Den Turm der Magier konnte man kaum übersehen. Einem mahnenden Finger gleich erhob er sich über seine Stadt, behielt alles im Blick und wahrte durch seine enorme Größe die Ordnung. Allein seine Präsenz schien die Zyraner dazu anzuhalten, den geregelten Strukturen und unausgesprochenen Gesetzen ihrer Heimat Folge zu leisten. Es besaß ein noch militanteres Gebaren als man es beispielsweise bei Pelgar oder den verfeindeten Königreichen erwarten würde. Selbst die Gruppe an Magiern, angeführt von der narbigen Vertreterin des Rates marschierte eher dem Turm entgegen, als dass sie schritten. Ihre Bewegungen mochten nicht ausladend sein, doch die Mienen blieben unbewegt und der Gang gleich einem Fluss, welcher sich durch ihre Körper zog. Er fädelte sie auf, Reihe für Reihe. Dazwischen hingen Sarin, Cadren und Castus. Sie hielten sich in diesem Meer aus Ordnung nur über Wasser, indem sie sich aneinander klammerten. Castus' Finger blieben warm. Ihnen entströmte Zuversicht, obgleich sein Blick wieder diese traurige Ernsthaftigkeit besaß, in deren Tiefe man sich verlieren wollte. Cadrens Finger schwitzten hingegen leicht. Der Elf schien überhaupt nicht zu ahnen, was ihnen bevorstand, aber er spürte die Nervosität, die wie ein Dolch über ihren Köpfen schwebte. Man sah es niemandem an, doch sie war vorhanden. Bei Mallahall bemerkte man sie wohl noch am ehesten, denn ihr Gesicht blieb eine ungerührte Maske, versteinert zu höflicher Neutralität. Was sich dahinter verbarg, konnte man nur erahnen.
Schließlich erreichte die Gruppe den Fuß des Turms. Ein gewaltiges Portal war alles, das in das Mauerwerk eingelassen schien. Fenster suchte man auf der niedrigen Ebene vergeblich. Sie existierten, säumten aber nicht den kompletten Turm. Zwischendurch gab es vollkommen blanke Etagen. Das Gestein selbst schien wie aus einem Guss. Hell und ohne erkennbare Makel reckte es sich als gleichmäßige, glatte Säule in den noch immer von Wolken verhangenen Himmel.
Die vernarbte Magierin trat an das Portal heran.
"Es hat gar keinen Knauf", bemerkte Castus überrascht. Mallahall gemahnte ihn mit einem sanften Laut zur Ruhe, nickte aber auffordernd. Er sollte hinschauen und sich die Mechanik des Öffnens offenbar gut einprägen. Für einen Nichtmagier würde es dennoch schwierig sein, das Portal jemals zu öffnen. Ein Knauf war nicht nötig, denn niemand berührte die Tür. Die vernarbte Magierin räusperte sich und nannte ihren Namen: "Abgesandte Ismelda, dritte Tochter aus dem Hause Pawelka, bringt den Gesuchten zur Audienz des Hohen Rates der Magier mit." Entweder erwartete sie keine Antwort oder erhielt diese, ohne dass ein anderer sie hörte. Aber noch immer berührte Ismelda das Portal nicht. Sie sprach auch keine Zauberformel, gab keine Geste von sich, nannte kein Passwort. Dennoch taten sich die Flügel der Pforte wie eben durch Zauberhand auf. Die Magierin setzte sich wieder in Bewegung. Ihr folgten Mallahall, Castus, Sarin und Cadren, von allen Seiten flankiert durch die goldblau berobten Zauberwirker.
