Das Umland von Andunie

Die an der Bucht Kad Harat liegende Stadt ist zwar nicht so riesig wie Pelgar, aber mindestens ebenso bekannt. Sie wurde vom dunklen Volk erobert und seither leben ihre Bürger unter dem Joch des dunklen Herrschers.
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Die Handelsstadt ist vom dunklen Volk erobert worden. Hier treiben sich nun Dunkelelfen, Orks, Goblins, verbündete Grandessarer und Piraten aus Rumdett, sowie vereinzelt Sarmaer Gesindel und Echsen herum. Die Andunier leben in Angst und als Sklaven ihrer Unterdrücker.
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Das Umland von Andunie

Beitrag von Naella Federfall » Montag 8. August 2022, 18:33

Einstiegspost

Ein grauenvolles Geräusch riss sie aus ihrem Schlaf. Desorientiert und mit wildabstehenden Haaren, setzte sich die Elfe kerzengerade im Bett auf. Nur um in sich zusammenzufallen und mit krummem Rücken die Augen zu reiben. „Was war das?!“, nuschelte sie hinter einer pappigen Zunge vor. „Was das fragst du noch?!“, kam es tadelnd von ihren Füßen. Naella öffnete schwerfällig ein Auge und erkannte: Nichts. Für einen Moment erschrocken, wischte sie sich die rote Strähne von ihrem Auge und blinzelte kurz. Ah. Mikk. Der Ottsel saß auf seinen Hinterbeinen und hatte die Arme so gut es eben bei der Kürze ging, verschränkt. „Was hast du denn?“, fragte sie, als die Müdigkeit ein wenig verblasste. „Das warst du! Nell! DU! Du schnarchst wie sieben Holzfäller und fünf Ochsen gemeinsam!“ Das Mädchen gähnte herzhaft. „Schnarchen Ochsen überhaupt?“, war alles was sie wissen wollte und trieb ihren Gefährten damit ordentlich zur Weißglut. „Ich geb’s auf.“, maulte er und verschwand aus der Gemütlichkeit ihrer über die Füße gelegte Wolldecke. Nell saß noch einen Moment leidend da, denn es war deutlich zu früh. Der Marsch war lang gewesen und zügig, da Bramo sich so schnell wie möglich nach seiner Familie erkundigen wollte. Plötzlich erinnerte sich die Schelmin wieder an den gestrigen Abend. Die Sonne hatte bereits tief gestanden, als sie endlich die Ausläufer der Hafenstadt erreicht hatten. Doch wo einst die Apfelbäume, laut Erzählung von Bramo, in voller Blüte standen, fanden sie neben den Wahrzeichen nun auch Galgen vor. Einige leer, andere… besetzt. Auch Nell hatte so etwas bisher nicht gesehen und zum ersten Mal seit… ihrer Geburt eigentlich, hatte sie keinen lockeren Spruch auf den Lippen gehabt.
Nell wischte sich einmal ungeniert über den Mundwinkel und musste feststellen, dass sie offenbar gesabbert hatte. Schnaufend schlug sie die halbwegs wärmende Decke zurück und blickte sich daraufhin in dem kleinen Zelt um. Erst jetzt fiel ihr auf, dass das Lager neben ihr nicht belegt war. „Bramo?“, fragte sie stirnrunzelnd und dachte sich vorerst nichts dabei, als er nicht antwortete. Der Kerl war sicherlich draußen unterwegs und suchte sich ein Plätzchen für seine Notdurft. Nell streckte sich ausgiebig, um die letzte Müdigkeit aus ihren Knochen zu vertreiben und musste missmutig feststellen, dass das nicht ganz gelang. Trotzdem wurde sie deutlich wacher, griff sich ihren kleinen Flaschenkürbis und trank einen Schluck, um das trockene Gefühl im Mund auszuwaschen. Danach war sie auch soweit wach, um sich auf allen Vieren aus dem Zelt zu schälen und in die frische Morgenluft zu kriechen. „Mikk?“, fragte sie in den leichten Nebeldunst. „Bramo?“, als sie aufgestanden war.

