Unterwegs im Sarius

Dieser seltsame, aber auch einzigartige Wald liegt im Südwesten. Er ist zum Großteil ertränkt in Wasser und nur mit einem Floß lässt er sich durchquehren. Die Namudus sind die Einheimischen dieses Waldes, sie haben sich dessen Nachteile zunutze gemacht.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 29. Mai 2008, 12:35

Mallahall spürte die Gefühle, die Asmodi für Frau und Sohn hegte. Gut, Zanraia und er waren noch nicht verheiratet, aber würde das überhaupt gehen, unabhängig vom Körper, in dem Asmodi derzeit steckte?
Würde auch nur ein Priester Celcias eine Menschenfrau an einen Dämon binden, bis das der Tod sie schied?
Dass sie beide ein Paar waren – mit Aurelius sogar ein Dreierpärchen – war nicht abzustreiten. Sie waren Eltern und sie liebten sich. Mallahall spürte es mit jedem ihrer Sinne. Wieder drang der Impuls zu ihr vor, für Castus zu grollen. Ihm die Gefühle seines Vaters zu zeigen. Doch dieses Mal hielt sie sich zurück, denn sie war überwältigt, wie viel Liebe Asmodi – der Dämon! – für dieses kleine Kind aufbringen konnte. Ein Dämon, der wahrhaftig liebte und sich um andere sorgte. Mallahall wurd warm ums Herz, sie freute sich für sein Glück.

So unaufmerksam mit sich selbst gelang es Asmodi schließlich, in ihren Erinnerungen, Sehnsüchten und Wünschen zu wühlen. Er förderte einiges zu Tage, traf damit einen Nerv, der in Mallahall wahres Gefühlschaos auslöste.
Sie lauschte seinen Worten, welche demütigen und ängstigen sollten und ja, sie empfand Angst. Furcht. In Zyranus verlor man so schnell seinen Ruf, wenn man sich nicht anpasste. So war es Etelin ergangen, der immer nur seinem eigenen Weg gefolgt war und sich von niemandem hatte etwas sagen lassen. Einerseits hielt Mallahall ihn für seine Entscheidung für dumm, denn was hatte dieser Mann nicht alles aufs Spiel gesetzt – und verloren. Sein größter Verlust: seine Familie, die ihn verlassen hatte. Andererseits bewunderte sie den Lich für dessen Mut, zu leben wie es ihm gefiel. Mallahall hatte sich in dieser Hinsicht stets zurückgehalten.
Es war nicht so, dass sie in Zyranus nicht hatte ihre Träume verwirklichen können, immerhin war sie Schülerin von Adelmund Constellano d'Artinell gewesen und hatte bei ihm die Lichtmagie erlernen und leben dürfen. Sie hatte so viel bei ihm gelernt. Doch nicht alle Träume hatten sich erfüllt, allein schon, weil sie in Zyranus lebte.

Die Sehnsucht nach einem ungestümen, wilden und freiem Leben blieb ein Traum, bis sie nicht mehr in Abhängigkeit der Magierstadt leben musste – die ihr Bildnis auf einen Steckbrief gesetzt und ausgehängt hatte.
Man suchte immer noch nach ihr, gleichermaßen wie nach Asmodi. Oh, die Kopfgeldjäger würden Luftsprünge machen, wenn sie wüssten, dass sie derzeit nur nach einem Körper suchen brauchten, um beide Personen zu bekommen. Auch davor fürchtete sich Mallahall ... und ... sie spürte weitere Angst. Nicht ihre, es war die des Dämons. Asmodi hatte Angst. Nicht vor Zyranus, oh nein. Da spürte sie nur Rachegelüste, ebenso stark wie wenn sie an die Namudus dachte. Nein, er fürchtete sich vor seinem Schöpfer: Aeshma-Daeva. Das konnte ihm aber sicherlich keiner verdenken. Dieser Dämon war gefährlich und besser im Harax aufgehoben. Ein solches Wesen würde niemals lieben können.
Auch davor fürchtete sich Asmodi. Mallahall konnte es in seinem Sein lesen wie in einem aufgeschlagenen Buch. Er fürchtete, jemand fände heraus, wie sehr er doch für Castus und Zanraia empfand ... und wie stark er Aurelius vermisste. Selbst seine Katze Blacky – wo immer diese sich auch davongemacht hatte – fand einen Platz in seiner Erinnerung. Das sollte niemals jemand erfahren! Nun, Mallahall wusste es jetzt. Hätte sie jemals Rachegelüste empfunden, würde sie es Asmodi nun auf gleiche Weise vergelten. Feuer mit Feuer bekämpfen. Aber Mallahall war nicht jene Sorte Mensch. Sie zählte zu den besonderen Individuen Celcias.

Sie schwieg. Ließ die Schmach, dass Asmodi ihre Geheimnisse vor ihr offenlegte, über sich ergehen. Und sagte dazu nichts mehr. Lediglich ein Seufzen entrang sich ihrer Kehle.
Und so stand sie wohl weit über dem Niveau des Dämons – einem Wesen, das derlei Dinge nicht kümmerte. Dennoch empfand sie Scham bei seinen Worten, wiederholte sie in ihren Gedanken. <b>Mallahall ... die Hurenmaga.</b> Das tat weh.

<i><b>Unterwirf dich mir ... und ich werde dich gut behandeln...</b></i>

Mallahall schüttelte den Kopf. <b>Niemals. Vernichten würdest du mich ... und dich. Das lasse ich nicht zu. Du treibst uns ins Verderben. Beende dies. Versuche lieber, ein normales Leben zu führen. Mit Zanraia und deinem kleinen ...</b> "Castus", grollte Mallahall, dass es wieder wie ein Schnurren klang. Zanraia legte ihn ihr in die Arme und sie betrachtete sich den Säugling. Er war so winzig und weich. Wärme strahlte von ihm ab, war er doch noch immer in die Felle gewickelt und wohl behütet. Sein kleiner Haarkamm stand aufrecht, leuchtete wie seine blauen Augen, die die Welt entdeckten. Neugierig schaute das Kind zu Mallahall auf.

<i><b>Lass mich ihn halten! LASS MICH IHN HALTEN! ER IST MEIN SOHN!</i></b> Mallahall hätte dies gern zugelassen, sehr gern. Ein Vater sollte seinem Sohn nahe sein dürfen, ihn halten dürfen. Aber wenn sie jetzt die Kontrolle bewusst abgab, würde Asmodi nach einer Weile bewusst umkehren und das Dorf der Einheimischen vernichten wollen – und sicherlich mehr.
Die Erinnerung an seine Pläne, auch mit ihrem eigenen Körper, saßen jetzt noch zu tief, waren noch zu frisch, als dass ein einfacher Wunsch wie das Halten des eigenen Sprösslings da obsiegen könnte. <b>Du hältst ihn</b>, erwiderte sie und drückte Castus enger an sich. Sie hoffte, der Dämon würde auf diese Weise die Nähe zu seinem Sohn finden, denn Mallahall ahnte nicht, in welchen Teil ihres Körpers er sich zurückgezogen hatte.

Es schien zu helfen. Asmodi wurde ruhig, jedoch nur für eine Weile. Dann geschah genau das, was die Lichtmaga vorausgesehen hatte. <b><i>Wir müssen zu den Namudus zurück. SAG DAS!</b></i>
"Das werde ich nicht tun. Die Namudus haben uns nichts getan und du wirst sie nicht vernichten!" Mallahal erhob sich. Zanraia und Etelin schauten sie verwundert an. "Wir werden jetzt weiterziehen, ich will aus diesem Schlamm heraus. Wir müssen jemanden finden, der mir helfen kann. Uns."
Etelin nickte. "Asmodi darf nicht in deinem Körper bleiben, Mallahall. Ihr vernichtet euch gegenseitig aufgrund eurer Gegensätze."
"Das stimmt nicht!", keifte die Magierin dazwischen, wütend wie man sie sonst nicht kannte. Asmodi färbte langsam aber sicher auf sie ab und mit Schrecken wich sie einen Schritt zurück. "Tut mir leid, Etelin. Ja, ja wir brauchen Hilfe." <b>Sieh es bloß nicht so, als wollte ich dich loswerden!</b>

Wieder nickte Etelin, dankte Zanraia für ihre Unterstützung und erhob sich. "Dann sollten wir wohl wirklich nach Shyána Nelle ziehen. Die Elfen kennen sich in vielen Künsten aus und ihre Magierakademie könnte uns von nutzen sein. Suchen wir sie auf." Er nahm seinen Stab, der überraschenderweise die Reise bislang heil überstanden hatte, und stützte sich nun darauf ab. Ein kurzer Blick zum Floß ließ den Lich seufzen. "Jemand muss den Leichnam tragen."
Sofort meldete sich Zanraia und tappste zu Aurelius' Überresten hin. Diese würde sie unter keinen Umständen zurücklassen. Mit vor Anstrengung verzogener Miene hob sie den leblosen Körper an. Mallahall trat schnell hinzu, reichte Castus an Etelin weiter und half der Nekromantin.

Etelin hätte gern ihren Posten übernommen, doch derzeit fühlte er sich kaum in der Lage, den Säugling lange zu tragen. Der Kampf mit Asmodi im Wasser hatte sehr an seine ohnehin ausgezehrten Kräften genagt.
Trotzdem: die Gruppe ließ sich nicht aufhalten. Langsam, aber stetig kamen sie voran, tiefer in die Wälder und auf festeren Boden. Bald hatten sie die durchfluteten Teile des Sarius hinter sich gelassen. Und auch ebenso rasch kehrte die Nacht ein. Sie schlugen ein Lager auf, was hieß, dass man sich einfach irgendwo niederließ. Etelin hatte Castus wieder an Zanraia übergeben und sammelte nun in einer Phase der Ruhe Kräfte, um einen weiteren Konservierungszauber über den Leichnam zu legen. Mallahall sammelte Äste für ein Feuerholz.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 1. Juni 2008, 22:01

Asmodi knurrte unzufrieden als seine Wirtin meinte er halte Castus schon. <b>“DU weisst genau, dass dies nicht der Fall ist! Willst du ihn mir etwa vorenthalten? IST ES DAS WAS DU WILLST?! VERWEHRST DU MIR VATER ZU SEIN HÄH?! WOHER NIMMST DU DIR EIGENTLICH DIESES RECHT HERRIN!“</b> Keifte er verärgert. Dass er sie noch immer als Herrin bezeichnete mochte stark irritieren. Die Lichtmaga konnte sich nicht wirklich sicher sein wie Asmodi sie tatsächlich wahrnahm. Was war sie für ihn? Bestimmt ein Wesen, ein Mensch welches er kaum in ihrem Verhalten verstand. In ihren Gefühlen nachvollziehen konnte. Sie war sein Gegensatz. Wo er zerstörte, fügte sie zusammen, wo er krank machte, heilte sie, wo er nachtragend war, da verzieh sie. So waren die beiden nun mal. Gegensätzlich. <b>Vonwegen ich würde dich vernichten! Ich würde dich mächtig machen! Berüchtigt, verehrt. Ich könnte dafür sorgen dass du herrschst. Denk mal nach. Opfere ein paar Leben damit du über tausende herrschen kannst und so eine bessere Welt schaffst!</b> Versuchte er sie zu locken. Dabei klang seine Stimme so zuckersüss schmeichelnd als wollte er sie damit einlullen und in eine Trance reden damit sie ihm glaubte was er da versprach.

Er genoss es wie Mallahall begann seine Aggression zu übernehmen, sie zu fühlen und ihr Ausdruck zu verleihen. Asmodi hingegen erwies sich als ziemlich resistent ihren Gefühlen gegenüber. Was kaum verwunderlich war, er war ja in gewisser Weise gar nicht in der Lage jene Emotionen in ihrer Reinheit zu empfinden. Dies mochte wohl ein entscheidender Unterschied zwischen Mensch und Dämon sein. Ein Mensch empfand Hass, Freude, Wut, Trauer, Ekel, Scham, Liebe und Angst… gewisse Anteile seiner Gefühlswelt mag er verleugnen, unterdrücken oder verdrängen können. Dennoch sind sie ein untrennbarer Teil von ihnen und gehören zu ihrem Wesen. Dämonen hingegen sind nicht von Gefühlen abhängig. Sie unterliegen dem Gesetz der Zerstörung, der Macht und der Gier.

Es gefiel dem Dämon nicht wie der Lich das Verhalten von Mallahall beobachtete. Wäre Etelin bereit Asmodi zu vernichten um das Wohl der Lichtmaga zu erhalten? Es fiel der Name der Elfenstadt. <b>Was soll ich dort?! Die mögen keine Dämonen! DAS SIND ELFEN! ALTE BESSERWISSER DIE GLAUBEN DIE WELT ZU VERSTEHEN! PHA!“</b>
Maulte er schon wieder herum. <b>WIR BRAUCHEN KEINE ANDEREN LEUTE! DER MAGIERRAT HÄTTE AUCH HELFEN SOLLEN, SOGAR DIE NAMUDUS HÄTTEN HELFEN SOLLEN… UND WAS IST PASSIERT HÄH?! SIEH DIR DEN LEICHNAM AN! DAS IST PASSIERT!“</b> Zischte er bedrohlich. Asmodi war natürlich auch nicht gerade derjenige dem fremde Menschen, Elfen oder sonst was ziemlich viele Sympathien entgegen brachten. Im Gegenteil. Der Magierrat, hatte ihn als ES bezeichnet. Die Namudus wollten ihn einfach so verrecken lassen. Es war klar, dass er also nicht gerade erpicht auf fremde Hilfe war.

Argwöhnisch musste er es hinnehmen wie Castus an Etelin gegeben wurde. <b>DIESER KERL hält MEIN Kind?! DASS WILL ICH NICHT! Als Vater habe ich doch ein RECHT darauf zu bestimmen wer MEIN Kind hält und WER NICHT!“</b> Er knurrte. Wut schoss durch Mallahalls Körper. Sammelte sich in ihrem Bauch und hinterliess ein unruhiges Gefühl darin.

Sie trugen den Leichnam durch den Wald. Asmodi verhielt sich ruhig auch wenn er offensichtlich verärgert war. Er schonte sich. Weil er wusste dass er Energie für die Nacht brauchte. <b> Bist du schon müde Herrin? Ich schlafe selten…he heeheheh… ich werde guuuuut auf deinen Körper aufpassen während du schläfst.HEHEHEheeheheheheh. SEHR gut auf ihn aufpassen. HEHEHEheeheheh.</b>

Asmodi bluffte. Schlaf war nicht unbedingt eine Pforte bei der er die Kontrolle an sich reissen konnte. Sonst hätte wohl auch Aurelius deutlich mehr Schwierigkeiten mit ihm gehabt. Doch dies mussten sich seine Gefährten ja nicht unbedingt bewusst sein. Wenn aber Mallahall einige Nächte aus Angst vor dem Kontrollverlust nicht schlafen würde… wäre sie geschwächt und anfälliger für seine Wut.

Er grinste. Rühmte sich selbst für seine dämonische Genialität die so viele Facetten hatte. Er wusste dass ihn viele für dumpf, impulsiv und gar dümmlich animalisch hielten. Doch dies war mitnichten so. Er war ein gewaltiger Stratege mit dem nötigen Hang zum Wahnsinnigen. Eine gefährliche Mischung.

In seiner langen Anwesenheit auf der Erde und im Kontakt mit den Menschen hatte er gelernt, dass es nicht nur eine radikale physische Zerstörungskraft gab. Nein. Er hatte sich auf die Zersetzung von Seelen spezialisiert. Er streute die verdorbene Saat und beobachtete dabei ruhig wie sich sein Opfer selbst zu Grunde richtete.

<b>Sieh ihn dir nur an! Beinahe wäre er verreckt! Du hast ihn gerettet. ER hätte dies bei Aurelius auch tun können! Doch er hat gezögert und dieser Namuduhure vertraut! Er ist genau so schuldig!</b>

Stichelte er weiter.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 3. Juni 2008, 19:19

Mallahall wusste, dass Asmodi seinen Sohn nicht wirklich hielt. Sie tat es. Er selbst würde wohl niemals in diesen Genuss kommen, solange er auf Celcia nur durch einen Wirtskörper existieren konnte. Er würde sein Kind niemals mit eigenen Händen halten, sondern nur mit jenen, die er kontrollierte. Aber Mallahall konnte dies nicht zulassen. <b>Ich bin nicht dumm, Asmodi. Vielleicht hältst du Castus einen Moment, doch dann würdest du waghalsig umkehren, um Rache zu nehmen.</b> Sie lächelte. <b>Wir kennen uns zu lange, als dass ich auf derartige Tricks noch hereinfallen würde, mein Lieber.</b> Auf einer Seite bedauerte sie, dass sie Asmodi so durchschaute. Dies bedeutete nämlich, dass er sich bislang wenig verändert hatte. Hatte Mallahall ihn überhaupt in letzter Zeit erlebt, wie am vorzeitigen Ende seiner Lehre? Hatte er gebeten, sich entschuldigt ... sie spürte nur seine Vaterliebe und die aufrichtige Zuneigung zu Zanraia. Mehr nicht, im Gegenteil. Wenn die Magierin in Etelins Richtung schaute, so brodelte das Blut in ihren Adern, wurde heiß und Aggressionen und Wünsche, den Lich zu verletzen, machten sich breit. Noch konnte sie sich dagegen wehren. Noch ...

<i><b>VERWEHRST DU MIR, VATER ZU SEIN, HÄH?! WOHER NIMMST DU DIR EIGENTLICH DIESES RECHT, HERRIN!</i> Sei nicht albern</b>, widersprach Mallahall. Sie wusste, dass Asmodi sie nur drängte. Er lechzte geradezu nach der Körperkontrolle. Wie schwer musste es Aurelius immer gehabt haben? Ihr Blick wanderte vom kleinen Castus hinüber zum Leichnam ihres Freundes. Das Herz schlug einmal schmerzlich. Es pumpte Trauer durch ihren Leib. Niemand hatte sich von ihm verabschieden können und niemand schien den Körper bestatten zu wollen.
Etelin jedenfalls erinnerte stets an seinen Konservierungszauber. Was wollte er damit bezwecken? Mallahall würde ihn fragen müssen, denn ihr wäre es im Grunde lieber, Aurelius wenigstens die letzte Ehre erweisen zu können. Wie ... <b>Meister Adelmund ...</b> Die Gedanken überschlugen sich. Mallahall war erschöpft, jedoch weniger körperlich. Ihr Geist brauchte Ruhe, war zu sehr von Asmodis Wesen beansprucht worden. Wie gern würde sie jetzt schlafen. <b>Gönn mir eine Pause, sonst leiden wir beide darunter. Du vernichtet uns.

<i>Vonwegen, ich würde dich vernichten! Ich würde dich mächtig machen! Berüchtigt, verehrt. Ich könnte dafür sorgen, dass du herrschst. Denk mal nach. Opfere ein paar Leben, damit du über tausende herrschen kannst und so eine bessere Welt schaffst!</i>

Und welche Leben sollte ich zerstören? Es widerspricht meinen Prinzipien, Asmodi! Ich lebe, um Leben zu erhalten, nicht um es zu opfern oder darüber zu herrschen! Jedes Leben ... auch deines.</b> Noch einmal beteuerte sie ihm damit gewisse Treue, dessen Fundament tiefe Freundschaft war. Freundschaft, von der Mallahall nicht mehr wusste, ob sie erwidert wurde. Sie spürte zwar Liebe für Zanraia und Castus – Asmodis Liebe – doch was war für sie noch da? Sie fand nichts. Nutzte der Dämon sie nur aus und war sie einfach zu naiv um es zu bemerken?
Nein, nicht naiv ... sie liebte ihn aus tiefster Freundschaft heraus. Und deshalb würde sie sich ausnutzen lassen, auch wenn es so war. Sie ließ keinen ihrer Freunde im Stich.
Schlussendlich würde sich Mallahall aber auch nicht für dumm verkaufen lassen. <b>Ich strebe nicht nach Macht</b>, unterstrich sie noch einmal ihre persönliche Meinung und eilte sich dann, den anderen zu folgen, die aufbrachen, um festeren Untergrund zu finden. Als die Nacht hereinbrach hielt man Rast. Mallahall sammelte Feuerholz, brachte es dann zu ihrer Lagerstelle.

Nun holte sie auch die körperliche Müdigkeit ein. Aber im Geiste war es für sie immer schwieriger geworden, so dass sie ihre physische Erschöpftheit kaum mehr wahrnahm. Den ganzen Weg über hatte Asmodi nämlich geflucht und geifernd gefragt, was sie in Shyána Nelle überhaupt wollten? Im Tal der Elfen des Urwaldes Kapayu, wo magische Wasserfälle das Land bewässerten und alle im Einklang mit der Natur lebten, lernten und praktizierten. Mallahall hatte in Zyranus einmal gehört, dass in Shyána, der Elfenstadt, eine Universitätsklinik sein sollte. Wie gern wäre sie als junge Schülerin einmal dorthin gereist, um zu lernen. Jetzt hatte sie vielleicht die Möglichkeit ... und vielleicht konnte man ihr und Asmodi auch helfen, dass sie sich nicht gegenseitig zerstörten.
Mallahall spürte ihre Kräfte schwinden. Sie lehnte sich an einen Baum. Ihr Magen rumorte, Asmodi sammelte scheinbar genau dort all seine Wut. Sie legte eine Hand darauf und rieb ihn, denn er schmerzte. Es erinnerte Mallahall an eine Magenverstimmung, nur dass diese weder mit Licht noch mit Heilkräutern zu behandeln sein würde. <b>Arnika womöglich ...</b>, schoss es durch ihren Kopf, doch im nächsten Moment verneinte sie es ebenso schnell. Sie würde Asmodi nicht auf diese Weise zurückdrängen. Es war nicht richtig. <b>Bitte, lass mich einen Moment ausruhen.

<i> Bist du schon müde Herrin? Ich schlafe selten…he heeheheh… ich werde guuuuut auf deinen Körper aufpassen während du schläfst.HEHEHEheeheheheheh. SEHR gut auf ihn aufpassen. HEHEHEheeheheh.</b></i>

Da wurde der Lichtmagierin mit Entsetzen bewusst, dass sie die Kontrolle über sich verlöre, sobald das Reich der Träume auf sie wartete. Was würde geschehen, während ihr Geist schlief? Wo würde sie erwachen und welchen Schrecken hätte ihr Körper unter dämonischem Einfluss dann verbreitet?!
Sie bibberte, ahnte nicht, dass es nur eine List war. Aber sie dachte fieberhaft über eine Lösung nach. Es musste eine geben, irgendetwas, das Asmodi und sie davor bewahrte, Celcia zu schaden.

