Auf nach Unbekannt

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Donnerstag 12. Juni 2008, 12:52

Sylcia stockte anfangs, was bei Isildur nur ein hochziehen der Augenbraue nach sich zog.
Die Beleidigungen auf seine Befehlart von seinen beiden Schwestern, ignorierte er wie sonst auch.
Sie wussten immerhin was er meinte.
Und eigentlich war es auch egal, wie Isildur etwas sagte, sie hörten und reagierten meist sowieso nicht auf ihn. Also machte er zeitweilig das Gleiche.
Es war ja nicht so, dass seine Geschwistern stramm stehen sollten. Sie sollten einfach mal auf ihn hören. Und nicht nur jedes Mal, wenn sie es für Richtig hielten.

Jedenfalls lauschte Isildur Sylcia mit ernster Miene und schüttelte den Kopf bei ihren Erzählungen.

<b> Kommt mir irgendwie bekannt vor. Sie ist genauso gutgläubig, wie Myrjala und Yavanna. Warum sollte auch etwas geschehen, wenn man zu etwas unbekannten reist. Immer das Gleiche. Nie über mögliche Folgen nachgedacht. Nachdem wie sie es erzählt, hat sie es auch noch heimlich getan. Eigentlich selber schuld. Wir erzählen alles einer Fremden. Das ist doch mehr als auffällig, was diese Brelia wollte. Den Pegasus.</b>
Isildur war in Gedanken, doch mehrmals sah er ernst zu seinen Schwestern rüber. Ihm war klar, an wen er denken musste, als er diese Geschichte hörte.
Natürlich bemerkte die angeschaute Person nichts davon.
Erst murrte sie, dass sie wohl mal wieder zu viel Creme hatte und dann quasselte sie ihr Kommentar.
<i> „Ach, ist ja nicht so schlimm, dass du mit deinem Pegasus herum geflogen bist. Weiß du, ich tue auch ständig Dinge die ich soll. Aber die machen doch erst richtig Spaß. Nicht wahr? Ich verstehe das. Weißt du, dass wir hier sind, liegt nur daran, weil ich unserer Dorf verlassen habe ohne Bescheid zu sagen. Derat und ich wollten seine Heimatwüste finden, damit er von dort Sand mitnehme kann… für seine Schuppen… Er ist nämlich sooo traurig, weil er den verloren hat.</i>

<span style="color:2F5C1F;"> Und das findest du auch noch gut. Dir hätte genauso was mit Derat passieren können. Sein Sand…Myjala?...</span>, doch diese schien ihn nicht mehr zu hören. Sie war zu Derat gelaufen und freute sich über das vermutlich bevorstehende Abenteuer.
Isildur zog die Luft scharf ein und stieß sie, selber einem Drachen gleich, wieder aus.

<b> Das ist immer, das Gleiche mit ihr. </b>

Wenigsten von Yavanna konnte er vernünftige Antworten hören. Sie verstand wenigsten das Problem.

„ Sie hat da Recht. Tiere gehören nicht in die Luft und in DEN Beutel auch nicht. Sie sterben darin, egal ob Luftloch oder nicht. Außerdem gefällt es mir nicht, irgendwo nach oben zu reisen. Ich bin ein Waldelf und der gehört auf dem Boden. …<span style="color:2F5C1F;">Und DU wirst niemanden fressen, verstanden</span>“ Knurrte Isildur Derat an.
Wenn man bedachte, dass der Drache jetzt nicht verkleinert war, so wirkte das Bild doch ziemlich seltsam.
Doch ein scharfes Wort von Isildur hatte dieses Wesen schon des Öfteren zur Vernunft gebracht. Der Drache hatte Respekt vor isildur, was wohl eher an seinen bescheidenen Intellekt lag.

Nachdem er sich von Derat abgewendet hatte, blickte er nachdenklich wieder auf Sylcia.

<b> Sei ehrlich, die Wahrscheinlichkeit, ihren Pegasus zu finden ist unwahrscheinlich. Wir können nicht mal mehr eine Spur verfolgen. Das heißt also, dass wir auf Magie angewiesen sind. Ich frage mich ehrlich, was sie mit dem Pegasus wollen….hmmm, vielleicht können aber Sylcias Eltern helfen. Eigentlich sollte mir die junge Frau egal sein, doch…es ist doch immer das Gleiche mit dir, Isildur. Es könnte aber auch nur einer mit Sylcia hochfliegen, aber wer? Myrjala wurde bestimmt dabei sein…..Verdammt, wie soll man eine Gefahr abschätzen, wenn man die Umgebung nicht kennt. Und wenn Sylcia als Gegenzug hier bleibt? Dann wurde Myrjala ewig brauchen….</b>

Noch in Gedanken begann Isildur urplötzlich hin und her zu laufen. Eine typische Reaktion darauf, wenn er über etwas sehr intensiv nachdachte. Jedes Für und Wieder wägte er ab. Er ähnelte einem Tier was im Käfig festsaß.
Deutlich konnte man die Unruhe spüren, die Isildur seit der Wer-wolf-Sache nun ständig in sich trug.

„ Ich bin gegen den Flug, jedoch hatten wir dir Hilfe zugesichert. Die Chance deine Wolkenschwinge zu finden ist gering. Zuviel Zeit ist vergangen. Hat dein Volk…“ Isildur stockte. Er mochte einfach keine Magie….“ Zauber, die helfen?“
Dann wendete er sich an die Elfen seiner Gruppe, Voran natürlich an seine beiden Schwestern.
<span style="color:2F5C1F;">Hört mir mal zu. Ich bin gegen Zauber auf unsere tierischen Begleiter, jedoch wird es nur so klappen. Myrjala, Yavanna, könntet ihr die Tiere verkleinern? Dann könnten wir sie in normalen Taschen transportieren. Die zweite alternative ist, dass wir uns aufteilen, dann könnte die eine hälfte bei den Tieren bleiben. Alleine sollte jedoch keiner sein.</span>

Er strich sich eine silberne Strähne nach hinten, aber erst nachdem er sie genauestens betrachtet hatte. Es war wieder mal knapp gewesen. Die neuen Strähnen waren der Beweis. Er seufzte leise und hoffte innig das es nicht mehr würden. Er hatte noch nicht mal die 200 Jahre überschritten und fragte sich, ob der Wolf irgendwann die Überhand gewinnen würde. Meist fiel ihm so was ein, wenn er andere schützen wollte.
Würde er es dann immer noch machen? Er müsse deswegen mal Neldor befragen.
Er lenkte schnell sich ab, immerhin gab es jetzt Wichtigeres und blickte nun fragend in die Runde.

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fremde Frau
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremde Frau » Montag 16. Juni 2008, 09:48

Sylcia lächelte, wenn auch leicht unglücklich, als Myrjala meinte, es wäre nicht so schlimm, dass sie Verbotenes getan hätte. Denn mittlerweile war wohl allen klar, dass die Hymlianerin nicht mit ihrem Pegasus auf Celcia hätte landen sollen. Immerhin waren die Ni'Tessin-Geschwister auch nur hier in der Gegend, weil Derat nach Wüstensand für seine Schuppen suchte. Im Grasland würde er diesen kaum finden.
"Aber durch meinen Fehler steckt mein Freund nun vielleicht in Gefahr", brachte die junge Frau bedauernd hervor. Man bemerkte, dass sie es nun zutiefst bereute, ein Verbot überschritten zu haben. Missmutig schaute sie auf ihre Füße herab, die in fein gearbeiteten Ledersandalen steckten – nicht gerade die beste Schuhbekleidung für dieses Jahreszeit, aber daran ließ sich nun auch nichts mehr ändern.

Dann jedoch schaute Sylcia wieder auf und zu Derat herüber. Der große Drache stieß gelangweilt Rauchwölkchen in die Luft. Er wäre wohl sofort mit all seinen Freunden losgeflogen, doch wie Yavanna bereits erklärt hatte, ging das nicht so einfach. Die Tiere waren nicht fürs Fliegen geschaffen, es widersprach ihrer Natur.
Dabei liebte Derat doch das Fliegen, vor allem in seiner großen Gestalt. Die Schwingen auszustrecken und auf den Winden zu gleiten, die sonst so riesige Welt klein und unbedeutend unter sich zu sehen, während man Wolkenbänke durchbrach und die warmen Sonnenstrahlen über sich auf die Schuppen scheinen spürte. Ein herrliches Gefühl!
Er wurde langsam ungeduldig – nichts Ungewöhnliches für einen Drachen seiner Art.

Aber auch auf Sylcias Vorschlag hin, die Tiere in den nimmersatten Beutel Yavannas zu stecken, konnte nicht weiter eingegangen werden. Sie würden darin sterben, behauptete Isildur, was Sylcia zischend die Luft einziehen ließ. Wenn sie das von vorneherein gewusst hätte ... niemals wäre dieser Vorschlag über ihre Lippen gekommen. "Nein, das geht dann natürlich nicht. Die armen Tierchen." Fasziniert schaute sie zu Sturmkralle hinüber, der den Schnee aufwirbelte und sichtlich seinen Spaß hatte. Auch ein Bär musste sich irgendwie beschäftigen.
Nachtschatten hingegen saß friedlich in Yavannas Nähe und genoss die derzeitige Diskussion. Endlich kehrte mal ein wenig Ruhe in die sonst so – meist wegen Myrjalas chaotischer Natur – Zusammenstellung der Geschwister ein. Der Wolf konnte sich entspannen.

<i>"Außerdem gefällt mir nicht, irgendwo nach oben zu reisen. Ich bin ein Waldelf und der gehört auf den Boden ... Und DU wirst niemanden fressen, verstanden!"</i>

Derat brummte ein akzeptierendes "Jaja, schon gut", dem ein deutlich leiseres "Sollte doch nur ein Scherz sein, Torfkopf" folgte. Er moche Isildur gegenüber gewissen Respekt zeigen, aber nur solange dieser es hörte. Hinter seinem Rücken hatte sich der sonst kleine Drache schon des Öfteren mal über ihn lustig gemacht – wie über alle im Grunde. Nur bei Myrjala machte er gelegentlich eine Ausnahme. Sie hatte er ja schließlich besonders gern.

Sylcia schaute Isildur verständnislos an. Dann aber kicherte sie, dass das Lachen auch aus ihren Augen heraus strahlte. "Man merkt, du bist noch nie auf einem hymlianischen Pegasus geritten, sonst würdest auch du das Fliegen lieben. Und warum sollte nicht auch ein Waldelf in diesen Genuss kommen."
Ob er ihr überhaupt zugehört hatte? Nachdenklich drehte Isildur einige Runden, bis unter seinen Füßen das Gras schon ganz plattgetreten war.

<i>"Ich bin gegen den Flug, jedoch hatten wir dir Hilfe zugesichert. Die Chance, deine Wolkenschwinge zu finden, ist gering. Zuviel Zeit ist vergangen. Hat dein Volk ... Zauber, die helfen?"</i>

Die Hymlianerin seufzte. Ein wenig betrübt schien sie auf einmal schon, denn sie ließ ihre schmalen Schultern hängen. "Ich zwinge niemanden, mitzukommen. Es hätte mich nur sehr gefreut, euch meinen Eltern vorzustellen. Damit sie wissen, wer mich gerettet hat. Ihr seid auch nicht daran gebunden, mir zu helfen, auch wenn ihr es bereits gesagt habt. Mich aus dem Ofen zu holen war schon mehr als genug Hilfe und ich kann nicht oft genug wiederholen, wie dankbar ich euch allen dafür bin." Sie lächelte noch einmal in die Runde, bedachte vor allem aber Isildur und Gwydion mit freundlichen Blicken. Die Männer hatten schließlich den Ofen gesprengt.
Dann wandte sie sich wieder an den Bruder Myrjalas und Yavannas: "Natürlich verfügt mein Volk über Magie. Die Luftmagie wird bei uns am meisten gelehrt, da viele Hymlianer besondere Begabung in dieser Magieart besitzen. Wolkenschwinge finden wir schon, wenn ich erst einmal wieder zu Hause bin. Meine Eltern könnten seinen Duft aus den Windströmungen ermitteln, glaube ich. Ich selbst bin dazu nicht in der Lage, bei mir hat sich bislang keine magische Begabung gezeigt."