Noch einmal gönnte sie sich den Streck-Versuch, bevor sie die Hände in die Hüfte stemmte und sich umsah. Der Platz war nun wirklich eher weniger zum Zelten geeignet, aber sie hatten so weit es ging versucht, sich da niederzulassen, wo eben nicht gerade die Toten baumelten. Ein Schauer erreichte ihren Nacken und machte sich auf den Weg zu ihren Lendenwirbeln. Sie fröstelte. Die Vorstellung von den Toten war etwas, was wohl die meisten erschüttern würde. Nell indes versuchte es einfach zu ignorieren. „Bramo du Holzkopf. Nun komm endlich!“, meckerte sie, als er sich nicht zeigte. Wo steckte er denn?! Naella drehte sich einmal um sich selbst, doch sie entdeckte ihren Freund nicht. Wo zum Geier ist er denn?!, dachte sie und ließ den Blick abermals wandern. Nichts. „Mikk? Hast du Bramo gesehen?“, rief sie nach dem Ottsel. „Seh‘ ich aus wie sein scheiß Kindermädchen?!“, kam es prompt retour. „Weiß nicht, mit Häubchen und Schürze? Vielleicht?“, grinste sie und streckte dem Tier die Zunge raus. Danach machte sie sich wieder klein und krabbelte zurück ins Zelt. Erneut betrachtete sie sich den Platz, an dem Bramo geschlafen hatte. Hm, seine Sachen sind weg…, bemerkte sie und zog mit einem Mal die sommersprossige Nase kraus. „OH! Dieser Schweinehund! Das ist doch wohl nicht…!“, schimpfte sie unflätig als die Erkenntnis sich ihren Weg durch ihr müdes Hirn bahnte. Hastig durchsuchte sie die dagelassenen Decken und plötzlich ergriffen ihre Finger eine kleine Notiz. Zügig entfaltete sie diese und begann die Zeilen zu lesen. ….ich will dir diese Bürde nicht abverlangen…. Es ist meine Familie… meine Heimat... Du hast mir sehr geholfen und wir sehen einander wieder… so Ventha will…So Ventha will?! „So ein Schwachsinn, was will sie denn tun? Mich hinwehen zu ihm?! Das ich nicht lache! MIKK! Wir gehen! Sofort!“, bellte Naella aus dem Zelt und begann damit hastig ihre sieben…undzwanzig Sachen einzupacken. Dabei war es der Elfe egal, wie und wohin, Hauptsache verstaut! Der Ottsel steckte seine Nase durch den Eingang und würde er es können, hätte er sicher eine Augenbraue gehoben. „Was?! Wieso? Wo ist die mürrische Apfelblüte denn?!“. „Er hat uns hier allein gelassen! Er ist weg! Nach Andunie!“, antwortete sie und presste die Lippen aufeinander. „In Ordnung – wollten wir das denn nicht?“, fragte Mikk begriffsstutzig. Naella hielt inne und sah das Tier über ihre Schulter hinweg an. „Ja aber gemeinsam! Er ist alleine losgelaufen! Dieser…. Ach! Egal.“, murmelte sie und winkte wirsch ab. Als alle Sachen mehr oder weniger unordentlich verstaut waren, richtete sich die Rothaarige auf und schulterte ihre Umhängetasche. Sie war gewohnt diese zu tragen und spürte das Gewicht kaum noch. Schließlich war alles was sie hatte nötig. Oder so. Bevor sie jedoch starten konnte, wurde sie von Mikk aufgehalten: „Willst du so los?“, fragte er zweifelnd und erntete einen fragenden Blick. „Du siehst aus, als hättest du ein Vogelnest auf dem Kopf! So werden dich die Trolle über die Schulter werfen und die Dunkelelfen augenblicklich aus der Stadt jagen!“, bemerkte Mikk charmant. Nell blickte nach oben, als könne sie ihren Kopf betrachten. Dann strich sie sich die zotteligen Haare etwas platt und versicherte sich bei Mikk, ob das ausreichend modisch wäre, ehe sie sich in Richtung der Hafenstadt wandte.

