Die Reise beginnt...

Dieser prächtige Wald liegt im Norden Celcias. Der Fluss Tangros lässt dieses Gebiet blühen. Ein einsamer Priester ließ sich in diesem Wald nieder und erbaute ein Kloster, aber auch die Nachtelfen blieben nicht ohne Taten.
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Raz'ulak der Furchtlose
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Montag 31. Juli 2023, 09:23

In Razags Welt war alles schön.
In Manthala’s Reich auch.
Dort hörte er das Rauschen der Brandung und das Kreischen der Möwen. Warme Sonnenstrahlen bräunen seine Haut, dass sie vom recht hellen Zederngrün langsam in ein dunkleres Oliv über ging. Razag stand einen Moment ganz still, nur seine Zehen gruben sich in den Sand unter seinen Füßen. Es war ein schönes Gefühl hier zu sein und der Strand war ein Traum! Er hob einen bernsteinfarbenen kleinen Kiesel auf und drehte ihn im Licht der Sonne.
...wunderschön!
Dann hörte er ein Lachen und sah Cris im Wasser stehen. Der Wind spielte mit ihrem Haar, während sie sich mit dem strahlenden Blau ihrer Augen zu ihm drehte und winkte. Razag lächelte ihr entgegen, erwiderte die Geste mit gehobener Hand und wollte gerade zu ihr gehen. Da waren da plötzlich Zarrah und Syn, die jeweils eine Hand von ihm ergriffen und ebenfalls lächelten. Gemeinsam gesellten sie sich zu Crys in die flache sanfte Brandung und setzten sich zu ihr in den Sand. Razag konnte das Wasser um seine Hüften förmlich spüren...
...perfekt...
Cris setzte sich hinter ihn, streichelte seine Schulter und kitzelte ihn kurz am Rumpf unterhalb seiner Achsel...
Dann begann die Braunhaarige seine Haare zu kämmen, während sie eine Melodie summte. Und plötzlich tauchte aus dem Wasser noch ein bekannter Kopf hervor und spritzte den genießenden Ork mit Wasser nass.
„Schöner Traum! Nett hast du es hier.“
, sie nickte mit dem Kopf zu Zarrah.
„Was sucht die denn hier?“
, dann zu Syn.
„...und der? Stören sie dich nicht in deinem Traum von einem Leben mit der Heilerin?“
, fragte Nalia und hob eine Augenbraue.
Nö. In meiner Welt ist alles schön.
Was so viel für ihn hieß, dass in Razags Traum schließlich alle glücklich waren. Hier gab es keine Eifersucht. Syn hatte seine Herrin erobert, sie liebten sich, also durften sie mit ihm hier sein... und Cris hatte nur Augen für Raz. Dann grinste die Aquadin wissend.
„Ich hab dir doch gesagt, dass sie dich gern hat, oder etwa nicht?“
Frauen müssen immer Recht haben. Das ist mein Traum. Natürlich mag sie mich da.
Doch immer wieder bemerkte Razag, dass er nicht gestochen scharf sehen konnte. All die Bilder um ihn herum verschwammen immer mal wieder, ehe sie plötzlich ganz aufhörten. Irgendwie fühlte sich auch seine Zunge schwer an, als er murmelte:
„Nalia... geh noch nicht!“
Dann war alles dunkel. Das schöne Bild war verschwunden, das Gefühl verblasste.
„Razag?“
„Nalia...?“
Aber die Stimme passte nicht zu Nalia. War es Cris die ihn da rief?
„Razag, hörst du mich?...Komm schon, du kannst nicht hier im Zuber schlafen.“
, redete sie eindringlicher und fasste ihn am Arm. In Razag’s Welt wollte sie wohl, dass er sich aus der seichten Brandung bewegte, aber das nasse Gefühl war doch so schön. Warum sich also bewegen?!
„Du musst mir helfen, Razag ich schaffe das nicht allein.“
, raunte sie in sein Ohr und er hörte das Lächeln in ihrer Stimme.
„Komm du doch zu mir...!“
, grummelte er ein bisschen traurig klingend, da sein Traum immer mehr verblasste und versuchte durch die Schläfrigkeit, ihren kleinen Körper zu greifen um sie zu sich in die Brandung zu ziehen, damit er endlich weiter träumen konnte. Aber Cris hatte sicher genug Übung mit kranken oder angetrunkenen, sprich halb sedierten Patienten um sich nicht einfach greifen zu lassen.
„Na komm, Großer. Ich bringe dich ins Bett.“
, bot sie an und rüttelte ihn noch mal am Arm. Razags Lider flatterten auf und fielen dann wieder halb über seine Augäpfel.
„Komm!“
, rief sie.
„Cris...? ...Ich will wieder an den Strand, zu Nalia... wo wir alle glücklich waren.“
, brabbelte er vor sich hin und bewegte sich schwerfällig. Tatsächlich war Cris eine notwendige Hilfe, damit er eben aus dem Zuber heraus kommen konnte. Die Koordination seiner Arme und Beine hatte ihn im Schlaf verlassen und sein Geist sehnte sich an ferne Strände. Trotzdem war und blieb er nun mal ein braver Ork und spurte, selbst wenn man ihn nur mit sanfter Strenge führte. Man sollte nie erfahren wie, aber irgendwie schaffte es die kleine Heilerin, ihn ins Zimmer zu bekommen, das für die beiden Männer natürlich noch leer stand. Syn war nicht zurück gekehrt und Zarrahs Zimmertür war verriegelt. Also gab es für Cris nur die Möglichkeit bei Raz zu schlafen. Was die Einrichtung her gab, wusste dieser nicht, denn er hatte das Zimmer noch nie wach betreten und so 'daneben' wie er gerade war, ließ er sich einfach nackt wie er war auf das nächste Bett fallen. Sein nun glattes seidiges langes Haar breitete sich über das Kissen aus wie ein feines Spitzendeckchen. Einmal lang stöhnend genoss er die Weichheit unter sich, da er sonst nur die Holzpritsche seiner Zelle in der Arena gewöhnt war und schloss die Augen gleich wieder. Irgendwo zwischen wach und Schlaf murmelte er leise säuselnd:
„Cris... süße kleine Cris...“
Betrunkene große Orks konnten schon niedlich sein...und auch recht ansehnlich, wenn sie mal still, gebadet und gebürstet vollkommen ergeben da lagen.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Synnover » Mittwoch 2. August 2023, 09:07

Sein Plan ging auf, ebenso wie die Tür vor ihm. Im Grunde konnte Synnover nicht von einem Plan sprechen. Sein eigentliches Vorhaben war ein Besuch bei Jasmina gewesen, ohne dass er in dieser Nacht je sein eigenes Bett ausprobiert hätte. Nun, soweit stand die Idee auch noch. Nur wollte er nicht der Bardame seine Aufwartung machen, sondern einer anderen Frau.
Crystin blickte ihn mit reichlich verschlafenen Augen unter einem Berg aus strubbeligen Locken entgegen. Syn musterte sie ohne scheinbares Interesse. Natürlich nicht, er durfte es ja nicht einmal mehr vortäuschen. Crystin war zum Tabu geworden und so würde das Kaninchen sich auch nur minimal mit ihr befassen. Er schickte sie rasch zum Baderaum, da Razag Hilfe bräuchte - ihre Hilfe. Weitere Details ließ er aus. Sollte das Mädchen sich selbst einen Reim darauf machen. Er ließ es lediglich alarmiert klingen, damit sie sich eilte und aus dem Zimmer verschwand. Es funktionierte. So weit, so gut. Syn schlich auf nackten Füßen in den Raum und schloss die Tür. Sofern sie einen Riegel besaß, legte er ihn davor. Crystin sollte diesen Raum nicht vor dem Morgengrauen betreten und er wollte nicht aus ihm verschwinden.
Sein Blick wanderte durch das Dunkel. Er erkannte die zerwühlte Decke auf dem kleinen Sofa und reckte das Kinn etwas vor. Na, da kann sie mir im Grunde sogar dankbar sein. Entweder nimmt Razag sie mit in sein Bett und besorgt es ihr richtig oder sie kann in meinem schlafen. Beides ist besser als ein umbequemes Möbelstück. Auch er hatte nicht vor, auf dem Sofa zu nächtigen. Falls Zarrah ihn nicht empfing, blieb ihm immer noch Jasmina im Erdgeschoss. Er rechnete fast damit, denn seine Herrin war seit dem Kuss im Wald eher distanziert. Sie schätzte seine Dankbarkeit nicht. Überhaupt schien sie nichts an ihm zu schätzen, abgesehen von seinen Tanzkünsten. Oh, er würde sie nicht nur über das Parkett schieben. Heute Nacht würde sie spüren, wozu er noch fähig war ... und eine Woche nicht sitzen können, ohne einen weiten Luftzug bis in ihre tiefsten Höhlen zu verspüren, so sehr würde er sie beanspruchen.
Syn schlich an das einzige Bett im Raum heran. Breit war es nicht, aber belegt. Zarrahs schlanke Gestalt hob sich unter der Decke herab. Er betrachtete sie eine Weile. Ehe sich ein Unbehagen einstellte hinsichtlich dieses Starrens, lupfte Synnover den Handtuchknoten. Das letzte Stück Stoff glitt von seinem Körper. Hätte Zarrah nun hingesehen, sie hätte alles gesehen. Tatsächlich aber ohne jegliche Aufregung darüber, dass er gleich bei ihr liegen würde. Sie schlief.
Mit flinken, fast lautlosen Schritten huschte Syn durch den Raum und blies jede Kerze einzeln aus. Jetzt war es wirklich finster und nur sein seine fast reinweiße Haut ob sich als hellere Fleck von der übrigen Finsternis ab. Wie ein Geist näherte sich dieser Fleck erneut dem Bett. Vorsichtig tastete das Kaninchen im Dunkeln, berührte dabei sicherlich auch einmal Zarrah, ehe er die Decke zu fassen bekam, anhob und sich selbst darunter schob. Er lag dicht neben der Dunkelelfe. Er roch Seife und ihre ureigene Note. Er fühlte die Weichheit ihrer Haare, welche sie zumindest im Schlaf offen trug. Sanft strich er darüber. Würde man Garn daraus zwribeln, könnte man seidige Bänder für die feinsten Kleidungsstücke herstellen. Vielleicht wäre eine Schnürung für sein Brautkleid drin, aber daran jetzt nicht einmal er. Syn fühlte die Wärme, welche von Zarrahs Körper ausging. Mit freudiger Erwartung, sich nach seiner angenommenen Leistung von dieser Wärme einlullen zu lassen neigte er sich über ihr Ohr und flüsterte verheißungsvoll hinein.
Sein Angebot und sein Versprechen, dass er der Beste sein würde, den sie je bekommen könnte, weckten sie. Syn bemerkte es am Aussetzen ihrer Armung. Dann drehte sie sich auf den Rücken und er warf einen Blick auf die weichen Spitzen, die sich im Dunkel und nur noch minimal mit Stoff bedeckt unter selbigem etwas abhoben. Natürlich schaute er hin, er war ein Mann! Allerdings weckte es bei ihm nichts, nicht einmal Lust. Das hier würde kein sinnliches Spiel für ihn. Arbeit stand bevor und der Lohn wäre es, bei Zarrah zu schlafen. An ihrem Körper, in ihrem Duft. Er würde ihre Wärme mehr genießen als alles, was er dafür würde an Leistung erbringen müssen.
"Was tust du das?"
"Du sagtest, mein Ruf eilt mir voraus. Die Gerüchte entsprechen nicht der Wahrheit. Nach mir wirst du nie wieder einen anderen haben wollen. Lass mich zu dir."
Synnover hatte mit der Zeit gelernt, dass Verführung bei den Worten begann. Wenn er sie richtig wählte, waren viele der Frauen schon bereit für ihn, noch ehe er das erste Mal Hand anlegte. Zarrahs Blick jedoch unterschied sich von den dahinschmelzenden Damen Morgerias. Vielleicht erwiderte Syn ihn deshalb mit ähnlicher Intensivität. Er wich ihr nicht aus, blieb entschloss, heute Nacht bei ihr zu liegen. Zwei grüne Armeen fochten einen stillen Krieg miteinander aus, der nur wenige Wimpernschläge anhielt und glücklicherweise keine Verluste hatte. Danach zogen die Kriegsparteien sich zurück. Die Blicke blieben. Syn bemerkte, dass er Zarrahs Gesicht näherkam. Dies ließ ihn kurz zusammenzucken vor Überraschung. Warum mache ich das?! Sie himmelt mich an, nicht umgekehrt! Da drehte Zarrah sich bereits wieder um. Ihr Rücken präsentierte sich dem Kaninchen in einer nahezu perfekten Kurve. Er sog die Luft ein, hob schon seinen Arm, um sich gleich über sie beugen und sich an ihr reiben zu wollen.
"Wenn du mich anfasst, schläfst du das nächste Mal im Stall. Fingerlos."
Er stutzte, verharrte in seiner Haltung. Mehrmals blinzelte Syn in die Dunkelheit hinein. Wie sollte er sie denn verführen, nehmen und befriedigen, wenn er sie nicht berühren dürfte? Natürlich blieb die Zunge, aber spätestens, sobald er sie nahm, würde er sich irgendwo abstützen oder sie halten müssen. Es kam auf die Position an. "Willst du's nicht tun?", fragte er vollkommen überrumpelt, denn das war für ihn eine ganz neue Situation. Eine, die ihm gefiel, denn sie bedeutete weniger Arbeit. Er würde belohnt, ohne sich hingeben zu müssen. Das klang angesichts der fortschreitenden Nacht mehr als verlockend. Sie muss gesehen haben, wie müde ich bin. Wahrscheinlich nimmt sie mich vor dem Aufstehen in Anspruch. Das war im nur Recht. Er freute sich darauf, die Augen zu schließen und Entspannung zu finden. Vor allem, weil Razag ihm das Bad vorenthalten hatte!
Mit einem Lächeln, dessen er sich selbst nicht bewusst war, zog Syn die Decke fort. Er schüttelte sie einmal aus und warf sie dann sanft über sich und Zarrah. Letzterer reichte er den einen Zipfel, damit sie sich vor ihrer nackten Brust verpacken konnte. Den anderen Zipfel griff Syn selbst. Die Decke war nicht für zwei Personen gedacht und so rückte er der Dunkelelfe doch recht nahe auf die Pelle, damit sie beide darunter passten. Aber er hielt sich an ihre Anweisung, behielt die Finger bei sich. Er lag nur dicht an ihr, schmiegte seinen Kopf gegen ihren Rücken, rieb seine Wange ein paar Mal an ihrer Haut, bis sich Wärme aufgebaut hatte und seufzte zufrieden warmen Atem ihre Wirbelsäule entlang. Dann reckte er ein letztes Mal den Kopf, um Zarrah die einzige bewusst geführte Berührung dier Nacht zukommen zu lassen. Seine Lippen trafen die Stelle zwischen ihren Schulterblättern und unterhalb ihres Nackens. Er übte nur ganz wenig Druck aus. Genug, damit sie seinen Kuss spüren könnte. "Gute Nacht, Herrin." Anschließend ließ Syn seine Augen zufallen, um in friedliche Bereiche von Manthalas Domäne zu tauchen. Es würde für ihn wohl die beste Nacht seit langem und da wären einige Nächte in Morgeria noch mit eingerechnet.
Dass er sich trotzdem nachts im Schlaf bewegte, ließ sich nicht verhindern. Sollte Zarrah einmal unruhig werden, reagierte Syn sogar instinktiv. Er hatte über Jahre hinweg neben Frauen gelegen und sein Körper hatte sich daran gewöhnt, gewisse Handlungen auch ohne sein Bewusstsein zu vollziehen. Falls die Elfe neben ihm also wirklich einmal zu unruhig würde für Syns Ansprüche, könnte er nicht verhindern, sie im Schlaf in seine Arme zu ziehen und dabei liebevolle Worte zu nuscheln wie "Bin da", "Ruhiiih, shhh shhh" oder sogar einmal ein "Mhm, 'ch beschütz dich..."
Tags darauf würde er sich nicht daran erinnern. Seine liebevolle Seite vergaß sich in Träumen, ebenso wie er über Nacht jeglichen Gedanken an Jasmina vergessen hatte. Seine Träume drehten sich, wirbelten flinke Füße über ein glattes Parkett aus nachtblauem Himmel, auf dem Diamantsterne funkelten. Er sah hattenhafte Hügel, um die bei jedem Wirbeln ein Nebel aus seidenen Silberfäden schwebte. Er sah tiefes Grün, das ihn lauernd aus diesem Nebel heraus beobachtete und er sah nackte Haut, die sich eng an eng presste, um sich im Rhythmus eines Konzertes aus Keuchen und Stöhnen aneinander zu reiben. Diesen Traum hatte er kurz vor dem Erwachen, doch bevor Synnover seine Augen aufschlüge und sich im Bett aufrichtete, stand schon etwas Anderes unter der Decke ab. Das Gefühl würde ihn bald wecken, aber noch war es nicht soweit.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 2. August 2023, 20:41

Razag:
Die meisten konnten wohl mit Fug und Recht sagen, dass ihnen Alkohol nicht besonders bekommen wäre. Dass sie viele Dinge, die sie unter dem Einfluss des Gebräus getan hatten, bereuten und sie am liebsten ungeschehen machen würden. In Razag’s Fall aber verlief der Abend eher paradox. Je mehr er nämlich trank, desto offener wurde er und gewann am Ende nicht nur eine Sympathie. Razag war ein geselliger Mann, offen für jeden, der sich in die großen, starken Arme des Orks fügen wollte und besaß obendrein ein Herz, das seinesgleichen suchte. In dieser dunklen Welt, die kaltherzig und schroff sein konnte, war er ein Leuchtfeuer an Frohsinn und Zuwendung. Hätte man ihm gewiss nicht zugetraut, ob seiner Volkszugehörigkeit. Orks galten gemeinhin als grob, ungehobelt und… dumm. Tudelius konnte das nur bestätigen, nahm sich aber an Razag ein Beispiel. Leider war aber auch ein Ork wie Razag nicht vor allen unangenehmen Folgen des über-den-Durst-Trinkens gefeit. Irgendwann war der Pegel zu hoch, sodass er sich nicht länger wachhalten konnte. Dass er ausgerechnet einschlief, als Synnover soweit war, ihm eine wirklich wichtige Frage zu stellen, war natürlich ungünstig. Aber so war das eben mit dem Alkohol – er machte nicht nur -zeitweise- alles wundervoll. Während der Grüne im Wasserzuber einschlief und vermutlich am nächsten Tag gehörig frierend erwachen würde, war Synnover noch nicht soweit, sich Manthala hingeben zu wollen.

Syn:
Eigentlich hatte er ja Jasmina seine Aufwartung machen wollen. Doch etwas hielt ihn auf, wovon er gar nicht genau sagen konnte, was es wäre. Es war eine… Entscheidung, nicht wirklich bewusst getroffen und doch so klar und unumstößlich, dass er sogar alles auf eine Karte setzte. Und so ließ er seine Stimme zwar leise, aber alarmiert genug klingen, dass Crystin darauf hereinfiel. Die schläfrige Heilerin wäre gewiss auch etwas gewesen, das Synnover zu erorbern gewusst hätte, doch er hatte verstanden, dass dies eine vertane Chance war. Dafür verstand sich Crystin viel zu gut mit Razag und er wollte es sich nicht mit allen dreien auf Anhieb verscherzen. Er war ein Stratege. Das würde ihm nicht passieren. Dafür hätte er auch echtes Interesse an der Brünetten hegen müssen oder aber er hätte ihre Gunst für konkrete Ziele gebraucht. Tat er aber nicht, deshalb brauchte er auch nicht so zu tun, als würde er sie umschmeicheln. Was er aber erkannt hatte war, dass die kleine Heilerin durchaus etwas für Razag übrighatte. Und so erwies er seinem ‚Kumpel‘ sogar noch einen Dienst, für den er sich bei Gelegenheit herzlich bei Syn bedanken konnte. Sobald er einen Gefallen benötigte, würde er Razag gewiss darauf aufmerksam machen. Nun aber schlich sich Crys zum Baderaum und verschwand, während Synnover aufatmen konnte, dass sein improvisierter Plan so gut funktionierte.

Razag:
Dass Syn sich bereits anderweitig beschäftigte und Crystin den Raum betrat, bekam der schlafende Ork überhaupt nicht mit. Er träumte einen wundervollen Traum und hatte nicht vor aus diesem jemals wieder zu erwachen. Bis er feststellte, dass die Bilder zu verschwimmen drohten. Der Alkohol vernebelte ihm die Sinne, sodass sein Verstand die Bilder nicht würde halten können. Nalia aber konnte ihm noch zeigen, dass sie immer Recht hatte, was er darauf münzte, dass Manthala ihm gnädig und ihn gut behütet in seinem Traum wissen wollte. Auch Razag hatte in all den Jahren erfahren müssen, dass Zuneigung selten echt und meistens geheuchelt war. Zwar hatte er sich, ganz seinem Naturell entsprechend, damit arrangiert, doch die Vorstellung, dass Crystin ihn wirklich mögen könnte, hatte ihn an diesem Abend mehr als beflügelt. Er hatte sogar vor seinem ‚Kumpel‘ zugegeben, dass er verliebt wäre! In seinem Traum zumindest war er es und Crys ebenso. Sein Leben war einfach schön und zusammen mit seinen Freunden, denen es ebenfalls gut ging, konnte nichts sein Gemüt erschüttern. Allerdings war alles Schöne mal zu Ende. Und Nalia verschwand allmählich, ebenso wie die Brandung und das warme Gefühl auf seiner Haut. An die Stelle trat etwas anderes: Eine weiche Berührung und sanfter Druck. Dazu eine liebliche Stimme, die ihn ganz zärtlich aus seinem betrunkenen Dämmerzustand zurückführen wollte. „Nalia... geh noch nicht!“, murmelte er da und bemerkte nichts von dem Stirnrunzeln, das Crystin ihm zuwarf. Fragend musterte sie sein Gesicht, dann aber rief sie ihn beim Namen. Lockte ihn weiter aus seinem Schlaf, denn sie würde Hilfe brauchen, um überhaupt dafür zu sorgen, dass der Grüne aus dem Zuber käme. „Du musst mir helfen, Razag ich schaffe das nicht allein.“, raunte sie und lehnte sich vor. Dabei achtete sie gar nicht darauf, was Razag’s Hände da so trieben, die etwas unkontrolliert wirkten. „Komm du doch zu mir...!“, murmelte er zurück und schon hatte er Crystin an der Hüfte und zog sie unter einem überraschten ‚Huch‘ zu sich in den Zuber. Für einen Moment konnte Razag die Nähe zu Crystin auch in seinem Dämmertraum spüren, bis sich die Heilerin reichlich erschrocken und pitschnass aus dem Zuber rettete. Zum Glück war er zu träge, um sie wahrlich festzuhalten, doch begossen, wie ein Pudel stand Crystin da und wischte sich über das tropfnasse Gesicht. Dann keuchte sie und hatte sogar ein kleines Lachen übrig. Es war ja auch eine lustige Situation, der Razag sich vermutlich kaum bewusst war. Dann aber packte sie beherzt zu und schaffte es mit viel Muskelschmalz und Hilfe von Razag, ihn aus dem Zuber zu bugsieren. Für so eine kleine Heilerin, konnte sie erstaunlich zupacken, was vermutlich ihrer Erfahrung mit Patienten geschuldet war. „Cris...? ...Ich will wieder an den Strand, zu Nalia... wo wir alle glücklich waren.“, murmelte er, während sie ihn bereits in Richtung Schlafzimmer führte. Für einen Moment ächzte sie unter seiner Größe, doch dann schaffte sie es, ihn in das Schlafzimmer zu führen. „Wer ist Nalia?“, fragte sie und hatte den Namen bereits öfter gehört, sodass sie neugierig wurde. Und auch etwas unsicher. Sie half dem Ork ins Bett und jener blieb stöhnend liegen. Erst jetzt bemerkte Crystin, dass er ihr alles ganz unverblümt präsentierte. Die Heilerin wurde rot bei seinem Anblick und wandte den Kopf ab. „Oh, Razag.“, flüsterte sie und wischte sich noch einmal über das nasse Gesicht.


Syn:
Während Razag vollkommene Offenheit praktizierte und damit die kleine Crystin zum Erröten brachte, wollte Synnover für Zarrah etwas ganz anderes tun. Er wollte ihr die lustvollsten Töne entlocken, wollte ihr ein für alle Mal einbläuen, dass er der Einzige wäre, der sie auf ungeahnte Höhen treiben würde, wenn sie ihn nur endlich ließe. Er wollte ihr beweisen, welchen Wert er haben konnte und seine Unzulänglichkeit in Sachen Kampf überspielen. Zarrah sollte sich an ihn binden, damit er sicher wäre. Damit er stets einen Platz in ihrem Bett hätte. Nicht für körperliche Nähe, die Balsam für Geist und Herz sein könnte, nein. Er wollte lediglich so komfortabel nächtigen, wie es eben möglich war! Und so wagte er einen Vorstoß, der Zarrah gewiss nicht vor Lust stöhnen lassen würde! Mit verheißungsvollem Timbre raunte er der Schlafenden ins Ohr und weckte sie dadurch. Natürlich erwachte sie bei dieser Aussicht! Ha! Doch die Dunkle wandte sich ihm einfach zu und musterte ihn. Es war beinahe als würden sie abermals einen intimen Tanz verfolgen, bei dem nicht ganz klar wurde, wer eigentlich führte. Und während Synnover überraschender Weise ein wenig ihren Lippen näherkommen wollte und sich darüber selbst wunderte, hatte sich Zarrah bereits wieder auf die Seite gerollt. Natürlich… sie erwartete, dass er die Arbeit tat. Er hatte es ja auch angekündigt, doch vielleicht wäre es zur Abwechslung auch mal nett, wenn er selbst… liebkost würde. Denn das war etwas, das selten vorkam. Natürlich legten die Damen Hand an. Natürlich wurde er gestreichelt und begrabscht. Aber tatsächlich so, dass er dadurch stimuliert wurde? Eher selten und auch nur, wenn er das so wollte. Syn hatte den Liebessklaven perfektioniert und konnte beinahe auf Kommando seinen Liebesspender aktivieren. Doch bevor er überhaupt anfangen konnte, hielt ihn Zarrah mit einfachen Worten zurück. Willst du's nicht tun?", fragte er verdutzt und überrumpelt. Zarrah hatte die Augen bereits wieder geschlossen und murmelte lediglich und so überhaupt nicht empfänglich für seine werbenden Worte: „Schlaf einfach, Syn.“, ehe ihr Atem wieder gleichmäßiger wurde. Und Synnover fragend zurückließ. Nun, ihm sollte es natürlich Recht sein. Er hatte endlich einmal einen Sieg errungen und für den hatte er bereits ordentlich ackern müssen, die letzten Tage. Warum nicht jetzt die Belohnung einheimsen? Dass Zarrah jedoch trotz seiner Gegenwart einschlafen konnte und sich offenbar ebenfalls sicher fühlte, müsste wohl erst noch Synnover’s Denkmuster durchbrechen. Wenn es das je schaffen würde. Das hinderte ihn aber nicht daran, dass er es sich vorerst so richtig gemütlich machte. Er schüttelte die Decke auf, rückte dicht an die Elfe heran und überreichte einen Teil der Decke an sie. Zarrah öffnete abermals die Augen, runzelte die Stirn und spürte seine Nähe sehr wohl. Ungesehen von dem Kaninchen lag sie einen Moment wach da und achtete auf jede Bewegung, die er machte. Dann berührte er sie mit seiner Wange, schmiegte sich an die tatsächlich pfirsichweiche Haut und seufzte. Sein Atem kletterte über ihre Haut und hinterließ für einige Sekunden einen Schauer auf dieser. Noch immer hatte Zarrah die Augen geöffnet und achtete mit allen Sinnen auf das Tun des Kaninchens. Dabei floss ihr Atem weiter so ruhig dahin als würde sie schlafen. Als er sich jedoch reckte und seine Lippen auf ihre Haut trafen, hielt ihr Atem inne. "Gute Nacht, Herrin.", hörte sie ihn murmeln und ihr Mund wurde trocken. Der Schauer, der sich über ihren Rücken zog, wollte kaum enden, dann aber hatte sie sich wieder im Griff und schloss lautlos seufzend die Augen. Und wo Synnover von Manthala ebenso bedingungslos empfangen wurde, wie Zarrah ihn in ihr Bett gelassen hatte, da starrten blaue Augen auf grüne Muskeln.

Razag:
Crystin stand noch immer gebannt an Ort und Stelle und ließ ihren Blick langsam über den Ork schweifen. Bis sie sich dabei selbst ertappte und zusammenzuckte. Bis zu beiden Ohren lief sie puterrot an und vergrub ihr Gesicht in ihrer rechten Handfläche. „Crystin!“, schaltete sie sich selbst und schüttelte den braunen Zottelkopf. Zwischen ihren Fingern hindurch sah sie dennoch wieder zu Razag hin. Jener lag, wie die Götter ihn schufen, ausgebreitet im Bett und schlief den Schlaf der Gerechten. Jedenfalls glaubte sie das, doch er murmelte noch mal etwas leise schmatzend. „Cris... süße kleine Cris...“ Das Mädchen schaute auf und biss sich auf die Unterlippe. Sie verstand nicht alles, denn ihr Krz’ner war lediglich bruchstückhaft. Doch er hatte deutlich ihren Namen verwendet. „Ich bin hier, Razag… keine Sorge, ruh‘ dich aus!“, flüsterte sie liebevoll und hatte eine Entscheidung getroffen. Wenn er sie schon bat, so wie sie glaubte, dann würde sie auch bleiben. Zumal Synnover seltsamerweise nicht zurückgekehrt war. Und sie wollte Zarrah nicht abermals stören. Ihre Herrin brauchte Ruhe, das hatte sie sehen können. Also schälte sich Crys aus den nassen Klamotten und legte sie ordentlich über einen Stuhl. Sie schnappte sich ein überzähliges Laken und wickelte den schlanken Körper darin ein, sodass man lediglich erahnen konnte, was sich darunter befand. Dann entzündete sie leise ein Feuer in dem Kamin. Er war nicht sonderlich groß, doch für das Zimmer würde es reichen. Hier stellte sie ihre Kleidung vor, damit jene besser trocknen konnten und schließlich war es auch für sie Zeit, sich endlich ins Bett zu legen. Crys aber stand unschlüssig da. Das Bett war für zwei Personen ausgelegt, Razag allerdings bedeutend größer als der Durchschnitt. Allerdings gab es hier eben nur Stühle und keine Couch, wie im Zimmer von Zarrah. Das Mädchen knabberte abermals unschlüssig auf ihrer Unterlippe und zuckte dann die Schultern. Sie tapste zum Bett, suchte sich eine Stelle zwischen Razags ausgestrecktem Arm und seines Oberkörpers und rollte sich dort auf der Seite zusammen. Sie versuchte ihn nicht sonderlich zu berühren, um ihn nicht zu stören. Allerdings wussten ihre welligen Haare ein wenig zu kitzeln. Ob ihn das aus seinem Schlaf holen konnte, wusste nur Razag. Doch Crystin fand so ebenfalls Erholung. Manthala schickte Razag in dieser Phase seines Schlafs keine Träume mehr. Auch Nalia blieb stumm und so konnte er den Rausch ausschlafen.
Am nächsten Morgen weckte ihn keiner, sodass er von selbst aufwachen konnte, sobald er ausgeruht wäre. Es war gewiss fantastisch zu erkennen, dass er endlich mal wieder richtig gut geschlafen hatte. Allerdings musste er feststellen, dass etwas auf ihm lastete. Es war ein Gewicht, das er so nicht kannte und es lag auf seiner Brust. Irgendwie schwer, auch fiel das Atmen etwas schwerer… hatte er etwa einen Herzinfarkt?! Sobald er aufnahmefähiger wäre, würde er aber spüren, dass von dem leichten Druckgefühl eine seltsame Wärme ausging. Dann drang ein gewisser Duft in seine Nase. Irgendwie… vertraut, nach Seife und … Reinheit? Ein wenig nussig und… war das Pflaume? Razag kannte den Duft. Er hatte ihn am Abend wahrgenommen, als er mit Crystin so zweisam getanzt hatte. Und tatsächlich. Er hatte -noch- keinen Herzinfarkt, denn das Gewicht entpuppte sich tatsächlich als die Heilerin heraus. Sie lag bäuchlings auf seiner Brust und verteilte ihre Haare über seinen Hals und Teile seines Gesichts. Allerdings durfte Razag feststellen, dass diese Wärme nicht etwa von ihrer Kleidung herrührte. Denn Crystin war nackt. Er war nackt. Und sie lagen Haut an Haut bei und aufeinander und…. Wenn er eben noch glaubte einen Herzinfarkt zu haben, dann war das wohl die Bestätigung! Wie war das denn passiert?! Was hatte er im Suff alles vergessen?

