Gesuchten-Transport

Dieser seltsame, aber auch einzigartige Wald liegt im Südwesten. Er ist zum Großteil ertränkt in Wasser und nur mit einem Floß lässt er sich durchquehren. Die Namudus sind die Einheimischen dieses Waldes, sie haben sich dessen Nachteile zunutze gemacht.
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Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Montag 17. November 2008, 17:25

<i>Asmodeus kommt von Das Dorf der Waldmenschen -> "Unter Elfen und Menschen"</i>

<i>"Du meinst, ich werde meine Tarnung wohl kaum lange halten können, oder?"</i> Sorge sprach aus den noch immer milchigen Augen, als Asmodeus zu Etelin hinüber schaute. Der Lich schüttelte den Kopf. "Das habe ich nicht gesagt", meinte er und hob einen Zeigefinger. Anschließend erklärte er, was für den Dämon zu tun sei.
<i>"Er ... gehorcht nicht."</i> Etelin sah seinem Schüler tief in die Augen, suchte dort nach Asmodi. Er war kein Ritualmagier, hatte sich aber aufgrund seines Studiums in Bezug auf Dämonenbannung und -eindämmung weitgehend mit dem Harax beschäftigt. Zyranus' Universität wies viele Räumlichkeiten auf, die vollgestopft waren mit Wissen über jegliche Magie-Richtung. Jahrelang hatte Etelin dort zugebracht und einen Eifer entwickelt, der letztendlich mitveranrtwortlich dafür war, dass seine Familie ihn damals verlassen hatte. Er schob die unangenehme Erinnerung beiseite.
"Asmodi", sprach der Lich den Dämon direkt an, "wenn du es nicht von selbst schaffst, muss ich erneut das Eindämmungs-Ritual vollführen, um euch beide vor einer Entdeckung zu schützen. Ich ... will nicht dazu gezwungen werden." Die Worte klangen aufrichtig, rein, ohne Hindergedanken. Denn man durfte hierbei auch nicht vergessen, auf welchen Schmerz Etelin verzichten könnte, wenn er den Dämon nicht würde eindämmen müssen. Auch ein solcher Ritus war tiefgründige Magie.
"Ich rate dir, tarne dich weiterhin mit allen Mitteln. Halte dich im Zaum, Asmodi. Der Wirt, in dem du steckts, erträgt derzeit keine Foltermethoden."

Das tat wohl niemand von ihnen. Etelin war bereits aufs Übelste malträtiert worden. Es würde seine Zeit dauern, bis alle blauen Flecken verheilt waren. Und Mallahall? Sie erwiderte Asmodeus' trüben Blick. Vermutlich brauchte man sie nur mit kurzgeschnittenen Fingernägeln zu kratzen, um ihr Qualen zu bereiten. Ihre Haut schimmerte für den halbblinden Medicus als hellrosa Fleck, vor allem, nachdem sie für bessere Lichtverhältnisse im Inneren des Wagens gesorgt hatte.

<i>"Wir könnten es auch verscheuchen."</i> Auf Asmodeus' Murmeln bezüglich des Pferdes, welches den Kastenwagen zog, und das eigentlich als Antwort für den Dämon galt, meinte Mallahall: "Dazu müssten wir erst einmal hier heraus und es aus dem Gespann lösen." Ganz so einfach würde diese Sache also auch nicht werden. "Aber es ist ein Plan." Hoffnungsvoll richtete sie ihre saphirblauen Augen wieder auf Asmodeus. Die blauen Haarsträhnen – Resultat ihres kurzzeitigen Daseins als Dämonenwirt – fielen in ihr Gesicht. Vorsichtig strich sie sie zurück.

Mallahall schmiegte sich an den Alten. Sie suchte Nähe, wollte zugleich jene Hoffnung spenden, die Asmodeus' Worte in ihr hervorgerufen hatten. Sie war wirklich eine weiße Dame – inzwischen trug sie jedoch ein andersfarbiges Krönchen, Symbol für die Befleckung ihrer Seele. Die meisten würden wohl glauben, dass es schwarz sein müsste. Denn wenn Weiß Reinheit symbolisierte ... aber hätte man das Krönchen sehen können, so wäre schnell klar geworden, dass es dämonenblau war.
Asmodi schien wie ein dunkler Schatten über allem zu stehen, trotzdem wollte niemand ihn aufgeben, der selbst ein Wesen wie ihn als Freund akzeptierte. Auch die Lichtmagierin nicht, doch sie hatte ihren Befehl an das Viech vergessen und der Medicus wusste davon nichts. Er wunderte sich, spürte aber das Aufbegehren dämonischen Verlangens nach dieser Frau in sich sehr gut. So rückte er von Mallahall mit einem gemurmelten "Asmodi" fort.

Beide wurden schließlich von Etelins Worten und anschließend seiner Tat abgelenkt. Er nahm die Zombiewandlung zurück. Sie hatte den Alterungs- bzw. Verjüngungsprozess bei Asmodeus blockiert. Unter einem gewaltigen Schmerzensschrei löste sich der Zauber in Luft auf. Asmodeus kippte wie eine schlafende Kuh auf die Seite. Mallahall starrte ihn an. Entsetzen, Verwirrung und ... noch immer Hoffnung, gar Freude spiegelten sich in ihren Augen wider. Eine Verwandlung fand statt. Aus alt wurde jung, Asmodeus nahm eine neue und dennoch altvertraute Gestalt an.
Tränen rannen der Magierin über die Wangen, benetzten ihre hauchdünne Haut und glitzerten im Licht der herbeigezauberten Glühwürmchen. Sie hauchte beide Namen wie ein Stoßgebet.
"Aurelius ... Asmodi ..." Und schließlich erwachte sie aus ihrer Starre, erinnerte sich an ihre Berufung als Heilerin und an jenen, der im Moment ihrer Hilfe bedurfte. Ein weiterer Name gesellte sich ihrem an keinen Gott gerichtetem Gebet zu. "Etelin!"

Mallahall überhörte zunächst das flehentliche Rufen ihres frisch verjüngten Freundes und stürzte sich auf den Lich. Sie keuchte auf, als ihr Knöchel ein leicht knacksiges Geräusch von sich gab. Schweiß brach auf ihrer Stirn aus, aber sie ließ sich nicht von eigenem Schmerz ablenken. Diese Frau war so unglaublich stark, wenn es darum ging, anderen zu helfen!
Ihre Hände legten sich auf Etelins Schultern, die zuckten. Er konnte kaum atmen vor Pein, doch die Maga beruhigte ihn nach und nach.

Da ertönten Geräusche von der Tür des Kastenwagens. Der Riegel wurde zurückgeschoben und eben besagte Tür geöffnet. Graille Bauns spitzes Gesicht lugte hinein. "Haltet die Kla..." Er verstummte. Mallahall wusste, was seine giftigen Augen erblickt hatten und sofort ließ sie ihren Glühwürmchenzauber fallen. Im Kastenwagen wurde es wieder dunkel.
"Was ist?", fragte Aglamar von weiter hinten. Sein Gesicht tauchte kurz im Lichtrechteck auf, das die offen stehende Tür geschaffen hatte.
"Etelin, der kleine Dreckskerl, hat den Alten bezaubert. Ha!", lachte Graille auf, als sich ein kleines Licht in seiner Hand entzündete. Nein, er gebot nicht über Feuermagie, sondern über eine äußerst praktische Erfindung, die sich Zündholz nannte. Unglücklicherweise verbreitete jenes kleine Hölzchen einen gewaltigen Schwefelgeruch. Das Licht allerdings sorgte zusammen mit Grailles aalglattem Lachen für eine unheimliche Atmosphäre. Er betrat den Kastenwagen und nahm vor Etelin Aufstellung. Er wollte zutreten, doch Mallahall ging dazwischen, so dass der Dämonenjäger sein Vorhaben unterbrach. Zischend rief er: "Wenn du glaubst, du könntest uns Angst einjagen, indem du dem Alten eine Illusion aus Bild und Aura anzauberst, dass wir denken, der Dämon sei noch in ihm und habe ihn verjüngt, dann bist du noch dämlicher als ich angenommen hatte!"

Aglamar schaute auf Asmodeus, dessen Anblick im spärlichen Schein des Zündholzes dennoch als sein altes Abbild zu erkennen war. Der Energiemagier verzog keine Miene. Er wusste, man sollte Dämonen niemals unterschätzen. Esiah hatte es auch gewusst, nur ein einziges Mal in den Wind geschossen – er hatte seinen Fehler mit dem Leben bezahlt.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Asmodeus » Montag 17. November 2008, 22:16

<b>Er gehorcht nicht?! BIN ICH DEIN VERDAMMTES HAUSTIER ODER WAS?!</b> Brüllte der Dämon seinem Wirt wütend entgegen. Asmodi verhielt sich offenbar immer besonders eklig wenn er einen Wirtswechsel hinter sich war und dann auch noch… na ja rollig war. Immer wieder versuchte er nämlich den Blick des Wirtskörpers auf Mallahall zu lenken. <b>Oh wie schön das Blut jetzt gerade spritzen würde wenn ich sie ordentlich rannehme.</b> Säuselte er. Wollte er dies überhaupt wirklich? Asmodi wusste dies wohl selbst am wenigsten.

Verunsichert sah der Medicus zu der Lichtmaga und entfernte sich von ihr. „Komm mir bitte nicht zu nahe… mit Asmodi… stimmt was nicht.“ Er wollte nicht unbedingt sagen was los war, schliesslich wollte er sie nicht beunruhigen. Na ja gut, dies tat er mit seiner aussage ohnehin, er wollte sie einfach nicht SO beunruhigen dass sie Angst kriegte, sondern nur so dass sie einwenig abstand zu ihm hielt.

<i> "Asmodi"</i> Etelins monotone aber schwächlich gewordene Stimme erregte die Aufmerksamkeit des Dämons. Er knurrte nur und dies leitete sich gar hörbar über Asmodeus Stimmbänder rüber. Er funkelte dem Lich entgegen. Die Präsenz war stark und man mochte merken dass der Medicus seine liebe Mühe hatte den Dämon nicht ausbrechen zu lassen.

<i> "wenn du es nicht von selbst schaffst, muss ich erneut das Eindämmungs-Ritual vollführen, um euch beide vor einer Entdeckung zu schützen. Ich ... will nicht dazu gezwungen werden."</i> Asmodeus legte seinen Kopf schief und dies war so typisch für den Dämon nicht für den Menschen. Doch der Blick des Mannes war bestürzt während der Dämon aber in Gedanken laut losprustete. <b>DER und eine Eindämmung? Er würde doch schon beim erzünden der Kerzen jaulend zusammenbrechen wie ein verreckender Hund!</b> Asmodeus schüttelte leicht den Kopf um Etelin anzudeuten dass das Viech nicht beeindruckt war.

<i> "Ich rate dir, tarne dich weiterhin mit allen Mitteln. Halte dich im Zaum, Asmodi. Der Wirt, in dem du steckts, erträgt derzeit keine Foltermethoden."</i> <b>Mir nützt der Wirt auch nichts mehr wenn wir erst in Zyranus angekommen sind!</b> Schnauzte er nur für den Medicus hörbar. Dieser nickte seufzend. „Er drängt zur Handlung.“ Übersetzte er für Etelin.

Sie diskutierten über den vagen Plan das Zugpferd zu verscheuchen, doch Etelin bereitete währenddessen seine Rückwirkung vor, und dann führte er sie auch schon ein.

Asmodeus Körper wuchs in die Höhe, denn die krumme Wirbelsäule streckte sich. Blauer Schimmer bildete sich über seiner Haut als sich der mächtige Haarkamm in neuer Farbe erhob. Die milchige Farbe seiner Augen schwand dahin, wie das Auge selbst. Es schmolz hinweg verlor sich irgendwo in den tiefen, schwarzen Augenhöhlen wo etwas neues Platz fand. Das Antlitz des Dämons. Blaue, reine Energie, gepaart mit dem Seelenfunken des Menschen. Mallahall nannte dies blaue Sternchen.

Der Medicus spürte die Kraft und auch jene des Dämons entlud sich plötzlich. Es war schier unaushaltbar was für eine Wut sich in dem Viech angesammelt hatte. Der Schmerz über die Trennung von Zanraia, die Unwürde mit welcher man sie behandelt hatte, die Angst um seinen Sohn und der Zorn darüber dass sich die Jäger anmassten ihn zu entführen. Der Hass auf diese Menschen und seinen Racheschwur alles schwappte auf Asmodeus Gefühlswelt über. Kein Mensch war einem solchen emotionalen Ansturm gewachsen – ohne dass er ausbrach.

Da war er… der Dämon. Sein Gesicht wandelte sich zu einem bösen Grinsen. Er schnaubte. Hechelte angetrieben und wer Asmodi kannte wusste wohl welcher Hatz der eben verjüngte Körper bereits wieder unterlag. Er starrte Graille Braun entgegen. Jener Jäger den er zu seinem abgrundtiefsten Feind erklärte. Denn dieser Kerl war es gewesen der Zanraia weh getan hatte. ER hatte die als Hure bezeichnet, als Hexe! Dafür würde er bluten! Ausbluten gar wie ein armes Schwein!

<i> "Wenn du glaubst, du könntest uns Angst einjagen, indem du dem Alten eine Illusion aus Bild und Aura anzauberst, dass wir denken, der Dämon sei noch in ihm und habe ihn verjüngt, dann bist du noch dämlicher als ich angenommen hatte!"</i> Der Kerl nahm ihn offenbar nicht ernst?! Doch dies wollte sich wohl von einer Sekunde auf die andere ändern. Asmodi war weit davon entfernt sich im geringsten im Zaum zu halten, im Gegenteil.