Erneut seufzte Sylcia. "Aber sorgt euch nicht darum, wenn ihr garnicht mit wollt."
Auch Myrjala fragte nun ihrerseits, ob sie überhaupt alle Sylcia begleiten würden – nämlich stellte sie ihre Frage an Lliannan, die darüber nur verwirrt reagierte und beteuerte, sie würde dieses Abenteuer nicht versäumen wollen.
Gwydion lachte erheitert auf, als Myrjala nachhakte, ob sie die beiden Blauelfen mit ihrer chaotischen Art wohl nerven würde. <span style="color:2F5C1F;">"Nicht doch! Ihr seid sehr angenehme Zeitgenossen, ich bin gern unter euch"</span>, gab der Blauelf zu und meinte es mehr als aufrichtig. Er mochte heitere Gemüter und sowohl Myrjala als auch jedwede Situation, in die sie stets hinein geriet, ließ ihn schmunzeln.

Lliannan wiederholte noch einmal, dass sie und ihr blauelfischer Begleiter gern mitkämen, brachte aber auch den Vorschlag zu Wort, ob nicht jemand zurück bleiben und auf die Tiere aufpassen sollte. Sylcia ließ sich die Idee durch den Kopf gehen. "Es wäre schade, euch nicht alle mitnehmen zu können, aber wenn es nicht anders geht. Für die Tiere ist es sicherlich besser." Ihr Blick flog wieder zu Isildur. Er würde vermutlich zurück bleiben, schließlich hatte er schon sein Missfallen über das Fliegen abgegeben.
<b>Er sollte mal einen Ritt auf einem Pegasus wagen, dann würde er seine Meinung sicherlich ändern. Hmm, wie es wohl ist, auf einem schuppigen Drachenrücken durch den Himmel zu sausen?</b>
Zuletzt geändert von fremde Frau am Montag 16. Juni 2008, 20:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Mittwoch 8. Oktober 2008, 07:48

Yavanna hatte Sylcia so gut es ging zu erklären versucht, was sie meinte, nämlich das Wohl der Tiere und dass beide nicht dafür gemacht wären, auf einem Drachen zu fliegen. Denn dann hätte Mutter Natur ihnen Flügel verpasst. Sie drehte sich kurz zu Nachtschatten und Sturmkralle um und stellte sich die Beiden ernsthaft mit Flügeln vor. Ihr Kopf wanderte leicht in eine Schräglage und mit einem Finger tippte sie sich an die Lippe. Gerade fragte sie sich, welche Flügelart die beiden wohl bekommen hätte, gefiedert, oder schmetterlingsartig oder gar wie die eines Drachen oder einer Libelle. Yavanna konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und ihr Herz hüpfte vor Freude, wie das Bild vor ihrem geistigen Auge immer mehr Formen annahm
.
<b>Mit Flügeln sehen die Beiden gar nicht so schlecht aus, aber sie müssten kleiner sein. Bei der jetzigen Größe, wären die Flügel nur unpraktisch. Ich finde meine ja so das ein oder andere Mal störend. Besonders dann, wenn sie mich in den Kniekehlen kitzeln.</b>

Bei dem Gedanken verzog Yavanna ihr Gesicht, weil sie selber nur zu gut wusste, wie kitzlig sie war. Aber da die beiden nun mal für den Waldboden bestimmt waren, war es gut so, dass sie keine Flügel hatten.
Myrjala hatte sich in der Zwischenzeit mal zu ihrer Schwester bequemt und machte sich nun daran, ihre Arme und Beine einzucremen, da sie wohl offensichtlich zu faul war, ihre Kleidung auszuziehen und wie immer hatte sie zu viel Creme genommen.

<span style="color:2F5C1F;">Na toll, musst du immer soviel creme nehmen??? … Die soll noch länger reichen, als das nächste Mal. Eines sag ich dir, wenn wir au die nächste Blumenwiese kommen, rennst du darüber und pflückst mir die Blumen, die ich dafür brauche … und wehe du jammerst dann rum. … und nein, da brauchst du jetzt auch keine Schnute ziehen, du machst das und damit Ende.</span>

Yavanna wandte absichtlich ihren Blick von ihrer Schwester ab, da sie ganz genau wusste, dass das sonst wieder in einer Grundsatzdiskussion ausarten würde und dazu hatte sie gerade keine Lust. Davon mal abgesehen, würde Myrjala auf der nächsten Wiese so oder so Blumen sammeln.
Sie blickte nun wieder zu Sylcia , die gerade Isildur Rede und Antwort stand.
Sylcia hatte die Idee begeistert auf genommen, dass Derat ja alle nach Hymlia fliegen könnte. Die Idee an sich war gut aufgenommen worden, bis auf Isildur, aber der zeigt sich meisten nicht begeistert von einer Idee der Schwestern. Sturmkralle und Nachtschatten waren noch gar nicht gefragt worden. Wie Yavanna aber sah, dass Sylcia einen leicht geknickten Eindruck machte, wusste Yavanna auch nicht mehr so recht weiter. Sie wollten ja Sylica alle helfen, das stand außer Frage, aber wie da oben hinkommen, in ihre Heimatstadt. Sie mussten alle da hoch, irgendwie. Yavanna setzte sich mit verschränkten Beinen auf den Boden und grübelte weiter, Bis Sylcia sie wieder ansprach.

<i> "In deine Tasche passt doch eine ganze Quelle hinein! Können wir da nicht alle Tiere hinein packen? Wenn du die Tasche offen lässt, bekommen sie Luft und können auch den Kopf rausstrecken, wenn ihnen das Fliegen gefällt. Geht das denn nicht?"</i>

Yavanna riss bei dieser Idee, die Sylca ihr gerade vorschlug die Augen auf und Entsetzen lag auf ihrem Gesicht. Hastig sprang sie hoch und schüttelte den Kopf. An sich war die Idee ja gut, aber nicht durchführbar. Yavanna sammelte sich und versuchte sich im besten celcianisch^^ zu erklären. Auch wenn Isildur die Idee schon kurz und knapp abgewürgt hatte, so wollte Yavanna ihr das näher erklären.

„Das geht nicht so, nicht mit lebendigen Wesen oder … ähm, Nahrungsmitteln. Der Beutel ist magisch, wieso oder warum, keine Ahnung … wenn du nahrungsmittel reintust, dann die werden schlecht … Lebewesen altern ganz schnell.

Yavanna machte eine kurze Pause und suchte wieder einmal nach Wörtern, um ihr eine kurze Geschichte dazu zu erzählen.

„Derat war vor, … ähm, mehreren Jahren so klein und jung wie Assatal, also auch kleines Baby. Wir waren im Schnee unterwegs und Derat gefroren, da Wüstendrache. Er immer sagt, dass er Schnee und Eis mag, wenn nicht so kalt und nass sein. Myrjala in dann in magischen Beutel reingetan hat. Als sie ihn wieder rausholt, Derat so groß und alt wie jetzt ist. Neldor hat erklärt, dass Lebewesen da drinnen altern und wenn jetzt Sturmkralle und Wolfi da drinnen, die dann ganz schnell altern und wenn wir sie wieder rausholen, dann beide tot.“

Bei den Worten versagte Yavanna die Stimme und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie versuchte diese Gedanken zu verbannen, da ja keiner vorhatte, so etwas Schreckliches zu machen. Trotzdem fand sie diese Möglichkeit gar nicht toll, aber Sylcia wusste es ja nicht besser und sie bereute den Ausspruch ihrer Idee auch just in dem Moment schon, wie die Widerrede kam.
Ihre trüben Gedanken wurden jäh durch einen von Derats dämlichen Kommentaren unterbrochen. Aus irgendeinem Grund sprach er fast alles aus, auch wenn es noch so unsinnig war und vor allem, zu einem sehr unpassenden Zeitpunkt.

<i> "Ich kann sie auch fressen"</i>

Yavanna traute ihren Ohren nicht, als sie diesen Satz von Derat hörte. Sie wirbelte verärgert zu ihm herum und stellte sich genau vor sein Auge, da sein großer Kopf auf einer seiner Pranken ruhte.

<span style="color:2F5C1F;">„Ich glaube, du spinnst wohl, wie kannst du es dir nur erdreisten, so etwas zu sagen. Die Beiden sind unsere Gefährten. Es kommt ja auch keiner auf die Idee, die zu erlegen und zu fressen.
Du tickst wohl nicht mehr richtig, du dummer Drache. … So manches Mal habe ich das Gefühl, dass dein Gehirn nicht mitgealtert ist, als du im Beutel untergebracht warst. … Warum sagst du immer so einen Mist? Das ist ganz und gar nicht lustig und das weißt du ganz genau! … Lass solche dummen Kommentare einfach weg, das macht es allen einfacher … nicht mal Assatal kommt in seinem Alter auf so eine bescheuerte Idee und er ist noch ein Baby!!!“</span>

Ziemlich aufgebracht stand sie da, schimpfte und fluchte wie Rohrspatz. Nachdem ein paar Minuten ergangen waren und sie ihrem Ärger Luft gemacht hatte, sah sie Derat noch einmal eindringlich an und stapfte dann wieder zu Sylcia zurück.

„Entschuldige …“

Grübelnd, überlegte Yavanna weiter, wie das Problem gelöst werden konnte. Einfach die Beiden auf Derats Rücken schnallen, diese Option wurde erst gar nicht diskutiert. Den Bär und den Wolf hier unten lassen … die Möglichkeit fand Yavanna auch nicht so toll. Klar, sie waren Tiere und würden natürlich hier in der Nähe auf die Elfen warten, aber es wäre anders. Zum Einen, waren sie alle auf einer fremden Ebene, keiner kannte sich hier aus, bis auf Sylcia und die blauen Elfen, aber die würden ja alle mit nach oben in die Himmelsstadt kommen und zum Anderen, befanden sich gerade alle in einer Graslandschaft. Dass das wohl kein bevorzugter Aufenthaltsort für Bewohner des Waldes war, sollte jedem klar gewesen sein. Noch eine Option war es, zwei Personen oder auch drei hier unten zu lassen, bei den Tieren. Da war aber die Frage, wer das machen würde, denn mit Sicherheit würde doch jeder einmal eine Stadt aus Wolken sehen wollen.
Sylcia beantworte immer noch Isildurs Fragen, sie versuchte ihm gerade offensichtlich, das Fliegen schmackhaft zu machen.

<i> "Man merkt, du bist noch nie auf einem hymlianischen Pegasus geritten, sonst würdest auch du das Fliegen lieben. Und warum sollte nicht auch ein Waldelf in diesen Genuss kommen."</i>

Isildur war schon geflogen, zwar nicht auf einem Pegasus, aber ein geflügeltes Wesen, war für Isildur wie das Andere, sie alle hatten Flügel und damit genug. Deswegen unterließ sie es einfach, das Thema anzusprechen.
Yavanna glaubte auf einem Mal, ihren Ohren nicht trauen zu können. Hatte ihr Bruder Sylcia gerade wirklich danach gefragt, ob ihr Volk Magier beherrschen würde?! Sie fiel fast von Glauben ab, irgendetwas musste mit Isildur nicht stimmen, dass er schon die Möglichkeiten der Magie in Betracht zog, bisher hatte er sich immer gegen jegliche Magie gewährt, sofern sie nicht von den Göttern stammte.
Sylcias Antwort erstaunte Yavanna.

