Unterwegs im Sarius

Dieser seltsame, aber auch einzigartige Wald liegt im Südwesten. Er ist zum Großteil ertränkt in Wasser und nur mit einem Floß lässt er sich durchquehren. Die Namudus sind die Einheimischen dieses Waldes, sie haben sich dessen Nachteile zunutze gemacht.
Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Montag 26. November 2007, 23:46

<i> "Ich liebe dich auch"</i> Asmodeus nannte sich selbst Medicus… ein Mann der Heilung. Dabei war er vermutlich nichts weitres als ein einfacher Handwerker der wusste mit welchem Öl er die Gelenke schmieren, mit welchem Balsam er die Lungen frei und mit welchen Instrumenten er die Knochen flicken konnte. Zanraia hingegen… sie war Heilung. Er lächelte streichelte über ihr Haar nur etwas liess seine Stirn sich runzeln und deutliche Sorgenfalten kamen zum Vorschein – wohl ähnliche wie sie Mallahall hatte, immer dann wann sie Asmodeus hecheln beobachtet hatte. Handwerker welche der Gesundheit dienten trugen solche Sorgenfalten vermutlich als stummes Merkmal und die Erkenntnis, das Wissen und die Befürchtung welche dahinter stand war immer ein und dieselbe: Das Wesen vor einem war Krank… und man wusste selbst nicht weshalb, noch was zu tun war.

Es gab für einen Medicus nichts Schlimmeres als um eine Krankheit zu wissen, die er nicht benennen noch verstehen konnte.

Dafür konnte er seine eigene Krankheit sehr gut diagnostizieren. Er hatte sich offensichtlich eine dicke Lungenentzündung eingefangen, denn das Atmen fiel ihm schwer und das Husten schmerzte ihn in Brustkorb und Hals. Hier waren ihm die Symptome so klar. Er horchte in sich hinein. Sein Atem ging schneller, flacher. Bald würde sich Fieber und Schüttelfrost hinzugesellen, die typische Blässe besass er bereits. Sein Herz pumpte eiliger Blut in seinen Kreislauf – der Pulsschlag beschleunigte, seine Lungen würden bald damit beginnen ekligen Auswurf zu produzieren – so eklig er war so sehr sicherte er die Diagnose des Arztes. Es gehörte zu seinem Beruf nicht wegzuschauen. Nicht über Dinge hinwegzusehen, die einem unangenehm waren. Dabei war eine Lungenentzündung in ihrer Ausführung so einfach zu beobachten, denn alle Menschen reagierten beinahe gleich darauf. Es war als würde ihm der Körper eine Geschichte erzählen… ihm genau sagen was ihm fehlte… bei Zanraia hingegen… sah er nichts… nur einen verschrobenen Verstand der einige Bruchstücke wieder zusammen zu fügen schien. Sich ordnete… es zumindest versuchte, dieses schier unendliche Chaos!

Er fragte sie nach ihrem Glück… weil er die Krankheit suchte. Das Unheilsame… den Fehler… den Schatten… das Unglück… das Leid… das was nicht in ihr Leben gehören sollte… und ja… vielleicht suchte er auch eine Grund, den Dämon nicht missen zu müssen.

<i> "Ich bin glücklich.</i> Er nickte, strich ihr über die Wange und hustete. Drehte seinen Kopf weg, wollte sie schliesslich nicht Anstecken. Er spürte wie seine Haut am Oberkörpe wärmer … und seine Füsse kälter wurde. Dennoch lächelte er. „Ich wollte dir nicht wie tun… niemals…“ Hauchte er kratzig. Verstummte dann aber sogleich wieder als sie weitersprach. <i>„Weil du wieder da bist und weil du mich liebst.</i> „Ich glaube… eher… dass du immer für mich da bist.“ Leicht bitter klang dies was er sagte. <i>“Weil Mallahall nicht hier ist"</i>

Da war er… der Auswurf… der Eiter – sozusagen, dass was da war und wo man gerne hätte wegschauen wollen. Er seufzte. Eigentlich war er zu müde um solch schwere Themen anzusprechen und er wusste wie empfindlich Zanraia sein konnte – schliesslich hätte sie ihn beinahe Umgebracht um ihm den Körper zu stehlen.

Er schwieg…vorerst… hörte still ihren Worten zu. Es war wichtig sie nun reden zu lassen, wollte er doch wissen was sie sich von ihm wünschte. Was sie dachte. Was sie… vermisste.

<i>“Aber ich vermisse auch den Bösen. Dämon.</i>“ Es war wie ein Stich… er sass tief. Sie liebte nicht ihn… sie liebte jenen Asmoedus, der zwei war. Nicht nur den Medicus. Sie liebte sie beide… und vereinigte sie so dadurch. Alleine waren sie unvollständig, Medicus wie Dämon. Die zwei die doch eins sind… zumindest in ihrem Herzen. Eine grosse Liebe. Doch nun fehlte der eine Teil. Asmodeus selbst konnte ihn zwar in seinen einfachsten Formen noch als existent wahrnehmen, erreichte ihn aber nicht. Er war es aber auch, der aus der gewonnenen Einigkeit die ihn beinahe zu Nichts gemacht hätte – vernichtet hätte… einen tiefen Einblick in das Wesen des Dämons gewonnen hatte. Er wusste nun um dessen geheimsten Ängste… und war ziemlich überrascht gewesen, was er dort gefunden hatte. Nie hätte er gedacht… dass sich Asmodi vor Einsamkeit fürchtete. Der Dämon?! DER Dämon? Der stets damit geprahlt hatte wie sinnlos und überflüssig Beziehungen, Gemeinschafte, Freundschaften doch waren. Er der sich als Frei bezeichnete… weil er Frei von jeglicher zwischenmenschlicher Bindung war… genau ER… fürchtete nichts mehr als die Einsamkeit.

Egal wo er jetzt war… vermutlich war er gerade mit eben jener Angst konfrontiert. Den er musste Einsam sein. Kein Dämon der ein Kind in „Liebe“ in welch abstrakter Form auch immer ein Kind gezeugt hatte… würde Platz im Hartax finden… und kein Dämon dessen unreines Blut in den Adern floss würde Platz in den höheren Gefilden finden. So blieb ihm die vom Schicksal gegebene Unsterblichkeit… oder aber… das Nichts. Den Dämonen starben nicht, sie wurden vernichtet.

Jetzt im Moment… schien er einfach nur weg zu sein. Vielleicht lag es auch an der Lungenentzündung, hatte er nicht dort einst seinen Hauptsitz gehabt? Kennzeichnend durch den kalten Atem?

<i>Und Freunde ... wo ist Etelin?"</i> „und Mallahall…“ Fügte er leise hinzu.

„Zanraia… ich bitte dich… sag mir… vertraust du mir? Glaubst du mir? Wenn ICH dir sage… dass Mallahall nur helfen wollte… nicht weh tun… mich dir nicht stehlen… nur unsere… Freundin sein wollte, würdest du es mir dann glauben? Den genau dies sage ich dir Zanraia, als dein Geliebter, als…“ Er lächelte strich über ihren Bauch. „Als werdender Vater. Nun frage ich dich nochmals… meine liebste Zanraia… sag mir, glaubst du mir? Zanraia ich…“

Doch dann verstummte er. Zanraia schien wie in trance und verschaffte sich Luft.

<i>"Ich will, dass sie da sind. Beide. Zanraia ist krank, sagen die Namudus."</i> <b>Was fehlt dir denn nur!</b> Dachte er bitter. Am liebsten hätte er sie selbst untersucht… doch er war krank und sollte dies nicht tun. Er schauderte und war nicht sicher ob es aufgrund der schlechten Nachricht Zanraias war… oder weil der Schüttelfrost einsetzte. Seine Augen wurden fiebrig und brannten.

<i>"Die Eule hat meinen Bauch angeguckt. Zanraias Baby – und dein Baby – und Asmodis Baby – sie sagt komische Dinge. Sie sagt, ich darf das Baby nicht im Dorf bekommen. Jemand soll dabei sein, der Dämonen kennt, sagt sie. Asmodi ist Dämon und Etelin ist ... Etelin. Er weiß viel. Ich bin glücklich, aber ich hab Angst. Ich bin krank."</i> „D-..der Dämon ist schuld?!“

<b> Schon wieder dieses Mistviech! Soll es dort bleiben wo es ist! In der Einsamkeit schmoren bis es zergeht!</b>

Doch dann blickte er in Zanraias Augen… welche sich nach Asmodi sehnten. „Er… hat unser Kind…<b>verdorben</b> Krank… gemacht?“

Er begann zu zittern.

Der Schüttelfrost setzte ein.

Benutzeravatar
fremde Frau
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 27. November 2007, 19:56

<i>"Ich wollte dir nicht weh tun ... niemals ..."</i>
"Deine Worte machen mich froh", sagte sie leise und lächelnd. "Aber du hast mir nie wehgetan. Du weißt, dass es der Dämon war ... dass es Mallahall war." Wieder verstummte Zanraia. Mallahall. Sie schien überall mit drin zu stecken. Der Gedanke an sie steckte in Zanraia wie ein Dorn in ihrem Hals und sie wurde ihn nicht los. In ihrem Chaos, das nur von Asmodeus jemals hatte einigermaßen geordnet werden können, lag ein großer Klotz. Er drückte sie herunter, drückte sie platt. So schwer war er. Außerdem schwanden gute Erinnerungen an ihren Liebsten im Schatten dieses Klotzes, auf dem groß und breit <i>Mallahall</i> stand. Sie seufzte. Wenn diese Frau doch nur verschwinden würde.

Da sprach Asmodeus zu ihr. Er sprach sie auf Mallahall an und fragte zugleich, ob sie – Zanraia – ihm vertraute. Ob sie ihm glaubte. Konnte sie das? Konnte sie den Worten eines Mannes Glauben schenken, der vor nun doch schon einiger Zeit mit Mallahall im Grasland gesessen und sie geküsst hatte? Der Zanraia noch länger zuvor auf bestialische Art geliebt hatte?
<b>Das war Asmodi, nicht er. Er liebt mich. Vielleicht ...</b> In Zanraia wirbelten Gedanken umher. Sie kannte beide Seelen. Sie erinnerte sich an die Nacht im Grasland. Es war die ganze Zeit über hauptsächlich der dämonische Anteil gewesen. Seine Aura war spürbar gewesen, als er sie geliebt hatte. Als er Etelin seine Liebe gegeben hatte, um ihn zu retten. Als er Mallahall geküsst hatte ...

In ihrem Geiste wurde der Klotz bearbeitet. Ein Bildhauer kam, ein dämonischer. Er bearbeitete Mallahall, ließ Zanraias Selbst unbeachtet. Sie wusste, dass Dämonen nicht lieben konnten. Langsam lernte sie verstehen. Dämonen liebten nicht und auch Asmodi liebte nicht – nicht mehr. Nicht mehr sie. Er hatte sie begehrt, hatte ihrem liebsten Medicus sie wegnehmen wollen. Mehr stand offenbar nicht dahinter. Nicht mehr ... außer Mallahall.

Zanraia krampfte sich zusammen, unterdrückte mit einem Biss auf die eigenen Lippen ein Keuchen. "Du liebst mich, das weiß ich. Ich liebe dich auch. Ich glaube dir und ich vertraue dir. Dir. Denn <i>er</i> hat vieles falsch gemacht. <i>Er</i> sehnte sich nur nach fleischlicher Liebe. Ist er deshalb weg? Kommt er wieder, wenn er Mallahall haben kann? Soll er sie haben, ich hab dich."
Ihre Worte mussten verwirrend klingen. Zanraia glaubte aber, endlich zu verstehen. Der Dämon hatte einst geliebt. Diese Liebe hatte er gegeben, um Etelin den Lich zu retten. Nun liebte er immer noch – auf dämonische Weise und eine andere. Mallahall. Deshalb hatte er sie geküsst, ungeachtet, ob Zanraia es hatte sehen können. Denn sie hatte ihren Medicus, der sie liebte.

Enger drückte sie sich an ihn, dachte nach. Sie dachte über ihre Krankheit nach, von der die Eule gesprochen hatte. <i>"D- ... der Dämon ist schuld?!"</i>
"Ich weiß nicht."
<i>"Er ... hat unser Kind ... krank gemacht?"</i>
"Sei ihm nicht böse. Ich glaube, er wusste nicht, was er tat. Dämonen ... sind Chaos. Die Eule sagte, mein Baby wird ..." Zanraia unterdrückte Tränen, presste ihren zarten Leib an Asmodeus, der zu schlottern begann. Auch er war krank. Jedoch nicht so, wie es sein Kind sein würde. "Unser Kind wird Chaos sein", weinte Zanraia leise.

Sie wusste, was dies bedeutete und genau das fürchtete sie: Chaos. Ihr Verstand versank darin, wirbelte darin umher wie in einem Sturm gefangen. Im Chaos zu leben, mit dem Chaos zu leben hatte diese Frau Jahre lang geschafft. Vermutlich unter größten Anstrengungen. Nur sie allein wusste es. Nur sie allein würde wissen, wie ein neues Leben – undschuldig und unerfahren – mit dieser Bürde würde leben müssen. Nur sie wusste es und vermutlich noch Asmodi.
Wollte sie ihn deshalb bei sich haben? Weil sie sich fürchtete und ihn vielleicht um Rat ersuchen wollte? Wie hatte eine Mutter ihr Kind zu behandeln, wenn dessen Seele ... in chaotischem Sein steckte?

Just in diesem Moment kam die Eule durch die Tür. Sie trat an das Bett heran, nickte Zanraia freundlich und lobend zu. Anscheinend war sie sehr zufrieden, dass sich die werdende Mutter um den Kranken kümmerte. Dann jedoch zog sie Zanraia sanft, aber bestimmt aus dem Bett. Sie schnatterte ihr zu.
"Ja, mach ihn gesund, bitte, Eule", antwortete die Rothaarige. Die Eule hockte sich an das Bett heran, holte wieder die Salbe hervor. Vorsichtig trug sie die Substanz auf der Brust auf – dem einzigen von Schlamm befreitem Teil des Körpers, nebst Gesicht.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 29. November 2007, 12:51

Stumm lag er neben ihr, lauschte ihren Worten und schielte immer wieder zu ihrem Rücken als wollte er durch ihn hindurch auf ihren Bauch schauen. Er hustete. Strich ihr sanft übers Haar und es schmerzte ihn, dass sie ihn nicht ansah, sondern zusammenkrümmte und ihm den Rücken zudrehte. Sonst hatte sie ihm immer so gerne in die Augen geschaut. Die ihn für sie so wunderschön machte. Jetzt nicht, vermutlich weil die Schönheit verblasst, durch dämonischen Eifer zerstört war. Eine Zerstörung die nicht einmal dieses Höllenwesen geniessen konnte. Denn es liebte und hasste sich dafür. Weil seine Liebe... unheilvolles Chaos war. Ein Ding der Unmöglichkeit, etwas, was nicht hätte existieren dürfen, doch selbst dieser absoluten Regel – hatte er sich widersetzt. Nun aber, war er weg, unerreichbar verschwunden und doch noch vorhanden. Aber wo?

<i> "Deine Worte machen mich froh",</i> Er glaubte ihr nicht, sie wirkte nicht glücklich auf ihn, nicht fröhlich – kein Wunder bei dem was geschehen war. Asmodeus quälten die Gedanken daran, dass das Kind in jenem Moment der grässlichen Art des Liebesaktes entstanden – gezeugt worden war. Dämonisch. Böse. Gezeugt aus bestialischer Liebe. Ihm schauderte. Dies war nicht das, was er ihr hätte schenken wollen. Ein Kind hatte es verdient, in Liebe – wahrer Liebe gezeugt zu werden. Doch insgeheim... und auch wenn er seinen Dämon – Asmodi- nicht mochte, musste er sich eingestehen, dasss es wohl, wenn ein solches Wesen wie er tatsächlich sowas Empfinden konnte. Sich dabei wahrlich um die wahre Liebe gehandelt hatte, jedoch in einer ganz anderen Form.

Er seufzte, atmete schwer unter dem Klumpen der Entzündung welche sich in seiner Lunge gesammelt hatte und hustete erneut. Es schmerzte sein ganzer Leib und er zitterte vor kälte.

Bei seiner Frage nach der Schuld des Dàmons machte er es sich unbewusst etwas zu leicht, diese erkenntnis traf ihn als sie ihm antwortete. "Ich weiß nicht." Hatte sie gesagt und er ahnte, dass sie damit wohl recht haben musste. Vielleicht war auch er schuld daran gewesen! Er hatte sich schliesslich gehen lassen, hatte sich auf das Liebesspiel eingelassen, obwohl er genau gewusst hatte was die mögliche Konsequenz war. Er hatte sich willentlich in Gefahr begeben, war nicht standhaft geblieben und hat so durch seinen leichtsinn und durch seinen... nun... trieb. Sich selbst, Zanraia, seine Freunde und unbeteiligte Zyraner in grosse Gefahr gebracht. Adelmund, hatte es gar das Leben gekostet und Mallahall die ehrbarkeit und den Status in ihrer Stadt.

War wirklich nur der Dämon daran schuld gewesen... und war sie nun gesühnt? Vergebung ist keine Sühnung.

<i> ""Sei ihm nicht böse. Ich glaube, er wusste nicht, was er tat. Dämonen ... sind Chaos. Die Eule sagte, mein Baby wird ..."</i> Er hasste ihn dafür, für das was er getan hatte obwohl er durchaus verstehen konnte, wie sehr er dieses Mädchen, diesen Schlüssel geliebt hatte, sie begehrt hatte. Doch wie Asmodi nun mal war alles was ihm selbst gut tat mit der Zerstörung oder Verletzung eines anderen verbunden. Dafür hasste er ihn für diese Existenz und dieses elendige Dilemma. Diese Rasse, dieses Wesen, dieses Viech. Faldorgleich und dann in gewissen Phasen auch noch stolz darauf! Er war mit ihm vereint gewesen, hatte seine Ängst kennen gelernt aber auch die düstersten aller Gedanken, der kranke Wahnsinn und die Brutalität.