Wild knurrend und mit einem mörderisch, wahnsinnigen Blick in den Augen sprang er aus seiner kauernden Position heraus tiergleich den Jäger an so dass es ihn samt Dämon aus dem Wagen schleuderte.

Kurz blendete ihn das Tageslicht doch dann fing er sich und verpasste dem Jäger einen gewaltigen Prankenhieb mitten ins Gesicht. Dabei geizte er nicht seine „Krallen“ einzusetzen. Er lachte böse auf, Funken sprühten über seine Finger. „EINE ILLUSION?!“ Er schlug wie ein wilder auf die Nase des Mannes ein. „FÜHLT SICH DAS WIE EINE DRECKIGE ILLUSION AN MENSCH?!!!“ Spottete der Dämon und schlug immer brutaler zu. Er achtete sich nicht mehr um seine Umgebung. Die Zukunft war ihm auch plötzlich sch… egal, er wollte nur noch töten, vernichten und Rache nehmen! „HAST DU SIE VERGEWALTIGT DU BASTARD?!“ Brüllte er dem Jäger entgegen. Es war erstaunlich dass sein erster Gedanken tatsächlich Zanraia galt schliesslich zählte er ja eher zu den konsequent egoistischen Wesen.

Er packte den Kerl wütend an der Kehle und entfesselte sein Seelenfeuer. „Deine eigene Seelenabgründe werden dich vernichten da bin ich mir sicher!“ Dieser Kerl musste doch einiges auf dem Kerbholz haben was sich gegen ihn verwenden liesse.

In seiner Raserei jedoch hatte er noch nicht mal den Energiemagier wahrgenommen.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 19. November 2008, 19:37

Mallahall runzelte die Stirn, schon kurz nachdem Asmodeus sich von ihr zurückgezogen hatte. Auch seine Worte wirkten sehr seltsam auf sie. <i>"Komm mir bitte nicht zu nahe ... mit Asmodi ... stimmt was nicht."</i> Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, hatte lediglich eine Vermutung.
<b>Ist es ihm unangenehm, in meiner Nähe zu sein, weil man ihn aus mir ausgetrieben hat?</b> "Asmodi ..." Mallahall schüttelte den Kopf. "Ich habe dir doch nichts getan ..." Sie ahnte ja nicht, <i>was</i> sie tatsächlich getan hatte. Im Moment dachte Mallahall jedenfalls überhaupt nicht an die Befehle, die sie als Dämonenherrin erteilt hatte.

Doch der Dämon hörte sie wohl ohnehin nicht. Abgelenkt von Etelin und seiner unerwarteten Rücknahme des Zombiezaubers hatte er kaum Zeit, auf Mallahalls Worte zu reagieren. Denn es dauerte nur Momente, schon sahen die Dämonenjäger auch nach ihren Gefangenen.
Mallahall starrte Graille Baun bestürzt an, sah das boshafte Grinsen im Gesicht des Medicus nicht; sah die blau scheinenden Sternchenaugen nicht, die sowohl menschliche Seele als auch dämonische Existenz widerspiegelten.

Mallahall hörte lediglich das Schnauben aus der Kehle des Menschen hinter sich. Und eben in jenem Moment, da sie den Kopf verwirrt herum drehte, erhaschte sie einen Blick auf den Wahnsinn, der an ihr vorbei und Graille anstarrte. Ein Knurren begleitete Asmodis Sprung, als der Dämon – inzwischen die Kontrolle über den Körper übernommen – wie ein wildgewordenes Tier aus der Hocke heraus zur Tür schnellte.

"ARRRUGH, du dämlicher...", brachte Graille Baun noch hervor, da stolperte er schon die kleine Trittstufe des Kastenwagens herunter und stürzte auf den harten Boden des Waldes. Ja, der Sarius war nördlicher nicht von Wasser durchflutet, was die jetzige Landung durchaus abgefangen hätte. So aber krächzte der Jäger erneut auf. Schmerz fuhr durch seinen Rücken. Hinzu gesellte sich jener in seinem Gesicht, als Asmodeus ihm einen deftigen Hieb verpasste.
Grailles Nase verwandelte sich in eine eingedrückte Masse. Mehrfach knackste es. Wenn das Haraxviech den Körper des Medicus beherrschte, konnte dieser seine schmächtigen Glieder gleich viel kraftvoller und deutlich gewalttätiger einsetzen.

<i>"HAST DU SIE VERGEWALTIGT, DU BASTARD?!"</i> Obwohl sein Gesicht bereits blutüberströmt und sein Riechorgan ein einziger Ball aus Pein war, rang sich Graille ein gehässiges Grinsen ab. "Hättest ... du ... wohl gern. Macht dich das ... scharf ... Bestie?" Er lachte röchelnd, spuckte ihm Blut entgegen und versuchte, an eines seiner giftigen Messer heran zu kommen. Er wurde in seiner Handlung unterbrochen, als Asmodi ihn mit vor Seelenfeuer brennenden Händen würgte. <i>"Deine eigenen Seelenabgründe werden dich vernichten, da bin ich mir sicher!"</i>
"Rrrghhh!", antwortete Graille, verdrehte die Augen.

<i>~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Alle Erinnerungen drangen in sein Denken vor und überschwemmten den Geist von Graille Baun, den viele Menschen nicht nur als krankhaft, sondern auch als pervers und bizarr bezeichnet hätten.
Er fand sich in Szenen seiner Kindheit wieder. Ein Hund tollte um das bleiche Kind mit den gelbgrünen Augen herum und bellte freudig. Der kleine Graille schlug mit einem Stein nach dem Tier. Dann griff er zu einem Messer und weidete es aus. Das Bild verschwamm und man sah denselben Jungen auf dem mit Federn gestopften Hundefell liefen und schlafen. "Du hast mich umgebracht und ich wollte doch nur spielen!", rief es in Grailles Geist. Die Seele des Hundes hielt er seitdem dort verborgen, sie fand keine Erlösung.
Eine andere Szene. "Du besiegelst dein Schicksal." Graille setzte seinen Namen unter einen Vertrag. Der Meuchelmörder, welcher ihm fortan Aufträge übereignen und für das Töten anderer bezahlen würde, schaute ihn schief an. "Du bist womöglich zu jung, aber bereit, es zu tun." Grailles Unterschrift leuchtete rot. Er tauchte die Feder zurück in den kleinen Topf voll Blut. Das Blut seines ersten menschlichen Opfers ...
Wieder eine Szene. Diese hätte Asmodi und Aurelius wohl sehr interessiert. Graille Baun stand vor Zanraia, die man an einen Stuhl gefesselt hatte. Tränen rannen ihr aus den azurblauen Augen. "Bitte!", klagte sie. "Gib mir meinen Sohn wieder. Lass mich zu meinem Liebsten. Nimm mir die Fesseln ab!" Sie konnte den Mann vor sich kaum erkennen, so sehr waren ihre Augen bereits zugeschwollen von all den Schlägen. Sie konnte sein Lachen kaum hören, so benommen war sie. Sie wusste nur, dass sie mindestens so schlimm aussehen musste wie der Lich, der bewusstlos in der Ecke der Hütte lag. "Lass mich zu Castus!"
Graille Baun ... hob erneut den Schlagstock ... Eine Stimme in seinem kopf flüsterte: "Du weißt doch, dass sie weder eine Hexe noch wirklich gefährlich ist. Sie ist nur eine Mutter ..."
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~</i>

Das Seelenfeuer gab dem Dämonenjäger Einblick in seine Taten, listete sie alle auf und es waren eine Menge. Wie viele Morde hatte er in seinem doch recht jungem Leben schon verübt? Zu viele, lautete die Antwort.
Graille Baun sah nun wie die meisten seiner Opfer aus, denen er vor ihrem Tode noch hatte Informationen entreißen müssen. Nun, er sah fast so aus. Graille Baun ... lächelte.
Wie viele seiner Taten bereute er? Die Antwort lautete ... keine. Dieser Jäger war gegen Dämonenfeuer immun, denn es gab nichts, was sein kranker Geist reute. Höchstens die Tatsache, dass er sich des Alten nicht sofort entledigt hatte. Wütend stieß er seinen Atem aus. Ein Röcheln verließ seine Kehle.

Vermutlich wäre dies jetzt das Ende Graille Bauns geworden. Wahrscheinlich hätte es niemanden auf Celcia gegeben, der diesem Mann nachtrauerte. Doch er war Teil der Dämonenjäger und Aglamar wusste, dass sie seine Fähigkeiten noch brauchen würden. Besonders jetzt, da Esiah Arcain verstorben war. Sie durften nicht noch eines ihrer Mitglieder verlieren.
<b>Allein werde ich die drei niemals bis nach Zyranus bringen können.</b> Aglamar sammelte seine Konzentration. Seinen Magierstab, ein einfacher Einhandstab, auf dessen Spitze eine Kugel nun hell leuchtete und Blitze über ihre Oberfläche zuckten, reckte er vor. Er zielte auf den Greis, der nun keiner mehr war, wie der Energiemagier feststellen musste. Doch er blieb ruhig, musste sich konzentrieren. <b>Ich bin der Avatar aller Energiemagie, höchste aller arkanen Künste!</b>

Aglamar hasste Dämonen, bis aufs Blut. Nichts war ihm ein größerer Dorn im Auge, denn nichts stand gegensätzlicher zu den Elementen Celcias als ein haraxisches Monstrum. Sie waren ein Frevel der Natur, verspotteten die Königsdisziplin der Elemente – die Energiemagie – mit ihrer bloßen Existenz. Und jetzt hockte da ein solches Biest ganz in seiner Nähe.
Aglamars Stab zitterte. Der Magier wusste: der Ritualmagier, der Asmodi nach Celcia geholt hatte, konnte nicht in ihrer Nähe sein. Vermutlich hatte der Dämon ihn niedergerungen und bezwungen; Vernichtung und Chaos waren die Hauptmerkmale des Harax. Es würde bedeutend schwerer sein, die Kontrolle über ein solches Viech zu erlangen. Es würde ihn mehr Energie kosten als üblich, aber Aglamar zählte zu den besten Energiemagierin, die in Grandea lebten. Er würde es schaffen, mit dem Zauber <i>Dämonenpein</i> würde er Asmodi unterwerfen.

Schon schoss ein Strahl geballter Energie aus der Kugel auf dem Stab und wickelte sich wie ein zittriger Aal um den Körper des Medicus. <span style="color:663B6C;">"Weiche, Asmodi! Du hast mir zu gehorchen! Du unterstehst meinem Befehl! Der Zauber zwingt dich dazu. Lass ab von Graille Baun!"</span>

Mallahall, den kraftlosen Etelin im Arm, schaute aus dem Kastenwagen heraus. Sie starrte und dann schrie sie: "Aglamar, tu es nicht!" Doch er antwortete nur: "Heile meinen Kameraden, Mallahall. Oder ich schwöre bei allen Mächten Celcias, ich vernichte diesen Mann!" Aglamars Dämonenpein legte sich enger um Asmodi, drückte ihn wie ein Strick zusammen.
Die Lichtmagierin kroch aus dem Transportwagen. Ihre Arme bluteten aus kleinen Rissen. Vorsichtig näherte sie sich Asmodi und Graille Baun, der wieder die Augen verdreht hatte. "Lass ab von ihm", bat sie den Dämon, mehr aus Angst um sein Leben als um das des verhassten Meuchlers.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 19. November 2008, 20:54

„DU ELENDIGER BASTARD!“ Eigentlich hätte doch der Dämon gefallen an einem Kerl wie Graille finden sollen schliesslich war dieser durch und durch pervers, abartig und böse, aber dies konnte Asmodi nicht, nicht wenn der Bastard sich an seiner Zanraia vergriff und was er ihr angetan hatte dies sah er mit seinen eigenen Augen. Es würde das letzte Mal gewesen sein dass er sie mit dem Stock malträtierte, dafür würde er schon sorgen! Seine Rache würde bitter sein!

„DUUUU!!!“ Knurrte er dem Kerl entgegen und begann ihn zu würgen. Er würde ihm den Atem abdrücken biss er jämmerlich erstickte. Seine Mordlust war unübersehbar. „STIRB ELENDIGER! STIIIIIIIIIIIIIIIIIIIRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRBBBB!“ Keifte er ihm speichelnd entgegen. Asmodi war offenbar ganz ausser sich vor Wut und bohrte seine Klauen nur noch fester in Grailles Haut. „VERRECKE WIE EIN ELENDIGER HUND ABSCHAUM!“ Zischte er dem Jäger entgegen. „DU ELENDIGES KRANKES NICHTS!“

<i> "Hättest ... du ... wohl gern. Macht dich das ... scharf ... Bestie?"</i> „ARRRRRRRRRRRHHHH!“ Asmodi kratzte in Grailles Gesicht herum und versuchte ihm gar mit seinen blossen Krallen die Augen auszustechen. Sein ganzes bestreben war nur noch auf das morden gerichtet. „SOLL ICH DICH ETWA RANNEHMEN HÄH?!“ Keifte er ihm entgegen und drückte sein Knie auf Grailles Schritt. „ICH TRETE DICH IMPOTENT DU MISTKERL!“ Wetterte er weiter.

„NUR ICH HABE DAS RECHT MEINE FRAU ZU SCHLAGEN!“ Brüllte er schliesslich… nun eine etwas eigentümliche Art seine geliebte zu verteidigen aber für Asmodi war dies schon eine ziemliche Leistung. Er prügelte auf Grailles Augen ein wie er es in den Gedanken des Mannes gesehen hatte.

Von den Vorbereitungen des Energiemagiers und den flehenden rufen Mallahalls kriegte der Dämon nichts mehr mit.