<i> "Natürlich verfügt mein Volk über Magie. Die Luftmagie wird bei uns am meisten gelehrt, da viele Hymlianer besondere Begabung in dieser Magieart besitzen. Wolkenschwinge finden wir schon, wenn ich erst einmal wieder zu Hause bin. Meine Eltern könnten seinen Duft aus den Windströmungen ermitteln, glaube ich. Ich selbst bin dazu nicht in der Lage, bei mir hat sich bislang keine magische Begabung gezeigt."</i>

Diese Erwähnung der Luftmagie implizierte einem schon fast, dass hier alles Mögliche an Magie aufgeteilt wurde, also gänzlich anders, als in ihrer Ebene. … ob Myrjala davon wusste?
Auf deren Heimatebene gab es eigentlich nur zwei Arten der Magie, eine klerikale und arkane und beide Arten unterteilten sich noch in mehrere Bereich, die bei den Priestern Zyklen und bei Magiern Schulen genannt wurden. Noch nie hatte Yavanna von einzelnen Magiearten gehört, die nur ein einziges Element umfassten. Das höte sich wirklich interessant an, sie hatte zwar keine großartige Ahnung von arkaner Magie, dennoch nahm sie sich vor, Sylcia deswegen eingehend zu befragen und mit Mrjala musste sie deswegen auch noch reden.
Wahrscheinlich nicht, denn Myrjala scherte sich selten um irgendwelche Gesetzmäßigkeiten und es schien auch nicht so, als ob sie das mitbekommen hätte.
So kam Yavanna Isildurs Idee wieder in den Sinn, die mit dem Verkleinern. Diese war zwar nicht nett, jedenfalls nicht für den oder die Betroffenen, aber es handelte sich hierbei nur um einen Zauber, den Yavanna so gut wie nie anwandte, da die Tiere darüber nicht gerade begeistert waren. Einmal hatte sie ihn anwenden müssen, da sich damals alle in großer Gefahr schwebten. Das war noch während des großen Eisabenteuers, alle mussten schnell über eine Schlucht fliehen und die einzige Möglichkeit waren die Drachen. Da damals die Zeit drängte, hatte Yavanna alle Tiere nur kurz vorgewarnt du dann trotzdem verkleinert. Ihr Wolf war tagelang verstimmt gewesen, er war halt nicht zufrieden damit.

<b>Ich kann es wenigstens probieren … die Idee den Beiden vorzuschlagen.</b>

„Ich komme gleich wieder …“

Sie wandte sich ohne ein weiteres Wort ab und ging dann als erstes zu Sturmkralle, der es sich nach seinem Spiel wieder am feuer gemütlich gemacht hatte. Das hatte seinen guten Grund. Sturmkralle war weitaus gelassener und nicht so impulsiv wie Nachtschatten und Yavanna glaubte, wenn sie ihn erst einmal auf ihrer Seite hätte, dann würde es ihr vielleicht leichter fallen, Nachtschatten zu überzeugen.
Sie hockte sich neben Sturmkralle in den Schnee, der dort war etwas aufgetaut und wesentlich angenehmer, als das ganze Eis unter der Schneedecke. Sturmkralle hatte bei ihrem näher kommen ein Auge geöffnet und beobachtete sie. Yavanna kraulte ihn unterm Kinn und am hals, was er sich gähnend gefallen ließ.

<span style="color:2F5C1F;">Ich muss mit dir reden …“</span>

Yavanna betonte ihre Worte sorgfältig, meistens so, wie Isildur das immer machte, wenn er etwas Bestimmtes von dem Bären wollte. Es hatte auch seinen Nutzen. Sturmkralle rollte sich auf seinen Bauch und brachte seinen beachtlichen Körper zumindest in eine sitzende Position.
Yavanna kniete sich nun direkt vor ihn, sah in an und begann damit, gut sichtbar einen Zauber zu weben.
Sie konnte sich zwar sehr gut mit ihrem Wolf verstehen und die rudimentären Befehle reichten auch für Sturmkralle, aber das, was sie im vermitteln wollte, würde nur über den Zauber klappen, damit der Bäre das auch wirklich verstehen würde. >>Mit Tieren sprechen<< war ein gängiger Zauber bei allen Elfen, aber eigentlich sprach man nicht direkt mit den Tieren, zumindest nicht verbal, sondern vermittelte es ihnen eher telepathisch. Je einfacher die dargestellten Bilder und Emotionen, desto eher und besser konnte das Tier verstehen.
Yavanna begann damit, ihm das Bild eines Pegasus zu senden, da wusste sie immerhin, dass ihm die Kreatur bekannte war. Dann ein Bild, in dem Sylcia diesen Pegasus liebevoll streichelte und das Wesen seine Nüstern an ihr rieb, begleitet wurde das Bild durch tiefe Zuneigung. Unwillkürlich sah Sturmkralle zu Sylica hinüber, da er sie ja erkannte. Das nächste Bild zeigte diesen Pegasus, wie er von Menschen gefangen wurde, was bei ihm unweigerlich ein Knurren auslöste, was sich aber nicht gegen Yavanna richtete. Darauf folgte eine Sequenz voll Trauer in der Sylcia zu sehen war, die weinte. Dann, wie die Gruppe auf Sylcia gestoßen war. Dann ein Bild, dass Sylcia in Behausungen aus Wolken zeigte, Yavanna untermalte diese Bild mit dem Gefühl von Geborgenheit und setzte es gleich mit dem Bild, wie Sturmkralle in seiner Höhle saß. Dann einmal Sturmkralle in groß, Yavanna die vorm im stand und mit ihren Fingern einen Zauber freigab und im letzten Bild zeigte sie alle auf Derats Rücken und Sturmkralle ganz klein in Isildurs Armen.
Wie alles übermittelt war, dauerte es eine Weile, bis er die ganzen Bilder zugeordnet und verarbeitet hatte. Schließlich brummte er nur kurz auf und machte sich dann wieder daran, sich auf den Rücken zu rollen, um sich weiter seinen dicken Pelz vom Feuer wärmen zu lassen.
Er hob noch einmal seinen Kopf und vermittelte ihr klar, dass er davon nicht angetan sei, so klein zu sein. Sie versicherte ihm abermals, das er sofort wieder groß werden würde, sobald sie auf den Wolken angekommen waren.
Erleichtert kraulte sie ihm den dicken Bauch und machte sich dann nach mehreren Minuten daran, zu ihrem Wolfi zu gehen, Isildur würde sie als letzten versuchen zu überreden, immerhin wusste sie, was er von großen Höhen hielt. Notfalls, so dachte sie sich, könnte man ihm auch vorschlagen, dass er verkleinert werden würde, Myrjala hätte garantiert den passenden Zauber dafür.
Bei Nachtschatten klappte zumindest die Verständigung einfacher, als bei Sturmkralle, da sie immerhin seine Sprache beherrschte. So erzählte auch sie im das ganze, was der Bär nur in Bildern gesendet bekam. Sie versuchte ihr Gesagtes ebenfalls mit den richtigen Emotionen zu untermalen. Sie ließ auch die andere Möglichkeit nicht aus, dass beide hier unten bleiben könnten. Was Nachtschatten aber nicht wirklich gefiel, da er hier keine Deckung hatte und Yavanna auch nicht gerne alleine ließ. Da sie aber nicht locker ließ, ihn anflehte und ihm auch versicherte, ihn sofort wieder groß zu machen, willigte er schließlich zögernd ein. Sie grinste ihren Wolf an, schlang dann dankend ihre Arme um seinen mächtigen Hals und vergrub dann
ihr Gesicht in seinem Fell und knuddelte ihn. Nachtschatten war die Idee immer noch nicht ganz geheuer, aber er vertraute ihr und so ließ er sich auch wieder nieder und versuchte zu dösen.
Erfreut über diese beiden Erfolge, stand sie kurze zeit später auf, um Sylcia die gute Nachricht zu überbringen, das die Tiere nun doch mit könnten, dann würde sie zu Isildur gehen und dann … mitten im Schritt hielt sie inne, da ihr Blick Lhiliannan und ihr Pferd streifte. Frehir musste sie natürlich auch noch fragen, das war klar. So änderte sie ihre Richtung und ging auf die Blauelfen und das Pferd zu.

<span style="color:2F5C1F;">Ich habe da eine Idee … aber ich frage dich lieber vorher um Erlaubnis, ich weiß ja nicht, was du von Magie hältst. Mein Gott hat mir Zauber verliehen, unter anderem Einen, mit dem ich mich mit Tieren verständigen kann, wenn ich nicht deren Sprache spreche. … du hast ja mitbekommen, dass wir alle Sylcia helfen wollen, dafür müssen wir uns in die Wolken begeben.
Ich glaube nämlich, dass jeder von uns diese Wolkenstadt da oben sehen möchte, da wir ja alle neugierig sind, nicht wahr? … Da die Tiere wenn möglich mitkommen sollen, für diesen Fall gibt es den Zauber >>Tiere verkleinern<<. Ich werde die Möglichkeit natürlich Frehir aufzeigen und versuchen, ihn dafür zu gewinnen, bei Wolfi und Bär hat es schon geklappt. Lange Rede, kurzer Sinn … wenn du also erlaubst, würde ich gerne mit deinem Pferdchen reden.“</span>

Soweit so gut, sprach Yavanna und sah Lhiannan erwartungsvoll mit ihren großen, grünen Augen an.

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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Samstag 18. Oktober 2008, 16:38

Isildur bekam vieles von dem was Sylcia erzählte nicht mit, zu sehr war sein Kopf mit allen Möglichkeiten des Abwägens beschäftigt. Er befand sich in einer Zwickmühle und so was hasste er. Wieso konnte es nicht einmal leicht sein. Wie soll man taktisch denken, wenn zu viele Faktoren dagegenwirkten.

<b> Es sieht wirklich kompliziert aus. Ich hoffe, Myrjala und Yavanna fällt etwas Sinnvolles ein. Na du bist ja wirklich ein toller Vize-Hauptmann heute. Ist dein Geist wirklich wieder klar? Ruhe hattest du noch nicht richtig. Obwohl das Bad schon entspannend war….Zurück zur Sache. Hier bleibt keiner alleine zurück, jedenfalls nicht meine Schwestern oder unsere Tierischen Begleiter….außer vielleicht Derat..</b> Er warf Derat einen missmutigen Blick zu.

Dann hörte er Yavanna etwas rufen, was das verstand er nicht mehr ganz. Er blickte ruckartig zu ihr rüber. Fast zeitgleich griff er an seinen Hirschfänger.

<span style="color:2F5C1F;">Was…</span>

Sein Körper reagierte sofort. Man konnte Isildur die antrainierte Wachsamkeit ansehen. Egal, wo er war, immer aufmerksam. Besonders wenn seine Schwestern riefen. Jede Faser in seinem Körper sendete den Impuls zur Wachsamkeit.
Was aber für ihn als aufmerksam galt, betitelten seine Schwestern eher als übervorsichtig. Und es gab Zeiten, wo Isildur darüber nachdachte, ob er schon immer so war oder es seit damals hinzugekommen war.

<b>Was ist los? Wer?...hmm, was macht sie da?</b>

Sein Körper entspannte sich. Er sah wie Yavanna mit Sturmkralle sprach und danach ging sie zu ihrem Wolf Nachschatten. Es war keine Gefahr in Anflug. Sein Adrenalinspiegel konnte wieder sinken und er entspannte sich. Die Hand vom Hirschfänger löste sich.
Er drehte sich wieder zu Sylcia um.

<span style="color:2F5C1F;"> Nochmals, was die Hilfe betrifft, wir haben es gesagt und dann werden wir sie auch geben. …Meine Schwester hat wohl eine Idee. Was, das wird sie uns wahrscheinlich noch sagen. Und Lliannan, ICH bin gegen eine Trennung der Gruppe. Würdet zum Beispiel ihr beide hier bleiben…</span> er richtete sein Wort beiläufig an Lliannan und Gwydion
<span style="color:2F5C1F;">…
so würden unsere Gefährten nicht bleiben. Sie kennen euch nicht. ICH gehe dorthin, wo meine Schwestern sind. Bevor wieder eine ausbückst….</span> Ein ermahnender und ernster Blick zu Myrjala und Yavanna.
<span style="color:2F5C1F;">…ich würde nicht hier bleiben. …Kurz gesagt entweder alle oder keiner.</span>

Wieder verschränkte er die Arme vor der Brust. Isildur konnte es einfach nicht lassen.

