Unterwegs im Sarius

Dieser seltsame, aber auch einzigartige Wald liegt im Südwesten. Er ist zum Großteil ertränkt in Wasser und nur mit einem Floß lässt er sich durchquehren. Die Namudus sind die Einheimischen dieses Waldes, sie haben sich dessen Nachteile zunutze gemacht.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Dienstag 19. August 2008, 00:15

Etelin mochte seine Stimme monoton und ruhig halten können, aber sein Blick flackerte besorgt, als er ihn auf Mallahall – beziehungsweise Asmodi – richtete. Er sorgte sich. Sorgte sich aufrichtig und stark. Es war nicht gut, dass sich der Dämon im Körper der Magierin eingenistet hatte. Für ihn zu viel Licht. Für sie zu viel Finsternis. Etelin ahnte ja nicht, welches Resultat Schmarotzer Asmodi bereits bewirkt hatte. Mallahall war nicht mehr die Alte. Hätte der Lich ihre Gedanken gehört, er wäre aus allen Wolken gefallen. Niemals zuvor hätte Mallahall verlangt, jemanden umzubringen oder überhaupt einen so hinterhältigen Gedanken geschaffen. Sie war einfach nur noch verdorben, anders konnte man es nicht nennen. Doch Etelin wusste nichts von ihrem bitteren Schicksal.
Ganz im Gegenteil. Er glaubte den Worten, die der Dämon an ihn richtete – flehentlich und ängstlich. Nicht nur verzweifelt aufgrund der Dämonenjäger ringsum, sondern wohl auch aufgrund Mallahalls Drohungen, die wie ein Sturmgewitter in ihm tobten. Sie hatte wirklich die dämonische Essenz in sich aufgesogen. Sie fiel ihm in den Rücken, wollte ihn vernichten. Die bittere Wahrheit musste unerträglich sein, denn nur Etelin – der verhasste dämliche Lich mit seinem noch dämlicheren Stab! – stand noch auf seiner Seite. Und dies nur, weil er wohl glaubte, mit Mallahall zu sprechen.

Als Etelin von Eindämmung sprach, erkannte er, dass unmöglich Mallahall mit ihm redete, denn der Dämon ließ alles Hüllen fallen. <i>"DU BASTARD!"</i> "Asmodi", antwortete Etelin. Seine Stimme verlor kein Quäntchen an Monotonie. Doch nicht nur der Lich hatte bemerkt, wer den Körper derzeit in Beschlag nahm.
"Es ist das Dämonenviech!", brüllte Venen Ranáum von hinten. Sofort warf er sich wieder auf die Knie und legte bereits die dritte Rune in seine Kombination: Eiwaz, zur Abwehr von Feinden. Die Kombination war fertig und leuchtete golden auf. Sofort drückte sich Venen die Runen auf die Brust, wo sie mit seinem Umhang wahrlich verschmolzen. Sie brannten sich in den Stoff. Die Runensteinchen, welche er gelegt hatte, waren zerstört, aber sein Umhang würde ihn nun vor seinem Feind, dem Chaoswwesen, schützen. "Macht euch bereit!", rief er seinen Gefährten zu.

<i>"NEIIN!"</i> Die Spitze des Zweihänders drückte gegen Asmodis Kehle. Er wich ein Stück weit zurück. Esiah schaute ihn mit dunklen Zügen an. Beinahe wie Etelin früher. Absolut gefühllos und nur auf seine Aufgabe konzentriert.
Jamilla richtete die Armbrust wieder auf ihn und entsicherte sie. Doch Asmodi drängte sich so dicht an ihr Pferd, dass sie ihn aus dieser Position nicht würde treffen können. "Verfluchtes Biest!", knurrte sie und versuchte, ihr Pferd zurück zu lenken. Doch das brauchte sie nicht einmal. Ihre Gefährten waren vorbereiten. Graille Baun zückte zwei der vergifteten Messer. "Lasst mich beide töten", zischte er und seine Augen funkelten böse. Doch da erhellte etwas den Hintergrund. Aglamar der Energiemagier hatte ein Seil gezückt und seine magische Kraft darauf geleitet. Das Seil blitzte und sprühte Funken wie ein Zitteraal.
"Aus dem Weg!", rief Aglamar. Er wusste, dass nur Energiemagier in der Lage waren, diese Fessel zu berühren. Alle anderen Lebewesen würden Stromschläge davontragen. Und Aglamar wusste genau, wen er damit fesseln wollte.

"Untersteht Euch, Aglamar!" Etelins Stimme nahm einen Hauch von Zorn an. Er würde nicht zulassen, dass Mallahall damit gefesselt würde. "Seht Euch die Frau an. Sie ist zweifach verletzt und geschwächt. Ihr werdet sie töten."
"So sei es dann", mischte sich Venen Ranáum ein. Keiner der Dämonenjäger glaubte scheinbar mehr daran, dass Mallahall noch gerettet werden konnte. Die haraxischen Anzeichen waren aber leider auch schon allzu deutlich. In Mallahalls azurblauen Augen flackerte dämonenblaues Licht. Dieselbe Farbe übertrug sich geradezu fließend auf ihre Haare.
<i>"Nein ... nicht in den Turm! Nicht ins Verlies!"</i> Etelin starrte Mallahalls Körper an, schaute Asmodi direkt in die Augen. Die Dämonenjäger betrachteten ihn auch. Venen trat näher an den sich zusammenkauernden Körper heran. "Soso, es war schon einmal in Zyranus. Dann bekommt es bestimmt die alte Verlieskammer, haha!"

Etelin tat etwas, wofür er in Zyranus möglicherweise ebenfalls in dieses Verlies kommen könnte. Er schlug mit dem unteren Teil seines Stabes gegen Venens Schienbein, dass dieser sich keuchend vorbeugte und es hielt. Im selben Moment packte Etelin nach seinem Gewand. Er konnte dies, war er doch weder Feind noch Chaos in den Augen des Dämonenjägers. "Sein Name ist Asmodi", zischte der kleine Mann ihm zu, ließ ihn dann los und verkündete eben jenem Dämon, dass Aurelius lebte.

Asmodi erkannte die Wichtigkeit dieser kurzen Nachricht. Er musste zu Aurelius zurück. So versuchte er, die Kraft seines Seelenfeuers zu absorbieren.
Vermutlich wäre es ihm einfach so nicht gelungen, doch ausnahmsweise waren Dämonenjäger einmal zu etwas gut.
"Lasst sie mich töten und das Biest vernichten!", rief Graille Baun und schleuderte in eben jenem Moment eines der vergifteten Wurfmesser auf Mallahall. Er streifte ihr linkes Handgelenk. Die Klinge schnitt eine brennende Wunde, die sofort jegliche Aufmerksamkeit der Magierin auf diesen kleinen Schmerzpunkt lenkte. <b>Dieser Vollidiot hat mich vergiftet!</b> Sie wirkte starr vor Fassungslosigkeit. Wie konnte jemand es wagen, ihrem Körper noch mehr Leid zuzufügen.
Asmodi erhielt direkten Zugriff auf seine eigenen magischen Reserven.
<i>„HEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRIIIIIIIIIIIIIIIIIIN! HILF UNS!!!!!!“</i>

Venen Ranáum zeigte auf ihn und gab den Befehl zum Angriff. Etelin schleuderte ihm den Stab auf den Hinterkopf. Der Zweihänder des Paladins sauste vor – und Mallahalls Hand schnellte nach oben. Licht durchflutete die Finger, brach aus ihnen heraus und blendete alle Anwesenden. Die Pferde gingen durch, die Zwergin wurde mitgerissen. Alle anderen hielten sich schützend die Hände vor Augen. Welcher Dämonenjäger konnte schon ahnen, dass eines dieser Haraxwesen über Lichtmagie verfügte!
<b>Fliehen wir zu Aurelius!</b> Rief eine Stimme in Asmodis Kopf, doch es war nicht jene der Dämonenherrin Mallahall. Sie war schwächer und kleiner, aber vorhanden ... und sie klang sanft und gütig.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 19. August 2008, 19:12

<i> "Es ist das Dämonenviech!"</i> Asmodi fauchte ängstlich auf. „JAARHH UND WAS BIST DU?! EIN FEIGER BASTARD DER SICH NICHT MAL TRAUT EIN WEIB Zu RETTEN HAHAHEHEHE! WAS FÜR EIN KÖNIGLICHER ANFÜHRER DU DOCH BIST. VERSAGER! VERSTECKST DICH HINTER DEINEN GLÜHSTEINCHEN!!!“ Krächzte das Biest wich aber weiter von den Jägern zurück. Selbst seine grosse Klappe konnte nicht darüber hinwegtäuschen dass die Schar ihm furchtbare Angst einjagte. „JA WIRF DICH AUF DIE KNIE! ICH SPUCKE AUF DEINE STEINCHEN!“ Keifte er weiter. Er starrte auf die Schwertspitze die seine Haut berührte. Asmodi knurrte auf und biss in die Klinge so dass ein metallenes Geräusch erklang. Dann wich er zurück. Plötzlich wollte der Kerl mit den Messern auf ihn los. ASmodi zog sich weiter zurück krabbelte unter das Pferd der Zwergin. „Soll ich dein Pferdchen aufschlitzen häh?!“ Knurrte er nach oben und kratzte über den Bauch des Tieres. Dann erstarrte er jedoch als der Energiemagier mit den ungemütlich anmutenden Fesseln auf ihn zukam. „NEIN!“ Ereiferte er sich panisch und sprang unter dem Pferd hervor. Das Krabbeln fiel ihm ziemlich schwer da die Füsse ihn nicht mehr wirklich tragen wollten und er durch den Bolzen im Arm auch keine Kraft mehr hatte sich richtig abzustützen.

<i> "So sei es dann“</i> Asmodi lachte böse auf. „JAAHHR IHR HABT NICHT DIE MACHT SIE ZU RETTEN! SIE GEHÖRT MIR ALLEIN!!“ Immer wieder provozierte das Viech den Ehrgeiz der Jäger, er wollte nicht dass die Trägerin seiner Unschuld sterben musste, seine Herrin. Das Viech beschützte sie… indem er versuchte sie als zu Rettende attraktiv zu machen.

Doch dann kam die Sprache auf Zyranus. Es war unglaublich dass er noch blasser werden konnte, Mallahall musste ähnlich aussehen wie Aurelius… beinahe Tot. <i> "Soso, es war schon einmal in Zyranus. Dann bekommt es bestimmt die alte Verlieskammer, haha!"
</i> Verunsichert starrte er dem Mann entgegen. „Nein!“ Winselte er. Dann lachte er auf und sprang vor sich hin als Etelin den Anführer schlug. „HAHEHEHHE!“ Er schien sich in seiner Angst plötzlich prächtig zu amüsieren, wirklich rational verhielt sich das Viech nicht mehr. Doch dann durchschnitt ein Wurfmesser die Luft und zerfetzte ihm die Haut am Handgelenk. Asmodi schrie auf und biss in die Stelle. Versuchte das Gift wegzuspucken. „ARHHHH!“ Er wälzte sich im Dreck und schrie wütend. Plötzlich sprühten seine Hände Funken, er erstarkte. Ein böses Grinsen zog sich über seine Gesichtszüge. „EUCH SCHLITZE ICH AUF!“ Brüllte er. Doch dann riss er seine Augen auf als er Mallahall hörte. Doch dann schrie er peinerfüllt auf als die Lichtmagie durch die Venen der Menschin strömte. „AHRHGHHHHhHHH!!¨!!“ Krächzte er gepeinigt und es schien so als erlittd as Biest einen kurzen Krampfanfall, denn es warf sich zu Boden und zuckte, strampelte ehe es sich wieder auf die Beine riss und verwirrt anmutend seinen Kopf schüttelte. Blutiger Schaum troff aus seinem Mundwinkel. Er keuchte. „Herrin.“ Hauchte er beinahe schon sanft. „Jaahr…“ Er nahm die Worte als Befehl und stürmte los. Schnell war er nicht. Er streckte seine Nase in die Luft und versuchte Witterung aufzunehmen. Aurelius spürte er nicht, vermutlich sendete der Greis in seiner Debilität keine Aura mehr auf die Asmodi empfangen konnte… aber Zanraia… sie war deutlich zu spüren, denn sie hasste im Moment und dies aus bitterem verzweifeltem Herzen. Hechelnd setzte er sich in Bewegung.

„Ihr… müsst euch… Heilen… Herrin.“ Krächzte er und wusste aber genau dass es ihm nicht gut bekommen würde wenn noch mehr Licht seinen Geist durchflutete. Er folgte der Spur die Zanraia für ihn legte. Doch schnell kam er nicht voran. „ZANRAIAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!“ Krächzte er.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 20. August 2008, 15:16

Asmodi klammerte sich an den letzten Strohhalm. Er schimpfte auf die Dämonenjäger, dass diese zu feige wären, um das Leben einer Unschuldigen zu bewahren. Doch damit kam er nicht weit. Diese Männer und die Zwergin waren bereits zu lange im Geschäft. Sie kannten um die Tricks der Dämonen und um jene Haraxwesen von Celcias Boden zu tilgen nahmen sie auch die Opferung Unschuldiger in Kauf. Des Weiteren gehorchten sie ihrem Anführer Venen Ranáum, in dessen Augen Mallahall schon lange nicht mehr als unschuldig galt. Auch für diese Meinung hatte Asmodi selbst gesorgt, denn er nannte Mallahall seine Herrin.
Sie war zu stark besessen von dem Biest. Man würde sie nur noch mit größtem Exorzismus retten können und dies bedeutete Zeit unf Aufwand, den sich die Dämonenjäger nicht leisten konnten oder wollten. Vernichten ging doch um so vieles schneller vonstatten.
Keiner der Fünfe ließ sich von Asmodis Ausbrüchen beeindrucken.