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Re: Das Umland von Andunie

Beitrag von Erzähler » Sonntag 14. August 2022, 13:56

Konnte es noch schlimmer werden?
Was für ein Morgen!
Erst wurde sie von einem brüllenden Ochsen geweckt, bzw. von ihrem eigenen Schnarchen, was ihren Hals ein wenig rau gemacht hatte, dann nervte der Ottsel wie gewöhnlich, aber das kannte sie ja nicht anders und dann ließ sie auch noch ihr menschlicher Begleiter warten!
Es konnte noch schlimmer werden!
…, denn Bramo saß leider nicht irgendwo hinter einem der Apfelbäume und kackte, nein. Ein winziges Stück Pergament machte jeglicher Hoffnung ein Ende.
Nells Finger entfalteten den kleinen Zettel, der schon öfter beschrieben, dann die dicke Tinte aus Pflanzensaft wieder abgekratzt worden und wieder neu verwendet worden war. Papier war kostbar und auf Reisen manchmal schwer zu bekommen, weswegen sie die fleckige Notiz dann auch gleich als von Bramo erkannt hatte. Also begann sie die Zeilen zu lesen. Ihre Augen überflogen den Anfang. Das konnte doch nicht wahr sein! Das klang so nach... Abschied?!?
**….ich will dir diese Bürde nicht abverlangen…. Es ist meine Familie… meine Heimat... Du hast mir sehr geholfen und wir sehen einander wieder… wo Ventha will….**
So Ventha will?!
„So ein Schwachsinn, was will sie denn tun? Mich hinwehen zu ihm?! Das ich nicht lache! MIKK! Wir gehen! Sofort!“
, bellte Naella aus dem Zelt und begann damit hastig ihre sieben…undzwanzig Sachen einzupacken. Dabei war es der Elfe egal, wie und wohin, Hauptsache verstaut! Wütend stopfen ihre Hände alles in ihre Tasche, was sie zu greifen bekam, fast auch ihren Begleiter, als dieser seine Nase durch den Eingang des Zeltes steckte. Zum Glück entzog er sich flink noch rechtzeitig ihrer wütenden Attacke.
„Was?! Wieso? Wo ist der mürrische Apfelblüterich denn?!“
„Er hat uns hier allein gelassen! Er ist weg! Nach Andunie!“
, antwortete sie und presste die Lippen aufeinander.
„In Ordnung – wollten wir das denn nicht?“
, fragte Mikk begriffsstutzig. Naella hielt inne und sah das Tier über ihre Schulter hinweg an.
„Ja aber gemeinsam! Er ist alleine losgelaufen! Dieser…. Ach! Egal.“
, murmelte sie und winkte wirsch ab. Mikk war Bramo schon die ganze Zeit recht 'egal' gewesen, oder tat zumindest so. Am liebsten dachte ein Ottsel nun mal vor allem anderen an eine Sache: an SICH! Danach kam lange nichts, dann vielleicht Fressen und wieder lange nichts, dann und das nur selten vielleicht Nell. Der Rest der Welt war egal. Mikk beobachtete die wütende Elfe eine Weile und zog sich lieber aus ihrer Greifreichweite zurück, bis sie sich ausgetobt hatte. Als alle Sachen mehr oder weniger unordentlich verstaut waren, richtete sich die Rothaarige auf und schulterte ihre Umhängetasche. Sie war gewohnt diese zu tragen und spürte das Gewicht kaum noch. Schließlich war alles was sie hatte nötig. Oder so. Das Zelt und die zwei der dickeren Decken, sowie Bramos Sachen musste sie zurück lassen. Die würde sie nicht zusätzlich tragen können. Das war nicht schön, aber so war es nun mal. Bevor sie jedoch starten konnte, wurde sie von Mikk aufgehalten:
„Willst du so los?“
, fragte er zweifelnd und erntete einen fragenden Blick. Auf dem Hintern sitzend, die kurzen Vorderbeinchen vor der schmalen Brust verschränkt sah er zu ihr auf.
„Du siehst aus, als hättest du ein Vogelnest auf dem Kopf! So werden dich die Trolle über die Schulter werfen und die Dunkelelfen augenblicklich aus der Stadt jagen!“
