Das Haus im Park

Ein großer Turm ragt hervor. Man nennt ihn auch das Auge der Stadt, denn hier wohnt der Magierrat. Sie sind wohl die mächtigsten Magier dieser Stadt und verwalten diese auch in aller Strenge.
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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. März 2007, 20:32

Etelin schaute seinen Schüler böse an und knallte das Ende des Stabes auf den Boden. Zu Asmodeus erstaunen hatte er das Gefühl die Erde um ihn wackelte leicht.

„Asmodeus! Du wirst jetzt sofort zurück kommen oder ich werde andere Seiten auffahren. Adelmund heißt für dich immer noch Meister Adelmund und wenn du nicht sofort von deinem Wichtigtuergehabe runter kommst werde ICH böse!“

Er schaute Asmodeus böse an und zu dessen Erschrecken konnte er sehen was sich in Etelins Haus abspielte. Dort liefen mehrere Leichen herum und sie sahen alle nicht sehr friedfertig aus.

„Ich werde in diesem Zustand nirgends mit dir gehen! Du wirst jetzt sofort in das Haus zurück kommen und dich beruhigen oder ich, als dein Lehrmeister, werde dich dazu zwingen. Du bist nicht mehr Herr deiner Sinne!“

Asmodeus stand immer noch fassungslos da und schaute Etelin und das Haus an.

„Ich sage es dir nicht noch einmal, komm zurück und dir wird alles erklärt. Gehe weiter und du wirst es bereuen!“

Etelins Stimme war immer noch ruhig aber etwas bedrohliches lag darin. Die Leichen liefen immer noch im Haus herum und plötzlich richteten sich alle Augen auf Asmodeus. Der eine leckte sich über die faulenden Lippen und der andere zog die Axt aus seinem Kopf. Sie glitt mit einem dumpfen Geräusch zu Boden und wurde dann hinter sich her geschliffen. Sie blieben im haus, doch sie nährten sich der Tür. Vermutlich warteten sie nur noch auf Etelins Befehl.

Was würde dann passieren? Was würde passieren wenn er nicht auf Etelins Befehl reagierte und zurück ins Haus ging?

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 15. März 2007, 21:34

Asmodeus blieb wie angewurzelt stehen und schaute seinen Meister fassungslos an. <b> Von wegen belustigt</b>

Es war ziemlich deutlich zu erkennen, dass es Etelin mehr als nur ernst meinte. <b> BERUHIGE DICH! Ruuuuhiiiiigggg, denk an was schönes…. Denk an… an… an… singende Pfannkuchen!!</b>

Er dachte tatsächlich an die singenden Pfannkuchen und murmelte den Text dieses seltsamen Lobliedes irgendeines pelgarischen Helden vor sich hin. Da stockte ihm aber der Atem als er die Leichen in Etelins Haus erblickte. <b> Was zur Hölle??!</b>

Nun bekam er es mit der Angst zu tun. Er wusste ja nur zu gut zu was Etelin fähig war und er glaubte auch, dass dieser dort im Turm nicht wirklich sauer war. Oh er wollte gar nicht wissen was passierte WENN der sauer war. Sein Körper reagierte wie gewohnt auf stress, er bekam Kopfschmerzen. „Ach verflucht noch…“ Da sah er die Axt.

<b> Oh bei den Göttern wie im Traum! Verflucht noch mal ich scheine wahrträume zu haben, ich hab schon von den Spinnen geträumt und wurde tatsächlich davon angegriffen und jetzt diese Axt?? Beruuuhige dich! PFANNKUCHEN!</b>

Noch immer war praktisch jeder Muskel seines Körpers zum zerreissen gespannt. Langsam bewegte er sich zum Haus zurück und liess die Axt dabei nicht aus den Augen.

<b> Was ist nur aus dir geworden? Einst warst du ein angesehener Medicus der sich durch nichts aus der Ruhe bringen liess und jetzt bist du ein Süchtiger kleiner Bastard, der sich wie ein Rotzbengel benimmt!</b>

Die Wut schlug in Bedrücktheit um und die Aggressionen verflogen. <b> Schmoll jetzt nicht rum, zeig einwenig Würde! Sei ein Mann! Du bist nur noch ein Schatten deiner selbst! Du hast dich nicht mehr unter Kontrolle! Der Dämon wusste mit deinem Leben umzugehen, du nicht. Du weißt gar nicht wer du bist! Du bist ein Nichts!</b>

Nun stapfte er nicht mehr wütend rum sondern schlich beinahe zu Etelin ins Haus. Er betrachtete misstrauisch die Axt. „Ich bin irgendwie nicht mehr ich selbst Meister.“ Grummelte er verängstigt vor sich hin. Solche Ausbrüche hatte er bisher nie gehabt, da er sich den Emotionen viel zu lange entsagt hatte.

<b> Sollen sie doch mit mir machen was sie wollen. Ist doch ohnehin egal!</b>

Resigniert starrte er seinen Meister an und setzte sich schweigend an den Tisch und starrte an die Wand.