<b> so meinen Standpunkt habe ich deutlich gemacht….</b>

Er musterte die junge Hymlianerin. Schuldbewusst stand sie da. Ihre Schulter hatte sie hängengelassen.
<b> Sie wird daraus lernen. Ganz wie Myrjala ist sie doch nicht. Wir können nur hoffen, dass ihr Pegasus noch lebt, Wenn nicht, dann hat sie eine lehrreiche Lektion hoffentlich gelernt. </b>

Nachdenklich Isildur kratzte sich am Hinterkopf und ließ den Blick schweifen. Er sah Yavanna, die inzwischen bei Lliannan stand und hörte sie sprechen.

<i> Ich habe da eine Idee … aber ich frage dich lieber vorher um Erlaubnis, ich weiß ja nicht, was du von Magie hältst. Mein Gott hat mir Zauber verliehen, unter anderem Einen, mit dem ich mich mit Tieren verständigen kann, wenn ich nicht deren Sprache spreche. … du hast ja mitbekommen, dass wir alle Sylcia helfen wollen, dafür müssen wir uns in die Wolken begeben.
Ich glaube nämlich, dass jeder von uns diese Wolkenstadt da oben sehen möchte, da wir ja alle neugierig sind, nicht wahr? … Da die Tiere wenn möglich mitkommen sollen, für diesen Fall gibt es den Zauber >>Tiere verkleinern<<. Ich werde die Möglichkeit natürlich Frehir aufzeigen und versuchen, ihn dafür zu gewinnen, bei Wolfi und Bär hat es schon geklappt. Lange Rede, kurzer Sinn … wenn du also erlaubst, würde ich gerne mit deinem Pferdchen reden.</i>

<b> Pferdchen? Oh Yavanna, warum nur…Moment mal, Tiere verkleinern? Sie haben eingewilligt? Wieso mache ich mir eigentlich Gedanken.</b>
Er drehte sich wieder zu Sylcia und legte ihr seine Hand auf die Schultern. Jetzt bemerkte Isildur, wie Zierlich diese junge Frau war. Seine Hand, war zwar nicht mit die eines menschlichen Kriegers größter Stärke vergleichbar, doch wirkte seine Hand gewaltig.

<span style="color:2F5C1F;"> Kommt! </span>

Er trat auf seine Schwester zu und blickte diese an.

<span style="color:2F5C1F;">…Also, was hast du vor? </span>

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 19. Oktober 2008, 17:42

Sylcia sah das Entsetzen in Yavannas sonst so schönen Augen. Die Elfe war wirklich ein ganz besonderes Exemplar, allein schon aufgrund ihrer Flügel. Sie erinnerten an Feenflügel, wenn die Hymlianerin gewusst hätte, was eine Fee war. Wer in den Wolken lebte, bekam selten etwas von der Welt auf dem Boden mit. Aber am meisten gefielen Sylcia Yavannas Augen. Das Grün war so lebendig, als hielte sich ein ganzer Wald unter ihren Wimpern verborgen. Umso sehr bedrückte es nun die junge Hymlianerin, dass sie ihre neue Elfenfreundin so erschreckt zu haben schien.

Sie hörte sich die Geschichte über Derat an, den Myrjala einmal in die magische Tasche gesteckt hatte, und dies entsetzte nun auch Sylcia. "Tut mir leid, das wusste ich nicht", gab sie kleinlaut zurück. Langsam gingen ihr die Ideen aus. Vermutlich musste sie doch allein zurück nach Hymlia fliegen. Der Gedanke betrübte sie, denn es kam ohnehin schon selten genug vor, dass Bodenländer ins Wolkenreich einkehrten. Aber sie wollte natürlich keineswegs, dass Nachtschatten und Sturmkralle sterben müssten. Die beiden Tiere sahen so lieb aus, auch wenn sie Wolf und Bär waren und durchaus gefährlich sein konnten.

Als Yavanna dann beinahe zu weinen begann, trat Sylcia besorgt einen Schritt nach vorn. "Oh, keine Angst. Das war eine dumme Idee, das machen wir nicht. Nicht weinen ..." Die Elfe beruhigte sich recht schnell, aber auch nur, weil Derat wieder einmal einen seiner eher geschmacklosen Witze riss. Wenn der Drache wuchs, schien dies nur äußerlich zu geschehen, das Hirn musste allem Anschein nach klein bleiben. Oder Derat trat witztechnisch einfach nur häufig in dieselben Fettnäpfchen.

Der Drache brummte, als Yavanna ihm eine Standpauke hielt. <i>"Immer mit der Ruhe"</i>, raunte er und kleine Rauchwölkchen stiegen aus seinen geblähten Nüstern. <i>"Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, ich würde sie fressen. Das war doch nur Spaß ... außerdem haben die viel zu viele Haare! Bähhhh!"</i> Er schnaubte und seine heraushängende Drachenzunge schlackerte wild umher. Dann aber war auch der Drache ruhig. Er merkte, dass seine Albereien Yavanna nicht nur entsetzt, sondern auch sehr gekränkt hatten. Auf die Idee, sich zu entschuldigen kam er allerdings nicht. Irgendwie waren Drachen hierbei generell zu stolz, um zuzugeben, dass sie Mist gebaut hatten. Da warteten sie lieber ab, bis Gras über die Sache gewachsen war. Für sie bedeutete es ja nur geringfügig lange Zeit, da sie unmenschlich alt werden konnten.

Yavanna kehrte mit einer leisen Entschuldigung zu Sylcia zurück und nun grübelten alle, was sie wohl unternehmen könnten. Auch Isildur, der sich von der Hymlianerin einige Fragen beantworten ließ, schien über ihr gemeinsames Problem nachzudenken.
Schließlich wandte sich Yavanna urplötzlich von allen ab und eilte nacheinander zu den Tieren. Freundlich redete sie auf jene ein und Sturmkralle sowie Nachtschatten hörten gemächlich zu.

Unterdessen bestätigte Isildur erneut, dass alle Sylcia helfen würden und er gegen eine Trennung der Gruppe wäre. Er würde seine Schwestern und die Tiere nicht verlassen. Allerdings verstand Sylcia kein Wort von dem, was er sagte, denn sie beherrschte Lyrintha nicht. Trotzdem versuchte sie, aufmerksam zuzuhören, was mehr als misslang.
"Kannst du das nochmal auf celcianisch wiederholen?", fragte sie, aber Isildur wandte sich bereits an Yavanna. So wartete Sylcia erst einmal ab, auch wenn ihnen eigentlich die Zeit fehlte. Sorge breitete sich erneut in ihr aus. Hoffentlich ging es ihrem Pegasus gut.

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Myrjala
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Myrjala » Dienstag 4. November 2008, 12:19

Myrjala stand immer noch vor Lliannan und ein Strahlen ging über ihr Gesicht als sie von der Blauelfe hörte, dass sie und Gwydion gerne mit ihnen kommen würden und sie nicht nervig seien.

<span style="color:2f5c1f;">"Oh, daaaas ist ja soooo toll!"</span> Begeistert klatschte die Waldelfe in ihre Hände und hüpfte auf und ab. Isildurs Frage, ob sie und Yavanna die Tiere verkleinern könnten und das vielleicht eine Hälfte hierbleiben könnte, hörte sie nicht... Um so mehr aber das was Lliannan draufhin vorschlug,

<i>"Es ist nur so eine Idee ... aber ... müssen denn alle mitfliegen? Wäre es nicht etwas einfacher, wenn zumindest zwei von uns hier bleiben, zusammen mit den Tieren?"</i>

Ruckartig blieb Myrjala stehen und man konnte sehen wie es in ihren Kopf arbeitete, während sie einen Schmollmund zog und die Augen zusammen kniff.

<span style="color:2f5c1f;">"Aha..."</span> Myrjala stemmte die Hände in die Seite, <span style="color:2f5c1f;">"Und wer sollen <i>die Zwei</i> sein, die hier bleiben könnten? Ihr... Zwei?"</span> Man konnte sehen wie ihr schon wieder das Wasser in die Augen stieg, denn es war ja auch schon unendlich lange her, dass sie das letzte Mal geweint hatte.
<span style="color:2f5c1f;">"Ich dachte ihr wolltet mit uns kommen?"</span> Schluchzte sie los, drehte sich um und stapfte von dannen... zu Derat... Der hatte sich gerade eine Rüge von Isildur eingefangen, der es gar nicht gut fand, wenn Derat irgendwen fressen wollte und eigentlich wusste der Drache das auch und dazu kam auch gleich eine Standpauke von Yavanna, die das ebenfalls nicht gut fand und da alle so schön dabei waren nickte Myrjala zustimmend und sah zu dem Drachen auf:
<span style="color:2f5c1f;">"Jaaaa, hör auf meine Geschwister. Familienmitglieder werden nicht gefressen... und auch keine Freunde"</span> Sie warf Lliannan einen bösen Blick zu, der ihr sagen sollte, dass sie bestimmt keine Freundin mehr war.
Myrjala konnte nämlich sehr nachtragend sein, wenn auch nur so lange wie sie es im Gedächtnis behielt. Da war sie ein wenig flatterhaft, wie eigentlich in vielen anderen Dingen auch.

Die Waldelfe schlang ihre Arme um das Bein von Derat, jedenfalls soweit das möglich war und beobachtete das Geschehen. Ein leichtes Grinsen zog ich über das Gesicht der Elfe. Sie freute sich. Fliegen war einfach wunderschön und es stand fest, dass sie fliegen würden. Yavanna sprach mit den Tieren und Myrjala wusste, dass sie sie meistens immer überzeugen konnte, mit dem was sie vorhatte. Schließlich war ihnen noch nie was schlimmes passiert und sie vertrauten einander.

Auch beobachtete sie ihren Bruder. Er war eigentlich wie immer - Übervorsichtig und wachsam. Aber mal ganz ehrlich, wer sollte sie angreifen?`Hier saß ein riesiger Drache und alleine das musste einschüchternd wirken. <i>...meine Schwestern sind. Bevor wieder eine ausbückst…</i> Den letzten Teil des Satzes hatte die Waldelfe mitbekommen und auch der ermahnende Blick entging ihr nicht, aber anstatt zu versichern, dass keiner ausbüchsen würde, streckte sie ihm nur die Zunge raus. Isildur vermutete hinter jedem Kiselstein und hinter jedem Blatt eine Gefahr und davon hatte Myrjala noch nichts bemerkt. Entweder war sie unaufmerksam, wovon sie aber selber nicht ausging - natürlich nicht - oder... Isildur war einfach zu paranoid.

Als Yavanna mit Wolfi und Sturmkralle gesprochen hatte ging sie zu Lliannan rüber und darüber wirkte Myrjalas Blick nicht sehr erfreut. Sie löste sich von Derat und stapfte ihr hinterher, so wollte sie doch genau mitbekommen, was ihre Schwester von der Blauelfe wollte.