, bemerkte Mikk charmant – aber auch etwas übertrieben. Wahrscheinlicher wäre, dass die Trolle sie einfach platt traten, die Orks sie als Leckerbissen betrachteten und die Dunkelelfen sie einfach über die Schulter warfen um... Naaaeeeiiiin... darüber sollte man besser nicht nachdenken. Zu viel hatte sie auf ihren Wanderungen an Gerüchten gehört. So richtig Kontakt hatte sie noch nicht zum dunklen Volk gehabt, aber Andunie stand unter ihrer Besatzung und Bramo war nun mal dort hinein um seine Familie zu suchen.
„Warum wollten wir noch gleich nach Andunie?“
, bemerkte das Ottsel zu ihren Füßen, nachdenklich und kletterte dann flink ihr Hosenbein hinauf, unter die Jacke, oben am Hals wieder hinaus und machte es sich dann gleich einem Fellkragen um ihren Hals gemütlich.
„Willst du echt dem Blüterich hinterher? ...DAA hinein?“
Mikk nannte Bramo gern so, da Andunie die Stadt der Äpfel war und der Junge Mann in der Zeit der Blüte dort geboren worden war, wie er mal erzählt hatte. Seine kleine Pfote zeigte mit einer Kralle in Richtung der Stadt. In der Ferne war Andunie schon sichtbar und ließ man die nun teils verwaisten Apfelhaine hinter sich und die Flächen, wo im Krieg die einmarschierte Armee wohl Teile auch Brand-gerodet hatte um Platz zu haben und dort noch einige Stämme als Galgen dienten, dann sah man die lange Straße, die über Land zur Hafenstadt führte. An ihrem Seiten sah man noch heute die Galgenvögel baumeln. Jene Bürger Andunies, die sich einbildeten, sich gegen ihre neue Herrschaft auflehnen zu können. Die Strafen waren drakonisch. Doch das Andunische Umland war nicht menschenleer. Es gab immernoch wenige Bauern, die die Plantagen bewirtschafteten. Aber vor allem dominierte die Stadt selbst das Landschaftsbild. Ihre Mauern waren gefallen und wurden anscheinend an manchen Stellen gerade wieder aufgebaut. Vielleicht waren die Besatzer nicht ganz so dumm, wie man manchmal annahm? Was nütze einem eine Stadt, wenn sie unbefestigt war? Was nutze einem ein eingenommenes Land, wenn es nur noch aus verbrannter Asche bestand? Auch wenn Grausamkeit und Tod in der Luft lag, so ahnte man bei diesen kleinen Hinweisen des 'normalen' Lebens, dass auch Dunkelelfen essen mussten und Handel betrieben. Die Armeen mussten ja versorgt werden. Trotzdem wirkte Andunie … man konnte es kaum anders beschreiben: DÜSTER! Die ersetzten Mauern waren irgendwie dunkler, die Türme spitzer, als läge eine schwarze Aura über der Stadt.
Dahinter lag fast wie zum Hohn, ein stilles blaues glitzerndes Meer. Sanfte Wellen mit weißen Schaum ließen die Schiffe der Besatzer in ihren Kronen schaukeln. Die Götter hatten wohl keine Seite in diesem Krieg gewählt. Nells wütender Kommentar zu Venthas Winden und 'wohin sie sie mal tragen durften' blieb ungehört. Nell strich sie sich die zotteligen Haare etwas platter und versicherte sich bei Mikk, ob das ausreichend modisch wäre, ehe sie sich in Richtung der Hafenstadt wandte. Schon war sie los marschiert, als das Ottsel auf ihrer Schulter noch einmal etwas fragte:
„Mach mal langsam...Nicht so schaukeln, sonst kotz ich dir in den Nacken und les noch mal den Zettel.“
Nell tat Mikk den Gefallen sicher, denn wenn Mikk etwas konnte, dann nerven. Er würde eh keine Ruhe geben, bis sie nicht getan hatte, was er wollte. Also setzte sie ihre Tasche noch mal ab, suchte.... suuuuuchte eine gefühlte Stunde lang, genau genommen 15 Minuten nach dem doofen Zettel, hatte schon das Gefühl ihn verloren zu haben und fand ihn dann endlich! Ihre Augen überflogen noch mal den Mist, den ihr 'Freund' da von sich gegeben hatte:
**….ich will dir diese Bürde nicht abverlangen. Es ist meine Familie, meine Heimat. Du hast mir sehr geholfen und wir sehen einander wieder, wo Ventha will.**
Fiel ihr der Fehler von selbst auf? Hatte Bramo ihr doch einen Hinweis hinterlassen?
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Re: Das Umland von Andunie