Im Erdgeschoss erwarteten die Gruppe reihum hohe, gotisch geformte Türen aus dunklem Kirschholz, die die zu einem Oktagon aufgeteilten Wände in Außenräume des Turmes führten. Wohin genau, sollte Sarin nicht erfahren, denn keine dieser Pforten stand offen. Für sie und die anderen ging es auf das Zentrum des Turmes zu, wo sie eine Wendeltreppe aus kaltem, schwarzen Eisen erwartete. Trotz der farblich eher bedrohlichen Erscheinung präsentierte sich der endlos wirkende Rundgang doch von einer geradezu verspielten Seite. Welcher Schmied auch immer hier Hand angelegt hatte, musste magisch begabt gewesen sein oder zumindest mit Magiern direkt zusammengearbeitet haben. In das Geländer der Wendeltreppe waren neben zahlreichen, sehr fein ziselierten Darstellungen von Zauberern, die gegen Monster, riesige Pflanzen, Drachen oder andere Magier kämpften auch immer wieder Symbole eingearbeitet worden. Versteckt stachen sie nur einer Person ins Auge, die diese Methodik auch für den eigenen Beruf anwandte. Schon oft hatte Sarin in ihren Arbeiten Runen verwoben, die man auf den ersten Blick nicht hatte finden sollen. Sie waren dazu da, den Träger zu unterstützen oder vor Schaden zu bewahren. Umso wichtiger war es, dass sie von dessen Verhandlungspartnern oder gar Feinden nicht sofort entdeckt würden, damit sie eingreifen konnten. Sarin hatte stets darauf geachtet, dass sie sich in ein Gesamtbild aus Stickereien, Paillettenmustern oder angenähtem Federschmuck nahtlos einfügten. Der Konstrukteur dieser Treppe hatte es ebenso gehalten. Wer aber der Runenmagie kundig war, erkannte mit einem gezielten Blick, dass der eiserne Magus mit dem Spitzhut keinen seltsam geformten Wurfstock in der Hand hielt, sondern die Rune Eiwaz, welche ein magisches Abwehrmittel vor Feinden darstellte. Außerdem entdeckte sie einige Stufen weiter, dass die Sprechblasen zwischen einer elfischen Magierin und einem Drachen eine Kette aus Wunjo, Isa, Mannaz und Raidho wiederholte. Diese vier Runen ergaben zusammen die sogenannte Kombination des Streitschlichters. Die Elfe im Geländerbild versuchte also vor dem Drachen als Schlichterin aufzutreten.
Sicherlich fanden sich weitere magische Geheimnisse in der Treppe allein, die Sarin nicht ergründen konnte. Dazu müsste sie ein magisches Phänomen mit Kenntnissen aller Richtungen sein - eine Unmöglichkeit. Aber dass Runen heimlich ins Metall verwoben worden waren wie ein feiner Goldfaden in Silberstoff, konnte sie auch auf andere Vorkehrungen schließen lassen.
Die Treppe wand sich gefühlt endlos den Turm empor. Zwischendurch machte man sogar auf Etagen Pause, die genau an der richtigen Stelle angelegt zu sein schienen. Hier warteten neben Sitzmöglichkeiten auch Getränke, sowie wassermagische Fußbäder, die die Muskeln belebten, damit man noch einige Stufen mehr gehen könnte.
Ganz oben kam die Gruppe, angeführt von Ismelda Pawelka, nicht an. Tatsächlich machte der Turm beim Blick nach oben den Eindruck, dass man kaum eine Etage genommen haben konnte. Seine Spitze war nicht zu sehen, schwand in einem entfernten Punkt als dunkler Kontrast zum ihm umgebenden Weiß der Mauern. Wie eine winzige Pupille blickte er jedem entgegen, der sich die Stufen empor wagen wollte.
Wie weit sie hochgestiegen waren, konnte auch keiner von ihnen sagen. Weit, denn trotz der magischen Unterstützung brannten die Füße, Herz und Lungen pumpten und selbst der härteste Stuhl wäre ein Willkommensgeschenk gewesen. Ob sich Sarin aber wirklich jenen Stuhl herbei sehnte, der zum ersten Blickfang wurde, als sie endlich die Wendeltreppe hinter sich ließen und einen großen Saal betraten, konnte man anzweifeln.
Der Saal allein war viel zu groß, viel zu weit und von der Form her unmöglich, um ihn im Turm der Magie unterzubringen. Dennoch standen sie darin. Schlicht gehalten war er. Nicht einmal zyranische Banner hingen von den Wänden herab. Es gab keinen Teppich, so dass jeder Schritt auf dem kalten Gestein deutlich zu hören war.
