Ein Schimmer voller Hoffnung

Dieser seltsame, aber auch einzigartige Wald liegt im Südwesten. Er ist zum Großteil ertränkt in Wasser und nur mit einem Floß lässt er sich durchquehren. Die Namudus sind die Einheimischen dieses Waldes, sie haben sich dessen Nachteile zunutze gemacht.
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Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Tondred Askalda » Sonntag 16. Dezember 2012, 22:56

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Geweckt von einem Stupsen einer kalten Wolfschnauze schlug Tondred die Augen auf. Seine Hand suchte zielsicher den Kopf seines Freundes und streichelte diesen. Er wollte sich in seinem Zimmer umsehen, was ihm aber schwerfiel, da es stockdunkel war. Also entschloss er sich seine Magie zu nutzen. Er setzte sich auf und sammelte das wenige Licht, das sich im Raum befand, in seiner Handfläche. Es bildete sich eine kleine Kugel die genug Licht aus sandte damit Tondred sein Zimmer begutachten konnte. Er tat dies jeden Morgen, da seine Mutter die Angewohnheit hatte über Nacht das Haus umzustrukturieren. Sein Bett war immer noch ein Konstrukt aus vier kleineren Büschen, die zu einem große Busch zusammen wuchsen. Gegenüber seines Bettes befand sich nun eine Schale mit Wasser und am Fußende seines Bettes fand er Tatsus Schlafstelle, eine kleine Grube die mit Heu ausgelegt war, wieder. Also dachte er alles wäre beim alten, doch als Tondred aufstehen wollte bemerkte er, dass der Boden verändert worden war. Es war kein reiner Erd- bzw. Holzboden mehr, stattdessen war er nun über und über mit Gras bewachsen. Tondred gefiel es, da er es angenehmer fand, als morgens auf kalter Erde oder Holz laufen zu müssen.
Tondred ging zur Waschschale, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und zuckte zusammen, als das kalte Wasser seine Haut benetzte. Schnell zog er sich an und kontrollierte seine lederne Umhängetasche. Alles war noch so wie er es brauchte, die Federkiele in Rohrgriffeln, das Papier war nicht zerknickt oder wellig, das Tintenfässchen war noch zugeschraubt und die Kohlestifte noch ganz und spitz. Der Elf überlegte kurz und nahm ein paar fertige Zeichnungen aus der Tasche um sie auf einen kleinen Stapel mit anderen fertigen Zeichnungen zu legen, der auf einem kleinen Tisch in einer Ecke seines Zimmer stand. Daneben lag ein Stapel mit Zeichnungen die Tondred mit Tinte überarbeitet hatte. Doch dann fiel ihm plötzlich auf, dass der Familienring nicht mehr an seinem Finger steckte und er geriet sofort in Panik. Dieser Ring war das Wertvollste was er besaß und dass nicht nur wegen des materiellen Wertes, sondern auch weil er den Ring an seinem achtzehnten Geburtstag von seinem Vater bekommen hatte. Den Ring hatte Tondred schon als Kind bewundert, vor allem den Saphir in dem das Wappen der Askalda Familie zu sehen war. Gehetzt sprang er auf und durchsuchte sein ganzes Zimmer. Die zuvor ordentlich gestapelten Zeichnungen lagen jetzt über all auf dem Boden herum. Er fand zwar ein paar ältere Zeichnungen und Bücher, aber der Ring kam einfach nicht zum Vorschein. Erschöpft erhob er sich vom Boden und überlegte angestrengt, während er sich ein weiteres Mal in seinem Zimmer umsah, wo er den Ring hingelegt haben könnte. Auf einmal fiel es ihm wieder ein, er hatte den Ring in der Küche liegen lassen. Er stürmte in die Küche, nur um zu bemerken, dass der Ring auch dort nicht vorzufinden war . Schnell suchte der langsam verzweifelnde Elf ihn im gesamten Haus , natürlich ohne seine Eltern zu wecken, denn war es doch schließlich noch manche Stunde bis zum Sonnenaufgang. Als Tondred den Ring endlich fand, schlug er sich Kopfschüttelnd mit der Hand gegen die Stirn. Der Ring war die ganze Zeit über in seiner Hosentasche gewesen und er hatte es nicht bemerkt. Zurück in seinem Zimmer zog er seinen Umhang über, hängte sich seine Tasche um und nahm seinen Stab in die Hand.
Nach all der frühmorgendlichen Hektik machte Tondred sich nun auf den Weg zur Haustür. Dort angekommen sah er, dass sein pelziger Freund schon auf ihn wartete. Er öffnete die Tür und trat heraus. Die Sonne war nicht mal annähernd zu sehen, dafür jedoch die Nacht, sie war sternenklar. Als er gen Himmel blickte, bewunderte er die Sterne, welche er durch Lücken zwischen den Ästen der Bäume sehen konnte. Draußen war es kühl und der Boden war noch feucht vom Regen des Vortages. Tondred machte sich, begleitet von Tatsu, auf den Weg zu einem Baum auf den er leicht rauf klettern konnte. Er ging diesen Weg seit vielen Jahren immer um die selbe Zeit, weshalb er ihn auch sehr schnell fand. Auch dem Weg sah man es an, dass er jeden Morgen gegangen wurde, denn er war schon ein wenig tiefer, als der normale Waldboden und hier und da waren noch Fußspuren zu erkennen. Es war noch immer so dunkel, dass Tondred nur die Bäume direkt neben ihm wahrnehmen konnte. Beim Baum angekommen kletterte er schnell hinauf und Tatsu verschwand im Wald, vermutlich um sein Frühstück zu erlegen. Tondred setze sich auf einen großen, starken Ast und lehnte sich gegen den Baumstamm. Er öffnete seine Tasche und zog ein paar leere Bögen Papier heraus, nahm einen Kohlestift zur Hand und versuchte im dunkel des Waldes etwas zu erkennen, jedoch war es noch zu Dunkel und es würde wohl noch lange dauern, bis die Sonne aufging. „Verdammt! Dann muss ich doch meine Magie benutzten!“, sagte Tondred zu sich selbst, rief: „Fackelschein“ in die Finsternis vor sich und wirkte Magie.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Freitag 21. Dezember 2012, 07:52

Eigentlich kein ungewöhnlicher Morgen für Tondred, ein Wolf musste nun mal auf die Toilette und da diese sich außerhalb der Hütte befand, machte er seinen Freund wach. Das der junge Magier mal wieder in aller Panik im dunklen nach seinen Ring suchte war auch nicht ungewöhnlich. Wie oft hatte er diesen schon verlegt und dabei das Haus seiner Eltern auf den Kopf gestellt. Sehr zum Missfallen seiner Mutter, die mit Hingabe die Hütte neu dekorierte mit ihrer Magie. Vor allen da Tondred den Ring meist bei sich trug und ihn nicht irgendwo verlegt hatte. Aber das hatte er nun mal von seinen Vater, dieser war auch mindestens einmal am Tag auf der Suche nach seinen Ehering.

Der Magierschüler befand sich mittlerweile im Wald und wollte sich wieder seinen Zeichnungen hingeben, zu dumm nur das es noch Nacht war und es noch einige Stunden dauern würde bis der Tag über die Nacht Triumphierte.
Aber das hält doch einen Schüler der Lichtmagie nicht davon ab zu Malen! Tondred setzte einen bekannten Spruch ein namens „Fackelschein“ und dieser sollte ihn auch gelingen. Sofort entstanden zwei brennende Fackeln links und rechts hinter dem Magier und schwebten auf Schulterhöhe, dabei vertrieben sie die Dunkelheit. Der Wald wurde in ein warmes Oranges Licht getaucht und endlich konnte Tondred mit seiner Zeichnung beginnen.
Aber was wollte er aufs Papier bringen? Vielleicht das rot-braune Eichhörnchen das auf einen Baum saß und probierte eine Nuss zu knacken? Oder vielleicht doch das Reh was weit entfernt im Gras lag und schlief. Da wären noch zwei Goblins die ein Laterne über eine Karte hielten und eifrig diskutierten. Man könnte aber auch den Mistkäfer der gerade dabei… Moment mal hatte er nicht gerade zwei Goblins gesehen!
Sofort blickte er wieder dort hin wo diese beiden Gestalten kauerten. Seine Auge hatte ihn wirklich keinen Streich gespielt, keine 15 Meter von ihn entfernt saßen zwei Goblins und diskutierten eifrig. Ab und an schubsten sie sich gegenseitig und gaben sich eine Kopfnuss. Nur um dann noch lauter zu reden. Tondred verstand kein Wort, sie mussten wohl Terkin sprechen. Die Sprache der Goblins, soviel wusste die Leserate, hatte er doch erst vor kurzen eine Abhandlung über dieses Volk gelesen.
Die Beiden waren nicht größer als einen Meter, sie hatten eine grünliche Hautfärbung, lange und spitz abstehenden Ohren. Beide trugen eine verschlissenen Lederwams und eine bräunliche Stoffhose, die auch schon einige Löcher hatte. Jetzt erst hatten die Streithähne erkannt dass irgendwas anders war. Sie drehten sich zu Tondred um und zuckten kurz verwundert zusammen. Ihre Stirn war deutlich abgerundet und die roten Augen leuchteten förmlich. Beide begannen eifrig mit einander zu reden und gingen auf den Magier zu.
„Wo kommt der denn her?“
„Keine Ahnung, aber der ist definitiv keiner von den Waldmenschen!“
„Das sehe ich auch du Dummkopf! Ich würde sagen er ist Zyraner.“
„Was ich ein Dummkopf, das bist ja wohl eher du, der sieht mehr aus wie einer von den sarischen Elfen, du dödel!“

Beide setzten zum Sprung an und befanden sich jetzt neben Tondred. Es war schon erstaunlich wie gut, sie springen konnten.
„Ey Du! Sag mal was bist du? Zyraner oder sarischer Elf?!
Die Goblins waren nicht voneinander zu unterscheiden, sie glichen sich wie ein Ei den anderen.
Der Andere erhob das Wort. „Hör nicht auf meinen Bruder, du bist doch bestimmt nen Mischling, las mich raten dein Vater ist Zyraner und deine Mutter ist die Elfe oder?“
Jetzt schlug sich der andere Goblin an den Kopf.
„Natürlich! Ping das muss ich dir lassen, ein blindes Huhn findet auch ein Korn. Die Männchen der Menschen verlieben sich ja immer sofort in diese Elfenmädels.“
Dabei grinste er von einen Ohr zum anderen und seine scharfen Zähne kamen deutlich zum Vorschein.
„Was machst du denn um diese Uhrzeit hier?“ Die beiden blickten auf das noch leere Blatt von Tondred. „Suchst wohl was zum Zeichnen was? Ne nackte Elfe wirst hier wohl nicht finden! Wir haben jedenfalls keines gesehen.“ Jetzt lachten die Beiden Goblins und stützten sich gegenseitig, damit sie nicht vor lachen vom Baum stürzten.
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Tondred Askalda » Donnerstag 27. Dezember 2012, 00:16

Tondred stutzte als er die beiden Goblins sah. Noch nie zuvor hatte er solche Wesen im Wald Sarius, in seinem Wald, gesehen. Der junge Halbelf wusste zwar durch das Buch “Die Faszination Goblin“, dass sie auch im Wald beheimatet waren, aber er hätte nie zu hoffen gewagt einmal einen Goblin anzutreffen und nun traf er gleich zwei von ihnen. Er beobachtete die beiden eine Weile, doch dann schienen sie ihn bemerkt zu haben. Sie sahen ihn mit ihren roten Augen an und sprachen, in einer Tondred unbekannten Sprache. Doch vermutete er, dass es Terkin war. Die beiden schienen sich über etwas nicht einig werden zu können. Der Schüler der Lichtmagie zuckte zusammen als die beiden auf ihn zu sprangen. Er wusste zwar von ihrer enormen Sprungkraft, aber so groß hatte er sich diese nie auch nur vorzustellen gewagt. Nun Sprachen die beiden, in Celcianisch, mit ihm. Was sind das denn für Gestalten? Goblins hatte ich mir irgendwie andres Vorgestellt. Eher hochnäsig und nicht so albern. dachte Tondred sich. Die grünen Wesen waren ihm gar nicht geheuer. Dieser Zustand verstärkte sich noch als die beiden anfingen wie wild zu lachen. Der Jüngling versuchte sich weiter auf seine Zeichnungen zu konzentrieren. Doch die möglichen Motive waren verschwunden. Das Eichhörnchen war weggerannt als es die Goblins hat springen sehen und das Reh war aufgewacht und lief schnellst möglich weg als es den Lärm hörte den die Goblinbrüder veranstalteten. Auch konnte er, wegen dem Gelächter der Goblins, keinerlei Konzentration finden. Nach etwa 5 Minuten ununterbrochenem Gelächter konnte Tondred nicht mehr. Er bekam Kopfschmerzen und spürte wie ihn sein Zauber immer weiter schwächte. So entschloss er sich, bevor er noch den Kohlestift zerbrach, das Zeichnen für den Tag ruhen zu lassen. Als er seinen Zauber löste spürte Tondred eine gewisse Müdigkeit in sich aufsteigen.

Zunächst räusperte Tondred sich. Dann als die Goblins ihm immer noch keine Beachtung schenkten stupste er den einen an. „Ihr wollt also wissen was ich bin? Sarischer Elf oder Zyraner? Vielleicht doch eher Mischling mit zyranischem Vater und einer sarischen Elfe als Mutter? Auch würdet ihr gerne wissen was ich um diese Zeit hier mache? Zeichnen und nach nackten Elfen Ausschau halten?“, sagte Tondred, in einem erzürnten Tonfall. „Dass beantworte ich euch unter der Bedingung dass ihr mir auch Fragen beantwortet! Ich bin sowohl Zyraner als auch sarischer Elf! Ein Mischling halt! Ja mein Vater ist zyranischer Abstammung, aber wehe ihr wagt es auch nur ein Wort über meine zyranische Familie zu verlieren! Wenn mein Vater Zyraner ist muss meine Mutter ja wohl eine sarische Elfe sein, oder? Eins will ich mal klar stellen meine Mutter hat sich in meinen Vater verliebt, nicht andersrum! Was ich hier mache? Einfach erklärt! Ich mache das was ich jeden Morgen um diese Uhrzeit mache! Mich in Lichtmagie üben, solange es noch dunkel ist; etwas Zeichnen, was mir heute wegen euch beiden Lärmquellen nicht gelingen wird; auch warte ich auf den Sonnenaufgang, der von diesem Baum aus wunderschön wirkt! Nach nackten Elfen halte ich keine Ausschau! Ist ja auch noch viel zu früh dafür.“ fügte Tondred seinen Worten an, ohne den Goblins die Möglichkeit zu geben auch nur ein Ton raus zu bringen. Verdammt! Das ganze sollte doch nicht so wütend klingen! Ich hoffe nur die beiden haben nicht alles verstanden, was ich denen an den Kopf geworfen habe. dachte der junge Halbelf sich und hatte das Bedürfnis mit der Hand gegen seine Stirn zu schlagen. Weiter ging es erst nach einer sehr kurzen Atempause mit: „Nun zu meinen Fragen an euch! Wie lauten eure Namen und was für Berufe übt ihr aus? Meiner Name ist Tondred Askalda und ich bin Lichtmagier in zehnter Generation! Wo kommt ihr her und was führt euch in diesen Teil das Waldes Sarius? Inwiefern braucht es euch zu interessieren was ich hier um diese Zeit mache? Habt ihr vorhin Terkin gesprochen?“ Die letzte Frage interessierte den jungen Lichtmagier, in Ausbildung, so brennend wie ein Holzscheit im Lagerfeuer eines Zwerges, der stinkenden Käse isst. Er blickte erwartungsvoll die Goblinbrüder an und versuchte aus ihren Gesichtern zu lesen, aber es gelang ihm nicht.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. Januar 2013, 12:31