Er war munter damit beschäftigt ein wahres Blutbad anzurichten als ihn plötzlich ein mächtiger Stromschlag durchzuckte. Sein ganzer Körper krümmte sich zusammen. Der Dämon gab ein seltsames gepeinigtes Krächzen von sich als es ihn auf den Boden riss. Irritiert starrte er auf den Dreck in dem er gerade gelandet war. WAS WAR DAS BLOS? Er spürte nur wie sich etwas um seinen Körper schlängelte.

Er zappelte wütend und wand sich knurrend, er versuchte wieder sich auf die Beine zu reissen doch die energetischen Schlingen zogen sich nur enger um seine Glieder. „NEIIIINNN!“ Diese Art von Zauber kannte Asmodi nicht aber er merkte sehr schnell dass sich der Zauber stark gegen ihn richtete.

Er versuchte wütend die Seile zu zerreissen, ein sinnloses Unterfangen was ihm nur weitere Stromschläge einbrachte welche seinen Geist benebelten. Der Energiefluss brachte den Herzkreislauf seines Wirtes ganz schön durcheinander so dass er schnell blass wurde und begann zu röcheln. Sein Herz raste unregelmässig. Ein gewaltiges stechen zog sich durch seinen rechten Arm. Für Mallahall wäre es ein leichtes gewesen durchaus behandlungsbedürftigen Infarkt des Körpers zu diagnostizieren, doch im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Menschen steckte Asmodeus dies dank seiner dämonischen Existenz so was weg auch wenn es ihn gewaltig schwächte, denn es ging ihm schlicht die Puste aus.

<span style="color:663B6C;">"Weiche, Asmodi! Du hast mir zu gehorchen! Du unterstehst meinem Befehl! Der Zauber zwingt dich dazu. Lass ab von Graille Baun!"</span>

Asmodi zappelte noch immer wild, versuchte weiterhin Graille anzugreifen – ohne erfolg. Er hatte absolut keine Lust auf Algamars Befehle zu hören. Dies war wohl bei jedem frisch eingefangenen Dämon so, diese mussten es erst schmerzlich und leibhaftig erfahren dass sie zum Vasall geworden waren bis sie ihren neuen Status begriffen.

Die Schlingen zogen sich enger um ihn fixierten schliesslich seine Arme und seine Beine so dass er sich nicht mehr aus seiner Rückenlage befreien konnte in welche er gedrängt wurde. Es war immer die Rückenlage beim Dämonenpein. Eine unmissverständliche Unterwerfung stellte schliesslich diese Körperhaltung dar. Im Tierreich war dies oft zu beobachten. Für einen Dämon stellte dies eine besonders üble Schmach dar, sahen sie sich doch als Herrengeschlecht!

„Arrrrrrrrrhrrrrrrrrrhrrrh!“ Protestierte Asmodi lautstark.

Das Viech schäumte vor Wut und Schmerz. Ein Mensch wäre wohl unter diesem Stromfluss schon längstens verstorben, nicht aber ein Dämon der gerade daran gehindert wurde sich zurück zu ziehen. Die Befehlsgewalt des Energiemagiers zwang ihn zu bleiben. Er begann zu hecheln als sich der Strang um seinen Hals zog und dafür sorgte dass der Dämon seinen Kopf in den Nacken legen musste um wenigstens noch ein Quäntchen Luft zu kriegen. Das Viech krampfte immer wieder am ganzen Leib, gab einen schrecklich gequälten Eindruck ab und war dies auch. Der Energiefluss mergelte ihn sichtlich aus und schwächte seine Widerstandskraft von Sekunde zu Sekunde dramatisch. Es war als wäre das Viech an eine Leine gebunden, denn an seinem „Halsband“ befand sich noch ein Energiestrang der sich um den Magierstab wickelte als böte dieser sich für Algamar an den Dämon zu halten – ähnlich wie der Meister seinen Hund.

Die Halsvenen des Viechs stauten sich, kalter Schweiss trat auf seine Stirn, die Haut wurde immer blasser. Der so jugendliche Körper – im Vergleich zu jenem des alten Greises wurde bereits wieder arg in beschlag genommen.

„NRRHRHRHRH!“ Röchelte Asmodi gequält. Kein Wunder nannte man diesen Zauber „Dämonenpein.“ Er spürte wie seine Kräfte aus ihm gesogen wurden. Der Energiestrang nahm auch eine leichte bläuliche Verfärbung an und leitete die Dämonische Energie zu seinem neuen Besitzer.

Nun war auch Algamar in der Lage zu sehen was Asmodi mit dem Seelenfeuer erkennen konnte. Asmodi verlor seine Fähigkeiten nicht, aber sie nahmen in ihrer Stärke ab ausserdem konnte Algamar ihn nun zwingen sie einzusetzen oder es eben nicht zu tun wie es ihm beliebte.

So lag er nun da, auf dem Rücken, die Finger zu verkrampften Klauen verformt an seine Brust gedrückt. Die Beine gestreckt, jedoch vibrierend unter dem stetigen Energiefluss. Den Kopf unnatürlich fest nach hinten verreckt. Er schnaubte schwer, hechelte und rang nach Luft. Er krächzte und jaulte immer wieder auf vor Schmerz. Der Dämon war unterworfen auch wenn dieser sich immer noch nicht damit abgefunden hatte. Diese Befehlsgewalt war ganz anders als jene die Mallahall über ihn hatte. Sie war gewaltsam an sich gerissen worden. Bei Mallahall war es ja Asmodis eigene Entscheidung gewesen sich ihr Untertan zu machen. „Herrin!“ Jaulte er darum verständlicherweise um Hilfe.
„Herrriiiiiiiihhhhhnnnnnnnnn rhhhhhhhghhhhhhh!“ Es musste Schmerzen wenn man Mallahalls Herz besass.

Je mehr er sich sträubte umso enger zog sich der Strick bis er schliesslich gänzlich bewegungsunfähig war. Nur sein angestrengtes Hecheln war noch zu vernehmen. Er starrte zum Energiemagier hin. Angst aber auch Zorn war in seinem Blick zu lesen. So wurde er noch nie unterjocht! Noch NIE! Von einem einzelnen Mann!

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Freitag 21. November 2008, 02:10

Im Grunde musste Graille Baun gerade für einen Dämon wie Asmodi eine interessante Persönlichkeit sein. Denn Graille stellte wohl das personifizierte Dämonische unter den Menschen dar. War er in der Lage, andere Gefühle als Hass, Mordlust und krankhafte Befriedigung seiner pervertierten Gelüste zu empfinden? Wie faldorisch dachte dieser Mensch? Konnte er Asmodi oder jedes andere Haraxwesen in Boshaftigkeit noch übertreffen und wurde jeder, der auf Dämonen Jagd machte, mit der Zeit zwangsläufig wie dieser Mann?
Asmodi interessierte es überraschenderweise nicht im Geringsten. Er sinnte nur nach einem, wenn er in Grailles giftige Augen blickte: Rache. Nicht nur für ihn, sondern auch für Zanraia und Castus. Seine Rache war zu einer familiären Sache geworden, etwas, das wiederum für einen Dämonenjäger doch interessant sein musste. Aber Graille würde sich nicht weiter mit derartigen Gedanken beschäftigen. Er wollte letztendlich nur das Geld und den Titel abstauben, die es in Zyranus zu holen gab.
Und Aglamar Azurán? Nun, er hasste Dämonen, war nicht so wie Esiah Arcain gewesen, der Asmodis Verhalten durchaus für erforschenswert gehalten hatte. Aglamar wollte Dämonen vernichtet oder in sicherem Gewahrsam sehen. Zyranus unter den wachsamen Augen des gestrengen Magierrates war ein solcher Ort. Dort oder bei den Ritualmagiern von Grandea konnte man Dämonen in gut bewachter Gefangenschaft lassen. Der Rest Celcias war für jene Wesen tabu.

Aglamars persönliche Meinung war durchaus verständlich. Dämonen bedeuteten eine Gefahr, nicht nur für Menschen, sondern für alle Rassen. Man musste sie unter Verschluss halten oder vernichten. Letzteres bevorzugte vor allem der Anführer der Jagdtruppe: Venen. Für Aglamar bereitete es hingegen insgeheime Freuden, Dämonen unter seinen Willen zu zwingen. Auf diese Weise ergötzte er sich an deren Leiden der Erkenntnis, dass keiner der ihren sich jemals als Teil einer Herrscherrasse bezeichnen durfte. Sie waren schlimmer als faldorisches Gezücht. Sie waren Abschaum und finstere Brut aus einer Welt, die niemals hätte existieren dürfen. Der Harax war ein Ort der Verdammnis.

Asmodi unterdessen lebte seinen Hass auf die Celcianer aus, vor allem bekam dies Graille zu spüren. Sein Grinsen verschwand unter der Pranke, zu der sich die menschliche Hand geformt hatte. Das Röcheln nahm zu, vereint mit wehklagenden Lauten, als sich Asmodis Finger in sein Fleisch bohrten. Die Nägel hinterließen schluchtige Kratzer. Blut floss in Strömen. Schmerzen ballten sich zu unsagbaren Kugeln und drohten, dem Meuchelmörder die Sinne zu rauben.
Da war es kein Wunder, dass dem Haraxviech Aglamars Zaubervorbereitungen und selbst Mallahalls warnende Rufe entgingen. Erst als sich scheinbar wie aus dem Nichts eine Art energiegeladene Fessel um ihn legte, die sich an Asmodis Ende wie zu einem Netz erweiterte, in das er nun geraten war, da bekam der Dämon Aglamars Handeln sprichwörtlich am Leib zu spüren. Denn je mehr er sich wehrte, desto enger schien sich die Energie zusammen zu ziehen. Nun war er es, der sichtlich um Atem rang.

Asmodi hörte wohl die haraxisch gesprochenen Befehle des Magiers. Aglamar wandte sich direkt an ihn, verlangte, dass er von seinem ausgesuchten Opfer abließ. Aber er kannte Asmodi noch nicht gut genug, ahnte ja nicht, wie langwierig es werden konnte, wenn ein Wesen wie er einen Befehl zu befolgen hatte. Wut schnaubend wehrte sich das Biest in den blitzenden Seilen purer Energie.
Aglamar steckte noch mehr seiner eigenen Energie in den Zauber, er musste die Kontrolle gewinnen. Schließlich gelang es ihm. Die blitzartigen Stricke schnürten Asmodi vollendst ein. Er wurde auf den Rücken gezwungen – typische Haltung eines Unterworfenen. Arme und Beine konnte er längst nicht mehr bewegen. Lediglich sein Gebrülle zeugte noch von Gegenwehr.

Das Haraxbiest wurde langsam gezähmt. Es musste den Kopf weit in den Nacken legen, um überhaupt noch Atem holen zu können. So kreuzte sich sein umgekehrte Blick mit dem seines Peinigers. Aglamar stand ruhig da. Die vor pulsierender Energie zuckenden Fäden endeten in der Kugel seines Magierstabes. Er hielt Asmodi an der Leine – einer Leine, die dem Dämon nun die eigene Energie anzapfte. Blau schimmerten die Blitze, als sein Seelenfeuer bis in Aglamars Kugel hinein fuhr. Er besaß nun Macht über den Dämon, konnte dessen Kräfte nutzen und Informationen über ihn und seine Fähigkeiten daraus ablesen.
"Dämonenfeuer", schnaubte Aglamar. "Welch grausame Macht." Er spie aus und verzog angewidert das Gesicht. Dann drehte er sich halb zu Mallahall, die neben dem röchelnden Graille kniete und sich einen ersten Überblick über seinen Gesundheitszustand erlaubte. "Heil ihn endlich!", schnauzte der Energiemagier unfreundlich. Er riss seinen Arm hinauf und ein wahrer Schwall an dämonischer Energie schwappte zu ihm herüber.

Asmodi derweil heulte nach seiner Herrin. Mallahall mied den Anblick, den er bot. Dies hatte zweierlei Gründe. Zum einen konnte sie ihm – nein, <i>durfte</i> – sie ihm jetzt nicht helfen. Aglamar gebot über ihrer aller Leben. Zum anderen wollte sie nicht mitansehen, wie ihr Freund, der so viel Wert auf seine Autorität legte, nun durch drastische Maßnahmen derart gedemütigt wurde. Sie blinzelte Tränen fort, die tief aus ihrer Seele stammten und machte sich an die Arbeit.
Ihre Hände legte die Magierin auf Grailles Gesicht auf. "Lasst mich nicht sterben", bat sie leise und beinahe so unterwürfig wie es Aglamar sich von Asmodi wohl gewünscht hätte. Die magische Heilung würde sie eine Menge Kraft kosten – Kraft, die Mallahall für die eigene Genesung doch so sehr brauchte!

Licht umhüllte Graille Bauns Gesicht. Gewebe fügte sich zusammen. Gebrochene Knochen, vor allem das Nasenbein, richtete sich wieder. Haut wuchs nach und nach. Lediglich verlorenes Blut konnte Mallahall nicht wieder zurückholen. Graille Bauns Verletzungen würden geheilt, aber seine körperliche Kraft musste er selbst wieder neu aufbauen. Hingegen schwand jene der Lichtmagierin zusehend. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn und sie verlor an Farbe. Nachdem ihr Zauber geglückt war, sank sie erschöpft auf den halb gefrorenen Waldboden und rang nach Luft. "Bitte ... ins Warme", hauchte sie Graille entgegen. Der Meuchelmörder hockte sich auf und ignorierte sie. Sein Todeshass aussendender Blick suchte den Dämon. Er stand auf, schwankte noch immer etwas. Seine Hände fuhren an Gürtel und in Taschen. Graille Baun zückte drei verschiedene, in der Wirkung aber voneinander kaum unterschiedlich starke Gifte. Jedes einzelne brachte unsagbare Schmerzen mit sich ... zwei von dreien führten zum erlösenden Tod.

