Ein unscheinbares Bürgerhaus

Die Wohngebäude der Bürger sind meist sehr eckig und flach gebaut. Bestehend aus braunem Sandstein spenden sie, im Gegensatz zu dem heißen Wetter, einen kühlen Schutz.
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Neriélle
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Donnerstag 25. Januar 2024, 15:24

Neriélle musterte Arrond, als würde sie dadurch mehr über ihren Gastgeber in Erfahrung bringen können. Arunn hatte ihr nicht wirklich etwas über den Mann erzählen können, sodass sich Neri schon auch fragte, woher die beiden sich kannten, wenn er nicht einmal in Worte fassen konnte, wer genau sein Freund war. Aber sie würde sich wohl damit abfinden oder während ihres Gesprächs mehr herausfinden müssen. Zuerst aber stellte sich die Elfe dem Mann mit seiner eigenen autoritären Ausstrahlung vor, der ganz offensichtlich amüsiert über ihr Vierergespann war. „Interessante Mischung, die du da hast, Arunn!“ Neri öffnete schon voreilig den Mund, da stellte Arunn das Ganze mit seiner eigenen charmanten Art richtig. „Eigentlich haben sie mich. Ich verdanke der Zuckerschnute da mein Leben!“ Neri grinste und zwinkerte Arunn zu, während sie mit der Zunge schnalzte. Genau so war es, aber sie machte kein großes Aufheben darum.
Folgend machte Arrond sie auf Pitt und Jún aufmerksam, die den reich gedeckten Tisch plündern wollten. Neri entschuldigte sich und auch Rhuna schien peinlich berührt zu sein. Während ihre Freundin versuchte, das Eon einzufangen, blieb Neri an Ort und Stelle stehen. Das Ottsel war schließlich nicht ihr Haustier, sondern ihr zufällig über den Weg gelaufen - und seitdem irgendwie nicht mehr gegangen. Die Elfe fühlte sich nicht verantwortlich für das Tier, sondern betrachtete es tatsächlich eher wie ein Freund, das für sich selbst verantwortlich war.
„Er wirkt sehr nett, oder?“ Neri betrachtete gerade Pitt mit einem Schmunzeln, bevor sie fragend zu Rhuna sah und dem Blick der Jüngeren hin zu Arrond folgte. "Ich denke schon. Ich vertraue da ganz auf Arruns Riecher", antwortete sie grinsend und etwas vage. Sie wusste es natürlich nicht, aber er machte zumindest einen freundlichen Eindruck. Und er war Arunns Freund, also konnte er nicht so schlecht sein und musste wohl einen guten Kern haben. Sie wollte Arronds Nerven nicht überstrapazieren und so startete sie doch nochmal einen Versuch, das Ottsel an seine Manieren zu erinnern. "Pitt, komm' runter vom Tisch", bat sie ihn eindringlicher, doch der schien ziemlich unbeeindruckt von ihrer Aufforderung zu sein. „Wiesooo?! Der Kerl sagte doch, ihr sollt zum Essen bleiben, da ist es doch völlig legitim, dass ich mir auch was genehmige?!“ Die Elfe seufzte und schaute etwas hilflos drein. Was sollte sie da auch erwidern, es klang ziemlich schlüssig. „Ist das ein Ottsel?!“, fragte da Arrond in ihrem Rücken. „Ist das ein Ottsel?! Wonach sieht es denn aus, Mann?“ Neriélle konnte gar nichts dafür, als ihr just ein belustigtes Lachen entwich, bevor sie es zurückhalten konnte oder realisierte, dass das nicht angemessen war. Aber sie konnte einfach nicht anders, Pitt war einfach witzig und seine Frechheit erheiterte sie. Ganz im Gegensatz zu Arrond, dessen Reaktion sie dann einfing. Ihr Gastgeber wirkte wenig begeistert von dem vorlautem Tier. "Tschuldigung", murmelte Neri und schaute mit einem Grinsen zu dem schlagfertigen Ottsel hinüber, während sie sich wirklich um eine ernste Ausstrahlung bemühte. „Gut, dann setzt euch und Edmund wird euch Teller bringen“, gestand er ihnen dann zu und Neri war froh, dass er dem Ottsel seinen verbalen Ausfall durchgehen ließ.

Rhuna versuchte, die Situation zu retten und bedankte sich dafür, dass sie hier übernachten durften. Neri nickte zustimmend und nahm dann neben Arunn an der langen Tafel Platz, während Arronds Diener Geschirr und Besteck austeilte. Neri bediente sich erst etwas zurückhaltender, wurde dann aber immer mutiger. Das Essen schmeckte köstlich, ebenso wie der Wein, an dem sie sich ebenso wie der Dessarier bediente. Immer mal wieder füllte sie die Schüssel für Pitt auf und hoffte, dass er sich mit seinem Platz am Boden zufrieden gab und nicht noch auf die Idee kam, ebenfalls einen Platz am Tisch und einen Teller zu verlangen. „Also. Was genau verschlägt euch denn nach Santros?“ Neriélle erwiderte Arronds Blick, der einen ziemlich gefestigten und abgeklärten Eindruck erweckte. Dann schaute sie zu Arunn an ihrer Seite, der sich ein wenig Zeit ließ, um Arrond aufzuklären.
„Rhuna will jemanden finden – stimmt doch, oder? Und Neri wollte dich etwas fragen!“ Neriélle tauschte einen Blick mit Rhuna, um mit ihr auszumachen, wer anfangen sollte. Aber da trat plötzlich ein Mann in den Raum und schien sie gar nicht zu bemerken. Er schaute auf sein Pergament und durchquerte den Raum, während er Arrond über etwas in Estria zu informieren schien, dessen Sinn sich Neri natürlich nicht erschloss. Schließlich entdeckte er dann doch noch die Gäste seines Vorgesetzten und Neri grinste ihn schief an. Arrond klärte ihn über seine Gäste auf und Neris Lächeln verblasste, als sie Rodericks wenig erfreute Reaktion darauf sah.
„Weiß man, wie es ihr geht?“, wollte Arrond dann von Roderick wissen und Neris Blick wurde eine Spur dunkler, als sie die folgenden Worte des Dieners vernahm. „Nein. Aber wie soll es dieser Brut… Frau… schon gehen.“ Neriélle wusste natürlich, dass Arronds Belange sie rein gar nichts anging. Aber dass Roderick so über eine Frau sprach, ließ diesen unweigerlich in Neris Ansehen sinken. Sie schnaubte abfällig und machte keinen Hehl daraus, sondern sah den Diener missmutig an, als würde sie nur darauf warten, dass er ihr einen Anlass gab, ihre Meinung frei zu äußern.
„Später, Rodrick. Ich komme später darauf zurück.“ Der Diener verschwand und Neris Blick fiel wieder auf Arrond, der auf einmal emotionaler wirkte und nicht mehr ganz so abgeklärt wie zuvor. Offenbar löste diese Frau irgendetwas in ihm aus. Sie wechselte einen fragenden Blick mit Arunn und wandte sich dann schulterzuckend einem Stück Brot zu. Sie verkniff sich einen Kommentar bezüglich seiner Frauenprobleme und auch Arrond war es offenbar ganz lieb, das Thema zu wechseln.

„Also... wo waren wir? Rhuna, ihr sucht jemanden? Wen? Und Neriélle, du wolltest mir eine Frage stellen?“ Neri stopfte sich den letzten Bissen Brot in den Mund und nickte. Dann schaute sie zu Rhuna und überließ ihr das Wort, schließlich hatte Arrond sie zuerst angesprochen. Abwartend folgte sie den Worten ihrer Freundin und füllte noch einmal Pitts Schüssel. Als sie dann an der Reihe war, wischte sie sich ihre Hände an ihrer Serviette ab und verschränkte diese in ihrem Schoß. Neri suchte Arronds Blick und versuchte die Autorität zu ignorieren, die er auf eine natürliche Art und Weise ausstrahlte.
"Ich bin auf der Suche nach Astaloth", sagte sie dann frei heraus und das Gold ihrer Augen musterte ihn eingehend, damit ihr auch keine Reaktion des Menschen entging. "Habt Ihr das schon einmal gehört? Ich weiß nicht, was oder wer es ist, aber ich muss es finden. Ich habe leider auch nicht mehr Informationen darüber und Arunn sagte, wenn Ihr nichts darüber wisst, können wir die Suche direkt wieder aufgeben", erklärte sie und machte ihm am Ende noch so etwas wie ein Kompliment. Ihre Finger zuckten nervös auf ihrem Schoß und sie widerstand dem Drang, nach ihrem Amulett zu greifen, in dem die geheime Nachricht ihrer Großmutter versteckt lag. Sie hatte darin geschrieben, dass das Unheil endlich einen Namen trug: Astaloth. Neri starrte Arrond an und wartete gespannt auf eine Art Offenbarung, die hoffentlich etwas Licht ins Dunkel bringen würde.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Rhuna Bláidyaét » Freitag 26. Januar 2024, 22:17

Nach der kleinen Vorstellkunde musterte ihr Gastgeber sie alle und schien sich seine ganz eigenen Gedanken über die Zusammenstellung der Truppe zu machen. War sie wirklich so ungewöhnlich? Vermutlich, weil besonders Shyána Elfen und Waldmenschenbewohner weitaus seltener ihre Heimat verließen, als andere Völker.
„Interessante Mischung, die du da hast, Arunn!“, lachte der Ältere, woraufhin Arunn seinen Kameraden ein Grinsen zukommen ließ.
„Eigentlich haben sie mich. Ich verdanke der Zuckerschnute da mein Leben!“, der Mann deutete auf Neri, die Arrond daraufhin näher ins Auge fasste.
„So? Interessant!“, gab er von sich und Rhuna nutzte den Moment, um ihrerseits den Gastgeber ein wenig genauer zu betrachten. Der Mann war bedacht, er drückte sich gewählt und gut aus und sein Blick wirkte so, als würde er die Gedanken seines Gegenübers lesen können. Es fiel ihr nicht schwer zu glauben, dass er eine Person mit Einfluss war, jemand der es gewohnt war Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Würde er sie wirklich ohne jegliche Gegenleistung hier aufnehmen und ihnen helfen?
Die junge Elfe fragte sich, was Yedan wohl dachte und ob er sich überhaupt ähnliche Gedanken machte. Seit dem Vorfall im Dorf hatte Rhuna dazugelernt und war mehr ganz so vertrauensselig, wie zuvor.
Dennoch konnte sie derzeit keinen Anstoß nehmen. Arrond war ein höflicher Mann, der sich ihnen freundlich und hilfsbereit präsentierte. Noch dazu war er Arunns Freund und auch Neri schien ihm kein Misstrauen entgegenzubringen.
„Ich denke schon. Ich vertraue da ganz auf Arruns Riecher“, antwortete sie auf die leise gestellte Frage der Jüngeren, woraufhin diese noch einmal nickte und sich dann um Jún kümmerte, der mit Pitt die Obstplatte plündern wollte. Glücklicherweise zog das Ottsel weit größere Aufmerksamkeit auf sich, als das gurrende Tierchen, für das Rhuna die Verantwortung übernommen hatte. Unter ihrem strengen, fast mütterlichen Blick duckte sich das kleine Tier und gab einen herzerweichenden, pfeifenden Ton von sich, als würde es die Elfe damit umstimmen wollen. Diese blieb jedoch hart, obwohl sie es weder Pitt noch dem Eon wirklich übelnehmen konnte, dass sie sich auf das leckere Essen stürzten, wo sie die letzten Tage nur knappe Rationen bekommen hatten.
„Ist das ein Ottsel?! Wonach sieht es denn aus, Mann?“, äffte Pitt ihren Gastgeber auf nicht besonders charmante Weise nach, den diese Unhöflichkeit nicht gerade zu amüsieren schien.
In diesem Moment zeigten sich einige größere Unterschiede zwischen den beiden Shyáner Elfen, denn während Neri in ein belustigtes Lachen ausbrach und die Worte recht locker betrachtete, sah Rhuna darüber eher erschrocken und etwas fassungslos aus. So einfach konnte sie die Lektionen ihrer Kinderstube dann doch nicht leugnen oder ignorieren.
„Tschuldigung", murmelte Neri war, doch wusste Rhuna nicht, ob das die Situation noch wirklich retten konnte.
Vielleicht bin ich einfach zu verklemmt. Himmel, ich bin Mutter wohl doch ähnlicher, als gedacht…, dachte sie ernüchtert und wenig begeistert von dieser Aussicht. Manchmal wäre sie gerne mehr wie Neri, doch gleichzeitig konnte sie, wie jetzt, nicht ganz über ihren Schatten springen. Die Umgebung beeinflusste sie, weil sie die Elfe an ihre Heimat und das Umfeld erinnerte, in dem sie aufgewachsen war und verkehrt hatte.
Yedan denkt vermutlich auch, dass ich einen Stock verschluckt habe…
„Gut, dann setzt euch und Edmund wird euch Teller bringen“, verkündete Arrond und bewies dadurch trotz der Situation eine gewisse Nachsicht und Großzügigkeit. Sie nutzte den Moment und bedankte sich für seine Gastfreundschaft und sah im Augenwinkel, wie Jún auf Yedans Schulter sprang, der das Eon daraufhin zu kraulen begann.
„Ach, das ist doch selbstverständlich!“, beschwichtigte Arrond zwar, doch für so ganz selbstverständlich hielt Rhuna das nicht. Dennoch lächelte sie ihn an und nahm, wie die anderen Platz, nachdem Edmund den Tisch neu eingedeckt hatte.
Vermutlich war für sie alle der Anblick des Essens eine große Freude. Es gab reichlich und eine Auswahl an Fleisch, Käse, Brot und Soßen. Sogar Wein wurde ihnen serviert, dem besonders Arunn zusprach.
Rhuna aß mehr wie ein Spatz, obwohl sie auch größeren Hunger verspürte. Sie verfolgte die Unterhaltung und hielt sich selbst mehr im Hintergrund. Yedan kümmerte sich darum, dass auch Jún nicht zu kurz kam und lächelnd bückte sie sich einmal, um dem Tierchen über den Kopf zu streicheln.
Im Wald war alles irgendwie einfacher gewesen, dachte sie und spürte das schlechte Gewissen, dass sie ihren kleinen Freund nicht unterm Tisch hervorholen konnte.
„Also! Was genau verschlägt euch denn nach Santros?“, fragte Arrond, woraufhin der Dessarier ihm vage antwortete.
„Dies und das, du kennst das!“ Rhuna schlug sich innerlich vor die Stirn, denn sie konnte das Grummeln ihres Gastgebers auch irgendwie nachempfinden. Immerhin gewährte er ihnen Quartier und Verpflegung. Da war eine etwas ausführlichere Antwort wohl das Mindeste, was sie ihm als Gegenleistung darbieten sollten.
„Sehr präzise!“, entgegnete Arrond, doch bewies er weiter seine Ruhe und lachte sogar. Was vermutlich auch ihren menschlichen Begleiter zum Einlenken bewegte:
„Rhuna will jemanden finden – stimmt doch, oder? Und Neri wollte dich etwas fragen!“.
Die angesprochene Elfe nickte und legte ihr Besteck ordentlich beiseite. „Das stimmt…“, antwortete sie und wechselte kurz mit Neri einen Blick, um sich stumm anzusprechen, wer als erstes antworten sollte, als plötzlich die Türe aufgestoßen wurde und ein Mann eintrat.
Stumm beobachteten sie alle die Unterbrechung, die vermutlich bei ihnen allen Fragen aufwarf. Doch zumindest Rhuna würde keine stellen, denn es ging sie nichts an und der Blick des Kuriers begegnete ihnen nicht gerade freundlich. Dennoch betrachtete sie für einen Moment Arronds Gesicht, der sich offenbar um jemanden sorgte. Sie beobachtete mehr die Reaktion ihres Gastgebers, als das sie auf das unwirsche und unverschämte Verhalten des anderen eingegangen wäre. Anders als Neri, die dessen Worte mit einem abfälligen Schnauben quittierte, mit dem sie ihr durchaus aus dem Herzen sprach.

„Also... wo waren wir? Rhuna, ihr sucht jemanden? Wen? Und Neriélle, du wolltest mir eine Frage stellen?“ Der Mann war wieder hinausgetreten – mit einem Knallen der Türe, das selbst Rhuna die Augenbrauen zusammenziehen ließ - und Arrond richtete nach einem Moment, in dem er wieder zu seiner ruhigen Art zurückfand, das Wort an sie.
„Ich bin auf der Suche nach einem Mann mit dem Namen Bjórg. Er ist der Sohn von einem Santroner namens Pharus und soll sich, soweit ich weiß in der Stadt aufhalten.“, erklärte Rhuna bereitwillig und ein wenig angespannt, ob Arrond ihr Informationen zu ihm geben konnte. Oder … ob sie erfahren würde, dass dieser Mann ihren verstorbenen Freund vielleicht sogar kannte. Sie bemühte sich dennoch um ein Lächeln. Ihre Hand sank langsam vom Tisch und sie griff unter dem Tisch nach Yedans Ärmel. Der Sarier war ihr emotionaler Anker und wo sie außerhalb des Hauses ihre Ruhe hatte behalten können, schien sie hier ein wenig mehr zu kämpfen zu haben. Aus Gründen, die sie selbst nicht verstehen oder wirklich nötig finden konnte. Aber vermutlich wäre sie froh, wenn sie später wirklich mit Yedan den Hafen erkunden könnte.

Nachdem sie ihre Antwort erhalten hatte, war Neri dran, die ohne jede Hemmung oder emotionale Konflikte sich einfach so geben konnte, wie sie war. Etwas, was Rhuna ihr tatsächlich etwas neidete.
„Ich bin auf der Suche nach Astaloth. Habt Ihr das schon einmal gehört? Ich weiß nicht, was oder wer es ist, aber ich muss es finden. Ich habe leider auch nicht mehr Informationen darüber und Arunn sagte, wenn Ihr nichts darüber wisst, können wir die Suche direkt wieder aufgeben."
Aufmerksam sah sie zwischen den beiden hin und her. Auch sie interessierte die Antwort, auf die Frage ihrer Freundin.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Freitag 2. Februar 2024, 13:45

So unterschiedlich die beiden Elfinnen doch waren, so sehr waren sie doch auch seit der Erlebnisse verbunden. Wo Rhuna sich in Anwesenheit von Arrond in ihre gute Kinderstube zurückversetzt fühlte, blieb Neri gewohnt offen und direkt. Pitt erheiterte sie einfach und auch wenn es den Anschein hatte, so war er doch nicht ihr Haustier. Er musste demnach auch selbst mit Konsequenzen zurechtkommen, wenn es nach der Elfe ging. Rhuna indes hatte mit Jún wohl einen Begleiter gefunden, der sich deutlich leichter führen ließ. Das Eon war ohnehin schüchterner und es war ganz klar Pitt, der hier die Unruhe stiftete. Nichtsdestotrotz war das alles nichts, was den gestandenen Mann groß beeindrucken konnte. Er überging es geflissentlich und kehrte zum nächsten Punkt der Tagesordnung zurück. Er machte deutlich, dass er weitaus größere Probleme als freche Nichthaustiere gewohnt war. Das Essen wurde nur einmal unterbrochen, als sich Roddrick, ein Freund und rechte Hand des Hausherrn, hinzugesellte. Ohne, dass die beiden Freundinnen sich einen Reim auf alles machen konnten, war die Reaktion seitens Arrond dennoch interessant und ließ mögliche Interpretationen zu. Allerdings schien er auch nicht gewillt, nun darüber zu sprechen und änderte die Richtung, die diese Störung eingeschlagen hatte. Er wandte sich an Neri und Rhuna und legte den Fokus auf ihre Anliegen, was beiden auch ganz Recht war. Arunn schmatzte nebenbei an einem Stück Hühnchen. Es war wirklich köstliches Essen und doch noch mal etwas anderes, bei allem Respekt gegenüber Rhuna’s Kochkünsten, als in freier Natur. Die Köche hatten an heimischen Herden eben bessere Möglichkeiten. Nun aber, nachdem alle etwas im Magen hatten und sich ganz langsam auch ein gewisses Sättigungsgefühl einstellte, konnte auch wieder gesprochen werden.

Neri überließ Rhuna als erste ihre Chance. „Ich bin auf der Suche nach einem Mann mit dem Namen Bjórg. Er ist der Sohn von einem Santroner namens Pharus und soll sich, soweit ich weiß in der Stadt aufhalten.“ Arrond lehnte sich etwas vor und hob die Augenbrauen. „Pharus? Etwa Pharus Tamakiel?“ Er schnalzte mit der Zunge. „Ich habe mich schon gefragt, was aus dem alten Haudegen geworden ist. Sein Schiff hat schon lange nicht mehr hier angelegt…“, murmelte er und schwelgte für einen Moment in Gedanken, ehe er wieder Rhuna fixierte. „Sein Sohn dürfte jetzt… wie alt sein? 18? 19?“, überlegte er und nahm einen Schluck Wein. „Wie die Zeit doch vergeht…“, dann wischte er sich die Lippen mit seiner Serviette an und blickte wieder Rhuna an. „Nun, ich bin mir nicht gänzlich sicher, was sein Sohn derzeit treibt. Ich hörte, er war versucht, in die Stadtwache zu kommen, dann war er wohl kurz in der Schattenakademie und… hm… jetzt ist er, soweit ich gehört habe, an der Seemannsschule…“, richtete er sein Wissen an Rhuna. Yedan lehnte sich etwas vor und lächelte leicht auf Rhuna hinab. „Na das ist doch ein Anhaltspunkt!“, rief er freudig aus, ehe er zu Arrond blickte. „Kann man dort einfach vorsprechen?“, fragte er und Arrond verzog das Gesicht.
„Nicht wirklich. Streng militant, wenn ihr versteht. Aber das soll nicht eure Sorge sein.“ Er erhob sich aus seinem Stuhl und ging zu einem kleinen Sekretär in der Ecke des Raumes, neben dem Eingang. Dort griff er nach einem Federkiel und Schreibpapier, bevor er sich über die Tischplatte beugte und das Kratzen der Feder darauf hinwies, dass er etwas schrieb. Für einen Moment war es still, in der Pitt an Neri’s Hosenbein zupfte und nach mehr Essen verlangte, bis Arrond zum Tisch zurückkehrte. Er überreichte Rhuna über den Tisch hinweg den Brief. „Gebt das Kommandantin Targin“, instruierte er sie und lächelte leicht. „Sie wird euch zu Bjorg Tamakiel führen.“, versicherte er ihr und nickte. Dann sah er aus einem Fenster. „Da wir heute den Nationalfeiertag begehen, wird die Schule auch ihre Übungen gewiss frühzeitiger beenden. Solltet ihr sofort aufbrechen wollen, dann habt ihr noch eine Stunde, bis die Kadetten wohl Freigang haben und sich durch die Stadt bewegen.“, gab er ihnen noch auf den Weg und fügte an: „Geht ruhig. Ihr habt hier eine Unterkunft und könnt jederzeit zurückkehren. Edmund wird euch zu eurem Zimmer führen, sofern ihr wollt.“, versicherte er ihnen auch das. Yedan legte seine Serviette zur Seite und sah Rhuna mit einem Aufblitzen der braunen Augen an. „Wollen wir los?“, fragte er lächelnd und hielt ihr seine Hand offen hin. „Wir wollten ohnehin zum Hafen, das können wir miteinander verbinden!“, erklärte er und schien sich sogar darauf zu freuen, ungeachtet der Menschenmengen.

Nachdem Rhuna eine vielversprechende Auskunft erhalten hatte, richtete Neriélle ihre Augen auf den Menschen, der ihren Blick vollkommen ruhig erwiderte. "Ich bin auf der Suche nach Astaloth.“, sprach sie nun freiheraus und das graue Blau der Augen des Menschen leuchtete einmal kurz auf. Wusste er nun etwas? "Habt Ihr das schon einmal gehört? Ich weiß nicht, was oder wer es ist, aber ich muss es finden. Ich habe leider auch nicht mehr Informationen darüber und Arunn sagte, wenn Ihr nichts darüber wisst, können wir die Suche direkt wieder aufgeben" Arrond lachte leise und warf Arunn einen Blick zu. Er reichte dem anderen Menschen eine Serviette, als es fettig von dessen Kinn tropfte, was der Dessarier dankend annahm. „Ist doch so, oder?“, schmatzte er und Arrond nickte leicht den Kopf wiegend. „Ja und nein.“, antwortete jener und seufzte leise, während seine Finger kurz das Weinglas drehten. „Nun, Neriélle, erzählst du mir, in welchem Zusammenhang dir dieses Wort untergekommen ist?“, fragte er und musterte die Elfe. Ob Neri ihm nun von ihrer Erfahrung berichtete oder nicht, er erbat sich für einen Moment Bedenkzeit. Offenbar wusste er nicht einfach so, worum es sich bei ‚Astaloth‘ handelte, aber er schmetterte ihre Hoffnung auch nicht ab. „Lass mich einen Moment darüber nachdenken, in Ordnung?“, fragte er also und tippte einen Moment gegen die Tischplatte. „Nun, seid ihr fertig mit dem Essen?“, fragte er in die Runde. Sobald alle ihr Mahl zur Zufriedenheit beendet hatten, rief Arrond nach Edmund und der Diener begann, den Tisch zu räumen. Dabei erhielt er Hilfe von einem jungen Mädchen, dass mit roten Haaren und Pausbacken reichlich bemüht aussah, zu helfen. Offenbar war sie neu in diesem Hausstand. Arrond aber erhob sich und richtete sein Hemd ordentlich. „Nun, Neriélle, ich denke das schreit nach einem Besuch in der Bibliothek. Mir kommt das Wort bekannt vor, aber ich will mich erst vergewissern, dass ich richtig erinnere, bevor ich dir falsche Hoffnungen mache.“ Arunn ließ vernehmlich verlauten, dass er satt war und wedelte mit seiner Hand vor seinem Mund herum. Dann erhob er sich ebenfalls. „Ich bin völlig platt. Bücher sind nicht mein Ding. Ich würde später dazukommen, wenn du den Verdauungsschnaps rausrückst!“, grinste er und Arrond lächelte schüttelnd den Kopf. „Nun gut, dann halte dich an Edmund und Ilona, sie werden dir dein Zimmer zeigen.“ Arrond wandte sich schon zum Gehen, da hielt er noch mal inne: „Oh! Ihr seid aber kein Paar, nehme ich an?“, fragte er Neri und Arunn und wartete kurz. Arunn war sich nicht zu schade, kurz darüber nachzudenken, zu lügen, doch dann grinste er und schüttelte den Kopf. „Nein, sind wir nicht.“ Arrond nickte schlicht und ohne Wertung. „Damit Einzelzimmer bereitgestellt werden“, erklärte er schnörkellos den Grund seines Fragens. Dann bedeutete er Neriélle, dass sie ihm folgen sollte.

Rhuna weiter bei: Rein ins Getümmel!
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Samstag 3. Februar 2024, 17:50

Neri bemerkte durchaus Rhunas Erschrockenheit über Pitts verbalen Ausfall. Das war wohl auch ein Grund dafür, weshalb ihr nach ihrem Auflachen sehr schnell bewusst wurde, dass Pitts Schlagfertigkeit eben nicht den Humor von allen traf. Deshalb entschuldigte sich Neriélle schnell, wenn auch nur mit einer halb ehrlichen Ernsthaftigkeit. Dann zwinkerte sie Rhuna verschwörerisch zu, als kein anderer zu ihnen sah, ganz so, als würde sie ihr bedeuten wollen, dass man nicht alles so ernst nehmen musste. Pitt konnte wohl ziemlich froh sein, dass ihr Gastgeber derart großzügig reagierte und ihn nicht direkt vor die Tür setzte. Neri war zwar überrascht, aber auch erleichtert, dass sich das Ottsel anschließend ruhig verhielt und seinen Platz unter dem Tisch still akzeptierte. Und so kam das Gespräch schließlich auf ihr Hiersein zu sprechen.
„Ich bin auf der Suche nach einem Mann mit dem Namen Bjórg. Er ist der Sohn von einem Santroner namens Pharus und soll sich, soweit ich weiß in der Stadt aufhalten.“ Neriélle sah von ihrer Freundin zu Arrond und war gespannt, ob Arunns Freund ihr weiterhelfen konnte. Auf dessen Gesicht zeichnete sich sofort das Erkennen ab. Neriélle folgte dem Gespräch zwischen Rhuna und Arrond aufmerksam, während sie Pitt mit einer neuen Hühnerkeule unter dem Tisch versorgte. Der goldene Blick folgte Arrond, als dieser sich erhob und ein Schriftstück aufsetzte, nachdem er klarstellte, dass Rhuna und Yedan Bjórg wohl am ehesten in der Seemannsschule finden würden, in die man nicht einfach so hineingelangen würde. Ihr Blick begegnete dem von Rhuna, die sogar aufgestanden und sich Arrond einige Schritte genähert hatte. Sie grinste ihre Freundin an, die sichtbar aufgeregt darüber war, tatsächlich kurz davor zu sein, Bjórg zu treffen. Neriélle freute sich still für ihre Freundin und in ihr keimte die Hoffnung auf, dass Arrond auch so viel über Astaloth wusste und ihr ebenso weiterhelfen würde. Vorerst hielt sie sich aber zurück und verfolgte das Gespräch schweigend. Rhuna war offenbar voller Tatendrang und wollte sich zusammen mit Yedan direkt auf den Weg machen, bevor sie Bjórg aufgrund des Feiertages bei der Seemannsschule verpassen würde. "Viel Glück!", wünschte Neriélle ihnen ehrlich, als sich die beiden von ihnen verabschiedeten. Einen Moment sah sie ihnen noch nach und wartete, bis die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. Dann schaute sie zu Arrond.