Die beiden Goblin Brüder lauschten still den aufgebrachten Monolog von Tondred. Was den Lichtmagier dabei nicht auffiel war, das sie die ganze Zeit ihr Lachen unterdrücken mussten, Ping hatte schon Tränen in den roten Augen. Hätte der angehende Magier seinen Zauber aufrecht gehalten hätte er gesehen was die Goblins von seinen Standpauke und seinen Fragen hielten. Als er endete begann das Gelächter von vorne und einer der Brüder viel sogar vom Ast und knallte auf den Boden. Dies stachelte ihr Gelächter nur noch mehr an, aber irgendwann beruhigte sich zumindest der Goblin auf dem Ast wieder.
Der am Bodenliegenden lachte noch immer.
„Ob wir Terkin sprechen?! Ich werd nicht mehr.“ Er holte einmal tief Luft, bevor er seinerseits Antwortete. Dabei hatte er immer noch sein Gesicht zu einen Grinsen verzogen.
„Natürlich sprechen wir Terkin, wir sind Goblins!!!“ Dabei betonte er das letzte Wort besonders und klopfte sich dabei auf die Brust.
„Der dort unten nennt sich Ping und ich bin Pong. Versuch erst gar nicht uns auseinander zu halten, das wird dir nicht gelingen!“
Ping hatte sich dem Anschein nach wieder erholt und rief.
„DAS HAT UNSERE MUTTER SCHON NICHT GESCHAFFT!!!“
Danach ging er zurück zu der Karte die sie noch vor einigen Augenblicken studiert hatten. Anscheinend konnten sie besser im dunklen sehen als die Menschen und Elfen. Den Tondred wusste zwar noch wo die Karte ungefähr gelegen hatte, aber sehen konnte er sie nicht mehr.
Pong erhob jetzt wieder das Wort:
„Wir kommen aus der Stillen Ebene und sind auf der suche nach einen bestimmten Material, was es hier angeblich geben soll. Tja!! und was unseren Beruf angeht, wir sind Erfinder und Konstrukteure. Wie fast alle Goblins!“
Er zwinkerte ihn zu, als Pong wieder auf den Ast sprang und sich neben seinen Bruder stellte.
Der Goblin hielt die Karte in der Hand und blickte ihn mustern an. Bevor er mit einen Schelmischen Grinsen zu Tondred sprach.
„Aber du weißt wann sich die Elfenmädels ausziehen! Wenn mein Melongiar nicht all zu eingerostet ist.“
Ping begann zu kichern und schlug seinen Bruder auf die Schulter.
„Sag mal Red! Ist doch in Ordnung wenn ich dich Red nenne?! Ist das bei euch eigentlich üblich dass man ab und an bei einen Gespräch mehrere Sprachen verwendet. Ich zumindest kenne keinen der Celcianisch, Melongiar und Lyrintha bei einen Gespräch verwendet. Wenn sein Gesprächspartner eventuell die anderen Sprache nicht versteht. Was nicht heißt das wir die Sprachen nicht auch beherrschen!“

Pong schien das Gespräch nicht mehr zu interessieren er hatte sich in Schneidersitz hingesetzt und studierte wieder die Karte. Jetzt konnte Tondred erkennen das er die Karte wahrscheinlich nur gefunden hatte weil die Zeichnung leicht leuchtete. Die Tinte musste Magischen Ursprung haben! Das Interesse des Magiers war nun noch mehr geweckt.

Die Karte stellte den Wald Sarius da und das Dorf der Waldmenschen, sowie das Dorf der Einheimischen. Überall waren kleine Pfeile zu erkennen, die auf eingezeichnete Löcher im Boden zeigten. Die Bedeutung dieser Kennzeichnung war dem intelligenten jungen Mann nicht bewusst. Was konnte dies nun wieder bedeuten?! Vielleicht suchten die Brüder dort nach diesem ominösen Material, worüber sie vorhin gesprochen hatten.

Gerade als der angehende Magus fragen wollten was diese Löcher bedeuteten, kam Tatsu aus dem Wald geschossen und hielt vor Tondreds Baum, der langsam überfüllt war. Er blickte nach oben zu seinen felllosen Bruder und dann zu den Goblins. Ein tiefes knurren entrang seiner Kehle. Dieses galt allein der neuen Bekanntschaft seines Freundes.
Der Lichtmagier war etwas verwirrt über die Reaktion seines tierischen Begleiters. So etwas hatte er noch nie getan.

Als Ping und Pong auf das Geräusch aufmerksam wurden, blickten sie vom Ast hinab. Wahrscheinlich sprach Ping zum Wolf. „ Hey du Zeckenfest! Wenn du nen Problem hast dann komm doch hoch und Pong verknotet dir deine Ohren!!!
Der Erwähnte Bruder nickte bestätigend, aber es dauerte ein paar Sekunden bis ihn bewusst war was Ping gerade gesagt hatte, schnell wendete er sich an Tondred.
„Ich hoffe der gehört zu dir! Ansonsten hoffe ich dass er dich zuerst frisst. Nichts für ungut aber die Familie geht vor. Obwohl du Hübscher anzusehen bist als mein Bruder!“
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Tondred Askalda » Dienstag 8. Januar 2013, 20:51

Als das Gelächter wieder los ging musste Tondred sich zurück halten den beiden nicht ein paar Beleidigungen an den Kopf zuwerfen. Seine Augen strahlten mal wieder in einem goldgelben Ton. Der junge Halbelf schüttelte seinen noch immer schmerzenden Kopf, als der eine Goblin vom Baum fiel. Bei dem Satz „Natürlich sprechen wir Terkin, wir sind Goblins!!!“ hatte Tondred mal wieder das Bedürfnis sich selbst, wegen seine “Dummheit“, vor die Stirn zu schlagen. Der Goblin stellte sich als Pong und seinen Bruder, der immer noch am Boden lag, als Ping vor. Der Magierlehrling musste ein Lachen unterdrücken, denn solche Namen hatte er noch nie gehört. Er versuchte die beiden zu unterscheiden, doch gelingen wollte es ihm nicht. Da sagte Pong: „Versuch erst gar nicht uns auseinander zu halten, das wird dir nicht gelingen!“ kurz darauf rief Ping: „DAS HAT UNSERE MUTTER SCHON NICHT GESCHAFFT!!!“
Nach einigen Neckerein der Goblins und dem unfreiwillig verpassten Spitznamen “Red“ tauchte Tatsu aus dem Wald auf und begann die Brüder an zu knurren. Der angehende Magus war sehr verwirrt wegen der Reaktion seines befellten Bruders. „Hey du Zeckenfest! Wenn du nen Problem hast dann komm doch hoch und Pong verknotet dir deine Ohren!!!“ In dem Moment wo diese Worte die Ohren des Askalda erreichten glühten seine Augen in einem feurigen Orangegelb. Direkt nachdem einer der beiden Goblins, es war wirklich unmöglich sie auseinander zu halten, fragte ob Tatsu zu Tondred gehöre, lies dieser sich auch schon vom Ast gleiten und landete auf neben Tatsu auf dem Boden.
„Ja er gehört zu mir. Wir sind Brüder und sein Name lautet Tatsu!!!“ der junge Halbelf holte tief Luft. „Ihr sprecht sowohl Melongiar als auch Lyrintha?! Was sprecht ihr denn noch so? Ja ich weiß wann sich so ein paar Elfen ausziehen. Wenn man, wie ich, viel Zeit im Wald verbringt, bemerkt man schon, dass so manche Elfen Angewohnheiten haben, jeden Tag immer um die selbe Zeit im See schwimmen zu gehen. Sie sind oft auch gute Motive für meine Zeichnungen! Was für ein Material sucht ihr und was bedeuten diese Löcher auf der Landkarte? Nein es ist nicht üblich die Sprachen zu wechseln aber ich musste seit meiner Kindheit immer alle drei Sprachen sprechen. Melongiar mit meinem Vater, Lyrintha mit meiner Mutter und Celcianisch mit den Patienten der Heilpraxis meiner Eltern. Ich rutsche ab und zu in die drei Sprachen ab, ohne es zu bemerken.“ Tondred beugte sich zu Tatsu runter und kraulte ihm das Fell. Er richtete sich nach etwa 5 Minuten wieder auf und blickte gen Himmel. Durch das Buch “Wolken und ihre Deutung“ konnte der Bücherwurm erkennen, dass Nimbuswolken aufzogen und wusste, dass sie immer ein Zeichen für lange Regenphasen sind. „Wenn ihr beiden keine Lust habt nass zu werden solltet ihr mir folgen. Wir können uns dann im warmen und trockenem Haus meiner Eltern weiter unterhalten. Wenn ihr wollt, wir haben auch Tee im Haus.“ Mit diesen Worten und einem Blick in Tatsus Gesicht machte er sich auf. Mit seinem Stab in der Hand, ging Tondred sicheren Schrittes in Richtung seines Dorfes, seines Elternhauses und eines magenfüllenden Frühstücks.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 9. Januar 2013, 12:13

Die Beiden Brüder blickten den jungen Mann hinter her. Dieser Wolf gehörte tatsächlich zu ihm. So etwas hatten sie noch nie gesehen und die Brüder hatten schon einiges gesehen.
Sie hörten eher beiläufig den Antworten und Fragen von Tondred zu. Pong hörte nur was von Bildern mit nackten Elfen und da kam ihm eine Idee, die die drei eventuell reich machen würde. Obwohl etwas in seinen inneren sagte er sollte nicht zum Wolf hinab springen, tat er es trotzdem und landete direkt hinter Tatsu. So richtig wohl war ihn nicht, da ihn dieses Tier wahrscheinlich zum Frühstück verspeisen konnte, aber er musste seine Idee den jungen Magus unbedingt erzählen.
Sein Bruder Ping sprang jetzt auch hinab, landete aber näher bei Tondred und hielt sich bewusst weit von dem Wolf entfernt.
Die neue Gruppe folgte den Lichtmagier der sie gekonnt durch den Wald führte. Pong nutzte die Zeit um Tondred von seiner lukrativen Idee zu erzählen.
„Hey Red! Du meintest du hast eventuell Zeichnungen von den Elfinin. Was hältst du davon dass wir die in ein kleines Buch übertragen und an Leute weit weg vom Wald Sarius verkaufen. Ich sage dir die Menschen Männer würden ne Menge Geld dafür ausgeben. Kommt natürlich drauf an wie gut du zeichnest!“
Ping musste über die Idee lachen, nicht weil er sie nicht für gut hielt, sondern eher wie sein Bruder aus Goblinmist Gold machte. Pong war schon immer derjenige gewesen der das meiste Talent besaß für die Finanzen und die Beiden lebten wenn sie sich in einer Stadt aufhielten meist wie Könige. Zumindest kam es ihnen persönlich so vor.
Die Wolken zogen sich immer mehr zu und der neue Tag der Anbrechen sollte würde wohl ein verregneter werden.

Die Vier erreichten nach einem kleinen Marsch das Dorf der Waldmenschen, hier war es noch ziemlich ruhig, aber in einigen Hütten brannte schon Licht. Sie liefen einige Zeit durch die Siedlung die es so, wohl kein zweites Mal in Celcia geben würde. Es gab Häuser die auf den Boden standen und Häuser die sich in den Baumkronen befanden. Diese Hütten gliederten sich so gut in die Umgebung ein, dass man schon zweimal hinschauen musste um sie von der Natur zu unterscheiden. Hier lebten wirklich Mensch und Elf in Symbiose mit der Natur.
Zwei Elfen die auf eine Holzbrücke Wache hielten blickten skeptisch zu Tondred hinab.
„Alles in Ordnung Tondred Askalda?!“ Als dieser nickte nahmen sie schließlich die Hand vom Köcher. Goblins hatte man hier noch nie gesehen und die Elfen wussten wozu diese kleinen Wesen in der Lage waren.
Die beiden Brüder kümmerte das Verhalten der Elfen eher weniger. Sie vertrauten voll und ganz auf ihren Führer. Sie schauten sich sehr genau die Behausungen an und verfielen öfters in ihre Muttersprache und Fachsimpelten über den Bau der Hütten, die Strategische Platzierung der Gebäude und so weiter. Das Geschnatter war noch weit zu hören und einige Einwohner blickten aus ihren Fenster um den Verursacher dieses Lärms zu finden.
Die Zwillinge bemerkten zum Glück das sie der Auslöser der ungewollten Aufmerksamkeit waren. Weil sie mal wieder viel zu laut stritten, sie verschoben den Streit wer den letzten Streit verursacht hatte auf später.

Tondred roch schon den Duft vom leckren Frühstück seiner Mutter. Seinen Vater erblickte er gerade außerhalb der Hütte. Die Familie des Lichtmagiers lebte am Boden, da sie sich um Verletzte kümmerten wäre es unpraktisch gewesen eine Baumhütte zu besitzen.
Anscheinend hatte es sein Vater eilig, denn er bemerkte gar nicht seinen Sohn, sonder stürmte in eine andere Richtung. Ganz in Gedanken Versunken, aber das kannte der angehende Magus ja von seinen Erzeuger und schließlich legte er nicht selten das gleiche Verhalten an den Tag.
Tondred hielt es für Klüger erst anzuklopfen, damit seine Mutter sich darauf gefasst machen konnte dass er Besuch mit brachte, der etwas anderen Art.
Die Beiden Goblins indes hatten wohl die Scheu vor Tatsu verloren, Pong hob vorsichtig die Rute vom Wolf hoch. Darauf meinte Ping. „Aha eine Rüde! Dachte ich es mir doch.“
Tatsu der erst jetzt mitbekommen hatte das sich jemand an seiner Rute zu schaffen machte drehte sich kurz um und schnappte nach den Zwei. Die beiden Goblins zuckten ertappt zurück. „Hey Hey Hey ganz ruhig Großer!“ Sagten sie zu Tondreds Wolf synchron.
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Tondred Askalda » Mittwoch 9. Januar 2013, 22:47