"Nein, Graille", sagte Aglamar mit scharfer Stimme, als er seinen Kumpanen sah.
"Ich werde ihn töten. Hier und jetzt."
"Nein, Graille. Du tötest den Wirt, der Dämon aber würde sich einfach einen neuen suchen. Jetzt, da Esiah nicht mehr ist, kann nur noch Venen mit einem seiner Runenzauber für eine Dämonenvernichtung sorgen. Wir müssen Asmodeus nach Zyranus bringen. Lass mich ein Auge auf ihn haben. Meine Energie hält ihn unter Kontrolle."
"Und wenn sie versiegt?!", schnarrte Graille Baun. Er sah ein, dass die Worte Aglamars durchaus Sinn ergaben. Seine Gifte steckte er schneller weg als man ihm in seinem Zustand zugetraut hätte. Die Finger berührten die frisch geheilte Nase. "Das wird er mir noch büßen", murmelte der Meuchler.

"Ziehen wir weiter, ich werde im Kastenwagen bleiben und ... GRAILLE! Wo ist die Zauberin?!"
Der Meuchler wandte sich um. Aglamar starrte auf den leeren Flecken Erdboden. Dann schweifte sein Blick über die Umgebung. Wald. Überall nur Bäume. Mallahall war verschwunden.

"Ha! Sie ist keinen Deut besser als ein Dämon. Das Haraxdrecksvieh färbt ab. Sie lässt ihre Freunde im Stich."
"Suchen wir sie!"
Dieses Mal war es an Graille zu verneinen. "Die Belohnung auf ihren Kopf ist nicht sehr hoch angesetzt. Lass sie ziehen. Ohne ihren kleinen Dämon ist sie nicht gefährlich. Hast du ihre Haut gesehen, so durchscheinend? Ha! Die Kleine wird sich bei der Flucht an jedem Dorn aufreißen, bis nicht mehr genug Blut durch ihre Adern rinnt um ihr verkommenes Herz zu versorgen. Gehen wir."
"Graille ..."
"Ich sagte: gehen wir!" Der Meuchler stampfte zum Kastenwagen zurück, kletterte etwas mühsam auf den Kutschbock. Aglamar wartete einen Moment. Seine Augen suchten noch immer den Sarius ab, doch Mallahall blieb verschwunden. Er ruckte den Zauberstab vor, so dass ein Rucken auch durch die energieartige Leine ging. "Los, Dämon! Wir reisen weiter. Gehorche meinen Befehlen und dir bleiben Schmerzen und weitere Demütigung erspart!"


<i>Asmodeus verliert 5% seiner Lebensenergie</i>
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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Asmodeus » Samstag 22. November 2008, 00:35

Röchelnd und immer wieder von neuen Krämpfen erfasst musste der Dämon die Unterredung der Jäger über sich ergehen lassen. Er konnte Graille Braun nicht einmal ansehen als dieser damit drohte ihn zu töten. „DU BIST EIN ELENDIGES NICHTS!“ Krächzte das Viech. „Du bist kein Dämon aber so Krank dass du auch kein Mensch bist! Du bist nur noch eine Abnormität! Eine Abart! Ein seelischer Krüppel! Eine auszumerzende wandelnde Krankheit!“ Beschimpfte er den Jäger weiter um seine eigene Angst vor einer möglichen Rache zu überdecken. Er wusste dass sie kommen würde, er hätte dies nicht anders getan. „RRRRRRRGHHHH.“ Wild wand er sich als sich der Strick noch ein quäntchen enger zog. Er hechelte kehlig. Seine Extremitäten zitterten unter dem Stromfluss.

Armer Medicus der seinen Körper schon wieder solchen extremen und brutalen Situationen ausgesetzt wissen musste und nichts tun konnte. Der Zauber hielt nämlich auch ihn in der Passivität. Er konnte diese Schranke nicht durchbrechen. Seine Existenz brachte sich lediglich durch Asmodis verstörten Ausdruck im Blick erkennen.

<i> "Dämonenfeuer", schnaubte Aglamar. "Welch grausame Macht."</i> Das Viech mühte sich ein lachen ab. „Grauenhaft? Weil es euch einen ehrlichen Spiegel bietet? Ich zerstöre nichts! Dafür seit ihr selbst talentiert genug! ICH VERBREITE NUR DIE WAHRHEIT WÄHREND IHR EUCH TAGTÄGLICH SELBST BELÜGT!“ Im Grunde hatte Asmodi recht. Das Seelenfeuer griff auf die Information und Kraft der eigenen Abgründe zu und zwang den Betroffenen sich diesen Spiegel vor Augen zu halten. Mehr konnte er eigentlich nicht bewirken, doch offenbar reichte es um gewisse Menschen vor den Rand der Verzweiflung zu bringen. Ausser Graille. Er war einer der wenigen Wesen der wahrlich über null Moral verfügte, da war höchstwahrscheinlich sogar noch ein Ork ehrvoller.

„Richte das Seelenfeuer auf deinen ach so tollen Kameraden wenn du dich traust Unterdrücker!“ Algamar hatte eine neue Bezeichnung gekriegt. Asmodi akzeptierte ihn nicht als Herr, dies war deutlich aber er musste seine Unterlegenheit eingestehen.

„Seine Macht WIRD versiegen! Ich werde geduldiger und schlussendlich der stärkere sein!“ Hechelte der Dämon. Seine Worte mochten momentan nicht überzeugen. „ARHRH“ Winselte er auf als ihm der Strick die Kehle abdrückte. Offenbar reagierte der Zauber gar auf Provokation.

Sein grosses Maul war ja auch eine Waffe Asmodis. Er bekam mit das Mallahall das Weite gesucht hatte. Kluges Kind. Er wusste, seine Herrin würde wiederkehren. Irgendwie. Aber er traute ihr dummerweise auch zu dass sie irgend einen bescheuerten Plan versuchen würde durchzusetzen. Er schnaubte. Eine taktische Leuchte war sie ja nicht – fand er. Dabei war sie es die einen Dämon zum freiwilligen Untergebenen hatte machen können.

Er grinste als sie beschlossen ihr nicht zu folgen. Sorgen um ihren Zustand machte er sich nicht, dies wäre wohl zu fiel der Fürsorge gewesen. „ARHRHRH!“ Würgte er als ein Ruck durch seinen Hals ging. Er drehte sich unwillig auf alle Vieren und krabbelte seinem Unterdrücken wie ein Hund der nicht so recht mitwollte hinterher. Aufrecht zu gehen war ihm nicht gestattet. Die Leine war so eingerichtet dass es Unmöglich für den Dämon war jemals höher zu sein als sein Unterdrücker. Er würde immer zu ihm hochschauen müssen ausser der Herr befahl etwas anders. Immer wieder ruckte er unwillig an der Leine was zur folge hatte dass ihn ein heftiger Stromstoss von den Füssen riss. Er kurz ein paar Meter mitgeschleift wurde und er dann wieder aufstand um weiter zu krabbeln. Man sah dem Dämon an dass er von dieser Tortur schon sehr geschwächt war. Nicht unbedingt Körperlich obwohl dies sicherlich keine unerheblichen Belastungen für seinen Kreislauf waren – aber die konnte er wegstecken und verdrängen. Nein. Sein Ego war angegriffen. Sein Stolz. Sein eigenes Selbstbild welches so krass entmachtet worden war. Dies nagte und zerrte an seinen ohnehin schon sehr dünn gesponnen Nerven.

„Du hast doch nicht ein Hauch einer Ahnung davon was Demütigung und Schmerz wirklich bedeutet elendiger MENSCH! DU in deinen verfluchten Magiermantel mit deinem verfluchten Zauberstab der vermutlich in Grandessa in Luxus leben kahr..rh.gh.hh.h.h….“ Wieder Klemmte der Strick seine Worttiraden ab noch bevor Asmodi erst richtig loslegen konnte.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Montag 24. November 2008, 19:09

Graille richtete sich halb auf. Ihm ging es schon besser. Mallahall hatte ganze Arbeit geleistet. Nicht auf die zwischen trockenen Farnen und Blättern liegende Heilerin achtend, richtete der Meuchler einen hasserfüllten Blick auf Asmodeus. Gern hätte er seine Überlegenheit gezeigt und laut über dessen Beschimpfungen gelacht, aber sein Gesicht schmerzte ihm noch immer. Er war egoistisch genug, sein Wohl über einen Triumph zu stellen. Doch einen Kommentar konnte er sich nicht verkneifen.
"Du besitzt eine sehr gute Menschenkenntnis. Argh, ich sehe es als ... rgh ... Kompliment ... trotzdem werde ich dich umbringen, Bestie." Der Warnung am Schluss kam nur leise gezischt, aber das machte sie nicht weniger gefährlich. Graille machte sich auf zum Kutschbock, als nichts mehr von Asmodi kam. Dieser rang um Luft. Seine Dämonenpein legte sich immer enger um seinen Hals wie der Draht eines vorwitzigen Mörders.

Aglamar zog weitere Energie des Wesens auf und lockerte seinen Zauber etwas. Töten wollte er den Dämon nicht. Er sollte hinter Verschluss. Ein Leben in den vielen geheimnisvollen Orten, die der Magierrat für derartige Straftäter bereit hielt, war viel schrecklicher als eine Vernichtung. Obwohl ...
Vermutlich hätte Aglamar den Energiestrick wieder enger gezogen, wären die Worte Asmodis nicht zu ihm durchgedrungen. Er verbreitete die Wahrheit durch sein Seelenfeuer.
"Demnach ... besitzt du Fähigkeiten wie der von Dämonen so sehr gehasste Lichtgott Lysanthor? Der Herr von Wahrheit und ... Gerechtigkeit?" Er wusste, was seine Worte anrichten konnten und er provozierte es herauf. Asmodi sollte anschließend zu spüren bekommen, wer am längeren Hebel saß. Vermutlich spürte er es bereits mit jedem Atemzug, der ihm verwehrt blieb.

<i>"Richte das Seelenfeuer auf deinen ach so tollen Kameraden, wenn du dich traust, Unerdrücker!"</i> "Nein", gab Aglamar zurück. Auf solche Dinge ließ er sich im Allgemeinen nicht ein. Er blieb ruhig, zweifelte weder an seiner Entscheidung noch dachte er lange über die Worte des Haraxviechs nach. Jedoch ...
<i>„Du hast doch nicht ein Hauch einer Ahnung davon was Demütigung und Schmerz wirklich bedeutet elendiger MENSCH! DU in deinen verfluchten Magiermantel mit deinem verfluchten Zauberstab der vermutlich in Grandessa in Luxus leben kahr..rh.gh.hh.h.h….“</i>
Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. Aglamar mochte Energiemagier sein, aber er war ebenfalls Dämonenjäger. "Du hast meinen Worten Folge zu leisten, der Zauber zwingt dich dazu", wiederholte er. "Richte das Seelenfeuer auf dich selbst. Zeige dir die Wahrheit auf, die du nicht sehen magst. Stelle dich deinen eigenen Ängsten. Ich bin gespannt, wie der Dämon, der Lysanthors Fähigkeiten nutzen kann auf eben jene reagiert. Haraxgott?" Aglamar lachte.

Er blieb stehen, achtete nicht auf das Knurren, das vom Kutschbock kam. Der Magier wartete darauf, dass Asmodi ihm gehorchte. Dieses Mal wollte er nicht nur peinigen wie mit seinem Zauber, nein, dieses Mal interessierte ihn wirklich, wie Asmodi auf sein eigenes Feuer reagieren würde. Konnte er es überhaupt gegen sich selbst richten?
"Nun, Asmodi? Oder verfügst du über weniger Macht als wir alle geglaubt haben? Bist du nur ein kräuteranfälliges Großmaul ohne Rückgrat und Macht?"

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Asmodeus » Montag 24. November 2008, 23:44

Der Dämon hatte für die Drohungen des Jägers nur ein hämisches Lachen übrig welches aber irgendwie nicht mehr so wirklich überzeugend klingen wollte da ihm schlichtweg die Luft dafür fehlte. Sein Lachen ähnelte so einem Röcheln. Angestrengt stierte der Dämon vernichtend zu Algamar, dem Meister welcher ihn mit Gewalt unterjocht hatte. Der Dämon knurrte dem Energiemagier entgegen. Jaulte dann aber auf als ihm weitere Stromstösse traffen. Diese Kette reagierte offenbar sehr empfindlich auf Beleidigungen.

<i> "Demnach ... besitzt du Fähigkeiten wie der von Dämonen so sehr gehasste Lichtgott Lysanthor? Der Herr von Wahrheit und ... Gerechtigkeit?"</i> Asmodi knurrte zornig auf. „SCHWEIG RHRHRHRH!“ Fauchte er Algamar entgegen. „Mit meiner Fähigkeit spotte ich der Macht eures erbärmlichen Gottes!“ Gurgelte das Viech. „Auch die Wahrheit kann zerstörerisch sein, ist dies nicht wunderbar mhmm? BastaARHARHhgherghhg.“ Asmodi wurde gewaltig unter Strom gesetzt beim Versuch des Fluchwortes. Er zitterte, seine Haare stellten sich durch die elektrizität auf, nicht durch seine eigenen Energien. Es fehlte nur noch dass der Dämon zu dampfen begann um wahrlich ein bild eines gerösteten abzugeben. Tatsächlich zeichneten sich schon tiefe Brandmale auf der Haut ab, dort, an jenen Stellen wo die Energiekette verlief.

