sie schwatzten gerade und kicherten. Rhuna konnte noch einige Gesprächsfetzen über irgendeinen tollen Kerl hören, der ihnen im Kopf herumspukte. Nun war es Yedan, der das Wort ergriff und die Mädchen musterten den Sarier mit großen Augen. Ja, auch Yedan dürfte hier und da in manchen Köpfe herumspuken. „Entschuldigt, kennt ihr zufällig einen Bjorg Tamakiel?“, fragte er und schob Rhuna vor, damit sie das Gespräch führen konnte. Die Mädchen waren entzückt, doch auch Rhuna bekam einige Blicke seitens der jungen Frauen. „Boah, ich liebe deine Haare!“, schnatterte ein etwas pausbackiges Mädchen los und erntete Zustimmung seitens der anderen beiden. Sie alle waren noch recht jung, gerade an der Schwelle zum Erwachsenwerden und offenbar waren die Hormone noch sehr durcheinander. „Ihr seid echt Elfen, oder?“, fragte eine Rothaarige und strahlte sie an. Dann ließ sie ihre Mitschülerinnen wissen: „Mein Vater hat mir mal davon erzählt, wie er einer Elfe geholfen hatte. Die wollte eine Überfahrt und tja – er war voll verknallt, glaube ich!“ Die Mädchen giggelten und Yedan schien amüsiert über sie zu sein. Für ihn waren Menschen nichts neues, aber das hier war dann doch wieder eine ganz eigene Zuschaustellung ihrer Art. Eine Schwarzhaarige kehrte allerdings zum Thema zurück: „Wen sucht ihr?“, fragte sie nach, „Bjorg Tamakiel“, antwortete die Rothaarige für die beiden Elfen. „Ah – der.“, schnalzte die Dunkelhaarige mit der Zunge und zog eine missbilligende Schnute. „Der hat Ausgehverbot. Hat sich wieder mal nicht an die Regeln gehalten.“, offenbar war das nichts neues, so wie die Mädchen aussahen. „Ihr findet ihn bei den Latrinen und Kommandantin Targin“, antwortete die Rothaarige und verwies auf eine schlanke Gestalt, die am Eingang stand und offenbar darauf achtete, dass alle Kadetten vernünftig das Schulgelände verließen.
Noch konnten Rhuna und Yedan nichts genaueres erkennen, dafür mussten sie näher heran. Die Mädchen aber quietschten auf einmal, als ein hochgewachsener Junge das Gebäude als einer der letzten verließ. Er sah… schlicht fantastisch aus. In seiner Uniform konnte einem schon mal das Herz stehen bleiben. Groß, braungebrannt, stechende, grüne Augen, blonde Haare und Muskeln. Die Mädchen waren hin und weg, richteten ihr Äußeres und liefen dann schwatzend auf ihn zu. Er schien etwas älter als sie zu sein und beachtete sie kaum. Er ging weiter, die Augen geradeaus gerichtet. Als er jedoch an Rhuna und Yedan vorbeiging, flog sein Blick über Rhuna hinweg und sie konnte tatsächlich Neugierde erkennen. Doch dann plapperten die Mädchen wieder auf ihn ein und er seufzte tonlos, ehe er sich in der Menge verlor. Yedan grinste schief. „Interessant…“, murmelte er. „Die Menschen hier sind… eigenwillig. Und der Kerl hätte sich nicht einen Moment länger an dir sattsehen dürfen…“, knurrte er, auch wenn er es nicht ganz so ernst meinte. Auch ihm war klar, dass das Kinder waren. Aber trotzdem zog er Rhuna dichter an sich heran und legte einen Arm um sie. So konnten sie, ein wenig aus dem Gedränge heraus, bequem nebeneinander hergehen, als sie sich auf die Kommandantin zubewegten. Sie hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und ihr steifer Stehkragen wirkte, als wäre er dafür verantwortlich, dass sie stehenblieb. So gerade durchgedrückt war ihre Haltung. Ihr Gesicht war absolut neutral und ihre Lippen zu einem schmalen Strich verzogen. Die Augen ruhten äußerst wachsam und streng auf allem, was sich bewegte. Ihre aschblonden Haare waren kurz und unter einer Schirmmütze verborgen. Die Uniform war weiß und besaß Schulterklappen mit drei Strichen darauf. Das Emblem von Santros und ein Anker waren über ihrer linken Brust angebracht. Auch Auszeichnungen fanden sich dort, die offenbar ihren Wert bezeugten. „Die Schule ist für Besucher nicht geöffnet.“, wies sie gleich mal die beiden Elfen darauf hin und bedachte sie mit ausdruckslosem, aber festen Blick.
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Dienstag 13. Februar 2024, 19:56

Obwohl Rhuna für sich selbst gar nichts groß kaufen wollte, genoss sie es doch die Auslagen der Händler zu betrachten. In diesem Punkt war sie wohl doch eine Städterin, aber ihre Gedanken drehten sich lediglich darum, mit was sie Yedan eine Freude machen könnte. Dass sie in diesem Punkt ähnlich dachten, ahnten sie wohl nicht. Sowohl Rhuna, als auch Yedan reichte es eigentlich aus zu sehen und zu wissen, dass es dem anderen gut ging.
Mit den kleinen Gesten, wie den Blumen, machte der Halbelf ihr zwar stets eine große Freude, doch wünschte sich gar nicht mehr. Doch da sie selbst nie mit einer kleinen Überraschung angekommen war, spürte sie das Bedürfnis das zu ändern. Doch die Frage war noch immer, über was er sich freuen würde? So gut kannte sie ihn wohl offenbar dann doch nicht. Und da er sie noch mehr beachtete und gefühlt auf Händen trug, seit sie zurück ins Leben kehren durfte, wuchs das schlechte Gewissen, ihm nichts zurückgeben zu können.
Die Händlerin bot ihr jedoch Zeit über eine Wahl noch genauer nahzudenken und so zogen sie weiter und erreichten bald das Vorgelände zur Seemannsschule.
Rhuna zögerte nicht besonders lange, sondern versuchte vereinzelt Schülergruppen anzusprechen, um nach Bjorg zu fragen. Die Ersten übersahen sie vollkommen und schienen mit ihren Gedanken und ihrer Aufmerksamkeit bereits voll und ganz bei den Festlichkeiten zu sein. Was sie selbst durchaus verstehen konnte, doch natürlich brachte sie dies nicht weiter. Und so war es kein Wunder, dass sie es weiter versuchte. Yedan unterstützte sie dabei und so gelang es ihnen schlussendlich doch, ein paar Augenpaare zu gewinnen, die sich auf sie richteten.
Nun gut – die Mädchengruppe hatte in erster Linie erst einmal nur Augen für ihren Sarier und Rhuna befiel ein merkwürdiges Gefühl der Faszination zu beobachten, wie sich der Blick der Mädchen veränderte, als sie zu Yedan aufsahen. Ob sie ihn auch so angesehen hatte? Oder noch tat? Dass er gut aussah war keine Frage. Ihrer Meinung nach sah er viel… viel zu gut aus. Aber vielleicht sahen sie ihn auch so an, weil man ihm seine elfische Abstammung ansah – Halbelf hin oder her.
„Entschuldigt, kennt ihr zufällig einen Bjorg Tamakiel?“, fragte Yedan, ehe Rhuna seine Hand in ihrem Rücken spürte, mit der er sie vorschob. So wanderte die Aufmerksamkeit der Mädchen von ihm zu ihr und, wie Mädchen untereinander sein konnten begann gleich darauf wilden Schnattern
„Boah, ich liebe deine Haare!“,
„Ihr seid echt Elfen, oder?“,
„Mein Vater hat mir mal davon erzählt, wie er einer Elfe geholfen hatte. Die wollte eine Überfahrt und tja – er war voll verknallt, glaube ich!“
Rhuna lächelte die Mädchen an und bedankte sich für das Kompliment, schielte dann aber doch etwas überrumpelt zu Yedan, der sich über das Gegiggel lediglich zu amüsieren schien. Vermutlich war es nicht das erste Mal, dass er von Angehörigen des weiblichen Geschlechts umringt war, die auf ihn einredeten. Es war ja nicht so, dass er solche Begebenheiten des Anhimmelns nicht das eine oder andere Mal erwähnt hatte.
„Frauenheld…!“, murmelte sie leise, obwohl der Vorwurf gerade nicht wirklich zu passen schien. Denn er tat im Grunde nichts, außer anwesend zu sein – souverän zuzuhören und – den ein oder anderen neugierig-schwärmenden Blick eines der Mädchen aufzufangen. Dennoch konnte sie nicht anders, als sich an seine Neckereien zu erinnern.
Das schwarzhaarige Mädchen lenkte das Thema allerdings zum wesentlichen und ihrer Frage zurück.
„Wen sucht ihr?“,
„Bjorg Tamakiel“,
„Ah – der. Der hat Ausgehverbot. Hat sich wieder mal nicht an die Regeln gehalten.“

Die Worte trafen Rhuna doch ein wenig unvorbereitet und überraschten sie. Doch bei näherem Durchdenken und wenn sie an Pharus dachte … doch sie konnte sich vorstellen, dass sich auch sein Sohn nicht immer an Regeln hielt. Blieb nur abzuwarten und herauszufinden, ob sie es auf dieselbe Art taten und wie schwerwiegend der Regelausbruch war! Doch darüber machte sie sich gerade noch keinen Kopf.
„Ihr findet ihn bei den Latrinen und Kommandantin Targin“, antwortete die Rothaarige und deutete auf eine schlanke Gestalt am Eingang, die entsprechend der Kleidung ganz offensichtlich höheren Ranges war. Zumindest soweit Rhuna das überhaupt erkennen konnte.
„Ich danke euch! Viel Spaß bei dem Fest!“, sagte sie noch zum Abschied und wollte weitergehen, als sie bei dem plötzlichen Aufquietschen der Mädchen zusammenzuckte und sich verwundert zu ihnen umsah. Was war nun wieder los?
Als sie den Blicken der Mädchen folgte, erbkannte sie den Grund: ein jungen Mann, der unleugbar gut aussah! Doch die junge Elfe registrierte dies mehr als Erklärung für das Gequietsche und ließ ihren Blick somit wieder von seiner Gestalt wandern. Die Mädchen hingegen eilten auf ihn zu, nachdem sie sich etwas zurechtgemacht hatten, so dass sie erneut das Schnattern zu hören bekamen.
„Ganz schön laut!“, kicherte sie amüsiert und warf Yedan beim Weitergehen einen Blick zu. Als sie aneinander vorbeigingen trafen sich die violetten und grünen Augen für eine Sekunde, doch entging Rhuna dabei die Neugierde des Mannes, die er offensichtlich bei ihrem Anblick empfand. Ihre Gedanken waren wieder bei Bjorg und der Kommandantin Targin.
„Interessant…“, murmelte plötzlich Yedan und zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Was denn?“, fragte sie nach strich sich eine, vom Wind verwehte Strähne hinters Ohr.
„Die Menschen hier sind… eigenwillig. Und der Kerl hätte sich nicht einen Moment länger an dir sattsehen dürfen…“ Im ersten Teil hatte die junge Elfe ihm noch vollends zugestimmt und genickt. Bei dem zweiten Teil hob sie nur überraschte die Augenbrauen. Ihr war der Funke Aufmerksamkeit des blonden Santroners völlig entgangen. Dennoch bekam sie nun vielleicht die Gelegenheit ihn ein wenig zu necken. Sie wandte sich daher kurz um und sah in die Richtung, in die der Schönling verschwunden war.
„Dabei sah er so gut aus! Gerade seine blauen Augen…!“, sagte sie in einem fast bedauernden Tonfall, ohne zu bemerken, dass sie sich nicht einmal die Augenfarbe gemerkt hatte.
Sie wartete, ob sie eine Reaktion von Yedan erhalten würde, ehe sie lachte und sich an ihn lehnte, als sie seinen Arm um sich spürte.
„Wahrscheinlich hat er schon länger keine Elfe gesehen. Das Mädchen vorhin schien ja auch überrascht gewesen zu sein. Dabei wirkt es gar nicht so, als würde es hier in Santros, selten Vertreter unserer Völker geben.“
Nun beschritten sie das letzte Stück und hielten vor der Dame, die offenbar die Kommandantin war, die sie aufsuchend sollten. Ganz der Seemannsetikette folgend, stand sie stramm dar und beobachtete den Fortgang ihrer Kadetten. Als sie jedoch die beiden Fremden bemerkte, spürte Rhuna den festen Blick einer Frau auf sich, die es gewohnt war Anweisungen zu geben. Die Kommandantin war ganz sicher keine Frau, die mit sich Späße treiben ließ.
„Die Schule ist für Besucher nicht geöffnet.“, sagte Targin streng, woraufhin Rhuna nach dem Brief griff.
„Das werden wir respektieren!“, begann sie, um gleich klarzustellen, dass sie nicht vorhatte Ärger zu machen.
„Dennoch hoffe ich, dass Sie uns vielleicht helfen können. Arrond Vesuve meinte dies zumindest!“ Sie hielt der blonden Frau den Brief entgegen und sah sie abwartend an.
„Ich muss mit Bjorg Tamakiel sprechen. Ich habe eine dringende Nachricht für ihn…!“ Langsam spürte Rhuna nun doch wieder das nervöse Gefühl in sich hinaufklettern, das sich dank der Ablenkung durch die Mädchen ein wenig verloren hatte.
Noch immer war sie sich nicht sicher, dass dies der richtige Zeitpunkt war. Doch wenn sie ihn nun sehen würde – wie würde Bjorg sein? Würde er Pharus ähneln? In seinem Aussehen oder seiner Art? Wie würde er die Nachricht auffassen, oder sollte sie ihm nur den Brief geben und ihn mit dem Inhalt, der auch für sie unbekannt war, alleine lassen?

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. Februar 2024, 14:14

Weder Rhuna noch Yedan mussten sich ob ihres Aussehens verstecken. Ohnehin lag Schönheit immer im Auge des Betrachters und wo jemand eine schiefe Nase und krumme Zähne sah, konnte ein anderer die liebevollen Lachfältchen und das Funkeln in den Augen bewundern. Dennoch konnte auch Rhuna nicht absprechen, dass sie Wirkung auf Andere erzielte. Und auch Yedan machte Eindruck. Jetzt, wo sie nicht mehr unter seinesgleichen und jenen, die er kannte, waren, bemerkte sie, dass ihr Halbelf eine mehr als gute Figur machte. Die giggelnden Mädchen der Seemannschule waren tatsächlich für einige Moment baff, als der großgewachsene und muskulöse Sarier vor ihnen stand. Die braunen Haare, die hellbraunen Augen, die das Sonnenlicht wie Bernstein funkeln ließ… Die Muskeln, fein definiert und kein Gramm Fett dabei. Yedan’s kantige Züge, die trotzdem an Weichheit nicht verloren… Rhuna hatte, rein optisch gesehen, ihre Wahl hervorragend getroffen. „Frauenheld…!“, entfuhr es Rhuna da leise und sie erntete einen fragenden Blick seitens Yedan, der dann aber wieder von den aufgeregten Mädchen abgelenkt wurde. Auch von ihr waren sie angetan und sobald sie sich Gehör verschaffen konnten, waren sie sogar hilfreich. Bjorg Tamakiel war also kein Unbekannter und tatsächlich in der Schule der Seefahrt zu finden. Offenbar steckte er in Schwierigkeiten und dies nicht zum ersten Mal. Was er wohl angestellt hatte? Sofort begannen die Gedanken um Pharus‘ einziges Kind zu kreisen. So bemerkte sie auch nicht, dass der blonde Santroner sich kaum vor den Mädchen retten konnte und im Vorbeigehen den Blick auf ihr Gesicht und ihre Silhouette gelegt hatte. Es ließ sich eben nicht leugnen, dass Rhuna eine Augenweide war und auch außerhalb vom Kapayu oder Sarius Anklang fand. Yedan’s Bemerkung allerdings, ließ Rhuna ein wenig neckend werden: „Dabei sah er so gut aus! Gerade seine blauen Augen…!“ Erst blieb Yedan verdutzt stehen, sah sie fragend an, dann fiel der Blick auf den Hinterkopf des Blonden und seine Haltung entspannte sich. Er grinste, nahm sie in den Arm und ging mit ihr den Weg weiter, zur Kommandantin. „So, so – die blauen Augen waren es, ja?“, er feixte und zwickte ihr kurz in die Seite. „Du hast ihn nicht mal bemerkt! Das beruhigt mich!“, gab er zu und löste er die Scharade auf. „Wahrscheinlich hat er schon länger keine Elfe gesehen. Das Mädchen vorhin schien ja auch überrascht gewesen zu sein. Dabei wirkt es gar nicht so, als würde es hier in Santros, selten Vertreter unserer Völker geben.“ „Aber selten so gutaussehende, offenbar!“ Lachend drückte er ihr einen Kuss auf die Haare, bevor sie vor der Kommandantin zum Stehen kamen. Jene wirkte bereits rein von ihrer Ausstrahlung weisungsbefugt. Sie hatte eine typische, militante Haltung eingenommen und ihre stechenden, braunen Augen musterten Rhuna und Yedan ohne Umschweife. Rhuna erkannte sofort, dass sie sich hier devot geben musste, wenn sie etwas erreichen wollte. „Das werden wir respektieren! Dennoch hoffe ich, dass Sie uns vielleicht helfen können. Arrond Vesuve meinte dies zumindest!“ Nun hoben sich ganz leicht die Augenbrauen der Frau an.
„Arrond Vesuve also?“, fragte sie und schien eine Spur interessierter zu sein. Ihr Blick fiel auf das Schreiben, das sie Rhuna aus der Hand nahm. Dann entfaltete sie jenes und las einen Moment die Worte, ehe sie den Brief zusammenfaltete und Rhuna zurückreichte. „Nun, wenn das so ist – dann bitte.“, sagte sie ohne weitere Probleme zu machen. Tatsächlich schritt die Kommandantin zu den großen Türen. Sie waren aus schwarzem Holz gemacht, das offenbar behandelt wurde, um eventuellen Wassermassen standhalten zu können. Auf dem Weg zum Tor meinte Targin: „Kadett Tamakiel befindet sich dieser Zeit auf der Backbordseite des Gebäudes. Es ist der Teil des Gebäudes, der linker Hand zu finden ist. Er säubert im ersten Obergeschoss die Nasszellen und soll in einer halben Stunde fertig sein, für seine nächste Aufgabe. Verzögert diesen Zeitplan nicht, sonst brumme ich ihm das Nachholen auf!“, warnte die Kommandantin und nickte daraufhin einem Matrosen in einem Wachtürmchen zu, der an einer Kurbel drehte, damit die mehrere Meter hohen Türen geöffnet werden konnten.

Rhuna weiter bei: Ein Sturm zieht auf
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 7. März 2024, 09:16

Rhuna kommt von: Ein Sturm zieht auf

„Seine Probleme scheinen aber wirklich nicht von kleinerer Natur zu sein“, sprach er weiter und nickte Kommandantin Targin zu, die noch genau so adrett und steif an dem Eingang stand. Sie folgte dem Pärchen mit ihren Blick, ehe die Tür hinter ihnen wieder ins Schloss fiel. Die Brücke war inzwischen leer und doch hatten sie einen hervorragenden Blick auf die Hafenpromenade. Hier schoben sich Gruppen von unterschiedlicher Herkunft und Aussehen an Ständen und Schaustellern vorbei. Das Fest war inzwischen im Kommen und die Sonne zeigte einen Stand nach Mittag an. Vermutlich würde es zum Abend hin immer feuchtfröhlicher werden. Jetzt aber konnte Rhuna sehen, dass zu ihrer Linken, im Hafen, ein altes Kriegsschiff stand. Hier gab es scheinbar einen offiziellen Teil mit Ansprachen der hiesigen Politik und ausschließlich geladenen Gästen. Das war weniger spannend, auch wenn es zu der Geschichte Santro’s gehörte. Viel spannender wirkte daher aber die Promenade. Inzwischen hatten sich hier viele Schaulustige versammelt, die lachend, schwatzend und tanzend den Tag genossen. Einige Buden verkauften Speisen und Getränke oder gar kleine Andenken an Santros. Meist waren es Kamele in allen Positionen, aber auch Seemannsandenken, kleine Armbänder mit Ankern, geknotete Taustücke, oder für den geneigten Sammler auch mal eine echte Schiffsglocke. Die Menschen hier wirkten sehr friedlich und jeder wollte lediglich diesen Feiertag genießen. Was auffiel war, dass es hier so gut wie nie Unruhe gab. Sicher, es war laut und voll aber das alles lief doch sehr gesittet ab. Beim näheren Betrachten konnte man in akkuraten Abständen immer wieder Wachposten erkennen, die allesamt respektiert wurden, so schien es. Santros hatte scheinbar ein strenges Regiment, wenn es um Diebe und Gauner ging. Noch ein Punkt auf der Agenda ‚Bjorg‘, der gewiss bestraft würde, fände die Wache heraus, was er doch getan hatte. „Seine Mutter wurde also verschleppt?“, fragte Yedan besorgt und verzog das Gesicht. Er führte Rhuna nur langsam über die Brücke, denn hier hatten sie noch einen Moment, um sich ungestört zu unterhalten. Er blieb mit ihr auf etwa der Hälfte stehen und lehnte sich auf die hüfthohe Mauer, um in das Hafenbecken zu schauen. Der Wind wirkte angenehm mild und die Sonne brannte schon mit ordentlicher Kraft. Es war noch zu frisch, um sich ohne Schutz draußen aufzuhalten, aber für einen kleinen Moment, war das vollkommen angenehm. Yedan schaute zum Horizont, während sich die Sonne in seinem hellen Braun verfing.
Der Wind trieb ihm das dunkle Haar durch das Gesicht und er musste etwas bändigen. Ein Lächeln zierte sein Gesicht. Er fühlte sich offensichtlich wohl, auch wenn ihm scheinbar die Sonne etwas zu schaffen machte. Ein feiner Schweißfilm hatte sich auf seiner Stirn gebildet. „Weißt du, das sind alles Probleme, die wir nicht mal eben so lösen können. Das Geld haben wir nicht und wir müssten wohl jemanden darum bitten, wie er es getan hatte. Das ist nicht zielführend. Und ob dieser Kallum Dingsda sich einfach so besänftigen lässt? Ich schätze, wir sollten heute Abend wirklich mal mit Arrond reden. Er wirkte bisher ja recht hilfsbereit und vermutlich ist er unsere aller beste Option.“, zuckte er mit den Schultern. Yedan drehte sich zu Rhuna und betrachtete sie mit einem Mal aufmerksam.