Während Tondred die Goblinbrüder durch das Dorf führte wurde ihm bewusst wie viel Aufmerksamkeit seine bunte Truppe auf sich zieht. Ihm war gar nicht wohl bei dem Gedanken was die anderen Dorfbewohner von ihm halten würden. Schnell bemerkte er wie interessiert die beiden Streithähne an der Bauweise des Dorfes waren, er verstand zwar keins ihrer gesprochenen Worte aber dennoch sah er immer wieder, wenn er gerade einen Blick nach hinten warf, ein aufblitzen in ihren Augen wenn sie an einem neuen Haus vorbei gingen. Nach einigen Minuten, die dem Jungmagus wie eine Ewigkeit vorkam, witterte er den Geruch den seine Mutter verbreitete wenn sie das Frühstück zubereitete. Die merkwürdige Bande war nun nur noch wenige Augenblicke von seinem Heim entfernt. Er erwartete schon beinahe eine verdutzten Gesichtsausdruck auf den Gesichtern von Ping und Pong, weil sein Haus zwischen den Wurzeln eines großen alten Baumes aus den Wurzeln heraus wuchs und sich dann auch noch ins innere des riesigen Stammes fortsetzte. Als das Haus in Sichtweite war erspähte Tondred seinen Vater, einen groß gewachsenen und schlanken Zyraner mit leicht ergrautem Haar und einer kleinen Halbmondbrille auf der Nase. Eben dieser eilte davon ohne seinen Sohn und dessen Begleitung zu bemerken. Ihm war klar, dass sein Vater genau wie er selbst oft in Gedanken versank und seine Umgebung nicht mehr wahrnimmt. Ich sollte wohl besser anklopfen damit Mutter sich auf diese beiden Chaoten gefasst machen kann. Mit diesem Gedanken klopfte er an. Hinter sich hörte der Halbelf „Aha ein Rüde! Dachte ich es mir doch.“, ein schnappen und synchrones „Hey Hey Hey ganz ruhig Großer!“ und drehte sich deshalb um und sah wie Tatsu gerade Zähne fletschend Ping und Pong betrachtete. „An eurer Stelle würde ich Tatsu in Ruhe lassen! Er hasst es von Fremden angefasst zu werden. Und dass er ein Rüde ist hätte ich euch schon erzählt wenn ihr gefragt hättet.“ mit diesen Worten wendete sich der Lichtmagier, in Ausbildung, wieder der Tür zu und seine Augen funkelten in einem dunklen Gelb.
Die Tür wurde geöffnet und seine Mutter sah heraus. Ihr Kirschholz-farbenes Haar ging ihr bis zur Hüfte und ein paar Strähnen hingen ihr ins Gesicht. Sie fixierte die Goblins mit ihren Mandel-farbenen Augen. Danach warf sie Tondred einen fragenden Blick zu und dieser machte einen Schritt nach vorne und flüsterte ihr ins Ohr: „Es tut mir leid Mutter! Diese beiden Goblins heißen Ping und Pong, ich weiß aber nicht wer wer ist weil sie einfach zu gleich aussehen.“ „Goblins? Wo kommen die den her? Was wollen sie hier? Haben sie dir etwas getan?“ fragte sie und betrachtete die Kleidung und das Gesicht ihres Sohnes. „Tonnie warum hast du sie denn überhaupt mit gebracht? Du weißt doch wozu diese “Wesen“ fähig sind!“ sie schaute ihren Sohn mit einem vorwurfsvollen Blick an. Auch schien sie sehr besorgt wegen der Zwillinge zu sein, denn sie blickte immer wieder zu den Beiden rüber. „Sie sind mir im Wald über den Weg gelaufen und haben mein Interesse geweckt. Ich hoffe von ihnen einiges mehr über die Goblins zu lernen! Nein, sie haben mir nichts getan. Ich weiß wozu die beiden im Stande sind! Die beiden scheinen irgendein seltenes Material zu suchen!“ antworte der Jüngling und fügte hinzu, „Mutter ich hab dir doch schon oft genug gesagt, dass du mich bitte nicht mehr Tonnie nennst das ist mir peinlich!!!“ „Ich habe dich seid deiner Geburt so genannt und ich werde nicht damit aufhören!“ sagte die Elfen Frau mit einem wütenden Unterton. „Schon verstanden Mutter, aber könntest du es wenigstens vor den beiden seine lassen!?“ Tondred deutete auf die beiden Goblins und seine Mutter nickte. „Können sie reinkommen? Es fängt gleich zu Regnen an!“ „In Ordnung sie dürfen herein aber nur wenn sie versprechen keine Dummheiten zu machen!“ als Tondred diese Worte vernahm drehte er sich um und sagte zu den Goblins: „Ihr dürft unter einer Bedingung eintreten! Diese Bedingung ist, dass ihr beiden versprecht keinen Unfug anzustellen!“ Mutter und Sohn betraten das Haus und Tatsu folgte ihnen.
Im inneren des Hauses erkannte man nicht mehr das es aus den Wurzeln eines Baumes wuchs. Die untere Ebene bestand fast nur aus einem Raum, der in Küche, Wohnzimmer und Behandlungsraum mit Hilfe ein paar Efeuranken unterteilt ist. „Hey! Ping! Pong! Kommt schon wir sind nicht giftig und beißen nicht zu, zumindest ich und Mutter nicht!“

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 10. Januar 2013, 12:17

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Tondred Askalda » Montag 28. Januar 2013, 14:49

Tondred kommt von: Der westliche Teil Celcias ‹ Der Wald Sarius ‹ Das Dorf der Waldmenschen ‹ Das Haus der Familie Askalda

Tondred war so wie so schon mit seinen Nerven am Ende aber dann dachte er zu hören wie die Goblins so etwas wie „genau wie auf dem Bild!“ sagten. In dem Augenblick rutschte ihm sein beinahe in die Hose. Hoffentlich verplappern die beiden sich nicht! Ich wäre sonst in echten Schwierigkeiten. Es wäre auch schön wenn die schöne Alassë nicht erfährt, dass ich Bilder von ihr gezeichnet habe. Als die Brüder sich vorstellten ohne sich zu verplappern hüpfte Reds Herz an seinen ursprünglichen Platz zurück. Die beiden müssen doch irgendwas merkwürdiges zu sich genommen haben, so wie sie sich benehmen! Der Halbelf hörte der schönen Elfe zu und hätte, weil er mal wieder an seine Zeichnungen denken musste, beinahe ihre Frage nicht mitbekommen. „Danke Alassë! Wir nehmen dein Angebot gerne an. Ich hoffe wir finden die Kinder und die anderen.“

Die merkwürdige Gruppe folgte Alassë Táralóm an ihrem Haus vorbei und in das Dickicht des Waldes. Tonnie schlugen immer wieder kleinere Zweige ins Gesicht, ein paar von denen hinterließen kleinere Kratzer und Schrammen. Dann erwischte ihn ein Zweig ziemlich hart unterm rechten Auge und er spürte wie das Blut aus der Wunde austrat. Der Magus versuchte dem Drang zu widerstehen die Wunde zu betasten. Verdammt! Wie lange brauchen wir wohl noch? Im nächsten Moment hing ihm auch schon ein Stück von einer Spinnenwebe am Kinn. Der junge Askalda wischte sich gerade die Spinnenwebe weg als sie auf eine Lichtung traten. Beinahe fiel seine Kinnlade auf den Boden als er das Loch betrachtete. Er ging näher an das Loch und schaute in die Dunkelheit. Fünf Meter Durchmesser schätze ich! Was auch immer dieses Loch gegraben hat muss entweder ein riesiger Wurm oder ein Perfektionist gewesen sein, so gleichmäßig wie das Loch ist. Perfekt symmetrisch! Der Tunnel war so schräg gegraben worden, dass man ohne sich zu ducken hinein gehen konnte. Das einzige was man sehen konnte war ein einzelnes Licht sonst war alles andere von Dunkelheit umhüllt. Was ist das? Eine Laterne oder eine Fackel? Nein, eine Fackel kann es nicht sein dafür ist die Flame zu gleichmäßig! Also eine Laterne! Aber warum liegt die da auf dem Boden? Haben die Soldaten sie fallen lassen als was schlimmes passiert ist oder wollten sie sich damit den Weg hinaus markieren? Er schritt ein paar male am Loch auf und ab bevor er sich sicher war, dass er alleine keine Lösung finden würde. „ Alassë wie lange standest du noch an dem Loch nachdem die Gruppe meines Vaters rein gegangen ist? Hast du etwas verdächtiges gehört? Oder weißt du warum die Laterne da drinnen liegt? Haben die anderen sie vielleicht da hin gelegt um sich den Ausgang zu markieren?“ fragte Tondred, dessen Augen nun beinahe weiß leuchteten. Er war aufgeregt und voller Tatendrang aber wollte das Loch zu erst noch ein wenig untersuchen bevor seine Gruppe in das Loch hinab stieg. Ohne Alassë die Möglichkeit zum Antworten zu geben ging er zu den Zwillingen und fragte: „Ähnelt dieses Loch denen die ihr schon gefunden habt? Seit ihr euch sicher, dass wir hier dieses ominöse Material finden können?“ Er trat einen Schritt näher an die beiden ran und flüsterte: „Was glaubt ihr! Wenn der Wurm wirklich existiert hat er der anderen Gruppe oder den Kindern etwas getan? Leben sie noch oder wird das ganze eine Leichenbergung werden?“ Der junge Magus schaute den Goblinbrüdern eindringlich in die Augen und erwartete ihre Antwort.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Freitag 1. Februar 2013, 13:47

So leicht ließ sich die Elfe nicht über den Mund fahren, was dachte sich Tondred denn dabei! Sie zu erst etwas fragen und dann nicht einmal die Antwort abwarten, sondern sich stattdessen jemand anderen zuzuwenden.
Alassë Táralóm räusperte sich kurz, die Goblins würden einen Faldor tun und zuerst etwas sagen. Als Red den Gesichtsausdruck der Goblins bemerkte blickte er zu Alassë und hätten Blicke töten können wäre Red jetzt Tot. In Punkto Frauen hatte er noch einiges zu lernen, aber er war ja auch noch jung!
„Da ich hier nicht gebraucht werde, gehe ich wieder! Zu deiner Information, ich hatte eine Stunde auf deinen Vater gewartet. Es blieb aber alles ruhig, warum dort eine Laterne liegt weiß ich nicht. Ich wünsche euch viel erfolg.“
Mit erhobenem Haupt verließ sie die Lichtung. Pong schlug sich mit der freien Hand vor die Stirn. „Kleiner selbst ein Ork hat mehr Taktgefühl als du! Du kannst doch nicht nen Elfenmädel ignorieren!“
Ping schüttelte den Kopf. „Das hat er jedenfalls nicht von seinen Vater geerbt.“
Beide lachten kurz, bis einer von den Zwillingen das Wort wieder erhob. „Sie haben Ähnlichkeiten mit den Löchern die wir gefunden haben, aber dieses hier ist frisch!“ Als er dies sagte, zerrieb der Goblin etwas Erde zwischen den grünen Fingern.
„Ob wir hier fündig werden steht in den Sternen, wir hatten bei den anderen Löchern jedenfalls keinen Erfolg.“
Pong schob sich näher ans Loch. „Woher sollen wir wissen ob sie Tot oder Lebendig sind, das werden wir nur erfahren wenn wir da hineingehen!“ Der Goblin ging ein Stück vom Eingang weg und blickte Tondred an.
„Nach dir!“
Als der Magus in das schwarze Loch blickte, bekam er eine Gänsehaut, aber er musste seinen Vater finden und ihn vor der möglichen Gefahr warnen. Er holte einmal tief Luft und betrat die Finsternis.

Vorsichtig lief er hinab, er orientierte sich ausschließlich am Schein der am Boden liegenden Laterne, diese war aber noch ungefähr 100 Meter entfernt. Es war schwer zu sagen ob die Schätzung des Gehleren stimmte, bei dieser alles Umfassenden schwärze. Von Tatsu und den Goblins hatte er seit dem er den Tunnel betreten hatte nichts mehr gehört. Als er sich umdrehte um zu schauen ob sie noch am Eingang standen, war dieser verschwunden! Er war nicht mehr da! Einfach Weg! Verschwunden, wie von Geisterhand!
Kurz wollte eine Panikattacke die Oberhand über seinen Körper gewinnen, aber sein kühler Verstand steuerte schnell dagegen. Der Eingang hatte doch eine Schräge und er war tiefer hinein gegangen, deswegen Befand sich dieser nun außerhalb seines Sichtfeldes, weil er sich jetzt tiefer befand.
Red atmete gerade erleichtert aus, als sich ein imaginärer Gedankengang an die Spitze des Verstandes kämpfte. Aber warum konnte er denn noch vor wenigen Minuten vom Eingang aus die Laterne sehen?
Gegen dieses Argument hatte kein anderer Gedanke eine Chance. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
Aller Vernunft zum trotz brüllte Tondred nach seinen treuen Begleiter Tatsu.

Eigentlich hätte er seinen eigenen Schrei hören müssen doch das tat er nicht. Was bei allen Göttern Celcias war hier los? Jetzt gewann die Panik und Red entscheid sich einfach wieder zurück zu rennen. Er lief einfach in die entgegengesetzte Richtung des Lichtscheines. Schließlich hatte er noch über der Erde keine Abzweigung gesehen. Also rannte er los, nur weit kam der Sohn von Lessien nicht. Denn in der Dunkelheit sah er natürlich nicht wohin er lief und krachte frontal mit dem Erdreich zusammen. Natürlich mit den Gesicht voran, was dazu führte das er zum zweiten Mal an diesen Tag das Bewusstsein verlor.

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Ein plätscherndes Geräusch, lies ihn aufschrecken!
Als Tondred die Augen öffnete, sah er, dass er auf seinen Lieblingsbaum saß. Er brauchte einen Moment um zu realisieren was gerade passiert war. Hatte er das alles geträumt, die Begegnung mit den Goblins, das gemeinsame Frühstück, das aufeinander Treffen mit Alassë und das Betreten dieses scheußlichen Tunnels? Aber es hat sich alles so real angefühlt! Wieder einmal kann einer seiner Gedankengänge vorbei und meinte, dass er doch in den frühen Morgenstunden auf den Ast gesessen hätte und warum es denn jetzt bitte Hell sei? Das kann doch nur bedeuten das er gerade Träumte! Ein anderer Gedanke meinte, dass dies alles Schwachsinn war, dieser Tunnel war ein Traum. Das hier! War die Realität! Er war beim Zeichnen des Eichhörnchens eingeschlafen und hatte diesen Mist geträumt und jetzt war er halt durch das Geräusch wach geworden.
Wie zum Beweis blickte er auf seinen Zeichenblock und fand dort eine anfängliche Skizze eines Eichhörnchens.
Kurz schüttelte er seinen Kopf und sprang vom Ast. Er wollte wieder nach Hause gehen, als Alassë wie aus dem nichts vor ihn stand. und das Beste daran, sie war so nackt wie die Götter Florencia und Phaun sie geschaffen hatten.
Red musste kräftig schlucken bei diesen Anblick und diesmal fehlten ihn echt die Worte, aber anscheinend musste er auch nichts sagen. Mit langsamen Schritten kam die Elfe immer näher. Jede Bewegung ihres Körpers saugten die Augen von Tondred auf. Bis sie so nah war das er ihre Körperwärme durch seine Kleidung spürte.
Langsam kam sie mit ihrem Gesicht den seinen immer näher, ihre Lippen trennten vielleicht nur noch wenige Zentimeter, bevor diese sich endgültig berührten. Die Augen von Alassë sprachen eindeutig von verlangen und das Blut im Körper von Tondred rauschte. Er wollte gerade den letzten schritt machen, damit ihre Lippen sich berührten, als sie Ruckartig mit den Kopf nach vorne schoss und ihn mit ihrer Zunge unaufhörlich übers Gesicht leckte. Der Magus wollte sie von sich stoßen, aber sie hielt ihn fest und rüttelte ihn auch manchmal kräftig an der Schulter.
Irgendwie wollte er sich weigern zu glauben das dies die Wirklichkeit war, sogar der Atem von Alassë Táralóm roch nach toten Kaninchen und genau als er das dachte wachte der Magus auf.

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Eine riesige rote Zunge fuhr gerade über Tondred sein Gesicht. So wie sich seine Haut anfühlte, wurde er schon lange abgeleckt. Es war Tatsu der seinen Freund am Boden liegen gesehen hatte, er stand mit seinen beiden Pranken auf den Schultern von Red und leckte ihn quer übers Gesicht. Der junge Mann brauchte eine Weile bis er es geschafft hatte seinen treuen Begleite zu versichern, das es ihn gut ginge und das er doch bitte von ihn herunter gehen sollte.