Hilfe suchend schaute sie zu Etelin hinüber. Dieser saß neben Aurelius' Leichnam und sammelte neue Kräfte für den nächsten Konservierungszauber. Zanraia spielte mit Mallahalls gesammelten Hölzern und versuchte sich am Feuermachen. Sie stellte sich überraschend geschickt an. Castus lag zwischen den beiden in seine Felle gewickelt. Mit den blauen Augen seiner Mutter betrachtete der Kleine den Sternenhimmel zum ersten Mal. Sein Mund war weit geöffnet, als staunte er über all die Pracht dort oben.

"Etelin, binde mich an einen Baum", meinte Mallahall plötzlich und Lich als auch Nekromantin blickten auf.
"Was sagst du da?"
"Fessle mich an einen Baum. Und dann ..." Mallahall fühlte sich unwohl. Sie wusste, gleich würde eine wahre Hasstirade über sie ergehen, sobald sie weitersprach. Asmodi würde das nicht zulassen wollen, es kam schließlich fast einem Verrat gleich. Aber die Lichtmaga musste es tun ... um jene zu schützen, die er liebte, und jene, die sie mochte. "... Dann wirst du mit Aurelius' Körper, Zanraia und Castus verschwinden. Kehrt nicht vor dem Morgengrauen zurück, ich bitte euch. Asmodi wird die Kontrolle übernehmen, sobald ich schlafe. Er würde Dinge anstellen ... gefährliche Dinge. Also binde mich endlich an den Baum und sorge dafür, dass der Knoten ordentlich fest sitzt!!!" Mallahall keuchte. Wieder hatte sie den Lich angefahren. Sie hielt sich an der Rinde fest, suchte standhafte Unterstützung, damit sie nicht einfach zusammenbrach. "Bitte ... ich kann nicht mehr."

Etelin nickte, erhob sich. "Wir brauchen so etwas wie ein Seil." Er blickte sich um.
"Beeil dich", gab Mallahall zurück. Ihre Knie wurden weich, ihr Magen schmerzte und sicher blieb auch Asmodis Wut gleich nicht aus. Oh, wieviel Hass würde er über sie ausschütten, jetzt wo sie ihm praktisch Sohn und Geliebte wegnahm, indem sie beide fortschickte. Etelin würde Asmodi keine Träne nachweinen, das wusste sie.
Inzwischten kehrte der Lich zu ihr zurück. Er hatte ein langes Lianenstück gefunden, welche hier im südlichsten Teil des Sarius immer gehäufter vorkamen. Die Grenzen zwischen diesem Wald und dem Kapayu verschwammen.

Mallahall ließ sich am Baum herabsinken. Sie wollte wenigstens sitzend gefesselt sein, damit sie auch wirklich etwas schlafen konnte. Etelin band sie fest und Zanraia fesselte auch noch ihre ausgestreckten Beine.
"Knotet nur alles gut zusammen, ich darf mich nicht allein befreien können", wies Mallahall noch einmal auf die Wichtigkeit dieser Maßnahme hin. Etelin und Zan gaben sich die größte Mühe. Schließlich saß Mallahall gefesselt vor ihnen, ruckte probehalber mehrfach hin und her, konnte sich aber kaum noch rühren. "Gut", sagte sie ernst. "Und nun geht. Wir sehen uns morgen. Geht schon!!!"

Zanraia hob Castus auf, während Etelin den Leichnam an den Beinen packte. Das Feuerchen brannte leicht, spendete gerade genug Wärme, dass es Mall über Nacht nicht kalt würde. Aber vermutlich wäre es schon nach wenigen Stunden niedergebrannt.
"Wir kommen zurück", versprach Zanraia ihrer Freundin und warf ihr einen Handkuss zu. "Der ist für Asmodi. Gute Nacht, mein Liebster. Sei artig, ja? Mallahall ist lieb und du magst sie doch. Tu ihr nicht weh." Sie nahm Castus' Ärmchen und winkte damit. Mallahall lächelte matt. Dann schloss sie die Augen und versuchte zu schlafen.

Ihre Freunde verschwanden im Dunkel.
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 4. Juni 2008, 01:50

Asmodi wirkte deutlich missgelaunt. <b>NENN MICH NICHT MEIN LIEBER!</b> Fauchte er sie sogleich an als sie diese Bezeichnung dachte. Mallahall erfuhr schmerzlich welch Bürde Aurelius mit sicht geschleppt hatte. Wie oft hatte sie ihm gesagt er sollte standhaft bleiben. Nicht aufgeben. Den Dämon in sich akzeptieren. Nicht gegen ihn kämpfen. Doch nun erfuhr sie am eigenen Leibe wie schwer dies war und wie schnell es ging bis das dämonische anfing sie zu verändern. Sie wurde sich allmählich selbst fremd. Dies machte Angst. Grässliche Angst.

Asmodi spürte den Stich in Mallahalls Herzen und auch er verstummte für einen Moment. Tiefe Bitterkeit sendete er in ihren Körper aus. Doch trauern war diesem Wesen vergönnt. <b>Nicht mal richtig verabschiedet hast du ihn! Du denkst kaum an ihn! ICH WEISS ES! Egoistin… und du willst dich Freundin schimpfen?!</b> Stichelte er bitter. Trauern konnte er nicht. Nein. Er konnte es nicht. Wut stieg in ihm hoch. Wut auf die Namudus. <b>Ich werde meine Rache kriegen. Du wirst sterben aber meine Existenz wird noch über jahrtausende überdauern Herrin.</b> War dies eine Tatsache über welche sie noch ernster Nachdenken müsste? Es war wahr. Asmodis Seele war nicht sterblich. Sie würde ewig überdauern solange sie einen Wirt fand von dem sie sich nährte. Mallahalls Lehren würden also zu Erinnerungen werden und diese schliesslich verblassen. Asmodis Wesenheit. Seine Bosheit jedoch würde bleiben. Konnten sie dies zulassen? Konnten sie die Existenz dieses Wesens wirklich verantworten? Konnten sie es wirklich mit ihrem Gewissen vereinbaren ihn zu erhalten?

Gefährdete sie so nicht jene Leben die zu Schützen sie sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte?

<i> Meister Adelmund</i> Asmodi sog dieser Gedanke. Dieser Name auf wie ein Schwamm. Er lachte. Böse. <b>Dieses kleine Narbengesicht?! Heheheh. JA. IHN hast du betrauert häh?! Du hast sogar zugelassen dass Aurelius an den Magierrat ausgeliefert wird! Das hat dir dein Weg der Liebe und der Akzeptanz gebracht! TOT und VERDREBEN! SIEH ENDLICH EIN WIE FALSCH DEIN WEG IST! Doch… dies kannst du ändern. Stell dir vor. Wenn du über Zyranus herrschst. Kannst du die guten und treuen belohnen… und die Sünder strafen. Du kannst über sie richten. Wie es dir beliebt. Du könntest es besser machen.</b>

Asmodi lachte auf. <b>NATÜRLICH STREBST DU NACH MACHT! WAS KÖNNTE DEN MACHTVOLLER SEIN ALS DAS LEBEN ZU ERHALTEN INDEM DU DEN TOD ABWEHRST?! DU willst die Macht haben darüber zu entscheiden bei wem du einen natürlichen oder unnatürlichen Tod nicht zulassen willst! Belüg dich nicht ständig selbst! Auch du hast deine Triebe und Schwächen. Deine Abgründe! Auch wenn es dir nicht gefällt! Aber bald werden deine Gefährten schon davon erfahren. Ich denke Etelin wird es gefallen wenn du ihn an einen Baum fesselst und du seinen kleinen „Freund“ belebst!</b> Oh ja. Asmodi hatte vor zu schänden. Ihren Körper.
Doch da jagte ein mehr als verbotener Gedanke durch Mallahalls Geist. <b>ARNIKA?! WAGE ES NICHT DU ELENDIGE! HERRIN! WAGE ES NICHT!</b> Grollte er ihr böse entgegen. Doch auch ein hauch von Angst spielte mit. Asmodi war prinzipiell anfällig für Heilkräuter, doch auf Arnika reagierte er geradezu allergisch. Er bekam heftige Schwindelattacken. Wurde benommen und schliesslich bewusstlos. Mit Arnika könnte man ihm künstlich in diesem Zustand wohl verharren lassen aber mit ihm auch die Seele welche ebenfalls im Körper wohnte. In diesem Fall Mallahall. Doch Asmodi erholte sich nur schlecht von diesem Kraut so dass eine solche Behandlung mit einigen Risiken verbunden war. Man schwächte natürlich den Dämon… doch damit auch seinen Wirt.

Der Dämon gab für eine Weile ruhe. Fühlte er sich doch schon sicher Mallahall die Nachtruhe gründlich verdorben zu haben. Doch dann: <i> "... Dann wirst du mit Aurelius' Körper, Zanraia und Castus verschwinden. Kehrt nicht vor dem Morgengrauen zurück, ich bitte euch. Asmodi wird die Kontrolle übernehmen, sobald ich schlafe. Er würde Dinge anstellen ... gefährliche Dinge. Also binde mich endlich an den Baum und sorge dafür, dass der Knoten ordentlich fest sitzt!!!"</i>

Die Reaktion folgte prompt. Der Dämons schrie auf und wütete in ihren Gedanken. <b>BIST DU VERRÜCKST! WIE KANNST DU ES WAGEN!!! CASTUUUUUSSSS! </b>

Seinen Sohn nicht in seiner Nähe zu wissen, ihn nicht verteidigen zu können ihn Schutzlos mit seiner Frau in diesem Namuduverseuchten Wald zu hinterlassen war schrecklich für ihn. Angst mischte sich mit unglaublichem Zorn.

<b>DU ELENDIGES DRECKSSTÜCK!</b> Beschimpfte er sie.

<b>WENN ICH DEINEN ELENDIGEN KÖRPER KONTROLLIRE WERDE ICH DIR DAS GESICHT ZERSCHNEIDEN DIR DIE BRÜSTE AUSREISSEN SO WAHR ICH ASMODI HEISSE!“</b> Drohte er böse. Oh sie hatte ihn verörgert. Und wie sie ihn verärgert hatte. <b>VONWEGEN DU WILLST DASS ICH BEI MEINER FAMILIE BIN! DU WILLST DAS ICH EIN NORMALES LEBEN FÜHRE! LÜGNERIN! VERRÄTERIN! VERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRAAAAT! Du elendiges Miststück! WIE KANNST DU MIR DIES ANTUN!“</b>

Klagte brüllte und grollte er. Dieser verfluchte Lich tat dann auch noch so wie ihm geheissen!

<b>DIESER BASTARD! ERSÄUFEN HÄTTEST DU IHN SOLLEN! WIE KRANKES VIECH!</b>

Asmodi war ganz ausser sich vor Wut und es erschien im Moment gerade so als würde dies keine erholsame Nacht geben. Ihr Kopf drohte zu platzen. Heftige Kopfschmerzen traten auf den Asmodis Existenz und Unruhe belastete ihren Körper und den gesamten Kreislauf. Er schrie herum und sprach die übelsten Flüche aus. Drohte mit Mord, Schändung, Verstümmelung und Folter.

Doch schlagartig wechselte die Wut in Panik. In jenem Moment als ihre Gefährten sich abwandten. <b>CAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAASSSSSSSTUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUS!!! ZANRAIAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!</b> Heulte er. Es war irgendwie ergreifend wie besorgt er um seine kleine Familie war. Auf seine chaotische Weise. <b>NEIIIIIIIIN! BLEIBT HIER</b> Krächzte er. Brüllte immer wieder ihre Namen.

Es war die reinste Folter für ihn mit ansehen zu müssen wie seine Zanraia davonlief. <b>NEIIIIIN NEIIIIN NEIIIIIIIIIN!!!!</b> Brüllte er weiter. <b>WARUM TUST DU MIR DAS AN?!</b> Heulte er. Asmodi neigte ja dazu heftig zu klagen wenn ihm ein Unrecht widerfuhr.

Der Dämon blieb sehr aktiv. War unruhig. <b>DU NÄRRIN! Du präsentierst uns hier auf dem Esstablett! Wie sollen wir uns nun wehren wenn wir angegriffen werden!?!?!?</b>

<b>CAAAAAAASTUUUUUUUUUUUUUUUUS!!!</b> Brüllte er weiter. Wie sollte man Schlafen können wenn ein solches Viech in den eigenen Gedanken tobte?


Dass er sich eigentlich selbst in diese Lage maövriert hatte mit seinem Bluff - daran dachte er gar nicht.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Mittwoch 4. Juni 2008, 01:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Samstag 7. Juni 2008, 19:56

Mallahall bereute ihren hart Ton, den sie damals gegen den Medicus ausgesprochen hatte. Oh, wie anders sie doch nun die ganze Situation sah. es war wirklich nicht leicht, gegen den Dämon anzukommen, geschweige denn ihn zu akzeptieren. Denn er konnte in jede noch so kleine Erinnerung kriechen und das tat er. Skrupellos wühlte er in allem herum, was einen Menschen ausmachte und scheute sich nicht, auch die letzten Geheimnisse zu lüften oder auf den Schwächen und Ängsten einer Person herum zu hacken. Vor Freunden machte er da auch nicht Halt.
Besaß er überhaupt welche, außer Zanraia und Castus, die seine Familie darstellten? Mallahall hielt zu ihm, Etelin hatte ihn einst Sohn genannt. Doch diese Bande wurden immer rissiger, je länger Aurelius tot war.

<i><b>Nicht mal richtig verabschiedet hast du ihn! Du denkst kaum an ihn! ICH WEISS ES! Egoistin ... und du willst dich Freundin schimpfen?!</i></b> Mallahall ließ den Kopf hängen. Sie wusste, Asmodi versuchte nur, ihre Mauern zu brechen – was ihm nebenbei bemerkt mit immer größer werdender Wahrscheinlichkeit gelang –, aber sie wollte nicht gegen ihn vorgehen. In ihr wuchs eine Aggression heran, die Mallahall erschreckte. Nie zuvor hatte sie sich so gefühlt. Nicht einmal wenn sie schwierige Fälle zu heilen hatte, die sich gegen ihre Anweisungen sträubten. Gut, sie mochte ab und an einen härteren Ton anschlagen, aber niemals fühlte sie sich dabei so ... so von innerer Wut und aufkeimendem Hass erfüllt.
Je mehr Asmodi stichelte, desto schwerer wurde es, nicht hin zu hören. Mallahall schloss für einen Moment die Augen. Die Stimme in ihrem Kopf schwand dadurch nicht. <i><b>Ich werde meine Rache kriegen. Du wirst sterben aber meine Existenz wird noch über jahrtausende überdauern Herrin.</i> Wenn ich sterbe ... und sich dir niemand als neuer Wirt anbietet ... was geschieht dann mit dir?</b> In ihren Gedanken lag aufrichtige Sorge. Würde Asmodi einfach verschwinden, mit ihrem Körper verwesen? Sie hatte Angst um ihn, wünschte ihm kein solches Ende. Denn auch wenn er behauptete, Jahrtausende existieren zu können, wie sollte dies möglich sein, wenn er keinen Wirtskörper besaß und niemand ihn in den Harax zurück schickte?
Der Harax ... Mallahall fühlte etwas, wenn sie an die Dämonenwelt dachte. Etwas Unbehagliches. Angst. Furcht ... vor Aeshma-Daeva. <b>Du kannst niemals zurück</b>, bemerkte sie. Weder Drohung noch schadenfreudige Erkenntnis. Eine bittere Feststellung, die Mitleid durch Mallahalls Venen jagte. Nun, wer mochte schon in den Harax zurück? Aber irgendwie war es Asmodis Heimat ... gewesen. Jetzt nicht mehr. Er war wie ein verlorenes Kind, im Grunde hilflos und allein.
Gerade deshalb durfte Mallahall nicht zulassen, dass ihre neuen Gefühle sie übermannten. Wenn sie, Etelin, Zanraia und Castus nicht mehr für ihn da wären, wer dann?

Aber Asmodi kämpfte ja geradezu darum, den Lich loszuwerden und Mallahalls Geist zu vernichten. Es war ernüchternd. Mallahall schmerzte es. Sie hatte gedacht, er hätte sich ein wenig geändert ...

So blieb ihr für die Nacht nur eine Möglichkeit. Sich selbst opfern, um jene zu retten, die ihr wichtig waren. In Mallahall schlummerten wahrlich Adelmunds Lehren. Gedanklich wiederholte Mallahall den Namen ihres Meisters. Sie vermisste ihn wie sie Aurelius vermisste: als Freund.
In ihrem Kopf lachte es auf und ihr Magen verkrampfte sich. Wieder machte er sie nieder, grub tief in ihren Zweifeln. War der Pfad des Lichtes der richtige für sie? Hatte er jemals mehr als Tod und Verderben hervor gebracht? Dinge, die die Magierin nicht beabsichtigt hatte. "Ich will doch Leben behüten", murmelte sie vor sich her und spürte heiße Tränen in den Augenwinkeln aufsteigen. Asmodi schreckte vor nichts zurück.
Und jetzt, nachdem er ihr einen weiteren tiefen Schlag versetzt hatte, versuchte er sie für sich zu gewinnen. <i><b>Du könntest es besser machen.</b></i>

Mallahall nickte. Sie lauschte den dämonischen Worten, aber zum Glück aller interpretierte sie sich ihre eigenen Gedanken hinein. Es besser machen. Sie würde Asmodi nicht aufgeben, sondern es besser machen. Kein Magierrat konnte ihr da helfen, kein noch so helles Licht, keine Zauber. Nur sie ... Etelin, Zanraia und Castus mochten ihr beistehen, aber letzten Endes kam es auf sie allein an. In ihrem Körper steckte der Dämon.

So handelte Mallahall, indem sie dafür sorgte, handlungsunfähig zu werden. Zanraia mit Castus im Arm und Etelin den Leichnam hinter sich her ziehend, verließen die kleine Lichtung, auf der Mallahall an einen Baum gefesselt zurückblieb.

<i><b>BIST DU VERRÜCKST! WIE KANNST DU ES WAGEN!!! CASTUUUUUSSSS! DU ELENDIGES DRECKSSTÜCK! WENN ICH DEINEN ELENDIGEN KÖRPER KONTROLLIRE WERDE ICH DIR DAS GESICHT ZERSCHNEIDEN DIR DIE BRÜSTE AUSREISSEN SO WAHR ICH ASMODI HEISSE! VONWEGEN DU WILLST DASS ICH BEI MEINER FAMILIE BIN! DU WILLST DAS ICH EIN NORMALES LEBEN FÜHRE! LÜGNERIN! VERRÄTERIN! VERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRAAAAT! Du elendiges Miststück! WIE KANNST DU MIR DIES ANTUN!“</b></i>

Mallahall war darauf vorbereitet, angeschrien und beschimpft zu werden, trotzdem verletzte es sie, dass der Dämon nicht die Notwendigkeit ihrer Aktion sah. Gerade so wie er sich im Moment benahm, müsste er sich doch denken können, wie sehr sich Mall um ihre Freunde sorgte. Wie sehr sie befürchtete, wieder die Kontrolle zu erhalten und würde feststellen müssen, womöglich Etelin getötet oder Zanraia in einem Überschwang dämonischer Liebe geschändet zu haben.
Sicher, sie war eine Frau, aber bisher hatte Asmodi jedes Mal einen Weg gefunden, seine Pläne irgendwie durchzusetzen.

Langsam wandelte sich Asmodis Wut in Panik. Zanraia ließ ihn allein. Und sie nahm Castus mit. Sie würde doch ohne ihn in dem Wald nicht sicher sein. Wenn die Namudus aufkreuzten ... Mallahall spürte die Panik, wurde gar von ihr ebenfalls ergriffen. Doch sie bewahrte Ruhe – das letzte bisschen, das sie noch hatte. Vielleicht war sie auch einfach nur zu ausgelaugt, um noch auf etwas zu reagieren. Mallahall fühlte sich schwach und fiebrig. War ihre Krankheit noch nicht auskuriert oder lag es an Asmodis Gebaren?
Ihr Magen rumorte, dass ihr speiübel wurde. Am liebsten hätte sie sich übergeben, aber da war schon eine ganze Weile nichts mehr, was ihr Körper hätte abstoßen können. Zumindest nichts, was Nahrung betraf. Sie brauchte eine dämonische Abstoßung. Wie lange würde ihr Körper und vor allem ihr Geist das noch durchhalten?

<b>Sie kehren morgen wieder. Bitte ... gib mir einen Moment, mich zu erholen. <i>DU NÄRRIN! Du präsentierst uns hier auf dem Esstablett! Wie sollen wir uns nun wehren wenn wir angegriffen werden!?!?!?</b></i>

Das hatte sie nicht bedacht. Sie saß ja wirklich praktisch in der Falle. Wenn jemand hier auftauchte, wäre sie nicht einmal in der Lage Magie zu wirken. Und ihr derzeitiger gesundheitlicher Zustand verhinderte gar, dass sie richtig sprechen wollte. Ihr Kopf schmerzte, ihr Magen drehte wilde Fahrten in ihrem Körper und auch sonst fühlte sie sich krank.
Hunger kam auf, doch wurde er von der Erschöpfung verdrängt. <b>Asmodi, ich bitte dich.</b> Sie wollte doch nur eine Weile sicher schlafen, ohne fürchten zu müssen, zur Mörderin geworden zu sein, sobald sie erwachte. <b>Bitte, stell nichts Dummes ...</b> Ihr Bewusstsein versagte. Das Fieber nahm Überhand und auch wenn Asmodi jetzt die Kontrolle innehätte – Mallahall war zwar noch halbwegs wach, aber zu schwach, den Dämon zu hindern –, die Krankheit meldete sich ebenfalls zurück und zehrte selbst an dämonischen Kräften.

Das Feuer brannte langsam herunter. Die Nacht war eingekehrt und seltsame Tiergeräusche erfüllten den Wald. Eine Eule flatterte von einem nahe stehenden Baum aus in die Dunkelheit hinein. Grillen und andere Insekten zirpten ein kleines Konzert. Irgendwo blubberte etwas. Zum Glück befanden sie sich noch nicht im Urwald, dort gab es mehr gefährliche Tiere.
Hier im Sarius war derzeit nur einer eine wirkliche Gefahr: Asmodi, der nun vollkommen über Mallahalls Körper verfügen konnte, auch wenn dieser fest am Baumstamm klebte.

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Asmodeus
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 8. Juni 2008, 16:09

Asmodi war wütend. Fühlte sich von Mallahall verraten und dies liess er sie spüren indem er beinahe alle Register zog um sie Geistig wie auch Körperlich weiter zu schwächen. Der Parasit schädigte auf die Dauer dem Wirtskörper. Bei Aurelius war die Folge sein beruflicher Verlust und sein sozialer Abstieg… und die daraus entstandene tiefe Melancholie die folge gewesen. Bei Mallahall deren Geist sich komplett von Licht und Fürsorge zu nähren schien waren die Auswirkungen viel gravierender. Denn Asmodi war drauf und dran systematisch ihren Glauben an sich selbst und ihr Handeln zu zerstören an dessen Richtigkeit sie bisher nie gezweifelt hatte.