Beitrag von Naella Federfall » Montag 15. August 2022, 13:44

Wenn jemand spontan sein konnte, dann war das Nell. Der rothaarige Wirbelwind brauchte kaum zwei Sekunden, um sich zu entscheiden jemanden in eine Stadt voller Feinde zu begleiten, wenn er sie fragte. Ob das ganze dann gut überlegt war, stand auf einem ganz anderen Blatt und war ja auch nicht die Frage gewesen. Auch hier würde ihre Antwort schnell ausfallen: Nein. Es war nicht gut überlegt. Wer sich die Dinge immer wieder überlegte, verpasste wertvolle Lebenszeit. Aus dem Mund einer Elfe, die mitunter über 600 Jahre werden konnte, mochte das lächerlich klingen, doch Nell tickte einfach so. So war es kaum verwunderlich, dass sie in ordentlicher Unordentlichkeit ihre Sachen gepackt und bereit zum Aufbruch war. Mikk war es, der sie noch einmal innehalten ließ. Sein Vergleich hinkte und entlockte dem Sommersprossen-Gesicht ein Rümpfen der Nase. „Ich wollte niemanden heiraten“, maulte sie ihren Ottsel an und drückte sich dennoch das Wirrwarr auf dem Kopf platt. „Genehm?“, hakte sie desinteressiert nach, bevor sie sich endlich auf den Weg machen wollte. Erneut hielt er sie zurück. „Was ist denn?“, fragte Nell und kratzte sich demonstrativ den Hals. Das borstige Fell des Ottsel piekte sie und trotzdem ließ sie ihm den Willen, sich dort aufzuhalten, wenn sie reisten. Naella folgte dem kurzen Fingerzeig des Tieres und ihre gelben Augen hefteten sich an die Stadt. Andunie war noch ein gutes Stück entfernt und doch konnte man schon von ihrer Position aus erkennen, dass sie gelitten hatte. Nell erinnerte sich nicht daran, bereits hier gewesen zu sein. Sie hatte natürlich von der Stadt gehört und allein durch Bramo wusste sie das ein oder andere – jedenfalls von früher. Jetzt allerdings war von der Schönheit kaum etwas übrig. „Findest du nicht auch, dass die Stadt irgendwie… schmutzig aussieht?“, fragte sie einfach mal so, als würde es darauf ankommen. „Bramo schwärmte immer so von dem Weiß überall.“, zuckte sie die Schultern und warf einen Seitenblick auf Mikk. „Wenn du mir in den Nacken kotzt, kannst du dir aber sicher sein, wer die nächsten Wochen Waschdienst hat, Freund!“, schnauzte sie warnend und grinste ihn kurz darauf wieder an. Dass er allerdings verlangte, sie solle den Zettel noch mal lesen, ließ sie aber dann doch aufseufzen. „Och Mikk!“, beschwerte sie sich, ehe sie dann aber doch einlenkte. „Na schön.“.
Naella ging in die Hocke und setzte ihre Tasche wieder ab. Sie schob eine Hand in das Innere ihres Beutels und tastete mit den schmalen Fingern nach dem Stückchen Pergament. Immer mal wieder veränderte sie die Position ihrer Hand, drehte die Tasche und klemmte ihre Zunge zwischen ihren Lippen ein. „Hm“, machte sie wenig aussagekräftig, nur um plötzlich aufzuspringen, ihre Tasche zu greifen und alles ungeniert wieder auszukippen. Nell betrachtete die Dinge, die dort den Boden bedeckten und ließ ihre Tasche zur Seite fallen. Auf allen Vieren kroch sie durch die Habseligkeiten, bis ihre Finger endlich den Zettel ertasteten. „Ha! Dachte ich hätte ihn bereits auf dem Weg von dort nach hier verloren!