Dann brach sein Gesicht zu einem Lächeln auf und er rutschte etwas dichter zu ihr heran. Noch immer blickte er sie intensiv an, dann neigte er sich ihr entgegen und würde sich einen Kuss stehlen, sofern sie daran jetzt denken mochte. „Die Sonne steht dir sehr gut.“, murmelte er ihr vertraut entgegen und rieb kurz seine Nase an ihrer Wange, während seine Hand an ihrer Schulter entlangstrich. „Weißt du, was ich gern tun würde?“, fragte er leise und öffnete seine Augen, um sie anzusehen. „Lass uns ein wenig das Fest genießen. Alle sind ausgelassen, warum nicht wir? Die Probleme laufen uns ja nicht davon!“, lachte er dann und seufzte. Da hatte er wohl Recht. Sie konnten sich nicht darüber beschweren, dass sie zu wenig zu tun hätten! Dann blickte Yedan ein wenig die Hafenpromenade entlang und stutzte mit einem Mal. Er hatte etwas entdeckt, das seine Aufmerksamkeit erregte. „Sag mal… baden die da?!“, fragte er und deutete in einige Entfernung, wo der offizielle Hafen aufhörte und die Bucht natürlich geblieben war. Hier gab es tatsächlich einen kleinen Abschnitt von Sandstrand. Und dort gab es einige, die sich in die kühlen Fluten stürzten und sich von den mäßigen Wellen wieder anspülen ließen. Yedan trommelte auf die Steinmauer der Brücke. „Na los! Wir machen das auch!“, forderte er Rhuna auf und griff ihre Hand. Er sah zum Himmel. „Wir haben noch ein paar Stunden Zeit, bevor wir loslegen können! Wir holen die… du weißt schon, erst, wenn es etwas ruhiger ist. Sonst wäre es ja zu auffällig und dann kehren wir zu Arrond zurück und bereden alles. Aber jetzt…“, er verzog den Mundwinkel schelmisch und blitzte sie an, „jetzt feiern wir!“, forderte er sie auf und strahlte sie an. Er wischte sich über die Stirn, um den leichten Schweißfilm zu entfernen und wedelte sich daraufhin Luft zu. „Ehrlich, eine Abkühlung würde mir guttun!“, lachte er und nickte in die Richtung. „Oder möchtest du etwas anderes machen?“, räumte er ihr offen ein. Sie hatten Zeit. Wie sie diese verbrachten, wäre ihre Entscheidung.
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Samstag 9. März 2024, 14:03

Nachdem alles geklärt war verabschiedeten sich Rhuna und Yedan von Bjorg und machten sich auf den Rückweg. Sie hatten dem jungen Mann vielleicht ein wenig Hoffnung geben können, doch nun hieß es herauszufinden, wie sie diesem Vertrauen gerecht werden könnten. Und das schien keine leichte Aufgabe zu sein.
Der brünetten Elfe brummte leicht der Schädel. Es war alles ganz anders gekommen, als sie es sich vorgestellt hatte und all die Informationen musste sie erst einmal gedanklich ordnen. Das tat, oder versuchte sie mitunter schon damit, dass sie Yedan einen Überblick verschaffte, der bei ihrem Gespräch nicht dabei gewesen war. Gleichzeitig entschuldigte sie sich, weil sie den Sarier einfach mit in diese Aufgabe verstrickt hatte. Doch so, wie Yedan eben war, nahm er es ihr weder übel, noch deutete er an, dass ihn dieser ‚Umweg‘ lästig war.
„Rhuna, deshalb musst du dich doch nicht bei mir entschuldigen!“, versicherte er ihr und erleichterte ihr dadurch wieder einmal das Herz. Natürlich könnte er schwindeln, oder es nur vorgeben, doch Rhuna wusste, wie ehrlich und aufrichtig der Halbelf war. Würde ihm etwas nicht gefallen, würde er es ihr sagen – darauf vertraute sie!
„Womit habe ich dich nur verdient?“, fragte sie lächelnd, als er sanft ihre Hand küsste und sie anschließend aus der Schule führte.
„Seine Probleme scheinen aber wirklich nicht von kleinerer Natur zu sein“, merkte er weiter, als sie an Kommandantin Targin vorbeigingen, der sie beide zum Abschied zunickten, ehe sie die Brücke passierten. Ob die Kommandantin von Bjorgs Problemen wusste? Für einen Moment sah Rhuna der Frau nach, bis ihr Blick sich wieder auf Yedans Profil richtete.
„Leider nein…!“, bestätigte sie und wechselte ins Lyrintha, da sie nun wieder unter Leuten waren und sie mit Bjorgs Lage sensibel umgehen wollte. Ihre Muttersprache bot zwar keine Garantie dafür, dass sie nicht doch jemand verstand, doch waren die Chancen geringer, als bei Celcianisch, die jeder verstand und sprach.
Ihr Blick begann nun wieder umherzuwandern. Hier gab es einfach zu viel Neues und viel zu entdecken. Ihr Herz machte kurz einen Satz, bevor ihr der Gedanke kam, dass sie nun vielleicht keine Zeit mehr hätte die Sehenswürdigkeiten mit Yedan zu genießen.
„Seine Mutter wurde also verschleppt?“, fragte ihr Sarier und verlangsamte ihr Tempo, damit sie sich nicht im Gedränge des Festes weiter unterhalten mussten.
„So hat er es mir erzählt. Er weiß nicht wo sie sein könnte…!“, erklärte sie und strich sich eine, vom Wind umspielte Strähne aus der Sicht. Kurz blickte sie zurück zur Seemannsschule und zu dem Gebäude, in dem sie vor ein paar Minuten noch das Meer vom Fenster aus betrachtet hatte. Ob Bjorg sie gerade beobachtete, oder war er bereits wieder bei seinen Aufgaben?
„Ein… nun es ist eigentlich kein wirkliches Problem, aber etwas, was sein Leben stark beeinflusst: Er hat eine kleine Tochter hat! Die Mutter ist wohl eine Prostituierte, die weniger an ihm als Vater, als an seinen Alimenten interessiert zu sein scheint. Er macht sich Sorgen, dass seine ‚Probleme‘ auch ihr schaden könnten…! Eine Sorge, sie Rhuna ziemlich gut verstand. Denn die Wahrscheinlichkeit war offenbar gegeben, wenn er selbst schon um sein Leben fürchtete.
Andererseits bringen Tote weder Geld, noch reden sie…! Vermutlich hat er die Kette deshalb nicht zurückgegeben.

Als er stehen blieb und sich an die Mauer lehnte, beobachtete Rhuna Yedan stumm und ihr Herz begann leicht zu flattern. Der Wind zerzauste ihm sanft die braunen Haare, während sein Blick erst auf das Hafenbecken und dann den Horizont gerichtet war. Sie konnte ihm seine Neugierde und Faszination für das Neue ansehen, doch gleichzeitig war er noch immer beim Thema und machte sich Gedanken um Bjorgs Angelegenheiten.
Obwohl der Wind für eine angenehme Frische sorgte, brannte sie Sonne heiß vom Himmel hinunter. Beide waren hohe Temperaturen gewohnt, denn diese herrschten auch im Kapayu, doch bot dieser durch die weiten Baumkronen einen natürlichen Sonnenschutz, den zumindest Yedan gewohnt war, der sein ganzes Leben in den Wäldern rund um den Sarius verbracht hatte. Dennoch beklagte er sich nicht!
Manchmal fühlte sie sich wirklich, wie ein verliebtes Küken, wenn sie ihn ansah, während ihre Zuneigung für ihn immer größer wurde. Alleine jetzt, wo die Sonne seine braunen Augen heller strahlen ließ, als würde sie in einen sonnenbeschienenen Bachlauf blicken, spürte sie die Schmetterlinge in sich tanzen. Zum Glück konnte er ihre Gedanken nicht lesen.
„Weißt du, das sind alles Probleme, die wir nicht mal eben so lösen können. Das Geld haben wir nicht und wir müssten wohl jemanden darum bitten, wie er es getan hatte. Das ist nicht zielführend. Und ob dieser Kallum Dingsda sich einfach so besänftigen lässt? Ich schätze, wir sollten heute Abend wirklich mal mit Arrond reden. Er wirkte bisher ja recht hilfsbereit und vermutlich ist er unsere aller beste Option.“, fasste er zusammen, woraufhin sie nachdenklich nickte. Vermutlich hatte er recht! Da sie die Stadt und die Leute nicht kannten, war ihre beste Option wirklich Arrond, der sie zumindest beraten könnte.
„Du hast recht! Das wird wohl das Beste sein…!“, bestätigte sie und hob den Blick, wobei sie merkte, dass Yedan sie lächelnd betrachtete. Ihre Miene wandelte sich zu einem fragenden Ausdruck, doch erwiderte sie sein Lächeln, woraufhin er näher zu ihr heranrutschte.
Sie hielt ihren Blick auf sein Braun gerichtet, bis er sich vorbeugte und ihr einen Kuss stahl. Augenblicklich entspannte sie sich etwas und die Anspannung fiel etwas von ihr ab. Vielleicht würden sie ja doch noch etwas Zeit für sich haben können – etwas, was sie sich ehrlich wünschte.
„Die Sonne steht dir sehr gut.“, murmelte er, woraufhin sie sich näher an ihn schmiegte und ihre rechte Hand in seinen Nacken legte, um mit sanft kreisenden Bewegungen ihrer Finger durch sein Haar zu streichen. Das Kompliment ließ sie schmunzeln.
„Sehe ich dadurch anders aus?“, fragte sie neckend, obwohl sie ihn zuvor doch selbst betrachtet und die Wirkung der Sonne auf ihn bewundert hatte.
„Weißt du, was ich gern tun würde?“ Bei der Frage sah sie ihn auffordernd und mit einem offenen Lächeln an.
„Lass uns ein wenig das Fest genießen. Alle sind ausgelassen, warum nicht wir? Die Probleme laufen uns ja nicht davon!“ Er lachte nach seinen Worten und erhellte damit wieder ihr Gemüt. Er sprach ihr aus der Seele, doch gleichzeitig war es auch faszinierend zu erkennen, wie schnell sich ihr Sarier neuen Situationen anpassen konnte. Der Lärm war auf der Brücke noch nicht ganz so intensiv, doch würden sie sich in die Menge begeben, wussten sie schon, was sie erwarten würde. Doch das alles schien ihm fast gar nichts mehr auszumachen.
Rhuna steckte sich kurz und küsste ihn auf die Wange.
„Nichts lieber als das! Auch wenn ich Bjorg helfen will … ich habe mich die ganze Zeit darauf gefreut endlich wieder etwas Zeit mit dir alleine zu verbringen!“, gestand sie, ohne es böse in Bezug auf Neri oder Arunn zu meinen. Sie war froh, dass sie zusammen hergekommen waren, doch bot das gemeinsame Reise unter offenem Himmel nicht wirklich viele Möglichkeiten der Privatsphäre für ein junges Paar, wie es eben Rhuna und Yedan waren.
„Sag mal… baden die da?!“ Sie folgte seinem Fingerzeig und blickte zu dem kleinen Sandstrand, an dem sich einige Leute im Wasser vergnügten. Der Anblick erinnerte sie ein wenig an die warmen Sommertage in Shyána, an denen sich viele Elfen im großen See erfrischten.
„Na los! Wir machen das auch! Wir haben noch ein paar Stunden Zeit, bevor wir loslegen können! Wir holen die… du weißt schon, erst, wenn es etwas ruhiger ist. Sonst wäre es ja zu auffällig und dann kehren wir zu Arrond zurück und bereden alles. Aber jetzt feiern wir!“ Rhuna musste bei so viel Begeisterung lachen, doch die Idee gefiel ihr auch. Die Zeit im Waldmenschendorf war nicht einfach gewesen und im Grund hatten sie sich etwas Spaß verdient. Noch dazu war sie froh, dass sich Yedans ausgelassene und freche Seite wieder zeigte. Nachdem seine Vergangenheit im Dorf herausgekommen war, war diese Seite an ihm, die er ihr eigentlich von Anfang an gezeigt hatte, immer weniger zum Vorschein gekommen. Verständlicherweise, denn er hatte sich in einer belastenden Situation befunden. Doch nun schien auch er zu verarbeiten und wieder unbefangen in die Welt blicken zu können.
Er wischte sich über die Stirn und wedelte sich etwas Luft zu, um den Grund für sein Vorhaben noch etwas zu unterstreichen.
„Ehrlich, eine Abkühlung würde mir guttun! Oder möchtest du etwas anderes machen?“ Sie schüttelte bei der Frage mit dem Kopf, doch wurden ihre Wangen etwas wärmer und vermutlich auch etwas rot, als sich ihre Gedanken verselbstständigten und ihr durchaus noch eine Alternative einfiel.
Sie strich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken, ehe sie einen Fuß vom Boden löste und ihn langsam weiterzog.
„Lass uns damit einfach anfangen und sehen, was wir danach noch machen wollen. So aufregend das Fest ist – es wird immer voller und ich quetsch mich nicht so gerne durch die Massen. Vielleicht wird es nachher am Abend angenehmer, auch wenn die Hitze nachlässt!“
Ihr Blick sah sich suchend nach einem Weg zu dem Strandstück um. Dabei betrachtete sie die Badenden kurz um herauszufinden, was diese dabei trugen. Obwohl sie sicher auch in ihrem Kleid baden könnte, da die Sonne es wieder trocken würde, würde sie es lieber in einem Unterkleid tun. Ihre Auswahl an Bekleidung ließ immerhin derzeit zu wünschen übrig.
Je näher sie dem Wasser kamen, je stärker spürte sie die Aufregung. Wir lange hatte sie schon im Meer schwimmen wollen?
„Dort hinten scheint es etwas ruhiger zu sein, da sind weniger Leute!“ Die Elfe deutete mit dem Finger auf die linke Seite des Strandes. Ob sie ihre Sachen einfach so am Strand liegen lassen könnten? Hier gab es immerhin sehr viele ... Fremde und obwohl sie Sicherheit in Santros groß zu sein schien, bewies schon Bjorgs Geschichte, dass sich dennoch Kleinkriminelle herumtrieben. Doch auf der anderen Seite... was sollten sie schon stehlen? Viel trugen sie nicht bei sich und zumindest Rhuna machte sich auch darüber gar keine Gedanken. Sie war eher neugierig, wie es im Meereswasser sein würde - ob sie Fische sehen würde...
Am Strandstück angekommen zog Rhuna ihre Schuhe direkt aus und sprang von der kleinen Steintreppe in den weichen Sand. Ihr Blick leuchtete auf und ein Strahlen legte sich auf ihr Gesicht. Der Wind trug heiteres Lachen zu ihren Ohren hinüber, die von den anderen badenden Gästen kamen. Sie wartete, bis auch Yedan den Strand betrat und lief mit ihm, noch immer seine Hand haltend zum Wasser, während sie in der anderen ihre Stiefel hielt. Als die Elfe den nassen Sand betrat, blieb sie am Ufer stehen und beobachtete, wie eine Welle über ihre Füße schwappte. Anstatt zurückzuzucken breitete sich wieder ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Um sie herum lagen viele verschiedene Muscheln - eine schöner, als die andere und hier und da bewegte sich ein kleiner Einsiedlerkrebs mit seinem geborgten Schneckenhäuschen. Ihre Haare wurden vom Wind leicht durcheinandergebracht, doch das störte sie nicht. Ihr Blick hob sich, sie sah zum Horizont und von dort auf den blauen Himmel, durch den die Möwen tanzten.
„Es ist wunderschön!“, sagte sie leise und sah Yedan glücklich an. Rhuna war froh diesen Moment mit ihm erleben zu können.

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Montag 11. März 2024, 13:06

Yedan nahm sich der Informationen bezüglich Bjorg an und ließ Rhuna nicht allein damit. Ihr gutes Herz war nichts, was ihr negativ ausgelegt werden könnte, auch wenn es bedeutete, dass man sich manchmal mit Problemen anderer auseinandersetzen musste. Yedan war schon immer jemand, der sich meist mehr um alles andere kümmerte als um sich. Und es war erst Rhuna, die das erkennen musste, um für ihn in die Bresche zu springen. „Womit habe ich dich nur verdient?“, fragte sie und Yedan musterte sie überrascht. Dann lachte er leise und schüttelte den Kopf. „So darfst du nicht denken. Wenn du dir nicht die Sorgen anderer aufladen würdest, wäre ich heute nicht hier, Rhuna. Du hast mir ein Leben zurückgegeben und wie könnte ich dir da nachtragen, wenn du anderen dieselbe Gunst erweist?“, fragte er, bevor er sich über Bjorg wieder laut Gedanken machte. Rhuna wechselte ins Lyrintha und Yedan verstand es, sprach es selbst aber nicht so, wie sie. Deshalb blieb er in Celcianisch und sie hingen ihren Gedanken nach. Sie kamen überein, dass es am besten wäre, wenn sie am Abend bei Arrond vorbeischauten und den Menschen um seinen Rat oder gar seine Hilfe baten. Tatsächlich war er die beste Option und wenn sie geahnt hätten, wie er bereits Neri weitergeholfen hatten und welchen großen Sprung sie derweil gemacht hatte – so unangenehm es auch wurde -, sie hätten keinen Zweifel daran besessen, dass Arrond ihnen aushelfen könnte. Jetzt aber bewegte Yedan erstmal etwas anderes. Sie hatten seit der gemeinsamen Weiterreise keine Gelegenheit mehr gehabt, nur für sich da zu sein. Und so nahm sich der Halbelf einen Moment Zeit, Rhuna im Sonnenlicht zu betrachten und ihr zu sagen, wie gut sie aussah, wenn das Licht in ihren violetten Augen funkelte. „Sehe ich dadurch anders aus?“ Er lachte und schürzte die Lippen. „Anregend?“, fragte er frech und lachte erneut. Yedan äußerte seinen Wunsch, sich einfach etwas Zeit zu nehmen und sprach Rhuna damit aus dem Herzen. „Nichts lieber als das! Auch wenn ich Bjorg helfen will … ich habe mich die ganze Zeit darauf gefreut endlich wieder etwas Zeit mit dir alleine zu verbringen!“, erwiderte sie und küsste ihn auf die Wange. Dabei spürte Rhuna, dass er sich wärmer anfühlte als gewöhnlich und scheinbar nahm sein Körper die Sonnenstrahlen ebenfalls auf und speicherte die Wärme dessen. Yedan nickte und ergriff ihre Hand, sodass sie gemeinsam zum Strand gehen konnten. Beim Hindurchschlängeln zwischen den anderen Menschen und Rassen, bemerkte Rhuna, dass Yedan ihre Hand wieder fester nahm. Er wirkte zwar ausgelassen und auch offen, aber es verlangte ihm dennoch viel ab, hier zu sein. So war es vermutlich die beste Idee, sich am Strand einfach etwas aufzuhalten und den Platz zu genießen. Tatsächlich trugen die Santroner hier einfach ihre Unterkleider. Die Männer ihre Shorts, die Frauen Unterkleider oder auch mal nur Brustwickel und Unterwäsche. Es war nicht so voll, wie auf der Promenade, denn das Wasser war trotz aller Sonnenkraft noch recht kalt. Rhuna aber machte das nichts aus. Sobald ihre Füße den kalten Sand erreichten und eine Welle des Wassers gluckernd über sie schwappte, strahlte sie vor Lebensfreude. Auch Yedan zog seine Stiefel aus, ließ sie in einigen Metern im Sand liegen, damit sie nicht vom Wasser fortgetragen wurden und kam zu ihr.