Nun war sie an der Reihe, ihre Frage zu stellen und sie zögerte auch nicht lange. Sie war Zeugin davon geworden, wie schnell Arrond Rhuna geholfen hatte und war entsprechend voller Hoffnung und auch Aufregung. Sie sah ein kurzes Leuchten in den graublauen Augen ihres Gegenübers, als sie den Namen Astaloth aussprach. Ob er schon einmal davon gehört hatte? Neri gab zu, dass sie nicht wusste, was oder wer Astaloth war. Aber Arunn hatte ihr gesagt, dass sie die Suche quasi aufgeben konnten, wenn Arrond ihr nicht weiterhelfen würde. Neri sah bei dem folgenden Lachen des Älteren überrascht auf, lächelte dann aber unweigerlich.
„Ist doch so, oder?“, schmatzte Arunn neben ihr. „Ja und nein.“ Neri behielt Arrond im Auge und fragte sich, was das und sein Seufzen zu bedeuten hatten. „Nun, Neriélle, erzählst du mir, in welchem Zusammenhang dir dieses Wort untergekommen ist?“ Die Frage war naheliegend, aber sie überrumpelte Neri sichtlich. Immerhin hieß das, diesem Fremden etwas Persönliches von sich preiszugeben und zu was das führen konnte, hatte sie auf ihrem Weg nach Zyranus gelernt. Sie war nicht mehr ganz so naiv wie bei ihrer Begegnung mit Calhoun - glaubte und hoffte sie zumindest. Neri schwieg zunächst und tat so, als würde sie ihre Finger mit einer Serviette säubern müssen, obwohl sie das schon längst getan hatte, um etwas Zeit zu schinden. Dann schaute sie zu Arunn und war froh, dass er hier war. Das sorgte dafür, dass sie nicht gänzlich allein in dem ihr unbekannten Terrain und dem unbekannten Mann gegenüber war. "Ich habe eine Nachricht von meiner Großmutter gefunden. Sie muss sie schon vor Jahrzehnten geschrieben haben", begann sie dann zögerlich und blickte erst jetzt wieder zu Arrond. Über welchen Umweg sie diesen Zettel gefunden hatte, tat wohl nichts zur Sache, und Neri beschloss, nur so viel zu verraten, wie nötig war. "Sie schrieb, dass sich das Blut verdunkelt und das Licht versiegt. Und dass das Unheil endlich einen Namen hat.. Astaloth." Es war Nerélle anzusehen, dass es ihr nicht gerade leicht fiel, die Worte ihrer Großmutter zu wiederholen, auch wenn sie das Geschriebene nicht eins zu eins wiedergab. Die genauen Worte, die den Verdacht in ihr geweckt hatten, dass ihre Großmutter Dunkelelfenblut in sich trug, behielt sie für sich. Sie hatte zu viel über sich in der Quelle erfahren, das sie noch immer lieber mit sich selbst ausmachte. Etwas unsicher musterte sie Arrond und wartete gespannt auf eine Reaktion. „Lass mich einen Moment darüber nachdenken, in Ordnung?“ "Natürlich." Neriélle nickte und blickte abermals zu Arunn, froh, dass er hier bei ihr war. Noch immer ließ sich Arunns Freund nicht anmerken, ob er mehr wusste und fragte stattdessen, ob sie mit dem Essen fertig waren. "Ja, danke für Eure Gastfreundschaft", sagte Neri noch einmal und legte Serviette und Besteck ordentlich auf ihrem Teller ab.

Dann rief Arrond nach seinem Diener, der sich nicht lange bitten ließ, und in Begleitung eines rothaarigen Mädchens begann, den Tisch abzuräumen. Neriélle musterte die Andere einen Moment, ehe Arrond wieder ihre volle Aufmerksamkeit erlangte. „Nun, Neriélle, ich denke das schreit nach einem Besuch in der Bibliothek. Mir kommt das Wort bekannt vor, aber ich will mich erst vergewissern, dass ich richtig erinnere, bevor ich dir falsche Hoffnungen mache.“ Schon allein mit diesen Worten machte er ihr tatsächlich Hoffnung, auch wenn er es nicht wollte. Nun leuchteten die goldenen Augen für einen Moment auf. "Ich danke Euch", meinte sie ehrlich. Allein, dass er sich noch einmal in den Büchern versichern wollte, freute sie und sie wusste, dass das keine Selbstverständlichkeit war.
Plötzlich rülpste der Dessarier neben ihr ungeniert und Neriélle war sichtlich überrascht davon. "Arunn..", ermahnte sie ihn zischend und es war ihr so unangenehm, dass sie sich fast für den Menschen entschuldigt hätte. Sie warf Arrond einen Seitenblick zu. „Ich bin völlig platt. Bücher sind nicht mein Ding. Ich würde später dazukommen, wenn du den Verdauungsschnaps rausrückst!“
„Nun gut, dann halte dich an Edmund und Ilona, sie werden dir dein Zimmer zeigen.“ Da wurde Neri bewusst, dass sich Arrond schon zum Gehen wenden wollte und erhob sich schnell, um ihm in die Bibliothek zu folgen. Dann zögerte ihr Gastgeber jedoch noch einmal kurz und sein graublauer Blick traf sie noch einmal. „Oh! Ihr seid aber kein Paar, nehme ich an?“ Neri schüttelte den Kopf und sah dann, wie Arunn so tat, als würde er darüber nachdenken müssen. "Nein, nein", bestätigte dann auch sie und winkte grinsend ab. Dann fiel ihr Blick auf Pitt, der unter dem Tisch hervorlugte. "Arunn, kannst du auf Pitt aufpassen?", bat sie ihren Freund dann. Sie wollte vermeiden, dass das Ottsel in der Bibliothek für Chaos sorgte und konnte ihre Hand ehrlicherweise nicht gänzlich für das Tier ins Feuer legen. Pitt war irgendwie wie Arunn: Immer für eine Überraschung gut.
Zuletzt schaute sich Neri nach dem Dienstmädchen um. "Könnte ich dich bitten, meine Sachen auf mein Zimmer zu bringen?", fragte sie sie freundlich und hielt ihr schon ihren Beutel, Bogen und Köcher entgegen. Ohne ihr Hab und Gut konnte sie sich doch deutlich freier bewegen. "Hab' Dank." Sie nickte ihr lächelnd zu und trat dann an Arronds Seite, bereit, ihm in die Bibliothek zu folgen und eine Antwort auf ihre Frage zu erhalten.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Sonntag 4. Februar 2024, 23:46

Nachdem Rhuna und Yedan voller Tatendrang losgezogen waren, musste Neriélle sich einigen unliebsamen Erinnerungen stellen. Natürlich wollte sie Antworten haben und selbstverständlich brauchte sie dabei Hilfe. Wie hätte sie auch beginnen sollen? Mit dem einzelnen Wort, dass ihre Großmutter dazu bewogen hatte, sich das Leben zu nehmen? Die Vision der Vergangenheit war Grund genug, Stillschweigen zu bewahren, denn wer würde sie nicht für verrückt erklären? Aber hier ging es nicht vordergründig darum, was man von ihr, Neriélle, hielt. Sondern wie viel sie bereit war, für Antworten zu geben. Dass Arrond nicht gleich abschmetterte und die Schultern ratlos zuckte, ermutigte Neri erheblich. Astaloth war ein unbeschriebenes Wort.für sie. Sie hatte keine Ahnung, ob es ein Name, eine Stadt, Dorf oder Glaubensgemeinschaft war. Die Möglichkeiten waren zahlreich und nichts davon ergab für sie einen plausiblen Sinn. Irgendetwas war innerhalb ihrer Familie vorgefallen, dass sie nicht verstand. Etwas, das man vor ihr verborgen hatte und dennoch scheinbar solche Auswirkungen auf sie hatte, dass sich ihre Großmutter gezwungen sah, zu handeln. Also berichtete Neri Arrond auf seine Nachfrage hin, was sie selbst wusste. Wenn man etwas erreichen wollte, dann brauchte es manchmal ein kleines Bisschen Vertrauen.

Und so derb und schrullig Arunn auch sein konnte- der Dessarier hat sie seit ihres Kennenlernens nicht im Stich gelassen! Was auch immer es war, dass sie miteinander verband, es ließ Vertrauen zu und daher übertrug sich jenes auch auf den Menschen in Santros. „Ich habe eine Nachricht von meiner Großmutter gefunden. Sie muss sie schon vor Jahrzehnten geschrieben haben. Sie schrieb, dass sich das Blut verdunkelt und das Licht versiegt. Und dass das Unheil endlich einen Namen hat.. Astaloth.“ Arrond wies sie nicht ab. Im Gegenteil, er reagierte besonnen und erbat sich einige Momente, um darüber nachdenken zu können. Weitere Hoffnung keimte in Neri, denn der Mann schien tatsächlich einen weiteren Anhaltspunkt zu erahnen. Er wollte in der Bibliothek nachforschen und das sogar gleich. Er erhob sich bereits zum Gehen, da er sich noch maö umwandte und Arunn sich von seiner… weniger manierlichen Seite zeigte. Es war ihr peinlich, obwohl die beiden Männer doch befreundet waren. Ob Arrond das Verhalten kannte? Er ließ sich zumindest nichts anmerken, sprach einfach weiter und vergewisserte sich, ob die beiden ein Paar oder nicht wären.
Das Drucksen seitens Arunn machte den Rülpser wieder wett. Er blieb, wie er eben war und das war in diesen Tagen ungemein wichtig. Authentizität fand man selten und dennoch… Neri hatte binnen kürzester Zeit tatsächlich Freunde gefunden. Wo Arunn sich allerdings dann verabschiedete, weil er müde war und gewiss endlich ein schönes Bett dem Blättern in alten, staubigen Büchern vorzog, da belebte Neri die Aussicht auf Neuigkeiten. Würde sie das Geheimnis nun bald lüften können? Arrond jedenfalls wartete auf sie und führte sie daraufhin durch das Bürgerhaus. Noch immer bestachen die Flure durch Wandbehänge und einigem Tand, doch blieb es erstaunlich geschmackvoll. Arrond’s Geschäfte, welcher Art sie auch sein mochten, schienen jedenfalls zu florieren. Was Neri nicht entdecken konnte, waren Bedienstete. Offenbar gab es Edmund, Ilona und Rodrick, der unhöfliche Mensch, der in ihr Mahl geplatzt war. Ilona hatte sich als stumm entpuppt, denn sie hatte auf Neri’s Bitte nur höflich gelächelt und genickt. Edmund schien äußerst betagt aber immer noch in der Lage zu sein, den Haushalt zu führen. Eine Frau entdeckte Neri indes nicht und Arrond trug auch keinen Ehering.

Nachdem sie dem Hausherren für einen Moment gefolgt war, blieb jener von einer hölzernen Doppeltür stehen und wartete, dass sie aufgeschlossen hatte zu ihm. Dann lächelte er sie smart an, bevor er die Türen öffnete und den Blick auf eine kleine aber imposante Bibliothek freigab.
Schon beim Eintreten roch man die vielen Ledereinbände. Sie hingen schwer und gleichwohl erhaben in der Luft. Wissen war Macht und so, wie sich jene Bibliothek präsentierte, besaß Arrond einen Haufen Macht. Linker Hand vom Eingang, erstrecken sich auf gleicher Ebene zahlreiche Regale, die als Wänden dienten. Jedes dieser Regale, besaß mehrere Böden und trug zahlreiche dickere und dünnere Schinken. Rechter Hand vom Eingang, wurden die Regale von einer kleinen Wendeltreppe unterbrochen, die einen in den ersten Stock führte. Auch hier waren die Wände voll mit Regalen und bis zur kunstvollen Stuckdecke angefüllt mit Wissen. Die oberste Reihe konnte man kur mit einer Leiter erreichen.
Geradezu befand sich ein ausladender Schreibtisch mit dicker Arbeitsplatte. Hier stand ein Kandelaber und hielt vier Kerzen, die allesamt zur Hälfte hinuntergebrannt waren. Es herrschte Ordnung hier und durch ein großes Fenster hinter dem Schreibtisch, fiel das Licht des Tages herein. Man konnte jenes Fenster, welches mit dicken Glassteinen einen Blick nach draußen unkenntlich machte, mit einem Vorhang verbergen. Jetzt aber füllte das Licht den Raum. „Bitte, mach es dir bequem, ich hole nur schnell…. Einige Bücher.“, murmelte er bereits in Gedanken. Dabei aber zog er sich die förmliche Weste aus und warf sie achtlos über eine Rückenlehne. Neri konnte erkennen, dass Arrond nicht schlecht gebaut war. Er war nur bereits ein wenig über dem Zenit des ‚besten Alters‘ eines Menschen, aber das machte ihn auf andere Art attraktiv. Wissen auszustrahlen, konnte einem ein ordentliches Selbstvertrauen geben.
Neriélle würde feststellen, dass der Schreibtisch nicht die einzige Sitzmöglichkeit war. Sobald sie den Raum etwas näher betrat, würde sich linker Hand noch eine gemütliche Sitzecke auftun. Sie durfte entscheiden, wohin sie sich wandte, während er die Bücher zusammensammelte. Dabei zeigte sich, dass er diese Bibliothek nicht nur zur Zier hatte. Er schien beinahe jedes Buch zu kennen und kehrte schneller als vielleicht vermutet zu ihr zurück. Drei Bücher hatte er unter dem Arm und blickte sie mit einem Funkeln in den wachsamen Augen an. „Nun, schauen wir mal, ob wir Astaloth auf sie Spur kommen.“, lächelte er und wirkte tatsächlich voller Tatendrang. Er legte die drei Bände auf den Tisch vor ihr und sie konnte sie tatsächlich nur zur Hälfte lesen. Auf dem einen stand ‚Wörtersammlung celcianischer Völker‘, auf dem zweiten ‚Großfamilien unserer Welt von A bis Z‘ und auf den letzten Band… konnte sie die Sprache nicht entziffern. Arrond tippte darauf: „Das ist eine Sammlung eines Dunkelelfen aus Morgeria. Er beschreibt darin seine Experimente mit… Wesen. Haraxischer Natur, wenn du verstehst.“, erklärte er und offenbarte ganz nebenbei, dass er Lerium offenbar lesen und verstehen konnte, denn die Schrift erinnerte sie deutlich daran, auch wenn sie kaum damit in Berührung gekommen war. „Also… mit welchem möchtest du anfangen? Ich würde mir das Buch aus Morgeria einverleiben“, lächelte er nochmal und griff bereits danach. Dann zögerte er: „Etwas zum Trinken? Der Aufenthalt hier könnte etwas trocken werden“, räumte er ein und sein brummiges Lachen klang einnehmend. Dann schlug er seinen Band auf und begann darin zu blättern und zu lesen. Nun würde sich also bald zeigen, ob er so gut war, wie Arunn versprochen hatte.
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Mittwoch 7. Februar 2024, 17:43

Aufmerksam und neugierig zugleich folgte Neri Arrond durch sein Haus. Es war geschmackvoll eingerichtet, aber der Elfe fiel auch auf, dass es etwas an Leben fehlte. Sie begegneten sonst keiner Menschenseele, sodass sich Neriélle fragte, wo die Frau des Hauses war, bis sie mit einem verstohlenen Blick feststellte, dass er keinen Ehering trug. Als er vor der Doppeltür auf sie wartete, erwiderte sie sein Lächeln freundlich, bevor er die Tür öffnete und einen Blick auf die Bibliothek freigab. Es überraschte sie nicht, dass er solch eine besaß. Schon seine Gestalt strahlte eine gewisse Überlegenheit aus, die offenbar auf einigem Wissen fußte. Sie waren schließlich hier, weil Arunn angepriesen hatte, dass Arrond viel wusste. Dass er sein Wissen auch aus Büchern schöpfte und belesen war, überraschte Neri da nicht groß. Der eigentümliche Geruch alter Ledereinbände wehte ihr sofort um die Nase, während die goldenen Augen den Raum ausgiebig musterten. Schnell entdeckte sie die Wendeltreppe und sie war dann doch überrascht davon, über welche Höhe sich die Bibliothek erstreckte und wie viele Bücher sich auch oben in den Regalen sammelten.
„Bitte, mach es dir bequem, ich hole nur schnell…. Einige Bücher.“ Er konnte wohl ein gewisses Staunen in ihren Augen erkennen, als sie auf seine Worte kurz zu ihm sah und dann nickte. Einen Moment beobachtete sie ihn dabei, wie er sich seiner Weste entledigte, und wie von selbst musterte sie einmal seine Gestalt. Er strahlte ein gewisses Selbstvertrauen und Intelligenz aus und gut sah er auch noch aus. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er gänzlich ungebunden war. Jedoch machte sie sich darüber keine weiteren Gedanken mehr.
Nachdem die Musterung ihres Gastgebers und der Bibliothek abgeschlossen war, wandte sich Neriélle der Sitzecke auf der linken Seite zu. Da Arrond mehrere Bücher holen wollte, ging sie davon aus, dass die Recherche doch einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Die wollte sie dann doch lieber in bequemer Position verbringen. Kaum hatte sie sich auf das weiche Polster gesetzt und sich an die ebenso gepolsterte Lehne angelehnt, da tauchte Arrond auch schon mit drei Büchern wieder auf.
„Nun, schauen wir mal, ob wir Astaloth auf sie Spur kommen.“ Sie erkannte das Funkeln in den Augen des Menschen und den Tatendrang in seiner Stimme, ganz so, als würde er sich ehrlich über diese Spurensuche freuen. "Wenigstens sind es nur drei", murmelte sie schmunzelnd und lehnte sich dann vor, um die Titel der Bücher zu lesen. Das Letzte betrachtete sie stirnrunzelnd und Arrond schien zu erkennen, dass die Sprache ihr fremd war. „Das ist eine Sammlung eines Dunkelelfen aus Morgeria. Er beschreibt darin seine Experimente mit… Wesen. Haraxischer Natur, wenn du verstehst.“ Da wandelte sich ihre Miene und sie schaute etwas verdutzt in Arronds Gesicht. "Ihr meint.. Dämonen?", vergewisserte sie sich und bemerkte ein gewisses Unwohlsein in sich aufsteigen. Es schien, dass ihr Weg nur noch vom Dunklen Volk und Dämonen gepflastert war, seit sie ihre behütete Heimat verlassen hatte. War das vielleicht doch alles kein Zufall mehr, sondern gehörte zu dem Weg ihres Schicksals? Aber was sollten dämonische Experimente mit ihrer Großmutter zu tun haben? "Ich hoffe, dass Ihr darin nicht fündig werdet", meinte sie mit einem Schmunzeln, aber ihr Gesichtsausdruck verriet, dass ihr der Gedanke, dass Astaloth im Zusammenhang mit Dämonen stand, tatsächlich nicht gefiel.
„Also… mit welchem möchtest du anfangen? Ich würde mir das Buch aus Morgeria einverleiben.“ Sie streckte die Hand nach der ‚Wörtersammlung celcianischer Völker‘ aus. "Ich nehme mir das vor. Dann schauen wir mal", lächelte sie und lehnte sich mit einer gewissen Anspannung zurück. Sie legte das Buch auf ihren Oberschenkeln ab und öffnete den Einband.
„Etwas zum Trinken? Der Aufenthalt hier könnte etwas trocken werden.“ Sein brummendes Lachen ließ sie zu ihm sehen und lächeln, denn ehrlicherweise brach das Lachen seine fast schon erhabene Wirkung etwas auf und sie kam sich nicht mehr ganz so klein vor ihm vor. "Das kann ja heiter werden. Ich nehme gerne ein Wasser für den Anfang", erwiderte sie. Dann galt ihre volle Aufmerksamkeit jedoch dem Buch auf ihrem Schoß. Zuerst suchte sie nach einem Register, auch wenn sie nicht viel Hoffnung hatte, dass ihr dieses, so es denn eines gab, das Wort 'Astaloth' einfach so servieren würde. Wenn das also nicht von Erfolg gekrönt war, würde sie, auch wenn ihr dieser Gedanke missfiel, nach Seiten über Dämonen suchen. Arronds Verdacht, dass er etwas in dem morgerianischen Buch über Astaloth finden würde, kam vermutlich nicht aus einer bloßen Laune heraus. Und auch wenn ihr dieser Zusammenhang missfiel, suchte sie danach und hoffte doch eher, dass sie in diesem Kapitel des Buches nichts finden würde und sich ruhigen Gewissens den anderen celcianischen Völkern widmen konnte.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. Februar 2024, 13:12

Wer auch immer Arrond war und was seine Geschichte war, es ging nicht darum herauszufinden, wieso der Mann lebte, wie er lebte. Arrond war nur eine Station auf einer Reise, von der Neri noch nicht wusste, wohin sie diese führen würde. Sie hatte nur ein einzelnes Wort ‚Astaloth‘ und keinerlei Information mehr. Einzig eine leise Ahnung schwelte in ihrem Hinterstübchen, aber jene war sie nicht bereit auszusprechen. Dass Arrond nun trotzdem scheinbar selbst seine richtigen Schlüsse zog, beunruhigte Neriélle etwas. Die Bücher, die er ihr vorlegte, beinhalteten Informationen, die sie lieber nicht mit sich in Verbindung bringen wollte. Morgeria und Dämonen… Die wohl schlechteste Kombination, die man sich vorstellen konnte. Dementsprechend verhalten war vermutlich auch ihre Reaktion dem Hausherrn gegenüber als jener es sich ein wenig gemütlicher machte und legere die formelle Weste auszog. Arrond war zwar ein Mensch, der seinen Zenit der besten Jahre überschritten hatte, doch das musste nicht zwangsläufig unattraktiv wirken. Er war kein ‚alter Sack‘ und man sollte sich vermutlich von seinem leicht angegrauten, dunklen Haar nicht blenden lassen. Auch besaß er keinen Wanzt, der sich von zu viel Völlerei und Weingenuss über die Hose wölbte. Er hatte noch immer eine sportliche Figur, aber Neri konnte erkennen, dass er dann und wann sein rechtes Bein etwas nachziehen musste. Ob es nun typische Alterserkrankungen oder Kriegsverletzungen waren, blieb derweil verborgen. Der Mensch hielt sich tatsächlich nicht mit viel Geplänkel auf, sondern schritt tatkräftig voran und fragte kurz, ob sie eine Erfrischung haben wollte. "Das kann ja heiter werden. Ich nehme gerne ein Wasser für den Anfang", bestätigte Neri und Arrond nickte. Er erhob sich erneut, während sich Neri bereits für eines der Bücher entschied und ging zu einem gläsernen Vitrinenschrank. Dort öffnete er die schmale Flügeltür und Neri konnte erkennen, dass hinter der Tür eine Klappe verborgen war. Jene zog er auf und dahinter fanden sich einige erlesene Tropfen. Wein, Schnaps und Met, aber auch andere Spirituosen sammelten sich da. Sie alle waren nicht leergetrunken, sondern noch immer gut gefüllt. Offenbar war Arrond kein Trinker, sondern ein Genießer und Kenner. Er aber griff sich einfach eines der Gläser und befüllte es daraufhin mit klarem Wasser. Gekühlt war es nicht, aber hier in der Bibliothek war es ohnehin nicht furchtbar warm. Sicher zum Schutz älterer Werke und ihren Einbänden. Arrond kehrte etwas hinkend zurück und reichte Neri das Wasserglas. Er selbst blieb abstinent, rieb sich kurz über den Oberschenkel und setzte sich wieder. Nun griff auch er sein Buch und lehnte sich im Sessel zurück. Auch Neri begann zu blättern und hoffte auf ein Register. Tatsächlich fand sie eines auf der dritten Seite.

Hier waren allerhand Wörter aufgelistet, aber jene fassten nur andere zusammen. Da standen Themen wie ‚Ursprung der Sprache‘, ‚Herkunft der Worte‘, ‚Sprachwissenschaften‘ und ‚Entwicklung der Sprache – ein Ausblick‘. Darunter gab es meist noch Unterthemen und dennoch war nichts davon so richtig hilfreich, wenn man nur ein Wort hatte. Allerdings war es vielleicht hilfreich, wenn auch Arrond gleich in eine bestimmte Richtung dachte, sich mal den Ursprung der Worte anzusehen. Hier würde Neri erfahren, dass sich Wörter im Laufe der Zeit veränderten und auch manchmal Bedeutungen variierten. Tatsächlich fand sie ein Beispiel darin, dass es Worte gab, die im Laufe der Weltgeschichte neue Bedeutungen bekamen. Eine Bank war eine Sitzgelegenheit, aber auch ein Ort, wo man etwas aufbewahrte. Ein Schimmel beschrieb nicht nur den gesundheitsschädlichen Pilz, sondern auch die Pferderasse und so fort. Sogenannte ‚Homonymen‘ waren also Begriffe, die mehrere Bedeutungen hatten. Neri erfuhr beim Lesen, dass sich die Bedeutungen der Worte im Verlauf der Zeitgeschichte auch verändern konnten. Dass Buchstaben sich änderten und der Ursprung der Worte manchmal auf etwas völlig anderes zurückzuführen sei. Es dauerte die Informationen allesamt zu lesen und zu verstehen. Es war tatsächlich reichlich trocken, die Theorie zu verinnerlichen, wenn man gar nicht wusste, worum es eigentlich ging. Dennoch flog die Zeit erstmal dahin, wenn man sich in etwas vergrub. Die Buchstaben verschwammen manchmal vor den angestrengten Augen und auch Arrond schien sich völlig in das Lesen zu vertiefen. Bis er auf einmal ein Brummen von sich gab und aufblickte. Er rieb sich die angestrengten Augen und wischte sich über sein Gesicht. Daraufhin legte er das Buch zur Seite und musterte Neri nachdenklich. „Bist du dir sicher, dass Astaloth das richtige Wort ist?“, überlegte er laut und erhob sich abermals. Er streckte sich ungeniert, ehe auch er zur Vitrine ging und sich etwas Wasser holte. Neri würde er nachschenken, falls sie etwas bräuchte. Dann kam er an ihren Sitz heran und trank einen Schluck, ehe er das Glas wegstellte. Er beugte sich über sie und betrachtete die Seite, die sie gerade am Wickel hatte. „Ah… Zusammensetzung der Worte, darüber habe ich auch schon nachgedacht…“, offenbarte er und lächelte ihr zu.
Aus der Nähe betrachtet hatte Arrond einen leichten Drei-Tage-Bart und sein eigener Geruch war sauber und reinlich. Er strahlte eine angenehme Wärme aus, während er sich noch einmal von ihrem Gesicht löste und die Augen auf die Buchseite legte. „Was fällt uns zu dem Wort ein?“, fragte er als wäre er ein Dozent und legte ihr kurz die Hand auf die Schulter, die er mit sanftem Druck wieder aus seiner Hand entließ. Er ging einige Schritte und tippte sich auf die Unterlippe. „Asta – Loth. Astare – Gestirne… Loth… Lotus…? Lot? Ein anderes Wort für Verschleiern und Verhüllen – man schreibt dieses Wort dem Dämon der Illusion zu, ein verschlagener Geist im Sinne alles schlechtem.“, überlegte Arrond laut und wandte sich ihr wieder zu. Seine blaugrauen Augen erfassten sie und auf einmal starrte er sie an.

Einige Atemzüge tat er gar nichts, außer sie anzusehen. Dann blinzelte er und schüttelte den Kopf. Er lächelte entwaffnend. „Tut mir leid“, rieb er sich über die Augen und lachte leise aber scheinbar freudlos auf. „Du erinnerst mich an jemanden, das… vergiss es. Weiter im Text.“, wiegelte er ab und wandte ihr den Rücken zu. „Fällt dir noch etwas zu den Worten ein?“, wollte er von ihr wissen und ging zu dem Schreibtisch herüber, um sich dort Pergament und Federkiel zu holen. Er setzte sich an den Schreibtisch und tunkte den Kiel ein, danach kratzte die Spitze über das Pergament und er schrieb offenbar seine Gedanken zu den Worten auf. „Gestirne… Astaro… Astare… Astate…“, murmelte er und schaute nachdenklich auf das Buch, das er gelesen hatte. „Dieser Kerl in Morgeria, der die Experimente machte, war besessen von allem was über und unter uns stattfand. Er war ein Ritualmagier – diejenigen, die die Dämonen beschwören. Er war besessen davon… selbst zum Dämon zu werden.“, erklärte er und hatte das Buch offenbar schon mal gelesen. Aber niemand konnte alles behalten. „Sterne… Asta….“, murmelte er erneut, als wäre er etwas auf der Spur. Doch dann erhob sich Arrond wieder und schritt schnell zum Tisch. Er griff sich das Buch, das er gehabt hatte, blätterte herum und schien etwas bestimmtes zu suchen. "Ich Narr...", murmelte er. Dann fand er es, kam wieder herum zu Neri, stellte sich dicht neben sie und legte ihr das Buch auf die Beine. Erneut neigte er sich über ihre Schulter herüber und deutete auf das Symbol im Buch. Neri erkannte ein Stern im Zentrum weiterer Linien. An jeder der fünf Spitzen gab es drei schwarze Punkte. Einmal der Länge von oben nach unten gab es zwei Parallelen, die an ihrem jeweiligen Ende einen unausgefüllten Kreis besaßen. Zu den Seiten hin hatte der Stern jeweils kurze Stängel, die aussahen, als fehlte ihnen die Blüte. „Das ist ein Siegel“, erklärte Arrond und lehnte sich noch weiter vor. Dabei berührte er Neri tatsächlich an der Schulter und bemerkte es nicht mal. „Siehst du die Punkte?“, er deutete auf die ausgefüllten Punkte an den Zacken, „Sie stehen dafür, wie viele Ritualmagier es braucht, um dieses Siegel zu beschwören. Und das wiederum, wie mächtig der Dämon ist“, informierte er sie. „Aber das ist nicht das, was ich dir genau zeigen wollte“, er deutete auf den äußeren Ring, der den Siegelstern umgab. Dort konnte Neri Buchstaben erkennen in feingeschwungener Schrift. „Da steht Leth Asto in Lerium.“, offenbarte er und sah ihr ins Gesicht. Einen Moment lang huschte sein Blick in ihren Augen umher, dann wandte er sich wieder ab und räusperte sich. „Stellst du die Buchstaben um… Hast du Astaloth. Leth Asto ist der Name dieses Verfassers. Es wird nicht der wahre Name sein – davon können wir ausgehen, aber unter Leth Asto ist er bekannt und verfasste nicht nur dieses Buch. Sein Name ist ein Pseudonym für das Schicksal, - die Sterne, du erinnerst dich? – ein Name der für Veränderung spricht, für… Wandel. Er ist jemand, der dem okkulten Wahn von einem Dämonen-unterjochtem Celcia anheimgefallen ist. “, offenbarte Arrond ihr und musterte sie einen Moment ernst. „Aber was sollst du oder deine Familie mit Dämonen am Hut haben…?“, wollte er dann wissen und engte kurz die Augen. Sein Blick war tatsächlich bohrend, forschend, aber auch interessiert. Er war nicht ablehnend, doch strahlte er eine gewisse Präsenz aus, die prickelnd sein könnte. Wenn man denn empfänglich dafür war.
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Donnerstag 8. Februar 2024, 20:59

Die Elfe hob kurz den Blick, als an ihre Ohren drang, dass Arrond ihr Wasser einschenkte. Sie sah erst die Karaffe und dann die edlen Tropfen, die sich noch in dem Schrank verbargen und ihren Gastgeber als Genießer auswiesen. Kurz blieb ihr Blick an seinem Bein hängen, das er nachzog, dann erhob sie sich ein Stück und nahm ihm mit einem dankenden Nicken das Glas ab. Sie nahm einen Schluck, stellte das Glas vor sich auf dem Tisch ab und ging dann das Register in dem Buch durch, das sie zuvor entdeckt hatte. Wie erwartet sprang ihr das Wort Astaloth nicht direkt ins Auge und so las Neri mal hier und mal dort die einleitenden Worte einzelner Kapitel und hoffte, dadurch auf die richtige Fährte zu gelangen. Zumindest lernte sie schon mal, dass sich Worte während der Zeit wandelten und stets veränderten. Es war durchaus interessant, aber das Lesen ermüdete sie auch schnell, sodass sie mal hier und mal da für einige Sekunden die angestrengten Augen schloss. Neriélle war kein Bücherwurm. Sie lernte schon immer am liebsten in der Natur an praktischen Beispielen. Die Theorie der Bücher hatte sie früher eher gelangweilt und machte ihr auch im jetzt heranwachsenden Alter eher Mühe. Arrond hatte nicht zu viel versprochen. Das hier war trocken. Staubtrocken. Wie lange sollte sie noch in diesem Buch blättern, wo sie doch nichts Sinnvolles fand, das sie weiter brachte? Sie lehnte sich gerade etwas entmutigt zurück, als Arrond brummend aufblickte. Sie schaute zu ihm hinüber und zu ihrer Überraschung schien auch er einen kleinen Dämpfer zu verspüren. Ihre Blicke trafen sich und Neri hielt dem seinen scheinbar ungerührt stand, als er sie musterte. „Bist du dir sicher, dass Astaloth das richtige Wort ist?“ Sie verengte für einen Moment die Augen, dann dachte sie an die Nachricht ihrer Großmutter zurück, die vor ihrem geistigen Auge aufblitzte. "Es ist der Name, den meine Großmutter aufschrieb", bestätigte sie und musterte nun ihrerseits Arrond unverhohlen, der sich streckte und sich selbst etwas zu trinken holte. Als er zurückkehrte, hielt sie ihm auf die stille Aufforderung ihr inzwischen leeres Glas entgegen, das er füllte. Das Buch lag noch immer aufgeschlagen auf ihren Beinen, sodass Arrond, der sich plötzlich über sie beugte, das Kapitel, bei dem sie stehen geblieben war, lesen konnte. „Ah… Zusammensetzung der Worte, darüber habe ich auch schon nachgedacht…“ Jetzt sah Neriélle in sein Gesicht und musterte dieses aus der Nähe, ohne eine Miene zu verziehen. „Was fällt uns zu dem Wort ein?“, lenkte er dann die Aufmerksamkeit zurück auf das eigentliche Thema. Für einen Moment versteifte sie sich unter der Berührung, die er auf ihrer Schulter ausübte, weil sie nicht damit gerechnet hatte. Aber sie beschloss, es unter die Kategorie Freundlichkeit einzuordnen und es zu ignorieren. Stattdessen griff sie seine Frage gedanklich auf und dachte über diese nach. Doch so gern sie geholfen hätte.. "Ich fürchte, Worte sind nicht mein Metier", gab sie dann ehrlich zu und grinste für einen Moment schief. Sie beobachtete ihn beim Auf- und Abgehen und Nachdenken und versuchte, wenigstens hilfreich auszusehen, wenn es ihr Wissen schon nicht war.