<i>„Unser Kind wird Chaos sein",</i> Er schloss verbittert seine Augen. Was für ein unglaublicher Stein hatte er seinem noch ungeborenen Kind bereits aufgeladen. Was für ein Schicksal. Ein dämonisches Kind? Es würde geächtet werden und in sich selbst einen chaotischen Verstand tragen, sich vielleicht gar selbst Quälen und sie würden nicht helfen können – er als Arzt würde versagen. Wieder und wieder und wieder. ¨

Er trug seine Schuld, in ein neues Leben und verdarb es damit. Verdarb die Unschuld. Das heiligste was der Welt überhaupt blieb. Er seufzte schwer und weinte ebenfalls. Es tat ihm so unendlich leid, doch er wusste das dies nichts nützte. Es war geschehen. Der Dämon hatte seine Brut vermehrt.

„Es tut mir so leid. Zanraia.“ Haucht er beinahe Atemlos. „Wir müssen dem Kind... Ordnung in Form von gütiger Liebe schenken.Wir müssen sein Schlüssel sein.“

Just in jenem Moment trat die Eule ein. Die Maske behagte Asmodeus gar nicht – konnte er so keine Mimik lesen und so deuten was die Frau wohl dachte – da er die Sprache ja ohnehin nicht verstand. Dennoch schien sie zufrieden mit Zanraia. Als was sah sie ihn? Als den Dämon der das arme Mädchen verdorben hatte? Er wusste es nicht. Kriegte aber unweigerlich angst vor ihr, fühlte sich schlecht. Wie ein hässlicher Fleck auf dieser Welt der eigentlich schon längst hätte ausgemerzt werden sollen.

Er schlotterte und krümmte sich nun selbst zusammen. „Kein Arnika.“ Bracht er noch über die Lippen. Hoffte dass die Heilerin ihn verstand. Der Dämon... war allergisch dagegen. Nun war er froh um seine kalte Schlammkruste, konnte er sich so dahinter verbergen. Er fühlte sich schrecklich. Weil er selbst jetzt nicht wirklich in der Lage war, Zanraia beizustehen. Mallahall hätte trost spenden können, doch sie wollte Zanraia nicht in ihrer Gegenwart wissen. Dies lag ihm selbst schwer auf dem Herzen.
„Zanraia... Mallahall wollte dir niemals weh tun, sie ist unsere Freundin!“ Hauchte er.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Freitag 30. November 2007, 15:50

Zanraia hockte sich nahe neben die Eule. Die Frau, deren Gesicht unter der hölzernen Maske verborgen lag, begutachtete Asmodeus sehr genau. Nachdem sie ihm erneut die Brust mit der seltsamen Salbe eingerieben hatte, begann sie endlich damit, seinen Körper vom Schlamm zu befreien. Mit feinem Zupfen brach sie die getrocknete Kruste auf und klaubte sie von seiner Haut, die bläulich blass darunter zum Vorschein kam.

"Zanraia tut es auch leid. Ich bin weggelaufen. Ich hab dir auch wehgetan und jetzt bist du auch krank." Sie legte ihre kleine Hand in seine. Ihre azurblauen Augen ruhten auf dem Mann, den sie so liebte. Fragend. "Ordnung", wiederholte sie das Wort, als sei es von Magie durchdrungen. Zanraia konnte damit nichts anfangen. Sie kannte den Begriff der Ordnung, doch besaß er für einen Geist wie den ihren keine Bedeutung – oder nur wenig. Denn Ordnung konnte sie nur mit Asmodeus in Verbindung bringen. Er war Ordnung für sie, irgendwie. Er schaffte es, dass sich Teile in ihrem Kopf zusammenfügten. Dass sie Sinn ergaben.
Aber Ordnung in Form von gütiger Liebe ... "Ich liebe unser Kind." Zanraia legte ihre andere Hand auf den Bauch, der noch kaum gewölbt war. Ihre Schwangerschaft befand sich erst im Anfangsstadium, war fast noch nicht sichtbar. "Ich liebe dein und mein Kind", sagte sie. Auf ihr Gesicht zauberte sich ein Lächeln. Ja, sie sprach nicht länger vom Kind des Dämons, auch wenn die Eule bereits spürte, dass gewisse dunkle Kräfte im Leib dieser Frau heran wuchsen.

In Zanraias Kopf hatte es eine neue Fügung gegeben. Der Dämon – Asmodi – liebte sie nicht. Sonst hätte er ihr nicht wehgetan. Er hatte ihr nicht wehtun wollen, das wusste sie. Er wollte wohl nur zu Mallahall, deshalb hatte er sie geküsst. Asmodi liebte Mallahall. Zanraia war davon überzeugt. Daher schloss sie daraus, dass er nicht würde Vater eines Kindes sein können, dessen Mutter er nicht liebte. Also gehörte das ungeborene Leben in ihr nicht zu ihm. Es war ihr eigenes Kind und nur der Medicus sollte der Vater sein. So entschied sie in eben jenem Moment.
"Dein Kind", hauchte sie ihm mit strahlenden Augen zu und zog seine Hand auf ihren Bauch.

Doch Asmodeus wurde soeben von anderen Gedanken bedrängt. <i>"Kein Arnika."</i> Die Eule betrachtete ihn. Dann drehte sie den Kopf, erhob sich und marschierte zu einer der Kisten. Schon wühlte sie darin herum, förderte eine Pflanze zu Tage: Arnika.
Sie hielt sie in Richtung des Medicus, damit er sie sehen konnte. "Kein Arnika", wiederholte die Eule und legte das Pflänzlein wieder fort. Sie hatte verstanden und würde ihm dieses Mittel nicht verabreichen. Aber was gab eine Namudu-Heilerin ihrem Patienten?

<i>"Zanraia ... Mallahall wollte dir niemals weh tun, sie ist unsere Freundin!"</i> Zanraia nickte. "Ja. Sie liebt den Dämon. Nicht dich." Dann lächelte sie. Oh, für Zanraia war es leicht, dies zu glauben. Ein Kuss war für sie eine so deutliche Symbolik und in ihrem einfachen und doch so komplexen Verstand hatte sie sich die Logik so schön zusammen reimen können. "Ja. Ich hab Mallahall wehgetan. Das tut mir leid. Es war nicht gut, was ich gemacht habe." Plötzlich sprang sie auf, schaute energisch und rannte zur Tür. "Aber ich sage ihr, dass es mir leid tut. Sie ist eine Freundin." Zanraia verschwand.

Die Eule schaute ihr nach, kehrte dann zu Asmodeus zurück, der nun endlich vom Schlamm befreit war. Sie reichte ihm einen Überwurf aus dem Fell irgendeines Tieres. Vielleicht ein Bär oder Hirsch. "Warm", gab sie zur Antwort und zupfte zugleich an den noch immer nassen Kleidern, die Asmodeus trug. Sie versuchte, sie ihm auszuziehen, was in Anbetracht seiner Erkältung keine schlechte Idee war.

Schon tauchte Zanraias roter Haarschopf wieder an der Tür auf. "Komm, komm. Bitte, Freundin." Mallahall folgte ihr, wurde von der werdenden Mutter an der Hand in den Raum gezogen. Sie blickte zu Asmodeus herüber, entdeckte Leben in seinen Augen. Und Mallahall lächelte, aber Zan ließ nicht locker.
"Du bist eine Freundin, dann musst du ihm helfen. Er ist krank. Du kannst doch helfen, du kannst leuchten. Hilf ihm, damit Asmodi auch wiederkommt."

Die Lichtmagierin schaute verwirrt zu Zanraia und dann auf Asmodeus. "Der Dämon ist weg? Seid ihr ... wieder getrennt?"

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 2. Dezember 2007, 11:05

Asmodeus fror sichtlich und krümmte sich weiter zusammen. Die Eule musste einiges an Geduld aufbringen um ihn annähernd in eine Lage zu bugsieren wo sie seine Brust gründlich mit dieser seltsamen Salbe, deren Inhalt Asmodeus nicht kannte, bestreichen konnte. Sie war leicht klebrig, doch ungemein wohltuend, denn mit jedem Atemzug den er tätigte spürte er wie sich seine Lungen öffneten.

Er zitterte vor Kälte und versuchte dennoch einen Ausdruck hinter der Maske der Fremden zu erhaschen. Er konnte nicht deuten was sie von ihm dachte. Gleichzeitig fragte er sich auch in welchem Zustand sie Zanraia gefunden hatten, seine Vision damals bei Gevatter Tod… war so erschreckend gewesen. Was wussten diese Menschen über Dämonen und über das Böse. Wenn sie schon das Unheil in Zanraia spürte, dann wohl sicherlich auch in ihm… doch wenn nicht… wo war dann der Dämon? War er wirklich fort? Nein, daran glaubte er nicht, er wäre wohl tot wenn dieser Fall eintrat, weil sein Körper, sein Herz schlug nur weil es vom dämonischen Anteil seines Blutes dazu gezwungen wurde.

Dann formte sie ihre Hände zu einer Klaue und Asmodeus glaubte er sie wollte ihn kratzen, oder sonst was seltsames tun. Dabei begann sie nur die Schlammkruste abzuzupfen. Ein Bad oder eine Waschung wäre wohl einfacher gewesen, doch er war sich nicht einmal sicher ob diese fremde Kultur so was überhaupt kannte.

Er zuckte ein zwei Mal zusammen als die Eule nicht nur Schlamm sondern auch teile seiner Haut erwischte und daran zupfte. Er schaute seine Liebste an. Ihr wundervolles rotes Haar, ihre etwas blasse Haut, die azurblauen Augen voller Unschuld. Ihren wohlgeformten Körper. Er lächelte, war sie doch eine so wunderschöne Frau.
<i>“ "Zanraia tut es auch leid. Ich bin weggelaufen. Ich hab dir auch wehgetan und jetzt bist du auch krank."</i> Er lächelte matt. „Das ist nur eine kleine Erkältung liebste. Ich werde schnell wieder gesund und dann… werde ich immer für dich da sein. Für dich und unser Kind.“ Er hustete wieder und legte sich in die Kissen zurück. Er würde bald Vater sein. Unglaublich. Er freute sich, trotz aller Sorge, freute er sich.

Er schaute sie an als sie ihre Hand in seine legte. Er drückte sie, hielt sie fest. „Ich bin bei dir.“ Hauchte er ihr zu.

<i> "Ich liebe dein und mein Kind"</i> Er lächelte. Nickte dann. <b>Und seines</b> Dachte er jedoch insgeheim. Er war sich nicht sicher wann das Kind effektiv gezeugt worden war, hoffte aber inständig, dass es nicht dort geschehen war als der Dämon sie geliebt hatte.

Er sah wie sie offensichtlich über etwas nachdachte. <i>"Dein Kind",</i> Meinte sie schliesslich und zog seine kalte Hand auf ihren Bauch. Noch fühlte man nicht viel und doch war es mehr als er sich je gedacht hatte. Denn er wusste, dass hier neues Leben innewohnte. Er lächelte und sah aus dem Augenwinkel heraus gerade wie die Eule Arnika hervorzauberte und ihm entgegenhielt. Der Gestank des Kraut trat ihm in die Nase und die benebelnde Wirkung schlich sich bei ihm ein. Er rümpfte seine Nase und schnaubte. „Nicht…bitte…“ Hauchte er. Dank seinem Dämon vertrug er kaum ein Kraut wirklich – respektive stanken sie alle für ihn und waren etwas unangenehmes, doch auf Arnika reagierte er gar allergisch.

Zum Glück schien sie verstanden zu haben was er sagte und packte das Kraut auch wieder weg. Asmodeus entspannte sich endlich etwas. Einzig die Tatsache, dass Zanraia so schwer mit Mallahall ins Geschütz ging, störte ihn noch.

<i> "Ja. Sie liebt den Dämon. Nicht dich."</i> Verwirrt schaute er seine Geliebte an. „Ich glaube nicht, dass sie ihn liebt… eher respektiert und ihm helfen möchte mit mir… uns… sich selbst zu leben.“

<i> "Aber ich sage ihr, dass es mir leid tut. Sie ist eine Freundin."</i> Er nickte. Lächelte. „Ich liebe nur dich Zanraia, dass weisst du doch.“

Und der Dämon? Wo immer er war… er tat es bestimmt auch. Mehr als alle anderen.

Zanraia verliess den Raum und Asmodeus hustete und schaute mit seinen fiebrigen Augen zur Eule, die ihm gerade einen Überwurf reichte. „D-danke.“ Hauchte er doch dann zuckte er zusammen als sie begann an seinen Kleidern herumzuzupfen. „Hee…“ Protestierte er. Nun sein Hemd konnte sie ihm ziemlich leicht abstreifen, da hatte er wenig dagegen. Doch bei den Hosen tat er sich sichtlich schwerer. Er verkroch sich unter der Decke und zog sich da aus, mit knallrot gefärbtem Kopf, legte er das nasse Etwas auf dem Boden ab. Er klammerte sich geradezu an die Decken. Er hüllte sich darin ein und spürte zum ersten Mal seid langer Zeit wieder etwas Wärme.

Da traten Zanraia und Mallahall ein. Der Blick der beiden Heiler kreuzte sich und Mallahall erkannte das Leben sofort in seinen Augen. Sie lächelten sich an. Asmodeus wusste nur noch bruchstückhaft von den Geschehnissen der letzten Zeit. Er wusste noch, dass Zanraia sie angegriffen hatte und so musterte er ihren Körper nach allfälligen Verletzungen.

Sie trat näher. Vorsichtig. Wie sie es immer tat, oh ja der Dämon machte ihr bisweilen Angst. Dies war spürbar. So galt ihre erste Frage auch ihm.

<i> "Der Dämon ist weg? Seid ihr ... wieder getrennt?"</i> Asmodeus schaute sie an. Das dunkel welches sonst auch seine Augen prägte war nicht zu sehen. Nur Seelchen beherbergte jene finsteren Augenhöhlen.

„Ich weiss es nicht. Ich glaube er existiert noch… irgendwo, tief in mir…“ Er schaute etwas nervöser geworden zur Eule. Dann wieder zu Mallahall. „Bist du verletzt?“ Fragte er schliesslich er musste es einfach wissen. „Mallahall…“ Meinte er schliesslich und lächelte. „Danke.“

Er schwieg einen Augenblick. Schaute dann zu seiner Zanraia. „Hast du es schon vernommen? Wir werden eine kleine Familie.“ Er griff nach Zanraias Hand und drückte sie, strahlte bis über beide Backen hinaus – ein mattes Strahlen, durch Krankheit und Sorge leicht geschwächt.

„Eine Familie… eine richtige Familie, Mallahall.“

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Montag 3. Dezember 2007, 00:54

Zanraia beobachtete ihren Geliebten genau und auch die Eule, die immerhin nun die Rolle der Heilerin hier inne hatte. Sie versorgte Asmodeus, zumindest im Augenblick noch. Denn Zanraia wollte, nun da sie wusste, dass Mallahall ihr ihren Medicus nicht wegnehmen würde, diese bei sich haben. Ja, Mallahall. Zanraia vertraute ihr, hatte ihr vertraut. Und jetzt tat sie es wieder. Warum so plötzlich? Weil Asmodeus es ihr aufrichtig gesagt hatte und sie ihm glaubte. Er war ihre Ordnung. Nun, nicht ganz.

<i>"Ich glaube nicht, dass sie ihn liebt… eher respektiert und ihm helfen möchte mit mir… uns… sich selbst zu leben."</i>
"Doch, doch, sie liebt ihn", lachte Zanraia auf und tippte sich an die Stirn als wüsste sie genau Bescheid. Die für sie logische Erklärung folgte prompt: "Sie hat ihn geküsst und umarmt." Dann sprang sie davon, um Mallahall zu holen. Denn eines hatte auch Zanraia schon bemerkt. Der Dämon fehlte. Er war weg, irgendwo versteckt. Sie wollte insgeheim nicht nur, dass Mallahall ihren Geliebten vor dieser schrecklichen, bösen Erkältung bewahrte, nein. Sie wollte auch, dass Asmodi wieder da war. Denn Zanraia ... liebte ihn auch immer noch. Doch sie war bereit, diesen Teil an Mallahall abzugeben. Ihr blieb noch ihr Medicus. "Aurelius", hauchte sie, während sie zum nächsten Baumhaus hopste und die Lichtmaga holte. Zanraias Füße waren bei den Namudus gut behandelt worden. Die Haut hatte sich erholen und wieder heilen können.

Während Zanraia also Mallahall holte, kümmerte sich die Eule um Asmodeus. Sie sorgte dafür, dass er trockene Kleidung – einen Überwurf – bekam und deckte ihn dann auch gleich wieder zu.
Anschließend hockte sie sich am Bett-Ende auf den Boden, zog aus diversen Beuteln an ihrer Kleidung Zutaten hervor und zerstampfte diese mit zwei Steinen wie mit Mörser und Stößel.

Und dann trafen sich Asmodeus' und Mallahalls Blicke. Sofort fragte sie nach dem Dämon. Ihre Hand umklammerte das Tränensteinchen. Es war kalt und leer, leuchtete nicht, denn kein Seelchen verbarg sich mehr darin. Aber auch sonst schien aus der dämonischen Unschuld jedes Leben gewichen. Existierte dämonische Unschuld vielleicht bei jedem dieser Wesenheiten des Harax? Waren sie nur so wenig von Bedeutung, so klein wie eine Träne, dass sie sich kalt und tot anfühlten. Noch lebloser als Gestein und kälter als Glas?
Das Steinchen an der Kette war es ... und das beunruhigte die Lichtmaga, welche selbst für einen Dämon hatte Platz auf Celcia schaffen wollen.

<i>"Ich weiß es nicht. Ich glaube er existiert noch… irgendwo, tief in mir…"</i> Sein Blick streifte den der Eule und endlich nahm diese die Maske ab. Darunter verbarg sich ein runzliges, rundes Gesicht. Es passt zu ihr, auch ohne Maske sah sie wie eine Eule aus. Die kleine hakenförmige Nase konnte glatt der Schnabel sein, dafür waren die Augen groß, graugelb und rund. Ja, diese Frau <i>war</i> eine Eule. Ob sie auch ihre Weisheit besaß? Ob sie die dämonische Präsenz spürte, die trotz Asmodis Abwesenheit bestehen musste? Andernfalls hätte der Körper des Medicus einfach schlapp gemacht. Eine so riesige Zeitspanne konnte kein Mensch ohne Mächte Dritter überstehen.

Die Eule musterte ihn. Verstand sie eigentlich genug celcianisch, um die ganzen Gespräche über den Dämon mitzubekommen? Daran hatte wohl niemand gedacht. Aber sie sagte nichts. Sie stand da und beobachtete das Geschehen.