Doch sein Gefluche wandelte sich alsbald in Wimmern und Winseln. Wie klein so ein Dämon doch werden konnte, wenn man mit zyranischen Strafmaßnahmen drohte. Magier mussten zumindest bei diesem Wesen deutlichen Eindruck hinterlassen haben. Venen grinste. "Wir kriegen ihn!", rief er und lenkte den Energiemagier voran, der bereits die geladenen Fesseln hob, um sie wie ein Lasso nach Asmodi zu werfen.
Glücklicherweise kam es nicht soweit. Etelins Stab sauste auf Venens Kopf nieder, dieser fiel seitwärts um und stieß gegen Aglamar. Der Magier ließ das energiemagische Seil fallen und schnell befand sich auf der Lichtung ein heilloses Durcheinander.
Jamilla war irgendwo im Dickicht verschwunden, nur ihre Rufe hallten noch durch den Wald. Aglamar, Etelin und Venen rauften miteinander, wobei der Lich im Vorteil war. Seine Größe gewährte es ihm, unter den Fängen der beiden anderen hindurch zu schlüpfen. Er würde sie eine Weile beschäftigen.

Dies war Asmodis Chance. Den Namen seiner Liebsten schreiend und ihre Aura aufspürend hastete er voran. Seine Verletzungen waren dabei mehr als hinderlich und so forderte er Mallahall auf, sich selbst zu heilen.
<b>Sei still und lauf weiter! Heilen! Ha!</b> Mallahall war nicht mehr. Die dämonische Finsternis hatte ihr jeglichen Zugang zur Lichtmagie genommen, aber woher war dann der blendende Schein gekommen, unter dem Graille Baun und Esiah Arcain noch immer zu leiden hatten? Beide Dämonenjäger rieben sich die Augen in der Hoffnung, ihre Sicht zurück zu erlangen.
Nein, von Mallahall kam das Licht nicht. Nicht von der Dämonenherrin Mallahall. Aber es war noch da und es horchte auf die Worte Asmodis. Die sanfte Stimme der Unschuld – seiner eigenen Unschuld! – gepaart mit Mallahalls Hoffnung und ihrem gütigem Kern sprach zu ihm. <b>Beeil dich!</b> Er brauchte die Gedanken gar nicht erst als Befehle aufzufassen, denn es waren Befehle. So lieblich die Stimme auch sprach, sie forderte. Zugleich begann sich Wärme im Körper auszubreiten. Aus der Wunde am Handgelenk trat schäumende Flüssigkeit aus. Es war kein Blut, vielmehr besaß es eine grüngelbliche Färbung. Der Körper stieß das Gift ab. Dann schmerzte der Oberarm unerträglich – allerdings nur für Asmodi, der Licht nicht vertrug. Magie, geschaffen aus dämonischer Unschuld und menschlicher Güte, heilte die Verletzung. Und immer wieder drängte die Stimme ihn weiter. <b>Beeil dich. Sonst sterben wir.</b>


<i>weiter in Zurück ins Leben</i>
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Yvanna Lanthir
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Yvanna Lanthir » Samstag 6. Juni 2009, 18:43

[komme mit Maxim und Isilya von: Der Wald Sarius --> Das Dorf der Waldmenschen --> Das Haus der Familie Lanthir]


Wie Recht Maxim doch hatte, jetzt wurde die Sache wirklich ernst. Sie drehte sich noch ein paar Mal um zu ihrem vertrauten Heim. Doch schon bald war es hinter den Baumwipfeln und dichtem Geäst verschwunden. Und ja, auch hatte Yvanna Lust den Echsen so richtig in Hintern zu treten. Sie hegte eine gigantische Wut gegen diese Wesen. Sie verabscheute sie.
Doch wahrscheinlich haben sie auch noch mit Recht gehandelt. Wer lässt sich denn auf einen solchen Handel ein. Sie hätte ihrem Vater mehr Verstand zugetraut.
Es dämmerte und der Sarius lag ruhig da. Die meisten Tiere und Waldbewohner regten sich erst nachts, es gab wenige tagaktive Lebewesen.
Der Wald war ihre Heimat sie liebte ihn, doch viele seiner geheimsten Plätze waren auch der Halbelfe bisher verborgen gewesen. Sie war nie wirklich weit vom Dorf weggekommen.

"Wie kommen wir denn am schnellsten zu diesen widerwärtigen Echsen. Sie sollen dafür bezahlen, was sie mir und meiner Familie angetan haben."

Yvannas Kopf lief vor Wut rot an und sie ballte ihre kleinen Fäuste. Doch was sollte sie schon ausrichten können. Ihr Vater hatte ihr ein paar mal gezeigt, wie man mit Pfeil und Bogen umging, doch beherrschen konnte sie es bei Weitem noch nicht. Und die Magie, die sie beherrscht war auch nicht das, was man sich unter Magie im Kampf vorstellt. Sie konnte den Pflanzen beim Wachsen helfen. Dennoch war sie auch hier noch weitesgehend unerfahren. Die kleine Druidin hatte noch so viel zu lernen. Vielleicht konnte Maxim ihr ja etwas wissenswärtes beibringen außer Schreinern.

"Es wird bald dunkel und wir sollten vielleicht ein Lager zum Nächtigen aufschlagen."

Dämmerte es erst, dann folgte darauf schnell der Anbruch der Nacht. Bei Nacht sollte man sich besser zu Hause befinden aber nicht in einem großen schwarzen Wald. Yvanna hielt ein wenig die Augen für eine geeignete Nachtlagerstelle offen.

"Auf der nächsten Lichtung sollten wir rasten, wenn die Nacht hereinbricht dann sieht man gar nichts mehr."

Die letzten rötlichen Sonnenstrahlen kamen noch so gerade durch das dichte Blätterwerk hindurch, doch hatten sie einen Lagerplatz brauchten sie auch noch Holz für eine Feuer. Schlafen konnte man unter freiem Himmel, das war nicht so das Problem, wenn ein Feuer erstmal brannte.

"Dort, Maxim, findest du nicht, dass diese Lichtung passend ist. Wir sollten uns wirklich ausruhen."

Yvanna deutete auf die Lichtung. Sie war in blutrotes Sonnenlicht getaucht. Es sah wunderschön aus wie in einem Traum.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Gestalt » Montag 13. Juli 2009, 23:55

Der Moment war gekommen und Yvanna verließ zusammen mit Maxim, dem Schreiner, ihr gliebtes Dorf. Sie wandte ihrer Heimat den Rücken zu, denn sie hatte eine wahrlich schwere Mission zu erfüllen. Aber nichts desto weniger würde sie sich höchstwahrscheinlich alle Mühe dabei geben, diese auch zu erfüllen und ihre Schwester wieder von den Echsen zurück bringen - ganz so, wie sie es ihrer Mutter versprochen hatte.
Nun jedoch galt es zunächst einmal die Augen offen zu halten und so schnell wie möglich weiter nach Norden zu kommen. Dort lag der Sumpf, welchen sie erreichen mussten. Ihr Begleiter ging voran, mit großen ausladenden Schritten, marschierte er vor der jungen Druidenschülerin her und suchte sich den einfachsten Weg, welchen sie nehmen konnte.


"Wie kommen wir denn am schnellsten zu diesen widerwärtigen Echsen. Sie sollen dafür bezahlen, was sie mir und meiner Familie angetan haben.", meinte die Halbelfe plötzlich auf die von Maxim gestellte Frage, ob sie denn bereit wäre. Er hörte ihre Worte, musste sogar unwillkürlich grinsen. Wusste sie wirklich, was auf sie zukommen sollte? Er bezweifelte dies, doch ahnte auch er nicht wirklich, was die Zukunft bringen mochte.

Er antwortete nicht auf ihren Satz, lies ihn verklingen und führte sie weiter voran.
So verging eine ganze Weile und die Stunden zogen vorüber, als wären sie lediglich Minuten. Der Sonnenuntergang rückte immer näher und sie sollten sich langsam einen Lagerplatz für die Nacht suchen. Genau dies verkündete Yvanna auch, in jenem Moment, als Maxim selbst daran dachte und wieder breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.

Die Kleine scheint doch wirklich gewappnet zu sein. Sie erkennt deutlich den Sonnenuntergang, selbst durch das dichte Blätterdach und weiß bereits was als nächstes zu tun ist. Ich muss ehrlich gestehen... ich bin beeindruckt!, dachte er sich während seine Begleitung auf eine Lichtung ganz in der Nähe zeigte.

Er blieb stehen, wandte sich zu ihr um und nickte ihr bestätigend zu.
"Ja, du hast ganz Recht. Es wird Zeit ein Lager aufzuschlagen und ich denke, wir können beide eine Pause vertragen. Schließlich sind wir ja den ganzen Tag gewandert.", meinte er freundlich und lobend zu der Druidenschülerin. "Die Lichtung macht einen guten Eindruck und ich denke, hier können wir die Nacht verbringen. Komm mit und fang schon mal an etwas Feuerholz auf dem Weg zu sammeln."

Dann drehte er sich wieder zur Lichtung und marschierte los. Alle paar Schritte bückte er sich und hob seinerseits etwas Brennholz vom Boden des Waldes auf. Es dauerte keine fünf Minuten, da erreichten sie auch schon das angestrebte Zwischenziel. Der Mann stellte sich in die Mitte, drehte sich einmal um die eigene Achse und machte dabei ein nachdenkliches Gesicht. Dann streifte er sich über seinen Bart und schien zu überlegen. Schließlich jedoch nickte er wieder und ging mit hastigen Bewegungen auf den nordöstlichen Rand der Lichtung zu, legte dort sein Brennholz nieder, genauso wie seine Tasche und winkte Yvanna zu sich herbei.

"Komm, wir werden jetzt ein Feuer entzünden. Dann essen wir etwas und ich würde sagen, dann kannst du etwas schlafen. Ich übernehme die erste Wache. Wer weiß, was uns hier des Nächtens besuchen kommt.", erklärte er der jungen Halbelfe und machte sich sich nun daran, seine Scheite und Stöckchen aufzustapeln - schien aber dennoch darauf zu warten bis seine Begleiterin zu ihm kam.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Yvanna Lanthir » Mittwoch 26. August 2009, 21:59

Maxim schritt voran und Isilya und Yvanna folgten ihm.
Die Sonne neigte sich ihrem Untergang zu und die Halbelfe bemerkte dies, das lag in ihrer elfischen Natur, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte.
Sie hätte im dunkeln auch noch ohne weiteres weitermarschieren können. Elfischen Wesen reicht das Mondlicht bei Nacht vollkommen aus und sie können noch recht gut sehen, doch Yvanna bedachte hierbei auch ihren menschlichen Begleiter und außerdem war sie schon recht müde vom langen gehen.
Der Sonnenuntergang war wunderschön. Er tauchte den kompletten Wald in viele verschiedene rote und orangene sogar gelbe Töne.

Auf der Lichtung, die das kleine Halbelfenmädchen entdeckt hatte, schlugen sie ihr Lager auf. Unterwegs sammelten sie schon trockenes Holz um ein wärmendes Lagerfeuer zu entfachen, an dem sie sich wärmen konnten. Die Nacht brach schnell herein und von der Lichtung aus konnte man den Mond und den atemberaubenden Sternenhimmel beobachten.
Das Licht der Sterne funkelte in ihren samaragdgrünen Augen. Und irgendwie verzauberte sie das Sternenlicht. Auch Isilyas Fell glänzte sonderbar im Licht des Mondes und der Sterne. Es glänzte in einem unbeschreiblichen silbrigem Farbton.

Yvanna dachte über vieles nach, vor allem über diese Mission.
Dabei beobachtete sie gebannt den Nachthimmel. Es war ein ruhiger Abend, denn sie sprachen kein Wort. Es gab einfach nichts zu bereden.
Die Druidenschülerin wollte wohl einfach nur etwas Zeit für sich zum Nachdenken.
Über diese ganzen Grübeleien und das Beobachten des Himmelszeltes wurde die junge Halbelfe müde.
Und ein Weilchen später schlief sie tief und fest.

Irgendwann in der Nacht weckte Maxim sie zum Wachwechsel, doch die Nacht war ruhig und wenn Isilya hätte Yvanna mutig zur Seite gestanden.
Ihre Wache dauerte bis zum nächsten Morgen. Das Feuer war komplett erloschen, doch die immer noch heiße Glut spendete ausreichend Wärme.
Ausreichend genug, denn die Nächte in der Zeit des Übergangs waren meist kalt.
Sie weckte Maxim recht früh, denn sie wollten heute eine große Entfernung zurücklegen.
Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Blätterwerk und der frische Morgentau perlte von den Grashalmen ab.
Leichte Nebelschwaden lagen auch in der Luft und die Luft war kühl und frisch.

Die beiden nahmen vor ihrem Aufbruch eine kleine Mahlzeit zu sich und ließen etwas Wasser für einen warmen Tee in der heißen Glut aufkochen.
Yvanna bereitete den Tee vor. Sie hatte Becher mit auf die Reise genommen und schenkte nun jedem eine Tasse des warmen Gebräus ein.

"Hier, trink, das wird dir gut tun und dich etwas aufwärmen."