„Asta – Loth. Astare – Gestirne… Loth… Lotus…? Lot? Ein anderes Wort für Verschleiern und Verhüllen – man schreibt dieses Wort dem Dämon der Illusion zu, ein verschlagener Geist im Sinne alles schlechtem.“ Neri versuchte, seinen Worten und Gedankensprüngen zu folgen. Als er tatsächlich einen Dämon erwähnte, hob sie beide Augenbrauen und wirkte wenig begeistert. "Vielleicht sollten wir mal in eine andere Richtung denken.. weniger dämonisch etwa", schlug sie nachdenklich vor. Es gefiel ihr gar nicht, dass Arronds erste Vermutungen noch immer nicht ausgeräumt waren, sondern das Wort tatsächlich etwas mit Dämonen zu tun haben könnte. Sie trank gerade einen Schluck, als sie bemerkte, dass Arrond innegehalten hatte und sie nun anstarrte. Skeptisch behielt Neri den Menschen im Auge, während sie das Glas wieder abstellte. Dann fing sich Arrond wieder und seine Gedanken kehrten offenbar in das Hier und Jetzt zurück. „Tut mir leid. Du erinnerst mich an jemanden, das… vergiss es. Weiter im Text.“
"An wen denn?", fragte sie direkt und frei heraus und wirkte nicht so, dass sie ihn so leicht davonkommen lassen würde. "An Dämonen und Geister etwa?", griff sie seine vorherigen Worte auf und ihr Blick funkelte schon fast herausfordernd, bevor ein mildes Lächeln auf ihren Lippen den Blick etwas abmilderte.
„Fällt dir noch etwas zu den Worten ein?“, versuchte er offenbar von einer - unliebsamen? - Erinnerung abzulenken und ging zu seinem Schreibtisch hinüber, um seine Gedanken aufzuschreiben. Neri schüttelte in seinem Rücken den Kopf und gab einen verneinenden Laut von sich. Es gefiel ihr nicht, aber sie fürchtete, dass sie auf dieser Spurensuche, die rein gar nichts mit einer Jagd zu tun hatte, bei der sie hätte trumpfen können, nicht viel beitragen konnte. „Gestirne… Astaro… Astare… Astate… Dieser Kerl in Morgeria, der die Experimente machte, war besessen von allem was über und unter uns stattfand. Er war ein Ritualmagier – diejenigen, die die Dämonen beschwören.“ "Ritualmagier", wiederholte Neri nüchtern. „Er war besessen davon… selbst zum Dämon zu werden. Sterne… Asta….“, murmelte er schon weiter und während Arrond sich erhob und etwas aufgeregter wirkte, kämpfte die Shyanér Elfe mit unliebsamen Erinnerungen, die das Wort in ihr auslösten. Sie dachte an Dromar zurück und an den Dämon, den er im Dorf der Waldmenschen beschworen hatte.

Jetzt war sie es, die aus ihren Gedanken gerissen wurde, als sie das Gewicht von Arronds Buch auf ihrem Schoß bemerkte. Sie hatte unbewusst die Augen geschlossen, in dem Versuch, die Gedanken an das Geschehene zu verdrängen, und so hatte sie nicht darauf geachtet, wie nah ihr Arrond gekommen war. Aufgeschreckt öffnete sie die Augen und schaute ihn aus dem Augenwinkel für einen Moment an, da er sich über ihre Schulter beugte. Dann schaute sie auf seinen Finger, den er auf das aufgeschlagene Buch legte. Sie betrachtete den Stern und all die Linien und Punkte, die sich auf der Seite erstreckten. Zumindest drängte die Zeichnung erfolgreich Dromar aus ihrem Kopf, während sich Arrond warm gegen ihre Schulter lehnte. „Das ist ein Siegel. Siehst du die Punkte?“ Neri nickte und versuchte, sich auf die Zeichnung und Arronds Erklärungen zu konzentrieren, während sein angenehmer Duft in ihre Nase drang. „Sie stehen dafür, wie viele Ritualmagier es braucht, um dieses Siegel zu beschwören. Und das wiederum, wie mächtig der Dämon ist.“ "Sieht ziemlich mächtig aus", erwiderte sie trocken in Angesicht der vielen Punkte, die sie zählte, und er konnte wohl hören, dass es weniger ein schlechter Witz, als vielmehr eine unterschwellige Befürchtung war. „Aber das ist nicht das, was ich dir genau zeigen wollte. Da steht Leth Asto in Lerium.“ Sie sah die Wörter, auf die er zeigte, konnte sie aber nicht lesen. Leth Asto. Da drehte Neri minimal den Kopf und das Gold ihrer Augen traf auf das Graublau des Menschen. Arrond war nicht ihr klassisches Beuteschema, aber wem, wenn nicht Neri, fiel sein durchaus gutes Aussehen auf. Während vorhin schon aus der Ferne sichtbar geworden war, dass er in Form geblieben war, da sah er aus der Nähe noch ein Stück besser aus. Ruhig erwiderte sie seinen Blick, bis ihm offenbar klar wurde, wie nahe er ihr gekommen war - und wie unangebracht es vielleicht war. Räuspernd löste er die Nähe wieder auf und entfernte sich. Neri bedachte ihn noch einen Moment mit einem nachdenklichen Blick und fragte sich, aus welcher Absicht heraus er handelte. Vermutlich war er nur zu vertieft in das Lösen des Rätsels gewesen und hatte gar nicht bemerkt, dass er nicht nur dieser Lösung näher gekommen war.
„Stellst du die Buchstaben um… Hast du Astaloth.“, kam er auf das eigentliche Thema zurück und Neris Herz machte einen kleinen Satz, während sie wieder auf den Namen sah, der in Lerium geschrieben stand. Der Zusammenhang ließ sich kaum leugnen. Wie groß würde solch ein Zufall sein, wenn es sich bei Leth Asto nicht um Astaloth handeln würde? "Du meinst..?", begann sie und Arrond wurde deutlicher. „Leth Asto ist der Name dieses Verfassers. Es wird nicht der wahre Name sein – davon können wir ausgehen, aber unter Leth Asto ist er bekannt und verfasste nicht nur dieses Buch. Sein Name ist ein Pseudonym für das Schicksal, - die Sterne, du erinnerst dich?“ Sie nickte, aber schwieg ansonsten, während sie seinen Worten gedanklich folgte. „– ein Name der für Veränderung spricht, für… Wandel. Er ist jemand, der dem okkulten Wahn von einem Dämonen-unterjochtem Celcia anheimgefallen ist.“ Neri schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. Das konnte nicht wahr sein. Sie wollte es nicht wahrhaben. „Aber was sollst du oder deine Familie mit Dämonen am Hut haben…?“ Neri öffnete die Augen und das Gold traf auf Arronds forschenden Blick. Da war wieder seine ganz eigene Ausstrahlung, die sie nicht gänzlich kalt ließ. Er strahlte eine Erfahrung aus, die auch seine Vorteile haben konnte, wie Calhoun ihr schon deutlich gemacht hatte. Neri war selbst davon überrascht, in welche Richtung ihre Gedanken mit einem Mal abschweiften, obwohl sie wegen etwas Ernstem hergekommen war.

"Du willst mir also sagen, dass meine Großmutter eine Verbindung zu einem dunkelelfischen Ritualmagier aus Morgeria hatte, der Experimente an oder mit Dämonen durchführt und am liebsten selbst ein Dämon wäre?", fasste sie noch einmal zusammen und konnte selbst nicht glauben, worüber sie hier rederen. Sie presste die Kiefer aufeinander, sodass ihr Mund nur noch ein schmaler Strich war. Hatte sich ihre Großmutter deswegen umgebracht? Was hatte sie nur erlebt und durchgemacht? Neri überlegte einen Moment, kam dann aber zu dem Entschluss, dass hier wohl nur Ehrlichkeit weiterhelfen würde. Sie legte das Buch mit den offenen Seiten nach unten auf den kleinen Tisch, falls die Zeichnung später nochmal von Belang sein würde und erhob sich. "Darf ich?", fragte sie Arrond im Vorbeigehen und deutete auf das Schränkchen, in dem der Alkohol stand. Die Informationen, die sie erhalten hatte, musste sie erst einmal verdauen und das tat sie auf ihre Weise. Falls also ihr Gastgeber ihr nicht zuvor kam und ihr einschenkte, würde sie das mit seiner Erlaubnis übernehmen und ihnen beiden, wenn er denn auch wollte, einen angemessenen Schluck aus seinem Vorrat eingießen. Kurze Zeit später lehnte sie sich mit den Hintern gegen den Schreibtisch und schaute einen Moment in ihr Glas. Dann prostete sie Arrond zu und trank sich einen großen Schluck Mut an, den sie im Angesicht des Weges, der sich ihr da offenbart hatte, wirklich notwendig war. Zunächst aber wollte sie Arrond von dem Weg erzählen, der hinter ihr lag. Noch immer sah sie absolut keine Zusammenhänge zwischen sich, ihrer Familie und Dämonen. Aber vielleicht erschloss sich ja Arrond etwas aus ihren Erzählungen.
"Ich habe Shyána Nelle erst vor einigen Wochen verlassen", begann sie zu erzählen. "Eigentlich wollte ich nach Zyranus. Dort traf ich aber auf ein Heer des Dunkeln Volkes und einem Dämon.. Asmodeus hieß er." Sie machte eine Pause und beobachtete Arrond, ob ihm der Name etwas sagte. Sie erwähnte ihn jedenfalls, weil sie dem Menschen zutraute, auch von diesem Dämon gehört zu haben. "Ich hatte eigentlich nicht viel mit ihm zu tun. Hab' ihn nur in eine Falle gelockt, in der er starb", fügte sie murmelnd an, musste dann aber doch etwas grinsen, weil sie stolz auf sich war und auch, weil sie natürlich wusste, wie außergewöhnlich das alles war - so gerne sie das Geschehene auch vergessen würde. Aber das würde wohl nie passieren. Sie wandte den Blick von Arrond ab und sie wurde wieder ernst wie zuvor. "Ich weiß gar nicht, wie ich dort hineingeraten bin. Es war fürchterlich. Er hat die ganze Zeltstadt zerstört und seine eigenen Leute umgebracht." Neri versuchte, die grausigen Bilder abzuschütteln und es fiel ihr weder leicht, daran zu denken, noch Arrond zu zeigen, dass es sie tatsächlich geängstigt hatte. Nach der Begegnung mit Calhoun hatte sie sich vorgenommen, nicht mehr so naiv alles von sich preiszugeben. Aber das hier war anders. Vielleicht musste Arrond erst erfahren, wo sie herkam, um ihr zu sagen, wohin sie gehen sollte. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Redseligkeit Arrond gegenüber ihr hilfreich sein würde. "In dem Lager traf ich Arunn. Er wurde ebenfalls schwer verletzt, als alles zerstört wurde. Calhoun, ein Dunkelelf, und ich schleppten ihn bis zu einer Hütte im Wald, weil wir hofften, dort eine Kräuterhexe zu finden, die Arunn heilen würde." Vermutlich wusste Arrond sogar, wer Calhoun war, wenn er schon so lange mit Arunn befreundet war? "Die Hütte war leer, aber.. ich sah dort Schatten, die aus den Wänden auf mich zukamen und ich hörte dort eine unheimliche Stimme eines Wesens, das sich später als einen weiteren Dämon herausstellte. Wir gingen weiter zum Dorf der Waldmenschen, weil wir uns dort endlich Heilung für Arunn versprachen. Es stand sehr schlecht um ihn. Zuerst trafen wir jedoch auf einen Ritualmagier." Die goldenen Augen fanden jetzt zurück zu Arrond. "Wir wussten das natürlich nicht. Er wollte ebenfalls ins Dorf und ich wollte ihm nur helfen, und so reisten wir gemeinsam weiter. Auch im Dorf hörte ich wieder diese Stimme. Sie versprach mir Macht und das ziemlich verlockend.. Wir lernten dort Rhuna und Yedan kennen und der Ritualmagier offenbarte, wer er war. Er hatte über Jahre die Beschwörung eines Dämons geplant oder vorbereitet und beschwörte ihn inmitten des Dorfs. Calhoun, Rhuna, Yedan, sein Vater und ich waren in seiner Schattenwelt gefangen. Da erkannte ich, dass es die Stimme des Dämons war, die ich in der Hütte gehört hatte. Er hatte eigentlich schon Rhuna als seinen Wirt gewählt, aber dann sagte er, ich wäre besser dafür geeignet." Neri erzählte Arrond kurz und knapp und recht nüchtern von dem, was vorgefallen war. So als würde es sie kaum betreffen. Dabei war das offensichtlich nur reiner Selbstschutz. Sie wollte auch gar nicht zu viele Details erzählen. Sie wollte weder über Arunns Schwager reden noch nachdenken und auch die Dinge wie Rhunas Tod verschwieg sie, damit dieser nicht noch ein unangenehmes Gesprächsthema am Tisch werden würde. Neriélle fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht. "Natürlich verstand ich nicht warum. Jetzt aber.." Sie stockte. Sollte das alles wirklich miteinander verflochten sein? Neri schüttelte den Kopf. "Nein, eigentlich verstehe ich es immer noch nicht. Ich hab das für Zufälle gehalten. Aber wie wahrscheinlich ist es, in so kurzer Zeit zwei Dämonen zu begegnen? Wenn sie mich nun für ewig verfolgen.. wenn ich auch nur noch einem begegne, werde ich noch wahnsinnig", offenbarte sie Arrond und das war kein Scherz. Sie wollte es nicht zeigen, aber sie hatte Angst. Diese Dämonen hatten ihr Angst gemacht und dass sie irgendetwas mit ihnen und diese mit ihr zu tun haben könnten, ängstigte sie noch mehr, weil sie sich nicht vorstellen konnte, wieso.
Die Elfe griff nach ihrem Glas und kippte seinen restlichen Inhalt hinunter. Dann atmete sie tief ein und fasste einen Entschluss. Sie konnte nicht in dieser Unwissenheit leben. Sie brauchte Gewissheit und sie hoffte, dass Arrond ihr dabei helfen würde. "Ich habe meine Großmutter nie kennengelernt. Sie brachte sich um, als meine Mutter noch klein war. Ich denke, es war wegen Astaloth. Sie schrieb noch einiges mehr auf das Pergament." Sie achtete auf Arronds Reaktion, während sie also Wort für Wort die Nachricht ihrer Großmutter wiedergab, was ihr nicht leichtfiel, weil dies doch ein persönliches Familiengeheimnis war. "Das Blut verdunkelt sich… das Licht versiegt. Ich kann so nicht sein. Ich kann so nicht leben. Astaloth… Endlich hat das Unheil einen Namen.. doch nicht für mich. Zu spät." Aus goldenen Augen starrte sie Arrond an und auch, wenn sie nicht daran glaubte, hoffte sie doch, dass irgendetwas von ihren Erzählungen etwas in dem Menschen auslöste und er ihr einen Zusammenhang darlegen würde, der ihr verborgen blieb.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Samstag 10. Februar 2024, 21:40

"An wen denn? Dämonen und Geister etwa?“, wollte Neri keck wissen, als Arrond behauptete, sie würde ihn an jemanden erinnern. Die blauen Augen trafen die Elfe und ein Blitzen schlich sich durch seine Augen. „So in etwa, ja!“, lachte er leise und doch wirkte es ein wenig traurig. Arrond aber seufzte daraufhin und winkte lapidar ab. „Geister und Dämonen einer Vergangenheit, die ich wohl nicht mehr zurückholen kann“, erwiderte er kryptisch. „Ihr seid euch in jedem Fall ähnlich. Sie ist auch nicht auf den Mund gefallen und lässt sich nicht so schnell von etwas abbringen“, zwinkerte er ihr zu und lächelte abermals, bevor er weiter in Neri`s Angelegenheit machte und von dieser Erinnerung ablenkte. Tatsächlich fiel es der Elfe gar nicht so leicht, die Gedanken des Menschen nachzuvollziehen. Arrond dachte grundsätzlich auf eine andere Weise und wirkte sehr souverän in dem, was er tat. Dabei aber gab er Neri von sich aus nicht das Gefühl, dass sie keine Hilfe wäre. Er erörterte die vielen Gedankensprünge nicht bis ins letzte Detail, aber sie hatte dennoch genug Anhaltspunkte, um ihm wenigstens folgen zu können. Tatsächlich war sie ja auch hier, weil Arunn der Meinung war, er könnte ihr helfen. Also ließ sie sich helfen. Dass sie dabei Zeit gewann, den Mann ein wenig genauer zu inspizieren, war ein Nebeneffekt, der ihr aufzeigte, dass er gar nicht so unattraktiv war. Tatsächlich hatte er sogar eine gewisse Anziehungskraft und ließ gewiss so manches Frauenherz höherschlagen. Neri aber bemühte sich darum, es nüchtern aufzufassen. Sie wollte Antworten und war nicht hier, um gleich mit dem nächsten anzubandeln. Auch wenn Arrond ihr das etwas erschwerte, denn er überbrückte Distanzen und wurde dennoch nicht aufdringlich dabei. Was war das nur mit ihr und den Männern? Calhoun hatte sie kalt erwischt, Arunn war ihr zumindest sympathisch, auch wenn da sicher nichts laufen würde, Arrond übte eine gewisse Faszination aus, Kraven hätte sie gewiss auch Willkommen geheißen, wenn es sich ergeben hätte. Inzwischen war Arrond über ihre Gedanken aber bis zum Thema Ritualmagier vorgedrungen. Und Neri’s Laune sank. Sie verstand nicht, was das alles mit ihrer Familie zu tun haben sollte und würde dem ganzen Thema lieber den Rücken kehren. Aber sie wollte eben auch Antworten und so musste sie wohl oder übel dem Mann zuhören. Denn das, was er sagte, klang leider plausibel und einleuchtend. "Sieht ziemlich mächtig aus", wusste sie einzuordnen, als er ihr die Punkte und deren Bedeutung erklärte. Arrond nickte. „Und ob. Fünfzehn Ritualmagier sind schon eine echte Hausnummer. Keine Ahnung, ob das je einer wahrlich versucht hat.“ Er lehnte sich unbewusst etwas gegen die Elfe, indem er ihr noch etwas anderes zeigte.

Leth Asto, ein Pseudonym und gleichwohl ein Anagramm für Astaloth. Zumindest halbwegs, denn das ‚e‘ war hier Fehl am Platz. Nichtsdestotrotz war der ganze Zusammenhang nicht zu leugnen und nun folgte etwas, das Neri eigentlich vermeiden wollte. Arrond fragte offen nach, was Dämonen mit ihr zu tun haben könnten. Neri wollte diese Zusammenhänge nicht. Sie wollte sie am liebsten leugnen und von sich stoßen, doch das würde sie nicht weiterbringen. Der Mensch wartete geduldig und mit einer stoischen Ausstrahlung darauf, dass sie nun ehrlich war und weitere Informationen preisgab. Neri hatte in der Vergangenheit gelernt, dass das nicht immer richtig war, und Calhoun hatte sie gewarnt. Doch Arrond? Er wirkte so integer, dass sie glaubte, ihm auch ihre prekären Informationen bezüglich ihrer Familie anvertrauen zu können. Zumal er dort stand und ihr wahrlich half. Dennoch versuchte ihr Verstand sie abzulenken. So fiel ihr durchaus auf, dass er eine ganz eigene Faszination ausübte und diese bei ihr durchaus etwas anfachte. Wie es wohl wäre? Wenn er sie in die Arme zöge? Wenn er begann sie nicht nur flüchtig und gut gemeint zu berühren? Doch Neri riss sich zusammen und begann, nachdem sie sich Mut angetrunken hatte, zu erzählen. "Du willst mir also sagen, dass meine Großmutter eine Verbindung zu einem dunkelelfischen Ritualmagier aus Morgeria hatte, der Experimente an oder mit Dämonen durchführt und am liebsten selbst ein Dämon wäre?" Er schüttelte nachsichtig den Kopf. „Das sind die Fakten, die wir derzeit haben, Neriélle“, erinnerte er sie und überließ ihr dann das Wort. Die Elfe musste sich derweil etwas Mut antrinken und die Nerven beruhigen. Arrond hatte nichts dagegen und schüttelte leicht den Kopf auf ihre Nachfrage, ob er auch etwas wollte. Daraufhin lehnte Neri sich gegen den Schreibtisch und Arrond trat nur ein paar Schritte näher, bedrängte sie aber nicht. Er wartete geduldig, bis sie von sich aus anfangen würde zu erzählen. Seine Augen folgten ihrem Nippen am Glas. Was er darüber dachte, blieb allerdings verborgen. "Ich habe Shyána Nelle erst vor einigen Wochen verlassen. Eigentlich wollte ich nach Zyranus. Dort traf ich aber auf ein Heer des Dunkeln Volkes und einem Dämon.. Asmodeus hieß er." Er sah auf und hob die Augenbrauen. „Asmodeus, hm?“, er kannte den Namen und machte keinen Hehl daraus. "Ich hatte eigentlich nicht viel mit ihm zu tun. Hab' ihn nur in eine Falle gelockt, in der er starb" Nun hoben sich die Augenbrauen von Arrond und ein Schmunzeln trat auf seine Züge. Etwas funkelte in seinem Blau, dass sie bereits zuvor hatte erkennen können. Offenbar erinnerte sie ihn erneut an die ‚Dämonen und Geister‘ aus der Vergangenheit. Und das stimmte ihn milde. „Alltag eben!“, stieg er darauf ein und lachte leise. "Ich weiß gar nicht, wie ich dort hineingeraten bin. Es war fürchterlich. Er hat die ganze Zeltstadt zerstört und seine eigenen Leute umgebracht." Auch Arrond wurde wieder ernst und beobachtete Neri, während sie erzählte. Er trat noch einen halben Schritt näher und stellte sich daraufhin neben sie. Er verschränkte die Arme und beobachtete ihr Profil, ließ sie aber in ihren Erinnerungen und störte sie nicht.
"In dem Lager traf ich Arunn. Er wurde ebenfalls schwer verletzt, als alles zerstört wurde. Calhoun, ein Dunkelelf, und ich schleppten ihn bis zu einer Hütte im Wald, weil wir hofften, dort eine Kräuterhexe zu finden, die Arunn heilen würde. Die Hütte war leer, aber.. ich sah dort Schatten, die aus den Wänden auf mich zukamen und ich hörte dort eine unheimliche Stimme eines Wesens, das sich später als einen weiteren Dämon herausstellte. Wir gingen weiter zum Dorf der Waldmenschen, weil wir uns dort endlich Heilung für Arunn versprachen. Es stand sehr schlecht um ihn. Zuerst trafen wir jedoch auf einen Ritualmagier." Arrond hörte wachsam zu und nahm die Informationen auf. Ruhig erwiderte er ihren Blick und schenkte ihr eventuell etwas Ruhe, wo ihre Erinnerungen sie aufwühlen wollten. Tatsächlich erwies sich Arrond als hervorragender Zuhörer. Er drängte sich nicht auf, zog nichts ins Lächerliche und gab ihr die nötige Pause, wenn sie eine brauchte.

"Wir wussten das natürlich nicht. Er wollte ebenfalls ins Dorf und ich wollte ihm nur helfen. Auch im Dorf hörte ich wieder diese Stimme. Sie versprach mir Macht und das ziemlich verlockend.. Im Dorf traf ich auf Rhuna und Yedan und der Ritualmagier offenbarte, wer er war. Er hatte über Jahre die Beschwörung eines Dämons geplant oder vorbereitet und beschwor ihn inmitten des Dorfs. Calhoun, Rhuna, Yedan, sein Vater und ich waren in seiner Schattenwelt gefangen. Der Dämon hatte eigentlich schon Rhuna als seinen Wirt gewählt, aber dann sagte er, ich wäre besser dafür geeignet." Nun aber merkte Arrond erneut auf und kurz engte er seine Augen, die daraufhin zur Seite wanderten. Er dachte offenbar an etwas, bevor er ihr wieder uneingeschränkt zuhörte. "Natürlich verstand ich nicht warum. Jetzt aber.." Arrond seufzte leise als ihm bewusst wurde, wie aufgewühlt Neri in Wahrheit war. "Nein, eigentlich verstehe ich es immer noch nicht. Ich hab das für Zufälle gehalten. Aber wie wahrscheinlich ist es, in so kurzer Zeit zwei Dämonen zu begegnen? Wenn sie mich nun für ewig verfolgen.. wenn ich auch nur noch einem begegne, werde ich noch wahnsinnig" Arrond lächelte milde und legte ihr eine Hand behutsam auf die Schulter. Es war eine vertraute Geste, die trotz ihrer kurzen Bekanntschaft aufrichtig wirkte. „Ja? Bei drei Dämonen-Begegnungen ist also Schluss?“, er schmunzelte und wollte sie etwas aufheitern, ohne ihre Sorgen ins lächerliche zu ziehen. „Du bist stärker, als du annimmst, Neriélle.“, beruhigte er sie und drückte ihre Schulter kurz, bevor er sie wieder losließ. Neri aber musste ihre aufkommenden Ängste mit Alkohol lindern, sodass sie den Rest des guten Tropfens hinunterstürzte. Erst danach fasste sie den Entschluss, Arrond nun alles zu berichten. Immerhin war sie deshalb hier. "Ich habe meine Großmutter nie kennengelernt. Sie brachte sich um, als meine Mutter noch klein war. Ich denke, es war wegen Astaloth. Sie schrieb noch einiges mehr auf das Pergament. Das Blut verdunkelt sich… das Licht versiegt. Ich kann so nicht sein. Ich kann so nicht leben. Astaloth… Endlich hat das Unheil einen Namen.. doch nicht für mich. Zu spät." Arrond schwieg einen Moment. Er musste erstmal durchatmen und das, was Neri da berichtet hatte, verdauen. Er ging an ihr vorbei, griff sich die Flasche Alkohol, die sie für sich bereits gewählt hatte und stellte sich vor sie. Er goss ihr das Glas erneut voll und sich dann ebenfalls etwas ein. Dann lehnte er sich an ihr vorbei und stellte die Flasche beiseite, um ihr das zweite Glas in die Hand zu drücken. Er stieß mit ihr an, prostete ihr zu und trank einen erheblichen Schluck, bevor er sie musterte. Sein Graublau tastete das hübsche Gesicht ab und sie konnte die feine Süße des Alkohols in seinem Atem riechen.
Arrond aber löste die Nähe wieder auf und trat einen Schritt zurück. „Auch wenn du es nicht hören willst, Neri, ich bezweifle, dass es ein Zufall ist, dass dir binnen kürzester Zeit zwei Dämonen begegnet sind.“, begann er das Gehörte zu verbinden. „Aber…“, er wandte den Kopf und lächelte milde, „ich möchte auch betonen, dass ich mir nicht sicher bin, ob das etwas schlechtes ist.“, zuckte er die Schultern und trank abermals einen Schluck. Danach stellte er das Glas beiseite, ging wieder zu den Büchern und betrachtete die Einbände nachdenklich. „Du hast also eine Stimme gehört, ja? Zweimal? Die des Dämons? Oder gab es auch andere Momente, in denen du etwas gespürt hattest?“, fragte er nach, als hätte er eine Ahnung. Arrond brummte nachdenklich und Neri konnte sich vielleicht erinnern, dass sie sowohl in der Hütte als auch vor der Höhle seltsame Schwingungen aufgenommen hatte. Waren die denn vom Dämon gewesen? Der war da noch gar nicht wirklich in der Nähe gewesen, nicht wahr? Die Stimme hatte sie erst innerhalb des Dorfes gehört, aber vorher bereits diesen seltsamen Traum gehabt und dieses flirrende Gefühl in ihrem Kopf, als sie die Höhle mit den Leichen fand, um sich vor der Bärin zu verstecken. Das waren unterschiedliche Gefühle gewesen. „Du sagst also, deine Großmutter war scheinbar korrumpiert… in welcher Art und Weise auch immer…“, wiederholte er nachdenklich und schaute sich in seiner großen Bibliothek um. Arrond dachte wirklich nach und versuchte hilfreich für sie zu sein. Arunn hatte nicht zu viel versprochen.