<i>"Ich habe da eine Idee … aber ich frage dich lieber vorher um Erlaubnis, ich weiß ja nicht, was du von Magie hältst. Mein Gott hat mir Zauber verliehen, unter anderem Einen, mit dem ich mich mit Tieren verständigen kann, wenn ich nicht deren Sprache spreche. … du hast ja mitbekommen, dass wir alle Sylcia helfen wollen, dafür müssen wir uns in die Wolken begeben.
Ich glaube nämlich, dass jeder von uns diese Wolkenstadt da oben sehen möchte, da wir ja alle neugierig sind, nicht wahr? … Da die Tiere wenn möglich mitkommen sollen, für diesen Fall gibt es den Zauber >>Tiere verkleinern<<. Ich werde die Möglichkeit natürlich Frehir aufzeigen und versuchen, ihn dafür zu gewinnen, bei Wolfi und Bär hat es schon geklappt. Lange Rede, kurzer Sinn … wenn du also erlaubst, würde ich gerne mit deinem Pferdchen rede.“</i>

<span style="color:2f5c1f;">"Ich bin dagegen. Die wollen sowieso nicht mitkommen."</span> sagte sie und stellte sich neben die Schwester, <span style="color:2f5c1f;">"... und Derat will die auch gar nicht tragen."</span> Fügte sie hinzu, um es Yavanna leichter zu machen, sich ebenfalls dagegen zu entscheiden. Dann sah sie eindringlich Derat an, damit er das einfach nur bestätigte und hoffte das dieser das auch tun würde.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Donnerstag 27. November 2008, 04:19

Ungeduldig stand Yavanna immer noch Lliannan und wartete ihre Reaktion ab. Wie immer, sah sie auf die kleinere Elfe hinab und lächelte und noch bevor sie antwortete, strich sie sich durch die Haare, schüttelte diese und ließ kurz ihren Blick über die Ebene schweifen. Warum, dass konnte Yavanna auch nicht beantworten, vielleicht mochte diese Blauelfe ihre Haare so sehr, oder es war ein Tick von ihr, wer vermochte das schon zu sagen. Diesen Gwydion schien es nicht stören, wenn er neben ihr stand und jedes mal ihre Haare abbekam, er schien es nicht mal wahr zu nehmen.

„Du kannst meinen lieben Frehir ruhig fragen, ich würde ihn ungern zurücklassen müssen. Ich bin mal gespannt, was er von deiner Idee hält“, gab sie wie immer wortkarg von sich.

„Da musst du dich aber ein wenig entfernen von ihm, Lliannan, sonst ist er abgelenkt“, sprach Yavanna und schob die Blauelfe sanft von diesem Frehir weg.

<span style="color:2F5C1F;"> „So mein Kleiner, dann wollen wir mal…“</span>, wand sie sich an ihn.
Da sie nicht erwarten konnte, dass das Pferd sich hin knien würde, so blieb sie eben stehen, genau vor ihm, dass ihm gar nichts anderes übrig bliebe. Etwas anderes wollte sie aber vorher noch machen. Sie sah sich diese komische Kombination aus Leder und Metall an, die das Pferd um seinen Kopf drapiert hatte. Yavanna hatte so eine komische Konstruktion schon des Öfteren an Tieren gesehen, die bei Menschen lebten, aber noch nie bei Elfen.

<span style="color:2F5C1F;">“Du solltest wirklich lernen, ohne dieses Zeug zu reiten, du bist doch eine Elfe. Glaub mir, ohne dieses Ding geht es deinem Pferdchen besser und er wird es dir danken“</span>, sprach noch einmal an Lliannan gewand.
Plötzlich kam Myrjala zu ihnen hinüber, stellte sich neben Yavanna und verschränkte provokativ ihre Arme und verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund. Mit hochgezogenen Augenbrauchen fragte Yavanna sich, wer Myrjala geärgert hatte. Theoretisch kam nur eine Person in Frage und as war ihrer beider Bruder. Auch wenn die Beiden oft mit ihrem Willen durchkamen, so hatte es auch sehr oft Standpauken seitens Isildurs gehagelt, was Myrjala wiederum schlechte Laune bescherte, auch wenn diese nur selten länger als ein paar Minuten anhielt.

<span style="color:2F5C1F;">“Was hast du, Myrjala?”</span>

Die Antwort kam prompt und überraschte Yavanna doch ziemlich.

<i> <span style="color:2F5C1F;">"Ich bin dagegen. Die wollen sowieso nicht mitkommen ... und Derat will die auch gar nicht tragen."</span></i>
Das war alles, was sie sagte.
Sichtlich irritiert sah Yavanna sie an.

<span style="color:2F5C1F;">“Ähm, … wie kommst du darauf? … Wir haben die Beiden doch jetzt schon des Öfteren gefragt, ob sie uns auf der Suche nach dem Pegasus begleiten. Wieso sollten die beiden plötzlich ihre Meinung ändern? … warte bitte kurz mit deiner Erklärung, ich muss dringend mit Frehir sprechen, sonst ist er nicht mehr aufnahmefähig.”</span>

Yavanna entfernte also vorsichtig diese komische Konstruktion vom Kopf des Pferdes und streichelte ihm die Nüstern. Sie wollte sich erst einmal in das Pferd hinein fühlen und ihm die Gelegenheit geben, sich zu entspannen. Dabei sprach sie ruhig und monoton auf ihn ein, es war eher ein Singsang, um ihre Ruhe auf ihn zu übertragen. Nach ein paar Minuten hatte dies einen gewünschten Erfolg, ein leichtes Schaudern, das nicht des Unwohlseins entsprang, lief durch Frehir und er war ganz entspannt.
Yavanna hob mit einer Hand seinen Kopf etwas, damit sie ihm in die Augen sehen konnte, mit der anderen streichelte sie seinen Hals. Sie wob langsam und leise wieder diesen Zauber und gab ihn über ihre Hände auf Frehir preis, ganz behutsam. Wenn man Zauber dieser Art zu schnell wob, sie freisetzte und das beteiligte Wesen so etwas nicht kannte, konnte dies schnell nach hinten losgehen und das wollte sie auf keinen Fall.
Vorsichtig nahm sie mental Kontakt zu ihm auf, wie sie spürte, dass Frehir ihr Einlass gewährte, schloss sie ihre Augen und begann damit, im fast dieselben Bilder zu senden, die sie auch Sturmkralle und Nachtschatten gesandt hatte. Sie musste diese Bilder allerdings noch einfacher gestalten, da Pferde nicht allzu intelligent waren und sie dieses arme Tier nicht noch mehr überfordern wollte.
Im Gegensatz zu Schweinen, wie ihr gerade einfiel. Al s sie in dieser Hafenstadt Miram unterwegs war, hatte sie mitbekommen, wie ein Bauer darüber fluchte, dass er es bisher noch nicht hinbekommen hatte, einen Zaun zu kreieren, der ein Schwein einsperren konnte. Demnach mussten Schweine sehr intelligente Tiere sein. Das würde sie bei Gelegenheit einmal testen.
Wie Yavanna befürchtet hatte, hatte Frehir nicht allzu viel verstanden, aber er vertraute ihr und gab ihr damit zu verstehen, dass er mitkommen würde, auch wenn er nicht verstand, wohin die Reise gehen sollte. Sie schüttelte leicht ihren Kopf und lächelte, während sie dem Pferd den hals krauelte und mit sanften Worten auf ihn einsprach.
Bis auf einmal ihr Bruder vor ihr stand.

<i><span style="color:2F5C1F;"> “…Also, was hast du vor ?” </span></i>

Verschmitzt sah sie ihren Bruder an.

<span style="color:2F5C1F;">“Ganz einfach … da keiner hier bleiben soll, habe ich den Tieren vorgeschlagen, sie zu verkleinern und mit hoch zu nehmen. Wolfi und Sturmkralle sind davon zwar nicht begeistert, aber sie haben eingewilligt. Frehir hingegen hat nicht wirklich etwas verstanden, aber er vertraut mir und wird uns folgen. … Du siehst, wenn du nicht immer alles alleine mit dir abmachen würdest, kämest du viel weiter.²</span>

Ohne auf eine große Antwort von Isildur zu warten, wandte sie sich wieder Myrjala zu, da er ja eh kein Freund großer Worte oder langer Reden und weitschweifigen Erklärungen war. Von ihr wollte sie ja noch eine Antwort hören, wie sie nun wieder zu ihrer komischen Annahme gekommen wäre, was die beiden blauen Elfen betraf.

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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Samstag 13. Dezember 2008, 12:35

Isildur hatte sich zu Yavanna gesellt. Myrjala stand ebenso bei ihr, doch sie schmollte. Warum, das wusste Isildur nicht.
<b> Was hat denn Myrjala? …oh ….schmollte sie wieder mit mir? Ich habe doch Recht mit dem was ich sage. Wieso will sie nie etwas einsehen.</b>

Er zog eine Augenbraue hoch, während er fast zeitgleich Yavannas Antwort und Sylcia Nach frage hörte. Verwirrt blickte er sich zu ihr um.

<span style="color:2F5C1F;"> Was…??! </span>
“…Oh, du verstehst einen ja nicht. Du solltest es lernen. Es ist wichtig, dass du uns verstehen kannst. Es ist immerhin die einzige wahre Sprache von uns. Außerdem kannst du viel schneller reagieren, wenn wir dir in einen Gefahrensituation etwas zurufen. Lass es dir beibringen.“

Das stimmte nicht ganz. Jedenfalls nicht was Isildur betraf. Eigentlich wäre Isildur sogar die Zeichensprache der Waldelfen seine bevorzugte Sprache. Er war nie ein Elf der vielen Worte gewesen. Das meiste klärte er im Geiste mit sich selber. Sehr zum Ärger seiner Geschwister. Dadurch war oft seine Haltung nicht nachvollziehbar, doch für ihn immer logisch.
Doch Isildur meinte es ernst, dass es gut ist, wenn man mit Anderssprachler unterwegs ist, auch diese zu verstehen. Das war damals auch der Fall gewesen, als die drei Geschwister ihr erstes großes Abenteuer hatten. Sie waren damals mit einem fremden Volk unterwegs und Isildur war es leid immer zu erahnen oder sich alles übersetzten zu lassen. So hatte er gefragt, ob man es ihn nicht beibringen könnte. Nur wollte die Person, es ihm an Schriftbild erklären, was aber nicht ging. Isildur konnte weder lesen noch schreiben, was er auch heute nicht kann. Warum denn auch? Waldelfen brauchten so was nicht. Bäume und Tiere schrieben nicht und lesen taten sie auch nicht.
Weshalb also Isildur?

Dann wandte er sich seinen Schwestern wieder zu. Er wollte gerade zur antwort ansetzten, doch war die Aufmerksamkeit nicht auf ihn gerichtet.
„ grumph!..“ Grollte er kurz. Es war also entschieden.

„ Sylcia, wir werden mit hochkommen. Meine Schwester wird die Tiere kleiner machen und dann können wir auf Derat…“ Er deutete mit einem Kopfnicken zu dem Drachen.
„…hochfliegen. So wird keiner zurückbleiben müssen“

<b>Fliegen! Auf Derat. Bei allen Göttern, lass uns heile ankommen.</b>

Es war Isildur deutlich anzusehen, dass er fliegen nicht mochte. Ein Waldelf gehörte auf den Boden, nicht in der Luft. Doch es war von Nöten, und auch so ein Dickkopf wie Isildur wusste es.
Manchmal bewunderte er die toleranten Seiten seiner Schwestern allem neuen gegenüber, da sie eher zu neuem bereit waren. Allen voran natürlich Myrjala.

Er strich sich wieder eine seiner Haarsträhnen zurück, versuchte sich zu entspannen und murmelte nur ein. <span style="color:2F5C1F;"> Wenn es mich nicht umbringt, härtet es ab. </span>.

„ Dann solltet wir keine Zeit mehr verlieren, oder? DU, wirst dabei auf jedenfalls Lyrintha lernen und dann kannst du mir deine Sprache beibringen. Wie gesagt, es schadet nie, die Sprache eines anderen Volkes zu können“ Sagte er wieder zu Sylcia. Das sein Tonfall, fast wie ein Befehl klang, merkte er wie immer nicht.