“, grinste sie triumphierend und hielt ihn Mikk unter die Nase. „Aber in einem geordneten Haushalt…“, flötete sie grinsend und strich noch mal über das handgeschriebene Pergament. „So… Sag mal – kannst du eigentlich lesen?“, hakte sie bei Mikk nach und ließ sich von dem Gedanken kurz ablenken. Sie versuchte sich daran zu erinnern, ob sie Mikk jemals lesen gesehen hatte, doch kopfschüttelnd, kehrte sie zu ihrer eigentlichen Aufgabe zurück. „bla…bla.. kann dir das nicht abverlangen, bla… Familie, bla, wir sehen einander wieder, so Ventha will.“, las sie abermals und zuckte mit den Schultern, dass Mikk hin und her wackelte. „Siehst du? Nichts neues.“, meinte sie beinahe schon anklagend, denn dafür hatte sie ein Heidenchaos veranstaltet. Und wertvolle Zeit verloren. Doch bevor sie den Zettel wieder in den Untiefen ihrer Tasche versenkte, hielt sie plötzlich inne. „Warte mal…“, murmelte sie und strich mit dem Daumen über die Worte. Nell kniff die Augen zusammen und hielt die Notiz gegen das Licht. „Das ist doch…“, murmelte sie weiter und begann an dem vorletzten Wort zu kratzen. „Das ist ein Fleck!“, stieß sie aus und lachte. „Oh man, da steht WO Ventha will. WO, nicht so, meine Güte der Mann braucht unbedingt neues Pergament. Sauklaue…“, lachte sie vergnügt und strich sich eine rote Strähne aus dem Gesicht. Doch dann stutzte sie. „Moment mal… wieso denn wo Ventha will, was soll denn das für ein Quatsch? Das ergibt noch gar keinen Sinn?“, sinnierte sie, als wäre sie eine der investigativen Wachen von Pelgar. „Wo Ventha will.. Also wenn er schon einfach so den Abgang macht, hätte er sich wenigstens Mühe geben können, die Nachricht zu schreiben.“, murrte sie beleidigt und machte sich daran ihr Chaos auf dem Boden wieder in die Tasche zu verfrachten. Dabei kreisten ihre Gedanken jedoch immer wieder um dieses kleine Wort. War es denn wirklich ein Flüchtigkeitsfehler? Hatte er wirklich nur geschmiert und sich zu wenig Zeit genommen? Wenn sie ehrlich war, war Bramo jemand der gerne nachdachte. Der sich für alles seine Zeit nahm. Es sah ihm nicht ähnlich, diesbezüglich einen Fehler zu begehen. Beging sie einen? Naella wandte den Kopf und schaute zu Andunie zurück. „Mikk? Meinst du er hat geahnt, dass wir ihm folgen wollen? Sähe ihm ähnlich, oder nicht?“, überlegte sie und biss sich nachdenklich auf der Unterlippe herum. „Ventha… Er glaubt an Ventha, wie es wohl viele in Andunie tun.“, überlegte sie weiter und kniete noch immer im Schlamm. Ohne darauf zu achten, tastete Nell nach den letzten Sachen und klaubte die bunten Jonglierbälle auf, stopfte sie in die Tasche und rappelte sich wieder hoch. „Nagut. Lass uns mal sehen, ob wir etwas finden, was man in dieser Stadt Ventha gewidmet hat. Wenn so viele an sie glauben, wird es doch eine Statue oder sowas geben? Vielleicht eine Opferstätte? Keine Ahnung, ich war noch nie in Andunie. Aber irgendwas wird sich schon finden lassen, was seine Worte erklären könnte!“ Und so machte sie wirklich den Weg zu ihrem Ziel und würde Bramo nach Andunie folgen.