Es war als wäre es die Strategie dieses Dämons den Wirtskörper von innen heraus auszuhöhlen bis er keinen Grund mehr darin sah ihm zu widersprechen und sich schliesslich willenlos fügte. Bei Aurelius war dieser Punkt zeitweise erreicht gewesen doch dann war Mallahall und ihre Gefolgschaft in dessen… nun verwelktes Leben getreten. Gebracht hatte es ihm nüchtern betrachtet den Tod. Oder aber auch den Frieden, wenn man bedachte wie schwer es war mit diesem Viech zu leben.

Asmodi war mit Aurelius ganz anders verbunden gewesen als mit Mallahall. Schliesslich lastete der Fluch auf dem Medicus und nicht auf der Lichtmaga. Ihre Seele war vielleicht nun durch die dämonische Anwesenheit befleckt, aber noch lange nicht so verwoben wie sie mit Aurelius gewesen war. Vermutlich hatte dessen Menschlichkeit welche sich ansatzweise auf Asmodi übertragen hatte der Grundstein für seine Lernfähigkeit dargestellt. Diese fehlet nun und dies merkte man da er sozusagen einen dämonischen Rückfall erlitt. Vermutlich lag dies auch an den stark negativ geprägten Energien seines Vaters denen er einige Zeit lang ausgesetzt gewesen war. Nur Castus und Zanraia schienen in der Lage zu sein diesess unruhige, gehetzte und bösartige Wesen zu beruhigen. Doch beide waren dank Mallahall… nicht mehr da.

<i>Wenn ich sterbe ... und sich dir niemand als neuer Wirt anbietet ... was geschieht dann mit dir?</i> <b>“…“</b>

Asmodi schwieg zur Antwort. Er wusste es selbst nicht wirklich, vermutlich würde er in dem Wirtskörper verharren müssen bis die Maden und die Gewürme begannen diesen Aufzufressen und würde sich dann wohl eines dieser Viecher zum Untertan machen müssen. Diese eher ernüchternd anmutende mögliche Realität missfiel Asmodi deutlich und er gab sich mühe nicht weiter darüber nachzudenken. Er würde nicht sterben. Sondern weiterexistieren… und wenn auch in der schändlichsten und kleinsten Lebensform.

<b>HÖR AUF DAMIT!</b> Brüllte er ihr entgegen als er begann ihre Sorgen zu spüren.

<i> Du kannst niemals zurück</i> Er wusste was sie meinte. Es war so offensichtlich und er konnte es in ihren Gedanken lesen. <b>“Nein… kann ich nicht.“</b> Knurrte er und ein hauch von bitterkeit schwang in seiner grollenden Stimme mit welche momentan nur für Mallahall zu hören war. Er würde nie wieder ein eigenständiges Wesen werden können. Im Harax hätte ihn sein Vater vermutlich zu einen der mächtigsten Dämonen aller Zeiten herangezogen… und nun… steckte er im Körper einer lichtliebenden Frau. Es war eine Schande. In den Augen des Harax war sein Lebensweg eine einzelne Schmach.

Doch diese Tatsache verheimlichte er natürlich seinen Gefolgsleuten. Schliesslich wollte er diese mit seiner angeblichen Macht und seiner Stärker einschüchtern. Mallahall hingegen… war nun in der Lage die Wahrheit zu erspüren. Doch selbst mit dieser Tatsache hätte wohl kaum ein Mensch – wenn es nicht gerade Mallahall war – wahrlich mitleid mit diesem Viech empfunden. Man stelle sich ein Mitglied des Magierrats vor der über ihn zu richten hatte, was hätte den schon das Schicksal des kindertötenden Dämons interessiert?

Eigentlich waren die Menschen da draussen für ihn eine reale Gefahr, besonders wenn sie Magisch und in Ritualen bewandelt waren. Töten konnten sie nur seinen Wirt… aber sie konnten ihn vernichten, wenn sie das Wissen dazu hatten. Der Magierrat hätte dieses bestimmt gehabt aber glücklicherweise waren sie nicht dazu gekommen ihr Urteil zu vollstrecken. Asmodi fragte sich ob sie bei einer möglichen Ergreifung von ihm und Mallahall Gnade hätten walten lassen damit die Lichtmaga nicht ebenfalls verloren ging. Vermutlich wären diese Bartträger eitel genug gewesen eine Exorzierung zu vollziehen um diese vermeintlich verlorene Seele zu retten, damit sie sich wieder ins Licht des Heldentums hätten rücken können. Vermutlich hätten sie ihn nicht einmal vernichtet. Dies war schliesslich eine Stadt der Wissenschaft und was ehrte einen erfolgreichen Magierrat mehr als wenn er gefangene Dämonen hätte ausstellen können und der ganzen Welt hätten zeigen können dass sie ihn unterjocht hatten und beherrschten. Asmodi grollte bei diesen finsteren Zukunftsgedanken und sein Wunsch dieser verfluchten Stadt den Erdboden gleich zu machen wuchs wieder. Im Grunde war es ja verständlich warum Asmodi nicht gerade mit den Magiern sympathisierte.

Asmodi war wütend über Mallahalls Dummheit sich hier einfach so der Wildnis auszuliefern. Etelin war sicherlich schlau genug gewesen reichlichen Abstand zu nehmen da er wohl wissen musste dass Asmodi in der Lage war Seelen bis zu einem gewissen Radius zu wittern. So wie er Zanraias Spur hinterher hechtete als sie davon geritten war. Er spürte Mallahalls Schwäche. Lachte böse darüber auf. <b>Machst du schon wieder schlapp?! GUUUUUUUUUT. Na los! Schlaf nur schlaf! Es wird schon nichts geschehen… ICH passe auf deinen Körper auf. Haheheheeheheh.</b> Gab er sich siegesgewiss als er merkte dass Mallahalls Präsenz schwand. Sein bösartiges Lachen verfolgte sie bis an den Rand ihrer Besinnungslosigkeit. Er breitete sich aus und übernahm die Kontrolle über diesen von Fieber geschwächten Körper. Er zwang ihr Herz dazu mehr dämonisches Blut in ihren Kreislauf zu pumpen und hielt so ihren Zustand einigermassen aufrecht. Dennoch spürte auch er die überwältigende Benommenheit doch sperrte er sich konsequent dagegen.

Asmodi hatte keinen Nerv den Geräuschen des Waldes zu lauschen. Sondern begann sofort damit an den Fesseln zu zerren und sich darin zu winden. Er wollte loskommen. Frei werden um seine Rache zu üben.

"CAAAAAAAAAAAAAASSSSSssssstUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUS!!* Brüllte er in die Nacht. "DAFÜR WIRST DU BLUTEN ETELIN!" Drohte er und war sich nicht mal sicher ob dieser ihn überhaupt hörte. Asmodi der erst Mallahall angekreidet hatte dass sie sich gerade in einer sehr unvorteilhaften Position befanden, tat selbst auch nicht wirklich einen sinnvollen Beitrag tazu nicht entdeckt zu werden. Doch dies war dem Dämon egal. Zum Töten war er seiner Meinung nach immer in der Lage.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Montag 9. Juni 2008, 14:00

Mallahall lauschte Asmodis Schweigen, hatte eigentlich eine Antwort erwartet. Was würde mit ihm geschehen, wenn sie starb? Wenn der Wirt nicht mehr wäre? Sie deutete aus der auftretenden Stille, dass Asmodi wohl selbst noch nie wirklich über diese Sache nachgedacht zu haben schien.
Ob er sich nun ebenfalls sorgte, wie sie? Aus jeder Pore ihres Körpers tropfte Unbehagen und Fürsorge für ihren Freund – der sie selbst mit so vernichtenden Worten zum zweifeln brachte. Mallahall schauderte, wollte nicht daran denken und tat es als das Wesen des Dämons ab. Er konnte nichts dafür, er musste lernen. Sie klammerte sich an diese Rechtfertigung wie an einen Strohhalm. In allen anderen Fällen hätte sie ihn hassen müssen und das wollte Mallahall nicht. Auch nicht, als sie spürte, dass eben jener Hass ihr Lichtzentrum – ihr gütiges Herz – umgarnte und versuchte, sich Einlass zu erzwingen.
<i><b>HÖR AUF DAMIT!</b></i>
"Nein!", keuchte Mallahall, meinte aber den sich ausbreitenden Hass. Er durfte sich nicht in ihr einnisten. Er war der wahre Parasit und Mallahall fürchtete ihn. Hass konnte so viel zerstören, oft genug hatte sie es bei anderen Magiern gesehen. Nicht zuletzt beim Hohen Rat der Magier, wenn diese einen Schuldigen verurteilten. Sie war als Studentin der Lichtmagie oft mit ihrem Meister Adelmund oder einem anderen Dozenten bei Verurteilungen zu Gast gewesen. Nicht, um den armen Tropf leiden zu sehen, sondern weil vor allem bei solchen Anhörungen häufig mächtige Magie des Rates gewirkt wurde. Es sollte die Studenten zum Lernen motivieren, damit sie sich wünschten, auch eines Tages so stark zu sein.

Mallahall hatte in ihrem ganzen Leben niemals den Wunsch nach derartiger Macht gehegt. Vielmehr strebte sie danach, ihre Kraft zum Wohle anderer einzusetzen und dazu musste man nicht mächtig sein. Ihre Denkweisen und Adelmunds Lehren hatten sie geprägt. Weniger ist mehr, wenn es nur intensiv genug war. So konnte man auch mit mäßigen Kräften eine Menge erreichen, wenn der Wille nur stark genug war.
Macht verdarb den Charakter. Aber was Mallahall nicht wusste: sie <i>war</i> mächtig! Sie unterschätzte lediglich ihre eigenen Fähigkeiten, war bescheiden, doch im Grunde könnte sie in einigen Jahren vielleicht sogar eine Meisterin der Lichtmagie sein – und das trotz ihres Alters!
Asmodi spürte es vielleicht, denn er konnte diese innewohnende Kraft objektiv betrachten. Mallahall dachte viel zu selten an sich und ihre Fähigkeiten. Eben jetzt kümmerte sie sich beispielsweise vielmehr um den Dämon ... und hatte Mitleid.

<i><b>Nein ... kann ich nicht.</i></b> Die Bitterkeit ob dieses Wissens quoll geradezu aus seinen ausgesprochenen Gedankenworten, welche er an die Magierin richtete. Am liebsten hätte sie ihn jetzt umarmt, um ihm eine Stütze zu sein. Asmodi war kein gewöhnlicher Dämon mehr, war er vielleicht nie gewesen, und gerade deshalb brauchte er jetzt Halt – weil er so menschlich geworden war, dass er überhaupt etwas wie Beistand benötigte, selbst wenn er niemals darum bitten würde.
Da Mallahall allerdings schon am Baum gefesselt war und sich kaum rühren konnte, geschweige denn sich selbst umarmen, schenkte sie Asmodi all ihre guten Gedanken, die sie auftreiben konnte. Inzwischen hatte sie bemerkt, dass ihre Gefühlswelt auch auf ihn überging und so versuchte sie, ihn mit guten Gedanken aufzumuntern. <b>Wir sind bei dir, du brauchst nicht in den Harax zurückkehren, solange du hier Freunde hast. Und einen Sohn.</b> Mallahall lächelte. <b>Morgen kommen sie wieder. Zeige mir heute Nacht, dass du dich benehmen kannst. Dann kann ich darauf vertrauen, dass du nichts anstellst, wenn du einmal die Kontrolle übernimmst.</b> War dies ein unausgesprochenes Versprechen, dass er einmal Castus würde halten dürfen? Vielleicht. Mallahall schmunzelte, aber schnell verebbte es ebenso wie ihre guten Gedanken. Alles kostete so viel Kraft und die Magierin war erschöpft.

<b><i>Machst du schon wieder schlapp? GUUUUUUUUUT. Na los! Schlaf nur, schlaf! Es wird schon nichts geschehen ... ICH passe auf deinen Körper auf. Haheheheheheh.</i> Ich vertraue dir</b>, gab sie nur zurück und schloss die Augen. Endlich kam der Schlaf, aber wäre er erholsam? Bisher war er nur herangeeilt, weil es Mallahall einfach nicht länger möglich war, ihr Bewusstsein aufrecht zu erhalten. Das Fieber gesellte sich hinzu und kalter Schweiß bildete sich auf der Stirn der Frau. Ihr Atem ging flacher als üblich.
Asmodi, der nun die Kontrolle inne hatte, spürte wohl die Kraftlosigkeit hinter ihrem körper. So nutzte also auch jeglicher Versuch nichts, sich zu befreien. Mallahall war in dieser Hinsicht deutlich schwächer als Aurelius. Sie konnte auf Dauer nicht so stark beansprucht werden, sie war Magierin. Physisch benachteiligt.

Trotzdem sorgte Asmodis dämonische Macht dafür, den Körper in gewisser Weise stabil zu halten. Das Fieber konnte er zwar nicht verschwinden lassen, jedoch würde es Mallahall auch nicht aufzehren. Sie würde nicht sterben, solange Asmodis schwarzes Blut durch ihr Herz pumpte. Die einzige dämonische Quelle, die Mallahall dort zuließ, an ihrem gütigen Fleck des Lebens.

Asmodi brüllte in die Nacht hinein, scheuchte einige Tiere des Sarius auf, die sich in den Sträuchern versteckt hielten. Und er machte auf sich aufmerksam mit Mallahalls glockenheller Stimme. Sie war leicht heiser, die Stimmbänder noch immer gereizt von der Erkältung, welche sie und Asmodi sich im Grasland eingefangen hatten. Der Körper des Medicus war davon erlöst, denn er war tot.
Mallahall kämpfte noch immer mit den Nachwirkungen. Trotzdem waren diese Stimmbänder noch zu Rufen in der Lage. Und sie lockten. Zwar nicht Castus oder Zanraia, obgleich sie das Brüllen gut hörten, so weit waren sie nicht entfernt. Aber Etelin hinderte Zanraia daran, erinnerte an Mallahalls Bitte. So blieben beide in ihrem Lager, kuschelten sich in Felle, Kleidung und Umhänge und versuchten, zu schlafen.

Jemand ganz Anderes huschte an ihnen vorbei, desinteressiert, denn da rief doch etwas wesentlich Interessanteres immer wieder Worte auf celcianisch.
Der Jemand, nicht gerade groß und mit wuscheligem Haarschopf und grasgrünen, leuchtenden Augen schlich sich an die Lichtung heran, wo Mallahall an den Baum gefesselt war. Die Glut des Lagerfeuers erhellte die Lichtung matt, aber es reichte, um die Konturen der Frau wahrzunehmen.
Der Jemand trat aus seinem Versteck. Ein Junge war es, Asmodi hatte ihn schon gesehen. Der Sohn dieser Namudu-Anführerin, aber er kannte seinen Namen nicht. Der junge Namudu war vielleicht knappe 12 Jahresläufe alt und machte einen neugierigen Eindruck. An seinem Gürtel aus Schlangenhaut war ein kleines Jagdmesser befestigt, doch er hatte es nicht gezückt. Wie töricht, wo er sich doch einem Dämon näherte. Um seine Hüften hing eine Ledertasche, die prall gefüllt zu sein schien.

Der Junge trat bis auf zwei Meter an den Baum heran, dann ging er in die Hocke und musterte Mallahall – respektive Asmodi. "Mokosha", sagte er und deutete auf sich. Dies war also sein Name. Dann öffnete er seinen Beutel. Was holte er hervor? Zunächst konnte man es nur als dunkles, pelziges Etwas erkennen, denn das Fell war schwarz. Dann jedoch ....

"Miau", maunzte Blacky und tapste auf Mallahall zu. Sie spürte Asmodi, konnte sich als Katze aber nicht begreiflich machen, warum die Maga nach ihm roch und seine Austrahlung besaß. Aber sie scheute den Dämon nicht, setzte sich an Mallahall Füße.
<span style="color:D1ED7D;">"Ich wusste es, das ist eure Katze. Sie war euch im Sarius gefolgt und ich habe sie mitgenommen. Da ihr unser Dorf jetzt aber verlasst, meint Mama, ich darf sie nicht behalten. Eigentlich sollte ich sie aussetzen, aber ich bin euren Spuren nach und ... naja hier ist sie."</span> Mokosha lädchelte, erhob sich. Er war sich nicht sicher, was die Frau alles verstanden hatte, daher wiederholte er ein einziges Wort auf celcianisch. "Kah-ze! Kah-ze!" Er zeigte auf Blacky, winkte dann und wandte sich ab. Eigentlich durfte er ja gar nicht hier sein, wieder einmal hatte sich Mokosha heimlich aus dem Staub gemacht. Aber bevor die Sonne aufging, würde er schon wieder in seinem Baumhaus sein, ohne dass jemand Wind davon bekam.

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Asmodeus
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 10. Juni 2008, 22:25

Unwillig lauschte er Mallahalls Gedanken. Auch er konnte sich von denen nicht entziehen. <i>Wir sind bei dir, du brauchst nicht in den Harax zurückkehren, solange du hier Freunde hast. Und einen Sohn.</i> <b>HÖR AUF MICH ZU BETÜTTELN! SCHWEIG EINFACH STILL! SCHWEIG STILL UND BELÄSTIGE MICH NICHT MIT DEINEN NAIVEN GEDANKEN!</b> Schnauze er ihr entgegen. Er mochte ihr mitleid nicht. Ertrug es scheinbar nicht weil er es nicht aushielt, dass es ihm gut tat. Diese dämliche menschliche Verhaltens und Denkweise, die sich Mitgefühl und Zuwendung nannte.
<i> Morgen kommen sie wieder. Zeige mir heute Nacht, dass du dich benehmen kannst. Dann kann ich darauf vertrauen, dass du nichts anstellst, wenn du einmal die Kontrolle übernimmst.</i> <b>WAS ERDREISTEST DU DICH ZU DENKEN MICH ERZIEHEN ZU MÜSSEN HERRIN!</b> Schon wieder diese Anrede die so gar nicht zu dem gesagten passen wollte. Er schnaubte ungehalten. <b>ICH BRAUCHE DEIN JÄMMERLICHES VERTRAUEN NICHT! ICH NEHM MIR WAS ICH WILL! Hah!</b>
Meinte er selbstgefällig. Gab sich dabei so überheblich wie eh und je. Dies war Asmodis typisches Verhaltensbild. Er schnaubte. Wirklich leicht hatte er es auch nicht. Er wusste selbst dass er das Vertrauen welches man ihm entgegenbrachte jederzeit brechen würde und dies gerade nicht das war was Mallahall erwartete. Warum sollte er sich also auf solche Hoffnungen verlassen?
<i> Ich vertraue dir</i> Oh wie blauäugig dieses Weib doch war! Es war unglaublich! Aber gut, aus dieser Schwäche konnte er seinen Profit schlagen. Er müsste nur nicht all zu gierig sein… etwas geduld… er hatte bei den Menschen gelernt, dass sich Geduld ab und an durchaus auszahlte.
Schliesslich fand sich der Dämon an dem Baum gefesselt wieder. Er knurrte vor sich her. Zog daran musste aber ziemlich schnell feststellen dass sein Körper einfach zu schwach für solche Aktionen war. <b>Na toll! Was für ein verfluchter nutzloser Weibskörper!</b> Dachte er düster. Instinktiv spürte er Mallahalls gewaltige Kräfte die in ihr schlummerten, doch dazu hatte er überhaupt keinen Zugang. Er konnte ihre Magie nur verstärken wenn sie sie anwendete.
Asmodi horchte plötzlich auf. Hielt inne als er in seiner unmittelbarer Umgebung befremdliche Geräusche wahrnahm. Seine Sinne schärften sich auch wenn sie durch Mallahalls Schwäche getrübt waren.
Da erschien die jämmerliche kleine Gestalt eines Sprösslings dieses Primitivenvölkchens und zu Asmodis entzücken entpuppte sich dieser Weichknorpelige als Sohn der Namuduherrin. Ein böses Grinsen welches Mallahalls Gesicht aber nicht wirklich ausdrücken konnte umspielte seine Mime. Es schien so als lächelte er. <b>Ruhig bleiben… gaaaaaaaaaaaannz Ruhig bleiben. Geduld zahlt sich aus… töte erst das Kalb wenn die Mutterkuh es sehen kann damit sie selbst daran zergeht. MAuahahhaahaheheheh.</b> Oh in seinen Fingern kribbelte es bereits. Wie würde es wohl sein wenn die Hände eines solch reinen Körpers sich um die Gurgel des Jungen legten um ihm den letzten Atemzug zu verwehren? Ihn langsam, qualvoll ersticken zu lassen? Wenn dieser Körper, dieses Wesen welches er befallen hatte… zum Mörder wurde.
Asmodi schielte kurz auf das Messer. Sah dann den jungen mit gespielter Sorge an. „Du solltest aber nicht hier sein mein kleiner.“ Versuchte er den besorgten Ton Mallahalls zu imitieren. Er lächelte. „Aber du tust es natürlich doch nicht wahr? Neugierde ist eben doch eine feine Sache.“ Schmunzelte er und zweifelte daran dass dieser Tölpel auch nur ein Wort verstand. Schade eigentlich. Er war doch gut in seiner Rolle! Und niemand hörte ihn wirklich dabei.
<i> "Mokosha",</i> Und wenn er kacke geheissen hätte, was interessierte Asmodi den verfluchten Namen dieses lästigen Balgs? „Mallahall.“ Lächelte er ihm aber als Antwort entgegen. <b>Nuuur geduld… beherrsche dich… wiege ihn in Sicherheit…. Und dann schlachte ihn aus hähähähähä.</b>
Er blickte in den Beutel. Was hatte er da drinn? Sein hässliches Plüschtier? Doch seine Gedanken rissen schlagartig ab als Blacky maunzend zum Vorschein komm. Diesmal war sein Lächeln echt. „Blacky!“ Rief er sichtlich erfreut… und war nun gerade froh dass ihn niemand dabei sehen konnte der ihn kannte. Wäre zu peinlich gewesen.
Der Junge schwafelte irgendwas unverständliches vor sich her was Asmodi so gar nicht interessieren wollte. Er versuchte sich zu bücken und wollte dadurch dem Jungen verständlich machen dass die Fesseln störten. Welch Gefahr stellte ihr zierlicher Frauenkörper denn schon für den Jungen dar? Sie war wunderschön und so fein gebaut.. dass man sie doch einfach sympathisch und für arglos halten musste.
„Ja… meine … Katze..“ Lächelte Asmodi. Keuchte dann aber gespielt auf und krümmte sich leicht. „Ahhh.“ Er stöhnte und musste erkennen dass dies bei Mallahall GANZ anders tönte. „Bitte…ich… Schmerzen… losbinden? Fesseln lösen! Bitte…“ Er schaute den Jungen flehend an und deutete immer wieder auf seine Fesseln. Er verzog Mallahalls liebliches Gesicht in eine schmerzliche Fratze dass es einem nur leid tun konnte. Da sie wirklich Fieber hatte wirkte das Bild wohl auch echt. „Kleiner Mann… mit grossen Stab.. hat Dämon in sich. Ich nicht mehr Herrin… nur Frau. Frau mit Schmerzen.“

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremder Mann » Donnerstag 12. Juni 2008, 21:17

Hätten die Tiere des Waldes ihn brüllen und toben hören, sie wären allesamt weit ins Dickicht geflohen. Aber nur Mallahall konnte seine Worte verstehen, die wie Paukenschläge auf ihren Geist trafen – und verletzten.
Sie ließ den Kopf hängen und seufzte. Wie sollte sie nur mit diesem Dämon fertig werden? Er verlangte stets nach Aufmerksamkeit, aber wenn sie sich ihm widmete, so schimpfte er dies "betütteln" und verlangte laut schnaubend nach Ruhe. Er verhielt sich so widersprüchlich, so chaotisch dämonisch eben. Aber für Mallahall war es sehr schwer, durchzuhalten. Am liebsten hätte sie jetzt geweint, doch die Tränen blieben aus, die Augenwinkel trocken. Zu groß waren Müdigkeit und Sehnsucht nach etwas Erholung, als dass sie sich anderen Dingen weiter hätte widmen können. Außerdem sorgte das Fieber dafür, dass ihre Konzentration stetig nachließ. Sie wollte doch nur ein wenig schlafen ... ein bescheidener Wunsch angesichts ihrer Lage.
Asmodi rüttelte stark an ihren Nerven und vor allem an ihrem Selbstbewusstsein. Vielleicht hätte Mallahall auch einmal eine gute Feuermagierin abgegeben, sie konnte sehr temperamentvoll sein und ließ sich selten ins Wort sprechen. Doch so wie das Chaos als personifizierter Dämon in ihr lebte, so herrschte es auch über ihre Gefühlswelt. Die verwandelte sich nämlich nach und nach in einen Haufen undefinierbarer Phasen, in denen sie manchmal aufsteigende Aggression, dann pure Selbstzweifel und schließlich absolute Hilflosigkeit vordergründig spürte. Letzteres begleitete die Magierin in die Welt des Schlafes und verfolgte sie dort in ihren Träumen.