Gefrühstückt wurde vom Prvoiant, den sie dabei hatten. Ein leichtes trockenes Brot, welches aber unglaublich sättigend ist, nach elfischem Rezept.
Nach dem Frühstück löschten sie das Feuer und packten ihr komplettes Hab und Gut zusammen und machten sich bereit für den Aufbruch.
Sie legten bis zu ihrem Mittagsmahl schon einige Meilen zurück, doch es stand in den Sternen wie lange sie noch unterwegs waren, bis sie das Lager der Echsen erreichten.
Mit jedem Schritt, dem sie sich den Echsen mehr näherten wuchs die Wut und das Verlangen nach Rache in ihr an.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Gestalt » Dienstag 8. September 2009, 21:43

Die Nacht war vorüber und sie befanden sich schon wieder eine ganze Weile auf dem Weg weiter nach Norden.
Maxim hatte nach Beendigung seiner Wache die junge Duridenschülerin geweckt, damit sie die nächste Schicht übernahm, und sich selbst schlafen gelegt. So verging die Nacht ziemlich ereignislos und schon bald war der neue Morgen angebrochen. Yvanna hatte den Schreiner geweckt und gemeinsam wurde ein schnelles Frühstück aus den mitgenommenen Vorräten zusammen gewürfelt. Auch war das Feuer, welche Nachts ausgebrannt war, wieder entfacht worden, damit sie etwas Wasser abkochen konnte. Daraus zauberte die Halbelfe einen herrlich schmeckenden Tee, welchen sie ihrem Begleiter in einem Becher reichte.

"Hier, trink, das wird dir gut tun und dich etwas aufwärmen.", hatte sie zu ihm gemeint und dankbar nahm er das Gebräu entgegen, blies kurz den ersten Dampf bei Seite und nippte an dem Sud.

Danach waren sie erneut aufgebrochen, doch viele Worte hatten sie nicht miteinander getauscht und so war die Reise ziemlich still von statten gegangen. Jeder der beiden, so hatte es zumindest den Anschein, aber vor allem Maxim hing seinen eigenen Gedanken nach. Auf der einen Seite bereute er bereits dem jungen Mädchen seine Hilfe angeboten zu haben. Ihm fehlte sein warmes und gemütliches Bett, auch wenn es wegen seinem muskulösen Körper nicht den Anschein danach hatte - der Jüngste war er auch nicht mehr. Auf der anderen Seite, konnte er Yvanna einfach nicht allein zu den gemeingefährlichen Echsen gehen lassen. Was wäre das für ein Verhalten eines erwachsenen Mannes gewesen, wenn er sie ohne Unterstützung hätte in ihr Verderben rennen lassen. Sein Gewissen verlangte einfach, dass er sie begleitete und da er stets auf das kleine Engelchen auf seiner Schulter gehört hatte, war es für ihn nur selbstverständlich dem Mädchen auf ihrem Rachefeldzug zu begleiten - trotz der fehlenden Annehmlichkeiten des vertrauten Heimes.

Sie waren nun schon den ganzen Morgen unterwegs, als zunächst nur ein einzelner Tropfen zwischen dem dichten Blätterdach des Waldes hinab gefallen kam und direkt seinen Weg auf Yvannas Nase suchte. Es dauerte jedoch nicht sonderlich lange, da folgten ihm seine unzähligen Brüder und Schwestern aus dem Himmel - Es begann zu regnen. Wahrscheinlich musste die Druidenschülerin die dunklen Wolken schon vor einer ganzen Weile bemerkt haben, denn ihre von ihrer Mutter vererbten elfische Sichtweise, hatte ihr Sehvermögen, zumindest des Nachts, geschärft. Maxim allerdings hatte nicht einmal seit ihrem Aufbruch am Morgen, empor geschaut und so war das Einzige was ihm eventuell etwas von dem kommenden Regen verraten hätte, das trübe Zwielicht, welches den Tag beherrschte.

"Verdammt!", fluchte der Schreiner und hob seine Hände schützend über seinen Kopf, während immer weitere Tropen herunter fielen. "Ausgerechnet jetzt, wo wir so kurz vor dem Fluss sind... Yvanna, komm mit!"

Und tatsächlich, kaum dass er los gespurtet war und darauf achtete, dass seine Begleitung ihm folgte, erreichten sie auch schon das Ufer des Ilfar. Den ersten ersten Teil ihrer Reise hatte sie also hinter sich gebracht, aber nun galt es das vorbei fließende Hindernis zu überwinden und dass auch noch bei diesem Wetter. Der Regen verdichtete sich und binnen kürzester Zeit, war der Schreiner bis auf die Haut durchnässt und seine Haare hingen schlaff in sein Gesicht hinab. Unvermittelt blieb er stehen und starrte auf den Fluss. Das Wasser dessen wurde von den darauf treffenden Tropfen aufgewühlt und glich eher einem Nagelbrett, als einem ruhig dahintreibenden Gewässers. Dann drang ein ein lautes Platsch an ihre Ohren.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Yvanna Lanthir » Sonntag 25. Oktober 2009, 13:35

Plötzlich tröpfelten einzelne Regentropfen durch das dichte Blätterdach des Sarius durch. Schnell vermehrte sich der Regen und es goss.
Der Schreiner fing lauthals an zu fluchen. Die kleine Elfe verstand zunächst nicht warum, doch das lichtete sich bald, als sie das Ufer eines Flusses, dem Ilfar, erreichten. Der Fluss hatte durch den Regen an Wasser und Kraft gewonnen. Er war über sein ursprüngliches Ufer hinaus und sein Pegel stieg weiter an.
Die beiden mussten wohl oder übel, den Fluss überqueren, doch in diesen reißenden Fluten würde man sofort weggespült werden.
Anscheinend war dieser Fluss die Grenze zum Gebiet der Echsen, dachte sich Yvanna.

"Maxim? Gibt es keine andere Stelle, wo wir den Fluss überqueren könnten? Hier kommen wir nicht herüber, ich würde sofort mitgerissen werden von den Fluten."

Irgendwie musste man doch diesen Fluss überqueren können. Vielleicht gab es einen Zauber, in der von ihr beherrschten Magie, der ihnen helfen könnte. Sie musste zugeben, dass sie selbst noch nicht besonders geübt war in der Anwendung der Naturmagie, aber möglicherweise konnte sie trotzdem etwas bewirken. Eine Art Rankenpflanze, deren Wachstum sie beschleunigen würde, um eine Brück über den Fluss zu konstruieren. Die einzigen Zweifel die sie hegte, waren ob es so eine Art Zauber gab?

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 4. November 2009, 07:21

Bei diesem Wetter dauerte es nicht sonderlich lange, bis sowohl der Schreiner Maxim, als auch die junge Druidenschülerin Yvanna bis auf die Haut durchnässt waren. Es regnete regelrecht Bindfäden aus den grauen und dunklen Wolken, welche den Himmel bedeckten. Und als ob dies nicht schon schlimm genug wäre, standen sie nun auch noch am Ufer des Ilfar. Sie mussten irgendwie versuchen das Gewässer zu überwinden, aber durch die vielen Tropfen, stieg der Pegel des Flusses stetig an und die Strömung gewann an Geschwindigkeit. Ratlos betrachtete der Mann das Wasser und schien in seine Gedanken versunken zu sein, bis die Stimme seiner Begleiterin ihn wieder ins Hier und Jetzt zurück holte.

"Maxim? Gibt es keine andere Stelle, wo wir den Fluss überqueren könnten? Hier kommen wir nicht herüber, ich würde sofort mitgerissen werden von den Fluten."

Er wandte seinen Blick zu ihr um und nickte leicht. Er konnte sie verstehen und auch er selbst schätzte, dass er es schwimmend nicht auf die andere Seite schaffen würde. Das Wasser war viel zu aufgewühlt und würde jeden, der sich nun dort hinein wagte augenblicklich mitreisen.

"Du hast Recht. So einfach kommen wir wohl nicht dort hinüber, aber einen anderen Weg kenne ich leider auch nicht und ob es irgendwo eine seichtere Stelle gibt kann ich nicht beantworten.", antwortete er Yvanna und schüttelte nun den Kopf. "Verdammt! Was machen wir denn jetzt nur? Ein Floss würde auch sofort abgetrieben werden."

Dann drang ein lautes Platsch an ihre Ohren und als sich der Schreiner dem Geräusch zuwandte konnte er zunächst nichts erkennen. Die Halbelfe stattdessen würde eine Gestalt im Wasser erkennen können, aber auch nur, weil sie so ein Geschöpf bereits einmal zuvor gesehen hatte. Der Kopf eines Schwarzäugigen Flossenmonsters ragte aus der Oberfläche empor und starrte sie an. Dann erblickte auch der Mann das Wesen und schreckte leicht zurück.

"Was... was ist das denn?", fragte er mehr sich als seine Begleitung und dann kam ihm ein Gedankenblitz. Er wandte sich wieder dem Mädchen zu. "Sag mal, Yvanna, du bist doch eine Druidin. Wie ich hörte beherrschen die meisten Druiden auch Magie. Kannst du uns nicht einfach mit einem Zauber einen Weg schaffen, um den Fluss zu überqueren? Was weiß ich, eine Brücke aus Ranken, ein großer umgefallener Baum oder so was."

Hoffnungvoll schaute er sie an und hoffte auf eine positive Antwort. Auch das Flossenmonster gab aufgeregte Geräusche von sich, als es diesen Vorschlag hörte. Warum konnte niemand sagen. Verstand es vielleicht die Sprache der Menschen? Eigentlich war es ja auch egal, jetzt zählte nur, dass sie diesen Fluss schnellstmöglich hinter sich ließen. Würde Yvanna etwas grübeln und mit etwas Glück sich vielleicht an einen Absatz in einem alten Buch ihrer Mutter erinnern, welcher besagte, dass es Naturmagiern möglich war mittels des Zaubers Rankenwunder große und stabile Ranken aus dem Erdboden wachsen zu lassen und sie nach belieben zu formen. Dies konnte ihre Chance sein, vorausgesetzt die junge Druidenschülerin würde sich daran erinnern.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Yvanna Lanthir » Samstag 9. Januar 2010, 21:22

Der Regen wurde heftiger. Die beiden waren bis auf die Haut durchnässt und Isilya sah aus wie ein begossener Pudel.
Der Schreiner sah ein, dass man hier den Fluss nicht überqueren konnte, so wie die junge Elfe bereits vermutet hatte.

"Du hast Recht. So einfach kommen wir wohl nicht dort hinüber, aber einen anderen Weg kenne ich leider auch nicht und ob es irgendwo eine seichtere Stelle gibt kann ich nicht beantworten.", sagte der Schreiner.

Yvanna kramte die ganze Zeit durch ihr Gedächtnis. Nach einem Zauber, den sie bereits kannte und, an den sie sich nun auf die Schnelle erinnern würde. Doch sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, denn der Schreiner erschrak auf einmal, als mit einem Platschen ein kleines süßes schwarzäugiges Flossenmonster im Fluss auftauchte. Sie kannte diese Art von Monster schon von damals. Sie können einen versteinern, wenn sie Angst haben oder bedroht werden.

"Was... was ist das denn?", fragte er sich panisch, unwissend darüber, dass die Halbelfe wusste, was es ist.

Das Flossenmonster blickte die junge Druidin mit seinen großen schwarzen Augen so vertrauenswürdig an und genau in dem Moment fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Der Zauber war ihr wieder eingefallen. Zum Glück hatte sie ihn gelernt. Sie musste einfach nur ein Rankenwunder wirken, dass die Ranken wachsen lässt über den reißenden Fluss.

"Mir ist der Zauber wieder eingefallen Maxim. Ich muss ein simples Rankenwunder wirken. Dieser Zauber lässt die Ranken wachsen. Und so können wir über den Fluss. Die Ranken wirken wie eine Brücke. Ist das nicht fabelhaft. Die Naturmagie ist in solchen Fällen recht praktisch. Nur viele Zauber kann ich noch nicht, da ich sie nur durchschnittlich beherrsche, aber das reicht, um eine Rankenbrücke zu bauen."

Yvanna konzentrierte sich enorm lauschte dem Regen und dem Wind und dem Rascheln der Blätter. Dann machte sie rituelle Bewegungen mit ihren Händen und Armen und sprach gleichzeitig die Formel. Nachdem die Worte ausgesprochen waren und langsam als Echo in ihrem Kopf verklangen, spannten sich die wachsenden Ranken über den Fluss und sie konnten ihn passieren.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 14. Januar 2010, 07:20

Das Flossenmoster blickte aus seinen großen dunklen Augen die junge Druiden immer wieder an und beobachtete sie ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. Auch während sie ihren Zauber wirkte starrte es sie an ohne zu blinzeln. Dann endlich wirkte die Magie und aus dem Erdboden nahe es Ufers drängte sich windend eine Ranke empor. Gefolgt wurde diese von einer Zweiten und Dritten. Sie wuchsen immer weiter und weiter, streckten ihren Kopf gen himmel und es schien als wollten sie ihn auch berühren, denn sie wurden immer länger und länger.

Schließlich richteten sie sich, bedingt durch die Magie der jungen Frau, gen andere Seite des Ufers, hörten jedoch nicht auf zu wachsen. Sie wandten sich und es hatte den Anschein, als hätten sie einen eigenen Willen, als würden sie aus freien Stücken versuchen, den Reisenden zu helfen indem sie eine Brücke über die Fluten des reißenden Flusses bauten. Dann erreichten sie das andere Ufer und begannen damit, sich dort wieder in den Erdboden einzugraben, sodass ein gewisser Halt entstand.

Dann endlich spürte Yvanna, wie die Magie, welche während des Zaubers aus ihrem Körper entwich, nach lies und am Ende verebbte. Die Brücke war gebaut. Maxim schaute ungläubig von den Ranken zu seiner jungen Begleiterin, wieder zurück zur Pflanze und dann wieder zu dem Mädchen. Er konnte es nicht recht glauben, aber doch hatte er es mit eigenen Augen gesehen. Zwar wusste er, dass sie eine Druidin in Ausbildung war, aber doch hätte er niemals damit gerechnet, dass sie so eine Magie wirken konnte. Für ihn hatte sie immer so einen zarten Eindruck gemacht, sodass man ihr einfach helfen musste, aber langsam sickerte die Erkenntnis in ihm durch, dass sie wohl auch allein ganz gut zurecht kam.