„Und innerhalb deiner Familie ist Schattenmagie oder Ritualmagie kein Thema, ja?“, hakte Arrond weiter nach und sammelte Informationen, die sein Puzzle im Kopf klarer erscheinen ließen. „Ich frage mich, ob die Worte deiner Großmutter nicht eins zu eins auch das bedeuten, was sie schrieb. Klingt für mich nicht sehr kryptisch, weißt du?“, er schritt an einem Regal entlang und suchte augenscheinlich nach einem Buch, das ihm weiterhelfen könnte. „Ich habe mal von einer jungen Elfe gelesen, die vermeintlich verrückt geworden war…“, offenbarte er nicht sehr charmant und verlor sich in seinen Gedanken, sodass man den Eindruck gewinnen konnte, er hätte sie soeben beleidigt. Dass dem nicht so war, merkte Neri eventuell noch rechtzeitig, als er ein Buch hervorzog und schnellen Schrittes auf sie zukam. Nun wahrte Arrond keinen Abstand mehr und lehnte sich neben ihr an den Schreibtisch, berührte sie erneut ganz unverfroren und blätterte die vergilbten Seiten auf. Er murmelte und wirkte dabei schon beinahe niedlich, weil er sich offenbar sehr in solchen Dingen verlieren konnte. Arrond war wohl ein sicherer Platz für ihre Sorgen, denn der Mensch wirkte nicht verschlagen oder hinterrücks. „Ah, hier“, fand er, was er suchte und hielt ihr die geöffnete Seite hin. Dort stand ein recht überschaubarer Absatz über eine Elfe Namens Larial Aldon. Der Absatz behandelte die Thematik, dass Larial die Schatten zu hören glaubte, dass sie zu ihr sprachen, obwohl sie diese Magie nicht beherrschte. Sie glaubte, dass sie ihr das Böse anzeigen wollten, und wurde darüber wahnsinnig. Man hat sie daraufhin in eine Anstalt nach Pelgar gebracht und dort sei sie dann an ihrer ‚Erkrankung‘ verstorben, so hieß es. „Sekunde!“, bat Arrond dann, nachdem er sicher war, dass Neri die Worte gelesen hatte. Dann eilte er zu einem Schränkchen und zog dort einige Schubladen auf. Hier gab es lose Sammelmappen mit Seiten, die zu keinem Buch gebunden wurden. Er blätterte jene eilig durch und musste noch zwei weitere Schubladen durchsuchen, bevor er das Gewünschte fand. Er kehrte erneut an seinen Platz neben Neri wieder und überreichte ihr erneut, handschriftliche Aufzeichnungen.
„Hier, die Logbücher der Anstalt in Pelgar“, er lächelte sie aufrichtig an und schenkte ihr einen intensiven Blick. Arrond war Feuer und Flamme für ihre Geschichte und wollte ihr offenbar Mut machen mit seinem Tun. Der Mensch blätterte für Neri einige Seiten vor und deutete auf einen Namen. Larial Aldon. Hier fand Neri einen Tagesbericht und konnte folgendes Lesen: ‚Die Insassin tut es schon wieder. Sie behauptet, die Schatten berichteten ihr vom Bösen. Aber Beweise lassen sich nicht finden.‘. Arrond blätterte einige Tage vor und deutete auf das nächste. Hier stand: ‚Larial benimmt sich immer seltsamer. Sie wirkt unruhig, fahrig und schwört, dass etwas Böses kommen wird.‘ Und wieder blätterte Arrond. ‚Sie sagt, sie würden kommen. Sie sagt, die Schatten warnen sie. Aber wovor?!‘ Dann blätterte Arrond zum Ende der Aufzeichnungen. Tatsächlich waren sie blutig, zerrissen und nur halb lesbar: ‚Larial… Sie hatte Recht… Die Dunkle Armee…‘ dann riss der Text ab und ließ eine Gänsehaut zurück. Aber was hatte das alles mit Neri zu tun?! Arrond nahm Neriélle behutsam die Blättersammlung aus den Händen und drehte sich ihr zu. Er war ihr äußerst nahe, auch wenn er noch immer lediglich eine gewisse Ausstrahlung hatte, statt sich ihr tatsächlich aufzudrängen. Dennoch war diese Geschichtsstunde irgendwie äußerst vertraut geworden. „Larial war eine eldorische Elfe. Durch und durch mit Licht gesegnet. Aber in ihrem Stammbaum findet sich ein Makel. Ihre Urgroßmutter ließ sich mit einem dunkelelfischen Nekromanten ein und verfälschte die Reinheit ihrer Blutlinie…“, ließ er verlauten und beobachtete Neriélle’s Gesicht daraufhin genau. Er wusste, dass diese Worte vieles aufwühlen könnten. Würde sie ihn auslachen? Ihn anfauchen? Oder Halt bei ihm Suchen? Was hielt sie von all dem?
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Sonntag 11. Februar 2024, 17:16

Was hatten diese Dämonen mit ihrer Familie zu tun? Auf diese Frage wollte sie mit Hilfe von Arrond eine Antwort finden, auch wenn sich bald alles in Neri gegen das sträubte, was sie dabei waren, zu finden. Die Shyáner Elfe wollte nichts mit Dämonen zu tun haben und es fiel ihr schwer, sich an die zurückliegenden Begegnungen mit ihnen zu erinnern. Nicht, weil sie diese vergessen hatte, sondern weil sie es wohl nie mehr vergessen würde. Alkohol war ihr da stets ein guter Bekannter und eine Möglichkeit, unliebsame Gedanken erträglicher zu machen oder zu verdrängen. Ihr Blick lag auf Arrond, während sie einen Schluck aus dem Glas nahm, ehe sie begann, ihm davon zu erzählen, was vor Zyranus geschehen war. Tatsächlich hatte er von Asmodeus gehört und als sie mit Stolz in der Stimme erwähnte, dass sie ihn in eine Falle gelockt hatte, schmunzelte er. Erneut sah sie etwas in seinem Blick funkeln, das ihr zeigte, dass sie ihn wieder an diese Frau erinnerte, wie er ihr vorhin erklärt hatte. Aber sie hatte es lediglich mit einem Schmunzeln hingenommen. Arrond hatte schnell wieder von ihr abgelenkt und Neri war schließlich nicht hier, um über andere Frauen zu reden, obwohl es sie schon ein wenig interessierte, wer die Andere war. Ob sie seine Frau gewesen war? Eine Geliebte? Ob er sie vermisste? Ob er sich ihr gegenüber deshalb so verhielt? „Alltag eben!“, holte er sie mit einer Erwiderung auf ihre Worte aus ihren stillen Fragen zurück und sie grinste einen Moment. Dann kehrten ihre Gedanken jedoch wieder zurück nach Zyranus. Sie wurde ernst und erzählte ausführlich, wenn auch recht nüchtern, was damals passiert war, in der Hoffnung, nichts Wichtiges auszulassen. Als sich Arrond neben sie stellte und die Arme verschränkte, warf sie einen kurzen Blick auf seine Statur. Die Haltung seiner Arme betonte seine Muskeln, die den goldenen Augen nicht entgingen. Dann jedoch starrte sie auf den Boden vor ihren Füßen, während sie von den weiteren Ereignissen in der Hütte erzählte. Sie spürte Arronds Blick von der Seite auf sich und sie musste zugeben, je länger sie in seiner Nähe verweilte, desto mehr wusste sie diese zu schätzen. Er strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Hier und da versicherte sie sich mit einem Blick in seine Augen, wie er das alles aufnahm. Aber er nahm sie offenbar ernst. Er erklärte sie nicht für verrückt und das war nach all dem Geschehenen wirklich beruhigend. Er strahlte einen Halt aus, den Neri in Anbetracht ihrer Familiengeschichte, der sie auf die Spur kamen, gut gebrauchen konnte und stumm annahm, indem sie neben ihm stehen blieb, während sich ihre Arme berührten und sie sich so langsam entspannte, was nicht nur dem Alkohol zu verdanken war.
Als sie erzählte, dass Dromar sie für viel geeigneter als Rhuna gehalten hatte, sah sie erneut zu Arrond hinauf und bemerkte seine Reaktion. Offenbar lösten ihre Worte etwas aus und das zeigte ihr, dass es sich lohnte, sich dem Menschen gegenüber zu öffnen. So gab sie auch offen zu, dass sie die Zusammenhänge noch immer nicht verstand. Sein Seufzen ließ sie kurz schief lächeln und sie drehte sich dem Menschen seitlich entgegen. Seinem Seufzen entnahm sie, dass sie ziemlich durcheinander wirken musste. Dann prophezeite sie, halb spaßig und halb ernst, dass sie bei der nächsten Begegnung mit einem Dämon noch wahnsinnig werden würde. Ihre Augen fielen auf seine Hand, als er diese hob, und folgten seiner Bewegung, bis er erneut ihre Schultern drückte. Sie ließ es geschehen und schaute zurück in sein Graublau. „Ja? Bei drei Dämonen-Begegnungen ist also Schluss?“ "Auf jeden Fall. Mehr kommen mir nicht in den Beutel", erwiderte sie und für diese paar Moment hatte er zumindest Erfolg mit seiner Absicht, sie zu beruhigen und konnte ihr ein kleines Schmunzeln im Mundwinkel entlocken. „Du bist stärker, als du annimmst, Neriélle.“ "Und das meinst du, weil..?", fragte sie und ließ ihn nicht aus den Augen. Immerhin kannten sie sich nicht. Wie kam er also darauf? "Weil ich mich nicht so leicht von ein paar Dämonen auffressen lasse? Ich will es ihnen nicht zu leicht machen. Sie sollen sich jemand anderen suchen", meinte sie trocken. Aber im Grunde war es das, was sie angetrieben hatte. Sie würde sich nicht einfach tatenlos von einem Dämon umbringen lassen und was blieb ihr anderes, als sich mit allen Mittel, die ihr zur Verfügung standen, zu wehren? Aufgeben war keine Option für Neriélle. Die goldenen Augen tasteten musternd Arronds Gesicht ab, dem sie nun zugewandt stand, und verweilten einen Moment an seinen Lippen. Sie merkte, wie sie dieses Gespräch langsam anstrengte. Es war anstrengend, über Dämonen zu reden, und es war anstrengend, sich seine eigene Unwissenheit und Angst einzugestehen - und dann auch noch einem Fremden gegenüber. Ihr Verstand wollte sie von diesen Themen ablenken und versuchte, sie davon zu überzeugen, dass sich Arrond nicht nur zufällig annäherte.

Nun seufzte Neriélle und der goldene Blick hüpfte von den Lippen des Mannes zu ihrem Glas, dessen restlichen Inhalt sie mit einem Schluck leerte. Sie war noch nicht am Ende ihrer Erzählungen. Arrond war vielleicht der Einzige, der ihr überhaupt helfen konnte, und so fasste Neri sich ein Herz und erzählte ihm von ihrer Großmutter und offenbarte ihm ihre Nachricht in Gänze. Wie eine dunkle Prophezeiung kamen die Worte über Neris Lippen, die Arrond dabei beobachtete. Er schwieg und wieder wurde klar, dass er die Worte nicht auf die leichte Schulter nahm. Sie beschäftigten ihn wirklich. Wortlos holte er die Flasche Alkohol und Neri lächelte schwach. "Gute Idee", murmelte sie, als sie ihn dabei beobachtete. Dann kehrte er zurück und stellte sich nun direkt vor sie. Neri spürte, wie sich ein Kribbeln zwischen ihnen aufbaute, nun, da er ihr so nah war, wie keines der Male zuvor. Sie schaute einen Moment auf ihr nun wieder volles Glas. "Willst du mich abfüllen?", fragte sie dann leise, während sich Arrond an ihr vorbei lehnte, um die Flasche hinter ihr auf dem Tisch abzustellen. Neri war nicht schüchtern, mit gehobener Augenbraue sah sie Arrond unumwunden an. Sie war angetan und ihre Frage war wohl eher ein Vortasten in eine andere Richtung, denn ihr Schmunzeln machte auch deutlich, dass sie in einer gewissen Weise nichts dagegen hätte. Sie stießen an und während Arrond sie musterte, sah sie ihn mit einem leichten Lächeln über den Rand ihres Glases hinweg an. Nein, Arrond baute wohl nicht nur wie zufällig diese Nähe auf und traf damit mehr und mehr auf Gegenliebe. Neri hatte im Dorf der Waldmenschen so viel erlebt. Nach dem Dämon, der sie in seinen Bann ziehen wollte, und dem Dunkelelf, der sie abgewiesen und verletzt hatte, war sie offen für eine Erfahrung, die sie von allen beiden etwas ablenken würde.. Die hatte sie sich doch redlich verdient.

Arrond aber trat zurück und kam zum Wesentlichen zurück. Im Gegensatz zu ihr blieb er konzentriert und legte den Fokus auf die Lösung ihres Familiengeheimnisses, wegen dem sie hier war. „Auch wenn du es nicht hören willst, Neri, ich bezweifle, dass es ein Zufall ist, dass dir binnen kürzester Zeit zwei Dämonen begegnet sind.“ Sie nickte, denn das hatte sie schon befürchtet, und stellte ihr Glas auf dem Tisch ab. „Aber… ich möchte auch betonen, dass ich mir nicht sicher bin, ob das etwas schlechtes ist.“ "Achja?", fragte sie zweifelnd. Während Arrond zurück zu den Büchern ging, verschränkte nun Neri die Arme vor der Brust, was ihre Ablehnung dieser Überlegung gegenüber ausdrückte. "Inwiefern soll das etwas Gutes sein?", fragte sie und folgte mit den Augen seinen Bewegungen, während sie an dem Schreibtisch verharrte.
„Du hast also eine Stimme gehört, ja? Zweimal? Die des Dämons? Oder gab es auch andere Momente, in denen du etwas gespürt hattest?“ Da verengten sich Neris Augen kurz. Er schien etwas Bestimmtes im Sinn zu haben und Neri befürchtete, dass ihr auch das nicht gefallen würde. Es fühlte sich an, als würde Arrond mit den Informationen, die er mit ihr aufdeckte, einen Strudel erzeugen, der immer größer wurde und sie in immer neue Erkenntnisse hineinzog. "Es gab noch andere Momente", gab sie in seinem Rücken zu und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. "In der Hütte, als die Schatten von überall herkamen, war eine seltsame Atmosphäre. Die Schatten verschlangen mich, ich saß in völliger Dunkelheit da und hörte da zum ersten Mal ein Zischen. Es war beängstigend und vertraut zugleich." Neri schüttelte den Kopf und hatte das Gefühl, das, was sie erlebt hatte, nicht gut genug in Worte zu fassen. "Tut mir leid. Es war.. verwirrend und fühlte sich danach nur wie ein kurzer Albtraum an. Aber.. als wir im Wald waren, habe ich eine Höhle entdeckt. Kurz bevor ich auf Dromar, den Ritualmagier, stieß, traf ich Pitt. Du erinnerst dich, das vorlaute Ottsel?", grinste sie für einen Moment. "Ich rettete ihn vor einer Bärin und wir suchten Schutz in dieser Höhle. Sie war.. voller Leichen, die Dromar zum Opfer fielen. Ich wollte so schnell wie möglich hinaus, aber dann wurde mir schwindelig.. es fühlte sich seltsam an. Als wäre da noch jemand und dann sprach es zu mir. Ich sollte es.." Sie stockte und schaute Arrond für ein paar Sekunden nur still an. Sie hatte auch das noch niemandem erzählt. ".. es wollte, dass ich es liebe und verehre. Es wollte mich zu sich locken. Ich glaube, es war die gleiche Stimme wie in der Hütte, nur dass es diesmal nicht zischte, sondern zu mir sprach. Zumindest dachte ich, sie würde zum Dämon gehören." War es nicht so? Arronds Nachfrage ließ vermuten, dass er etwas anderem auf der Spur war. "Es war wie ein kurzer Traum oder eine Vision.." Sie schüttelte den Kopf und konnte es nicht besser beschreiben.
„Du sagst also, deine Großmutter war scheinbar korrumpiert… in welcher Art und Weise auch immer…“, blieb Arrond unbeirrt. In Neri kroch Bewunderung hoch. Während es sie sichtlich anstrengte, noch einmal ganz genau über all das nachzudenken und es in Worte zu fassen, blieb Arrond mit vollem Eifer dabei und wirkte fast ein wenig verbissen.

Neriélle nahm einen weiteren Schluck, in dem Versuch, die Gedanken, die sie gerade mit Arrond geteilt hatte, schnell wieder fortzuspülen. Seufzend verließ sie vorerst ihren Platz am Tisch. Sie brauchte Bewegung und schritt ein wenig um den Tisch herum. „Und innerhalb deiner Familie ist Schattenmagie oder Ritualmagie kein Thema, ja?“ Da blieb sie vor dem Fenster aus den dicken Glassteinen stehen, durch das man nicht hinaus schauen konnte. "So weit ich weiß, nein. Nur Lichtmagie", offenbarte sie, wandte kurz den Blick zurück zu Arrond und zuckte dann mit den Schultern. "Mein Vater ist ein Lichtmagier und setzte große Hoffnungen in mich, seine einzige Tochter. Leider habe ich keine allzu große Begabung dafür entwickelt." Sie wandte den Blick ab und fragte sich etwas missmutig, wieso Arrond hier Glas verbaut hatte, durch das man nicht hinaus sehen konnte. Wobei der Missmut eher aus dem Umstand entstand, dass Arrond es schaffte, ihr so viele Details zu entlocken, die ihr nicht gefielen. Er schaffte es, dass sie über ihre Gefühle redete, über ihre Ängste und dass sie ihre Misserfolge zugab. Er schaffte es, dass sie sich mit sich selbst auseinandersetzen musste - und das tat Neri äußerst ungern.
„Ich frage mich, ob die Worte deiner Großmutter nicht eins zu eins auch das bedeuten, was sie schrieb. Klingt für mich nicht sehr kryptisch, weißt du?“ Neri schüttelte den Kopf. Sie hatte sie in einer Vision gesehen. Wieso sollten die Hüter des Waldes ihr dies offenbaren, wenn es nichts zu bedeuten hatte? Doch Arrond war bereits einen Schritt weiter. „Ich habe mal von einer jungen Elfe gelesen, die vermeintlich verrückt geworden war…“ Da blieb Neri stehen, hob eine Augenbraue und starrte einige Momente Arronds Rücken an. Sie wusste nicht recht, was er ihr damit sagen wollte, aber sie merkte, wie ihre Laune zu sinken begann. Daher kehrte sie zurück zum Schreibtisch, in der Absicht, einen Schluck zu trinken, ließ es dann aber, weil Arrond bereits mit einem Einband auf dem Weg zu ihr war. Neris Ärger verblasste etwas und sie schaute den Menschen neugierig an. Welche Informationen würde er nun mit ihr teilen? Neri wich nicht zurück, als er sich direkt neben sie stellte, stattdessen beugte sie sich ein wenig zu ihm, um besser auf die Buchseiten sehen zu können, und ganz nebenbei seine Wärme zu genießen, die ihre Laune zu heben wusste. Wieso sollte sie auch nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Sie las den Absatz über die Elfe Larial Aldon, den Arrond ihr zeigte, und spürte, wie erneut Unwohlsein in ihr aufstieg. In der kurzen Beschreibung über Larial erkannte sich Neri wieder, sodass sie mit offenem Mund las. Arrond schien erneut schon einen Schritt weiter zu sein und eilte zu einigen Schubladen. Stirnrunzelnd beobachtete Neri ihn dabei, wie er etwas suchte. "Diese Larial könnte ich sein und was sie gehört hat, beschreibt ganz gut, was mir widerfahren ist", stellte sie währenddessen fest. "Suchst du jetzt den richtigen Zettel, um mich in Pelgar einweisen zu lassen?", versuchte sie, die aufkeimende Unsicherheit mit einem Scherz zu überspielen.
„Hier, die Logbücher der Anstalt in Pelgar“, klärte Arrond sie dann auf und Neri nahm die Zettel entgegen, wobei sie wie zufällig seine Hände dabei berührte. "Keine Einweisung also", murmelte sie und als ihr Gold auf den intensiven Blick seiner graublauen Augen traf, erwiderte sie diesen mit einem Lächeln. Arrond hatte wirklich viel zu bieten und sie fragte sich, ob er sich überhaupt bewusst war, dass die Frauen sich nicht nur für sein scheinbar unerschöpfliches Wissen interessieren könnten. Er war so Feuer und Flamme für ihre Geschichte, dass sie schon das Gefühl hatte, er tauchte mehr in sie hinein als sie selbst. Arrond blätterte weiter und zeigte ihr schließlich die Berichte, die in der pelgarischen Anstalt über Larial geschrieben worden waren. Bei den verschiedenen Einträgen bildete sich ein Kloß in Neris Hals. Die Einträge waren kurz und knapp und dennoch zeichneten sie eine ganz eigene Düsternis. Bei dem blutig zerrissenen Papier, verspürte Neri einen kalten Schauer und die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf. Sie nahm wieder eine gerade Haltung ein und atmete betroffen aus. Als Arrond ihr die Blättersammlung aus den Händen nahm, spürte sie ein Kribbeln aufgrund seiner anziehenden Nähe, das in einem seltsamen Kontrast zu dem Grauen stand, von dem sie gerade gelesen hatte - und das es irgendwie erträglicher machte.
"Es klingt wirklich verrückt. Aber sie.. hatte Recht, nicht wahr? War sie eine Schattenmagierin?", wollte Neri leise wissen. „Larial war eine eldorische Elfe. Durch und durch mit Licht gesegnet. Aber in ihrem Stammbaum findet sich ein Makel. Ihre Urgroßmutter ließ sich mit einem dunkelelfischen Nekromanten ein und verfälschte die Reinheit ihrer Blutlinie…“ Zuerst schaute sie überrascht, denn zuerst hatte sie angenommen, dass diese Schatten magischer Natur waren. Doch als eldorische Elfe und Lichtmagierin dazu, wurde klar, dass diese Schatten anderen Ursprungs sein mussten. Neris Blick in Arronds Augen brach daraufhin ab und huschte unruhig über seine Schulter. Unbewusst fuhr sie sich mit der Hand einen Moment über den Nacken, wo noch die Narbe des Fischbisses zu sehen und fühlen war. Neri dachte an die Vision zurück, in der sie ihre Großmutter gesehen hatte und ihr wunderschönes Abbild erschien für einen Moment vor ihrem inneren Auge und ließ sie lächeln. Dann klärte sich Neris Blick und sie schaute Arrond erneut in die Augen.
"Wie machst du das, dass man dir alles erzählen will?", fragte sie schmunzelnd und leise, weil sie ihm so nahe war. Sie ließ die Worte einige Sekunden zwischen ihnen stehen. Arronds Körper strahlte Wärme und Halt aus. Reden schaffte Vertrauen und Arrond vermittelte ihr das Gefühl, bei ihm in guten Händen zu sein. Sie lächelte warm und wartete, so wie er wohl wartete, dass sie fortfuhr. Vielleicht konnte er erkennen, dass sie eigentlich etwas anderes im Sinn hatte. Neri atmete einmal tief ein, bevor sie ihm von ihrem Verdacht erzählte. "Im Sarius habe ich eine Vision gesehen - eine andere Art von Vision, ohne flüsternde Stimmen und Dämonen, sondern von meiner Großmutter. Ich sah sie deutlich vor mir und bevor ich erkannte, wen ich sah, dachte ich, sie wäre eine.. Dunkelelfe. Sie sah aus wie eine Shyáner Elfe, aber eben auch wie eine Dunkelelfe. Unmöglich eigentlich. Meine Mutter hat mir nie davon erzählt. Aber ihre Augen.. sie war auf jeden Fall meine Großmutter und sie sah mir so ähnlich. Ich sah, wie sie eilig diese Botschaft schrieb, als wäre sie in Gefahr, und sie dann versteckte." Erneut fuhr sie sich mit der Hand übers Gesicht. "Also doch eine Einweisung?", fragte sie freudlos nach Arronds Urteil. War das alles nicht komplett verrückt und geradezu unmöglich? Andererseits.. "Larials Geschichte erinnert mich viel zu sehr an meine eigene", gab sie dann zu und bemerkte erneut ein gewisses Unwohlsein in sich aufsteigen, das in Arronds Nähe zurückgedrängt wurde, weil sich ganz andere Gedanken beim Anblick des Menschen auftaten. Diese waren sehr viel angenehmer und aufregender als der Gedanke an Dämonen und wie das alles mit ihrer Blutlinie verflochten war. "Arrond?", raunte sie dann und lächelte ihn charmant an. Ihre Fingerspitzen der linken Hand berührten sacht sein rechtes Handgelenk. Es war das erste Mal, seit sie hierhergekommen war, dass sie etwas offener auf seine Annäherung reagierte. Wobei ihre bisherige Zurückhaltung gewiss nicht in Schüchternheit begründet lag, sondern sie Arrond zunächst hatte einschätzen wollen. Er strahlte diese Anziehung aus und wirkte dennoch anständig. Er hatte sie nicht bedrängt, aber Interesse gezeigt - und geweckt. Je öfter und länger sie in seiner direkten Nähe stand, umso mehr wollte sich ihr Verstand von all dem Unheil ablenken lassen. Derweil wanderten ihre Fingerspitzen langsam bis zu seinem Oberarm hinauf, auf dem ihre Handfläche letztlich verharrte. "Deine Bücher und dein Wissen in allen Ehren.. aber von all dem Unheil, das in meiner Familie begraben liegt und mir vielleicht noch blüht, dröhnt mir langsam der Kopf", lächelte sie und schaute für einige Momente hinunter auf seine Brust und ließ ihren Blick ungeniert über seinen Oberkörper wandern. "Ich könnte eine Pause gebrauchen", raunte sie dann, während der goldene Blick zurück in seine graublauen Iriden fand und stumm fragte, was er dazu zu sagen hatte, bevor sie seine Lippen ins Auge fasste und sich diesen langsam näherte.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Dienstag 13. Februar 2024, 10:53

Niemand mochte es wohl sonderlich gern, wenn in der eigenen Vergangenheit herumgestochert und gewühlt wurde. Wenn dabei Schmutz und Dreckpartikel aufgewirbelt und herausgeschleudert wurden, die man gar nicht darin vermutet hätte. Shyáná Nelle war eine wirkliche Idylle und Probleme gab es so gut wie nie. Und schon gar nicht skandalöse, denn tatsächlich lebten die Elfen dort in einem abgeschirmten Bereich dieser Welt unter sich. Natürlich hatte sich auch die Talsenke nicht davor verschließen können, dass um sie herum so einige Dinge passierten. Sie konnten nicht länger verhindern, dass sich die Welt veränderte und öffneten hier und dort auch ihre Tore für Fremde. Allerdings nur jenen, die vielleicht Schutz und vor allem medizinische Hilfe brauchten. Jene durften in die Senke kommen und auch Hilfe erwarten. Aber Flüchtlinge aufnehmen, wie es Zyranus nun tat, das gab es dort noch nicht. Neriélle war bisher niemand Fremdes begegnet und als sie ihrer Neugierde nachgegeben und dem Fremdländer gefolgt war, da brach das Chaos doch erst richtig los. Die Schatten, die dieser Mann beschworen hatten, hatten sie auf eine Weise angezogen, die ihr damals absurd vorgekommen war. Und sie dennoch nicht losgelassen hatte. Nun, einige Wochen später, verdichteten sich plötzlich die Indizien, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Es war, als läge ihr ein gewisses Wort auf der Zunge, aber sie schaffte es einfach nicht, es zu verbalisieren. Irgendetwas gab es in ihrer Vergangenheit, dass sie nicht wusste. Eines der Puzzleteile fehlte. Und auch wenn Arrond ihr bereits in kurzer Zeit hatte ein paar Dinge näher erläutern können, reichte es noch nicht für das Gesamtbild. Oder besser: Es reichte nicht für ein Gesamtbild, das ihr gefiel. Neri war zwar niemals eine vorbildliche Shyáner Elfe gewesen, hatte sich hier und dort nur liebend gern über Regeln und Statuten hinweggesetzt, aber das, was hier angedeutet wurde, war ihr zu viel. Viel zu viel, um noch länger darin herumzuwühlen und womöglich noch den Boden unter den Füßen zu verlieren. Lieber wollte sie von all dem Abstand gewinnen, wollte sich davon lossagen und davonlaufen. Arrond bot da mit einem Mal eine ganz andere Art der Hilfe an. Er machte es nicht direkt, nahm sich nichts heraus, aber auch er konnte nicht leugnen, dass er immer wieder eine höfliche Distanz überschritt. Er hatte ihr bereits gestanden, dass sie ihn an jemanden erinnerte. Mehr aber sagte er nicht dazu. Und Neri war zwar neugierig, fragte aber auch nicht länger nach. Im Grunde ging es hier auch nicht darum. Es ging nicht um wahre Gefühle für oder gegen einen. Es ging um… Verdrängen. Abschalten. Eine Pause vom Leben, wie es war.

Neri war drauf und dran alles von sich zu schieben und sich in ein paar Stunden Vergessens zu flüchten. Doch noch entließ Arrond sie nicht aus ihrer Selbstreflektion. Er brauchte noch ein paar Informationen, denn dann konnte er ihr ebenso welche geben. Die Elfe Larial Aldon war als verrücktes Weib abgestempelt worden. Aber das, was über sie geschrieben wurde, ähnelte dem, was Neri erlebte. War sie nun verrückt? Arrond glaubte das wohl nicht. "Es klingt wirklich verrückt. Aber sie.. hatte Recht, nicht wahr? War sie eine Schattenmagierin?", fragte Neri nach und Arrond musterte sie einen Moment. „Ich denke nicht, dass sie eine war. Aber sie hatte Recht. Danach wurde Pelgar von den Dunklen überrannt…“ Kurz brannte etwas in seinem Blick. Er hatte es erlebt. Danach erklärte er ihr, dass Larial aus dem Eldoras stammte. Auch Avalinn war eine eldorische Elfe gewesen und durch und durch mit Licht gesegnet. Zumindest vor dem Zusammenstoß mit dem Dämon der Hoffnungslosigkeit. "Wie machst du das, dass man dir alles erzählen will?" Arrond sog zischend die Luft ein und blickte auf seine Hände. Er lächelte sacht und schüttelte daraufhin den Kopf. „Das hat man mich schon mal gefragt.“, räumte er ein und beobachtete Neri wieder. "Im Sarius habe ich eine Vision gesehen - eine andere Art von Vision, ohne flüsternde Stimmen und Dämonen, sondern von meiner Großmutter. Ich sah sie deutlich vor mir und bevor ich erkannte, wen ich sah, dachte ich, sie wäre eine.. Dunkelelfe. Sie sah aus wie eine Shyáner Elfe, aber eben auch wie eine Dunkelelfe. Unmöglich eigentlich. Meine Mutter hat mir nie davon erzählt. Aber ihre Augen.. sie war auf jeden Fall meine Großmutter und sie sah mir so ähnlich. Ich sah, wie sie eilig diese Botschaft schrieb, als wäre sie in Gefahr, und sie dann versteckte." Arrond betrachtete ihr Gesicht aufmerksam und nickte leicht. Er schien darüber nachzudenken und unterbrach sie wieder nicht. "Also doch eine Einweisung?", da lachte er leise und nickte. „Ich fürchte… leider!“, neckte er sie und versuchte das ganze ein wenig aufzulockern. "Larials Geschichte erinnert mich viel zu sehr an meine eigene", gab sie zu und Arrond warf ihr einen mitfühlenden Blick zu.
„Wenigstens bist du damit nicht allein“, murmelte er ihr warm zu. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment und Stille senkte sich zwischen ihnen. Arrond blickte abermals auf die Logbücher aus Pelgar, bevor sie ihn aus seinen Gedanken riss. "Arrond? Deine Bücher und dein Wissen in allen Ehren.. aber von all dem Unheil, das in meiner Familie begraben liegt und mir vielleicht noch blüht, dröhnt mir langsam der Kopf" Er blickte auf ihre Hand, die ihn berührte und dann in ihr Gesicht. Der Mann taxierte ihre Augen und filterte das, was sie zwischen den Zeilen sagen wollte. Das Logbuch klappte zusammen und er legte es beiseite. "Ich könnte eine Pause gebrauchen“, raunte sie und brauchte nicht lauter zu sprechen, denn sie waren einander so nahe, dass sie sich wohl auch nonverbal verstanden hätten. Arrond schaute zu Neri und schwieg einen Moment. Sie konnte sehen, dass er verstand und doch noch etwas zögerte. Der Mann war durchaus an ihr interessiert und wer konnte es ihm verdenken? Neri war eine wunderschöne Elfe und hatte ordentlich Feuer im Blut. Sie strahlte eine gewisse Abenteuerlust aus und Arrond erkannte darin seine ‚Geister und Dämonen‘, bei denen es niemals zu so etwas gekommen war aber immer zwischen ihnen gestanden hatte.