Synnover:
Während Razag erwachte und mit einem Schlag feststellen durfte, dass er offenbar die Nacht mit Crystin verbracht hatte, ohne sich daran zu erinnern, schlummerte das Kaninchen noch. Ihn hatte der Schlaf noch im Griff, da wurde er längst beobachtet. Mehr noch… er hielt diese pfirsichweiche Haut in den Armen und fest. Zarrah lag an seiner Brust und schaute dem Heben und Senken seiner Brust zu, wie er gleichmäßig atmete. Offenbar hatte er sie in der Nacht zu sich gezogen und ihr gut zugeredet, nachdem sie erneut von einem dieser unschönen Albträumen geplagt gewesen war. Seit langem litt ihre nächtliche Ruhe darunter und immer wieder wurde sie aus dem Reich der Nacht gerissen. Dieses Mal jedoch hatte Synnover sie zu sich gezogen, sie an seine Brust gebettet und ihr gut zugeredet, ohne wirklich wachgeworden zu sein. Aber Zarrah hatte es wohl mitbekommen, bevor auch sie wieder eingeschlafen war. Nun aber lag sie seit geraumer Zeit wach und wagte kaum, sich zu rühren. Sie wusste nicht recht, was sie empfinden sollte, doch legte sich eine seltsame Ruhe über sie, während sie seinem Atem lauschte. Syn aber lauschte derweil noch etwas anderem. Während sein Körper die Wärme der Elfe spürte und seine Finger die Weichheit einer gepflegten Haut an sein Hirn sendete, schickte Manthala ihm Träume von Leibern, die sich miteinander drehten und tanzten und schließlich im fulminanten Finale einander Freude spendeten. Während das Keuchen und Stöhnen zum Rhythmus der Musik passte, veränderte sich etwas in der Wachwelt. Das dunkle Grün rutschte an seiner Brust hinab und starrte auf ein ‚guten Morgen‘ der anderen Art. Eine Augenbraue hob sich, ebenso wie die Decke und der grüne Blick huschte zum Kaninchen. Wurde er wach? Zarrah spürte eine Anspannung in sich aufsteigen und das Bedürfnis, die Nähe aufzulösen, bevor es zu spät war. Bevor er es erfahren würde. Die Elfe war wendig und geschickt, keine Frage. Sie würde es mühelos schaffen, sich unter dem Arm des Kaninchens zu ducken und so das Bett zu verlassen. Allerdings war Synnover der König des schwarzen Kolosseums. Und das wurde er durch seine schnelle Reaktion und seinem Talent, sich flinker als alle anderen zu bewegen. Und während Zarrah sich leicht aufrichtete, sich neben seinem Oberkörper abstützte, um mehr Bewegungsfreiraum zu erhalten, da zuckte Syn’s Arm ganz automatisch und drückte sie wieder hinunter. Zarrah schnappte überrascht nach Luft, während sie ein wenig unsanft auf seine Brust prallte und so dicht an seinem Gesicht innehielt, dass ihr tatsächlich mal das perfekte Gesicht entglitt. Nun war sie es, die überrumpelt auf das ebenmäßige Gesicht des Kaninchens schaute und dabei vollkommen vergaß, wie nackt sie war… und wie nackt er war. Und dass er sicher jeden Moment die Augen aufschlug von diesem Rumpler, um ihr Gesicht so dicht vor seinem zu sehen und diesen Moment auf seine eigene Art zu interpretieren.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Synnover » Mittwoch 2. August 2023, 21:54

Die Nacht war so wundervoll wie die letzten drei Tage anstrengend. Eingeleitet durch die Aufforderung seiner Herrin, einfach ohne vorherige Leistung einschlafen zu dürfen, träumte Syn noch einmal den Tanz mit ihr, der nicht nur viel intensiver und wirbelnder dargestellt wurde, umkreist vom tiefen Grün ihrer Augen, sondern auch in etwas endete, das er die Nacht zuvor nicht verschmäht hätte. Im Traum aber gefiel es ihm und da er dort nur Sklave seiner geistigen Zusammenschnitte war, konnte er nichts Anderes tun als es zuzulassen. Das Resultat war ein morgendliches Körperstrecken, wobei der Großteil seines selbst einfach liegenblieb. Man konnte es Syn nicht verübeln. Er lag bequem. Die Matratze war weicher als jede Schlafstatt auf unebener Erde. Das Kissen umfing seinen Kopf wie eine Samtwolke und nicht zuletzt lag eine unsagbar weiche Wärme in seinen Armen, die noch mehr Weichheit gegen seinen Körper drückte. Er roch das sanfte Aroma, das ihn in den Schlaf begleitet hatte und lauschte seiner eigenen, friedlichen Atmung. Er liebte diese Momente vor dem Erwachen in einen neuen Tag, der mit Training, Kämpfen, Kokettieren und Sex ausgefüllt wurde. Der Morgen war das Zweitbeste an einem neuen Tag. Den Abend oder die Nacht liebte er insgeheim noch mehr, aber dort auch nur die wenigen Minuten, bevor er selig einschlafen durfte. Im Wachzustand würde er das niemals behaupten, doch jetzt schlief er noch, träumte. Er träumte von einem weichen Körper mit weichen Brüsten auf seiner Haut.
Oh, wer auch immer ihn nun aus dieser Idylle riss, indem er ihm die Weichheit nahm, den verfluchte er. Die zarten Spitzen, die gegen seinen Brustkorb drückten, schwanden. Sie rieben noch einmal kurz über ihn entlang, streiften dabei seine eigenen Brustwarzen und reizten sie liebevoll, ehe sie Kälte hinterließen. Unliebsame Kälte, die ihn langsam in den Dämmerzustand holte. Nein, sie sollten nicht gehen, diese wunderbar weichen Kissen! Syn langte zu, als sein Körper instinktiv eine Bewegung wahrnahm.
"Bleib...", nuschelte er, ohne genau zu wissen, wen oder was er ansprach. Er bemerkte nur, dass die Wärme zurückkehrte. Dass er etwas mit dem Arm umschlungen hielt, das so unsagbar perfekt hinein passte. Es schmiegte sich an, es bewegte sich. Es war warm und allein seine Existenz ließ seinen Unterleib frohlocken. Dieses Gefühl weckte ihn nun endgültig, sowie ein Kuss von warmer Luft auf sein Gesicht. Synnover kniff die Augen kurz zusammen, ehe er sie öffnete. Er sah ... tiefes Grün. Es war dunkler als sein eigenes und das kannte er ziemlich gut. Er bewunderte sich oft im Spiegel. Seine makellose Haut, so weiß und schön mit einer sanften Ahnung eines Blauschimmers, wenn Licht daraum fiel. Er liebte es, wie die Helligkeit seiner Haare, Namensgeber für das weiße Kaninchen, seine Augen mehr zum Strahlen brachte. Sie mochten ebenfalls hell sein, ein junges Grün frischer Gräser, Minze nicht unähnlich. Umrahmt von silbernen Strähnen und weißer Haut aber wussten sie herauszustechen wie ein einzelner Blutstropfen inmitten eines meterweiten Schneedecke. Er liebte seine Augen, aber ihm gefiel auch das Paar, in das er nun direkt hineinblickte. Es war dunkler, funkelte unterschwellig wie Smaragde. Es besaß diese rauchige Note, die ihm fehlte und ihm etwas Erwachsenes gab. Syn empfand seinen Blick oftmals als zu unschuldig. Das half, um Frauenherzen höher schlagen zu lassen, wohingegen seiner Kombattanten das niedlich dreinblickende Kaninchen oftmals unterschätzten. Es ließ ihn unschuldig wirken. Man erwartete fast, dass er verlegen und schüchtern daherkam, sich gern hinter den Ohren kraulen ließ. Die Augen, in die er nun aber blickte und deren Pupillen sein eigenes entstelltes Antlitz reflektierten, besaßen etwas Geheimnisvolles und Unergründbares, das jedes Abenteurerherz aufrief, ihm nachzujagen.
Er kannte solche Augen in dreierlei Versionen. Das eine Paar konnte trotz all der Wimperntusche selten die kleinen Röllchen der Lider verbergen, die aufgrund der anhaltenden Völlerei den Blick etwas schmaler machten. Speckiger, dadurch aber nicht unattraktiv. Diesen Augen sah man eben die Feierlaune an, manchmal auch die berauschenden Stoffe oder den vernebelten Blick von genutzten Aphrodisiaka. Dann schauderte es Syn, denn er wusste, dass er Yolinthas Körper zum Beben bringen musste. Dann durfte er nicht einfach einschlafen.
Das zweite Augenpaar dieser Farbe, das er kannte, gehörte Karrish. Es schien ihn stets zu beobachten und mehr mit dem Fehlen von Emotionen zu ihm zu sprechen, als dass der Dunkelelf es mit Worten tat. Sie besaßen Strenge, ohne dass Karrish sie bei seinem Kaninchen durch körperliche Strafen aufkommen ließ. Seine Strafen trafen ins Herz des Liebhabers materiellen Luxus'. Syn hatte selten eine Gefühlsregung bei seinem Herrn gesehen und war dessen Blick nach wenigen Momenten eher ausgewichen. Er sah es als Form von Respekt. Sklaven sollten ihren Herren nicht zu lang offen in die Augen schauen...
Bei dem Paar, das ihn gerade für den Bruchteil von Herzschlägen anstarrte, konnte er jedoch nicht anders. Es verriet die Blutsverwandtschaft zu den Nachtklingen und hob sich doch auf so andere Weise von ihnen ab. Es beobachtete wie Karrish und zeigte doch etwas Betörendes wie bei Yolintha, aber es war nicht wirklich mit ihnen vergleichbar. Diese Augen zogen Syn an. Sie lockten ihn, länger hineinzuschauen, wo er den Paaren der Geschwister lieber aus dem Weg ging, wenn es ihm möglich war. Diese Augen ... musterten ihn mit einer eigenen Form von Interesse, welche er nicht benennen konnte.
"Zarrah...", sprach er ihren Namen aus, als er sie erkannte. "... 'lindae", fügte er an und bereute sofort, dass er nicht die Höflichkeit besaß, sie unter ihrem Titel zu grüßen. Er hatte nicht aufgepasst. Sie aber auch nicht, denn sie wirkte irgendwie überrumpelt. Syn hielt still, mustert nun auch ihr restliches Gesicht, ihre Position, ihre Nähe und ... Nacktheit. Es war kein Traum. Es waren ihre Brüste, die sich gegen seine Haut drückten. Weich, obwohl sie nicht ansatzweise so füllig ist wie ihre Schwester... Dann fragte er sich, wie es dazu hatte kommen können, dass sie ihm so nahe war und er bemerkte, dass es sein Arm war, der sich um sie geschlungen hatte. Wo ist der Dolch? Keine Klinge lag ihm an der Kehle, aber Syn wollte es nicht riskieren. Langsam, um bloß keinen Grund für einen Angriff zu bieten, zog er die Hand von ihr ab, hob sie zusammen mit ihrem Bruder an und präsentierte sie so als Zeichen, dass er Zarrahs unerlaubt vollkommenen Körper nicht weiter berühren würde.
Aber sie liegt auf mir ... sie hat in meinem Arm gelegen. Es hat ihr ... gefallen. Sie wollte es so!
Ein Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen, während er die Lider auf Halbmast senkte, um Zarrah den schönsten Schlafzimmerblick zu bescheren, den er ihr hätte geben können. Dann sützte er sich auf einen Ellenbogen ab, lächelte sie an. "Hast du gut geschlafen, Herrin?" Erst einmal eine höfliche Frage. Erledigt. Jetzt konnte er sich um ihre Bedürfnisse kümmern, um ihr geheimes Verlangen. Die Nacht davor musste sie sehr müde gewesen sein. Crystin hatte doch behauptet, sie brauchte Ruhe. Jetzt aber war Zarrah ausgeschlafen und jetzt verzehrte sie sich nach ihm. Sie hatte Hunger auf ein Stück stramm stehendes Fleisch. Sie wollte ihn! Sie himmelte ihn an. Sie wollte einen Morgenritt wagen, bevor die Welt erwachte.
"Benutze mich, wie es dir beliebt, Herrin. Jederzeit", säuselte er und reckte sich endlich zu ihr empor. Seine Lippen waren nur noch einen Atemzug von den ihren entfernt. "Ich stehe dir für alles zur Verfügung." Er sollte sie nicht anfassen. Die Hände waren im Augenblick auch fern, aber seine Lippen konnten unmöglich zählen. Wie ein Verdursternder, der eine saubere Quelle vor sich entdeckt hatte, reckte er sich zu ihrem Mund. Er versuchte, sie mit einem lieblichen Kuss zu umgarnen. Kein Zungenspiel, noch nicht, aber sanftes Haschen nach ihren Lippen und Streicheln durch seine eigenen. Es wäre einer der einstudierten, klassischen Küsse. Die Erfahrenen, die er in seinen Jahren als Sklave der Nachtklingen nahezu perfektioniert hatte. Einer, der verführen sollte, aber nicht aus dem eigenen Herzen geboren wurde. Er wäre mit seinem Kuss im Wald nicht vergleichbar. Es fehlte etwas und trotzdem ... er wäre perfekt.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Donnerstag 3. August 2023, 13:44

Alkohoool ...mach hooohl.
So fühlte es sich immer an. Der süße Bärenbrand, der dem Met gefolgt war, der dem Bier voran gegangen war, der dem... was auch immer! Raz hatte sich entspannt, getanzt, betrunken und viel Freude gehabt und bereitet. Frei von allen Sorgen hatte er sich dem Trank der Götter hingegeben. Alkohol leerte den Kopf und machte ihn durchaus ein wenig hohl.
Im Falle dieses speziellen Orks, bewirkte dies, dass er weniger nachdachte und locker wurde, Spaß hatte und sich fallen lies... zum Schluss ins Bett. Doch auch da war er noch gelöst von allen Sorgen und säuselte süße leise Worte:
„Cris... süße kleine Cris...“
„Ich bin hier, Razag… keine Sorge, ruh‘ dich aus!“

, erhielt er eine geflüsterte liebevolle Antwort, die ihn schon halb im Traume lächeln ließ. Von Cris tun, vom Entkleiden, auch schon zuvor von ihrer Frage bezüglich des fremden weiblichen Namens, von alles dem bekam er schon bewusst nichts mehr mit. In seiner Welt war alles schön und sollte noch schöner werden. Warum auch immer, bald wärmte etwas seine Seite. Seine Rippen entspannten sich und es war, als könne er zum ersten Mal tief und frei atmen. Es war ein Gefühl, wie wenn ein Kätzchen sich in die Mulde eines Wargbauches schmiegte, die Jungfrau in die Arme des Drachen, das Lamm in die Arme des Löwen. Oh, dummer dummer Löwe!
Razag lächelte im Schlaf und sein ganzer Körper rollte sich um diesen kleinen Punkt der Glückseligkeit zusammen. Seine kleine Sonne glühte und schien im Zentrum all seines Seins, erhellte seine Seele und wärmte sein Herz. Tief und wohlig brummend schloss er sie in sich ein und schlief tief und fest ein.
...
Am nächsten Morgen erachte er von selbst. Allerdings musste er feststellen, dass etwas auf ihm lastete. Ein schlechtes Gewissen? Besagte Katze, das Lamm oder die Jungfrau? Es war ein Gewicht, das er so nicht kannte und es lag auf seiner Brust, noch bevor er sich seiner selbst wieder ganz bewusst wurde. Irgendwie schwer, auch fiel das Atmen etwas schwerer… hatte er etwa einen Herzinfarkt?! Seine Stirn krauste sich kurz.
...hmmm...mein Kopf. Autsch. Meine Brust... atmen... schwerer als sonst...
Aber der Druck war merkwürdig anders... er kam nicht aus dem Innern, wie wenn er zu lange unter Wasser gewesen war. Eine seltsame Wärme ging von ihm aus. Raz versuchte gegen den Druck zu atmen und atmete tiefer. Sein Brustkorb hob sich, dehnte sich und funktionierte, wenn auch gegen Widerstand. Dabei drang ein gewisser Duft in seine Nase.
Irgendwie… vertraut, nach Seife und … Reinheit? Ein wenig nussig und… ist das Pflaume?
Razag kannte den Duft und der ließ Bilder des Vorabends in ihm neu erwachen, als er mit Crystin so zweisam getanzt hatte. Und tatsächlich. Razag hob trage die schweren Lider uns ein nussbrauner Haarschopf blockierte etwas unter halb seines Kinns die Aussicht.
...Cr... CRIS???
Er hatte NOCH keinen Herzinfarkt, aber das Gefühl musste ähnlich sein. Das Gewicht entpuppte sich tatsächlich als das der Heilerin. Sie lag bäuchlings auf seiner Brust und verteilte ihre Haare über seinen Hals und Teile seines Gesichts. Allerdings durfte Razag feststellen, dass diese Wärme nicht etwa von ihrer Kleidung herrührte. Denn Crystin war nackt. Er war nackt. Und sie lagen Haut an Haut bei und aufeinander und…. Wenn er eben noch glaubte keinen Herzinfarkt zu haben, dann war es wohl jetzt spätestens so weit.
Scheiße, träum ich noch?
Seine Augen wurden weit und groß und sein Herz stolperte über die Erkenntnis.
Nackt... mit Cris im Bett... Wie ist das denn passiert?!
Raz wagte nicht mal zu blinzeln. Sonst würde er ja eine der kostbaren Sekunden dieses Bildes verpassen! Was hatte er sonst noch verpasst?
Was hab ich im Suff alles vergessen? Was hab ich angestellt?
Er versuchte langsam und gleichmäßig weiter zu atmen, aber langsam ergriff ihn die Panik.
Haben wir vielleicht...??? Nein! Daran müsste ich mich doch... GÖTTER?! Hab ich weh getan? Lebt sie noch?
Sein Instinkt wollte sie an den Schultern packen und schütteln, aber er legte nur ganz langsam seine Hand auf ihren Rücken...
...bitte atme! Bitte!!!...
Seine Angst war unbegründet und vollkommen übertrieben, aber die Sekunde bis ihr Brustkorb sich gegen seine Handfläche hob waren grausam.
...gut. Alles gut. Sie atmet... sie... schlaft. Auf mir! Warum? Scheiße, was ist passiert? Soll ich sie fragen?... sollte ich. Aber... sie schläft so süß.
Also hielt Razag still. Er gab sich ehrlich Mühe das gemütlichste Bett für Cris zu sein, auf dem sie je geschlafen hatte. Auch seine Hand auf ihrem Rücken ließ er still liegen, denn jede weiter Bewegung könnte sie ja wecken und dann würde dieser 'Traum' enden. Lansam beruhigte er sich auch wieder und dachte nicht mehr so viel nach. Er genoss einfach den Anblick. Seine Augen glitten über die sanften Wellen und weichen formen die ihre Strähnen auf seiner Haut malten. Das sanfte Braun und sein Grün verband sich zu filigranen Mustern und streichelte seine Haut. Er fühlte sich, als würde er unter Wasser schweben und in einem Algenwald treiben. Er ertappte sich, wie er die Spitze einer weit vom ihrem Kopf entfernten Strähne mit der Fingerspitze seiner freien Hand streichelte.
...sooo weich!
Menschenfrauen waren grundsätzlich schön weich! Viel weicher als die meisten Elfe. Die waren meist sehr dünn, fast hager mit winzigen Brüsten und wenig Fleisch. Orkfrauen waren massig und straff, drall und das ganze Gegenteil. Menschen waren ein Zwischending. Zart und drall in ihren Proportionen. In Sommerfellchen hatte Razag eine gute Vergleichsmöglichkeit, denn sie war auch eine Menschenfrau. Ihren Spitznahmen hatte sie durch das kleine goldblonde Fellchen zwischen ihren Beinen, dort wo sie am weichsten war.
Oh...
Es war keine gute Idee in einem solchen Moment an Stellen einer Frau zu denken, die besonders weich und saftig waren. Besonders wenn eben eine solche einem bäuchlings auf der Brust lag. Razag löste seinen Blick und starrte einen Moment an die Decke.
Holz... Dielen... Bohlen... Planken mit zarter brauner Maserung wie ihr Haar... Astloch... Ast... Loch... GÖTTER kann ich denn garnicht an was anders denken?!
Er rollte die Augen und sah wieder an sich hinunter. Sein Traum schlief anscheinend seelenruhig, doch nun einmal drauf gebracht da war er garnicht so einfach, sich auf etwas anders zu konzentrieren.
Nicht an ihre Brüste denken! Nicht an ihre Br... Mist.
Natürlich dachte er an ihre sanften Hügel die sich auf seinen Rippen sanft im Takt seines Atems an ihn schmiegten. Ihre Haut war so zart, dass er kaum die Reibung fühlte und nur an den Rändern das Verschieben ihrer beider Körper aufeinander eigentlich zu spüren war.
Bleib beim Kopf! Nicht tiefer denken... Mist!
Schon wanderte Razag mit seinen Empfindungen tiefer. Er tastete jeden Zentimeter ab. Jede Stelle, so sie einander berührten und um so tiefer er kam, um so wacher wurde ein anderer Körperteil.
B...bitte nicht... oh Mist... ooohhh Miiiist! Halt still! Nicht bewegen!
Aber es drückte. 'Er' drückte irgendwo gegen. So eine morgendliche Prachtlatte war eigentlich etwas sehr schönes. Das war doch der beste Teil am Tag. Razags preisgekrönter Freudenspender stand stramm wie auf dem Siegertreppchen auf Platz Eins.
Scheiße! Warum jetzt! ...Verflucht!
Normaler Weise hätte er ihn stolz präsentiert, denn er war äußerst ansehnlich gebaut. In seiner ganzen Pracht war er schön gerade gewachsen, hatte einen dicken pulsierenden Stamm und eine angenehm gerundete Eichel. Diese stramme 'Eiche' wusste die Wärme der nahen Haut sehr wohl zu schätzen, aber Razags brummender Schädel war da anderer Meinung. Ein Echo seiner vom Alkohol umwehten Gedanken hielt ihn innerlich auf Abstand, wo sein Körper er nicht konnte.
...ich wollte sie doch lieben... nicht bei ihr liegen... lieben...
Etwas in ihm wollte sich erinnern.
Götter!? ...Liebe?!... Hab ich das gestern zu irgendwem gesagt? Zu ihr? Zu ...?...
Doch die Bilder blieben verschwommen. Razags Unterleib verlangte immer mehr Blut und seine innere Unruhe wuchs. Er schämte sich das erste Mal seiner morgendlichen Pracht.
Wie bin ich nur in diese Situation geraten?
Er schwankte zwischen dem sehnsüchtigem Genuss die Verbundenheit noch aufrecht zu erhalten und der Erlösung die es bedeuten würde, Cris einfach von sich zu heben und schnell aufzustehen, damit sie sich nicht bedrängt fühlte. Das ganze begann ihm immer peinlicher zu werden. Das ganze wurde wahrhaftig zur Zerreißprobe!
GÖTTER WARUM LIEGT SIE NACKT IN MEINEM BETT?!?
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. August 2023, 18:56

Synnover:

Es waren wohl die einzigen Stunden, in denen Zarrah’lindae ihre Vorsicht, ihre Perfektion und ihre Zurückhaltung nicht im vollen Ausmaß praktizieren konnte. Man konnte den Geist gewiss schulen, konnte ihm beibringen selbst im Schlaf zu reagieren und beim kleinsten Anzeichen von Gefahren Alarm zu schlagen. Zarrah war eine Könnerin auf dem Gebiet der Nachtklingen. Keine der drei Geschwister hatte ihre Fertigkeiten. Yolintha hatte noch nie Interesse an diesem Handwerk gezeigt und Karrish würde sich – obwohl er die Fähigkeiten dazu hätte – die Finger nicht besudeln. Es war die Jüngste im Bunde, die sich nicht zu schade war, das Familienimperium auch mit blutiger Klinge zu führen. So zumindest die Mythen und Gerüchte um ihre Person. Blitzschnell, eiskalt und schleichend soll sie sein. Gefühllos, wachsam und immer zwei Schritte voraus. Es gab unzählige Adjektive, die man für die Dunkle verwenden konnte und damit zumindest einen gewissen Kern traf. Was davon der Wahrheit entsprach und was nur erfunden wurde, blieb wohl ihr eigenes, kleines Geheimnis. Man schaute ihr nicht in die Karten. Zarrah gab nichts preis und wenn, dann lebte man vermutlich nicht mehr lange genug, um es weiterzutragen. Selten war sie Gast auf den vielen Feierlichkeiten, die in Morgeria ausgerichtet wurden. Meist waren es belanglose Festivitäten, die ohne wirklichen Grund stattfanden und meist war es Yolintha, die diese Feste ausrichtete. Zu ihrem Privatvergnügen. Nicht selten lud sie ein, um klarzumachen, wer die Nachtklingen waren. Man musste ihr zugutehalten, dass auch das zum nebulösen Schleier um dieses Familiengeschlecht beitrug. Wen man bei solchen Feiern nie sah und so gut wie nichts über sie wusste waren die Eltern der Geschwister. Es rankten sich Gerüchte darum, dass es die Jüngste gewesen war, die den Eltern einen Dolch durch die Kehlen gezogen hatte, um das Zepter in die Hand nehmen zu können. Wieder andere glaubten, die Eltern würden auf Reisen verschollen sein und ganz andere glaubten, dass die Geschwister einen Komplott erdacht hatten, um die Eltern gefangen zu halten. Was auch immer man über die Nachtklingen glaubte zu wissen… es war zumindest bei der Jüngsten bedeuten schwerer hinter die wahre Natur zu kommen. Zu ergründen, wer sie war und was sie wollte schaffte bisher niemand. Es sei denn, man erlebte sie in einem Zustand, der selten genug auftauchte: Zarrah kannte diesen Ort und eben dies schaffte es, dass sie sich den Luxus eines erholsamen Schlafes gönnte. Sie wusste, sie war hier sicher und durfte sich erlauben für eine Nacht auszuruhen.
Melvin würde niemanden durch die Tür der Schenke lassen, der es nicht verdiente und dieser Umstand, das Loslassen ihrer Vorsicht war es, der ihr alsbald ein Bein stellen sollte. Nicht nur, dass sie Syn erlaubte in ihrem Bett zu schlafen… Nein, sie akzeptierte sogar seine Nähe und sobald der feine Schauer seiner Lippen auf ihrer Haut abgeklungen war, verfiel sie in eben jenen, erholsamen Schlaf, der ihr selten auf diese Weise gelang. Geborgenheit war ein seltener Gast in ihrer Nähe und so wurde sie eingelullt von einer Scharade, die nichts mit ihr zu tun hatte. Das wusste sie. Und dennoch… Nur einmal wurde sie von alten Problemen behelligt, wurde getrieben von unschönen Träumen, die sie nicht das erste Mal aufwachen ließen. Dieses Mal jedoch kam es erst gar nicht zur schweißgebadeten Unterbrechung ihrer Ruhe. Dieses Mal spürte sie die Wärme eines anderen Körpers neben sich und die beruhigenden Worte, die ihr den Schrecken nahmen. Einfach so. Zarrah schlief über diesem Gefühl ein und fand sich ein paar Stunden später noch immer in eben jener Geborgenheit wieder. Es war noch früh und im Haus noch alles ruhig. Sie hatte bereits gelauscht, hatte die Lage ergründet und festgestellt, dass sie noch einige Minuten haben würde, bevor sich alles wie immer anfühlte. Zarrah aber besann sich auf die Nähe zu dem hellen Körper, der einen immensen Kontrast zu ihrem bot.

Sie sah die feinen Linien dezenter Muskeln. Sie zeugten von Ausdauer, Kraft und Flexibilität. Hätte er früher mehr Interesse an der Ausbildung an Waffen gezeigt, hätte er herausragend werden können. Ja, sie sah ihn seit langem. Aber sie zeigte sich ihm nicht. Nun aber roch sie seinen eigenen Geruch und war ihm nahe wie niemals zuvor. Der gleichmäßige Atem verriet ihr, dass er weiterhin schlief und sobald sich daran etwas änderte, wäre sie weg. Zarrah machte keine Fehler. Niemals. Noch einige Momente blieb sie in dieser zweifelhaften Nähe und entschied sich dann, ganz ihrer Natur entsprechend, vorsichtshalber das Weite zu suchen. Geschickt wie sie war, sollte es kein Problem werden und so achtete sie darauf, ihn nicht zu wecken, als sie sich aus seinem Arm schälen wollte. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte, war seine Reaktion. Nicht bereit, den weichen Körper in seiner Nähe aufzugeben, zog er sie wieder enger an sich und murmelte im Halbschlaf. „Bleib…“ Zarrah aber wurde davon überrascht. Sie rasselte mit ihrem Oberkörper gegen den seinen und stieß ihren Atem aus, der ihr hinausgepresst wurde. Dann starrte sie in das Gesicht des Kaninchens. Ein Gesicht, das die Frauenwelt verzückte und wusste, wie es am besten wirkte. Nun war es entstellt und von dem Kampf der Arena gezeichnet. Doch das übersah sie, wie sie es immer übersehen hatte. Sie betrachtete gezwungenermaßen freiwillig die langen, silbrigen Wimpern die allmählich zuckten. Sie sah die feinen Lippen, die bereits so vielen unsägliche Töne entlockt hatten. Und die sie selbst schon öfter hatte spüren dürfen. Zarrah schluckte. Er hatte sie überrumpelt, sie überrascht und darüber hinaus schlug er auch noch die Augen auf. Sie erwiderte den Blick der frischen Minze und konnte sich fast darin spiegeln sehen. Ebenso wie er auf ihre Smaragde blickte und sich selbst darin sehen konnte. Er erkannte darin eine Tiefgründigkeit, die er weder erwartete noch verstand. Er kannte das Spiel von Herrn und Sklaven, aber Zarrah spielte nicht fair! Sie war anders und doch war sie… seine Herrin: "Zarrah...'lindae", kam es abgehackt von ihm und sie leckte sich unwillkürlich über die Lippen. Er hatte sie erwischt. Ihm fiel ihre verzögerte Reaktion sehr wohl auf. Dafür versuchte er bereits viel zu sehr zu ergründen, wie er sie endlich würde knacken können. Irgendwie musste man auch sie aus der Fassung bringen können und das… tat er ganz offensichtlich gerade. „Syn.“, antwortete sie leise, denn so dicht wie sie beieinander lagen, brauchte sie kaum Stimme. Mit jeder Sekunde, die verstrich, klärte sich aber Syn’s Gedankenwelt. Sein Geist erwachte immer weiter und so musste er erkennen, dass er seine Finger nicht ganz von ihr gelassen hatte.