„Bei Phaun ist das kalt!“, japste er auf und trat von einem Fuß auf den anderen, bevor er lächelnd stehenblieb. Er hob daraufhin seinen Blick und schaute über die scheinbare Endlosigkeit. „Ist das eine Weite…“, bemerkte er ehrfürchtig und holte tief Luft. Daraufhin hustete er plötzlich und klopfte sich gegen die Brust. Dann lachte er. „Ich muss was verschluckt haben!“, grinste er und wandte sich Rhuna zu. „Es ist wunderschön!“ er nickte. Doch anstatt, dass er die feinen Muscheln oder kleinen Krebse beachtete, ruhte der hellbraune Blick nur auf ihr. Er neigte sich vor, raunte dann, während seine Nase über ihr Ohr strich „du bist wunderschön“ und küsste sanft die kleine Stelle zwischen ihr und Hals. Seine Hände glitten über ihren Körper und zog sie an sich. Er liebkoste ihre Wange und schließlich verharrte er vor ihren Lippen. Grinsend ließ er seine Finger an ihrer Kleidung entlang gleiten und schaffte es, während er sie in der Erwartung eines Kusses hielt, jene von ihrem Körper zu trennen, bis sie nur noch im Unterkleid vor ihm stand.
Dann glitt sein Blick offensichtlich genießend über ihre schlanke Silhouette. „hm..“, machte er genüsslich und kehrte mit seiner Aufmerksamkeit zurück zu ihren Lippen. Yedan neigte sich vor und hauchte einen mehr als unschuldigen Kuss auf ihre zarten Lippen, ehe er zurücktrat und sein Hemd über seinen Kopf zog. Tatsächlich blieb er ohne Hemd, aber mit seiner dunklen Hose und warf den Stoff achtlos in den Sand zurück zu seinen Stiefeln. Seinen Blick behielt er aber auf Rhuna und auch ihre Kleidung fanden dort ihren Platz. Er lächelte und etwas Schalk blitzte mit einem Mal in seinen Augen auf. Dann wollte er nach Rhuna greifen, sie hochheben und ins Wasser tragen, um sie dort dann einfach hineinzuwerfen und lachend ihr zu folgen – sofern sie sich nicht wehrte.
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Mittwoch 13. März 2024, 23:42

Zwischen Rhuna und Yedan bestand eine starke Verbindung, die sie in diesem Moment wieder einmal spürte. Ein warmes Gefühl durchlief ihren Körper, als er ihr indirekt noch einmal dankte, dass sie dabei geholfen hatte sein Leben zu verändern. Gleichzeitig schüttelte sie leicht mit dem Kopf – denn Dank wollte sie dafür wahrlich nicht haben. Dass Yedan nun ein Teil ihres Lebens war, war für sie immerhin das größte Geschenk, das sie von den Göttern hatte erhalten konnte.
Vermutlich war es nur Zufall gewesen, dass sie einander über den Weg gelaufen waren. Vermutlich hatten die Götter nichts mit ihrem Treffen zu tun. Für Rhuna fühlte es sich allerdings so an, als wäre es Schicksal gewesen. Aber vielleicht war sie auch einfach nur hoffnungslos romantisch und verliebt, was diesen Punkt anging. Sie war jung und das erste Mal verliebt, natürlich betrachtete sie vieles durch eine rosarote Brille. Allerdings war sie vernünftig und bodenständig genug, um die Realität nicht verfälschen. Yedan war so natürlich, dass sie das gar nicht tun musste. Mit ihm zusammen zu sein fühlte sich einfach natürlich und richtig an.

Sie erreichten gemeinsam den Strand und Rhuna war gefangen von den neuen Eindrücken. Wo sich der Sand durch die Sonnenstrahlen bereits mit Wärme aufgeladen hatte, hatte die Hitze das die Wassertemperatur noch nicht stark beeinflussen können. Von daher war der Unterschied von dem warm umschmeichelnden Sand an ihren Füßen zu den kalten Wellen ein großer Erfahrungsunterschied. Den Yedan laut kommentierte:
„Bei Phaun ist das kalt!“, japste er, als seine Füße von den Wellen umspült wurden. Rhuna lachte bei diesem Kommentar, da sie mit ihm fühlen konnte.
„Ich hätte auch gedacht, es wäre wärmer!“, gestand sie und sah sich kurz am Strand um. Die anderen Badegäste erfrischten sich im kalten Wasser, was sie im ersten Moment beeindruckte, jetzt wo sie die Temperatur selbst fühlte. Gleichzeitig war es ihr im ersten Moment doch etwas fremd, dass sich hier, in dieser belebten Stadt die Frauen und Männer doch so freizügig zeigten. Immerhin liefen hier die verschiedensten Völkerangehörigen herum. Und gerade bei manchen Frauen verhüllten die Wickel nicht unbedingt viel, was der Fantasie überlassen werden konnte.
Yedans Husten erregte ihre Aufmerksamkeit und mitleidig lächelnd klopfte sie ihm auf den Rücken. Danach ging sie auf seine zuvor erwähnte Bewunderung der Weite ein.
„Es ist wunderschön!“, bestätigte sie und ließ ihren Blick über den Horizont streifen. Diese Weite war wirklich ehrfurchtgebietend. Sie fühlte sich klein und doch frei, ähnlich, wie wenn sie nachts in den Sternenhimmel sah.
Yedam kam ihr mit einem Mal näher und neigte sich ihr entgegen, so dass seine Nase über ihr Ohr strich. Seine Körperwärme streichelte sanft ihre Haut, woraufhin sie lächelte und sich etwas an ihn schmiegte.
„du bist wunderschön“, hörte sie seine Stimme, während er ihr den unausgesprochenen Wunsch nach mehr Nähe gewährte, als würde er ihre Gedanken lesen können. Sie hob den Kopf leicht, um ihn anzusehen, während seine Hände über ihren Körper glitten. Ihre Lippen verharrten voreinander und er begann nun langsam aber sicher sie bis zum Unterkleid auszuziehen.
Das Kompliment hallte noch einen Moment in ihr wieder. Rhuna bekam nicht zum ersten Mal diese Worte gesagt, aber nur bei Yedan lösten sie Wärme und Glück in ihr aus. Sie war nicht wirklich eitel, auch wenn sie sich schon um ihr Aussehen kümmerte. Gedanken darüber, wie sie andere optisch sahen machte sie sich nicht wirklich. Aber ihr lag es am Herzen, dass Yedan sie … als schön empfand – was nicht unbedingt und ausschließlich auf ihr Äußeres bezogen war. Der Halbelf besaß ihr Herz – natürlich wollte sie da für ihn etwas Besonderes sein.
Die Wärme sammelte sich leicht in ihren Wangen. Sachte beugte sie sich vor und verschloss ihre Lippen zu einem Kuss, während ihre Hände seine Unterarme hinauf strichen, ohne ihn dabei in seinem Tun aufhielten. Mit dem Ergebnis, das sie nur im Unterkleid vor ihm stand, als er einen Schritt zurücktrat. Sein Blick ließ sie schmunzeln und davon angestachelt hob mit ihren Armen ihr braunes Haar und präsentierte sich ungewohnt verführerisch.
„Anregend…?“, fragte sie leise, bis sie die Pose dann doch etwas verlegen werdend aufgab. Kokettieren war ihr noch nicht vollends in Fleisch und Blut übergegangen und sie waren nicht alleine, was für die Elfe dann doch noch einen Unterschied machte. Ihm dabei zuzusehen, wie er sich das Hemd über den Kopf streifte, lag ihr da weitaus mehr. Bei Phaun…! Ihr Herz schlug einen Takt schneller und wenn sie es sich nicht einbildete lag nicht nur ihr Augenpaar auf seiner Gestalt.
„…“ Sie suchte nach Worten, doch fand sie keine so direkt, wie Yedan, der so gar keine Schwierigkeiten dabei zeigte zu sagen, was ihm durch den Kopf ging. Allerdings sprach die sanfte Röte auf ihren Wangen dafür laut genug und auch ihre Lippen schürzten sich sachte.
„Du wirst angestarrt!“, merkte sie an, als ihr im Augenwinkel eine rothaarige Schönheit auffiel, die ein reges Interesse an Yedans Anblick gewonnen hatte. Noch immer war ihr nicht ganz klar, wie sie solche Blicke bewerten sollte - was sie dabei empfand. Sorge war es nicht - aber unterschwellig war da doch ein Gefühl, das sie nicht so recht einsortieren konnte. Doch darauf wollte sie nicht den Fokus legen.

Wieder trafen ihre Lippen aufeinander. Dieses Mal zu einem unschuldigen Kuss, den Rhuna aber nicht weniger genoss. Als ihr Blick danach wieder seinen Augen begegnete, entdeckte sie den Schalk darin und reagierte vielleicht ein kleines bisschen zu spät.
Seine warmen Arme schnappten sie sich und hoben sie hoch, woraufhin Rhuna halb quietschend und halb lachend halbherzig versuchte zu entkommen.
„Nicht! Yedan!“, rief sie noch, als ihr mit einem leichten Schwung der Halt genommen wurde und sie in die kalte Umarmung des Meeres tauchte.
Rhuna hielt die Luft an und öffnete die Augen vorsichtig, als der Schwung von der Masse des Wassers gebremst wurde. Sie standen noch nicht besonders tief und doch tief genug, dass sie unterging. Und der Drang zu sehen, wie es hier unter dem Meeresspiegel aussah war groß. Dennoch musste Rhuna feststellen, dass es ihr nicht sofort gelang klar zu sehen. Sie war bisher nur in Süßwasser geschwommen, so dass ihr der Salzgehalt im Meer vorerst fremd vorkam und Schwierigkeiten machte die Augen offen zu halten. Von daher tauchte sie wieder auf und rieb sich das Wasser aus dem Gesicht. Der letzte Ausläufer eines Lachens verließ ihre Lippen, ehe sie zu Yedan sah. Sie schmeckte das Salz auf ihren Lippen, was ebenfalls etwas ungewohnt war.
„Ich konnte nichts sehen! Das Wasser ist ganz anders, wie ich es gewohnt bin“, begann sie und schwamm mit einem Zug wieder zu ihm, obwohl die Kraft einer Welle sie dahingehend unterstützte. Ihre Füße fanden Bodenkontakt und sie griff nach seinem Arm. Mit der anderen Hand holte sie allerdings aus und spritzte ihm im Schwung Wasser entgegen. Nun lag auch in ihren Augen der Schalk.
Die Erfahrung im Meer zu stehen und zu schwimmen war irgendwie besonders. Sie spürte die Wellen gegen ihren Rücken schwappen und wie ihr Körper in der Bewegung mitbewegt wurde. Es fühlte sich ein wenig danach an, als würden diese sie in Yedans Arme treiben.
„Wollen wir nach dort hinten schwimmen?“, fragte sie plötzlich, als sie an ihm vorbeisah und linksgerichtet einige Felsen entdeckte. Dieser Strandteil lag etwas abseits.
Rhuna beugte sich vor und klaute sich noch einen Kuss, der dieses Mal ein wenig salzig schmeckte.
„Ich will mit dir alleine sein…!“, flüsterte sie mutig geworden in sein Ohr und sah ihn dann abwartend an. Ob sie wirklich Privatsphäre finden würden war vermutlich fraglich. Aber ein Versuch würde wohl nicht schaden!

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Freitag 15. März 2024, 10:07

Es war so wichtig, dass es nicht nur um das Schicksal, das Leid und die Probleme im Leben ging. Niemand konnte sich alle Tage mit schweren Leiden und Leben beschäftigen und daran nicht irgendwann zugrunde gehen. Rhuna hatte ein großes Herz und ihr Mitgefühl und Liebe zu anderen war etwas wundervolles. Allerdings brauchte sie einen Gegenpol. Sie musste einen Ausgleich finden, dass sie sich geborgen und wohlfühlen konnte. Sie brauchte einen sicheren Raum in sich selbst, in den sie sich zurückziehen konnte, wenn alles wieder etwas viel wurde. Diesen Raum aber musste sie füllen und einrichten. Mit schönen Erinnerungen, warmen Gefühlen und hoffnungsvollen Gedanken. Yedan war ein großer Anker in ihrem Leben geworden und sie liebte ihn, wie er sie liebte. Er war es zu dem sie kam, in dessen Augen sie schaute, wenn alles zu viel zu werden drohte. Und er war es auch, mit dem sie ihren kleinen Seelenraum bestücken wollte. Während um sie herum die Wellen sanft gegen den Strand brandeten und nur ein gleichmäßiges Gluckern und Plätschern von sich gaben, untermalte jene Kulisse die Zuneigung der beiden. Der Sarier konzentrierte sich ausschließlich auf Rhuna. Er stand vor ihr, wie eine schützende Mauer vor allen Widrigkeiten und zog sie langsam aus, dass einem das Herz flattern könnte. Und auch der Blick, den er nur ihr schenkte, war zum Knieerweichen! Rhuna fühlte sich angestachelt von seinem Blick, präsentierte sich in einer verführerischen Pose und brachte Yedan’s Augen damit zum Funkeln. „Anregend…?“ Er nickte. Ohne Kompromiss, ohne zu zögern.
„Sehr!“, brummte er ihr zu und strich sich ein wenig verlegen die Haare zurück. Seine Gedanken zu ihr konnte er in diesem Moment kaum verbergen, aber das machte auch nichts. Es tat gut zu sehen, dass Rhuna ebenso Wirkung auf ihn hatte, wie er auf sie. Als er sein Hemd auszog, um es am Strand im Sand zurückzulassen, fielen Rhuna hier und dort Blicke auf. Eine Rothaarige, sie schien menschlich zu sein, gaffte ganz ungeniert. Yedan zog Blicke auf sich, weil er einfach wahrlich gut aussah. Dabei war es aber weniger sein Äußeres, das Rhuna verzaubert hatte. Gewiss, das hatte ihr die Knie in seiner Nähe etwas weicher gemacht, aber es war vor allem sein Wesen, das sie verzauberte.

„Du wirst angestarrt!“, teilte sie ihm mit und Yedan hob den Blick von einer Muschel kurz zu Rhuna. Dann wanderte sein Blick weiter und entdeckte die Rothaarige, die einfach nicht aufgab zu starren. Jetzt, da er sie entdeckt hatte, lächelte die Rothaarige offen und nickte Yedan zu. Sie suchte den Kontakt, doch der Sarier schnaubte amüsiert darüber und wandte sich Rhuna zu. Er trat auf sie zu und verschloss ihre Lippen mit einem sanften Kuss. Er galt ihr aber auch der starrenden Schönheit. Er machte klar, dass er kein Interesse besaß und das auf eine äußerst charmante Art und Weise. Er küsste Rhuna, aber nicht, um mit ihr anzugeben, sondern weil einfach mit seinem Fokus wieder zu ihr zurückkehrte. Um sie daraufhin zu schnappen und ins Wasser zu tragen. Rhuna wehrte sich lachend und bat um Gnade, aber die gewährte er ihr nicht. Schon wurde sie von den kalten Wassermassen empfangen und tauchte unter. Yedan stand da und wartete, bis sie wieder auftauchte. Lachend betrachtete er sie. „Ich konnte nichts sehen! Das Wasser ist ganz anders, wie ich es gewohnt bin.“ Er musterte sie und sah ihr lächelnd entgegen.
„Deine Augen gewöhnen sich bestimmt daran, wenn das Wasser ruhiger ist!“, meinte er und hielt sie, als sie nach seinem Arm griff. Dann folgte eine Ladung Wasser, die ihn sich zur Seite drehen ließ und er lachend sein Gesicht schützte. „HE!“, rief er und blickte sie funkelnd an. „Na warte!“, setzte er an und lachte daraufhin. Er hielt Rhuna am Arm und schaute dann ihrem Fingerzeig nach. „Gute Idee, lass uns dorthin.“, pflichtete er ihr bei. Er küsste sie und leckte sich danach die Lippen. „hm, salzig!“, kommentierte er und küsste sie gleich noch einmal. „Ich will mit dir alleine sein…!“, flüsterte sie und er betrachtete kurz ihr Gesicht, welches er daraufhin streichelte und nickte. Er griff ihre Hand, zog sie in die Richtung, ließ sie dann aber los und sprang kopfüber in die Fluten. Yedan schwamm einen Moment, tauchte, bevor er wieder durch die Oberfläche stieß. „Das musst du dir ansehen!“, sagte er und deutete auf die Stelle, wo er bereits nur noch schwimmen konnte. Sollte Rhuna es noch einmal wagen unterzutauchen und die Augen zu öffnen, würde sie in eine völlig neue Welt eintauchen. Der Trubel der Stadt wurde gedämpft und eine wundervolle Ruhe kehrte ein. Die Unterwasserwelt schillerte in einem Blautürkis und glitzerte hier und dort mit Lichtpunkten von Lysanthor’s Scheibe. Fische zogen gemächlich in Schwärmen ihre Bahnen, sobald jedoch Bewegung in ihre Nähe kam, huschten sie zügig weg. Rhuna konnte bis auf den Grund schauen, konnte dort Steine und Korallen erkennen. Sollte sie es wagen, tiefer zu tauchen, würde sie kleine Algen und Anemonen erkennen können. Es war eine ganz eigene Welt mit ihrem ganz eigenen Zauber. Es war wundervoll. Je tiefer Rhuna aber tauchte, desto kälter wurde das Wasser. Unter der Oberfläche war es nach einem Moment der Gewöhnung angenehm, doch tief in Richtung Grund, der vielleicht zwei bis drei Körperlängen tief lag, wurde es regelrecht kalt. Lange würden sie nicht im Wasser bleiben können, wenn sie sich nicht erkälten wollten. Auch Yedan tauchte und bedeutete ihr mit Handzeichen, wenn er etwas entdeckte. Es war eine wundervolle Erfahrung, die das Meer ihnen da bot und schaffte gewiss eine kleine Erinnerung in ihrem Seelenraum. Irgendwann ging ihnen die Luft auf, sodass sie wieder auftauchen mussten. Sie hatten sich allmählich dem kleinen Felsen angenähert, der sich ein Bisschen in die Bucht zog. Sie mussten aufpassen, nicht zu sehr an die Felsen zu geraten, damit sie sich nicht verletzten durch die Brandung, aber sie konnten mühelos drumherum schwimmen und fanden sich schließlich in einem abgetrennten Bereich der Bucht wieder.

Hier war es nicht voll, denn man erreichte den Teil nur, indem man drumherum schwamm oder aber über die glitschigen, von Algen und Tang bedeckten Felsen kletterte. Man konnte die gesamte Bucht entlang sehen und erkennen, dass vereinzelt hier und dort mal ein Pärchen saß, aber es gab genügend Platz, um sich nicht auf der Pelle zu hocken. Yedan schwamm neben Rhuna her und gemeinsam erreichten sie wieder flachere Gefilde, in denen sie stehen konnten. Der Sarier erhob sich und das Wasser perlte erst im Schwall und schließlich in feinen Perlen von ihm hinab. Er reichte Rhuna eine Hand, um gemeinsam mit ihr zum Strand zu gehen. Hier ließ er sich in den warmen, weichen Sand fallen und blickte auf das Meer. „So viel Frieden…“, schüttelte er den Kopf und lächelte dabei. Dann fuhr er sich durch die braunen Haare und strich sich die etwas längeren Strähnen zurück. Er sah zu Rhuna und wartete, ob sie sich neben ihn setzen würde oder sich vielleicht zu einem Spaziergang aufmachen wollte. Beides wäre ihm recht, wobei nach der Schwimmeinlage gewiss auch ein Moment zum Verschnaufen nicht schlecht wäre. „Weißt du was schön ist?“, fragte er sie plötzlich und blickte wieder auf das Wasser. „Ich war noch nie am Meer und ich bin glücklich, dass ich das mit dir gemeinsam erleben darf!“, meinte er und lächelte sie an. „Wie fühlst du dich, Rhuna?“, fragte er daraufhin und musterte sie. „Ich meine… Es ist wirklich viel geschehen und… wir haben ein wenig Frieden verdient, findest du nicht? Ich möchte trotzdem gerne hören, wie es dir geht. Wirklich geht.“, sprach er an. Yedan hatte nicht vergessen, dass Rhuna vor ihrem Aufbruch sehr mit ihren Erlebnissen zu kämpfen hatte. Er hustete kurz und strich sich abermals durch das Haar, ehe er abwartend zu ihr sah.
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Samstag 16. März 2024, 22:37

Dieser Moment gehörte nur ihnen beiden und Rhuna spürte die Vorfreude Yedan eine Weile einfach nur für sich zu haben. Es war so viel geschehen und manchmal vermisste sie die ruhigen Momente während dem Anfang ihrer gemeinsamen Reise zurück. Zwar war es damals auch schon zu gefährlichen Situationen gekommen, doch irgendwie waren die Probleme und Herausforderungen nicht so präsent gewesen.
Yedan hatte Rhuna erst beigebracht die Welt mit anderen Augen zu sehen. Zum Teil durch seine Augen, doch half ihr seine Sichtweise auf die Dinge immer weiter. Er selbst strahlte stets Ruhe und Zuversicht aus. Und manchmal fragte sie sich, ob er nicht insgeheim viele Gefühle in sich verschloss oder zurückhielt. Der Halbelf war jemand, der stets zuerst auf andere sah und sich selbst zurückstellte und vernachlässigte. Rhuna war das bewusst – auch jetzt tat er wieder alles, damit sie glücklich war. Er versicherte ihr seine Hilfe bei Bjorg, ohne überhaupt nur im Ansatz von sich und seinen Vorstellungen für die nähere Zukunft zu sprechen. Es war bemerkenswert und besorgniserregend zu gleichen Teilen.
„Gute Idee, lass uns dorthin.“ Als er sie küsste und sich anschließend das Salzwasser, das zuvor ihre Lippen benetzt hatte, ableckte, wurde ihr ziemlich warm. Wusste er eigentlich wie verführerisch er häufig war? Dagegen waren solch kokettierenden Versuche ihrerseits, wie zuvor, lediglich unschuldige Kleinigkeiten.
Phaun könnte nicht verführerischer sein…, dachte sie und ertappte sich nicht zum ersten Mal dabei, dass ihre Gedanken in nicht ganz so unschuldige Richtungen wanderten.