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. März 2007, 22:36

Etelin seufzte und ließ den Stab sinken, die Untoten verschwanden so schnell wie sie gekommen wären, mit langsamen Schritten kam Etelin zu seinem Schüler.

„Asmodeus, ich kann verstehen wenn das alles neu für dich ist. Der Dämon hat keine Macht mehr über dich und du bist wieder eigentlich nur ein einfacher Mann. Das dann deine Gefühl mit dir durchgehen ist völlig normal, zumal du ja auch schon einige wieder entdeckt hast!“

Er schaute ihn an und Asmodeus fiel die Nacht auf dem Tigerfell wieder ein. Er musste grinsen.

„Außerdem denke ich wird es langsam Zeit dir ein wenig mehr über dein neues Ich zu erzählen. Wenn du das willst! Zudem ist es wichtig das du dieses Zeug aus dem Körper lässt! Du als Medicus müsstest doch noch besser als ich wissen wie gefährlich so etwas ist! Du solltest eigentlich wissen das du Meister Adelmund und mir vertrauen kannst! Außerdem können wir gern jederzeit zu Narmanel gehen! Vermutlich wird er dir die ganze Sache näher bringen können als ich es kann.“

Er stand auf und ging wieder zur Tür.

„Nun wollen wir gehen oder willst du lieber hier bleiben?“

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 15. März 2007, 22:55

<b> Nur ein einfacher Mensch. Ja, dass wird es wohl sein. Verdammt ich vermisse den Dämon in mir??? Ja... vielleicht.</b>

Da musste er an das Tigerfell denken und er schmunzelte. <b> Oh ja neue Gefühle.</b>

Natürlich wusste er, wie es sich mit seinem Substanzmissbrauch verhielt. Dennoch ist es einfach ein zu verlockender Weg sich selbst von den Emotionen zu dämpfen. Sie verunsicherten ihn zu sehr.

<b> Mein neues Ich? Ja... ich muss wieder lernen zu verstehen wer oder was ich bin...</b>

Er blickte seinen Meister schweigend an und nickte schliesslich. Er folgte ihm zur Tür.

"Danke." Flüsterte er seinem Meister zu.


[weiter im Turm der Magie]
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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 28. März 2007, 18:39

[ Komme mit Etelin von Adelmunds Haus]

Asmodeus genoss das Schweigen und er hing seinen Gedanken nach, welche er aber nicht wirklich fassen konnte. Ausserdem liess er sich von seinen neuen Kräften treiben und betrachtete grinsend die Bäume an welchen sie vorbeizogen, er hätte sie wohl alle rausreissen können.

Er lächelte vor sich hin. Eigentlich hatte er keinen Grund mehr um betrübt zu sein. Er musste endlich lernen seine Vergangenheit ruhen zu lassen und ihr nicht nachzutrauern sondern sich an seinem neu gewonnenen Leben zu erfreuen.

<b> Hört hör… wird da einer auf seine alten Tage noch ein Optimist? Nein… soweit kommts noch! Ich bin Realist! Nöö Pessimist! Nein Realist! Pessimist! REALIST! Depressiv… he! Na gut na gut… ein realistischer Optimist? Nein… eher ein pessimistischer Optimist! Wie geht das denn? Keine Ahnung… wie wäre es mit, du bist du? Ja, gut. Gut.</b>

Er führte wieder angeregt seine Selbstgespräche und merkte kaum wie sie bereits Etelins Haus erreichten.

Da fragte ihn sein Meister nach der Nekromantie. Etelin verschwand bereits im Keller und Asmodeus stand dumm im Wohnzimmer rum. Er setzte sich an den kleinen Tisch und überlegte nun. Das Angebot eines Nekromanten seine Kunst zu erlernen war selten. Manch ein Magier hätte sich wohl ein Bein ausgerissen dafür. Asmodeus mochte die Magie als Gebiet nicht… doch schon seid dem Studium wusste er, dass jede Fertigkeit seinen Nutzen hatte und nur ein Narr sie ignorieren würde.

Asmodeus musterte den Keller. Er dachte an die Aggressiven Leichenteile die dort unten rumtrippelten. Doch nun hatte er seine neuen Kräfte in sich fliessen. Er war gestärkt und vermutlich war er auch bereit für jene Art der Magie. Doch war er auch talentiert dafür? Brauchte es dafür nicht eine Begabung? War Magie ein normales Handwerk, welches jeder erlernen konnte? Er war sich dabei nicht ganz sicher, doch er entschloss sich, die Herausforderung anzunehmen. Ausserdem musste er so noch nicht nach Nogrot…

Eigentlich bräuchte er jetzt nur ein kleines Schmerzmittelchen… <b> Süchtiger Idiot!</b>

Er grummelte etwas vor sich hin, erhob sich und betrat den dunklen Keller um sich in den Dienst seines Meisters zu stellen.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Mittwoch 28. März 2007, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Erzähler » Samstag 31. März 2007, 00:59

Asmodeus ging die Treppe herunter in den Keller. Es roch nach Blut und Leichenteilen, nach Verwesung und Tod. Doch merkwürdigerweise machte es ihm nicht mehr so viel aus wie zu Anfang noch. Als er tiefer kam roch er auch Kerzenwachs. Neugierig ging er weiter. Etelin hockte gerade auf dem Boden und zündete einige weitere Kerzen an.