<i>"Bist du verletzt?"</i> Mallahall lächelte und hob ihr goldenes Haar ein wenig an. Sie trug einen dünnen Verband um die Stirn. "Zanraias Raben haben mich etwas angepickt, aber nicht schlimm." Da warf sich Zanraia Mallahall um die Hüfte und drückte sich an sie. "Es tut mir leid. Ich wusste es nicht, ich dachte, du nimmst ihn mir weg."
Mallahall erwiderte die Umarmung und strich der Rothaarigen liebevoll über den Rücken. "Ich verzeihe dir, hab ich doch schon gesagt." Sie lächelte immer noch, was glücklich, dass Asmodeus wieder da war. Nur dachte sie noch immer an den Dämon. Was war mit ihm geschehen?

<i>"Hast du es schon vernommen? Wir werden eine kleine Familie. Eine richtige Familie, Mallahall."</i>

Die Lichtmagierin riss die Augen auf. Sie schaute erst Asmodeus und dann Zanraia ungläubig an. Die werdende Mutter grinste breit. "Unser kind wird Chaos, aber wir machen Ordnung." Sie klang zuversichtlich, löste sich dann von Mallahall, um zum Bett zu gehen und Asmodeus einen Kuss aufzuhauchen.
Mallahall stand noch immer etwas perplex da. Schließlich wischte sie sich ein Tränchen aus dem Augenwinkel und hauchte nur: "Das ist ... wunderbar."

Die Eule schien weniger begeistert. Sie trat nun nach vorn, drückte Zanraia auf den Bauch und drehte sich dann zum Bett. Sie zeigte auf Asmodeus. "Krank. <span style="color:D1ED7D;">Dämonische Aura in beiden Körpern.</span> Gefahr für Namudus."

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Freitag 7. Dezember 2007, 12:53

Asmodeus strich über Zanraias Arm. Er freute sich wirklich über die Schwangerschaft. Er lächelte ihr zu. Hustete dann und legte sich in die Kissen zurück. Schloss seine Augen. Gab es eine schönere Aufgabe für einen Mann als seinen eigenen Erben grosszuziehen? Er dachte an seinen Vater – Mensch, war dies lange her. Er war ein Kaufmann gewesen und hat immer stolz wie er war, versucht Asmodeus… nein… Aurelius, das Rechnen beizubringen. Er war davon überzeugt gewesen, dass sein Sohn einmal studieren würde und das Erbe der Templars, mit stolz weitertragen würde. Er war schon verstorben, als Aurelius zu Asmodeus wurde und der Zerfall von seinem einstigen Lebenstraum begann.

<i> "Doch, doch, sie liebt ihn"</i> Er blickte sie an. Seufzte. Zanraia dachte in anderen Bahnen, vermutlich gab es für sie nur jene intensive Liebe wie sie es mit Asmodeus verspürte. Dafür gab es doch verschiedene Formen davon. Freundschaftliche Liebe, die Liebe von Mutter zu Kind, Vater zu Mutter…. Mann zu Ehefrau… Er musterte sie und war sich eigentlich sicher, dass er die Frau seines Lebens gefunden hatte.

<i> "Sie hat ihn geküsst und umarmt."</i> Oh ja…. Dieser vermeintliche Kuss im Grasland. Dieser Kuss aus Hass. Asmodi hatte Mallahall damit wehtun wollen, stattdessen hatte er nur sich selbst verletzt, indem er Zanraia ins Unglück gestürzt hatte. Doch wo war dieser Bastard hin der sich jenen Vorwurf hätte eigentlich anhören sollen?

Er schaute ihr hinterher. „Er…liebt…. Nur dich.“ Hauchte er ihr seufzend hinterher. Dies wusste er genau.

Er blickte wieder zur Heilerin. Ob sie ihn verstehen konnte? Zumindest dies mit dem Arnika schien klar gewesen zu sein. Er fühlte sich gleich etwas wohler als er von seiner nassen Kleidung befreit wurde und er wickelte sich fest in die Decke ein. Er wusste selbst, dass er Fieber hatte, seine Knochen fühlten sich alt und gebrechlich an. Er hustete. Seine blauen Haare, zerzaust – wie so oft in letzter Zeit.

Er hörte wie die Frau irgendetwas werkelte. Er roch einige Kräuter, trotz seiner verstopften Nase stank es ihm nämlich. Er unterschied Kräuter nicht nach ihren Düften, sondern nach ihrem Gestank. Dies war als Medicus – der oft mit Kräutern arbeiten musste nicht immer angenehm, doch daran hatte er sich inzwischen gewöhnt.

Da trat Mallahall ein. Sie war verwundet. Er konnte sich nur noch wage an Raben erinnern die Zanraia beschworen hatte. Oh was hatte sie ihr nur angetan in ihrem Chaos! Genau so wie sein Dämon es tun konnte. Sie waren sich irgendwie ähnlich, nur dass er gänzlich zwei Individuen in sich trug und Zanraia… einen solch verschrobenen Geist hatte. Er wusste so wenig über sie. War sie immer so gewesen? Wo waren ihre Eltern? Wo hat sie die Nekromantie erlernt?

Er musste sich eingestehen, dass er alle diese Dinge von ihr… nicht wusste.

Er sah wie Mallahall über ihr Tränensteinchen strich. Die Bürde welche sie trug. Dämonische Unschuld und die Herrschaft über dieses Wesen, welches sie dafür abgrundtief verachtet… und doch schon so viel von ihr gelernt hat.

Er blickte zur Heilerin als diese ihre Maske abnahm. Er musterte sie, diese schnabelartige Hakennase. Die grossen Augen. Er lächelte ihr matt zu. „Danke… für eure Hilfe.“ Er wusste nicht ob sie ihn verstand, doch er wollte es gesagt haben. „Danke, dass ihr auf Zanraia und unser Kind aufgepasst habt.“ Hauchte er wieder.

Er spürte noch immer ihre aufmerksamen Blicke auf sich als er nach Mallahall sah. Es war ihm leicht unangenehm so von der Fremden gemustert zu werden. Als schien sie ihn zu durchleuchten und auf etwas zu stossen, was ihr gar nicht gefiel. Asmodeus wusste ja im Grunde auch. Auf was. Doch wie gingen Eingeborene mit solchen Wesen um? Er wollte gar nicht daran denken… sondern kümmerte sich lieber um Mallahall.

Er betrachtete die Kopfwunde – respektive nur den Verband. Er nickte. Es würde heilen. Da war er sich sicher. Aber es musste grässlich weh getan hatte, er glaubte da untertrieb sie den Schmerz etwas. Typisch Mallahall, man sollte sich nur nicht um sie sorgen. Er seufzte wieder. Sie war so eine liebe Frau…ein wahres Vorbild für jeden Heiler… eine würdige Nachfolgerin… von Meister Adelmund.

<i> “Es tut mir leid. Ich wusste es nicht, ich dachte, du nimmst ihn mir weg." </i> Ach seine Liebste Zanraia. Sie konnte so herzlich sein und mit Mallahall hätte sie eigentlich eine starke und liebevolle Freundin an ihrer Seite. Eine unglaubliche Stütze.

<i> "Ich verzeihe dir, hab ich doch schon gesagt."</i> Ja… Mallahalls Herz… wo beinahe jeder Vergebung fand der danach suchte. Noch immer wurde er von der Eule beobachtet. Er blickte zurück. Hustete. Dann verkündete er seiner Freundin die frohe Botschaft. Er lächelte stolz als Mallahall die Augen aufriss.

<i> "Unser Kind wird Chaos, aber wir machen Ordnung."</i> Fügte Zanraia zu… sie sagte dies mit so einer Leichtigkeit, so einer unbesorgtheit, dass es einem schon beinahe etwas Bange werden konnte. Ob sie wusste, was dies für das Kind bedeuten würde? Chaos zu sein?

Er lächelte als sie ihn küsste. Eigentlich sollte sie ihm nicht all zu nahe sein. Er hatte Fieber und war vermutlich ansteckend. Doch er genoss ihre Lippen endlich wieder auf seiner Haut spüren zu dürfen. Er lächelte ihr zu und nickte.

Da trat die Heilerin vor, drückte seiner Zanraia auf den Bauch, schaute dann ihn an. Er versuchte nun ihren Ausdruck zu deuten. Doch was sie sagte, liess schon ungutes erahnen. <i>“Krank</i> Meinte sie.

<i>Gefahr für Namudus</i>

Dies hörte sich nun gar nicht mehr gut an. Asmodeus wurde etwas blasser. Hatte sie lediglich Angst vor einer Ansteckung… oder doch vor dem Dämon?

Er schüttelte den Kopf. „Nein… nein keine Gefahr! Freunde… wir… gehen. Weg… weit weg… dann Gefahr vorbei.“

Er fragte sich was die Frau da gemörsert hatte. Schaute zu Mallahall. Dann wieder zu ihr. "Sie ist auch Heilerin... sie macht Gesund."

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Samstag 8. Dezember 2007, 00:10

Die Eule stand da, mit dem improvisierten Mörser und Stößel in Händen, als Asmodeus ihr dankte. Verstand sie es? Noch antwortete sie nicht. Sie wandte sich dem Fenster zu, wo eine kleine Kiste stand. Dort zupfte sie an mehreren Pflänzchen herum, mischte die Blätter dann unter den bereits gestampften Brei. Sie konzentrierte sich darauf, für den Patienten ein Mittel zu mischen, das seine Genesung unterstützen sollte. So schien es, dass die Eule nichts von den Gesprächen zwischen Asmodeus, Zanraia und Mallahall mitbekam. Doch Eulen waren im Allgemeinen sehr gute Lauscher.

Schließlich aber verkündete die Namudu-Heilerin, dass sowohl Zanraia – beziehungsweise das heranwachsende Leben in ihr – als auch Asmodeus eine Gefahr für das Dorf darstellten. Für die Namudus. <i>Sie</i> spürte die haraxische Aura, wie andere das Salz aus einer lauen Meeresbrise herausschmecken konnte. Sie war sich der Finsternis bewusst wie ein magisch Begabter, der zum ersten Mal die Kraft durch seinen Körper fließen fühlte. Sie ahnte, dass beide Individuen das Chaos mit sich führten. Und die Eule hatte dies – zumindest was Zanraia betraf – bereits ihrer Anführerin mitgeteilt. Aber es würde noch dauern. Die verwirrte Frau, welche mit verletzten Füßen nahe ihres Dorfes im Wald gefunden wurde, war noch nicht lange schwanger. Der zweite Monat vielleicht, höchstens der dritte. Man merkte es kaum. Nur die genauen Untersuchungen der Eule hatten es ergeben – und ihre Intuition, dass eine seltsame Präsenz ins Dorf getragen worden war.

<i>"Nein ... keine Gefahr! Freunde ... wir ... gehen. Weg ... weit weg ... dann Gefahr vorbei."</i>

Die Eule stellte den Mörser weg, genauer gesagt: die beiden Steine, mit welchen sie die Kräuter gestampft hatte. Inzwischen roch es in der ganzen Baumhütte nach Linde. Außerdem träufelte die Eule nun aus einem kleinen Fläschchen einige Tropfen Anis auf den Brei. Diesen schüttete sie dann in ein Gefäß, in dem sich Wasser befand, verührte es mit den Fingern. Nun, dies waren die Heilmethoden der Namudus. Im Ansatz sicher mit denen eines einfachen Heilers vergleichbar, nur in der Durchführung mangelte es noch ein wenig an hygienischen Vorsichtsmaßnahmen. Doch es würde wohl seinen Zweck erfüllen. Die Eule trat ans Bett heran und reichte Asmodeus die Schale.

"Trinken", forderte sie ihn auf. "Bleiben. Trinken. Du nochmal krank." Damit meinte sie offensichtlich, dass er neben seiner dämonischen Gefahr, die er darbot, zusätzlich wirklich erkrankt war. Und wenigstens dagegen wollte und konnte die Namudu etwas unternehmen.
<i>"Sie ist auch Heilerin ... sie macht gesund."</i> Die Eule betrachtete Mallahall. Die Lichtmaga nickte. "Gebt mir Zeit, mich auszuruhen. Dann kann ich seine Erkältung heilen."
"Aber Gefahr nicht. Gefahr bleibt. Muss reden mit Nuka Koeka. Gefahr für Namudus. Großes Böses", versuchte die Eule zu erklären und deutete wieder auf Asmodeus und anschließend auf Zanraias Bauch.

Dann half sie dem Medicus, den Heiltee einzunehmen. In diesem Moment wurde es lauter im Dorf. Ein weiterer Gast des Waldes traf ein, ein Wanderer, der Spuren verfolgt hatte.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Montag 10. Dezember 2007, 14:49

Asmodeus wurde unruhig als die Eule ihre Bedenken über sein Wesen aussprach und nun auch Zanraia unter dem Einfluss des dämonischen zu stehen schien. Oh welch erbe hatte er ihr da nur aufgebürgt? Welch Kind trug sie in ihrem Leib? Wohl doch allein durch den Dämon gezeugt? Er konnte es nicht wissen, doch die Ahnung erhärtete sich, dass es ein Kind aus Chaos geboren werden würde. Und Asmodeus? Der alte Medicus der Dämonenbeseelt war. Konnte er sein Kind vor seinem bösen Wesen schützen? Konnter er es... vor sich selbst Schützen? Würde der Dämon in ihm... Asmodi dem Kind ein Vater sein?

Er wusste es nicht... und der Kontakt zu seinem ewigwährenden Begleiter schien abgebrochen.
Besorgt schaute er Mallahall an, dann seine Zanraia. Lächelte. Strich ihr übers Haar.
„Nein... du bist nicht Krank. Grosses Böses kann nicht entstehen, wo es doch unter so einem reinen und wahrhaftig liebenden Herzen entsteht und ruht. „ Meinte er schliesslich überzeugt und küsste Zanraias Handrücken.

Er beobachtete die Heilerin dabei wie sie einen Brei erstellte. Er zog seine Augenbrauen hoch. Einige der gewählten Zutaten waren bestimmt Gesundheitsförderlich und gegen Erkältungen bestimmt. Einige kannte er nichteinmal. Bei manchen zweifelte er tatsächlich an der Wirksamkeit, doch er hatte nicht vor der Heilerin in diesem Punkt ihre Kompetenz streitig zu machen, denn hier bei den Eingeborenen sammelte sich ein jahrhundertelanges Wissen, welches nicht unterschätzt – oder gar belächelt werden sollte. Er hatte gehörigen Respekt vor der Frau, die trotz der Abwesenheit des Dämons, seine unreie Aura erspürt hatte. Insgeheim jedoch, machte ihm genau diese Tatsache auch Angst. Wer konnte seinen Dämon noch alles Erspüren? Der Magierrat vielleicht? Konnten sie seiner Aura folgen?

Sein Herz schlug bei jenem Gedanken schwer und schnell. Würden sie nun auch noch Zanraia verfolgen? Die Dämonenbrut ausrotten?

Ängste eines werdenden Vaters. Wie würde die Geburt verlaufen? Würde es Komplikationen geben? Würde er helfen können? Wie wird Asmodi auf seinen Sohn reagieren? Weiss er es schon? Kriegt er mit was hier geredet wurde?

Er wusste es nicht. Unwissenheit – quälte.

Die Heilerin kam auf ihn zu. Asmodeus fühlte sich unwohl, ja gar unrein in Gegenwart der Heilerin. Sie zeigte ihren missmut nicht so deutlich wie andere und dennoch glaubte er, ihn bei ihr zu spüren. Vielleicht war es auch... kontrollierte Angst. Er wusste es nicht. Vielleicht war ihre Sorge auch berechtigt. Er hatte keine Ahnung was mit Asmodi geschehn würde. Ob er erwachen würde, ob er die Kontrolle übre sein eigenes Handeln an ihn verliert. Was aus ihm überhaupt geworden war, waren sie wirklich wieder... zwei?

Es hatte doch keine eigentliche entweiung gewesen. Er war einfach ein... Nichts geworden.

Die Heilerin schaute ihm in die Augen. Er mied ihren Blick. Fühlte sich durchleuchtet, gemustert, geprüft. Er griff zu der Schale guckte hinein. Misstrauisch. Es konnte sich hier um sonst was handeln. Zu viel hatte man ihm im Turm angetan, als dass er einfach noch blind wildfremden Leuten trauen würde. Er schnupperte. Der Brei stank nach Heilkräuter. Er überwand sich und trank die Brühe.

<i> "Bleiben. Trinken. Du nochmal krank."</i> „Danke... für das Angebot... weise Heilerin, doch ich möchte keine Unruhe ins Dorf bringen.“ Meinte Asmodeus vorsichtig. Er wollte nicht bleiben, ihm war es hier nicht mehr geheuer.
<i> "Aber Gefahr nicht. Gefahr bleibt. Muss reden mit Nuka Koeka. Gefahr für Namudus. Großes Böses"</i>

Ja die Gefahr blieb. Würde sie immer – solange er lebte. Der Dämon war ein Teil von ihm. Er war einer. „Nuka Koeka?“ Fragte er laut. Ob sie wohl soetwas wie eine Wachvorsteherin ist? Die Königin? Die Anführerin? Welches Amt oblag wohl ihr? Vielleicht war sie gar Exorzistin. Was wusste er schon über dieses Völkchen. Doch ihm gefiel es gar nicht, ein Gefahr für die Namudus zu sein. „Nein... keine Gefahr... Freund... kein grosses Böses... es ist weg.“ Versuchte er sich zu erklären.

Schaute zu seiner Zanraia. „Sie keine Gefahr. Sie liebende Mutter.“ Wenigstens sie galt es zu schützen.

Draussen vor der Hütte herrschte plötzlich reges Treiben. Asmodeus sah auf. Hustete, spürte jedoch wie der Brei seinen Schmerz bereits linderte. Ein gutes Gebräu.