Asmodi hingegen war die ganze Zeit über – wie im übrigen alle anderen der kleinen Gruppe – vom ältesten Sohn der Namudu-Anführerin verfolgt worden. Nun stand Mokosha vor ihm, wusste nicht, dass er es war und brachte ihm seine Katze Blacky zurück. Der Junge lächelte, als Asmodi sich mit dem Namen seiner Herrin vorstellte. Auch der Dämon lächelte, doch steckte so viel Heuchelei darin, dass es praktisch schon aus allen Poren seines Körpers hätte triefen müssen. Erst als Blacky auftauchte, zeigte sich wahre Freude in den blauen Augen, durch die er die Katze entdeckte.

Mokosha war vielleicht ein Junge aus einem primitiven Kulturkreis. Er kannte weder modische Kleidung noch die Feinheiten und Manieren bei Hofe. Er wusste nichts über Lesen, Schreiben oder historische Aufzeichnungen. Dinge wie Dicht- und Handwerkskunst mussten ihm gleichermaßen fremd sein wie exotische Speisen anderer Landstriche.
Aber dennoch war Mokosha nicht dumm. Er besaß andere Qualitäten und Talente. Eine seiner Fähigkeiten war seine besondere Aufmerksamkeit. Er achtete auf so viele Dinge und konnte so vieles aus seiner Umgebung und dem Verhalten anderer allein durch seine Sinnesmerkmale herauslesen, dass man ihm zurecht die Maske eines Hasen hatte anfertigen lassen. Ja, der Hase war sein Maskentier, weil auch er einer der wachsamen Sorte war.
So entging es Mokoschas flinken, grünen Augen nicht, dass in jenen der an den Baum gefesselten Frau beim Anblick der Katze ein freudiges Leuchten zu finden wahr.

Asmodi beugte sich vor, was ihm aufgrund der Fesseln nicht gerade sehr gut gelang, aber Blacky kam mit kerzemgeraden Schwanz auf ihn zu. Und dann hielt die Katze bei Mallahalls Füßen. Sie witterte, ihr Schweif schlug auf einmal hin und her. Sie spürte, dass mit der blonden Frau etwas nicht stimmte. Sie roch anders. Blacky näherte sich gemächlicher. Mallahall kam dem Tier vertraut vor, sehr vertraut, aber dennoch stimmte etwas nicht. Mallahall war nicht ... Mallahall.
Blacky nahm es dann jedoch als gegeben hin und tapste mit ihren Samtpfoten über die Beine der Magierin. Maunzend strich sie an den Fesseln entlang, wollte gestreichelt und verwöhnt werden. Immerhin war sie eine Katze und die hatte man mit höchstem Respekt und aller Aufmerksamkeit zu umsorgen! Zumindest aus Sicht einer Katze.

<i>"Ja ... meine ... Katze. Ahhh. Bitte ... ich ... Schmerzen ... losbinden? Fesseln lösen! Bitte ..."</i> Mokosha legte den Kopf schief. Er sah, dass Mallahall blass war und schwitzte. Ihre Stirn war leicht gerötet, alles Anzeichen ihrer Fieberkrankheit. Aber Schmerzen wollten da nicht ins Bild passen. Mokosha hatte Eule – Florencia und Phaun mochten ihrer Seele gnädig sein – oft beim Kräutermischen zugesehen, wenn er denn mal im Dorf war. Dabei hatte er auch einige Male ihre Patienten kennen gelernt und die Symptome nach einer Weile schon recht gut deuten können. Mokosha wusste nicht, worunter diese Frau litt, aber es ging ihr ganz offensichtlich nicht gut.

"Warum ... Seil?" Er deutete auf die Fesseln. Ja, dumm war er nicht. Warum sollten ihre Freunde, von denen Etelin bei den Namudus inzwischen den Rang eines Dieners inne hatte, die Dämonenherrin an einen Baum binden, wenn sie krank war?
Der Junge runzelte die Stirn und machte einen Schritt seitlich von Mallahall fort. Aber er schaute die Magierin weiterhin an. Er suchte in ihrem Blick und ihrem Verhalten, beobachtete sie aufmerksam.
<i>"Kleiner Mann ... mit großem Stab ... hat Dämon in sich. Ich nicht mehr Herrin ... nur Frau. Frau mit Schmerzen."</i>

"Etelin", antwortete Mokosha, "Deimonenmann." Glaubte er etwa die List Asmodis? Oh, dann hätte wohl sein Stündlein geschlagen, wenn er jetzt die Fesseln löste. Aber das tat der Junge nicht. Er straffte die Schultern, dachte einen Moment lang nach. Celcianische zu sprechen war für ihn keine leichte Sache, immerhin verweigerte er den Unterricht seiner Mutter und streunte lieber im Wald umher.
"Wo ... Rotmädchen?" Mit dieser Bezeichnung war natürlich niemand Anderes als Zanraia gemeint. Mokosha wusste, wo die Frau war. Er hatte sich schließlich an ihr und Etelin vorbeigeschlichen. Beide schliefen vermutlich noch friedlich an ihrer Lagerstelle. Aber was würde Mallahall nun antworten? Von ihrer Aussage würde Mokosha abhängig machen, wem er vertraute.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Montag 23. Juni 2008, 21:55

Asmodi lächelte Blacky entgegen und genoss insgeheim die sachte Berührung ihrer Samtpfoten auf seinen… respektive Mallahalls Füssen. „Na du.“ Hauchte er der Katze entgegen. Natürlich hätte er seine Zuneigung zu diesem eigenwilligen Tier – welches Dämonen gar nicht so unverwandt war, zugegeben oder offen gezeigt, doch hier war niemand, den sein Verhalten zu interessieren hatte. Kein Etelin, keine Zanraia, kein Asmodeus… nur Mallahall, doch auch er war nicht dumm und wusste, dass sie es ohnehin wissen und spüren würde. Er konnte sie alle belügen… ausser sie. Doch war dies nicht schon immer so gewesen? Mallahll hatte die erstaunliche Fähigkeit sein eigenes Wesen auf eine Art und Weise zu ergründen, dass es im schwer fiel etwas vor ihr zu verbergen. Nun aber, da er teil ihres Körpers und ihres Geistes war, schien ihre Konzentration und ihre Stärke von Minute zu Minute nachzulassen.

Die definitiv zu lange Zeit des Nichtstuns und dämlich den Kopfschieflegens des Namudubastards machte ihn nicht nur wütend sondern auch zunehmend nervös. Er kannte diese misstrauische und zurückhaltende Verhaltensweise von Menschen nur zu gut. Sie war lästig und trieb sein eigenes Wesen beinahe zur Weissglut. Dieser dämliche Junge dachte tiefgründiger und gründlicher über seine Taten nach als es ihm eigentlich altersensprechend zustand. Warum konnte er sich nicht auch so benehmen wie diese dummen, verzogenen Würstchen in Zyranus welchem er das Leben ausgehaucht hatte nur damit Aurelius es ihm wiederschenken konnte zum Preis des ewigen Todes seines Mentors Adelmund.

Er grinste bei dem Gedanken. Was waren dies doch für schöne Zeiten gewesen als er und Aurelius noch eins gewesen waren… und nun… Mallahalls Blick wurde schwer. Dann schnaubte der Dämon aber. Trauer gabs für ihn nicht. Nur Wut. Rachedurst. Für einen kurzen Moment vergass er seine Maskerade und funkelte den Jungen böse an. Er stand symbolisch für jenes Volk welches den Tod seines Wirtes zu verantworten hatten.

<i> "Deimonenmann."</i> Asmodi rollte mit den Augen. Allein schon wie grässlich zerstückelt doch das celcianisch dieses Knaben war machte ihn wütend. „Ja… aber er ist nicht offensichtlich böse… ein gewitzter Mann… tut so wie ein Freund… und schlägt dann zu wenn du es am wenigsten erwartest… dies musste ich ja nun am eigenen Leib erfahren.“ Seufzte er in vorgegaukelter Bestürzung. Dabei gab er eigentlich seine eigene gewohnheitsmässige Taktik preis. Denn er verhielt sich so. Skrupellos.

<i> "Wo ... Rotmädchen?"</i> Asmodis Unruhe wuchs. Dieses ständige Frage Antwortspielchen ging ihm langsam gründlich auf den Keks. Er schnaubte. Zwang sich selbst zur Disziplin. „Sie… ist bei Etelin… steht… unter seinem Bann. Sie glaubt er hilft ihr.. dabei entführt er sie.“ Seufzte er. „Versteh doch! Sie ist in Gefahr!“

Er wusste schon gar nicht mehr was er diesem Kerl vorlügen sollte. So plapperte er einfach das erst Beste vor sich her. „Bring mich ins Dorf… ich muss mit Nuka sprechen! Bitte… auch wenn sie mich verbannt hat! Es ist wichtig. Wenn Etelin seine macht entfesselt… wird der Geist des Medicus euer Dorf heimsuchen. Deine Mutter und deine Freunde angreifen! Lass mich mit deiner Mutter sprechen!“ Versuchte er den Jungen unter Zugzwang zu setzen indem er Druck machte. So verschwitzt und blass wie sein Körper ohnehin gerade war, konnte man ihm die Panik und Hatz durchaus abkaufen.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremder Mann » Samstag 28. Juni 2008, 14:06

Blacky erwiderte Asmodis Gruß mit einem freundlichen Maunzen. Die Katze mochte Mallahalls Körper und die Wärme, die dieser ausstrahlte. Sie legte sich an ihre Füße, rollte sich dort zu einem samtschwarzen Pelzknäuel zusammen und schnurrte gemächlich.
Interessant war wohl, dass dies dem Dämon ebenfalls gefiel. Jedenfalls drückte es sein Empfinden aus, welches sogar bis in Mallahalls Träume vordrang.
Träume ... manchmal wusste man, dass man schlief und träumte, ohne dabei aufzuwachen. Man war sich dieser Scheinwelt bewusst, in der Logik nur zweitrangig war und der Körper sich erholen konnte. Man wehrte sich dann allerdings nicht dagegen, indem man unmittelbar aufwachte, sobald man wusste, dass man schlief. Nein, man nahm es als gegeben hin und träumte weiter – auch wenn es schreckliche Träume sein konnten.
Mallahall jedoch schlief friedlich. Sie war eingelullt worden von Asmodis Empfinden gegenüber Blacky. Denn auch wenn der Dämon es sich selbst vermutlich nur als sein persönliches Geheimnis eingestand, so teilte er dieses Empfinden mit seiner Wirtin und die spürte jede aufrichtige Faser in dem Glück, dass die Katze ihn wiedergefunden hatte.
Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, halb von Asmodi halb von Mallahall geschaffen. Sie träumte, verarbeitete die wonnigen Gefühle in ihrer Ruhephase. <b>...s...md...</b>, brabbelte ihr Geist, während sie wieder tiefer in diese entspannende Welt tauchte. Oh ja, Mallahall konnte Schlaf nun mehr als gebrauchen. Das Fieber war noch nicht wieder verschwunden, aber der Körper bekam Gelegenheit, sich zu erholen. Ein Moment der Genesung, ein paar Stunden Frieden – wenn Mallahall denn nur am Baum gefesselt bliebe.

Doch Mokosha war da und lauschte den Worten der Frau. Diesen falschen, hinterhältigen Versuchen, sie loszubinden. Der Junge war ausgesprochen pfiffig, aber würde er auch die List hinter Mallahalls – hinter Asmodis – Worten erkennen?
Er beobachtete die Frau, welche unter seinem Volk derzeit nur als die Dämonenherrin bekannt war. Sie alle waren froh, hatte sie das Namudu-Dorf verlassen und den Leichnam des Dämonenmannes sowie ihren persönlichen Beschwörer Etelin mitgenommen. Um die junge Mutter Zanraia tat es Mokosha allerdings leid. Sie war freundlich und liebreizend gewesen, außerdem hatte er das Baby süß gefunden – im Gegensatz zu den erwachsenen Namudus, die nach eigener Einschätzung das junge kleine Blauhaar ebenfalls für eine haraxische Frucht hielten.

Waren diese Fremden denn so gefährlich? Mokosha hatte von Eules Tod erfahren, lauthals war es verkündet worden und viele Namudus waren nur aufgrund dessen bestürzt und wütend auf Mallahall und ihr Gefolge.
Sie fürchteten, die Frau könne von Etelin noch einmal eine solche Beschwörung verlangen und dieses Mal würde sie ihre Bestien über das Dorf hetzen. Viele glaubten gar, dass Mallahall ihrerseits erzürnt sei, weil man ihren Freund Blauhaar hatte sterben lassen. Mokosha wusste, dass seine Mutter dies nicht beabsichtigt hatte. Er wusste, sie dachte viel nach, ehe sie Entscheidungen traf, aber er wusste ebenso, dass sie Verletzte nicht im Stich ließ. Es musste einen anderen Grund gegeben haben.
Der andere, noch sehr junge Heiler seines Dorfes hatte behauptet, Blauhaar wäre angriffslustig gewesen und Nuka Koeka habe Hilfe von den Sariannenbäumen erhalten. Nun, diese alten magischen Wächter waren weiser noch als jeder Mensch, so glaubten es zumindest die Einheimischen. Wenn sie den Dämon hatten sterben sehen wollen, dann war es wohl richtig.

Aber jetzt erzählte Mallahall, dass Etelin von einem Dämon besessen sei. Er etwa auch? Nicht nur Blauhaar? Wie vielen von ihnen wohnte denn dann noch ein Dämon inne? Etwa auch Zanraia oder ihrem kleinen Söhnchen? Hatten die erwachsenen Namudus Recht und war es sicherer, sich von diesen Fremden fern zu halten?
Mokosha bewegte sich nicht, er beobachtete – und sah das bösartige Funkeln in Mallahalls sonst so unschuldig und traurig in die Welt blickenden Augen.

Asmodi gefiel dies offenbar ganz und gar nicht. Der Bengel sollte handeln und nicht glotzen! So versuchte er, ihn auf seine Seite zu locken und ihm die Geschehnisse aus einem neuen Blickwinkel zu erzählen.
Mallahall, die Dämonenherrin schien also von ihrem eigenen Beschwörerdiener hinters Licht geführt worden zu sein. Wahrlich, ein gewitzter Mann und Verräter. Mokoshas Augen weiteten sich, als er den Sinn hinter den Worten verstand.

Doch noch war das Eis nicht gebrochen. Was war mit Zanraia? Oh, Mokosha erkannte Lücken in Asmodis Plan, die dieser so rasch wie möglich füllen musste, sonst würde er wohl noch die ganze Nacht am Baum gefesselt bleiben.

<i>"Sie ... ist bei Etelin ... steht ... unter seinem Bann. Sie glaubt, er hilft ihr ... dabei entführt er sie. Versteh doch! Sie ist in Gefahr!"</i>

Sprach da wirklich nur der listige Plan aus dem Dämon oder befürchtete er insgeheim wirklich, dass Zanraia in Gefahr war? Etelin hatte er ja noch nie wirklich leiden können und nun war dieser Halunke mit Frau und Kind allein!
Mit Wesen, die <i>ihm</i> gehörten .... die Asmodi liebte. Ja, man brauchte es nicht mehr anders zu formulieren. Dieser Dämon hatte auf seine ganz eigene Weise lieben gelernt, aber er hatte es gelernt. Und er liebte wohl recht gern, denn Zanraia und Castus erschienen ihm doch das Wichtigste – neben seinen aufgestauten Rachegelüsten.

<i>"Bring mich ins Dorf ... ich muss mit Nuka sprechen! Bitte ... auch wenn sie mich verbannt hat! Es ist wichtig. Wenn Etelin seine Macht entfesselt ... wird der Geist des Medicus euer Dorf heimsuchen. Deine Mutter und deine Freunde angreifen! Lass mich mit deiner Mutter sprechen!"</i>

Mokosha hopste näher an Mallahall heran. Blacky, dadurch aufgeschreckt, suchte sich einen neuen Platz. Sie legte sich nun direkt an Mallahalls Hüfte und rieb ihr Köpfchen an ihrem Leib. Maunzend gab sie kund, dass ihr die Füße wohl besser gefallen hatten.

Der Namudu-Junge beäugte Mallahall. Ihm wollte die Bitte nicht so wirklich gefallen. Er dachte nach. Es gab Merkwürdigkeiten in den Worten der Frau. "Mutter haben nur verbannt ... Deimon. Wollten nochmal sprechen mit Dämonenherrin, aber du sein gegangen, ganz schnell. Du sein nicht verbannt, du freiwillig gegangen." Und dann legte er den Kopf schief. "M-e-d-i-c-u-s?" Mit diesem Wort konnte Mokosha nichts anfangen, er kannte es nichts. Aber die Bedeutung des Begriffes "Geist" hatte er verstanden. Er schüttelte eifrig den Kopf.
"Kein Geist ... Deimon. Geister gut ... sind in Bäumen, im Wasser. Geister helfen ... Deimonen ... vernichten." Der Junge war offensichtlich davon überzeugt, dass niemand dem Dorf schaden konnte, zumindest nicht als Geist. Dennoch zeigte sich Sorge in Mokoshas Zügen.

"Siehst schlecht aus", brabbelte er vor sich hin und kam noch näher. Er wagte es und streckte seine Hand aus. Vor Mallahall, die an einem Baum gefesselt war, fürchtete sich der Junge nicht wirklich – nicht, wenn er sich nicht an ihren eben noch so bösartigen Blick erinnerte.
Er fühlte ihre Stirn, die glühend heiß unter seinen Fingerspitzen war. Die Haut bedeckte ein kalter Schweißfilm, außerdem schimmerte sie aschfahl im matten Licht des Mondes, wohingegen Mokoshas leicht gebräunte Haut fast golden glänzte. "Krank", gab er von sich und zückte dann sein Messer. Eifrig schnitt er Mallahall von den Fesseln los, ihr musste geholfen werden. Mokosha war zwar kein Heiler, aber ein Kind dieses Waldes und auch wenn sie sich nun auf trockenem Gebiet befanden, so wuchsen auch hier vereinzelt die magischen Sariannenbäume.

Der Junge löste die Fesseln, berührte anschließend die Rinde des Baumes und sprach in seiner Muttersprache. <span style="color:D1ED7D;">"Baum, kannst du der Menschenfrau helfen? Sie ist krank, sie braucht Kräuter und ich weiß nicht, welche. Eule wüsste es, aber sie ist tot und kann mir dieses Wissen nicht länger vermitteln. Bitte, hilf uns wie wir dir sonst helfen."</span>
Durch die Blätter ging ein Rascheln, es konnte aber auch nur der Wind gewesen sein. Doch Mokosha lauschte mit geschlossenen Augen. Oh, jetzt war er unvorsichtig, unterschätzte die mögliche Gefahr, die von einem besessenen Körper ausgehen konnte.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Montag 30. Juni 2008, 02:24

Allein schon dieses zerstückelte Celcianisch! Asmodi kam nicht darum herum sich darüber aufzuregen. Es war eine Schändung dieser hässlichen Sprache. Warum also Grund zum Zorn? Einzig darum weil er sich bemühen musste es zu verstehen. Ausserdem hasste er es wenn er einen „Deimon“ genannt wurde. Was waren das für Wesen wenn sie nicht mal aussprechen konnten vor was sie sich zu fürchten hatten? Er knurrte leise vor sich her. Der kleine Junge war ja nicht zum aushalten! Warum mussten diese Buschmenschen auch so aufmerksam sein? Warum konnten sie nicht ebenso engstirnig egoistisch und in sich gekehrt sein wie die zivilisierten Menschen? Es hätte ihm seine Arbeit und sein Treiben um einiges erleichtert!

<i> "Mutter haben nur verbannt ... Deimon. Wollten nochmal sprechen mit Dämonenherrin, aber du sein gegangen, ganz schnell. Du sein nicht verbannt, du freiwillig gegangen."</i> <b>JA WAS KANN ICH DAFÜR WENN DIESE SCHLAMPE DIES SO ÜBERSTÜRTZT TAT!</b> Brüllte Asmodi den Jungen gedanklich an. Dieser Bengel zerrte an seinem dünngestrickten Geduldsfaden. Mallahalls Kiefermuskulatur bewegte sich und machte ein leises Zähneknirschen hörbar.

<i> "Kein Geist ... Deimon. Geister gut ... sind in Bäumen, im Wasser. Geister helfen ... Deimonen ... vernichten."</i> Asmodi runzelte die Stirn. Was wusste diese Buschwindel schon von Geistern? Waren Dämonen beseelt? Mallahall würde diese Frage wohl mit ja beantworten… doch im Grunde war Seelchen, ja immer nur der Medicus gewesen. Der Dämon war in seiner Art gleich geblieben…

Konnte man einen Dämon auch einen seelenlosen Geist nennen? Philosophische Fragen welche sich einer bestimmt nicht stellte und dieser überlegte gerade wie er diesen dämlichen Bengel klein kriegen könnte.