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Erzähler
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Erzähler » Sonntag 14. Dezember 2008, 23:07

<i>Hinweis: Da Lliannan nun gelöscht ist, werde ich sie wie einen NPC behandeln und nach Gutdünken steuern. Dies ist euch ebenfalls erlaubt, zumindest so weit, wie es bei jedem anderen NPC der Fall ist.</i>


Man sah Lliannan an, dass sie scheinbar lieber mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben würde. Sie war eine Blauelfe, keine Rasse, die in Celcia bekannt gewesen wäre und daher kannte man auch wenig über deren Eigenarten. Doch ob es nun rassenbedingt oder ein Persönlichkeitsmerkmal von Lliannan war, sie fürchtete sich insgeheim vor dem Fliegen. Sie sagte sich, wenn Elfen hätten fliegen sollen, dann wären ihnen Flügel vergönnt gewesen. Dieses Argument brachte sie allerdings im Angesichts Yavannas nicht. Deren Flügel mochten zwar nicht ausreichen, sie über den Boden zu erheben, aber prinzipiell machte es ihr Sprichwort zunichte. So schwieg sie darüber und drückte lieber durch die Blume hindurch ihren Unwillen zum Vorschlag aus.
Gwydion mischte sich ganz und gar nicht ein. Er war Beschützer Lliannans und würde ihr dorthin folgen, wo sie hin ging. Auch wenn er ein Individuum war, seine Pflichten nahm er ernst, würde sich also nicht gegen seine Begleiterin entscheiden.

Inzwischen zeigte sich Myrjala auch nicht mehr so freudig darüber. Lliannans ewiges Hin und Her ging ihr offensichtlich auf die Nerven. Außerdem enttäuschte es sie. Mit zusammengekniffenen Augen und einem Schmollmund, welcher der verwöhntesten Prinzessin Celcias alle Ehre gemacht hätte, hielt sie den Anwesenden eine Szene. Von einem Schluchzen begleitet wandte sie sich schließlich ab und ging zu Derat. Der große Drache blies gelangweilt Rauchwölkchen in den Himmel. Die Standpauke von Isildur hatte er bereits verdaut ... zeigte sich nicht besonders reuig. Natürlich war es nur ein Spaß gewesen, verstand das denn niemand? Er schwieg, was zeigte, dass zumindest er verstanden hatte. Es war ein schlechter Scherz gewesen und sein Blick zeugte von einer Entschuldigung, die er den beiden Tieren noch zukommen lassen würde – natürlich erst dann, wenn niemand es mitbekam, von Myrjala vielleicht einmal abgesehen. Sie war seine beste Freundin, sie durfte alles erfahren!
Derat ließ es zu, dass die Elfe sich an sein Bein schmiegte. Er neigte den Kopf und drückte seine derzeit gewaltige Schnauze an ihre Hüfte. "Du bist meine beste Freundin", beteuerte der Drache mit einem sanften Grollen, tief aus seiner Kehle.

Yavanna ließ sich von Myrjalas Worten zunächst jedoch nicht aufhalten. Sie wollte wenigstens einmal mit Lliannans Pferd sprechen und ihn fragen, ob er einer Verkleinerung zustimmen würde. So ging sie trotz des Protests ihrer Schwester zu Frehir. Dieser zeigte sich nach anfänglichen Missverständnissen bereit, mitzukommen, wenn es denn sein musste. Ihm schien nicht ganz klar zu sein, warum sich alle in die Lüfte erheben wollten. Frehir war kein dummes Tier, allerdings nicht so empfänglich für Yavannas Bilder wie es Sturmkralle oder Nachtschatten schienen.

"Was sagt mein Pferd?", fragte Lliannan. Ihr war Unbehagen anzusehen. "Vielleicht sollten Gwydion und ich wirklich hierbleiben. Wir wollen keinen Streit ... und Myrjala ..." Sie sah in deren Richtung. Die Kleine war auch viel zu schnell beleidigt. Dann wanderten ihre Augen weiter zu Derat. "Ich bin noch nie auf einem Drachen geflogen. Ich weiß nicht, ob ich das will."

Unterdessen meinte Isildur auf Celcianisch, dass Sylcia lieber seine Sprache lernen sollte. Es würde ihr nur zum Vorteil gereichen. Sie lächelte ihn freundlich an, auch wenn er immer noch nicht wiederholt hatte, was er denn vorher zu ihr gesagt hatte. Oder waren es eben jene Worte? Die Hymlianerin konnte es ja nicht wissen.
Sie nickte. Eigentlich hatte sie schon immer gern viel mehr über die Wesen am Boden lernen wollen. Sylcia besaß eine angeborene Faszination für die Celcianer, die ihren Kopf nicht in den Wolken hatten. Und dazu zählte auch, deren Sprachen kennen zu lernen.

Schließlich wiederholte er seine Aussage doch noch. Die Hymlianerin strahlte. "Oh, ihr seid alle so nett zu mir." Ehe Isildur sich's versah, fand er sich in einer Umarmung der Hymlianerin wieder. Sie drückte ihm einen unschuldigen Kuss auf die Wange und ließ ihn dann wieder los.
"Und eure Sprache möchte ich auch gern lernen. Vielleicht bringt ihr sie mir bei." Sylcia war glücklicher wie sie es nicht mehr hätte sein können. Man würde ihr helfen, ihre Helden würden mitkommen und sicher fanden sie alle zusammen auch noch Wolkenschwinge. Das hätte sie sich heute früh in ihrem Ofen nicht erträumen lassen.

<i>"Dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren, oder?"</i>
"Du hast Recht, Isildur", wandte sich plötzlich Lliannan mit ernster Miene an ihn. "Und wir werden euch nicht länger aufhalten. Ich ... gebe es nun ganz offen zu. Ich habe Angst vor eurem Drachen und es beunruhigt mich wohl mehr als mein eigenes Pferd, auf seinem Rücken in eine Stadt zu fliegen, die in den Wolken liegen soll. Gwydion und ich ... wir bleiben hier." Sie klang ausnahmsweise einmal entschlossen.

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Myrjala
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Myrjala » Donnerstag 18. Dezember 2008, 19:41

Yavanna schien auch wirklich gar nichts mitzubekommen, dachte Myrjala, als Yavanna sie sichtlich irritiert ansah und überhaupt nicht wirklich verstand, wie ihre Schwester auf die Idee kam, dass Lliannan und ihr Begleiter sie eigentlich gar nicht begleiten wollten.

<i>“Ähm, … wie kommst du darauf? … Wir haben die Beiden doch jetzt schon des Öfteren gefragt, ob sie uns auf der Suche nach dem Pegasus begleiten. Wieso sollten die beiden plötzlich ihre Meinung ändern? … warte bitte kurz mit deiner Erklärung, ich muss dringend mit Frehir sprechen, sonst ist er nicht mehr aufnahmefähig.”</i>

Gerade wollte Myrjala ausholen und erklären, sie der Ansicht war, dass die beiden Blauelfen nicht mitkommen wollten, da verwies sie Yavanna bereits darauf, damit zu warten bis sie mit Frehir gesprochen hatte. Myrjala seufzte hörbar und verzog den Mund, brannte es ihr doch sehr auf der Seele ihre Erklärung abzugeben, doch war sie intelligent genug zu wissen, dass mit Tieren behutsam umgehen musste, so seufzte sie ein weiteres Mal und begann damit unruhig auf der Stelle umher zu gehen und immer mal wieder in Richtung Yavanna zu schauen. Spätestens dann, wenn die Elfe den Zauber beendet hatte, würde ein Redeschwall aus ihr herausbrechen. Stattdessen begnügte sie sich noch damit, Lliannan und Gwydion böse Blicke zu zuwerfen, wenn sie sie überhaupt eines Blickes würdigte.

Isildur lief an ihr vorbei und zu Yavanna. Nur seinem Gesichtsausdruck nach, sah Myrjala, dass er anscheinend überhaupt nichts mitbekam und fragte sich wo er schon wieder mit seinen Gedanken war. Sie schnaubte verächtlich, während sie ihm langsam folgte. Wehe er drängelte sich vor. Erstmal wollte sie mit Yavanna reden. Im übrigen fragte sie sich auch, warum Yavanna überhaupt mit Frehir sprach, denn für Myrjala war bereits klar, das die Blauelfen nicht mitkamen. Derat wollte die auch gar nicht dabei haben. Das wusste der Drache zwar noch nicht, aber ihn davon zu überzeugen war nicht sonderlich schwer. Derat stimmte schließlich gerne allem Möglichen zu, auch wenn er nicht unbedingt immer danach handelte. Eigentlich tat er das so gut wie nie, was entweder daran lag, dass seine Intelligenz nicht so weit reichte, er generell nicht nachdachte oder einfach seinen eigenen Kopf hatte. Vielleicht war es auch eine Kombination aus allen drei Dingen.

Yavanna hatte gerade ihren Zauber beendet und Myrjala hörte Isildur fragen, was Yavanna vorhabe. Myrjala meinte wieder einen Anflug von Paranoia herauszuhören. Das war ja wieder mal typisch. Die antwort folgte prompt.

<i>“Ganz einfach … da keiner hier bleiben soll, habe ich den Tieren vorgeschlagen, sie zu verkleinern und mit hoch zu nehmen. Wolfi und Sturmkralle sind davon zwar nicht begeistert, aber sie haben eingewilligt. Frehir hingegen hat nicht wirklich etwas verstanden, aber er vertraut mir und wird uns folgen. … Du siehst, wenn du nicht immer alles alleine mit dir abmachen würdest, kämest du viel weiter.“</i>

<span style="color:2f5c1f;">“Genau, hör mal auf uns.“</span> Myrjala stemmte die Fäuste in die Seiten und sah ihren Bruder kopfschüttelnd an, <span style="color:2f5c1f;">“Frag mich sowieso was mit dir los ist. War das nicht dein eigener Vorschlag? Wo bist du nur mit deinen Gedanken?“</span> Sie stieß ihm leicht mit der Faust in die Seite. <span style="color:2f5c1f;">“Ist dieser Ort nicht sicher genug? Hast du Angst, dass man Derat über die ganze Ebenen sehen kann?“</span> Myrjala deutet in die Graslandschaft hinaus. <span style="color:2f5c1f;">“Das du immer hinter jedem Grasbüschel Feinde vermutest.“</span> Dann wandte sie sich Yavanna zu.

<span style="color:2f5c1f;">“So, nun darf ich auch mal. Die…“</span> Sie zeigte mit dem Finger auf die Blauelfen, <span style="color:2f5c1f;">“… tun nur so als würden sie mitkommen wollen. Weißt du, die wollen mitkommen und dann wieder wollen sie hier auf unsere Gefährten aufpassen…. Was für ein Schwachsinn ist das denn? Wir sind doch immer alle zusammen gereist und wenn es kompliziert war, haben wir immer eine Lösung gefunden.“</span> Wieder einmal sammelten sich Tränen in den Augen der Elfe, <span style="color:2f5c1f;">“Wenn sie wirklich, mit uns reisen würden wollen, dann würden sie versuchen eine Lösung zu finden. Man lässt doch keinen zurück.“</span>

Lliannan hatte anscheinend die gesamte Unterhaltung mitbekommen. Was bei der Lautstärke – denn Myrjala hatte nicht unbedingt die Angewohntheit, etwas im gedämpften Tonfall über anwesende Personen zu sagen, wenn es eher negativ war, um sie dadurch zu schonen. Da trat sie schon mal häufig in Fettnäpfchen, meistens allerdings ohne es wirklich zu bemerken. Jedenfalls wusste man bei ihr immer woran man ist – mehr oder weniger, denn bei dem Chaos und den Gemütsschwankungen, die teilweise von einem Extrem ins nächste fielen, war das manchmal auch nicht leicht.
Nachdem Isildur nun mitteilte, dass sie keine Zeit verlieren sollten, sprach Lliannan das erste Mal Klartext, seitdem der Entschluss stand, in die Stadt der Hymlianerin zu reisen. Dabei ging sie nicht weiter darauf ein was Myrjala gesagt hatte, sondern wandte sich direkt an den Waldelfen.

<i>"Du hast Recht, Isildur", wandte sich plötzlich Lliannan mit ernster Miene an ihn. "Und wir werden euch nicht länger aufhalten. Ich ... gebe es nun ganz offen zu. Ich habe Angst vor eurem Drachen und es beunruhigt mich wohl mehr als mein eigenes Pferd, auf seinem Rücken in eine Stadt zu fliegen, die in den Wolken liegen soll. Gwydion und ich ... wir bleiben hier."</i>

Ohne das Myrjala erst einmal Isildur zu Wort kommen ließ, antwortet sie stattdessen der Blauelfe. Isildur hielt eh nicht gerne Reden, also übernahm sie das auch gerne.