"Hier entlang, bitte!" Trotz der Höflichkeit war es keine Einladung, sondern eine Aufforderung Ismeldas an ihre Begleiter, sich eine glücklicherweise nicht allzu hoch führende Holztreppe zu mehreren Logen zu begeben. Diese befanden sich an den Seiten mit Blick auf das Zentrum des Saales. Wie hölzerne Balkone hingen sie in knapp anderthalb Metern Höhe, um Zuschauern einer Audienz einen Überblick zu verschaffen. Mallahall seufzte leise, als sie alle dort hin beordert wurden. Alle bis auf Castus. Sarin musste ihn loslassen und Ismelda brachte ihn zu dem einzigen Stuhl, auf dem man hier wohl nicht Platz nehmen wollte. Allein dass er im Zentrum auf einem hölzernen Podest stand, ließ ihn schon bedrohlich erscheinen. Dass er Eisenfesseln für Hände, Füße und sogar den Hals besaß, machte die Sache nicht einfacher. Glücklicherweise verzichtete die abgesandte Magierin darauf, Castus mit Gewalt dort festzuhalten. Sie geleitete ihn lediglich zu dem thronartigen Mobiliar und der Halbdämon ließ sich dort auf dem harten Holz nieder.
So war sein Blick auf das zweite, eher längliche Podest gerichtet, das dem Thron gegenüberstand. Wie ein überdimensionales Richterpult erstreckte sich dort ein langer Tisch mit sieben Sitzplätzen. Diese waren bereits belegt. Sieben Magierinnen und Magier schauten Castus entgegen, während Ismeldas Leute sich im Halbkreis hinter dem Thron aufstellten und die Vernarbte selbst vor dem Pult eine ausladende Verneigung vollführte.
Jetzt sprach sie auf Celcianisch, somit waren ihre Worte an alle gerichtet: "Hoher Rat der Magier. Ich bringe euch auf euren Befehl hin den Zögling der Lichtmagierin Mallahall di Swanviss: Castus, Dämonenerbe der Wesenheit A, beheimatet im Haraxreich, derzeit aber vor den Toren der Stadt, um sein albernes Belagerungsspiel mit uns treiben zu wollen."
Niemand rügte Ismelda für diese Aussage. Der Magierrat blickte ihr nur wie ein Wesen entgegen, ehe der genau mittig sitzende Magier sie mit einer einzigen Handbewegung beiseite wischte. Ismelda verstand dne Wink und tret schweigend an den Rand des Podestes. Somit hatte der gesamte Rat nun Sicht auf den als Dämonenerben betitelten Castus. Dieser saß aufrecht und viel zu erwachsen auf dem Thron, blickte allerdings mit neutraler, wenngleich ernster Miene.
"Mallahall di Svanwiss hat Euch gut erzogen", merkte eine Magierin des Rates an, deren Augen zwar absolut nichts mit der genannten Lichtmagierin gemeinsam hatten, ansonsten zeigte sich aber eine erschreckende Ähnlichkeit bei ihr. Wallendes, blondes Haar, eine Haut so zart wie ein Pfirsisch, volle Lippen und eine gerade Nase wie Mallahall selbst sie besaß. Lediglich die leichten Fältchen um die eisblauen Augen bewiesen, dass es sich um keine Zwillingsschwester handeln konnte. Mall rutschte auf ihrem Logenstuhl ein wenig tiefer, als wollte sie sich verstecken. Die Magierin im Rat blickte nicht eine Sekunde zu ihr herüber. Aber auch die Augen der übrigen Mitglieder waren eher auf Castus gerichtet.
Da war der genau mittig sitzende und dennoch in die Höhe ragende Magier mit der violetten Haut, durch die sich Altersfalten zogen. Sie ließen ihn nicht gebrechlich erscheinen, im Gegenteil. Er strahlte eine ganz eigene Energie aus, dass einem Angst und bange werden konnte. Ein Nachtelf war er nicht, obgleich auch dieses Volk sich manchmal durch einen violetten Hautschimmer auszeichnete. Aber seine Farbe war ein so stolzes Purpur, dass Sarin kein Geschöpf benennen konnte, dem er angehörte.