Er hielt sie im Arm, dicht bei sich und… Eine Bewegung lenkte Zarrah’s dunkelgrüner Blick ab. Sie verließ das grüne, saftige Tal seiner Augen und sah zu seinen Händen. Sofort wurde ihr Blick lauernd, das Dunkel wurde satter und wähnte schon eine Attacke. Wie ein Raubtier, das nicht davon ausging, jemals gut behandelt zu werden. Doch Syn hob die Hände wie zur Kapitulation. Er fasste sie nicht an. Er kannte die Regel und hatte sie nicht vergessen. Zarrah sah langsam wieder zu seinem Gesicht. "Hast du gut geschlafen, Herrin?", fragte er, begleitet von einem seichten Schmunzeln und einem Blick, den er hervorragend einstudiert hatte. Sie musterte diesen Blick und nichts an ihrem Gesicht ließ darauf schließen, dass sie seinem Blick erlag. "Benutze mich, wie es dir beliebt, Herrin. Jederzeit. Ich stehe dir für alles zur Verfügung.", raunte er anzüglich und konnte im selben Atemzug sehen, wie sich das intensive Grün ihrer Augen veränderte. Wo er eben nicht ehrliche Überraschung hatte erkennen dürfen, ein fast schon weiches Farbenspiel ihres Blickes, eine Sekundenaufnahme ihrer Seele, da brach all das und verschloss sich hinter Distanz. Um sie nicht zu verlieren und diesen Moment zu verpassen, reckte er sich vorwitzig und hauchte ihr einen einstudierten Kuss auf die feinen, geschwungenen Lippen. Auch jene waren samtig weich. Sie waren keine rauen, immer wieder mit Fett gepflegten Lippen, die ständig benutzt wurden. Sie waren … reiner. Jungfräulicher. Er hatte es schon früher bemerken können, doch jetzt erst nahm er es richtig wahr. Zarrah zuckte nicht zurück, sondern ließ es erneut gewähren. Das sanfte Streicheln seiner Lippen über die ihren, sein Werben und seine Avancen. Aber ihr Blick war so distanziert, wie sein Kuss unecht war. Dann zog sie ihren Kopf zurück und unterband sein Tun. Ihre Augen wanderten wieder zu seinen: „Ich werde dich für gar nichts benutzen.“, meinte sie schlicht und betrachtete ihn. „Aber ich werde dir helfen…“, raunte sie dann mit einem Mal und neigte sich vor. Nun war sie es, die nach seinen Lippen suchte und diese mit einem intensiven Kuss fand. Ihr Kuss war bedeutend leidenschaftlicher. Wärmer, als das was Syn ihr zuteilwerden lassen hatte.
Die Dunkle war in einer fließenden Bewegung über ihm und saß fast auf seinem Schoß. Die Decke rutschte von ihren Hüften, gab den Blick frei auf Faldor’s Schöpfung und das weiße, offene Haar verteilte sich über ihren schmalen Schultern. Zarrah blickte auf Syn herab. Sie präzisierte nicht, wie sie ihm helfen wollte, führte das nicht näher aus. Aber sie ließ ihre Finger über seinen Körper wandern, hinauf zu seinem Hals, um ihn ein Stück näher zu sich zu ziehen. Er würde ins Sitzen gelangen, während sie hinabrutschte und nur noch wenige Zentimeter sie von etwas trennten, was Syn bereits seit langem forcieren wollte. Doch dieses Mal war es nicht er, der die Schritte einleitete. Es war Zarrah, die sich einen erneuten Kuss von ihm stahl und sich gleichzeitig langsam auf ihn senkte. Während sie auf seinem Schoß Platz nahm, hielt sie dann allerdings inne und öffnete ihre Augen wieder. Ihre Lippen berührten die seinen noch, ihr Atem strich warm über die Feuchtigkeit seiner Lippen, während ihre Hand in seinem Nacken lag. Ihr Grün leuchtete intensiv und während er der unechten Perfektion frönte, durfte er sich in der Leidenschaft sonnen, die er so gewiss noch nicht erlebt hatte. Nicht er eroberte sie. Sie war es, die sich nach einem Moment des Spürens dieser neuen Verbindung zu bewegen begann und dafür sorgte, dass er sich an diesen Morgen noch länger erinnern würde.

Razag:
Es war schon ein fulminanter Abend gewesen und dessen Nachwehen hallten in Razag’s hohlem Kopf wieder. Und bereiteten Schmerzen. Die Erinnerungen klopften unangenehm gegen seine Schädeldecke, während er allerdings mehr und mehr wieder Herr seiner Sinne wurde. Langsam tauchten Bilder aus dem Nebel auf, Erinnerungsfetzen und lichte Momente. Da waren strahlende Augen, so blau, wie das Meer, das Razag liebte. Da war ein Kaninchen und das weiße Haar einer dunklen Elfe, die sich zu intensiven Rhythmen bewegten. Da war das donnernde Lachen, vielleicht etwas zu laut, von einem anderen Ork, dessen schmutzig wirkende Hautfarbe wie ein diffuser Hintergrund wirkte. Razag wollte nicht aufwachen. Viel zu schön war seine Welt, viel zu gut war dieser Traum vom Leben. Ach, könnte es doch immer so sein. Wenn man den Bodensatz eines Lebens kannte, so war doch alles irgendwie besser. Doch das hier… das hier war pure Lebensfreude. Der Grüne aber konnte sich gegen das Erwachen nicht wirklich zur Wehr setzen. Manthala warf ihn mit sanftem Schubsen hinaus, damit er am echten Leben teilnehmen konnte. Zumal hatte der Alkohol ohnehin alles dafür getan, dass er nichts träumte. Aber er brauchte keine Bilder, um sich die Schönheit vorzustellen. Und welch Schönheit ihn erst erwartete, als er die Augen endlich aufbekam! Sein Verstand schlief noch, da erfasste sein Blick den Haarschopf… wie fließende Wurzeln, betteten sich die Haare auf seiner breiten Brust. Razag hörte sofort auf zu atmen, um sie nicht zu wecken. Sein Herz schlug lauter und schneller, was sie sicher gleich wecken würde. Nach der ersten Schocksekunde versuchte er weiter zu atmen und versuchte sich darin, sich nichts anmerken zu lassen. Doch seine Gedanken überschlugen sich wie Purzelbäume. Was war passiert!? Was war gewesen, dass er vergessen hatte. Und… plötzlich wurde ihm bewusst, dass er gar keinen Stoff fühlte… an sich nicht, an… ihr nicht, zwischen ihnen nicht! Panik brach aus, Panik und die sich kreisenden Gedanken eines Mannes, der seine Traumfrau ganz real bei sich hatte. Jetzt nur nichts falsch machen! Doch schon beim kleinsten Gedanken daran, lief alles aus dem Ruder. Der langsame Herzschlag wurde unweigerlich schneller, seine Atmung erhöhte sich, weil er sich nicht dagegen wehren konnte, was sein Körper offenbar wollte: Sie. Während Razag tief Luft holte, kullerte die kleine Heilerin zur Seite und wo ihre Haare ihr schlafendes Gesicht verdeckten, gab ihre veränderte Position den Blick auf … ALLES frei. Sie war nackt. Wie die Götter sie schufen.
Kleine, süße runde Äpfel, ein flacher Bauch mit süßem Nabel, hier und dort mal eine Narbe aber nichts, was den Anblick trüben könnte. Im Gegenteil! Razag konnte nicht verhindern, dass sich seine Gedanken automatisch in gabz andere Gefilde vorwagten. Da waren die schlanken Beine, die sich irgendwie über sein Linkes legten. Da waren die Knie, die sich gefährlich nahe bei seinem Morgengruß befanden. Da waren ihre schlanken Finger, die sich an seiner Brust festhielten. Und da war der tiefe Atem, der sich nicht veränderte. Crys schlief tatsächlich noch immer tief und fest. Während er immer kribbeliger wurde und sich seine Gedanken zu überschlagen drohten, da konnte er mit einem Mal eine Bewegung wahrnehmen: Crystin’s schlanker, NACKTER, Körper robbte wieder zurück zu seiner Wärme und sie kuschelte sich enger, viel zu eng an ihn. Er wollte das kuscheligste Bett für sie sein? Oh, sie nahm an! Crys seufzte wohlig und lächelte dann im Schlaf. Doch je mehr Crystin sich an ihrer Kuschelmatratze rieb, desto wacher wurde Razag’s Razag. Und wie er erwachte!

Er schwoll an und stand vorwitzig in Razag’s Sichtweite und zwischen ihnen die Heilerin. Und da war noch etwas: Sein ‚Gruß des Hauses‘, presste sich mit einem Mal gegen Crystins Schenkel. Als hätte jener Körperteil ein Eigenleben, schien er gleich die kuschelige Höhle finden zu wollen, wo er hineinpasste. Wenn er hineinpasste! Crystin rieb sich plötzlich die Augen, gähnte und ließ ihre Finger sanft über Razag’s Brust wandern. Sie war sich offenbar gar nicht bewusst, wo sie sich befand. Dann aber streckte sie sich genüsslich, rieb ausversehen mit ihrem Bein mehrmals über seine Mitte und öffnete schließlich ein Auge. Sie sah… grün. Ihr Blick glitt nach oben. Grün. Nach unten: grün. Und… mit einem Mal fuhr Crystin aus ihrer gemütlichen Position hoch und starrte auf das freudige Hallo von Razag. „Was… was…“, stammelte sie und wandte den Kopf zu Razag. Mit einem Mal wurde sie so rot, dass man glauben konnte, sie bekäme sofort Fieber. „Oh, guten… Morg..“, weiter kam sie nicht, denn plötzlich fiel ihr blauer Blick auf sich selbst. Nackt, wie Florencia es gut gemeint hatte mit ihr, saß sie mit feinstem Wuschelkopf vor dem Ork und streckte ihre Früchte seinen Augen entgegen. „OH!“, entfuhr es ihr aufrichtig überrascht. Crystin schlug die Hände vor ihr Gesicht und versuchte ihre Scham zu verstecken. Durch ihre Finger konnte sie allerdings seine Pracht immer noch sehen, erneut zuckte sie. Und plötzlich, ohne weitere Vorwarnung, wurde die kleine Heilerin im Bett des Orks… gelb. Da breitete sie mit einem Mal ein helles Licht um sie herum aus, das ihr ebenfalls die Überraschung ins Gesicht trieb. Crystin begann zu glühen, regelrecht zu glühen. Von ihrem Herzen aus breitete es sich über ihren gesamten Körper aus und darüber hinaus: Das Glühen tastete sich über das Laken und kroch auf Razag zu. Ihm aber bescherte dieses Leuchten eine wohlige Wärme, dann ein Kribbeln und schließlich spürte der Hüne, wie fit und unversehrt er sich fühlte… er war… geheilt. Vollständig und ohne Haken. Crystin aber japste und das Glühen ebbte kaum ab, während sie sich immer noch genierte, dass er sie so unverhohlen betrachten konnte.

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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Synnover » Donnerstag 3. August 2023, 19:37

Synnover hatte nie viel mit Zarrah zu tun gehabt. Schon als man ihn aus den Händen des orkischen Reißer-Clans herausgeholt und ins Anwesen der Nachtklingen verkauft hatte, war er dort nut selten auf das jüngste der Kinder getroffen. Meistens hatte er sich auch in Yolinthas Gewahrsam befunden, neben ihr verharrt, wenn sie zu Abend gegessen hatte und dann zugesehen, wie Zarrah mit einem knappen Gruß am Speisesaal vorbei stolziert war. Manchmal war ihre Kleidung blutig gewesen.
Die Gerüchte um ihre Person kannte Syn. Er wusste, dass sie der Passion der Nachtklingen nachging, deren sie ihren Namen verdankten. Yolintha rührte keinen ihrer Finger. Sie mordete wohl auch, aber wenn, dann unterschwellig. So mancher Giftunfall entsprang ihrer Ader. Syn wusste das aber nur, weil sie es ihm unter seinen Künsten anvertraute. Sie grinste dann und drohte ihm, all sein Werkzeug abzuschneiden, würde er auch nur ein Wort verlauten lassen. Denn nachweisen konnte man es der fülligen Dunkelelfe nicht. Solche Fälle geschahen jedoch ungemein selten und dann auch nur, wenn Yolintha wirklich jemand persönlich im Wege stand. Aus politischen oder anderen Motiven hielt sie sich heraus. Selbst Karrish schien hieran nicht interessiert. Syn aber ahnte, dass sein Herr nur eine Maske trug. Manchmal hatte er ihn im knappen Gespräch mit schwarz gekleideten Dunkelelfen gesehen, die oft nur kurze Sätze mit ihm tauschten und ein Nicken erhielten. Karrish machte sich die Hände nicht selbst schmutzig. Er hatte Sklaven für alle Aufgaben, warum nicht auch für's Morden?
Seine Schwester Zarrah hingegen schien einer Leidenschaft nachzuhängen. Dafür ließ sie sich eben kaum zu Hause blicken. Es war bei ihr am schwierigsten, mehr über ihre Persönlichkeit herauszufinden. Genau das machte aber auch seinen Reiz aus. Sie glänzte mit Abwesenheit im Haushalt der Nachtklingen, wirkte dennoch stets informiert, wenn sie sich einmal zeigte. In all den sechs Jahren, in denen Syn sich ein Leben bei der dunkelelfischen Familie aufgebaut hatte, konnte er an zwei Händen abzählen, wie oft er und Zarrah einander begegnet waren. Das reichte nicht aus, um sie kennen zu lernen. Nun aber war er ihr nahe, ungemein nahe. Nackt lag sie auf ihm und er unter ihr. Der morgendliche Gruß ragte an ihrem Schenkel vorbei, zuckte gelegentlich und wartete auf Zuwendung. Ha, als ob er sie erhalten würde! Syn genoss die Körperlichkeiten, mit welcher Frau auch immer er sie zu teilen hatte. Er holte für sich stets heraus, was er bekommen konnte. Dabei durfte er aber sich aber nicht offen gierig zeigen. Das Wohl, die Befriedigung, seiner zugeteilten Partie für die Nacht stand immer im Vordergrund. Er hielt dieses Prinzip so sehr ein, dass er auch dann seine eigenen Bedürfnisse nur minimal befriedigte, wenn er sich ein Ventil suchte. Selbst bei Crystin hatte er so verfahren und sie wäre weitaus mehr in den Genuss dieser Nacht gekommen als er - auch ohne den unglückseligen Zwischenfall.
Synnover wusste, dass man ihn lediglich benutzte. Er hatte es nur so gelernt und vermisste daher nichts. Er war auch nicht daran bestrebt, seine Methoden zu ändern. Es funktionierte so. Er erfüllte die Erwartungen, erhielt Lob für seine Mühen und setzte jeglichen Eifer ein, um auf diese Weise noch mehr Lob zu erhalten. Er machte sich unentbehrlich für die Nachtklingen, denn viele Kontakte entstanden nur dadurch, dass die Frau, Schwester oder Tochter aus irgendeinem hohen Haus das weiße Kaninchen zu sich in die Kissen holen durfte. Er war Handelsware, seine Dienste Mittel zum Zweck. Wenn er je Gefühle in seine Arbeit gelegt hätte, wäre er fehl am Platz gewesen und so schnell ersetzt worden, dass nicht einmal Yolintha mehr nach ihm gefragt hätte. Zu Beginn an hatte er diesen Fehler gemacht. Die pure Dankbarkeit hatte aus ihm gesprochen. Man hatte ihn nicht nur aus der orkischen Kloake und in ein schönes Heim geholt, sondern auch in die Gemächer der Adligen. Karrish hatte ihn Wein trinken lassen und Yolintha hatte sich seiner angenommen. Sie hatte ihn eingeführt in ein Leben als Lustsklaven und ihm zugleich alles abverlangt. Aber sie war - wenigstens am Anfang - geduldig mit ihm umgegangen. Sie hatte ihm gezeigt, wie er Frauen in den Wahnsinn treiben und mit welchen Tricks er selbst länger durchhalten konnte.
"Lass mich nie mehr allein. Schick mich nie mehr zurück. Ich dich haben so lieb, Yolintha." Das hatte er bereits nach dem dritten Erlebnis mit der Elfe gesagt, sich an sie geklammert und versucht, all seine Dankbarkeit für ein besseres Leben in einen Kuss zu legen. Sie hatte ihn ausgelacht. "Lieb? Du weißt nicht, was Liebe ist!" Daraufhin war es auch mit der Geduld zu Ende gewesen. Danach blieb wichtig, dass er funktionierte. Man erwartete, dass er seine Leistung erbrachte und immer bereit war, wann Yolintha ihn brauchte. Wie er es anstellte, war sein Problem. Zu der Zeit hagelte es auch mehrmals Stockschläge. Schnell aber merkte die Elfe, dass sie ihr neuestes Spielzeug dadurch zerstörte. Er konnte sich nicht auf ihre Gelüste konzentrieren, wenn sein Knochen gebrochen, seine Rippen geprellt und sein Rücken blutig waren. Also setzte es andere Strafen.
Syn lernte schnell, keine Fehler mehr zu machen. Vor allem aber lernte er, dass er für Perfektion die Gunst seiner Herrin erlangte. Für Ausdauer und Überleben erhielt er materielle Belohnungen und für alles zusammen die Illusion von Freiheit. Das Kaninchen erfüllte seinen Zwecke, seine Erwartungen und konnte sich gewiss sein, dass er im Gegenzug seine eigenen Wünsche erfüllt bekam, solange sie nicht zu gewagt waren. Er lernte, auf dem schmalen Grat zu wandern, der von allen Seiten aus nur in den Abgrund führte - nach ganz unten.
Auch jetzt befand er sich dort. Unten, unter Zarrah liegend, aber sie schaute ihn nicht mit Missbilligung an. Sie wirkte ... überrascht. Erwartete sie von Syn, dass er sie beruhigte? Er ließ nicht durchscheinen, dass er etwas bemerkt hatte, sondern ging sofort in die vollen. Sie himmelte ihn an, das wusste er. Sie wollte ihn und musste sich in der Nacht heimlich an seinen Körper gekuschelt haben. Natürlich, wer wollte das schließlich nicht? Er besaß einen Leib zum Anschmachten! Er würde sich selbst zur Verfügung stellen, wenn er in Zarrahs Position wäre. Doch das war er nicht. Er befand sich unten und sie erwartete, dass er seinen Zweck erfüllte. So offerierte er ihr, wozu er Teil der Reisegruppe war und dass sie doch endlich auch auf seine Talente zurückgreifen sollte.
Syn bemerkte, wie das Licht aus ihren Augen schwand. Zarrah erwiderte seinen Blick plötzlich dunkler, beinahe abgeneigt von etwas. Widerte es sie an, dass er sich zum Objekt machte? Aber mehr war er nicht. Ein Objekt der Begierde und Lust. Er kannte seinen Platz. Er hatte sich damit arrangiert. Mitleid war nichts, was er zu erhalten versuchte. Er wollte ihr gefallen und ihre Erwartungen erfüllen. Es brachte sie beide weiter. Es war nichts Schlechtes daran. Er überlebte und das auf eine humane Weise. Den Lustsklaven prügelte man nicht zu Tode. Er musste nur funktionieren.
"Ich werde dich für gar nichts benutzen. Aber ich werde dir helfen..."
Wo eben noch sie diejenige war, die einen überrumpelten Eindruck machte, erwischte es nun Synnover eiskalt. Nein, warm. Oh, ihm war warm. Ihm wurde richtig heiß, denn es kam selten vor, dass eine Frau bei ihm so viel Dominanz zeigte, sich sofort zu nehmen, wonach es sie verzehrte. Yolintha machte das manchmal, aber wenn sie sich auf Syn stürzte, versuchte er stets nur zu verhindern, sich bei ihrer Landung nicht das Becken zu brechen. Zarrah ging anders vor. Auch sie nahm mit herrischer Pose auf ihm Platz, empfing ihn allerdings behutsamer. Sie eroberte nicht die letzte Bastion der Standhaftigkeit, sondern lud deren letzte Kämpfer ein, sich eine Zuflucht in ihren Hallen zu suchen. Und sie küsste anders. Syn, der nahezu alle Methoden sinnlicher, aber emotionsloser Küsse erforscht und sich zu eigen gemacht hatte, erkannte den Unterschied. Obwohl er selbst bisher nur einen Kuss mit ähnlicher Emotion geteilt hatte - auch mit Zarrah, tatsächlich - bemerkte er, wenn etwas hinter den Lippen lag, die sich auf seine legten. Etwas, dem mehr innewohnte als pures Verlangen oder die Suche nach Druckabbau. Zarrah benutzte ihn wirklich nicht. Sie suchte sich in ihm auch kein Ventil. Er konnte es nicht sich genau erklären, was sie tun wollte. Aber er konnte auch nicht glauben, dass sie helfen wollte. Helfen wobei? Ich brauche keine Hilfe, ich bin zufrie... ouh.... ja, sehr zufrieden.
Er ließ sich fallen. Für den Moment ihres leidenschafltichen Kusses schaltete Syn alle Wachsamkeit aus. Sex war für ihn stets ein Spiel der Konzentration. Er musste fokussiert bleiben, um die wahren Wünsche seiner Liebschaften zu lesen. Er musste darauf eingehen, dass sie es waren, die seiner Kunst verfielen. Jetzt aber, nur für die Dauer der wilden Herzschläge in seiner Brust, senkte er die eigene Verteidigung herab. Zarrah entwaffnete ihn und er ließ es zu. Denn es fühlte sich schön an. Es besaß Gefühl und das machte es zu etwas, dem sich nicht einmal das erfahrene Kaninchen entziehen konnte. Auf diesem Gebiet war er jungfräulich wie die Lippen, die ihn umwarben. Er erwiderte den Kuss schnell, denn er wollte mehr davon. Er wollte die Leidenschaft, die Zarrah ihm schenkte, wollte sie tief in sich aufnehmen und verwahren. Er würde sie immer dann heraufbeschwören, wenn er gefühllos küsste und gegen etwas in seinem Inneren ankämpfte, das sich ein anderes Leben wünschte. Die kleine Stimme, die er zurück in eine Ecke drängte und fragte, ob sie denn lieber wieder im schmutzigen Schrank eingesperrt säße, bei Orks, die ihn mit Unrat fütterten und in blutigen Gassen gegen bissige Wargs oder Goblins mit schartigen Klingen kämpfen ließen. Dann schwieg die Stimme sofort. Jetzt könnte er sie zusätzlich locken, könnte sie fragen, ob sie einen Kuss wie diesen wirklich eintauschen wollte. Er klammerte sich daran und versuchte zugleich, ihn auf ähnliche Weise zu vergelten. Erneut war sein Motiv aber Dankbarkeit, ohne dass er es selbst so offen hätte ausdrücken können. Er wollte einfach mehr von diesem Moment und Zarrah mitteilen, dass er ihn genoss.
Syn öffnete die Augen, blickte in brennendes Grün. Es leuchtete wie entzündete Smaragde. So musste ein Waldbrand aussehen - glaubte er. Es brannte auch in ihm. Zarrah weckte Sehnsüchte und er verfiel der Leidenschaft, die sie spendete. Er hing an ihr, drängte sich ihr bereits entgegen und schnaufte erregt in ihren Kuss hinein. Seine Hand legte sich an ihren Rücken, ehe sie davon weg zuckte, als hätte er sich verbrannt. Forschend wanderte sein Blick über ihre Züge. Er bewegte die Finger und erwartete schon die Kälte einer Klinge an seinem Hals. Nichts dergleichen geschah. Also wagte das Kaninchen sich wieder vor. Die Regel der vorherigen Nacht schien für diesen Moment keine Geltung mehr zu haben. Er berührte Zarrah. Er legte seine Finger auf ihre Haut, seine Hand an ihren Rücken und drückte sie dichter an sich heran, um bei jeder ihrer hüpfenden Bewegungen die feinen Spitzen über seine Brust reiben zu spüren. Schauer rannen seinen Rücken herab, wanderten wieder daran empor. Er war über Jahre hinweg konditioniert und doch glaubte er, sich gleich und viel zu früh zu verlieren. Warum? Nur weil da etwas war, das ... anders war als sonst?
Da kroch etwas an die Oberfläche. Etwas, das sich zuletzt vor knapp sechs Jahren gezeigt hatte. Oder waren es fünf? Er besaß kein Zeitgefühl, keine genaue Erinnerung mehr daran. Er wusste nur, dass es da war, wie eine jüngere Version von ihm. Eine, die damals schon die Empfindungen wie eine warme Decke über seinen Leib gelegt und ihn umgarnt hatte. Eine, die ihn hatte Worte sagen lassen, welche er so bitter bereuen sollte. Eine, die ihm den Weg zum Überleben gewiesen hatte, nämlich indem sie ihm gezeigt hatte, niemals Gefühle in dieses Spiel fließen zu lassen. Gefühle gehörten nicht hierher. Es ging nicht um ihn und er benötigte auch keine Hilfe. Er war niemand, den es zu retten galt. Er war ein Werkzeug und sollte sich glücklich schätzen, es zu sein. Andenrfalls wäre er ... entbehrlich.
Was tust du denn da?! Bist du verrückt? Nur weil sie sagt, sie wolle dich nicht benutzen ... seit wann bist du so naiv? In der Arena wäre das nun dein letzter Kampf. Dein Ende. Kaninchen, lauf, lauf, bevor es zu spät ist. Renn um dein Leben, bevor man dir den Kopf abschlägt.
Syn zuckte zusammen. Er löste den Kuss auf und schaute von den Lippen empor zu tiefgrünen Augen. In seinen eigenen glomm etwas, bevor es sich langsam zurückzog. Es hatte die Oberfläche sehen und sich einen Moment am Licht aus diesen brennenden Augen wärmen dürfen. Nun wurde es Zeit, sich wieder zu verstecken, bevor man es entdeckte. Zarrah mochte es gesehen haben, diesen kleinen Funken, für den Syn nicht einmal einen Namen besaß. Dann sperrte er es hinter sich schließenden Lidern ein, leckte blind von ihren Lippen bis zum Hals entlang. Die Stimmung war gekippt, aber Syn ließ sich nichts anmerken. Es zeugte von seiner Professionalität, dass man überhaupt nichts bei ihm bemerkte. Es ging nicht um ihn. Er hatte zu funktionieren und wenn er sich jetzt diesem Moment hingab, wäre es vorbei. Zarrah schien nicht einmal ansatzweise in der Nähe ihres Höhepunktes angekommen zu sein, während er ... beinahe wäre es zum Äußersten gekommen. Beinahe wäre er...
Er küsste ihre Halsbeuge, setzte viele kleine Zeichen der Zärtlichkeit darauf. Es half ihm, sich selbst im Zaum zu halten und zugleich nicht ihre Lust zu mildern. Ihre Leidenschaft. Er hatte davon kosten dürfen, doch nun hieß es, ihre Erwartungen zu erfüllen. Aber Zarrah hatte ihm gezeigt, was sie wollte. Er glaubte zu wissen, wonach sie sich sehnte. Wichtig blieb, dass sie nichts mitbekam. Er musste sie einlullen, in ihre eigene Passion eintauchen, ohne sich von ihr einnehmen zu lassen. Er musste ihre Lust steigern, bis sie den Gipfel erreichte und dann würde er einsetzen, was bei Yolintha für Gelächter gesorgt hatte. Weil es damals echt gewesen war. Aufrichtigkeit brachte keine Vorteile. Er erreichte mehr, ohne Empfindungen, ohne Emotionen, aber mit reichlich Talent. Wenn er sein Können richtig einsetzte, glaubte ihm jede Frau unter seinen Lenden, dass ein Liebesschwur echt wäre. Darauf arbeitete er nun bei Zarrah hin. Er würde ihr den Morgen versüßen, mit einer falschen Behauptung, geboren aus zweckmäßiger Loyalität und einem Hauch Aufrichtigkeit, denn auch Syn war nicht perfekt.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Freitag 4. August 2023, 09:54