Yedan schwamm in die Richtung ihres neuen Ziels und tauchte ab. Er hatte schon oft gezeigt, dass er ein ausgezeichneter Schwimmer war und vermutlich würde das Meer da keine Ausnahme bilden. Lächelnd schwamm sie ihm nach, bis er wieder auftauchte.
„Das musst du dir ansehen!“, sagte er und deutete auf das Wasser. Rhuna betrachtete die Stelle einen Moment. Dann unternahm sie ein paar Versuche die Augen unter Wasser zu öffnen, was ihr am Schluss auch gelang. Es war lediglich gewöhnungsbedürftig!
Wie damals im See, tauchte sie nun ab und folgte dem Sarier. Erneut bekam sie eine Welt zu sehen, die ihr bisher unbekannt gewesen war.
Sich umsehend drehte sie sich um sich selbst. Noch nie zuvor hatte sie so viele Fischschwärme gesehen! Das Wasser war klar und strahlte in einem wunderschönen, fast überirdischen Blautürkis, das sie mit nichts bisher Gesehenem vergleichen konnte. Der Meeresgrund war deutlich zu erkennen und zeigte eine Welt voller Leben. Bunt, vielfältig und wunderschön! Das Götterpaar hatte hier mit Vesta wahrlich etwas Atemberaubendes erschaffen!
Ihre Begeisterung ließ sie strahlen. Sie schwamm auf Yedan zu und bemerkte dabei die Weite, die sich ihr zum Schwimmen bot. Wie ein Delfin bewegte sie sich vorwärts und genoss das Streicheln des Wassers auf ihrer Haut. Doch je tiefer sie tauchte, je kälter wurde es – etwas was sie nicht in diesem Maße gewohnt war.
Daher folgte sie ihm wenig später zur Oberfläche zurück und strich sich das braune Haar nach hinten. Ihr Zopf hatte sich gänzlich gelöst und ihre Haare trieben aufgefächert und glatt um ihren Kopf im Wasser. Mit einem Schwimmzug war sie bei Yedan, legte ihre Arme um seinen Körper und zog ihn zu einem innigen Kuss zu sich.
Es mochte simpel sein, aber gerade war die Elfe einfach nur glücklich und zufrieden. Sie durfte zusammen mit Yedan wieder eine neue Schönheit der Natur entdecken! Das und seine Nähe reichten aus!
„Ich bin so froh, dass du hier bist!“, flüsterte sie, als sich ihre Lippen trennten und sie ihn langsam wieder losließ. Sie schwammen zu den Felsen und fanden sich schlussendlich in einem abgetrennten Bereich der Bucht wieder, wo sie zum Strand schwammen.
Yedan reichte ihr die Hand, die sie lächelnd ergriff, als sie wieder das Ufer betraten. Hier erwartete sie wieder Sand, der von Lysanthors Strahlen erwärmt waren. Der Stoff ihres Unterkleides klebte an ihrem Körper, doch sorgten Sonne, wie auch Wind schnell dafür, dass sich das Gewicht Tropfen für Tropfen verlor.
„So viel Frieden…“, hörte Rhuna Yedan, woraufhin sie zu ihm sah. Sein Blick war auf die Weite des Meeres gerichtet und sie nickte bestätigend. Sein Lächeln zeigte ihr, dass er sich gerade genauso wohl fühlte, wie sie selbst.
Ihre rechte Hand zuckte kurz, ehe sie sie hob und sie ihm ebenfalls eine nasse Strähne zurückstrich.
„Lass uns noch ein wenig gehen!“, bat sie und deutete den Strand entlang. Ihre linke Hand hielt dabei die seine umschlossen. Der Wind war angenehm und zerrte nicht so stark an ihnen, dass sie froren oder ihnen der Sand in die Augen wirbelte. Nein, gerade war einfach alles … perfekt!
„Weißt du was schön ist?“, fragte er sie plötzlich, woraufhin sie auffordernd zu ihm aufsah.
„Ich war noch nie am Meer und ich bin glücklich, dass ich das mit dir gemeinsam erleben darf!“ Ihr Herz schlug einen Takt schneller und sie nickte lächelnd.
„Mir geht es genauso!“, bestätigte sie und drückte sanft seine Hand. Sie blieben stehen und Rhuna folgte mit ihrem Blick einem Schwarm Möwen, die den Wellen auswichen und gleichzeitig nach einem frisch angeschwemmten Leckerbissen suchten. Sie genoss die Ruhe und den Frieden, den sie hier für den Moment fanden!
„Wie fühlst du dich, Rhuna?“, fragte er allerdings dann plötzlich und sie spürte seinen musternden Blick auf sich. Überrascht hob die Elfe ihren Blick und sah ihn abwartend und leicht fragend an. Sah man ihr doch nicht an, wie glücklich sie gerade war?
„Ich meine… Es ist wirklich viel geschehen und… wir haben ein wenig Frieden verdient, findest du nicht? Ich möchte trotzdem gerne hören, wie es dir geht. Wirklich geht.“ Sie verstand, was er meinte und ihr Ausdruck wurde etwas ernster, ehe sie den Blick wieder auf das Meer richtete. War es Zufall, dass er sie jetzt gerade darauf ansprach?
„Am liebsten würde ich die Zeit einfrieden...“, begann sie dann leise und ein schwaches Lächeln zog an ihren Lippen. Sie zog sachte an Yedans Hand, zum Zeichen, dass sie sich hinsetzen wollte, was sie dann auch tat. Der warme Sand schmiegte sich dabei an ihre Haut und sie wandte sich ihm mehr zu, so dass sie ihm halb zugewandt gegenübersaß. Sie rutschte nah an ihn heran und verschränkte neu ihre Finger miteinander.
Die Frage brachte ein wenig Nüchternheit zurück. Doch sah sie es nicht negativ. Nein, eigentlich war sie froh, wenn sie sich in Ruhe ganz ehrlich unterhalten konnten.
„Ehrlich gesagt… begreife ich langsam, wie groß die Welt wirklich ist. Ich bin mit vielen Vorstellungen aufgebrochen, doch nichts kommt an das Erlebte heran.“ Sie betrachtete sein Gesicht und lächelte leicht.
„Manchmal… besonders nachts bekomme ich das Gefühl, dass ich nicht in diese Ferne gehöre oder passe.“, gab Rhuna zu. Ein kleines Seufzen verließ ihre Lippen und sie wirkte einen Moment nachdenklich.
„Ich denke viel darüber nach, wohin ich gehöre! Seit ich meine Heimat verließ ist so viel geschehen und es gibt Momente, in denen ich mich frage, ob ich mich nicht einfach überschätzt habe. Ob ich nicht besser das Leben führen sollte, das sich meine Mutter für mich vorgestellt hat.“ In Gedanken versunken strich sie sich eine Strähne hinters Ohr.
„Nein, also nicht ganz so, wie sie es sich vorgestellt hat. Aber …ähnlich. Es ist ja nicht so, dass ich keine Familie haben… oder gründen möchte. Bisher habe ich es mir nur nie mit jemandem vorstellen können!“ Ihr Blick hob sich und fand seine braunen Augen. Sie sprach es nicht aus, aber es war ihr anzusehen, dass sich diese Ansicht durch ihn verändert hatte.
„Die Geschehnisse durch den Dämon habe ich irgendwie noch immer nicht ganz verarbeitet. Ich fühle mich stärker… entschlossener! Ich mag mich nun viel mehr, als jemals zuvor. Nur… gibt es da auch Gefühle, die das genaue Gegenteil sind.“ Rhuna wusste nicht, ob es Yedan aufgefallen war, doch sie hatte Probleme richtig und vor allem lange zu schlafen. Besonders, wenn er nicht bei ihr war.
„Manchmal fühle ich mich klein und … noch immer ziemlich unnütz. Dann denke ich, dass ich hier gar nicht hergehöre und jemandem wie Bjorg nicht helfen kann. Man spricht mir zwar zu, dass ich meinen Teil getan habe den Dämon zu besiegen, aber sind wir doch mal ehrlich: Ich habe nicht wirklich viel getan, außer die Hoffnung zu bewahren und … ihn abzulenken. Mir war nur wichtig, dass ihr in Sicherheit wart. Einen Plan hatte ich … nie wirklich! Und am Schluss - dass ich hier bin ist nicht mein Verdienst!“ Ihr Blick richtete sich zum Himmel. Der Strand hier bekam langsam aber sicher eine gewisse Ähnlichkeit zu dem, an dem sie sich nach ihrem Ableben wiedergefunden hatte. Sie erinnerte sich an das Gefühl von damals etwas Kostbares verloren zu haben und drückte unbewusst Yedans Hand.
„Hättest du dich nicht entschieden mit mir zu kommen … ich weiß nicht, ob ich wirklich gegangen wäre. Oder, wie schnell ich umgedreht wäre!“ Das war die Wahrheit – diese Unsicherheit trug sie in sich und hatte nicht erst einmal darüber nachgedacht.
„Seit damals… schlafe ich nicht mehr so gut. Wenn du bei mir bist geht es. Aber ich wache trotzdem häufig auf. Wenn du nicht bei mir liegst… kommen die Alpträume zurück.“ Langsam beugte sich Rhuna vor und lehnte ihre Stirn gegen seine Schulter. Zögernd lächelte sie wieder, aber es war nicht mehr so unbeschwert, wie beim Schwimmen.
„Ich stehe früh auf, weil ich nicht länger liegen kann und weil ich versuche die Zeit zu nutzen, um stärker zu werden. Das beruhigt mich und deshalb… geht es mir auch nicht schlecht, auch wenn ich sicher noch Zeit brauchen werde, bis ich über all das, was mit dem Dämon geschehen ist abschließen kann!“ So düster sie begonnen hatte, Rhuna zeigte nun, dass sie sich nicht von ihren Gefühlen unterkriegen ließ. Sie hob ihren Blick und sah ihn an.
„Ich spüre noch immer diese Sehnsucht nach der Ferne. Und in Momenten, wie diesen weiß ich, dass es richtig war herzukommen! Die Welt ist nicht einfach und überall finden sich Gefahren. Aber es existieren genauso viele Schönheiten und Wunder. Und dank dir Yedan, glaube ich genau da zu sein, wo ich hingehöre! Ich will glauben, dass ich Bjorg helfen kann! Gleichzeitig will ich herausfinden und daran arbeiten, wer ich sein möchte! Der Weg ist doch das Ziel, habe ich recht?“ Sie grinste verschämt, denn sie hatte ihm all ihre Gefühle anvertraut. Dann richtete sie sich leicht auf und setzte sich – soweit er es zuließ - auf seinen Schoß und legte ihre Hände auf seine Schulter.
„Es gibt noch etwas, was mich beschäftigt! Und das… bist du!“, gab sie zu und suchte dabei seinen Blick.
„Ich will … mehr über dich wissen! Eigentlich alles – ich habe in der Zeit höchstens 60 von meinen 1000 Fragen stellen können. Aber mir ist genauso wichtig zu wissen, was du willst! Wie es dir geht! Ich liebe dich dafür, dass du stets an andere denkst und ihnen hilfst. Aber das ist auch eine große Schwäche von dir, denn du stellst dich selbst und deine Wünsche immer hinten an. Besonders für… mich! Und… ich mache mir Sorgen, dass ich nicht bemerke, wenn du etwas möchtest und es wieder nicht bekommst oder dir ermöglichst, weil du aus Rücksicht auf andere wieder zurückstehst!“ In ihrem Blick lag all ihre Zuneigung für ihn, als sie ihm eine Hand auf die Wange legte.
„So sehr ich eigene Ziele habe, die ich verfolgen will - ich will auch dich begleiten und unterstützen! Wenn ich weiß, dass du glücklich bist, dann ... ist das mein Glück!“ Bei diesen Worten wurde sie dann doch wieder etwas rot. Es gab niemanden auf der Welt, mit dem sie so offen sprach, wie mit Yedan. Und das war manchmal gar nicht so einfach...!

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Montag 18. März 2024, 20:29

Es machte einen entscheidenden Reiz aus, dass Yedan sehr subtil mit seinem Äußeren umging. Der Sarier legte es nicht darauf an, Rhuna immer wieder zu zeigen, wie gut er aussah. Er machte auch keine Gesten mit Absicht, um sie ja nicht vergessen zu lassen, dass er zum Anbeißen aussah. Es war einfach so. Der Mann versprach einem jungen Herzen so manche Verlockung und Rhuna’s Unschuld schwand mit jeder Sekunde in seiner Nähe dahin. Yedan hatte sich ihr bereits früh die Gefühlswelt durcheinandergebracht, doch noch immer schaffte er es, mit einem Blick oder einer liebevollen Geste, ihr Herz zum Flattern zu bringen. Die Schönheit der Unterwasserwelt und das ganze Drumherum luden Rhuna dazu ein, sich ein wenig in diesem glücklichen Moment zu sonnen. Sie schwamm auf Yedan zu und zog sich eng an seinen Körper heran, um ihm einen salzigen Kuss zu schenken. Seine Hände legten sich Halt gebend auf ihre Hüften und er hielt sie, während er ihren Kuss mit einer leidenschaftlichen Intensität erwiderte. „Ich bin so froh, dass du hier bist!“ Und Yedan lächelte sie an. Noch einmal kam er in den Genuss ihrer Lippen, als er sich vorbeugte und sie daraufhin entließ. „Ich auch!“, pflichtete er ihr bei und sah zu, wie sie weiterschwamm. Am kleinen Strand der privateren Bucht strich Rhuna ihm eine seiner Strähnen aus dem Gesicht und er schmunzelte ob der Geste. Dann ergriff er kommentarlos ihre Hand, hauchte einen Kuss darauf und führte sie am Strand entlang. Ein wenig Bewegung half dabei, den Kopf etwas klar zu bekommen und schließlich fanden sie ein gemütliches Plätzchen, an dem sie sich gemeinsam etwas um sich selbst kümmern konnten. Weit und breit fanden sich nur zwei weitere Pärchen, die allesamt in ausreichender Entfernung saßen und ohnehin mit sich beschäftigt waren. Ebenso wie Rhuna und Yedan. Die Elfe suchte immer wieder den Kontakt zu ihrem Sarier, der ihre Hand warm und sanft hielt, während sie nach den passenden Worten zu seinen Fragen suchte. „Ehrlich gesagt… begreife ich langsam, wie groß die Welt wirklich ist. Ich bin mit vielen Vorstellungen aufgebrochen, doch nichts kommt an das Erlebte heran.“ Yedan musterte nun Rhuna’s Gesicht, statt des Meeres und konzentrierte sich auf sie. Er wollte wissen, wie es ihr ging. Nicht nur im Moment, sondern ganz allgemein. Sie hatten bisher noch keine wahre Gelegenheit gehabt, über alles noch mal zu sprechen und ihm war es wichtig, das nachzuholen. Auch Rhuna spürte, dass sie in sich einige Wahrheiten aufgedeckt hatte. „Manchmal… besonders nachts bekomme ich das Gefühl, dass ich nicht in diese Ferne gehöre oder passe.“ Er gab ihr ein wenig Zeit. Er würde nicht sofort protestieren aber hatte jenen gewiss schon auf der Zunge. Er verbat sich für diesen Moment, gleich ein Veto einzuwerfen und wartete. „Ich denke viel darüber nach, wohin ich gehöre! Seit ich meine Heimat verließ ist so viel geschehen und es gibt Momente, in denen ich mich frage, ob ich mich nicht einfach überschätzt habe. Ob ich nicht besser das Leben führen sollte, das sich meine Mutter für mich vorgestellt hat. Nein, also nicht ganz so, wie sie es sich vorgestellt hat. Aber …ähnlich. Es ist ja nicht so, dass ich keine Familie haben… oder gründen möchte. Bisher habe ich es mir nur nie mit jemandem vorstellen können!“ Yedan’s Blick zuckte kurz und traf auf ihren. Sie sahen einander schweigend in die Augen und plötzlich legte sich auf Yedan eine sanfte Röte, die er selten zur Schau trug.
Der Sarier räusperte sich und brach tatsächlich den Blickkontakt für einige Sekunden ab! Ehe er wieder ihren Blick suchte. Yedan schien, ob dieser Worte tatsächlich etwas überrumpelt, sodass er seinen Blick über das Meer gleiten ließ. Er schwieg noch immer und der Druck an ihrer Hand wurde ein wenig stärker. „Die Geschehnisse durch den Dämon habe ich irgendwie noch immer nicht ganz verarbeitet. Ich fühle mich stärker… entschlossener! Ich mag mich nun viel mehr, als jemals zuvor. Nur… gibt es da auch Gefühle, die das genaue Gegenteil sind. Manchmal fühle ich mich klein und … noch immer ziemlich unnütz. Dann denke ich, dass ich hier gar nicht hergehöre und jemandem wie Bjorg nicht helfen kann. Man spricht mir zwar zu, dass ich meinen Teil getan habe den Dämon zu besiegen, aber sind wir doch mal ehrlich: Ich habe nicht wirklich viel getan, außer die Hoffnung zu bewahren und … ihn abzulenken. Mir war nur wichtig, dass ihr in Sicherheit wart. Einen Plan hatte ich … nie wirklich! Und am Schluss - dass ich hier bin, ist nicht mein Verdienst!“ Yedan seufzte leise und rutschte etwas näher, um einen Arm um sie zu legen. „Wir haben alle eine Rolle in diesem… absurden Spiel gespielt. Und wir können dankbar sein, dass wir sie allesamt erfüllt haben. Sogar Calhoun hat seine Rolle am Ende gespielt, obwohl er nicht mal da sein wollte.“, murmelte er und rieb etwas Rhuna’s Arm. „Weißt du, wie viele Helden schon vollkommen fertig waren, bevor sie ins Abenteuer zogen?“, er warf ihr einen Seitenblick zu und schmunzelte, bevor er wieder zum Meer sah und ernst meinte: „Keiner.“, dann lachte er leise und sah sie wieder an. „Ich meine, trotz dessen, dass du dich fühlst, wie du dich fühlst – klein und hilflos – hast du erreicht, was viele nicht erreichten. Du hast dich nicht unterkriegen lassen, Rhuna. Ist das nichts fürs erste? Alles weitere braucht einfach Zeit und ich bin mir sicher, dass du deine Zeit gut nutzen wirst!“, versicherte er ihr mit seinem typischen Optimismus. Rhuna wurde bewusst, dass sie ihn beinahe wirklich verloren hätte. Ihre Entscheidung, dem Dämon das ‚ja‘ zu geben, hätte sie nicht nur das eigene Leben gekostet, sondern auch das von Yedan.

Der Halbelfe sah auf ihre Hände und erwiderte dann den Druck. „Hättest du dich nicht entschieden mit mir zu kommen … ich weiß nicht, ob ich wirklich gegangen wäre. Oder, wie schnell ich umgedreht wäre!“ Er führte ihren Handrücken zu seinen Lippen und küsste sie liebevoll. „Ich wäre nicht allein zurückgeblieben, Rhuna. Ich … liebe dich. Und ich werde dir folgen, solange du es möchtest.“, er lächelte sie verliebt an und konnte kaum die Finger von ihr lassen. Er strich ihr über den Kopf und hauchte dann einen zärtlichen Kuss auf ihre Schläfe. „Seit damals… schlafe ich nicht mehr so gut. Wenn du bei mir bist, geht es. Aber ich wache trotzdem häufig auf. Wenn du nicht bei mir liegst… kommen die Alpträume zurück.“ Er empfing sie an seiner Schulter, legte ihr einen Arm um und hielt sie. „Ich stehe früh auf, weil ich nicht länger liegen kann und weil ich versuche die Zeit zu nutzen, um stärker zu werden. Das beruhigt mich und deshalb… geht es mir auch nicht schlecht, auch wenn ich sicher noch Zeit brauchen werde, bis ich über all das, was mit dem Dämon geschehen ist, abschließen kann!“ „Ich habe schon bemerkt, dass du dich heimlich davonschleichst!“, tadelte er sie gespielt und lächelte. „Übung wird dich voranbringen, aber wenn du nicht gut schläfst, wird dich das nur unkonzentriert machen“, merkte er daraufhin besorgt an. Er musterte sie. „Klingt so, als dürfte ich dich nie wieder allein schlafen lassen“, schürzte er die Lippen und sein Blick funkelte sie an. „Ich spüre noch immer diese Sehnsucht nach der Ferne. Und in Momenten, wie diesen weiß ich, dass es richtig war herzukommen! Die Welt ist nicht einfach und überall finden sich Gefahren. Aber es existieren genauso viele Schönheiten und Wunder. Und dank dir Yedan, glaube ich genau da zu sein, wo ich hingehöre! Ich will glauben, dass ich Bjorg helfen kann! Gleichzeitig will ich herausfinden und daran arbeiten, wer ich sein möchte! Der Weg ist doch das Ziel, habe ich recht?“ Er nickte. „Sicher, du musst nur als aller erstes lernen, dass Geduld der Schlüssel ist. Rhuna, du bist erst ein paar Wochen von deinem Zuhause fort. Ich schätze, du erwartest einfach ein bisschen zu viel. Du hast so viel überstanden und all das stärkt dich. All das bringt dich weiter. Sei nicht so hart zu dir selbst, denn das blockiert dich nur!“, versuchte er sie zu überzeugen. „Nutze die Möglichkeiten zum Trainieren und sage mich nächstes Mal Bescheid. Ich helfe dir dabei!“, versprach er und lächelte. „Vielleicht können wir so gemeinsam etwas länger schlafen und trotzdem Fortschritte erzielen!“, neckte er sie, bevor sie sich plötzlich auf seinen Schoß setzte. Yedan hob überrascht die Augenbrauen, ließ sie aber natürlich gewähren. Er hielt sie locker an ihren Schultern, bevor er über ihre Oberarme strich und auf ihren Hüften endete. Dort ruhten seine Hände, während er sie musterte. „Es gibt noch etwas, was mich beschäftigt! Und das… bist du!“
Er hob die Brauen an. „Ich?“, er lachte und wiegelte ab. „Du weißt doch das meiste.“ „Ich will … mehr über dich wissen! Eigentlich alles – ich habe in der Zeit höchstens 60 von meinen 1000 Fragen stellen können. Aber mir ist genauso wichtig zu wissen, was du willst! Wie es dir geht! Ich liebe dich dafür, dass du stets an andere denkst und ihnen hilfst. Aber das ist auch eine große Schwäche von dir, denn du stellst dich selbst und deine Wünsche immer hinten an. Besonders für… mich! Und… ich mache mir Sorgen, dass ich nicht bemerke, wenn du etwas möchtest und es wieder nicht bekommst oder dir ermöglichst, weil du aus Rücksicht auf andere wieder zurückstehst!“ Zweifelnd musterte er sie. Rhuna strich ihm über die Wange und er versuchte die Situation ein wenig zu umgehen. „Wirklich? Da fehlen noch 940 Fragen?“, neckte er und lachte leise, bevor er sich in den Sand fallen ließ und die Arme unter seinen Kopf legte, dass sich die Muskeln nur so richtig in Szene setzten. Rhuna saß somit auf seinem Schoß und musste rittlings die Beine in den Sand legen, um nicht zu fallen. Er betrachtete sie, wie sie da über ihm thronte und bekam einen gewissen Ausdruck in den Augen. Er versuchte es zu überspielen, aber Rhuna ließ nicht locker:

„So sehr ich eigene Ziele habe, die ich verfolgen will - ich will auch dich begleiten und unterstützen! Wenn ich weiß, dass du glücklich bist, dann ... ist das mein Glück!“ Yedan schloss die Augen. „Rhuna…“, seufzte er aus und strich sich einmal über das Gesicht. Er schien sich fast zu verstecken vor ihren Worten. „Du… was tust du mir da an?“, fragte er und strahlte ihr ins Gesicht. Er kam auf die Unterarme und rappelte sich auf, ihr immer weiter entgegen. Dann aber griff er nach ihr, drehte sich geschickt mit ihr herum, sodass sie im Sand, auf seinem Arm lag und er halb über ihr. Er verdeckte mit seinem Körper die Sonne, damit sie im Schatten lag. Nahe war sein Gesicht und Rhuna konnte erkennen, dass er bereits wieder getrocknet war. Trotzdem war da ein feiner Film auf seiner Haut unterhalb seines Haaransatzes. „Weißt du, dass du allein mein Glück bist? Ich… ich habe mir niemals Gedanken über das ‚Danach‘ gemacht, weil ich die Hoffnung aufgegeben habe, dass es ein Danach gäbe. Und nun… bin ich hier. Mit dir. Ich kann es gar nicht fassen und fühle mich latent überfordert davon. Ich … habe auf einmal Optionen und weiß sie dennoch nicht zu nutzen. Was ich machen will?“, er lachte auf und klang ausgelassen dabei. „Keine Ahnung!“, rief er aus und sprühte vor Freiheit. „Ich will dich begleiten und ich werde dich unterstützen. Und ich bringe dir Bogenschießen und Spurenlesen bei, wenn du dich dann sicherer fühlst. Ich erkläre dir alles, was ich über das Jagen weiß und…“, er blickte ihr ins Gesicht. „Und liebe dich.“, hauchte er, bevor er sich über sie senkte, seinen Arm unter ihrem Kopf behutsam hervorzog und sich links und recht neben ihr abstützte. Trotzdem senkte sich sein Gewicht ein wenig auf sie, bevor er ihre Lippen verschloss und sie lange und vor allem intensiv küsste. Kurz neckte seine Zunge sie, wollte sie locken und doch löste er sich abermals. „Mir geht es gut, ich fühle mich… gut. Ich weiß nicht, was ich hier in der weiten Welt zu bieten habe, aber das … macht mir nichts. Es wird sich schon ein Platz für mich finden und solange es noch nicht soweit ist, Rhuna, folge ich dir und deinem Herzen. Du wirst Bjorg helfen, da bin ich mir sicher. Du wirst vielleicht nicht sämtliche Probleme für ihn in Luft auflösen, aber du… kannst helfen! Daran zweifle ich keine Sekunde. Und wenn du drohst zu fallen, dann bin ich da und fange dich auf. Wenn du zweifelst, dann räume ich sie beiseite.“, er lächelte erneut. In seinen Blick trat eine gewisse Lust, die ihr Körper unter seinem auslöste. Doch er hielt sich zurück. „Versprich mir nur, dass du dir ein wenig mehr Zeit gibst. Du musst nicht die letzten 50 Jahre in drei Monaten nachholen. Das erwartet niemand, hörst du?“
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Samstag 23. März 2024, 21:57

Die Offenheit, die zwischen ihnen beiden herrschte konnte man vermutlich nicht als selbstverständlich betrachten. Obwohl es sich für Rhuna manchmal so anfühlte, als wäre sie schon länger mit Yedan zusammen, waren sie noch ein ziemlich frisches Pärchen – noch dazu eines, das nicht unbedingt große Erfahrungen in der Vergangenheit gesammelt hatte. Doch das schien keinen der beiden zu stören. Die Elfe zumindest war zufrieden alles Neue mit ihrem Sarier erkunden zu können. Ihr Vertrauen in Yedan war groß – vielleicht viel zu groß, doch hatte er sie bisher auch noch nie enttäuscht. Und so, wie es zwischen ihnen war, schien das auch in naher Zukunft nicht zu befürchten.
Rhuna lauschte seinen Worten und lächelte bei seinen Aufmunterungsversuchen. Tatsächlich war sie nicht ganz einer Meinung mit ihm, wenn es um sie selbst ging. Die vertrödelte Zeit und vielleicht auch die Angst vor neuen Momenten, in denen das Leben drohte ihr jemanden zu nehmen, ließen die Brünette recht hart mit sich ins Gericht gehen. Geduld zu beweisen gehörte in diesem Fall nicht zu ihren Stärken, doch das verschwieg sie. Wahrscheinlich ahnte er so oder so, dass sie es vielleicht versuchen, jedoch scheitern würde.
„Sicher, du musst nur als aller erstes lernen, dass Geduld der Schlüssel ist. Rhuna, du bist erst ein paar Wochen von deinem Zuhause fort. Ich schätze, du erwartest einfach ein bisschen zu viel. Du hast so viel überstanden und all das stärkt dich. All das bringt dich weiter. Sei nicht so hart zu dir selbst, denn das blockiert dich nur! Nutze die Möglichkeiten zum Trainieren und sage mich nächstes Mal Bescheid. Ich helfe dir dabei!“, versprach er, woraufhin sie sich vorbeugte und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte.
„Wenn du mir hilfst wird es auf jeden Fall schneller gehen! Und ich bestehe auf meinen Privatunterricht im Bogenschießen bei dir!“ Rhuna rieb liebevoll ihre Nase an seiner, ehe sie sich an ihre letzte gemeinsame Trainingseinheit erinnerte und in der Bewegung stoppte.
„Obwohl… wenn ich an das letzte Mal denke, glaube ich eher, dass du eine ziemliche Ablenkung bist! Kann es eigentlich sein…“, sie sah in seine braunen Augen und hob leicht die Augenbrauen „… dass du mir damals nähergekommen bist, als nötig gewesen wäre? Wusstest du eigentlich was deine Nähe und seine Berührungen in mir ausgelöst haben?“ Yedan tat zwar gerne unschuldig, aber sie vermutete, dass er es auch faustdick hinter den Ohren haben konnte, wenn er wollte.
„Vielleicht können wir so gemeinsam etwas länger schlafen und trotzdem Fortschritte erzielen!“, neckte er sie, bevor sie sich plötzlich auf seinen Schoß setzte und er die Augenbrauen hob. Mit einem kleinen Lachen griff sie nach seinen Handgelenken und drückte sie über seinen Kopf in den Sand.
„Da! Genau das meinte ich, du…!“, meinte sie lachend und blickte ihn von oben herab an, bis sie ihre Hände von seinen löste, die Position aber noch nicht aufgab. Ihre Finger berührten nun lediglich den Sand.
Sie spürte langsam seine Finger über ihre Oberarme zu ihren Hüften streifen und jede dieser sachten Bewegungen kitzelte wie Federn und … es wäre gelogen, wenn sie behaupten würde, dass er sie nicht erregte.
Doch es gab noch etwas, was sie ansprechen wollte. Würde sie ihren Gefühlen jetzt nachgeben wusste Rhuna, dass sie mit gänzlich anderen Dingen beschäftigt sein würden. Und wann sich die nächste Gelegenheit bieten würde, in denen sie so ruhig miteinander sprechen konnte, war nicht klar.
„Es gibt noch etwas, was mich beschäftigt! Und das… bist du!“
„Ich? Du weißt doch das meiste.“, antwortete er lachend, doch sie schüttelte sachte mit dem Kopf und richtete sich wieder auf seinem Schoß auf. Rhuna gestand ihm ihre Gedanken und auch ihre Sorge, dass er sich zum Wohle anderer oder von ihr, vernachlässigte.
Ein zweifelnder Blick wanderte über ihr Gesicht und seine Warme Hand strich über ihre Wange. Diese kleinen Gesten liebte sie, doch verbot sie sich, sich nun darin zu verlieren. Sein Blick flackerte kurz und wich ihr aus, so dass sie ahnte, dass er ihr begann auszuweichen.
„Wirklich? Da fehlen noch 940 Fragen?“, neckte er, woraufhin sie den Kopf in einer auffordernden Geste sachte neigte und die Augenbrauen hob, während sie ihm mit ihrem Blick verriet, dass sie nicht lockerlassen würde. Egal, wie er sie gerade versuchen wollte abzulenken, indem er sie über sich betrachtete und dadurch selbst einlud darauf einzugehen. Allerdings ließ sich die Elfe in diesem Moment nicht umgarnen.
„So sehr ich eigene Ziele habe, die ich verfolgen will - ich will auch dich begleiten und unterstützen! Wenn ich weiß, dass du glücklich bist, dann ... ist das mein Glück!“, sagte sie völlig ernst und in Hoffnung, dass er es nicht wieder abtun oder überspielen würde.
„Ich will auch für dich da sein, verstehst du? Dich auf dem Weg deine Ziele zu erreichen unterstützen!“
Einen Moment sahen sie einander nun an, doch dann schloss Yedan die Augen und sie befürchtete schon, dass er ihr wieder auswich. In diesem Punkt war der Sarier so… ein so typisch sarischer Sturschädel!
„Rhuna…“ Er seufzte und sie beobachtete wie er sich einmal über das Gesicht strich, woraufhin sie die Arme vor sich verschränkte. Stur war sie auch – allemal!
„Du… was tust du mir da an?“, fragte er plötzlich und irritierte sie mit seiner Wortwahl. Tat sie ihm hier etwas an? Weil sie von ihm forderte, dass sie Gelegenheit bekam auch für ihn da sein zu können? Dass er sich nicht immer hintenanstellte?
Er kam auf die Unterarme und rappelte sich auf, ihr immer weiter entgegen, während sein Gesicht von einem Strahlen erhellt wurde. Mit einem geübten Griff lag die brünette Elfe plötzlich unter ihm im Sand und blickte musternd über sein Gesicht. Verdammt!
Yedan wusste, wie man nicht fair spielte und er wusste, wie er ihre Entschlossenheit zum Bröckeln bringen konnte. Ihn über sich zu sehen und zu spüren brachten ein paar illoyale Schmetterlinge dazu in ihrem Körper zu tanzen. Sie hielt für einen Moment den Atem an und versuchte ihren Herzschlag zu kontrollieren, doch dann begann er zu sprechen:
„Weißt du, dass du allein mein Glück bist? Ich… ich habe mir niemals Gedanken über das ‚Danach‘ gemacht, weil ich die Hoffnung aufgegeben habe, dass es ein Danach gäbe. Und nun… bin ich hier. Mit dir. Ich kann es gar nicht fassen und fühle mich latent überfordert davon. Ich … habe auf einmal Optionen und weiß sie dennoch nicht zu nutzen. Was ich machen will?“ Sachte und mit dem Gefühl als würden ihre Worte in der Kehle gefangen sein, schüttelte Rhuna sachte mit dem Kopf. Er lachte und das auf die, ihr liebste Art: Ausgelassen und fröhlich! Sie wollte ihm sagen, dass sie es wissen wollte! Doch er machte sie in diesem Moment sprachlos – auf eine unfaire Weise, von der sie sich eigentlich nicht besiegen lassen wollte.
„Keine Ahnung!“, rief er aus, woraufhin sie dann doch wieder etwas zu sich kam. Es irritierte sie ein wenig, dass er völlig zufrieden war und frei wirkte. Dabei hatte Rhuna fest damit gerechnet, dass er seine Vorstellungen und Vorhaben wieder unterdrückte, verschwieg und hintenanstellte.
„Yedan…!“, versuchte sie einzulenken, da sie noch nicht ganz darauf vertraute, dass er sie nicht weiter ablenken wollte. Doch er ließ sie gar nicht weiter protestieren!
„Ich will dich begleiten und ich werde dich unterstützen. Und ich bringe dir Bogenschießen und Spurenlesen bei, wenn du dich dann sicherer fühlst. Ich erkläre dir alles, was ich über das Jagen weiß und…und liebe dich.“ Errötend versuchte nun sie seinem warmen Blick auszuweichen. Er zog seinen Arm unter ihrem Kopf hervor und stützte beide Hände nun neben diesem im Sand ab. Dann beugte er die Arme leicht, so dass die Unterarme die feinkörnige, warme Fläche berührten und seine Lippen verschlossen sich mit ihren zu einem intensiven Kuss.
Dieser … dieser… ach sei’s drum! Hat er halt gewonnen! Nachgebend seufzte sie wohlig und schlang ihre Arme um seinen Nacken, während sie die Bewegungen seiner Lippen erwiderte. Er schien sie nicht anzuschwindeln und vielleicht war es wirklich so, wie er sagte. Und Rhuna nahm sich vor, wenn er noch kein Ziel für sich hatte, dass sie ihm dabei helfen würde eines zu finden, wenn er es denn wollte. Und bis dahin…
„Mir geht es gut, ich fühle mich… gut. Ich weiß nicht, was ich hier in der weiten Welt zu bieten habe, aber das … macht mir nichts. Es wird sich schon ein Platz für mich finden und solange es noch nicht soweit ist, Rhuna, folge ich dir und deinem Herzen. Du wirst Bjorg helfen, da bin ich mir sicher. Du wirst vielleicht nicht sämtliche Probleme für ihn in Luft auflösen, aber du… kannst helfen! Daran zweifle ich keine Sekunde. Und wenn du drohst zu fallen, dann bin ich da und fange dich auf. Wenn du zweifelst, dann räume ich sie beiseite.“ Rhunas violett tanzte zwischen seinen Augen hin und her. Ihr Blick verriet, dass Yedan mit seinen Worten wieder mal ihr Herz erreicht hatten.
„Und du fragst mich, was ich dir hier antue!“, warf sie ihm leise vor, während ihre Finger der rechten Hand sanft in sein Nackenhaar griffen. Rhuna konnte wohl nicht verbergen, wie sehr sie diesen Mann über sich liebte.
„Ich liebe dich…!“, wisperte sie leise und übte sanft Druck auf seinen Hinterkopf aus, damit sie ihm einen weiteren Kuss stehlen konnte. Danach zog sie ihn an sich, richtete sich dabei aber ein wenig auf, so dass sie ihn umarmen konnte, ohne dass er im Sand versank.
„Egal wann oder was du irgendwann möchtest. Sei dir einfach bewusst, dass ich für dich da bin und immer unterstützen werde!“, flüsterte sie glücklich und mit einem Lächeln, das ihre Zuneigung widerspiegelte.
„Versprich mir nur, dass du dir ein wenig mehr Zeit gibst. Du musst nicht die letzten 50 Jahre in drei Monaten nachholen. Das erwartet niemand, hörst du?“ Ein sachtes Nicken war von ihr zu registrieren. Doch dann gab Rhuna ihren Empfindungen ganz klar nach.
Ihr Griff lockerte sich und ihre Hände strichen über seine warme Rückenhaut. Ihre Atmung ging ein wenig schneller und ihr Blick wanderte von seinem Braun zu seinen Lippen, bis sie seitlich den Strand hinabsah - offenbar um herauszufinden, ob sie alleine waren oder … wohin sie verschwinden konnten, um es zu sein!
Sie entdeckte die anderen Pärchen und auch wenn sie ein ganzes Stück von ihnen entfernt waren… sie biss sich sachte in die Unterlippe und ihr Blick kehrte zu seinem zurück. Er musste sie in diesem Moment nur betrachten, um zu wissen, was sie wollte…! Hätte sich Rhuna in diesem Moment selbst sehen können, wäre sie vermutlich puterrot angelaufen und hätte sich versteckt. Doch so…?

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Dienstag 26. März 2024, 09:33

„Wenn du mir hilfst, wird es auf jeden Fall schneller gehen! Und ich bestehe auf meinen Privatunterricht im Bogenschießen bei dir! Obwohl… wenn ich an das letzte Mal denke, glaube ich eher, dass du eine ziemliche Ablenkung bist! Kann es eigentlich sein… dass du mir damals nähergekommen bist, als nötig gewesen wäre? Wusstest du eigentlich was deine Nähe und seine Berührungen in mir ausgelöst haben?“ Yedan sah sie amüsiert an, doch dann lachte er und schüttelte den Kopf. „Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst! Ich habe dir lediglich zeigen wollen, wie du deine Körperhaltung verbesserst und einen sicheren Stand bekommst. Das geht eben am besten…“, er schürzte die Lippen, „so…“ Seine Augen funkelten für einen Moment vom Schalk beseelt. Dann lächelte er und nickte etwas verlegen. „Nun, kann sein, dass es mir bei dir besonders viel Freude gemacht hat, dir so nahe zu kommen…“, gab er schließlich doch zu und schmunzelte erneut. „Hat doch funktioniert!“, raunte er und haschte erneut nach ihren Lippen. Yedan erschwerte Rhuna ihre Anliegen. Sie wollte für ihn da sein und sich vergewissern, dass er das auch wusste. Sie wollte ihm die Chance geben, dass er sich ebenfalls entfaltete und Yedan schaffte es dennoch, dass am Ende sie sprachlos zurückblieb. Sich geschlagen geben musste, als wäre das ein Wettbewerb. Dabei war Yedan tatsächlich ehrlich. Er heuchelte nichts von großen Plänen, die er nicht hatte. Er versprach ihr auch nichts, was er nicht halten konnte. Yedan war frei. Zum ersten Mal in seinem Leben, war er frei. Und diese Freiheit konnte auch für jemanden, wie den Sarier überfordernd und viel zu groß wirken. Der Mann hatte sein gesamtes, bisheriges Leben in den Wäldern verbracht. Niemals hat er eine Stadt, wie Santros gesehen und er schien sich bisher gut anpassen zu können. Ab und an schien ihm die Seeluft etwas zu schaffen zu machen, da wirkte er etwas verschwitzt oder hustete leise. Ansonsten aber wirkte er wie immer – ein wenig freier im Gemüt. Er besaß nicht mehr diese traurige Schwere, wie noch zu Beginn ihres gemeinsamen Weges. Rhuna hatte Yedan befreit und nun musste er herausfinden, was jene Freiheit bedeutete. Dies musste er vorerst in Rhuna’s Schatten tun, aber das schien ihm gar nichts auszumachen. Yedan war kein Macho, der immer an erster Stelle stehen musste. Er war durchaus in der Lage, ihren Weg zu gehen, ohne ihr Missgunst entgegenzubringen. Er würde seinen Weg finden, dessen durften sie sich sicher sein. Irgendwann fand er, was ihn ebenso erfüllte, wie Rhuna es tat.
„Und du fragst mich, was ich dir hier antue! Ich liebe dich!“ Er folgte ihrem Druck am Hinterkopf und kam ihr lächelnd entgegen, um den Kuss zu komplettieren. „Egal wann oder was du irgendwann möchtest. Sei dir einfach bewusst, dass ich für dich da bin und immer unterstützen werde!“ Und er rang ihr ebenfalls ein Versprechen ab, das sie bejahte und mit nur einem weiteren Blick in ihre Augen, schürte Yedan das Kribbeln, das nicht nur von illoyalen Schmetterlingen herrührte. Dieses Kribbeln ging tiefer und weckte eine Sehnsucht, die erfüllt werden wollte. Yedan hielt den Blick in ihren Augen und erwiderte dieses stille Sehnen mit seinem. Er hob ebenfalls den Blick, bevor ihn offenbar eine Idee erfasste.