Dann erhob sich Arrond, baute sich vor Neri auf und hob seine Hand unter ihr Kinn. „Dann lass es uns für einen Moment vergessen“, raunte er nun seinerseits, hob ihr Kinn etwas seinen Lippen entgegen und senkte sie daraufhin. „Lass mich dir helfen, dich zu entspannen…“, flüsterte er, bevor sich seine Lippen auf ihre senkten. Anfangs noch zaghaft, verriet das Neri, dass Arrond nicht pausenlos irgendjemanden zu sich einlud. Er war zwar gutaussehend, belesen und aufrichtig, aber kein Schwerenöter. Arrond tastete sich für einen Moment heran, achtete auf ihre Reaktionen und baute darauf auf. Dann wurde er mutiger, bereit für einen leidenschaftlicheren Kuss und auch seine Hände fanden zügig auf ihren Rücken, um sie an sich zu pressen. Der Kuss war tatsächlich innig und gleichermaßen berauschend. Seine Hände lagen eine Weile auf ihrem Rücken, bis er schließlich auch tiefer wanderte und unter ihre Backen griff, um sie hochzuheben. Das gelang ihm, trotz seines menschlich gesehen vorangeschrittenen Alters, mühelos. Er setzte Neri schließlich auf seine Hüften und sie konnte spüren, dass es ihm gefiel, was sie taten. Dann wandte er sich mit ihr auf dem Arm um, setzte sie auf dem Schreibtisch ab und ließ seine Hände an ihren Armen entlang nach oben fahren, um sie links und rechts an ihre Wangen zu legen. Kurz unterbrach er den Kuss und betrachtete sie. Dabei strich sein Daumen über ihre Lippen und ein feines Lächeln legte sich in seine Augen. „Wenn es dir zu viel wird, dann sag es.“, räumte er ein, während seine Finger aber schon weiter auf Entdeckungstour gingen und sie langsam aus ihren Klamotten holen wollten.
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Dienstag 13. Februar 2024, 14:45

Neris Handeln zeigte, dass sie sich keine Gedanken über Konsequenzen machte. Schritt für Schritt kam sie zusammen mit Arrond ihrem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur, aber Neri wollte sich ablenken von all der Düsternis, von Dämonen und den Zusammenhängen, die vermutlich schwer zu verdauen wären wie schon die Informationen, die sie bisher erfahren hatte. Dass es vielleicht keine allzu kluge Idee war, direkt mit dem Gastgeber anzubandeln, auf dessen gute Absichten sie hier in Santros angewiesen waren, kam ihr nicht in den Sinn. Was würde passieren, wenn er sie ablehnte und diese Situation fortan unangenehm zwischen ihnen stand? Was wäre, wenn er sich von ihren Annäherungen mehr versprach als pures Vergnügen? Was für Auswirkungen hätte beides für ihre Freunde, mit denen sie in seinem Haus unterkommen wollte? Keine von diesen Fragen stellte sich Neri. Sie äußerte offen, dass Larials Geschichte sie viel zu sehr an ihre eigene Geschichte erinnerte und das war doch ein Teil von dem, was sie nicht wahrhaben wollte. „Wenigstens bist du damit nicht allein.“ Etwas funkelte in den goldenen Augen und sie blickte von seinem warmen Lächeln in seine Augen. Für einige Momente war es still zwischen ihnen. Neri brauchte nicht mehr als seinen Blick und das warme Knistern, das sich zwischen ihnen ausdehnte. Sie näherte sich Arrond nun offensiv und berührte ihn federleicht mit ihren Fingerspitzen am Arm, während sie ihm zu verstehen gab, dass sie auf andere Gedanken gekommen war. Unbeirrt sah sie ihm tief in die Augen und wartete auf eine Reaktion. Sie ließ ihm die Zeit, auch wenn es ihr schwer fiel. Am liebsten hätte sie sich direkt ins nächste Abenteuer gestürzt, aber sie spürte, dass Arrond mehr Zeit brauchte. Sie sah, dass er zögerte. Vielleicht hatte er es gar nicht so direkt auf Neriélle abgesehen und sah sich ihr nun schneller gegenüber, als er wohl erwartet hatte. Aber der Mensch hatte eine Idee in dem hübschen Kopf geweckt, die ihr gefiel. Neriélle war sprunghaft und folgte neuen Ideen, wenn sie vielversprechend waren. Er hatte das Logbuch bereits zur Seite gelegt und Neri spürte eine gewisse Aufregung, als er sich nun erhob. Arrond war auf seine Art attraktiv und ihr bereits näher gekommen. Die goldenen Augen verweilten in seinem Blick und sie spürte Zufriedenheit in sich aufsteigen, als er ihr Kinn hob. „Dann lass es uns für einen Moment vergessen.“ Genau das war es, was Neri wollte. Sie wollte all das vergessen. Wenigstens für eine Weile sich von all der Dunkelheit ablenken, die sie umgab, seit dieser Schattenmagier in Shyana Nelle aufgetaucht war. „Lass mich dir helfen, dich zu entspannen…“ Bereitwillig folgte sie seiner Bewegung und hob den Kopf in seine Richtung, während sie mit einem Lächeln die Augen schloss und sich ihm entgegen neigte. Sie merkte Arronds Zurückhaltung, die nicht notwendig war, aber Neri nahm sie wahr und sie stellte sich darauf ein. Sie hob die Hände zu seinem Gesicht und zog ihn zu sich, um ihn sanft zu küssen. Sie liebkoste seine Lippen und Arrond bemerkte wohl, dass sie auch jetzt nicht zögerte. Sie genoss diese Zuwendung offensichtlich und wurde leidenschaftlicher, bis sie einen gemeinsamen Takt fanden. Als er seine Hände an ihren Rücken legte, schmiegte sie sich an ihn und ihre Hände strichen über seine Arme, um die Konturen seines Körpers entlang zu fahren. Neri ließ alle vorherigen Gedanken fallen und war nun Feuer und Flamme für Arrond. Sie griff nach seinem Hemd und zog ihn noch ein Stück enger zu sich und als sie begann, die Knöpfe zu öffnen, spürte sie seinen Griff, mit dem er sie hochhob. Bereitwillig presste sie sich an seine Hüfte und öffnete die Augen. Neri betrachtete ihn mit flammenden Augen und keuchte erregt in den Kuss hinein, als er sie zu dem Tisch trug und sie dort absetzte. Es gefiel ihr offensichtlich und wenn es nach ihr ginge, musste er sich nicht in Zurückhaltung üben. Arronds Hände sendeten kleine Schauer über ihren Körper, als er mit ihnen ihre Arme hinauf fuhr und dann ihr Gesicht in die Hände nahm. „Wenn es dir zu viel wird, dann sag es.“ Zwei Goldstücke glommen ihm entgegen. Sie lächelte, beugte sich ein Stück vor und küsste kurz seine Lippen, bevor sie sich wieder zurücklehnte. "Du auch", erwiderte sie dann frech und schmunzelte. Das war wohl Antwort genug. Sie kannte seine Umsichtigkeit an, aber er musste sich keine Sorgen machen. Neriélle zog sie ihn am Kragen seines Hemdes zu sich heran und küsste ihn erneut lange und leidenschaftlich, während sie die restlichen Knöpfe seines Hemdes öffnete. Sie erschauderte unter seinen Berührungen und ließ Arrond spüren, dass er sich nicht zurückhalten musste. Neri war leidenschaftlich und von ihnen beiden war wohl Arrond der mit der größeren Zurückhaltung. Die Elfe aber war vollkommen entspannt und ließ ihm freie Hand, während ihr Atem zusehen schneller ging und seine Haut warm streifte. Ihre Hände tasteten seine nackte Haut unter dem Hemd ab und fassten bald nach dem Gürtel seiner Hose, um ihn von eben jener zu befreien, während sie sich ihm in der sitzenden Position näher drängte. Obwohl sie es nicht eilig hatten, erweckte Neriélle fast schon diesen Eindruck, die ein Verlangen in sich spürte, das Arrond nun leidenschaftlich entgegen loderte.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 14. Februar 2024, 20:30

Calhoun war jemand gewesen, der ihr klar gesagt hatte, dass sie vorsichtiger sein musste. Er war das Paradebeispiel von konsequenzlosem Handeln gewesen und Neri hatte bei ihm bereits das ungute Gefühl gehabt, falsch entschieden zu haben. Nun war sie wieder drauf und dran kopflos zu handeln und sich nicht weitgefasst damit auseinanderzusetzen, worauf das hinauslaufen sollte. Dass sie damit eben auch Arunn in Bedrängnis bringen und Rhuna’s Anliegen gefährden könnte, erkannte sie nicht. Neri war durch die Fülle an schlechten Informationen gezwungen, sich eine Auszeit zu suchen. Arrond hatte sich ihr immer wieder genähert und auch wenn er nie wirklich Avancen verteilt hatte, sprang sie darauf an. Mehr noch, sie initiierte das Folgende von sich aus. Sie ließ ihn wissen, dass sie nicht abgeneigt war und trat eine Lawine los, die sie womöglich nicht so einfach wieder aufhalten konnte. Arrond war hilfsbereit. Selbst bei diesem Wunsch, sich einfach gehenzulassen. Arunn hatte nicht zu viel versprochen. Dass Arrond jedoch auch jemand war, der äußerst viel Einfluss und Stand in Santros genoss, könnte bei einem miesen Verlauf dieser Geschichte zum wahren Problem werden. Denn Neri hatte nun zwar einige weitere Informationen bezüglich ihrer Geschichte, doch einen echten, nächsten Anhaltspunkt hatte sie noch nicht. Wie würde es denn weitergehen? Wie würde sie weitermachen wollen? Würde sie das überhaupt? Egal… Arronds Hände jagten ihr Schauer über den Körper und nach einer anfänglichen Zurückhaltung, wurden seine Küsse forscher und intensiver. Er konnte küssen. Er war nicht Calhoun, nahm sich nicht einfach, was ihm gefiel, aber er konnte das, was er ihr geben wollte in die Tat umsetzen. Dennoch war es anders. Wo Neri sich ihm bereits entgegen drängte und unruhig an seiner Hose nestelte, da bewies Arrond auch hier Geduld. Er war umsichtig, achtete auf Neri und bediente ihre Vorlieben, wenn sie unter einem Punkt seiner Hand erschauerte. Arrond war wahnsinnig aufmerksam und das auch in diesem Stadium des Lebens. Ihm entging quasi nichts und so wusste er, dass sie hier ihrer Leidenschaft freien Lauf ließ, um sich in die positiven Gefühle zu flüchten. Er wusste, dass sie das nur machte, weil er sich ihr quasi angeboten hatte. Aber auch sein Handeln und seine Reaktionen ließen Schlüsse zu. Er konnte sich ihrer Ausstrahlung und dem zeitweise losem Mundwerk nicht entziehen. Viel zu sehr erinnerte es ihn an etwas und das, so hatte Neri bereits verstanden, war wohl nicht so schön zu ende gegangen und hatte ein loses Ende. Aber was machte das schon?
Sie konnten sich miteinander vergnügen, ohne, dass es hinterher peinlich würde. Sie waren beide ungebunden und erwachsen genug, das zu händeln. Hoffentlich. Nun aber widmete sich Arrond gerade ihrer Kleidung und zog jene über ihren Kopf. Er hielt inne, betrachtete ihre weiblichen Vorzüge und lächelte sie an, während seine Hand ihre Wange streichelte. Sie gefiel ihm, das konnte sie sehen. Er wollte dennoch dafür sorgen, dass sie wusste, dass sie jederzeit zurückkonnte. Nun, im Moment jedenfalls noch. Arrond war ebenfalls jemand, der sich zu beherrschen wusste. "Du auch", es blitzte in seinen graublauen Augen auf und er lächelte schief. Dann verhinderte er, dass sie sich weiter weglehnen konnte und zog sie erneut zu sich. Er schlang einen Arm um ihre schmalen Schultern, während sich seine Lippen nun etwas fordernder auf ihre pressten. Neri begann derweil an seiner Hose zu nesteln und öffnete jene. Es war kaum überraschend, dass der Mensch vollkommen bereit für sie war. Sie hatten ein stilles Vorspiel bereits genossen und jetzt, da die Entscheidung der Waagschale in eben jene Richtung kippte, da musste er auch nichts mehr verbergen. Neri entkleidete Arrond und er stand vor ihr, wie die Götter ihn geschaffen hatten.

Dabei durften ihre neugierigen Finger spüren, dass er zahlreiche Narben besaß aber ebenso festes Fleisch und Muskeln. Arrond musste ein bewegtes Leben haben und so einige Geschichten zu erzählen wissen. Doch das wurde alles nebensächlich, denn nun war es der Mensch, der sich an ihrer unteren Kleidung zuschaffen machte. Es dauerte nicht lange, da saß Neri nur noch nackt vor ihm auf den Tisch. Erneut hielt der Mann inne und betrachtete sie. „Wunderschön“, bemerkte er mit rauer Stimme, bevor die Luft zwischen ihnen so heftig knisterte, dass er sie küsste und daraufhin leidenschaftlicher wurde. Er fuhr mit seiner Zunge an ihrem Hals hinab, liebkoste Schlüsselbein und schließlich Brust. Arrond umspielte ihre Weiblichkeit mit heißem Atem und knetete mit der anderen Hand gleichermaßen. Erneut packte er Neri und bewies, dass er stärker war, als man ihm vielleicht zutrauen wollte. Er hob sie mit gepresstem Atem hoch, setzte sich abermals auf seine Hüften und zwischen ihren Schenkeln entbrannte ein Feuer, dass sich zuckend nach Erfüllung sehnte. Doch Arrond trug sie zuvor noch zu einem der Sessel und setzte sich. Erst dann, als er seine Hüfte vorschob und sie auf sich platzierte, gab es für den Mann kein Halten mehr.

Er drang in sie ein und erfüllte sie mit strammem Pulsieren. Er musste sich gewiss nicht verstecken und fühlte sich gut an. Doch die Leidenschaft und das Können eines gewissen Dunkelelfen, blieb dann doch aus. Arrond besaß Feuer und für Neri`s Zwecke und seine eigenen, reichte das hier absolut. Er bewegte sein Becken immer wieder stoßweise in ihres und hielt inne, wenn sie selbst den Takt bestimmen wollte. Dabei keuchte er gegen ihre Brust, leckte und saugte daran, um sie weiter und weiter zu reizen. Seine Hände lagen heiß und feucht an ihrem Rücken, packten sie mal im Nacken und mal an ihren Pobacken. Arrond bewies Können und durchaus, dass Neri eine gute Wahl getroffen hatte. Er war nur längst nicht so frech, wie es Calhoun gewesen war. Ob ihr das nun in den Sinn kam oder gar fehlte, oblag ihr herauszufinden, oder aber ob Arrond eine wirklich gute Ablenkung darstellte. So oder so schaffte er es, eben jene befreienden Gefühle in ihr heraufzubeschwören, die sie haben wollte, damit sie für einige Momente nicht an ihre Probleme denken musste. Es war gut. Es war leidenschaftlich und intensiv. Auf Arrond’s Art. Je näher sie beide einem Höhepunkt kamen, desto intensiver wurde das Stoßen und Lecken seitens des Menschen. Er genoss es sichtlich. Es baute sich innerlich immer mehr Druck auf, der sich schlussendlich nur noch entladen wollte. Immer heißer brannte die Leidenschaft und er keuchte und stöhnte unter ihrem rhythmischen Bewegen. Er achtete darauf, dass sie kommen würde, bevor er selbst kam und erhöhte zum Schluss noch mal sein Tempo, sodass sie ebenfalls auf den Berg zurollen sollte. Ihre Leiber glänzten im Schein des Kaminfeuers und der hitzigen Vereinigung. Es war genau dafür geeignet, was sich Neri ersehnt, hatte: Es lenkte ab! So sehr, dass sie beide ihrem Höhepunkt wohl noch entgegenfieberten, als sich die Tür zur Bibliothek öffnete und ein stattgefressener Arunn seinen Bauch streichelte, gähnte und sich ausgiebig streckte. „Booaah… ich hab zu viel gegessen und kann nicht schlafen! Ich bin…“, er stockte, als Arrond sich gerade Neri entzog und keuchend kam. Er presste Neri an sich und vergrub sein Gesicht in ihrer Brust, keuchte seinen Atem dagegen und sein Liebesspender zuckte pulsierend, während sich die milchige Flüssigkeit auf ihr verteilte. „Ist das euer scheiß Ernst?!“, fuderte dann Arunn auf einmal und starrte ungeniert auf Neri’s entzückenden Rücken. „Echt jetzt? Schon wieder, Neri?!“, rief er und besaß keinen Anstand, sich abzuwenden. Arrond zuckte erschrocken zusammen und lugte an Neri’s Brustwarze vorbei zu Arunn. „Mein lieber Scholli, du lässt nichts anbrennen, Mädchen!“, plusterte Arunn weiter auf und Arrond schob Neriélle erschrocken, aber behutsam von seinem Schoß, um sich schleunigst seine Sachen zu holen. Arunn glotzte noch immer und konnte nicht drumherum, die schöne Elfe einmal genüsslich zu betrachten. Das war aber auch nicht fair, immerhin sah er sie zum zweiten Mal nackt und … durfte selbst nichts abhaben. "Ich hatte ja keine Ahnung, dass hier gleich Höhlenforschung betrieben wird!"
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Donnerstag 15. Februar 2024, 11:12

Arunn hatte wirklich nicht zu viel versprochen. Arrond war hilfsbereit und das offensichtlich in vielen Bereichen des Lebens. Er wollte Neri helfen, sich zu entspannen, und diese ergriff diese Möglichkeit reichlich kopflos. Auf dem Schreibtisch sitzend, hob sie die Arme, damit Arrond ihren Oberkörper entkleiden konnte und spürte einen leichten Schauer, als der Schein des Feuers nun ihre nackte Haut wärmte. Sie ließ sich von Arrond mustern und beobachtete seine Reaktion, die eindeutig ausfiel. Neri genoss die Aufmerksamkeit und das sichtliche Gefallen, das sie in seinem Blick erkennen konnte. Er versicherte ihr, dass er nicht zu weit gehen würde, wenn sie es nicht wollte und Neri versuchte ihm diese Sorge auf freche Art zu nehmen. Sie wollte sich etwas zurücklehnen, doch er hielt sie mit einer festen Umarmung zurück, presste sie an sich und Neri gurrte angeregt in seinen leidenschaftlichen Kuss hinein. Währenddessen nestelte sie an seiner Hose und kurz darauf wurde sichtbar, dass er ebenso bereit war wie sie. Die goldenen Augen nahmen sich einige Augenblicke Zeit, fuhren über seinen Körper und nahmen jedes kleinste und das größte Detail in sich auf. Ihr gefiel, was sie sah, das konnte er wohl ihrer Mimik und dem hungrigen Glanz ihrer Augen entnehmen, als diese irgendwann wieder in sein Gesicht fanden. Sie half ihm dabei, nun auch sie von der lästigen Hose zu befreien, und stützte sich mit den Armen ab, um den Po anzuheben, bis sie völlig nackt vor ihm saß. „Wunderschön“, hörte sie ihn raunen und die Elfe stützte sich nun mit den Händen ein Stück hinter ihrem Körper ab, um ihn mit lasziven Blick ihre Vorzüge zu präsentieren und ihn zu reizen. Daraufhin wurde Arrond eine Spur leidenschaftlicher und Neri genoss keuchend seine Berührungen, mit denen er ihre Brüste verwöhnte. Ihr Körper reckte sich ihm entgegen und ihre Hand fasste in sein Haar, während sie sich mit der anderen weiterhin auf dem Tisch hinter sich abstützte.
Erneut keuchte sie auf, als er sie packte und sie auf seine Hüfte setzte. Sie legte ihre Hände in seinen Nacken und drängte ihr Becken gegen ihn, das nun deutlich nach Erfüllung schrie. Sie spürte ein Ziehen und Zucken, das auf Arronds Männlichkeit wartete. Als er sich auf dem Sessel niederließ, legte sie ihre Unterschenkel links und rechts neben ihm ab. Sie verharrte einen Moment mit gehobener Hüfte über ihn und er konnte an ihrem Lächeln erkennen, dass ihr die Idee gefiel. Dann hielt sie es jedoch nicht länger aus und senkte ihre Hüfte langsam auf seine hinab. Sie atmete keuchend aus und beobachtete seine Reaktion, bis er sie vollständig ausfüllte. Dann begann sie, ihre Hüfte auf und ab zu bewegen, anfangs jedoch betont langsam, um ihn ein wenig zu reizen. Ihr Verlangen wurde jedoch stetig größer und so wurde das Ganze zusehends schneller und feurig. Ihre Hände krallten sich in seinen Nacken und sie küsste ihn innig, während seine Stöße Schauer aussandten und sie hörbar zum Stöhnen brachten, bis sie einen gleichmäßigen Rhythmus fanden und sich austobten.
Es fühlte sich gut an. Arrond war gut. Er kümmerte sich um sie und Neris Körper reagierte eindeutig darauf. Gleichzeitig merkte sie aber auch, dass etwas fehlte. Es war nicht zu vergleichen mit der knisternden Leidenschaft, die sie zuletzt zwischen sich und einem gewissen Dunkelelfen verspürt hatte. Sie dachte an Calhouns spezielle Art, mit der er sie überrascht und dirigiert hatte, und die daraus resultierenden neuen und berauschenden Erfahrungen hatten sein Können unter Beweis gestellt. Sie dachte daran zurück, wie der Dunkle sie ungeniert genommen hatte, als hätte er ihre Bedürfnisse offen lesen können, um sie dann in einer Art zu befriedigen, die ihr bis dahin unbekannt gewesen war. Neri hielt die Augen geschlossen, stützte sich mit den Händen auf Arronds Schultern ab und erinnerte sich an den Sex mit Calhoun und die Lust, die zwischen ihnen geknistert hatte, und die die Elfe nun zusätzlich befeuerte. Es war nicht ganz fair, aber es kam sicherlich auch Arrond zugute, der hier ebenfalls tun konnte, was mit dem Geist seiner Vergangenheit nicht mehr möglich war, ohne von Neri Vorwürfe befürchten zu müssen. Trotzdem war es leidenschaftlich und intensiv. Es erfüllte seinen Zweck und auch, wenn es die Shyáner Elfe nicht alles vergessen ließ, sondern auch noch Erinnerungen an den Dunkelelfen weckte, verschwand zumindest alles andere aus ihrem Kopf, von dem sie sich ablenken wollte. Neri keuchte und stöhnte in Arronds Ohr, knabberte an seinem Ohrläppchen, fuhr mit den Fingerspitzen über seinen Nacken oder küsste seine Halsbeuge, um herauszufinden, was er mochte. Er verwöhnte ihre Brüste und sie trieben sich immer weiter bis zum Höhepunkt. Ihre Körper schwitzen, die Bewegungen wurden schneller und kraftvoller und am Ende war ihr Verlangen so stark und die Erlösung so nahe, dass auch kein Platz mehr für Calhoun war. Da waren nur noch Arrond und sie und ein Berg, der erklommen werden wollte.

Gerade in dem Moment, als sie die Klippe erreichte, ging die Tür in ihrem Rücken auf. Neri bemerkte es nicht. Sie stöhnte lustvoll, laut und gelöst auf, presste sich eng an Arrond und legte die Stirn gegen seine Halsbeuge, während es in ihrem Inneren explodierte und ihr Unterleib vor Vergnügen zuckte. Gleichzeitig hörte sie plötzlich die Stimme von Arunn durch den Schleier der Lust zu ihr durchdringen, während Arrond sich ihr entzog, es warm und klebrig zwischen ihren Körpern wurde und ihr Liebhaber ebenso Erlösung verspürte wie sie. „Ist das euer scheiß Ernst?!“, kam es bekannt an ihre Ohren und Neri erlebte ein Deja-vu. Es war ein seltsamer Augenblick. Neri wollte Arrond noch nicht aus ihren Armen entlassen und ihr Becken drückte sich noch immer fest gegen seines, dem befreienden Höhepunkt noch immer nachfühlend. Sie wollte jetzt nicht aufhören. Aber da war jetzt auch Arunn, wie sie mehr und mehr realisierte. „Echt jetzt? Schon wieder, Neri?!“ Und im Gegensatz zu Calhoun war der Dessarier keine Vorstellung, die sie sich ins Gedächtnis rief, um sich noch mehr anzuheizen. Jetzt bewegte sich auch Arrond unter ihr und Neri löste sich von seinem Oberkörper und kam in eine gerade Haltung zurück. Mit geröteten Wangen und verklärten Blick schaute sie Arrond einen Moment an und blieb ruhig auf seinem Schoß sitzen, als hätte sie Arunn nicht bemerkt. Dieser kam in den Genuss eines Anblicks, der wohl jeden Mann auf eindeutige Gedanken gebracht hätte. Mit geradem Rücken saß sie rücklings auf Arrond und bot ihm einen Blick auf ihre bebende Rückseite mit dem schlanken Rücken und dem festen Hintern.
„Mein lieber Scholli, du lässt nichts anbrennen, Mädchen!“ Während Neri nun resigniert seufzte, weil Arunn nicht den Anstand besaß, den Mantel des Schweigens darüber zu legen und sie alleine zu lassen, sondern die Stimmung mit seinem Gerede zerstörte, kam Bewegung in den erschrockenen Arrond. Er wollte sie von seinem Schoß schieben, aber Neri legte eine Hand an seine Brust. "Nein, warte. Bleib' sitzen", bat sie ihn noch reichlich atemlos. In ihrem Geist war noch nicht vollkommen angekommen, was gerade passierte. Das Zucken in ihrem Leib machte es schwer, den Fokus auf etwas anderes zu legen. Arrond war da schneller und bewies den kühleren Kopf. Es wäre ja auch sehr seltsam, in dieser intimen Position zu verharren und dabei mit einem Dritten zu plaudern, der einfach nicht ging. Arrond besaß deutlich mehr Anstand als Arunn und mehr Feingefühl als Neri. Und so seufzte Neri erneut, als Arrond sie von ihrem Schoß schob. Während er sich erhob und seine Sachen zusammen suchte, drehte sich Neri in der Bewegung um und saß nun im Sessel, die Beine geschlossen und zur Seite gekippt, um ihre Scham zu bedecken, während sie ihre Brüste unter den linken Arm verbarg, den sie darüber legte. Mit der freien Hand strich sie sich die Strähnen aus dem Gesicht. "Jetzt starr' nicht so, als würdest du das zum ersten Mal sehen", forderte sie Arunn auf und klang vielmehr ungeduldig als beschämt. Dann fiel ihr auf, dass Arrond der Kontext zu dieser Aufforderung fehlte und sie schaute zu ihm hinüber. "Keine Sorge, zwischen uns war nichts", erklärte sie ihm dann, hatte er sich doch vorhin extra bei ihnen beiden rückversichert und jetzt wusste sie auch, wieso. Sie schaute zurück zu Arunn und konnte nicht glauben, dass er einfach hier blieb und starrte, ohne dass es ihm irgendwie unangenehm war. "Ich hatte ja keine Ahnung, dass hier gleich Höhlenforschung betrieben wird!" Da sah sie ihn mit einem vielsagendem Blick an, der verdeutlichte, dass sie das gar nicht witzig fand. "Hast du extra vor der Tür gewartet, bis es am wenigsten passt?" Man konnte ja fast den Eindruck gewinnen. "Du störst", machte sie ihm dann deutlich und hielt sich mit klaren Worten nicht zurück. "Wir waren noch nicht fertig mit der Recherche." Sie schaute ihn so ruhig an, als würde sie hier nicht gerade nackt sitzen, während sich Arrond darum bemühte, sich schnell wieder anzuziehen. Kurz blitzte es belustigt in den goldenen Augen, denn aus welchem Grund sie noch nicht fertig waren, war mehr als offensichtlich. Neri wirkte ruhig und viel mehr genervt, so wie es eine Mutter war, wenn sie ihrem kleinen Kind zum zehnten Mal etwas erklärte, das es immer noch nicht verstand. Anders als Arrond, fühlte sie sich nicht ertappt, eben weil ihr solch eine Situation nicht unbekannt war. Damals im Wald hatte sie weitaus erschrockener reagiert und gehandelt, als Arunn plötzlich hinter der sich auflösenden Schattenwand aufgetaucht war. Jetzt aber blieb sie recht gelassen. Vielleicht war das ja die neue Normalität, von Arunn unterbrochen zu werden. Sie schaute zu Arrond, der bereits seine Hose wieder an hatte und nach seinem Hemd griff. "Zieh dich nicht an", bat sie ihn murmelnd, befürchtete aber schon, dass die Stimmung nun dahin war. Sie befürchtete, dass sich Arrond mit seinen Kleidern auch wieder die Vernunft überziehen würde. "Könntest du uns jetzt bitte wieder alleine lassen?", wandte sie sich erneut an Arunn und sah ihn genervt an, ob seiner stoischen Ruhe, mit der er dort stand und ihr den Spaß verdarb. Neriélle blieb sitzen, wo sie war. Ihre Kleidung war außer Reichweite, falls Arrond sie ihr nicht reichte, und da war noch immer ein wenig Hoffnung, dass sie sich gleich zurück in die Zweisamkeit flüchten konnte, wenn der Dessarier erst einmal ging.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. Februar 2024, 13:06

Nerielle wusste sehr wohl, dass sie gefiel. Sie war sich ihrer Wirkung bewusst und strahlte ohnehin eine gewisse Sorglosigkeit aus, die manchmal ihresgleichen suchte. Das war wohl auch der Grund, warum sie so häufig in gewisse Situationen geriet. Bereits in Shyáná Nelle war sie nie ein Kind von Traurigkeit gewesen und hatte sich hier und dort vergnügt. Dass sie dem einen oder anderen auch mal gehörig das Herz dabei zertreten hatte, blendete sie zeitweise gekonnt aus. Neri suchte Spaß, Unverfänglichkeit und das immer dann, wenn es bei ihr ans Eingemachte ging. Auch Calhoun hatte sie in einem Moment erwischt, da sie durcheinander und verängstigt gewesen war. Die Begegnung mit dem Dämon, ihre Rolle bei seiner Vernichtung, die Angst um Arunn, der sehr schnell ein treuer Freund geworden war, spielte alles eine gewisse Rolle in ihren Entscheidungen, die schlussendlich wohl zu dem seit langem besten Sex ihres Lebens geführt hatte. Auch Arrond wusste einzusetzen, was die Götter ihm gaben, doch es fehlte das Feuer. Es fehlte nicht mal die Leidenschaft, aber es war längst nicht so … anregend, wie bei Calhoun gewesen. Woran genau das lag, müsste Neri sich noch eingestehen müssen – oder auch nicht – und jetzt gerade war nicht der Moment dafür. Während sie sich also das anregende Stelldichein mit dem Dunkelelf im Wald vorstellte, befeuerte das ihre Libido mit Arrond. Jener genoss ihren Ritt sichtlich und packte sie fester noch als zuvor. Er ließ sich mitreißen, passte sich an und gab ihr somit doch noch ein äußerst zufriedenstellendes Miteinander. Dass sie miteinander kamen, verdankte sie Arrond. Er hatte sich auf sie eingestellt und achtete darauf, dass auch sie auf ihre Kosten käme, bevor er es tat. Bei ihm wäre sonst erstmal vorbei gewesen, bei ihr hingegen… So aber sanken sie gemeinsam auf dem Höhenflug gegeneinander und kamen ihrer schweißtreibenden Lust nach. Bis sich eine störende Stimme einmischte und das ganze, zumindest für Arrond, schneller beendete, als es Neri lieb gewesen wäre. Sie hingegen hing noch ihrem Tun nach, bevor sie sich dann äußerst kaltschnäuzig an den Dessarier wandte. "Jetzt starr' nicht so, als würdest du das zum ersten Mal sehen" Arunn hustete „Ich starre so, WEIL ich das nicht zum ersten Mal sehe!“, konterte er nonchalant und stemmte die Hände in die Hüften. Seine Augen glitten abermals über ihren Körper. „Und, weil du verdammt heiß bist!“, gab er nuschelig zu und schüttelte sich. „Der PUNKT ist, liebste Neriélle, dass du nichts anbrennen lässt!“, versuchte er wieder den Zeigefinger zu erheben. Arrond stand etwas belämmert da und musterte das Hin und Her. "Keine Sorge, zwischen uns war nichts", beteuerte Neri und Arrond schmunzelte leicht. „Dann wäre die Reaktion gewiss anders ausgefallen“, kommentierte er und schien etwas amüsiert zu sein. Trotzdem zog er sich wieder an.
"Hast du extra vor der Tür gewartet, bis es am wenigsten passt?" Arunn schnaubte und starrte Neri an. Dann verengte er die Augen und zickte tatsächlich zurück: „Ich bin einfach nicht davon ausgegangen, dass du gleich seinen Schwanz begutachtest!“, schoss er ordentlich zurück und man merkte ihm an, dass er langsam sauer wurde. "Du störst. Wir waren noch nicht fertig mit der Recherche." „DAS sehe ich! Vielleicht konzentrierst du dich mal auf das Wesentliche!“, blaffte der Mensch und schüttelte den Kopf über so viel Unverfrorenheit. Arrond räusperte sich und Neri sah sich gezwungen, dem Menschen Einhalt zu gebieten. "Zieh dich nicht an" Arunn schaute von der nackten Neri zu Arrond und zurück.