Nachdem Tatsu der Aufforderung seines Freundes nachkam, blickte Tondred an sich herab. Seine ganze Kleidung war mit Dreck übersäht. Seine Nase schmerzte, aber ansonsten ging es ihn gut. Abgesehen von seinen wunden Gesicht durch Tatsus Aufweckversuch. Erst jetzt bemerkte er, dass die Lampe keine zwei Meter mit ihm zusammen auf den Boden lag und mit ihrem gold-rötlichen Licht den Tunnel erhellte.
Es war eine typische Grubenlampe, das Gehäuse bestand aus Metall, in der Mitte ein Glaskasten und oben befand sich eine Öffnung damit die Flamme Sauerstoff bekam. Das Wachs der Kerze war durch die Schräglage auf die Glasscheibe getropft. Beeinträchtigte diese aber kaum bei ihrer Aufgabe.
Als der Schüler der Lichtmagie sich auf die Beine kämpfte um die Lampe aufzuheben, viel ihn auf das an den Tunnelwänden riesige Krallenspuren zu finden waren. Konnte ein Wurm Krallen haben? Und wo waren eigentlich Ping und Pong?
All diese Fragen konnten nur beantwortet werden wenn er sich selbst auf die Suche begab, schließlich würde ja sein Vater nicht einfach um die Ecke kommen und seinen Sohn diese Fragen beantworten!

Nachdem er die Grubenlampe in den Händen hielt und die Umgebung ausleuchtete sah er, dass er sich an einer Kreuzung befand. Es gab hier drei Abzweigungen. Beim linken Weg konnte er kleine Fußspuren erkennen, beim mittleren Weg befanden sich breite Schleifspuren. Als er mit der Lampe den rechten Tunnelgang ausleuchtete bemerkte er die dortigen Blutspuren.

Welchen Weg würde er wohl nehmen?
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Tondred Askalda » Sonntag 10. Februar 2013, 22:07

„Tatsu es geht mir gut.“ sagte Tondred als ihm bewusst wurde, dass Tatsu die ganze Zeit, während der bewusstlos war, sein Gesicht abgeleckt hatte. Als der Wolf einfach nicht aufhören wollte sagte der Magus: „Tatsu es reicht!“ Aber auch das half nicht und so sprach Red mit lauter Stimme und legte mehr Nachdruck in eben diese. „TATSU HÖR AUF! MIR GEHT ES GUT!“ Sein Bruder im Geiste hörte endlich auf und der junge Halbelf konnte sich um sehen. Ich bin doch in die andere Richtung gelaufen! Wie kann es also sein, dass ich jetzt näher an der Laterne liege? Der Jüngling lies seinen Blick durch den Tunnel schweifen. Er versuchte auf zu stehen, aber seine Beine wollten sein Gewicht nicht tragen. So dauerte es seine Zeit bis Tonnie aufstehen konnte und noch länger bis er auch nur einen Schritt machen konnte. Er suchte mit seiner Hand nach Halt an der Tunnel wand und da spürte er etwas. Rillen? Nein, dafür sind sie zu ungleich. Risse? Das kann es auch nicht sein, dafür sind sie zu ordentlich. Krallenspuren?! Das muss es sein. Sie erinnern sehr stark an die Spuren die einige Bären, und auch andere Waldbewohner, in Bäumen hinterlassen. Der Lichtmagier blickte sich erneut um und stellte fest, dass überall diese Spuren in den Wänden waren. Was für ein Wesen war das? Dieser Wurm? Aber können Würmer Krallen haben? War es vielleicht doch was anderes? Ein großer Bär oder so etwas? Und wo sind verdammt nochmal Ping und Pong wenn man sie mal braucht? Er ging davon aus, dass die beiden Goblins schlau genug waren um sich in Sicherheit zu bringen. Tondred machte ein paar wacklige Schritte Richtung Laterne und hob sie auf.

Kaum hatte Red die Laterne hochgehoben sah er, dass er an einer Kreuzung stand. Am Boden des Linken Weges konnte der Magus kleine Fußspuren erkennen. Sind die von den Kindern? Aber warum sind dann nur ihre Spuren da, haben Vater und die anderen sie nicht gesehen? Das passt gar nicht zu Vater! Vielleicht... Er unterbrach seinen Gedankengang als sein Gehirn, fast von alleine, einige Fakten verknüpfte und Tondred blickte schnell zu den anderen Wegen. Der eine direkt vor ihm wies eine große Schleifspur auf und der Boden des Weges zu seiner Rechten war mit Blutflecken gesprenkelt. VERDAMMT!!! Was ist hier nur passiert? Wurden Vater und die anderen angegriffen? Wenn ja von wem oder eher von was? Wo ist Vater lang gegangen? Ist er Verletzt? Hilft er Verletzten? Oder... Tonnie wagte es kaum diesen Gedanken auch nur zu denken. ...hat das Wesen was hier gewütet hat ihn hinter sich her geschliffen? Es war als habe ein Troll in Tondreds Magen geschlagen. Er musste sich übergeben und fiel dann nach hinten um. Er war der Ohnmacht wieder sehr nahe, aber dieses Mal schaffte der junge Magier es bei Bewusstsein zu bleiben. Ihm war immer noch übel und die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Er wusste zwar, dass es nicht sicher war, dass sein Vater verletzt oder gar tot war, aber alleine der Gedanke, dass es so sein könnte ließen ihn verzweifeln.
Er verlor sein Zeitgefühl. Lag er erst Minuten oder schon Stunden oder gar Tage an der Kreuzung des Tunnels. Nach einiger Zeit versiegten die Tränen des Magierlehrlings und er erhob sich von dem Boden. Seine Augen hatten jeden Glanz und jede Fixierung verloren, es schien so als ob er einfach durch alles hindurch schaute. Einige Augenblicke vergingen, doch dann fanden Tondreds Auge ihre Fixierung wieder, sein Blick war nun entschlossener als sonst und ein gewisser Zorn lag in ihm. Ohne groß nachzudenken betrat der Lichtmagier den Weg der direkt vor ihm lag. Sein Ziel war es das Wesen zufinden das für diese Situation verantwortlich war. Die Laterne in der einen Hand und seinen Stab in der anderen folgte Tondred den Schleifspuren.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Montag 11. Februar 2013, 14:51

Der mittlere Weg sollte es also werden! Ob dies eine gute Wahl war, würde Tondred wohl noch früh genug erfahren. Der sonst so friedlich eingestellte Junge wurde von einer Welle des Zornes angetrieben, die durch die Angst um seinen Vater entfacht wurde. Er würde herausfinden was für ein Wesen hier sein Unwesen trieb und schlussendlich musste er so auch die Kinder und seinen Vater wiederfinden. Zumindest hoffte er das.
Mit großer Zielstrebigkeit betrat er die mittlere Abzweigung und folgte der Schleifspur. Diese war gute acht Finger dick und fast so breit wie der Tunnelweg. Dies ließ ihn jedenfalls die Lampe in seiner Hand erkennen. Mit ihr konnte der Lichtmagier 10 Schritte voraus blicken, so lief Tondred umgeben von orangen Licht, mit seinen treuen Freund Tatsu, der Finsternis entgegen.
Aus den Tunnelwänden ragten viele Wurzeln hervor, manche waren so breit wie der Oberköper des Magus, andere wiederum so klein und zart wie eine Haarsträhne. Von Würmern und anderen Krabbelgetier, die im Erdreich lebten, fehlte jede Spur. In dieser Welt herrschte für den Moment nur diese Friedhofsstille, in der kein Geräusch an die Ohren des Magiers trat. Auch Tatsu mit seinem guten Gehör konnte keine andere Geräuschquelle ausmachen, als die ihrige.

Wie lange sie schon dieser Fährte folgten war ungewiss. In dieser ewigen Finsternis verlor man schnell das Zeitgefühl. Doch irgendwann teilte sich die Schleifspur und wurde unregelmäßig. Es sah fast so aus als würde das was da hinter sich hergezogen wurde, aufgeteilt und immer ab und an getragen und dann wieder abgesetzt. Um diese Abdrücke konnte er jetzt auch Handgroße Punkte sehen. Tatsu schnüffelte an solch einer Stelle und knurrte tief aus der Kehle. Das Nackenfell des treuen Begleiters von Tondred stellte sich auf und auch die Lefzen hoben sich leicht an. Angetrieben von der Neugierde hockte sich der Schüler hin und untersuchte diesen Abdruck genauer.
Es sah fast so aus als hätte jemanden mit einen sehr breiten Besenstiel einen Abdruck in die Erde gedrückt, als er mit der Hand durch den sandigen Boden fuhr spürte er das die Erde noch leicht feucht war. Das war eventuell ein Zeichen dafür, dass der Verursacher dieses Abdruckes, vor nicht all zu langer Zeit, diesen Weg genommen hatte. Aber sicher konnte er sich da nicht sein, denn der Wald Sarius war größtenteils von Wasser überflutete und dementsprechend war der Grundwasserspiegel sehr hoch. Es war sowieso ein Wunder das dieses Tunnelsystem nicht Unterwasser stand!
Als sich Red erhob bemerkte er an seiner Hand etwas Felliges. Erst dachte er das es sich wahrscheinlich um ein Haar von Tatsu handelte, aber als er die Strähne genauer betrachtete viel ihn der Unterschied auf. Dieses Stück Haar war so schwarz wie die Finsternis um den Lichtkegel herum, außerdem war es drahtiger als das Fell von Tatsu. Als der Wolf an der Hand von Tondred roch, indem sich das Haar befand, begann er wie zuvor zu knurren.
Jetzt kam Red auch einmal auf die Idee an seinen Fundstück zu riechen. Vorsichtig schnüffelte er mehrmals an dem Haar. Er konnte den feinen Geruch von feuchter Erde erkennen, aber auch ein anderer Duft hing an dieser Strähne. Es war eine süßlich-säuerliche Duftnote und diesen Geruch kannte der Magus nur von verwesten Kadavern. Kein gutes Zeichen!

Genau in den Moment wo er wieder weiterlaufen wollte, hörte er einen plötzlich entstehenden Krach, der ihn förmlich zusammen zucken ließ. Es war schon ungewohnt nach dieser Zeit der absoluten Stille etwas anderes zu hören als seine eigenen Schritte.
So wie es sich anhörte war der Lärm ein Schrei gewesen, aber er konnte nicht sagen ob von einen menschlichen oder tierischen Wesen. Nach dem Schrei folgte ein stetiges Geräusch, das sich anhörte wie ein rasseln und all dies spielte sich deutlich in den Gang ab aus dem er kam.
Auch Reds haariger Bruder blickte angespannt in die Richtung aus der sie kamen. Der Lärm wurde immer Lauter und ab und an schrie jemand. Das Rasselgeräusch war die einzige Konstante und diese wurde immer stärker.

Tatsu vergrub auf einmal seine Zähne in der Hose von Tondred und begann daran zu ziehen. Er wollte seinen Freund soweit Weg wie möglich von diesen Geräusch bringen und je näher diese Laute kamen umso stärker zog der Wolf. Alles einreden auf den Begleiter von Red half nichts. Das Tier wollte fliehen und wenn ein Raubtier vor etwas angst hatte, sollte man sich besser sorgen machen!
Doch der Magiekundige dachte noch nicht einmal daran auf die Aufforderung seines Freundes zu hören, er blieb wie angewurzelt stehen und haderte der Dinge die da kommen mögen. Schließlich wollte er wissen ob es diesen Wurm gibt und wo sich die vermissten Kinder, sein Vater und seine Begleitung, sowie Ping und Pong aufhielten.
Tatsu bemerkte irgendwann das er seinen haarlosen Bruder nicht überzeugen konnte, also stellte er sich links neben ihn und zeigte der Dunkelheit seine Reißzähne. Denn er würde ihn nicht alleine lassen, egal was da kam.

Die Schreie wurden jetzt immer verständlicher, er hörte so etwas wie. „…….Argghhhhhh gleich, gleich….“, oder „….los schneller, sie…..“ Die Stimmen kamen ihn sehr vertraut vor und als er schon der festen Überzeugung war das dies nur Ping und Pong sein konnten, sprangen die Beiden in den Lichtkegel. Aber sie hielten nicht an! Pong rutschte unter die Beine von Tondred hindurch und verschwand wieder in der Dunkelheit und Ping sprang über den Wolf, noch im Flug brüllte er: „LAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF!!!!!!!“ Und dann war auch er wieder verschwunden. Das Rasselgeräusch was sich mittlerweile anhörte wie Regen der auf eine Metallplatte traf, wurde unerträglich laut und kam eindeutig auf sie zu. Red beugte sich ein Stück nach vorne und leuchtete weiter in den Gang hineine, aus dem er gekommen war, als er sie sah.

Tausende von schwarzen haarigen Beine erschienen im Lichtschein der Grubenlampe und gierige Mäuler mit Zangen bewaffnet schlugen auf und zu. Wie viele Augen Tondred in diesen Moment anstarrten konnte man nicht sagen, aber es waren bei weiten genug das selbst ein abgebrühter Kammerjäger es mit der Angst bekam. Das erste Spinnetz wurde dem Magus entgegen geschleudert und verfehlte ihn nur knapp. Er hatte jetzt eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten. Die erste war so schnell es ging das weite zu suchen und den beiden Goblins zu folgen. Die wahrscheinlich schon eine gutes stück entfernt waren. Die andere Möglichkeit die noch weniger erfolgversprechender war als die Flucht, war gegen die Spinnen zu kämpfen.