Zu seiner Rechten saß ein eher untersetzter, durch seine steife Haltung aber trotzdem Erhabenheit ausstrahlender Mann in güldenen Roben. Sein steifer, wie ein Sonnenrad geformter Speichenkragen glänzte bei jeder noch so kleinen Bewegung. Seine hohe Stirn hingegen blitzte nur gelegentlich im Licht der Kandelaber auf, die hier überall an den Wänden angebracht waren.
Mallahalls ältere Doppelgängerin mit den eiskalten Augen saß zur Linken des Violetten. Sie trug weiße Gewänder mit eingearbeitetem, eisblauem Muster, für das Sarin sich Wochen lang die Finger wund hätte arbeiten müssen. Der Stoff allein könnte eine bürgerlich nachtelfische Familie für mehrere Monate durchfüttern, so wertvoll war er. Die darin eingearbeiteten Schneeflockensterne verdoppelten den Preis sicherlich noch.
Neben dieser Schönheit einer reifen Frau saßen im starken Kontrast dazu eher unscheinbare Vertreter des Magierrates. Die beiden deutlich älteren Männer steckten die Köpfe zusammen und tuschelten so leise miteinander, dass kein Laut bis zu Sarins feinen Ohren durch drang. Aber sie zeigten sich angesichts von Castus' Erscheinen offenbar sehr neugierig. Dem Magier mit dem kürzer gestutzten Bart kippte plötzlich sein goldener Kelch um und Wein ergoss sich über die Ärmel seines Sitznachbarn. Jener kam jedoch nicht aus der Ruhe. Er schreckte nicht einmal auf, suchte allerdings nach einem Tuch, um sich zu trocknen. Jetzt vernahm Sarin ein sanftes "Alter Schussel", aber es besaß keinen verärgerten Tonfall.
Die beiden Knacker hätten fast von der einzigen anderen Frau des Magierrates abgelenkt. Zurückhaltend, aber bedeutsam schön saß sie in ihrem hohen Lehnstuhl und betrachtete Castus über den Rand ihres Handrückens hinweg, auf den sie das fein zulaufende Kinn abgestützt hatte. Sie war eine Elfe, aber keine aus Morgeria stammende Dunkelelfe oder eine Vertreterin des Nachtelfenreiches. Dennoch wiesen ihre spitzen Ohren und ihre hohen Wangenknochen sie sofort als eine aus. Sanft, wie flüssiges Silber, ergoss sich ihr Haar über die Schultern und obgleich auch sie Castus anschaute, wirkte sie doch in eine tiefe Träumerei versunken.
Hingegen wirkte ihr rechter Sitznachbar alles andere als in einem Tagtraum gefangen. Sein Blick war kalt und streng, so dass er glauben machte, er wolle Castus gleich an die Gurgel gehen. Die Hände hielt er vor sich, je einen Finger an den Zwilling der anderen Hand gepresst, dass seine Fingerknöchel weiß hervor treten. Die Miene war streng, fast schon verbissen. Es täte ihm gut, mal ein wenig zu lächeln, aber man konnte anzweifeln, ob er überhaupt dazu in der Lage wäre.
Endlich erhob sich der Violette und der ganze Saal verstummte. Mit innerer Ruhe blickte der Mann in den Raum, ließ die Augen über jeden einzelnen hier schweifen. Als er Sarin ausmachte, verweilte er einen Deut länger auf ihr. Dann richtete er seinen Fokus auf Castus: "Willkommen im zyranischen Rat der Magier. Man nennt mich den großen Avatar. Ich leite den Hohen Rat seit mehreren Jahren und werde nun die Mitglieder vorstellen. Zu meiner Linken sitzen die hoch angesehene Lichtmaga Gundula di Svanwiss," - Mallahall zuckte zusammen und sank noch tiefer in ihren Stuhl - "der Geistermagier und Dozent unserer Universität Calvodian Caléra, sowie Alchemist Ambrosius Goldblum, unser Meister der Parkanlagen." Ambrosius schmunzelte über den Titel. Sein feuchter Ärmel war längst vergessen.