Doch was da draussen wohl vor sich ging? Fragend schaute er zu Mallahall.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Dienstag 11. Dezember 2007, 14:17

<i>Asmodeus erhält durch Trinken des Heilbreis 10% seiner Lebensenergie zurück. Diese steht nun bei 82%. Bitte im Profil aktualisieren</i>

Der Brei schmeckte seltsam. Irgendwie süßlich, doch zugleich besaß er einen bitteren Beigeschmack. Aber er wärmte von innen heraus, was noch seltsamer war. Als Medicus hätte es Asmodeus vielleicht interessiert, mit der Eule ein paar Heilrezepte auszutauschen, doch für diese Gedanken hatte er nun keine Zeit. Sorgen durchzogen sein Denken, wenn er Zanraias Bauch betrachtete. Der war noch flach, sie konnte noch nicht lange schwanger sein. Zeitlich passte es vielleicht ... als Asmodi ... der Dämon ...
Die Eule schien zu spüren, dass sowohl von Asmodeus' als auch Zanraias Körper "Gefahr" ausging. Sie betonte es sehr deutlich. Aber welche Gefahr konnte denn von einem Ungeborenen ausgehen, dass die Eule dringend mit jemandem namens Nuka Koeka sprechen musste?

"Füchsin", gab sie als Erklärung, ganz als könne dieses eine Wort alle Verwirrungen beseitigen. Mallahall mischte sich in das Gespräch ein. "Nuka Koeka ist die Anführerin der Namudus. Sie war vorhin schon einmal hier, als du ... irgendwie leblos warst. Sie entschied, dich in die Obhut dieser Frau – Eule – zu bringen. Vermutlich hat Nuka das Sagen hier im Dorf."

Doch Asmodeus brauchte nicht erst Nuka Koeka, um bei seiner Meinung zu bleiben. Niemand wollte den Namudus etwas Böses und sie stellten auch keine Gefahr dar, schon gar nicht Zanraia.
Die lächelte ihn liebevoll an, als er das sagte und dann – gar stürmisch – umarmte sie ihn. Küsse rieselten auf Asmodeus hernieder und sie konnten nicht heilender sein als der Brei, den er zu sich genommen hatte.
Die Eule betrachtete das Schauspiel schweigend.

Indessen wurde Lärm außerhalb der Hütte laut. Asmodeus und Mallahall tauschten Blicke. Die Lichtmagierin schritt zum Fenster, spähte hinaus – und riss sowohl Mund als auch Augen freudig erregt auf.
"Was ist denn? Was ist da draußen?", rief Zanraia neugierig. Sie wollte sich nicht von ihrem Liebsten lösen. Mallahall konnte ihr schließlich auch antworten. Nein, konnte sie nicht. Sie starrte lächelnd zu ihr und Asmodeus hinüber und hauchte nur: "Er hat uns gefunden."

Wenige Augenblicke löste sich das Rätsel auf, als eine anderthalb Schritte große Gestalt in der Tür auftauchte. Den Stab mit dem skelettartigen Ende, in dem eine Kugel aus wabernder Finsternis gefangen war, hielt er kerzengerade in der rechten Hand. Seine Gewänder waren leicht zerfetzt und er machte eine müde Erscheinung. Aber jemand wie er sah immer müde aus. Seine roten Augen flogen durch den Raum. Er nickte Mallahall und Zanraia zu. Dann trat er ein, kam bis zum Bett. Das rote Glühen haftete sich an blaue Sterne. Etelin der Lich atmete aus.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... etelin.jpg">

Er griff nach Asmodeus' Hand und drückte sie in stiller Freundschaft. "Wie geht es dir?", fragte seine monotone, tiefe und düstere Stimme. "Wo ist das Finstere?", fügte er jedoch kaum einen Atemzug später an. Auch Etelin fühlte, dass etwas fehlte. Jemand fehlte. Asmodi ... weit zurückgezogen und versteckt oder ganz verschollen? Wo war der Dämon?

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 12. Dezember 2007, 21:04

Wohlige wärme erfüllte sein Brustkorb und heilte spürbar die Reizungen seiner Lungenflügel. Ein interessantes Gemisch. Würde vermutlich seine Heilerkenntnisse um eine neue Tinktur erweitern. Doch er zweifelte erstens an der Zeit dafür und zweitens auch an der sprachlichen Verständlichkeit um ihr ein doch eher komplizierteres Begehen klar zu machen. Schliesslich müsste er den genauen Wirkungsmechanismus erfahren und auch über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden, Dosierungen und Zubereitung etc. Ziemlich Zeitaufwändig und da die Eule ohnehin glaubte, er wäre eine Gefahr… war dies ohnehin eher… nicht von grösster Priorität.

<i> "Füchsin"</i> Asmodeus konnte sich nicht mehr an Nuka erinnern, schliesslich war er ja nicht mal richtig Anwesend gewesen zu jenem Zeitpunkt… er war nichts gewesen. Ein Nichts. Das Nichts selbst vermutlich.

So war es nicht erstaunlich, dass Asmodeus die Heilerin nur fragend anblickte. Hoffentlich beleidigte er sie nicht mit seiner Nichtwissenheit.

<i> "Nuka Koeka ist die Anführerin der Namudus. Sie war vorhin schon einmal hier, als du ... irgendwie leblos warst. Sie entschied, dich in die Obhut dieser Frau – Eule – zu bringen. Vermutlich hat Nuka das Sagen hier im Dorf."</i> Er nickte. Interessant, ein Eingeborener Stamm der von einer Frau angeführt wurde. Füchsin verband man wohl mit Intelligenz, oder Schläue. Eule hingegen für Weisheit, Magie, Wissen, Beratung.

Asmodeus nickte Mallahall zu. „Gut.“ Meinte er knapp, wusste nicht recht was er sagen sollte. Er hustete wieder. Dennoch klang er nicht mehr so tief wie vorhin, erstaunlich wie schnell der Brei wirkte.

Er verteidigte seine Zanraia vor der Eule und seine Liebste dankte es ihm mit einer stürmischen Umarmung. Er lächelte. Es würde dem noch ungeborenen Kind gut tun, wenn Zanraia so oft wie nur irgendwie möglich glücklich war. Er legte seine Hand auf ihren Bauch während sie sich küssten. Dann strich er ihr durchs Haar, wie hatte er es vermisst ihre schöne Röte und die Weichheit ihrer Strähnen. Er strich sie zurück und blickte ihr in die Augen. Seine blauen Sternchen funkelten glücklich.

Bis der Lärm draussen sich beinahe in einen Tumult verwandelte. Der Medicus blickte seine Freundin und … Dämonenherrin an. Die Maga trat zum Fenster und das Erstaunen der Frau war gross. Es war schön sie auch mal… erstaunt zu sehen und nicht besorgt. Die Maga hatte auch eine schwere Bürde zu tragen und mit dem Seelensteinchen… auch eine grosse Verantwortung über die Bestie die nun Vater werden würde. Wo immer es war… dieses Viech.

Hibbelig wie Zanraia nun mal war (Asmodeus liebte sie für diesen Wesenszug) wollte sie auch sofort wissen was denn da draussen los war. Asmodeus sah etwas beunruhigt zu der Eule. Würde man sie nun holen kommen und sie zur Füchsin führen mit Speeren und Pfeilen? Er rechnete mit allem. Doch dann merkte er, dass es ein erfreutes Erstaunen war, welches der Maga ins Gesicht geschrieben stand. Er runzelte die Stirn. <i>“Er hat uns gefunden“</i> Asmodeus wusste sofort wen sie meinte. „Meister Etelin?“ Hauchte er.

Da war er. In voller Lebensgrösse – und dies war nicht gerade viel.

Er trat ein. Wirkte müde – wie immer. Neu war die Erleichterung die Asmodeus in ihm zu erkennen glaubte als sein Meister ihn begrüsste. Sie gaben sich die Hände. Asmodeus lächelte. „Etelin… Freund. Schön, dass du zu uns gefunden hast… es war eine verwirrende Zeit.“ Grüsste er leise. Auf die Frage wie es ihm ging. Deutete der Medicus auf seine Liebste. „Das grösste Wunder der Erde steht uns bevor Freund… du wirst wohl Pate werden… und Mallahall Patin.“ Lächelte er und küsste seine Zanraia innig. „Ich bin Glücklich… Etelin.“ Hauchte er.

Aurelius alleine war eigentlich ein unbekannter, daher verwunderte es nicht, dass ein jeder der auf düstere Magien sensibilisiert war, auch gleich nach dem bösen in ihm fragte. Doch irgendwie tat dies dem Medicus weh. War die Furcht vor dem Dämon so gross? Oh… gewiss, wenn man bedachte was dieser Zerstört hatte.

„Ich weiss es nicht Etelin. Ich spüre seine Existenz, dennoch erreiche ich ihn nicht. Er schlummert, oder aber er hat sich irgendwo im Nichts verloren. Doch meine Aura, scheint noch immer befleckt und das böse Spürbar… er muss irgendwo sein.“ Antwortete er schliesslich. Flüsterte dann ganz leise. „Man hält Zanraia und mich für eine Gefahr.“ Meinte er vorwarnend.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 13. Dezember 2007, 16:57

<i>Asmodeus' Kräfte kehren durch den heilenden Brei immer mehr zurück. Pro eigenem Post darfst du dir 2% Lebensenergie gut schreiben</i>

Zanraia lächelte, als Asmodeus ihr die Hand auf den Bauch legte. Er war angenehm warm und die Haut unter den von den Namudus gespendeten Fellkleidern sehr zart.
Doch Asmodeus und ihr blieb keine Zeit, sich hier und jetzt wieder näher zu kommen. Etelin war wieder da. Obwohl er so ein kleiner Mann war, nahm er nun eine Menge Raum ein, vor allem als er zum Bett schritt und somit Zanraia in den Hintergrund stellte. Die löste sich nämlich sofort von ihrem Liebsten, lächelte immer noch fröhlich und hopste ein Stück zurück.

Sie gaben sich die Hände. <i>"Etelin ... Freund. Schön, dass du zu uns gefunden hast ... es war eine verwirrende Zeit."</i>
"Ja. Verwirrend, aber auch ... interessant", gab er mit monotoner Stimme zurück. "Gut, dass ihr alle wohlauf seid." Oh ja und wie wohlauf sie waren, besonders Zanraia. Asmodeus verkündete die fröhliche Botschaft. Mallahall schritt nun auch zum Bett.
"Paten?" Sie blickte ihn eine Weile perplex an.
"Paten", wiederholte Etelin. Er lächelte zuerst von beiden. Eine Patenschaft bedeutete ihm wohl sehr viel. Es bedeutete eine Familie für ihn. Etwas, das er aufgegeben hatte. Der Verlust, der ihn zum Lich hatte werden lassen. Nun kehrte er irgendwie ins Leben zurück – mit neu heranwachsendem Leben.

Mallahall lächelte nun auch. Sie beugte sich vor und umarmte Asmodeus. Das Tränensteinchen um ihren Hals berührte seinen Körper und leuchtete kurz auf.
"Oh, gern! Vielen Dank. Ich werde sehr gern die Patin eures Kindes sein." Auch für die Lichtmagierin bedeutete es Leben durch ein neues Leben. Sie hatte Adelmund, ihren Lehrmeister und zu diesem Zeitpunke engsten Vertrauten verloren. Jetzt würde sie an einem neuen Leben beteiligt sein, würde Zanraia bei der Erziehung helfen können. Und vielleicht entpuppte sich das Kindchen gar als magisch begabt. Mallahall lächelte frei.

<i>"Ich bin glücklich ... Etelin."</i> Der Lich nickte. Er verstand. Wie konnte man auch unglücklich anlässlich einer solchen Botschaft sein?
Doch da schob sich Zanraia wieder vor. Sie grinste ihren Liebsten an, freute sich, dass er glücklich war. Dann aber sprach sie wie aus einer Laune heraus: "Nur genießen ... keine Konsequenzen ..."
Sie drückte ihm wieder einen Kuss auf die Stirn. Warum sagte sie das jetzt? Diese Worte gehörten ... der Vergangenheit an. Sie lagen so weit zurück, hatten jetzt und hier doch keine Bedeutung mehr. Sie liebten sich!

Doch Asmodeus hatte zunächst keine Möglichkeit, auf Zanraias Aussage zu reagieren. Etelin nahm das unterbrochene Gespräch wieder auf. "Wenn er irgendwo ist und man dich und Zanraia für eine Gefahr hält, so müssen wir mit ihm reden. Er muss reden, muss zeigen, was er gelernt hat. Du und ich wissen, dass er gelernt hat. Und ich will wissen, warum er sich versteckt hält. Wo ist der Älteste dieses Dorfes? Ich muss dringend mit ihm spechen."

"Nuka sein in Haupthaus", gab die Eule bekannt und meldete sich somit seit langer Zeit endlich wieder zu Wort. "Ich bringen euch." Etelin nickte. Mallahall entschloss sich, zu bleiben. Sie wollte weiter nach Asmodeus sehen.
Der Lich aber ließ sich von Eule aus dem Baumhaus und zu Nuka Koeka führen, Anführerin der Namudus.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 16. Dezember 2007, 03:24

Die Wissenschaft lebt davon, Dinge die man für selbstverständlich oder einfach als gegeben erachtet – mit neugierigen Augen zu betrachten und sie immer wieder neu zu entdecken. Dies bedeutete, sich für die Welt und seine Bewohner zu interessieren.
Wenn der Licht… Etelin… jedoch etwas interessant fand, so hatte dies in Bezug auf Asmodeus meist etwas mit irgendwelchen übernatürlichen Phänomenen zu tun. Wie das Auftreten eines Dämons… oder aber das Fernbleiben. Letzteres schien nun der Fall zu sein. Asmodi war verschollen, irgendwo in diesem gewaltigen Universum wo die verschiedenen Sphären – Harax, Celcia und die Ebene der Götter parallel nebeneinander existierten. Unzählige andere Ebenen würde es wohl noch geben. Die Astrale, die Feinstoffliche, die sagenumwobene Totenebene. Irgendwo in dieser Galaxie… musste es auch einen Platz geben, wo sich ein Dämon verstecken konnte. Im Nichts, vermutlich. Doch wohin war das Nichts verschwunden?

Es war aus einem freien Impuls heraus entstanden, dass Asmodeus seine beiden engsten Freunde ohne lange nachzudenken gleich zu den Paten des Kindes ernannte. Ohne die Mutter danach gefragt zu haben. Er sah Zanraia kurz darauf an und hoffte, dass sie ihm bei der Wahl zustimmte.

Das Amt des Paten war ja nicht nur eine besondere ehrbietung an einen sehr nahe stehenden Menschen sondern hatte auch praktischen Sinn… und für Asmodeus war es wichtig, dass es die richtigen Menschen waren, die zu den Paten seines Kindes ernannt wurden. Denn sollte ihm etwas geschehen… sollte er… dämonisch werden… vernichtet werden.. oder sterben, so würden sie für das Kind und Frau sorgen und die Türen immer für die beiden offen behalten. Dies war die Aufgabe des Paten. Damit Kinder, nicht zu weisen werden mussten. Der Medicus musterte den alten Lich und als Mediziner würde er nun stolz feststellen, dass sein „Patient“ fortschritte machte. Einen Schritt weiter… zurück in die Emotionalität ging. Wieder spürte was ein Leben, so lebenswert machte und ihn daran erinnerte, dass dies was aufgegeben – nicht unbedingt für immer verloren sein muss. Ja die Begegnung mit Asmodi aber auch Seelchen, hatte dem Lich wohl viel abverlangt und er wurde des öfteren mit Dingen konfrontiert, die er schon längst für vergessen oder verdrängt empfunden hatte. Doch dieses Wesen – Asmodeus, drang tief in seine Seele ein. Weckte ungeahnte Geister. So war der Meister selbst, irgendwie auch Schüler.

Wenn gar ein Dämon… lieben konnte… wäre es dann nicht auch möglich… dass ein Lich…

Er kam nicht dazu fertig zu denken den schon kam Mallahall. Die Maga die auch so viel durchsgestanden hatte und ein so grosses, schweres Herz in sich trug umarmte jenes Wesen, durch das ihr einstiger Mentor in den Tod geschickt wurde innig und in vollster Freundschaft, sie hatte verziehen. Er genoss ihre Berührung. Plötzlich zuckte er zusammen, als das Steinchen berührte seine Haut, es zischte leicht auf und schmor seine Haut etwas an. Dämon. Er war da… irgendwo.

Asmodeus riss seine Augen auf. „Asmodi.“ Hauchte er. Asmodi hatte eigentlich viele Namen. Der Dämon, in dieser Welt war er aber nur unter Asmodi oder Asmodeus bekannt, sonderbarerweise nannte der Dämon selbst den Medicus oft „Asmodi“. Im Harax wurde er Ashmodai gerufen. Was so viel wie „Verderber“ bedeutete. Darauf war dieses Höllenviech ja auch spezialisiert gewesen. Seelen verderben. Blaues Feuer, quälendes Licht. Böse Gedanken. Er war kein Dämon der Körperkraft oder der Magie, sondern der seelischen Vernichtung. Nun jedoch, schien er sich selbst nicht mal mehr erreichen zu können.

Er atmete tief durch und nickte Mallahall dankbar zu als sie einwilligte. „Es ehrt mich dich als Patin zu wissen.“ Hauchte er. „Nun weiss ich wo hin ich kann wenn es mal ein wehwehchen hat.“ Lachte er schliesslich. „Du weisst ja, Ärzte neigen dazu ihre Kinder überzubehüten.“ Meinte er schliesslich und winkte ab als sich Zanraia nach vorn schob und ihn abermals umarmte. Die folgenden Worte erschütterten ihn jedoch in Mark und Bein.

<i> "Nur genießen ... keine Konsequenzen ..."</i>

Er erstarrte.

Dieser Satz. Dieser unheilvoller Satz, dass letzte was er vor ihrer… ersten… Vergewaltigung gesagt hatte. Jener Satz, mit welchem er bewusst die Pforten für den Dämon geöffnet hatte. Warum sprach sie ihn aus? Er blickte betrübt. Die Konsequenz, war Adelmunds Tod und Mallahalls Ächtung sowie Etelins magische Verbannung gewesen… und Zanraias… nun das Kind?

Er schluckte leer. Hatte einen Kloss im Hals. Doch schwieg er, konnte gar nicht anders, denn er wurde von Etelin abgeklemmt.