Tatsu würde Red nicht von der Seite weichen, egal wie dieser sich entscheiden würde.
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Tondred Askalda » Mittwoch 13. Februar 2013, 10:42

Spinnen?! SPINNEN!!!! Wenn es eines gab vor dem Tondred panische Angst hatte waren es Spinnen und dann kamen auch gleich so viele auf ihn zu. „Komm Tatsu! Ping und Pong hinter her!" Mit diesen Worten liefen Red und Tatsu los. Der Tunnel war lang, er schien sogar ewig so weiter zu gehen. Immer wieder sah der junge Magier Spinnennetze an ihm vorbei fliegen. Ab und zu versuchten auch einige der Spinnen ihn mit einem Sprung zu erwischen, jedesmal wenn dies passierte erhöhte Tonnie seine Geschwindigkeit. Vor ihm lag Dunkelheit und der endlos scheinende Tunnel, hinter ihm die Spinnenmeute neben ihm fand er nur die Wände und Tatsu, der nicht mit voller Geschwindigkeit lief, der Grund dafür war wohl, dass er von der Angst seines Bruders wusste und ihn damit nicht alleine lassen wollte. Ein paar kleinere Wurzeln schlugen dem Jungmagus ins Gesicht, den größeren konnte er gerade noch ausweichen. Sein Atem ging schnell und er konnte spüren wie sein Herz schneller schlug. Die Zeit verging und der Halbelf wurde langsamer seine Muskeln brannten und ihm wurde, auf Grund von Sauerstoffmangel, schwindelig. Ich muss doch irgendetwas unternehmen können um die Spinnen aufzuhalten oder zu mindest zu verlangsamen! Plötzlich blitzte ihm ein Bild durch den Kopf, es war eine Erinnerung an den Morgen. Die Lichtkugel? In diesem Moment blickte er auf die Laterne in seiner Hand. Die Lichtkugel! Der Spross der Familie Askalda konzentrierte sich während des Laufens und legte eine Hand auf die Laterne. Das Licht der Flamme sammelte sich in Form eine kleinen orange-roten Kugel in der Hand des Magiers. Im nächsten Moment öffnete er die Laterne und riss einige Wurzeln ab und hielt sie in die , nun unsichtbare, Flamme der Laterne. Sobald die Wurzeln brannten sammelte er auch das Licht von deren Flammen. Nach einiger Zeit war die Kugel größer als seine Faust. Nun warf er die Wurzeln und die offene Laterne in die Gruppe von Spinnen, die inzwischen stark aufgeholt haben. Tondred hoffte, dass diese unsichtbaren Flammen die Spinnen verbrennen würden oder sie zu mindest aufhalten würden. Mit der Lichtkugel die nun mehr als 20 Schritte voraus den Boden beleuchtete in der Hand gab er noch mal alles was noch in seinem Körper steckte und rannte so schnell es seine schmerzenden Glieder zu ließen.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Montag 18. Februar 2013, 12:24

Wie viele angehende Magier überschätzte auch Tondred seine Fähigkeiten. Im Ausgeruhten Zustand hätte er vielleicht die Lichtkugel richtig einsetzen können, aber der junge Magus hatte schon mehr als einmal gezaubert und befand sich noch am Anfang seiner Lehre. Er hatte noch nicht die Erfahrung und den trainierten Körper eines Meister Magiers. Denn Magie forderte nicht nur einen wachen Verstand, sondern auch einen körperliche Fitness die fast mit der eines Kriegers zu vergleichen war.
Doch das sein gewünschter Zauber nicht funktioniert bekam er nicht gleich mit. Die Kugel gab zwar Licht ab und konnte die Wurzeln entzünden, aber das Feuer brannte nur in der nähe der Kugel. Kaum hatten die Wurzeln den Boden berührt erloschen sie auch sofort wieder. Nur die Lampe war gefährlich für die achtbeinigen Killer. Doch agierten die Spinnen nicht wie normale Tiere, kaum hatte Tondred die Lampe in Richtung der Gruppe geworfen, flogen dutzende feucht-klebrige Netzte der Grubenlampe entgegen. Wären die Netzt alt gewesen hätten sie sich sofort entzündet, aber durch die Nässe und die Masse ersticken sie das Feuer in der Lampe sofort. Aber trotzdem hatte Tondred durch diese Aktion einen kleinen Vorsprung gewonnen.
Er holte alles aus seinen Körper heraus und rannte so schnell und lange wie noch nie in seinen Leben. Noch nie hatte er Todesängste durchstehen müssen. Doch genau diese trieben seinen Körper zu ungeahnten Höchstleistungen an. Die Spinnen waren weiterhin hinter ihn her, aber er konnte sie nicht mehr sehen, nur noch hören. Auch wurden keine Spinnennetze mehr auf ihn abgefeuert.

Der junge Mann wollte schon langsamer werden, doch das warnende Knurren von Tatsu ließ ihn wieder schneller werden. Denn das tippelnde Geräusch haariger Beine kam wieder näher.
Er lief jetzt schon eine Ewigkeit geradeaus und der Gang war immer noch nicht zu Ende. Zum Glück! Er wollte nicht umzingelt von Spinnen in einer Sackgasse feststecken!
Tondred wollte Leben, um seinen Vater, die Kinder und die Elfenwachen zu retten, auch hatte Tatsu ein besseres Ende verdient als von zu groß geratenden Spinnen gefressen zu werden.
Eine Abzweigung Tat sich auf als Red sich gerade seinen Gegnern stellen wollte, da er es satt war ständig zu fliehen. Seine Beine liefen automatisch in den neuen Gang ohne dass er lange darüber nachdenken musste, Tatsu blieb ihm weiterhin dicht auf den Fersen. Die Lunge des jungen Mann begann durch die Belastung langsam zu pfeifen und er wurde stetig langsamer, auch die Lichtkugel fing zu flattern an.








Er wusste nicht mehr wann er einfach angehalten hatte, aber er konnte keinen Schritt mehr machen. Kraftlos lehnte er sich mit den Rücken an die Wand und genau in diesen Moment erlosch sein magisches Licht.
Mit der Verzweiflung das sein junges Leben jetzt wohl gleich zu ende war, sank er hinab und setzte sich hin. Es brachte nichts im dunklen weiter zu laufen. Das er eventuell sterben musste traf ihn nicht so ganz so hart wie der Gedanke das er vielleicht an den Tod von Tatsu schuld war. Denn dieser wäre höchstwahrscheinlich niemals freiwillig in diesen Tunnel gegangen. Doch der Wolf bereute nichts, sein felliger Kopf legte sich kurz auf den Schoß von Tondred und ließ sich kraulen. Einerseits um seinen haarlosen Bruder zu beruhigen und anderseits um sich selbst zu beruhigen.
Die Geräuschkulisse der sich bewegenden Spinnen war eine Zeitlang leiser geworden, so als ob sie die Abzweigung übersehen hätten. Aber die Hoffnung der Beiden eventuell entkommen zu sein, verschwand so schnell wieder wie sie gekommen war. Denn irgendwann kam das Getrippel wieder näher und wurde lauter, kurz bevor es sie erreichte löste sich Tatsu von seinen Freund und stellte sich vor ihn. Doch Red konnte bei diesen nicht vorhanden Lichtverhältnissen, nicht einmal seine Hand vor Augen sehen.
Weder sah er seinen Freund, noch die Spinnen, um ihn herum herrschte eine Dunkelheit wie sie wahrscheinlich nur von Faldor erschaffen worden sein konnte. Er hörte ein knurren, gefolgt von Zähnen die aufeinander schlugen, dann ein klackerndes Geräusch, dann ein Zischen und dann Stille.
Nichts war zu hören und auch als der Magus nach seinen Freund rief kam keine Antwort, es war so ruhig wie auf einen Friedhof.
Tondred versuchte noch einmal seine Magie zu benutzen. Doch schaffte er es nur für einen Hauch einer Sekunde ein kleines Kerzenlicht in seiner Handfläche zu entfachen, aber er bereute diese Tat auch sofort.
Denn auch wenn er nur für den Bruchteil einer Sekunde etwas erkennen konnte, würde sich dieses Bild für den Rest seines vielleicht kurzen Lebens ins Gedächtnis graben.
Denn in dieser Sekunde sah er nur Spinnen um sich herum, er war komplett umzingelt und alle Augen waren auf ihn Gerichtet. Sie hatten sich lautlos um ihn verteilt und befanden sich nur wenige Zentimeter von seinen Körper entfernt.
Als die Dunkelheit wieder zurück kam, hörte der junge Mann noch ein Zischen und dann traf ihn irgendetwas Klebriges im Gesicht. Innerhalb weniger Sekunden wurde er noch von mehreren solcher Geschosse am ganzen Körper getroffen, bevor er das Gefühl über seinen Leib verlor und seiner inneren Dunkelheit entgegen raste. Zum dritten mal an diesen Tag!


Irgendwann wachte der begabte Zeichner auf, konnte aber nur sein linkes Auge öffnen. Das Andere wurde von irgendeiner Substanz festgehalten. Es dauerte etwas bis sich sein Blick wieder aufklärte und der weiße Schimmer sich zurück zog. Da der junge Magus bei Heilkundigen Eltern aufgewachsen war, wusste er, dass sein Körper in Kontakt mit Gift gekommen war. Denn er fühlte sich schlapp und seine Gelenke waren wie Taub. Nur ein warmes prickelndes Gefühl beherrschte sein Körper. Ein eindeutiges Zeichen für Spinnengift, was diesen Tieren ermöglichte ihre Beute bei lebendigem Leib zu verspeisen, ohne das sich ihre Opfer wehren konnten.
Tondred der jetzt wieder klar sehen konnte, bemerkte das er Kopfüber von einer Decke hängen musste. Denn seine Welt stand Kopf. Ein kleiner Bach plätscherte aus seiner Sicht an der Decke, genau wie dutzende Spinnen die in der 100meter breiten, sowie langen Höhle, ihre eingewickelte Beute an die Höhlendecke anbrachten.
Wie viele Wesen hier gefangen war konnte er nicht sagen, aber auf den ersten blick sah er ungefähr einhundert dieser Kokons.

Aber erst jetzt viel ihn auf das er etwas sehen konnte. Warum eigentlich?
Schnell erkannte der aufgeweckte junge Mann das eine Lichtquelle aus dem hinteren Teil der Höhle dafür sorgte das man hier wieder die Hand vor Augen erkennen konnte. Was der Ursprung dieses seltsamen Lichtes war konnte man nicht erkennen doch vor dieser Quelle befand sich ein riesiges Spinnennetz und ein Wesen schien darin zu schlafen. Tondred konnte die Kreatur noch nicht erkenne, aber wollte er das auch?

Fernab dieser Überlegung musste er irgendwie seinen Gefängnis entkommen. Er wollte nicht im Magen einer Spinne enden. Aber was sollte er tunt? Er konnte versuchen sich durch hin und herschwenken seines Körpers von der Decke zu lösen, nur war ein Sturz Kopfüber aus 10 Meter Höhe so gesund?

Gerade als er schon aufgeben wollte erkannte er zwei Gestallten, die sich zwischen den eingewickelten Opfern vorsichtig und äußerst leise bewegten. Sie sahen fast aus wie Ping und Pong! Und es waren auch Ping und Pong!!!
Nur wie konnte er die Beiden auf sich aufmerksam machen? Wild mit den Wimpern klimpern würde sie bestimmt nicht dazu veranlassen nach oben zu schauen. Vielleicht konnte er ja durch ein leichtes Schaukeln etwas Gestein lösen und so auf sich aufmerksam machen.
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Tondred Askalda » Samstag 23. Februar 2013, 16:42

Der junge Askalda fixierte das Geschwisterpaar. PING! PONG! Die beiden könnten mich retten.... aber sie bemerken mich gar nicht. Es muss doch einen Weg geben sie auf mich aufmerksam zu machen! Hin und her schwingen!? Vielleicht würde es klappen, dennoch gibt es mehrere Gefahren. Zu aller erst könnte ich hinab stürzen und würde sehr wahrscheinlich mit dem Kopf oder dem Hals aufkommen, das hieße dann beinahe sicherer Tod! Auch könnten die Spinnen die Kokons mit vernetzt haben, wenn dem so ist ich mich Bewege würde ich die Spinnen und nicht Ping und Pong auf mich aufmerksam machen. Magie wirken!? Nein dazu wirkt das Gift noch zu stark und ich bin noch zu erschöpft! Zaubern würde mich also auch ziemlich viel kosten. Also das einzige was mir bleibt ist zu rufen, aber mein Mund ist verklebt darum würde nur ein unverständliches Geräusch heraus kommen. Können Spinnen gut hören? Können sie überhaupt hören? Ich bin mir nicht mehr sicher in einem der Bücher in Vaters Sammlung hab ich was über Spinnen gelesen, kann mich aber kaum noch daran erinnern. „Wer nichts wagt der nichts gewinnt“ heißt es doch immer! Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert! Der Lichtmagier atmete so tief ein wie es das Gift, der Kokon und seine Lungen zu ließen und wollte gerade ein möglichst lautes Geräusch erzeugen als ihm ein Gedanke so hart traf wie der Hammerschlag eines Zwerges. Tatsu!!! Wo ist Tatsu? Wie geht es ihm? Ist er.... tot? Dem jungen Halbelfen quollen die Tränen aus den Augen und ein starker Schmerz zerriss ihn innerlich. Das Gewebe über seinem rechten Auge wurde weicher, von den salzigen Tränen, wollte sich aber nicht lösen. Was habe ich nur angestellt?! Tatsu könnte wegen mir tot sein! Er ist mein bester... ach was denk ich da! Er ist mein einziger Freund und ich hab ihn vermutlich in den Tod getrieben!... NEIN! SO darf ich jetzt nicht denken ich muss hier raus kommen und nach ihm suchen, ihm retten und mich tausend mal bei ihm entschuldigen! Die Tränen versiegten, die Augen des Magus funkelten in einem orange-rot. Lysanthor, Gott des Lichtes, der Gerechtigkeit und der Wahrheit! Florencia! Phaun! Ihr Behüter des Lebens! Ich bitte euch helft mir, einem kleinen Lichtmagier der sich bis jetzt selten an euch oder einen der anderen Götter gerichtet hat, aus dieser brenzligen Situation. Mit diesem Stoßgebet entrang sich ein lauter Schrei der Kehle des hoffentlich nicht zukünftigen Spinnenfutters. Red legte all seine Kraft in den Schrei. Der Schrei oder eher der Laut wurde durch den Kokon gedämpft. Bitte Ping und Pong hört mich! Hoffnungsvoll blickte er zu den beiden Goblins.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 28. Februar 2013, 14:54

Ob die Götter ihn erhört hatten wussten natürlich nur sie, aber der Versuch des jungen Magus war richtig gewesen! Zwar hatte er jetzt den ganzen Mund voller Spinnenweben und würde wahrscheinlich auch noch Tage später Überreste dieses klebrigen Zeugs in seinen Mund finden. Doch erreichte ein dumpfer Ton das sensible Gehör der beiden Goblins. Die Zwillinge blickten sofort nach oben und beide fingen mit ihren Händen wild zu gestikulieren an.
Konnte der junge Lichtmagier seinen Augen trauen? Wie die Beiden mit ihren Händen herumwedelten kam ihn sehr verdächtig vor. Es sah alles danach aus als würde sie die Sprache der Diebe, Mörder und Hehler benutzen, namens Rendinea. Nicht das Tondred jemals jemanden gesehen hatte der diese Sprache praktizierte. Er hatte aber mal eine Abhandlung über die Sprachen Celcias gelesen und der Autor hatte kurz erwähnt das diese speziellen Berufsgruppen so miteinander Kommunizierten. Seltsam fand Red damals nur das er nie wieder ein anderes Buch dieses Mannes in der Hand hielt. Vielleicht hatte er sich ja danach zu ruhe Gesetzt (oder er wurde ermordet, weil er zuviel wusste)?

Konnte es sein das die Brüder vielleicht bezahlte Auftragsmörder sind oder mit solchen Leuten verkehren? Wie sonst hätten sie diese komplizierte und geheime Sprache erlernen können. Wenn sie nicht selbst diesen Gewerbe angehörten. Doch vielleicht sollten man solche Vermutungen beiseite schieben wenn man auf Rettung von eben diesen angeblichen Auftragsmördern hoffte.
Die Beiden machten noch eine kurze Geste und dann begann einer von ihnen Geschickt die Höhlenwand hinauf zu klettern. Der Andere es war unmöglich zu erkenne wer von beiden es war, ging direkt unter Tondreds hängende Position. Jedenfalls ging der Lichtmagier davon aus, denn er hatte nur ein beschränktes Sichtfeld.