Er erhob sich, zog Rhuna mit sich und hob sie ohne Umschweife auf seine Arme. Wie eine Prinzessin trug er die Elfe mühelos in seinen Armen und ein Stückchen den Strand weiter, bis er eine kleine zufällig angeordnete Steinansammlung erreichte. Diese waren ungefähr mannshoch und mussten schon vor Urzeiten hier gelandet sein. Allerdings schirmten sie auch gut ab. Die paar Menschen, die hier waren nahmen zwar keine Notiz von ihnen, aber dennoch war das Wohlbefinden vermutlich etwas stärker, wenn man eine Art Sichtschutz besaß. Yedan aber wartete gar nicht lange. Er legte Rhuna behutsam zurück in den von der Sonne gewärmten Sand und schob sich über sie. Seine Lippen berührten zärtlich ihre und liebkosten jene, nur um dann abzubrechen und sofort ihre feine Kieferpartie entlang zu wandern und schließlich bis zu ihrem Ohr zu gelangen. Er setzte feine Küsse auf ihren Hals, wanderte hinab und wieder hinauf, bis er bei ihren Lippen ankam. Auch sein Atem ging augenblicklich schneller und zeugte von seiner Erregung. Während sich die Linke im Sand abstützte, ließ er seine Rechte bereits über ihren schlanken Körper wandern. Yedan blieb dabei zärtlich und fast schon quälend. Er wollte sie reizen, aber nicht gleich an den Rand eines Höhepunktes bringen. Er spielte und er spielte dieses Spiel nicht unbedingt schlecht. Vor ihnen rauschte das Meer immer wieder Wellen heran und schien sie beinahe anzufeuern. Der Wind wehte mit leichter Briese über sie hinweg und hinterließ ein feines Frösteln, das in Anbetracht ihrer beider Leidenschaft durchaus auch kühlend wirken konnte. Während Yedan nicht aufhörte, Rhuna zu küssen, wanderte seine freie Hand schließlich auch über ihre Hügeln, sparte für einige Streicheleinheiten ihre Knospen aus, bis er sie, wie scheinbar zufällig berührte und schließlich sogar reizte. Er knetete ihre Brust auf sanfte aber trotzdem feste Weise und immer wieder reizte er ihre Spitze, die sich durch das feine Unterkleid abzeichnete. Schließlich ließ er ab von ihr, fuhr mit seiner Hand ihre Silhouette hinab, bis er das Ende des Kleides erreichte. Er schob es hoch, befreite ihre vor Leidenschaft brennende Haut vom Stoff und schob es höher und höher. An ihrer Brust angekommen, hob er den Stoff darüber und senkte sich augenblicklich gegen ihre Knospe, die er mit seiner Zunge und sanftem Saugen daran erinnerte, dass er genau verstanden hatte, was Rhuna’s Blick ihm hatte sagen wollen. Erst als er Rhuna eventuell ein paar Stöhner hatte entlocken können, ließ er davon ab, machte den Platz frei, um ihr das Unterkleid gänzlich über den Kopf auszuziehen. Er betrachtete die nackte Elfe vor sich genüsslich und lächelte verliebt. In seinen Augen war sie die Schönste. Auch Yedan entledigte sich seiner Hose und kehrte zurück in ihre Nähe. Er legte sich erneut gegen sie und begann weiterhin damit, ihren Körper mit seinen Händen, seinen Augen und seinen Lippen zu erkunden. Bis er seine Hand tiefer wandern ließ, um ihre Scham mit Hilfe seiner Finger ein wenig zu öffnen und darauf vorzubereiten, wonach er sich eigentlich sehnte und Rhuna durchaus an ihm erkennen konnte.
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Samstag 30. März 2024, 23:51

Die beiden waren vollkommen in ihrer Liebe füreinander verloren. Sie taten sich gut und das war alles, was zählte!
Yedan war ziemlich unerwartet in Rhunas Leben getreten. Sie hatte gar nicht vorgehabt eine Liebe zu finden und mehr daran gezweifelt überhaupt zu solchen Gefühlen fähig zu sein. Doch nur ein paar Tage nach ihrem Aufbruch, war sie eines Besseren belehrt worden. In Shyána war sie niemandem begegnet, der ihr Herz erreicht oder gar zum schnelleren Schlagen bewegt hätte. Selbst ihr Lächeln hatte sich damals falsch angefühlt, mit dem sie mehr aus Gründen der Höflichkeit reagiert hatte, als wahr empfundener Zuneigung. Nur ihr Bruder Fílías und später Pharus hatten sie ernsthaft zum Lachen bringen können.
Bei Yedan hatte sich das von Anfang an anders angefühlt. Er war ihr schon rein optisch ins Auge gesprungen – er sah aber auch einfach gut aus. Sein Lächeln hatte ihr Herz schnell höherschlagen lassen, doch war es im Grunde seine ganze Art – seine Worte, seine Ansichten und somit sein ganzes Wesen, die ihr Stück für Stück den Kopf verdreht hatten. Es war das erste Mal, dass die Elfenfrau von sich aus mehr über jemanden hatte herausfinden wollen. Selbst bei Pharus hatte sie anfangs nicht den Drang verspürt. Er hatte ihr einfach alles von sich aus erzählt und sie dadurch immer neugieriger gemacht. Bei Yedan war es da ganz anders gewesen und er hatte sie nicht selten in kleine, innerliche Krisen und Zweifel gestürzt.
Die Anfänge dieser Liebe schienen weiter in der Vergangenheit zu liegen, als sie es in Wirklichkeit taten. Noch immer wussten sie nicht alles voneinander und doch schien es so, als hätten sich ihre Seelen bereits gefunden. Zumindest Rhuna empfand so. Yedan war für sie ein viel größerer und wichtigerer Teil ihres Lebens geworden, als er vermutlich ahnte. Sie verlor sich ein wenig in dieser Liebe, doch schien sie darin auch eine Kraft zu finden! Yedan war für sein Alter bodenständig und bewies immer wieder eine Weisheit, die nicht jeder junge Halbelf für sich entdecken konnte. Rhuna selbst neigte nicht unbedingt zum Leichtsinn und schien auch für ihr Alter eine gewisse Reife zu besitzen – doch war sie nie zufrieden mit sich, was vermutlich das Ergebnis ihres bisher geführten Lebens war, in dem sie ihre wahre Persönlichkeit stets unterdrückt hielt. Sie schien noch immer herausfinden zu müssen, wer und wie sie wirklich sein wollte und Yedan war es, der sie darin stützte, bestärkte und festigte. Sein Einfluss bot ihr Orientierung, Halt und vor allem Schutz! Sie konnte sich ausprobieren und entdecken … und Verlangen, welches sie zum Beispiel gerade empfand, konnte sie nachgeben:

Der Blick des Sariers entfachte in ihr eine Sehnsucht, die sie die letzten Tage immer wieder hatte unterdrücken müssen. Doch nun, endlich hatten sie ein wenig Zeit für sich. Und Rhuna, so fremd es sich für sie noch anfühlte so zu empfinden, würde diese Chance nicht ungenutzt lassen! Ihr Blick schickte ihm eindeutige Signale und er verstand! Yedan hob sie ohne Umschweife auf die Arme, was ihr ein überrasches Lachen entlockte und schon trug er sie zu einem etwas privateren Ort, ein Stück den Strand hinab.
Hinter einer Art natürlichen Mauer aus Steinen, die vielleicht durch die Kraft der Gezeiten erschaffen worden war, fand sich Rhuna schon bald im warmen Sand wieder. Geschützt, bot die Steinansammlung ihnen die Privatsphäre, die sie gerade benötigten und ihr Herz machte einen Satz, als sie dies erkannte.
Als sich sein muskulöser Körper über sie schob, lehnte sie sich weiter nach hinten, so dass ihre, bereits getrockneten braunen Locken über den Sand strichen. Ihre Hände fanden seine Wangen und sie zog ihn, in seiner eigenen Bewegung, näher, so dass sich ihre Lippen schnell wieder zu einem Kuss vereinten. Doch entgegen Rhunas Verlangen, vertiefte Yedan den Kuss nicht sehr, sondern ließ bald wieder von ihren Lippen ab, nur um sich mit federleichten Küssen einen weiteren Weg über ihren Körper zu suchen. Sie schob ihren Hinterkopf etwas mehr nach hinten und schloss die Augen, spürte den feinen Berührungen seiner Lippen nach, die überall auf ihrer Haut ein reizvolles Kribbeln hinterließen.
Ihr Brustkorb hob und senkte sich rasch. Und auch seine Atmung war erhöht, was ihr persönlich ziemlich gut gefiel, denn es bewies auch seine Erregung! Er schickte seine rechte Hand auf Wanderschaft und Rhuna atmete leicht zittrig aus. Sie öffnete die Augen einen Spalt breit und beobachtete ihn bei seinem Tun, achtete dabei besonders auf den Ausdruck seiner Augen. Florencia möge ihr beistehen…!
Wie bereits die letzten Male begann er damit sie zu verwöhnen und dabei zärtlich zu quälen. Er wusste seine Finger genau einzusetzen und wusste scheinbar mittlerweile, mit welchen Berührungen und an welchen Stellen er ihr ein Stöhnen entlocken konnte.
Und obwohl es selbst in ihrem Fingern juckte, ließ sie ihm, für den Anfang, die Freude und hielt sich zurück. Obwohl er mal wieder zeigte, dass er nur auf sie achtete. Andere Männer würden vermutlich es genau andersherum tun und mehr für ihr eigenes Vergnügen einfordern.
Genießend und doch unruhiger werdend biss sich Rhuna auf die Unterlippe und öffnete sich voll und ganz den Empfindungen, die Yedan in ihr hervorrief. Sie war froh, als er sich bald schon über sie beugte und ihre Lippen in einen leidenschaftlichen und verlangenden Kuss verwickelte. Ihr Verlangen wuchs immer stärker und ein Stöhnen entfloh ihr, gedämpft durch den Kuss, als er begann ihre Knospen zu umspielen. Seine Hände waren groß und warm und sie bemerkte, dass sie ziemlich schnell der Stoff zu stören begann, der seine direkte Berührung abschirmte. Sie wollte ihn spüren – direkt und vollkommen.
Ihre Lider hoben sich und ihr sie sah ihn stumm bittend… fordernd an. Der Magentastich in ihrem Violett breitete sich weiter aus, wodurch ihr Blick etwas an Weichheit verlor und Leidenschaft gewann. Tatsächlich lockte er hier eine ganz andere Rhuna hervor, die ihren Unterkörper bereitwillig hob, damit er ihr das Unterkleid einfacher hochschieben und abstreifen konnte.
Langsam aber sicher konnte sie ihre Finger nicht mehr stillhalten. Als ihr Oberkörper zurück in den Sand fand und Yedan ihre Knospen nun mit dem Mund umfing, saugte und mit der Zunge reizte, griff eine Hand in sein braunes Haar, während die Finger ihrer anderen Hand über seinen Rücken strichen. Sachte kratzte sie über die Haut, doch nicht so, dass es wehtun würde. Ihre Augen schlossen sich und ein unterdrücktes Stöhnen verließ ihren Mund. Yedan bewies ihr, dass er genau wusste, was er tat und die Laute, die er ihr entlockte, sprachen davon, dass es sich mehr als gut anfühlte.
Nach ein paar Momenten der süßen Lust löste er sich jedoch von ihr und sie sah ihn mit erregtem Blick von unten hinauf an. Ein Lächeln zog an ihren Mundwinkeln und sie richtete sich etwas auf, so dass der feine Sand ihren Rücken hinabrieselte.
Yedan wollte sich gerade seiner Hose entledigen, als sie seine Hände stoppte. Mit einem verführerisch-neckischen Blick nahm sie ihm diese Arbeit ab. Sie kniete sich dafür hin und verteilte feine Küsse über seinen muskulösen Bauch, während ihre Finger den Saum seiner Hose entlangstrichen, bis sie diese öffnete und ein Stück hinabschob. Ihre Lippen fuhren die Linie entlang, die ihre Finger zuvor gezeichnet hatten und Stück für Stück sank der Stoff seine Beine hinab, bis er sie sich gänzlich abstreifen konnte.
Nun war es Rhuna, die ihn genüsslich und auch stolz betrachtete. Auch wenn sie bisher noch keinen wirklichen Grund für Eifersucht bekommen hatte und auch nicht der besonders eifersüchtige Typ war, wusste sie doch, dass Yedan rein optisch viele Blicke auf sich zog. Und dass dieser Mann nur Augen für sie hatte, machte sie unglaublich glücklich.
Ihre Finger strichen seine Erregung entlang, bis er sich erneut über sie legte und zurück in den Sand bettete. Ihre Lippen fanden wieder zueinander und sie verwickelte ihre Zungen in ein neckisches Spiel. Dabei liebkosten sie sich gegenseitig mit ihren Händen. Und hier und da, wo sie in ihren Bewegungen vielleicht einmal gegeneinanderstießen, entfuhr der Brünetten ein kleines Kichern.
Rhuna genoss ihre Nähe und die Spielchen, mit denen sie den Körper des anderen noch besser kennenlernten. Doch merkte sie auch, dass das Verlangen sich immer stärker in ihrer Scham sammelte. Sie spürte ein verlangendes Pochen und als seine Finger sie dort berührten und begannen vorzubereiteten, entglitt ihr ein lauterer Ton der Verzückung, als sie gewollt hatte. Sie drückte ihn noch näher an sich und ihre rechte Hand wanderte seinen Oberkörper hinab, zu seiner Mitte - umschloss und strich über seine harte Männlichkeit.
„Wieso fühlt es sich nur so gut an?“, fragte sie leise und es war unklar, ob sie diese Frage sich selbst, oder ihrem Sarier stellte. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie sich ihm und den Empfindungen gerade vollkommen hingab und jeden Moment bewusst erlebte. Sie lehnte, schwerer atmend und versucht andere Laute unterdrückt zu halten, ihre Stirn an die seine.
„Yedan...!“, flüsterte sie hier und da mal seinen Namen, ehe ihr Blick bewusster den seinen suchte und sie ihm einen Kuss stahl.
„Lass mich… nicht warten!“, bat sie leise und schlang ihre Beine um seinen Unterleib, so dass sich ihre intimsten stellen direkt berührten.

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 3. April 2024, 16:10

Im Schutz der natürlichen Felswände, fand Rhuna in sich das Verlangen und öffnete ihm Tür und Tor. Sie hielt es kaum aus, wenn er ihr auf jene Weise nahekam und spürte, wie sich jede Faser ihres Körpers nach ihm sehnte. Das letzte Mal war wieder Tage her und für eine junge, frische Liebe, wie ihre, war es reine Folter, dem Verlangen nicht ab und an nachgeben zu dürfen. Und so nutzt die Elfe nun ihre Chance und auch Yedan zeigte, dass er für diesen Gedanken durchaus offen war. Der Elf bedeckte die Körper seiner Liebsten mit zärtlichen Küssen und seinem warmen Atem. Er konnte dabei nicht verstecken, dass sie ihn anregte und Rhuna freute es, dass sie jene Wirkung bei ihm erzielte. Als er sich vor ihr auszog, schaffte sein Anblick es, sie für einen Moment sprachlos und glücklich gleichermaßen zu machen. Er hatte sich für sie entschieden und obwohl sie wusste, dass er ein Blickfang für viele darstellte, war er hier bei ihr. Und er zeigte ihr durch viele kleine Details, dass es niemanden gab, bei dem er ansonsten hätte sein wollen. Bereits zu Beginn ihrer Begegnung, war Yedan stets umsichtig und zärtlich gewesen. Seine Berührungen hatten sie damals noch vollkommen verwirrt und ihr Herz flattern lassen, weil sie nicht wusste, ob sie sich die Gefühle eingestehen oder unterdrücken sollte. Jetzt flatterte ihr Herz vor Erregung, die sie endlich umwandeln wollte. Als Yedan seine Finger vorwitzig vorschob und ihre Mitte berührte, war Rhuna bereits so weit, sich ihm vollständig zu öffnen. „Wieso fühlt es sich nur so gut an?“, ächzte sie vor Verlangen und griff nach seinem Freudenspender. Er wollte gerade etwas Souveränes erwidern, da keuchte er unter ihrem Griff und musste sich zusammenreißen. „Oh… ist doch… egal…“, stöhnte er und schien sich nicht recht konzentrieren zu können, bei ihrer Berührung. „Haupt…sache… oh, verdammt!“, ächzte er und lächelte sie daraufhin an. In seinem Blick loderte ein Hunger auf, der sich nur auf sie bezog. Er überschüttete sie mit metaphorischen Blitzen, wollte sie verbrennen und verzehren. Rhuna weckte das in ihm und auch sie wollte nicht länger aushalten: „Yedan...! Lass mich… nicht warten!“
Das brauchte sie ihm nicht zweimal zu sagen. Der Sarier senkte seinen Körper in ihrem Zug entgegen und glitt mit einer einzigen Bewegung in sie hinein. Für einen Moment hielt er inne und fühlte diesem innigen Gefühl nach. Er schloss die Augen und leckte sich über die Lippen, ehe er leicht sein Becken bewegte und sein helles Braun seiner Augen wieder freiließ. Sein Blick brannte sich in ihre Augen, während er sich immer heftiger zu bewegen begann. Anfangs noch sanft und vorsichtig, hielt ihn bald kaum etwas zurück. Er senkte seine Lippen auf ihre, küsste sie innig und voller Leidenschaft. Er keuchte und stöhnte, schob sein Becken immer wieder in ihre sichere Höhle hinein, damit er darin wohlige Schauer auslösen konnte.

„Ich liebe dich, Rhuna.“, stöhnte er ihr ins Ohr und wurde wieder etwas langsamer. „Es wird nicht… lange dauern… du… fühlst dich so wahnsinnig gut an!“, flüsterte er und lächelte daraufhin mit leicht roten Wangen. Tatsächlich konnte Rhuna spüren, dass Yedan stärker schwitzte als es sonst der Fall war. Seine Leidenschaft brannte offenbar heiß und verlangte ihm dieses Mal ein hohes Maß an Selbstbeherrschung ab, damit er sich nicht einfach dem eigenen Höhepunkt entgegenschob. Jetzt achtete er auf Rhuna und prüfte, wie weit sie wäre. Er wollte mit ihr gemeinsam kommen und sich nicht allein auf den Weg machen. Sein Atem ging schnell und heiß brannte er über ihre Haut, während seine Hände immer wieder nach ihrer wohlgeformten Backe griffen, um sie zu kneten, oder ihr Bein weiter über seine Hüfte zu schieben, um noch tiefer in sie dringen zu können. Es war ein Feuerwerk der Leidenschaft, die sich über Tage aufgebaut hatte und sich nun entlud. Yedan hielt tatsächlich nicht so lange durch, wie sie es durchaus auch schon kennengelernt hatte. Irgendwann hielt er in seinen Bewegungen inne und versteifte sich, während sein Unterleib zuckte und dieses Mal sogar seinen Samen in ihr verteilte. Er sackte etwas auf ihr zusammen, ohne sich zu erdrücken, gönnte sich einen kleinen Moment des Verschnaufens und öffnete daraufhin den Blick für sie. Er glühte und auch sein Gesicht glänzte vom Akt der Leidenschaft. „Bist du…?“, fragte er sie und würde sich ihrer auf eine ganz intime Art und Weise annehmen, falls Rhuna noch nicht so weit gewesen wäre. Dann durfte sie noch erleben, wie Yedan nicht nur gut mit Worten, sondern auch mit seiner Zunge umgehen konnte und er sie bis zu ihrem Klippensprung brachte. Danach legte er sich zu ihr und auf den Rücken. Glücklich aber außer Atem ruhte er sich einen Moment aus und griff ihre Hand. „Wir sollten das viel öfter machen“, nuschelte er und lachte leise bei seiner kessen Bemerkung. Er drückte ihre Hand und harrte so einen Moment aus. Friede senkte sich über sie, während über ihnen eine Möwe kreischte und sich allmählich die Sonne über den Zenit schob, bis sie ganz langsam zum Nachmittagshimmel wanderte. Yedan wirkte etwas erschöpft, wobei er gewiss einer neuen Runde nicht abgeneigt wäre. Oder aber sie gingen sich im Wasser abspülen und schwammen noch eine Runde. Danach würden sie noch im Sand liegen und die Zeit genießen können. Yedan würde gedankenverloren an etwas herumnesteln und Rhuna konnte ihre Gedanken ordnen, oder mit ihm sprechen. Es blieb ihnen überlassen, was sie tun wollten, doch früher oder später wurde es am Strand zu kühl. Das Wetter war wärmer hier in Santros aber noch immer war keine Hochzeit der Temperaturen. Der Wind wurde frischer, sobald die Sonne langsam in Richtung Horizont wanderte. Irgendwann mussten sie wieder an ihre Versprechen und Freunde denken. Es wurde vielleicht Zeit nachzusehen, ob sie eventuell das Diebesgut bereits holen konnten und dann allmählich den Weg in Richtung Haus von Arrond einschlagen. Bevor Rhuna aber losgehen konnte, hielt Yedan sie auf. Er zog sie in seine Arme, drückte sie und küsste sie so innig und voller Liebe, dass sie niemals in diesem Moment Zweifel hätte haben können, dass er sie liebte.
Dann öffnete er seine Hand plötzlich und hervor kam ein Kleinod aus getrocknetem Seetang und Seegras. Es waren ein hellgrüner Halm aus dem trockenen Seetang und ein dunkelgrüner Halm aus Seegras, die ineinandergeschlungen einen Ring bildeten. Yedan hatte offenbar daran herumgewerkelt, während sie die Zeit am Strand noch genossen hatten. Beide Enden hatte er dann so verknotet, dass eine kleine Schleife entstanden war. Er hatte seinen Blick darauf gerichtet und lächelte leicht und etwas scheu. „Es … ist nur ein Symbol…“, murmelte er und lehnte seine Stirn gegen Rhuna’s. Offenbar war er aufgeregt, denn seine Haut fühlte sich besonders warm an. „Vielleicht ins es albern oder zu früh… vielleicht willst du gar nicht… was ich sagen will – ich bin mir sicher, was dich angeht und auch wenn alles so neu und frisch ist… also…“, dem sonst so souveränem Sarier fehlten etwas die Worte, „Ich würde mich freuen, wenn du ihn tragen möchtest und … und zu mir gehörst.“, lächelte er sie an und blickte daraufhin in ihre Augen. Er sank tatsächlich langsam auf ein Knie und hielt ihr den Naturring entgegen. „Sieh es als Zeichen meiner tiefen Zuneigung zu dir, Rhuna. Nicht als… als endgültige Entscheidung, ich weiß, dass es zu früh ist. Aber… ich habe so viel Zeit verschwendet und will nichts mehr verlieren, weißt du? Und… dich am aller wenigsten. Ich möchte, dass du diesen Ring hast, um dich daran zu erinnern, wie ich zu dir stehe. Immer. Vor allem, wenn ich dir mal nicht sagen kann, wie sehr ich dich liebe.“, hob er einen Mundwinkel und blickte ihr in die Augen. „Würdest du ihn tragen wollen?“, fragte er und wartete dann sichtlich nervös ab.
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Sonntag 7. April 2024, 01:39