<i> "Wenn er irgendwo ist und man dich und Zanraia für eine Gefahr hält, so müssen wir mit ihm reden. Er muss reden, muss zeigen, was er gelernt hat. Du und ich wissen, dass er gelernt hat. Und ich will wissen, warum er sich versteckt hält. Wo ist der Älteste dieses Dorfes? Ich muss dringend mit ihm spechen."</i> Der Medicus hob eine Augenbraue. „Aber… vielleicht ist es gerade deshalb doch geschickter ihn dort zu belassen… wo immer er ist. WEIL man uns eben für eine Gefahr hält, dann sollten wir den Dämon doch nicht gleich in ihr Dorf bringen… oder nicht? Ich weiss nicht wie er reagiert, was mit ihm ist! Ich spüre lediglich eine Existenz, keine Energie, keine Präsenz. Vielleicht hat er sich verändert! Meister Etelin… du weisst doch dass deine Kräfte… du weisst es doch…“ Meinte er seufzend.

Die Eule antwortete prompt. Asmodeus legte verdutzt den Kopf schief. Musterte die Eule. „Ihr versteht jedes Wort von uns oder?“ Konfrontierte er sie direkt. Sie schien ja ziemlich gut verstanden zu haben was Etelin gerade von sich gegeben hatte. Dann wusste sie wohl auch über das gesamte Gespräch über Asmodi hier in diesem Raum bescheid. Irgendwie behagte ihm dies nicht.

Die beiden wandten sich ab und gingen aus dem Zelt. Mallahall und Zanraia blieben mit ihm zurück. „Was nun wohl geschehen mag?“ Fragte sich Asmodeus besorgt. Blickte dann zu Mallahall. Lächelte sie an. „Ich habe Etelin… noch nie so lächeln gesehen.“ Meinte er schliesslich leise.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Sonntag 16. Dezember 2007, 15:59

Mallahall lächelte. "Ich werde euer Kind in einem solchen Fall mit Lichtmagie behandeln – und dulde dann keine langen Diskussionen, ob es Heilkräuter nicht doch besser tun würden." Sie grinste Asmodeus an. Ja, die beiden hatten schon oft genug den ein oder anderen Disput ausgetragen, was denn in Sachen Heilung die bessere Methode war. Natürlich, Lichtmagie heilte sehr viel schneller als jedes noch so gute Kraut. Doch die meisten Magier kannten dafür den menschlichen Körper nicht allzu gut. Sie verließen sich zu sehr auf die Kraft ihrer Magie, anstatt sich durch Bücher und Lehrmeister kundig zu machen, wo denn genau welcher Knochen, Muskel und welches Organ sich befand.
Jetzt aber war es uninteressant. Mallahall freute sich so über das Angebot, Patin zu sein, dass sie Asmodeus noch einmal herzlich umarmte, ehe sich Zanraia an ihr vorbei quetschen konnte.
"Du wirst eine gute Patin sein, Mallahall. Ich teile mit dir, Kind und den Körper meines Liebsten. Wenn der Dämon wieder da ist, kannst du dich um ihn kümmern. Ihn küssen und so."
Die Lichtmaga riss die Augen auf. "W-was?", brachte sie nur verwirrt hervor. Für sie war der Kuss im Grasland sicher nicht so bedeutend und daher so gefestigt in Erinnerung wie bei Zanraia. Im Kopf der werdenden Mutter nahm diese Erinnerung immerhin einen eigenen großen Berg ein. Diesen zu sprengen würde noch einiges an Kraft kosten.

Und dann tauchte da dieser Satz aus dem Mund seiner Geliebten, seines Herzens, auf. Nur genießen. Keine Konsequenzen.
Sein Blick trübte sich, Zanraia sah es wohl, doch ... sie lächelte. Sie strich ihm durch das blaue Haar, richtete es wieder etwas her. Sie sah sehr glücklich aus, warum sagte sie dann solche Dinge?
Zum Glück lenkte Etelin ihn ab.

<i>"Aber ... vielleicht ist es gerade deshalb doch geschickter, ihn dort zu belassen ... wo immer er ist. WEIL man uns eben für eine Gefahr hält, dann sollten wir den Dämon doch nicht gleich in ihr Dorf bringen ... oder nicht? Ich weiß nicht, wie er reagiert, was mit ihm ist! Ich spüre lediglich eine Existenz, keine Energie, keine Präsenz. Vielleicht hat er sich verändert!"</i>

Etelins Blick kreuzte sich mit dem seines Schülers. Das Lädcheln, die Freude über die Patenschaft, schwand aus seinen Zügen. Sie versiegte und machte Ernsthaftigkeit Platz.
"Er wird wiederkommen, das wissen wir wohl alle. Die Frage ist, wann er es tut und ja, wie er dann reagieren wird. Möglicherweise ist der Zeitpunkt seiner Rückkehr dann noch unpassender ... vielleicht direkt bei der Geburt oder an einem Ort, an dem wir nicht auf so freundliche und hilfreiche Menschen treffen. Es ist mir lieber, wir versuchen, ihn kontrolliert zu rufen. Mit Magie. ich werde mit dieser Nuka Koeka sprechen und sie diesbezüglich um Erlaubnis bitten."

<i>"Meister Etelin ... du weißt doch, dass deine Kräfte ... du weißt es doch ..."</i> Etelin blickte ihn an. Dann nickte er wieder. "Ja", antwortete er, drehte sich um und wartete darauf, dass die Eule ihn zu ihrer Anführerin bringen würde.
Die Eule schaute Asmodeus nun auch an. Kurz nur, denn dann schob sie ihre Tiermaske wieder übers Gesicht. Sie reagierte gar nicht auf seine Worte, schwieg und guckte nur. Wie eine Eule behielt sie alle ihre Geheimnisse für sich.
Sie und der Lich verließen das Baumhaus.

<i>"Was nun wohl geschehen mag?"</i> Mallahall setzte sich an das Bett. "Jetzt ruhst du dich erst einmal aus. Deine Erkältung muss abklingen. Auch ich werde mir noch etwas Ruhe gönnen, dann habe ich wieder Kraft, dich zu heilen." Die Magierin tätschelte seine Hand kurz, erhob sich und ging zu einem der Fenster. Mallahall schaute hinaus auf das Dorf.

<i>"Ich habe Etelin ... noch nie so lächeln gesehen."</i> Mallahall hörte es nicht, aber Zanraia, die zu ihm ins Bett gekrochen kam und dabei über Asmodeus hinweg kletterte wie ein kleines Kind über den Vater antwortete: "Er freut sich. Sein Herz wird Papa. Da ist Kraft von <i>ihm</i> drin, weißt du nicht mehr?" Und dann legte sie ihre Hand auf Asmodeus' Herz. Das schwarze Herz, an dem ein Splitter des Tränensteinchens in einem Kokon schlief. Das vom Seelchen einst verlassene Herz. Das schlagende Herz. Vielleicht ... schlief der Dämon genau dort.

Asmodeus fiel jedenfalls langsam in den Schlaf. Sein Körper entspannte sich nun, entschied sich für eine Pause. Er brauchte sie, um sich zu erholen. Letztendlich waren die Kräuter der Eule daran sicher auch nicht ganz unschuldig. Die Traumwelt erwartete Asmodeus.

Asmodeus träumt: <i>
"Schwärze umgibt dich. Kannst du etwas sehen? Nein, das sage ich dir lächelnd, denn weiß ich doch, dass gute Herzen in der Finsternis nicht sehen können.
Nur Schwärze kann Schwärze durchdringen. Nur Finsternis kann in Finsternis leben. Nur Chaos ... kann im Chaos existieren.

Ist es im Chaos gezeugt worden? Kann Chaos überhaupt Leben schaffen? Weißt du das? Werden Dämonen ... geboren?
Wieder lächle ich, denn ich kenne die Antwort. Für dich ist sie nicht von Bedeutung, denn es wurde kein Dämon gezeugt. Kein vollständiger, die Mutter ist menschlich, doch auch sie wird vom Chaos beherrscht.

Willst du sehen? In der Finsternis, in Schwärze? Du bist nicht ganz rein in dieser Sache. Du hast es zugelassen, dass Chaos sich selbst erschafft in neuem Leben. Und somit kannst auch du sehen, ein bisschen wenigstens. Schau her und sieh. Sieh mich an. Bin ich nicht schön?"

Etwas krabbelte auf Asmodeus zu. Zunächst nur verschwommen und ohne Kontur nahm es langsam Gestalt an. Es war klein, grau ... Finsternis strömt aus den Augen.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... rror01.png">

"Vater", haucht es. "Vater, schau nur, wie schön ich bin! Ich bin aus dir geschaffen und so schön wie du. Ich werde Mutter glücklich machen, während sie mich an ihrem Busen nährt. Sie nährt das Chaos. Vater. Bist du stolz? Bin ich schön?"

Und es krabbelte in einen kleinen Lichtkegel, hockte gekrümmt da. Es beugte sich vor, trank wie ein Tier. Wie ER ... wie Asmodeus.
Es schlürfte aus einem Teich aus Honig und verdarb den goldenen Nektar mit seiner Anwesenheit.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... rror02.png">

"Vater. Liebst du mich?"</i>

Und der Traum endete in Schwärze.



<i>Asmodeus gewinnt durch den Schlaf 6% seiner Lebensenergie zurück</i>

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 16. Dezember 2007, 23:40

<i> "Ich werde euer Kind in einem solchen Fall mit Lichtmagie behandeln – und dulde dann keine langen Diskussionen, ob es Heilkräuter nicht doch besser tun würden."</i> Asmodeus grinste breit. „Wir werden uns in dieser Hinsicht wohl nie einig werden.“ Meinte er schmunzelnd. Doch dann runzelte er die Stirn. Ob sein Kind Licht überhaupt… vertragen würde? Er sah Mallahall plötzlich nachdenklich geworden an. „Ich hoffe… es wird Licht… mögen… ein Wesen… des Lichts sein. Nicht bestehend aus…</i>

Finsternis, wie jene, welche das Herz der Dämonischen Seele versprühte und es nährte, Tag für Tag in seiner verruchten Existenz, auf welche er – der Medikus selbst, so angewiesen war, wenn er seinem Kind ein lebender und kein toter Vater sein wollte. <b>Grässlicher Fluch, so ziehst du also über meine Familie hinweg!</b> Klagte er still für sich.

Er Blickte auf Zanraias Bauch. Legte erneut seine Hand darauf. Schloss seine Augen. Konnte er die Finsternis auch spüren? Er musste es doch können! Die Verbundenheit mit dem Dämonischen. Nichts, er empfing sie nicht, die düstere Aura. Weil seine irgendwie gestört war. Verschollen und doch vorhanden – nur anscheinend nicht erreichbar, zumindest für ihn. <b>Lass es nicht von dir sein, Dämon!</b> Dachte er düster. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass nicht so war wie er eben befürchtete, sank ja beinahe auf den Nullpunkt. Es würde Chaos geboren werden. Dies Stand beinahe schon fest.

Doch Zanraia war es, die ihn aus seinen sorgenreichen Gedanken riss. <i> "Du wirst eine gute Patin sein, Mallahall. Ich teile mit dir, Kind und den Körper meines Liebsten. Wenn der Dämon wieder da ist, kannst du dich um ihn kümmern. Ihn küssen und so."</i> Er starrte seine Geliebte an. Kind und Körper? Er legte seinen Kopf schief. Ihn Teilen? Er lächelte. Zanraia hatte wohl ihre eigene Art, sich zu bedanken. Dachte er.

Er wurde rot als er merkte, was Zanraia eigentlich mit dem Kuss meinte. Diesen einen Kuss – aus Hass. Asmodi hatte sie damals demütigen wollen. Der Kuss, dies hatte Zanraia in ihrem Anflug von Entsetzen ja nicht mehr mitbekommen, war ja nur eine Finte gewesen, sie hatte ihn gebissen. Der Dämon hatte daraufhin lange Zeit genuschelt. Mallahall hatte einen kräftigen Kiefer und ein Licht, welches der Finsternis, welche der Dämon ihr angeboten hatte trotzen konnte.

Da trat Etelin zu ihm. Der Medikus erläuterte ihm seine Bedenken. <i> "Er wird wiederkommen, das wissen wir wohl alle.</i> Asmodeus nickte. Ja, Asmodi existierte, irgendwo tief in ihm. <i>Die Frage ist, wann er es tut und ja, wie er dann reagieren wird.</i> Asmodeus fragte sich schon, wie er überhaupt sein würde. Hatte ihm das Nichts geschadet? Ihn geschwächt, oder gar gestärkt? Hatte ihn das Chaos des Nichts genährt? Er wusste es nicht, niemand wusste dies. Nur der Dämon selbst. Behütete sich selbst, wie ein Geheimnis.

</i>Möglicherweise ist der Zeitpunkt seiner Rückkehr dann noch unpassender ... vielleicht direkt bei der Geburt oder an einem Ort, an dem wir nicht auf so freundliche und hilfreiche Menschen treffen.</i>
Die Geburt… wie würde der Dämon nur darauf reagieren? Dass er Vater wurde? Er wollte sich dies gar nicht vorstellen. Dämonen… waren andere Väter. Ihre Erziehung, war nicht mit jener eines Menschen vergleichbar. Ihr Verständnis für Nachkommen, ein ganz anderes.

<i> Es ist mir lieber, wir versuchen, ihn kontrolliert zu rufen. Mit Magie. ich werde mit dieser Nuka Koeka sprechen und sie diesbezüglich um Erlaubnis bitten." </i>

Natürlich behagte dieses Vorhaben dem Medikus nicht. „Sie halten mich für eine Gefahr… wenn etwas schief läuft dann… <b>ist es wohl vorbei mit der Hilfreichen Art.</b>

Doch er schwieg. Schliesslich war die Eule noch anwesend und die verstand deutlich mehr als sie zugab – da war sich Asmodeus inzwischen sicher. Vielleicht verstand sie auch mehr von Dämonenwesen als sie zugab. Er wusste es nicht. Traute ihr aber einiges zu. Eingeborene hatten oft ihre Schamanen, die meist Heiler waren.

Mallahall setzte sich neben ihn. Er lächelte ihr zu. „Du siehst so wundervoll aus Mallahall, ich wünsche dir, dass auch du wieder ruhige und schöne Zeiten erleben kannst, wo man dich für dies was du tust auch achtet.“ Er fühlte sich nicht sonderlich wohl, schliesslich war sie wegen ihm zur gesuchten geworden. Er nickte als sie ihm die Ruhe verschrieb. „Du bist die Heilerin.“ Meinte er schmunzelnd.

Sie stand auf.
Er musterte die Lichtmaga wie sie am Fenster stand. Dies tat sie oft. Er konnte sich noch genau an den Morgen… nach dem Mord… an Adelmund… erinnern. Als er aufwachte. Auch da hatte sie am Fenster gestanden und dem erwachenden Tag entgegengeblickt. Das Tränensteinchen war dort durch die Sonne erhellt worden.

Asmodeus lächelte müde als Zanraia über ihn hinwegkrabbelt. Nahm sie in den Arm. Lauschte ihren Worten.
<i> "Er freut sich. Sein Herz wird Papa. Da ist Kraft von ihm drin, weißt du nicht mehr?"</i>
Er schaute sie nachdenklich an. Seufzte. „Ja…ich erinnere mich sehr gut daran. Wie könnte ich dies vergessen.“

Er war müde. Seine Augen vielen ihm zu. „Wie könnte ich den Dämon…vergessen…“ Murmelte er ehe er wegdämmerte und einschlief.

Unruhig bewegte er sich im Schlaf. Verzog sein Gesicht. Schwitzte, wurde fiebrig. Ihm ging es nicht gut, dies sah man ihm an. Er glühte förmlich.
Er sah sich im Traume um. Wer sprach da nur? Er kannte die Stimme nicht. Dennoch verriet sie ihm Geheimnisse, die nur die eingeweihten seiner Freunde wussten. Er wollte es nicht hören, die Wahrheiten über seine Mitschuld an dieser Ausgeburt des Chaos.

„Nein… du bist nicht mein… geh weg.“ Nuschelte er unruhig. „Du unreines Ding…“ Ein Dämon sprach zu ihm – dachte er sich zumindest. Bis ihn die Stimme aufforderte zu sehen… und Asmodeus sah. Etwas krabbelte auf ihn zu. Er riss seine Augen auf. Riss sie tatsächlich auf. Sein Blau flackerte Unruhig. Er war nicht wach. Doch er hatte Angst. Panische Angst. „N-nein!“

Er wollte nicht sehen, wollte nicht wissen was da war und zu ihm kommen wollte. Doch er konnte seine Augen davor nicht verschliessen. Er wälzte sich unruhig im Bett.

<i> "Vater", haucht es. "Vater, schau nur, wie schön ich bin! Ich bin aus dir geschaffen und so schön wie du. Ich werde Mutter glücklich machen, während sie mich an ihrem Busen nährt. Sie nährt das Chaos. Vater. Bist du stolz? Bin ich schön?"</i>

Er starrte dieses Konstrukt, dieses Unding, dieses Monster an. Wie es auf ihm hockte. Er schrie vor Entsetzen und Ekel. Das Viech - was ihn Vater nannte, sah grässlich aus.

Wieder riss er seine Augen auf. „NEIN!“ Brüllte er gequält. „Du bist nicht wie ich! Du bist nicht unser! Du bist Fremd!“ Schrie er. „Du bist…“ Eine hässliche Erkenntnis tat sich in ihm auf. „Sein…“ Keuchte er und verzog weinend sein Gesicht. Rollte sich zusammen.

„Wirst du überhaupt je erfahren, was Liebe ist!“ Winselte er vor sich her und versteckte sich zitternd und schweissgebadet unter der Decke, kurz nachdem er brüllend aufgewacht war. Er keuchte, hustete. War völlig verängstigt. Denn er befürchtete, dass dies mehr Vision als Traum gewesen war.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Sonntag 16. Dezember 2007, 23:40, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. Dezember 2007, 00:30

<i>"Wir werden uns in dieser Hinsicht wohl nie einige werden."</i> "Nein, nie", lachte Mallahall. Sie war froh, dass es so war. Dass Asmodeus wieder unbeschwerter war. Doch ihn plagten immer noch leichte Zweifel, er sorgte sich. <i>"Ich hoffe ... es wird Licht ... mögen ... ein Wesen ... des Lichts sein. Nicht bestehend aus ..."</i>
Mallahall legte ihre Hand auf seine. Zanraia sah es, akzeptierte es. Sie erkannte es als freundschaftliche Geste an. Schließlich war Mallahall in den Dämon verliebt. Nur in den Dämon. Diesen würde sie mit ihr teilen. Doch die menschliche Seite gehörte ihr allein. "Mein Aurelius", hauchte sie, legte den Kopf schief wegen des Namens, den sie selbst doch ausgesprochen hatte.
Die Lichtmagierin drückte Asmodeus' Hand. "Selbst wenn es dämonisches Erbgut besitzt. Wir haben diesen Teil berühren können. Er hat gelernt. So finster wie er einst war, ist er am Ende nicht mehr gewesen. Mach dir nicht zu viele Gedanken. Freue dich auf das Wunder neuen Lebens." Sie lächelte und gab seine Hand wieder frei.

