Auf der Jagd

Dieser seltsame, aber auch einzigartige Wald liegt im Südwesten. Er ist zum Großteil ertränkt in Wasser und nur mit einem Floß lässt er sich durchquehren. Die Namudus sind die Einheimischen dieses Waldes, sie haben sich dessen Nachteile zunutze gemacht.
Antworten
Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Auf der Jagd

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 22. April 2009, 23:03

Yasmina kommt von: Im Walddorf


Die junge Frau blieb alleine zurück und konnte sich nicht mehr wirklich aussuchen, wo sie hingehen sollte, da sie den anderen trotz allem so wenig wie möglich begegnen sollte. Also blieb ihr nur übrig, nach Nordwesten, in Richtung des Flusses Iflar zu gehen.
Die Temperatur war recht angenehm, weder zu heiß, noch zu kalt.
Das einzig Unliebsame war, dass sich allmählich der Himmel verzog und in Kürze mit einigen Regentropfen zu rechnen war. Das war schlecht fürs Spurenlesen.
Dafür jedoch war es auch weiterhin windstill, sodass Yasmina gute Chancen hatte, nicht zu früh gewittert zu werden von ihrer Beute.
Nun, dann konnte es jetzt also los gehen, denn diese Situation musste man nutzen!

Benutzeravatar
Yasmina Peresen
Gast
Gast

Re: Auf der Jagd

Beitrag von Yasmina Peresen » Donnerstag 23. April 2009, 22:30

Nachdem sie alleine zurückgeblieben war, seufzte sie kurz. Man gab sich alle Mühe, so schien es Yasmina, ihr aus dem Weg zu gehen. Ein Zeichen für Yasmina, sich von den kleinen Zweiertruppen fernzuhalten. Sie hatte keine Lust, nachher für irgendetwas beschuldigt zu werden… zum Beispiel für ein aufgescheuchtes Reh, welches von zwei Jägern erlegt werden sollte, seine Feinde jedoch frühzeitig erkannte und davonlief. Würde Yasmina in der Nähe sein, so wäre es ein Leichtes, ihr die Schuld daran zu geben. Vielleicht sagte man sich unter den ganzen Männern ja, dass eine Frau bei der Jagd Unglück brachte. Also verweilte sie noch ein paar Sekunden, bevor sie gen Nordwesten ging, auf den Fluss zu. Dabei warf Yasmina einen Blick gen Himmel und kurz zeigte ihre Mimik, dass sie nicht sehr begeistert von den Wolken am Firmament war. Wenigstens kam kein Wind hinzu. Noch nicht, doch auch das konnte sich jeden Augenblick ändern. Doch darüber sollte sie nun nicht nachdenken.
Ihre Schritte führten sie durch den Wald und hier und da hörte sie einen kleinen Zweig unter ihren Füßen brechen, doch sie gab sich Mühe, genauer auf den Weg zu achten, den sie einschlug. Hoffentlich würde ihr ein Tier vor die Pfeilspitze kommen. Während sie daran dachte, dass sie wenigstens ein Tier erlegen wollte, zog sie einen Pfeil, den sie auf die Sehne nockte und sie legte Zeige- Mittel- und Ringfinder an die Sehne. Dabei war der Zeigefinger über der Nocke des Pfeils, die anderen zwei Finger darunter. Yasmina achtete darauf, dass sie den Bogen unten hielt, den Pfeil nicht zu eng mit ihren Fingern umfasste und direkt zum Zielen kam, sobald sie etwas sah, was man jagen konnte.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Auf der Jagd