Der Hausherr schmunzelte jedoch wieder amüsiert und trat langsam an Neri heran. Auch er blickte zu Arunn und hatte lediglich seine Hose übergezogen. „Ich fürchte, alter Freund, du wirst dich etwas gedulden müssen!“, blies er ins selbe Horn, wie Neri und legte ihr eine Hand an den Nacken. Arunn starrte noch einmal. Dann kam er mit schnellen Schritten, einem beleidigten Ausdruck auf sie zu, stolzierte mit schnippischem Gesicht an ihnen vorbei und grabschte sich zwei Flaschen des Whiskys, den Arrond hier verwahrte. Daraufhin kehrte er zum Ausgang zurück. „Bitte! NA schön. Macht doch, was ihr wollt! Mir reichts!“, blaffte er zickig und knallte tatsächlich die Tür hinter sich zu. Ganz offensichtlich, hatte ihn das ganze mehr gewurmt, als es Neri interessierte und der Grund dafür war nicht ganz klar. Lag es an Neri? An Arrond? An beidem? Vielleicht würde Neri das irgendwann erfahren wollen, doch jetzt… Arrond entließ den Atem etwas gedehnt und schüttelte damit diesen kleinen Zwischenfall ab. Daraufhin dirigierte er Neri’s Kopf etwas und hob ihr Kinn an. „Verdammt abgebrüht, Neriélle“, schmunzelte er mit amüsiertem Funkeln in graublauen Augen. Dann senkte er sich ihr entgegen und küsste sie. Dieses Mal forscher und genau so, wie sie es sich wohl wünschte. Er war noch nicht fertig und die Unterbrechung seitens Arunn hatte ihn nicht die Vernunft übergestreift, wie sie befürchtet hatte. Er half Neri nun auf die Beine und ließ seine Hände wieder und wieder über ihre Nacktheit gleiten, während er sie küsste. Dann drehte er sie herum und drückte sie hinab, dass sie sich auf die Sessellehne beugte. Er öffnete derweil seine Hose wieder, um dann eine neue Runde einzuläuten, bei der er sie von hinten beglückte und zeigte, dass auch er noch nicht am Ende seines Repertoires angekommen war. Wie oft auch immer die beiden miteinander kamen, sich zu neuen Höhen schwangen und gemeinsam flogen, irgendwann waren sie erschöpft, ausgelaugt und schweißgebadet. Arrond hatte sich als ausdauernder Liebhaber entpuppt und er hatte es sichtlich genossen, ihren schlanken Körper nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Er war zwar nicht so experimentierfreudig wie Calhoun gewesen, aber trotzdem ‚ganz passabel‘. Mit einem besiegelnden Kuss zog er seine Kleidung wieder an und lächelte selig. „Das war… berauschend!“, gab er brummend zu und zwinkerte. Seine Wangen hatten einen leichten Schimmer. „Wollen wir weiter machen? Oder möchtest du lieber ein Bad nehmen und … dich ausruhen?“, schürzte er amüsiert die Lippen.
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Freitag 16. Februar 2024, 17:55

„Ich starre so, WEIL ich das nicht zum ersten Mal sehe! Und, weil du verdammt heiß bist!“ Es war nur ein Nuscheln, das Arunn von sich gab, aber es erreichte Neris Ohren und ihr stand für einen Moment ehrliche Überraschung ins Gesicht geschrieben. Bevor sie jedoch näher darüber nachdenken konnte, was ihn zu diesem Zugeständnis brachte, redete er weiter. „Der PUNKT ist, liebste Neriélle, dass du nichts anbrennen lässt!“ Zweifelnd hob sie eine Augenbraue und ihre Mimik sagte deutlich, was sie dachte: Das ging ihn ja wohl überhaupt nichts an. Sie verkniff sich gerade so diesen Kommentar und fühlte sich stattdessen bemüßigt, Arrond zu versichern, dass zwischen Arunn und ihr nichts lief. „Dann wäre die Reaktion gewiss anders ausgefallen.“ Da hatte er wohl Recht. Zum Lachen war Neri jedoch nicht mehr zumute, vielmehr wollte sie Arunn loswerden und ärgerte sich offen darüber, dass er genau in diesem speziellen Augenblick reingeplatzt war, als hätte er es darauf abgesehen. Sie sah, wie sich Arunns Miene daraufhin änderte und die Wut in ihm hochkochte. „Ich bin einfach nicht davon ausgegangen, dass du gleich seinen Schwanz begutachtest!“ Mit so einer scharfen Reaktion hatte Neriélle dann doch nicht gerechnet. Sie stutzte sichtlich und presste die Lippen aufeinander, während sie Arunn für einen Moment musterte. Sie kannte seine manchmal deftige Art und hatte sich schon an diese gewöhnt. Gerade Calhoun hatte sich ein ums andere Mal Sprüche von dem Menschen anhören müssen. Dass nun sie Ziel seiner Empörung wurde und er sie mit solch einer Schärfe konfrontierte, überraschte sie. Nicht nur das, es löste auch etwas anderes in ihr aus. Arunn und sie waren schnell Freunde geworden, sie hielt eine Menge von dem Menschen und sie vertraute ihm. Seit sie sich kannten, hatte sie nie das Gefühl gehabt, sich ihm gegenüber wegen irgendetwas rechtfertigen zu müssen. Bis jetzt. Neri verstand, dass ihm das hier nicht passte. Aus einem Reflex heraus wollte sie lieber auf Angriff gehen und ihn fragen, was ihn das interessierte und vielleicht sah er die stumme Frage in ihrem Blick. Aber sie sprach es nicht aus. Sie wollte sich auch nicht damit auseinandersetzen, wieso er sich so angegriffen fühlte. Sie wollte sich mit Arrond auseinandersetzen und von ihm abgesehen, mit nichts und niemanden. Deshalb verdeutlichte sie Arunn noch einmal, dass er störte und sie noch nicht fertig waren. „DAS sehe ich! Vielleicht konzentrierst du dich mal auf das Wesentliche!“, blaffte er und das in Kombination mit seinem ungläubigen Kopfschütteln weckte etwas in Neris Inneren, das sie sich selbst nicht eingestehen wollte. "Vielleicht überlässt du es lieber allein mir, was ich tue", erwiderte sie dann, um klarzumachen, dass es ihn einfach nichts anzugehen hatte, auf was sie sich konzentrierte. Außerdem wollte sie das letzte Wort haben und dadurch färbte ein gewisser Trotz ihre Stimme.

Arrond räusperte sich und schien offenbar viel amüsierter zu sein als Neri oder gar Arunn. Er kam zu ihr und legte ihr eine Hand in den Nacken, was ein Kribbeln dort auslöste. „Ich fürchte, alter Freund, du wirst dich etwas gedulden müssen!“, machte auch Arrond klar, wo seine derzeitige Priorität lag. Sie hatte ihn ja selbst gerade noch gebeten, sich nicht anzuziehen. Aber durch Arronds beistehende Geste schienen sich die Fronten nun zu verhärten. Neri blickte Arunn mit einer gewissen Härte an. Sie war nicht der Typ, der nachgab, und schon gar nicht, wenn ihr irgendjemand sagen wollte, was sie tun sollte - oder eben besser nicht. Als er jedoch auf sie zukam und schnippisch an ihnen vorbei rauschte, führte das dazu, dass die Elfe den Blick senkte, weil sie seinem stummen Urteil nicht standhalten konnte. „Bitte! NA schön. Macht doch, was ihr wollt! Mir reichts!“ Sie hob erst wieder den Blick, als er mit den Flaschen in der Hand auf dem Weg zur Tür war, die er kurz darauf hinter sich zuwarf. Sie spürte, wie das ungewohnte Gefühl von Reue in ihr hinauf kroch und biss sich auf die Unterlippe. Auch sie entließ die angestaute Anspannung mit einem Seufzen, während sie den Kopf in den Nacken legte, und senkte nun ihren Arm, weil das Verdecken ihrer Blöße nicht mehr nötig war. Arronds Berührung an ihrem Kopf holte sie wieder in das Hier und Jetzt zurück und sie folgte seinem Dirigieren. „Verdammt abgebrüht, Neriélle“, hörte sie und war doch kein bisschen stolz darauf. War sie Arunn gegenüber zu hart gewesen? Diese Frage stellte sie sich jedoch nur sich selbst im Stillen und fragte nicht Arrond um seine Meinung, weil sie die Antwort im Grunde schon kannte und nicht hören wollte. Als Erwiderung brummte sie nur und wo Arrond angetan war von ihrer Art, verspürte sie hingegen keinerlei Freude dabei, ihren Freund so offen verprellt zu haben.

Arrond erinnerte die Elfe schnell daran, wo sie stehen geblieben waren, und der kam die neuerliche Ablenkung gerade recht. Ihre Lust hatte einen ordentlichen Dämpfer bekommen, aber der Mensch wusste diese mit seinen Händen und Küssen erneut anzufachen. Auch Neris Hände strichen über den Körper ihres Liebhabers, zeichneten hier und dort den Narben und Muskeln nach, bis sich wieder eine gewisse Erregung aufbaute und damit Anspannung abbaute. Die Situation mit Arunn hatte einen faden Beigeschmack hinterlassen, den Neri in den folgenden Minuten jedoch mit Arronds Hilfe ausblenden konnte. So stürzte sie sich in die nächste Vereinigung mit Arrond und konnte diese nach einer gewissen Zeit auch in vollen Zügen genießen. Erneut füllte ihr Stöhnen den Raum der Bibliothek und sie drängte sich Arrond genüsslich entgegen, bis sie erneut zum Höhepunkt kamen, den sie nun ungestört auskosten konnten. Sie verharrte einige Moment in ihrer Position über der Sessellehne, bis das einnehmende Glücksgefühl etwas abgeebbt war und sich ihr Atem etwas beruhigt hatte. Dann entzog sie sich Arronds Griff und auch ihr war die körperliche Ertüchtigung anzusehen, als sie sich zu ihm herum drehte. Noch immer schwer atmend, hatte sie sich aufgerichtet, lächelte sie zu ihm hinauf und legte die Hände seitlich an seinen Hals. „Das war… berauschend!“ Da hob sie ein Bein, schlang es um seine Hüfte und küsste ihn erneut lang und innig. "Das war es", pflichtete sie ihm bei, auch wenn sie es nicht gerade mit 'berauschend' beschrieben hätte. Das war vielleicht ein wenig hoch gegriffen, aber trotz allem war es auf seine Weise gut, schön und einfach nötig gewesen. In jedem Fall verspürte sie eine angenehme Erschöpfung und Befriedigung. Als sich Arrond ankleidete, ging auch sie zu ihren Kleidern und streifte sich diese wieder über. „Wollen wir weiter machen? Oder möchtest du lieber ein Bad nehmen und … dich ausruhen?“ "Kannst du denn noch?", warf sie schelmisch ein und missverstand seine Frage natürlich absichtlich. "Lass' uns weitermachen..", beschloss sie dann, griff nach ihren Gläsern und reichte ihm seines. ".. bevor uns nochmal jemand stört", murmelte sie und trank einen großen Schluck, in dem Versuch, den Rest ihres schlechten Gewissens wegzuspülen. Ein Bad klang zwar auch sehr angenehm in ihren Ohren und wäre sicher notwendig nach der Reise und den Dingen, die sie gerade getan hatten. Tatsächlich wollte sie es aber jetzt endlich hinter sich bringen und das Geheimnis ihrer Großmutter lüften. "Wo waren wir stehen geblieben?", fragte sie grinsend, weil sie irgendwann den Faden verloren hatte.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Samstag 17. Februar 2024, 20:15

Es war wohl einfach nicht wirklich fair von Neriélle, sich derart mit Arunn anzugiften. Sie bekam zu spüren, dass der Dessarier sich keineswegs die Butter vom Brot klauen ließ und sie Paroli erhielt. Leider führte das nicht unbedingt zu etwas Gutem. Neri wurde nur noch schnippischer und Arunn… nun, der Mensch griff sich zwei Flaschen teuren Alkohols und verabschiedete sich lautstark von den beiden Turteltauben. Fast hätte er ihr Mitleid erreicht, doch Neri sah sich gar nicht in der Verlegenheit, sich rechtfertigen zu müssen. Sie waren schließlich einander nichts schuldig und wenn Arunn ein Problem mit ihrer Art hatte, konnte er ja sonst wohin gehen! Dass der Mensch sich allerdings fragen könnte, wieso sie das alles tat und womöglich sich auch etwas sorgte, kam ihr derweil nicht in den Sinn. Schon immer war Neri unabhängig gewesen und würde es gewiss jetzt nicht aufgeben! Sie fand schnell zurück in das, was sie vor der unmöglichen Störung seitens Arunn getan hatte und hatte, tun wollen. Arrond ließ sich ebenso wenig beirren, wie sie, auch wenn sie einen Moment länger benötigte, um wieder völlig frei das zu tun, wonach ihr der Sinn stand. Irgendwann aber, hatte alles Verdrängen und Verschieben von Problemen ein Ende. Arrond und sie hatten sich ordentlich verausgabt und es war gewiss mal nett gewesen, sich auch wertgeschätzt zu fühlen. Wobei Calhoun das auf eine andere Art und Weise getan hatte. Subtiler… und verwirrend, aber irgendwie war er ja auch für sie dagewesen. Doch genau das war es unter anderem, was Neri’s Verstand ausblenden wollte. So fand sie alsbald wieder zurück in ihre Kleidung und als Arrond ihr eine gute Vorlage lieferte, widerstand sie nicht dem lockeren Mundwerk, das ihr bisweilen eigen war:
"Kannst du denn noch?" Arrond stutzte und sah sie für einige Sekunden an, dann lachte er tatsächlich und schüttelte den Kopf. „Du bist ihr so ähnlich…“, murmelte er wirklich in Gedanken und ahnte vielleicht nicht mal, dass er sie laut aussprach, während er sich wieder anzog. "Lass' uns weitermachen.. bevor uns nochmal jemand stört" Arrond brummte zustimmend, dann seufzte er. „Wir waren unfair ihm gegenüber. Er schien sichtlich überrascht zu sein, der Arme.“, räumte er ein und strich sich einmal durch die Haare. Tatsächlich war Arrond nicht mal verklemmt, was man ihm eventuell etwas zugetraut hätte. Aber er wechselte mit Neri ebenso zu ‚normal‘, wie sie zwischen Ablehnung und Spaß. Tatsächlich war es nicht mal unangenehm mit dem Hausherrn jetzt weiter zu plaudern, als hätten sie nicht eben sämtliche Körperöffnungen miteinander geteilt. "Wo waren wir stehen geblieben?" Nun war es Arrond, der gespielt tadelnd den Zeigefinger hob und damit vor ihrem Gesicht wackelte. „Niemals den Fokus verlieren Eleyna…“ er riss die Augen auf, „Nerielle… Entschuldige!“, nun war er peinlich berührt, doch überspielte das mit einem Räuspern, Schluck aus seinem Glas und Abwinken, bevor sie Fragen stellen würde. „Lange Geschichte, dafür haben wir keine Zeit und du hast wichtigeres in Erfahrung zu bringen!“, unterband er eventuelle Neugierde. Es war ihm sichtlich unangenehm und seine Wangen färbten sich sogar leicht rot.

Doch dann fand er wieder zurück und besann sich auf das Analytische, das ihm schon immer sehr lag. „Also, fassen wir zusammen: Deine Großmutter hütete ein Geheimnis, das sie offenbar in den Tod getrieben hatte. Sie schrieb in einer geheimen Notiz ‚Astaloth‘ in Verbindung mit der Verunreinigung des Blutes auf. Das Licht versiegt. Infolgedessen hast du eine Reihe merkwürdiger Zufälle erlebt. Du bist Asmodeus begegnet, hast dich mit einem Ritualmagier eingelassen, hörtest körperlose Stimmen und sahst schattenhafte Visionen. Du bist im Waldmenschendorf wieder einem Dämon begegnet, der dir sogar suggerierte, dass du viel besser geeignet gewesen wärst, ihm als Wirt zu dienen. Hmmm…“, überlegte er und tippte sich gegen die Lippen, die sie zuvor noch leidenschaftlich erforscht hatte. „Bevor du aber von dem Dämon im Dorf wusstest, hast du die Leichen in der Höhle gefunden. Und vor diesem Ereignis, hast du in der Hütte der Kräuterhexe diese Vision gehabt.“, fasste er zusammen und offenbarte, wie gut er darin war, alles auf eine Linie zu bringen und vor allem miteinander zu verbinden. „Es gibt einen Präzedenzfall in Pelgar, mit Larial Aldon, die man für verrückt erklärte aber ähnliche Dinge berichtete, wie du. Larial wusste, dass etwas schlimmes passierte… der Angriff auf Pelgar. Was, wenn diese Schattenvision und dieses seltsame Gefühl in der Höhle, dich auch auf etwas hinweisen wollten? Wenn sie dazu dienten dir zu sagen, dass Gefahr drohte – durch den Dämon, durch den Ritualmagier?“, stellte er die These auf und blickte Neri nachdenklich an. „Ich gebe zu, ich kenne mich nicht sonderlich gut mit magischen Themengebieten aus, denn dahingehend bin ich persönlich eher unbegabt. Aber vielleicht…“, schwante ihm irgendwie eine Idee. „Ja… vielleicht hätte ich jemanden, der…“, er überlegte offenbar, während er sprach. Dann runzelte er die Stirn. „Ich bin mir nicht sicher, ob sie die richtige Ansprechpartnerin dafür wäre. Und das aus mehreren Gründen, aber… vielleicht solltest du dich mal mit ihr unterhalten.“, überlegte er und ging zu seinem Schreibtisch. Er schrieb etwas auf einen Zettel und überreichte ihn daraufhin Neri. In feiner Schrift, gut lesbar und akkurat, stand dort eine Adresse in Santros drauf. „Geh zu ihr und fange an mit ihr zu reden. Vielleicht kann sie dir weiterhelfen. Ich weiß, dass sie eine Lichtmagierin aus Zyranus ist und ich weiß, dass sie sich äußerst gut mit Dämonen auskennt. Sie kannte zumindest Asmodeus“, offenbarte er Neri und musterte sie „persönlich!“, fügte er bedeutungsschwer an.
„Sie ist nicht mehr… ganz sie selbst, seit dem er… naja – du wirst es selbst erleben. Aber das Wissen hat sie immer noch. Ich bin mir sicher, dass sie noch etwas zu deinem Dilemma beisteuern kann. Wenn du willst, komme ich mit – aber ich bin mir auch sicher, dass du das allein hinkriegen würdest. Oder… vielleicht mit Arunn?“, zwinkerte er und lächelte daraufhin charmant. „Wenn du neue Informationen hast und ein wenig… Licht ins Dunkel“, er zwinkerte bei der Anspielung, „bringen konntest, komm wieder her. Dann ordnen wir gemeinsam das Chaos in deinem Kopf.“, lächelte er erneut und trank sein Glas leer. „Ich forsche derweil auch noch weiter, sofern ich nicht mitkommen soll“, versprach er. Nun hatte Neri die Wahl, was sie tun wollte. Sie konnte sich zu ihrem Zimmer aufmachen, ein Bad nehmen oder sogar schlafen. Sie könnte auch Arunn aufsuchen, die Dinge bereinigen oder aber sich direkt mit oder Arrond auf den Weg zu dieser Adresse in Santros machen. Wonach stand ihr der Sinn?
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Sonntag 18. Februar 2024, 13:37

Arrond lachte befreit, als sie einen Scherz auf seine Vorlage machte. „Du bist ihr so ähnlich…“ Für einen Moment tasteten ihre Augen sein Gesicht ab, während er ganz offensichtlich in Erinnerungen schwelgte. Dann schaute sie aber zu den Büchern hinüber, die sie vorhin durchsucht hatten und beschloss, dass sie ruhig mit ihrer Recherche weitermachen sollten, wobei sie zwischen den Zeilen verriet, dass Arunns Auftauchen sie immer noch beschäftigte. „Wir waren unfair ihm gegenüber. Er schien sichtlich überrascht zu sein, der Arme.“ Neriélle seufzte. "Ja, das kann man ihm nicht verdenken", murmelte sie und sie dachte darüber nach, das nächste Mal vielleicht lieber einen Ort aufzusuchen, den man abschließen konnte. Die Einsicht reichte also nicht so weit, die Aktion an sich und generell einmal zu überdenken. Neri setzte sich lässig auf seinen Schreibtisch, diesmal jedoch vollständig bekleidet, und musterte Arrond, während sie die Beine ein wenig baumeln ließ. Anfangs hätte sie es nicht gewagt, sich einfach so auf den Tisch zu setzen, aber der Mensch hatte gezeigt, dass die hier herrschende Ordnung sich auch mal anderen Dingen unterordnen konnte. Arrond nahm ihr Techtelmechtel glücklicherweise ebenso gelassen wie Neri, aber er überraschte sie tatsächlich etwas damit, dass er ebenso schnell wie sie zu dem übergehen konnte, wo sie stehen geblieben waren. Wobei Neri offen zugab, dass sie irgendwo zwischen ihren Hosen den Faden verloren hatte. Sie blickte grinsend von Arronds Zeigefinger, den er gespielt belehrend vor ihrem Gesicht hielt, hinauf in seine Augen. „Niemals den Fokus verlieren Eleyna…“ Neri hob eine Augenbraue und war für einen Moment ebenso überrascht wie Arrond, dessen eigener Fokus gedanklich immer noch woanders lag. „Nerielle… Entschuldige!“ Die Augenbraue senkte sich wieder, während Arrond das Ganze versuchte, zu überspielen. "Eleyna also..", sagte Neri ruhig und dann zuckte es kurz in ihrem Mundwinkel. Sie nahm es ruhig hin und Arrond war vermutlich nicht klar, dass dieser Fauxpas unter anderen Umständen zu einer wütenden Elfe hätte führen können. Immerhin besaß er so viel Selbstbeherrschung, dass er ihren Namen nicht bei ihrer Liebelei in ihr Ohr geraunt hatte. Es war nicht zu übersehen, dass es ihm peinlich war und das ließ sie fein grinsen. Sie hatte diesem großen Mann mit seiner unerschütterlichen Ausstrahlung einfach nicht zugetraut, dass ihm etwas peinlich sein würde - oder er sich dies so offen anmerken ließ und so schlecht darin war, es zu überspielen. „Lange Geschichte, dafür haben wir keine Zeit und du hast wichtigeres in Erfahrung zu bringen!“ In Neris Augen funkelte es überraschenderweise belustigt. "Keine Zeit? Das hat sich aber gerade nicht so angefühlt", bemerkte sie und schwieg einen Moment. "Schon gut", meinte sie dann nur versöhnlich. Sie hätte zu gerne gewusst, was zwischen dieser Eleyna und ihm passiert war. Allerdings wirkte er selbst etwas überrascht davon, wie präsent sie noch war und da er so abblockte, wollte Neri ihn jetzt auch nicht weiter in Bedrängnis bringen. Trotzdem durfte Arrond befürchten, dass sie früher oder später auf sie zurückkommen würde. Jetzt war sie ja aber gerade dabei, den Fokus auf ihre eigene Sache zu legen und nicht über eine Frau zu reden, an die er bestimmt nicht erst seit dem Ende ihrer Liebelei dachte.

Die goldenen Augen hefteten sich an den Menschen, als dieser dann die bisherigen Ereignisse ihrer Reise zusammenfasste. Neri nickte hier und dort, gab zustimmende Laute von sich und war überrascht, wie einfach es ihm scheinbar fiel, alle Teile zusammenzusetzen. Im Gegensatz zu ihr war er natürlich auch nicht persönlich involviert und konnte alles ganz neutral und pragmatisch bewerten. „Es gibt einen Präzedenzfall in Pelgar, mit Larial Aldon, die man für verrückt erklärte aber ähnliche Dinge berichtete, wie du. Larial wusste, dass etwas schlimmes passierte… der Angriff auf Pelgar. Was, wenn diese Schattenvision und dieses seltsame Gefühl in der Höhle, dich auch auf etwas hinweisen wollten? Wenn sie dazu dienten dir zu sagen, dass Gefahr drohte – durch den Dämon, durch den Ritualmagier?“ Da runzelte Neriélle die Stirn und ihr war anzusehen, dass sie das nicht überzeugte. "Ich weiß nicht.. Wieso sollte mich irgendetwas vor einem Dämon warnen?", fragte sie und schüttelte dann den Kopf. "Und was sollte das sein, das mich warnt. Irgendein Schattenwesen? Das macht doch keinen Sinn", murmelte sie und ließ sich seine Worte erneut durch den Kopf gehen.
„Ich gebe zu, ich kenne mich nicht sonderlich gut mit magischen Themengebieten aus, denn dahingehend bin ich persönlich eher unbegabt. Aber vielleicht… Ja… vielleicht hätte ich jemanden, der…“ Neriélle sah ihn abwartend an, während sie nachdenklich begann, auf ihrer Unterlippe zu kauen und Arrond die Zeit zum Überlegen gab, die er brauchte. „Ich bin mir nicht sicher, ob sie die richtige Ansprechpartnerin dafür wäre. Und das aus mehreren Gründen, aber… vielleicht solltest du dich mal mit ihr unterhalten.“ Neri sah, dass er etwas aufschreiben wollte und erhob sich nun von dem Schreibtisch. Sie blieb jedoch nah neben ihm stehen und berührte ihn am Arm, während sie an ihm vorbei auf den Zettel sah, auf den er etwas aufschrieb. Als er ihr die Notiz reichte, las sie die Adresse und konnte damit erst einmal nicht viel anfangen. „Geh zu ihr und fange an mit ihr zu reden. Vielleicht kann sie dir weiterhelfen. Ich weiß, dass sie eine Lichtmagierin aus Zyranus ist..“ Da schaute Neri überrascht zu ihm hinauf. Eine Lichtmagierin aus Zyranus? Das klang nach einer äußerst mächtigen Frau und das sprach dafür, dass sie ihr vielleicht helfen konnte. „..und ich weiß, dass sie sich äußerst gut mit Dämonen auskennt. Sie kannte zumindest Asmodeus persönlich!“ Da wurde die Überraschung in Neris Augen, die sich ein Stück weiteten, größer. "Persönlich?", vergewisserte sie sich und konnte sich das nicht vorstellen. Schließlich kannte sie Asmodeus nur als diese schreckliche Kreatur, die er am Ende gewesen war. „Sie ist nicht mehr… ganz sie selbst, seit dem er… naja – du wirst es selbst erleben.“ "Dann war er nicht immer so..?", schlussfolgerte sie und fragte sich, wer Asmodeus früher gewesen war. Anhand seiner Gestalt konnte sie sich nicht vorstellen, dass er einmal ein ganz normaler Mann gewesen sein sollte. Die Vorstellung, dass der Dämon im Waldmenschendorf etwas ähnlich Schreckliches aus Rhuna hätte machen können, ließ sie schaudern. „Aber das Wissen hat sie immer noch. Ich bin mir sicher, dass sie noch etwas zu deinem Dilemma beisteuern kann. Wenn du willst, komme ich mit – aber ich bin mir auch sicher, dass du das allein hinkriegen würdest. Oder… vielleicht mit Arunn?“ Sie schnaubte kurz ungläubig. "Ich kann wahrscheinlich froh sein, wenn er mich überhaupt noch ansieht..", murmelte sie. Während sie das sagte, wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie das und noch mehr aufs Spiel gesetzt hatte. Arunn hatte sie zu Arrond gebracht, um ihr zu helfen, und sie hatte das auf eine Weise ausgenutzt, die der Dessarier bestimmt nicht im Sinn gehabt hatte. Arronds charmantes Lächeln verfehlte seine Wirkung nicht und Neri fühlte sich dadurch zumindest ein wenig besser.
„Wenn du neue Informationen hast und ein wenig… Licht ins Dunkel bringen konntest, komm wieder her. Dann ordnen wir gemeinsam das Chaos in deinem Kopf. Ich forsche derweil auch noch weiter, sofern ich nicht mitkommen soll.“ Neri lächelte sacht, dann tat sie es ihm gleich und leerte ebenfalls ihr Glas, während sie über die Möglichkeiten nachdachte, die sie hatte. Sie leckte sich kurz über die Lippen, um sie von den Resten des Alkohols zu befreien. Dann griff sie nach seinen Händen und küsste ihn für einen Moment, löste sich jedoch schnell wieder von ihm. "Danke, dass du mir hilfst. Ich weiß, du hättest nichts davon tun müssen." Sie entließ seine Hände aus ihrem Griff. "Ich würde mich freuen, wenn du mich zu der Magierin begleitest. Wer weiß, ob sie irgendeine Elfe aus Shyana überhaupt anhört, wenn sie so durch den Wind ist", stellte sie in Frage. "Aber zuerst werde ich nach Arunn sehen, bevor er deinen ganzen Alkohol alleine für sich beansprucht", versuchte sie ihr Vorhaben scherzhaft zu verpacken und damit die Sorge zu überspielen, die sie sich um Arunn machte. Nicht mal der muskulöse Dessarier würde die beiden Flaschen Alkohol ohne weiteres leeren können. "Dann komme ich gerne auf das Bad zurück und dann können wir gemeinsam diese Magierin aufsuchen. In Ordnung?" Sie lächelte ihn an und machte sich dann daran, die Bibliothek zu verlassen.