"Wow.", brachte er bewundernd hervor und klopfte der jungen Dame lobend auf die Schulter. "Das war ein genialer Einfall. Jetzt können wir ohne Probleme dem Fluss überqueren. Die Rankenbrücke hält uns doch, oder?"

Die Frage hatte der Schreiner nur gestellt, um seine anfängliche Skepsis zu verringern, aber je öfter auf die dicken Ranken blickte, desto sicherer wurde er. Dann wandte er sich von Yavanna ab und setzte einen Fuß auf die Brücke, verlagerte sein Gewicht auf das Bein und stellte fest, dass sie Brücke stabil wirkte. Also bestieg er sie vollends und machte die ersten paar Schritte auf der einzelnen dicken Ranke, welche für die Überquerung zuständig war. Mit seinen Händen hielt er sich an den beiden Anderen fest, welche etwas erhöht hingen, sodass sie gut als "Geländer" dienten. Maxim nickte und drehte seinen Kopf zu Yvanna.

"Sehr gute Arbeit.", meinte er ehrlich anerkennend. "Na dann, komm. Lass uns weiter gehen. Ich möchte aus dem Regen raus."

Mit diesen Worten setzte er wieder einen Fuß vor den anderen und balancierte so bin in die Mitte der Brücke. Allerdings tat das vorherrschende Wetter auch seine Arbeit und durch die unzähligen Tropfen des Regen wurde die Rinde der Ranken immer glitschiger und rutschiger. Immer öfter glitt Maxim mit seinem Fuß ab und konnte sich gerade noch so festhalten, aber dann erreichte er das rettende Ufer auf der anderen Seite des Ilfar.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Yvanna Lanthir » Montag 5. April 2010, 12:55

Die junge Druidin in Ausbildung hatte es geschafft. Ihr Zauber hatte so gewirkt, wie sie es sich vorgestellt hatte. Die Ranken hatten sich über den reißenden Strom gespannt, sodass sie ungehindert passieren konnten. Die Magie entwicht langsam aus Yvannas Körper. Sie strahle und war enorm glücklich über ihr Werk. Sie konnte es bis gerade eben selbst kaum noch glauben, dass sie so etwas fertig bringen konnte. Doch schien die Naturmagie voller Überraschungen zu stecken, aber ein großes Wissen hatte sie noch nicht darüber. Dies war neben ein paar Wachstumszaubern der erste richtige Zauber, den sie gewirkt hatte.
Der Schreiner brachte nur ein verwundertes, "Wow!", hervor und klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. Jedoch hegte er Zweifel gegenüber der Haltbarkeit.

"Vertrau auf die Kraft der Pflanzen, die Brücke wird uns halten!", erwiderte sie seine Zweifel. Er machte die ersten Schritte und stellte erstaunt fest, dass die magisch herbeigerufene provisorische Rankenbrück unglaublich stabil war. Als er auf der anderen Seite angekommen war, machten sich Yvanna und Isilya gemeinsam auf den Weg über die Ranken, da Maxim so schnell es ging, aus diesem heftigen Regen hinaus wollte. Trotz des Regens, der die Ranken um einiges glitschiger machte, erreichten alle das andere Ufer, von hier aus ging es immer weiter und tiefer hinein in den Sarius. Des Gehölz und Geäst wurde dichter, sodass kaum noch Regen hindurchkam.

"Maxim, wie weit ist es noch, bis zum Land der Echsen?", wollte sie wissen. Denn es dürstete sie nach Rache. Diese Echsen hatten ihr einen der wichtigsten Personen in ihrem Leben gestohlen. Ob ich wohl mit ihr Kontakt aufnehmen kann? Diese Frage stellte sie sich immer in wieder in Gedanken. Mit der Hilfe des Windes ihr eine Botschaft schicken, doch wenn so etwas ging, woher sollte sie dann das Wissen nehmen, wie es funktionierte. Hoffentlich ist es nicht mehr weit.
Die Halbelfe war etwas zurückgefallen, Isilya leckte an ihrer Hand und holte sie aus ihren Gedanken. Sie schloss wieder zu dem großen Schreiner auf und ging mit ihm zusammen weiter, während sie ihre Silberwölfin zwischen die Ohren kraulte.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Gestalt » Dienstag 27. April 2010, 07:36

[Für Yvanna, Maxim und Isilya gehts weiter in: Der Wald Nelodeth --> Vom Fluss in den Wald (Seite 2)]
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Montag 24. Mai 2010, 18:01

Janay kommt von Durch gräserne Auen

Der Baron hielt sein Versprechen, das er Janay nicht einmal offen gegeben hatte. Er ließ sie ruhen, forderte nichts von ihr ein, obwohl er es hätte verlangen können. Er streichelte sie lediglich zwischen den Beinen und das auch eher, um sie zu entspannen anstatt ein Feuer in ihr zu entfachen. Sie sollte sich von allen Sorgen lösen, durchatmen, schlafen und erholen.
So setzte er seine Zärtlichkeiten fort, bis seine Gesellschafterin vollends eingenickt war. Das stete Rumpeln der Kutsche wiegte sie beinahe zusätzlich in den Schlaf. Aber irgendwann wurde Janay bewusst, dass es geendet hatte. Sie musste eine Weile wenigstens geschlafen haben. Zeit war vergangen und nun stand die Kutsche still.
Keine Hand lag auf ihrem Venushügel, niemand streichelte sie. Das Kutscheninnere lag in düsterem Zwielicht. Außerdem war sie allein.

Ein matter Lichtschein drang von außen zu ihr, zusammen mit Stimmen. Janay konnte sofort den Baron heraushören, die Stimme seines Gesprächspartners musste von einem seiner Diener stammen.
Gerade war es Baron von Sonnenbergen, der sprach: "... Hinweg über die Schlucht genommen. Natürlich möchte ich niemanden der Gefahr aussetzen, aber nun stehen wir hier, Pelkin. Irgendeine Idee?"
"Mit der Kutsche gelangen wir definitiv nicht durch das überschwemmte Gebiet, Herr. Ich fürchte, wir müssen sie und einen Großteil des Gepäcks zurücklassen." Man hörte ein Seufzen. Offenbar gefiel dem Baron der Vorschlag nicht.
"Ich kann Janay doch nicht stundenlang durch das Wasser jagen. Es muss einen anderen Weg ..."
"Pssst, Herr! Habt Ihr das auch gehört?"
Mit einem Mal wurde es still, dafür bewegte sich das Licht, das bis in die Kutsche hinein drang. Jemand erhellte die Umgebung mit einer Fackel. Draußen herrschte bereits Nacht.
"Ich höre nichts", kam es wieder vom Baron. Doch dann verstummte er erneut, als es laut raschelte. Der Diener zog hörbar eine Klinge. "Wer ist da? Freund oder Feind?", rief er. Seine Stimme zitterte nicht einmal. "Kommt heraus und zeigt Euch!"

Kurz darauf löste sich tatsächlich etwas aus den Schatten. Jedenfalls waren Schritte zu hören, sowie das Keuchen des Barons.
"Stehen geblieben, Ihr ... du ..."
"Was ist das, Pelkin?"
"Herr, es ... es sieht aus wie eine halbmenschliche Bestie."
Jene halbmenschliche Bestie sah im Grunde aus wie ein normaler Mensch: er war etwa 1,70 Meter groß, besaß sonnengebräunte Haut, die im Fackellicht goldbraun schimmerte. Er verfügte über zwei Beine und Arme. Auf Letztere stützte er sich - es handelte sich um eine männliche Gestalt - wie ein Affe, in der rechten Hand trug er trotzdem ein kleines Jagdmesser. Nur statt eines menschlichen Kopfes ragte ein graues Gesicht aus einer Mähne verfilzten, schwarzen Haares hervor. Das Gesicht wirkte grimmig, tierisch und dennoch ein wenig hölzern. Ein großes Horn zeigte anstelle einer Nase hervor, Nüstern befanden sich zu beiden Seiten dieser tierisch-bestialischen Waffe. Die Augen waren klein und runzlig.
"Ihr kommt nicht von hier, oder? Warum redet ihr so komisch?", sagte die Bestie.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Janay » Montag 24. Mai 2010, 19:36

Janay wusste nicht, wie lange es dauerte, aber auf jeden Fall nicht lange, bis sie tatsächlich in den Schlaf sank. Das Rütteln half ihr dabei und ließ sie sogar vergessen, wer sie hier streichelte. Es war im Moment egal, da sie mehr nicht aushalten musste, sodass sie endlich etwas mehr Erholung fand. Auch die Position war nicht ganz so unbequem, wie sie zuerst vermutet hatte, sondern durch die zusammen gerollte Haltung wurde ihr wenigstens nicht kalt.
Es erschien ihr wie ein Wimpernschlag, als sie wieder ihre Umgebung wahrnehmen konnte. Dass sie geschlafen hatte, verriet ihr als erstes ihr leicht schmerzender Körper, da sie die gesamte Zeit über sich nicht hatte rühren können.
Sie ächzte leise, als sie die Augen öffnete und sich mühsam aufrichtete. Wenigstens war sie im Moment allein in der Kutsche, weswegen sie vermutlich auch angehalten hatte. Wie auch immer, es war ihr vorerst ganz recht so.
Dadurch konnte sie sich ungehindert strecken und auch durch ihr Haar streichen, ohne Angst haben zu müssen, dass ihre Ohren gesehen werden könnten. Die Beine streckte sie ebenfalls aus, unbekümmert, ob dadurch ihr Rock zu sehr hoch rutschte. Es tat erst mal einfach nur gut, nachdem sie bestimmt eine Stunde oder... wenn sie hinaus sah, viel länger in ihrer zusammen geknüllten Haltung geschlafen hatte.
Ein Wunder, dass sie so lange sich hatte ausruhen können, ohne, dass ihr Gönner sie ein einziges Mal geweckt hätte.
Warum hatte er ihr so viel Erholung gelassen? Sie verstand es nicht ganz, denn er hatte sicher nicht geschlafen und würde somit in der Nacht, wenn sie jetzt munter wäre, ebenfalls nicht das bekommen können, was er garantiert wollte. Seltsam... oder glaubte er, dass er nach der letzten Vereinigung noch nicht können würde? Wie auch immer, sie war verschont worden und irgendwo in ihr fühlte sie sogar Dankbarkeit für seine Rücksichtnahme.
Als sie endlich wieder ganz in der Wirklichkeit angekommen war, wollte sie hinaus und nachsehen, warum sie anhielten. Und obendrein sich etwas die Beine vertreten bei der Gelegenheit.
Doch bevor sie zu der Tür hatte greifen können, um hinaus zu gelangen, hörte sie Stimmen. Sie hielt inne und lauschte neugierig.
Was sie jedoch hörte, ließ sie zuerst die Augenbraue heben und dann leicht schlucken.
Was hatte das zu bedeuten? Gut, sie persönlich hätte wenig dagegen, wenn sie sich auch würde bewegen müssen, anstatt dauernd sitzen oder liegen zu müssen. Und auch dem Baron würde es nicht schaden. Aber warum sollte das so sein? Durch was war welches Gebiet überschwemmt und warum?
Erneut wollte sie zur Tür greifen und endlich aussteigen, als sie ein weiteres Mal davon abgehalten wurde.
Was sollte zu hören gewesen sein? Musste sie eine Gefahr befürchten?
Vorsichtig lugte sie aus dem Fenster und versuchte, ihre Umgebung zu erkennen, jedoch war das nicht besonders leicht. Auf jeden Fall gab es sehr viel Dunkelheit rings um sie herum, die genügend Unheil in sich bergen konnte.
Die junge Frau war nicht sonderlich ängstlich oder leicht einzuschüchtern, doch diesmal wurde selbst ihr etwas bang. Es könnte so viel geben, was hier auf sie lauern könnte, und sie glaubte nicht daran, dass ihr Gönner körperlich in der Lage wäre sie zu schützen. Bei dem Diener, mit dem er gesprochen hatte, würde das zwar anders aussehen, hoffte sie, allerdings hieß das noch lange nichts. Es könnte ein Gegner sein oder eine ganze Schar, wenn überhaupt etwas war.
Das Licht, vermutlich eine Fackel oder dergleichen, bewegte sich und blendete sie, sodass sie sich instinktiv wieder ein wenig mehr in die Kutsche zurück zog.
Als das Rascheln, diesmal gut vernehmlich, ertönte, erstarrte sie.
War sie doch in Gefahr? Hatte sich der Diener nicht geirrt?!
Unbewusst versuchte sie, so flach wie möglich zu atmen und keine Geräusche zu verursachen, während sie angespannt lauschte, was da draußen weiterhin vor sich ging. Wobei sie sich sicher war, dass dies die beste Methode war, um die Situation zu überstehen, egal, was sie noch bringen würde. Denn solange niemand von ihrer Existenz wusste, könnte sie sich notfalls davon stehlen.
Trotzdem konnte sie ein leises, scharfes Einatmen bei dem Wort "Bestie" nicht vermeiden. Auch stieg ihre Neugier wieder an, am liebsten hätte sie hinaus gespäht, um selbst sehen zu können, was da aufgetaucht war.
Doch noch wagte sie es nicht, noch siegte die instinktive Ahnung, dass Zurückhaltung definitiv das bessere Verhalten war.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Dienstag 25. Mai 2010, 11:59

Janay konnte wenig erkennen, als sie aus dem Fenster schaute. Der Schein der Fackel, die übrigens vom Diener Pelkin getragen wurde, reichte nicht weit. Unglücklicherweise sorgte das wenige Licht so nur für eine weitaus größere Gruselatmosphäre. Aus einfachen Schatten wurden tanzende, grosteske Wesen. Herab hängende Äste der sie umgebenden Bäume verwandelten sich in tödliche Klauen diverser Ungeheuer und Astlöcher starrten wie finstere Augen auf sie herab.
Aus dem Schrei einer Eule oder irgendeines anderen nachtaktiven Raubvogels wurde das Heulen einer Spukgestalt. Als schließlich noch ein lautes Rascheln und dann dieses halbmenschliche Wesen mit dem grauen Horngesicht auftauchte, hätte kein Geschichtenerzähler eine bessere Legende parat gehabt, um Kinder und Erwachsene zu ängstigen.