Während Razag tief Luft holte, kullerte die kleine Heilerin zur Seite und wo ihre Haare ihr schlafendes Gesicht verdeckten, gab ihre veränderte Position den Blick auf … ALLES frei.
.........…
Die Nulllinie, die Leere in Razags Schädel wurde überschwemmt mit jenen Eindrücken, die Cris wie Fußabdrücke am Strand hinterließ. Sie wanderte über die Innenseite seiner Schädeldecke und hinterließ ihre süßen kleinen Spuren darauf. Razag dachte nicht, er starrte. Die Bilder sandten direkte Stromstöße in seinen Körper und dieser antwortete mit freudigem Erwachen.
Cris war nackt. Wie die Götter sie schufen und wunderschön!
Der Anblick ihrer kleinen, süßen, runden Äpfel ließ Raz das Wasser im Munde zusammen laufen und doch schluckte er leer. Seine Augen tasteten nach dem flachen Bauch mit süßem Nabel, ihrem Zentrum um den er sich wie der Mond drehte. Ihm wurde ein bisschen schwindlig. Von jeder kleinen Narbe wollte er die Geschichte hören, sie zärtlich küssen und dabei sich von Cris Stimme umarmen lassen. Razag war eher der romantische Liebhaber, der nie vollkommen sein Herz abschalten konnte. Dies hatte ihn mehr als nur einmal im Haus der Tenebrées, bei jenen Kunden die dafür bezahlten, seinen ganz besonderen Status eingebracht. Dunkelelfen kannten keine echte Zuneigung, aber schätzten doch den Wert und bezahlten dafür und Razag gab immer alles. Das Problem war, dass ihm genau das jetzt zum Verhängnis wurde. Er hatte gelernt sein Herz so oft zu verschenken, dass er befürchtete, dass es für Cris nicht mehr ausreichte. Allerdings konnte er auch gerade nicht verhindern, dass sich seine Gedanken bei diesem Anblick ganz automatisch in andere Gefilde vorwagten. Da waren dieses schlanke Bein, welches sich leicht über sein Linkes gelegt hatte. Der Druck ihres Schenkels auf seinem brachte ihn schon fast um den Verstand!
...wie soll.. wie soll ich das nur aushalten... stillhalten Raz! Sie schläft...weck sie nicht...
Da waren ihr Knie, das sich gefährlich nahe ein kleines Stück unterhalb von seinem Morgengruß befanden, der immer munterer wurde. Raz hatte Angst. Sich zu bewegen, denn mit jedem Herzschlag schwoll er ein wenig mehr an und gerade verfluchte Raz'ulak der Furchtlose jenen Ring, der ihn dort unten schmückte. Jeder Pulsschlag schickte mehr Saft in seine Lenden und verhinderte gleichzeitig den regulären Abfluss. Ein Nebeneffekt des Ringes war, dass er länger stand, denn er verhinderte auch ein vorzeitiges Kommen. Das was etwas vor allem die Damen zu schätzen wussten, wenn sie ihn ritten. Genauso wie das warme glatte Metall, an dem sie die kleinen Schätze, die Perlen ihrer saftigen Muscheln rieben. Jene Gedankenwelt war aber für den Ork wenig hilfreich. Während sein Freudenspender also weiter wuchs, musste er still halten und quälte sich weiter mit der Betrachtung dieser cremefarbenen Haut, ein sanfter Braunton mit helleren und dunkleren Akzenten.
Wie sie wohl schmecken würde...?
Besonders der ringförmige Bereich um die kleinen Spitzberge wo sich ein sanftes Rosa in das helle Braun mischte, hatte es ihm angetan. Razags Herz galoppierte davon und stolperten abrupt über eine Vorstellung. Eben jene Stelle die er gerade betrachtete, wähnte er vor noch nicht all zu langer Zeit unter Synnovers kundigen Fingern.
Ob er sie schon gekostet hat?
Der Gedanke allein half die aufkommende Leidenschaft zu lindern. Raz nahm es seinem Kumpel nicht übel. Ganz im Gegenteil. Er war ihm gerade insgeheim sehr dankbar. Nicht etwa weil er den Vorreiter gespielt hatte, sondern dass er Razag daran erinnert hatte, dass es mehr Gefühle gab als jene die zu Sex führten. Erregung, Erotik, Leidenschaft, Verlangen, Wollust und Gier waren jene Anteile, die Razag in seinem Dasein als Sklave hatte zu meistern gelernt. Doch das was er bei Cris erleben durfte, das war etwas gänzlich anderes.
Es hatte mit einem kleinen Blick in seine Augen begonnen. Ohne jegliche Furcht hatte sie sich im Bad in seine Arme begeben. Es war selten, dass eine Frau ihm ohne diesen Blick begegnete, denn Orks waren verschrien ihre Frauen zu 'zerreißen'. Viele erkannten einfach nicht, dass ein Stamm nicht aus Stahl und eine Muschel nicht aus sprödem alten Leder bestand. Mit der richtigen Vorbereitung und Technik war eng ein sehr dehnbarer Begriff und Razag hatte da gänzlich andere Erfahrungen gemacht. Ein paar Mal war er sogar für eine Entjungferung im Namen Faldors gerufen worden. Aber selbst die erfahrenen Kundinnen genossen das kleine Prickeln der Angst, dass sein Ruf im Vorfeld verbreitete. Sie genossen den Moment der Ungewissheit, in Erwartung des Schmerzes und die Erleichterung, wenn er ausblieb. Aber... KEINE hatte ihn je so voller Vertrauen angesehen.... Das hatte nur Cris getan.
Cris...
Ihre schlanken Finger hielten sich so unschuldig an seiner Brust fest. Und da war der tiefe Atem, der sich nicht veränderte. Sie schlief tatsächlich noch immer tief und fest. Razags Fantasie war schon immer sehr aktiv gewesen, aber jetzt stellte sie ihm ein Bein. Ein drittes heftig pulsierendes Bein, dass immer praller wurde. Farbenfrohe Bilder und weiche zuckende Formen vereinten sich in seinem Kopf und quälten seine wachsende Libido. Während er immer kribbeliger wurde und sich seine Gedanken zu überschlagen drohten, da konnte er mit einem Mal eine Bewegung wahrnehmen.
Was...?
Crystin’s schlanker, NACKTER, Körper robbte plötzlich wieder zurück zu seiner Wärme und sie kuschelte sich enger, viel zu eng an ihn.
….ogottogottogott...
Er wollte das kuscheligste Bett für sie sein? Das hatte er nun davon! Oh, sie nahm an! Und wie! Crys seufzte wohlig und lächelte dann im Schlaf, während Razag tausend kleine Tode starb, als sich ihre kleinen Äpfel fest an seine Seite pressten. Raz schloss die Augen und ergab sich dem Gefühl. Er schwoll heftig an und da war noch etwas: Sein ‚Gruß des Hauses‘, presste sich mit einem Mal gegen Crystins Schenkel. Als hätte jener Körperteil ein Eigenleben, schien er gleich die kuschelige Höhle finden zu wollen, wo er hineinpasste.
..verdammte Sch... GÖTTER! Ist das gut! Ich könnt jetzt sterben und hätte ein glückliches Leben gehabt. Gevatter, kannst mich holen... Heut wär ein guter Tag zum sterben.
So dachte viele Orks. Entweder in der Schlacht den Heldentod, oder in den Armen der Liebsten... Sein Körper riet zu zweiterem und Cris unwillkürliche Bewegungen brachten ihn nah an den Rand. Raz konnte durch den Ring nicht kommen, sonst wäre er es vielleicht sogar, allein weil eben jene wunderbare Frau, die sein Herz so sehr begehrte sich an ihn schmiegte und ihm das Gefühl gab, es wert zu sein. Aber sie schlief... so konnte sich Razag in der Vorstellung sonnen, dass dieser Moment nicht besser werden könnte. Wenigstens bis sie erwachte.
Mist!
Crystin rieb sich plötzlich die Augen, gähnte und ließ ihre Finger sanft über Razag’s Brust wandern. Sie war sich offenbar gar nicht bewusst, wo sie sich befand. Dann aber streckte sie sich genüsslich, rieb aus Versehen mit ihrem Bein mehrmals über seine Mitte...
Razag riss die Augen auf und unterdrückte ein Stöhnen, was dann eher als gepresstes Wimmern seiner Kehle entwich.
...und dann öffnete sie schließlich ein Auge. Sie sah… grün. Ihr Blick glitt nach oben. Grün. Nach unten: grün. Und… mit einem Mal fuhr Crystin aus ihrer gemütlichen Position hoch und starrte auf das freudige Hallo von Razag.
„Was… was…“
, stammelte sie und wandte den Kopf zu Razag, der die Hände in sich ergebender Geste mit offenen Handflächen erhoben hatte. Wie ein Käfer lag er auf dem Rücken und präsentierte eigentlich so noch mehr seine Manneskraft.
„..ruhig... ist nix passiert!“
Mit einem Mal wurde sie so rot, dass man glauben konnte, sie bekäme sofort Fieber.
„Oh, guten… Morg..“
, weiter kam sie nicht, denn plötzlich fiel ihr blauer Blick auf sich selbst. Nackt, wie Florencia es gut gemeint hatte mit ihr, saß sie mit feinstem Wuschelkopf vor dem Ork und streckte ihre Früchte seinen Augen entgegen.
„OH!“
, entfuhr es ihr aufrichtig überrascht. Crystin schlug die Hände vor ihr Gesicht und versuchte ihre Scham zu verstecken. Durch ihre Finger konnte sie allerdings seine Pracht immer noch sehen, erneut zuckte sie. Und plötzlich, ohne weitere Vorwarnung, wurde die kleine Heilerin im Bett des Orks… gelb.
Nanu? Was...
Da breitete sie mit einem Mal ein helles Licht um sie herum aus, das ihr ebenfalls die Überraschung ins Gesicht trieb. Razag starrte und legte den Kopf schief
Was passiert da?
Crystin begann zu glühen, regelrecht zu glühen.
...meine Sonne...
Von ihrem Herzen aus breitete es sich über ihren gesamten Körper aus und darüber hinaus: Das Glühen tastete sich über das Laken und kroch auf Razag zu. Ihm aber bescherte dieses Leuchten eine wohlige Wärme, dann ein Kribbeln...
Mein Glühkäferchen!
„Mein Glühkäferchen!“
Raz hatte gesprochen ohne zu denken. Einfach weil der Anblick ihn überwältigt hatte.
Sie ist so schön!
... und schließlich spürte der Hüne, wie fit und unversehrt er sich fühlte… er war… geheilt. Sogar der Katerschmerz in seinem Kopf war weg. Crystin aber japste und das Glühen ebbte kaum ab, während sie sich immer noch genierte, dass er sie so unverhohlen betrachten konnte.
Razags Hirn verarbeitete noch die überschäumenden Reize, als er langsam zum Laken griff, sich zur Seite rollte, sich hoch stemmte und Cris dann den Stoff um die Schultern legte. Dabei kam er ihr kurz sehr nahe. Vielleicht strich sein Gemächt sogar kurz dabei über ihren Schenkel.
„...schhhhh... alles gut. Ist nichts passiert... - ...glaube ich.“
Raz ließ seine Stimme so sanft wie nur möglich klingen, denn Cris Verwirrung und ihr Leuchten brachte ihn genauso aus dem Konzept. Er runzelte die Stirn und zog den Stoff um ihre Schultern zusammen, damit sie sich bedeckt fühlte und beruhigen konnte. Dann ging er wieder auf Abstand und brabbelte:
„...Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht an viel erinnern was gestern Abend passiert ist. Aber...ähm... wenn was passiert ist... also... erinnerst du dich an was?“
Oh man! Wie PEINLICH! Was muss sie von mir denken?! Wenn was passiert ist und ich mich nicht erinnere, ist das echt krass und wenn nichts passiert ist ...ist es auch nicht besser. Ich hab's so oder so verbockt.
„Entschuldige! Tut mir echt leid. Kann ich... irgendwas tun? Soll ich verschwinden?“
Sie braucht sicher etwas Abstand um sich zu sammeln.
„Ich...ich kann gehen. Meine Sachen...“
Verglüh bitte nicht, Glühkäferchen. Das ist alles meine Schuld...
Er sah sich suchend um und überlegte, aber wo seine Sachen waren, fiel ihm einfach nicht ein.
Raz hatte sie im Bad ausgezogen und dort alles an Ort und Stelle liegen lassen. Cris hatte ihn ins Bett gebracht und vermutlich lag noch alles dort, wo er es zurück gelassen hatte. Aber diese Information fehlte schlicht in seinem Kopf. Hilflos sah er sich um. Zerknirscht fragte er:
„Weist du vielleicht wo meine Sachen sind?“
Er sah sie kaum an dabei. Sie sollte sich nicht noch mehr schämen. Das sein eigener nackter Anblick Cris magische Entgleisung befeuert haben könnte und vielleicht noch tat, das war dem Ork nicht bewusst. Dummer, dummer Ork! Er wurde selbst von zu vielen Reizen abgelenkt um seine Gedanken in die richtige Reihenfolge zu ordnen. Außerdem... stimmte noch irgendwas anderes nicht.
Wo ist eigentlich Syn? Müsste er nicht...hier... ähm...
Sein Unterbewusstsein suchte schon nach einer Antwort, einer Ablenkung und ließ die spitzen Ohren der Orks zur Wand des Nachbarzimmers zucken. Hörte er ihn vielleicht?
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. August 2023, 08:24

Syn:
Manchmal war es besser, wenn andere nichts über einen wussten. Wenn sie ihren eigenen Gedanken hinterherjagten und sich einbildeten zu erkennen, wie man war. Manchmal war es besser, wenn sie glaubten, was sie sahen und nicht weiter nachforschten. Niemand würde Fragen stellen, wenn er glaubte, die Antworten bereits zu haben. Es war ein Schutzmechanismus, der funktionierte. Zarrah wusste das. Synnover wusste das. Solange er sich anstrengte, solange er alles gab, was er konnte und am Ende ein zufriedenes Lächeln bekam, würde keiner näher hinschauen. Er war nichts wert und würde seinen Wert nur augenscheinlich steigern können, wenn er alles von sich gab. Und er war tatsächlich bereit dazu, denn die Aussicht auf Vergünstigungen, schöne Dinge und Sicherheit war verlockend. Syn kam nicht umsonst aus der Gosse. Und die leise Stimme in seinem Innern hielt er mit nur einem Satz in Schach: “Willst du wieder zurück?“ Dann schwieg sie und er konnte sich auf das konzentrieren, was von ihm verlangt wurde. Die Nachtklingen waren gut zu ihm gewesen. Sie gaben ihm ein Heim, eine Aufgabe, Essen… Was wollte er denn mehr vom Leben? Synnover wusste, dass das nichts war, was man leichtfertig aufgab. Und für was auch? Das Leben konnte ihm nichts bieten… nichts außer…
Er blickte in das tiefe Grün der Augen seiner Herrin. Jener Herrin, von der er alles gehört hatte und nichts wusste. Die ihn mit Ignoranz strafte und sein Können nicht einforderte. Für einen Moment schlug das Herz in seiner Brust gleichmäßig dahin und nahm ihn an die Hand. Er musste nicht denken, als sich die Lippen der Nachtklinge auf die seinen legten. Er musste nicht handeln, weil die Zärtlichkeit und die Leidenschaft wie Feuer brannten. Ein wundervolles Feuer, dass ihn verbrennen wollte. Es glitt von ihren Lippen auf die seinen über, fackelte dort für Sekunden, ehe es sich rasend schnell ausbreitete. Das grüne Feuer breitete sich über seinen Körper aus und als er glaubte, dass es nicht mehr werden könnte, da vereinigte sich Zarrah mit ihm auf eine Weise, die er bisher nicht empfunden hatte. Sie warf sich nicht vor ihm in die Kissen, spreizte die Beine und ließ sich bedienen.

Zarrah legte ihre Arme auf seinen Schultern ab, hielt ihn im Nacken und begann sich zu bewegen. Mehrere Herzschläge lang spürte Syn ein Gefühl, das ihm erst einmal untergekommen war. Es war lange her und er war ein blutiger Anfänger gewesen. Das hatte Yolintha ihm mit nur einem Lachen und einem Satz ausgetrieben “Du weißt nicht, was Liebe ist.“, hatte sie gekichert und sich köstlich amüsiert. Danach hatte er aufgehört zu empfinden. Aufgehört zu glauben, er wäre etwas wert oder könnte es jemals sein. Zarrah bewegte sich auf ihm und hielt ihre Augen direkt auf ihn gerichtet. Sie las ihn und passte ihren Rhythmus an, wenn er ihr einen kleinen Hinweis gab. Ihre Rechte legte sich an seine Wange, während ihre süßen Pfirsiche gegen seine Brust rieben. Die Leidenschaft wich nicht aus ihrem Blick. Ihre Lippen öffneten sich und sie lockte seine Zunge zum innigen Spiel. Immer wieder keuchte sie ihren Atem in den Kuss hinein und konnte ebenso nicht verbergen, dass es ihr gefiel. Dass er ihr gefiel. Oder … sein Können. Noch während Syn glaubte, sich vollends ihrer brennenden Leidenschaft hingeben zu wollen und sich darin zu verlieren, pikste ihn eine vertraute Stimme… Synnover war Profi. Er würde sich nicht noch einmal überrumpeln lassen, von ihrer Art. Auch sie benutzte ihn nur – so wie Karrish es im Geheimen getan hatte. Yolintha es unverhohlen tat. Warum sollte es bei der Jüngsten anders sein? Er unterbrach das innige Spiel der Zungen. Syn schloss die Empfindungen, die sie herauslockte in sich ein und verbarg seinen Blick vor ihr. Er sah sie nicht mehr an und das veränderte etwas. Er wusste es zu kaschieren und folgte seinem eigenen, strengen Protokoll.
Er liebkoste ihre Haut, entlockte ihr ein Seufzen und förderte ihre Bewegungen. Synnover achtete penibel darauf, was sie mochte, was ihr gefiel. Zarrah lehnte sich zurück und erhöhte die Intensität des Gefühls zwischen ihrer beider Mitten. Sie stützte sich auf seinen Beinen ab und schwang ihre Hüften. Sie ritt ihn und zeigte ihm, dass es durchaus seinen Reiz haben konnte, selbst einmal im Fokus zu stehen. Er durfte seine Hände auf ihren schlanken Körper legen und sie berühren. Um seine Finger musste er sich derweil nicht mehr fürchten. Er konnte fühlen, wie warm sie geworden war. Wie ein leichter Film der Leidenschaft ihre Haut salzig schmecken ließ. Zarrah lehnte sich wieder zurück und lehnte ihre Stirn gegen die seine, während ihre Hände dafür sorgten, dass er nahe bei ihr blieb. Sie stöhnte in seine Handlungen hinein, denn er wusste, was er tat. Dann öffnete Zarrah wieder die vor Lust geschlossenen Augen und betrachtete das Gesicht des weißen Kaninchens. Ihr grüner Blick huschte über seine Minze und schien etwas zu suchen… Für einen Moment flackerte eine stumme Frage darin auf, doch sie waren zu weit gegangen. Und Syn hatte viele Knöpfe, die er zu drücken wusste. Er reizte sie, weil er erkannte, dass er es gleich geschafft hätte. Zarrah keuchte und verschloss die dunkelgrünen Seelenspiegel vor seinem Blick. Ihre Hüfte bewegte sich schneller. Auch er musste spüren, dass er nicht frei von Emotionen dabeibleiben konnte, denn Zarrah wusste ebenfalls, was sie tun musste, um einem Mann den Klippensprung zu ermöglichen. Ob es bei ihm soweit kommen sollte, wusste nur Syn. Doch als er abermals die zarte, empfindliche Haut ihrer Knospen berührte, zog Zarrah ihn an sich und lehnte ihre Lippen gegen seine Stirn. Ihre Augen fest geschlossen, stöhnte sie auf und hielt mit einem Mal inne. Ihr Leib zuckte unter den Wellen der Leidenschaft. Sie wartete ab, atmete… spürte…, dann sank sie etwas zusammen und blieb noch einen Moment sitzen. Ihr Atem ging schnell und strich über seine ebenfalls leicht verschwitzte Haut. Stille breitete sich aus und allmählich erwachte der ‚gejagte Eber‘ zum Leben. Es waren Geräusche zu hören. Zarrah öffnete die Augen und sah Synnover tief in seine. Sie suchte darin etwas. Er konnte es sehen. Für einen Moment blieb die Welt stehen. Sie hatten etwas miteinander geteilt und zumindest einer von ihnen verbarg die Leidenschaft nicht hinter der ansonsten perfekten Maske. Da saßen sie nun, noch immer vereint und sie sah ihn einfach nur an…

Razag:
Es war eine Qual. Folter. Sabotage! Razag wusste sich nicht mehr zu helfen, denn die Situation war so vertrackt, dass es ihm den Atem abschnürte und die Hose eng machte. Wobei… Eine Hose trug er nicht, was das ganze nicht besser machte. Es waren unschuldige Gesten, unschuldige Gedanken, die dennoch von einem zum anderen führten. Der Hüne wusste gar nicht, wie ihm geschah. Und dabei hatte Crystin nichts davon beabsichtigt. Nichts… Wie es wohl wäre, wenn sie es denn… wollte? Oh, er durfte darüber nicht nachdenken. Aber Razag konnte sich noch so edel verhalten wollen, seine Gedanken konnte er leider nicht aufhalten. Wie auch… Die Götter sandten ihm diesen Leckerbissen und wollten ihn prüfen! Sie wollten, dass er litt, so musste es sein. Sein gutes Herz zeigte sich ausgerechnet in diesem Moment und erinnerte ihn daran, wie er in Morgeria immer wieder daran scheiterte. Obwohl, scheitern war nicht das rechte Wort. Die Damen mochten hier und dort auch immer mal wieder diese sanfte Seite, die er durchaus aufbringen konnte. Das gepaart mit exklusiven Kenntnissen in der schönsten Nebensache der Welt machte ihn des Öfteren zum begehrten Objekt. Allerdings war das hier etwas ganz anderes. Es traf unvorbereitet. Er hatte keine Ahnung gehabt, was ihn erwartete. Er war aus einem berauschten Abend erwacht und dann… Das. Crystin aber folterte ihn, ohne etwas davon mitzubekommen. Ihre Berührungen, ihre sanften Atemzüge, ihr Geruch und ihr… Aussehen waren einfach zu viel. Er konnte das unmöglich unterdrücken, zumal es bereits passierte. Aber er wollte ihr auch nicht wehtun. Razag war eindeutig in einer Zwickmühle! Doch es sollte noch schlimmer kommen.

Mit einem Mal wurde Crystin wacher und in der Phase des Aufwachens, berührt sie Stellen, die Razag lieber nicht berührt haben wollte. Also schon, aber eben nicht … so? Jetzt? Er wusste gar nicht mehr, was er denken und fühlen sollte, während sich das Unheil langsam aufmachte, diesen Moment des glücklichsten Morgens zu zerstören. Crys erwachte. Und schreckte auf. Wie ein Käfer sah Razag sie unschuldig an und fing ihren Blick auf. Ihr äußerst fragender Blick. „...ruhig... ist nix passiert!“, versuchte es der Hüne leise, um sie nicht zu verschrecken. Dann aber wurde sie sich bewusst, dass sie ebenfalls nackt war. Das war zu viel. Oh, und wie sie sich schämte. Dabei machte sie Razag keine Vorhaltungen, keine Szene. Nein, sie vergrub sich selbst in ihren Händen und begann vor Scham zu glühen. Doch anstatt, dass Razag nun Reißaus genommen hätte, faszinierte ihn das magische Chaos, das sich mit einem Mal ausbreitete. Crystin versank so sehr in ihrer Verlegenheit, dass sich sogar ihre magische Kraft zeigte und sich unkontrolliert entfaltete. Wie gut, dass sie keine Feuermagierin war! Sonst stand wohl nicht nur Razag’s Herz in Flammen. „Mein Glühkäferchen!“, platzte er überwältigt heraus und erntete einen blauen Blick. Das konnte sie nicht verstehen, war es doch zu speziell und hatte sie nie zuvor gehört.
Ihre Augen aber leuchteten ebenfalls und strahlten ihn mehr denn je an. Und plötzlich war da kein hohles Hirn mehr, kein verkaterter Kopf. Razag konnte spüren, wie seine Wunde am Morgengruß vollständig geheilt war, wie alles einfach … fortgewischt wurde durch ein warmes, goldenes Licht, das ihn badete. Und während Razag noch versuchte zu verstehen, was hier eigentlich an diesem Morgen schieflief, da begann er ganz selbstverständlich für sein Glühkäferchen Sorge zu übernehmen. Er fand das Laken, das sie sich ursprünglich umgeschlungen hatte und sich offenbar gelöst hatte. Dann setzte er sich auf und legte ihr das Laken um die Schultern. Dass er dabei so nahe war und sich an ihr rieb, entlockte ihr ein zitterndes Einatmen. Crys hob den Blick und kam endlich hinter ihren Händen hervor. Inzwischen kehrte das wundervolle Blau in ihre Augen zurück, mit dem sie Razag nun ansah. „...schhhhh... alles gut. Ist nichts passiert... - ...glaube ich.“ Crys seufzte und schüttelte den Kopf. „Danke…“, flüsterte sie und übernahm es, sich den Stoff vor den Körper zu legen. Noch immer sah sie aus, wie eine überreife Tomate und das Glühen pulsierte im Takt ihres Herzens – schnell. „Das ist mir noch nie passiert…“, flüsterte sie und meinte das Leuchten. Dann hob sie den Blick wieder langsam zum Ork, der etwas auf Abstand ging. „...Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht an viel erinnern was gestern Abend passiert ist. Aber...ähm... wenn was passiert ist... also... erinnerst du dich an was?“ Sie überlegte für einen Moment und wandte den Blick ab, was Razag für sich interpretierte. „Entschuldige! Tut mir echt leid. Kann ich... irgendwas tun? Soll ich verschwinden?“ Sie hob den Kopf und schüttelte ihn entschieden. „Nein…bleib…“, wollte sie und streckte sogar etwas die Hand nach ihm aus.

Von seinen Gedanken bekam sie nichts mit, doch auf einmal sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus: „Oh, Razag es tut mir so leid… Ich… Syn hatte geklopft und wollte, dass ich nach dir sehe. Er sagte, er du bräuchtest Hilfe und ich…“, verlegen räusperte sie sich, „Nun, ich wollte nach dir sehen und naja, du hast in der Wanne gelegen und hättest beinahe darin geschlafen, ich wollte dir nur helfen, damit du nicht verkühlst…“, plapperte sie und kam auf die Knie. Das Laken verhüllte sie zwar nun, doch das Pulsieren blieb und auch die Röte in ihrem Gesicht. Voller Überschwang erzählte sie ihm alles. „Du… du hast mich aus Versehen in den Zuber gezogen und dann bist du ins Bett gefallen und ich… also… es tut mir so leid, meine Kleidung war nass und ich wollte sie nur etwas trocken, ich muss eingeschlafen sein. Bitte, verzeih mir, ja?“, fragte sie und flehte ihn an. „Du hast gesagt, du willst zurück zu Nalia und möchtest zu ihr an den Strand…“, plapperte sie noch mal und war immer nähergekommen, was sie gar nicht bemerkt hatte. Dann aber hielt sie inne, als sie sich dessen bewusstwurde. Crystin seufzte dann und das Glühen wurde schwächer und schwächer. Sie schüttelte den Kopf über sich selbst. „Ich bin so eine Idiotin…“, murmelte sie und belächelte sich selbst, während sie sich die Stirn rieb. „Wartet Nalia auf dich?“, fragte sie plötzlich ernst und sah ihn ohne Urteil an. „Wirst du zu ihr zurückkehren, wenn du frei bist?“, fragte sie weiter und ging automatisch davon aus, dass er offenbar auf eine Frau wartete. Oder sie auf ihn. Dort, wo er herkam. War sie enttäuscht? Das Leuchten verlor sich mit einem Mal. Crystin wollte sich ein wenig zurücksetzen, verhedderte sich allerdings im Laken, verlor mit einem Mal das Gleichgewicht und drohte aus dem Bett zu purzeln. „ohje!“, stieß sie aus und ruderte mit den Armen, die im Laken gefangen waren. Unsanft fiel sie auf den Boden „Autsch.“, brummte sie missmutig und fasste sich an den Kopf, blieb aber für einen Moment benommen auf dem Boden liegen. Das war wirklich seit langem der chaotischste Morgen!
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Synnover » Samstag 5. August 2023, 09:04

Im Moment, da er sich zurückzog, indem er seine Augen schloss, wuchs die Sehnsucht. Es war schön gewesen, dieser Wimpernschlag in seinem Leben. Er hatte in dieser kleinen Zeitspanne seine Seele atmen lassen können und glaubte, die Frische des Waldes und die Weite des Himmels zu sehen ... unter einem Feuer, das das Grün nicht fraß, sondern hell zum Leuchten brachte. Dieser Augenblick, der nicht einmal einen Herzschlag lang anhielt, obwohl sein Herz für den Zeitraum so wild und kräftig schlug, dass Syn glaubte, es spränge ihm aus der Brust. Es schlug so stark, dass es in seinen Bauch hinunter kribbelte, an seinen Lenden zog und ihn diese überwältigende Emotion herausbrüllen lassen wollte. Er wollte explodieren, mit allem, was er besaß.
Und dann war es vorbei. Zu lange hatte man ihm schon eingetrichtert, dass seine Gefühle keine Rolle spielten. Das durften sie nicht, denn es ging nicht darum, dass er sein Glück fand. Er war für andere hier und die Wonne, welche er in Zarrahs Augen entdeckt hatte, galt es, aufrecht zu erhalten. Sie genoss den Moment. Sie durfte das als seine Herrin. Sie dürfte die einzige sein, die von dieser Verbindung etwas hatte. Er musste funktionieren. Dass Synnover sich noch nie an Regeln gehalten hatte, wie andere es von ihm erwarteten, hatte man ihm nicht austreiben können. Doch seine Loyalität, sein Talent und nicht zuletzt seine Schönheit ließen selbst Karrish bei ihm ein Auge zudrücken. Sein Herr konnte sicher sein, dass sein Kaninchen vielleicht mal etwas wild durch den Raum hoppelte, aber dabei niemals eine Vase umwarf und zerstörte. Es war loyal, wenn es auch ab und zu an den Stäben seines Käfigs knabberte. Es würde immer loyal sein. So wie jetzt. Und so schob Synnover seine Gefühle hintenan, sperrte sie erneut ein und war den Erwartungen treu, die man an einen Sklaven stellte, der die Lust befriedigen sollte - die anderer, nicht seine eigene.
Zarrah erblühte. Er hörte es an ihrem wilden Keuchen, schmeckte es als Salzspur auf ihrer Haut und fühlte es an der Hitze, die ihr auf und ab bebender Körper ausstrahlte, während sie ihre Schenkel fest gegen seine Msukeln presste. Er fühlte die Hitze in ihrem Schoß und die leichten Kontraktionen, die versuchten, seine Sehnsüchte doch noch einmal hervorzulocken. Doch hier baute sich eine Barriere aus Vernunft auf. Er wusste nicht, was ihm bei Zarrah erlaubt war. Er wusste nur, was Yolintha ihm über Jahre eingebläut hatte. Ein Bastardkind mit unreinem Menschenblut - dem Blut eines Sklaven - wollte niemand. Natürlich gab es Mittel und Wege, dies zu verhindern, ohne dass er sich zurücknehmen musste. Es gab schließlich auch Dunkelelfen, die seines Ekstase spüren wollten. Sie brauchten die Hitze, die aus seinem Leib tief in den ihren schoss, um die eigene Grenze überschreiten zu können. Aber diese Elfen wiesen ihn vorab darauf hin. Sie machten dem Sklaven klar, was sie wollten, was er durfte und was tabu war. Bei Zarrah wusste er es nicht. Sie hatte sich so spontan auf ihm niedergelassen, ihn wortlos eingenommen und ihre Leidenschaft suggerierte ihm eigentlich, dass er alles aufgeben sollte. Beinahe wäre es geschehen. Beinahe hätte er sich dem süßen Moment hingegeben ... und sich verloren.
Er sehnte sich zu diesem Zeutpunkt zurück, bevor die Vernunft eingesetzt hatte. Es war sein Höhepunkt in diesem Lustspiel. Mehr erlaubte er sich nicht, denn er wusste nicht, ob Zarrah Gegenmaßnahmen betrieb, damit sich nichts Unreines in ihr anpflanzen konnte. Und wenn Syn es nicht wusste, lag es an ihm, alles zu verhindern. Es war seine Pflicht als Sklave und nicht zuletzt seine Chance, zu überleben.
Yolintha war mit den Worten recht unverblümt umgegangen. 'Entweder schneide ich dir deine süßen kleinen Flauschkugeln ab oder es gibt beim nächsten großen Ereignis Kaninchenbraten auf dem Tisch statt Gerammel im Bau!'
Er hatte es sich zu Herzen genommen und viele Momente unterdrückt. Umso seliger waren jene, bei denen er sich wenigstens bis zum eigenen Höhepunkt hingeben durfte. Manchmal erlaubte die eine oder andere Elfe, dass er ihn erlebte, aber nicht in ihrem Körper. Das war beinahe noch schwerer zu bewältigen als gar nicht zu kommen. Schließlich gab er sich dann auch zu einem Teil seinen Gefühlen hin, die trotzdem so kontrolliert abzulaufen hatten, dass kein Missgeschick stattfand. Die Lust war eine Kunst. Syn beherrschte sie.
Er schenkte Zarrah wieder die nötige Aufmerksamkeit, drängte sich ihrem Ritt entgegen wie ein Pferd, das unter ihren Schenkeln verstand, dass sie in rasendem Galopp durch die Tote Ebene stürmen wollte. Er ließ sich darauf ein, begleitete sie und passte sich ihrem Rhythmus an. Mehr noch, er unterstützte ihn, um ihn dadurch zu verstärken. Als seine Finger zwischen ihre Körper fuhren, um Zarrahs Zentrum mit spielerischen Reibungen den Rest zu geben, erreichte er sie. Er spürte, dass er nicht weiter rubbeln konnte, denn seine Hand wurde zwischen ihren Leibern einfach eingequetscht. Zarrah presste sich mit all ihrer verschwitzten Weichheit gegen ihn. Ihre Lippen streichelten seine Stirn, dass es kitzelte. Erneut schloss er die Augen. Das ist dann wohl mein Höhepunkt des Morgens... Nicht vergleichbar mit einem richtigen Klippensprung, aber doch sehr angenehm. Syn nahm sich, was er bekommen konnte, hielt sich daran fest und packte es in ein kleines Kästchen aus glücklichen Erinnerungen, das seine Seele zusammenhielt. Er machte dort extra eine Ecke für Zarrah frei, denn er musste zugeben: Trotz seines Rückzugs zählte dieser Ausritt zu richtig guten Erinnerungen. Nein, er führte sie an. Es war schön gewesen. Es hinterließ eine Sehnsucht, das Erlebte wiederholen zu wollen und dieses Mal weiterzugehen. Wie gern hätte er ihre Ekstase geteilt. Es ist nicht gerecht, dass mir das verwehrt ... Nein. Ich bin zufrieden. Sie ist warm und weich. Es ist gut, hier zu sein. Was will ich mehr?
Tatsächlich erweichte sich ihr Körper, wurde schwerer. Die Anspannung ließ von ihr ab und Zarrah sank auf Syn zusammen. Locker hielt sie sich an ihm fest. Ihre Finger berührten ihn mit dem Nachhall einer Hitze, die er nicht hatte erleben dürfen und doch so sehr vermisste, als hätte er sie kennen gelernt. Aus dem tiefen Grün war das Feuer gewichen, verklärt durch Zufriedenheit, aber umhüllt von einer ungestellten Frage. Schluss mit den Emotionen! Sie schaut dich an. Sie will etwas. Konzentriere dich oder willst du hier zurückbleiben - allein? Tot?
Synnover hob den Blick, bis er Zarrahs traf. Auch ohne brennende, leuchtende Wälder erfreute ihn dieser Anblick. Er zog seine Hand zwischen ihren Körpern heraus, um sie an Zarrahs Rücken zu legen. Er drückte sie dichter gegen sich, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Er streichelte an ihrer Wirbelsäule entlang, hielt sich mit der anderen an ihrem Schenkel fest und auch dort verteilte sein Daumen kreisende Zärtlichkeiten. Außerhalb dieser Blase aus Hitze und dem Duft von Erregung erwachte die Taverne zu neuem Leben. Nur Dumpf drangen erste Geräusche an Synnover Wahrnehmung heran. Er ignorierte sie. Stattdessen lächelte er Zarrah entgegen, aufrichtiger als er es unter anderen Umständen zugelassen hätte. Dann löste er sich von ihrem Blick, glitt zurück in seine Rolle. Er umarmte sich, küsste noch einmal ihren Hals, die Schulter und bettete sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Er wusste, dass die anderen Frauen frohlockten, wenn er sich nach dem Sex gezähmt gab. Im Bett wollten sie den erfahrenen Hengst, einen wilden Warg, der sie mit vorpreschender Leidenschaft niederrang. Danach sehnten sich die meisten der Elfen aber zum Kanichen zurück - klein, ein wenig scheu, kuschlig und dankbar dafür, dass es seine Jungfräulichkeit bei den Damen hatte verlieren dürfen, ebenso wie sein Herz - und das bei jedem Treffen auf's Neue. Für Syn war es Routine, aber er schlampte dadurch nicht bei seinem Können. Es erforderte Konzentration, was er nun tat. Denn er durfte bei aller Gaukelei nicht den Eindruck erwecken, es anders zu meinen. Dieser Moment, dieses falsche Spiel, musste echt genug sein, um auch noch den listigsten Geist zu täuschen. Syn hatte es geübt, immer und immer wieder, bis selbst Yolintha es ihm glaubte. Irgendwann hatte sie nicht mehr über ihn gelacht ... aber da meinte er es längst nicht mehr so ernst wie beim ersten Mal.
Syn hob den Kopf an. Er reckte sich zu Zarrahs Ohrläppchen, strich es mit der Nasenspitze, knabberte anschließend kurz daran. Er seufzte ergriffen von dem Nachhall ihrer Körper. Die Wärme genoss er tatsächlich immer noch. "Ich liebe dich", säuselte er in ihrer Muttersprache, um nur noch mehr Gewicht in seine Worte zu bringen. Dann setzte er zum letzten Stoß an, denn Namen besaßen Macht. "Zarrah..." Fast glaubte er sich selbst, dass es wahr war. Fast wünschte er es sich, denn ihr gemeinsam Erlebtes war schön gewesen. Zu schön, um wahr zu sein. Zu schön, um dran glauben oder festhalten zu können. Er ließ sich nicht von Hoffnung treiben, um durch einen Verrat nur noch tiefer zu fallen. Das hier war ein Spiel, er kannte seine Rolle und er fügte sich hinein. Das machte zufriedener als ein Gefühlschaos aus falschem Glück und dem damit verbundenen Absturz. Es würde immer so sein, aber es kümmerte ihn nicht. Er konnte sich seine eigenen, kleinen Glücksmomente daraus mitnehmen. Er war zufrieden, ob sie ihn benutzte oder nicht. Gerade war es gut.
Wie sehr wollte er seinen eigenen Worten glauben, sich wünschen, dass Wahrheit dahinter steckte! Aber wie sollte er? Liebe... der Begriff war leer. Yolinthas Stimme erfüllte stattdessen seinen Geist und an sie wollte er jetzt gewiss nicht denken. Er wischte sie mitsamt jeglich erhoffter Gefühlswelt beiseite. Es war nicht echt. Wünsche und Sehnsüchte waren fehl am Platz. Hier ging es um's Geschäft. Es ging um ein Spiel aus Lügen und Illusionen. Es ging um's Überleben in einer Welt, die allemal besser war als der Scherbenhaufen, in dem er aufgewachsen war.
Im Grunde konnte Syn doch zufrieden sein.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Samstag 5. August 2023, 12:43