<span style="color:2f5c1f;">“Aha… so ist das also!“</span> Sie stapfte auf Lliannan zu und baute sich vor dieser auf. <span style="color:2f5c1f;">“Höhenangst also… Warum sagst denn du das nicht gleich? Warum redest du um den heißen Brei herum? Ich dachte ihr mögt uns nicht.</span> Wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. Lliannan hatte zwar beteuert, dass sie nichts gegen die Waldelfen hatten, aber Myrjala hatte dies anscheinen schon wieder vergessen oder ignorierte es einfach gekonnt. Darin war sie ja auch sehr gut. Wo sie doch auch gerne nur das hörte, was sie hören wollte. Auch wieder typisch für sie. <span style="color:2f5c1f;">“Ich finde das gar nicht nett von euch… Wollt ihr nicht doch mitkommen? Guck mal. Ich mag gar nicht gerne in engen Räumen sein, aber wenn ich eine Höhle sehe und mich meine Neugier übermannt, dann gehe ich da auch rein. Das hat nur was mit der Einstellung zu tun wie man das angeht.“</span> Ihre Tränen versiegten bereits und stattdessen grinste sie die Blauelfe nun schelmisch an. <span style="color:2f5c1f;">“Bist du denn kein bisschen neugierig, wie die Stadt aussieht und warum sie da oben in den Lüften ist? …Ich platze schon fast vor Neugier und hoffe, dass Derats Flügel nicht schon angerostet sind und er uns schnell dahin bringt… Vor dem brauchst du auch gar keine Angst zu haben, weil der tut dir nichts… jedenfalls nicht mit Absicht… Unfälle können natürlich trotzdem passieren, aber das Risiko muss man dann halt eingehen … Los was sagst du?“</span>

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fremde Frau
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremde Frau » Freitag 19. Dezember 2008, 23:53

Lliannan wartete noch auf eine Antwort des Elfen Isildur. Er mochte nicht der Gesprächigste sein, aber das kannte sie auch von ihrem Begleiter. Dennoch hielt sie gerade ihn für den führenden Teil der Gruppe, selbst dann, als Myrjala und Yavanna ihm mehrmals zurechtwiesen und ihn neckten.
Doch von Isildur sollte die Blauelfe keine Antwort bekommen. Es war Myrjala, die ihr erneut die Stirn bot und das mit total verweintem Gesichtchen und schon wieder Tränen in den Augenwinkeln. Sie schimmerten im matten Schein des Tages.

<i>"Höhenangst also ... Warum sagst denn du das nicht gleich? Warum redest du um den heißen Brei herum? Ich dachte, ihr mögt uns nicht."</i> "Das ist doch nicht wahr", gab Lliannan in beschwichtigendem Ton zurück. "Aber ... es ist eben schon schwer genug diese Angst vor anderen zuzugeben. Sie ist zu groß, als dass ich es auch nur wagen würde, an Höhe zu denken."

Myrjala schienen diese Worte wenig zu beeindrucken. Sofort erklärte sie, dass auch sie Angst hatte und zwar in engen Räumen oder Höhlen. Trotzdem überwand sie sich, allein schon weil ihr ein weiteres Laster anhaftete: ungebändigte Neugier.
Lliannan schwieg darauf. Es war Gwydion, der die Stimme erhob. Dabei machte er einen Schritt auf die Waldelfe zu.
"Nicht jeder kann so einfach über seinen Schatten springen. Lliannan kämpft schon lange gegen ihre Angst an, soweit ich es in Erfahrung habe bringen können. Leider ... wird sie immer wieder rückfällig, sie kommt nicht darüber hinweg."

"Ich will nicht wissen, ob es diese Wolkenstadt wirklich gibt und wie sie aussieht ... wie ... hoch es da ist ... und wie klein Celcia darunter." Lliannans Hautfarbe wandelte sich. Sie wurde richtig blass und schlotterte. Erstmals, seit sie auf die anderen Elfen und die Hymlianerin getroffen war, verlor sie ihre Beherrschung. "Auf Derat will ich auch nicht! Ich habe keine Angst vor ihm, sondern vor dem Flug! NEIN! Ich werde den Boden NICHT verlassen!" Sie umschlang ihren Körper mit den Armen und starrte auf ihre Füße herab. Lliannan hatte ihre Standpunkt klar gemacht.
Gwydion legte ihr einen Arm um die Schultern.
"Ich werde diese Risiken nicht eingehen ...", murmelte die Blauelfe leise vor sich hin.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Dienstag 12. Mai 2009, 05:13

Es war soweit alles geklärt, jedenfalls soweit man alles klären konnte, was eine Reise auf einem Drachen anging. Die Tiere waren mehr oder weniger gefragt worden, halt so, wie sie es verstehen konnten. In wie weit das der Fall war, konnte Yavanna sowieso nie wirklich sagen. Sie hoffte einfach darauf, dass sie die Tiere verstehen konnte und die Zeichen nicht falsch deutete.
Natürlich kam dies auch schon vor, aber nie lag sie vollkommen falsch.
Wie sie so ihre Gedanken zurück schweifen ließ, war sogar meistens ei9nes ihrer Geschwister oder anderen Verwandten daran Schuld, wenn sie gerade im Gespräch mit den Tieren war und sie die nicht mehr verstehen konnte, weil sie unterbrochen wurde, dann blieb ihr gar nichts anderes übrig, als zu interpretieren.
Sie waren halt alle viel zu ungeduldig … allen voran natürlich Myrjala, aber was sollte man schon anderes von ihr erwarten.
Nachdem sich Yavanna also die Mühe gemacht hatte, mit allen Tieren zu „sprechen“, hatte sich doch tatsächlich heraus gestellt, dass Blauelfe und ihr Begleiter nun doch auf dem Boden bleiben wollten. Dafür hatte Myrjala eindrücklich mit ihrer „Rede“ gesorgt, dass Yavanna nun verstimmt war, was die beiden blauen Elfen betraf. Sie konnte das nicht fassen, wieso mussten sich eigentlich immer alle nach ihren Fragen um entscheiden, im Endeffekt waren alle schlimmer als Myrjala, die hatte wenigstens immer sofort zugegeben, dass sie unschlüssig war.
Yavanna blickte Lliahnnan finster an und wand sich dann mit verschränkten Armen ab, nicht mit ihr.
Natürlich lassen wir keinen zurück Myrjala, … eigentlich, aber wenn die beiden Blauen nicht wollen, dann halt nicht. Zwingen werden wir sie nicht … und sieh´ es mal so, wenn sie nicht mitkommen, werden sie halt allerhand verpassen, du merkst dir das alles und schreibst es auf … und wenn wir mal wieder auf die Beiden treffen, spielst und singst du ihnen alles vor, dann werden sie gelb vor Neid. …. So, ich geh jetzt meine Sachen kontrollieren, wecke danach Assatal und dann können wir los.“

“Das kann doch wirklich nicht wahr sein … was glauben eigentlich alle, wer sind. Als wenn das so ein Kinderspiel wäre, diese Zauber aufzubauen, freizugeben und dann aufrecht zu erhalten … pah, die haben doch alle keine Ahnung! … wenn die wüssten … schade, dass man Kopfschmerzen zu Strafe nicht auf andere übertragen kann!“, vor sich hinschimpfend, ging sie wieder zu ihren Sachen zurück.
Immerhin hatte sie die Zauber nicht umsonst wirken müssen, ihre Geschwister hatten ja nicht vor, sich anders zu entscheiden, für die drei war es beschlossene Sache, der Hummelfrau zu helfen.
Hummelfrau, … das hörte sich gut, eine schöne Bezeichnung für ein Volk, was fliegen kann. Wenn es doch nicht hinkommen sollte, so konnte Yavanna das Tier in der Bezeichnung immer noch ändern.
Um die Kopfschmerzen zu lindern, nahm sie etwas Schnee, und hielt ihn sich gegen die Stirn, das tut gut und vertreibt vor lauter Kälte alle Sorgen … dann noch ein paar tiefe Atemzüge der kalten und klaren Luft und der Kopf sollte für die wichtigen, anstehenden Dinge frei sein.
Yavanna kontrollierte abermals ihre Sachen, um ja nichts zu vergessen, denn diesen Fehler durfte man sich unterwegs im Abenteuer nicht erlauben. Sie brauchte zwar bei weitem nicht alles, was sich im Rucksack oder Beutel befand, aber komischerweise war es meistens so, dass immer nur etwas Wichtiges verloren ging. Diese Theorie ließ ganz neue Erkenntnisse zu, aber denen wollte sie erst nachgehen, wenn sie wieder zuhause im Dorf war, dort könnte sie dann auch Neldor dazu befragen.
Alles ist aber eingepackt, dass war es bei ihrer letzten Kontrolle schon und so machte sie sich die paar Schritte auf, um ihren kleinen Babydrachen zu wecken. Er hatte sich zusammengerollt und schlief friedlich im Schnee. Es hatte sich bereits eine Schicht Schnee auf ihm gesammelt, so dass es schon schwieriger für sie wurde, ihn im Schnee zu finden. Sie hatte es sich im Schnee angewöhnen müssen, alle paar Minuten, nach ihm zu suchen. Denn es war ihr einmal passiert, dass sie nicht bedacht hatte, dass Schnee für ihn die perfekte Tarnung bot und er dadurch nahezu „unsichtbar“ war. Stundenlang hatte sie voller Sorge nach ihm gesucht … und so eine Situation wollte sie nicht noch einmal mitmachen.
Neben ihm kniend, wischt sie den Schnee von ihm herunter, streichelt ihn ein paar Mal und hält dann mit ihren warmen Händen seine Ohren fest. Das bringt ihn eigentlich immer aus dem Schlaf zurück. Dem war dann auch so … ein Recken und Strecken und sich verschlafen umschauender Assatal, blickt dann ich Yavannas Gesicht.

„Wir müssen los mein Kleiner … du kannst auf Derat weiterschlafen.“
Der kleine Drache streckt sich noch mal, nicht ihr zu und tappst dann zu Derat hin.
Da dieser sich aber nicht sonderlich rührt, beginnt Assatal damit, ihm kalte Luft in die Nüstern zu pusten … und alle wissen ja, was Derat von kalter Luft hält.
So versucht jedenfalls Assatal immer, Derat zum Aufbruch zu bewegen.
Yavanna bekam derweil nur am Rande mit, dass ihre Schwester weiterhin mit Lliahnnan und Gwydion diskutierte. Lächelnd schüttelte sie nur den Kopf und begab sich dann ebenfalls mit samt ihren Sachen zu Derat, der bisher immer noch keine Anstalten machte, sie auch nur einen fingerbreit zu bewegen

“Na komm schon, du Faulpelz … wir wollen bald los. Streck dich ordentlich, wärm schon mal deine Flügel an und bereite dich aufs Fliegen vor, nicht dass du vor eingefrorenen Gliedmaßen abstürzt.
Derat sah Yavanna an und seufzt abermals abgrundtief, immerhin das hatte er sich von Myrjala abgeguckt, aber das zieht bei ihr nicht. Grinsend sieht sie in an.
“Ich weiß, dein Leben ist ja auch soooooo schwer, voll mit schwerer Arbeit und kaum zu lösenden Aufgaben…“

Nicht nur, dass Derat nicht in die Pötte kommt, nein, ihre beiden Geschwister vergeudeten die Zeit mit diskutieren.
“Isilduuuur, … Myrjaaaalaaaa … nun kommt schon, lasst die Beiden doch einfach. Wenn sie nicht wollen, dann halt nicht. Wir wollen doch endlich los, beeilt euch, packt eure Sachen und kommt her.“
Yavanna hoffte, dass das die beiden dazu bewegen würde, sich endlich hier herzubewegen. Ein bisschen Zeit haben sie ja noch, immerhin müssen noch Tiere verkleinert werden.