So legte er sie wieder auf Zanraias Bauch. Und dann schlief er irgendwann ein. Er bewegte sich leicht, träumte. Zanraia, die sich in seine Arme kuschelte, deckte ihn immer wieder zu, da er leicht mit den Füßen strampelte.
"Mallahall, er ist ganz heiß", meinte sie plötzlich, als ihre Hand Asmodeus' Stirn streifte. Die Lichtmaga setzte sich sofort ans Bett. Auch sie fühlte seine Stirn, die Wangen, den Puls.

Asmodeus nuschelte vor sich her. Zanraia hockte sich auf und zupfte an seinem blauen Haarschopf. Da riss er die Augen auf. "Oh, ich wollte dich nicht wecken."
"Er schläft noch", bemerkte Mallahall und sah, dass Asmodeus die Lider zwar gehoben hatte, aber einfach vor sich ins Nichts starrte. Panik stand in seinem Blau, die Sternenaugen flackerten als drohten sie wie kleine Kerzenflammen zu erlöschen. <i>"N-nein!"</i>
Zanraia beugte sich über ihren Liebsten, starrte auf seine offenen Augen hinab. "Träumst du?" <i>"NEIN!"</i>, brüllte er ihr entgegen. Sein Körper bäumte sich leicht auf. Mallahall schob Zan ein Stück zur Seite. Sie wusste, dass Asmodeus jetzt nicht einfach aus seinem Traum gerissen werden durfte. Das wäre nicht gut, denn dann wäre er wohl noch aufgewühlter als wenn er von selbst erwachte. Aber sie musste aufpassen, dass er sich nicht selbst verletzte – oder andere.

<i>"Du bist nicht wie ich! Du bist nicht unser! Du bist fremd! Du bist ... Sein ..."</i> Das Schreien wandelte sich in ein Keuchen. Tränen rannen aus den blauen Augen und der Körper krümmte sich, rollte sich ein wie ein geprügelter Hund.
Dieser Vergleich passte sogar, denn Asmodeus begann zu winseln. Zanraia war sofort wieder bei ihm. <i>"Wirst du überhaupt je erfahren, was Liebe ist!"</i> Sie legte ihre kleinen Hände an Asmodeus' Kopf. "Durcheinander. Keine Ordnung, wenn du schläfst", murmelte sie. Aber ihr Geliebter wandte sich zitternd ab. Er verkroch sich keuchend, hustend und heftig schlotternd unter der Decke.

"Träume sind Schäume!", rief die Rothaarig und hob die Decke wieder an. Da tauchte die Eule in der Tür des Baumhauses auf. "Hat Blauhaar geschlafen?", fragte sie.
"Nicht sehr gut", antwortete Mallahall. Die Eule nickte, als hätte sie dies schon erwartet. Sie trat ans Bett heran, schob sich ihre Maske wieder aus dem Gesicht und tastete einfach den bibbernden Hügel unter der Felldecke ab. "Folgen!", forderte sie auf. "Kleiner Mann mit roten Augen wartet. Weg von Dorf. Keine Gefahr. Mitkommen!"

Mallahall erhob sich. "Eule, ich glaube, er braucht noch einen Moment. Er hatte eine Albtraum. Und ich fürchte ... er hatte mir Zanraias Schwangerschaft zu tun."
Die Eule guckte auf den winselnden Haufen Asmodeus herab. "Ja. Gefahr. Kleiner Mann mit roten Augen will helfen. Mitkommen. Gefahr ... hm... bannen." Mehr sagte sie nicht dazu. Sie holte nur erneut etwas von der Salbe hervor, die sie vorhin schon auf die Brust des Medicus geschmiert hatte und reichte sie Mallahall. "Husten bannen", sagte sie noch.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 18. Dezember 2007, 19:14

Sein Atem ging schnell, hechelnd. Asmodi – der Dämon hechelte ständig so, doch bei ihm war dies wohl kaum Ausdruck seiner Angst sondern seiner immerwährenden Hatz. Der Medicus hingegen hatte Angst, grässliche Angst, das Kind… dieses… Scheusal. Sein Kind! Er schämte sich für die Gedanken die er hatte und dennoch drängten sie sich in ihm auf. Wie sollte er… so was nur lieben können? So ein Monster! So ein widerliches Ding! Dies war kein Wunder des Lebens, dies war eine Beleidigung ein Hohn.

Er verkrallte sich in die Decke bibberte vor sich her. Schwitzte vor Angst, nun dies tat ihm gut – schwemmte er so doch die Gifte des Hustens aus seinem Körper. Die Decke wurde angehoben, seine reinen blauen Augen schimmerten ängstlich darunter hervor, blickten Zanraia entgegen. Dieses Ding, welches ihn Vater nannte jagte ihm noch immer einen tiefen Schauer über den Rücken. Liess ihn frösteln.

<i> "Träume sind Schäume!",</i> Diese Worte beruhigten ihn nur wenig. „Visionen… sind düstere Prophezeiungen über die Möglichkeit wie sich die Dinge entwickeln.“ Brabbelte er vor sich her. Versteckte sich weiter. Dies war wohl kaum der selbstbewusste Medicus der sich da versteckte, eher denn Seelchen. Asmodeus schien jegliche gesunde Aggressivität zu fehlen. Er brauchte seinen Dämon um überleben und bestehen zu können, dies wurde immer deutlicher. Dennoch konnte er nicht, eins sein mit ihm. Ein Wesen sein. Dies war die Quintessenz eines jeden Fluches – er führte unweigerlich in ein Dilemma.

Er hörte wie das Holz knarzte als die Fremde eintrat. <i> "Hat Blauhaar geschlafen?"</i> Er verkrampfte sich unter der Decke. Sie machte ihm Angst – sie war ihm unheimlich, denn er wusste dass sie Dinge verbarg. Wichtige Dinge. Er hörte wie sie auf ihn zutrat. Wollte sie nicht bei sich haben, sie behagte ihm nicht. Er machte sich kleiner. „Ich bin keine Gefahr!“ Winselte er wieder.

Er war es leid ständig wegen diesem Mistviech von Dämon ärger zu kriegen. Selbst wenn er nicht da war drehte sich alles um ihn. Er beherrschte seinen Charakter, man kannte vor allem die bösen Wesenszüge und vergass dabei etwas den Menschen. Er war doch Arzt, sein Bestreben war es Krankheiten zu diagnostizieren und zu heilen, stattdessen fand er sich immer wieder aufs Neue mit der Situation konfrontiert, für seinen Dämon den Kopf hinhalten zu müssen. Er zuckte zusammen als etwas nach im Tastete. Er befürchtete, dass nun gleich dieses Viech auf ihn zukrabbeln würde. Stattdessen erreichte ihn nur ein Nüchternes: <i>“Folgen</i>

Er horchte. <i> "Kleiner Mann mit roten Augen wartet. Weg von Dorf. Keine Gefahr. Mitkommen!"</i> Langsam schob er die Decke zurück. Er richtete sich auf. Hörte wie Mallahall ihn verteidigte, um etwas Ruhe bat, doch die Eule liess nicht mit sich verhandeln. Er hockte sich auf. Stützte seinen Kopf. Atmete tief durch. Versuche die Sache analytisch – medizinisch zu betrachten. „Ich leide nie unter Schlafstörungen, ich habe normalerweise keine Albträume.“ Keuchte er schliesslich. Er packte nach der Paste welche die Eule gerade Mallahall überreicht hatte. Er schnupperte daran. „Sind da Halluzigene drin?!“ Murmelte er misstrauisch. Sah die Heilerin an. „Was verheimlicht ihr mir?“ Sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr.

Er stand langsam auf. Sah sie misstrauisch an. Dann blickte er zu Mallahall. „Was geht hier vor?“ Ihm gefiel es nicht,d ass man mit dem Dämon sprechen wollte. „Was hat Etelin vor?“ Er glaubte ausser Gefecht gesetzt geworden zu sein damit sie irgendwelche Vorbereitungen hatten treffen können. Vermutlich war sein Misstrauen auch ein Symptom seiner Krankheit, weil es ihm ohnehin nicht so gut ging.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. Dezember 2007, 23:00

Zanraia sah in die leuchtenden blauen Augen, aus denen im Moment nur panische Angst heraus stach. Der Schrecken eines Traumes, einer Vision vielleicht? Wuchs in ihrem Bauch ein Monster heran? Wie würde Zanraia wohl reagieren, wenn sie ein Wesen gebar, das dem aus Asmodeus' Traum so ähneln könnte?
Nein, Zanraia war nicht so schreckhaft. Sie liebte auch den Dämon, trotz der Dinge, die er ihr angetan hatte. Ihr Geist war anders gestrickt. Aber würde selbst ein chaotisch zerstreutes Wesen wie das ihre ein solch schreckliches Geschöpf lieben können? Im schlimmsten Falle hätte sie wohl ebenfalls Angst und nahm das Kind nicht an. Aber durfte ein Wesen, gezeugt und geboren in Chaos, überhaupt das Privileg haben, zu leben?
Wer entschied dies? Die Götter? Gehörte ein Halbdämon, der nicht zu dem geworden war – wie in Asmodeus' Fall –, sondern der geboren wurde ... fiel er in den Zuständigkeitsbereich der Götter Florencia und Phaun? Oder zählte man ihm zum abartigen Produkt, entsprungen aus Faldors Perversitäten?

Zanraias lieb gemeinte Worte konnten ihn nicht beruhigen. Asmodeus verkroch sich wieder unter der Decke. Das ganze Bett schlotterte.
Zan strich über die Decke. "Armes Hündchen ...", murmelte sie leise vor sich her. <i>"Ich bin keine Gefahr!"</i>, antwortete ihr Liebster. Die Antwort war allerdings an die Eule gerichtet, welche ihn nun aufforderte, zu folgen. So wie sie sich ausdrückte, wartete Etelin auf ihn.
<i>"Ich leide nie unter Schlafstörungen, ich habe normalerweise keine Albträume. Sind da Halluzigene drin?!"</i> Asmodeus schnappte nach der Dose. Die Eule starrte ihn böse an. "Pflanzen!", knurrte sie. "Kraft von Bäumen. <span style="color:D1ED7D;">Die Sariannenbäume gaben ihren Teil, um dir zu helfen, Blauhaar. Sie haben magische Kräfte.</span>"
<i>"Was verheimlicht Ihr mir? Was geht hier vor? Was hat Etelin vor?"</i>

Mallahall, auf deren Gesicht der misstrauische Blick des Medicus lag, zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Er wollte mit dem Dämon sprechen. Was immer er vor hat, die Füchsin scheint es zu genehmigen. Gehen wir uns finden es heraus." Sie bot Asmodeus ihren Arm an. Hoffentlich besaß er genug Kraft, aufzustehen. Auf jeden Fall würde ein Wiedersehen mit Etelin ihn von seinem Albtraum ablenken.

Zanraia war sofort aus dem Bett draußen. Sie freute sich, aus dem Baumhaus zu kommen. "Wo geht es hin, Eule?"
Die Eule tappte zum Fenster, zeigte in den Wald hinein. "Floß fahren. Zu kleiner Insel. Namudus sicher wegen böse Fische. Fressen Gefahr, wenn sie von Insel flüchten will. Folgt!"

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 19. Dezember 2007, 19:49

Asmodeus wischte sich den Schweiss von der Stirn. Merkte erst jetzt dass er wohl Fieber gehabt haben musste, es war enorm wie stark sein Körper auf seelische Belastungen reagierte, dies musste wohl an seiner stetig schwankenden Gefühlslage liegen, die zwischen dämonisch und menschlich hin und her pendelte. Auch jetzt wo er misstrauisch und übelgelaunt wirkte, war doch noch längst nicht eine solche Aggression dahinter zu erkennen, wie man sie bei normalen Menschen oder Tieren beobachten konnte. Es fehlte Aggressive – böse Energie. So war seine Reaktion wie eine nunmher leere Kapsel in welcher sich noch Restbestände von Ärger befanden. Selbst der Medicus war viel impulsiver und heftiger gewesen in seinen einstigen Regungen. Selbst bei einer Debatte mit Mallahall welches Mittel nun wahrlich wirkte – war er um einiges Aggressiver gewesen – sofern man dies nun schon als solches benennen konnte. So wirkte sein Ärger unbewusst relativ mild.

Er schluckte leer. Schüttelte seinen Kopf versuchte die Bilder welche er gerade gesehen hatte zu verdrängen. Irgendwo tief in seine Seele – am Besten dort hin wo auch der Dämon hockte um sie gerade zusammen vergessen zu können. Seid der Erwachung aus dem Nichts, hatte der menschliche Teil eine sehr auffallende und tiefe Abneigung gegen den dämonischen Anteil entwickelt. Er war sich dem selbst gar nicht so bewusst, eigentlich hatten sie sich ja bei Gevatter Tod genähert und standen davor sich gegenseitig zu akzeptieren, nun schienen die beiden Wesen eine Art Rückfall gehabt zu haben. Obwohl… eigentlich konnte bisher niemand sagen, was da wirklich passiert war.

<i> "Armes Hündchen ..."</i> So hatte sie ihn schon einige Male genannt – oft den Dämon. Verwirrt blickte er sie an. Hielt kurz inne, ehe er sich eingehend mit der Dose beschäftigte. Sie stank – diese Kräuter stanken. Er rümpfte die Nase. Dämonen mochten keine Heilkräuter, vielleicht ein instinktives Zeichen, dass Asmodi noch in diesem Körper hauste. Gewisse dämonische Züge waren doch klar zu erkennen und doch war die Abwesenheit überdeutlich spürbar und sichtbar – am deutlichsten beim Ausbleiben des pechschwarzen Rauches in seinen Augenhöhlen, diese lodernde Dämonenseele welche die blauen Sternchen umwaberte und versuchte in seinen Besitzt zu nehmen.

Er erntete nicht gerade Freundschaftlichkeit als er sich so misstrauisch der Heilerin gegenüber gab, im Gegenteil – böse Blicke wurden ihm zugeworfen, die ihn ziemlich einschüchterten. Er machte sich klein. Das es Pflanzen waren – hatte er selbst auch schon festgestellt. Dass sie von Bäumen kamen war auch nicht so ungewohnt – diese Erkenntnisse und Erläuterungen brachten ihm wenig. Das andere was sie noch sprach verstand er nicht.

Er schaute unruhig zu Mallahall. Eigentlich verspürte er das dringende Bedürfnis über seinen Traum zu sprechen – aber nicht in Anwesenheit von Zanraia, er wollte sie nicht beunruhigen. Ausserdem fühlte er sich schlecht – weil er sein Kind im Träume… verstossen hatten, nicht gewollt hatte. Was für ein Vater war er nur? Hätte Zanraia Mallahall, Etelin oder gar Adelmund ihn aufgrund seiner andersartig – nein abartigkeit so verstossen wie er es mit seinem eigenen Kind im Traum getan hatte – so wäre er wohl kaum hier, sondern irgendwo im Turm der Magie… wo man ihn foltern und quälen würden, als lebendigen Gefangenen halten würde – in alle Ewigkeiten.

Gerade er musste doch ein Herz haben für düstere Existenzen. Gerade er musste ihnen doch eine Chance… wenigstens ein Leben geben können! Mallahall half ihm aufzustehen, eigentlich wäre dies nicht nötig gewesen denn er stand sicher, wankte nicht. Schien Körperlich nicht mehr so angeschlagen wie vor dem Auftragen der Heilpaste. Er folgte dem Blick der Eule aus dem Fenster. Sah in den Wald hinein.

Etelin wollte also mit dem Dämon sprechen? Dies behagte ihm nicht. Er kannte seinen Meister – natürlich liebte Etelin ihn wie einen Sohn, dennoch wusste er auch um seine Emotionslosigkeit wenn es darum ging den Dämon zu reizen. Wie brutal er doch über den menschlichen Anteil hinweggesehen hatte beim ersten Austreibungsversuch. Als er ihm diese Säure auf die Haut getropft hatte, immer und immer wieder – dabei zugesehen hatte wie es sich durch seine Haut gefressen hatte bis zum Knochen runter und noch weiter. Er hatte den menschlichen Anteil – ihn – gequält bis der Dämon hervorkriechen musste. Dies bereitete ihm grosse Angst. Die Kontrolle an den Dämon zu verlieren – und die musste er wenn man allein mit ihm reden wollte – hiess immer ein grosses Risiko einzugehen, dass er sie nicht wiedergewann. Zudem bedeutete es oft Leiden, Angst, Schmerz und Hass.

<i> "Floß fahren. Zu kleiner Insel. Namudus sicher wegen böse Fische. Fressen Gefahr, wenn sie von Insel flüchten will. Folgt!"</i>

Asmodeus versteifte sich augenblicklich. „Fressen?!“ Platzte es aus ihm heraus. Er wich zurück. „Ihr versteht dies nicht… wenn der Dämon… wenn er ausser Kontrolle gerät… ich… kann vielleicht nichts tun… aber ich bin doch… ich … er tut alles was er nicht sollte! Ihr könnt mich doch nicht fressen lassen! Ich will euch nichts tun!“

Versuchte er sich zu verteidigen. Ihm gefiel die Vorstellung gar nicht von einem Fisch gefressen zu werden, er kannte seinen Dämon – der tat selten das was man von ihm erwartete und manchmal dachte er nicht über mögliche Konsequenzen nach – weil die ohnehin oft sein menschlicher Teil – also er – tragen musste.