<i> "Du hast meinen Worten Folge zu leisten, der Zauber zwingt dich dazu"</i> „Das könnte dir so pass.jaj.jrhr.hrrhhrhrhhrh.“ Hechelte das Viech. „Aurhghg.“ <i>"Richte das Seelenfeuer auf dich selbst. Zeige dir die Wahrheit auf, die du nicht sehen magst. Stelle dich deinen eigenen Ängsten. Ich bin gespannt, wie der Dämon, der Lysanthors Fähigkeiten nutzen kann auf eben jene reagiert. Haraxgott?"</i> Der Dämon riss seine Augen auf. Angst spiegelte sich in ihm. „NRRRRRRRRRRRRHhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhn!“ Versuchte er sich zu sträuben und kämpfte vehement gegen den Dämonenpein an dass gar Algamar sich konzentrieren musste nicht die Kontrolle zu verlieren. Doch sein Zauber war stärker als das Viech welches sich jedoch erstaunlich widerspenstig gab. Plötzlich gingen die Hände des Medicus in Flammen auf. „ARHRRHRH!“ Der Dämon warf sich wieder auf den Rücken, wand sich in der Fesselung und starrte dem Feuer entgegen welches nach seinen Augen züngelten und ihn dann sehen liessen was er selbst nicht hatte wahrhaben wollen. Er sah seinen Vater wie er ihn grosszog. <b>Du wirst einmal über unsere Sippe und über den Harax herrschen mein Sohn.</b> Dämonischer Stolz ging von seinem Vater aus. Doch dann plötzlich wurde er gerufen. Von dem Beschwörer. „NEIIN!“ Krächzte Asmodi, wie damals. Doch es half nichts, seine Existenz wurde nach Celcia beordert, in den Körper des Medicus. Mit diesem Moment wurde er von seinem eigenen Vater enterbt. Für seine menschliche Beflecktheit aus dem Harax verstossen und dazu verdammt seine leibhaftige Form nur noch dann zeigen zu können wenn er Wirtlos war. Sein stolzes Wesen, minimiert auf den Körper eines einfachen Menschen. Sein ganzer dämonenstolz war nur gelogen! Eine Illusion die er sich selbst einredete! Im Harax war er und seine eigene Existenz nichts und nichtig. „Neiin!“ Weder in Celcia noch bei sich zuhause würde er Achtung finden… und dies war sich Asmodi durchaus bewusst, irgendwo in seinem innersten. Er war im Grunde ganz alleine. Eine Abnormität unter den Dämonen. Ein missbrauchtes Objekt sozusagen. Ja! Genau dies war es! Dieser dumme Beschwörer hatte ihn nur als Mittel zum Zweck benutzt!
Welch unendliche Schmach!

Doch dies war nicht das einzige was ihn beinahe zerriss. Er sah sich plötzlich im Spiegel. Was war er schon noch? Ein verschmenschlichtes Wesen. „NEIIRNRN!“ Welches sich begann Gefühle anzueignen! Der Dämon begann zu winseln und zu röcheln.

Immer wieder jaulte er auf.

Er liebte sie! Er liebte dieses Menschenkind namens Zanraia! Aber er wusste auch dass sie diese Liebe eines Tages vernichten würde, weil er eben war wer er war. Dies war eine Wahrheit die nur Asmodi allein für sich gekannt hatte. Seine Liebe war nicht mit jener der Menschen zu vergleichen. Sein grösster Abgrund also, sollte ein Zukünftiger sein.

Es war die Liebe, jene Macht die er am meisten verspottet hatte, welche ihn in die Knie zwingen würde. Davor… hatte er am meisten Angst. Sie würde es sein, welche ihn in die Selbstvernichtung treiben würde.

Das Haraxviech zitterte am ganzen Leib… hatte offenbar genug gesehen.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 27. November 2008, 01:18

Dämonenpein machte seinem Namen alle Ehre. Asmodi konnte nichts für ein Haraxwesen Typisches tun, ohne mit einem Stromstoß gestraft zu werden. Oder aber die unsichtbare Kette, welche man nur hin und wieder aufgrund der aufblitzenden Energieladungen sah, zog sich enger um seine Glieder, vor allem um den Hals.
Nein, er konnte wahrlich kaum etwas tun, abgesehen von Gehorsam zu leisten. Und dies stellte für Dämonen doch wohl Pein dar. Sie unterwarfen sich niemandem. Nicht die selbsternannte Herrscherrasse! Im Augenblick jedoch sah es zumindest bei Asmodi nicht so aus. Wie gut, war der Wirtskörper wieder erstarkt. Ein Greis hätte diese Qualen nicht ertragen und auch Asmodi wäre die Instandhaltung des tatterigen Körpers sicher zu viel geworden. Aber auch so blieb der Leib des Medicus nicht vollkommen verschont. Brandstriemen, ähnlich denen Mallahalls, zogen sich über einzelne Gliedmaße und am Hals besaß Asmodi bereits einen unschönen Ring aus leicht verbrannter Haut.
Trotzdem sträubte er sich noch immer. Es war nicht leicht für ihn, nun gehorchen zu lernen und das auch noch auf eine so erniedrigende Weise. Ohne den Zauber hätte Asmodi seinen Peiniger Aglamar sicherlich einfach weggefegt. So aber blieb ihm keine Wahl. Er <i>musste</i> gehorchen.

Und sein erster richtiger Befehl aus dem Munde des Magiers erschreckte ihn zutiefst. Aglamar sah es den finsteren Augenhöhlen an. Asmodi hatte Angst. Brüllend und sich aufbäumend versuchte er, sich dem Befehl zu entziehen. Doch hier war es ganz anders als bei Mallahall. Hier konnte er nicht entscheiden, die Aufgabe gewissermaßen aus eigenem Willen heraus anzunehmen, so wie er Mallahall sich als Herrin erwählt hatte. Hier zwang ihn die Magier dieses vermaledeiten Aglamar Azurán dazu! Und auch wenn dieser sich immer stärker konzentrieren musste – Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn – so war er doch stärker als der Dämon.

Asmodi riss es wieder auf den Rücken. Wie die Hand eines Riesen drückte der Zauber ihn zu Boden, nahm ihm fast die Luft zum Atmen. Blaues Feuer züngelte seine Hände hinauf. Er würde es gegen sich richten. Konnte es ihm schaden?
Die Antwort lautete ja. Das Seelenfeuer war auch gegen seinen Erzeuger einsetzbar, doch bislang hatte Asmodi immer eine Art Barriere zwischen sich und seiner Fähigkeit aufgebaut. So war er immun gegen die gefährlichen Flammen, die tief in die Seele einfuhren. Diese Barriere wäre normalerweise nicht einmal nötig gewesen, wäre Asmodi ein typischer Vertreter seiner Art. Doch zu viel Menschlichkeit – Liebe – hatte er in sich aufgenommen. Daraus ward etwas geformt, an dem das Feuer zehren konnte: eine Seele.

Aglamar sah zu, erlebte, was Asmodi durchlitt. Er war es nun, der in dem Dämon und dessen Ängsten lesen konnte wie in einem Buch. Asmodis Innerstes wurde nicht länger durch Siegel vor dem Magier verschlossen. Dieser Mann entwickelte sich zu seinem wohl gefährlichsten Feind, der er wusste nun von seinen wahren Schwächen.
Er bekam mit, dass Asmodi ein Ausgestoßener der eigenen Reihen war. Im Harax wurde er ebenso verachtet wie auf Celcia. Für ihn gab es in keiner Welt einen Platz. Er würde niemals wieder in der Heimat willkommen sein. Auf Celcia wollte man ihn vernichten.
Doch seine größte Angst zeigte sich erst, als Asmodi gequält aufheulte. Das Feuer zeigte, was er tief in sich verborgen hielt und verleugnete, nicht wahr haben wollte. Er war kein Dämon mehr. Er war kein Mensch. Doch beides vereinte sich in ihm, als hätte man nur die Schwächen beider Rassen zusammengetragen. Er war schwach ... denn ... er liebte.

Aglamar riss verwirrt die Augen auf. Beinahe wäre sein Zauber in sich zusammengefallen. <b>Er ... es ... liebt?!</b> Es klang absurd, widersprach vollkommen den natürlichen Gesetzen. Aber Dämonen waren doch schon immer Meister darin gewesen, sich nicht an Gesetze zu halten.
Dieses Viech liebte ... und die Liebe wurde erwidert. Das hatten die Dämonenjäger bemerkt, als Graille Baun Zanraia folterte und sie sich vehement wehrte, etwas gegen ihren Liebsten zu sagen. Aglamar konzentrierte sich wieder auf Asmodis Seelenpein. Er wollte mehr wissen und er erfuhr es auch. Die Ängste häuften sich. Asmodi liebte die junge Frau, die ihm ein Kind geboren hatte. Und er fürchtete, dass ihre unschuldige Seele seiner Liebe irgendwann nicht mehr würde standhalten können. Ihr Körper würde unter seiner dämonischen Liebe zerbrechen. Und anschließend würde die daraus entstehende Erkenntnis ihn selbst vernichten.

"Genug!", rief Aglamar und befahl dem am ganzen Leib bebenden Asmodi, sein Seelenfeuer enzustellen. Noch immer starrte der Energiemagier auf das Wesen herab, das er so hasste. Er war Dämonenjäger geworden, um diese seelenlosen, brutalen Bestien allesamt zu vernichten. Warum? Weil sie nichts von den wichtigen Dingen des Lebens verstanden. Was bedeutete ihnen schon Leben? Liebe?
Und jetzt lag da dieses Viech vor ihm. Diese Abnormität. Was sollte Aglamar von einem solchen ... Ding ... halten? Es liebte! ES ... ER ... was auch immer.
"Du bist kein Dämon", krächzte der Magier mit heiserer Stimme. "Dämonen haben keine Seele! Ich werde herausfinden, was du bist. In Zyranus ... in der Universität." Er zog an der Kette seines Zaubers. "Komm, ab in den Kastenwagen. Kuschel dich an Etelin, solange du noch kannst! Forscher können weitaus schlimmer sein als die Strafe eines Magierrates."
Diesbezüglich ... mochte Aglamar Azurán möglicherweise sogar Recht behalten. Es würde sich zeigen.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 27. November 2008, 16:30

Asmodi zitterte und bebte am ganzen Leib, wurde komplett von seinem eigenen Dämonenfeuer überwältigt. Er winselte leise doch noch bettelte er nicht um Gnade. Musste er auch nicht wie sich gleich herausstellte, denn Algamar hob seinen Befehl auf. Endlich erloschen die sich immer wieder tief ins Bewusstsein drängenden Gedanken und Bilder und machtem seinem natürlichen, hasserfüllten Wesen platz welches versuchte eben jenes gesehenes Entspannung wurde ihm aber nicht gewährt denn die Fesseln hielten ihn noch immer auf den Boden gedrückt. Asmodi röchelte schwer, liess seine Zunge auf der Seite raushängen und bemühte sich Luft zu kriegen. Immerhin sein zittern nahm ab.

“RRHRHRHhrhrhr.“ Knurrte er erschöpft und stierte dem Magier vernichtend entgegen. Diese Aktion würde er ihm niemals verzeihen. Algamar gehörte vernichtet mit dem wissen was er über ihn erworben hatte.

<i> "Du bist kein Dämon. Dämonen haben keine Seele! Ich werde herausfinden, was du bist. In Zyranus ... in der Universität."</i> ASmodi starrte zu dem Mann hoch und begann dann plötzlich verzweifelt zu lachen und zu kichern. „NEIN ICH BIN KEIN DÄMON!“ Krächzte er spöttisch. „ICH BIN EIN FLUUUCH!“ Lachte er beinahe schon irr anmutend. „EIN FLUUCHA RHGHGHGHGHR.“ Wieder ein Stromstoss, offenbar war dem Dämonenpein seine ausrufe aggressiv genug um ihn zu strafen. Man konnte ahnen wie streng diese Magie war wenn man bedachte dass der Dämon beinahe ausschliesslich aus Wut bestand.

<i> "Komm, ab in den Kastenwagen. Kuschel dich an Etelin, solange du noch kannst! Forscher können weitaus schlimmer sein als die Strafe eines Magierrates."</i> Der Dämon mühte sich auf die Füsse und krabbelte auf allen vieren, tiergleich eben, auf den Kastenwagen zu. Als er an Algamar vorbei kam versuchte er den Magier zu beissen wurde aber sofort von der Leine niedergestreckt. „Arhghgghghrhrh.“ Röchelte er und blieb nochmals mehrere Minuten liegen bis er sich von dem Schlag erholte. Sein Körper war schon sehr geschwächt und auch für ihn war es nicht leicht diese Stromstösse ständig wegzustecken. „Rhrrh.“ Wieder mühte er sich auf die Beine. „Niemals werde ich nach Zyranus kommen! NIEMALS! Noch vorher reiss ich euch die Eingeweiahrhrhghghgghgh.“ Wieder wirkte der Zauber. Asmodi schnaufte. Seine Nerven wurden stark belastet, er war dem Jäger einfach ausgeliefert und hatte noch keinen Weg gefunden ihm paroli zu bieten.

Mühsam schleppte er sich zum Kastenwagen und krabbelte hinein. Er hatte nicht vor sich an Etelin zu kuscheln sondern legte sich einfach auf dem Kutschboden ab. Er war erschöpft und konnte kaum mehr auf den Beinen stehen. Erstaunlicherweise liess die Leine es zu dass er sich niederlegte, offenbar konnte sie sich automatisch lockern wenn keine Befehle anstanden, dennoch blieb sie einen mahnenden Stromfluss verströmend an seinem Hals. „Rhrrrhrhr.“ Grollte er immer wieder. Hechelte noch immer und dies war erst die Behandlung durch Algamar der eigentlich keinen persönlichen Groll gegen Asmodis Person hegte – wie Graille.