„Oh, Asmodeus!“

sagte er und wirkte tatsächlich ein wenig erstaunt.

„Hast du es dir überlegt? Möchtest du eine Ausbildung als Nekromant beginnen?“

Dann hob er die Hand und sagte:

„Warte!“

Er holte tief Luft und begann:

„Die Kunst der Totenbeschwörung ist nicht leicht und einiges an Blut und Schweiß dazu nötig, doch ist sie nicht unlernbar und auch nicht unnötig. Jedoch wird sie meist zu bösen Zwecken verwendet. Du wirst auf Ablehnung und Anerkennung und nicht immer wird sich dies die Waage halten. Ich werde ein strenger Lehrmeister sein, aber auch fair und gerecht. Sollte ich dies nicht sein erwarte ich das du es mir sagst. Mein Schüler wird respektvoll und achtvoll von mir behandelt und so möchte auch ich behandelt werden! Manche Sachen werden dir vielleicht am Anfang unsinnig und als reine Schikane erscheinen, aber glaube mir, alles hat seinen Sinn in dieser Ausbildung. Zumal sich die Sachen nicht nur auf die reine Totenbeschwörung richten sondern auch auf das Erspüren von Energie und das heilen von Wunden und Verletzungen! Ja du hörst richtig! Ich kann auch heilen, ich kann aber auch töten und verfluchen. Ich kann den Tod kurz und schmerzlos machen oder ihn lange und qualvoll halten. Zumal du, mit einer gewissen Erfahrung, auch ein gewisses Maß über Lebewesen bestimmen kannst. Jedes Lebewesen geht bei seiner Geburt einen Packt mit dem Tod ein. Er ist überall und achtet sehr gut auf seine Schützlinge, keiner hat auch nur eine Minute länger. Wenn er es für die richtige Zeit erachtet, wird diese Zeit kommen. Ich, als Lich, habe diesem Pakt abgeschworen. Jedoch habe auch ich dafür meinen Preis zu zahlen gehabt. Ich schmecke nichts mehr und empfinde an nichts mehr eine Freude. Meine „Emotionen“ sind noch ein Überbleibsel meines alten Ichs! Doch davon bist du sehr weit entfernt! Doch du musst all diese Sachen berücksichtigen bevor du mir deine Antwort nennst!“

Er schaute ihn fragend an. Die Kerzen warfen unheimliche Schatten an die Wände des Kellers und Asmodeus hatte das Gefühl Etelin gerade bei etwas „Großem“ gestört zu haben. Ihm war fast schon als könnte er noch mehr Augen auf sich spüren.

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Asmodeus » Samstag 31. März 2007, 01:43

Asmodeus lief die Treppe hinunter ins Dunkel und wie er nun mal so war platzte er einfach mitten ins Geschehen hinein, doch Etelin reagierte prompt und sprach seinen Schüler an.

Asmodeus war sich nicht wirklich sicher, ob er es sich gut genug überlegt hatte. Doch was war sein Leben noch wert ohne ein geringes Mass an Risiko? <b> Gering? Würdest du bitte Gering genauer präzisieren? Meinst du damit, die Chance ist gering, dass du nicht von einer aggressiven Hand erwürgt wirst? Nein! Wie denn sonst? Vergiss es einfach!</b>

Asmodeus hätte beinahe Etelins Ausführungen verpasst vor lauter Selbstgespräche, doch nun hörte er aufmerksam zu. Das Etelin dazu neigte ein strenger aber gerechter Lehrer zu sein hatte zumindest Asmodeus Kopf schon mehrmals schmerzhaft erfahren.

Über den Pakt mit dem Tod hatte er schon oft nachgegrübelt und er hatte wohl die gleichen Ansichten wie Etelin. Er nickte ihm schweigend zu. Dass er heilen konnte, überraschte ihn. Je länger er darüber aber nachdachte erschien es ihm völlig logisch.

Die Nekromantie war tiefgründiger als er geglaubt hatte.

Da fragte ihn Etelin nach seiner Endscheidung und noch während Asmodeus „Ich bin bereit Meister, es ist mir eine Ehre bei euch lernen zu dürfen.“ Schweifte sein Blick zu den Kerzen und an die Wände. In was für ein… Ritual war er soeben hereingeplatzt? Plötzlich fühlte er sich beobachtet und obwohl stärkere Kräfte durch ihn flossen, stellten schauderte es ihm und er sah sich angestrengt um. „Meister…was ist...“ Meinte er unsicher.