Die Klinge des Dieners blitzte kurz auf, ein Fauchen ertönte. Es kam von dem seltsamen Wesen, welches sich nun aufrichtete und seinerseits das Messer ausstreckte. Die Klinge war scharfkantig, bestand aber nicht aus festem Stahl wie Pelkins. Jemand hatte einen gespitzten Stein mit Sehnen um einen Holzgriff gebunden. Dass man mit einer solchen Waffe dennoch verletzen oder töten konnte, machte sie allerdings nicht harmlos.
Wieder sprach das Ungetüm in seiner eigenen Sprache: "Ihr tragt aber komische Tierfelle. Die hab ich noch nie gesehen. Steckt eure Jagdwaffen weg. Ich tu euch nichts, wenn ihr mir nichts tut." Dann erstarrte es.
"Was ist das für ein Geplapper?", erkundigte sich Baron von Sonnenbergen, das Schnupftuch gezückt. Der Schweiß rann ihm von der Stirn. Mit politischen wie intriganten Gefahren mochte er sich auskennen, nicht aber mit jenen, die in der Wildnis auf ihn lauern mochten. Außerdem bestand keine Fluchtmöglichkeit. Das Wesen befand sich vor ihnen und hinter der Kutsche war der ganze Wald unter Wasser gesetzt. Von den Legenden, die sich um diesen Teil des Sarius rankten, wusste der Baron nichts. Insgeheim wünschte er sich, dass er den Umweg über die Schlucht genommen hätte. Am meisten Sorgen machte er sich nämlich um...

"Janay! Bleib fort da, du Bestie!" Er ließ das Schnupftuch fallen und griff an Pelkins Gürtel, wo er einen Dolch aus seiner Scheide riss. Das Monster war auf die Kutsche aufmerksam geworden und schneller zu ihr hingeprescht, als Diener und Herr hätten reagieren können.
"Was für ein gigantisches ... Geschöpf? Nein, es ist ein Baumwesen und es hat einen von euch im Bauch!" Das Ungeheuer war fasziniert von der Kutsche. Wo ihn das kostbare Gepäck von hohem Wert jedoch wenig interessierte, da wuchs die Neugier umso mehr, als es erkennen musste, dass sich im Kutscheninneren jemand aufhielt. Bei der Dunkelheit hatte es Janay bemerkt?! Es musste sehr gute Augen besitzen.

"Weg da!", rief der Baron, wankte zwischen Wurzeln und Pfützen auf unebenem Boden umher und geriet mehrfach ins Straucheln. Es klatschte, als Pelkin an ihm vorbei hechtete, der Baron sich festhalten wollte und durch seine unbedachte Tat beide zum Sturz brachte. Wasser spritzte hoch, die Fackel erlosch.
Jetzt konnte Janay kaum mehr Konturen des Ungeheuers erkennen, das durch eines der Fenster ins Innere kletterte. Aber es griff nicht an, es guckte sich um, blickte dann sie direkt an - und streckte die unbewaffnete Hand nach ihr aus.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Janay » Dienstag 25. Mai 2010, 15:21

Unwillkürlich hielt sie den Atem an, als sie glaubte, etwas aufblitzen zu sehen.
Eine Waffe? Oder derart scharfe Krallen? Was war das gewesen?
Und dann kam auch noch dieses Fauchen, sodass sie sich noch unwohler fühlte.
Warum nur hatten sie hier anhalten müssen?!
Am liebsten wäre sie auf der anderen Seite lautlos ausgestiegen, hätte sich ihren Beutel unauffällig geschnappt und hätte sich davon gestohlen. Aber auf der anderen Seite war da nicht nur die Neugier, sondern auch das Geld, weswegen sie sich überhaupt erst auf diese Reise begeben hatte. Diese beiden Gefühle waren vorerst stärker, sodass sie an Ort und Stelle verharrte und mit angehaltenem Atem lauschte, was da draußen geschah. Hinaus zu spähen wagte sie vorerst noch nicht.
Dafür jedoch konnte sie seltsame Laute vernehmen.
Was war das? Es klang glatt so, als würde das Wesen... Monstrum... oder was auch immer, sich zu unterhalten versuchen.
Allerdings verstand sie davon nichts, sodass sie auch keine Ahnung hatte, was es auszudrücken versuchte. Immerhin konnte sie auch keine Gestik ausmachen, was ihr genügend Anlass für allerlei Spekulationen hätte geben können. Dass dem nicht so war, lag nur daran, dass Janay es sich vorerst selbst verbot. Schließlich hätte ihr das jetzt nichts gebracht, außer womöglich noch mehr Ärger, als sie ohnehin mit ihrem Gönner und dessen Diener gerade hatte.
Dass sie nicht die Einzige war, die es nicht verstand, bewiesen ihr die Worte des Barons, die laut und deutlich an ihre Ohren drangen.
Doch plötzlich hörte sie ihren Namen, sodass sie sogar leicht zusammen fuhr. Ihr Herz schlug mit einem Mal um ein Vielfaches schneller und der Schweiß drohte diesmal auch ihr auszubrechen.
Instinktiv drückte sie sich in die hinterste Ecke der Kutsche, um mit der Dunkelheit darin so gut wie möglich zu verschmelzen. Für jede andere Art der Flucht war es zu spät, das ahnte sie, dafür ging auch alles viel zu schnell.
Das Blut rauschte in ihren Ohren und sie befürchtete schon, dass sie sich genau dadurch verraten würde. Aber es schien ohnehin entweder zu spät oder nutzlos zu sein.
Als sie das seltsame Biest in dem Türausschnitt erkennen konnte, schlug sie sich die Hand vor den Mund, um nicht vor Schrecken aufzuschreien.
Verdammt, was war das für ein Monster?!
Zu viele Details konnte sie nicht ausmachen, denn auf einmal erlosch das letzte bisschen Licht, gemeinsam mit viel Platschen.
Was war jetzt schon wieder passiert?! Toll, jetzt war sie auch noch auf sich allein gestellt! Nur wenigstens konnten sich ihre Augen nun besser auf die Dunkelheit einstellen und schmerzten nicht mehr von der Fackel.
Dass das Ungetüm zu ihr in die Kutsche kam, konnte sie eher wegen des heftigeren Ruckelns wahrnehmen, denn wirklich sehen.
Vor Angst, die immer stärker in ihr hoch stieg, da sie sich vollkommen allein fühlen musste, konnte sie sich hingegen nicht von der Stelle bewegen. Sie zuckte lediglich zusammen, als ihr das Wesen etwas entgegen hielt, da sie im ersten Moment glaubte, es wäre eine Waffe.
Erst nach unendlich langen Sekunden, in denen sich ihre Augen immer stärker an die Lichtverhältnisse gewöhnten, konnte sie langsam, aber sicher erkennen, was da wirklich in ihre Richtung gehalten wurde. Es war eine Hand!
Und... was sollte sie jetzt damit anfangen? War das Wesen vielleicht doch harmlos und wollte nur seine Neugier befriedigen oder Kontakte knüpfen? Wie sollte sie reagieren?
Janay entschloss sich dazu, besser darauf einzugehen, um das... Ding nicht zu provozieren. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass ihre Finger leicht zitterten, als sie ihren Arm ausstreckte und etwas zurück halten die dargebotene Hand ergriff.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 26. Mai 2010, 23:03

Außerhalb der Kutsche war es dunkel geworden, die Fackel war erloschen. Man hörte lediglich den Baron und den Diener Pelkin miteinander reden. Scheinbar hatten sie sich ineinander verhakt oder fanden nicht wieder auf die Beine. Es platschte und klatschte. Die beiden befanden sich entweder in einer tiefen Pfütze oder gleich in dem überfluteten Bereich, von dem sie gesprochen hatten. Sie machten allerlei Krach, der selbst einige nachtaktive Tiere aufschreckte. Etwas flatterte in den schwarzen und sternenlosen Himmel hinaus.

In der Kutsche selbst, bei Janay, war es hingegen sehr ruhig. Das Bestienwesen streckte ihr eine Hand entgegen, rührte sich kaum. Das graue Gesicht hob sich etwas von der umgebenden Dunkelheit ab. Das große Horn in der Mitte stand bedrohlich vor, aber das Wesen attackierte Janay nicht. Es reckte die Hand vor.
Vermutlich hatte es nicht geplant, in einen geschüttelten Gruß zu geraten. Vielmehr wollte es Janay vorsichtig berühren, aber dann fand sich seine Hand schon in ihrer wieder. Das graue Gesicht bewegte sich, legte sich schief. Das Wesen musterte die beiden Hände, die nun einander lagen.
Es beugte sich vor, zog ein wenig an Janays Hand. Dann griff sich das Wesen ans Gesicht und ... verschob es! Da bemerkte wohl auch die Dunkelelfe, dass es gar kein Ungeheuer war. Es handelte sich um einen Menschen, der sein Gesicht hinter einer Maske verborgen hielt. Jene Maske lag nun auf dem filzigen, dicken Haar, während das darunter liegende Gesicht sich Janays Hand immer mehr näherte.
Der fremde Mensch schnupperte, leckte dann über Janays Handrücken. "Wuark ... du bist kein Mensch. Du riechst und schmeckst anders. Bist du ein Monster?" Mit deutlicher Neugier in den grasgrün glitzernden Augen betrachtete der Mensch - wirklich ein Mann - Janay. Er musterte sie, als versuchte er in ihr etwas zu erkennen. Dann ließ er ihre Hand los und griff nach ihrem Haar. Behutsam, so dass Janay durchaus davon ausgehen konnte, dass der Mann ihr kein Leid antun wollte, teilte er einzelne Strähnen. So schimmerndes Haar wie das ihre kannte er nicht.
Plötzlich legten sich zwei seiner Finger an ihre Spitzohren. Durch das Teilen ihrer Haare hatte er sie zum Vorschein gebracht. Mit größter Faszination berührte er die Ohrmuschel, strich an ihr entlang und konnte seinen Blick nicht davon nehmen.

"Uff, Janay, alles in Or... nimm die Finger von ihr, Bestie!" Der Baron hatte es irgendwie bis zur Kutsche geschafft, riss nun die Tür komplett auf und wollte ins Innere dringen. Der Mensch erschreckte sich dermaßen, dass er einen Luftsprung machte, mit dem Kopf gegen die Decke knallte, aufschrie und mit dem Jagdmesser fuchtelte. Sofort verbarg er sich hinter Janay. Wütende Schnalz- und Klackerlaute erinnerten an die Drohgebärden eines Nagetieres.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Janay » Donnerstag 27. Mai 2010, 17:25