<i> "Siehst schlecht aus"</i> Asmodi schnaubte. „Wie soll es mir auch schon gehen Junge?!“ Versuchte er so weiblich denkend und sprechend wie nur möglich zu klingen. Der Dämon musste sich gewaltig beherrschen als Mokosha ihm die Hand auf die Stirn legte. Normalerweise vertrug dieses Wesen ja keinerlei Nähe. Angespannt verharrte er und stierte dem Jungen entgegen. Zählte geradezu die Sekunden bis er wieder von ihm abliess. Sekunden die er ihm in Form von Folter wohl zurückgeben würde. Er keuchte. Seinem Wirtkörper ging es wahrhaftig nicht sonderlich gut. Aurelius war zäher als Asmodi bisher gedacht hatte, der würde bestimmt noch nicht so im Fieber liegen wie Mallahall. Darin erkannte man doch wieder diese bescheuerte Logik der heilenden Magie. Sie vermochte allen zu helfen nur sich selbst nicht. Wie dämlich musste man sein eine solche Kunst zu erlernen! Obwohl… der Dämon schien für sich gewisse Essenzen des Heilens du begreifen. Was gab es schon machtvolleres als das Schicksal zu ändern indem man Todgeweihte dem Gevatter entriss? Standen diese geretteten Menschen nicht ewig in ihrer Schuld. Gehörte deren Leben nicht dem Heiler?

Interessante Gedanken – zumindest für einen Dämon. Man konnte Asmodis Fähigkeit nicht abstreiten sich gegebenen Umständen ziemlich gut anpassen zu können. Er fand in jedem Kern eine Saat die er für seine weitere Existenz verwenden konnte. Er war ein Meister darin das schwarze, dunkle und Böse in allen Dingen zu ergründen und für sich zu erkennen.

Mallahall stellte da wohl das pure Gegenteil dar. Sie konnte in allem noch so verdorbenen und verstörten sowie krankhaften doch noch etwas gesundes, liebeswürdiges und heilsames erkennen.

<i> "Krank"</i> Asmodi nickte. <b>Meine Güte bist du aber ein Aufmerksames Bürschchen!</b> Dachte er sarkastisch. Hielt dann aber kurz in seinen Gedanken inne als der Junge auf ihn zukam… sein Messerchen zückte… und…ihn tatsächlich befreite. In seinem innersten Jauchzte es bereits vorfreudig. Er malte sich schon aus wie er diesen Jungen ausweiden würde und wer dabei alles zugucken durfte.

Mallahall – Asmodi bückte sich. Vordergründig sah es so aus als würde er nur Blacky streicheln wollen, was er auch wirklich tat. Doch gleichzeitig nahm er auch das zerschnittene Seil an sich und spannte dieses – während der Junge mit dem Baum sprach (warum auch immer dieser Idiot dies für nötig hielt) und ging langsam auf Mokosha zu.

Wo der Buschjunge sich unterschätzte neigte Asmodi dazu seine Fähigkeiten zu überschätzen. Aber ob dies hier auch der Fall war? Er spürte den starken Schwankschwindel und merkte sehr wohl dass ihn die Beine der Wirtin nur unsicher trugen. Kurz bevor er seinen Plan in die Tat umsetzte – nämlich Mokosha die Schlinge um den Hals zu ziehen um ihn dann bewusstlos zu würgen. Entschloss er sich schlagartig anders. Ihm wurde bewusst dass er diesen Körper niemals bis zu den Namudus tragen konnte, noch wusste er wo dieses verfluchte Dorf genau war. Der Junge musste ihn ins Dorf bringen… er würde sich pflegen lassen… und dann würde er zuschlagen. Wie damals bei Mallahall und Adelmund… als sie ihn in ihr Haus gelassen hatten was dem Lichtmagier schliesslich das Leben kostete.

So kam es dass er das Seil lediglich zusammenrollte und es dem Jungen hinhielt. Eine ziemlich laue Taktik um dessen Vertrauen zu gewinnen. „Hier… vielleicht kannst du es brauchen.“ Meinte er schliesslich kühl und nahm Blacky zu sich auf den Arm. Streichelte ihr über den Rücken.

„Ich… glaube.. .für meine Krankheit… brauche ich das Wissen… eures Stammes. Es ist.. eher geistlich… nicht körperlich. Der Dämon dessen Anwesenheit hat mich viel Kraft gekostet...“

Brabbelte er sich seine Geschichte zusammen.

Wie beängstigend es doch eigentlich war, dass die Rachegelüste des Dämons so präsent waren und so seine Gedanken an Zanraia und gar seinen eigenen Sohn weit nach hinten rückte. Sein Rachedurst schien stärker zu sein als die LIebe zu seiner kleinen Familie.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Montag 30. Juni 2008, 10:35

Ob Mallahall ihn hörte? Vielleicht. Jedenfalls zuckte ihre Zeigefinger kurz, als Asmodi sie in Gedanken als Schlampe bezeichnete. Oh, Mallahalls Geist mochte schlafen, aber der Dämon sollte sich besser hüten.
Mokosha hingegen nahm das Zähneknirschen wahr und insgeheim wunderte er sich. Schmerzen hatte diese Frau wohl keine, sonst wäre sie die restliche Zeit über nicht so ruhig geblieben. Aber sie sah wirklich krank aus und brauchte Hilfe. So entschied sich der Junge, sie loszuschneiden. Anschließend bat er die Macht der alten Bäume um Hilfe. Ob er erhört wurde?

Asmodi beugte sich vor und streichelte Blacky, die zufrieden schnurrte ob der Liebkosung. Sie mochte es besonders, hinter dem Ohr gekrault zu werden und kaum, dass Mallahalls Finger sich von ihr lösten, erhob sich die Katze und streifte ihren schlanken Leib immer wieder an den Beinen der Frau. Ja, Katzen forderten ein und Blacky wollte noch weiter umsorgt und verwöhnt werden. In gewisser Weise konnte man diese Tiere als durchaus stur bezeichnen – leichte dämonische Charakterzüge? War dies ein Grund, warum Asmodi sich über Blackys Anwesenheit freute?

Mokoshas Hand ruhte auf der alten Rinde des noch älteren Baumes. Seine Augen hielt er geschlossen, die Stirn lehnte gegen den Stamm. Leise sprach er auf Nimuk, was inzwischen für Asmodi gar nicht mehr soo unverständlich war. Einige Wortfetzen konnte dieser wohl schon deuten. So erkannte er das Wort "Baum" wieder.

<i>"Ich ... glaube ... für meine Krankheit ... brauche ich das Wissen ... eures Stammes. Es ist ... eher geistlich ... nicht körperlich. Der Dämon, dessen Anwesenheit hat mich viel Kraft gekostet ..."</i>

Mokosha wandte sich um und betrachtete das Seil, welches Mallahall ihm hin hielt. Er nahm es entgegen und band es sich an seinen Gürtel, der nichts Anderes als eine Liane darstellte. Dann musterte der Junge die Frau. "Bist zu krank ... weg sein weit bis zum Dorf. Besser, du ruhen dich hier aus. Ich jung und stark ... holen Heiler von Dorf."
Es gab drei Gründe, weshalb Mokosha Mallahall nicht wieder mit zurück nehmen wollte. Den ersten hatte er offen und direkt – wenn auch in schlechtem Celcianisch – ausgesprochen. Mallahalls Körper würde die Anstrengung einer Rückreise nicht unbeschadet davontragen. Besser war es, sie schonte sich, das erkannte sogar ein Nichtkundiger der Heilkräfte.
Der zweite Grund war seine Mutter. Er war ihr wieder einmal unerlaubt abgehauen und scheute sich derzeit davor, jetzt schon die Standpauke dafür zu erhalten. Schließlich hatte Mokosha bisher noch nichts allzu Aufregendes in den Wäldern erlebt, was einer Bestrafung durch die Mutter lohnte. Er würde sehr leise sein müssen, wenn er wieder durch das Dorf schlich. Auf einige der wachhabenden Namudus konnte er zählen, sie würden ihn nicht verraten.
Der dritte Grund war das Dorf selbst. Mokosha hatte die Angst in den Gesichtern der anderen Einheimischen gesehen. Sie fürchteten sich vor der Dämonenfrau, unabhängig davon, ob sie nun mit oder ohne Gefolge käme. Er konnte sein Heim nicht wieder ihrer Anwesenheit aussetzen. Außerdem ließ es ihn wundern, dass Mallahall noch vor kurzem so schnell wie möglich gehen wollte und nun sich so ehrgeizig daran hielt, das Dorf erneut zu erreichen.

Mokosha traute dem Frieden noch nicht ganz. So entschied er, wie es nur der Sohn einer Stammesanführerin tun konnte. "Du bleiben hier. Die Bäume dich schützen werden tun. Ich holen neuen Heiler. Er dir werden helfen, aber du mich nicht verraten." Der Junge stapfte los, suchte bereits nach dem schnellsten und zugleich sichersten Weg zurück in die Heimat.
Blacky folgte ihm anfangs. Als die Katze jedoch entdeckte, dass der Bursche nur wieder zum kalten Wasser wanderte, drehte sie um und kehrte zu Mallahalls Körper zurück. Dort fühlte sie sich doch bedeutend wohler. Dort war es trocken und warm.

Mokosha verschwand.
<b>Schlampe, ja?!</b> Und Mallahall erwachte. Sie war nicht wirklich wütend, aber der Tonfall ihrer Gedanken ließ darauf schließen, dass sie sich ärgerte. Dämonischer Ärger, denn schwarze Macht pulsierte in ihren Adern und wurde durch das gütige Herz gepumpt. <b>Du willst zurück ins Dorf? Schämen solltest du dich! Der Junge versucht, uns zu helfen und du sinnst nach Rache. Glaub ja nicht, ich würde es nicht spüren. Jedes noch so kleine Gefühl deinerseits frisst sich durch meinen Geist wie eine Heuschreckenplage durch die Ernte! Wir werden nicht zum Namudu-Dorf zurückkehren. Wir müssen ...</b> Mallahalls Konzentration ließ für einen Moment nach. In ihrem aufsteigenden Ärger hatte sie sich zu sehr aufgeregt. Ihr Körper strafte sie mit einem leichten Schwindelanfall, den auch und besonders Asmodi spüren musste, hatte er doch noch die Kontrolle inne. <b>Wir gehen nicht zurück. Wir ruhen uns aus und warten, bis und Zanraia und Etelin nach Sonnenaufgang wieder abholen.</b> Ihre Stimme wurde immer matter, dünn wie mit Wasser gestrecktes Bier.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Montag 30. Juni 2008, 14:46

Die Entwicklung des Gesprächs gefiel dem Dämon ganz und gar nicht. <i> "Bist zu krank ... weg sein weit bis zum Dorf. Besser, du ruhen dich hier aus. Ich jung und stark ... holen Heiler von Dorf."</i> <b>Für was haltest du mich du kleiner mieser Bastard?! Ich könnte dich mit einer Hand zerfetzen und dir deine spitze Zunge stutzen duuu!</b> na wunderbar. Der Heiler des Dorfes würde sicherlich ganz wild darauf sein der Dämonenherrin zu helfen die den Tod ihrer Vorgängerin mitgebracht hatte. Vermutlich würde er nicht alleine kommen sondern mit Wachen die mit diesen Zahnstocher bewaffnet sein würden! Das wäre dann wohl zu viel des guten, dafür war Asmodi nicht bereit – wie er es sich dann vorstellte im Dorf selbst zu bestehen dies wusste wohl nur er. Dämonische Logik bestach ja gerade durch deren Unlogik. Er stierte dem Jungen wenig begeistert entgegen. Seine Ausführungen gefielen ihm nicht. Was er auch offensichtlich zeigte. „Du willst mich hier alleine lassen? Krank? IN DIESEM WALD!“ Ereiferte er sich und gab sich menschlich, weiblich, verletzlich. Er blickte ihn missbilligen an. „Das kannst du doch nicht machen!“ Empörte er sich schliesslich. Am ehesten hätte es jetzt wohl noch gepasst wenn er geschluchzt und halb geweint hätte - doch so sehr erniedrigte er sich für einen Jungen nicht – zumal er solche Gefühlsregungen gar nicht darstellen konnte.

<i> "Du bleiben hier. Die Bäume dich schützen werden tun. Ich holen neuen Heiler. Er dir werden helfen, aber du mich nicht verraten."</i> Er soll sich von überdimensionalem Unkraut schützen lassen welches ihn umgebracht hatte? „Warte!“ Keuchte er dem Jungen entgegen. <b>VERDAMMT VERDAMMT VERDAMMT! ICH HÄTTE IHN AUFSCHLITZEN SOLLEN!</b> Ärgerte er sich innerlich. Er versuchte dem Jungen zu folgen musste aber schnell feststellen dass er dafür weder schnell noch wendig genug war. Ausserdem war er nicht Waldgängig. Er kannte sich in diesem Terrain überhaupt nicht aus.

Blacky kam auf ihn zu und Asmodi nahm sie tatsächlich in den Arm und streichelte sie. Etwas was er wohl nie tun würde wenn ihn jemand dabei sah.

<i><b> Schlampe, ja?!</b></i> Asmodi knurrte. Jetzt musste die sich auch noch melden!! Das hatte ihm gerade noch gefehlt. <b>Seid still Herrin!</b> Brummte er.

<i><b> Du willst zurück ins Dorf?</b></i> <b>Sei froh dass dir die Ehre zu teil wird an meinen Plänen teil zu haben! Und jetzt Ruhe!</b> Schnaubte der Dämon angespannt. Mallahall zuzuhören erforderte verdammt viel Konzentration. Auch er konnte schliesslich unter den Gedanken des Wirtes leiden – auch wenn er sich diese Art der Kommunikation schon deutlich mehr gewöhnt ist als die Lichtmaga.

<b><i>Schämen solltest du dich! Der Junge versucht, uns zu helfen und du sinnst nach Rache.</i></b> Asmodi lachte darüber nur gehässig. „Schämen?! ICH SOLL MICH SCHÄMEN?! Hah!“ Spottete er nun laut. „Närrin!“

<i><b>Glaub ja nicht, ich würde es nicht spüren. Jedes noch so kleine Gefühl deinerseits frisst sich durch meinen Geist wie eine Heuschreckenplage durch die Ernte! Wir werden nicht zum Namudu-Dorf zurückkehren. Wir müssen ...</b></i> Asmodi grinste böse. „Was willst du schon dagegen tun? Mich zu Tode quatschen?! Hahaheheheh. Deine Hände sind mein Werkzeug. Sie werden es sein welches dieses Dorf ins Chaos stürzen lassen. Verlass dich drauf… und du wirst nichts dagegen tun können! DU KANNST MIR GAR NICHTS! HAH!“ Meinte er grossspurig. „Arhg.“ Eine heftige Schwindelattacke brachte ihn kurz ins wanken und zwang ihn dazu sich am Baum abzustützen. Er musste aufpassen dass er Blacky nicht fallen liess. Kurz darauf hockte er sich hin. Es machte keinen Sinn diesen Körper nun zu hetzen wo er doch warten musste. Er lehnte sich an den Baum und atmete tief durch. <b>Was hast du nur für einen elend schwächlichen Körper Herrin! Warum bist du Krank?!</b> Dass er der Grund dafür sein konnte – auf diesen Gedanken kam er nicht.

<b><i> Wir gehen nicht zurück. Wir ruhen uns aus und warten, bis und Zanraia und Etelin nach Sonnenaufgang wieder abholen.</i></b>

Er grinste. „Sie werden uns nach getaner Arbeit abholen können.“ Meinte er leise. "Und jetzt hör auf mich zu nerven oder soll ich einwenig mit deinem Körper spielen?! Haheheheheh!" Er langte sich herausfordernd an die Brüste - an Mallahalls natürlich. Ihm schien die kleine Demütigung zu gefallen. "Soll ich mal erkunden wie du dich sonst noch so anfühlst? Haheheheh."

Es war wohl nicht sonderlich angenehm von einem Männchen besessen zu sein.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 1. Juli 2008, 01:05

Oh, daran hatte Asmodi wohl wahrlich nicht gedacht. Wenn Mokosha jemanden aus seinem Dorf holte und erwähnte, <i>wen</i> dieser Kerl heilen sollte, würde man ihn entweder nicht mehr zurückschicken oder nur mit einem halben Dorf Krieger im Rücken, die Mallahalls Körper lieber mit Speeren durchbohrten, als ihr zu helfen. Sie nannten sie schließlich nicht umsonst Dämonenherrin. Im Prinzip war sie das auch geworden. Asmodi hatte sich nun in ihr eingenistet und er nannte sie – zur allgemeinen Verwunderung – immer noch Herrin. Dabei zeigte er doch kein bisschen Respekt mehr. Wohin war sein so schwer beigebrachtes Verhalten? Wohin all der Erfolg, den Mallahall und Etelin so freudig verzeichnet hatten? Hinfort ... verschwunden mit der Seele des Medicus. Gestorben.

Auch Mokosha verschwand, wandte sich nicht noch einmal um. Dies gefiel Asmodi ganz und gar nicht und wütend machte er seinem Zorn Luft. Aber der Junge glaubte ja, Mallahall zurückzulassen und dies auch noch sicher. Sie befand sich in der Obhut der Sariannenbäume. Hoffentlich hatten die Bäume den Knaben nicht wirklich erhört. Würden sie bemerken, dass der Dämon noch existierte? Dass er in Mallahalls Körper steckte?
Vielleicht würden sie mit ihren Wurzeln auch nach ihr grabschen und ihr Leben ausquetschen. Weit und breit kein menschlicher Wirt mehr, aber Mallahall war ohnehin schwach. Vielleicht verreckte sie in jenem Moment. Nein. Das Dämonenblut hielt sie am Leben. Es war interessant, dass chaotische und sonst zerstörerische Kraft dazu in der Lage war. Leben erhalten, um es zu quälen. Dies war eine besondere Form, eine Ausnahme, um Leben nicht zu zerstören. Denn zuerst kam die Seele dran. Das machte alles schmackhafter.

Und beinahe hätte auch Asmodi sich einen Erfolg verzeichnen können. Mallahalls Seele war mehr als angekratzt. So viel hatte sie in so kurzer Zeit erdulden müssen und es ebbte nicht ab.
<b><i>Seid still, Herrin! Sei froh, dass dir die Ehre zuteil wird, an meinen Plänen teil zu haben! Und jetzt Ruhe!</i></b> Mallahall schnaubte im Geiste. Wie konnte dieses kleine Biest es wagen, sie in ihrem eigenen Körper zu rügen?! Wut kochte in ihr hoch, dämonische Wut, denn Mallahall war sonst ein sehr ruhiger und gütiger Mensch mit verzeihendem Herzen. Ihre Gutherzigkeit ließ nach ... ihr Wesen bröckelte. Auf Dauer ... würde sie verlieren. Vermutlich hätte niemand geglaubt, dass ihre Seele so viel zerbrechlicher war als jene des Medicus. Er mochte weniger mutig sein, aber er hatte in seinem langen Leben höhere Zähigkeit bewiesen, als man es von Mall jetzt verlangen konnte. Sie war krank und trotzdem ... sie kämpfte noch immer. Nicht gegen Asmodi, sondern für eine gemeinsame Existenz, die keinen von beiden vernichten würde. Danach strebte sie nicht.

<i>"Was willst du schon dagegen tun? Mich zu Tode quatschen?! Hahaheheheh. Deine Hände sind mein Werkzeug. Sie werden es sein, welche dieses Dorf ins Chaos stürzen lassen. Verlass dich drauf ... und du wirst nichts dagegen tun können!"</i>

Mallahall keuchte beinahe hörbar. Einen Moment schwieg sie, weil sie Konzentration sammeln musste. Sie fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen und in die Rippen getreten. Ihr Herz, der Ort in dem sich ihr Geist niedergelassen hatte – wie einst Seelchen! –, es schmerzte. Es stach ob Asmodis Worte. Er würde sie zur Mörderin machen. An ihren Händen würde das Blut vieler Unschuldiger kleben, wenn sie nichts unternahm.
<b>Tu das nicht.</b> Ja, was konnte sie schon tun? Sie besaß nicht einmal genug Kraft, die Kontrolle über ihren eigenen Körper zurück zu gewinnen. Sie fühlte sich schlecht und hätte jetzt gern Halt bei einem Freund gesucht. Aber Etelin und Zanraia waren nicht da, Aurelius ... war tot. Schmerzlich dachte sie an ihn und spürte, dass sie noch immer um ihn trauerte.

<b><i>Was hast du nur für einen elend schwächlichen Körper, Herrin! Warum bist du krank?</i></b> Nun war der Moment gekommen, ihn mit einer Wahrheit zu konfrontieren, von der sich Mallahall kein Mitleid, geschweige denn Hilfe erhoffen konnte. Asmodi würde es wohl nur genießen, sie dahinsiechen zu sehen ... mit dem Wissen, dass er dies eingeleitet hatte.
<b>Es ist schwer für mich ... du vernichtest mich ... uns ... tu es nicht.</b> Es war ihr egal, für wie erbärmlich er sie nun halten würde. Immerhin flehte sie ihn bereits an, weil sie sich nicht mehr zu helfen wusste. Dabei ahnte Mallahall doch, dass es den Dämon nur belustigen würde. So schwer war ihr Herz und es schlug trotzdem tapfer weiter.

Sie stützte sich darauf, dass ihre Freunde ihr helfen würden. Sie mussten. Allein schaffte die Magierin es nicht. Der Dämon war zu stark, sie gestand es sich ohne weiteres Zögern ein. Und wieder demütigte er sie. Oh ja, er schreckte wirklich vor nichts zurück. Obwohl Mallahall den Körper nicht unter Kontrolle hatte, spürte sie doch ihre eigenen kleinen Hände, die hart über ihre Brüste strichen und sie gewaltsam walkten.

<i>"Soll ich mal erkunden wie du dich sonst noch so anfühlst? Haheheheh."</i>
<b>Lass es!</b> Die Worte schossen so scharf durch den Körper und füllten jede Ritze aus, dass Blacky, die eben noch friedlich in der Nähe gesessen hatte, plötzlich aufsprang und zurückwich. Fauchend streckte sie eine Pfote aus und versetzte der Luft einige Hiebe mit ihrer krallenbewehrten Pfote.
<b>Hör auf, mich zu missbrauchen ... du wirst es bereuen!</b> Wo nahm sie plötzlich so viel Kraft her, woher kam die Energie und das Gift, mit dem sie diese Wort in seine Existenz spie? Die Frage war leicht zu beantworten: Mallahalls Krankheit gründete sich tatsächlich auf Asmodi. Seine dämonische Macht war es, die sie erkranken ließ und jene war es nun, derer sie sich bediente. Das Licht drängte sie weit in ihr Herz – ihr kleinstes und reinstes Reich – zurück und labte sich nun an der Dunkelheit in ihrem Körper. Warum nicht den Spieß umdrehen? Warum nicht Feuer mit Feuer bekämpfen? Mallahall versuchte, sich etwas zunutze zu machen, was der Medicus niemals gewagt oder geschafft hatte. Sie wollte Asmodis finstere Kräfte gegen ihn einsetzen – um zu überleben.