„Ich liebe dich, Rhuna.“, stöhnte er ihr ins Ohr und brachte die Elfe unter sich wohlig zum schaudern. Früher hätte sie nie geglaubt, dass sie jemals eine solche Leidenschaft für jemanden empfinden würde, doch Yedan widerlegte jede ihrer Befürchtungen. Er war plötzlich und unerwartet in ihr Leben getreten und nun war er aus diesem nicht mehr wegzudenken. Wenn sie einander auch körperlich so nah kamen, trat Rhuna in eine ganz eigene Welt ein. In dieser gab es nur sie beide – durch ihn fühlte sie sich komplett und einfach nur glücklich.
„Ich dich auch!“, flüsterte sie und zog ihn noch ein Stück näher. Sie spürte ihn tief in sich. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich. Sie hob die Hand und strich ihm eine leicht verschwitzte Strähne aus den Augen hinter sein Spitzohr und verlor sich in seinem hellbraunen Blick.
„Es wird nicht… lange dauern… du… fühlst dich so wahnsinnig gut an!“, gab er lächelnd und mit leicht roten Wangen zu, was sie zum Schmunzeln brachte.
„Das ist in Ordnung!“, versicherte sie ihm, hob sachte ihre Hüfte und bewegte sich ihm provozierend entgegen, soweit es ihre Position zuließ. Sie befürchtete nicht einen Moment lang leer auszugehen, dafür fühlte sie sich jetzt schon zu gut. Außerdem wusste sie, wie Yedan war! Er hatte noch nie vergessen auf sie zu achten.
Dass sich Rhuna immer sicherer in den Momenten ihrer Zweisamkeit fühlte, bewies sie, indem sie sich nicht nur passiv beglücken ließ. Je näher er sie beide zum Höhepunkt trieb, je unruhiger wurde die zierliche Elfe, sie passte ihre Bewegungen seinem Rhythmus an, bis sie ihre Hände gegen seine Brust drückte und ihm dadurch deutete, dass er kurz aufhören sollte. Sie schob ihn in eine sitzende Position, ohne dass sie ihre Verbindung lösten und saß nun auf seinem Schoß.
Rhuna betrachtete sein Gesicht. Auch sie wahr außer Atem und etwas verschwitzter, als üblich. Halt und Stütze fand sie, indem sie eine Hand auf seine Schulter legte, während sie die andere auf seinen Nacken legte, wo ihre Finger wieder durch seine braunen Haare strichen. Das schien Rhuna allgemein gerne zu tun. Manchmal, wenn Yedan noch schlief und sie bereits wach war, strich sie ihm häufiger durch die Haare oder spielte ein wenig mit seinen weichen Strähnen.
Erst langsam, dann etwas mutiger hob und senkte sie ihre Hüfte, bis sie auch hier wieder einen gemeinsamen Rhythmus fanden. Diese Position gefiel ihr sehr, denn sie konnte ihn ansehen, selbst mitführen, sich ausprobieren und ihn - durchaus mit Freude, um den Verstand bringen. Ihre Hände konnte ihn berühren und sie konnte ihn küssen, wann immer sie das Verlangen danach spürte.
Nachdem sie eine Weile das Tempo erhöhte, schien sie Yedan bis an eine Grenze gereizt zu haben, wo er wusste, dass er nicht mehr lange ausharren konnte.
Erneut wechselten sie die Position, was Rhuna bereitwillig zuließ. Auch er durfte bei ihr seinem Verlangen nachgehen. Ihr Rücken fand wieder den weichen, warmen Sand und er schob sich ihre Beine weiter über ihre Hüfte, so dass er noch tiefer in ihr war. Die Stöße wurden fester und fanden in ihr einen Widerhall, der sie zum Stöhnen brachte. Sie zog den Kopf in den Nacken und biss sich leicht auf einen Finger. Er tat ihr in keiner Weise weh, aber wenn sie dies nicht tun würde, befürchtete sie, dass sie vielleicht doch gehört werden würden. Und das war dann doch nicht in ihrem Interesse.
Yedan bewies sich erneut als einfühlsam und achtete die ganze Zeit darauf, dass er ihre Erregung und Lust genauso, wie seine steigerte. Die beiden Verliebten fanden so gemeinsam die Klippe des Höhepunktes und überschritten sie zusammen.
Yedan kam in ihr, was Rhuna nicht das erste Mal bemerkte. Doch fiel es ihr dieses Mal bewusster auf. Vielleicht, weil sie zuvor in dem Gespräch mit Bjorg von seinem ungeplanten Kinderglück erfahren hatte. Doch im Rausch der Lust, dachte sie nicht tiefer darüber nach, was dies für sie bedeuten könnte. Sie schloss ihre Arme um ihn, als er auf ihr zusammensackte und hauchte ihm federleichte Küsse über die das Gesicht.
Einen kleinen Moment des Verschnaufens gönnten sie einander und fühlten der abklingenden Lust und den daraus entstandenen Glücksgefühlen nach.
„Bist du…?“, fragte der Sarier sie, ohne den Satz bis zum Ende auszusprechen und sie öffnete ihre magentagesprenkelten Augen. Ein zufriedenes und verliebtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie nickte.
„Hast du das nicht bemerkt?“, fragte Rhuna frech, ehe sie ihn in einer Umarmung nochmal zu sich zog.
„Du musst nicht immer auf mich achten. Ich nehme mir schon, was ich brauche, auch wenn ich das noch nie im großen Ausmaß musste. Auch mir gefällt es … dich einfach nur um den Verstand zu bringen“, raunte sie ihm ins Ohr - allerdings nicht ohne selbst dabei sanft zu erröten. Sie wirkte zwar selbstbewusst, doch gewohnt so etwas laut, oder zumindest für ihn hörbar auszusprechen, war die Elfe nicht.

Als sich Yedan auf den Rücken legte und ihre Hand ergriff, verschränkte sie ihre Finger miteinander. Das Gefühl, dass sie bei ihm hatte, war irgendwie stärker, ja mehr, als sie sich Liebe vorstellte. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein und jedes Liebespaar empfand die Berührungen, Blicke und Worte, so tief, wie sie es bei diesem Mann tat.
„Wir sollten das viel öfter machen“, nuschelte er lachend, womit er sie ansteckte. Ein amüsierter Laut verließ ihre Lippen und sie rollte sich auf die Seite. Den Kopf auf den Ellbogen des anderen Arms abstützend betrachtete sie ihn. „So?“, fragte sie verspielt und wusste nicht, ob sie schamlos wurde, weil sie gegen diesen Vorschlag absolut nichts hätte.
„Ich befürchte in einer so großen und vollen Stadt, wie dieser, wird es nicht ganz los leicht, wie in den Wäldern!“ Die Erinnerung an ihr erstes, gemeinsames Mal erwachte und in Gedanken sah sie den kleinen See vor sich. Damals hatten sie sich ganz vorsichtig aneinander herangetastet, ehe sie in einen großen Streit ausgebrochen waren. Nur, weil sie sich schon damals umeinander gesorgt hatten.
Ruhe und Frieden kehrte ein und zusammen genossen sie die unbekannte, aber schöne Umgebung und ihre Nähe. Irgendwann würden sie zurückgehen müssen, denn die nächsten Aufgaben warteten bereits. Doch eine Weile würde sich Rhuna noch Zeit nehmen. Dieses Mal schien kein Dämon zu warten, der alles und jeden zerstören und in die Dunkelheit reißen wollte. Und Bjorgs Probleme würden vermutlich auch nicht von einer Stunde auf die Nächste eskalieren.

Sie vertrieben sich die Zeit, gingen schwimmen und ja, Rhuna verführte Yedan dann doch noch einmal. Man könnte es auf die Jugend – die junge Liebe schieben, doch aus welchen Gründen auch immer, Rhuna wollte ihm einfach nah sein. Noch dazu, weil sie nicht wussten, wann sie die nächste Chance bekamen alleine Zeit miteinander zu verbringen.
Als sie erschöpft im Sand ruhten, sprachen sie nur hier und da miteinander, teilten ein paar Gedanken und genossen ansonsten die Ruhe. Yedan nestelte mit den Händen an etwas herum, das Rhuna nicht erkannte. Sie bemerkte zwar, dass er verschiedene Gräser in den Fingern hielt, doch glaubte sie lediglich, dass er sie sich einfach nur näher betrachtete.
Rhuna genoss die Wärme der Sonne, den Wind und den salzigen Geruch. Hier und da lauschte sie Yedans Stimme oder sie tauschten eine kleine Berührung aus.
Irgendwann fanden ihre Gedanken zurück zu der Tatsache, dass er in ihr gekommen war. Und das erste Mal erkannte sie den Leichtsinn, den sie beide begingen. Yedan war jung, vital und sicher - bei den weiteren Gedanken zog sich eine tiefere Röte über ihr Gesicht.
Das letzte Mal, als sie sich Gedanken zu diesem Thema gemacht hatte, waren ihre Mutter und Azúl in ein Gespräch über ihre bevorstehende Verlobung mit Lórges vertieft gewesen. Damals hatte sie nichts gespürt. Der Gedanke an Kinder hatte sie nicht erfüllt und nicht mehr als ein Punkt auf einer Liste gewesen, von der man erwartete, dass sie sie eines Tages abarbeitete. Doch nun…
Die Elfe wandte ihr Gesicht zur Seite und beobachtete Yedan. Ihm strich der Wind durch die braunen Haare und sein Blick wirkte entspannt, während er sich auf seine Beschäftigung mit den Gräsern konzentrierte. Die Nachmittagssonne schien ihm ins Gesicht und ließ seine braunen Augen noch etwas heller leuchten als üblich. Ähnlich wie klarer Honig!
Ihr Herz schlug schneller und ihre Vorstellungsgabe bildete vor ihrem gedanklichen Auge ein kleines Kind, das ihrem Sarier mehr als ähnlichsah. Dieses Bild überwältigte due Elfe für einen Moment. Sie hielt unbewusst den Atem an.
Rhuna liebte Yedan mehr, als sie vermutlich selbst verstand. Ein Kind von ihm würde sie definitiv glücklich machen, doch wurde ihr auch bewusst, dass es für sie beide eigentlich noch zu früh wäre, Eltern zu werden. Sie beide begannen gerade erst ihr Leben und es war unklar wohin es sie als nächstes verschlagen würde, würden sie alles in Santros erledigt haben.
Langsam kehrte die Ruhe in sie zurück und ein kleines Lächeln zog an ihren Lippen, während sie ihn noch immer betrachtete. Wenn es passieren würde, würde es passieren – dann hatten es die Götter so für sie geplant, doch ein wenig Achtsamkeit, würde wohl nicht schaden. Rhuna wollte in Zukunft etwas aufpassen und wusste vermutlich wie jede junge Frau, wie sie die Chancen einer Schwangerschaft mindern könnte.
Dennoch ließ Rhuna das Bild eine ganze Weile nicht los. Über diese Gedanken, würde sie nicht so offen sprechen können. Yedan würde sie vermutlich mit großen Augen ansehen und für unvernünftig oder verrückt halten, wenn sie plötzlich dieses gewichtige Thema ansprechen würde. So lange waren sie noch kein Paar und wenn er etwas zu sein schien, war es vernünftig.

Als die Sonne langsam in Richtung Horizont wanderte wurde es Zeit aufzubrechen. Sie zogen sich wieder an und gingen langsam zurück in Richtung Hafen und somit in Richtung Innenstadt. Rhuna hielt Yedans Hand und ging neben ihm her, betrachtete die untergehende Sonne und das unglaublich schöne Farbenspiel, das Wellen und Himmel zusammen erschafften.
„Gehen wir erst einmal, - du weißt schon was - holen?!“, fragte sie und sah von der Seite zu ihm auf. Er schien in Gedanken versunken zu sein, denn er reagierte nicht sofort, doch nach zwei weiteren Schritten blieb er plötzlich stehen. Fragend hielt auch Rhuna und blickte fragend drein, spürte dann aber, wie er sie zu sich zog und die warmen Arme um sie legte.
Überraschung spiegelte sich in ihren Augen wider, bis sie auch ihre Arme um ihn legte und versuchte in sein Gesicht zu sehen. Ihre Blicke trafen sich nur einen Wimpernschlag. Dann berührten Yedans Lippen die ihren. Der Kuss war innig, wenn auch nicht so leidenschaftlich, wie, wenn sie sich körperlich nacheinander verzehrten. In diesem Kuss lag so viel Gefühl und Zärtlichkeit, dass ihr beinahe Tränen kamen. Rhuna wusste selbst nicht wieso sie so empfand. Sie war einfach glücklich, voller Vertrauen und Liebe ihm gegenüber.
„Mit was habe ich den denn verdient…?“, flüsterte sie gegen seine Lippen, als sie sich ein Stückweit wieder trennten. Er wirkte ein wenig angespannt… fast nervös und darüber irritiert legte sie ganz leicht den Kopf zur Seite.
Als er seine Hand öffnete und ihren Blick auf den filigran gearbeiteten Ring aus Seetang und Seegräsern lenkte, konnte man ihr ansehen, dass er sie vollkommen überraschte. Ihre Augen tasteten die ineinander geschlungenen Gräser ab. Der Naturring war wunderschön und ordentlich geflochten und gebunden. Yedan hatte mal wieder gezeigt, wie geschickt er mit seinen Händen war. Er konnte aus einfachen Gräsern etwas so einmalig Schönes erschaffen.
Langsam hob sie den Blick und sah ihn an. In ihrer Brust spürte sie den schnelleren Schlag ihres Herzens. Yedan lächelte leicht, fast etwas scheu und seine Nervosität ging ganz automatisch auf sie über. Wie sollte sie auch bei so einer Geste ruhig bleiben?
„Es … ist nur ein Symbol…“, murmelte er und lehnte seine Stirn gegen Rhuna’s.
„Yedan…!“, sprach sie flüsternd seinen Namen aus, als würde sie nicht glauben können, was er gerade im Begriff war zu tun. Wilde Schmetterlinge durchtanzten ihren Körper und ihre Finger begannen ganz sachte zu zittern, als sie sich in einer verlegenen Geste eine Strähne hinter das Ohr strich.
„Vielleicht ins es albern oder zu früh… vielleicht willst du gar nicht… was ich sagen will – ich bin mir sicher, was dich angeht und auch wenn alles so neu und frisch ist… also…“, als ihm die Worte stockten musste Rhuna schlucken. Nun spürte sie wirklich Tränen in sich aufsteigen.
„Ich würde mich freuen, wenn du ihn tragen möchtest und … und zu mir gehörst.“ Als er lächelnd aufsah und ihr in Augen blickte konnte er erkennen, dass er Rhuna vollkommen überrumpelt hatte – jedoch positiv! Nichts an ihr sprach von einer negativen Reaktion!
Eine sanfte Röte hatte sich auf ihren Wangen ausgebreitet und in ihre Augen trat ein feiner Schimmer. Er sank tatsächlich langsam auf ein Knie und hielt ihr den Naturring entgegen. „Sieh es als Zeichen meiner tiefen Zuneigung zu dir, Rhuna. Nicht als… als endgültige Entscheidung, ich weiß, dass es zu früh ist. Aber… ich habe so viel Zeit verschwendet und will nichts mehr verlieren, weißt du? Und… dich am aller wenigsten. Ich möchte, dass du diesen Ring hast, um dich daran zu erinnern, wie ich zu dir stehe. Immer. Vor allem, wenn ich dir mal nicht sagen kann, wie sehr ich dich liebe! Würdest du ihn tragen wollen?“
„Yedan…!“, Mehr als seinen Namen schien die zierliche Elfe gerade nicht herauszubekommen. Es war eine unwirkliche Situation und sie glaubte noch nie so nervös und glücklich auf einmal gewesen zu sein. Mit allem hätte sie gerechnet, doch nicht damit!
Lange musste Yedan nicht ausharren. Die Antwort auf seine Frage stand für Rhuna längst fest! Die braunen Locken gerieten in Bewegung, als sie deutlich und mehrfach hintereinander nickte. Sie schluckte ganz eindeutig ein paar Tränen fort, als sie ihm ihre Hand hinhielt, wo er ihr den Naturring anstecken konnte. Für einen Moment betrachtete sie ihn um ihren schlanken Finger. Er passte perfekt, doch war es die Bedeutung, die ihr mehr als alles andere bedeutete.
Sie machte einen Schritt auf ihn zu und fiel ihm einfach um den Hals. Zusammen fielen die beiden rückwärts in den Sand und ein glückliches Lachen verließ die Kehle der Elfe.
„Ich gehöre doch schon zu dir! Schon längst!“, versicherte sie ihm leise. Ihre Umarmung festigte sich und sie lehnte ihre Stirn an seine Schulter, verbarg so ihr Gesicht vor ihm. Ein sachtes Zittern befiel ihren Körper. Es war schon lange nicht mehr nur ihr Herz, das reagierte. Es war ihre ganze Seele, die sich ihm nah fühlte. Schon von Anfang an, hatte sie auf diesen Halbelf reagiert. Viel zu schnell waren ihm ihre Blicke gefolgt.
„Ich… bekomm gerade kein Wort raus!“, gestand sie ihm entschuldigend und drückte sich weiter an ihn. Sie schluckte ergriffen und tatsächlich schien sie etwas zu brauchen, den kleinen Moment wirklich zu begreifen. Es dauerte eine Weile, doch dann wurde sie spürbar ruhiger.
„Weißt du eigentlich, wie viel du mir bedeutest? Wie sehr… ich dich liebe?“, fragte sie ernsthaft und mit leiser Stimme, die drohte vom Wind verschluckt zu werden. Nur langsam hob sie ihren Blick und vereinte ihn mit seinem. Vielleicht war Rhuna, entgegen ihrer Annahme doch heillos romantisch, aber sie konnte nicht anders, als zu glauben, dass er … dass sie füreinander bestimmt waren.
„Danke“, flüsterte die Brünette mit einem sanften Lächeln, das nur er ihr entlocken konnte.
„Ich werde ihn immer tragen!“

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Sonntag 14. April 2024, 14:58

Das Schicksal war gnädig mit Rhuna und Yedan. Sie erhielten die Chance, sich endlich mal wieder nur sich selbst zu widmen und ihre doch recht junge Liebe zu pflegen. Dabei merkten allerdings beide, dass ihre Zuneigung zueinander blühte, ob sie nun Dünger erhielt oder nicht. Die körperliche Vereinigung war intensiv und leidenschaftlich. Begleitet durch ein inniges Gefühl der Liebe füreinander. Rhuna erhielt die Sicherheit, dass Yedan sich nicht heimlich zurückhielt, um ihr einen Gefallen zu tun. Auch er wirkte zufrieden, fühlte sich scheinbar wohl und auch wenn die Sonne ihrem Sarier scheinbar ein wenig zu schaffen machte, wirkte er gelöst. Nachdem sich Rhuna noch einmal einen Moment der Zweisamkeit gestohlen hatte und Yedan diesen mehr als bereitwillig teilte, genossen sie beide das Ausklingen des Moments und lauschten den Wogen der Wellen, dem Wind und den weiter entfernten Stimmen der Besucher der Stadt. Alles wirkte äußerst harmonisch und bescherte dieses Gefühl des inneren Friedens. Das eröffnete auch einen Blick, der sich nach innen richtete und Rhuna fand in sich eine Frage, die sie wohl derzeit nicht wagen würde, offen zu stellen. Sie betrachtete Yedan, wie er neben ihr im Sand lag und scheinbar an etwas herumfummelte und in Gedanken versunken schien. Die Elfe fand darin eine gewisse Ruhe, ihren Sarier zu betrachten und musste sich fragen, ob sie bereit wäre eine Familie zu gründen. Es war nicht leicht so ein Thema anzusprechen und noch wäre vielleicht nicht der Moment dafür gekommen. Die Frage aber nagte dennoch leise an ihr, denn sie wusste nicht und konnte es auch nicht ahnen, wie Yedan zu diesem Thema stand. Aber Rhuna und Yedan hatten Zeit. Die beiden waren Elfen, die Zeit anders wahrnahmen und nichts musste eilig entschieden werden. Auch wenn Yedan halb menschlich war, lebte er dennoch ein längeres Leben und würde noch ewig an der Seite von Rhuna stehen. Jetzt musste nichts entschieden werden und auch Rhuna durfte nun erstmal ihr Leben wahrlich beginnen. Es gab vieles zu lernen, vieles zu erleben und Yedan würde ihr gewiss raten, sich erstmal daran zu versuchen, als nun doch das Leben am ‚heimischen Herd‘ anzustreben. Er war es, der sie in ihrem Tun seit jeher unterstützte und nun sollte sie diesen Weg für eine Weile auch einschlagen. Und um etwas Ungewolltes zu verhindern, wusste auch Rhuna, welche Kräuter sie zu einem Tee würde anmischen müssen, um sich vor einer Schwangerschaft schützen zu können. Das war etwas, das eine jede ‚gute Tochter‘ von ihrer Mutter lernte. Und hier in Santros würde sie keine Mühe haben, sich ein paar Kräuter in einer Apotheke oder bei einer Kräuterfrau zu besorgen.

Bevor sie sich aber wieder dem Alltag widmen konnten, spürte Rhuna, dass Yedan mit seinen Gedanken ein wenig woanders zu sein schien. Er wirkte leicht abgelenkt, etwas entrückt und schließlich küsste er sie innig, dass sie stutzen musste. Dann aber präsentierte er ihr den Grund für sein Verhalten. Der Halbelf hielt ihr einen Ring entgegen, der Rhuna sprachlos machte. Mehr als den Namen ihres Sariers, bekam die Elfe nicht mehr heraus und seine warmen Worte, in leichter Schüchternheit gesprochen, umhüllten sie, wie ein zärtlicher Kokon. Yedan balsamierte sie in Liebe ein und jedes Wort war ehrlich, tief empfunden und nur für sie bestimmt. Er tat das nicht ‚aus einer Lauen heraus‘. Yedan wollte ihr und vor allem jedem anderen zeigen, dass er es ernst mit ihr meinte. Und dass ihre Gefühle nicht ins Leere liefen, sondern auf fruchtbaren Boden trafen und dort den schönsten Garten der Liebe entstehen ließen, die man sich vorstellen konnten. Als Yedan auf eine Antwort wartete, ließ Rhuna ihn nicht aus Häme zappeln: Sie war sprachlos! Nichtsdestotrotz waren ihre Augen mit einem Schleier aus Glückstränen gefüllt und schließlich nickte sie heftig und vor Freude strahlend. Sie umarmte Yedan, lachte gelöst und vor purer Freude und Yedan nahm sie in seine Arme, erleichtert und ebenso glücklich. Er lachte mit iuhr gemeinsam und nickte ebenfalls. Er war gelöst, es hatte ihm einen Moment auf der Seele gelegen, dass sie natürlich auch hätte, ‚Nein‘ sagen können! „Ich gehöre doch schon zu dir! Schon längst!“ Als sie zu zittern begann, verstärkte sich der schützende Ring aus Yedan’s Armen um ihren Körper. „Ich… bekomm gerade kein Wort raus!“ Ein zufriedenes Schnaufen erreichte ihren Kopf, als er ihr einen Kuss aufdrückte. „Weißt du eigentlich, wie viel du mir bedeutest? Wie sehr… ich dich liebe?“ Er fing ihren Blick auf und strich ihr eine Strähne zu Seite, ehe sich seine Handfläche an ihre Wange schmiegte. „Dann geht es dir, so wie mir!“, antwortete er und lächelte. „Danke, ich werde ihn immer tragen!“ erneut zog er sie an sich und löste sich daraufhin von ihr. Auch er wirkte deutlich zufriedener, gelöster und sich seiner Sache bestätigt. Es war wohl für viele nur eine Geste, ein Symbol. Doch für Rhuna und Yedan wurde durch den Ring an ihrem Finger nun etwas anderes deutlich: Sie waren füreinander bestimmt! So heftig und stürmisch die Gefühle sich manchmal anfühlten, sie waren stets von einer inneren Stärke und Ausgeglichenheit begleitet. Keiner von ihnen verrannte sich in etwas. Sie empfanden gleichermaßen füreinander und gehörten zusammen. Sie gingen den Weg, den sie gekommen waren, zurück und fanden sich nun wieder am Hafen von Santros ein.