Bei Ping und Pong

Kommen wir zurück zum Zeitpunkt als Tondred sah wie die beiden Brüder anfingen sich in Rendinea zu unterhalten.
„Hast du gesehen Tondred hängt da oben fest!“
„Woher weißt du dass er das ist?“
„Hat sich angehört wie er!“
„Bist du dir sicher?“
„Ja!“
„Wirklich?“
„Jaa!“
„Ich mein Wirklich sicher!“
„Jaaaa!“
„Du meinst also unter betracht zeihen aller erdenklich Möglichkeiten kann es nur Tondred sein der da oben hängt?
„Nein!“
„Wie nein?!?“
„Na wenn ich alle Möglichkeiten in betracht ziehe, könnte es zum Beispiel auch Tondreds Vater sein.“
„Also könnte das da oben Tondreds Vater sein! Was der wohl für einen Namen hat?“
„Wahrscheinlich Monblue!
„Monblue???“
„Warum nicht?!“
„Hast du auch wieder recht! Helfen wir ihn jetzt?“
„Würde er das gleiche für uns tun?“
„Wahrscheinlich, aber wir sind Goblins! Wir helfen anderen nur wenn wir daraus einen Vorteil gewinnen!“
„Ich weiß, aber ich denke er wird es niemanden erzählen, dass wir ihn ohne Gegenleistung geholfen haben!“
„Da kannst du recht haben, sollte aber unsere alte Mutter uns dabei erwischen, ist das alles deine Schuld gewesen!“
„Als könnte sie uns unterscheiden!“
„Da hast du auch wieder recht.“

Beide kicherten kurz, was sich bei ihnen anhörte als würde man mit Fingernägeln über eine Schiefertafel kratzen. Die Zwillinge musste sich nicht wirklich absprechen wie sie dem jungen Magus helfen konnten, dafür waren sie zu intelligent und ein zu eingespieltes Team. Ping schlich vorsichtig zu einen Haufen Kokons, die auf den Boden lagen und sich in der nähe von Tondred befanden.
Goblins sind ja nicht dafür bekannt besonders stark zu sein, aber ihre Sprungkraft ist dafür in ganz Celcia berühmt und genau diese setzten die Beiden auch für die Rettungsmission ein.
Ping kauerte sich auf alle Viere und positionierte sich jedes Mal so das ein Kokon in der nähe seiner Beine war, dann zog er blitz schnell die Beine an und ließ sie wieder zurück springen. Dabei gab er den gefangenen Opfern einen ordentlichen Tritt, die Kokons flogen und rutschten und Ping wiederholte diesen Vorgang mehrere male.
Bis er unter Red eine Art Auffangmatratze aus lauter Kokons zusammengetreten hatte.
Ab und an konnte man auch ein dumpfes „mrrhgggghmmmmmpf“ hören, wenn einer der Gefangenen noch halbwegs bei Bewusstsein war. Doch kümmerte das den fleißigen Goblin weniger.

(Wieder im Sichtbereich von Tondred)

Pong hingegen lief zur Höhlenwand, immer darauf bedacht nicht zufällig auf eine Spinne zu treffen (die wuselten hier überall herum). Er kletterte ein Stück hinauf und hielt sich dann an einen deutlich sichtbaren Vorsprung fest. Vorsichtig drehte er sich so, dass sein Oberkörper und die Beine, sich entgegengesetzt zur Wand befanden. Er winkelte seine grünen Beine an und peilte wie es aussah einen Kokon an der Decke an und dann sprang er. Red hatte ja schon miterlebt wie gut die Goblinbrüder springen konnten, aber so ein Satz 8 Meter in die Höhe ist nicht von schlechten Eltern. Und irgendwie schaffte dieser kleine Teufelskerl es auch noch einen der Kokons zu erreichen, sich fest zu halten und dabei noch soviel Glück zu haben nicht zusammen mit dem Gebilde in die Tiefe zu stürzen.
Eine weile machte Pong nichts und versuchte nur den Kokon ruhig zu halten, damit er nicht mehr zu sehr hin und her schwankte.
Als eine Spinne sich näherte weiteten sich die roten Augen des grünen Mannes vor entsetzen. Er kauerte sich so eng wie möglich an den Kokon und hoffte einfach nur das dass zu groß geratene Krabbeltier einen anderes Ziel hatte.

Ja Hoffnung war so eine Sache.

Natürlich war die Spinne direkt auf seinen Weg und als zwei von ihren acht Beinen nach den Kokon griffen, konnte man sich schon vorstellen wie der sonst so feige Pong, von der Spinne gefressen wurde.

ABER zum Glück kam es nicht so weit! Die Spinne stand Kopfüber an der Decke und reparierte die Halterung des Gebildes. Der Goblin befand sich zum Glück für alle, auf der anderen Seite des Kokons und war somit aus dem Sichtfeld der Spinne. Einige Sekunde verstrichen, die sich für all beteiligten wie Stunde oder sogar Tage anfühlten, doch dann suche der pelzige Tod das weite und widmete sich einen anderen Kokon.

Pong lies sich nicht zweimal bitten und sprang jetzt von Kokon zu Kokon und wartete dieses Mal nicht bis sie aufhörten sich zu drehen, sondern nutze ihren Schwung und näherte sich immer schneller.
Doch mit der Schnelligkeit wurde er auch unvorsichtiger. Denn je schneller er landete und sprang, umso mehr wurde die Kokons durchgeschüttelt. Der Vorletzte auf der Reihe zum Gefängnis von Red brach kurz nach Pongs Absprung ab und flog den Erdboden entgegen.
Egal was sich dort im Inneren befand, als es aufschlug war es wahrscheinlich Tot, denn die weißen Fäden verfärbten sich blutrot. Doch der junge Lichtmagier hatte nicht mehr viel Zeit über das Schicksal dieses armen Geschöpfes nachzudenken, denn Pong hatte den letzten Kokon auf den Weg zu ihm erreicht und sprang ihn entgegen!


Der Magus sah nur noch ein Goblingesicht bevor ein Ruck sein Gefängnis erreichte und er von einen Gefühl übermannt wurde was man auch Schwerelos bezeichnen konnte. Es dauerte nur ein paar Seekunden bis es zum Aufprall kam. Tondred spürte den Aufschlag sofort am ganzen Körper und sah noch gerade so wie der Goblin schlagartig verschwand. Die Luft wurde ihn aus der Lunge gepresst und ob er wollte oder nicht, er öffnete beim Versuch wieder zu Atem zu kommen, noch weiter den Mund und verschluckte dabei noch mehr Fäden.
Das Atmen viel ihn somit immer schwerer und er bekam eine Panikattacke. Er wollte nur raus und versuchte sich zu befreien, dabei schnappte er aber vergebens nach Luft.

Er war schon kurz davor wieder einmal das Bewusstsein zu verlieren, als er einen deutlichen Ruck spürte. Dann noch ein, gefolgt von einen reißenden Geräusch, wieder ein Ruck, ein Reißen und dann spürte er einen Luftzug an seinen Beinen.
Manchmal wird man auch vom Pech verfolgt, denn wer konnte schon mit den Beinen atmen? Aber zum glück für Red, schafften die beiden Brüder auch noch den letzen Rest aufzureißen. Die Zwillinge halfen ihn sofort dabei aufzustehen und einer von ihnen klopfte kräftig auf seinen Rücken.
Irgendwann, schwer zu sagen wie lange er brauchte, hatte sich der Hustenreiz gelegt und Red konnte sich mit tränenden Augen umsehen.

Sein Gefängnis war zu beiden Seiten aufgerissen und er stand auf einen von vielen Kokons. Die beiden Goblins sahen unverletzt aus, aber am Ende der Höhle (dort woher das Licht kam), bemerkte er Bewegung. Wahrscheinlich hatten die Spinnen die Erschütterung bemerkt und würden nachschauen was mit ihren verpackten Speisen passiert ist. Sie hatten also nicht viel Zeit. Denn die Spinnen die in ihrer Nähe waren, hatten sich auch schon auf den Weg gemacht.

Entweder sie reizten ihr Glück weiter aus und suchten in den Kokons um sich herum nach Tatsu oder sie suchten erstmal das Weite und versteckten sich irgendwo. Die Höhle war groß und es gab viele Versteckmöglichkeiten.
Sie konnten sich in einen Berg von Kokons verstecken (vielleicht nicht in den in den sie sich gerade befanden). Der kleine Bachlauf war auch eine Möglichkeit oder vielleicht sollten sie nach einem Ausgang Ausschau halten. Sie hatten die Qual der Wahl.
An Kämpfen war jedenfalls nicht zu denken. Erstens waren die beiden Goblins keine Krieger und zweitens waren Tondreds Magiereserven völlig aufgebraucht. Natürlich durfte man auch nicht vergessen dass der Magus sowieso etwas langsamer war als sonst, da das Gift seinen Körper immer noch teilweise lähmte. Es fühlte sich ungefähr so an als wäre man einen ganzen Tag gerannt. Die Knochen waren schwer wie Blei und jede Bewegung schmerzte. Es war schon teilweise ein Wunder das er sich durch den Sturz nicht etwas gebrochen hatte, aber vielleicht lag es auch an den Gift, das er DAS noch nicht spürte.

Das laute tippelnde Geräusch war urplötzlich wieder da! Dieses Geräusch was den Magus durch das ganze Tunnelsystem gejagt hatte, er wusste das er sich jetzt entscheiden musste, denn die Spinnen waren auf den Weg!
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Sonntag 22. September 2013, 13:53

Solas kommt von: Der östliche Teil Celcias ‹ Die Stille Ebene ‹ Weg über die Ebene
Das Erste was sie wieder hörte war das getippel der Spinnenbeine. Tipp-Tap, Tipp-Tap, Tipp-Tap.
Dieses Geräusch war überall zu hören, es füllte Solas Bewusstsein und brachte sie langsam wieder ins Hier und Jetzt. Sie brauchte eine Weile, bis sie die Orientierungslosigkeit überwunden hatte und das Pochen in ihren Kopf ignorieren konnte. Als die Elfe ihre Augen öffnete, drehte sich noch alles und sie war unfähig sich zu bewegen. Erst nach mehrmaligem Blinzeln konnte die junge Frau wieder etwas sehen.
Wie sie zu ihrem Erschrecken feststellen musste hing Solas kopfüber von der Decke, was ihr aber mehr Angst machte, war die Tatsache, dass sie ihre Gliedmaßen nicht bewegen konnte. Der einzige Teil, der von dieser Lähmung nicht betroffen war, war ihr Kopf. Als die Bogenschützin einmal nach links und rechts geschaut hatte, stellte sie fest das ihr Körper in einen Kokon gefangen war. Das erklärte zwar warum sie sich nicht bewegen konnte machte aber die ganze Situation auch nicht besser. Sie war gefangen und zur Handlungsunfähigkeit verdammt.

Solas ließ ihren Blick durch die Kammer, in der sie sich befand, schweifen und betrachtete die Umgebung.
In der Höhle hingen Dutzende von Kokons an der Decke, aber auch einige lagen auf den Boden, ab und an sah sie eine Spinne von denen, die sie gefangen genommen hatten. Doch so schnell wie diese in ihrem Sichtfeld aufgetaucht war verschwanden diese auch wieder. Die Frau erblickte vereinzelt ein paar Löcher in der Decke, durch die das Tageslicht brach und die Höhle so gut es ging beleuchtete. Wahrscheinlich nutzten die Achtbeiner diese Öffnungen um ihre Beute in diese Kammer zu bringen, aber diese Erkenntnis brachte sie auch nicht weiter!
Was sollte sie nur tun?

Je länger sie so an der Decke hing um so stärker pochte es in ihren Kopf, dieser Schmerz wurde langsam unerträglich und Solas war klar das es nicht gut für sie war noch länger hier so zu hängen.
Gerade als sie das dachte tauchten zwei Gestalten auf die durch die Kammer schlichen und sich leise unterhielten. Was für eine Rasse die Beiden angehörten, ließ sich nicht sagen, aber sie waren nicht besonders groß.
„Schon schlimm was mit Red passiert ist oder?“
„Ist glaube ich nie toll von einer riesigen Spinne gefressen zu werden!“
„Da hast du recht, aber dieser Köter ist glaube ich entkommen!“
„So ein Feigling! Hat seinen Besitzer einfach so im Stich gelassen.“
„Mir egal ich konnte den eh nicht leiden, aber wir sollten zusehen, dass wir hier auch rauskommen. Sonst ergeht es uns auch noch so wie den Perversen und seinen Vater!“
„Mist das er tot ist mit seinen Bildern hätten wir echt ne Menge verdienen können!“
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Solas Soul » Montag 23. September 2013, 01:44

Das erste was Solas bemerkte, war der kalte Schauer von Ekel der ihr über den Rücken ran. Kurz danach meldete sich das stumpfsinnige, nicht ausblendbare und außerordentlich schmerzhaft Pochen in ihrem Kopf.
Sobald sie realisierte wo und vor allem wie sie sich befand, schien dieses Pochen ein beinahe höhnisches Ausmaß an Widerwärtigkeit anzunehmen. Die acht-beinigen Tiere hatten, schon bevor die junge Elfe sie in dermaßen großen Ausmaßen kennengelernt hatte, nicht zu ihren persönlichen Lieblingen gehört, doch nach diesem Vorfall würde sie wohl bei jeder Vertreterin die ihr, falls sie die nächsten Stunden überleben sollte, jemals wieder über den Weg laufen sollte zuerst beherzt schreien und diese dann mit einem tödlichen Wurfgeschoss begrüßen.
Nachdem sie sich diesen kurzen Moment der Rachegelüste gestattet hatte, widmete Solas sich wieder ihren eigentlichen und schwerwiegenderen Problemen. Sie hing kopfüber und zur Bewegungslosigkeit verdammt an der Decke.
Immer noch träge von dem Spinnengift und zusätzlich behindert durch dass sich stetig steigernde Pochen in ihrem Kopf, wollte der jungen Elfe einfach nichts einfallen um sich aus dieser Lage zu befreien.
Sekundenlang schweiften ihre Gedanke zu Bendal und Friedrich und mit bangen Herzen fragte sie sich, was wohl aus ihren beiden Freunden geworden war. Doch schnell wurde ihr klar, dass sie nichts für ihre Gefährten würde tun können, würde sie sich nicht aus ihrem engen Gefängnis befreien können. Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg, als die beiden Gestalten am Boden in ihr Blickfeld gerieten. Ihr gesamtes Gebaren wies darauf hin, dass sie möglichst nicht von den Spinnen entdeckt werden wollten und auch wenn das Pochen langsam Überhand gewann wusste Solas doch noch genau, dass Feinde von den Spinnen ihre Freunde waren.

Normalerweise wäre sie den Gestalten mit äußerster Vorsicht begegnet und auch das unverständliche Gebrabbel von Buchstaben die die beiden von sich gaben, trug nicht dazu bei dieses tief in Solas verankerte Gefühl des Misstrauens zu beruhigen, doch da sie ansonsten keinerlei Möglichkeiten sah und befürchtete, dass diese Chance wohl möglich ihre letzte sei, begann die junge Elfe hektisch jeden Muskel der ihr nicht den Dienst versagte anzuspannen und so langsam leicht hin und her zu schwingen. Da dieses jedoch kaum dazu führen würde, dass du beiden Unbekannten auf sie aufmerksam werden würden, fing sie synchron dazu an so laut sie in dem Kokon konnte nach Hilfe zu schreien. Viel drang nicht durch die unnachgiebigen Fäden der Spinnen, so das die Bogenschützin ernsthafte Zweifel daran hatte, ob ihre Botschaft unten ankommen würde.

Ich werde mich NICHT von einer Spinne fressen lassen!

Sich an diesem Mantra festhalten verdoppelte die Elfin ihre Anstrengungen nochmal und versuchte dabei nicht den Blick auf die beiden Gestalten zu verlieren.

Bitte.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 9. Oktober 2013, 11:29

Wie konnte man die Situation in der sich Solas befand mit nur einem Wort beschreiben? Viele Kraftausdrücke und Flüche konnten einen dazu wohl einfallen und wahrscheinlich würde sie auch passen. Wahrscheinlich würde die junge Elfe selbst gerne einiger dieser Wörter sagen, aber leider war sie so gut „verpackt“ das selbst ihr Hilfeschrei nicht mehr war als ein undefinierbares Brummen.
Doch zum Glück bemerkten die beiden Helden, Solas „mudhildleffddd“ Geräusch.