Es war eine Qual. Folter und ... Selbstsabotage!!!
Dieser Morgen war das reinste Chaos! Crystin folterte ihn mit ihrer Nacktheit, ohne auch nur etwas davon mitzubekommen und Raz folterte sich selbst in dem er es vergeigte, ebenfalls ohne etwas davon mitzubekommen. Trotzdem war es... irgendwie lustig und das Schicksal amüsierte sich sicher köstlich über die beiden.

Cris war wach geworden und die Ereignisse überschlugen sich. SIE überschlug sich! Eben hatte sie noch vor lauter Aufregung vor sich hin geplappert:
„Das ist mir noch nie passiert…“, flüsterte sie und meinte bestimmt das Leuchten.
„Nein…bleib…“, wollte sie und streckte sogar etwas die Hand nach ihm aus. Er blieb wo er war.
„Oh, Razag es tut mir so leid… Ich… Syn hatte geklopft und wollte, dass ich nach dir sehe. Er sagte, er du bräuchtest Hilfe und ich…“

Syn'? Er schon wieder... kann das Kuppeln einfach nicht lassen, der kleine Rammellappen. Oder... Hm... Er hatte sicher eigene Pläne...
„Nun, ich wollte nach dir sehen und naja, du hast in der Wanne gelegen und hättest beinahe darin geschlafen, ich wollte dir nur helfen, damit du nicht verkühlst…Du… du hast mich aus Versehen in den Zuber gezogen und dann bist du ins Bett gefallen und ich… also… es tut mir so leid, meine Kleidung war nass und ich wollte sie nur etwas trocken, ich muss eingeschlafen sein. Bitte, verzeih mir, ja?“
Klar nickte Razag, auch wenn er nicht verstand, was es wirklich zu verzeihen gab. Cris plapperte auch schon weiter:
„Du hast gesagt, du willst zurück zu Nalia und möchtest zu ihr an den Strand…“
Das war der Moment in dem seine Brauen hoch ruckten und er vielleicht sogar etwas ertappt aussah.
Ich hab über Nalia im Suff gesprochen?
„Ich bin so eine Idiotin…Wartet Nalia auf dich?...Wirst du zu ihr zurückkehren, wenn du frei bist?“
Cris Leuchten verlor sich mit einem Mal. Und da passierte es. Sie wollte sich wohl ein wenig zurücksetzen, verhedderte sich allerdings im Laken, verlor mit einem Mal das Gleichgewicht und drohte aus dem Bett zu purzeln. Raz griff aus dem Reflex heraus ihr zu helfen zu...
„Ohje!“
, stieß sie noch aus und landete auch schon auf den Boden. Raz starrte auf seine Hand.
„Autsch.“
, brummte es missmutig außerhalb seines Sichtbereichs. Das war wirklich seit langem der chaotischste Morgen! Und Raz hatte das Laken erfolgreich zurück erobert! Er hielt es in der Hand und...
Chaos war was wunderbares!
Erst erbebte sein Körper kurz, dann zuckte er mehrfach klein und dann brach es aus ihm heraus:
„Gnn...hnhnh... gnnaaaaahhahahahahaHAHAHAAHHAHAA!“
Raz konnte nicht anders.
„HAHAHAHahahahahhhaaha!“
Es war einfach zu komisch! Er lachte nicht über sie, sondern die Situation. Dass sie sich ernsthaft beim 'Sturz' aus dem Bett weh getan hatte, konnte einfach nicht passiert sein, also brach Razags Unterbewusstsein heraus und er lachte so herzlich und mitreißend, als er das Laken in seiner Hand erneut betrachtete. Dann beruhigte er sich, beugte sich über die Bettkante und spähte grinsend nach unten zu Cris. Sie lag da wie ein Käferchen und hatte aufgehört zu glühen.
„Na du?“
Breit grinsend und die weißen Zähne beleckend bot er seine große grüne Pranke an um ihr wieder aufzuhelfen.
„Deswegen musst du doch nicht gleich abtauchen?!“
Unbewusst hatte sie genau die Bewegung nachgeahmt, die man machte, wenn man sich rücklings vom Boot zum Tauchen in die Fluten stürzte. Razag griff einfach mit beiden Händen nach ihr um sie wieder aufs Bett zu heben. Das seine Hände dabei kribbelten, schrieb er dem Nachhall ihrer Magie zu. Es ging ihm einfach gut! SO gut wie noch nie! Kaum also so geschehen, befahl er grinsend:
„...sitzenbleiben!“
und wickelte sie zum zweiten Mal in das Laken. War er ein bisschen 'high'? Das Gefühl war schon ein bisschen berauschend. Er gluckste noch ein bisschen witzelnd herum und nahm damit der Situation etwas ihrer Peinlichkeit. Zumindest schämte er sich für nichts und Cris hatte ja ihr Laken wieder. Er hatte sich im Schneidersitz vor ihn hingesetzt und beruhigte sich langsam. Kurz sah er an sich herunter zu seinem aufrecht stehenden Phallus.
„Keine Sorge, der ist harmlos.“
Nein! War er nicht! Ganz und garnicht, überhaupt nicht, aber für Cris in diesem Augenblick keine Gefahr. Niemals hätte Raz sie auch nur damit berührt... also nicht mehr als schon geschehen. Raz deckte einfach sein Gemächt mit den Händen ab.
„He he, was für ein Morgen!“
Das Gesagte hatte eine Welle der Erleichterung in ihm los getreten. Er hätte sie nicht mal im Traum verletzt, aber dass ohne sein Wissen auch nichts verwerfliches ...oder sehr schönes... passiert war, war doch beruhigend. Wenn dann wollte er schon bewusst bei sowas dabei sein.
„Alles klar. Gut... Nix passiert. Das beruhigt mich.“
Das allein war schon wieder fehl zu verstehen. Man könnte annehmen, dass Raz sich sonst vor seiner 'Frau Nalia' hätte verantworten müssen. Und natürlich machte er es schlimmer...
„Ach....ähm.. und was Nalia angeht... äh.. Das ist schwer zu...“
Wie sollte er auch etwas erklären, was er selbst nicht verstand.
„Sie... sie ist immer in meinem Kopf. ...Nalia... sie ist eine Aquadin...Wie ist das Wort... Wasserfrau? Sie ist meine Traumfrau.“
Hab ich das richtig erklärt?
„Ich bin ihr ...glaube ich, nie 'richtig' begegnet. Aber sie schickt mir schöne Träume.“
Er nickte eifrig.
„...glaube... sie ist ...vielleicht magisch? Und sie ist FRECH!“
Raz lachte. Er mochte diese freche Ader an Nalia. Sie sagte, was sie dachte, aber das alles Cris zu erklären war schwer.
„Du bist die erste, der ich von ihr erzähle.“
Das wahr eine Ehre. Dann kehrten aber seine Gedanken schon wieder zu Cris zurück.
„Du hast dir nicht wirklich weh getan, oder? Beim runter purzeln?“
Sein Blick ließ er über das Laken wandern. Dann griff er sich seitlich an den Rücken, drückte in die festen Muskeln und lächelte breit.
„Dein Glühen hat mich geheilt. Es... war irre! Hat alles gekribbelt und ich fühl mich großartig! So gut hab ich mich schon lange... glaub noch nie gefühlt!“
Raz strahlte. Nicht so wie Cris, aber seine Augen strahlten.
„Bekommst du Ärger deswegen? Ich mein, weil du uns ja eigentlich nicht heilen solltest...“
, kam ihm der Gedanke.
„Soll ich ...einfach noch ein bisschen den Verletzten 'markieren'?“
Für Cris würde er alles tun, damit sie keine Schwierigkeiten bekam.
„Ich fühl mich sooo guuut! Könnt den ganzen Arak verpflanzen!“
Wie war die Steigerungsform? … Bonsaibäumchen umtopfen... Bäume ausreißen... Akak verpflanzen! HA!
Zwinkernd sah er zu ihr und lächelte glücklich. Mit gesenkter Stimme und etwas leiser raunte er:
„Danke dir!“
Sein Blick wurde eindringlich und ernst.
„Was auch immer... du hast was gut bei mir! Ich mein das ernst. Du hast nicht nur mir... Du hast uns das Leben gerettet. Wir wären in diesen Kellern krepiert, wenn du und Zarrah nicht gewesen wärt. Ich sehe das als Lebensschuld. Also wenn du irgendwas möchtest...?“
Razag gehorchte Zarrah aus Prinzip, aber Cris... Cris wollte er einfach aus freien Stücken nahe sein, ihr helfen, sie beschützen.... sie lieben. Und das schlimmste war, Raz'ulak der Furchtlose glaubte ernsthaft, dass das ohne körperliche Nähe klappen könnte. Sein kleiner Kumpel hatte ihn daran erinnert, dass es mehr als Sex gab. Razag erinnerte sich dunkel ein eine Form der Liebe... an die seiner Mutter. An die Liebe die man unter Familienmitgliedern oder Freunden teilte. Dummer dummer Ork!
„Sieh mich einfach... als deinen großen, dummen, grünen 'Bruder' an, ...oder so. Haha.“
Er grinste schief, denn das 'dumm' in seiner Aufzählung hatte einen gewissen neckenden Unterton. Er wusste, in dieser Hinsicht hatte er sich schon zu sehr verraten. Außerdem geriet sein Lächeln schief, da sein Herz sich natürlich etwas anders wünschte. Doch das konnte er ihr unmöglich gestehen.
„Also... nix passiert und alles gut?“
Er klatschte in die Hände und sein Pfahl wackelte freudig.
„Dann geh ich mal... meine Klamotten suchen, denke ich. Irgenwo müssen sie ja sein. Deine ...hängen da vorm Kamin. Könnte... könnte ich mir dafür das Laken ausborgen? Es gehört sich nicht, vor fremden sein Gemächt zur Schau zu stellen. Da kommt schnell Neid auf. ...hat man mir so beigebracht.“
Er grinste, erhob sich, stand vorm Bett und wartete darauf, dass Cris sich ihre Sachen holte und ihm das Laken vermachte. Alles war wieder gut. Die Welt war in Ordnung. ...oder so.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. August 2023, 22:28

Syn:

Manchmal war es fataler, wenn man von etwas naschen durfte und sich dann verwehrte als es nie gekostet zu haben. Wenn im Herzen eine leise Sehnsucht zurückblieb, die jederzeit auftauchen konnte. Synnover hatte seine Lippen mit jener Sehnsucht benetzt und konnte dennoch nicht dem flüchtigen Gefühl nachjagen. Er durfte nicht, denn in seiner Welt gab es nichts was gerechtfertigt hätte, seine Pflichten zu vernachlässigen. Und jene Pflicht saß auf seinem Schoß und lockte mit jeder Bewegung die Sehnsucht heraus. Er durfte nicht. Man hatte ihm schon früh zu verstehen gegeben, dass er sich niemals eigenständig nehmen durfte, was er wollte. Nicht immer. Einzig Karrish hatte Ausnahmen gelten lassen und auch nur, wenn es seinem Sinn entsprach. Freiheit war für das weiße Kaninchen eben auch nur ein goldener Käfig mit schartigen Stellen gewesen, wo die Farbe abblätterte. Und jetzt gab es eine neue Herrin in seinem Leben. Eine, aus der er nicht schlau werden konnte. Zarrah hatte sich genommen, was sie augenscheinlich begehrte und er war für sie da. Er war ihr Sklave. Und er tat es gern, zumindest einen Atemzug lang. Das wohlige Gefühl, das sie ihm am Anfang beschert hatte, hallte in ihm nach, doch er verbarg es tiefer und tiefer in sich. Anstelle dessen trat eine professionelle Konzentration, die er perfektioniert hatte. Das war es, was sie alle wollten. Ausdauer, Können und die bittersüße Lüge seiner Zunge, wenn er Worte voller Liebe säuselte, die niemals wahr sein würden. Jetzt nicht mehr. Er konzentrierte sich auf seine Herrin, die ihn genau so benutzte, wie sie es alle taten. Sie hatte sich lediglich etwas mehr geziert – doch am Ende… Er spürte, wie sie sich nahm, was sie wollte. Das allein war bereits eine kleine Änderung im immergleichen Gefüge, das er Leben nannte. Er musste kaum etwas tun. Ein wenig mehr Rhythmus hier, etwas mehr Druck dort und schon spürte er, wie sie unter seinem Zutun innehielt und sich an ihn presste. Da war er, der Moment, den sie alle wollten. Nicht seiner – aber der, der ihn würde weiterleben lassen. Wieder eine Sache gut gemacht. Syn konnte zufrieden sein und Zarrah mit Sicherheit auch. Allerdings hielt Zarrah ein wenig länger inne. Und sie umarmte das Kaninchen mit einer Weichheit, die er als schön empfinden konnte. Ihre Rechte hielt seine Wange, während sich ihre Lippen ein wenig über seine Stirn bewegten. Sie kostete das süße Gefühl aus, das ihr ein Kribbeln bescherte, bevor sie langsam die Augen öffnete.
Syn fand vergebens den typischen Blick der Kälte. Warm was das dunkle Grün. Sie zeigte ihm, dass es ihr gefallen hatte. Gleichzeitig aber tauchte da ein Schimmer auf, der seinen Blick abtastete und scheinbar nach etwas suchte. Seine Hand fand die dünne Haut an ihrem Rücken. Er strich über ihre Wirbelsäule und konnte spüren, wie sich diese Haut weich und geschmeidig anfühlte. Bis er auf eine Unregelmäßigkeit traf, die das zarte Gefühl störte. Da war eine Wulst, nicht besonders lang aber auch nicht besonders gut verwachsen. Sie hob sich deutlich von ihrer restlichen Haut ab. Ihre Blicke aber verbanden sich ineinander und bildeten einen Moment des Innehaltens. Irgendwo außerhalb der Blase hörte man ein dumpfes Poltern, gefolgt von Stille, ehe mit einem Mal Gelächter ausbrach. Doch sie blendeten diese Geräusche aus, sahen einander an. Zarrah schien nicht zu finden, wonach sie suchte, aber er gab nicht auf. Er wusste, was alle Frauen nach einer Nacht mit ihm wollten. Und so lächelte er sie voller Ehrlichkeit an, ehe er zum entscheidenden Kniff ausholte. Den Blickkontakt abbrechend, neigte er sich vor, liebkoste ihre Haut an Schulter und Hals. Zarrah ließ es zu, während sich ihr Atem wieder beruhigte. Syn war ihr so nahe, dass er ihren Herzschlag spüren konnte, der ebenfalls ruhiger und ruhiger wurde.

Er aber bot nun höchstes Können auf. Trotz des eigenen, verschmähten Höhepunktes und daraus resultierender Erleichterung, vollführte er einen Streich, den er perfekt beherrschte. Seine Lippen knabberten sanft an dem runden Teil ihrer spitzen Ohren und bliesen ihr eine der weißen Haarsträhnen zur Seite. "Ich liebe dich… Zarrah…“ Mit einem Mal erstarrte der warme Frauenkörper für Wimpernschläge. Ihre Hände verstärkten den Griff um seine Schultern, auf denen sie inzwischen lagen. Dann aber brachte sie Abstand zwischen ihrer beider Oberkörper und starrte das Kaninchen an. Ihre Augen huschten in seinem Blick umher und suchten. Sie suchten nach der Wahrheit, sie suchten nach der Lüge. Zarrah erforschte seine Mimik und in ihrem eigenen Blick flackerte für Bruchteile von Sekunden Glauben…, der Glauben an seine Worte, auf. Die Dunkelelfe runzelte dann aber die Stirn und ihr Blick zog sich aus der Wärme, die er auszustrahlen wusste, zurück. Die Leidenschaft versiegte. Seine Worte hatten das Ende eingeleitet. Sie erhob sich von seiner Mitte. Gab ihn frei und entließ seinen Körper aus ihrer Wärme. Zarrah schwieg, wie nur sie es konnte. Bis sie sich aus dem Bett erhob und nach ihrer Kleidung angelte, um sich anzuziehen. Dann aber hielt sie noch mal inne und hob den Blick zum Kaninchen in ihrem Bett. Sie trat auf ihn zu und brachte sich auf seine Ebene, damit er sie ansehen musste: „Das tust du nicht. Hörst du?“, es klang… eigenartig. Es war eine Mischung aus Entlarvung seiner Lüge und dem Glauben an die Echtheit seiner Behauptung. Ihre Worte waren wie eine Warnung und eine Feststellung gleichermaßen. Einen Moment noch verharrte ihr Blick fest in seinem. Ehe sie sich erhob und sich abwandte. Sie streifte sich ihre Bluse über den nackten Körper und Syn hatte freie Sicht auf den schlanken Rücken.
Seine Augen fanden die narbige Wulst, die er bereits gespürt hatte. Sie war breit und dick, ein versierter Heiler hatte dort nicht seine Finger dran gehabt. Es wirkte… verpfuscht, stümperhaft oder nicht behandelt. Dann verlor er den Blick darauf, als sich der dunkle Stoff darüberlegte. Zarrah zog sich ihre Montur an und band dann ihr langes Haar wieder zu ihrem bekannten, geflochtenen Zopf. Als sie fertig war, setzte sie sich abermals auf das Bett, um ihre Stiefel anzuziehen. Dabei sah sie Syn aber nicht mehr an. „Unten wartet Frühstück. Iss… Wir brechen bald wieder auf.“, sagte sie. Es klang allerdings nicht wie ein Befehl, viel mehr als eine Option, die er ergreifen könnte. Bevor sie aufstand, wandte sie den Blick erneut ihm zu: „Liebst du mich wirklich?“, wollte sie dann wissen und achtete wie ein Raubtier auf seine Mimik. Ihr würde nichts entgehen…

Razag:

Die Erkenntnis, dass er ausgerechnet vor Crystin über Nalia gesprochen hatte, verzögerte seinen Fokus auf das Heilermädchen in seinem Bett. In diesem Moment wollte Crys sich etwas anders positionieren und kam ins Straucheln. Das Laken wurde ihr zum Verhängnis und Razag wurde Nalia zum Verhängnis. Er reagierte nicht schnell genug und fasste nur noch das Laken, das Crys vor Blicken schützen sollte. Dumpf kam die Braunhaarige auf und äußerte ihren Unmut, während in Razag kurz etwas stillstand. Dann aber wurde sein muskulöser, grüner Körper geschüttelt. Erst wenig, dann aber immer mehr, bis er es nicht mehr halten konnte. Er prustete lautstark los und lachte. Er lachte, was sein großes Herz hergab und ließ diesen seltsamen Morgen einfach hinaus. Irgendwo beschwerte sich jemand mit einem Schuh, der gegen die Zimmerwand flog und einem unflätigen Fluch, er möge gefälligst leise sein, doch das geschah nur am Rande. Razag aber schmulte über die Bettkante und sein Blick traf direkt wieder den von Crys. Sie rieb sich noch eine Schnute ziehend den Kopf, als sie sich seines Blickes gewahr wurde. Dann aber sah sie die Lachtränen und ihr Gesicht erhellte sich. „Das ist nicht witzig!“, lachte sie jedoch selbst und ergriff seine Hand. „Deswegen musst du doch nicht gleich abtauchen?!“, feixte er und erntete seitens der Heilerin eine herausgestreckte Zunge, die von einem Schmunzeln begleitet wurde. Crys wurde von dem Grünen emporgehoben und Raz‘ spürte, wie weich ihre Haut unter seinen Fingern war. Er konnte eine Kostprobe der Zartheit dieser Frau machen und fand nur ab und an mal leichtere Unebenheiten. Dabei spürte er ebenso, wie leicht sie war und erinnerte sich gewiss an den gemeinsamen Tanz. Crys kam wieder auf dem Bett zum Sitzen und wurde gleich darauf von ihm erneut in ein schützendes Laken gewickelt. „Danke…“, murmelte sie und sah ihn gespielt tadelnd an. „Hör auf zu lachen!“, grinste sie und stieg glucksend in seinen Frohsinn ein. Er war ansteckend, wie sie feststellte. Ihr Blick fiel dann allerdings auf den stattlichen Freudenspender und sofort erreichten ihre Wangen wieder eine Röte. „Keine Sorge, der ist harmlos.“ „Oh!“, machte sie und lief noch roter an. „Ist das…so…“, murmelte sie und räusperte sich verlegen. Bis er sich selbst bedeckte. „He he, was für ein Morgen!“ „Das kann man wohl sagen, hm?“, sie lachte ihn an und fühlte sich wieder etwas wohler. Oder nicht ganz so peinlich berührte. „Da kann man schon mal glauben, dass… also du.. und ich… also..“, sie stammelte und Raz‘ wollte ihr helfen: „Alles klar. Gut... Nix passiert. Das beruhigt mich.“ Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, dann aber schluckte sie die erste Überraschung herunter und nickte langsam. „ja… beruhigen, stimmt..“, murmelte sie und strich sich in einer verlegenden Geste eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ach....ähm.. und was Nalia angeht... äh.. Das ist schwer zu... Sie... sie ist immer in meinem Kopf. ...Nalia... sie ist eine Aquadin...Wie ist das Wort... Wasserfrau? Sie ist meine Traumfrau.“ Crys' Lächeln verblasste schneller als Razag denken konnte, ob er die richtigen Worte verwendet hatte. Das Mädchen nickte verstehend und kratzte sich an der Nase. Auf einmal wusste sie nicht recht wohin mit sich. „Wie habt ihr euch kennengelernt?“, fragte sie und musste ein wenig das Interesse spielen, denn die Information nagte doch an ihrem Gemüt. Allerdings war sie eine ehrliche Haut und wollte es dann doch auch wissen. Sie … wollte Interesse zeigen an ihm und seinem Leben. Das war ihr tatsächlich wichtig. „Ich bin ihr ...glaube ich, nie 'richtig' begegnet. Aber sie schickt mir schöne Träume. ...glaube... sie ist ...vielleicht magisch? Und sie ist FRECH!“ Crys lächelte leicht. „Klingt wirklich nach einer Traumfrau.“, bestätigte sie, doch das unbefangene Lächeln schaffte es nicht mehr, ihre Augen zu erreichen. Er lachte und sah glücklich aus. Crys lächelte ebenfalls und freute sich ebenso…. Für ihn. „Du bist die erste, der ich von ihr erzähle.“ „Ich werde das zu würdigen wissen, Razag! Danke, für dein… Vertrauen!“, versprach sie ihm und drückte kurz sein Handgelenk, ehe sie sich wieder unter ihr Laken zurückzog. „Ich hoffe, du wirst sie bald wiedersehen und … dass ihr einander richtig kennenlernen könnt!“ Und das war nicht mal gelogen. Crystin hatte ein gutes Herz und freute sich aufrichtig für den Ork. Sie wünschte ihm das Beste. „Du hast dir nicht wirklich weh getan, oder? Beim runter purzeln?“ Sie schüttelte den Kopf. „Geht schon wieder… eine kleine Beule vielleicht.“, winkte sie ab und sah zu ihren Klamotten. „Dein Glühen hat mich geheilt. Es... war irre! Hat alles gekribbelt und ich fühl mich großartig! So gut hab ich mich schon lange... glaub noch nie gefühlt! Bekommst du Ärger deswegen? Ich mein, weil du uns ja eigentlich nicht heilen solltest...“ Sein Strahlen war ansteckend. „Oh, ehrlich gesagt… weiß ich das nicht.“, sie betrachtete seine unverwundeten Stellen, einen Moment nachdenklich. Dann aber hob sie den Blick zeitgleich mit ihren Schultern. „Egal, ich bin froh, dass es dir gut geht… Also – wirklich gut geht.“, verriet sie ihm und neigte sich verschwörerisch etwas vor bei den Worten. Dann lächelte sie ihn warm an und sah ihm in die Augen. „Soll ich ...einfach noch ein bisschen den Verletzten 'markieren'?“ „Oh, das wird nicht nötig sein… Ich erkläre es einfach, wenn sie danach fragt… Mir ist das tatsächlich noch nie... passiert. Ich.. weiß selbst nicht, was da genau... nun, passiert ist.“, vertraute sie ihm an und winkte ab. „Ich fühl mich sooo guuut! Könnt den ganzen Arak verpflanzen! Danke dir!“ Sie hob die Augenbrauen „Arak? Meinst du den Arus?“, sie grinste „Damit solltest du vielleicht warten“, lachte sie und erwiderte dann seinen eindringlichen Blick.