Arrond wies ihr abschließend noch den Weg zu Arunns Zimmer und so stand Neriélle wenige Zeit später vor der entsprechenden Tür. Einige Momente lang stand sie nur dort und starrte die Tür an. Dann seufzte sie und atmete tief ein, bevor sie den Mut fand, anzuklopfen. "Arunn? Ich bin es", sprach sie etwas lauter gegen das Holz, damit er sie auf der anderen Seite auch hören würde. "Bitte mach auf", bat sie ihn dann und klopfte erneut. Sie hatte zwar Angst vor einer Zurückweisung, viel größer war jedoch die Sorge darüber, dass er nicht öffnen würde, weil er schon zu viel Zeit mit den beiden Flaschen Alkohol verbracht hatte. Daher wurde Neri schnell ungeduldig und würde erneut anklopfen, wenn er nicht die Tür öffnete.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Montag 19. Februar 2024, 09:05

Dass sie Arrond auf seinen Versprecher ansprach, hätte er sich denken können. Dafür war der Fauxpas auch zu unpassend und für ihn selbst äußerst überraschend. Er hatte gedacht, diese Dinge besser im Griff zu haben, aber Neri hatte ihn einfach auch kalt erwischt. Sie war von einer erfrischenden Spontanität gesegnet, die es ihm einfach angetan hatte. Und ihn mitgerissen hatte. Dass sie miteinander geschlafen hatten, war für den Pelgarer gar nicht sonderlich verwerflich. Sie hatte sich wunderbar angefühlt, war anziehend und wusste ihn ebenso von einigen Dingen abzulenken, wie er sie. Und dass man sich bei gewissen Recherchen näherkam, nun, das war doch nichts neues. Zudem waren sie beide ungebunden – warum nicht mal etwas Spaß haben? Es war immerhin Feiertag. Arrond aber schaffte es nicht, sein Erstaunen, über den Namensfehler einfach zu übergehen. Diese Vergangenheit war… nachhaltig. Er hatte so einige ungelöste Dinge in seinem Keller liegen und diese war eine davon. Und eine, die ihn mehr beschäftigte als er wahrhaben wollte. Doch zurück zum Thema. Arrond war versiert darin, Neri eine Zusammenfassung der Dinge zu liefern, die sie bereits herausgefunden hatten. Er strukturierte dabei alles etwas und das half auch Neri beim Denken. Trotzdem zweifelte sie etwas an seiner Überlegung und fragte nach, was Arrond jedoch veranlasste ihr zu sagen, dass er darin nicht so wissend war. Aber er wusste immerhin die nächste Anschlussstelle, die ihr wohl weiterhelfen könnte. Trotzdem blieben Fragen dabei offen: "Persönlich? Dann war er nicht immer so?“, wollte sie wissen und Arrond seufzte. „Soweit ich weiß, war er mal ein Mensch… er wurde von dem Dämon besessen und… naja, das Ende hast du dann ja wohl gesehen.“, erklärte er und zuckte die Schultern. „Kein Lebewesen auf Celcia kann dem auf ewig standhalten. Irgendwann gibt der Wirt auf.“, seufzte er. „Ich bin mir aber sicher, dass sie dir dazu mehr erzählen kann.“ Das gab Neri neuen Mut und sie wollte den Menschen auch dabeihaben, doch zuvor musste sie dringend nach ihrem Freund sehen. Arunn hatte sich mit Alkohol aus dem Staub gemacht und nun nagte das Gefühl an ihr, dass sie nach ihm sehen sollte. Er ließ den kleinen Kuss geschehen und schmunzelte, langsam wieder in seine ursprüngliche Rolle zurückfindend.
"Danke, dass du mir hilfst. Ich weiß, du hättest nichts davon tun müssen. Ich würde mich freuen, wenn du mich zu der Magierin begleitest. Wer weiß, ob sie irgendeine Elfe aus Shyana überhaupt anhört, wenn sie so durch den Wind ist“, er nickte kurz bestätigend, "Aber zuerst werde ich nach Arunn sehen, bevor er deinen ganzen Alkohol alleine für sich beansprucht" Eine gewisse Milde zeigte sich im Gesicht des Menschen und er drückte ihre Hände kurz, bevor sie einander losließen. „Sicher, sieh nach ihm. Ich warte dann im Innenhof auf dich, sobald du soweit bist.“, versicherte er ihr und blickte ihr nach als sie zur Tür schritt. Die Wege waren nicht sehr kompliziert und sie fand das Zimmer, oder besser – die Zimmer – ganz leicht. Sie alle hatten Zimmer auf demselben Flur und ihres lag Arunn’s gegenüber, neben dem von Rhuna und Yedan.

Jetzt aber klopfte sie an das dunkle Holz von Arunn’s Tür und machte auf sich aufmerksam. Sie hörte… nichts. Erneut klopfte sie und bat um Einlass, doch von drinnen war nur ein Brummen zu hören. Er wollte offenbar nicht. Energischer brachte ihr zumindest ein genervtes Schnauben und dann ein Klirren ein. Sie hörte Schritte durch das dicke Holz und schließlich riss Arunn überschwänglich die Tür auf, was ihn beinahe von den eigenen Füßen riss. „Was?!“, blaffte er los und ihr schlug eine erhebliche Fahne entgegen. Der Mensch stand… wackelig. Er musste sich an der Tür festhalten, was keine gute Idee war, denn jene schwankte mit. Arunn musterte Neri unter glasigem Blick, doch dann seufzte er und lehnte sich torkelnd gegen die Tür. „Verdamm…te … Scheiße, Neri… Was…sch… willst du hier?“, lallte er und gulpte daraufhin ungeniert auf. „Geh und fiii….hiicke“, er stieß auf, „wen immer du… willst.“, schloss er nahtlos und eloquent wie immer an ihren Streit an. Neri konnte im Rücken von Arunn sehen, dass er bereits die zweite Flasche zur Hälfte geleert hatte. Kurz schloss er seine Augen und schnarchte gar, bevor er aus dem alkohol-Schlummer gerissen wurde. Er wedelte mit seiner Hand und wollte die Elfe verscheuchen. „Mach dir kei…heine Umstände…. Schääätzchen.“, er winkte ab, drehte sich, musste kurz innehalten und seinen Augen und Organen die Zeit geben, auch anzukommen, bevor er zurück zum Bett torkelte. „ich komm kla‘…“, seufzte er und griff nach dem Rest in der zweiten Flasche. Er setzte sie an und kippte tatsächlich nach hinten, weil er zu viel Schwung nahm, um dann rumpelnd gegen das Bett zu knallen, aufzufluchen, sich den Kopf zu reiben und dann die Flasche emporriss und grinsend rief: „Heil!“, ehe er sie doch noch ansetzte und auch den Rest trank. Arunn war fertig. Warum es ihn so traf, das wusste wohl keiner. Warum er so drauf war, wusste auch niemand. Immerhin war er doch immer der fröhliche Spießgeselle, immer gut drauf und nicht auf Mund und Kopf gefallen. Jetzt aber war er mehr kläglich als alles andere.
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Montag 19. Februar 2024, 12:12

Auf dem Weg zu Arunns Zimmer schwirrte ihr noch Asmodeus durch den Kopf, der laut Arrond mal ein Mensch gewesen war. Zu wissen, dass er tatsächlich ein ganz normaler Mann gewesen war und das Ende seines Lebens als Wirt eines Dämons gefristet hatte, bescherte Neri schon im Wachzustand Albträume. Jenes Schicksal hätte vermutlich auch Rhuna geblüht, wenn nicht Calhoun.. Neri seufzte und verbat sich weitere Gedanken. Sie waren zu düster und die Geschehnisse immer und immer wieder im Geist durchzuspielen, brachte sie nicht weiter. Glücklicherweise hatte sie auch nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn der Weg von der Bibliothek bis zu Arunns Zimmer war nicht weit. Sie nahm sich einige Moment, aber dann tat sie das Unausweichliche. Sie hätte natürlich auch völlig egoistisch handeln, Arunn ignorieren und sich weiter um ihre eigenen Belange kümmern können. Aber sie sorgte sich um Arunn. Sie kannten sich gar nicht lange und genau genommen auch nicht sonderlich gut. Aber sie waren sofort auf der selben Wellenlänge gewesen, die sie schnell zu Freunden gemacht hatte. Sie hatten ineinander jemanden gefunden, mit dem sie das harte Leben mit einem gewissen Humor betrachten konnten. Sie hatten miteinander Späße gemacht, sich gegenseitig aufgezogen und zumindest Neri hatte in Arunn jemanden gefunden, den sie vertrauen wollte und der ihr Halt in dieser unbekannten Welt gab. Er war ihr wichtig geworden und sie musste sich versichern, dass er nicht schon bewusstlos auf dem Boden seines Zimmers lag. Energisch klopfte sie also an seine Zimmertür und atmete erleichtert aus, als sie endlich hörte, wie Bewegung in den Raum hinter der Tür kam. Die feinen Elfenohren hörten, wie sich die Schritte des Menschen der Tür näherten, und sie straffte unbewusst die Schultern. Ihr war klar, dass Arunn sie nicht lachend hereinbitten würde. Tatsächlich aber riss er endlich die Tür auf, dass es ihn fast von den Füßen riss. „Was?!“ Neri schloss einen Moment die Augen und hielt die Luft an, weil sein Atem furchtbar stank. Für einen Moment war die Luft zwischen ihnen nur so von Alkohol geschwängert. Dann öffnete sie die Augen wieder und erkannte seinen vielsagenden, glasigen Blick. "Gut, du kannst noch..", begann sie, ehe ihr Arunns Frust entgegen schlug. „Verdamm…te … Scheiße, Neri… Was…sch… willst du hier?“ "Ich..", begann sie erneut, aber Arunn war offensichtlich nicht an einer Antwort interessiert. „Geh und fiii….hiicke wen immer du… willst.“ Sie schluckte leer und biss sich auf die Unterlippe. Auch jetzt fühlte es sich nicht gut an, Ziel solcher Worte zu sein. Neri konnte zwar die Leute reihenweise vor den Kopf stoßen, das Fluchen auf solch eine Art und Weise war ihr dann aber doch eher fremd. Arunn war betrunken und sie räumte ihm die Möglichkeit schweigend ein, ihr seine Verletzlichkeit, für die Neri es hielt, um die Ohren zu hauen. "Ich bin jetzt fertig und wollte nach dir sehen", antwortete sie trocken und ließ sich nicht auf die Provokation ein, falls das seine Absicht gewesen war. Die goldenen Augen hefteten sich an ihn und beobachteten ihn. Er sah wirklich besorgniserregend aus, als er erst schwankte und dann kurz an der Tür weg zu schlummern schien. Neri warf einen Blick an ihm vorbei und erkannte, dass er die erste Flasche schon geleert hatte und bei der zweiten gut dabei war. Dann registrierte er sie wieder und wollte sie offenbar verscheuchen. „Mach dir kei…heine Umstände…. Schääätzchen.“ Als er sich von ihr abwandte und schwankte, widerstand sie gerade so dem Impuls, ihn zu stützen. Vermutlich wollte er seine Ruhe und nicht auch noch angefasst werden. Also ließ sie es, beobachtete ihn aber genau, um ihn aufzufangen, falls er ernsthaft drohte, zu fallen. „ich komm kla‘…“ Sie folgte ihm in den Raum hinein und schloss die Tür. "Das sehe ich", sagte sie schlicht. Ihre Augen verengten sich für einen Moment, als sie sah, was er vorhatte. "Du hast genug getrunken", wollte sie ihn belehren, da setzte er schon die Flasche an, um sich den restlichen Alkohol hinter zu kippen. Dabei verlor er jedoch den Halt und nun griff Neri beherzt mit beiden Händen nach seinem Arm und versuchte so, seinen Aufprall abzumildern, was bei der Menge an Mensch und in Anbetracht ihrer schlanken Gestalt nicht gerade einfach war. Als er auf dem Boden liegend die Flasche in die Höhe hielt, um zu demonstrieren, dass er sie gerettet hatte, zögerte Neri nicht lange, sondern nahm sie ihm mit festen Griff aus den Händen, bevor er sie leeren konnte. "Gott.. Arunn", murmelte sie betroffen über seinen Zustand, stellte die Flasche zur Seite und zog erneut an seinem Arm. "Komm' hoch und setz' dich. Ich helfe dir", meinte sie mit milder Stimme und wollte ihn irgendwie auf das weiche Bett bugsieren. "Du sagst mir aber Bescheid, bevor du dich übergeben musst, ja?", versuchte sie es dann mit einem lahmen Spruch und ihre Augen suchten kurz den Raum nach einem geeigneten Behälter für den Notfall ab, denn so abwegig war die Situation nicht. Dabei fiel ihr Blick auf eine Karaffe und sie erhob sich, die Flasche Alkohol nahm sie mit sich. Diese stellte sie auf dem Tisch ab und füllte dann ein Glas mit Wasser, das sie Arunn entgegenhielt, als sie wieder neben ihm saß. "Trink das.. bitte", bat sie ihn eindringlich. "Wenn du hier bewusstlos herum vegetierst, ist keinem geholfen." Sie sprach leise und wich seinem Blick nicht aus. In ihren Augen konnte er ehrliche Sorge um seinen Zustand erkennen, falls er dazu noch fähig war. Sie strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht und haderte einen Moment. "Wieso machst du..", begann sie, fand aber nicht die richtigen Worte. Jetzt brach sie doch für einen Moment den Blickkontakt ab und seufzte. "Ich wollte dich nicht vorführen und verletzen", murmelte sie dann ehrlich und nahm an, dass es das war, was sie falsch gemacht hatte. Sicher war sie sich aber nicht, ob wirklich das zu diesem Trinkgelage geführt hatte, und es war ihr unangenehm, es nicht mit Sicherheit sagen zu können, weil sie das Gefühl hatte, es besser wissen zu müssen.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Montag 19. Februar 2024, 12:57

Es war gewiss nicht leicht, ihren Freund auf einmal so am Boden zu sehen. Zumal Neri gar nicht wusste, was eigentlich genau das Problem war. Hatte es ihn so sehr getroffen, dass sie mit seinem Freund… ? Arunn war eloquent wie immer und zeigte deutlich, dass er keinen Alkohol brauchte, um mit ihr so zu reden. Aber mit Alkohol war es… irgendwie noch mal eine Spur härter. Neri wollte nicht, dass man so mit ihr sprach und doch räumte sie ihm diesen Fauxpas ein. Während Arunn in den Raum hineintorkelte, folgte sie und schloss die Tür. Das Zimmer hatte eine geräumige Größe und besaß neben einem Doppelbett mit Himmel auch eine Sitzecke mit Polstersesseln, rundem Tisch und einem Schrank. Eine Tür grenzte an ein Gemeinschaftsbad, das von beiden Seiten begehbar war. Es gab eine halbhohe Kommode, auf der auch eine Waschschüssel mit Karaffe stand. Beides war mit frischem Wasser gefüllt. Auf dem kleinen, runden Tisch, stand noch etwas Trinkbares und zwei Gläser. Links und rechts vom Bett befanden sich Fenster mit Vorhängen, die Arunn zugezogen hatte. Noch war es helllichter Tag, aber der Dessarier zog wohl die Dunkelheit vor. Ein Brummschädel vertrug eben die Sonne nicht so gut. Da es in seinem Zimmer stank, wie in einer Brauerei, täte es gewiss gut, eines der Fenster zu öffnen und den gediegenen Straßenlärm etwas hereinzulassen. Die Luft war angenehm heute und auch das Wetter machte etwas her. Neri aber entschied sich, Arunn zu stützen und wäre beinahe selbst mit hingefallen, als er wie ein nasser Sack auf den Boden knallte. Zu seinem Glück, hatte er die Flasche gerettet und setzte schon zum nächsten Schluck an. Neri wusste das zu verhindern, nahm ihm die Flasche aus der Hand und ignorierte seinen lahmen Protest. Unwillig brummte er, als sie ihm auf die Beine half und auf das Bett bugsierte. Dort kam der Dessaria zum Liegen und seufzte. „Schön hier.“, murmelte er verschlafen. „Endlich ´n Bett.“, nuschelte er noch und schmatzte kurz, während Neri etwas Wasser besorgte. "Trink das.. bitte. Wenn du hier bewusstlos herum vegetierst, ist keinem geholfen.", er grummelte und ächzend kam er langsam in eine halbwegs sitzende Position. Dabei kuschelte er sich allerdings gegen die Elfe und bettete seine Wange an ihren Oberarm. Reichlich unkoordiniert, trank er das dargebotene Wasser brav und verzog das Gesicht.

„Da fehlt Geschmack.“, murrte er und reichte das Glas wieder an Neri. Er behielt die Augen geschlossen, während sie ihm einige Strähnen aus dem Gesicht wischte. Übel sah er nicht aus. Offenbar kannte sein Körper das bereits und war gut im Training. Dennoch fand Neri zur Not die Waschschüssel, die sie für den Fall der Fälle ans Bett stellen könnte. Arunn hob den Blick zu ihren goldenen Augen und schaute einen Moment etwas schräg nach links hinein. Neri erwiderte den Blick und wollte fragen, warum er so einen Blödsinn tat. Doch sie brach ab und er brummte nur. "Ich wollte dich nicht vorführen und verletzen" Arunn schüttelte den Kopf und rieb dabei an ihrem Oberarm herum, weil er nach wie vor an ihr lehnte. „Hast du nicht.“, kam es dann doch noch geradeaus von ihm. „Ich bin selbst Schuld…“, seufzte er und schloss die Augen wieder. „Dummen Menschen, passieren dumme Dinge.“, zuckte er die Schultern und schlief für einen Moment ein. Mit offenem Mund begann er zu schnarchen, schreckte aber wieder hoch und setzte sich auf. Er rieb sich über das Gesicht und zerzauste seine Haare wild. Verschlafen blickte er Neriélle an und musterte sie einen Moment. Es war nicht ganz klar, ob er durch sie hindurchblickte oder ihm etwas durch den Kopf ging. Dann aber verzog er leidend das Gesicht und kroch wieder auf sie zu. Er legte seinen Kopf auf ihren Schoß und drückte sie einen Moment. „Es tut, tut, tut... mir leid… ich war…“, er stieß erneut auf und brauchte einen neuen Anlauf, „isch… isch mein, mir tuts leid, ich hab…. Haaabe doofe Sachen gesagt.“, schnaufte er und kuschelte sich wieder in ihren Schoß. Dann fiel ihm offenbar ein, was Neri so alles damit anstellte und er rückte ab davon, schaffte es gerade noch, sich ins Kissen fallen zu lassen und bevorzugte dann lieber diese Position. Auf dem Bauch liegend behielt er die Augen verschlossen und konnte sich wohl nicht lange gegen die Wirkung des Alkohols erwehren. „Ich dachte… du würdest… du und Calhoun… ich weiß nicht.“, nuschelte er ins Kissen und seufzte erneut. „Ist blöd von mir… weiß ich. Aber… mir fehlt meine Familie…“, sagte er bereits im Halbschlaf und kratzte sich an der Nase. "Er war mein bester Freund...", gestand er und bei seinen nächsten Worten wurde auch klar, wen er meinte: „Iiiich dachte… du und ich… und Calhoun irgendwie… ich bin ein Idiot.“, winkte er noch ab und schnarchte zwischendrin schon beinahe. „Alles ist anders, seit sie nicht mehr da ist…“ murmelte er noch. Dann streckte er die Hand nach Neriélle aus und suchte mit seinen Fingern ihre. Er hielt sie fest. „Ich mag dich, Neri… Bist ´ne Gute…“, bescheinigte er ihr und drückte ihre Hand, bevor er die Augen noch mal aufmachte und sie ansah. „Willst du zu meiner Familie gehören?“, fragte er sie rührselig und gewiss dem Alkohol geschuldet. Doch irgendwie war es auch ehrlich und nicht spöttisch gemeint. Vielleicht war Arunn einsam. Er hatte seine Schwester, seinen Schwager und damit seine Familie verloren. Und Calhoun erwies sich offenbar nicht sehr gut darin, Bindungen langfristig aufrechtzuerhalten. Was wusste sie schon über Arunn? Er war der Spaßvogel. Der Clown. Doch hinter der Schminke war er nur ein einsamer Mensch.
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Montag 19. Februar 2024, 18:49

Es war gar nicht so leicht für die Elfe, den schweren Mann auf das Bett zu zerren, da dieser kaum genug Koordination besaß, um dabei so wirklich mithelfen zu können. Doch schließlich saß er auf dem Bett und sie war erleichtert, als er tatsächlich etwas von dem Wasser trank. Er lehnte sich ungeniert gegen ihren Oberarm und Neri spürte eine gewisse Erleichterung darüber. Er mied sie nicht. Stattdessen kuschelte er sich an sie und Neri ließ es zu. Dann bewies er, dass er seinen Humor noch nicht verloren hatte, aber trotz seiner Nähe war ihr noch nicht zu lachen zu mute. Sie fürchtete sich vor einer Standpauke ihres Freundes. War es ihr normalerweise egal, ob und wen sie vor den Kopf stieß, so hatte Arunn doch recht schnell ihre harte Schale durchdrungen. Ihr war nicht ganz klar, was ihn in diesen Zustand getrieben hatte, aber sie vermutete, dass sie ihn vorgeführt und damit verletzt hatte. „Hast du nicht.“ "Nicht?", murmelte sie und versuchte, einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen, doch er fühlte sich scheinbar ganz wohl an ihrem Oberarm. „Ich bin selbst Schuld… Dummen Menschen, passieren dumme Dinge.“ Da runzelte Neri die Stirn. Sie hatte mit einer Zurechtweisung gerechnet und dass er ihr den Kopf abriss. Dass er jetzt aber die Schuld bei sich suchte, war völlig falsch und absurd. "Du bist nicht dumm. Was redest du denn da?", erwiderte sie aufrichtig und bemerkte dann an seinem Schnarchen, dass er eingeschlafen war. Sie wollte ihn gerade nach hinten auf die Matratze drücken, da wachte er wieder auf. Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er sich durch die Haare wuschelte. "Du bist nicht dumm", wiederholte sie dann, weil sie nicht wusste, ob er sie zuvor gehört hatte. Dann überraschte er sie erneut, als er plötzlich zu ihr kam und seinen Kopf auf ihren Schoß legte. Da wurde Neri klar, dass er wirklich verletzt war. Scheinbar nicht wegen ihr, denn weder ließ er seine Wut wie befürchtet an ihr aus, noch strafte er sie mit Nichtachtung. Er suchte Halt bei ihr und bei dieser Erkenntnis zog sich Neris Herz für einen Moment gerührt zusammen. Mitleid wallte in ihr auf und sie legte sacht eine Hand auf seinen Wuschelkopf, während sie auf ihn hinab blickte. „Es tut, tut, tut... mir leid… ich war…“ "Dir tut es leid? Aber..?" „isch… isch mein, mir tuts leid, ich hab…. Haaabe doofe Sachen gesagt.“ Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Sie konnte sein Selbstmitleid kaum ertragen. Es überraschte sie und es schmerzte sie. "Hast du. Aber glaub mir, ich hab schon Schlimmeres gehört", versuchte sie die emotionsgeladene Stimmung zu überspielen, konnte sich aber nicht dagegen wehren. Sie seufzte erneut und beobachtete Arunn dabei, wie er sich von ihr löste und bäuchlings aufs Bett legte. "Ich hab das wohl verdient, wenn es dich so wütend macht", gestand sie dann ein und wusste nicht so recht, ob es noch eine Erklärung benötigte, die sie nicht liefern konnte. Sie rückte ein Stück zu ihm hinüber und begann unbewusst, mit der Hand über seinen Rücken zu streichen. "Bitte hör' auf, dir Vorwürfe zu machen. Du kannst überhaupt nichts dafür. Ich bin die Idiotin", meinte sie leise, denn zumindest das erkannte sie.
„Ich dachte… du würdest… du und Calhoun… ich weiß nicht.“ Da versteifte sich Neri augenblicklich und sie hielt in all ihren Bewegungen inne. Es traf sie vollkommen unerwartet, dass er von Calhoun zu sprechen begann und dann auch noch so. "Calhoun und ich?", wiederholte sie leise und verständnislos. Sie hatte nicht einmal ansatzweise geahnt, was er von ihnen beiden hielt und dass dies teilweise der Grund für seinen Zusammenbruch war. Es war bedeutungsschwer. Neri hielt den Atem an und schloss die Augen. Doch statt sich von diesem Gedanken abzulenken, sah sie den Dunkelelfen vor sich und verspürte ein Gefühl, das sie so nicht kannte und nicht wahrhaben wollte. "Calhoun ist gegangen", sagte sie dann harscher als beabsichtigt und merkte, wie trocken sich ihr Hals mit einem Mal anfühlte. „Ist blöd von mir… weiß ich. Aber… mir fehlt meine Familie…“ Da wurde Neris Miene wieder weicher. Sie atmete bedrückt und leise die Luft aus. "Arunn..", flüsterte sie mit erstickter Stimme und das Mitleid schnürte ihr die Kehle zu. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie es im Inneren des lebensfrohen Mannes aussah. "Er war mein bester Freund..." Auch das überraschte sie. "Ich dachte jedes Mal, ihr geht euch an die Gurgel", murmelte sie leise und strich nun wieder mit dem Daumen über seinen Rücken. Sie dachte daran, wie er Calhoun angeschnauzt und kein gutes Haar an den Elfen gelassen hatte. Dass Arunn gehofft hatte, dass mehr aus ihnen werden würde, überraschte sie daher ehrlich und sie war noch damit beschäftigt, das zu verdauen. „Iiiich dachte… du und ich… und Calhoun irgendwie… ich bin ein Idiot. Alles ist anders, seit sie nicht mehr da ist…“ Arunns Gefühle, seine Ehrlichkeit und das Mitleid, das sie dabei mit dem Menschen empfand, durchtränkte geradezu den Raum. Neri war ehrlich ergriffen davon. "Das tut mir leid..", flüsterte sie mitgenommen. Sie musterte Arunn und am liebsten hätte sie ihn an sich gezogen. Sie sah, dass er nach ihrer Hand suchte und legte ihre in seine. „Ich mag dich, Neri… Bist ´ne Gute…“ Bei seinen Worten drückte sie seine Hand und lächelte schwach, während sich ihr Herz in Angesicht seiner Worte zusammenzog. Sie bedeuteten ihr viel mehr, als er vermutlich dachte. Sie hatte erwartet, hier um einen Kopf kürzer wieder herauszukommen. Stattdessen schüttete Arunn ihr sein Herz aus und.. „Willst du zu meiner Familie gehören?“ Diese Frage überraschte Neri sichtlich und mehr noch, sie rührte sie. Sie spürte einen dicken Kloß in ihrem Hals und nach ein paar Momenten begann Arunns Gesicht vor ihren Augen zu verschwimmen. Nicht nur, dass er so viel Vertrauen in sie besaß und ein Teil von ihrem Leben sein wollte, weil er davon ausging, dass sie ihm den Halt geben konnte, der ihm schon länger fehlte.. auch er bot ihr einen Platz in dieser Welt. Das bedeutete auch, dass er sie annahm, wie sie war. "Arunn..", hauchte sie sprachlos und versuchte, die aufsteigenden Tränen wegzublinzeln. Mit dem Handrücken der freien Hand wischte sie sich über die Augen und lächelte dann, ein wenig beschämt darüber, dass sie nun so emotional wurde und ein paar Tränen vergoss. Dann beugte sie sich vor, legte einen Arm um Arunn, egal, ob er noch lag oder sich aufgerichtet hatte, und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Ja, ich will", hauchte sie dann leise und mit einem Schmunzeln gegen seine Wange. Sie lehnte ihre Stirn gegen seinen Kopf. "Ich bleibe bei dir, Arunn. Versprochen", sagte sie leise und aufrichtig und ließ keine Zweifel an ihren Worten. Sie schloss die Augen und entspannte sich einige Sekunden an seiner Seite, wobei ihr gar nicht aufgefallen war, wie angespannt sie zuvor gewesen war. Nicht nur, dass Arunn ihr weder das Stelldichein mit Calhoun noch Arrond vorhielt - wobei er letzteres vermutlich nicht begrüßte. Nein, er akzeptierte es - und sie. "Ich mag dich übrigens auch. Sehr sogar", bekräftigte sie dann und kam zurück in eine sitzende Position. "Mich hat schon lange kein Kerl mehr zum Weinen gebracht", offenbarte sie dann grinsend.