„Ich will nicht auf diese Insel! Ich habe euch nichts getan!“

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Freitag 21. Dezember 2007, 09:24

Mallahall erwiderte seinen Blick – und stutzte. Sie kann Asmodeus inzwischen sehr gut, sowohl dämonisch, menschlich als auch seelenrein und von Nichts besessen. Sie kannte seine Blicke und konnte selbst jetzt die Unruhe aus ihnen heraus lesen. Wie gut, dass Zanraia an seiner Seite hockte. Die Rothaarige behütete ihn wie ein Kind sein liebstes Püppchen oder Kuscheltier, denn niemand sollte diesem wehtun. Zanraia umsorgte ihren Liebsten mit allem, was sie zu geben hatte. Dass er so unruhig war, merkte sie wohl, doch versuchte sie, auf ihre Weise etwas dagegen zu unternehmen. Sie klammerte sich an ihn, streichelte und küsste. Immer wieder murmelte sie ihm leise zu: "Träume sind Schäume" und "Armes Hündchen, schlaf, ich behüte dich." Worte, die sie einst dem Dämon in ihm geschenkt hatte, gehörten jetzt auch dem Medicus.

Dieser folgte Eules ausgestrecktem Zeigefinger und hinaus in die Wälder. Er schaute zwischen den Bäumen hindurch, die wie große Wächter aus dem Wasser ragten und deren verschnörkelte Wurzeln und Äste dem ganzes Sarius etwas ... Magisches gaben.
Irgendwo dort, auf einer Insel, stand Etelin und wartete auf ihn. Sicherlich bereitete sein Meistersich soeben vor, für ein Gespräch der besonderen Art. Wie wollte er Asmodi erreichen? Wie würde er dabei vorgehen? Asmodeus erinnerte sich schmerzlich an die Säure und das konsequente Verhalten des Lichs, als dieser das ätzende Zeug stetig und immer wieder auf seine Haut geträufelt hatte – bis der Dämon erschien. Würde er es dieses Mal ähnlich machen? Wer würde den Dämon aufhalten, wäre er erst einmal da?

Es behagte ihm nicht, was Etelin da vor hatte. Ganz und gar nicht, zumal Asmodeus nicht genau wusste, <i>was</i> der Lich anstellen wollte. Und dann sollte er auch noch auf eine Insel, um die gefährliche Fische herum schwammen. Fische, die Gefahr fraßen – möglicherweise <i>ihn</i> anknabberten, wenn der Dämon sich seines Körpers bemächtigt hätte. Niemand würde ihn aufhalten können. Natürlich, sie würden alles versuchen: Mallahall, Etelin und Zanraia. Vielleicht sogar die Eule, wenn sie denn mitkäme.
Doch am Ende würde der Dämon ohnehin obsiegen, sich einfach über sie alle hinwegsetzen und von der Insel flüchten. Flucht. Die Fische. Sie fraßen flüchtende Gefahr.

<i>"Ihr versteht dies nicht ... wenn der Dämon ... wenn er außer Kontrolle gerät ... ich ... kann vielleicht nichts tun ... aber ich bin doch ... ich ... er tut alles, was er nicht sollte! Ihr könnt mich doch nicht fressen lassen! Ich will euch nichts tun! Ich will nicht auf diese Insel! Ich habe euch nichts getan!"</i>

Die Eule schnaubte. Sie setzte sich wieder die Maske auf, schnatterte und klackerte aufgebracht. "Mitkommen!", murrte sie. "Gefahr muss auf Insel oder Blauhaar müssen gehen! Gefahr für Namudus!!!" Sie schritt durch die Tür des Baumhauses und verschwand.
Mallahall schaute ihr besorgt nach. Dann wandte sie sich an Asmodeus: "Etelin hat sicher alles durchdacht. Gerade er weiß doch, wie unberechenbar der Dämon in dir sein kann. Vertrau ihm, er würde dich schon nicht den Fischen ausliefern. Wir sollten diese Insel suchen."

"Oh ja, wir fahren mit dem Floß", jauchzte Zanraia und sprang vom Bett. "Ich mag Floß fahren!", verkündete sie, ging zum Fenster unr rief hinaus: "WIR FAHREN FLOSS!"
Mallahall lächelte.
"Komm, Liebster, komm schnell, sonst fährt es ohne uns!"

Da tauchte die Eule wieder auf. Sie kam jedoch nicht allein. In Begleitung eines Wildschweines und eines Bären erschien sie in der Tür. Die anderen Namudus waren mit Speeren bewaffnet, welche sie sofort auf Asmodeus richteten.
"Was soll das?", fragte Mallahall sofort und ziemlich ungehalten. Die Eule legte den Kopf leicht schief. "Blauhaar gehen zu kleinem Mann mit roten Augen oder Blauhaar gehen zu Göttern." Es war weder ein Befehl noch eine Drohung, sondern vielmehr die Feststellung einer alten Frau, die genau wusste, was ihm blühte, weigerte er sich weiterhin.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Freitag 21. Dezember 2007, 21:48

"Blauhaar gehen zu kleinem Mann mit roten Augen oder Blauhaar gehen zu Göttern." Es war weder ein Befehl noch eine Drohung, sondern vielmehr die Feststellung einer alten Frau, die genau wusste, was ihm blühte, weigerte er sich weiterhin.

Unruhig sah er nach draussen. Diese Insel verwandelte sich in seiner Fantasie zu einem Ort der stetig lauernden Gefahr. Zumal die Namudus sich nicht nur vor ihm fürchteten – sondern auch vor dem „Chaos“ welches in Zanraia heranwuchs, wenn Asmodeus an seinen schrecklichen Traum zurückdachte musste er sich sogar eingestehen, dass diese Angst vermutlich berechtigt war. Würden die Fische auch sie fressen? Würde man sie einfach gehen lassen? Er fühlte sich nicht gut, fühlte sich Schuldig. Als was sah ihn wohl die Fremde? Als Mensch der es nicht geschafft hatte seine eigene Geliebte von seinem Dämon zu bewahren? Sie sogar mit dem dämonischen Pestizid angesteckt hatte, sie ebenfalls ins verderben gestürzt. Sie und ein unschuldiges Ungeborenes?

Sie spürte das Böse, ob sie auch wusste welch Dämon in ihm hauste?!

„Ja… wir fahren.“ Flüsterte er leise. Ob sie vielleicht hier bleiben sollte? Fern ab von den Fischen? Ihr konnten sie auch gefährlich werden. Er blickte zu Mallahall auf, versuchte rein durch seine Gestik seine Frage ihr verständlich zu machen. Er schielte auf seine Zanraia die sich gerade an ihn drückte. Formte Lautlos mit seinen Lippen: Hier bleiben? Sah Mallahall eindringlich an. Sie war Heilerin, sie war Lichtmaga auch sie war doch empfindlich auf Schwingungen, ob sie einschätzen konnte zu was die Eule Fähig war? Welche Fische sie meinte?
Seine Kleine drückte sich an ihn umarmte ihn küsste ihn umsorgte ihn. Sie war so wunderbar zu ihm. Sie liebte. Aus vollstem Herzen und… rein. Er lächelte. Doch seine Sorgenfalten waren ziemlich deutlich sichtbar. Zanraia konnte wohl die Situation nicht gänzlich erfassen, wusste nicht was da geschehen könnte. Wusste nicht in welche Gefahr er sie gebracht hatte – schon wieder. Er drückte sie fest an sich. Umarmte sie innig. Brauchte halt und wollte welchen geben. Er spürte ihren Herzschlag. Bumm bumm… bummm bummm… Es schlug für ihn, die Welt und auch für Chaos, welches sie unter dem Herzen trug. „Wir werden Ordnung bringen.“ Hauchte er wieder. Strich über ihr rotes Haar. Sah in diese unschuldigen, kindlichen Augen, ein wunder wahrlich welch Verführerin dieses „Unschuldskind“ doch war. Ja die Gedanken an sie, beruhigten ihn, lenkten ihn von der Realität ab. Liess ihn träumen – für Sekunden nur, welche die Eule dazu nutzte um Verstärkung zu holen.
<i> "Komm, Liebster, komm schnell, sonst fährt es ohne uns!"</i> Er spürte Zanraias Freude. Dies ängstigte ihn, sie war so…schutzlos. Sie freute sich so – war arglos. Während Mallahall lächelte, seufzte er bedrückt. Umschloss ihre Hand mit seiner. Diese feine, zarte Hand – ein hauch Mensch nur und dennoch reichten diese Hände aus, um Liebe zu schaffen.

Es polterte vor der Tür. Eilige Schritte näherten sich – mehrere. Asmodeus wich instinktiv einen Schritt zurück, sah hoch. Namudus traten ein. Speere richteten sich auf ihn. Der Medikus erstarrte. Sie richteten sich auf ihn – und gezwungenermassen auch auf Zanraia, stand sie schliesslich an ihn gepresst. Sofort löste er sich von ihr und schob sie hinter sich. Sein Blick verdüsterte sich etwas, die Angst mischte sich mit etwas schwarzem – undefinierbaren. Als würde etwas versuchen sich zu manifestieren, doch es gelang nicht. Wut, Aggression – Boshaftigkeit.

<i> "Blauhaar gehen zu kleinem Mann mit roten Augen oder Blauhaar gehen zu Göttern."</i> Einerseits erleichterte es ihn, dass sie nur vom „Blauhaar“ sprach. Obwohl die Botschaft nicht sehr reizend war. Er hob seine Arme – langsam. Wollte zeigen, dass er ihnen nichts tat. „Keiner eurer Speere, richtet sich auf meine Freunde! Nehmt die Speere runter oder lasst Mall und Zanraia vorgehen! Ich tu was ihr wollt… ich mach was ihr wollt, doch sie sind keine Gefahr, sie sind Freunde!“ Sprach er so ruhig wie möglich, doch seine Stimme vibrierte leicht. Langsam setzte er sich in Bewegung, war bereit zu folgen. Was blieb ihm anderes übrig?

Die Götter?
Bestimmt nicht.

<b>Oh Etelin, ich hoffe du weisst, was du hier tust!</b> Ihm vertraute er eigentlich schon – aber den Eingeborenen nicht. Wenn etwas schief ging, würden sie ihn…

Er wollte es nicht zu Ende denken. <b>Etelin sieht zu mir und Mallahall hat noch immer die Kette und der Dämon liebt Zanraia… mir kann nichts passieren.</b> Versuchte er sich zu beruhigen.

Versuchte.

Er blickte Zanraia an. „Tu was sie dir sagen… bitte… reize sie nicht ja? Ich liebe dich.. möchte nicht dass dir etwas geschieht.“ Hauchte er ihr zu. Sah dann zu Mallahall ergriff sie leicht am Oberarm. „Schon gut Mallahall… ganz ruhig.“

Er schätzte die Situation mit den Eingeborenen als ziemlich heikel ein. Er wusste nicht wie sie wirklich zu ihm standen – wollte es demnach nicht ausreizen.

Er sah zur Eule. „Ich komme…“

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Samstag 22. Dezember 2007, 13:55

<i>"Ja ... wir fahren."</i> "WUNDERVOLL!", freute sich Zanraia und drückte sich eng an ihren Geliebten. Sie griff nach seiner Hand und zog sie zu ihrem Bauch, als würde sie wissen, wie gern er dies hatte. Doch konnte Asmodeus diese Geste weiterhin ertragen? Der Traum hing noch fest in seinem Geist, nach solch einem Schrecken musste man sich erholen und aussprechen. Wie gern er dies jetzt getan hätte, war ihm fast anzusehen, doch es blieb keine Zeit.

So schaute er nur besorgt zu Mallahall hinüber, denn er fürchtete, Zanraia könne in größere Gefahr geraten, wenn sie mit zur Insel fuhr. Lautlos formte er die Frage "Hier bleiben?" und haftete sich an die hellblauen Augen der Lichtmagierin. Mallahall erwiderte den Blick, jedoch schüttelte sie langsam den Kopf. Etelin würde schon das richtige tun und sie wollte Zanraia nicht ausschließen. Die kleine zerstreute Nekromantin würde vielleicht nicht verstehen, weshalb man sie wieder von Asmodeus trennen wollte. <i>Ich werde auf sie Achtgeben</i>, antwortete Mallahall ebenso stumm und schaute sanft.

Der Blickkontakt wurde dann jäh unterbrochen, als Eule und zwei Namudu-Wachen das Haus betraten. Sofort richteten sich die Speere auf Asmodeus. Zanraia zeigte keinerlei Angst, sie schaute die Tiermasken an. Doch Asmodeus fürchtete eine unbeabsichtigte, vorschnelle Tat, die Schreckliches vollbringen konnte. So schob er Zan hinter sich, um sie zu schützen. Ihre Finger krabbelten seinen Rücken herauf und wieder hinab. Sie wiederholte das Spielchen und kichterte.

Langsam und beschwichtigend hob Asmodeus die Arme. <i>"Keiner eurer Speere richtet sich auf meine Freunde! Nehmt die Speere runter oder lasst Mall und Zanraia vorgehen! Ich tu, was ihr wollt ... ich mach, was ihr wollt, doch sie sind keine Gefahr, sie sind Freunde!"</i>

Eule nickte und hob eine ihrer runzligen Hände, dass ihr Gewand aus Fell und Federn rauschte. Die Namudus senkten die Speere, traten zur Seite, so dass sie sich links und rechts der Tür postierten.
"Freunde ... sein wichtig", erklärte Eule und zeigte dann auf die Tür. "Freunde sollten Blauhaar begleiten. Er brauchen Freunde, die vor Gefahr schützen."

Ehe Asmodeus loszog, wandte er sich noch einmal an Zanraia. <i>"Tu, was sie dir sagen ... bitte ... reize sie nicht, ja? Ich liebe dich ... möchte nicht, dass dir etwas geschieht."</i> Zan schaute ihn aus azurblauen Augen an, eingerahmt von ihrem roten Haar. Sie legte ihre Hand auf sein Herz, betrachtete die Brust einen Moment lang. "Ich liebe dich auch, ganz viel. Dir soll auch nichts passieren. Deshalb ... tu, was sie dir sagen ... bitte ... reize sie nicht, ja?" Neu gelernte Phrasen und sie konnte sie eins zu eins wiedergeben. Zanraia merkte sich Worte sofort, die sie als wichtig aufnahm und diese Worte waren ihr scheinbar sehr wichtig. "Hab keine Angst." Sie gab ihm einen Kuss und tänzelte dann zu Mallahall, nahm ihre Hand wie ein kleines Kind die seiner Mutter.

Die Lichtmaga schien sich ebenfalls beruhigt zu haben. "Gehen wir", meinte sie und schritt mit Zanraia durch die Tür. Eule folgte, mit einem Blick auf Asmodeus. Dieser fügte sich in die kleine Prozession ein. Als letzte verließen die beiden Namudus das Baumhaus.
Gemeinsam wanderten sie über die leicht schaukelnde Hängebrücke. Dann folgten sie einem breiten, schnörkeligen Ast zum nächsten Baum. Dort ging es über eine weitere Brücke und schließlich eine Leiter hinunter. Am Fuße des Baumes ruhten kleine Boote, Kanus und Flöße zwischen den Wurzeln.

"Das da! Fahren wir mit dem da?" Zanraia ließ Mallahalls Hand los und stürmte begeistert auf ein langes Kanu zu, dessen vorderes Ende die Form eines hölzernen Fischkopfes einnahm. Schon packte sie sich ein Ruder und wollte lospaddeln.
Die Eule folgte Zanraia ins Boot, schaute es an und meinte dann: "Ja, das Boot geht. Einsteigen!" Sie tätschelte Zanraias Kopf und nahm ihr das Paddel aus der Hand. "Du trägst Wunder ... Boot fahren zu anstrengend. Ausruhen." Obwohl die Eule vorhin noch vehement erklärte, dass auch in Zanraia Gefahr wuchs, betitelte sie das Ungeborene immer noch als Wunder. Wäre es möglich, dass alles gutgehen würde? Dass Asmodeus' Träume wirklich nur ... Schäume waren, wie Zan es ihm erklärt hatte, um ihn aufzumuntern?

Alle bestiegen das lange Kanu. Vorn hockte Eule, dahinter kamen Zan und Mallahall, dann einer der Namudus. Er würde paddeln. Asmodeus setzte sich als vorletzter ins Boot und ganz hinten folgte der andere Namudu. Er hielt eine lange Stange in Händen, würde damit durch das Gewässer staken.
Schon wurde eine Leine gelöst und das Kanu aufs offene Wasser gerudert. Dann fuhren sie eine Weile. Der Sarius war nicht gerade ruhig, nicht einmal für die Zeit der dunklen Tage. Hier und da platschte es im Wasser und Schatten schwammen unter dem Boot entlang. In den Bäumen, deren Äste keineswegs kahl, sondern nur mit etwas Schnee bedeckt waren, hockte Waldtiere und Vögel, welche zum überwintern nicht gen Süden flogen. Leise zwitscherten sie und irgendwo klopfte ein Specht auf Holz.

Nach etwa einer halben Stunde, nachdem sie das Dorf der Einheimischen verlassen hatte, tat sich vor ihnen eine Lichtung auf. Eine Insel, umschwemmt vom Wasser des Sarius. Auf der Insel stand nicht ein Baum, es war eine ebene Fläche. Lediglich ein großer Stein ragte aus dem Boden am südlichen Ufer. Dort war bereits ein kleines Boot vertäut. Auf der Insel selbst lief ein schwarz gekleideter, kleiner Mann eine Strecke ab. Seinen Stab hatte er geschultert und er kratzte mit einem Stock Furchen in den Boden. Um die Insel herum sprangen hin und wieder Fische aus dem Wasser. Sie waren so groß wie Asmodeus' Beine lang waren und ihre Mäuler schnappten weit ausholend nach Fliegen oder anderen Insekten, die sich von der Kälte noch nicht hatten vertreiben lassen.

Das Bood legte ebenfalls am Ufer beim Felsen an. Eule vertäute es am Stein und kletterte hinaus ans Ufer. "Kleiner Rotaugenmann!", grüßte sie Etelin, der sofort den Stock zu Boden legte und zum Boot kam. Er schaute ruhig, doch seine roten Augen flackerten leicht. Selbst der Lich schien aufgeregt.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Samstag 22. Dezember 2007, 14:35

<i> "Ja ... wir fahren." "WUNDERVOLL!"</i> Asmodeus konnte die Freude mit Zanraia nicht wirklich teilen. Er mochte keine Flosse, er mochte keine Fische und er mochte keine Eulen die ihn entweder auf gefährliche Inseln oder zu den Göttern schicken wollten. Er zuckte zusammen als seine Haut ihren Bauch berührte und er das Leben darunter spürte. Welches Leben? Dieses… Ding? Seine Hand zitterte. War unruhig. Wollte nicht noch mehr seines dämonischen Giftes in diesen Leib geben. Er zog seine Hand unauffällig zurück, strich ihr übers Haar. Lächelte ihr beruhigend zu – dabei war sie gar nicht unruhig. Nur er.