Es knisterte irgendwie zwischen ihnen und ganz offenbar fühlte sie sich inzwischen nicht mehr so peinlich berührt, weil sie unter dem Laken splitterfasernackt war. „Was auch immer... du hast was gut bei mir! Ich mein das ernst. Du hast nicht nur mir... Du hast uns das Leben gerettet. Wir wären in diesen Kellern krepiert, wenn du und Zarrah nicht gewesen wärt. Ich sehe das als Lebensschuld. Also wenn du irgendwas möchtest...?“ Sie winkte leicht ab. „Oh, ich… Zarrah war diejenige, die euch da herausgeholt hat… Ich… ich habe nur meine Arbeit gemacht…“, gab sie bescheiden zur Antwort, warf ihm dann aber wieder einen warmen Blick zu. „Aber ich… ich habe es sehr gern getan, Razag. Wirklich…“, es war, als wollte sie ihm etwas mitteilen, als versteckten sich zwischen ihren Worten eine Botschaft, die sie sich nicht traute, offen auszusprechen. „Sieh mich einfach... als deinen großen, dummen, grünen 'Bruder' an, ...oder so. Haha.“ Crys‘ Lächeln gefror etwas. „B..Bruder. Natürlich..“, sie räusperte sich und nickte dann tapfer. Sie versuchte sogar so zu lachen, wie er. Es misslang ihr. Crys spürte einen Kloß in ihrem Hals und räusperte sich ein paar Mal, um ihn loszuwerden. Dann wandte sie den Kopf, um nach ihren Sachen zu sehen. „Also... nix passiert und alles gut?“ Ein wenig zu enthusiastisch nickte sie und winkte ab. „Alles in Ordnung, nichts passiert!“, antwortete sie und kletterte dieses Mal zwar ebenso schnell aus dem Bett, wie vor ihrem Sturz, doch sie verhedderte sich nicht. Er klatschte in die Hände, was ihren Blick zurück zu ihm lenkte und … „oh…“, keuchte sie, ehe sie den Blick wieder höflich mit ihrer Hand verdeckte. „Dann geh ich mal... meine Klamotten suchen, denke ich. Irgenwo müssen sie ja sein. Deine ...hängen da vorm Kamin. Könnte... könnte ich mir dafür das Laken ausborgen? Es gehört sich nicht, vor fremden sein Gemächt zur Schau zu stellen. Da kommt schnell Neid auf. ...hat man mir so beigebracht.“ „Sicher hier...“, und schwupps zog sie das Laken von ihren Schultern und reichte es ihm, ohne daran zu denken, dass er nun wieder einen Blick auf sie werfen konnte. Als es ihr auffiel, japste sie und reichte ihm zügig das Laken, ehe sie zu ihren Sachen eilte und sich hektisch und… irgendwie durch den Wind wirkend … anzog. „Unten gibt es Frühstück... Deine Sachen liegen noch im Bad.“, teilte sie ihm mit und war endlich wieder bekleidet. Crystin wandte sich noch mal zu ihm um und nestelte an ihren Fingernägeln. Sie trat von einem Fuß auf den anderen, wollte etwas sagen, das sah man ihr an. „Also… auch, … also, auch wenn…, wenn ich weiß, dass du eine Frau hast und … und wir nur Freunde … also… ich dich als Bru…der – du weißt schon – sehen soll…“, sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich fand‘ den Morgen sehr schön, Razag…“, rang sie sich ab, zu sagen und hob die Hand zu Gruß. „Also dann… ich… wir sehen uns unten, nicht wahr?“, plapperte sie aufgeregt und verschwand dann tatsächlich aus dem Zimmer. Oh, der Morgen war chaotisch gewesen, keine Frage. Und er hatte die Situation nicht gerade leichter gemacht, denn irgendwie… war doch alles schiefgegangen, oder?
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Sonntag 6. August 2023, 10:55

Jemandem zu sagen, etwas sei 'nicht witzig' und dabei zu lachen – war witzig! Und Cris war so süß, wenn sie behauptete, nicht witzig zu sein. Wenn sie dann auch noch gesagt hätte: 'Ich bin nicht süß', Raz hätte sie mal der Länge nach abgeleckt um sich ganz sicher zu sein, dass sie doch nicht aus Honigwaben bestand. Der Morgen war großartig!
Razag lachte nur noch mehr und das kleine helle Echo im Raum wärmte sein Herz. So ausgelassen war er seit Jahren nicht mehr gewesen... vielleicht noch nie? Cris zerstreute auch schnell die kleine Sorge, dass sie womöglich Ärger wegen der Heilung bekommen könnte und danach war die Welt einmal mehr einfach – schön!
Zumindest eine Weile...
Denn irgendwas stimmte nicht. Raz erzählte Cris von Nalia und irgendwie wurde seine kleine Heilerin nervös? Hatte er wieder was falsch gemacht?
Warum lächelt mein Glühkäferchen nicht mehr?
„Ich hoffe, du wirst sie bald wiedersehen und … dass ihr einander richtig kennenlernen könnt!“
„Dafür brauch ich manchmal nur die Augen zu machen.“
Raz verzog gespielt 'genervt' das Gesicht, was man auch als dümmlich verträumt fehl interpretieren könnte. Kurz darauf korrigierte Cris ihn zum Thema Wälder:
„Arak? Meinst du den Arus?“
, sie grinste und das gefiel dem Ork wieder.
„Arus – Arak – kleine Ahnung. Es hat Bäume und nennt sich Wald. Hehe.“
„Damit solltest du vielleicht warten“
, lachte sie und erwiderte dann seinen eindringlichen Blick.
Sie ist so hübsch!
Und Razag fühlte sich so gut! Er sah sogar mal an sich herunter um ein paar ältere Narben zu prüfen, ob die gleich mit verschwunden waren??? Alles dank Cris!
Es knisterte irgendwie zwischen ihnen und ganz offenbar fühlte sie sich inzwischen nicht mehr so peinlich berührt, weil sie unter dem Laken splitterfasernackt war. Razag stellte sich derweil einen klitzekleinen Ork auf seiner linken Schulter vor, der kleine Hörner und ledrige Flügel hatte und unentwegt auf ihn einredete, dass er Cris das Handtuch wieder weg nehmen sollte. Seine Gedankenwelt drehte sich bei dieser Triade um verborgene Schätze, die es zu bergen galt.
...Ich hab ihr Schatzkästchen gesehen... nur ganz kurz... aber GÖTTER! Wie soll ich da je wieder schlaff werden?
Auf der anderen Schulter saß ebenfalls ein kleiner Ork, mit fluffig leichten Flauschefederflügeln und einem magischen Leuchten über seinem Kopf. Dieser laberte unentwegt was von Ehre, Dank und Ehrlichkeit. Also sagte Razag auch brav 'Danke':
„Was auch immer... du hast was gut bei mir! Ich mein das ernst. Du hast nicht nur mir... Du hast uns das Leben gerettet. Wir wären in diesen Kellern krepiert, wenn du und Zarrah nicht gewesen wärt. Ich sehe das als Lebensschuld. Also wenn du irgendwas möchtest...?“
Cris winkte leicht ab. Ihre Bescheidenheit war so süß.
„Oh, ich… Zarrah war diejenige, die euch da herausgeholt hat… Ich… ich habe nur meine Arbeit gemacht…“
Und ich frag mich immernoch, wie sie das geschafft hat. Sie hat mich sicher nicht allein über die Schulter geworfen und durch die Gänge getragen... Ich kann mich nicht daran erinnern, wie ich von der Müllkippe in diesen Raum mit den Säcken gelangt bin... aber egal.
„Aber ich… ich habe es sehr gern getan, Razag. Wirklich…“
Es war, als wollte sie ihm etwas mitteilen, als versteckten sich zwischen ihren Worten eine Botschaft.
Sie hat es gern getan... gern... sie hat mich gern... Nalia hat Recht. Jippi. Sie vertraut mir! Das darf ich nicht mit schnödem Sex kaputt machen! Sie muss wissen, dass ich... harmlos bin. Dass ich ihr nichts antue... sie muss mich als was anders sehen, als einen Mann, der sie will...
„Sieh mich einfach... als deinen großen, dummen, grünen 'Bruder' an, ...oder so. Haha.“
Crys‘ Lächeln gefror etwas.
Nicht gut?
„B..Bruder. Natürlich..“
, sie räusperte sich und nickte dann tapfer.
Alles ok? Hat sie sich gestern verkühlt, als ich sie nass gemacht hab? Ja...genau. Deswegen hat sie sich auch zu mir gelegt. Weil ich kalt war. Hoffentlich wird sie jetzt nicht krank.
„Also... nix passiert und alles gut?“
Ein wenig zu enthusiastisch nickte sie und winkte ab.
„Alles in Ordnung, nichts passiert!“
, antwortete sie und kletterte dieses Mal zwar ebenso schnell aus dem Bett, wie vor ihrem Sturz, doch sie verhedderte sich nicht. Er klatschte in die Hände, was ihren Blick zurück zu ihm lenkte und …
„oh…“
, keuchte sie, ehe sie den Blick wieder höflich mit ihrer Hand verdeckte.
..ups... muss aufpassen! Sie will den 'kleinen Raz' nicht sehen. Alles klar.
Also bat Raz nach dem Laken, damit er seine Sachen suchen gehen konnte.
„Sicher hier...Unten gibt es Frühstück... Deine Sachen liegen noch im Bad.“
Crystin hatte sich wieder angezogen. Raz hatte gestarrt. Erst als sie sich wieder umdrehte, fragte er sich:
Hätte ich höflich weg schauen sollen? Ne, oder? Als Bruder darf man doch gucken. Ist ja nix besonderes... aber sie ist so... besonders! Dieser süße Hintern... passt der in meine Hand? AUS RAZ! Denk an was anders!
Cris trat von einem Fuß auf den anderen, wollte etwas sagen, das sah man ihr an.
„Also… auch, … also, auch wenn…, wenn ich weiß, dass du eine Frau hast und …“
Ich hab ne Frau?
„... und wir nur Freunde …“
...nur Freunde...
„...also… ich dich als Bru…der – du weißt schon – sehen soll…“
, sie biss sich auf die Unterlippe.
Was meint sie? Ich versteh das Gestammel nicht... Ist doch besser so, oder? Warum ist sie so nervös?
„Ich fand‘ den Morgen sehr schön, Razag…“
, rang sie sich ab, zu sagen und hob die Hand zu Gruß.
„Also dann… ich… wir sehen uns unten, nicht wahr?“
, plapperte sie aufgeregt und verschwand dann tatsächlich aus dem Zimmer. Raz stand mit um die Hüften geschlungenem Laken da. Er stand da... rührte sich nicht. Cris war längst weg. Er starrte auf den Punkt, wo sie eben noch gewesen war.

„WAS????...“
Raz begann auf und ab zu laufen.
„Was hab ich … verd... ich bin so...“
Er klatschte sich mit der flachen Hand ins Gesicht.
Dummer dummer Ork!
Sie fand den Morgen schön! Sie fand den Morgen schön! Sie fand den Morgen schön... aber... Sie fand den Morgen...mit mir?... schön? So wie wir erwacht sind? So... nackt? Sie fand den Morgen schön! Was bedeutet das? Ich versteh's nicht. Aber... irgendwas ist hier grade mächtig falsch gelaufen... oder? Ich bin zu blöd für sowas... Hm... Ich brauch Hilfe! Wen frag ich? Klar...
„SYN???“
Wo steckt der Kerl? Wo ist mein Kumpel, wenn ich ihn brauche?!
„SYN?“
Raz stapfte auf den Flur hinaus und schaute nach links und rechts. Er schnupperte sogar.
„HEY RAMMELLAPPEN! KUMPEL, Wo steckst du?“
Da er ihn aber nicht gleich sah, stapfte er weiter zum Bad und sammelte dort erst einmal seine Klamotten ein, hängte sich alles über einen Arm, um dann weiter nach seinem Kumpel zu suchen. Zarrahs Zimmer war sein nächster Anlaufpunkt. Er klopfte:
„Herrin Zarrah, seid ihr wach? Es ist schon morgen. Ich suche meinen Kumpel Syn.“
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Synnover » Sonntag 6. August 2023, 14:20

Yolintha hatte sich früh des kleinen Sklaven angenommen, der aus der Gosse Morgerias plötzlich durch das Anwesen der Nachtklingen stromerte. Sie hatte ihn zu sich geholt, ihn unter dem Deckmantel der Fürsorge benutzt und jeglichen Funken zum Erlöschen gebracht, der seine eigenen Bedürfniss entsprach. Unter Yolintha hatte das weiße Kaninchen seine Pflichten zu erfüllen, die gerade bei ihr mehr als einmal am Tag vorsahen, dass er ihren Körper gehörig ins Schwitzen brachte. Sie hatte ihn früh, viel und ausgiebig geschult. Dabei wurde Synnover auch schnell verständlich gemacht, dass er nur in den eigenen Genuss seiner Taten kommen durfte, wenn es ihm explizit von seinem Sexualpartner gestattet wurde. Das kam in den folgenden Jahren hin und wieder vor, blieb aber in einem erschreckend übersichltichen Rahmen. Er konnte es an einer Hand abzählen, von denen nicht jeder Finger wirklich genehmigt worden war. Gerade in seinen Anfängen waren ihm Missgeschicke passiert, die ihm mehr als eine Strafpredigt eingebracht hatten. Karrish nahm es in dieser Hinsicht tatsächlich gelassener. Ihn kümmerte es nicht, ob auch sein Kaninchen sich bei arrangierten Zweisamkeiten die Hörner abstieß. Solange die Kundschaft befriedigt blieb und Geschäfte über das Seelenheil seines Sklaven hinweg zustande kamen, machte er ihm keine Szene. Nun, das machte er ohnehin nicht. Syn bemerkte immer dann, dass Karrish verstimmt war, wenn er bei den gemeinsamen Aufenthalten fehlte oder das Kaninchen nach einem Kampf direkt in seine Unterkunft geführt wurde und ohne Mahlzeit blieb oder man ihn sogar für unbestimmte Zeitintervalle einsperrte. Karrish machte sich nicht die Mühe, seine Stimme gegen ihn zu erheben. Dafür war Yolintha da. Sie erhob nicht nur die Stimme und in ihrer Wut den drallen Busen, sondern durchaus auch mal einen Stock oder eine Reitgerte, die sonst dem erotischen Vorspiel diente. Synnover hatte schnell gelernt, dass er langfristige Unversehrtheit dem flüchtigen Moment eines Orgasmus' vorzog. Ohne Gefühle erlebte man ihn ohnehin nicht so intensiv und die sollte er ebenfalls nicht besitzen. Vorspielen, vortäuschen sollte er sie, aber nicht haben! Er hatte sich Jahre lang Muster und Verhaltensweisen angeeignet, seine Kundinnen studiert und mit ihnen experimentiert, um nun zu glauben, genau zu wissen, wie er sie reizen konnte.
Zarrah bildete eine Ausnahme. Er hatte vieles an ihr versucht, um ihr zu schmeicheln und ihre Gunst für sich zu gewinnen. Er hatte nahezu alle Register gezogen und die ganze Reise über hatte die Dunkelelfe ihn eiskalt abblitzen lassen. Er fürchtete schon, sie nicht mehr für seine Sache gewinnen zu können, denn weder wollte sie ihn als Gladiatoren einsetzen noch seinen Körper zu ihrem Glück benutzen. Bis es dann so schnell und plötzlich geschah, dass er fast selbst davon überrumpelt wurde. Sie saß auf ihm und legte einen derart intensiven Ritt hin, dass er all seine Selbstbeherrschung aufbringen musste, um ihr nicht zu verfallen. Beinahe hätte er wieder einen Fehler begangen und er wusste nicht, wie eine Zarrah'lindae, Meuchlerin der Nachtklingen, diese Art von Vergehen bestrafte. Er wollte es gar nicht herausfinden und so stellte er alles in sich zurück, das nach Erlösung schrie. Einzig die Sehnsucht blieb, stöhnte ihm heißen Atem auf die Haut, berührte ihn und bewegte sich auf ihm, dass ihre schönsten Verlockung vor seinem Blick auf und ab hüpften. Sie sah ihn an, mit diesen tiefgrünen Augen, die Yolintha und Karrish besaßen und die doch das anziehendste Paar der drei waren. Syn musste sich immens zusammenreißen. Es wäre ihm wohl misslungen, hätte er den Blickkontakt aufrecht gehalten. Aber er brach ihn unter dem Vorwand, seine Herrin weiter mit Küssen bedecken zu wollen. Er fand zur Ruhe, bevor es eskaliert wäre und konnte sich endlich wieder auf seine Aufgabe konzentrieren. Dann war er es, der das Ruder herumriss. Endlich fand er sich in der Position des Kontrollführenden wieder. Das hier war sein Revier und Zarrah auch nur eine von vielen. Er würde sie verführen, wie er sie alle verführte. Und am Ende wollte er ihr den Rest geben.
Dass er mit seinem lerium'schen Liebesschwur sogar Erfolg hatte, bewies ihm ihre kurze Starre. Sie unterbrach den Ritt, hielt still und verarbeitete seine süßen Worte. Syn fand Zeit, sie zu berühren, zu streicheln und einen Makel an ihrem ansonsten so anbetungswürdigen Körper zu finden. Er spürte die kleine Wulst an ihrem Rücken. Er strich kurz darüber. Dann aber musste er sich lösen. Er musste Zarrah freigeben, denn sie stieg doch sehr hastig, fast endgültig von ihm herunter. Er runzelte die Stirn, seufzte tonlos. Seine Herrin war keine schwer zu knackende Nuss, sondern ein komplexes Phänomen, aus dem er einfach nicht schlau wurde. Es hatte sie doch gerade bis in die letzte Faser ihres Körpers bewegt, was er ihr geflüstert hatte. Und ihr vorheriger Blick hatte ihm suggeriert, welche Genuss sie sich von ihm hatte bringen lassen. Da war zwar noch etwas, als suchte sie in seinem eigenen Grün nach einer Antwort, aber er verstand nicht, was sie sich erhoffte. Andernfalls hätte er es wohl überspielt und sie einfach bedient. Es konnte nur zu seinem Vorteil sein. Es machte ihn unersetzlich, aber Syn wusste nicht, was sie wollte.
Sogar seinen Liebesschwur schien sie mit einem Mal abzulehnen. Sie lachte ihn nicht aus wie ihrer Zeit Yolintha, als er es ernst gemeint und geglaubt hatte, aus dieser grausamen Welt gerettet worden zu sein. Das konnte auch nicht passieren, denn Syn hatte sich gewappent. Er würde diese Worte nie wieder mit aufrichtiger Bedeutung aussprechen. Er konnte nicht. Man hatte ihm klar gemacht, dass er als Sklave nicht in der Lage war, Bedeutung hineinzulegen. Dass er ein sehr gute Diener der Lust war, zeugte davon, dass er die Aussage dennoch nutzte und zahlreiche Frauen darunter schmolzen. Sie glaubten ihm. Sie liebten ihn, wohingegen er damit nichts anfangen konnte. Und Zarrah? Sie war einfach immun!
Die magischen Worte eines Liebesschwurs prallten schlicht an ihr ab! Schnell gab sie Syn zu verstehen, dass er sie eben nicht liebte. Ihre Stimme besaß sogar einen leicht drohenden Unterton. Er sollte es sich bloß nicht wagen, seine Worte ernst zu meinen. Sie war Yolinthas Schwester...
Er beobachtete sie beim Anziehen, erhaschte nun auch einen Blick auf die unebene Stelle. Er konnte sie jedoch nicht lang genug betrachten, um Details zu dieser kleinen Wulst zu erhalten. Das mochte auch daran liegen, dass er über die Situation nachdachte und was er nun tun konnte. Sie würde ihn nicht mehr benutzen ... oder helfen ... es kümmerte ihn nicht, wie sie es nannte, um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen. Er kümmete sie schließlich auch nicht. Sie ignorierte als sein Bemühen, um sie zu befriedigen und ein wenig aus der Fassung zu bringen.
Dabei hatte es doch geklappt. Vergiss nicht, dass sie kurz erstarrt ist. Ihre eiskalte Panzerfassade besitzt einen Riss. Arbeite daran, erweitere ihn. Wer, wenn nicht du, ist dazu in der Lage? Du bist ein Liebesgott! Ein ... Rammellappen! Er schnaufte kurz. Warum kam ihm gerade jetzt Razags dämlicher Spitzname in den Sinn? Der klang nicht einmal nach einem Kompliment, sondern eher nach einem alten, ranzigen Lumpen, den einsame Männer sich in einsamen Stunden griffen, um durch Eigenarbeit zu erleben, was Syn sich unter Zarrahs bebendem Leib selbst verboten hatte. Weil es ihm nicht gestattet war. Im Grunde hatte er Rammellappen eines einsamen Mannes mehr Höhepunkte erlebt als das Kaninchen. Aber ich hab sie kurz erstarren lassen... Sein Blick wanderte zu Zarrah, die soeben zum Bett zurückkam. Sie ließ sich zurück auf das Bett nieder, griff nach ihren Stiefeln. Sie verlangte es nicht, aber Syn konnte aus Jahren der Erfahrung lesen.
Er kletterte aus den verschwitzten Laken, kniete sich vor sie. Nackt wie er war nahm er ihr die Stiefel ab und stülpte sie nacheinander über ihre Füße. Er zog sie an ihren Beinen empor und schnürte sie zu, wie er es auf ihren Wunsch hin bei ihrer ersten richtigen Begegnung getan hatte. 'Was sind deine Schwächen?', hatte Zarrah ihn damals gefragt. Jetzt fragte Syn sich still, was die ihren waren und eigenltich wusste er es schon. Ich bin es ... sie gibt's nur nicht zu. Sie schwärmt für mich und meine Liebesbekundung hat sie kurz erstarren lassen. Ich kriege sie schon noch weich.
Dass es bereits soweit schien, eröffnete sie ihm nach ihrem Hinweis auf Frühstück im Erdgeschoss und der Anmerkung, sich auch damit nicht allzu viel Zeit zu lassen. Denn nach einem Moment der Stille fragte sie mit Blick auf ihn: "Liebst du mich wirklich?"
Syn schaute auf. Er erwiderte ihren Blick neutral, distanziert, unergründbar. Innerlich aber grinste er. Sie hatte gerade jeglichen Zweifel bei ihm ausgelöscht. Ihre kleine Unsicherheit, in die sie ihre Frage einhüllte, besaß Hoffnung und er war bereit, ihr genau diese zu geben. Er würde sich unentbehrlich machen.
Bevor Zarrah sich erheben konnte, stand das Kaninchen auf. Sie erhielt einen perfekten Blick auf seinen nackten Körper, ehe er sich neben sie setzte. Dicht, dass ihre Schultern sich berührten. Syn neigte erneut den Kopf zu ihrem Ohr, ließ dieses Mal aber das sanfte Knabbern aus. "Wünschst du es dir? Wünschst du dir, dass ... ein Sklave dich liebt? Dass ich dich liebe? Dass ich dir jedes Mal vor dem Schlafengehen und direkt nach dem Wachwerden die süße Wahrheit ins Ohr flüstere, damit du niemals daran zweifeln musst?" Er reckte den Hals, so dass seine Lippen ihr Ohr berührten. Syn wiederholte es. "Ich liebe dich ... ich liebe dich, Zarrah ... Ich liebe dich so sehr. Meine liebste Zarrah'lindae ..."
Syn ließ die Worte ausklingen, damit sie sich langsam und möglichst tief in ihren Gehörgang graben konnten. Er schmunzelte. Auch das konnte sie fast hören. Dann aber geschah etwas Seltsames. Etwas, das ihm noch nie zuvor passiert war und das ihn verwirrte. Seine Pupillen flackerten kurz. Er spürte den Ruck, der wie ein Blitz durch seinen Körper fuhr, ohne dass er sich nur einen Deut wirlich gerührt hatte. Und er spürte dieses ... Bedürfnis, ohne sich den Grund dafür klarmachen zu können. Syn zögerte. Er lehnte sich wieder in eine gerade Sitzhaltung zurück. Sein Blick wanderte über die Maserung der Bodendielen, als könnten sie ihm Aufschluss darüber geben, warum er sagte, was er nun sagte: "Nein. Ich liebe dich nicht. Das ist nicht möglich, Herrin. Ich ... weiß nicht, was Liebe ist. Ich werde es nie wissen. Lustskla-"
Er wurde unterbrochen. "SYN! HEY, RAMMELLAPPEN! KUMPEL, wo steckst du?!" Razag rief nicht nur nach seinem Kumpanen, sondern weckte nun wohl auch den letzten Schläfer unter dem Dach des 'gejagten Ebers'. Kurz darauf klopfte es auch schon und Syn erhob sich vom Bett. Er wies Zarrah mit einem Handsignal darauf hin, dass er die Tür öffnen würde. Razag schrie nach ihm, also ahnte er, wer nun dort pochte. Entweder war es der Ork selbst oder Crystin. Wer auch immer, man verlangte nach ihm. Folglich stand das weiße Kaninchen in all seiner weißen, nackten Pracht bereit. Er öffnete die Tür nach innen, ohne sich dahinter zu verstecken. Er schämte sich seines Körpers nicht, denn Syn wusste, wie schön er war. Man bewunderte ihn. Außerdem würde seine Nacktheit von seinem entstellten Gesicht ablenken.
"Herrin Zarrah, seid Ihr wach? Es ist schon Morgen. Ich suche meinen Kumpel Syn."
"Ich bin ja hier. Stör sie nicht", brummte Syn. Er musterte Razag. "Ausgeschlafen? Hat Crystin dich aus dem Bottich bekommen?" Er hob einen Mundwinkel an. "Ich frage mich gerade, wer von euch beiden bei dem Aufeinandertreffen und deinem Anblick wohl feuchter war..." Syn war drauf und dran, unter Razags Arm hindurch auf den Gang zu schlüpfen, ungeachtet seiner Optik. Immerhin war die immer noch sagenhaft, auch wenn Zarrah die einzige blieb, die ihn mit einem strammen Morgengruß gesehen hatte. "Hast du mir eine Hose mitgebracht? Ich soll frühstücken und weiß nicht, ob ich mir all die neidischen Blicke schon so früh antun möchte."
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Erzähler » Montag 7. August 2023, 12:45

Egal ob Mensch, Elfe oder Ork – alle waren doch im Grunde gleich. Sie hatten zwei Lungenflügel, durch die sie atmeten. Sie hatten einen Kopf, zwei Arme und zwei Beine. Sie bewegten sich gehend oder laufend fort. Manche konnten schwimmen, andere fliegen. Sie hatten alle ein Herz… und sie hatten alle ein Gehirn, das ihnen richtig und falsch vorgab. Manchmal sagte der Kopf ‚richtig‘, das Herz aber falsch. Und manchmal war es das Herz, das sich richtig anfühlte, der Kopf aber verneinte. Wie man es drehte und wendete, sie alle waren fühlende Wesen, die irgendwie ihre Pfade durch unwegsames Gestrüpp suchten. Die einen mussten weitaus härter gegen Widrigkeiten ankämpfen, als andere. Doch jene wiederum wurden schneller vom Weg weggelockt und mitunter schneller verletzt. Razag stand in seinem nun leeren Zimmer und hatte den Faden verloren. Er starrte auf den Fleck, an dem eben noch der Weg ganz klar aufgeleuchtet hatte und wusste nicht mehr, wohin er abbiegen sollte. Etwas stimmte nicht, etwas lief nicht richtig. Wo war jetzt sein Kompass? Wohin zeigte jetzt die kleine Nadel seines Herzens und wies ihm den Weg? Während sich seine kleinen Schulter-Gewissen-Orks stritten, wer es nun versaut hatte, da wusste Razag nur eines: Irgendetwas war verdammt noch mal nicht richtig. Der Morgen war nahezu perfekt gewesen. Er hatte lustige, schöne und tiefe Momente gehabt. Er hatte sich frei angefühlt und ohne irgendwelche Strafen fürchten zu müssen. Er hatte Dinge gesehen, von denen er nun jede Nacht träumen würde. Er hatte eine Fantasie erlebt, die sich bunt in seinem Hirn und seinem Herz auszubreiten versuchte. Und dann? Und dann hatte er eine Abzweigung zu früh genommen, anstatt dem braunhaarigen Kaninchen mit blauen Augen zu folgen. Er hat sich in einer schwarzen Einöde wiedergefunden, die irgendwie nicht das sein konnte, was er sich erhofft hatte. Crystin war verschwunden und er fand sie nicht mehr. Aber dafür sirrte seine Kompassnadel im Herzen und drehte sich wild. Er musste der Sache auf den Grund gehen! Und zwar sofort. Dabei aber würde der gutmutige Ork, der gar nicht so blutrünstig war, wie alle glaubten, aber Hilfe benötigen.

Hilfe brauchte Synnover derweil nicht. Er hatte sich in dem Anblick seiner Herrin gesonnt und sich ihren zufriedenen Blick auf die weiße Haut scheinen lassen. Er hatte wieder mal ganze Arbeit leisten dürfen und dieses Mal war es sogar umso erfüllender für ihn gewesen. Irgendwie. Und er hatte, wie immer, diese kleinen gesäuselten Worte in das Herz der heutigen Frau in seinem Bett gesät, damit sie ihn nicht verstoßen und schließlich vergessen würde! Er konnte sehr zufrieden mit sich sein, denn als seine Worte in ihr Ohr drangen und sich – wie er wusste – tief verwurzelten, da erstarrte der schlanke Körper. Es war perfekt. Das leise Nagen in seinem Hinterkopf aber überhörte er. Dass es sich nicht richtig anfühlte, dass es irgendwie nicht das war, was er hätte sagen sollen. Er musste sich den lauernden Blick gefallen lassen. Natürlich, denn Zarrah war nicht wie andere. Wo die meisten Frauen ihrer Arroganz erlagen und sich süffisant lächelnd zurücklehnten, da forschte die Jüngste der Nachtklingen nach. Ergründete seine Intention, seine Glaubhaftigkeit. Aber Syn wusste, er war perfekt. Und so waren auch diese Worte perfekt gesprochen, sodass sie ihm offensichtlich Glauben schenkte. Wo andere Frauen sich aber zeitweise in eine erneute Runde mit dem Kaninchen flüchteten, da beendete Zarrah das Techtelmechtel. Sie lehnte die lieblichen Worte ab. Ob es nun aus Angst vor der Echtheit oder aber dem Erkennen einer Lüge heraus geschah, blieb Syn verborgen. Vielleicht wusste das nicht mal die Elfe. Nachdem sie sich angezogen hatte, setzte sie sich erneut auf das Bett und verringerte die Distanz. Sie wollte sich die Stiefel anziehen, was er zum Anlass nahm und aus dem Bett kletterte. Zarrah beobachtete ihn und hielt still. Auch sie erinnerte sich an die Szene ihrer ersten, echten Begegnung. Und so ließ sie ihn mit kundigen Fingern die Schnüre binden. Stille trat an Stelle von Worten. Dann aber fragte sie nach und ließ Synnover innerlich frohlocken. Äußerlich begegnete er ihr mit einer Neutralität, die ihren Blick kurz zucken ließ. Zarrah gewährte ihm diesen Triumph. Und harrte geduldig aus, was er nun vorhaben könnte. Syn leitete seinen nächsten Streich ein und setzte sich, während er sich herüberlehnte und nur die Erwartung einer sanften Berührung zwischen ihnen entstehen ließ. "Wünschst du es dir? Wünschst du dir, dass ... ein Sklave dich liebt? Dass ich dich liebe? Dass ich dir jedes Mal vor dem Schlafengehen und direkt nach dem Wachwerden die süße Wahrheit ins Ohr flüstere, damit du niemals daran zweifeln musst?" Ihr Blick wurde starr. Sie rührte sich nicht mehr. Mit jedem seiner Worte wich der Teil ihrer Offenheit wieder in die Schatten zurück. Sie verbarg sich erneut vor ihm und an Stelle von Leidenschaft oder Ehrlichkeit, trat wieder dieser unergründbare Blick, der durch Mark und Bein gehen konnte. "Ich liebe dich ... ich liebe dich, Zarrah ... Ich liebe dich so sehr. Meine liebste Zarrah'lindae ..." Die feinen Härchen an ihren Armen, ihrem Nacken stellten sich bei seinem Gesäusel auf. Ihr Gesicht wurde zur steinernen Maske und ihre Kiefer pressten sich aufeinander. Zarrah ballte ihre Hände zu Fäusten und „Hör auf damit.“, knirschte sie gepresst hervor. Das, was sich in ihren Gehörgang grub, war nicht die süße Erfüllung von Träumen, die Syn in ihr wähnte. Da gab es etwas anderes. Seine Herrin hatte… Schmerzen. Keine körperlichen, aber… Da gab es etwas. Etwas, was er auslöste. Aber auch Syn sah sich mit einer Neuerung konfrontiert. In sich fand er ein eigenartiges Gefühl und konnte es kaum zuordnen. Da war etwas, was nicht richtig war. Und so wie Razag seinen Weg finden wollte, drehte sich auch bei Syn die Kompassnadel seines Herzens wild hin und her. "Nein. Ich liebe dich nicht. Das ist nicht möglich, Herrin. Ich ... weiß nicht, was Liebe ist. Ich werde es nie wissen. Lustskla-"
"SYN! HEY, RAMMELLAPPEN! KUMPEL, wo steckst du?!"