Die Tränen waren versiegt, aber in ihren Augen blieb noch ein gewisser Glanz. "Arunn..", begann sie dann und eine gewisse Dringlichkeit färbte ihre Stimme. Sie hielt noch immer seine Hand, fuhr mit dem Daumen über seinen Handrücken und starrte darauf. "Ich kann dir eine Familie sein, aber ich kann nicht.. Aryn ersetzen", sprach sie vorsichtig weiter und sah in seine Augen, ob er das verstand. Sie wollte keine alten Wunden aufreißen, aber gerade sie konnte niemand anderes sein als sie selbst. "Ich werde diese Lücke nicht füllen können. Nicht für dich und schon gar nicht für.. ihn." Sie seufzte schwer, schloss die Augen und wandte kopfschüttelnd den Kopf ab. Sie würde seine Familie sein, aber es konnte nicht gänzlich seiner Wunschvorstellung entsprechen. Sie war nicht Aryn. "Ich dachte, du magst Calhoun nicht und als du uns dann im Wald gesehen hast, dachte ich, das hätte alles zwischen euch noch schlimmer gemacht. Auf dem Weg zum Dorf war es reichlich kompliziert zwischen uns. Kannst froh sein, dass du nichts mitbekommen hast." Kurz hob sich ihr Mundwinkel, sie meinte es natürlich nicht ganz ernst, denn lieber hätte sie ihn in der Zeit quicklebendig erlebt. Dann wurde sie aber wieder ernst und zögerte. Ob Arunn der Richtige war, um ihr Herz auszuschütten? Sie hatte immer gedacht, dass Arunn Calhoun verachtete und als notwendiges Übel hinnahm. Dass er ihn aber als besten Freund betitelte, änderte einiges. Er hielt offenbar viel von Calhoun und würde Neriélle selbiges nicht verübeln. Ganz im Gegenteil schien das irgendwo sein Wunsch zu sein. Sie dachte an den Dunkelelfen zurück, wie er ihr immer wieder zur Seite gestanden hatte, wie er ihr als Einziger Halt gegeben hatte, während sie völlig aufgelöst gewesen war und wie er ihr das Leben gerettet hatte. Sie hatte sich ihm anvertraut und irgendetwas war zwischen ihnen gewesen. Die Erinnerungen und ihre Gefühle fochten einen stummen Kampf mit der Verdrängung, die Neri bevorzugte. "Es ist sehr viel passiert zwischen uns", offenbarte sie dann leise, was Zeichen genug war, dass es sie einige Überwindung kostete, ihm davon zu erzählen. Sie hatte es vor ihm verheimlichen wollen, weil sie dachte, dass es ihn aufregen würde. Aber seine Worte hatten so vieles geändert. "Er kämpfte mit uns gegen den Dämon, er war irgendwie immer.. einfach da. In dieser Quelle rettete er mir sogar das Leben und dann ging alles nur noch bergab. Wir stritten uns am Abend vor dem Fest. Eigentlich wollte ich nur reden und mehr über ihn erfahren, nachdem endlich Ruhe einkehrte. Aber er mauerte - wie immer", hob sie wenig belustigt einen Mundwinkel, denn das kannte er sicher von ihm. "Dann sagte er auf einmal, dass er zurück nach Zyranus gehen muss, um 'neue Aufgaben zu erledigen'." Mit einem Schnauben machte sie deutlich, was sie davon hielt. Sie zuckte mit den Schultern, als wäre es ihr egal, aber ihr Blick verriet, dass es das nicht war. Er hatte sie verletzt und diese Gefühle drohten wieder an die Oberfläche zu kriechen. "Ich sagte ihm, dass er ruhig direkt gehen kann, wenn er so denkt. Also ging er. Und das war es", schloss sie und versuchte, die Umstände anzunehmen, wie sie waren. Sie bereute es, so reagiert zu haben, hatte sie schon direkt nach dem Aussprechen der Worte damals. Aber sie verbat es sich, genauer darüber nachzudenken und sich Gedanken darum zu machen, was noch hätte geschehen können. "Aber keine Sorge, dich jag' ich nicht zum Harax", sagte sie mit einem feinen Grinsen, obwohl eine Wahrheit darin mitschwang. Sie war jetzt ein Teil seiner Familie und ihn würde sie nicht vergraulen und nicht alleine lassen.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Montag 19. Februar 2024, 22:28

Es war gar nicht so leicht, sich gegen die Worte des Menschen durchzusetzen. Arunn’s Zunge wurde vom Alkohol nicht schwer, sie wurde federleicht und plapperte eine ganze Menge. Allerdings nicht, wie erwartet mit Schimpftiraden und Vorwürfen bespickt. Neriélle hatte sich gewappnet, um sich gegen eine Zurechtweisung behaupten zu können. Sie hatte seine Enttäuschung in seinem Blick erkannt, als er sie mit Arrond gesehen hatte. Aber wo sie noch glaubte, er würde sich an ihren Eskapaden stören, da zerbrach etwas in ihm. Etwas so viel Bedeutenderes, als … Sex. Arunn ging es nicht um die Leidenschaft, um ihre Methode zu verdrängen. Sie war, wer sie war, und er würde sie nicht ändern wollen. Es hatte ihm einfach klargemacht, dass sich nichts reparieren ließ. Arunn offenbarte Neri in seinem Suff so einige Geheimnisse, die ihr gar nicht bewusstgewesen waren. Er sah sie als eine tiefverbundene Freundin und wollte sie nicht mehr loslassen. Er wollte sie bei sich haben, wollte, dass sie zu seiner Familie gehörte. Arunn rührte die Elfe bis ins Mark. Er wusste gar nicht, wie sehr er ihr Mitleid anrührte und dass sie selbst ähnlich empfand. Auch er war ihr ans Herz gewachsen und hatte einen Stellenwert eingenommen, den sie sich so nicht ausgesucht hatte. Das Schicksal hatte sie gemeinsam in diese Zelle gesperrt und hier waren sie nun. Schon als er verletzt wurde, hatte sie alles in Bewegung gesetzt, ihn zu retten. Sie hätte Arunn auch sich selbst überlassen können, aber das hatte sie gar nicht in Betracht gezogen. Alles, was danach gewesen war, war einzig dem geschuldet, dass sie dem Menschen helfen wollte. Wann hatte sich Neri je für jemanden so sehr eingesetzt? Es war eine intensive Verbindung zwischen ihnen und jene festigte sich soeben in einem Zimmer in Santros. Dass er sie allerdings mit Calhoun sah, konnte Neriélle kaum nachvollziehen. "Calhoun ist gegangen", warf sie dem Dunklen noch immer vor und Arunn schnaubte leise. „Ist er das?“, fragte er, als wisse er nicht, was er da brabbelte in seinem Brand. "Ich dachte jedes Mal, ihr geht euch an die Gurgel", räumte sie ein, als er davon sprach, dass der Dunkle sein bester Freund wäre. Arunn seufzte tief und winkte lapidar ab. „Das ist etwas anderes…“, nuschelte er. „Er ist n Mistkerl… aber… der beste!“, gestand er ihr und lächelte ein wenig geistesabwesend. Die folgenden Worte waren für Neri bedeutungsschwer. Arunn wollte sie zu seiner Familie dazuzählen und fragte, ob sie es sich vorstellen könnte. Tatsächlich bekam er gar nicht mit, wie gerührt sie war. Erst als sie sich vorlehnte und ihn umarmte, um ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen, öffnete er wieder die Augen und legte etwas verzögert auch einen Arm um sie. “Ja, ich will.“, hauchte sie und Arunn hörte für einen Moment auf zu atmen. "Ich bleibe bei dir, Arunn. Versprochen", er atmete wieder aus und die ganze Anspannung schien ihm aus dem Körper zu weichen. Er drückte Neri noch fester an sich.

"Ich mag dich übrigens auch. Sehr sogar. Mich hat schon lange kein Kerl mehr zum Weinen gebracht" „Mich kann man nur mögen!“, sprach er überzeugt und behielt die Pose einen Moment noch bei. Es gefiel ihm in ihrem Arm. „Und wenn dich keiner zum Weinen bringt, ists nicht der richtige Kerl!“, beteuerte er und hatte ein wenig seine Sprache wiedergefunden. Offenbar waren die klaren Worte und Gefühle, die damit einhergingen, auch ein kleines Heilmittel gegen den Alkohol, der alles betäuben sollte. Die Worte waren wichtig und nichts sollte sie dämpfen oder benebeln. Neri aber brannte noch etwas unter den Nägeln, was sie gleich lieber klarstellen wollte: "Ich kann dir eine Familie sein, aber ich kann nicht.. Aryn ersetzen.“ Er erwiderte ihren Blick und seiner war ein wenig trübe, aber auch anwesend. Ihre Antworten hatten ihn ein kleines Bisschen geheilt. Sie hatten ihm Hoffnung gegeben und das leere Gefühl in seinem Herzen aufgefüllt. „Ich werde diese Lücke nicht füllen können. Nicht für dich und schon gar nicht für.. ihn.“ Arunn seufzte leise und nickte. Er blickte auf ihre Hände, die sich gegenseitig hielten und streichelte ihre Haut einen Moment gedankenverloren. Doch dann hob er seinen Kopf und blickte sie erneut an. „Du sollst auch keine Lücke füllen… Naja, also schon – irgendwie – aber… du sollst nicht sie ersetzen… Du… sollst überhaupt nichts, was du nicht willst, aber ich dachte… naja… Ich möchte, dass du eben weißt, dass ich … dich gern habe.“, beteuerte er abermals. Trotzdem musste sie noch die Sache mit dem Dunklen klären. Arunn sollte sich da keine Hoffnungen machen, wenn er nicht enttäuscht werden wollte. „Ich dachte, du magst Calhoun nicht und als du uns dann im Wald gesehen hast, dachte ich, das hätte alles zwischen euch noch schlimmer gemacht. Auf dem Weg zum Dorf war es reichlich kompliziert zwischen uns. Kannst froh sein, dass du nichts mitbekommen hast.“ Er grunzte ein wenig amüsiert, hörte ihr aber zu. "Es ist sehr viel passiert zwischen uns. Er kämpfte mit uns gegen den Dämon, er war irgendwie immer.. einfach da. In dieser Quelle rettete er mir sogar das Leben und dann ging alles nur noch bergab. Wir stritten uns am Abend vor dem Fest. Eigentlich wollte ich nur reden und mehr über ihn erfahren, nachdem endlich Ruhe einkehrte. Aber er mauerte - wie immer. Dann sagte er auf einmal, dass er zurück nach Zyranus gehen muss, um 'neue Aufgaben zu erledigen'. Ich sagte ihm, dass er ruhig direkt gehen kann, wenn er so denkt. Also ging er. Und das war es. Aber keine Sorge, dich jag' ich nicht zum Harax".

Die Worte waren zahlreich und Arunn mächtig betrunken. Dennoch hatte er sie während ihrer Erzählung nicht aus den Augen gelassen, auch, wenn es ihm schwerfiel. Arunn schniefte kurz die Nase hoch, dann gähnte er herzlich. „Ich habe nie gesagt, dass das einfach ist mit ihm. Er kann nicht aus seiner Haut…“, erklärte er und zuckte die Schultern. „Calhoun stammt aus einer… oh, wie nennen die das? Blutsreinen Familie. Hohes Ansehen in Morgeria…“, er wedelte gespielt affektiert mit seiner Hand. „Sie haben es überhaupt nicht… begrüßt, dass er Aryn wählte. Und sie… verstießen ihn, brandmarkten ihn gar.“, erzählte er und erneut durfte Neri erkennen, dass der Alkohol den Dessarier äußerst redselig machte. Zum Glück vielleicht für sie. Immer wieder vernuschelte Arunn einige Worte oder lallte sie aneinander, aber im Großen und Ganzen, konnte sie ihn gut verstehen. Inzwischen hatte sich Arunn neben Neri an das Kopfende gelehnt. Wo sie jedoch etwas aufrechter saß und die Beine ausgestreckt hatte, fläzte er mehr in den Kissen. Er war so müde. „Calhoun darf keinen Fuß nach Morgeria mehr setzen. Wenn er die Armee verliert… hat er gar nichts mehr…“, murmelte er und knautschte das Kissen zusammen, um es sich auf der Seite bequem zu machen. Er schloss die Augen, schmatzte zweimal und holte daraufhin tief Luft. „Sie haben ihn weggejagt, Neri. Nach Aryn’s Tod … war er nicht mehr in Dessaria zu Hause, nicht in Morgeria. Er schlug… sich durch und“, er gähnte erneut und plapperte weiter, „landete in der Armee. Das ist jetzt seine Familie…“, nuschelte er noch und schlief schon halb. „Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe, Neri“, sagte er noch mal und griff erneut nach ihrer Hand, um sich an sie zu kuscheln und selig zu lächeln. „Ohne Familie ist ein Mann gar nichts… Du bist meine… ich liebe dich, Neriélle aus Shyáná Nelle!“, grinste er dann und daraufhin löste sich seine Mimik in eine entspannte Haltung. Arunn schlief, Neri an der Hand haltend und im höchsten Maße zufrieden. Wer hätte gedacht, dass Neri es an diesem Tag schaffte, gleich zwei Männer glücklich zu machen? Sie selbst wohl am wenigsten. Aber auch sie empfand Glück dabei, dass Arunn so von ihr dachte. Und – war es nun Glück, dass er ihr von Calhoun noch einiges verraten hatte? Oder zählte es nichts mehr, weil der Dunkle fort war? Arunn schlief inzwischen fest und musste sich wohl gegen einen gehörigen Kater beim Erwachen wappnen. Neri konnte bleiben, selbst etwas schlafen oder aber das angrenzende Badezimmer nutzen, um sich zu waschen. Arrond würde auf sie warten, sobald sie soweit wäre. Aber… sie hatte alle Zeit der Welt.
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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Neriélle » Dienstag 20. Februar 2024, 14:27

Arunn konnte sich sicher sein, dass Neriélle keine leeren Versprechungen machte. Sie würde an seiner Seite bleiben, wie sie es seit ihrer Begegnung getan hatte. Sie hatte alles für diesen Menschen und sein Leben gegeben und würde das auch zukünftig tun. Sie hatten ein besonderes Band geknüpft, dessen Tiefe Neri erst jetzt in seiner Umarmung gänzlich bewusst wurde. Sie würde bei ihm bleiben und das sagte sie nicht nur, weil er das gerade hören musste, sondern weil sie es ganz genauso fühlte. Sie verweilte in seiner festen Umarmung und verspürte Dankbarkeit darüber, dass sie ihn gefunden hatte. „Mich kann man nur mögen!“ Zustimmend verstärkte sich der Druck ihrer Hand an seinem Rücken, während sie in seiner Umarmung lag. „Und wenn dich keiner zum Weinen bringt, ists nicht der richtige Kerl!“ "Du bist voller Weisheiten", sagte sie leise und löste sich dann mit einem Grinsen aus seiner Umarmung. Sie dachte an Calhoun und an den Moment zurück, als er gegangen war. Sie hatte es sich verboten, zu weinen, weil sie so verletzt von ihm gewesen war, ganz so, als würde sie ihm damit noch Genugtuung verschaffen, was natürlich nicht stimmte. Vielleicht hätte sie die Gefühle damals einfach rauslassen und annehmen sollen. Stattdessen saß sie nun neben Arunn und Calhoun war weg. Sie gehörte jetzt zu Arunn, zu seiner Familie. Sie würde ihm eine Schwester sein, aber sie konnte nicht Aryn sein. Neri wollte keine falschen Erwartungen in Arunn wecken, über die er dann enttäuscht wäre. Sie konnte ihm seine Schwester nicht zurückgeben und würde ihm auch keine Schwägerin sein.. Arunn seufzte, aber sie war sich sicher, dass er sie verstand. Sie sah und fühlte seinen Daumen über ihre Hand streichen und lächelte ob der Verbindung, die sie sich gestanden hatten. „Du sollst auch keine Lücke füllen… Naja, also schon – irgendwie – aber… du sollst nicht sie ersetzen… Du… sollst überhaupt nichts, was du nicht willst, aber ich dachte… naja… Ich möchte, dass du eben weißt, dass ich … dich gern habe.“ Da sah sie in seine trüben blauen Augen und nickte. "Ich weiß. Ich möchte dich nur nicht enttäuschen", erklärte sie leise. Dann atmete sie tief ein und nahm all ihren Mut zusammen. Wem, wenn nicht Arunn, konnte sie sich bezüglich Calhoun anvertrauen? Der Mensch hielt sehr viel von dem Elfen, sah in ihm seinen besten Freund. Er hatte sogar auf eine gemeinsame Zukunft für sie zu dritt gehofft und das sorgte dafür, dass sich Neri öffnete. Zögerlich, aber klar gab sie Arunn Einblicke davon, dass Calhoun sie nicht kalt gelassen hatte. Er war immer an ihrer Seite gewesen und der Dessarier konnte, falls er noch aufnahmefähig war, zwischen den Zeilen lesen, dass sie Calhouns Nähe gebraucht und geschätzt hatte. Sie hatte mehr über den Dunkelelfen erfahren wollen und das eigentlich ruhige und offene Gespräch im Waldmenschendorf hatte plötzlich eine fatale Wendung genommen. Neri hatte nicht aus ihrer Haut gekonnt. Als er an der Tür stand, um zu gehen, hatte sie sich nicht überwinden können, ihren Fehler einzugestehen und ihn zum Bleiben zu bewegen. Als sie geendet hatte, klärte sich ihr Blick langsam, denn sie war in Gedanken versunken gewesen. Calhoun ließ sie nicht los.

Sie schaute wieder in Arunns Augen und war froh, dass er noch wach war und sie ihn nicht ins Koma geredet hatte. Aber es war ihm anzusehen, dass der Alkohol seinen Tribut forderte. Neri lächelte nachsichtig, bis er begann, ihr trotz seinem Befinden von Calhoun zu erzählen. „Ich habe nie gesagt, dass das einfach ist mit ihm. Er kann nicht aus seiner Haut… Calhoun stammt aus einer… oh, wie nennen die das? Blutsreinen Familie. Hohes Ansehen in Morgeria…“ Neriélle schwieg, aber er sah wohl, dass dieser Fakt sie überraschte. Sie hatte zwar keine Vorstellung davon, wie sich diese hohen Familien in Morgeria verhielten, aber Calhoun hatte nicht den Eindruck bei ihr hinterlassen, dass er zu eben solch einer gehörte. „Sie haben es überhaupt nicht… begrüßt, dass er Aryn wählte. Und sie… verstießen ihn, brandmarkten ihn gar.“ Da senkte sie die Lider einige Momente. "Er hat seine Familie für Aryn geopfert", verstand sie dann und spürte, wie erneut das schlechte Gewissen aufwallte. Er hatte von Opfern erzählt, die man erbringen musste, und sie hatte etwas ganz anderes in seine Worte hinein interpretiert. Sie hatte ihm vorgeworfen, Aryn zur Ehe gezwungen zu haben, weil sie sich damals nicht vorstellen konnte, dass jemand Gefühle für einen Dunkelelfen haben konnte. Und weil sie damals gedacht hatte, dass es falsch war, etwas für einen Dunkelelfen zu empfinden. Aber Arunn hatte eine hohe Meinung von Calhoun. Sie vertraute ihm und seinem Urteil voll und ganz. Sie verstand, dass Calhoun zu den Guten gehörte.
Sie nahm eine bequemere Haltung auf dem Bett ein, lehnte sich an die Kopflehne und schaute zu Arunn, als dieser weiter erzählte. „Calhoun darf keinen Fuß nach Morgeria mehr setzen. Wenn er die Armee verliert… hat er gar nichts mehr… Sie haben ihn weggejagt, Neri. Nach Aryn’s Tod … war er nicht mehr in Dessaria zu Hause, nicht in Morgeria. Er schlug… sich durch und landete in der Armee. Das ist jetzt seine Familie…“ Seine Worte machten sie betroffen und schweigsam. Calhoun hatte alles für Aryn aufgegeben und nach ihrem Tod nichts mehr gehabt außer die Armee. "Das ist keine Familie", warf sie leise ein und dachte an das Heerlager zurück. Sie schaute auf den schwarzen Wuschelkopf, der schon halb schlief. Das ist Familie, dachte sie bei sich. Die Geborgenheit und der Halt, den sie sich gegenseitig gaben. Aber nicht die Armee, die von diesem schrecklichen Dämon angeführt worden war. Calhoun tat ihr plötzlich leid und wo sie ihm bei ihrer ersten Begegnung keine Gefühle zugestehen konnte, wurde ihr nun klar, was er durchgemacht hatte und wie ..alleine er sein musste. Es war nicht fair und das Mitleid, das sie nun für ihn empfand, unterschied sich im Grunde nicht von dem, das eben noch Arunn geweckt hatte. Sie versuchte, den riesigen Kloß in ihrem Hals herunter zu schlucken. Sie stellte sich unweigerlich vor, wie er ins Heerlager zurückgekehrt war. Einer von vielen dort, aber doch allein, weggestoßen und einsam. Wenn er nicht nach Morgeria konnte und ihn nichts mehr in Dessaria hielt.. "Weißt du, wo er hingegangen sein könnte?" Die Frage war so schnell ausgesprochen, wie sie ihr in den Sinn gekommen war. Neri blinzelte, als würde sie sich vor ihrer eigenen leisen Frage erschrecken.

Hatte Arunn sie im Halbschlaf überhaupt gehört? „Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe, Neri.“ Sie griff nach seiner Hand und drückte diese. "Ich auch." Sie lächelte darüber, bevor seine nächsten Worte sie, gerade Calhoun betreffend, erneut bestürzten. „Ohne Familie ist ein Mann gar nichts… Du bist meine… ich liebe dich, Neriélle aus Shyáná Nelle!“ Sie stutzte einen Moment und starrte auf Arunn hinab. Sein Griff hatte sich gelöst, wobei sie seine Hand noch immer hielt, und über sein Geständnis war er eingeschlafen. Ruhig betrachtete sie ihn, während die plötzliche Stille fast greifbar wurde. Arunns Geständnis weckte wider Erwarten keine Angst in ihr oder den Drang, sich dieser Situation zu entziehen. Nein, die Worte waren ehrlich und berührten sie tief. Wärme und Zuneigung durchströmten sie und wurden größer, als sie sich diese Gefühle eingestand und sie zuließ. Sie strömten an die Oberfläche und in ihr Herz und.. es war befreiend. Sie fühlten sich gut an und sie wusste, dass sie nicht neu waren, sondern nur verborgen in ihr lagen. "Ich liebe dich auch, Arunn", flüsterte sie und schluckte, weil sich ihre Kehle so trocken anfühlte. Dass ausgerechnet Arunn der Mann war, dem sie ihre Liebe gestand, war überraschend, aber es war richtig. Neri hatte keine romantischen Gefühle für ihn, aber sie sagte die Wahrheit. Die Worte hingen wie ein Schwur zwischen ihnen, der besiegelte, was schon längst klar war. Er verband sie innig als Bruder und Schwester.
Sie saß noch ein paar Minuten neben ihrem neuen Bruder, bis er tief und fest schlief. Sie dachte über ihn nach, über Calhoun und über Aryn. Sie fragte sich, was es noch über Calhoun zu erfahren gäbe und ob sie Arunn wohl irgendwann fragen konnte, was seiner Schwester zugestoßen war. Aber jetzt war nicht die Zeit dafür. Sie merkte, wie die Müdigkeit sich über sie legen wollte. Es war anstrengend und kräftezehrend, sich die ein oder anderen Dinge eingestehen zu müssen. Neri gähnte und erhob sich, legte eine Decke über Arunn und öffnete dann endlich das Fenster, um die vom Alkohol geschwängerte Luft hinaus zu lassen. Die Elfe schaute einige Momente auf die Straßen hinaus und beobachtete das wuselige Treiben. Dann legte sie sich neben Arunn ins Bett, legte einen Arm über seinen Körper, kuschelte sich an ihn und schloss seufzend die Augen.

Da es taghell war, schlief sie nicht lange, aber es war auf seine Art erholsam. Die frische Luft hatte das Zimmer ordentlich durchgelüftet, sodass sie das Fenster wieder schloss und die Vorhänge zuzog, damit Arunn seinen Rausch ausschlafen konnte. Sie grinste, als sie darüber nachdachte, welche Kopfschmerzen er haben würde, und war gespannt, wie gut sein Gedächtnis sein würde. Er würde sicher noch ein paar Stunden schlafen, also nutzte Neri die Zeit für ihre Belange. Zuerst badete sie, hing dabei ihren Gedanken nach, zog sich neue Kleidung in ihrem Zimmer an und kämmte sich dann die Haare, die sie aus Zeitgründen offen ließ, sodass sie auch schneller trocknen würden. Dann kehrte sie in Arunns Zimmer zurück, um noch einmal nach ihm zu sehen. Der Dessarier schlief noch immer. Neri füllte sein Wasserglas und stellte es auf dem kleinen Nachttisch ab. Sie beobachtete ihn noch einige Momente und war immer noch überrascht und ergriffen davon, wie ihr Gespräch verlaufen war. Seufzend wandte sie sich schließlich zum Gehen. Sie wollte den Tag nutzen und mit Arrond seine bekannte Magierin aufsuchen. Vorher jedoch suchte sie nach Arronds Dienstmädchen. Jene wollte sie darum bitten, aus den Resten ihres vorherigen Mahls ein deftiges Essen für Arunn zusammenzustellen und es in sein Zimmer zu bringen. Das würde ihm bei dem Kampf gegen den zu erwartenden Kater hoffentlich helfen. Da fiel Neri plötzlich ein, dass sie Pitt schon lange nicht mehr gesehen hatte und sie konnte nur hoffen, dass sich das Ottsel benahm. Ob sie ihm über den Weg laufen würde? Jetzt wurde es jedenfalls langsam Zeit, um sich mit Arrond zu treffen und so begab sich Neri zu ihrem Treffpunkt im Innenhof.

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Re: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Beitrag von Erzähler » Samstag 24. Februar 2024, 14:26

Dass sich das Gespräch mit Arunn derart entwickelte, hatte Neri nicht ahnen können. Der Mensch war sehr offen, was seine Gefühle betraf und das war ungewohnt erfrischend. Endlich mal zu wissen, an wen man geraten war, hatte deutlich etwas für sich. Neri konnte sicher sein, dass ihre Gefühle sicher bei ihm waren und sie sich ihm anvertrauen konnte. Allein das machte Arunn bereits zu etwas Besonderen, da sich Neri generell nicht leicht anvertraute. Zudem half ihr der Mensch, mehr über eben jenen Dunkelelfen herauszufinden, dem sie sich bereits näher gefühlt hatte und dieses sanfte Band doch reichlich fransenreich gerissen war. Irgendwie spukte Calhoun noch in ihrem Kopf, ob sie wollte oder nicht. Und mit Arunn’s Informationen, wurde ihr einiges bewusster und das schlechte Gewissen regte sich. Neri war hart zu Calhoun gewesen, betrachtete man die Umstände. Der Mann hatte offenbar einiges in seinem Leben verloren und war demnach wohl einfach nur besonders vorsichtig und verschlossen. Andererseits konnte Neri das alles unmöglich gewusst haben, was ihre Reaktionen, gepaart mit ihren Vorurteilen dem dunklen Volk gegenüber, nur logisch machten. Das war eben der Unterschied zwischen den ehemaligen Schwagern: Der eine sprach offen aus, der andere hüllte sich in Schweigen. Und trotzdem wusste nur einer von ihnen Neri’s Herz ein wenig zum Höherschlagen zu bringen. Und ohne weiter darüber nachzudenken, sprach sie eine Frage aus, die sie gleich wieder bereuen sollte: "Weißt du, wo er hingegangen sein könnte?" Arunn war bereits dabei in Manthala’s Reiche zu sinken, doch er brummelte noch ein „Keine Ahnung, … vermutlich sucht er sich eine einsame Hütte, in der er sein kann“, ehe er tatsächlich einschlief. Arunn wurde in diesem Gespräch zu einem Bruder für Neri. Ihre Fronten waren geklärt und allein das sorgte für eine Entspannung, die Neri ebenfalls nutzte, um ein wenig zu schlafen.
Sie brauchte nicht lange, um wieder zu erwachen. Arunn schnarchte ungeniert und vollkommen dem Alkohol verfallen, während sie sich ein wenig um das Zimmer und ihren neuen Bruder kümmerte. Sie achtete auf ihn, stellte ihm Wasser bereit und entschied sich daraufhin, Arrond nicht länger warten zu lassen. Der Hausherr hatte gewiss eigene Verpflichtungen, denen er noch nachgegangen war, aber sie wollte auch vermeiden, dass er nun unnötig wartete. Auf dem Weg aus dem Zimmer und zum Innenhof des Hauses, traf sie auf Ilona, das Hausmädchen von Arrond. Jene war mit einem Wäschekorb beladen, den sie offenbar gerade dafür nutzte, um in allen Zimmern nach Schmutzwäsche zu fischen, die sie dann reinigen würde. Ilona blickte Neri freundlich entgegen und ließ sich von der Elfe aufhalten. Sie bat sie um ein deftiges Essen und Ilona nickte verstehend. „Natürlich. Ich richte es dem Koch aus. Habt Ihr noch Wäsche zu waschen? Ich könnte mich darum kümmern!“, bot sie an und würde daraufhin ihrer Wege ziehen, um eventuelle Aufträge auszuführen. Der Weg zum Innenhof war gar nicht so schwer, auch wenn sich dieses Haus mehr zog als man annahm. Dennoch fand Neri Arrond unten auf einer steinernen Bank sitzend und etwas lesend. Er blickte auf, sobald er sie bemerkte. Tatsächlich fiel auf, dass er scheinbar wirklich gute Ohren besaß, denn für eine Elfe, bewegte sich Neri leise und trotzdem hatte sie kaum den Aquädukt-Gang betreten, da legte er sein Pergament gefaltet zur Seite und lächelte ihr entgegen. „Du siehst gut aus!“, bemerkte er nebenbei und verstaute das Pergament in der Innentasche seines Mantels. Auch er war umgezogen. Arrond trug einen vom Schnitt militärisch wirkenden Mantel in dunklem Blau, dazu ein schwarzes Hemd mit silbernen, dezenten Knöpfen und eine schwarze Hose. Seine Füße steckten in schwarzen Lederstiefeln, die allerdings eher bequem als formell anmuteten. Er sah verdammt offiziell aus, auch wenn er keine Seemannsuniform trug. Es waren normale Kleidungsstücke ohne Bezug zur Seefahrt, aber santronisch gehalten. Er hatte gebadet, das konnte sie riechen, denn ein feiner Zitronenduft ging von ihm aus ohne penetrant zu werden. Arrond deutete auf die Schlupftür in der großen Hoftür. „Wollen wir?“, fragte er und geleitete sie daraufhin hinaus auf die Straße. „Ich hoffe, Arunn hat sich nicht daneben benommen? Es wäre doch unangenehm, wenn er nun in Streit verfallen würde.“, meinte er und achtete dann auf den Weg. Ohne ihn genau anzuzeigen, führte er Neriélle weiter und schließlich wieder auf die etwas überfüllten Hauptstraßen. Hier war der Trubel immer noch allgegenwärtig und trotzdem passierte etwas Neues: Neben Arrond zu gehen war, wie in einer unsichtbaren Blase zu laufen. Als umgäbe sie ein unsichtbares Energiefeld, das alle anderen einen halben Meter Abstand halten ließ. Hier und dort konnte Neri erkennen, dass man Arrond wissende Blicke zuwarf. Manchmal wurde er gegrüßt und er erwiderte höflich und dezent durch ein Kopfnicken. Es lag erneut diese Erhabenheit in der Luft und die feine Note von Respekt. Ihr Weg ging trotz dieses Details nur langsam voran. Immer wieder mussten sie anhalten, sich an einer Gruppe Feiernden vorbeischieben und ausweichen. Niemals aber verlor Arrond die Orientierung oder gar die Ruhe. Es kannte sich aus und er kannte diese Fülle an Besuchern. Inzwischen war festzustellen, dass der Alkohol wohl erheblich geflossen war. Die Menschen und andere Völker waren eine Spur ausgelassener, distanzloser und aufgeschlossener. Aber mit Arrond an ihrer Seite, konnte sie sich nur sicher fühlen. Nach einer Weile, in der sie das Geschehen auf sich haben wirken lassen können, erhob Arrond wieder das Wort. „Wir werden in die Taverne ‚zum lachenden Kamel‘ gehen. Dort habt ihr zuvor vergeblich versucht, ein Zimmer zu bekommen, falls du dich erinnerst. Ich weiß aber, dass ‚die schwarze Dame‘ dort nächtigt.“, weihte er Neri ein und warf ihr einen Blick zu. Er lächelte entwaffnend „Du willst vermutlich wissen, wieso sie so heißt – du wirst es erkennen und falls das Gespräch gut verläuft, kannst du sie sicher mal selbst fragen, warum sie sich so nennt.“, zuckte er die Schultern, als wüsste er den Grund dafür nicht. Was angesichts seiner Wirkung schwer vorstellbar war.
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