Bjorg hatte ihnen mitgeteilt, wo sie die ominöse Kette finden würden. „Vierter Steg, dritte Lamelle“, murmelte Yedan und sah sich um. Er blickte die Kaimauer entlang und versuchte trotz der zahlreichen Besucher die Stege zu zählen. Immer wieder reichten einige dieser Stege ins Meer hinein, sodass sich dort kleinere Boote vertäuen ließen. Sie waren die Beiboote der größeren Schiffe, die nicht so weit in den Hafen einlaufen konnten. Sie ankerten in einiger Entfernung und warteten wieder auf neue Aufgaben. Im Getümmel der Feiernden, herrschte dichtes Gedränge. Der Alkoholpegel war inzwischen deutlich gestiegen, während es langsam Abend wurde. Tatsächlich hatten Rhuna und Yedan den ganzen Tag am Strand verbracht und dementsprechend auch die Sonne genießen können. Irgendwo spielte Musik und Santros erstrahlte in einem bunten Glanz der Stadtfarben. Überall sah man ausgelassene Grüppchen. In einiger Entfernung konnte man das Schiff erkennen, auf dem nur geladene Gäste feierten und dessen Namensgebung maßgeblich für das Fest verantwortlich war. Aber auch da war alles hell erleuchtet und weitere Musik drang gedämpft zu ihnen herüber. „Dort!“, machte Yedan aufmerksam und deutete auf einen Steg, der unweit ihrer Position lag. Er war ebenfalls reichlich belagert. Zwar tummelten sich hier kaum Gäste, aber Beiboote trieben auch hier zahlreich in der wogenden Brandung. „Das müsste der vierte Steg sein“, teilte er Rhuna mit und griff ihre Hand. Er führte sie durch einige Gäste, die ihnen zuprosteten und grölend lachten. Yedan lächelte beschwichtigend, auch wenn er sich dadurch nicht aufhalten ließ. Dann schob er Rhuna vor sich und legte seine Hände auf ihre Schultern. Er war bei ihr und achtete darauf, dass man ihnen Platz machte. Es war ein wenig trickreich, sich an den Menschen vorbeizuschummeln und hier und da nahmen sie Gesprächsfetzen auf. Einige waren ohne Sinn, manche dennoch interessant: „Ja, eine echte Tote! Hinten beim ‚lachenden Kamel‘! Wenn ichs doch sage. Da wurden ein Mensch und eine Elfe abgeführt, total spannend! ICH glaube, die Elfe wars. Die sah völlig entsetzt aus, als wäre sie erschrocken, dass man sie erwischt hatte!“ „Verrückt. Und das hier in Santros! Das wird Serana Turan nicht gefallen!“, sagte ein anderer. Das Mädchen, das als erstes gesprochen hatte, griff noch mal auf: „Ha! Ist so. Erst dieser Dunkelelf und dann das. Hier geht noch alles vor die Hunde, wenn das so weitergeht, wird man das Fest absagen nächstes Mal. Hier kann offenbar jedes Gesindel einfach herein inzwischen.“, plapperten die beiden. Daraufhin mischte sich noch jemand ein: „Die Elfe war offenbar in Begleitung von Arrond Vesuve!“, raunte er leise und wusste damit die Umstehenden zu beeindrucken. „Was?! Ausgerechnet…“, hörte man noch, ehe sie es letztendlich doch schafften, sich dem Steg zu nähern. „In Ordnung, du suchst die Kette und ich achte darauf, dass dich niemand stört“, sagte Yedan zu Rhuna und hatte offenbar das Gespräch nicht näher verfolgt. Daraufhin drehte er sich so herum, dass er die Meute im Blick hatte und Rhuna in seinem Rücken agieren konnte. Nun musste Rhuna noch die dritte Lamelle finden. Ob nun vom Hafen ausgesehen oder aber von Wasserseite, musste sie prüfen.
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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Sonntag 21. April 2024, 12:09

Diesen kostbaren Moment noch immer in sich tragend, der in kleinen warmen Wellen durch ihren Körper wanderte und Rhuna immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte, kehrten sie dennoch langsam zum Hafen zurück. Das Gefühl des Naturrings auf ihrer Haut war ungewohnt, doch fühlte es sich wie ein Versprechen, – wie eine Bestätigung an, dass sie das alles nicht einfach nur geträumt hatte.
Ihr Blick wanderte häufig zu Yedans Profil und tastete darüber. Sie war einfach glücklich. Anders konnte man es nicht beschreiben. Sie hatte sich ihm die ganze Zeit schon zugehörig gefühlt, doch nun war das alles noch ein wenig offizieller und greifbarer.

Je näher sie dem Hafen kamen, je lauter wurde es. Die Feier schien weiterhin voll im Gange zu sein und die Elfe konnte sich gut vorstellen, dass es am Folgetag eine ganze Menge Brummschädel geben würde. Doch das hielt die Santroner nicht auf!
Die Stimmung war heiter und ausgelassen. Zwar war es ihr nicht möglich die geselligen Trüppchen voneinander zu trennen, da sie einfach alle zu nah beieinanderstanden, doch lag ihr dies auch fern. Immerhin kannte Rhuna hier niemanden und sie verfolgten ganz eigene Ziele.
Yedan lief voraus und konzentrierte sich auf das Finden des Stegs, bei dem Bjorg die gestohlene Kette verbarg. Die feiernde Menge machte es Rhuna, die von den meisten Männern körperlich überragt wurde, nicht einfach die Orientierung zu finden und zu behalten. Dahingehend besaß ihr Sarier einen Vorteil, den er auch zu nutzen wusste.
„Vierter Steg, dritte Lamelle“, hörte sie ihn murmeln und beschloss ihm einfach zu folgen. Auch, wenn er die Menge an Personen nicht gewohnt war, würde Yedan sich vermutlich dennoch besser zurechtfinden. Immerhin hatte er Jahrzehnte lang in den Wäldern gelebt und sich dort auch perfekt orientieren können, wo ein anderer den einen Baum nicht von dem anderen hätte unterscheiden können.
„Dort!“, machte Yedan auf sich aufmerksam und Rhuna folgte seinem Deuten auf einen Steg, der nur noch ein kleines Stück von ihnen entfernt war. Das Plätschern des Wassers, das gegen die Hafenschwände schwappte war nur leise zu hören, denn auch hier tummelten sich die Feiernden.
[]„Das müsste der vierte Steg sein“[/i], teilte er Rhuna mit und griff ihre Hand. Erneut spürte sie die warmen Finger von Yedan an ihrer Hand, der mit seinem Griff dafür sorgte, dass sie einander nicht verlieren würden. Sie hörte einen Passanten pfeifen und sah in sein grinsendes Gesicht, als sie an diesem vorbeigingen. Mit einem kurzen Nicken, lächelte die Elfe den Mann an, ehe sich im darauffolgenden Moment ihre Blicke wieder trennten und das Paar vermutlich wieder vergessen wurde. Andere Gäste prosteten und grölten ihnen lachend zu, was auf Rhuna fast wie eine kleine Einladung zum Mitfeiern wirkte. Auch für sie war es noch ungewohnt so viele Menschen und andere Rassen miteinander vermischt zu sehen. Selbst Dunkelelfen ließen sich in dem Trubel ausfindig machen.
Irgendwann legte Yedan seine Hände auf Rhunas Schultern und schob sie sachte vor sich. Er leitete ihr weiter den Weg an den Grüppchen der Feiernden vorbei und schien einzig auf ihren Weg und die Sicherheit seiner Liebsten zu achten. Rhuna hingegen hatte es ein wenig leichter. Sie musste nur aufpassen wohin sie trat und ihr feines Gehör lauschte den Gesprächsfetzen aus der Menge. Zwar verstand sie vieles nicht – immerhin sprachen viele Santroner Sendli, doch einige celcianische Wortfetzen schnappte sie doch auf.
„Ja, eine echte Tote! Hinten beim ‚lachenden Kamel‘! Wenn ichs doch sage. Da wurden ein Mensch und eine Elfe abgeführt, total spannend! ICH glaube, die Elfe wars. Die sah völlig entsetzt aus, als wäre sie erschrocken, dass man sie erwischt hatte!“ „Verrückt. Und das hier in Santros! Das wird Serana Turan nicht gefallen!“ Einen Moment stoppte das Paar, denn ihnen kamen ein paar bullige Kerle, die sich gegenseitig stützten und miteinander sangen entgegen. Rhuna hatte allerdings mehr Ohren für das eben Gehörte. Eine Elfe war also in Schwierigkeiten geraten?
„Ha! Ist so. Erst dieser Dunkelelf und dann das. Hier geht noch alles vor die Hunde, wenn das so weitergeht, wird man das Fest absagen nächstes Mal. Hier kann offenbar jedes Gesindel einfach herein inzwischen.“ Das Gehörte begann Rhuna zu beschäftigen. So sicher Santros auch galt, schienen die Bewohner trotzdem mit solchen Unruhen durch Besucher zu kämpfen zu haben.
Davor ist wohl keine Stadt sicher…!, schloss sie drehte kurz den Kopf, um Yedan ansehen zu können. Doch dann hörte sie etwas, was sie erstarren ließ, doch im gleichen Moment schob sie ihr Sarier, der das Gespräch scheinbar nicht verfolgt hatte, weiter.
„Die Elfe war offenbar in Begleitung von Arrond Vesuve!“, „Was?! Ausgerechnet…“
Das Gehörte gab Rhuna einen Schrecken. Wenn Arrond Vesuve bei dieser Elfe gewesen war, bestand eine größere Chance, dass es sich bei ihr um Neri handeln könnte. Aber waren sie nicht in dessen Anwesen geblieben?
Sei nicht dumm, wieso sollten sie dort bleiben, wo Yedan und ich doch auch los sind? Vielleicht wollten sie das Fest sehen oder…
Ohne es bewusst wahrzunehmen war Rhuna weitergegangen und blieb erst stehen, als Yedan seine Hände von ihren Schultern nahm. Er schien noch nicht bemerkt zu haben, dass sich auf ihrem Gesicht ein nervöser Ausdruck ausgebreitet hatte.
„In Ordnung, du suchst die Kette und ich achte darauf, dass dich niemand stört“, sagte Yedan und drehte sich bereits um, so dass er die Leute im Blick hatte. Immerhin waren sie gerade dabei das Diebesgut von Bjorg zu holen, das diesem nichts als Schwierigkeiten beschert hatte.
Ein paar Sekunden wusste Rhuna nicht so recht, was sie tun sollte. Ihr Herz drängte sie sofort in die Richtung zurück, um herauszufinden, ob Neri tatsächlich in Schwierigkeiten steckte. Doch gleichzeitig besaß sie die Verantwortung für Bjorg – sie hatte es versprochen!
Schwungvoll drehte sie sich um, so dass ihre Locken zur Seite schwangen. Ihr Blick lag nun auf den Lamellen, die sie abzuzählen begann. Bei der dritten machte sie einen Schritt darauf zu und griff an das Holz. Tatsächlich entdeckte sie die lose Naht und tastete sich weiter vor, bis ihre Finger eine Erhebung spürten. Vor Blicken gut geschützt war dort das Kästchen angebunden, das sie nun mit einigem hin und herruckeln entnehmen konnte. Nur einen kleinen Moment betrachtete sie es, hockte sich kurz hin, um vor neugierigen Blicken geschützt hineinzusehen. Tatsächlich blitzte die Kette ihr schimmernd entgegen, so dass sie das Kästchen schnell wieder zuschnappen ließ und in den kleinen Beutel steckte, den sie bei sich trug. Auf diesen würde sie nun gut aufpassen müssen, daher beschloss sie ihn unter ihrem Kleid zu verbergen.
Dann jedoch wandte sie sich um und zog an Yedans Arm, dass dieser sich zu ihr beugen musste.
„Hast du vorhin mitbekommen, was die Männer dort oben gesprochen haben?“, fragte sie leise flüsternd in sein Ohr und wartete kurz auf seine Antwort.
„Der eine meinte, dass eine Tote aufgefunden wurde und eine Elfe, die in Begleitung von Arrond Vesuve war, sei mit ihm zusammen abgeführt worden! Was wenn das Neri ist?“ Besorgten Blickes sah sie ihn an.
„Wir müssen zurück!“ sprach sie nun wieder etwas lauter. Ihre Sorge konnte sie nicht verbergen. Immerhin war Neri ihr mittlerweile eine Freundin geworden und sie wusste nicht, wie die Santroner mit Gefangenen - ob nun verurteilt, oder lediglich verdächtigt, umgingen.
Rhuna griff nach Yedans Hand und zog mit ihm zusammen wieder los, wobei sie ihm weiterhin die Führung überlassen würde.

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Re: Rein ins Getümmel!

Beitrag von Erzähler » Montag 22. April 2024, 21:45

Der ganze Trubel war Neuland für die beiden Elfen. Zumindest aber hatten sie eine Aufgabe und vor allem einander! Die Zeit am Strand war wie im Flug vergangen, aber nicht minder schön. Sie hat Spuren auf ihren beiden Seelen hinterlassen und würde sie in deutlich schlechteren Zeiten daran erinnern, dass sie niemals mehr allein sein würden. Während Yedan ob seiner Größe einen Vorteil nutzen konnte, hielt sich Rhuna etwas hinter ihm. Das Gedränge konnte mitunter auch einschüchternd wirken, gerade mit dem Anstieg des Alkoholpegels. Bisher aber durfte Rhuna feststellen, dass das Fest absolut harmonisch verlief. Immer wieder patrouillierten Wachen durch die Menge und achteten darauf, dass sich jeder anständig verhielt. Allein ihre Präsenz machte es schwer, sich daneben zu benehmen. Yedan behielt den Überblick und ließ Rhuna nicht los während er sie hinter sich herführte. Tatsächlich gab es auch Dunkelelfen hier, allerdings waren sie deutlich in der Unterzahl. Nur vereinzelt konnte Rhuna mal einen jener Vertreter ausmachen, weshalb sie auch ins Auge fielen. Als Yedan den gesuchten Steg fand und sich an die Worte von Bjorg erinnerte, griff Rhuna im Vorbeilaufen einige Gesprächsfetzen auf, die ihr Interesse weckten. Es war zwar nicht ihre Art andere zu belauschen aber die Informationen waren zu prekär, um sie nicht aufzunehmen. Zudem wuchs mit jedem weiteren Wort ein schlimmer Verdacht in ihr heran, den Rhuna auch nicht mehr abschütteln konnte, als Yedan sie zum Steg führte. Jener war nur für einheimische Boote gedacht, die draußen auf dem Meer angelten, daher war er jetzt auch nicht sonderlich belebt. Die Fischer würden erst im Morgengrauen wieder ablegen und Besucher scherten sich nicht um stinkende Kutter. Ein gutes Versteck. Rhuna zählte die Lamellen ab und Yedan schirmte ihr Tun mit seiner Gestalt ab. Als Rhuna die dritte Lamelle ausgeguckt hatte, konnte sie auf den ersten Blick nicht viel erkennen. So hockte sie sich hin, fuhr mit den Fingern am Holz entlang und spürte, wie spröde es inzwischen war. Am Ende der Lamelle spürten ihre Finger dann einen feinen Bindfaden aus reißfestem und witterungsbeständigem Hanfseil. Jener hielt das Kästchen unterhalb des Stegs im Wasser. Tatsächlich musste Rhuna den Faden lösen und etwas ziehen, um dann plätschernd eine kleine Kiste heraufzuholen. Sie tropfte den Steg voll, als sie sie kurz vor sich hinstellte und einen prüfenden Blick hineinwerfen wollte. Die Kiste an sich war rein pragmatisch: Aus Eisen gefertigt, nicht sehr solide aber durchaus wasserabweisend. Hier und dort wirkte die Kiste etwas lieblos zusammengeklöppelt, weshalb sie auch minimale Beulen aufwies. Bjorg musste den Behälter eilig selbst gebaut haben, um das Diebesgut zu verstecken. Tatsächlich ließ sie sich halbwegs einfach öffnen.
Der Schnapper an beiden Seiten der langen Kante der Kiste war etwas von Algen und Muscheln benetzt doch sobald entfernt, ließ sich die Kiste von Rhuna öffnen. Nur kurz erhaschte sie einen Blick auf das Kleinod und hatte doch keine Zeit, sie richtig in Augenschein zu nehmen. Einzig, dass sie auch darin lag war nun wichtig. Alles weitere würde sie später noch prüfen können. So verbarg Rhuna ihren Fund unter ihrer Kleidung, auch wenn sie zugeben musste, dass die Kiste etwas glitschig und kalt war. Dennoch war es wichtig, nicht offen damit herumzulaufen. Wer wusste schon, ob sie nicht doch beobachtet worden waren.

Rhuna kehrte zu Yedan zurück und zog kurz an seinem Arm, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. „Hast du vorhin mitbekommen, was die Männer dort oben gesprochen haben?“ Er schüttelte fragend den Kopf. „Der eine meinte, dass eine Tote aufgefunden wurde und eine Elfe, die in Begleitung von Arrond Vesuve war, sei mit ihm zusammen abgeführt worden! Was wenn das Neri ist?“ Nun wirkte er aber überrascht und hob die Augenbrauen. „Meinst du wirklich?“, fragte er ebenso leise und schaute in eine unbestimmte Richtung, als könne er diese Frage damit beantworten. „Wir müssen zurück!“, entschied Rhuna und Yedan nickte. Als Rhuna seine Hand ergriff, spürte sie, wie warm er immer noch von der Sonne war. Auch besaß er erneut einige Schweißtropfen auf der Stirn, die feine Härchen an seinem Haaransatz verklebten. Yedan’s Blick huschte über die Menge und suchte sich einen Weg, durch den sie zurückgehen konnten. Er drückte Rhuna’s Hand etwas fester und zog sie daraufhin mit. Erneut schoben sie sich durch das Gedränge der Feiernden. Immer wieder mussten sie innehalten, sich einen anderen Weg suchen. Rhuna musste aufpassen, dass sie nicht hier und dort mal einen Arm ins Gesicht bekam, ob ihrer Größe. Irgendwann zog Yedan sie lieber enger zu sich, damit er sie besser im Blick haben konnte. Er bahnte sich gemeinsam mit ihr den Weg. Je näher sie den Gassen kamen, die vom Hafen wegführten, desto enger wurde es. Immer wieder fühlte es sich so an, dass ihr jemand etwas aus den Taschen klauen wollte, doch sobald sie die erste Gasse weg vom Hafen erreichten, merkte Rhuna, dass es einfach dem Gedränge geschuldet war. Niemand hatte sie bestohlen.
„Was für ein…“, Yedan ließ Rhuna los und hustete plötzlich. Er klopfte sich auf die Brust und atmete einen Moment durch, bevor er sich ihr wieder zuwandte. „Staubige Luft hier!“, lachte er leicht und schüttelte den Kopf, bevor er weitersprach: „Gedränge!“, beendete er den Satz und schaute zurück. Hier in der Gasse waren sie zwar nicht allein, aber es gab genug Platz, dass sie normal gehen konnten. Alles konzentrierte sich nun auf den Hafen und das Fest würde demnächst wohl seinen Höhepunkt erreichen. „Wenn du glaubst, dass es Neri war, dann… sollten wir vielleicht mal…“, er sah sich um. Dann entdeckte Yedan einen der Wachleute und hielt kurzerhand auf ihn zu. „Entschuldigung?“, der dickere Mann hob den Blick und blieb stehen. „Hm?“, brummte er abwartend und Yedan sprach schnell weiter: „Wo würde man … verlorene Dinge finden können, wenn sie aufgegriffen wurden?“, hielt er sich vage und der Dicke blinzelte kurz. „Na bei der Wache.“, er deutete gleich in die Richtung. „Folgt einfach der Gasse, dann zweimal links und schon seid ihr da!“, antwortete er und Yedan lächelte. „Danke!“, meinte er und der Wachmann grüßte mit einem Nicken, bevor er weiterging. Der Halbelf grinste Rhuna an. „Dann wollen wir mal nachschauen, ob sich Neri Ärger eingehandelt hat!“, meinte er und folgte mit Rhuna gemeinsam der Wegbeschreibung.
Tatsächlich dauerte es nicht so lange, bis sie auch wirklich das Gebäude gefunden hatten. Noch bevor sie die Tür aber erreichten, öffnete sie sich von innen und heraus kam ein pausbäckiger Junge mit rotem Gesicht. Erschrocken blickte er die beiden Elfen an, dann schob er sich an ihnen vorbei. „Arrond Vesuve…“, murmelte er immer wieder mantraartig vor sich hin, ehe er in den Gassen verschwand. Yedan runzelte die Stirn. „Seltsam…“, murmelte er. Er ließ Rhuna vorgehen, denn für einen kurzen Moment schien er etwas schwindelig zu sein, bis er dann nach der Elfe die Wache betrat.

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