Er stierte dem Energiemagier entgegen und hoffte dass er nun endlich in ruhe gelassen würde. Dieser Kerl regte ihn auf! Was bildete er sich überhaupt ein?! Glaubte er ihn nun bezwungen zu haben?! ER?! Ein elendiger kleiner Mensch! „BASTARHRHGHGh… du elerghghghgh… BASTAR:GHh.g.h..h..h“ Versuchte er nochmals trotzig aufzubegehren, doch damit erreichte er nur dass ihn die Leine erneut auf den Rücken zwang und ihn nun so festschnürte, denn nun blieb die Leine eng. Er hatte sich das Privileg des bequemen liegen wohl soeben verspielt.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Samstag 29. November 2008, 01:53

Sein Verhalten erinnerte auf den ersten Blick immer an einen gehetzten Hund. Asmodi lag hechelnd und röchelnd auf dem Rücken. Das Zittern hatte nachgelassen, aber die Zunge hing ihm aus dem Mund und sein Blick wirkte starr ... ängstlich?
Aglamar musterte ihn. Sein Geist verarbeitete noch immer, was er soeben gesehen hatte, denn dieser Mann hatte die Erinnerungen, Zweifel und Ängste, welche das Dämonenfeuer heraufbeschworen hatte, mitansehen können. Asmodi konnte kein Dämon sein. Demnach hasste Aglamar ihn nicht? Die Antwort auf diese Frage war ungewiss. Jedenfalls ... wollte er ihn erforschen, wie er dem Dämon mit unbeeindruckter und ruhiger Miene mitteilte.

Hatten sie denn alle kein Herz? Vielleicht musste man ein Wesen ähnlich das eines Dämons besitzen, um ein Jäger der Haraxrasse zu sein. Vielleicht konnte man sich ihnen nur so entgegenstellen. Dämonenjäger waren ebenfalls Sklaven des Harax. Sie waren ihre eigenen Dämonen und am gefürchtetsten mochte nicht einmal mehr Venen Ranáum sein. Nein. Vom Kutschbock aus knurrte Graille Baun erneut, sein Kollege solle sich endlich in Bewegung setzen.

"Gleich!", rief der Energiemagier zurück. Er konnte nicht anders, musste Asmodi etwas Zeit geben. Ohne ihn konnten sie schlecht weiterziehen. Sein Blick schweifte zum Dickicht des Waldes. Wohin war nur diese Mallahall verschwunden? Er schüttelte den Kopf. In ihrem Zustand würde sie schon keinen Ärger machen. Was konnte eine Frau schon anrichten, die sich an jedem noch so winzigen Zweig die Haut dermaßen aufreißen konnte, dass sie an den Folgen verblutete? <b>Eigentlich schade drum, sie war durchaus attraktiv</b>, dachte sich Aglamar. Er war eben auch nur ein Mann.

Das Kichern des Dämons im Körper des Medicus riss Aglamar aus seinen Gedanken. <i>"NEIN ICH BIN KEIN DÄMON! ICH BIN EIN FLUUUCH!"</i> "Ich werde es herausfinden ... mit Skalpell und Schere. Mit Reaktions- und Verhaltenstest. Und mit Kräutern." Damit hatte er eine erneute Angst des Haraxviechs ausgesprochen. Aglamar wusste zu foltern, sowohl mit Worten als auch mit magischen Mitteln. Von letzteren wurde Asmodi im Übrigen nicht befreit, nachdem er tiergleich zurück in den Kastenwagen gekrabbelt war.
Die Tür schloss sich. Der <i>Dämonenpein</i> würde das Biest schon an einem weiteren Ausbruchsversuch hindern. Aglamar schleppte sich zum Kutschbock.

"Können wir endlich los?", zischte ihm Graille entgegen. Seine giftgrünen Augen lugten unter der Kapuze hervor. Die Nase war leicht gebogen und schmerzte offenbar doch noch etwas. Mallahall hatte sich wenig Mühe gegeben, diesem Mann aufrichtig zu helfen. Nachwirkungen eines wenn auch kurzen Daseins als Wirtskörper?
Aglamar nickte. "Achte auf mich. Dieses ... was immer er ist ... kostet mich viel Kraft." Der Energiemagier klammerte sich an der Rückenlehne des Kutschbocks fest, während Graille das Pferd erneut antrieb und der Wagen sich wieder in Bewegung setzte. In nicht einmal zwei Stunden würden sie das Grasland erreichen.

Inzwischen hatte sich Asmodi im Innern des Wagens einfach hingelegt. Auch Etelin lag. Mallahall hatte seinen gepeinigten Körper auf eine Decke gebettet. Der Lich hatte sich seither so gut wie gar nicht mehr gerührt. Doch er lebte. Er atmete. Und er schaute auf, als seine Flucherei nur dazu führte, dass sich seine Lage immer mehr verschlechterte.

"Dämonenpein", meinte Etelin. Mühsam ächzend erhob er sich. "Den Zauber kenne ich, hab ihn nie gelernt. Ich bin auch kein Energiemagier. Aber er ist durchaus ... interessant." Der Licht schaute sich langsam um. "Wo ist Mallahall?"

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<i>Ja, was war mit der Lichtmagierin geschehen? Unterbrechen wir hier kurz die Szene und springen zu jener Frau, die sich im entscheidenden Moment für eine Flucht entschlossen hatte ...

Mallahall taumelte durch den Wald, achtete peinlichst genau darauf, herab hängende Äste und dichtes Gestrüpp zu meiden. Ihre Arme bluteten wieder. Die Haut war aufgerissen und sie fühlte, wie ihre Kraft aus ihr heraus floss. Trotzdem wusste sie, dass sie nicht einfach aufgeben konnte. Sie war die einzige Chance, die Etelin und Asmodeus noch blieb.
Schritt für Schritt bahnte sie sich ihren Weg. Vielleicht fand sie das Dorf der Waldmenschen wieder und stieß dort einmal nicht auf taube Ohren. "Er hat sich geändert." Diese Worte immer wieder vor sich her murmelnd trieb sie sich selbst voran. Ihre Finger strichen die blauen Strähnen hinter das Ohr. Auch sie hatte sich verändert. Zum Schlechteren?
Mallahall wollte nicht darüber nachdenken. Noch immer lag die Erinnerung an den Mord des Jägers im Wald knapp unterhalb der Oberfläche ihres Bewusstseins – zusammen mit dem Wissen, dass sie Zanraia hatte töten wollen. Nur wollen, nicht wirklich begehrt. Der Einfluss des Dämons ... den sie entschieden hatte, zu retten.
Mallahall brach zusammen, schürfte sich ihre Knie auf. Die Kraft schwand. Sie konnte nicht um Hilfe rufen, wusste nicht, wie weit sie schon gekommen war. Es schien ihr eine Ewigkeit her zu sein, dabei waren es erst einige Stunden. Viele Stunden, zu viele für ihren Körper.
Im Dickicht raschelte es. Etwas knackste. Stimmen wurden laut. Dann fand man sie ...
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------</i>

Zurück zu Asmodi und Etelin. Ob der Dämon inzwischen etwas über den Verbleib der Lichtmaga hatte verlauten lassen?
Etelin schwieg still. Er dachte nach. "Eine Flucht ist ausgeschlossen, solange dich Aglamar mit dem Zauber festhält. Du würdest dich selbst umbringen, wenn du dich gegen den Willen des Dämonenpein-Sprechers stellst. Vielleicht sollten wir erst einmal abwarten, bis sich eine Gelegenheit bietet." Die Worte konnten die Situation nicht schön reden. Etelin seufzte. Er wusste wohl genau so gut wie Asmodi, dass sie beide dem Untergang geweiht waren.
"Verhalte dich ruhig, dann lockert sich die magische Kette", schlug er vor.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Asmodeus » Samstag 29. November 2008, 11:48

„Rghghghghrrghghgh.“ Röchelte das komplett unterworfene Viech. Immer wieder streckte es keuchend die Zunge raus um besser Luft kriegen zu können. Es wurde ihm keine Ruhe gewährt denn obwohl Asmodi erschöpft war verhinderte die Leine jegliches Einschlafen. Es war schliesslich im Interesse des Zaubers dass der Dämon so geschwächt wie möglich blieb dies ersparte dem Anwender Energie. Die Magier waren zugegebenermassen doch sehr helle Köpfe. So durchlitt Asmodi jedes Mal einen Stromstoss wenn er in Begriff war einzuschlafen.

Wie erging es wohl seinem menschlichen Part welchem jegliche Kontrollübernahme verwehrt war? Selbst die Kommunikation zwischen den beiden Seelen war durch den Zauber unterbrochen und gestört so dass nicht mal Asmodi hätte darüber Auskunft geben können wie es Aurelius ging.

<i> "Dämonenpein. Den Zauber kenne ich, hab ihn nie gelernt. Ich bin auch kein Energiemagier. Aber er ist durchaus ... interessant."</i> Asmodi schnaubte. Interessant?! ER FAND ES INTERESSANT?! „WIE LÖST MAN IHN! Arhrhghgggggggggggggegfhhhhhhh“ Wieder durchzuckte ihn einen Stoss offenbar reichte schon der Fluchtgedanke aus um ihn zu strafen. Asmodi zitterte am ganzen Leib nach dieser Tortur, die Energie setzte ihm verdammt zu.

<i>[ "Wo ist Mallahall?" </i> „Sie… ist geflohen…“ Krächzte der Dämon.

<i> "Eine Flucht ist ausgeschlossen, solange dich Aglamar mit dem Zauber festhält. Du würdest dich selbst umbringen, wenn du dich gegen den Willen des Dämonenpein-Sprechers stellst. Vielleicht sollten wir erst einmal abwarten, bis sich eine Gelegenheit bietet."</i> „RHghrghghh.“ Schnaubte das Viech nur zur Antwort. Etelins Gedanken gefielen ihm nicht, weil er wusste dass der Lich recht hatte. Sie konnten nicht fliehen. Doch er wollte auch nicht als Testobjekt für Verhaltens- und Reaktionsmuster werden. ER wollte nicht zum Ding gemacht werden!

<i> Verhalte dich ruhig, dann lockert sich die magische Kette"</i> „Du kannst gut reden du kleiner AHRHGHGHRGHGHGHHhhhhhhhhhheeeeerg.h..“ Die Haut des Wirtes wurde blass, so viele Stromstösse verkraftete ein menschliches Herz kaum. Selbst der Dämon knickte für einen Moment weg und hing nur noch an der Leine. Sein Herzrhythmus war völlig aus den Fugen geraten. Asmodi wollte schlafen und konnte nicht. Er wollte fluchen und konnte es nicht. Er wollte fliehen und konnte es nicht, er konnte gar nichts tun. Ein quälender Gedanke.

Tatsächlich wurde er ruhiger. Dies kam wohl auch Algamar zu gute, denn jeder Stromschlag den die Leine tätigte kostete ihm Energie, nur wusste dies Asmodi nicht. Er gab ruhe bis sich die Leine lockerte und er sich zusammenrollen konnte. Er lag… versuchte zu ruhen ohne zu schlafen.

Dieses Viech konnte man bemitleiden. Die Ruhe gab ihm Zeit nachzudenken und sich um Zanraia zu sorgen. Verzweifelt starrte der Dämon vor sich hin. „Castus..“ Keuchte er schliesslich leise.

Er verspürte ein gewaltiges kratzen in seiner Kehle. Die ganze Anstrengung hatte ihn durstig werden lassen und auch gefüttert war er nicht geworden. Er brauchte keine Nahrung aber sein Wirt tat dies eben. Hechelnd blieb das Haraxviech liegen. Sie würden doch rasten?! Sie mussten einfach.

Den Magiern sollte das Überleben des Wirts doch auch am Herzen liegen, die Leine fing ihn im physischen Körper ein... wenn der Wirt starb war der Dämon doch wieder frei. Ob dies Algamar auch bewusst war? Gewiss, schliesslich schien er ein Meister seines Fachs zu sein. Er würde sich vermutlich schon mit den Folgen seines Zaubers auskennen.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Samstag 29. November 2008, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Samstag 29. November 2008, 20:26

Aglamar kippte nach vorn. Graille Bauns Reaktion war bemerkenswert, als seine Hand vorschnellte und den Kragen des Mannes umschlang. Er hielt ihn, nicht aus Nächstenliebe oder weil beide Dämonenjäger waren. Er brauchte seinen Kumpanen, um den Dämon bis nach Zyranus zu bringen.
Ein paar Mal hatte er schon erlebt, dass Aglamar den Dämonenpein ausgesprochen hatte. Noch wenigere Male davon musste man ihm nach einer Weile zu Hilfe eilen, weil die Haraxbestien sich zu stark gegen das unsichtbare Band wehrten, mit dem der Energiemagier sie unter Kontrolle hielt. Ein einziges Mal war ein Dämon ausgebrochen und nur noch Esiah Arcain hatte gegen ihn vorgehen und ihn zur Strecke bringen können. Doch Arcain war tot. Nun blieb niemand mehr, wenn etwas schief ging. Graille hätte den Dämon sogar jetzt am liebsten zur Strecke gebracht, doch im Grunde konnte er nur dem Wirt etwas anhaben. Er war ein Meuchler, Meister der Gifte und schnellen Stiche. Er war ein physisch kämpfender Dämonenjäger und konnte nur den Wirtskörper mittels seiner Gifte betäuben oder töten oder in Fallen locken. Anschließend zog er sich zurück und ließ die übrige Truppe arbeiten. Dieser Umstand hatte ihn schon immer geärgert. Er war auf die anderen angewiesen. Gegen den eigentlichen Dämon konnte er nichts ausrichten. Allein dieses Wissen veranlasste ihn dazu, Aglamar wieder zurück auf den Kutschbock zu ziehen.
"Halte durch, Magier", zischte er ihm zu. "Du musst den Zauber aufrecht erhalten."
"Ich ... kann ... nicht mehr, Graille. Geh du ... hinter ... Gifte ... brauche eine ... Pause." Keuchend sank Aglamar in sich zusammen. Nur seine angespannten Muskeln signalisierten, dass er den Dämonenpein noch immer aufrecht erhielt und mit aller Macht darum kämpfte, nicht schwächer werden zu lassen. Doch weitere Stromstöße schossen von ihm weg und durch die Wand des Kastenwagens ins Innere, wo man Asmodi jedesmal aufkeuchen hören konnte.