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Erzähler » Samstag 31. März 2007, 02:09

Etelin nickte und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Das freut mich wirklich! Ich hatte seit ewigen Zeiten keinen Schüler mehr. Aber nun gut, setzt dich. Ich werde alles in die Wege leiten damit du bald deine Ausbildung beginnen kannst, aber dazu brauchen wir erst noch jemanden! Ich habe schon allzu lange nicht mehr mit ihm geplaudert!“

Etelin drückte Asmodeus auf einen Stuhl und wuselte herum. Er nahm Kerzen und allerlei andere magischen Sachen.

„Fang mal bitte an die Kerzen dahinten anzuzünden, er mag es gern ein wenig schummrig!“

sagte Etelin und Asmodeus begann die Kerzen an zuzünden. Dann setzte er sich wieder mit einem flauen Gefühl im Bauch. Etelin nahm einen Dolch von dem Tisch und stellte sich vor ein Pentagramm. Dieses mächtige magische Symbol wurde auch Drunenfuß genannt und hatte eine uralte Tradition. Er legte einen Arm frei, murmelte einige leise Worte die Asmodeus fremd klangen. Dann schnitt er sich in die offene Hand. Die gewundene silberne Klinge schnitt tief durch das Fleisch und dunkles Blut tropfte zu Boden. Etelin seufzte und ging zufrieden mit seinem Werk zurück zu Asmodeus.

„Pass auf, gleich wird es…!“

sagte er doch er konnte seinen Satz nicht beenden. Es wurde schlagartig eisig in dem kleinen Raum und die Gläser in den Regalen zitterten. Einige fielen herunter und die Leichenteile darin liefen schnell weg. Etwas mächtiges und sehr altes lag in der Luft. Asmodeus hielt sich automatisch am Stuhl fest auf dem er saß und schaute auf das Pentagramm. Das Blut hatte zu kochen angefangen und er hörte plötzlich leise Schreie. Er verstand nicht wirklich etwas und eigentlich war er auch froh darüber.
Etelin stand immer noch neben ihm und hielt ihm an der Schulter fest. Dann tauchte plötzlich ein großer, schwarzer Schatten auf.

Erst schien es als würde er mit dem wenigen Licht kämpfen, dann verschwand die Kälte völlig und es wurde brütend heiß. Asmodeus verschlug es den Atem. Schließlich normalisierte sich das ganze wieder und Asmodeus schaute einen großen schwarzen Schatten an. Eine lange Sense und sehr scharf wirkende Klinge in der Hand. Der schwarze Mantel hatte die gleiche Eigenschaften wie Etelins Mantel, er zog das wenige Licht auf und um ihm herrschte eine gewisse Dunkelheit. Das Gesicht des Wesens sah man nicht, die Kaputze war tief ins Gesicht gezogen. Er hob den Kopf und schaute Etelin und Asmodeus an.

<i>“Warum hast du mich gerufen, Etelin? Du weißt das meine Zeit unendlich ist, aber nicht die der Bewohner von Celcia!“</i>

Sein unsichtbarer Blick ging zu Asmodeus. Dieser bekam eine Gänsehaut und klammerte sich fester an seinen Stuhl.

<i>Ich kenne diesen Sterblichen, der doch kein reiner Sterblicher ist. Eigentlich wäre seine Zeit schon lange vorbei. Der Hauch Morgerias war für ihn vorgesehen doch dieser Dämon hat von ihm Besitz ergriffen. Einer der wenigen die ihren Lebensplan änderten. So einer wie du Etelin! Also ich höre, weshalb hast du mich gerufen?“</i>

Etelin ging einen Schritt vor und sagte:

„Ich bin froh das ihr erscheint, werter Gevatter Tod! Ich habe eine Bitte die nur ihr mir erfüllen könnt. Ich habe einen neuen Schüler und ihr müsst ihn freigegeben für die Hohe Kunst der Nekromantie!“

Die Beiden schauten sich einen Moment an und dann zu Asmodeus.

<i>“Steh auf Asmodeus! Ich muss prüfen ob du wirklich dazu fähig bist!</i>

Die Stimme des Todes hatte etwas kaltes und zugleich auch etwas beruhigendes. Asmodeus schluckte schwer und schaute Etelin fragend an. Dieser nickte und trat einen Schritt zurück. Der Tod blickte wieder zu Asmodeus und wartete anscheinend auf Asmodeus Reaktion.

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Asmodeus » Samstag 31. März 2007, 02:54

Asmodeus starrte die Szenerie unruhig an, als Etelin sich selbst aufschnitt und sein Blut auf den Boden tropfte. Im war nun gar nicht mehr wohl. Wer immer dieser Gast war, er hatte einen sehr eigenen Geschmack. Etelin trat wieder zu ihm hin und legte ihm die Hand auf die Schulter, er wollte ihm etwas sagen, doch da durchzog schon die Kälte den Raum und er hörte das klimpern der Gläser. Egal was da kam, es war ziemlich Mächtig.

Asmodeus fröstelte und er hörte diese seltsamen Schreie.

Da sah er wie sich ein grosser Schatten im Raum manifestierte und sich langsam zu einer Gestalt in schwarzem Mantel formte, mit einer blanken Sense.

Wer kannte diesen Anblick nicht vom Hörensagen her? Den Tod?