<b>Wie wirkt sich Seelenfeuer auf Dämonen aus?</b>, fragte sie direkt und um ihr Herz entwickelte sich eine bläuliche Aura ...

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 1. Juli 2008, 20:01

Asmodis Wesen war so schwer zu berechnen weil er dazu neigte ab und an völlig Paradox zu reagieren. So auch diesmal. <i> Es ist schwer für mich ... du vernichtest mich ... uns ... tu es nicht.</i> Er hielt inne. Knurrte leise – aber lachte nicht. Konnte er Mallahall überhaupt vernichten? Sie die er zur Herrin gewählt hatte? Sie die seine einzige vergossene Träne in ihrem Herzen trug? Der Dämon brüllte auf. Schnaubte. War mit diesen Fragen völlig überfordert, weil er sie sich noch nie hatte stellen müssen. „DANN LASS DICH EBEN NICHT VERNICHTEN!“ Krächzte er ihr entgegen. Doch nach der kurzen aber deutlich spürbaren Verunsicherung des Dämons fiel er in sein altes Muster zurück – zu dem er viel häufiger neigte seit Aurelius Tod. „WIE ERBÄRMLICH BIST DU EIGENTLICH?! HAST DU NUR GELERNT DICH ZU FÜGEN?! KANNST DU NICHT KÄMPFEN HÄH?! UND DICH WOLLTE AURELIUS ZUM IDOL MACHEN! JÄMMERLICH!“ Keifte er laut im Wald herum. Für jeden Aussenstehenden musste dies wie eine wüste Form des Selbstgesprächs aussehen.

<i><b> Lass es!</b></i> „Was denn?! Was soll ich lassen?! Hhahahahehehe.” Das machte dem Dämon offensichtlich ziemlichen Spass. Denn er machte einfach weiter. Walkte die zarte Haut grob tat sich eigentlich gar selbst weh – doch er war ja ein Wesen dass in der Lage war Schmerz durchaus in den vollsten Zügen zu geniessen. Er blickte Blacky grinsend nach die es mit der Luft um sich herum aufzunehmen schien. Er mochte dieses pelzige Viech. Es hatte durchaus dämonische Charakterzüge und dies gefiel Asmodi.

<i><b> Hör auf, mich zu missbrauchen ... du wirst es bereuen!</b></i> „Oooch sieh an die kleine Lichtmaga wird wütend. GUUUUUUUUT. Du wirst noch auf den Geschmack kommen und irgendwann wirst du dieses Gefühl lieben welches du gerade empfindest. Erst wirst du dir wünschen mir den Halsumdrehen zu können, dann irgendwann wirst du es bei einem deiner Feinde tun… und es wird dich nach weitere solcher Taten dürsten.“

Du könntest allen Mördern, Vergewaltigern und Folterer den Gar ausmachen und zwar auf die brutale Weise wie sie es verdient haben! Blende sie mit ihrem Licht! Verbrenne sie damit! Das schönste wird sein, dass das Volk dich dafür lieben wird und dich zu ihrer Herrin machen wird! Stell dir diese Macht vor!“

Er genoss es wie sich die Maga an seiner Dunkelheit labte. Es war ein Prozess der ihm gefiel auch wenn er mit gewissen Risiken verbunden war wie er sogleich feststellen musste. Plötzlich riss das Viech seine Augen auf als Mallahall begann ihre Energie zu zügeln. Tatsächlich hatte Aurelius nie gewagt sich diese mächtige dämonische Fähigkeit eigen zu machen. Asmodi hätte ihn wohl dafür zerstückelt. Doch Mallahall zeigte diese scheu nicht. Dem Dämon schien sein eigenes Gift wohl gar nicht gut zu bekommen. Was schmerzt eine Existenz mehr als wenn es sich bewusst werden musste, dass es keine wirkliche Seele besass? Nicht würdig war eine zu besitzen?!

Der Dämon schrie gequält auf obwohl Mallahll nur einen Bruchteil von dem resorbierte was wirklich an dämonischer Energie da war. Doch die Kraft kam von innen. Dagegen konnte er sich nicht wehren. Er riss sich selbst zu Boden und wälzte sich wütend und schrie wie am Spiess.

Offenbar war das Seelenfeuer sehr effektiv um ihn zu überwältigen und zu strafen. „DAS WIRST DU MIR BÜSSEN!“ Der Dämon erzürnte. Er formte seine Hand zur Klaue und stach sich selbst in den Unterleib. Zog ruckartig eine tiefe blutende Furche bis zum Brustbein hoch. Er machte das was er mit Aurelius auch immer gemacht hatte um ihn unter Druck zu setzen. Er verstümmelte sich selbst. „Hör auf oder ich reiss dir eine Brust raus!“ Brüllte er in den Wald. War es wirklich klug den Dämon zu reizen?

Kalter Schweiss perlte sich auf seiner Stirn ab. Er keuchte. Das Fieber forderte seinen Tribut. Schliesslich hatte Asmodi nicht gerade für Speis und Trank gesorgt was den Körper nur zusätzlich schwächte.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Donnerstag 3. Juli 2008, 21:05

<i>"DANN LASS DICH EBEN NICHT VERNICHTEN!"</i>

Vermutlich krächzte Asmodi dies nur, weil er es leid war, Mallahalls Leid mitanhören zu müssen. Ihr Körper war es, der schwächelte, nicht seiner. Besaß er einen und wenn ja, wo war dieser? Derzeit kontrollierte er nur Mallahalls Leib, <i>sie</i> hatte gefälligst dafür zu sorgen, nicht vernichtet zu werden. So viel Verantwortung ließ sich das Dämonenviech auch nicht aufhalsen, niemals!
Aber war es wirklich nur dies, dass ihn diese Worte knurren ließ? Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es sah – und Mallahall sah bekanntlich mit dem Herzen – so konnte man durchaus auch eine gewisse Aufmunterung darin sehen. Mallahall sah sie jedenfalls. Für sie waren die Worte tatsächlich eine Stütze, eine Stärkung und Anfeuerung, sich endlich zusammen zu reißen und stark zu sein! Sie schöpfte Kraft aus ihnen und die konnte die Magierin nun wahrlich gebrauchen, denn schon ging Asmodi erneut darin über, sie zu demütigen.

<i>"WIE ERBÄRMLICH BIST DU EIGENTLICH?! HAST DU NUR GELERNT, DICH ZU FÜGEN?! KANNST DU NICHT KÄMPFEN, HÄH?!"</i> Oh doch, das konnte sie. Der Dämon spürte es vielleicht, wie erneut Mut aus Mallahalls Seele drang und vielleicht bemerkte er noch, dass es seine Worte waren, die ihr Selbstvertrauen speisten. Nur rein körperlich blieb Mallahall immer noch vollkommen geschwächt und ausgezehrt. Aber ein starker Wille hatte schon oft Berge versetzen können.
<i>"UND DICH WOLLTE AURELIUS ZUM IDOL MACHEN! JÄMMERLICH!"</i> <b>Zum Idol?</b> Mallahall stutzte. Das hatte er tun wollen? Aber ... <b>Warum?</b>, fragte sie sich und so entstand der Gedanke auch in ihrem Kopf, respektive derzeit Asmodis Kopf.

Mallahall konnte sich keine näheren Gedanken zu Aurelius' Plänen machen, auch wenn sie diese wahrlich interessiert hätten. <b>Er wird mir den Grund ohnehin nicht mehr nennen können.</b> Diese Gedankengänge richtete sie mehr an sich als an den Dämon und sie waren durchtränkt mit aufrichtiger Trauer um den Verlust eines so teuren Freundes.
Doch auch hierfür blieb Mallahall nicht genug Zeit. Sie wurde abgelenkt. Der Dämon interessierte sich nicht für ihre Trauer, vielmehr für ihren weiblichen Körper, den man durchaus als wohlgeformt betrachten konnte. Er betatschte sie ohne jegliches Anstandsgefühl und das schlimme daran war, dass sich Mallahalls Körper tatsächlich dadurch erregen ließ. Doch die Magierin war es nicht, die ob der Berührungen keuchen und stöhnen oder sich räkeln würde – Asmodi hatte die Kontrolle. Sie konnte nur zusehen, wie er ihren Körper vergewaltigte. Aber das würde sie nicht weiterhin zulassen. Durch Asmodis Worte gestärkt und durch seine dämonische Kraft angefacht, rief sie das Seelenfeuer herbei, welches sich eigentlich immer nur der Dämon bislang bedient hatte.
Eine neue Erfahrung für Asmodi, Aurelius hatte es nie gewagt, sich dieses Werkzeug zunutze zu machen.

<i>"Oooch, sie an, die kleine Lichtmaga wird wütend. GUUUUUUUUUT. Du wirst noch auf den Geschmack kommen und irgendwann wirst du dieses Gefühl lieben, welches du gerade empfindest. Erst wirst du dir wünschen, mir den Hals umdrehen zu können, dann irgendwann wirst du es bei einem deiner Freunde tun ... und es wird dich nach weiteren solcher Taten dürsten."</i>

<b>Eigentlich dürstet es mich derzeit nur nach dirrrrr!</b>, knurrte Mallahall ihm entgegen. Oh ja, sie verfiel seiner Finsternis mit jeder verstreichenden Minute. Ihr gütiges Sein stahl sich tief in ihr Herz zurück und kauerte sich zusammen. Gegen eine Mallahall, die von Bösartigkeit durchtrieben war, konnte es nicht bestehen. Mallahall konnte Macht entwickeln und sehr gefährlich werden ... und derzeit stand sie bereits mit einem Fuß in der Tür.

Asmodi schrie auf. Erstmals wohl wandte sich sein eigenes Feuer gegen ihn. Der ganze Körper der Lichtmaga glühte im Blau der dämonischen Waffe. Asmodi warf sich zu Boden und versuchte vergeblich, das Feuer durch hin und herwälzen zu löschen. Aber Seelenfeuer brannte anders und das wusste er wohl am besten.
<i>"DAS WIRST DU MIR BÜSSEN!"</i>
<b>Nein!</b>, entgegnete Mallahall und wagte sich vor. Sie griff Asmodi direkt an. Sie wollte die Kontrolle zurück. <b>DU wirst büßen, Elender.</b> Dunkle Macht konnte sehr schnell in Besitz nehmen. Mallahall ließ sich davon verführen. Es war so viel einfacher, es stärkte. Sie spürte die Macht, aber nie hätte sie diese wohl gegen einen Freund angewandt. Niemals hätte sie Anspruch auf solche Macht erhoben. Aber das Dämonische in ihr nährte auch ihren Zorn und so versteckte sich Mallahalls Güte immer tiefer in ihrem eigenen Herzen, bis sie direkt neben der Erinnerung der dämonischen Unschuld lehnte und sich wie ein ängstliches Kind daran schmiegte.
Mallahall selbst bekam es nicht mit. Sie wandte sich ab, weg von aller Güte und jeglicher Form des Verzeihens. Rache durchströmte sie wie das Blut ihre Adern. <b>Ja, ich werde es auch bei meinen Freunden tun. Bei einem nach dem anderen ... und mit Zanraia fange ich an.</b> Mallahalls Bein winkelte sich an. Zwei Seelen kämpften um einen Körper.

Blacky stand maunzend in der Nähe, beobachtete die Szene und verstand nicht, was in diese Frau gefahren war. Die Katze war klug, aber eben nur eine Katze. Sie entschloss sich, auf sicherer Distanz zu bleiben.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 3. Juli 2008, 22:27

Der Dämon erstarrte. Merkte welch paradoxe Wirkung seine vernichtenden Worte auf Mallahall hatten. Er spürte ihre Kraft die sich langsam aufbaute. Erst knurrte er – dann grinste er. Denn er war nicht dumm. Seine ganze Existenz hatte sich mit der Boshaftigkeit beschäftigt und auch damit wie sie aus einem Menschen zu entlocken war – und so erkannte er auch woraus Mallahall ihre Kraft speiste und was es war, was sie nährte. Er grinste. Finsternis. ER konnte sich weiter in ihrem Körper ausbreiten. Er wurde stärker durch das Licht welches verdarb. Oh welch Süsse! Er genoss es. Er liebte es und dennoch musste er aufpassen dass sie ihn nicht bezwang. Es war eine Gradwanderung, ein Balanceakt der Macht.

<b><i> Er wird mir den Grund ohnehin nicht mehr nennen können. </i></b> „Du wagst so über den Toten zu sprechen? Obwohl du noch nicht an ihn Gedacht hast? Seinen Mord nicht vergeltet hast? So gibst du ihn bereits auf und lässt sein Wesen zu nichts werden? Verloren gehen! PHA!“ Asmodi neigte zur Dramaturgie. Die passte zu ihm. Wie das Netz zur Spinne passte.

<b><i> Eigentlich dürstet es mich derzeit nur nach dirrrrr!,</i></b> „Jaaa gut so! Labe dich an meiner Energie dann werde ich dein ergebener Diener sein Herrin!“ Krächzte er wahrlich erregt von ihrer Boshaftigkeit. Er lachte. Dann schrie er auf. Als sie ihre Magie entfesselte. Er schabte wild an dem Körper herum bis dieser von blutigen Striemen übersäht war. Die Spuren der Besessenheit waren nun offensichtlich. Er wälzte sich am Boden. Wand sich als würde er wahrhaftig in Flammen stehen. „AURRRRRHHH!!“ Der Schmerz war kein Genuss mehr. Sondern wurde Quälend. Tiefer nagte die Gewissheit seiner Seelenlosigkeit an ihm. Seine Verstossenheit aus dem Harax und sein Nichtwillkommen sein in Celcia. Weder im Totenreich, doch in Faldors Höhlen gab es einen Platz für ihn. Er gehörte nirgendwo hin. Als Dämon verachtet, als Mensch unerwünscht, vom Tod ignoriert und vom Leben gestraft. „AUuuuuruuuuuh:“ Hatte er sich da zuviel zugemutet? Hatte er sich die falsche Seele ausgesucht um zu verderben?

<b><i> Ja, ich werde es auch bei meinen Freunden tun. Bei einem nach dem anderen ... und mit Zanraia fange ich an.</i></b>

„NEIIINNN!“ Brüllte er in die Nacht. Dieses Opfer – man mochte es kaum glauben – war der Dämon nicht bereit zu geben. Ausgerechnet er der doch gerade zuvor noch davon gepredigt hatte. Aber nicht Zanraia. Sie war der einzige Engel die an seinem Horizont fliegen durfte. „DAS WIRST DU NICHT TUN!“ Krächzte er und spürte wie Mallahall um die Kontrolle des Körpers rang. Er riss sich auf die Beine und stürzte voran. Hetzte den geschwächten Körper durch den Wald. Denn er merkte, gegen Mallahalls Raserei kam er nicht an – aber würde er ihren Leib weiter ermüden würden auch ihre Kräfte nachlassen. Er stürmte durch die Nacht. Er konnte sich in der Finsternis einigermassen orientieren – doch er machte nicht wirklich davon gebrauch. Er rannte einfach tiefer in die Wälder hinein. Er kannte das Terrain nicht, stolperte über mehrere Wurzeln stürzte und rollte kleine Abhänge hinunter ehe er sich wieder aufriss und weiterhetzte.

Er hechelte. Schnaubte wie ein wildes Tier und peitsche den Körper mit seinem Willen voran.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Samstag 5. Juli 2008, 22:49

Asmodis jüngste Worte schmerzten sie aufs Neue, doch hatte sich Mallahall inzwischen durch seine vorherige indirekte Aufmunterung gestärkt. Sie zwang sich dazu, ruhig zu bleiben und ihm zu antworten. Ihm, einem Wesen, das keine Trauer kannte.
<b>Ich denke häufig an ihn und werde es weiterhin. Ein Tod muss nicht mit Rache und Blutvergießen vergolten werden. Nur ... mache ich mir keine Hoffnungen mehr, er könnte irgendwie zurückkehren. Ich hörte oft Geschichten von wiedergeborenen oder zurückgekehrten Totgeblaubten.</b> Sie seufzte. <b>Aber ja, es sind wohl wirklich nur Geschichten.</b> Sie fühlte sich schlecht. Die Trauer hüllte sie ein wie ein Morgenmantel und Mallahall klammerte sich geradezu an Asmodis Finsternis, um sich zu stärken. Es war wie ein Droge und selbst wenn sie wusste, dass es ihr nicht gut tat, so nahm sie das Angebot an. Von Etelin und Zanraia zu verlangen, sie mit diesem hinterlistigen Dämonenviech allein zu lassen, war keine gute Idee gewesen. Jetzt würde sie dafür bezahlen.

<i>"Jaaa gut so! Labe dich an meiner Energie, dann werde ich dein ergebener Diener sein, Herrin!"</i> <b>Halt die Klappe!</b>
So kannte niemand Mallahall, am wenigsten wohl Asmodi. Niemals hatte sie so auf eines seiner Worte reagiert. Die Finsternis fraß sich durch ihr sein und hinterließ erste Spuren. Sie wandte seine Kräfte an und vermischt mit ihrer Magie umwaberte ihr Körper bald eine seelenzerfressende Aura des Hasses.

Asmodi schrie gequält auf, das hatte er offensichtlich nicht erwartet. Seine eigene Macht wurde nun von seiner Herrin missbraucht und richtete sich gegen ihn. Aber konnte sie ihm auch schaden, einem Wesen ohne jegliche Seele? Doch stimmte das? Besaß Asmodi keine Seele oder hatte er ... sich tatsächlich verändert. Immerhin unterschied ihn etwas von allen anderen Dämonen des Harax, der Grund, warum man ihn wohl verstoßen hatte.
Er konnte lieben. Konnten seelenlose Wesen lieben?

Mallahall spürte, was das Seelenfeuer ihr zeigte. Sie fühlte Asmodis innerste Ängste, seinen Schmerz. Er war nirgends willkommen, war vollkommen allein in so vielen Welten, die er kannte. Keine würde ihn jemals akzeptieren, das war seine größte, insgeheime Sorge. Nicht einmal im Reich des Todes könnte er Zuflucht finden, denn Dämonen starben nicht.
Doch das wohl erschreckende an all dem war: Mallahall war es vollkommen egal. Sie hatte sich in Finsternis gebadet und eine zweite Haut geschaffen, durch die Mitleid nicht mehr nach draußen drang. Denn Mitleid hatte sich zu ihrer Güte gesellt und beide hielten sich nun tief in ihrem Herzen versteckt.
Die Magierin labte sich indessen wahrlich an Asmodis Mächten und sie genoss die Kraft, welche sie davon geschenkt bekam. Finstere Kraft, Mächte, die sie verführten wie die nackte Hure den Freier.
Ein neuer Entschluss packte sie, ergriff von ihr Besitz. All ihre Freunde waren falsch, allesamt. Etelin hatte für sich die Macht Asmodis besitzen wollen, ebenso Zanraia. <b>Sie schläft mit dir, weil sie die Finsternis will ... dummes Gör, als würde sie sich beim Höhepunkt in ihr ergießen! Ha!</b> Ja, Asmodis Mächte waren gar in der Lage, neue Interpretationen der verschiedensten Handlungen und Entscheidungen zu zeigen. So glaubte Mallahall nun, all jene wollten ihr den Dämon nehmen. Jenen, dessen Macht sie auf einmal mehr begehrte als alles Licht, das ihr Lysanthor bieten könnte.

Mallahall würde Zanraia töten, mit ihren eigenen Händen. Ja, dieser Wunsch setzte sich gerade mit solcher Stärke in ihr fest, dass sie nicht darüber diskutieren würde. Asmodi gefiel dies natürlich ganz und gar nicht. Denn wer außer Zanraia hatte dieses Viech je abolsut bedingungslos geliebt?
<i>"NEIIINNN! DAS WIRST DU NICHT TUN!"</i> Mallahall lachte, dass es in ihrem gesamten Kopf widerhallte. <b>Willst du mich etwa aufhalten? Das hier ist MEIN Körper ... </b> Sie kämpfte um dessen Vorherrschaft, aber Asmodi würde sie ihr nicht gewähren.

Er riss ihren Körper hoch und hetzte ihn durch den Wald. Die Richtung war gleichgültig, Hauptsache, Mallahalls Körper erschöpfte. So würde sie seiner Liebsten nichts antun können.
Mallahall kam rasch hinter seine List und dieses Mal war sie es, die bitterböse grinste und kicherte. <b>Sieht so aus, als wechseln nun die Seiten. Du erträgst es wohl nicht, wenn ich mich entschieden habe, Rache zu nehmen. Seien wir mal ehrlich, wer ist denn an allem Schuld? Zanraia! Wäre sie nicht davongelaufen, hätten wir niemals in den Sarius gehen müssen. Du hast Recht, es wird Zeit für Rache. ICH werde sie vollführen. Gib mir die Kontrolle.</b>

Asmodi hetzte weiter und Mallahalls Laune wurde immer schlechter. <b>Irgendwann werde ich sie haben. Und dann ...</b> Sie wurde müde. Ihr Geist war eben noch zu stark an den Körper gebunden, auch wenn sie keine Kontrolle über jenen besaß. Mit dem Körper erschlaffte auch die Magierin. Doch dass Asmodi so hetzte, tat der noch nicht auskurierten Krankheit ganz und garnicht gut. Das Fieber stieg, bis die Beine nur noch langsam voran wankten.
Der Körper torkelte ... auf ein Licht zu. Ein Lagerfeuer! Etelins und Zanraias Lager?

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<i>Den ganzen Tag über hatte er keinen Erfolg verzeichnen können. Er hatte gesucht und gesucht, hin und wieder waren ihm Spuren begegnet. Nun aber konnte er nicht weiterjagen, er hatte die Spur verloren.
Der Mann seufzte schwer. Was war er doch für ein Jäger. Sicherlich nicht der beste, aber er hatte seine Arbeit immer gewissenhaft erledigt. Ha! Er schmunzelte. Das Wort passte wahrlich nicht zu ihm, obwohl er doch stets seiner Pflicht nachging. Wie gut, war er jetzt allein im Wald. Etwas Ruhe und eine Mütze voll Schlaf würden ihn aus diesen Zweifeln herausholen. Er wusste ja, dass er gut war und morgen würde er es wieder beweisen. Ein Jäger kehrte nicht ohne Beute zurück und dieser hier bestimmt nicht.