Was sie von draußen zu hören bekam, ließ ihr nicht gerade sonderlich viel Mut. Sie war anscheinend wirklich auf sich allein gestellt und auch ein wehrhafter Diener war demnach keine große Hilfe.
Ob sie vielleicht in Pelgar heimlich ein wenig ihre nicht vorhandenen Dolchkünste aufbessern sollte, um sich eher verteidigen zu können? Wäre keine schlechte Idee, sofern sie das hier auch tatsächlich überstand. Was noch nicht so sicher war...
Wenigstens gewöhnten sich ihre Augen immer besser an dieses diffuse Licht, sodass sie immerhin schon Umrisse erkennen konnte. Das war schon mal ein Anfang.
Als sie sich berührten, hatte sie nicht das Gefühl, als würde sie irgendein fremdartiges Wesen berühren. Im Gegenteil, die Haut war warm und die Hand so, wie die eines Menschen oder Elfen.
Doch es geschah daraufhin nichts.
Hatte er das denn nicht gewollt?
Ihre Augenbraue hob sich leicht und sie beschlichen Zweifel, ob sie überhaupt richtig gehandelt hatte, als ihr Gegenüber auch noch den Kopf schief legte.
Dann allerdings war da plötzlich ein leichter Zug und instinktiv stieß sie einen leisen Laut des Erschreckens aus.
Was kam denn jetzt?!
Jedoch wurde sie nicht ganz zu dem Wesen gezogen, sondern nur eine winzige Spur, ehe es... wahrhaftig sein Gesicht verschob! Janay stockte für einen Moment der Atem, als sie das ausmachen konnte, bis ihr eine Idee kam.
War das... vielleicht nur eine Maske? Immerhin besaß der Fremde, sie nahm zumindest an, dass es ein männliches Wesen war, einen menschlichen Körperbau, soweit sie das hatte erkennen können. Und sie hatte noch nie von einem Wesen mit solch einem... Kopf gehört.
Als diese Maske nun endgütig auch sein Gesicht freigab, fühlte sie sich in ihrer Vermutung bestätigt und atmete innerlich auf.
Gut, sie war jetzt noch nicht vollkommen außer Gefahr, aber wenigstens wusste sie nun, dass sie keinem unbezwingbaren Ungeheuer gegenüber saß, diesem auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Es behagte ihr nicht ganz, wie er sich zu ihrer Hand beugte.
Was wollte er? An ihr schnüffeln wie ein Hund?
Als sie eine Berührung auf ihrem Handrücken spürte, zuckte sie zwar zusammen, doch sie brauchte ein paar weitere Sekunden, bis sie es auch begriff. Der leckte gerade über ihre Haut!
Danach stieß er wieder diese seltsamen Laute aus und sie war sich mehr denn je sicher, dass es eine Sprache oder so etwas Ähnliches sein sollte. Wenn sie das doch nur verstehen würde, dann wäre ihr wahrlich wohler!
Innerlich haderte sie mit sich selbst. Sollte sie ihm ihre Hand entziehen, so wie es am liebsten tun würde? Oder wäre das für ihn eine Provokation, sodass sie sich vor so etwas besser hütete?
Nun, wo die Maske nicht mehr über seinem Gesicht saß, konnte sie auch ein Funkeln etwa in Augenhöhe erkennen. Sie versuchte, seinen Blick zu erwidern und gleichzeitig, trotz des schlechten Lichtes, dadurch zu erkennen, wie seine Stimmung war, freundlich oder feindlich.
Allerdings war das mehr als schwer, sodass sie noch zu keiner Entscheidung gekommen war, als er ihr diese abnahm, indem er ihre Hand los ließ.
Während sie noch froh darüber war und innerlich aufatmen wollte, zuckte sie bei der nächsten Berührung merklich zusammen. Normalerweise ließ sie niemanden an ihr Haar heran, eben wegen ihrer Ohren. Und diesmal hatte sie nicht einmal die Chance, sich dagegen zu wehren, da sie nicht weglaufen oder sonst wie ausweichen konnte.
"Nicht...", kam es ihr zwar über die Lippen, aber sie hatte die Befürchtung, dass er sie nicht mal verstehen würde. Noch dazu, wo er nicht von ihr abließ, sondern ausgerechnet ihr Geheimnis, die Elfenohren, entdeckte.
Jedoch schien er damit wenig anfangen zu können oder eine Zuordnung zu ihrer Rasse zu treffen, denn er stieß keinen Laut der Überraschung oder des Unwillens aus, sondern tastete weiter und wirkte irgendwie... fasziniert? Was war das für ein Mann?!
Aber sie kam nicht mehr zu einer Antwort, nicht einmal dazu, ihn zu fragen, vielleicht könnte er ja doch das ein oder andere von ihr verstehen. Stattdessen tauchte jetzt endlich ihr Gönner auf, wenngleich es viel zu spät gewesen wäre, wenn dieser Mann ihr tatsächlich ein Leid hätte zufügen wollen. Und nun sorgte er zu allem Überfluss dazu, dass der Mensch sich hinter ihr verbarg und sie somit wie ein Schutzschild verwendete.
Na toll!
Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was diese Laute in ihrem Rücken alles zu bedeuten hatten.
Auf jeden Fall seufzte sie tief und sah den Baron leicht genervt an, wegen seines späten und vor allem sinnlosen Eingreifens. Wobei sie wiederum froh war, dass nun ihre Haare erneut ihre Ohren verbargen.
"Jungs, immer mit der Ruhe!", warf sie ein und machte auch eine entsprechende Geste in die Richtung ihres Gönners. "Wir wollen keinen Streit und auch niemanden provozieren. Er ist ein Mensch, so wie er aussieht, und hat nichts getan, weswegen man Angst haben müsste. Also, keine Bange."
Sie drehte sich halb zu dem Fremden um, sah ihm ungefähr in die Augen, so sicher konnte sie sich noch immer nicht sein wegen des Lichtes, und legte etwas tastend eine Hand auf dessen Unterarm.
Behutsam drückte sie diesen hinunter, da sie gesehen hatte, dass er was in den Fingern hielt. Dass es eine Waffe war, ahnte sie zwar, aber wollte lieber nicht zu genau wissen, was für eine.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Dienstag 1. Juni 2010, 11:52

Das Wesen, das sich letztendlich doch als Mensch entpuppt hatte, verbarg sich noch immer hinter Janay, als der Baron endlich eintraf. Lediglich die Hand mit dem im Zwielicht nur als spitze Kontur erkennbaren Messers streckte sich in Richtung des anderen Mannes. Das Wesen zog sich die Maske erneut vor das Gesicht, so dass seitlich neben Janay nun auch noch ein spitzes Horn vor ragte.
Der Baron hatte seinerseits eine Klinge gezogen. Er hielt noch immer Pelkins Dolch. Wo steckte der Diener eigentlich? Gerade wollte Oribas etwas sagen, da kam ihm Janay zuvor. Irritiert starrte er sie an und runzelte im Dunkeln die Stirn, als er ihre Hand undeutlich wahrnahm, die den Arm des eingedrungenen Feindes langsam berührte und senkte.
"Er wird mich angreifen. Ich habe nichts getan!" Der Maskierte winselte leicht, ließ Janays Handlund jedoch zu. Langsam senkte sich so sein Waffenarm, das Messer aus geschärftem Stein bewegte sich zu seinem Lendenschurz, wo er es am Bund befestigte. Die Maske nahm er nicht mehr ab, doch die kleinen Augen und das Horn richteten sich nach oben. Er musterte Janay, ehe er sich an ihren Arm klammerte und wieder halb hinter ihr verschwand. Sie bot jetzt nun einmal den besten Schutz gegen dieses tonnenschwere männliche Monstrum in der seltsamen Aufmachung, das aber imstande schien, eine Waffe zu halten. Und diese Klinge funkelte!
"Ich habe Angst." Das Winseln stellte sich nicht ein.

Außerdem gesellte sich ein scheues Zucken hinzu, als es plötzlich heller wurde. Das Horn der Maske streifte Janays Hüfte, als sich der Fremde eng an sie drückte. Vorsichtig lugt er unter ihrem Ellbogen hindurch auf die entzündete Fackel, die Pelkin nun zum Kutscheneingang trug.
"Ich habe für neues Licht gesorgt, Herr", verkündete er. Baron von Sonnenbergen nickte.
"Komm aus der Kutsche, Liebes. Dieses We... dieser Mensch mag den Anschein erwecken, unschuldig zu sein, aber ich fürchte dennoch um deine Sicherheit. Wir sollten ihm nicht zu nahe kommen."
"Er soll das Licht am Stock ausmachen! Er wird den Wald verbrennen! Gefahr GEFAHR!" Der Maskierte gab immer stärker klackernde Laute von sich. Es erinnerte an ein in die Enge getriebenes Nagetier. Außerdem klammerte er sich hilfesuchend an Janay. Ihr Gegenüber schien er mehr Vertrauen entgegen zu bringen als dem runden Mann und seinem Fackel tragenden Diener. "Hilf mir gegen diese Menschen! Bitte. Du bist doch auch keiner von ihnen. Halten sie dich in diesem Kasten gefangen?"

"Was sollen wir nun tun, Herr? Es ... spricht, aber leider nicht celcianisch. Wenn das überhaupt eine Sprache ist. Wie sollen wir uns verständigen?"
Der Baron überlegte. Vorsichtig steckte er endlich seinen Dolch weg, aber das beruhigte den Maskierten keinesfalls. "Ich möchte ihn mir genauer betrachten. Vielleicht ... haben wir wirklich nur die Sprachbarriere zu überwinden."
Pelkin streckte die Fackel weiter ins Kutscheninnere, achtete dabei aber darauf, nichts zu entzünden. Das Wesen hinter Janay quiekte. Es duckte sich erst und wich anschließend in die hinterste Ecke zurück, kratzte dort über die Polster, bis es tiefe Risse hinein gegraben hatte. Mit der Maske konnte niemand die vor Angst starrenden Augen erkennen, aber die Haltung zeigte eindeutig, dass er sich vor dem Feuer fürchtete. Seine Atmung ging schnell, außerdem versuchte es, der Fackel auszuweichen.
Da schob sich wie von Geisterhand ein Ast in die Kutsche hinein. Das Wesen gab ein dankbares Keuchen von sich, sprang vor und auf den Ast. Es klammerte sie fest und der Baum zog seinen pflanzlichen Arm mitsamt dem Menschen nach draußen. Der Fremde quiekte lediglich, als die Maske am Fensterrahmen hängen blieb, aber er ließ sie zurück. Seine Sicherheit war ihm wohl wichtiger.

"Was war das?!" Der Baron stürzte vor, schnaubte und drückte seinen Kopf zum Fenster hinaus.
"Könnt Ihr etwas sehen, Herr?"
"Nein", erwiderte Oribas, "draußen ist es zu dunkel."
"Es war ... als hätte ein Ast ihn gerettet, Herr. Führen die Bäume im Sarius ein bewusstes Eigenleben?"
"Pelkin, du reimst dir da etwas zusammen! Bäume, die Menschenmonster - was auch immer! - retten! Aber wir sollten vorsichtig sein. Sichere das Gepäck und binde die Pferde irgendwo an - nicht an einen Baum! Wir werden die Nacht gemeinsam in der Kutsche verbringen." Endlich wandte sich Baron von Sonnenbergen Janay zu. Er betrachtete sie besorgt, was man im Fackelschein nun gut erkennen konnte. Jene Fackel entzündete soeben eine kleine Funzel in einer Laterne, die an den Baron weitergereicht wurde. Dann schwand sie durch den Träger hinaus. Pelkin machte sich daran, seine Befehle auszuführen. Der Baron hob eine Hand zu Janays Wange. Er streichelte sie behutsam.
"Fühlst du dich wohl? Ich hatte nicht vor, dich einer solchen Gefahr auszusetzen, meine Liebe. Ich hoffe, dieser Mensch hat dir nichts getan. Du solltest dich etwas ausruhen. Der Vorfall wird bald vergessen sein. Sobald es hell ist, werden Pelkin und ich versuchen, einen Weg aus diesem überfluteten Waldgebiet zu finden. Die Kutsche möchte ich ungern aufgeben, sie wird uns heute Nacht einziger Unterschlupf sein." Noch immer mit Sorge im Blick musterte der Baron die tiergleiche, graue Maske, die am Fensterrahmen baumelte. Das Horn wirkte gefährlich, aber es war und blieb nur eine Maske.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Janay » Dienstag 1. Juni 2010, 20:10

Als sie in ihrem Augenwinkel erkennen musste, dass die Maske wieder an ihrem Platz war und obendrein auch noch das Horn dicht neben ihrer Wange in die Richtung ihres Gönners wies, musste sie unwillkürlich schlucken. Wohl fühlte sie sich eindeutig nicht und sie befürchtete, dass sich die Situation hochschaukeln und vor allem sie darunter leiden würde.
Dass dies nicht geschah, das versuchte sie zu verhindern, indem sie jene entspannende Gesten ausführte. Und auch gegenüber dem Baron hob sie die Hand zu einer stummen Aufforderung, dass er seinerseits den Dolch ebenfalls senkte.
Als wenigstens der Fremde ihrem sanften Druck Folge leistete, atmete sie leise hörbar auf, da sie hoffte, damit das Schlimmste überstanden zu haben.
"Ganz ruhig, es wird nichts passieren.", versuchte sie, ihm gut zu zureden und hoffte, dass er, wenn schon nicht ihre Worte, so doch wenigstens ihren Tonfall richtig verstehen würde.
Sie wusste es nicht und hatte auch keine Chance, danach zu fragen, allerdings klammerte sich der Mensch wieder an sie. Für die junge Frau ein Zeichen, dass er ihr zumindest soweit vertraute, dass er sie mehr als Schutz, denn als Angriffsziel sah.
Unangenehm spürte sie das Horn der Maske an ihrer Hüfte, obwohl es nur sehr kurz war. Dennoch reichte es aus, dass sie sich innerlich wieder stärker verkrampfte.
Und dann kam auch noch Licht ins Spiel! Instinktiv kniff sie die sofort schmerzenden Augen ob dieser neuen Helligkeit zu und hob die Hand, um sie schützend vor ihr Gesicht zu halten.
Es dauerte einige Atemzüge, bis sie langsam und blinzelnd ihre Lider Stückchen für Stückchen anheben konnte.
Beinahe hätte Janay bei den Worten des Barons freudlos aufgelacht. Als ob sie sich im Moment von dem Wesen trennen könnte, das sich derart stark an sie klammerte! Außerdem hatte es ihr bisher nichts getan, war lediglich neugierig gewesen.
Doch ehe sie etwas darauf erwidern konnte, wurde der Mann hinter ihr hörbar nervös. Sie konnte es nicht verstehen, aber sie spürte die Angst.
Was war denn los? Wovor verspürte er auf einmal derart große Furcht? Es hatte sich niemand genähert und sie stand immer noch so wie vorher.
Sie drehte ihren Kopf und sah den Fremden fragend an. "Ich verstehe dich nicht...", wisperte sie, in dem Glauben, ihm dadurch mehr Vertrauen einflößen zu können, indem sie sich ihm widmete.
Zwar hörte sie auch die Worte ihres Gönners und seines Dieners, allerdings versuchte sie sich allein auf ihn zu konzentrieren, falls er sich trotz allem bisherigen irgendwie verständlich machen konnte. So merkte sie auch nicht, dass die Fackel näher kam.
Stattdessen beobachtete sie verdutzt das Verhalten des Menschen. "Aber...", begann sie hilflos und verstand das einfach nicht.
Zur Sicherheit warf sie einen Blick in die andere Richtung zu den beiden Männern und stellte fest, dass der Diener mit dem Feuer näher kam.
Moment, könnte es sein, dass...?
Sie sah noch einmal zu dem Wesen, das gerade drauf und dran war, die Innenausstattung der Kutsche zu ruinieren in seiner Panik, und fühlte ihre Vermutung bestätigt bei dem Verhalten.
"Bleib zurück, er scheint Angst vor dem Feuer zu haben!", wies sie Pelkin an, ohne darüber nachzudenken, dass sie eigentlich keine Befehle zu geben hatte. Trotzdem wollte sie dem Mann helfen und obendrein eine Panikreaktion vermeiden, die dann zu Verletzungen führen könnte.
Jedoch hatte sie nicht mit der Möglichkeit gerechnet, dass die Natur selbst zur Rettung einschreiten könnte. Die junge Frau drehte gerade ihren Kopf ein weiteres Mal zu dem Fremden und wollte beruhigend auf ihn einreden, als sie sah, wie er mit Hilfe eines Astes aus der Kutsche verschwand.
Ihr Mund klappte vor Staunen auf.
Wie... war das denn geschehen?!
Sie war noch viel zu überrascht darüber, sodass sie dem Baron in dem Gefährt nicht mehr ausweichen konnte und durch den Schwung auf die Sitzbank befördert wurde. Ihr Kopf schlug leicht gegen die gepolsterte Wand und das mit einiger Wucht, sodass sie sich ein paar Sekunden lang ein klein wenig benommen fühlte.
Janay kniff die Augen zu und schüttelte ein wenig ihren Kopf, bis sie wieder völlig in die Realität zurück gekehrt war. Dadurch allerdings beteiligte sie sich nicht an dem kurzen Streit der beiden Männer über lebende Bäume.
Sie blinzelte erst, als eine weitere Lichtquelle entstand und ihre Augen erneut ein klein wenig deswegen schmerzten. Leise seufzte sie und fuhr sich übers Gesicht, in der Hoffnung, dass diese kurze Pause ihrem Körper helfen würde, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.
Diese Situation hatte sie ohnehin noch nicht vollständig begriffen, geschweige denn dieses Ende der Begegnung.
Das leichte Brennen in ihren Augen besserte sich, als die Fackel aus der Kutsche verschwand und nur noch die zweite Laterne für Licht sorgte.
Unwillkürlich versteifte sie sich, als sie eine Berührung an ihrer Wange spürte. Bei den Worten jedoch konnte sie sich bereits wieder entspannen, als sie begriff, wer das war.
Ihr Blick ging in die Höhe zu dem Baron und sie brachte sogar ein feines Lächeln zustande, während sie abwinkte. "Mir fehlt nichts.", log sie, denn tatsächlich hatte sie etwas Kopfschmerzen durch den Aufprall.
Dann aber wurde sie ernst. "Ich glaube nicht, dass dieser Mensch eine Gefahr war. Er wirkte auf mich eher... kindlich neugierig. Zumindest mir gegenüber, bei euch wird er sich wohl einfach nur erschreckt haben."
Daraufhin seufzte sie leise und sah noch einmal aus dem Fenster, doch draußen war nichts zu erkennen für sie. Lautlos seufzte sie ein zweites Mal.
Schade... irgendwie war auch sie neugierig geworden und hätte gerne heraus gefunden, was das überhaupt für ein Mann gewesen war und was er eigentlich gewollt hatte.
Sie sah wieder auf zu dem Baron. "Wir stecken fest?", fragte sie schlicht.
Zu dem restlichen sagte sie besser vorerst nichts. Sie würde kaum schlafen können nach der Erholung, die sie untertags hatte erleben können, aber vermutlich würde sie es annehmen, um nicht wieder in seinen Armen zu sein. Auf der anderen Seite war sie nicht sehr erfreut darüber, dass sie in diesem Gefährt zusammen quasi festsaßen. Denn sie glaubte nicht daran, dass ihr Gönner besonders oft hinaus gehen würde. Nun ja, wenigstens kam durch die Fenster Luft in diesen engenen Raum.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. Juni 2010, 00:38