<b> Wieso weiss der Volksmund überhaupt wie der Tod aussieht wen… JETZT NICHT!</b> Nun war wirklich nicht der Zeitpunkt um zu philosophieren. Er starrte den Tod ungläubig an und als dieser ihn auch noch kannte, schluckte er schwer. Als dieser dann von seinem eigentlich geplanten Lebensende sprach verdüsterte sich Asmodeus Mine. <b> Der Hauch Mogerias?! Na toll! Nett. </b> Gut hatte er seinen Plan geändert!

Da brachte Etelin sein Anliegen vor und Asmodeus starrte ihn nervös an. Als der Tod auch noch von Prüfung sprach erstarrte er. <b> Wie wo was?!</b>

Er stand zögerlich auf und trat vor den Tod hin. Dieser schien zu warten. <b> Auf was denn nur? Was will der von mir? MACH WAS! Ja was den?! Keine Ahnung tu irgendwas! Irgendwas ist nicht wirklich konkret! Verdammt! Ja verdammt was?! Erweise ihm ein Zeichen deiner Würde! Wie bitte?! Zeige dich dem Tod doch erkenntlich! Was?! Tu einfach etwas! Das hatten wir doch schon mal, so komm ich nicht weiter! Verflucht noch mal!</b>

Er stand blöd rum und gaffte den Tod an. Plötzlich fasste er einen Seltsamen entschluss, trat einen Schritt näher an den Tod heran senkte seinen Blick und sagte in untertänigem tonfall. „Nun als Medicus habe ich meinen Dienst dem Leben verschrieben, doch auch euch will ich mir verpflichten, denn nur wenn ihr Gnade walten lässt, kann ich meinen Patienten heilen. Damit gelobe ich euch meine treue und verspreche euch, mich an den Pakt zu halten... wenn ihr mich prüfen wollt, dann prüft mich“ versuchte er möglichst selbstsicher zu sagen, doch seine Stimme vibrierte gewaltig und war trocken.

<b> Was redest du da?! Keine Ahnung!</b>

Unruhig stand er da und er begann unweigerlich zu zittern.

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Erzähler » Samstag 31. März 2007, 03:14

Der Tod reagiert überhaupt nicht auf die kleine Rede von Asmodeus als er dann plötzlich lauthals anfing zu lachen.

<i> „Ja Etelin! Das ist ein wahrlich guter Schüler! Ich mag es wenn sie Angst vor mir haben!“</i>

Der Tod wedelte mit seiner Sense vor Asmodeus Nase herum und sagte gut gelaunt.

<i> „Warum habt ihr Sterblichen eigentlich immer eine solche Angst vor mir? Es wäre doch langweilig wenn alle friedlich einschlafen würden und dann tot wären, oder?“</i>

Da das Wesen anscheinend auf kein Verständnis bei Asmodeus stieß schüttelte er den Kopf.

<i> „Nun gut, dann werde ich jetzt mal das eigentlich Ritual durch führen.“</i>

Etelin schien zufrieden und ging dann einen Schritt zurück. Asmodeus schaute ihn fragend an, dann spürte er einen leichten Luftzug und kurz darauf einen Schmerz der durch Mark und Bein ging. Er schaute auf seinen Arm und sah dort einen ganz kleinen Schnitt, der gut 5 cm lang war. Blut lief heraus, die Wunde schloss sich jedoch schnell wieder und eine bläuliche Narbe blieb zurück.

<i> „So mein Lieber. Willkommen in unserem Club!</i>

Der Tod lachte wieder und schaute dann Etelin verständnislos an als Asmodeus ihn nur fragend anschaute.

<i> „Du hast ihm noch nichts von unserem Club erzählt, oder?“</i>

Etelin schüttelte bedauernd den Kopf, der Tod seufzte.

<i>Schlimm…nun gut, ich muss weiter. In den nächsten 10 Sekunden ist der Ausbruch einer neuen Krankheit geplant! Ich muss euch Heilern doch das Leben schwer machen!“</i>

Er lachte nochmals auf und verschwand dann. Es wurde wieder heller im Raum und Asmodeus schaute immer noch fragend zu seinem Meister.

„Ich mag ihn sehr, er hat eigentlich einen guten Humor…aber ich kann nicht mehr drüber lachen und du kannst noch nichts damit anfangen. Aber nun gut…durch den Schnitt mit der Sense hast du einen kleinen Teil nekromantiescher Fähigkeiten bekommen. Darauf kann man nun aufbauen. Eigentlich kannst du noch nichts, aber du kannst Dinge sehen, z.B. kannst du Krankheiten sehen bevor sie zum Ausbruch kommen. Aber auch nicht alle sondern nur einige besondere. Aber das erkläre ich dir dann alles noch. Jetzt solltest du schlafen gehen. Morgen ist ein anstrengender Tag!“

Zusammen gingen die beiden hinauf.

„Oder hast du noch eine wichtige Frage die nicht bis morgen warten kann?“

Etelin schaute ihn freundlich an, man konnte sehen das er froh war wieder einen Schüler zu haben.