Zarrah atmete aus und nichts war mehr von ihrer bröckelnden Fassade zu sehen. Sie wandte knapp den Blick zum Kaninchen. Dann nickte sie. DAS glaubte sie ihm unbenommen. Er liebte sie nicht. Seine Mühen umsonst, weil er sich selbst verraten hatte. Was war nur los mit ihm? Warum wirkten seine Fähigkeiten mit einem Mal nicht mehr? Razag war es, der Synnover vor weiteren Gedanken in diese Richtung bewahrte und Zarrah davor, in etwas zu versinken, das sie sonst hervorragend verbarg. "Herrin Zarrah, seid Ihr wach? Es ist schon Morgen. Ich suche meinen Kumpel Syn." Die Dunkle erhob sich vom Bett, das vor wenigen Augenblicken noch Leidenschaft hervorgebracht hatte und verschränkte die Arme, während Syn die Tür öffnete. "Ich bin ja hier. Stör sie nicht. Ausgeschlafen? Hat Crystin dich aus dem Bottich bekommen? Ich frage mich gerade, wer von euch beiden bei dem Aufeinandertreffen und deinem Anblick wohl feuchter war..." Zarrah unterbrach für einen Moment das Geplänkel zwischen den Männern. „Jasmina wird dir neue Kleidung geben.“, sagte sie so neutral, als wäre nie etwas in diesem Zimmer gewesen. Sie sah zu Razag und kurz glitt ihr Blick über seine Brust. Ihr Blick hing an seiner Hüfte und kam prüfend wieder zu seinem Gesicht. „Offenbar war der Abend… erholsamer als gedacht?“, fragte sie mit lauerndem Ton. Ihr war nicht entgangen, dass der Grüne unversehrt war. Auch Syn durfte das eventuell feststellen, dass Razag nicht einen Kratzer mehr besaß. Anders verhielt es sich mit alten Narben und Wunden. Die waren noch da, denn diese Wunden mussten nicht mehr geheilt werden. Das hatte die explosive Magie Crystins nicht geschafft. Syn’s Kleider waren nicht mehr im Zuber. Überhaupt hatte jemand hier offenbar früh aufgeräumt und das alte Wasser geleert. Nun musste er wohl oder übel doch hinunter und sich allen so präsentieren. Um schnurstracks Jasmina nach neuen Kleidern zu fragen… Jasmina… Da war ja etwas.
Sobald Razag und Syn sich angezogen – oder eben nicht – hatten und soweit wären, konnten sie hinunter in den Schankraum gehen. Hier war vom Abend nichts mehr übrig geblieben. Vereinzelt saßen Angehörige der ‚rauen Vierzehn‘ da und löffelten eine Schale Haferschleim oder aßen Reste vom kalten Braten. Einige tranken bereits wieder Bier oder Met, während wieder andere – wie Bentin – Wasser bevorzugten. Und Brot. In einer Ecke am Kamin saß Crystin allein. Sie war über einen Kanten Brot und etwas Apfel gebeugt und stocherte lustlos darin herum. Sie wirkte nachdenklich. Erst als Synnover und Razag die Treppe hinunterstiegen, hob sie den Kopf. Zarrah war bereits vor den Männern hinunter gegangen und war dennoch nicht zu sehen. Dafür aber stand die Schankraumtür etwas offen und ließ kühle Luft hinein. Und dort konnte man Zarrah sehen, wie sie mit Melvin sprach, der immer wieder in eine Richtung deutete und ihr offenbar etwas mitteilte. Ansonsten wäre noch Tudelius da, der jedoch reichlich lädiert aussah. Er hatte einen gehörigen Kater und war nicht, wie Razag in den Genuss von einer Heilerin gekommen. Stöhnend war ihm alles zu laut und jeder kleine Schluck Wasser, ließ ihn aufstoßen. Bentin war perfekt. Hergerichtet, geschniegelt und gestriegelt, während die Zwerge sich tuschelnd unterhielten. Und Jasmina? Die bediente schon wieder, wirkte aber äußerst grimmig. Sie knallte sämtliche Getränke und Schüsseln nur achtlos auf die Tische und brummte nuschelige Antworten.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Synnover » Montag 7. August 2023, 13:49

Syn bemerkte die Veränderung in Zarrahs Haltung nur deshalb, weil sie sich so sehr von allem unterschied, was er sonst als Resultat für seine gesäuselten Liebeleien erhielt. Er zog die Brauen zusammen, als sie erneut erstarrte. Es wirkte nicht wie dieses unbewusste Zusammenzucken, weil jemand die Wahrheit durchblickt und den jeweils anderen ertappt hatte. In ihrem Körper lag eine andere Art von Anspannung und spätestens ihre Forderung zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch ließ auch Syn innehalten.
"Hör auf damit." Es klang so ... schmerzlich. Das Kaninchen wusste nicht im geringsten, was man ihr angetan haben mochte, aber er hatte genug selbst erlebt, um zu wissen, wann eine Seele Schaden erlitten hatte. Das rief ihm seine beobachtenden Erkenntnisse in Erinnerung. Jedes Mal, wenn er Zarrah geküsst hatte - außer beim ersten Mal, als sie noch mit der Klinge darauf reagiert hatte - war keine Gegenwehr mehr erfolgt. Allerdings auch keine Erwiderung. Und vor dem Kuss, der selbst für ihn eine ganz eigene, neue Erfahrung dargestellt hatte, war sie sogar zurückgewichen. Syn musterte seine Herrin nachdenklich. Etwas war geschehen. Etwas, von dem er nichts wusste, aber das eindeutig der Grund war, warum sie sich weder verführen noch erobern ließ. Etwas in ihr ... war kaputt.
Das waren zumindest seine persönlichen Vermutungen und sie gaben wohl den Anlass dazu, dass er ihr gegenüber etwas mehr Ehrlichkeit zeigte. Er war sogar bereit, ihr den Grund zu erklären, warum selbst ein Lustsklave niemals in der Lage sein würde, hinter dem Begriff der Liebe mehr als nur ein Wort zu sehen, unter dem Frauen reihenweise dahinschmolzen - außer man hieß Zarrah'lindae. Da aber unterbrach Razags laute Suche nach seinem Kumpel das Gespräch. Damit war der Moment vorbei, die Gelegenheit verloren. Syn wandte sich der Tür zu, begrüßte seinen Kumpel mit überraschend guter Laune, die einem flüchtigen Blick zurück zu Zarrah Lügen strafte. Er kaschierte selbst seine nachdenklichen Momente, wenn er dabei nicht ertappt werden wollte. Er setzte sich die Maske des selbstbewussten, unerschütterlichen und gnadenlos verführerischen Sklaven wieder auf ... und fragte sich insgeheim, ob nicht auch Zarrah eine Maske trug. Razag tat es gewiss nicht. Der lebte Emotionen, Herz und Intelligenz direkt auf seiner Zunge aus. Daher machte es auch manchmal Spaß, ihn mit dem Offensichtlichen in Verlegenheit zu bringen. Auch wenn Syn es nicht kommentierte, so sah er doch, was sich zwischen dem Ork und Crystin zu entwickeln schien. Er sah zumindest die Sympathie, die von beiden zueinander ausging. Dass etwas wie Liebe entstehen könnte, sah er allerdings nicht. Er kannte es nicht. In seinen Augen erregte Razags grüner Prachtleib einfach nur Crystins kleinen, engen Körper und so mutmaßte er, dass es bei seinem Kumpel umgekehrt ähnlich war. Sie zogen einander an und hätte Syn einmal tiefer in sich hineingehorcht, wären ihm Parallelen zu ihm und Zarrah vielleicht aufgefallen. Nicht in der Intensität, wie man sie bei Raz und Crystin sehen konnte, aber hatte es ihn letzte Nacht nicht auch zum Zimmer der Dunkelelfe gelenkt, dass er nun splitternackt in ihrer Tür stand?
"Jasmina wird dir neue Kleidung geben", kommentierte Zarrah, als hätte sie Syns Gedankengang aufgegriffen. Jetzt war er es, der sich etwas versteifte. Jasmina - richtig, so hieß sie. Er hatte die Bedienung des Ebers über Nacht vollkommen vergessen und ebenso ihr geflüstertes Abkommen, bei wem er eigentlich hätte in den Kissen liegen sollen.
Einen Herzschlag lang wurde Syn von dieser Erkenntnis eingeholt und überrumpelt. Dann wandte er den Kopf mit einem höflichen Lächeln zu Zarrah um, neigte das Haupt etwas und nickte. "In dem Fall hole ich mir die Sachen wohl sofort - da du bald aufbrechen willst, Herrin." Weil du Verfolger vermutest...? Ohja, er bekam überraschend viel von seiner Umgebung mit, zu dem er kein Wort fallen ließ. Man sollte meinen, dass jemand mit seinem Gemüt und Charme ständig alles offen ansprach, nur um damit seine Mitmenschen und -elfen und -orks zu triezen. Wer hinter die Fassade blickte, erkannte mehr. So vielleicht auch, dass Syn nun nicht so beschwingt die Stufen zum Schankraum herunter schritt, wie er sie am späten Vorabend empor gestiegen war. Ob es daran lag, dass er sich nicht einmal die Hände vor seine gottgleiche Schönheit hielt?
Das hatte er nicht nötig. Ja, er war gottgleich schön, von seinem Gesicht aktuell einmal abgesehen. Aber unten herum musste er nichts verstecken. Warum sich also dafür schämen? Andere sollten ihm dankbar all ihr Hab und Gut zu Füßen legen, weil sie einen Blick auf diesen Körper hatten erhaschen dürfen. Und obgleich Synnover mit seiner Optik gern im Rampenlicht stand, geierte er nicht billig dirnenhaft nach jedem Funken Aufmerksamkeit. Er grüßte nicht lautstark in die Runde der rauen Vierzehn. Ein simples "Guten Morgen" am Fuß der Treppe und eine gehobene Hand reichten ihm aus. Dem Frühstück wandte er sich allerdings nicht zu, auch wenn es eigentlich Zarrahs Hinweis nach ihr Wunsch war, dass er aß. Er stibitzte sich im Vorbeigehen lediglich hier und da einen kleinen Happen. Nur bei den Getränken griff er zu. Syn langte nach einem Becher Wasser, der sich noch auf Jasminas Tablett befand, sobald er sie erreicht hatte. Nach einem erfrischenden Schluck, wandte er sich ihr zu, indem er sich ähnlich wie bei Zarrah zu ihrem Ohr herüber neigte.
"Meine Herrin besitzt oberste Priorität und ich hab ihr nach dem Tanz offensichtlich etwas zu sehr den Kopf verdreht. Man könnte fast sagen, dass sie mir die Kleider vom Leib geflutet hat vor Sehnsucht." Er schmückte seine Kunstpause mit einem vielsagenden Schmunzeln. Dann raunte er Jasmina zu. "Aber sie war so gnädig, mir mitzuteilen, dass ich bei dir auf meine Kosten käme, bevor wir wieder aufbrechen ... in jeglicher Form." Er wusste, was Zarrah ihm zwischen den Zeilen am Abend zuvor schon verdeutlich hatte. Sie hatte ihn nach dem Tanz schon darauf aufmerksam gemacht, dass Jasmina ihm verfallen war. Ihr Hinweis, sie besäße Kleidung für ihn, war offensichtlich nur ein Vorwand. Er sollte endlich seiner Pflicht nachkommen. Die Barfrau wartete und zwar ziemlich verstimmt.
Im Grunde hatte sich nichts geändert. Er fügte sich wieder sofort in seine Rolle, um Erwartungen und Wünsche zu erfüllen, die er mit seinem Körper und seinen Kenntnissen erbringen konnte. Zarrah schien nicht sehen, dass es hinter all den koketten Blicken, dem Lächeln und seinen schmeichelnden Worten sogar mit ihm etwas anstellte. Sie hatte ihm zwar gesagt, sie wolle ihm helfen. Es weckte den Eindruck, sie mit ihren dunklen Flecken aus Geheimnissen auf der Seele könnte ihn ein bisschen verstehen. Letztendlich aber kümmerte sie sein Schicksal nicht. Ob Yolintha, Karrish oder Zarrah ... manche Dinge machten keinen Unterschied.
Syn nahm es gelassen. Er kannte seinen Platz. Er wusste, was man von ihm erwartete. Also würde er diese Erwartungen auch erfüllen, selbst wenn etwas in den hintersten Ecken seines Bewusstseins bereits versuchte, zu sprechen. Er stach es mit einem eiskalten Gedanken ab und trat es in die Dunkelheit: Willst du zurück? Ich glaube, nicht. Es geht mir gut. Ich kann zufrieden sein.
"Und nun widme ich mich ganz Euch, schöne Jasmina", säuselte er der Bedienung noch einmal zu, um wenigstens bei einer Frau endlich zu punkten.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Dienstag 8. August 2023, 16:46

"Herrin Zarrah, seid Ihr wach? Es ist schon Morgen. Ich suche meinen Kumpel Syn."
Syn öffnete die Tür und Raz grinste ihm freudig entgegen.
Supi, hab ihn gefunden... bei Zarrah?
"Ich bin ja hier. Stör sie nicht. Ausgeschlafen? Hat Crystin dich aus dem Bottich bekommen? Ich frage mich gerade, wer von euch beiden bei dem Aufeinandertreffen und deinem Anblick wohl feuchter war..."
„Ich! Definitiv ich! Aber sie meinte, dass ich ...“
Zarrah unterbrach für einen Moment das Geplänkel zwischen den Männern.
„Jasmina wird dir neue Kleidung geben.“
, sagte sie so neutral, als wäre nie etwas in diesem Zimmer gewesen. Danach roch es aber nicht. An Syn klebte jede Menge Zarrah-Parfume. Das war nicht zu über-riechen für die feine Nase eines Orks. Die Dunkle sah zum schnüffelnden Razag und kurz glitt ihr Blick über seine Brust. Ihr Blick hing an seiner Hüfte und kam prüfend wieder zu seinem Gesicht.
Oh oh...
„Offenbar war der Abend… erholsamer als gedacht?“
, fragte sie mit lauerndem Ton.
„Äh... ja. Dazu will Cris dir noch was sagen.“
Um schnurstracks Jasmina nach neuen Kleidern zu fragen, huschte das Kaninchen just in diesem Moment an Raz vorbei, bevor dieser ihn erwischen konnte.
Menno...
Er war einfach zu schnell. Immer noch nackt mit seinen Sachen auf dem Arm tapste der Ork also in sein Zimmer zurück und zog sich erst einmal an. Er kontrollierte seine Ausrüstung gründlich und ging dann hinunter in die Schenke, wo Syn schon beim Frühstück saß... neben Cris. Raz Kehle wurde spontan trocken, denn eigentlich hatte er seinen Kumpel um Rat fragen wollen, aber nun ging das nicht. Er brauchte ihn einmal allein, aber irgendwie ergab es sich einfach nicht. Ständig war jemand da, der mithörte. Jetzt gerade war es Jasmina, die an den Tisch stapfte und knallend Raz seinen Teller Haferbrei servierte.
„Kann ich auch etwas Brat...“
Der Blick der Schankmagd, ließ ihn verstummen und sie machte noch eine Runde. Vereinzelt saßen auch Angehörige der ‚rauen Vierzehn‘ da.
Oh, Tudelius scheint es nicht so gut zu gehen. Ich würde wohl genauso aussehen, wenn Cris nicht...
Raz sah zu der kleinen Heilerin.
Was hab ich nur falsch gemacht?
Razag war unsicher und erstaunlich in sich gekehrt an diesem Morgen. Aber dafür ging es seinem Kumpel gut, denn der bändelte gerade mit der missgelaunten Schankmagd an, als sie das nächste Mal sich näherte:
"Meine Herrin besitzt oberste Priorität und ich hab ihr nach dem Tanz offensichtlich etwas zu sehr den Kopf verdreht. Man könnte fast sagen, dass sie mir die Kleider vom Leib geflutet hat vor Sehnsucht."
...geflutet?... Wasser... Meer...
Er schmückte seine Kunstpause mit einem vielsagenden Schmunzeln.
Er sollte damit nicht so hausieren gehen. Vielleicht gefällt es Zarrah nicht, dass er damit so angibt.
"Aber sie war so gnädig, mir mitzuteilen, dass ich bei dir auf meine Kosten käme, bevor wir wieder aufbrechen ... in jeglicher Form."
Hatte Zarrah nicht gesagt, er soll sich bei ihr neue Klamotten holen? … Sie muss ihm das vorher gesagt haben... das mit den Kosten...bevor ich da war. Wie viel so eine Schankmagd wohl kostet?
Raz war selbst etwas abgelenkt, weswegen er ein bisschen was durcheinander brachte. Cris dabei zuzusehen wie sie lustlos an ihrem Brot nagte, ihn kaum ansah, machte ihn irgendwie traurig. Er hörte nur halb dem Gespräch neben sich zu, aber ein paar Stichworte blieben hängen.
"Und nun widme ich mich ganz Euch, schöne Jasmina"
, säuselte Syn der Bedienung noch einmal zu, um wenigstens bei einer Frau endlich zu punkten.
Haben wir denn so viel Geld um es für Rammeln auszugeben?
Razag schaufelte schnell noch ein paar Löffel des Haferbreis in sich hinein und nuschelte:
„Achso...! Mein Kumpel will seine Möhre in deinen Salat... Wie viel kostest du denn?“
Fragend sah der Ork zu Jasmina auf. … Irgendwie guckte sie komisch.
„Was denn??? Bin nur neugierig wie die Preise hier so sind. Nicht dass ich Interesse hätte...“
Ja, stimmt. Niemand, nicht mal der große dumme Ork interessierte sich für die Schankmagd. Erst versetzte sie das Kaninchen und nun fragte er sie auch noch nach ihren Preisen...
Razag zu Syn und dann auch zu Cris.
„Scheiße... ist wohl doch nicht mein Morgen. Ich mach alles falsch.“
, murmelte er leise und erhob sich ruckhaft, schnappte noch einen Apfel, seine Sachen und ging nach draußen, bevor ihn noch irgendwas wütendes traf.
„Ich warte vor der Tür.“
Dort fand er Zarrah im Gespräch mit dem Wirt vertieft, grüßte kurz im Vorbeigehen mit erhobener Hand:
„Herrin.“
... und hielt sich dann abseits. Ein naher Baumstamm war ein guter Sitzplatz um darauf zu warten, dass es weiter ging. Es hatte auch sein gutes, mal 'fast' allein zu sein. Raz sank mit den Ellenbogen auf die Knie und stützte sein Kinn auf eine Faust.. In nachdenklicher Pose saß er da und grübelte.
… ! … --- … ! … --- … ! … --- …
Leider half kein Nachdenken. Zarrah war mit der Planung der Weiterreise beschäftigt, Syn 'verkostete' die hiesige Schankmagd und Cris...
Cris!
Cris erfüllte Razags Gedankenwelt wie kaum eine andere. Abgesehen natürlich von Nalia, wenn sie sich blicken ließ und ihn ungefragt mit ihren Weisheiten bewarf. Es gefiel ihm ja, gestand er sich ein, auch wenn es ihn meist verwirrte. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass es … dieses Mal genau das Problem war. Raz hatte ihren Namen anscheinend im Suff erwähnt, hatte Cris erzählt woher er sie kannte... Aber warum hatte sich Cris dann sofort zurück gezogen? Die losen Bruchstücke der Geschichte purzelten in seinem Kopf herum und niemand half beim sortieren.
„Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, ihr davon zu erzählen...“
, murmelte er leise vor sich hin. Seine Wahrheitsliebe zu Cris hatte irgendetwas kaputt gemacht und er verstand nicht so recht, warum das geschehen war. Aber was konnte er dagegen jetzt noch tun? Wen könnte er um Rat fragen? Syn hatte sicher schon seine Rübe im Salat und Raz hätte ihn wohl glatt dort heraus gezupft, hätte es sich nicht so angehört, als hätte das Zarrah erlaubt, bzw. befohlen. Ein wenig unsicher sah er sogar Hilfe suchend zu seiner Herrin. Vielleicht könnte sie als Frau ihm vielleicht erklären, was falsch gelaufen war? Sie kannte Cris schließlich länger als er. Vielleicht war sein Kumpel auch nicht der richtige Anlaufpunkt für Razags Probleme mit Frauen? Oder sollte er womöglich noch mal Cris direkt ansprechen?
Viel Druck lag auf Razags großem Herzen. Aber er hatte Geduld.
Ich werd es einfach aussitzen.
Manche Dinge regelten sich auch von selbst. Sobald Zarrah sich ihm dann näherte, berichtete er folgsam:
„Bin fertig zum Aufbruch. Cris frühstückt noch und Syn liegt noch wie angewiesen der Schankmagd bei. Soll ich sie holen?“
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. August 2023, 21:22

Manchmal wäre es so einfach, wenn man tatsächlich sagte, was man dachte. Wenn man sich öffnete und denjenigen, dem man sich verbunden fühlte, einfach reinen Wein einschenkte. Aber die Angst vor dem verletzt werden, vor der Ablehnung des anderen und der vollkommenen Offenlegung seines Herzens, verhinderte nicht das erste Mal, das wundervolle Dinge entstehen konnten. Missverständnisse taten sich auf, wohin man sah, und so nahmen die Begebenheiten ihren ganz eigenen Lauf. Während Razag spürte, dass er auf einem falschen Weg wandelte, da war es Syn, der sich eingestehen musste, dass seine Herrin nicht dem Pfad folgte, den er für ihren Stand in seinem Weltbild abgespeichert hatte. Da gab es etwas, etwas das er herausfinden und ergründen wollte aber gleich wieder verwarf, weil er nun mal nur der Sklave war. Razag hingegen war schon Meilen weit voraus. Er wollte doch die kleine Heilerin glücklich sehen! Aber er stellte es irgendwie falsch an und wusste nur nicht warum. Er brauchte Hilfe und suchte sie bei Synnover, der offenbar deutlich mehr Erfahrung mit Frauen hatte. Oder eher, mit ihren Gefühlen. Er wollte sich besprechen, wollte die Meinung seines Kumpels haben, doch war es die perfekte Maske des Rammlers, die ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Synnover wechselte mühelos in seine alte Haut und schämte sich auch nicht, dass jene für alle sehr gut sichtbar blieb. Mit dem Hinweis von Zarrah, schlug das Kaninchen mit nur einem Haken die Hoffnung auf Erleuchtung vom nackten Ork entzwei und folgte der Treppe seinem großen Auftritt hinunter. Zarrah hingegen bemerkte sehr wohl, wie gut es Razag ging. „Äh... ja. Dazu will Cris dir noch was sagen.“, stammelte Razag und erntete einen eindringlichen Blick aus den dunkelgrünen Augen. „Dann werde ich mit ihr reden.“, bemerkte Zarrah lediglich und sah dann zu, wie auch er verschwand. Razag zog sich in seinem Zimmer um. Er hatte offenbar sein Glück an diesem Morgen bereits mit Crystin’s Anblick aufgebraucht. Sein Kumpel war überhaupt nicht darauf eingestellt, sich den Sorgen eines Orks anzunehmen und war dementsprechend einfach gegangen. Doch das half Razag überhaupt nicht. Er musste sich nun selbst versuchen einen Reim auf Crystin’s Reaktion zu machen und scheiterte an seinem Herzen und gleichzeitig seiner Unerfahrenheit in diesem Bereich. Zwar hatte er bereits schon früher Probleme mit seinem guten Kern gehabt, aber nicht so. Das war neu. Und verwirrend. Und so folgte er nachdenklich seinem Kumpel, der irgendwie keiner war und erreichte ein wenig später als er den Schankraum.

Synnover indes hatte bereits die Bühne seiner Herrlichkeit betreten und sämtliche Blicke auf sich gezogen. Einige hätten sich beinahe an ihrem Essen verschluckt, während Crystin sofort die Augen niedergeschlagen hatte, als sie sich bewusstwurde, dass er nackt war. Syn genoss es. Nein, er sonnte sich! Sonnte sich in den Blicken – neidisch oder verzaubert. Ganz egal. Der Auftritt war ihm definitiv gelungen, sodass es kaum Geräusche gab, während er sich seinen Weg durch den Raum suchte und hier und dort Frühstück stibitzte. Niemand hielt ihn auf. Mit einer Ausnahme: Jasmina sah grimmig drein, als er sie erreichte. Doch auch ihre Augen rutschten über seinen Körper und ein dezentes Lippen-Öffnen, verriet ihre wahren Gefühle. "Meine Herrin besitzt oberste Priorität und ich hab ihr nach dem Tanz offensichtlich etwas zu sehr den Kopf verdreht. Man könnte fast sagen, dass sie mir die Kleider vom Leib geflutet hat vor Sehnsucht." Draußen zuckten spitze Ohren, während Razag in Gedanken vorsichtiger wäre. Jasmina schnaubte beleidigt und sah zu der Elfe, die draußen stand. „Achja? Mir vollkommen egal, wie oft du die Dunkelelfenschlampe vögelst!“, schnauzte die Schankmaid zurück und war nun gar nicht mehr so freundlich. Erneut zuckten dunkle Ohren, doch provozierte selbst der herbe Ausbruch Jasmina’s kein Einmischen.
Auch Razag wurde Opfer der Stimmung und musste auf seinen Braten verzichten. Unaufgefordert schob aber Tuddel ihm seine Portion hin, denn jener vertrug derzeit höchstens ein Schluck Wasser. Syn indes ließ sich nicht beirren. "Aber sie war so gnädig, mir mitzuteilen, dass ich bei dir auf meine Kosten käme, bevor wir wieder aufbrechen ... in jeglicher Form. Und nun widme ich mich ganz Euch, schöne Jasmina" Das Mädchen presste die Lippen aufeinander. Während Syn sich um Jasmina kümmern wollte und Razag von dem Geplänkel abgelenkt wurde und er die Worte noch versuchte, in richtige Bahnen zu lenken, bemerkte jener nicht, wie die Augen Crystin’s auf ihm ruhten. Stattdessen kam ihm ein ganz anderer Gedanke, der wohl einfach so, ungefiltert seine Lippen verließ: „Achso...! Mein Kumpel will seine Möhre in deinen Salat... Wie viel kostest du denn?“ Ein Blick traf Razag, der ihm sofort die Reue über die Lippen trieb: „Was denn??? Bin nur neugierig wie die Preise hier so sind. Nicht dass ich Interesse hätte...“ „Glaubst du etwa ich würde…“, weiter kam sie nicht, denn Razag spürte, dass er die Fettnäpfchen nicht ausließ. Er war einfach aus dem Tritt. Etwas war nicht richtig und das setzte sich fort. „Scheiße... ist wohl doch nicht mein Morgen. Ich mach alles falsch.“ Jasmina brach ihre aufwallende Schimpftirade ab und musterte den Ork. „Ich warte vor der Tür.“, empfahl er sich und konnte in seinem Rücken nicht sehen, wie ihm Jasmina’s Blick folgte, dem wiederum ein blauer Blick nachjagte. Razag verließ die Schenke und brauchte frische Luft. Jasmina aber wandte sich wieder an Synnover und betrachtete ihn ganz ungeniert. Sie sah sie einmal kurz im Schankraum um, doch die wenigen, die bereits frühstückten, nahmen inzwischen keine Notiz mehr von ihr oder Syn, sondern widmeten sich wieder ihren Tellern und Schalen.
Jasmina ließ ihren Blick langsam und genüsslich über das Kaninchen wandern. „Weißt du… Du bist falsch informiert. Ich denke, ich werde ablehnen müssen!“, säuselte sie wie eine giftige Schlange. Ihre Augen sprühten nur so vor Verlangen, das konnte er sehen, aber sie ließ ihn abblitzen. Stattdessen huschten ihre Augen wieder zur Tür. „Mir ist wohl heute nach grünem Salat!“, zickte sie ihn an und verschwand kurz in ihrem Zimmer, kam mit einem Stapel Kleidern, die ihm gehörten, wieder, drückte sie ihm in die Hand und verengte kurz die Augen. Sie kam seinem Gesicht nahe und murmelte: „Du weißt ja nicht, was dir jetzt entgeht.“, hauchte sie und stahl sich tatsächlich einen Kuss von seinen schönen Lippen. „Ich hätte dir den Verstand geraubt!“, trug sie dick auf, berührte wie zufällig seine Mitte mit ihrem Handrücken und zog sich zurück. So harsch sie sprach, so billig war es auch. Syn konnte mit Leichtigkeit erkennen, dass sie vollkommen bereit wäre, wenn er sie hier und jetzt forderte. Und tatsächlich lag da ein Glanz in ihren Augen, dass sie offenbar hoffte, er würde sie packen und das Gegenteil beweisen. Ihre Zimmertür hatte sie wohl nicht ohne Grund offengelassen. Dort zu sehen war ein einfaches Bett. Bereits im Gehen begriffen, hielt sie plötzlich inne und schnaubte: „Ach scheiß drauf! Deine ‚Herrin‘ teilt dich gewiss gern! Und du wirst danach nicht mehr zu ihr zurückwollen!“, versprach sie hochtrabend, packte Syn und zog ihn mit sich, bis ihre Tür ins Schloss fiel…

Razag aber saß draußen und sog die frische Luft in seine Lungen. Er versuchte seine Gedanken zu klären, versuchte selbst Herr über seine Gefühle zu werden. Es gelang ihm nicht. Er war überfordert mit seinem Kopf, seinem Herzen und seiner… Einsamkeit. „Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, ihr davon zu erzählen...“, sinnierte er niedergeschlagen und wieder zuckten Elfenohren. Zarrah war noch mit Melvin im Gespräch und Razag könnte sie hören, wenn er sich nicht zu sehr auf seine Gedanken konzentrierte: „…2 Tage. Ihr habt nur 2 Tage Vorsprung. Bentin hat sie gesehen.“, hörte er Melvin sagen und Zarrah blickte in eine unbestimmte Richtung. „Danke, Melvin. Ich weiß das zu schätzen!“, erwiderte die Dunkle und Melvin nickte kurz. Er sah mit einem freundlichen Nicken zu Razag. „Siehst niedergeschlagen aus, Großer – hat die Nacht nicht gefallen?“, fragte der Mensch und trat an ihn heran. Auch Zarrah trat an Razag heran und verschränkte die Arme. Sie hatte seinen Blick bemerkt und sah ihn prüfend an. „Ich mache das schon, Melvin.“, ließ sie verlauten und wartete daraufhin, bis er weg war. Melvin würde sich wieder um seine Schenke kümmern. Und Zarrah wandte den Blick auf Razag, der vor ihr saß. „Bin fertig zum Aufbruch. Cris frühstückt noch und Syn liegt noch wie angewiesen der Schankmagd bei. Soll ich sie holen?“ Kurz engten sich ihre Augen etwas. Ihre Finger gruben sich leicht in ihren Arm und sie schwieg vielleicht eine Sekunde länger, als nötig gewesen wäre. „Wie … angewiesen?“, sie hob eine Augenbraue. „Ich habe gar nichts angewiesen.“, korrigierte sie den Gedankenfehler und sah zur Schenke. Ihre Miene wurde hart. „Einen Moment.“, hieß sie den Ork warten und ging dann mit energischen Schritten in die Schenke. Mit einem Blick erfasste sie Crystin. Jene griff den Blick auf, ehe sie dann dem Dunkelgrün zur Tür der Schankmaid folgte. Crystin begriff sofort. Sie erhob sich und eilte dann auf die Tür zu, während Zarrah einen Moment stehenblieb und das Holz der Tür mit einem Blick versengte. Dann aber trat sie wieder hinaus und an Razag heran. „Warum hat Crystin dich geheilt?“, wollte sie wissen, während Crystin sich vor der Tür aufbaute, hinter der Synnover gerade was auch immer trieb. Sie lauschte kurz, doch dann räusperte sie sich und klopfte höflich. „Syn?“, rief sie und räusperte sich noch mal. „Syn! Wir brechen auf, du musst jetzt kommen…“, sie zuckte zusammen. „Also… rauskommen – oh, verdammt noch eines, du weißt schon.“, dann aber sah Crystin verstohlen über ihre Schulter und fügte etwas leiser an: „Komm schon Syn, ich glaube Zarrah ist echt sauer!“ Wieder zuckten Elfenohren und Razag konnte auf dem Gesicht seiner Herrin einen Moment Fassungslosigkeit erkennen. Doch dann musterte sie den Grünen abwartend. "Was ist passiert?", forderte sie ihn abermals auf, zu reden. Er war ihr nun eine Erklärung schuldig…
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Synnover » Mittwoch 9. August 2023, 09:59