„Hast du das gehört?“
„Was??“
„Na das!“
„Ich höre nichts.“


Der Eine der Beiden verpasste den Anderen einen Schlag auf den Hinterkopf und das klatsch Geräusch, was dabei entstand, hallte noch öfters in der Höhle auf.

„UND hörst du es jetzt?“
„Neeee!“
„Bist du taub?!? Hörst du nicht dieses Brummen??? Das hört sich genau so an wie zuvor bei Red!“
„Echt??“
„Ja verdammt!“
„Warte! Ja! Ja jetzt höre ich es auch!“
„Wurde ja auch Zeit!“
„Ich glaube das kommt von der Decke.“
„Och nicht schon wieder!“


Solas konnte von ihrer Position aus sehen wie die zwei „Retter in der Not“ anfingen die Höhlendecke nach ihr abzusuchen. Jetzt musste sie sich richtig ins Zeug legen und den Kokon heftig hin und her schleudern, auch wenn das Pochen hinter ihrer Schädeldecke dadurch auch nicht besser wurde.
Lange musste sie diesen Kraftakt nicht aufrechterhalten, denn die Beiden deuteten schon nach kurzer Zeit auf ihr Gefängnis und unterhielten sich.

„Hey schau! Von dort kommt das Geräusch.“
„Stimmt! Was auch immer da drinnen ist, gibt sich ja richtig mühe.“
„Da hast du recht, aber wollen wir überhaupt helfen? Ich meine bei Red war es ja auch umsonst gewesen.“
„Ich glaube darüber brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen.“
„Wieso??? OHHH!“


Der Kokon in dem sich Solas befand hielt ja einiges aus, aber er war nicht dafür gedacht damit wie wild an der Höhlendecke zu schaukeln und so kam das Unvermeidliche, er stürzte ab.
Es gab einen kurzen Knall und dann rauste die junge Elfe den Erdboden entgegen.
Viel dagegen machen konnte sie nicht, außer zu hoffen, dass sie erstens, nicht auf den Kopf landete und zweitens, was vielleicht auch wichtiger war, dass ihr Gefängnis den Sturz so gut wie möglich abfederte. Man will ja nicht in einer Höhle mit riesigen Spinnen mit gebrochenen Gliedmaßen liegen.

Mit einem dumpfen Aufprall schlug sie auf den Boden auf. Dabei entwich sämtliche Luft aus Ihren Lungen, die sei beim Fallen vor lauter Schreck angehalten hatte.
Kruz darauf tanzten Sterne vor ihren Augen und dann wurde wieder alles Schwarz!

Als sie wieder ihren Augen öffnete, bemerkte sie noch, bevor sich ihr Blickfeld aufklärte, einen leichten Windzug auf ihrer Haut. Sie war also wieder frei! Naja, sofern man in einer Höhle mit menschenfressenden Spinnen frei sein konnte.
Nachdem sie wiederholt geblinzelt hatte und sich die Augen, an die vorhanden Lichtverhältnisse angepasst hatten, sah sie ihre „Retter“ obwohl das jetzt nicht so stimmte, schließlich hatte sie sich selbst befreit, ABER die Beiden waren der Auslöser für ihre neu gewonnene Freiheit. Doch kommen wir zurück zu den zwei Wesen, die sie erblickte.
Die Beiden waren nicht größer als einen Meter, sie hatten eine grünliche Hautfärbung, lange und spitz abstehende Ohren und trugen eine verschlissenen Lederwams, sowie eine bräunliche Stoffhose, die auch schon einige Löcher hatte. Ihre Stirn war deutlich abgerundet und die roten Augen leuchteten in der schummrigen Höhle förmlich.
Kein Zweifel vor ihr befanden sich zwei waschechte Goblins, die noch gar nicht bemerkt hatten, dass die Elfe wieder bei Bewusstsein war.

„So und was machen wir jetzt mit ihr?“
„Keine Ahnung. Was soll man mit einer hübschen Elfe denn anstellen, die nicht bei Bewusstsein war?“
„Mir fällt nichts ein!
„Mir auch nicht!“
„Schade das der Bengel tot ist, der hätte sie bestimmt zeichnen können, natürlich ohne Kleidung!“
„Hahaha, genau!“
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Solas Soul » Dienstag 15. Oktober 2013, 14:22

Wäre sie eine unbeteiligte Beobachterin dieser Szene gewesen, so hätte sich wohl der Humor der jungen Elfe durchgesetzt und dazu geführt, das ihr seltenes aber herzliches Lachen durch diese trostlose Höhle geschallt wäre. Die Komik, welche sich durch die wohl einmalige Konstellation von einer durch Spinnen entführten und hilflos an der Decke baumelnden Elfe und zwei Goblins ergab, würde jede noch so ernsthafte Person zum Schmunzeln bringen.

Für Solas selbst jedoch, offenbarte sich dieser witzige Aspekt einfach nicht. Im Gegensatz, sie überkam ein entsetzliches Gefühl von Verzweiflung, als sie feststellen musste, dass die beiden ihr unbekannten Gestalten einerseits vollkommen verrückt sein mussten, da sich anders nicht erklären ließ, warum sie sich andauernd in irgendeiner weise schlugen und zweitens immer noch in einer Sprache sprachen, die sie nicht einmal im Ansatz verstehen konnte.
Obwohl die Elfe nicht wusste, inwiefern die unverhofft erschienenen Gestalten ihr helfen würden, begann sie doch wie wild hin und her zu schaukeln, als sie sah, dass die beiden begannen die Höhlendecke abzusuchen.
Dabei hatte sie natürlich nicht bedacht, das ihr Gefängnis wohl kaum für mehr als das Schaukeln durch einen leichten Luftzug ausgelegt war. Dies rächte sich prompt und noch bevor die beiden Retter zur Tat schreiten konnten und lange bevor Solas begriff, was da gerade geschah, bewegte sich ihr Kokon schon mit einer, der Erdanziehungskraft geschuldeten, beängstigenden Geschwindigkeit auf den Boden zu.

Der Aufschlag kam schnell und doch so langsam, wie ein Gedanke braucht um sich bemerkbar zu machen:
So war das nicht geplant...
Als ihre durch den Kokon zusammen geschnürten Gliedmaßen auf dem Boden der Höhle aufkamen wich jegliche Luft aus den Lungen der Bogenschützin. Das Pochen in ihrem Kopf verschwand für wenige Sekunden, nur um beim ersten krampfhaften Versuch nach Luft zu schnappen mit einer gewaltigen Schmerzexplosion zurückzukehren. Schmerzerfüllt krampften sich Solas Muskeln zusammen und hätte ihre Lunge gerade nicht an solch einem eklatanten Sauerstoffmangel gelitten, wäre wohl ein eindeutig leidendes Geräusch aus ihrem Kokon zu vernehmen gewesen.
Der verzweifelte Versuch Solas´ bei Bewusstsein zu bleiben misslang und erneut erschien eine undurchdringliche Schwärze vor ihren Augen.

Seltsam tiefe Stimmchen, welche Buchstaben zu völlig unverständlichen Wörtern und Sätzen aneinanderreihten, waren das erste, was Solas hörte, als sich die Schwärze vor ihren Augen verflüchtigte. Gleichzeitig bemerkte sie ihre neu gewonnene Freiheit, woraufhin sie gerade erleichtert tief einatmen wollte, als sich ihr Blickfeld klärte und ihr Gehirn die beiden Stimmchen zuordnen konnte. Überrascht betrachtete die Elfe die beiden Goblins, wobei die beiden anscheinend nicht einmal bemerkten, dass diese aufgewacht war. Auch wenn Solas kein Wort von dem verstand, was die beiden da vor ihr brabbelten, so bemerkte sie doch das listige funkeln in den Augen der Beiden.

Vorsichtig richtete sich die Elfe auf und wandte sich den beiden vollends zu. Selbst sitzend überragte sie mit ihrer hochgewachsene Statur die beiden Goblins bei weitem und das brachte Solas trotz ihres schmerzenden Kopfes, trotz der Tatsache, dass sie noch immer in einer Höhle voller Riesenspinnen festsaß und trotz der Tatsache, dass sie nicht wusste, wo ihre beiden Gefährten und allen voran Teku geblieben waren, zum schmunzeln.
Doch kaum hatten sich ihre Mundwinkel ein kleines Stück nach oben verzogen, fiel ihr wieder ein, wo sie sich momentan befand. Mit Verzweiflung in den Augen betrachtete sie die Höhle. Überall auf dem Boden lagen Kokons, manche von ihnen noch unversehrt, andere hingegen Blutgetränkt und aufgerissen. Ein Schauder überlief die junge Elfe, als sie immer wieder den Schatten einer Spinne sah oder das so charakteristische Tipp-Tapp Tipp-Tapp vernahm.
Wie sollen wir hier nur je rauskommen?
Und überhaupt, wo sind die anderen? Bendal,...Friedrich,...TEKU


Die Verzweiflung der Elfe drohte in Panik zu versinken und die augenscheinliche Ausweglosigkeit legte sich bleiern auf die schmalen Schultern der Verletzten. Der Verlust ihrer Gefährten schmerzte heftig, doch noch schlimmer war der Verlust ihres geliebten Freundes.
Was ist mit dir passiert Teku, als uns die Spinnen angriffen?
Einen Moment lang, wollte sich Solas einfach nur zusammenkauern und sich in ihrer Panik und Verzweiflung vergraben. Doch bevor sie diesem Wunsch nachgab, flammte in ihre eine winzige, aber kräftige Hoffnung auf.

Bendal ist zäh wie ein Brocken und Friedrich ist Friedrich, was wenn es ihnen wie mir ergangen ist? Wenn sie auch hier sind und Hilfe brauchen?
Was wenn Teku schon nach mir sucht?


Die junge Elfe klammerte sich mit aller Kraft an diese Hoffnung und besann sich wieder auf die beiden kleinen Helfer.
Vielleicht können mir diese Beiden helfen Teku, Bendal und Friedrich zu finden...
Und vielleicht wissen sie wo wir sind und wie wir hier raus kommen können...


Leise, damit die Spinnen, wenn der Krach durch den Sturz sie nicht bereits alarmiert hatte, nicht auf sie aufmerksam zu machen, fragte die junge Elfe die beiden Goblins:
„ Wer seid ihr?“
„ Wie kommt ihr hier her?“
„ Woher kommt ihr überhaupt?“
„ Was wollt ihr hier?“


Vor Aufregung und noch immer abgelenkt von dem stetigen und schmerzhaften Pochen in ihrem Kopf, war Solas in ihre Muttersprache Lyrintha verfallen. Da sie dies jedoch nicht bemerkte, saß sie nur angespannt vor den Goblins und wartete auf eine Reaktion der Beiden.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Gestalt » Montag 4. November 2013, 14:02

Als Solas in ihrer Muttersprache auf sich aufmerksam machte fixierten sie sofort die unheimlich leuchtenden roten Augen der beiden Goblins.
„Na das ist ja wieder klar!“
„Was ist klar?“
„Na, das sie sich nicht erst mal bei uns bedankt, sondern gleich loslegt, ohne sich vorzustellen. Unerhört finde ich so was!“
„Da gebe ich dir recht Ping! Aber was willst du von einer Elfe auch erwarten, die haben eh keine Manieren.“
„Da hast du recht Pong! Also Elfe wir beiden heißen Ping und Pong und sind Goblins wie du vielleicht schon erkannt hast. Von wo wir herkommen, geht dich glaube ich nichts an oder warum wir hier sind! Schließlich bedankst du dich nicht mal bei uns!“
„Genau!“ Jetzt fing der Andere an zu reden der Ping oder Pong hieß.
„Wenn du unsere Hilfe willst, dann solltest du erst mal sagen, wer du bist und was du hier willst. Wo du herkommst, sieht man dir ja schon an den Ohrenspitzen an.
Dein Vater war bestimmt eine Eldorischer Elf und deine Mutter eine Sarische Elfe und du bist auf den Weg gewesen deine Mutter zu besuchen oder irgendwas aus dem Dorf abzuholen. Aber mal ganz ehrlich was willst du da? Da gibt es echt nicht viel zu sehen, außer Elfen und Menschen, die in den Bäumen wohnen und sich benehmen wie Eichhörnchen. Total langweilig sag ich dir!
„Pong du weichst von Thema ab!“
„Das mache ich überhaupt nicht Ping!
„Doch tust du!“
„Nein mache ich nicht!“
„Und warum erzählst du ihr dann, wie es bei ihrer Mutter aussieht? Das sollte sie doch genauso so wissen.
„Keine Ahnung, vielleicht weil ich eine zweite Meinung haben wollte. Red war ja nicht objektiv!“
„Aber Sie?“
„Warum nicht??“
„Keine Ahnung!“
„Na siehst du dann unterbreche mich nicht. Ich bin schließlich der Klügere von uns Beiden!“
„Du der Klügere und das glaubst du wirklich?!?“
„Klar liegt doch auf der Hand, schon allein wenn du unser letztes Experiment betrachtetest. Schließlich hatte ich den Einfall die Rückkopplung um...“

Also wenn Solas jemals lebend aus dieser Höhle kommen wollte, musste sie dafür sorgen das die Beiden mal die Klappe halten.
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Solas Soul » Freitag 8. November 2013, 19:27

Rote Augen, so entschied Solas, hatten eine beunruhigende, ja wenn nicht gruselige Wirkung. Sie wirkten einfach stechend und erbarmungslos. Doch als die Besitzer dieser zwei Augenpaare plötzlich begannen, in verständlichen, jedoch anscheinend etwas beleidigten, Sätzen anfingen auf die Elfe einzureden, ignorierte die in Panik geratene Elfe den unangenehmen Schauer, den ihr der Blick der beiden verursacht hatte.

„...gleich loslegt, ohne sich vorzustellen. Unerhört finde ich so was!“

„ Das tut mir Leid, ich wollte nicht...“, versuchte sich die junge Frau zu entschuldigen.

„...was willst du von einer Elfe auch erwarten, die haben eh keine Manieren.“

„ HEY!“, stieß Solas leise protestierend hervor. Die Goblins jedoch ignorierten ihren Einwurf und fuhren mit ihrem Redeschwall fort.

„...heißen Ping und Pong...herkommen, geht dich glaube ich nichts an...bedankst du dich nicht mal bei uns!“

„ Pong und Ping, alles...oh tut mir Leid ich wollte euch nicht...ich sagt doch schon es tut mir Lei...“, versuchte die Elfe erneut zwischen die langsam lauter werdenden, bissigen Kommentare der sich hitzig redenden Goblins zu kommen.

„...erst mal sagen, wer du bist und was du hier willst...bestimmt ein Eldorischer Elf und deine Mutter eine Sarische Elfe und du bist auf den Weg gewesen deine Mutter zu besuchen...“

„ Ihr habt ja Recht, ich bin Solas und...woher wisst ihr das?“, erstaunt und ein kleines bisschen entsetzt brach Solas ihre Versuche ab, Ping oder eben Pong (wer konnte die beiden schon auseinander halten) zu unterbrechen. In ihrem noch immer angeschlagenen Kopf dröhnte es und sie erinnerte sich, wo sie waren. In einer Höhle mit Spinnen, die sie jederzeit wieder angreifen konnten und gegen die, wie Sie mit einem ihr so vertrauten Griff an ihren Rücken und einem schnellen Blick in die Umgebung feststellte, nicht einmal eine Waffe vorweisen konnte. Lediglich den Dolch ihres Vaters fand sie an seinem angestammten Platz.