Er schaute Mallahall noch lange an als sie ihm auf seine stumme Frage geantwortet hatte. <b> Ich vertraue dir.</b> Dachte er und nickte ebenfalls.

Angespannt stand Asmodeus da als die Wächter der Eule folgend eintraten und ihn bedrohten. Er schob Zanraia hinter sich. Spürte ihre feinen Hände über seine verhärteten Muskeln krabbeln. Für sie schien es ein Spiel zu sein, für ihn jedoch war es bitterer ernst. Seine Augen verrieten angst.

Zu seinem Erstaunen lenkte die Eule ein und bedeutete ihren Söldnern die Speere zu senken. Er atmete erleichtert aus. Doch die Sorge um ihre Aussagen knüpfte sich gleich an. <b>Vor Gefahr schützen? So wie Adelmund davor schützen wollte?</b> Sein Blick wurde schwer und traurig in der Erinnerung an den Lichtmagus. Er seufzte. Bitter. Mit diesem Viech wollten sie reden? Ihm schauderte davor.

Vielleicht war seine Abneigung gegenüber dem Dämon ein Schutz. Vielleicht bedeutete dies, dass er nicht gerufen werden sollte, weil er noch böser war als zuvor?

Er warnte Zanraia. Sie schaute ihn lange an. Legte ihre zarte Hand auf sein Herz. Es pochte unruhig. „Gib auf Mallahall acht.“ Hauchte er leise, so dass nur sie es hören konnte. Er kannte die Maga bereits zu gut um zu wissen, dass sie sehr ihrem Meister glich. Zu sehr in einigen Punkten. Sie trug bereits eine viel zu grosse Bürde mit sich herum. Er wusste nicht, wie sie diese ertrug… aber auch ihre Seele galt es zu Schützen… denn wenn ihr Herz fiel… war Hoffnung nur noch ein Gerücht.

<i> "Ich liebe dich auch, ganz viel. Dir soll auch nichts passieren. Deshalb ... tu, was sie dir sagen ... bitte ... reize sie nicht, ja?"</i> Er musste ab ihrer Worte herzlich lächeln. Drückte sie fest an sich. Er liebte sie so, sie war so süss. Gab sich solche Mühe. Er küsste ihre Stirn. Nickte. „Ja. Mach ich.“ Hauchte er.

<i> "Hab keine Angst."</i> Er seufzte. Dies konnte er ihr nicht versprechen. Er hatte Angst. Dennoch nickte er ruhig. Schaute ihr nach als sie sich zu Mallahall gesellte. Dann blickte er wieder zur Eule. Schritt langsam auf sie zu.

Sie liefen hinaus. Wankten über eine schaukelnde Brücke. Genau so fühlte er sich gerade – auf einem unsicheren Pfad gehen, nicht wissen ob die tragenden Seile bald einreissen würden und sie alle in Chaos und Unglück stürzen würden. Sie liefen durchs gesamte Dorf. Er fühlte sich wie ein Aussätziger. Er hatte das Gefühl, eine Unruhe in das Dorf gebracht zu haben, ausserdem glaubte er beobachtet zu werden. Von vielen Äuglein die sich hinter den Bäumen verbargen. Es mussten viele Namudus, mit vielen Speeren hier leben. Er hustete noch ab und an. Die Kälte peitschte ihm entgegen. Trotz der Kleidung. Sie erreichten das Ufer des Sarius. Dort trieben Boote ruhig im Wasser, immer gegen das eigene Tau ankämpfend – und verlierend.

Seine Zanraia schien begeistert zu sein von den Booten, ob sie jemals eins gesehen hatte bisher? Asmodeus war schon lange nicht mehr auf einem Boot gewesen. Er folgte der Gruppe. Ihm gefiel der eingeschnitzte Fischkopf auf dem Kanu nicht. Ihm gefiel alles nicht was mit Fischen zu tun hatte.

Sie stiegen in das Boot ein. Asmodeus hätte wohl Zanraia auch aufgefordert nicht zu paddeln, doch die Eule schien wahrlich Heilerin zu sein und zu wissen was Schwangere nicht tun sollten – sich anstrengen. Er selbst wollte nicht paddeln – zu nahe an den Fischen sein. Er zwängte sich so hinten ins Boot. Machte sich so klein wie möglich. Es schwankte bedrohlich und er hoffte, dass es sich nicht drehen würde und dann Fische kämen um seine Haare anzuknabbern wie einst sein Pferd… welches er getötet hatte. Er – der Dämon. <b>Mistviech</b> Dachte er wieder. Eine tiefe… innere Unruhe beherrschte ihn die er sich nicht gänzlich erklären konnte. Etwas stimmte nicht. Etwas brodelte und sie waren dabei dieses etwas zum überkochen zu bringen.

„Mir ist nicht gut.“ Murmelte er ängstlich vor sich her, verkrallte sich im Holz des Kanus.

<i> "Du trägst Wunder ... Boot fahren zu anstrengend. Ausruhen."</i> Er legte seinen Kopf schief als er die Worte der Eule vernahm. Er wurde nicht ganz schlau aus ihr. Einerseits sagte sie Gefahr wüchse in ihr heran, gleichzeitig bezeichnete sie die Schwangerschaft als Wunder. Hatte sie vielleicht auch Visionen? Vom Kind? Schönere als er?

Sie fuhren los. Der Medicus wurde zunehmend nervöser. Zitterte. Nicht weil er fröstelte, sondern weil er Angst hatte. Es erschien ihm wie ein erneuter Spiessrutenlauf… wie damals… als er vor den Magierrat hatte treten müssen – anstelle des Dämons. Seine Augen weiteten sich als er diese riesigen Fische unter dem Kanu durchschwimmen sehen hatte. Er erschreckte sich zuckte sichtlich zusammen, was das Boot leicht zum schwanken brachte. Er atmete angestrengt. Keuchte. Jetzt nur keine Panik! Schärfte er sich selbst ein, weil nichts wäre schlimmer als das Boot jetzt aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Er erblickte nach einiger Zeit die Insel. Sie sah aus wie ein Orakel oder etwas ähnliches. Ein heiliger – oder unheiliger Ort. Kahl… nur mit einem Stein in der Mitte, hier irgendwo in diesen sumpfigen Wäldern. Sie steuerten die Insel an. Darauf bewegte sich ein kleiner Schatten, der immer mehr die Gestalt von Etelin dem Lich annahm. Den langen Stab tragend.

Sie legten an. Eule grüsste Etelin. Asmodeus sah seinen Meister unruhig an. Er hatte es ziemlich eilig aus dem Boot zu kommen und flüchtete sich in sichere Entfernung des Ufers. Er fühlte sich nun wie ein Tier in einem Käfig. Er konnte nicht von der Insel weg. Dies wurde ihm plötzlich bewusst. Er schaute sich um. Land und Wasser, sonst nichts. Sie würden sich auch nicht flüchten können – vor des Dämons Zorn. „Das ist kein guter Ort! Ich… spüre böses.“ Hauchte der Medicus und schaute auf seine Hände. Sein Blut schien zu brodeln. Spürte das dämonische in ihm etwa bereits etwas?

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Samstag 22. Dezember 2007, 20:13

Schon vor der Fahrt war Mallahall aufgefallen, wie angespannt Asmodeus wirkte. Als er dann auch noch bekundete, dass ihm nicht gut sie, bestätigte das die Sorgen der Magierin. Sie drehte sich während der Fahrt immer wieder flüchtig zu ihm um, beobachtete ihn. Mallahall fürchtete, dass all der Stress und die Erkältung ihn schwächen könnten. "Eule, lässt sich das nicht noch etwas aufschieben?", fragte sie, doch die Namudu-Heilerin schüttelte den Kopf. "Der Tag sein gut, sagte Rotaugenmännchen. Hmmm, Zeit von dunkle Tag. Zeit für ... Gefahr. <span style="color:D1ED7D;">Zeit für Dämonen.</span>" So schwieg Mallahall, auch wenn man ihre Bedenken von ihrer Nasenspitze ablesen konnte. Oh, sie traute Etelin. Er würde das richtige tun. Sie fragte sich nur, ob es dafür nicht etwas zu früh war. Vielleicht hätte man warten sollen, bis sich die Krankheit auskuriert hatte. Dann aber rief sie sich den Dämon ins Gedächtnis. Wo immer er war, vielleicht war er es, der in Gefahr schwebte. Hatte sich Eule nur nicht richtig ausdrücken können? Mallahalls Kopf rauchte vor Überlegungen und möglichen Schlussfolgerungen. Vielleicht war nicht Asmodeus die Gefahr, sondern in ihm steckte jemand in Gefahr – eine Gefahr, die sich auch auf Zanraias Schwangerschaft ausbreiten könnte. Möglicherweise musste der dämonische Teil von Asmodeus etwas beitragen, um der werdenden Mutter die Geburt zu erleichtern. Nachdenklich hockte Mallahall im Boot und merkte im ersten Moment gar nicht, dass es bereits auf der Insel anlegte.
Erst als Asmodeus geschwind an ihr und Zanraia vorbei kletterte, um das Boot zu verlassen, hob sie den Kopf.

Asmodeus wagte sich mehr in die Mitte der kleinen Insel, wollte weg vom Wasser und vor allem weg von den Fischen. Vielleicht sprangen sie noch an Land, um ihn zu schnappen.
"Zerstöre das Heptagramm nicht!", rief Etelin und nun wurde klar, was er denn da mit dem Stock in den Boden gezeichnet hatte. Über den kompletten inneren Teil der Insel erstreckte sich ein Heptagramm – ein achteckiger Stern. Um ihn herum hatte der Lich noch einen Kreis gezogen und in jeder Ecke war eine dicke rote Tropfkerze aufgestellt worden. Beschwörungskerzen. Etelin wollte Asmodi tatsächlich beschwören?

<i>"Das ist kein guter Ort! Ich ... spüre Böses."</i>

Etelin kam zu Asmodeus gelaufen. "Natürlich spürst du es. Wir rufen es. Manchmal ... muss man sich die Unterstützung auch von anderen Seiten suchen." Das unterschied Etelin vom Magierrat in Zyranus. Diese glaubten, Gutes zu tun, indem sie mit finsteren Methoden Finsteres tilgten. Etelin aber nutzte ... nicht ganz so legale Methoden, um Gutes zu tun. Zumindest hatte er es vor.

Die Eule betrachtete den Ort. "Ich bleiben. Aufpassen, dass alles richtig ablaufen. Meine Freunde gehen." So holte sie Mallahall und Zanraia aus dem Kanu, damit die beiden anderen Namudus wieder fortfahren konnten. Jetzt waren sie allein.

"Etelin, was hast du vor?", fragte Mallahall. Der Ort ließ sie frösteln. Das Heptagramm war daran schuld. Als Lichtmagierin spürte sie die dunkle Präsenz, welche ihr die Härchen auf der Haut aufrichteten.
Etelin nahm ihre Hand. "Ich werde eine Beschwörung durchführen. Gut, dass ihr da seid, ich brauche Ingredenzien. Darf ich?" Er zückte eine Schere und schnitt Mallahall eine Strähne ihres goldenen Haares ab. Sie schaute verwirrt drein, kannte sie Dämonenrituale doch nicht. Etelin lief mit Strähne und Schere weiter zu Zanraia. Auch ihr schnitt er ein Stück vom Haar ab. Sie kicherte. "Schnippelst du auch an deinen Haaren herum?"

Etelin nickte und nun setzte er die Schere auch bei sich an. "Wir brauchen Utensilien von Personen, die mit dem Dämon unterwegs waren. Sie werden die Beschwörung unterstützen. Hmmm, ich habe erst drei Dinge. Mallahall, hast du etwas von ... Meister Adelmund in deinem Besitz?"
Die Maga stutzte kurz, nickte dann aber. Aus ihrem Haar holte sie eine kleine Spange hervor. Sie glänzte golden und sah sehr wertvoll aus. "Das hat er mir geschenkt, als ich meinen Abschluss an der Akademie machte." Mallahall strich über die Spange. Die hatte sie auf der Reise ganz vergessen. Jetzt, da sie sie in Händen hielt, diese kleine Erinnerung an ihren Lehrmeister, stiegen ihr Tränen in die Augen. Doch noch ehe sie ihre Beherrschung verlor, reichte sie die Spange an Etelin weiter. "Du bekommst sie zurück", erwiderte er und Mallahall nickte.

Etelin verteilte die Strähnen und die Haarspange in vier Ecken des Heptagrammes, immer einer der übrigen vier auslassend. Dann trat er in die Mitte, winkte Asmodeus zu. "Würdest du bitte an meine Seite kommen? Dich brauche ich am allermeisten. Die anderen halten sich aus dem Heptagramm fern!"
Mallahall zog Zanraia ein Stück davon weg. Die Eule blieb am Rand stehen, stille Beobachterin.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 23. Dezember 2007, 10:01

Unruhig stand der Medicus auf der Insel. Fröstelte. Angst und Kälte liessen ihn feinschlägig zittern. Er hustete, kratzte sich nervös über die Brust. Nur leicht. Ein Verhalten welches eigentlich dem Dämon zugesprochen wurde, doch sie waren eins gewesen, vielleicht hatte es so in der Persönlichkeit der einzelnen Spuren des anderen hinterlassen. Zumindest beim menschlichen Teil schien es so. Seine blauen Sterne musterten missmutig die Insel. Immer wieder. Alle seine natürlichen Instinkte sagten ihm eigentlich: <i>Geh weg, lauf! Dies ist kein guter Ort!</i>

So stark hatte er dies noch nie gespürt, dieses ungute Gefühl. Er lief nervös auf der Insel umher.

<i> "Zerstöre das Heptagramm nicht!"</i> Er zuckte kurz zusammen, starrte auf dem Boden und sah dieses düstere Zeichen. Er wich zurück – stand nun zwischen Wasser und Ritualkreis, sein Platz wo er sich einigermassen sicher fühlte – wurde immer geringer. Er kannte solche Beschwörungsringe vom Hörensagen her – Asmodi hingegen kannte diese Dinger wohl schon länger. Er wurde schliesslich einst beschworen – und verflucht. Aus dem Harax gerissen. Ohne jemals einen Bezug zu irgend einem Medicus gehabt zu haben. Eigentlich hatte der Verrückte Beschwörer, einen unschuldigen Dämon verflucht und ihn auf einen ebenfalls unschuldigen Menschen angesetzt. Ein seltsamer Umstand.

<i> "Natürlich spürst du es. Wir rufen es. Manchmal ... muss man sich die Unterstützung auch von anderen Seiten suchen."</i> Die andere Seite. Ihm schauderte. „Ich weiss nicht ob ich alles sehen will was da auf der anderen Seite herrscht!“ Keuchte er. Zum Beispiel krabbelten dort diese Dämonenbabys herum. Er wurde blass.

<i> "Ich bleiben. Aufpassen, dass alles richtig ablaufen. Meine Freunde gehen."</i> <b>Von wegen! Du bist hier um uns zu töten wenn etwas schief läuft!</b> Dachte er misstrauisch. Er versuchte möglichst Abstand zu ihr zu halten, nicht nur weil er sie nicht mochte, sondern auch weil er glaubte er könnte seine Unruhe und seine Dämonenhaftigkeit vor ihr einfach nicht verbergen – dies war sehr unangenehm.

Er starrte mit grösser werdenden Augen den beiden Männer zu die sich das Kanu schnappten und wieder davonstackten. „Aber… das Boot!“ Er eilte hinterher. Blieb aber vor dem Wasser stehen wich wieder zurück. „Wir brauchen doch auch eins!“ Dieses kleine von Etelin, würde wohl kaum für alle reichen! Rechneten sie überhaupt damit, dass alle wiederkehren würden? Angst packte ihn. „Das ist nicht der richtige Weg! Nicht die richtige Methode! Gibt es keine andere Möglichkeit?!“ Drängte er unruhig.

Ziemlich verloren stand er auf der Insel herum und beobachtete Etelin dabei, wie er Mallahall und Zanraia Haarsträhnen abschnitt. Er zog sie da auch mit rein – aktiv. „N-nein… muss das denn sein?!“ Keuchte er. Hustete.

Er erstarrte als Etelin den Namen des Lichtmagus aussprach – Adelmund aussprach. Er wurde leichenbleich. Beobachtete beschämt wie Mallahall die Haarspange dem Lich überreichte. Ihre Erinnerung an ihren Mentor, stets bei sich getragen. Ein schlechtes Gewissen plagte ihn – immer wenn er den Schmerz von Mallahall sah. Er blickte auf die Seelenkette.

<i> "Würdest du bitte an meine Seite kommen? Dich brauche ich am allermeisten. Die anderen halten sich aus dem Heptagramm fern!"</i>

Asmodeus starrte Etelin an. Dann den Kreis. Dann blickte er zurück zum Wasser. Er schabte sich über die Brust. Knurrte unruhig vor sich her. Verhielt sich ziemlich seltsam. Sein Verstand schrie nach Flucht. Er ging am Kreis entlang auf und ab. Sein Herz ächzte und es schien als konnte man es hören, so laut und schnell schlug es. „Was geschieht hier drin mit mir?“ Fragte er besorgt. Er mochte es gar nicht, wenn er Gefahr lief die Kontrolle zu verlieren – nicht bei diesen Konsequenzen.

„Ihr bringt euch hier alle in Gefahr! Wir sollten was anderes versuchen! Wir sollten uns dies nochmals überlegen!“ Versuchte er sich irgendwie herauszureden. Doch es nützte nichts. „Da stimmt was nicht Etelin, es ist anders… als sonst!“ Warnte er eindringlich. Er wusste, der Lich war bei weitem nicht so Mächtig wie einst. „Ich… vertraue…dir.. weil ich auch in eurer Schuld stehe.“ Hauchte er schliesslich, schloss seine Augen und trat unsicher in den Kreis. Sein Herz setzte einen Schlag lang aus. Er fühlte sich schrecklich. War umgeben von böser Energie. Er knurrte. Etwas in ihm schien zu ahnen, was ihm bevorstand. Er gesellte sich unruhig neben Etelin. Kauerte sich nieder, machte sich klein. „Ich… habe Angst… Meister.“ Keuchte er.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Sonntag 23. Dezember 2007, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten

Zurück zu „Der Wald Sarius“