[Du darfst dir zu deinen Fähigkeiten folgendes schreiben--> Nekromantie (sehr schlecht) <img src="http://images.rapidforum.com/images/i15.gif" border="0"> viel Spaß mit deiner neuen Fähigkeit!]

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Asmodeus » Samstag 31. März 2007, 15:33

Asmodeus bibberte beinahe vor Angst. Schliesslich stand er gerade dem leibhaftigen Tod gegenüber. Eben diesem schien sein Verhalten zu gefallen, denn er lachte plötzlich auf. Wer kann von sich schon behaupten, denn Tod höchst persönlich Lachen gesehen zu haben?

Ihm schauderte wieder und er musste immer noch an seine eigentlich bestimmte Todesart denken. In dieser Hinsicht hatte er wohl glück gehabt, dass er zum Dämon wurde.

Da durchzog ihn für einen kurzen Moment diesen erschütternden Schmerz und er starrte ungläubig auf seinen Arm, der aufriss und gleich wieder verschlossen wurde, nur die bläuliche Narbe blieb.

Asmodeus sah den Tod bei seinen seltsamen… humorvoll wirkenden… Aussagen verdattert an. Ihm schien es – im Gegensatz zu den Heilern einen Riesen spass zu machen wenn er Menschen niederstrecken konnte. Jeder Medicus wusste, dass er gegen den Tod im Grunde chancenlos war. Vielleicht liess er manche überleben, weil ihm die Bemühungen der Heiler so gefiel?

Er wusste zu gut auf welch tragische Weise sich der Tod doch noch holt was er will. Hatte er schon viele Soldaten auf dem Schlachtfeld gerade stabilisiert gehabt, nur damit sie zwei Momente später von einem Pfeil getroffen wurden und verstarben.

Und nun, nun gehörte er sogar in den selben „Club“ mit dem Tod.

Sein Leben begann immer seltsamer zu werden.

Als Etelin von den Fähigkeiten zu sprechen begann, welche er selbst von nun an haben sollte wurde ihm ganz anders ums Herz. Natürlich war es für einen Arzt der grösste Vorteil der Welt, wenn er bereits wusste an welcher Krankheit ein Mensch leiden würde. Er konnte vielleicht sogar deren Ausbruch gänzlich verhindern ohne dass dieser jemals leiden müsste!

<b> DER TOD! Du hast mit dem TOD geplaudert?!?! Der Leibhaftige TOD? Der tote Tod? Bei den Göttern! Er hat dich gar mit seiner Sense berührt, kapierst du denn gar nichts mehr! Den Tod! Du bist einer der wenigen der ihn überlebt hat… vorerst… Ja… und mich wunderts warum der mir den Hauch Mogerias geben wollte! Ja! Ja! Ausgerechnet diese Krankheit. Wie mies! Ich wollte eher durch Unfall sterben als durch Krankheit… nicht unbedingt alt. Eher schnell, aber nicht mit riesigen schwarzen Beulen welche meinen gesamten Leichnam entstellen würden!</b>

Etelin starrte ihn an. Asmodeus hatte nicht gemerkt, dass er ihn etwas gefragt hatte, noch immer war er hin und weg von der Tatsache, dass er gerade den Tod gesehen hatte.

„…ER… war… der leibhaftige Tod! Meister?

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Erzähler » Samstag 31. März 2007, 15:58

Etelin schaute Asmodeus an und schüttelte den Kopf:

„Ja das war der Tod…und?“

Etelin verstand nicht ganz die Aufregung die Asmodeus spürte und schickte ihn schließlich ins Bett. Nach einigem hin und her drehen schlief er dann aber ein. Am nächsten Morgen weckte ihn Etelin.

„Komm! Wach auf! Du hast noch ein paar Dinge zu erledigen!“

Nachdem er aufgestanden war, eine „Katzenwäsche“ im Bad unter Zeitdruck genommen hatte saß er nun am Tisch und biss in ein Brot mit Schinken. Etelin rührte gerade in einem Eintopf herum. Draußen war es noch dunkel, der Tag kämpfte zwar mit Bruder Nacht, doch noch standen ihm ein paar Stunden zu.

„Also…da du nun die Lehre der Nekromantie bestreiten wirst habe ich meine Pläne geändert. Du wirst von mir nur eine Aufgabe erhalten, doch diese wird sich in mehreren Schritten gliedern.“

begann Etelin und legte den langen Kochlöffel weg. Es roch verführerisch gut und Asmodeus fragte sich was dort für ein Eintopf drin herum blubberte.

„Ich war beim Magierrat. Du darfst, unter Aufsicht!, Zyranus verlassen. Allerdings auch nur bis zum Grasland und auch nur der Teil auf dem Zyranus liegt. Weiter nach Westen Richtung Santros darfst du nicht!“

Asmodeus nickte.