Der Baron atmete erleichtert aus, als Janay beteuerte, ihr fehlte nichts. Doch ihre Meinung bezüglich des Fremden konnte sie nicht teilen. "Kindliche Neugier? Meine Liebe, er hat Pelkin und mich dreist von hinten attackiert und sieh dir das an!" Oribas drückte sich an Janay vorbei. Ihre Wange streifte seine Schulter, ihre Brüste rieben an seinem dicken Wanst. Die Kutsche war nun wirklich für keine Familienfeier mit dem Baron geeignet.
Er griff nach der Maske, zog sie vom Fensterrahmen los und hielt sie Janay entgegen. Das gewaltige Horn, wenn auch hölzern, verlief spitz zu. "Damit hätte er jeden von uns erstechen können und es vielleicht auch getan. Die Götter hatten ein Auge auf uns, dass er einfach abgehauen ist, wie auch immer er das geschafft haben mag." Offenbar war dem Baron entgangen, dass der Ast sich durch das Fenster geschlängelt hatte. Vielleicht hatte er ihn übersehen, da sich Janay zwischen dem flüchtenden Fremden und ihrem Gönner befunden hatte.
Oribas von Sonnenbergen schüttelte den Kopf. Die Maske ließ er neben Janay auf das Sitzpolster gleiten. "Wer ein solches Schreckensgesicht trägt, hat selbst keine Angst. Nein, das mag ich nicht glauben." Müde ließ er sich auf die freie Sitzbank fallen. Die Kutsche gab einen Moment nach, so dass der Boden sich bewegte und die Achsen hölzern ächzten.
"Ja, meine Liebe, wir stecken gewaltig fest. Nicht im Boden, das zum Glück noch nicht. Aber hier im Wald Sarius. Ich wusste nicht, dass dieses Gebiet von Wasser nur so überflutet ist. Wir bräuchten ein Boot, um ihn durchqueren zu können. Bei Tageslicht fällt Pelkin und mir vielleicht eine Lösung ein, bis dahin müssen wir abwarten."
Der Baron versuchte, es sich so bequem wie möglich zu machen. Er streckte seine Gliedmaßen aus. Wenn Janay neben ihm würde schlafen müssen, erstickte sie bis zum Morgengrauen vielleicht oder würde zerquetscht. Aber Oribas hatte gemeint, dass auch Pelkin in der Kutsche Platz finden sollte. Er würde doch nicht zulassen, dass der Diener sich die andere Bank mit Janay teilte, oder doch? Schließlich gestand er ihr andere Liebhaber zu, wenngleich Pelkin nicht den Eindruck machte, Janays Dienste jemals in Anspruch nehmen zu wollen.
"Ich möchte nicht den ganzen Weg wieder zurückfahren und die Schlucht überqueren. Sie birgt ebenso viele Gefahren. Ich hörte Geschichten über steinerne Monster, die sogar fliegen können. Bei der Hinfahrt habe ich keines dieser Wesen gesehen, aber das muss nicht heißen, dass sie nicht existieren." Er gähnte ausgiebig und kratzte sich den unteren Bauch. "Das besprechen wir alles morgen. Wuaaahhhrrr, ja, morgen. Pelkin? Gute Nacht, ihr beiden." Der Baron war müder als erwartet. Schon schlossen sich seine Augen, er schlief gar in seiner durchnässten Kleidung ein.

Da schob sich die Kutschentür auf. Pelkin kam herein, ohne Fackel. Er hatte sie gelöscht und durch eine matt schimmernde Laterne ersetzt. "Wir sollten die Lichter brennen lassen, das schreckt Tiere ab", sagte er an Janay gerichtet und machte es sich in der linken Ecke der Sitzbank bequem. Das Schwert stellte er neben sein Bein bereit, um es jederzeit ziehen zu können. Freundlich musterter er den schlummernden Baron, dann Janay. "Versucht, auch noch etwas zu schlafen. Die Nacht ist keine Zeit, die man wach erleben sollte." Pelkin lehnte sich zurück und schloss die Augen. Kurze Zeit später döste er oder schlief sogar. Sein Atem ging ruhig, wurde mit der Zeit jedoch noch etwas flacher.

Draußen herrschte finsterste Nacht. Grillen zirpten und ab und zu platschte es oder es meldete sich ein nachtaktiver Vogel, der sich auf Futtersuche befand. Dann ein leises Klackern. Janay kam es wohl bekannt vor, wenn sie denn noch immer wach war. So hatte der Mensch mit der Maske gesprochen, jedenfalls hörte es sich genauso an.
Und dann tauchte sein Kopf im offenen Fenster der Kutsche auf. Behutsam lugte er hinein, ehe seine Hand ins Innere griff. Er versuchte, die Maske zu erreichen, bekam sie aber nicht zu fassen. Kurz schnalzte er mit der Zunge. Dann erschien ein weiterer Kopf: ein Tier? Nein, noch einer dieser Maskenmenschen. Er trug das Antlitz eines Waschbären, allerdings wirkte die Maske noch sehr hölzern. Man könnte das Bild verfeinern, wenn man geschickt mit einem Schnitzmesser umgehen konnte. Dem Träger schien es nichts auszumachen. Neugierig lugte er mit im Licht grün schimmernden Augen in die Kutsche. Und dann wisperter er in schlechtem Celcianisch: "Spitzer Ohrenmensch ... Tiergesicht geben?"
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Janay » Donnerstag 17. Juni 2010, 21:40