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Re: Das Umland von Andunie

Beitrag von Erzähler » Montag 15. August 2022, 15:54

Ein Flüchtigkeitsfehler... ein versteckter Hinweis... ein dummer Zufall... ein Fleck im Pergament, der einen Buchstaben von einem S in ein W verwandelt hatte? War ja auch egal! Nell hatte schon so beschlossen in die Stadt zu gehen, doch irgendwie wurmte sie ihre kleine Entdeckung. So etwas sah Bramo nicht ähnlich. Der Typ war viel zu verkopft um so einen bescheuerten Fehler zu machen!
Die Elfe klaubte wieder ihre wild verstreuten Habseligkeiten zusammen und stopfte sie zusammen mit dem Zettel abermals in die Tiefen ihrer Tasche, wo die Notiz sehr wahrscheinlich nun auf Nimmer Wiedersehen verschollen ging. Bein Einräumen entdeckte sie auch Sachen, die sie schon lange vermisst hatte. Da lag der Stiel von dem zerbrochenen Holzlöffel, den ihr Vater gern benutzt hatte und sie aus irgend einem Grund aufgehoben hatte - eigentlich nutzlos geworden, aber doch noch zumindest ein Holzgriffel mit einer fiesen Spitze, wenn man ihn irgendwo rein rammte, ein Holzpflock für einen Babyvampir, oder ein Gehstock für Mikk? Manche Sachen fanden erst ihre Bedeutung, wenn sie gebraucht wurden. Nur dass Nell eher dazu neigte, Dinge zu finden, die sie gerade nicht brauchte und jene zu verlegen, die sie gerade benötigte.
Ähnlich ging es ihr oft mit ihren Gedanken. Dieser kleine Rechtschreibfehler war aber auch zum verrückt werden! So richtig weg kam sie von dem Gedanken nicht und schlussfolgerte einfach mal wild durch die Gegend.
„Mikk? Meinst du er hat geahnt, dass wir ihm folgen wollen? Sähe ihm ähnlich, oder nicht?“
„Es sähe zumindest DIR ähnlich! Von WIR kann hier keine Rede sein! Ich lass mich nur gern tragen, wie du weist, mein Pferdchen! Nur deshalb komm ich mit.“
, blökte der Ottsel in ihr Ohr. Naella wandte den Kopf und schaute in Richtung Andunie, ohne die Kommentare ihres Begleiters groß zu beachten – denn das ärgerte ihn oft am meisten.
„Ventha… Er glaubt an Ventha, wie es wohl viele in Andunie tun.“
, überlegte sie weiter laut und kniete noch immer im Schlamm. Ohne darauf zu achten, tastete Nell nach den letzten Sachen und klaubte die bunten Jonglierbälle auf, stopfte sie in die Tasche und rappelte sich wieder hoch.
„Heee, nicht so schaukeln!“
Mikk krallte sich in ihren Kragen, würde nicht mal herunter fallen, wenn sie ein Rad schlug, wie sie nur zu gut wusste, aber sein meckern war nun mal ein MUSS.
„Na gut. Lass uns mal sehen, ob wir etwas finden, was man in dieser Stadt Ventha gewidmet hat. Wenn so viele an sie glauben, wird es doch eine Statue oder sowas geben? Vielleicht eine Opferstätte? Keine Ahnung, ich war noch nie in Andunie. Aber irgendwas wird sich schon finden lassen, was seine Worte erklären könnte!“
Und so machte sie wirklich den Weg zu ihrem Ziel und würde Bramo nach Andunie folgen.

Unüberlegt, unvorbereitet, uniformiert...
Nur drei der Adjektive die den Beginn eines jeden Abenteuers beschrieben, das Nell in ihrer bisherigen Lebenszeit begonnen hatte. Aber so machte das Leben einfach mehr Spaß! Überraschungen waren gut! ...oder? Zumindest waren sie 'überraschend' und das war ja auch nicht zu verachten. Mikk hielt es da genauso wie sie. Aber vielleicht dachte der Ottsel auch NOCH weniger über Folgen und Gefahren nach, als sie. Schließlich war er irgendwie ein Tier... ein Tier das sprechen konnte und einem unglaublich auf den Senkel ging! Irgendwann hatte sie gelernt sein ständiges Gebrabbel auszublenden, aber grade schob es sich mal wieder in den Vordergrund:
„...und wenn du schon dabei bist, such einen Markt! Ich brauche eine Bürste! Eine kleine! Du musst mein Fell striegeln! Ich bin schon ganz struppig und borstig und es ziept! So geht das nicht. Davon bekomme ich schlechte Laune! Das pikt so, wenn ich mich zusammen rollen will. Stell dir vor du würdest dir deinen eigenen Arschhaare in die Nase stecken beim Schlafen! Und was zu Essen! Aber nicht wieder...“
So begleitet war der Weg den sanften Hügel hinunter, die Straßen entlang, bis hin zur Stadtmauer mehr oder weniger schnell überwunden.

(Nell weiter bei: An den Toren Andunies)
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