Dort wehrte sich der Dämon nämlich noch immer, wenn auch halbherzig und einfach aus der Not heraus, nicht schlafen zu können. Der Dämonenpein ließ es nicht zu, schickte immer wieder Stromstöße. Als es auch bei ihm an die Kraftreserven ging, fragte er bei Etelin nach, wie man dem Dämonenpein entgehen konnte. Allein dies versetzte ihm weitere Schmerzen.
"Nur der Energiemagier, an dem das andere Ende des Bandes hängt, kann ihn aufheben", verkündete Etelin die schlechte Nachricht. "Es sei denn, du bist noch stark genug, das Band zu sprengen. In jeder Kette gibt es ein schwaches Glied. Dies muss auch für magische Ketten gelten. Leider ist mir der Zauber Dämonenpein zu fremd, um dessen Schwächen zu kennen." Etelin hätte Asmodeus gern geholfen. Dies war sein Schüler, sein Sohn – wenn auch nicht biologisch. Doch zwischen ihnen gab es auch eine Kette, ein ziemlich dickes Band. Sie hatten viel miteinander erlebt. Zwischen all ihnen herrschte eine Verbindung, daher runzelte Etelin verwirrt die Stirn, als er hörte, dass Mallahall geflohen war.
"Sie würde uns niemals im Stich lassen", murmelte er vor sich hin. Asmodi schnaubte nur, hatte genug damit zu tun, Luft zu bekommen.
Trotzdem hing auch er seinen Sorgen und Gedanken nach.
<i>"Castus ..."</i> Etelin legte eine seiner aschfahlen Hände auf Asmodeus' Arm. "Wir finden ihn." Er klang entschlossen.

Eine ganze Zeit lang tat sich nichts. Die Stromstöße nahmen etwas ab, kamen unregelmäßiger. Entweder hatte sich Aglamar dazu entschieden, dem Medicus-Körper nicht so viel Leid auszusetzen oder aber auch seine Kraft ließ gewaltig nach. Asmodi konnte ja nicht ahnen, dass Letzteres der Fall war. Er hatte seine magischen Kräfte sehr in den Zauber selbst gelegt und nicht mehr viel Energie für die Aufrechterhaltung übrig behalten. Nun musste er sich schonen, hoffte auf Grailles Hilfe.
Die bekam der Energiemagier auch. Inzwischen war die Gruppe im Grasland angekommen, der Boden hatte an Unebenheit verloren und endlich hielt der Wagen an. Graille löste das Pferd aus der Kutschenspannung. Er war sich des Risikos bewusst, dass bei einer Flucht des Haraxviechs Zeit verloren ginge, weil er das Pferd wieder vorspannen musste, aber er ging es ein. Das Tier brauchte die Rast. Er führte es ein Stück weit weg und ließ es grasen.
Aglamar stieg vom Kutschbock, hockte sich sofort auf den Boden und lehnte sich gegen eines der Wagenräder. Leicht zuckte das unsichtbare Band in den Wagen hinein. "Graille", murmelte er. "Es muss jetzt sein. Hilf. Auch du bist Dämonenjäger." Seine Stimme war etwas kräftiger geworden seit er die Stromstöße reduziert hatte. Doch auch er brauchte Ruhe. Nun lag es am Meuchler.

Graille wappnete sich. Er griff an seinen Gürtel mit all den kleinen Giftphiolen und Reagenzgläschen. Er suchte, was ihm weiter helfen konnte und entschied sich für zwei Gifte, die in ihrer Wirkung wohl gleich, in der Anwendung allerdings unterschiedlich waren.
"Löse das Dämonenzauberdingens, wenn ich die Wagentür wieder verriegelt habe", befahl er Aglamar und dieser nickte. Dann zog Graille Baun die Tür zum Kastenwagen auf. Eine solche Szene hatte es schon einmal gegeben. Damals war ihm der Dämon entgegen gesprungen gekommen. Dieses Mal war Graille besser vorbereitet. Er hielt ein vergiftetes Messer vor sich. Das Biest würde direkt hineinspringen, wagte es einen Fluchtversuch.

"Bestie!", knurrte der Meuchelmörder. "In die Ecke mit dir! Lich, wehe dir, du rührst dich!" Graille Baun stieg in den Wagen hinein.
Etelin saß noch immer neben Asmodi, die Hand nahe an seiner, und leistete stillschweigend Beistand. Er wusste, wie man sich fühlte, wenn man Stunden ja sogar Tage lang Energieladungen ausgesetzt wurde.


<i>Asmodeus' Lebensenergie sinkt auf 20% wegen der Stromstöße</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Samstag 29. November 2008, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Asmodeus » Samstag 29. November 2008, 21:56

Asmodi röchelte schwer, langsam liess die Leine locker und er nutzte die Chance um sich etwas zu entspannen. „Rrhrhrhrh..:“ Brachte er immer wieder heiser aus sich heraus. <i> "Nur der Energiemagier, an dem das andere Ende des Bandes hängt, kann ihn aufheben", verkündete Etelin die schlechte Nachricht. "</i> Asmodi schloss entnervt seine Augen. „DIES WIRD ER ABER NICHT ARHGHghhhhhhhhhhhhr.“ Wieder krampfte er kurz. Wäre Asmodi noch kräftiger gewesen hätte er vielleicht gemerkt dass die Stormschläge weniger stark wurden doch nun entging ihm dies leider. „Arhhghghhh.“ Hechelte er nur noch verzweifelt und winselte gequält. „Forscher! Ich bin doch kein Ding!“ Knurrte er wütend.

<i> Es sei denn, du bist noch stark genug, das Band zu sprengen. In jeder Kette gibt es ein schwaches Glied. Dies muss auch für magische Ketten gelten. Leider ist mir der Zauber Dämonenpein zu fremd, um dessen Schwächen zu kennen."</i> „Mrhrmrrm?!“ Asmodi horchte auf. „Spr..e.n.ge.n.?!“ Er wälzte sich auf die Seite. Blickte Etelin an. „WIE WIEE?! WIEERHARHHGGHGHghgh.“ Wieder zuckte er, schäumte gar bereits bei den Stössen vor Anstrengung. „Arghgghgh.“ <i> "Sie würde uns niemals im Stich lassen"</i> „Mall?! Sie ist doch keine Närrin…“ Schnaubte er. Offenbar vertraute er seiner Herrin inzwischen. Sie würde Helfen… oder es zumindest versuchen, doch wenn sie richtig schlau war… würde sie Zanraia und Castus zur Hilfe eilen. Die brauchten Hilfe. Sobald Venen nämlich rausfinden würde dass Castus über keinerlei Dämonenvernichtende Kräfte verfügte… ihm schauderte bei dem Gedanken.

<i> "Wir finden ihn."</i> Asmodi knurrte. „UND WAS WERDEN WIR FINDEN?! MEIN VON DIESEN JÄGERN VERUNSTALTETER SOHN?!“ Krächzte er schnaubend. Asmodi horchte auf als der Wagen anhielt. Er rappelte sich auf die Knie hoch. Legte seinen Kopf schief um besser hören zu können. Schritte näherten sich der Tür. Asmodi knurrte. Seine Augen flackerten blau auf doch dann wurde er geblendet vom Licht des Graslandes. Asmodi fauchte auf und krabbelte etwas zurück als er Graille erkannte. „Weiche!“ Mahnte der Dämon böse.

<i> "Bestie! In die Ecke mit dir! Lich, wehe dir, du rührst dich!"</i>

Der Dämon strahlte nicht nur Hass aus sondern auch Angst. Seine Hände und Füsse zitterten. Nervös stierte er dem Jäger entgegen und dann fiel sein Blick auf den Dolch. Asmodi lachte unruhig auf. „Damit willst du mich in Schach halten?! Mit einem Zahnstocher? Hahehe…“ Er keuchte. Hustete. Knickte leicht ein. Es waren kaum noch Kraftreserven bei ihm vorhanden, dennoch weigerte er sich in die Ecke zu gehen.

Es war ein Wunder dass diese Beleidigungen ausgesprochen werden konnten ohne Stromstoss. <b>Die Kette…</b> Dachte der Dämon. „BASTARD!“ Er hielt inne, schloss ein Auge, erwartete den schmerzhaften Energiefluss… doch nichts geschah. Asmodi rang sich ein dämonisches Grinsen ab. Er wankte als er sich auf die Hinterläufe aufrichtete und hatte Probleme sein Gleichgewicht zu halten. Doch er sah den einzigen Moment zur Flucht gekommen. „Lich… HILF!“

Erneut setzte das Viech zum Sprung an.

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. November 2008, 01:38

Schweigend saß Etelin in der Dunkelheit. Ja, es war düster, man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Mallahall fehlte, um ihre magischen Glühwürmchen noch einmal herbei zu zaubern und laut Jahreszeit stand die Sonne ohnehin nicht besonders hoch, sofern das Wetter es überhaupt zuließ.
Lediglich die wenn auch unregelmäßiger eintreffenden Stromstöße erhellten immer wieder kurzzeitig das Innere des Kastenwagens. Die Luft hatte sich inzwischen in ein muffig-warmes Gemisch verwandelt. Die Gedanken schienen so düster wie der Wagen selbst.

Hin und wieder meldete sich Asmodi fluchend zu Wort und wurde wie schon so oft mit einem leichten Schock gestraft. Entweder lernte er einfach nicht dazu oder er wollte nicht. Etelin tippte auf Letzteres. <b>Sturkopf</b>, dachte er, sagte aber nichts.
<i>"Forscher! Ich bin doch kein Ding!"</i> Etelin seufzte. Er kannte die Forschermethoden von Zyranus. In den Kellern der Universität hielt man die interessantesten Objekte – ja, Objekte! – zusammen. Den Studenten war der Zugang dorthin ebensowenig erlaubt wie jenen Dozenten, die sich nicht für ein Foschungssemester eingetragen hatten. Jedes Jahr erhielten solche ausgesuchten Magier ein Kärtchen, auf dem ein Zaubercode ähnlich dem am Stadttor eingraviert war. Hierzu besaß die Akademie ihre eigenen Runenmagier. Etelin kannte die Dame entfernt über den verstorbenen Adelmund. Sie hieß Jolanta Synapse und war eine Zwergin aus Nogrot. Sie besaß außerordentliche Fähigkeiten, jedenfalls hatte Adelmund das immer wieder erzählt.
Wenn sie eine Freundin des Verblichenen war, dann könnte man über sie womöglich einen Weg aus den Forscherräumen finden, sofern sie sich dort blicken ließ. Etelin hoffte jedoch inständig, dass es nicht soweit kommen würde, dass sie über eine Flucht aus der Universität nachdenken mussten. Zyranus bedeutete ihr Ende. Asmodi würde wahrlich zum Ding werden. Er bekäme eine Aktennummer und man studierte Verhalten und Psyche. <b>Vielleicht schneiden sie den Medicus auf, um herauszufinden, wo Asmodi sitzt und wie er funktioniert.</b> Selbst Etelin schauderte bei diesem Gedanken. Er wusste, dass er selbst nicht in der Universität landen würde. Doch welche Strafe konnte der Magierrat für ihn noch bereit halten? Man hatte ihm doch bereits alles genommen und das wenige Verbliebene so sehr zerstört, dass es ihm jedes Mal zur Qual wurde. So wie seine Magie. Der kleinste Zauber peinigte seinen Körper. Welche Steigerung der Folter und Strafe gab es für einen Magier noch?
Ob sie seine Fähigkeiten eindämmen würden? Ein Nekromant, der keine Magie mehr beherrschte. Nein, das wäre zu einfach. Vielleicht ... oh, Etelin bekam es mit der Angst zu tun. Dunkel erinnerte er sich, in den Historien der Universitätsbilbiothek geblättert zu haben. Als Zyranus noch jung und der Magierrat bedeutend strenger war als zu heitigen Zeiten, hatte man beim Missbrauch von Magie den Betreffenden so sehr mit sämtlichen vorliegenden Magie-Arten beschossen, bis seine Hirnzellen zerstört wurden. Zurück blieben sabbernde Idioten, die sich einnässten und keinen klaren Gedanken mehr fassen konnten. Die meisten von ihnen hatten es nicht einmal mehr ein Jahr lang gemacht. Er wollte nicht daran denken!

"Du bist kein Ding", bestätigte Etelin. "Und Mallahall ist keine Närrin. Sie ist eine von Swanviss ... von Schwanenweiß. Sie hat immer den richtigen Weg eingeschlagen." <b>Wirklich, Etelin?</b> Er wischte die Zweifel mit einem Schnauben beiseite. Mallahall hatte nichts Böses getan, im Gegenteil! Sie glaubte, in jedem etwas Gutes finden und hervorkitzeln zu können. Ein Mensch mit einem solchen Herzen konnte nicht schlecht sein, handelte nicht falsch. Wenn man den Glauben in Mallahall verlor, dann konnte man auch aufhören, an Götter zu glauben.