Er war vielleicht ein Freund! Einer, der seinen Kumpel und auch dessen Freundin ignorierte! Obwohl Syn sich zu Crystin setzte, wechselte er weder einen Blick mit ihr noch ein Wort. Auch um Razag hatte er sich nicht gekümmert. Ihm mochten die optischen Veränderungen aufgefallen sein - dass die kleinen Blessuren fort waren und er anders da gestanden hatte, weil der Schmerz in seinem Anhang offenbar gänzlich verschwunden war - aber er ging selten direkt auf solche Themen ein. Er kommentierte sie auch nicht. Er beobachtete. Das hatte er ebenfalls bei Zarrah getan, die so seltsam auf seine Liebesschwüre reagiert hatte. Synnover befand sich nicht auf einer Reise mit Mission, eine magische Schriftrolle zu bergen, sondern er war mitten in einem Lernprozess - in mehreren! Die Welt war groß, vielfältig und nicht jeder Nicht-Dunkelelf schien ein Sklave zu sein. Er hatte Wälder gesehen und den Himmel. Er hatte mit einer Frau geschlafen, die sich ihm mit all ihrer Leidenschaft geöffnet hatte, aber ansonsten ein Buch mit sieben Siegeln war. Er hatte die Chance ausgeschlagen, mit einer anderen zu liegen, welche deutlich mehr Interesse an ihm besaß. Jasmina war verstimmt. Er hatte es beim ersten, nicht stattgefundenen Blickaustausch bemerkt, aber auch hier gab Syn keinen Kommentar ab. Stattdessen sprach er sie an, versuchte sich an einer Erklärung und bekam nicht mit, dass elfische Spitzohren vor der Tür knapp aufzuckten. Jasmina reagierte schnippisch, aber genau nach Syns Erwartungen. Endlich lief es einmal nach Plan. Endlich ein wenig Routine in seinem verwirrenden neuen Alltag!
"Achja? Mir vollkommen egal, wie oft du die Dunkelelfenschlampe vögelst!"
Syn schmunzelte ihr entgegen. Ja, das war bekanntes Terrain. Die Barfrau war verletzt, dass er sie nicht aufgesucht hatte, reagierte beleidigt und war insgeheim doch voller Kummer, weil sie sich nach seinen Lenden verzehrte. Ihr Blick huschte auch immer wieder flüchtig dorthin. Syn nahm das zum Anlass, sich so zu positionieren, dass sie einen besonders guten Blick auf seine besten Vorzüge erhielt. Dann raunte er ihr gespielt empört zu: "Vögeln? Das kannst du mit allen anderen hier haben. Ich vögle nicht!" Er erhob sich von seinem Stuhl, um Crystin nun endgültig vollkommen zu ignorieren und sich stattdessen Jasmina zu nähern. "Ich verführe und bringe mehr Quellen zum Fließen als jeder Wassermagier. Ich treibe dir die Hitze in den Schoß, als würde ich die Kraft des Feuers beherrschen. Ich donnere mit Erd erschütternden Stößen in Leiber, als wäre ich ein von Erdmagiern geschaffenes Beben." Die Luftmagie ließ er aus, die beherrschte er schließlich. "Ich verführe und befriedige all deine Sinne, dass du nicht nur deinen Verstand verlierst. Du begegnest den Göttern. Allen. Und am Ende liegst du in meinen Armen."
Selbst einige der lauschenden, rauen Vierzehn verstummten und schauten bei dieser Ansprache zum weißen Kaninchen. Wie viele davon plötzlich eine Sehnsucht trieb, kümmerte ihn nicht. Wichtig war, dass Jasmina erneut auf ihn ansprang. Und wie schon beim Tanz funktionierte es auch jetzt. Zarrah würde mit ihm zufrieden sein, wenn er sie trotz ihrer Stimmung nun zurückgewann. Warum die Dunkelelfe ausgerechnet wünschte, dass Jasmina ihn zwischen ihren Schenkeln band, war ihm nicht ganz klar. Vielleicht musste Zarrah irgendwie für die Zimmer und die neue Kleidung zahlen. Syn hinterfragte es nicht. Das brachte ihn ohnehin nicht weiter. Statt einer Antwort verlor er eher die Gunst seiner Herrschaften, weil er überhaupt etwas an deren Entscheidungen anzweifelte. So konzentrierte er sich eher auf seine Aufgabe.
Es funktionierte. Syn stellte eine Veränderung fest. Jasmina wollte ihren beleidigten Trotz nicht aufgeben, aber seine Worte und sein Gebaren versetzten ihrer Fassade heftige Risse. Er konnte fast schon die Lust riechen, die aus ihrem Schritt aufstieg. Ohja, sie wollte ihn. Die zusammengepressten Lippen, sie wäre gleich soweit. Es fehlte nur noch...
"Mein Kumpel will seine Möhre in deinen Salat ... Wieviel kostest du denn?"
Syn musste sich zusammenreißen, nicht laut loszulachen. Er unterdrückte ein Prusten, überließ es dem Ork aber, sich aus dem Fettnäpfchen zu befreien. Er würde nämlich selbst gleich eine Erklärung abgeben müssen, die Jasminas hochkochende Wut erneut in ihren Schoß lenkte. Razag half ihm auch nicht gerade. Er schien nicht zu wissen, was Zarrah von ihrem Kaninchen wünschte. Da waren solche Kommentare eher hinderlich. Überraschenderweise klärte es sich dann doch noch von selbst. Jasmina war längst Wachs in seinen Händen und bald würde sie unter der Hitze ihrer beiden Körper genauso zerfließen.
Er glaubte ihr keine Sekunde, dass sie ablehnen würde. Er kannte die Spielchen. So viele Dunkelelfinnen, die ihn nicht haben konnten, reagierten ähnlich wie sie, nur um bei der nächsten Festlichkeit als erste bei Yolintha aufzutauchen und ihr mit Reichtum oder guten Verbindungen das Kaninchen für die Nacht baluchsten. Jasmina brauchte niemanden zu bestechen. Sie nahm sich Syn einfach und er stand bereit. Ihm war von vornherein klar, dass es so endete. Es wurde schließlich erwartet.
So drückte er seinen Schritt bewusst gegen ihren Handrücken, als sie ihn dort streifte. Er säuselte ihr ins Ohr: "Greif ruhig zu, damit ich mich den ganzen Tag nach deiner Berührung sehnen und bereuen kann."
"Ach, scheiß drauf! Deine 'Herrin' teilt dich gewiss gern! Und du wirst danach nicht mehr zu ihr zurückwollen!"
Es funktionierte fast schon zu gut. Syn lächelte mit dieser Süße im Blick, die Jasmina suggerieren sollte, dass er sich genau das erhoffte: sie als seine neue Herrin, damit er nur noch für ihren Schoß zuständig wäre, für immer. Das wollten sie alle! Zarrah eingeschlossen ... Sie gibt es nur nicht zu. Zarrah. Er sollte jetzt nicht an sie denken, während er sie von Jasmina gepackt und in ihr Zimmer geschleift wurde. Trotzdem tat er es, warf sogar einen Blick über die Schulter zurück.
Dann wurde die Tür geschlossen und es war still. Nicht für sehr lange. Jasmina und Syn ließen sich offensichtlich kein bisschen Zeit, einander zu verführen. Sie waren bereit füreinander und die halbe Taverne durfte es hören. Jasminas Stöhnen drang in regelmäßigen Schüben durch die Wände. Vielleicht hörte man es auch draußen. Es wurde immer brünftiger, durchzogen von recht dominanten Forderungen, schneller, härter und wilder zu sein, sie endlich zu nehmen, nur um dann in einem seligen, lang gezogenen "Ouuuuhhhjaaaaaaahhhh!" zu enden, ehe das Konzert von vorn begann.
Zarrah brauchte Razags Hinweis offenbar nicht, um sofort zu ahnen, was sich innerhalb der Schänke abspielte. Und sie handelte. Sie schickte Crystin los, während sie sich um den niedergeschlagenen Ork kümmern wollte. Dabei hatte sie gewiss andere Probleme. Syn wusste von den Verfolgern auf ihrer Spur, aber es mochte Razag sein, der vielleicht aufgeschnappt hatte, dass sie nur noch zwei Tage Vorsprung besaßen. Wer auch immer sie verfolgte, sie würden wohl zwangsläufig irgendwann aufeinandertreffen.
Jetzt aber trafen wohl nur Synnovers und Jasminas Becken aufeinander. Crystins Klopfen ging nahezu unter ihren Stöhnlauten unter. "Syn? Syn! Wir brechen auf, du musst jetzt kommen..."
"Jaaaaahhhh, jhaaaaa, das tut er gleich ... ich komme. Oh, Götter, ICH KOMME!", antwortete Jasmin für das Kaninchen, das gar nicht antwortete. Peinlich berührt versuchte Crystin noch, ihre Formulierung zu korrigieren, aber wirklich gelang es ihr nicht. "Komm schon, Syn. Ich glaube, Zarrah ist echt sauer!"
Das half nicht, im Gegenteil. Jasmina hörte, dass sie ihre kleine Rache erreicht hatte. Sie hatte die Dunkelelfe verärgert, weil das Kaninchen mit ihr deutlich mehr und lauteren Spaß hatte als mit ihrem langweiligen Körper. Niemand konnte Jasmina das Wasser reichen. Um das zu beweisen, schrie sie nun schon fast auf. Einmal klatschte es heftig, klang aber eher nach einer Hand auf Gesicht als nach zwei Schößen, die sich trafen. Ihre Stimme nahm schrille Höhen an, wuchs an Tempo, bis sie nur noch ein halb ersticktes Dauerkeuchen und Quieken von sich gab. Es klang, als würde ein aus dem letzten Loch pfeifendes Ferkel einen Dauerlauf machen. Dann explodierte Jasmina. Der 'gejagte Eber' war getroffen und offensichtlich erlegt worden. Nach ihrem lüsternen Schrei eines bombastischen Höhepunktes versank alles hinter ihrer Tür in Stille.
Wenig später öffnete sie sich und ein beinahe gänzlich angezogener Synnover verließ den Raum. Mit einer Hand nestelte er noch die Enden des Hemdes in seine Hose, von den Fingern der anderen leckte er eine großzügige Portion sinnlicher Glasur. Hinter ihm, nur mit einer Decke umwickelt, taumelte Jasmina mit weichen Knien gegen den Türrahmen. Sie streckte die Hand nach ihm aus, als wollte sie ihn anflehen, noch nicht zu gehen. Syn brauchte es nicht zu sehen, um um seine Wirkung zu wissen. Er wandte sich um, schenkte Jasmina einen wehmütigen Blick des tragischen Liebesgottes, der sie nun verlassen musste. Dann beugte er sich zu ihr, küsste sie lang und gespielt innig, aber ohne echtes Gefühl. Das wusste nur er. Die Maske saß perfekt.
"Behalte uns in Erinnerung, so wie ich dich niemals vergessen werde. Süße Jasmina ... denk immer daran, dass du mein Herz erlöst hast." Er holte zum letzten Schlag aus. "Ich werde dich für immer lieben." Ihr Wimmern war ihm Nektar und Ambrosia in den Ohren. Sie erhielt einen letzten, kleinen Kuss auf die Wange. Dann trat Syn zurück. Er hatte sie nach allen Regeln der Kunst befriedigt! Wie weit er hinter geschlossener Tür dabei gegangen war, wussten nur Jasmina und er. Aber er wandte sich nun nicht dem Ausgang zu. Er schaute knapp nach Crystin. Vielleicht war ihr als Heilkundige geschultes Auge aufmerksam genug, die gerötete Wange das Kaninchens zu erkennen. Keine Schamesröte, sondern der kaum sichtbare Nachhall eines Handabdruck, der unter einem Schlag die Haut mehr um Brennen gebracht hatte als sein Herz.
"Bin gleich da", erklärte er ihr und schritt stattdessen wieder die Stufen hoch. Zarrahs Erwartungen waren erfüllt. Dass sie sauer war, musste er nun angehen. Er hätte sich offensichtlich nicht so gehen lassen sollen. War das ihre Aussage? Hatte sie geglaubt, ich kann mich nicht zu Jasmina legen, weil ich körperlich nicht bereit gewesen wäre? Sprach sie deshalb davon, mir helfen zu wollen? Damit ich mich rasch um die Schnepfe unten kümmere? Und nun ist sie wütend, weil ich so lange gebraucht habe.
Er schüttelte den Kopf. Er wurde wirklich nicht schlau aus seiner Herrin. Dass er nun umso mehr zeigen musste, ein zuverlässiger Sklave - unentbehrlich! - zu sein, ließ ihn die Zimmer seiner Reisegefährten der Reihe nach aufsuchen. Ganz artig sammelte er all ihr Gepäck ein, schulterte es auf seinem viel zu schönen Körper, als dass er sich mit derlei Gewicht beladen sollte. Doch Syn beschwerte sich nicht - nicht geistig! Und er nutzte die Gelegenheit auch nicht, um in den Dingen zu wühlen. Er stahl auch nichts, was er manchmal durchaus unternahm. Teilweise erwartete Yolintha sogar, dass er irgendeine Elfe gehörig flach legte, nur um ihr dann etwas zu sitbitzen, was seine füllige Herrin haben wollte. Aber heute nicht. Es fiele zu sehr auf und dann wäre Zarrah erst recht erzürnt. Er durfte sich keinen Fehltritt mehr erlauben. Sie hatte bereits angedeutet, sie alle nach der Mission frei zu lassen. Eine Drohung, dass sie zu ihrem Vergnügen das Abenteuer nicht mit Materiellem belohnen würde, sondern sich einer privaten Großen Jagd hingab. Syn schauderte und eilte sich, das Gepäck nach unten zu schleppen. Er durfte nicht noch tiefer fallen, sonst ließ ihn schon vorab in die Wälder rennen. Sie würde auf Kaninchenjagd gehen!
Syn beschleunigte seine Schritte, um die Sachen aus der Taverne zu bringen und würde sich nur von Crystin aufhalten lassen. Sie stand immerhin über ihm. Ihr Platz war sicherer als der seine.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Mittwoch 9. August 2023, 10:00

Razag saß draußen und sog die frische Luft in seine Lungen, die seine irre gelaufenen Gedanken auch nicht ordnen konnte. Zarrah war noch mit Melvin im Gespräch.
„…2 Tage. Ihr habt nur 2 Tage Vorsprung. Bentin hat sie gesehen.“
, hörte er Melvin sagen.
„Danke, Melvin. Ich weiß das zu schätzen!“
, erwiderte die Dunkle und Melvin nickte kurz. Er sah mit einem freundlichen Nicken zu Razag.
„Siehst niedergeschlagen aus, Großer – hat die Nacht nicht gefallen?“
, fragte der Mensch und trat an ihn heran.
„...gefallen? Kann mich an nix erinnern.“
Raz lächelte etwas schief. Auch Zarrah trat an Razag heran und verschränkte die Arme. Sie hatte seinen Blick bemerkt und sah ihn prüfend an.
„Ich mache das schon, Melvin.“
, ließ sie verlauten und wartete daraufhin, bis der Andere weg war. Raz beeilte sich Rapport zu halten:
„Bin fertig zum Aufbruch. Cris frühstückt noch und Syn liegt noch wie angewiesen der Schankmagd bei. Soll ich sie holen?“
Kurz engten sich ihre Augen etwas.
Hab ich schon wieder was falsches gesagt?
Ihre Finger gruben sich leicht in ihren Arm,was ein deutliches Anzeichen für Anspannung war.
„Wie … angewiesen?“
, sie hob eine Augenbraue. Raz wäre gerne getürmt in diesem Moment, hatte aber auch gleichzeitig Angst sich zu rühren.
„Ich habe gar nichts angewiesen.“
, korrigierte sie den Gedankenfehler und sah zur Schenke. Ihre Miene wurde hart.
Aber Syn hat doch gesagt...
„Einen Moment.“
, hieß sie den Ork warten und ging dann mit energischen Schritten in die Schenke. Raz folgte jeder Bewegung mit hoch gezogenen Brauen und großen Augen.
Ich hab schon wieder was falsch gemacht! So oder so! Entweder Syn hat was falsch interpretiert und baut grad Mist, dann wird er sauer sein, dass ich ihn verraten habe, oder ich hab was falsch verstanden und dann krieg ich gleich Ärger. … Mist! Heute läuft wirklich ALLES Scheiße!
Sein Blick wanderte kurz zur Baumgrenze und dem unbewussten Wunsch einfach weg zu laufen, aber er wollte auch Cris nicht zurück lassen. Seine Neugierde ließ ihn sich erheben um durch die Tür ins Innere zu spähen. Schließlich musste man ja wissen, was passierte... damit man vielleicht noch rechtzeitig die Flucht antreten könnte.
Scheiße ich bin Raz'ulak der Furchtlose und hab Angst vor... vor...
Crystin erhob sich gerade und eilte dann auf die hintere Tür zu, wo wohl die Schankmagd mit Syn verschwunden war, während Zarrah einen Moment stehenblieb und das Holz der Tür mit einem Blick versengte. Die Geräusche dahinter waren mehr als eindeutig.
Auweia... nichts glüht heißer als die Wut einer Frau!
DAVOR hatte Raz ehrlich Angst! So angesehen zu werden. Da war er mal der Hase. Doch dann aber trat Zarrah plötzlich wieder zu ihm hinaus:
„Warum hat Crystin dich geheilt?“
Ich bin nicht schuld! Warum 'schlägt' sie jetzt nach mir...warum nach Cris?...
Raz wich ein paar Schritte zurück, hob abwehrend die Hände und sprach schnell:
„Das war eine Art 'Unfall'! Cris kann nichts dafür. Das war alles sehr chaotisch heute Morgen. Ich kann mich auch nicht an alles erinnern...zumindest was die Nacht betraf. Cris hat irgendwie die Kontrolle verloren und geglüht. Ich saß halt neben ihr und da ist das passiert. Sie hat gesagt, sie erklärt es dir. Ich weis nicht, was passiert ist. Wenn du wütend bist, dann betraf bitte mich, nicht sie.“
Im Hintergrund war leiser Cris Stimme zu hören:
„... brechen auf, du musst jetzt kommen…Also… rauskommen – oh, verdammt noch eines, du weißt schon.“
, dann aber sah Crystin verstohlen über ihre Schulter und fügte etwas leiser an:
„Komm schon Syn, ich glaube Zarrah ist echt sauer!“
Wieder zuckten Elfenohren, wie spitze Orkohren und Razag konnte auf dem Gesicht seiner Herrin einen Moment Fassungslosigkeit erkennen. Doch dann musterte sie den Grünen abwartend.
"Was ist passiert?"
, forderte sie ihn abermals auf, zu reden. Eigentlich wäre nun Cris eine Erklärung schuldig, aber Raz versuchte so gut es ging, den Wünschen seiner Herrin gerecht zu werden.
„Ich weis nicht, was passiert ist. Ich bin aufgewacht und statt Syn war Cris im Zimmer... genauer gesagt bei mir... recht nah...und …“
...nackig...
Raz war kein Schauspieler. Er trug seine Gefühle offen mit sich rum, was viele seiner Liebhaberinnen sehr geschätzt hatten. Es war eine seltene Kostbarkeit in Morgeria. Er konnte also nicht verhindern, dass einen kurzen Augenblick, seine Augen warm glänzten´, sein Atem seufzend tiefer ging und ihm das Angenehme des Morgens im Gesicht geschrieben stand.
„Ich weis noch dunkel, dass ich im Zuber war...glaube ich. Dann bin ich im Bett aufgewacht. Cris war da und... Hm... das war irgendwie alles etwas peinlich für sie, denke ich. Da hat sie angefangen zu glühen und ich wollte sie einwickeln... in ein Laken. Da ist sie gefallen und wir haben gelacht. Dann hab ich ihr von Nalia erzählt und ...da ist sie gegangen. Mehr war da nicht. … ...Ich hab sie nicht angerührt.“
Letzteres war ihm noch wichtig zu erwähnen, denn wenn Zarrah ihre kleine Heilerin beschützte, war es bestimmt wichtig, dass er das erwähnte. Raz sah wieder ins Innere der Schenke, an Zarrahs Schulter vorbei:
„Ich...ich könnte die Tür aufbrechen und ihn da raus holen?“
, schlug er vor.
„Schließlich haben wir nur zwei Tage Vorsprung und sollten los.“
Wie hat Syn sie nur so falsch verstehen können... ach was.... ICH bin kein Deut anders! Mit Cris läuft es ja auch sooo rosig... oder hab ich alles falsch verstanden? Ach Mist achmist arschmist!
Aber bald darauf kam Syn ganz von allein aus dem Hinterzimmer. Razag hielt unbewusst den Atem an...zum Glück konnte er das recht lange.
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Re: Die Reise beginnt...

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 10. August 2023, 21:02

Wenn man sein Leben lang immer nur nach Anweisung anderer lebte, dann fiel es mitunter schwer, wenn sie auf einmal ausblieben. Sowohl Razag als auch Synnover oder Crystin hatten mit ihrem neuen Dasein zu hadern. Was war erlaubt? Was nicht? Überall verbargen sich Gefahren für ihr Wohlbefinden, von denen sie nichts wussten aber sehr wohl ahnten. Razag wollte dankbar sein, wollte sich nicht nur bei Crystin erkenntlich zeigen. Er wollte Zarrah dienen, weil sie ihn und den Rammler gerettet hatte. Sie wären auf der Müllhalde Morgeria’s verreckt ohne Glanz und ohne Glorie. Man hätte sie nicht gefeiert wie Helden, weil sie diesen Kampf überstanden hatten. Man hätte sie vergessen – etwas, was wohl jedem Sklaven blühte. Sie waren eben nichts wert und das hatte man über Jahre, manchmal Jahrzehnte eingebläut. Und so wusste auch Kaninchen, wie Ork, dass sie sich besser fügten und nichts anstellten, was ihre Herrin erzürnte. Leider klappte das nicht wirklich. Synnover strampelte in dem Teich, den Zarrah ‚Mehr vom Leben‘ nannte. Er wusste nicht, wo er Halt finden und endlich ankommen konnte. Ebenso war Razag unsicher, was eigentlich ihre genaue Aufgabe sein würde. Derzeit waren sie lediglich unterwegs, folgten einer Dunkelelfe durch die freie Welt und … und was? Syn bemühte sich wieder eine Stufe der Treppe zu erreichen und eigen nennen zu können, doch immer wieder kippte er von der Kante und landete auf dem Boden. So auch, als er fälschlicherweise davon ausging, dass er Jasmina befriedigen sollte. Nie floss eine solche Anweisung in seine Richtung, doch das wachsame Auge von Zarrah hatte wohl bemerkt, welche Wirkung er auf das Mädchen hatte. Sie wusste, dass er sie selbst dazu benutzte, um Jasmina’s Schoß anzufeuchten. Deshalb machte Zarrah den Blick frei und teilte ihm mit, dass sie sich keiner Illusion hingab, dass er mit ihr tanzte, aus Gefallen. Auch die Dunkle gab sich keinen Traumblasen hin. Sie wusste, wie das Leben lief und eben jenes prallte an der Elfe ab. Obwohl es vermutlich nicht ganz stimmte. Während Razag Crystin näherkommen und kaum mit dieser Ehrung umgehen konnte, da erhaschte sein Kumpel einige neue Informationen. Irgendwann würden jene Farbtupfen auf dem bisher grauen Gemälde zu einem Kunstwerk werden und am Ende hätte Synnover ein Bild.
Ein Bild von seiner neuen, alten Herrin, die so anders war als die anderen zusammen. Razag indes musste lernen, dass er zwar gelernt hatte, sich zu beherrschen, doch dass dieser Lernprozess wie weggefegt erschien, wenn es doch das scheinbar richtige Mädchen betraf. Es kam einem Strudel aus Wasser gleich auf ihn zu und umhüllte ihn. Crystin schwamm durch seine Gedanken und er wurde sie nicht mehr los. Und dann gab es da noch Nalia. Es war alles so verwirrend und der große, grüne Ork mit viel zu großem Herzen, strauchelte. Im Kolosseum war es einfach gewesen: Essen, schlafen, trainieren, kämpfen. Und von vorn. Nun aber… Auch er brauchte seine Zeit, um den Weg sehen und ihm folgen zu können. Dabei ging er allerdings etwas behutsamer vor und bemühte sich um ein gutes Miteinander.

Der Morgen war grandios gewesen. Und baute stetig ab für Razag. Ständig verstand er etwas falsch, ständig lief etwas quer. Seit er Crystin von Nalia erzählt hatte und dabei irrtümliche Worte verwendete, die ihr einen völlig falschen Sachverhalt darlegten, kam er aus dem Stolpern nicht mehr heraus. Und das wurmte ihn, weil er es nicht verstehen konnte. Er brauchte Hilfe beim Sortieren seiner Gedanken. Und fand ausgerechnet ein spitzes Ohr, zum Zuhören. Zuvor aber verplapperte er sich gehörig und zog wieder den Kopf ein. Hatte er Syn nun Schwierigkeiten beschert? Das Kaninchen machte seinem Namen lautstark alle Ehre. Ein jeder in der Schenke – und vermutlich alles im Umkreis – konnte Jasmina hören. In perfekter Eksatase schrie sie das Können des Rammler’s in die Welt und ließ jeden Zweifler wissen, dass es wahr war. Dass er der Gott wäre, der sie alle in den Himmel bringen würde! Er war der fleischgewordene Heilige und sie würden ihn anbeten. Zarrah unterbrach diese Scharade mit wütendem Blick. In weiser Voraussicht schickte sie Crystin, um Syn zu erinnern, was sein Augenmerk bedurfte, denn sie hätte eventuell den Dolch dieses Mal nicht nur gezogen, sondern auch benutzt. So oder so war ihr Ausdruck hart und als sie zu Razag zurückkehrte, da hob er abwehrend die Hände. „Das war eine Art 'Unfall'! Cris kann nichts dafür. Das war alles sehr chaotisch heute Morgen. Ich kann mich auch nicht an alles erinnern...zumindest was die Nacht betraf. Cris hat irgendwie die Kontrolle verloren und geglüht. Ich saß halt neben ihr und da ist das passiert. Sie hat gesagt, sie erklärt es dir. Ich weiß nicht, was passiert ist. Wenn du wütend bist, dann bestraf bitte mich, nicht sie.“ Prüfend ruhte das dunkle Grün in den Augen des Ork’s. So lange hatte sie Razag vermutlich noch nicht betrachtet. Und Razag spürte, dass sie Gedankenlesen konnte, zumindest fühlte es sich so an! Nichts entging diesem Blick und während nichts gesprochen wurde, sondern sie einfach seine körperliche Reaktion las, da musste Crystin sich um Syn kümmern. "Behalte uns in Erinnerung, so wie ich dich niemals vergessen werde. Süße Jasmina ... denk immer daran, dass du mein Herz erlöst hast. Ich werde dich für immer lieben.“ Die Heilerin starrte Synnover an und ließ ihren Blick dann zu Jasmina wandern. Diese wimmerte vor Lust und Liebe. Er hatte sie. Diese Schankmaid würde kalte Nächte verbringen in den nächsten Wochen. Und auch in Jahren vermutlich noch an ihn denken. Crys aber verzog das Gesicht, während sie Syn wieder ansah. Dabei runzelte sie leicht die Stirn, als ihr Blick seine Wange fiel, ehe er sie halbwegs ignorierte und mit einem lapidaren "Bin gleich da", stehenließ. Dann aber trat die Heilerin zur Tür und hielt inne, als sie Razag’s Stimme hören konnte: „Ich weis noch dunkel, dass ich im Zuber war...glaube ich. Dann bin ich im Bett aufgewacht. Cris war da und... Hm... das war irgendwie alles etwas peinlich für sie, denke ich. Da hat sie angefangen zu glühen und ich wollte sie einwickeln... in ein Laken. Da ist sie gefallen und wir haben gelacht. Dann hab ich ihr von Nalia erzählt und ...da ist sie gegangen. Mehr war da nicht. … ...Ich hab sie nicht angerührt.“, beteuerte er gerade und Crys versteckte sich hinter dem Eingang. Sie lauschte, während Zarrah den Ork befragte. „Ich...ich könnte die Tür aufbrechen und ihn da herausholen? Schließlich haben wir nur zwei Tage Vorsprung und sollten los.“, bot er zur Güte an. „Er ist oben.“, bemerkte sie knapp und noch immer fixierte sie ihn.

Dann aber trat sie einen Schritt auf den Ork zu. Auch sie hatte keine Angst vor ihm – aber aus anderen Gründen. Zarrah’s Hals würde ebenso leicht brechen, wie alle anderen, wenn Razag es wollte. Aber sie war wehrhafter. „Mir ist es egal was ihr treibt“, begann sie und wollte sich bei Razag schon Freude einstellen, hielt sie jene noch mal auf: „Solange es keine Übergriffe gibt und solange es uns nicht behindert!“, mahnte sie ihn halblaut. Sie warnte ihn. Warnte ihn indirekt, gab ihm aber auch tatsächlich die Freiheit, sein Glück bei Crys zu versuchen. Darum ging es also nicht. Bevor sie sich aber wieder zum Eingang drehte, hielt sie noch mal inne. Sie schien über etwas nachzudenken. „Manchmal sind klare Worte angebracht.“, sagte sie zu ihm, aber irgendwie wohl auch zu sich. Denn als Syn und Crystin aus der Schenke traten, durchbohrten ihre Augen Synnover. Was für den einen ein Hinweis sein konnte, sich klar und deutlich gegenüber jemanden zu positionieren, den man mochte, schien für die Dunkle ein Auftakt zu sein. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ihre Miene blieb hart. Syn erkannte nichts von der Leidenschaft, die sie geben konnte. „Kannst du nun deine Gefühle nicht zügeln oder brauchst du so dringend etwas, woran du dich abarbeiten kannst?“, fuhr sie ihn messerscharf an. „Wenn du Druck ablassen musst, dann tu‘ das gefälligst nicht unter dem Deckmantel, ich hätte so etwas befohlen!“, fuhr sie schneidend fort. Ihr Blick glitt zu Crystin. „Einige erfinden Anweisungen, andere missachten sie – ich muss mich auf euch verlassen können!“, betrachtete sie nun die Gruppe. Crystin sah betreten zu Razag, dann senkte sie den Kopf. „Fehltritte werden mit jedem Tag auf unserem Weg gefährlicher!“, mahnte sie eindringlich und ein jeder von ihnen wurde bedacht. „Reißt euch zusammen. Dann haben wir es bald hinter uns!“. Sie trat auf Syn zu und nahm ihm ihre Habe ab, ohne ihn anzusehen. Während sie ihren Rucksack schulterte, ging sie einige Schritte und ließ die anderen stehen. Crystin griff ebenfalls nach ihren Sachen. Zumindest bei ihr zeigte die Ansage Wirkung. Trotzdem erhielt Razag einen Blick aus blauen Augen. Sie lächelte leicht, ehe sie sich beeilte, Zarrah zu folgen. Jene blieb noch mal kurz stehen. „Wir haben Verfolger. Melvin wird eine falsche Fährte legen, doch wir sollten kein Risiko eingehen. Wir gehen bis zum Fluss und dann geht es auf diesem weiter.“, teilte sie knapp mit. Sie warf noch mal jedem einen Blick zu. Zarrah hatte ein Machtwort gesprochen, doch für keinen von ihnen folgte eine echte Bestrafung. Es sei denn, man empfand ihre kalte Schulter als solche. Denn die zeigte sie ihnen unverblümt. Der Weg ging weiter und wo Zarrah anführte, konnten Razag, Synnover und Crystin zurückfallen und sich unterhalten – falls ihnen danach überhaupt war. Nun hieß es Abschied nehmen von dem Komfort und dem fröhlichen Abend. Jetzt galt es den Weg zu meistern und dann waren da noch die ominösen Verfolger, von denen Zarrah gesprochen hatte. Wenn sie doch offiziell im Auftrag der Dunklen Armee war… wieso verfolgte man sie dann? Und wer?

Razag und Syn weiter bei Alles hat seinen Preis
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