Der Mann schürte das kleine Lagerfeuer, welches ihm Wärme spendete. Dann schaute er auf das Fell, welches er dem Hasen vor wenigen Stunden abgezogen hatte. Das Tier war längst vertilgt, aber das Fell blieb übrig. Es war nicht besonders hübsch und wertvoll schon gar nicht, wenn er bedachte, was er sonst ... erlegte. Aber der Mann würde es trotzdem zum Verkauf anbieten. Warum nicht?</i>

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Jäh wurde der Kerl aus seinen Gedanken gerissen, als er ein Rumoren und Poltern im Dickicht hörte. Er griff an seinen Gürtel und umfasste den Griff eines Rapiers, das an seinem Gürtel hing. "Wer ist da?", rief er in die Nacht hinein und vermeinte, einen golden schimmernden Haarschopf im Dickicht zu entdecken. Langsam schlich er sich auf die Büsche zu.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 6. Juli 2008, 01:10

<i> „Ich denke häufig an ihn und werde es weiterhin. Ein Tod muss nicht mit Rache und Blutvergießen vergolten werden.“</i> „HAH! Nur der Feige trauert! Der wahre Freund rächt! Ihr beruhigt doch nur euer schlechtes Gewissen damit, wenn ihr dämliche Blümchen auf irgendwelche Löcher mit Steinen drauf schmeisst. Ihr glaubt dies bietet dem Toten ewige Ruhe?! Narren! NARREN!“ Der Dämon spottete über die Riten der Menschen. Sie ergaben für ihn keinen Sinn. Waren nur eigennützig. „Blut wird mit Blut vergolten. Eine Seele wird aus dem Leben entrissen, die andere hinterhergeschickt.“ So gewann das dämonische. Denn es wurden zwei Seelen mit einer vernichtet. Das war das einfache Prinzip der Rache. Leid vergrössern. Den Schaden maximieren. Ein wahre dämonische Tugend. Asmodi grinste.

<i>“Nur ... mache ich mir keine Hoffnungen mehr, er könnte irgendwie zurückkehren. Ich hörte oft Geschichten von wiedergeborenen oder zurückgekehrten Totgeblaubten.</i>

„Falls es dir nicht entgangen ist… Aurelius IST wiedergeboren gewesen! Er war tot! Du hast ihn getötet! Mit deinen Worten nur. Du hast das Verletzlichste auf Celcia ermordet. Damals.. im Hause deines Meisters.“ Er grinste. „Hätte ich dir gar nicht zugetraut. So viel Boshaftigkeit.“ Er lachte.

<i> Aber ja, es sind wohl wirklich nur Geschichten.</i> „Soo?“ Noch immer war der Dämon darum bemüht Zanraia zu retten. Eigentlich rührend. Ausgerechnet er! „Zanraia kann es. Sie hätte um ein Haar ihren alten Geliebten wiedererweckt nur um ihn erneut zur Hölle fahren zu lassen.“ Jaaa… das war seine kleine. Ihm wurde warm ums Herz bei dem Gedanken.

<i> Halt die Klappe!</i> Der Dämon war überrascht wie schnell sein Gift wirkte. „Ich hätte dich für zäher gehalten Schlampe.“ Zog er sie auf. Doch dann wandelte sich seine Freude in Schmerz als die Maga seine eigene Macht gegen ihn richtete. Sie zwang ihn zur Hatz. Er hastete über Stock und Stein. Fiel mehrmals. Schlug sich die Ellenbogen auf. Rappelte sich auf – torkelte weiter.

<i> Sie schläft mit dir, weil sie die Finsternis will ... dummes Gör, als würde sie sich beim Höhepunkt in ihr ergießen! Ha!</i> Der Dämon keuchte. „Und wenn dem so wäre? Wäre es nicht herrlich!

<i> Willst du mich etwa aufhalten? Das hier ist MEIN Körper ...</i> „AAHHR“ Gerade leise war der Dämon nicht. Er keuchte auf. „Hör auf damit!“ Brüllte er laut. Er hatte nicht die Konzentration um gedanklichen Austausch zu treiben.

<i> Sieht so aus, als wechseln nun die Seiten. Du erträgst es wohl nicht, wenn ich mich entschieden habe, Rache zu nehmen. Seien wir mal ehrlich, wer ist denn an allem Schuld? Zanraia! Wäre sie nicht davongelaufen, hätten wir niemals in den Sarius gehen müssen. Du hast Recht, es wird Zeit für Rache. ICH werde sie vollführen. Gib mir die Kontrolle.
</i>

„Oooh ja du hast recht! Die Seiten wechseln! ICH BIN NUN DER LEHRER! Und du die Schülerin! Ich sage dir du Närrin denkst in viel zu kleinen Dimensionen! Du willst Macht?! HAH! Stell dir vor… wir würden die Sarischen Bäume mit meiner Finsternis vergiften.“ Asmodi war schon immer grössenwahnsinnig gewesen – daran änderte sich auch jetzt nichts. „Wenn der Wald auf unserer Seite ist… das Holz aus denen die Stäbe der Magier von Zyranus gefertigt werden…“ Sein Grinsen nahm diabolische Formen an. Der Dämon hatte schon längst seinen Masterplan geschmiedet. Im stillen Kämmerchen – darin war er gut. Nur bei der Umsetzung scheiterte er nur zu oft. „Sie alle… würden von der Finsternis eingenommen werden.“ Krächzte er glorreich.

"Sie würden sich selber vernichten und wir könnten dabei zusehen und uns daran ergötzen! Zanraia ist nicht schuld. Der Magierrat und alle Zyraner sind schuld! Sie waren schuld daran, dass du als Kind nie dein Leben wirklich leben konntest. Du hast ihre Ordnung und ihre stieren Regeln schon immer verachtet doch du warst in ihr System gezwungen. Zyranus ist daran Schuld, dass du eine begabte Lichtmaga bist – aber nie mehr geworden bist.“ Er bohrte in Mallahalls Erinnerungen. „Ja.. es wird Zeit für Rache. Rache an Zyranus!“ Meinte er triumphal.

„Die Namudus sind nur Mittel zum Zweck. Verstehst du?“ Er glaubte in Mallahall eine Verbündete gefunden zu haben. Sie badete förmlich in seiner Finsternis. Würde sie ihm folgen?

Doch plötzlich riss die Verbindung zu Mall ab. Er sah verschwommen. Seine Knie wurden weich. „Verflucht!“ Murrte er. Stolperte nach vorn. Auf ein Licht zu. Er keuchte. Brach schliesslich einige Meter vor der Lagerstätte zusammen. Er fiel hart auf den Boden. Schlug mit dem Schädel gegen eine Wurzel. Selbst ein Dämon konnte keine Benommenheit abwenden. Er stöhnte auf. Sah alles doppelt. Sah zwei Gestalten auf sich zukommen.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Sonntag 6. Juli 2008, 01:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Montag 7. Juli 2008, 18:49

<i>„Falls es dir nicht entgangen ist… Aurelius IST wiedergeboren gewesen! Er war tot! Du hast ihn getötet! Mit deinen Worten nur. Du hast das Verletzlichste auf Celcia ermordet. Damals.. im Hause deines Meisters. Hätte ich dir gar nicht zugetraut. So viel Boshaftigkeit.“</i>

Asmodis Stacheleien erwirkten den falschen Effekt. Nun, der Dämon wollte wohl, dass Mallahall einen gewissen Hass entwickelte, aber dass sie ihn an ihm direkt und somit auch an ihrem eigenen Körper ausließ, hätte Asmodi wohl nicht erwartet.
<b>Schweig still, elender Dummkopf! Und wage es nicht, mir zu widersprechen!</b> Mallahall besaß diese gewisse dominante Ader, welche nun wie eine angestaute Vene hervortrat. Hatte sie diese Verhaltensweise bislang mit entschlossener Disziplin und purer Selbstbeherrschung zurückgehalten, so sprang wie nun unter dem Einfluss von dämonischer Macht wie eine kampfbereite Kröte hervor.
Die schwarze Macht hatte sie genährt und Mallahall verlangte gierig nach mehr. Wo war ihre gütige, liebenswürdige Art hin? Dass sie einmal jegliche Tat verziehen hatte, schien man ihr nun nicht mehr glauben zu wollen oder zu können.

Ja, Mallahall spie inzwischen Gift und Galle. Dämonische Verhaltensweisen gingen auf sie über und nun scheute sich die Magierin auch nicht mehr, unhöflich und dreist zu sein. So offenbarte sie Asmodi, dass Zanraia sich ihm nur hingab, weil sie sich ein Stückchen Macht erhoffte. Jene schwarze Macht, die sich derzeit durch ihren eigenen Geist fraß wie eine Made durch den Abfall.
Doch Asmodi ergötzte sich an dem Gedanken. Seine Liebste ließ sich nehmen für ein bisschen Macht. In seinen Augen war dies ein herrlicher Gedanke.
<b>Pha, von wegen herrlich! Wer will sich schon einem so niederträchtigen, hässlichen Ding an den Hals werfen wie dir! Einem Viech, das sabbert und auf sich selbst herumbeißt. Einfach widerwärtig. Deine Rasse ist abstoßend, kein Wunder, wurde sie von Celcia verbannt!</b> Mallahall holte ziemlich weit aus und hatte soeben etwas aus einem Lehrbuch eines alten Universitätsmagiers zitiert, der sich sein Leben lang für die Auslöschung jeglicher Dämonenheit eingesetzt hatte. Soweit Mallahall wusste, wurden von ihm auch Ritualmagier ausgebildet, jedoch lernte jene kleine Gemeinschaft, Dämonen zu bannen anstatt sie zu rufen. Hatte sich Etelin nicht vor Jahren für einen Kursus bei ihm eingeschrieben?

<i>"Hör auf damit!"</i> Mallahall grinste in sich hinein. <b>Oh, bettelst du bereits? Eine Abstammung der Dämonenrasse? Aber nein, so kann man dich wohl auch nicht mehr nennen. Listiges kleines Biest, vom eigenen Schöpfervater verstoßen.</b>
War es immer Asmodi gewesen, der andere Seelen vernichtete oder hatte sich dieser Dämon lediglich der Boshaftigkeit schwarzer Macht bedient und sie nur als Wekrzeug benutzt? Mallahall konnte auch ziemlich verletztend sein, auch sie wusste, wo sie suchen musste.
Aber noch ließ sich Asmodi nicht unterkriegen. Wer war er denn, dass ihn Worte so aus dem Konzept brachten? Jedoch schien es nun schwieriger, der Magierin ein Angebot zu unterbreiten. Sie fühlte die finstere Macht, ließ sich von ihr Treiben und duldete nun niemanden, der gleichhoch mit ihr saß. Sie stand über allen anderen ... nicht einmal für einen größenwahnsinnigen Dämon sollte da Platz sein.

Kein Wunder, dass sie ob seines Vorschlags die Sariannenbäume zu vergiften, lauthals auflachte, als hätte er vorgeschlagen, die Götter zu stürzen. <b>NARR! Als würde mich es kümmern, was in Zyranus vor sich geht! Diese Stadt bedeutet mir nichts mehr, jetzt, da mein Meister tot ist und ich dort gesucht werde!</b>

<i>"Der Magierrat und alle Zyraner sind schuld! sie waren schuld daran, dass du als Kind nie dein Leben wirklich leben konntest. Du hast ihre Ordnung und ihre stieren Regeln schon immer verachtet, doch du warst in ihr System gezwungen. Zyranus ist daran Schuld, dass du eine begabte Lichtmaga bist – aber nie mehr geworden bist."</i>
Mallahalls Kampf um die Körperkontrolle unterbrach sich. Hätte sie mit Amsodi wahrlich gerungen, so wäre sie nun einfach starr stehengeblieben und hätte ihn angestarrt. Er musste ihr Entsetzen spüren, als sie sich geistig die Wahrheit eingestand und Asmodi sah Bilder aus Mallahalls Vergangenheit, die wie ein lebendiges Märchenbuch vor ihm auf und ab schwebten.

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<i>Zyranus ragte vor ihr auf wie ein Traum. Ein Märchenschloss aus tausenden bizarrer Gebäude und tanzender Lichter. Lysanthors geweihte Sonnenstrahlen tauchten die Stadt in mattgoldene Töne, ebenso wie ihr hochgestecktes Haar, welches sie schon zu Kinderzeiten unter einer Haube verborgen gehalten hatte. Nun trug sie einen neumodischen Hut aus Dessaria, den ihr Vater für sie erstanden hatte.
Die kleine Mallahall trat vor das magische Tor der Stadt und staunte nicht schlecht, als es sich öffnete. Ihre kristallklaren, blauen Augen leuchteten wie Saphire, als sich die Barriere vor ihr auftat und ihr Einlass in dieses Märchenreich gewährte.
"Sieh es dir an, Kind. Hier wirst du die Lichtmagie erlernen und Lysanthor auf deine Weise lobpreisen." Ihr Vater, ein angesehener Priester des Lichtgottes, schob sie vor sich her und hielt seinen Kopf zur Sonne geneigt.
"Dein Vater hat Recht, Töchterchen. Hier wirst du eine Zukunft haben. Die Welt der Magie liegt dir zu Füßen. Trotzdem sollten wir auch nach einem Kindermädchen für sie Ausschau halten, lieber Mann. Ich möchte ihre Erziehung in Etikette und Galanterie nicht vernachlässigen." Neben dem Priester flanierte eine hochgewachsene Frau mittleren Alters, deren Gang so aufrecht war, dass sie einen Besen hätte verschluckt haben können. Ihr goldblondes Haar ergraute bereits, dünne Strähnen wanden sich durch den streng im Nacken zusammengebundenen Knoten. Ihr Gesicht wirkte älter als sie wirklich war, doch genug Schminke kaschierte die Falten. Sie trug die Gewandung der Magierzunft und strahlte mütterlichen Stolz aus. Jedoch keinen der sonderlich fürsorglichen Art, vielmehr war es ein prahlerischer Stolz. Ihre Tochter hatte wirklich nur das Beste beider Elternteile geerbt: Schonheit, Intelligenz, Rechtschaffenheit und magisches Potenzial. "Die Disziplin und strikte Verhaltensmuster wirst du noch an der Universität lernen."
Naserümpfend wandelten die Eltern an einer Gruppe kindlicher Jungmagier vorbei, die ihre ersten praktischen Übungen in Sachen Luftmagie meisterten, indem sie Dreck von der Straße zum Schweben brachten und sich damit eine kleine Schlammschlacht lieferten.
"Du bist zu besserem berufen", sagte ihr Vater zu der kleinen Mallahall und legte ihr voller Zuversicht die Hand auf die Schulter.</i>
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<b>Ich werde mich nicht mit deinen kleinkarierten Problemen gegen persönliche Feinde abgeben</b>, knurrte Mallahall ungehalten. Doch langsam schwanden ihre körperlichen Kräfte. Asmodis Hatz zeigte Wirkung. <b>Ich werde ... ich ...</b> Ihr Geist fiel in Bewusstlosigkeit und zurück blieb Stille.
Auch Asmodi hielt nicht mehr lange durch. Fluchend stürzte er nach vorn auf das Licht des Lagerfeuers zu, welches einem Mann gehörte, der soeben mit seinem Rapier auf ihn zukam.

Mit seiner dünnen Klinge bewaffnet stocherte der Jäger im Dickicht. "Ist da jemand?", keifte er in die Dunkelheit. Der Kreis des Feuerscheins reichte nicht bis in die Büsche hinein, aber Konturen hatte der Mann erkennen können und auch einen Schopf blonden Haares.
Er zwängte sich durch die Sträucher und entdeckte schließlich eine Frau, ziemlich blass, am Boden liegen. Sie stöhnte, also lebte sie noch. Der Mann war vollkommen überrascht. Jeden hätte er hier erwartet, aber nicht eine solche Schönheit, auch wenn sie kränklich wirkte. Er kniete sich zu ihr herunter.
"Meine Dame, geht es Euch nicht gut? Hier, trinkt einen Schluck Branntwein und dann stützt Euch auf mich. Ich bringe Euch zum Feuer." Er zuckte kurz zusammen, als er ihr Gesicht sah. Große blaue Augen, umrahmt von diesem vollen, goldenen Haar. Sie war wunderschön, trotz Blässe.

Der Jäger zückte einen kleinen Flachmann und reichte die Flasche an Asmodi bzw. Mallahall weiter. Dann hielt er seinen Arm als Stütze hin, damit diese Fremde aufstehen konnte. "Was macht Ihr hier am Rande des Sarius? Und auch noch so allein?"
Ganz so allein war Asmodi garnicht. In der Ferne tapste Blacky umher. Die Katze war der Hatz gefolgt und erklomm nun einen Baum, um von dort aus einen Beobachterposten einzunehmen.

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Asmodeus
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Montag 7. Juli 2008, 22:52

Mallahall war verflucht anstrengend. Dies wurde Asmodi mit jeder Sekunde die verstrich – und sie damit verbrachte zu quatschen deutlicher. <b><i> Pha, von wegen herrlich!“</i></b> Der Dämon horchte auf. Er mochte es nicht wenn er NICHT als herrlich bezeichnet wurde.

<i><b>Wer will sich schon einem so niederträchtigen, hässlichen Ding an den Hals werfen wie dir! Einem Viech, das sabbert und auf sich selbst herumbeißt. Einfach widerwärtig. Deine Rasse ist abstoßend, kein Wunder, wurde sie von Celcia verbannt!</b></i>

<i>Heheheheeh</i> Lachte er erst ruhig. Doch dann wurde er böse. „WIE KANNST DU ES WAGEN ELENDIGER WURDM! ICH BEISSE NICHT AUF MIR SELBST RUM SONDERN AUF DER HAUT MEINES WIRTES!“ Um dies zu unterstreichen tat er worin er sehr begabt war. Er biss sich zünftig in den Arm und zwar derart brutal dass sich ein gutes Stück davon löste. „ÄÄÄRHRHHGH“ Krächzte er auf und kaute auf dem Fleischstück herum. Blut quoll ihm aus dem Mund während er das Fleischstück als Kaugummi missbrauchte. Seine Zähne verfärbten sich rot. Es tat weh… so schrecklich süsslich weh. Er grinste. Geiferte dass Blut aus dem Mundwinkel. Gab sich genau so widerwärtig und abstossend wie Mallahall es ihm vorwarf und genoss es in vollen Zügen auch wenn der immer schwächer werdende Körper der Maga versuchte ihm einen strich durch die Rechnung zu machen.

Asmodi teilte die Erinnerung an das Gedankengut. Erkannte woher Mallahall es hatte und war überrascht, dass Etelin sich mit einem solchen Kerl abgegeben hatte. „Deine Erinnerung beweist doch nur wie widerwärtig ihr doch seit! Denn ihr steht nicht dazu!“

Weiter darüber zu diskutieren hielt ASmodi nicht für nötig.

<b><i> Oh, bettelst du bereits? Eine Abstammung der Dämonenrasse? Aber nein, so kann man dich wohl auch nicht mehr nennen. Listiges kleines Biest, vom eigenen Schöpfervater verstoßen.</i></b> Einen kurzen Moment benötigte das Viech um die Worte zu verdauen. Auch Asmodi war durchaus verletzlich und diese Worte trafen ihn irgendwo. Doch er versuchte dies schnell zu verbergen. „Richtig! Ich erhebe mich über die Menschen und Dämonenrasse! Aheheh!“

<i><b> NARR! Als würde mich es kümmern, was in Zyranus vor sich geht! Diese Stadt bedeutet mir nichts mehr, jetzt, da mein Meister tot ist und ich dort gesucht werde!</i></b>

Der Dämon lächelte still in sich hinein. „Oh ja… dich kümmert es. Dich kümmert ohnehin jeden Furz der Menschheit.“ Grinste er spöttisch und spielte dabei auf Mallahalls Eigenschaft anderen Menschen helfen zu wollen. Er stichelte weiter. Beschuldigte die Zyraner und wusste dass er dabei in ein wahres Wespennest stach. Mallahall erstarrte und offenbarte ihm ihre Erinnerungen. Über Mallahalls vergangenheit war nur wenig bekannt gewesen doch Asmodi eröffnete sie sich wie ein weit aufgeschlagenes Buch. Er las darin. Schmöckerte und suchte die Schwachstellen für sich heraus auf welchen er rumreiten würde. Er sah das kleine Mädchen mit dem albernen Hut. Mädchen! Ohje… wenn Asmodi etwas hasste dann wohl kleine Rotzgören die sich wie Prinzessinnen benahmen.

Der Dämon grinste nur als der Erinnerungsfaden abriss. <i>Ach was für ein süsses verzogenes langweiliges Gör du doch gewesen bist… und deine Mutter erst. HAH! Grässlich! Dein Papi hätte deine Mutter härter rannehmen sollen anstatt Lysanthor zu lobpreisen dann wäre sie wohl niemals so aufmüpfig und strukturbesessen geworden. Wie sie es wohl getrieben haben? Hast du jemals dabei zugesehen? Soll ich mal in deinen Erinnerungen danach forschen? Hast du dir selber deine Höhepunkte verschafft in einsamen Nächten oder hast du dir einer dieser dreckfliegenlassenden Jungmagiern gegrabscht? Hast du dich in deinen Lehrer verliebt? Ich werde alles erfahren! Alles! Oder hat gar dein Pappi an dir Hand angelegt? Muahahaha. Wer weiss was der so getrieben hat mit dir während du geschlafen hast. Warum sollte er dir denn sonst alberne Hüte schenken?! Denk mal genau nach.. was weisst du wirklich. Hehehe</i> Menschen neigten dazu ihre Biographie anzupassen wenn sie nur lange mit einer veränderten Version konfrontiert wurden. Plötzlich glaubten sie was bis vor kurzem undenkbar gewesen war. Allein schon eine leichte Verunsicherung ja nur ein Fragment davon konnte für eine solche Entwicklung ausreichen .

<i>„Ja… gib dich nicht mit meinen Feinden ab! Sondern mit deinen! Haheheheh. Es wird mir ein vergnügen sein dich dabei zu begleiten!“ Krächzte er. „Zanraia kannst du ja wohl kaum als Feindin sehen. Sonst würdest du mich enttäuschen. Da gibt es dickere Fische im Wasser. Deine Mutter zum Beispiel. Lebt diese Hure noch? Ein Besen in ihrem allerwertesten würde sich bestimmt gut machen… oder ich könnte mich an ihr vergehen… und an deinem Papi auch… na wie hört sich dies an?! Haheheh.“</i>

<i> "Meine Dame, geht es Euch nicht gut? Hier, trinkt einen Schluck Branntwein und dann stützt Euch auf mich. Ich bringe Euch zum Feuer."</i> Zur Antwort spuckte Asmodi das Fleischstück aus seinem Arm aus. So dass es dem Jäger vor die Füsse flog. Er schwitzte stark und seine Augenlider flimmerten. Nur mühsam wurden aus den zwei völlig identischen Gestalten eine die sich über ihn beugte. Er runzelte die Stirn. Versuchte ihn wegzudrücken. Knurrte. <i> "Was macht Ihr hier am Rande des Sarius? Und auch noch so allein?"</i> „Mrdn…rchn…“ Murmelte er benommen. Stand nur mässig gut. Liess sich eher tragen als stützen. Mallahalls Kleid war mit Blut verschmiert welches von der Wunde an ihrem Unterbauch herrührte. Ebenso waren ihre Mundwinkel damit bekleckert. Sie sah bizarr aus.