„Du wirst allein reisen und doch werden wir ein Auge auf dich haben. Streck die Hand aus!“

Asmodeus tat was ihm gesagt wurde und Etelin tippte sein Handgelenk an. Er spürte Kälte und Hitze zu gleich in sich aufsteigen. Wie aus dem Nichts schlängelten sich zwei lange Efeuranken um sein Handgelenk. Dann wurden sie steinhart und schwarz, zudem leuchtete ein roter Stein in der Mitte dieses Armbandes.

„Durch diesen Zauber wissen wir immer ganz genau wo du bist und was du tust ohne das wir dich durch unsere eigentliche Anwesenheit stören würden, den deine Aufgaben sind nicht leicht!“

Etelin seufzte und setzte sich auf einen Stuhl der am Tisch stand.

„Wie lange du unterwegs bist weiß ich nicht, das hängt davon wie du dich anstellst. Du wirst einige Prüfungen erhalten um den Umgang mit deinen neuen dämonischen Kräften zu erlernen und auch die nekromantischen Fähigkeiten zu schulen. Was für Aufgaben kommen weiß ich nur zum Teil und das was ich wie werde ich dir nicht sagen. Die Fähigkeiten des Dämons mögen dir im Moment unendlich erscheinen doch sie sind nur ein kleiner Teil. Wenn du erst einmal die Bandbereite der Nekromantie begriffen hast weißt du was ich meine. Deine nekromantischen Fähigkeiten wird…der Tod prüfen und schulen, aber auch andere. Lasse dich einfach darauf ein und denke nicht darüber nach was vielleicht kommt. Es wird kommen und nicht alles wird so sein wie du es dir vorgestellt hast.“

Dann schaute er seinen Schüler an und sagte:

„Adelmund und ich haben immer ein Auge auf dich, dir wird nichts passieren! Denke daran! Deine Stute ist mit Proviant gerüstet und einigen anderen Sachen. Jetzt wünsche ich dir viel Glück und pass auf dich auf!“

Damit ging Etelin mit Asmodeus hinaus, er umarmte seinen Schüler einmal und entließ ihn dann zu seinen Aufgaben. Asmodeus schwang sich auf die Stute und ritt hinaus ins Grasland.


[weiter im Grasland--> Im Grasland]

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Erzähler » Samstag 7. Juli 2007, 01:17

Das Haus hier im Park zu finden, wäre wohl recht seltsam gewesen, wenn man diesen Teil des Parks nicht kannte.
Um den Turm der Magie herum blühten farbenprächtige Beete und die Bäume wirkten jung und frisch. Dort leisteten die Naturmagier ganze Arbeit, was sie in näherer Umgebung um das seltsame Haus scheinbar vergessen hatten.

Die Bäume waren kahl, ihre Rinde schwarz-grau, alles wirkte tot. Es wuchsen hier zwar Blumen, doch besaßen sie allesamt schwarze Blütenblätter. Pechschwarze Rosen, schwarzer Lotos ... selbst die Efeuranken, welche sich an einer Hauswand empor ringelten, zeigten ein mattes Grau.

Das Haus ewies sich als nicht weniger unheimlich. Düster blickten von Spinnweben verhangene Fenster auf Anezka und Thror herab. Sie waren gotischen Ursprungs, hoch und mit einem Spitzbogen, doch offenbarten keinen Blick nach drinnen. Schwarze Vorhänge verbargen alles.
Kleine Wasserspeier aus schwarzem Obsidian hingen unterhalb des Daches, würden in Regenzeiten die Fluten in langen Bögen zu Boden spucken. Sicher handelte es sich um keine lebenden Gargoyles, aber sie sahen dem Monster von der Brücke über die Schlucht erschreckend ähnlich.

Anezka umfasste den Türgriff – der die Form eines Schädels besaß –, während Thror lieber den Griff seiner Axt fest umschloss. Die Tür öffnete sich knarrend, dass man es eigentlich hätte erwarten können. Türen unheimlicher Häuser öffneten sich immer nur mit einem noch unheimlicheren Knarren.
Seltsam jedoch war, dass anscheinend nicht ein Zauber ein Eindringen verhinderte.

Anezka und Thror betraten Etelins Haus. Sie kamen als erstes in einen gut gepflegten Hausflur. Natürlich war er grau vertäfelt und ein schwarzer Kerzenhalter mit ebenso dunklen Kerzen stand auf einer Kommode. Neben der Tür stand ein Skelett ... es rührte sich nicht. Den Göttern war Dank zuzusprechen, denn dieses Skelett klemmte auf einem Stab, der es aufrecht hielt. Welch seltsamer Kleiderständer.

Daneben stand noch einer ... noch makabrer. Es ähnelte einem Menschen, jedoch war die haut grünlich oder grau, ziemlich fahl und von ersten Verwesungserscheinungen überzogen. Ein Hautlappen hing von der Wange und in den Augenhöhlen glommen kleine graue Lichter.