An welche Götter glaubte Etelin? Er betete so selten, dass man auch sagen konnte, er tat es gar nicht. Und viele würden überrascht sein, doch sein bevorzugter Gott war Feylin. Dessen kindlichgöttliche Neugier und seinen Wissendurst hatte der Lich schon immer mit ihm geteilt, manchmal gar bis ins Fanatische hinein. Jetzt wünschte er sich, er wüsste, wie man Asmodeus helfen konnte. Seinem menschlichen Part schien es überhaupt nicht gut zu gehen. Er war so schweigsam und der Dämon sprach weder über noch mit ihm. Manchmal bemerkte man den Gedankenaustausch zwischen beiden, dann war der jeweilige Kontrolleur des Körpers kurzzeitig etwas abgelenkt. Nun aber ... nichts. Etelin hatte es bemerkt.

<i>"Spr ... e... n... ge ...n?! WIE WIEEE?!"</i> Asmodi zuckte zusammen. Der Lich sah das schäumende Maul im Schein des kleinen Lichtblitzes. "Ich weiß es nicht", antwortete er. "Jedes Kette lässt sich sprengen, wenn man am schwachen Glied ansetzt." Er konnte leider nicht mehr helfen. Weder hier noch bezüglich Castus. Er konnte nur hoffen, denn Hoffnung starb zuletzt.

<i>"UND WAS WERDEN WIR FINDEN?! MEINEN VON DIESEN JÄGERN VERUNSTALTETEN SOHN?!"</i> Diese Worte trafen Etelin härter als es ein Faustschlag gekonnt hätte. Jeder Vater fürchtet um seinen Sohn, wenn dieser in Gefahr schwebte. Und jeder Mann, der Vater war, konnte mit einem anderen mitfühlen, wenn dieser sich um sein Kind sorgte. Etelin hatte bei seinem eigenen Sohn als Vater versagt. Etelin ... zweifelte daran, dass es bei Asmodeus besser gelaufen war, obwohl er ihn nicht vernachlässigt hatte. Nun auch noch Castus?
"Wir retten deinen Jungen!" Die Hand des Lichs krallte sich in den Unterarm des Medicus. "Du wirst ihn im Arm halten können. Ihn und deine Zanraia. Wir retten sie alle." In seine sonst monotone Stimme fuhr eine Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit wie man sie vorher nie vom Lich gehört hatte. Seine Augen glühten im Dunkel auf.

Dann gesellte sich ein matter, rechteckiger Schimmer hinzu. Die Tür des Wagens öffnete sich, Graille Baun trat halb ein. Er blaffte Befehle ins Innere, hielt ein Messer vor sich und obwohl Asmodi auf allen zitternden Händen und Füßen kniete, so verhöhnte er den Dämonenjäger weiterhin.
"Narr!", grinste ihm Graille Unheil verkündend entgegen. "Lauf in das Messer und finde heraus, was ich wirklich damit vor habe!" Er hielt die Waffe in der Rechten. Von der linken Faust umschlossen war eine kleine Phiole – jene, die eigentlich als Plan B eingestuft worden war, aber Graille hatte schon befürchtet, dass er sie würde nutzen müssen. Zu schade, um das schöne Gift!

Er sah den Dämon an. "Du bist schwach", stellte er fest. Natürlich gab er keine Auskunft darüber, dass der draußen sitzende Aglamar einen ähnlichen Eindruck machte.
<i>"BASTARD!"</i> Graille runzelte die Stirn, als Asmodi kurz inne hielt. Ein Auge schloss sich. Dann grinste das Viech und richtete sich taumelnd auf. Doch noch ehe es dem Lich etwas zurufen konnte, reagierte Graille Baun. Er schleuderte die linke Faust vor und wich zurück. Die Tür flog mit einem Knallen zu, die Phiole zersprang, als sie von Asmodi abprallte und hart auf dem Boden des Wagens aufschlug. Man konnte es ob der mäßigen Lichtverhältnisse nicht sehen, doch es breitete sich eine purpurne Wolke wie abendlicher Nebeldunst aus.

Etelin hustete bereits. "Was ... ist ... das?!", brachte er noch hervor, dann erhielt er Antwort in Form der Auswirkungen. Seine Glieder fühlten sich matt und schwer an. Ein betäubendes Nervengift, das über die Atemwege in den Körper eindrang!
Etelin kippte wie ein Mehlsack um – ein recht kleiner Mehlsack, aber den Aufprall hörte man. Auch Asmodi hatte längst von dem Stoff eingeatmet, es blieb unvermeidbar, es sei denn, er wollte den Wirtskörper ersticken lassen.
Von draußen erklang Grailles fahles Lachen. "Gute Nacht, Dämon!", rief er ihm zu. Das letzte, was Asmodi hörte, waren Worte an Aglamar, dass er den Zauber nun aufheben konnte.


<i>Asmodeus' nächster Post muss mit seiner Bewusstlosigkeit enden!</i>

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 30. November 2008, 05:42

Asmodi hatte noch nicht mal richtig zum Sprung angesetzt da zerbarst die Phiole mit dem Betäubungsgift auch schon zu seinen Füssen. Er starrte hinunter. „WAS?!!R RHRHRH.“ Knurrte er wütend und biss in die purpurne Wolke hinein. Über die Atemwege schien der Dämon gut kontrollierbar zu sein denn er hechelte und schnaufte ja meistens, so das er gar nicht auf die Idee kam die Luft anzuhalten. Es hätte ihm sowieso höchstens ein paar Sekunden eingebracht. „Neeeeeeeeirrrrnrnrn!“ Brüllte er als er sah wie Etelin zusammenbrach. Er wandte sich zu Graille um und sah ihm vernichtend entgegen. Seine blauen Augen flammten nochmals so richtig auf. Der Dämon schien sich für einem Moment dem Staub zu widersetzen denn er kam auf den Dämonenjäger zu. Doch was geschah? Er knickte ein. Taumelte auf allen vieren an die Wand. Knallte dagegen und sank auf den Bauch. „Rrhrrhrrrrrrrhhrh.“ Röchelte er schwer, seine Muskeln entspannten sich. Er kriegte die Arme, die Beine und den Kopf nicht mehr hoch.

Panisch starrte er an die Decke des Wagens. Was sollte er tun?! Wie würde ihm nun noch die Flucht gelingen! Er musste wach bleiben! Er musste!! Der Dämon winselte auf.

Er wollte nicht nach Zyranus! Die Erfahrungen die er dort schon gemacht hatten waren schlimm genug. Er wollte nicht wieder zum <i>Es</i> werden. Zum Ding welches man vernichten oder studieren oder sonst was gedachte. Er wollte nur frei sein und in ruhe gelassen werden von der Welt… damit er genug Zeit hatte sie zu erobern.

Manchmal machten es sich eben auch Dämonen zu leicht…

Seine Augen glimmten bläulich als sie ihm langsam zufielen. Wieder hing seine Zunge aus dem Mundwinkel als sein schwerer Kopf zur Seite knickte. Sein stolzer Dämonenkamm wurde so verwuschelt, doch dies würde bald sein geringstes Problem sein.

Die Atmung verlangsamte sich. Ebenso sein völlig zerstörter Herzrhythmus. Der Dämon schlief, sah dabei aber keineswegs friedlich aus.

Die Haut war fahl und kränklich, der Wirtskörper war durch unzählige Brandmale der Leine bereits schon wieder hart drangsaliert. An den Klauen des Viechs die immer wuchsen und spitz wurden wenn Asmodi die Kontrolle übernahm klebten noch immer Teile von Grailles Nasenhaut.

Die Besessenheit dieses Medicus war offensichtlich. Nun würde zurückkehren was den Zyranern schon bekannt war. Schon einmal hatte dieses Viech in ihrer Stadt gehaust und nur ärger gebracht. Für kurze Zeit war es ja durch die Eindämmung Etelins in der Stadt toleriert gewesen. Man hatte sehen wollen ob man einen Dämon soweit umerziehen konnte dass er sich sozial integrierte. Ausserdem hatte man ihn in der eigenen Stadt wohl auch im Auge… und nun… würde das Ergebnis heimkehren.

Die Jäger ihre Belohnung kassieren. Viel Geld… und ein Ehrentitel. Diesen Männern sollte ehre gebühren? Natürlich! Befreiten sie doch die Welt von dieser elendigen aber seltenen Plage.

Die Wirkung des Giftes hielt an und gewährte dem Dämon keine Flucht ins Bewusstsein. Er war ein Gefangener seines eigenen Schlafes… viele Stunden lang…

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Re: Gesuchten-Transport

Beitrag von Erzähler » Montag 1. Dezember 2008, 10:26

Alles Schreien und Zetern half nichts. Das Gift breitete sich im Inneren des Kastenwagens aus und füllte jeden Winkel mit seiner purpurnen Präsenz. Ursprünglich hatte Graille Baun jenes Gift nur über eine Nadel unter die Haut und direkt in die Blutbahn des Dämonenmannes spritzen wollen, doch insgeheim gefiel es ihm so besser.
Er war Meuchelmörder, kein Medicus oder Heiler, aber auch er musste einiges von der menschlichen Anatomie kennen, um seinem Beruf gerecht zu werden. Meuchler agierten aus dem Dunkel heraus, schnell, hinterhältig und überraschend. Sie durften sich dann keine Fehler erlauben und sei es nur, dass sie die Kehle nicht ganz so sauber aufschlitzten wie es hätte nötig sein sollen. Daher lernten die meisten von ihnen – also die professionellen Vertreter ihres Schlages – mehr über Körper- und Muskelbau. Dieses Wissen ließ sie erst zu Meistern ihrer Künste werden und nicht etwa die Tatsache, dass sie bereit waren, ihre Seele für ein paar Morde zu verkaufen.

Asmodi brüllte vor Zorn, kaum dass Etelins Körper den Boden berührte. Seine blauen Augen fixierten Graille. Dieser hatte nur ein höhnisches Grinsen übrig. Sein Blick war siegessicher. "Wir haben dich", hielt er Asmodi entgegen und schloss die Tür. Nur winzige purpurne Wölkchen traten aus den Ritzen des Wagens hervor. Sie waren nicht groß genug, um auch nur einen der beiden Dämonenjäger zu betäuben.
"Das Viech ist vorerst ausgeschaltet, du kannst deinen Zauber aufheben." Graille ließ sich neben dem nickenden Aglamar Azurán nieder. Er packte einen Teil des mitgeführten Proviants aus und biss begierig von einem belegten Brot ab.
"Wie lange hält dein Mittel vor?", fragte der Energiemagier.
"Mehrere Stunden. Aber keine Sorge, mein Sortiment wird bis Zyranus reichen. Danach legst du ihn wieder in diese Energiekette und wir bringen ihn vor den Magierrat."
Aglamar schwieg. Er wollte das Biest nicht dem Magierrat ausliefern. Dort würde man ihn nur einer Strafe unterziehen und anschließend für immer wegsperren. Bei einem Dämon seines unberechenbaren Schlages sicherlich nicht die schlechteste Idee. Doch Aglamar überlegte. Asmodi war kein reiner Dämon mehr. Folglich durfte man ihn nicht fortsperren, nicht so. Er durfte nicht vernichtet werden, noch nicht. "Ich werde ihn erforschen", gab der Magier nach einer Weile zurück, klang entschlossen, aber ruhig.

Irgendwann machten sie sich wieder auf den Weg. Die Reise verlief ereignislos und für ihre Verhältnisse recht ruhig. In regelmäßigen Abständen wurde Asmodeus das betäubende Gift gespritzt wie einem Patienten, den man mit Medikamenten dauerhaft ruhig stellen wollte.
Nur zu den Mahlzeiten, die sein Wirtskörper offensichtlich nötig hatte, beschwor Aglamar den Dämonenpein aufs Neue herauf und ließ Asmodi etwas Nahrung zu sich nehmen. Auch Etelin wurde weitestgehend versorgt. Anschließend erfolgte erneute Betäubung. So ging es weiter, tagein, tagaus.
Sie reisten noch gut drei Tage, kamen sehr langsam voran, weil das Pferd mehrmals rasten musste. Schließlich aber erreichte man den Ort, an dem sich Asmodeus' Schicksal erfüllen sollte und von dem er schon einmal geflohen war: Zyranus, stolze Magierstadt.

Es war kein simpler Empfang, den man den Dämonenjägern bot, doch ihre Gefangenen bekamen davon nichts mit. Vor den Toren sammelten sich zunächst die besten Magier, die derzeit aufzutreiben waren. Man eskortierte den Kastenwagen bis zum Magierturm, erstattete dort dem Rat kurzen Bericht und war sich anschließend unschlüssig, wohin es die beiden Gefangenen verschlagen sollte. Für Etelin fand sich eine schnelle und recht problemlos Lösung. Doch was sollte mit Asmodeus, dem besessenen Medicus geschehen?
Es hatte sich bereits vor längerer Zeit ergeben, dass eine Eindämmung des Dämons keine zufriedenstellenden Resultate hervor brachte. Diesen Fehler wollte man nicht wieder begehen. Doch Aglamar hielt lange Gespräche mit den hohen Magiern, während Graille Baun den Dämon weiterhin mit dem Gift bearbeitete. Etelin hatte man längst fortgeschafft. Er würde seine Zeit im unsichtbaren Verlies verbringen, bis man sich eine passende Strafe für ihn ausgedacht hatte. Doch das konnte warten. Asmodeus besaß weitaus höhere Priorität.

Schlussendlich ließ sich der Magierrat durch Aglamars überaus interessanten Bericht und die daraus resultierenden Argumente überzeugen. Asmodeus erwachte in der Universität der Magie ...


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