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fremde Frau
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von fremde Frau » Freitag 11. Juli 2008, 04:19

Wie um sein Toben zu unterstreichen, riss Asmodi ein gewaltiges Stück aus Mallahalls Arm und kaute schier genüsslich darauf herum. Hätte Mallahall derzeit Kontrolle über ihre Augen und ihren persönlichen Brechreiz gehabt, es wäre eine starrende und anschließend sehr unschöne Situation geworden. Aber sie fühlte nicht einmal den Schmerz wirklich – noch nicht. Es war mehr das Wissen darum und so kribbelte es ihren Geist. Sie wollte gar nicht erfahren, wie es sich anfühlen würde, sobald sie wieder die Kontrolle inne hatte. Aber Mallahall wäre nicht Mallahall gewesen, wenn sie nicht sofort auf heilerische Weise reagiert hätte.

<b>Ach, du bist doch ein selten dämlicher Idiot!</b>, schalt sie den Dämon und ein leises Knurren schlich sich in ihre geistige Stimme. <b>Such, ob du auf der nächstbesten Lichtung Ringelblumen finden kannst. Ackerschachtelhalm wäre zwar besser, aber der wächst nur auf Wiesen und Feldern.</b> Kurz stutzte sie. Anstatt Asmodi den Vorschlag zu machen oder den Befehl zu geben, ihr den Körper zu überlassen, damit sie die Wunde mittels Lichtmagie schließen konnte, unterbreitete sie ihm Angebote – oder Forderungen – wie sie sonst nur ein Medicus gestellt hätte. Aurelius hätte sich sofort Gedanken um Heilkräuter gemacht! Für einen Moment wich die Härte aus Mallahall, die sich durch Asmodis Finsternis immer stärker in ihrem Sein ausbreitete. Sie vermisste ihren Freund und auf heilkundiger Basis Kollegen. Was hatten sie sich doch so häufig fast gestritten, welche Heilmethode die bessere sei. Ihre endlosen Diskussion hatten eine derartige Hitzigkeit entwickelt, dass es nicht mehr normal war. Aber ... Mallahall musste die insgeheim zugeben ... ihr fehlten diese Diskussionen. Hatte sie Asmodi daher eher die Heilpflanzen empfohlen?
Von ihnen würde er kaum mehr begeistert sein als von ihrer Lichtmagie. Heilung und somit Leben passte nicht zu Zerstörung und Chaos. Deshalb ging es Mallahall auch so schlecht. Ja, schlecht ging es ihr, absolut. Ihre finstere Wut baute sich erneut auf ...

Und dann musste sie – durch Asmodis Fantasien angestachelt – unwillkürlich an ihre Vergangenheit denken. Ja, in so manchen Momenten ihres Lebens ging es ihr auch ohne Dämon nicht gerade gut. Doch waren diese Augenblicke selten physischer, sondern mehr psychischer Natur.
Dies war natürlich für den Dämon ein gefundenes Fressen. Beinahe ekstatisch stürzte er sich auf die Erinnerungen, vertilgte sie und genoss es anschließend, darüber herzuziehen, als handele es sich dabei nur um den nötigen "Verdauungsspaziergang".
Mallahall trafen seine Worte tief, vor allem jene, die sich um ihren Vater handelten. Er war sein ganzes Leben lang ein guter und sehr frommer Mann gewesen. Und das hatte er sich auch für seine Tochter gewünscht. Anfangs, als Mallahall noch sehr jung war, verstand sie seine Entscheidungen nicht, doch heute sah sie es aus einem anderen Blickwinkel. <b>Meine Kindheit spielte sich wirklich nicht so ab, wie man es für ein Kind erwarten mochte</b>, grübelte sie vor sich hin und Frust kam auf. Sie hatte nie wie die anderen jungen Magier-Adepten im Schlamm spielen dürfen. Ihre Mutter warf stets ein Auge auf sie, wenn die kleine Mallahall zu Hause war und außerhalb ihres Studiums verbrachte sie viel Zeit bei ihrem Vater, der sie lysanthorgläubig erzog. Seine Worte drängten sich in ihr Bewusstsein, dass sie sie nicht länger unterdrücken konnte.
<i>"Du hättest mit der Lichtmagie keine bessere Wahl treffen können, meine Tochter. Unter Lysanthors Schein wirst du lernen und sein kleiner Sonnenstrahl sein!"</i> Sie musste innerlich schmunzeln, dennoch wuchs ihre Frustration. Mallahall konnte nicht behaupten, nicht wohlbehütet aufgewachsen zu sein. Man hatte ihr viel beigebracht und in jeder Beziehung waren Sitte und Etikette mitgeschwungen. Warum nur hingen die Erinnerungen dann so schwer wie Blei an ihr?
Zumindest jene Erinnerungen! Dies alles war vor der Zeit, da sie ihren Meister Adelmund hatte kennenlernen dürfen.

Doch Mallahalls Gedanken verschwammen, als Asmodi sich wieder einmischte. Er griff wirklich in die untersten Schubladen. Er hackte dermaßen auf dem Sexualtrieb herum, dass es beinahe lächerlich war. <b>Gerade bei meiner Vergangenheit, in der du offenbar liest wie in einem Buch, solltest du erkennen, dass sich mein Leben in keinster Weise um die Lust gedreht hat, dämliches Biest!</b>
Damit gab sie eine weitere Erinnerung preis ...

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<i>Erneut sah man Zyranus, doch dieses Mal glänzte es nicht im Schein von Lysanthors Sonnenlicht, sondern erstrahlte nur durch kleine magische Lichter und Kerzen, die in Laternen hockten und die Gassen erhellten.
Ruhig war es auf den Straßen, wenngleich noch der eine oder andere Magier seine liebreizende Freundin durch den Abend führte.
Mallahall, jetzt bereits etwas älter, vielleicht 15 Sonnenläufe, stand auf einem zyranischen Balkon und blickte in den glitzernden Sternenhimmel. Sie schaute jedoch wenig amüsiert, drehte sich dann seufzend um. "Bist du sicher, dass ich dir nicht helfen soll?"
"Nein nein, meine Verehrte, es geht schon. Einen Moment noch ... gleich ist es soweit ..."
Mallahall machte einen Schritt auf ihre Kammer zu, in der ein Jüngling mit heruntergelassener Hose auf dem Bett saß und ... für zyranische Verhältnisse wahrlich unzüchtige Dinge mit einem ganz zentralen Organ trieb. Man konnte wahrlich sagen, dass er sich in seinem ganzen Leben noch nicht so intensiv mit ganz besonderen "Zauberstäben" beschäftigt hatte. Allerdings würde hier auch keine Magie helfen, da musste handwerkliches Geschick her. Der junge Magus riss den knallroten Kopf hoch und zischte: "Komm nicht näher oder willst du DAS etwa sehen?!"
"Nun, wenn du mich so fragst ..."
"Bleib draußen und warte, bis ich soweit bin!"
Seufzend wandte sich Mallahall erneut ab ... dann verschwamm das Bild. Vermutlich hatte die Maga diesen Teil aus ihren Erinnerungen gestrichen oder ganz einfach vergessen. Im nächsten Bild sah man sie jedenfalls im Bett des Jünglings liegen, er obenauf. Mallahalls Gesicht verriet ihre Enttäuschung über diesen Moment und auch die Fähigkeiten des Mannes, der wie ein Äffchen auf- und abhüpfte und nur seine eigene Lust befriedigte, während er nicht ein Quäntchen Rücksicht für Mallahall besaß. Als er endlich erbebte und kurz darauf schlaff auf ihr niedersank, meinte sie nur: "Bring mich nach Hause und dann ... wir sollten uns nicht wiedersehen."
Das Bild verschwamm wieder ...</i>
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

... zurück blieb eine tief frustrierte erwachsene Mallahall. Nun, der Magus war wirklich ihr einziger Verehrer in ihrem Leben gewesen. Nach diesem Desaster hatte sich Mallahall aus den Bereichen der körperlichen Liebe zurückgezogen und sich ganz dem Studium gewidmet. Ohne ihren Vertrauten, Meister Adelmund, wäre sie wohl ein Mauerbümchen geworden. Ihm hatte sie alles erzählen können, ohne dabei jemals etwas wie körperliche Zuneigung zu empfinden. Das lag wohl auch deutlich am Altersunterschied und der Erziehung ihrer Mutter.
<i>"Nein nein, wir suchen dir schon einen anständigen Mann aus. Werde erst einmal eine angesehene Persönlichkeit in Zyranus und dann schauen wir nach den ersten Freiern."</i> So hatte es sich bislang nie mehr ergeben, dass Mallahall auch einmal angenehme sexuelle Momente hatte kennenlernen dürfen. Das wollte sie auch garnicht. Manchmal konnte eine einzige Erfahrung für ein ganzes Leben prägen.

<i><b>"Lebt diese Hure noch?"</b></i> Gemeint war Mallahalls Mutter. Asmodi spürte keinerlei Zorn in Bezug auf diese Frau. Nichts ging da von Mallahall aus. Sie sah die Ehre ihrer eigenen Mutter nicht verletzt. Denn sie empfand nicht viel für diese Frau. Trotzdem schlich sich Trauer in ihre Worte, als sie seine Frage verneinte. <b>Sie starb. An Florencias Feuer, auf dem eine starke Grippe folgte. Ihr Immunsystem war einfach zu schwach gewesen. Ein halbes Jahr später folgte ihr mein Vater.</b> Es hatte keinen Sinn, ihre Erinnerungen weiter geheim zu halten. Asmodi würde sie entdecken. So sprach Mallahall vor sich hin. <b>Bei ihm war es keine Krankheit, sondern der Versuch einer Streitschlichtung im entfernten Santros. Mein Vater wollte dort die Seemänner missionieren. Einer dieser jähzornigen Betrunkenen schnitt ihm bei einer Kneipenprügelei die Kehle durch ...</b>
Auf einmal fühlte sich Mallahall unsagbar müde. Ihr Herz war schwer, denn neben der aktuellen Trauer um Aurelius, der noch immer recht frischen Trauer um ihren Meister, fanden nun auch diese alten Gefühle des Verlustes dort Platz. Sie drohten, Mallahall zu überwältigen. Wie gut, holte sie die Bewusstlosigkeit der Erschöpfung zuerst ein.

Asmodi war vorerst wieder absoluter Herr des Körpers, aber immer noch nicht allein. Dieser komische Fremde tauchte auf und fragte ihn, ob alles in Ordnung sei. Er reichte dem Dämon eine kleine Flasche mit starken alkoholischem Inhalt. Zur Antwort bekam er das Fleischstück aus Mallahalls Arm ins Gesicht.
Prustend wich der Mann einen halben Schritt zurück. "Was war DAS denn?", schnaubte er und starrte zu Boden. Irgendwo dort, zwischen Gras und Moos musste das Stückchen liegen, doch in der Dunkelheit war es nicht mehr aufzufinden. Asmodi murmelte inzwischen kaum verständliche Worte, ließ sich nun aber doch zum Lagerfeuer bringen. Der Mann musste Mallahalls Körper fast aus eigener Kraft heraus zum Feuer tragen, doch er bewerkstelligte dies ohne Schnaufen und Murren. Kraft besaß er also, auch wenn Mallahall wohl eher ein Fliegengewicht darstellte.

Im Schein des Feuers hatte der Mann nun genug Zeit, sich diese Fremde anzuschauen. Und er riss überrascht die Augen auf. Dann herrschte einen Moment lang Stille. Nur das Rascheln im Dickicht und das Knistern des Feuers wagten, diese Ruhe zu stören.
Der Mann räusperte sich, zeigte dann auf einen kleinen Lederranzen neben dem Feuer. "Nehmt Euch die Feldflasche und wascht Euch das gröbste Blut ab. Danach will ich mir Eure Verwundung anschauen. Ihr seid blass und habt vermutlich sogar Fieber. Ich bin kein Heilkundiger, aber ein wenig kenne ich mich schon aus. Mein Name ist Gerith Gnomsen. Ich bin ... Jäger." Gerith holte die Feldflasche nun selbst, weil diese Frau ihm keineswegs den Eindruck machte, noch viel von ihrer Umgebung mitzubekommen. Er kippte etwas Wasser auf ein Tuch und näherte sich damit dem sonst so zwarten Gesicht Mallahalls, um das Blut aus den Mundwinkeln zu wischen. "Ihr seht wirklich nicht gut aus. Aber das könnt Ihr mir alles morgen früh erklären. Hier, nehmt meine Wolldecke und legt Euch nach der ersten Vorsorge neben das Feuer. Ich brühe Euch einen Kräutertee auf, der wird Euch stärken." <b>Sie kommt mir bekannt vor.</b> Gerith musterte Mallahall noch einmal eindringlicher.

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Asmodeus
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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 15. Juli 2008, 13:14

Asmodi hatte für Mallahalls versuche ihren Körper zu schonen nur ein schallendes Lachen übrig. <b>„Oh ich werde deutliche Spuren an dir hinterlassen Herzchen, hast du dir darüber schon Gedanken gemacht? Heheheahah.“</b> Den Medicus hatte er selten so offensichtlich auf den Körper angegriffen. Nur als seine Existenz ihn dazu gezwungen hatte seine Haare zu lassen hatte sich Aurelius ziemlich heftig gesträubt. Auch bei Mallahall zeigten sich langsam blau schimmernde Ansätze an ihren Haarwurzeln.

<i><b> Meine Kindheit spielte sich wirklich nicht so ab, wie man es für ein Kind erwarten mochte</b></i>

<b>Ooohhhh soll ich dich nun in den Arm nehmen und drücken?</b> Machte er sich über sie lustig. Er blickte hervor. Die Schwäche in seinem Körper störte ihn und machte ihn nervös. Amodi hasste es wie die Pest die Kontrolle zu verlieren.

<b><i> Gerade bei meiner Vergangenheit, in der du offenbar liest wie in einem Buch, solltest du erkennen, dass sich mein Leben in keinster Weise um die Lust gedreht hat, dämliches Biest! </i></b>

Wie ein ungebetener Gast nahm er an ihren intimsten Erinnerungen teil und ergötzte sich darüber. Asmodi runzelte beim ersten Erinnerungsfetzen die Stirn und prustete los. „Du hättest ihn abbeissen sollen.“ Lachte er. „Oh ihr Zyraner seid ja verklemmter als ich gedacht hatte.“ Meinte er amüsiert. „Der hat es dir aber nicht wirklich besorgt hah. Hättest du doch was gesagt als ich noch in Aurelius Körper gesteckt habe. Ich hätte dich ranngenommen dass sich die Balken biegen.“ Das dieses Viech dies tatsächlich konnte… wusste man spätestens nach dem Vorfall mit Zanraia als seine überschäumende dämonische Liebe sich in einen Akt der beinahen Schändung gewandelt hatte. Dort war dieses Biest wohl auf den Geschmack gekommen denn vor diesem Ereignis hatte er selten damit gedroht einer Frau ein solches Leid anzutun wie er es bei Nuka vorhatte.

„Ich sollte mich wirklich mal um deinen Körper kümmern mhmm?“ Grinste er.

<i> Sie starb. An Florencias Feuer, auf dem eine starke Grippe folgte. Ihr Immunsystem war einfach zu schwach gewesen. Ein halbes Jahr später folgte ihr mein Vater.</i></b>

„Jaaa Lichtmagier haben doch bekanntlich ein schlappes Herz nicht war?! Hehehehe. Spürt man ja an dir. Schwach! SCHWACH! SCHWAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAACH! Eine Schande dass du so tust als wärst du Stark Herrin!“

Manchmal war es nicht gerade ergründlich was dieses Viech da faselte.

<i><b> Bei ihm war es keine Krankheit, sondern der Versuch einer Streitschlichtung im entfernten Santros. Mein Vater wollte dort die Seemänner missionieren. Einer dieser jähzornigen Betrunkenen schnitt ihm bei einer Kneipenprügelei die Kehle durch ...
</i></b> „Ohohoo. DAS sollte ich auch mal tun! Ist bestimmt ein wahres Blutfest! So sind diese Väter! Dein Vater war ein verdammter egoist! Wollte da den Helden spielen und dachte dabei nicht daran dass er Frau nd Kind zu versorgen hatte! Was für ein Bastard! Du solltest ihn für diesen falschen Heldenmut verfluchen!“

Er blinzelte. Seine Sinne schwanden langsam. „Oh nein!“ Knurrte er doch dann wurde sein wandeln zum torkeln und er begann über die Wurzeln zu stolpern. „Verflucht.“ Keuchte er. Sie war erbärmlich schwach! Wie ärgerlich! Schliesslich sank er zusammen und wurde entdeckt. Er spuckte endlich sein Fleischstück aus. Starrte benommen zum Jäger. Er knurrte. In seiner momentanen Verfassung war ihm nicht wirklich zum schauspielern zumute. Es kostete ihm nämlich wahnsinnig viel Kraft um sich zu verstellen und so zu handeln wie er es selbst zu tiefst verabscheute – nett.

<i> "Nehmt Euch die Feldflasche und wascht Euch das gröbste Blut ab. Danach will ich mir Eure Verwundung anschauen. Ihr seid blass und habt vermutlich sogar Fieber. Ich bin kein Heilkundiger, aber ein wenig kenne ich mich schon aus. Mein Name ist Gerith Gnomsen. Ich bin ... Jäger."</i> Er knurrte zur Antwort. Wollte in Ruhe gelassen werden und nicht von so einem dahergelaufenen Jäger der vermutlich Druck zwischen den Lenden hatte aufgelesen werden. Warum dachte er denn jetzt DARAN?! Sein weiblicher Körper schien sein denken zu beeinflussen.

Er blickte kurz auf. Verdrehte dann aber wieder die Augen. Immer wieder redete dieser Kerl auf ihn ein als er ihn jedoch berührte platzte Asmodi der Kragen. „FASST MICH NICHT AN!“ Fauchte er dem Jäger entgegen und drehte sich ruckartig ab. Er grollte vor sich her. Er wollte nicht von einem Menschen betatscht werden. Er wollte es nicht!

<i> "Ihr seht wirklich nicht gut aus. Aber das könnt Ihr mir alles morgen früh erklären. Hier, nehmt meine Wolldecke und legt Euch nach der ersten Vorsorge neben das Feuer. Ich brühe Euch einen Kräutertee auf, der wird Euch stärken."</i>

Er wollte nichts erklären. Asmodi schnaubte. Ignorierte die Wolldecke und stierte den Fremden giftig an. „Fasst mich an und ihr seit tot!“ Knurrte er. Mallahall musste wohl so wirken als sei sie im Delirium und spräche im Fieber. Ganz nüchtern erschien sie zumindest nicht. Er versuchte wegzukrabbeln. Hatte offensichtlich keine Lust auf Gesellschaft auch wenn er dringend Hilfe benötigte.

Respektive… Mallahalls Körper brauche Hilfe.

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Re: Unterwegs im Sarius

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 16. Juli 2008, 01:39

<i>"Ich sollte mich wirklich mal um deinen Körper kümmern mhmm?"</i> Das letzte, was Asmodi von Mallahall spürte, war blanke Empörung ... und Furcht. Sie fürchtete, was dieses Biest mit ihr anstellen könnte, wenn sie schlief oder bewusstlos war. Eben in jenem Moment gingen bei ihr sprichwörtlich die Lichter aus. Mallahall weilte in einer keineswegs erholsamen Bewusstlosigkeit. Ihr Geist ächzte, denn aus dem Fieber entfachten sich Träume, die sie quälten. Erschreckende Träume von dämonischen Vergewaltigungen ... durch eigene Hand.
Gerade eine Frau wie Mallahall, die in zyranischer Kultur und dann noch als Magierin aufgewachsen war, hatte nichts für derlei Träume übrig. Sie erschreckten sie. Magier waren vielleicht wahrlich Meister ihrer arkanen Künste – sie konnten Feuerbälle wirbeln, Wasser zum Gefrieren bringen oder meterhohe Ranken wachsen lassen – aber in eng sozialen Bereichen wie Geschlechtsverkehr waren sie wirklich genau so, wie Asmodi es nannte: Total verklemmt. Nur die wenigstens hatten Zeit, außerhalb ihres magischen Studiums sich auch noch um das Liebesleben zu kümmern und jene wenigen, die es schafften, beides unter einen Hut zu bringen, waren so streng und konservativ erzogen worden, dass sie kaum den Hosenbund fanden. Es soll sogar Magierinnen geben, die glaubten vom Küssen schwanger zu werden.
Wenigstens gehörte Mallahall nicht zu dieser Sorte. Als Lichtmaga und somit auch arkane Heilerin musste man doch schon ein paar Kenntnisse in Sachen Anatomie haben und zentrale Organe sowie deren Funktionen gehörten da nun einmal auch dazu.
Doch solches Wissen würde nicht verhindern, dass sich Asmodi an ihr verging. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass Magier über wilde Liebesnächte sinnierten, geschweige denn ebensolche erlebten.

Dass sich der Jäger – Gerith Gnomsen – Mallahalls Körper widmete, verhinderte Asmodi aber gekonnt. Und zwar auf die typisch Art und Weise einer hysterischen Frau. Noch dazu lag ihr ganzer Körper in Schweiß gebadet. Das Fieber stieg an und glaubwürdiger konnte der Dämon kaum noch wirken.
Gerith zog seine Hand zurück, als er ihn anfauchte. <i>"FASST MICH NICHT AN!"</i>
Der Jäger seufzte, wich aber auf höflichen Abstand zurück. "Ihr solltet Euch verarzten lassen, hohe Frau. Ich bin mir sicher, dass Ihr Eure Kraft noch brauchen werdet." <b>Oh ja, und wie!</b> Seine Augen glitten über Mallahalls Körper. Nicht lüstern, sondern musternd. Er suchte nach Verletzungen oder Anzeichen von Schrammen, die ein gifitger Busch hätte verursachen können. Woher kam ihre Schwäche?

<i>"Fasst mich an und Ihr seid tot!"</i>, drohte sie. Er konnte nicht umhin, leicht zu schmunzeln. In ihrem Zustand würde sie nicht einmal eine Fliege zwischen den Fingern zerquetschen können. Aber süß schaute sie schon aus.
"Zu schade, dass Ihr werdet sterben müssen ..." Er hob die Hand mit dem nassen Tuch noch einmal an und hustete kurz. "Ich meine, wenn ich nicht helfen kann, wird das Fieber Euch dahinraffen. Bitte, seid vernünftig und lasst Euch helfen."

<b>Asmodi ... lass nur einmal in deinem Leben den dämonischen Stolz fallen, du Scheusal</b>, klang es hauchdünn durch seinen Kopf. Mallahall zwang sich mit aller Kraft, bei Bewusstsein zu bleiben – und damit zehrte sie bereits an ihren allerletzten Reserven.

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