Wo sind nur meine Sachen? Mein Bogen!

Entsetzt suchte die Elfe die erkennbare Umgebung ab, sah jedoch nur Unmengen an kaputten, leeren oder intakten Kokons und die gruseligen Wächter ihres Gefängnisses. Ein Wunder, dass die Spinnen bis jetzt noch nicht auf den Tumult aufmerksam geworden waren, den Ping und Pong, welche Solas anscheinend vergessen hatten, gerade veranstalteten.
Die hilflose Lage rief in der entwaffneten Bogenschützin einen Instinkt wach, den sie trotz der kurzen Zeit, seit sie ihr Zuhause verlassen hatte, schon beinahe vergessen hatte. Sie zwang sich dazu, jegliche Anzeichen von Schmerz oder Angst aus ihrer Haltung und ihrem Gesicht zu verbannen. Der ihr so vertraut gewordene Ausdruck von Selbstsicherheit und Arroganz trat an deren Stelle und mit einem missmutigen „Pscht“ und einem arroganten Augenaufschlag, versuchte sie die, sich noch immer zankenden, Goblins von ihrem Redeschwall abzulenken. Bestimmt blickte sie die beiden an und zeigte lautlos auf die in der nähe vorbei huschenden Spinnen, dessen allgegenwärtiges Tipp-Tapp sich wohl für immer in ihre Gehörgänge eingenistet hatte.
Um die beiden, anscheinend auf Höflichkeit achtenden Geschöpfe zu beruhigen, nahm sie sich die Zeit und stellte sich ihnen vor:
„ Ich bin Solas Soul und wie ihr anscheinend wisst“, argwöhnisch betrachtete sie die Gestalten, „ oder wie ihr bereits erraten habt, bin ich auf dem Weg zu meiner Mutter.“ Um etwaige Einwände und Zwischenkommentare zu verhindern warf sie einen eindringlichen Blick in die Runde und fuhr dann leise fort.
„ Ich habe keinen Schimmer, wo wir hier sind, oder wie wir hier raus kommen, noch habe ich eine Ahnung, wer dieser Tondred ist, von dem ihr sprecht, doch weiß ich, dass irgendwo in diesem unterirdischen Gefängnis zwei Freunde von mir sind...“, einen kurzen Moment flackerte Unsicherheit in Solas Blick auf, schließlich wusste sie bei Weitem nicht mit Sicherheit, ob ihre Freunde ebenfalls von den Spinnen gefangen wurden oder ob sie bereits...
Entsetzt schüttelte die Elfe ihren Kopf.

Dass darf einfach nicht sein.

Entschlossen wandte sie sich erneut an Ping und Pong und redete weiter: „ Genauso sicher weiß ich, dass wir nicht einmal die nächsten Minuten überleben werden, wenn ihr euch weiterhin darüber streitet, wer von euch beiden der klügere ist.“
Das Ende des Satzes zischte Solas den beiden entgegen, denn es machte Sie wütend, was wohl auch ihrer Panik verschuldet war, dass die beiden Goblins, wegen solcher Diskussionen ihre bereits geringe Chance auf Überleben weiter dezimierten.
Um sich zu beruhigen, atmete die Elfe tief durch und sagte dann in drängendem Ton: „Wir brauchen einen Plan...“, in diesem Moment sah sie im Augenwinkel erneut eine Spinne an der Wand entlang huschen und da kam erneut die Angst in ihr hoch. Flehen fügte sie hinzu: „Bitte...helft mir meine Freunde zu finden, Bitte.“
In diesem Moment begriff auch Solas, das sie die beiden Goblins mit ihrem instinktiven Gehabe, welches sie beruhigte und ihr ein Gefühl von Sicherheit vermittelte, verärgert haben könnte. Woher sollten die Beiden schon ahnen, warum sich die Elfe so verhielt. Verzweifelt blickte die Elfe in die rot glühenden Augen.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Montag 25. November 2013, 08:10

Zum Glück hatte sie noch ihren Dolch, aber ob dieser wirklich etwas gegen die Hundsgroßen Spinnen ausrichten konnte, blieb fraglich.
Die Art wie sie die beiden Goblins unterbrach zeigte Wirkung, denn Ping und Pong verstummten augenblicklich und schenkten Solas ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
Als sie ihren Monolog beendet hatte, der nicht einmal von den beiden Brüdern unterbrochen wurde, hob einer der beiden den Arm, so wie das ein Schüler in der Schule machte, wenn er die Antwort wusste.
Die Bogenschützin quittierte dieses Verhalten mit einem kurzen Nicken, in die Richtung des Goblins der sich gerade gemeldet hatte.
„Also, ob wir deinen Freunden helfen können, kann ich dir nicht sagen.“
„Sehe ich genauso!“ Erwiderte der andere der Beiden. Bevor der, der zuerst gesprochen hatte, weiterredete.
„Denn die meisten sind hier schon tot wenn sie ankommen, wahrscheinlich ersticken sie in ihren Gefängnissen.“
„Genau Genau!“ Viel ihn der andere ins Wort und redete weiter.
„Deswegen sind ihre Lager auch nicht bewacht. Die Viecher, die du hier rumkrabbeln siehst, sind nur Arbeiter, keine Krieger. Glaub mir, wenn hier eine von diesen Kriegerspinnen wäre, dann hätten ich und Pong schon das Weite gesucht. Denn gegen die hat kaum einer eine Chance.“
„So sieht’s aus! Meinte der Andere, der also Ping sein musste.
„Dieses Höhlensystem ist in unterschiedliche Kammern aufgeteilt. In dieser hier lagern sie ihr Essen, wie gesagt hier hängen eigentlich nur Tote rum. Dann gibt es noch Räume wo sie Fressen, stell dir Lieber nicht vor, wie es da aussieht!“
„Das sieht dort echt übel aus, die beißen erst den Kopf ab und dann saugen sie die Innereien durch die neue Öffnung heraus.“ Ping gab Pong einen Schlag auf den Hinterkopf.
„Wofür war das denn???“ Dabei rieb sich der eine der beiden Brüder den Hinterkopf.
„Ich hab doch gesagt, das soll man sich nicht vorstellen!“ Ping schüttelte den Kopf.
Es gibt aber noch andere Kammern, die wir bis jetzt entdeckt haben. Zum einem wäre da noch der Ort wo sie ihre Neugeborenen aufbewahren und so eine Art Kaserne, wo die Krieger leben. Tja und da hat es unseren Begleiter erwischt und auch die, die wir eigentlich gesucht haben.“ Der Goblin sagte dies mit so einer anteilslosen Stimme das Solas eine Gänsehaut bekam.
„Kurz bevor wir vor den Kriegern überrascht wurden, konnte ich aber noch einen Raum erkennen und ich vermute das dort ihre Königin lebt. Denn wie diese Viecher hier leben erinnert mich doch sehr stark an Ameisen oder Bienen und die haben ja ein ähnliches Kastensystem.“
Nun was sollte jetzt Solas tun um Friedrich, Bendal und Teku zu finden. Die Situation, in der sie sich befand, war nun wirklich nicht gut und ob die Beiden ihr im Kampf gegen die Spinnen helfen würden, war fraglich.
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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Solas Soul » Freitag 13. Dezember 2013, 15:49

Die Panik kroch Solas den Rücken rauf, wickelte sich wie eine Würgeschlange um ihren Körper und machte sie bewegungsunfähig. Zumindest äußerlich war die junge Elfe nicht einmal mehr zu einem Blinzeln fähig. Innerlich jedoch rasten ihre Gedanken. Die Situation war denkbar schlecht und Solas wusste, dass sie, selbst wenn sie ihren Bogen gehabt hätte, kaum gegen die Spinnen ankommen könnte. Nur mit ihrem Dolch bewaffnet müsste sie sich jeder Spinne bei einem Kampf bis auf weniger als eine Armlänge nähern und hätte, wenn ihr dann tatsächlich dieses Kunststück gelingen sollte, nur einen einzigen Versuch, die Spinne an der richtigen Stelle zu treffen. Und auch hier tat sich ein Problem auf, denn schließlich hatte die Bogenschützin keine Ahnung, wo sich eben jene „richtige Stelle“ befand.
Sie blickte in die Gesichter der beiden Goblins und musste sich eingestehen, dass diese Lage ziemlich hoffnungslos war.

„ Ich weiß nicht...“, würgte sie durch den Klammergriff der Panik hervor, verstummte jedoch ohne den Satz zu beenden. Es kam ihr schon beinahe aberwitzig vor, dass sie mit zwei Goblins tatsächlich in einer riesigen Spinnenkolonie ohne jedweden Ausgang gelandet war. Das Pochen in ihrem Kopf kehrte von seiner kurzen Pause mit voller Wucht zurück und stöhnend vergrub die junge Frau ihren Kopf in den Händen.

Sie dachte zurück an die Tage, als sie mit Teku fröhlich durch den Wald gerannt war und dabei auf einen Ameisenhaufen gestoßen war. Irgendetwas hatte den Hügel zerstört gehabt und so beobachteten ihr Freund und sie gespannt das emsige Treiben der kleinen Insekten während diese ihr Zuhause wieder aufbauten. Je länger sie es betrachteten, desto mehr fielen Solas damals die einzelnen Gruppen der Kolonie auf. Da gab es die Kämpfer, die Arbeiter, die Königin und noch so viele andere Einheiten. Doch egal wie wuselig es schien, so hatte doch jeder seinen Platz und seine Aufgabe. Jede einzelne Ameise schien genau zu wissen, wohin sie gehörte und wirkte irgendwie zufrieden in ihrem Tun.
Die entwaffnete Bogenschützin erinnerte sich noch deutlich, dass sie damals irgendwie eifersüchtig auf diese Ameisen geworden war. Als sie sich erinnerte warum sie auf eine solch schlichte und erfüllende Familienstruktur eifersüchtig geworden war, erinnerte sie sich plötzlich an etwas, was Friedrich kurz vor dem Angriff der Spinnen gesagt hatte.

„ICH BIN VERFLUCHT UND DAS IST IHR ZEICHEN! Ihre acht-beinigen Helfer sind schon auf den Weg zu uns!“

Erneut begann Solas hektisch zu überlegen wer SIE sein sollte. Sie erinnerte sich noch, dass sie das Zeichen auf Friedrichs Hals auch in ihrem Traum auf ihrer Hand gesehen hatte. Sie sah wieder diese Augen vor sich. Diese Augen, die den ihren so verdammt ähnlich waren.
Solas wusste, dass sie irgendwie herausfinden musste, wer die geheimnisvolle Frau war, von der Friedrich gesprochen hatte. Sie musste ihre Freund finden, sofern sie noch lebten und irgendwie alle aus dieser Höhle schaffen. Die einzige Frage die blieb, war das unüberwindlich wirkende Wörtchen:

Wie?

Sie blickte wieder auf die beiden Goblins und suchte angestrengt nach einem umsetzbaren Plan, als ihr plötzlich auffiel, was Ping oder Pong, die Elfe würde sie wohl niemals unterscheiden können, erzählt hatten.
„Ihr wart außerhalb dieser einen Höhle? Ihr wisst, wo sich ihre Brutstätte befindet? Die Kaserne?... Und sogar, wo ihre Königin haust?“
Die Möglichkeit die sich in dieser Aussage der Goblins verbarg, verscheuchte die würgende Panik und sprachlos wartete das noch immer angeschlagene Geschöpf die Antwort auf ihre Fragen ab.

„Wie habt ihr es geschafft unbemerkt durch die Gänge zu laufen?“

„Könnt ihr mich zeigen wie das geht? Wisst ihr einen Aus...“

In ihrer Euphorie über die Nachrichten, hätte Solas beinahe gefragt, ob die beiden einen Ausgang aus diesem Gefängnis wüssten, doch ihr fiel rechtzeitig ein, dass die beiden dann wohl kaum noch vor ihr sitzen würden.

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Re: Ein Schimmer voller Hoffnung

Beitrag von Erzähler » Montag 13. Januar 2014, 07:34

„Na sieh mal einer an das Spitzohr ist doch gar nicht so dumm, wie sie aussieht.“
Der eine Goblin grinste wie ein Dämon der gerade einen Pakt mit einem Unwissenden abgeschlossen hatte. Doch das Grinsen wurde ihn mit einem Schlag auf den Hinterkopf von seinem Bruder ausgetrieben.
„Wo bleiben deine Manieren Bruder, wenn Mutter wüsste, wie du mit einer Frau redest dann hätte sie dich wahrscheinlich aufgefressen!“
„Oder dich! Sie konnte uns ja auch nicht unterscheiden!“
Jetzt musste auch die andere Grünhaut lächeln. „Wohl wahr! Aber zurück zu deiner Frage Solas. Die Antwort wird die wahrscheinlich nicht gefallen.“

Ping oder Pong wer wusste das schon, verstummte für einen Augenblick und stand da wie eingefroren, nur seine Ohren zuckten in regelmäßigen Intervallen. Auch sein Bruder legte diesen Verhalten an den Tag und der jungen Elfe dämmerte schon das dieses Verhalten der eineiigen Zwillinge nichts Gutes heißen konnte. Doch dann erwachten sie aus ihrer Starre und fuhren mit dem Gespräch unbekümmert fort, so als hätte es den vorherigen Moment nie gegeben.
„Du musst dich mit dem Sekret einer Spinne einreiben und zwar von oben bist unten und nicht nur auf deiner Kleidung, sondern auf deinen kompletten Körper!“
Er bemerkte den geschockten Blick der jungen Frau und grinste, kurz bevor er wieder das Wort erhob.
„Nur ist das eigentlich das kleinste Problem an der Sache. Denn damit du ungehindert Zugang zu allen Kammern bekommst, musst du dich mit dem Sekret eines Kriegers einschmieren.“ Was für eine widerliche und abstoßende Idee der Beiden, da stellte sich einen gleich die Frage wie die Zwei darauf gekommen sind. Doch darauf ging der Goblin nicht ein und fuhr mit seinen Ausführungen unbekümmert fort.
„Das mit dem Kriegersekret ist von uns zumindest eine Vermutung. Denn wir haben uns mit unserem damaligen Begleiter, bevor er verstorben war, nur mit dem Geruch einer normalen Arbeiterspinne eingerieben. Wahrscheinlich wurden wir deswegen in der Kriegerkaserne angegriffen.“

Nun, die Wahl lag bei Solas was sie jetzt tat, sie konnte entweder nach einer Kriegerspinne suchen und sie probieren zu töten. Was vielleicht mit ihrer derzeitigen Bewaffnungen nicht so eine gute Idee war oder sich vielleicht erst einmal eine kleinere Spinne aussuchen. Doch das Sekret brauchte sie auf jeden Fall, um sich hier ungehindert zu bewegen. Denn die These der beiden Brüder musste stimmen, denn sonst konnte man sich nicht erklären, wie die Beiden hier so lange überleben konnten. Denn die Leisesten waren sie nun wirklich nicht!
Doch dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Bogenschützin lieber erst einmal dich an den beiden Goblins dranbleiben musste. Auch wenn diese riechen als wären sie gerade in eine Jauchegrube gefallen.
Wahrscheinlich war der Geruch den Ping und Pong verströmten auch der Grund, warum sie nicht wieder von den Spinnen angegriffen wurde.
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