Fast schon belustigt hob sie auf die Bemerkung ihres Gönners die Augenbraue ein Stück weit an.
Dreist von hinten attackiert... so, so, so nannte man das jetzt also, wenn man sich erschrak über ein fremdes Wesen. Aber nun ja, etwas anderes hätte zu dem Baron vermutlich nicht gepasst, ein verwöhnter Adeliger, der nur das zuließ, was er haben und denken wollte. Sie würde sich daran nicht stören, im Prinzip betraf sie es auch nicht oder beeinflusste ihren Eindruck. Für sie war der Mann einfach nur kindlich und neugierig gewesen, nichts weiter.
Wer von dem Format ihres Gegenübers kam schließlich sonst in diesen Wald und das so häufig, dass es keine Aufmerksamkeit mehr erregen würde? Das war etwas Außergewöhnliches und zog zwangsläufig Schaulustige an.
Unter diesem Gesichtspunkt wunderte sich Janay beinahe schon, dass nicht mehr Wesen aufgetaucht waren.
Doch sie schwieg dazu und beobachtete, was ihr Gönner nun tat.
Instinktiv wich sie minimal zurück, auch wenn sie so gut wie keinen Platz dafür hatte, als er ihr das Horn der Maske so dicht vor die Nase hielt.
Wenn er damit so weiter machte, würde er sie noch verletzen! Das hatte der Mann nicht versucht, sondern sogar dieses Gebilde nach hinten geschoben, um sich ihr ungestört nähern zu können. Sie hielt es eher für eine Abschreckungsmethode, als eine tatsächliche Waffe. Welchem Wesen wollte man sich schließlich schon nähern, das solch ein Antlitz hatte? Und das Holz würde obendrein leicht splittern und wäre nur ein-, höchstens zweimal einsatzfähig.
Als sich der andere schließlich ihr gegenüber nieder ließ, auch wenn dabei die Kutsche sich bedrohlich bewegte, zuckte sie mit den Schultern. "Wie auch immer, wir sollten nicht mehr zu sehr darüber nachdenken. Wichtig ist, dass dieses Wesen weg ist und hoffen, dass es auch so bleibt."
Zwar hätte sie gerne ein wenig mehr über diesen Fremden heraus gefunden, jedoch war es für sie jetzt mehr von Bedeutung, den Baron zu beruhigen und ihn diesen Zwischenfall vergessen zu machen. Sonst käme er vielleicht noch auf den Gedanken, genauer nach zu fragen, was der Mann bei ihr herinnen alles getan und entdeckt hatte.
Zum Glück wechselte ihr Gönner von selbst das Thema, dank ihrer Frage. "Hm... das klingt schlecht. Allerdings bin ich sicher, dass bei Tageslicht alles schon ganz anders aussehen wird."
Auch wenn sie sich fragte, warum sie dann überhaupt diesen Weg genommen hatten. Anscheinend war dem Baron diese wässrige Untergrund nicht bekannt gewesen, also war er auf seiner Reise nach Santros nicht hier vorbei gekommen. Warum jedoch waren sie dann nun so gefahren?
Sie wollte ihn jetzt nicht zu sehr mit Fragen löchern, dazu hätte sie am morgigen Tag noch genügend Zeit. Je schneller er zur Ruhe käme, desto wahrscheinlicher wäre es, dass er seinerseits allmählich schläfrig wäre. Dann hätte sie ihren Frieden und würde auch nicht von ihm bedrängt werden.
Die junge Frau musterte ihn unauffällig und hoffte ehrlich, dass er nicht auf die Idee käme, dass sie auch in diesem beengten Raum in seinen Armen schlafen sollte. Das würde sie nicht überstehen!
Aber er wirkte nicht so, als käme er auf diesen Gedanken. Was sie innerlich aufatmen ließ.
Sie horchte auf, als er wieder das Wort an sie richtete und ihre unausgesprochene Frage eine Teilantwort bekam.
Aha, er war also über die Schlucht gefahren, so wie sie damals. Jedoch... warum hatte er nicht auch diesen Weg für die Rückfahrt gewählt? Das war ihr unerklärlich. Mochte es auch diese Geschichten geben, er hatte selbst gerade erwähnt, dass er nichts davon gesehen hatte. Somit konnte sie sich keinen Grund denken, warum er die Route geändert hatte. Allerdings würde sie auch das erst nach dem Aufstehen zur Sprache bringen.
Nun hingegen lächelte sie schmal und nickte ihm zu. "Gute Nacht, mein Lieber.", gurrte sie, wie er es sich bestimmt wünschte.
Wenngleich sie keine Reaktion darauf mehr erhielt.
Anscheinend war die Reise für ihn mehr als anstrengend gewesen. Oder war es die Aufregung über den unerwarteten Besuch? Im Prinzip sollte es sie nicht kümmern, doch vielleicht würde es sich in Zukunft ja heraus finden und verwenden lassen, wenn er ihr zu aufdringlich wurde.
Ein Geräusch ließ sie leicht zusammen zucken und etwas erschrocken dorthin sehen, wo sich etwas bewegte. Aber es war nur der Diener, der die Tür geöffnet hatte und nun herein kam.
Moment... Wieso kam er denn herein? Sollte er etwa auch hier drinnen...? Anscheinend ja.
Janay seufzte innerlich und rückte ein Stück zur Seite, damit er auch genügend Platz hatte.
Na ja, sie war ja so oder so wach, da sollte es sie nicht wirklich stören, dass auch dieser Mann innerhalb der Kutsche schlafen sollte.
Sie nickte auf seine Worte hin und schenkte ihm sogar ein feines Lächeln. Dabei musterte sie ihn flüchtig, doch ein Angebot würde sie ihm eindeutig nicht machen. Oder eher, eindeutig jetzt nicht.
Immerhin wusste sie nicht, wie weit die Toleranz ihres Gönners reichen und was er alles mitbekommen würde. Noch dazu wirkte sein Diener nicht so, als wolle er seinen Herren derart offensichtlich beschämen, wie es ein Mann gewöhnlich empfinden würde. Sofern er nicht mitmachen würde und das wollte die junge Frau definitiv noch nicht.
Nein, sie hielt sich zurück und beobachtete den anderen, bis auch dieser eingeschlafen war.
Lautlos seufzte sie zum wiederholten Male und lehnte sich in die andere Ecke der Kutsche, allerdings so, dass sie aus dem Fenster neben sich hinaus sehen konnte. Es gab kaum Licht und erkennen konnte sie noch weniger. Trotzdem war ihr dieser Anblick lieber, als jener, der sich ihr in der Kutsche bot.
So konnte sie leichter ihre Gedanken schweifen lassen und darüber nachdenken, wie sie die weitere Reise wohl erleben würde.
Würden sie es schaffen und hier raus kommen? Oder müssten sie umdrehen? Und wenn der Baron ausgeruht war, würde es ihn dann wieder nach ihr verlangen? Bei dieser Frage pochten ihre blauen Flecken mit einem Mal etwas stärker... oder bildete sie sich das ein? Wie auch immer, ewig würde sie sich ihm nicht entziehen können und er war wenigstens gut zu ihr, wollte ihre Wünsche erfüllen. Sofern es eine Gelegenheit dazu geben würde.
Die junge Frau sank etwas tiefer in die Polsterung und wollte die Augen schließen, um trotz besseren Wissens vielleicht doch ein bisschen Schlaf noch zu finden.
Bis ein Geräusch sie aufmerksam werden ließ. Zuerst wollte sie es ignorieren und als nächtlichen Laut abtun, bis es zu nahe war, um es nicht wahrzunehmen.
Sie öffnete ihre Augen und zuckte leicht zusammen, als sie plötzlich einen Schatten durch das Fenster kommen sah.
Was war...?!
Allerdings waren ihre Augen relativ gut an die Lichtverhältnisse gewöhnt, sodass sie ein Profil ausmachen konnte, das sie zu kennen glaubte.
War der Fremde etwa zurück gekehrt? Anscheinend, auch wenn sie sich noch nicht ganz sicher war.
So verhielt sie sich vorerst auch mit Absicht ruhig und beobachtete nur, wie eine Hand herum tastete. Doch diesmal war er nicht allein, sondern hatte einen... Waschbären? Ja, wohl einen Mann mit einer Waschbärenmaske bei sich.
Hatte sie sich getäuscht und sie wollten trotz ihrer Vermutung angreifen und ausrauben?
Man konnte sie ausatmen hören, als sich das Ganze auflöste. Die Erleichterung ließ sie einen flüchtigen Moment lang lächeln, bevor sie sich der Situation wieder bewusst wurde.
Der Mann hatte sich verständlich machen können! Wenngleich mit einer Bemerkung, die hoffentlich niemand ihrer Begleiter gehört hatte.
So legte sie auch rasch einen Finger auf ihre Lippen. "Sch, sch, nicht so laut. Warte kurz draußen, ich komme zu euch und gebe dir deine Maske."
Damit drängte sie den Kopf aus dem Fenster zurück und öffnete behutsam danach die Tür.
Als das Schloss leise knackte, hielt sie inne und lauschte angespannt, aber die beiden Männer schliefen weiterhin.
Janay schnappte sich die Maske und huschte hinaus. Bei ihrem Gewicht und dem Gegengewicht des Barons wankte die Kutsche überhaupt nicht.
Genauso vorsichtig drückte sie die Tür wieder zu und bedeutete den Fremden, ihr nach vorne zum Kutschbock zu folgen. Dadurch blieben sie zwar im Umkreis des Lichtes, konnten aber nicht so schnell entdeckt werden. Immerhin wollte sie ihren Gönner nicht so schnell vor den Kopf stoßen.
Deswegen hielt sie natürlich auch ihre Stimme gesenkt, als sie das Wort an die Männer richtete. "Nenn mich bitte nicht so.", wisperte sie und reichte die Maske ihrem eigentlichen Besitzer. "Wer seid ihr? Und wo kommt ihr her?", fragte sie daraufhin neugierig und sah vor allem den an, der ihr schon begegnet war.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Samstag 19. Juni 2010, 11:09

Verständnislos legte der Maskenlose seinen Kopf schief. Dabei funkelten seine Augen im Mondlicht, das sich nun spielerisch einen Weg ins Innere der Kutsche suchte. Neben ihm klackerte der Waschbär etwas in dieser unverständlichen Sprache.
"Sie sagt, wir sollen ruhig sein. Sie bringt dir deine Maske gleich." Der andere nickte und beide verschwanden vom Eingang. Entgegen der Meinung des schlafenden Barons zeigte keiner der beiden Fremden die Absicht, gewaltsam in die Kutsche einzudringen oder irgendjemanden der Insassen anzugreifen. Ganz im Gegenteil, das einzige, was sie zeigten, waren Sorge um die Maske sowie eine Spur von Neugier, mit der Janay gemustert wurde, als sie aus der Gerätschaft ausstieg.
Schon deutete sie an, ihr zum Kutschbock zu folgen. Die beiden Fremden zögerten. Der Waschbär lugte hinüber zum Kutschbock, welcher durch eine Fackel erhellt wurde, die Pelkin in den Boden gerammt hatte. Das Feuer sollte wilde Tiere, vor allem aber wilde, gefährliche Maskenträger fernhalten. Damit hatte der Diener des Barons Erfolg, denn der maskenlose Mann wagte nicht, sich zu nähern.
Da musste schon sein Begleiter eingreifen. Der Waschbär war übrigens nicht gerade groß gewachsen für einen Mann. Tatsächlich besaß er eine eher jungenhafte Statur, wenngleich Muskeln und vor allem die Waden gut ausgeprägt und trainiert waren. Sicherlich lief oder kletterte der Waschbär besonders viel. Jetzt aber umrundete er die Kutsche beinahe komplett. Es platschte. Ganz in der Nähe musste bereits der überflutete Teil des Waldes beginnen, von dem Baron von Sonnenbergen gesprochen hatte.

Plötzlich erlosch die Fackel mit einem Zischen. Dampf stieg in den nächtlichen Himmel auf.
"Das wäre erledigt", murmelte der Waschbär zufrieden. Jetzt wagten sich beide zum Kutschbock hinüber. Der andere Fremde erklomm diesen mit einer Beweglichkeit, die man sich sonst nur von den eleganten Elfenvölkern erzählte. Schon hockte er neben Janay, betrachtete erst sie, dann seine Maske. Nach Letzterer streckte er eine Hand sehnsüchtig aus und winselte in seiner Muttersprache.
"Er möchten seine Maske. Sind wichtig für Namudu. Wir sein Namudu, Volk von Wald Sarius. Es sein unser Wald, keine Holz fressende Sonne machen! Gefahr." Der Waschbär zog nun selbst seine Maske ab. Er schob sie wie schon sein Gefährte auf den Kopf, so dass sie nun zwischen den wirren, filzigen Haaren ruhte. Nun konnte Janay sehen, dass der Sprecher tatsächlich noch kein Mann war, sondern ein Junge. Er konnte nicht älter als zehn oder zwölf Jahre sein. Die Züge, die ihn erst noch zum Mann machen sollten, waren noch nicht sehr stark ausgeprägt.

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Der Junge besaß dunkles Struwwelhaar und tiefgrüne Augen, mit denen er Janay und jede ihrer Bewegungen genau beobachtete. "Ich sein Mokosha Koeka. Das hier Freund Renoka Kifaru. Wie heißen spitzer Ohrenmensch ich nicht so nennen soll?", stellte er nun die Frage an Janay.
Erneut klackerte der Mann mit der zurück erhaltenen Maske, den man Renoka nannte. Mokosha übersetzte: "Warum ihr vernichten wollt Wald mit Holzfressersonnen?"
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Janay » Donnerstag 8. Juli 2010, 17:12

Obwohl Janay sah, dass die Beiden zögerten, wusste sie nicht wirklich, warum dies so war. Sie kam nicht auf die Idee, dass selbst bei dieser Entfernung die Beiden Angst vor dem Feuer haben könnten. Noch dazu, wo die Fackel gut genug platziert worden war, um keinen Schaden anzurichten, aber ausreichend Licht zu spenden, dass sie ihre Umgebung gut im Blick behalten konnte.
Umso überraschter war sie, als sie nur noch den Mann mit der Nashornmaske sehen konnte. Wo war denn der andere, kleinere hin?
Sie sah sich um und befürchtete schon, dass er in der Kutsche war und dort den Schlaf der Beiden stören könnte. Jedoch war dies nicht der Fall.
Sie hörte ein Platschen und sah automatisch in die entsprechende Richtung. Plötzlich wurde es dunkel.
Die junge Frau blinzelte und brauchte einige Atemzüge, bis sie zu begreifen begann, während sich ihre Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnen mussten. Letzteres dauerte aber zu ihrem Leidwesen etwas länger.
So zuckte sie auch leicht zusammen, als in ihrer Nähe jemand auf den Kutschbock kletterte.
Doch allmählich konnte sie wenigstens Schemen ausmachen und es wurde zunehmend besser. Zwar würde sie keine Farben unterscheiden können, allerdings zumindest hellere und dunklere Schattierungen.
Dadurch konnte sie auch den zweiten Fremden sehen, der sich wieder zu ihnen gesellt hatte.
Seine Worte waren ein wenig gebrochen und man hörte ihm an, dass er sich gewöhnlich in einer anderen Sprache unterhielt. Jedoch schien er sich besser artikulieren zu können als sein Kamerad.
Namudu waren sie? Davon hatte Janay noch nichts gehört, aber wenigstens eröffnete er ihr auch gleich, woher sie stammten. Sie lebten also hier im Wald. Hm... das könnte ihnen eigentlich hilfreich sein!
Wenn sie wirklich mit der Kutsche feststeckten, könnten diese Männer ihnen eventuell helfen und auch dabei, welcher der richtige Weg nach Pelgar war. Doch das war noch reine Zukunftsmusik.
Erst einmal musste sie die Bezeichnung "Holz fressende Sonne" für sich selbst zu übersetzen.
"Was...?", murmelte sie unbewusst, bevor ihr der Sinn dahinter aufging.
Ihre Augen wurden leicht groß, bevor sie leise lachte und den Kopf schüttelte.
"Aber das ist doch keine Sonne! Das ist Feuer und ja, es bedeutet Gefahr. Allerdings auch Licht und das brauchen wir, um uns hier orientieren zu können. Wir passen schon auf, dass nichts passiert. Wenn man nicht ins Feuer greift, braucht man auch keine Angst davor zu haben, sich daran zu verbrennen.", erklärte sie mit einem amüsierten Grinsen.
Holz fressende Sonne... nein, darauf musste mal jemand kommen, eine brennende Fackel so zu nennen! Köstlich, wirklich köstlich!
Inzwischen hatten sich ihre Augen so gut an die Lichtverhältnisse gewöhnt, dass sie zumindest ein paar Details erkennen konnte, als der zweite Mann nun seine Maske nach hinten schob. Das war noch gar kein Mann, das war ja nur ein Junge! Er war noch bartlos, das konnte sie sehen, denn kein einzelner Schatten, und wäre er noch so klein, zeichnete sich auf seinen Wangen oder seinem Hals ab.
Es wunderte sie, dass der andere ein derart junges Wesen mitgenommen hatte, um an seine Maske zu kommen. Außerdem schien er um einiges mutiger zu sein, dass er sich mit dem Älteren hierher traute und auch noch mit ihr sprach. Obendrein hatte er die Fackel gelöscht und sich somit an das Feuer halbwegs heran gewagt. An was das wohl lag, am Charakter oder vielleicht an etwas anderem?
Nun stellte er sie beide auch noch vor, wobei ihre Namen recht eigenartig klangen. Zumindest für die junge Frau, die ganz andere gewöhnt war.
"Sch, sch!", machte sie hastig, als er wieder mit dem spitzen Ohrenmenschen kam.
Genau so sollte er sie doch nicht nennen!
Dann allerdings seufzte sie leise und ergeben. Gut, sie würde ihren Namen nennen, das stand fest. Nicht so sehr, weil sie aus ihrem Höflichkeitsgefühl heraus das Bedürfnis dazu hatte, sondern einfach, damit ihr Gönner und dessen Diener nicht vielleicht doch noch diesen anderen Titel zu hören bekamen.
"Ich heiße Janay.", erwiderte sie und versuchte dabei, jeden Buchstaben ihres Namens so zu betonen, dass die Beiden ihn auch würden nachsprechen können.
Auf die nächste Frage hin schüttelte sie vehement den Kopf. "Nein, wir wollen den Wald nicht vernichten. Wir wollten nur ein wenig Licht haben, während wir schlafen. Und auch, damit keine wilden Tiere uns angreifen.", versuchte sie zu erklären und gleichzeitig zu beruhigen.
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