<img src="http://members.chello.at/de_klane_1986/bild_untoter.jpg">

"Willkommen im Haus meines Herren Etelin. Der Herr ist derzeit leider nicht im Hause, aber ich empfange euch dennoch gern." Das war jetzt definitiv keine Skulptur! Der Zombie neigte den Kopf und hob eine seiner halbverwesten Hände zum Gruße. "Wenn ich mich vorstellen darf, mein Herr Etelin ruft mich Jonathan."
Zuletzt geändert von Erzähler am Samstag 7. Juli 2007, 01:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Das Haus im Park

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 12. Juli 2007, 10:10

Jonathan, der Zombie, war überrascht. Angenehm überrascht, musste man wohl dazu sagen. Bis auf seinen Herren, reichte ihm niemand die Hand. Die meisten verabscheuten seine herunter hängenden Hautlappen, und das faule Fleisch, welches dadurch zum Vorschein kam. Freudig drückte er Anezkas Hand zum Gruße, dass sie seine Knochen nur allzu deutlich fühlen konnte.

"Mein Herr ist auf ... Reisen. Kommt herein, ich führe euch in seine Gemächer. Dann erkläre ich mehr." Jonathan schlurfte den Korridor entlang. "Wenn mein Herr fort ist, lässt er mich aus dem Keller. Ich darf dann das Haus hüten wie ein richtiger Diener. Mein Herr ist ein gnädiger Mann." Der Zombie führte Anezka und Thror in eine kleine Kammer, die bis oben hin vollgestopft war mit Büchern, Schädeln, kleinen Gläsern mit diversen konversierten Inhalten ... aber inmitten alledem befand sich eine nette Sitzecke mit Sofa, zwei Sesseln und einem Kaffeetisch. Auf diesem stand ein Tablett mit Gebäck, Tassen und einer Teekanne. Daneben lag eine abgetrennte Hand!

"Setzt euch", lud Jonathan ein, scheuchte ein kleine schwarzes Pelzknäuel vom Sessel. Miauend sprang es unter selbigen. "Das ist nur Blacky, ein Gast im Haus meines Herren. Er hatte den Schüler eines Freundes kurzerhand zu Besuch. Wie war sein Name? Ahhhh." Der Zombie zog die Erkenntnis sehr lang, streckte einen seiner ranzigen Finger aus. "Asmodeus, der Medicus. Hat seine Tasche hier vergessen. Hmm, daran hat mein Herr wohl nicht gedacht, als er sich auf den Weg machte. Er ist ihm nach, den Grund dafür weiß ich nicht. Aber ich weiß, wohin er wollte."

Der Zombie drehte sich zum Kaffeetisch und sprach. "Gutes, hilfreiches Händchen, bring doch die Karte, die Meister Etelin verwendet hat. Du weißt, wo sie ist."
Die abgetrennte Hand zuckte. Sie <i>lebte</i> noch?! Auf jeden Fall setzte sie sich in Bewegung, trippelte auf ihren dünnen, aber langen Fingern über den Tisch. Dann plumpste sie einfach auf den Boden und trippelte weiter. Blacky, der schwarze Kater, erwachte erneut, tapste der Hand hinterher und versuchte, mit ihren Krallen nach ihr zu schnappen. Dabei maunzte das Kätzchen schelmisch.

Das Händchen ließ sich nicht beirren, es trippelte zielstrebig weiter, bis es einen Schrank erreichte. Den hangelte es sich an den Knöpfen der Schubladen hinauf und nestelte an einem Pergament herum.
"Ahhhh", machte Jonathan wieder, half nun seinerseits der abgetrennten Hand und zog das Pergament hervor. Es war eine Karte. Sie zeigte West-Celcia und einen winzigen Teil des Südens. Vermutlich war Etelin schon einmal so weit gereist und hatte Aufzeichnungen gemacht. Im Süden, genauer gesagt unterhalb des Waldes Sarius, war eine Stelle mit einem X markiert.
Kater Blacky hangelte sich an dem Zombie hinauf und lugte auf die Karte.

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fremder Mann
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Re: Das Haus im Park

Beitrag von fremder Mann » Samstag 21. Juli 2007, 01:49

"Wenn ihr beide meinen Herren und Asmodeus sucht, so könntet ihr Blacky mitnehmen. Es ist seine Katze, sie wartet schon so sehnsüchtig auf ihn und mir geht das Futter aus."

Jonathan wirkte fast beschämt, diese Bitte an Anezka und Thror zu stellen – wenn Zombies denn noch ein Schamgefühl haben konnten. Das Kätzchen folgte auch sogleich Anezkas Hand, nachdem sie ihm nochmals über den Kopf gestrichen hatte.

"Mein Herr hat mir verboten, die Stadt zu betreten. Jonathan bleibt im Haus oder im Keller. Da gefällt es mir, da bin ich gern und rede mit den Spinnen. Aber Blacky braucht auch jemanden. Nehmt ihn mit, ihr lebt, ihr könnt eine Weile für den Kater sorgen. Ich bin kein guter Tierpfleger."

Er schlurfte zur Tür und öffnete sie, denn Anezka und Thror wandten sich zum Gehen. "Bestellt meinem Herren Grüße. Und dem Herrn Medicus auch."

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