"Zu meiner Rechten stelle ich Euch Hippokratoles Äskulaptus vor, Dekan und Professor der Universität und ein ausgezeichneter Anwender der lysanthorischen Magierichtung. Daneben sitzt die bezaubernde Historikerin Lirdalia Aeroquätus."
"Hm? Was?" Die Elfe ruckte mit dem Kopf wie aus einem Tagtraum gerissen hoch und blickte sich verwirrt um. Dann kicherte sie geradezu lieblich, als Castus ihr mit einer Hand offen zuwinkte und lehnte sich in ihrem Stuhl wieder zurück. Der Große Avatar räusperte sich: "Entsprechend ihrer Magierichtung hat sie den Kopf wie üblich in den Wolken." Selbst er konnte scherzen, doch so trocken vorgetragen klang es überhaupt nicht danach. "Und ganz zu unserer Rechten, quasi als rechte Hand des Rates, sitzt Thantalur Isádriar, vorstehender Abgesandter."
"Hm." Thantalur erhob sich. Dabei streckte er seinen Zeigefinger nach Castus aus. "Lasst uns keine weitere Zeit vergeuden und diese Haraxbestie endlich schuldig all seiner Taten und der seines Vaters sprechen. Lasst uns nicht noch einmal einen Fehler bei dem Gewürm des Harax begehen."
"Ge...würm?" Castus blinzelte.
Der Große Avatar deutete Thantalur an, sich wieder zu setzen. Er selbst tat es ihm gleich. Mit ausgestreckten Händen, die nun flach auf dem Holz des Pultes lagen und so eine beruhigende Energie verströmten, derer sich alle vom Magierrat anzuschließen schienen wartete er so einige Momente, ehe er wieder zu sprechen begann. Dieses Mal richtete sich der Violette direkt an Castus: "Ihr seid Castus, tatsächlicher ... Sohn des A? Oh, verzeiht. Des Dämons, der sich selbst Asmodeus nennt?"
"Äh .. ja, das bin ich. Hallo!"
Lirdalia, die luftmagische Elfe, kicherte erneut. Nicht nur der Große Avatar, sondern auch Thantalur und Gundula di Svanwiss warfen ihr einen strengen Blick zu. "Ich wiederhole mich", sagte der Avatar dann. "Ihr seid sein Sohn? Biologisch gezeugt und von einer Frau geboren?"
"Ja." Castus wirkte verwirrt. "So funktioniert das doch. Muss ich es Euch erklären?"
Dieses Mal kicherte die Elfe nicht, aber ihre Augen leuchteten amüsiert auf.
Mallahall umfasste den Rand ihrer Logenbank und erhob die Stimme: "Seid verständnisvoll, Hoher Rat. Er ist ein unschuldiges Kind und sich der Sitten in der Welt noch ni-"
"Du beschämst meine Erziehung!" Als hätte man sie mit einem Eiszapfen erdolcht warfen die eisigen Worte von Gundula di Svanwiss Mall zurück auf ihren Platz. Endlich blickte die Ältere zur Loge empor und selbst Sarin spürte die Kälte an ihrem Körper herauf wandern.
"Oh, Tantchen! Alles in Ordnung?", rief Castus daraufhin. Er wurde sofort vom Großen Avatar unterbrochen: "Castus! Fakt ist, dass den unerlaubten Studien grandessarischer Ritualmagier zufolge Wesen des Harax nicht in der Lage sind, sich fortzupflanzen. Sie suchen sich einen Wirt, saugen dessen Lebensenergie aus und ernähren sich von ihm wie ein Parasit, bis nichts mehr von ihm übrig ist. Dann verlassen sie den Körper, um von einem anderen Besitz zu ergreifen. Erklärt uns daher genau, wie es möglich ist, dass Ihr behauptet, gezeugt und geboren worden zu sein!"
"Nun, äh..."
Die Audienz schien beendet und ein Verhör nahm seinen Anfang...