Beitrag von Erzähler » Freitag 24. April 2009, 00:22

An das Rascheln rund herum musste man sich gewöhnen und lernen zu unterscheiden, wann man diesem Aufmerksamkeit schenken sollte und wann nicht.
Hinzu kam der aufgeweichte Boden. Der Wald Sarius war sowieso durchsetzt mit Pfützen und kleinen Teichen, denen man nicht immer ausweichen konnte. Eine zusätzliche natürliche Begebenheit, die einem zu schaffen machen konnte, wenn man sich nicht zu bewegen wusste. Man durfte die Schritte nicht zu fest aufsetzen, schon gar nicht im Wasser, selbst in einer winzigen Lacke nicht.
Über große, aus dem Boden heraus ragende Wurzeln zu klettern, sollte man ebenfalls so häufig wie möglich unterlassen. Man konnte vorher nie sagen, ob sie verräterisch knarren oder auch nur knacksen konnten und somit ebenfalls einen verrieten.
Als Jäger unterwegs zu sein, war alles andere als ein Zuckerschlecken.
Aber Yasmina war auch kein Neuling auf diesem Gebiet. Sie hatte in Jahren genügend oft üben können, um bestmögliche Chancen auf Erfolg zu haben.
Jedoch das Wichtigste bei dem Ganzen, das konnte niemand in ganz Celcia, vielleicht nicht einmal die Götter wirklich beeinflussen: das Glück. Ohne diesem würden selbst Phaun und Florencia, sogar zusammen arbeitend, nicht erfolgreich sein können.
Im Moment sah es also für die junge Frau günstig aus. Der Wind verhielt sich weiterhin still in dem Wald, nur das Licht wurde schlechter.
Es würde wohl nicht mehr besonders lange dauern, bis die ersten Regentropfen herunter fallen würden.
Ob sie vielleicht umdrehen sollte? Ihrer Mutter wäre das bestimmt...
Ihre Mutter! Hatte Yasmina ihr überhaupt, wie versprochen Bescheid gegeben?! Nun ja... wenn nicht, dann würde sie das schon noch nachholen können. Schließlich sollte sie mit jeder Beute sofort ins Dorf zurück kehren. Da würde es nicht auffallen, wenn sie zuvor bereits etwas im Wald gewesen war.
Beruhigt konnte sie sich somit wieder ihrem Vorhaben widmen.
Kaum richtete sie den Blick nach vorne, schien das Glück ihr gewogen zu sein. Ein noch junger Hirsch graste auf einer kleinen Lichtung friedlich vor sich hin. Es war ein prächtiges Exemplar, wohl genährt, mit einem noch eher kleinen Geweih und rot-bräunlichem Fell.
Der wäre ideal, wenn sie ihn erlegen könnte, und das nicht nur als Lieferant von Fleisch, Fell und Haut. Damit könnte sie auch gleich am Anfang beweisen, was sie konnte.
Sie musste ihn nur treffen!
Doch nun schien es, als hätte sich das Glück schon wieder verabschiedet. Wie gewonnen, so zeronnen! Das Tier sah kauend auf und irgendetwas schien ihn dazu bewegen, sich vom Fleck zu rühren.
Weder besonders gehetzt, aber auch nicht derart gemütlich, als würde er gleich zwei Schritte weiter erneut fressen, trabte er langsam in Richtung Nordwesten.
Ob sie ihm folgen sollte? Es würde sie Zeit kosten, die sie mit dem Erlegen von kleinerem Getier vielleicht besser nützen könnte.
Allerdings... sollte sie sich wirklich so eine Beute entgehen lassen?

Benutzeravatar
Yasmina Peresen
Gast
Gast

Re: Auf der Jagd

Beitrag von Yasmina Peresen » Montag 27. April 2009, 18:19

Als Yasmina den Hirsch entdeckt hatte, schlug ihr Herz für einen Augenblick wie wild. Sie liebte diesen Ausstoß purer Freude, wenn sie einen Hirsch sah. Nicht nur, dass sie den Anblick eines so schönen Tieres mochte… das Fleisch war sehr schmackhaft, das Fell ließ sie gut verkaufen und das Geweih war ein schöner Schmuck für ihr Zimmer. Um das Tier nicht direkt auf sich aufmerksam zu machen, ließ sie sich vorsichtig in einem etwas dichteren Teil des Waldrandes der Lichtung nieder, kniend, den Hirsch beobachtend. Dabei hatte sie ihre Finger um die Sehne gelegt, doch hatte sie sie noch nicht gezogen und gezielt. Sie wollte den Hirsch noch einen Augenblick in seiner ganzen Schönheit betrachten.
Umso mehr ärgerte sie sich über ihre Verliebtheit in schöne Tiere, als der Hirsch sich in Bewegung setzte. Yasmina hätte längst einen Treffer landen können, hätte sie direkt die Sehne bis zum Ankerpunkt gezogen, gezielt und den Pfeil auf das Tier zusausen lassen. Kurz blickte sie in die Richtung, in die der Hirsch geblickt hatte, doch erkannte sie nichts, was das Tier hätte aufschrecken können.
Hin und her gerissen überlegte Yasmina, was sie nun tun sollte… sie konnte doch diese Beute nicht einfach einem anderen Jäger überlassen! Die anderen aus ihrem Jagdtrupp wussten sicher nicht, dass man so ein Tier schätzen musste und erlegten es einfach, ohne ihm einen weiteren Bissen von dem Gras zu gönnen. Yasmina musste sich beeilen, wenn sie das Tier noch erwischen wollte. Mit einem vorsichtigen Sprung verließ sie das Gestrüpp und ging am Waldrand entlang gen Nordwesten. Würde sie über die Lichtung rennen, bestünde die Gefahr von dem Hirsch aktiv wahrgenommen zu werden. Wenn nun doch ein anderer Jäger hier in der Nähe wäre, würde sich das nicht positiv auf ihr Urteil über Yasmina auswirken. Also ging sie mit vorsichtig und wohl bedachten Schritten durch den Wald, achtete darauf, nicht auszurutschen oder in eine Pfütze zu treten und gleichzeitig darauf, den Hirsch nicht aus dem Blick zu verlieren.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Auf der Jagd

Beitrag von Erzähler » Montag 27. April 2009, 19:45

Yasmina verfolgt den Hirsch weiter zur: Begegnung

Antworten

Zurück zu „Der Wald Sarius“