“Wolfiiii, ... Sturmkralle! Kommt her ihr beiden!“
Wenigsten die beiden hören auf ihr Wort und trotten herbei, wobei es schon lustig aussieht, wenn solch´ große Tiere vor einer relativ kleinen Elfe sitzen und geduldig abwarten.
Yavanna schließt die Augen und atmet ein paar Mal tief und ein aus, um sich auf den nun folgenden Zauber vor zubereiten. Dabei liegt die größte Kunst gar nicht mal im Rezitieren des Zauberliedes, sondern darin, alle „störenden“ Umgebungsgeräusche soweit auszublenden, dass sie einen nicht aus der Konzentration rissen.
Wenn man darin erst einmal etwas geübt war, ist es gar nicht so schwer.
So steht Yavanna also vor den Tieren, vollführt verschlungene Gesten, die sie mit einer schönen Melodie begleitet und ihren Gott anruft, damit sie durch dessen Kraft die Tiere verkleinern kann. Ein paar Minuten später, beträgt die Größe der Beiden nur noch ein Zehntel der Ursprungsgröße, also 34 und 27 Finger. Die perfekte Größe, um in Yavannas Umhängetasche hinein zu passen, deren Inhalt sie natürlich vorher in ihren Rucksack umgepackt hatte.
Es könnte nun also theoretisch endlich losgehen.

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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Dienstag 9. Juni 2009, 22:08

Isildur war abgelenkt, so bekam er nicht mit wie Myrjala für ihn zu Lliannan sprach. Der Grund der Ablenkung war die plötzliche Umarmung Sylcia und der Kuss auf der Wange gewesen.
Verwundert blickte er sie an.

Was????....wieso???

Er strich sich über die Wange und sah sie an. Sie hatte tatsächlich Ähnlichkeiten mit seinen Schwestern. Der Kuss hatte etwas Unbeschwertes und war nicht wie ein Kuss einer Frau, die mehr als Danke sagen wollte.
Sowas konnte Isildur auseinander halten. Immerhin hatte er zuhause nur zu gerne die wilden Elfenfeste mitgemacht. Und dabei ging es doch recht heftig zur Sache. Und ein unbeschriebenes Blatt war Isildur nun wirklich nicht. Er war in seinem Dorf doch recht begehrt.
Aber der Kuss von Sylcia war nicht so. Anders eben.

Sie ist fast genauso wie Myrjala oder Yavanna. …seltsam, aus verschiedenen Völkern und doch so gleich. Ist es das, was mir die beiden immer mitteilen wollten? Egal woher, es gibt fast immer Parallelen. Oder liegt es an ihrer Jugend?..ach, du machst dir den Kopf. …na los, mach dich an die Arbeit…

„ Ich bringe dir meine Sprache bei und du kannst mir deine beibringen. In Ordnung?“,
sagte Isildur zur Sylcia, doch mit einem wesentlich sanfteren Ton als zuvor und einem Lächeln dabei.

Er schüttelte kurz seinen Kopf, um seine Gedanken zu ordnen und blickte sich um. Die Geschwister wollten der jungen Dame aus dem Reich der „Hummeln“ helfen, das war beschlossene Sache.
Lliannan und ihr Begleiter wollten hier bleiben, bekam er noch halbwegs mit. Sie hatte wohl Angst vor etwas . Wovor? Das hatte Isildur nicht mitbekommen, zu sehr war er vom Redeschwall Myrjalas abgelenkt. Es wurde vorgeschlagen, die Tiere zu verkleinern und dann auf Derat zu reisen.

Ich hoffe nicht, dass Myrjala den Zauber dann doch noch auf die Tiere wirken will. Das soll lieber Yavanna übernehmen…Verdammt, wieso kann Sylcia nicht am Boden wohnen…oder auf einem Berg…grummel

Isildur hatte Magie noch nie richtig gemocht. Sie war oft nicht berechenbar. Jedenfalls wenn Myrjala sie wirkte. Er selbst war eher ein Elf der handfesten Sorte. Stolz darauf, was man mit den eigenen Kräften des Körpers schaffen konnte und sich nicht seltsame arkane Ströme nutzbar zu machen. Doch wie Neldor ihn mal versuchte zu erklären, ist Magie anwenden ebenfalls eine Gabe sowie die Muskelkraft. Einer kann sie nutzen, der andere nicht. Und auch wenn Isildur Magie nicht mochte so war sie bei ihm wie bei fast jedem Elfen latent vorhanden. Seine Kraft zeigte sich aber erst als das Silberblut bei ihm wach wurde und er sich in sein Seelentier verwandeln konnte.
Yavanna hatte inzwischen nicht gewartet, sondern hatte ihr Idee in die Tat umgesetzt.

…so wollen wir endlich anfangen?...Holen wir die Tier….wo?..äh…wo ist Sturmkralle?..und Nachtschatten?...Yavanna!!!

Isildut blickte sich um. Da hockte seine Schwester am Boden und war gerade damit beschäftigt ihre Tasche wieder zu schließen. Mit ein paar großen Schritten war er bei ihr.
Gerade noch konnte er ein leises Brummen aus der Tasche hören.
Stumkralle?...war das Sturmkralle?...sag mal, kannst du nicht abwarten, bis wir uns alle entschieden haben? tadelte er seine Schwester.

Doch der erst tadelnde Ausdruck in seinem Gesicht wich recht schnell. Sie hatten schon so lange gegrübelt und diskutiert. Und war er nicht einer der ersten, wenn es um Taten ging.
Er lächelte sie liebevoll an und nickte ihr dann zu

Gut gemacht, Yavanna. Wir brauchen sonst noch länger….geht es mit den Tieren? !!!

Doch bevor seine Schwester ihn auf das Tadeln anmurren konnte, wandte er sich den anderen zu.

„ Lasst uns aufbrechen. Myrjala!! Wenn sie nicht wollen, lass sie. Wir gehen. …Und Derat benimm dich, verstanden.“
Beim letzten Satz sah er ziemlich ernst zu den Drachen hoch. Nicht dass dieser wieder auf dumme Ideen kommen würde. Das beste Vorbild hatte Derat immerhin in Myrjala.

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Myrjala
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Myrjala » Freitag 19. Juni 2009, 01:30

Höhenangst oder nicht – für Myrjala war das keine Entschuldigung. Sie hatte auch Ängste… jaaa, die hatte sie, auch wenn ihr gerade nichts einfiel, was sie von irgendwas abhielt worauf sie Lust hatte. Wenn sie Höhenangst hätte - was sie sehr bedauerlich fände - denn auf Derat herum zu klettern oder mit ihm herum zu fliegen und den Wind in den Haaren zu spüren war einfach was Wunderbares. Meistens ließ allerdings er sich tragen. Trotzdem würde sie jetzt in die Hummelstadt wollen. Schon alleine deswegen, weil sie doch in Erfahrung bringen musste wie es sein kann das eine ganze Stadt fliegt. Myrjala zweifelte nicht einen Moment an den Worten Sylcias, auch wenn fliegende Städte nicht gerade gewöhnlich waren, aber sie war nun mal gutgläubig und vor allem… DAS wollte sie auch glauben… denn das versprach ein großes Abenteuer zu werden und sie mochte Abenteuer. Da konnte sie ein neues Lied schreiben und vielleicht bekam es genauso viel Anklang wie das, dass sie über ihre Cousine Tyfleet geschrieben hat und das sogar bekannt war über die Grenzen ihres Heimatdorfes. Da war Myrjala schon richtig stolz drauf.

Yavanna kam hinzu. Sie schien ebenfalls nicht sonderlich begeistert darüber zu sein, dass die Blauelfen es sich anders überlegt hatten. Finster sah sie sie an.

Natürlich lassen wir keinen zurück Myrjala, … eigentlich, aber wenn die beiden Blauen nicht wollen, dann halt nicht. Zwingen werden wir sie nicht … und sieh´ es mal so, wenn sie nicht mitkommen, werden sie halt allerhand verpassen, du merkst dir das alles und schreibst es auf … und wenn wir mal wieder auf die Beiden treffen, spielst und singst du ihnen alles vor, dann werden sie gelb vor Neid. …. So, ich geh jetzt meine Sachen kontrollieren, wecke danach Assatal und dann können wir los.

“Gelb?" Myrjala grinste, “Gelb und Blau macht Grün… Grün vor Neid? Wird man nicht Grün wenn einem übel ist? Yavanna?“ Yavanna hatte sich bereits in sich hinein meckernd in die Richtung wo sie Assatal vermutete gewandt. Myrjala zuckte mit den Schultern. Ob grün oder gelb, das war eigentlich doch egal. Sie wandte sich noch mal zu den Blauelfen um. “Dann eben nicht ihr wisst ja gar nicht was ihr verpasst-…bäh!“ Sie streckte ihnen die Zunge heraus und ging hocherhobenen Kopfes weg und wäre beinahe über die eigenen Füße gestolpert.
Auf halben Wege blieb sie stehen, stapfte zurück ohne den beiden Blauelfen eines Blickes zu würdigen und stieß Isildur an der immer noch gedankenverloren herumstand.
“Isildur!!!“ Rief sie, “Anstatt deinen Gedanken nachzuhängen solltest du sie lieber mir uns teilen. schlug sie ihm und wusste schon jetzt, dass er das eh nicht tat. Also ging sie weiter und begab sich zu ihren Sachen um sie einzupacken.

Wo hatte sie nur ihre Taschen hingelegt? Von schräg hinter sich konnte sie ein Quieken vernehmen. Sie drehte sich um und erblickte das Eichhörnchen, das sie seit ihrem letzten Abenteuer begleitete und sie nicht wusste warum. Vielleicht sollte sie dem Tier mal einen Namen geben, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das nicht angebracht war, konnte aber nicht sagen warum. Neben dem Eichhörnchen lag ihre Tasche.
“Oh, du hast sie gefunden.“ Myrjala krabbelte hinüber und stopfte die letzten Sachen hinein. Dann legte sie die Hände aneinander mit den Handflächen nach oben und hielt sie vor dem Eichhörnchen damit es hinauf klettern könnte und setzte es sich auf ihren Kopf. Denn wenn es bei ihr war, versteckte es sich immer in ihrer Haarpracht. “Wir werden gleich auf Derat reiten. Du hast doch keine Höhenangst?“ Fragte sie und ihr Blick glitt zu Lliannan und Gwydion rüber, denen sie abermals die Zunge rausstreckte. Die sollten ruhig wissen, dass sie böse auf sie war.

„Lasst uns aufbrechen. Myrjala!! Wenn sie nicht wollen, lass sie. Wir gehen. …Und Derat benimm dich, verstanden.“

Myrjala sprang auf, nahm ihre Taschen und eilte hüfenden Schrittes auf die Geschwister und Sylcia zu. “Ich bin soweit. Sie strahlte über das ganze Gesicht: “Das wird ein Spass… Hihi… Derat? Sie nickte ihm aufmunternd zu und rieb die Hände aneinander als hätten sie schon wieder etwas ausgeheckt. Dann stürmte sie an Yavanna, Isildur und Sylcia vorbei um auf Derat zu steigen. Darin war sie geübt. Von oben rief sie. “Ihr seid echt langsam.“ „Du auch Syli.“

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Erzähler
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Erzähler » Montag 22. Juni 2009, 17:23

Die Tiere würden magisch verkleinert werden. Sturmkralle gab zwar ein scheues Brummen von sich, aber sie alle schienen es - für kurze Zeit - zu akzeptieren. Hauptsache, Yavanna würde ihren Zauber wieder aufheben, sobald sie am Zielort angelangt wären. Sylcia hatte gar nicht erwähnt, ob man denn dann auf Wolkenuntergrund laufen würde und ob sich dieser bei zu viel Sonne vielleicht auflöste. Aber niemand hatte sie schließlich danach gefragt. Man würde einfach losfliegen - ohne Lliannan und ihren Gefährten. Diese hatten sich entschieden und würden zurück bleiben. Das bedeutete einen Abschied, der zumindest von Myrjala mit schmollend schlechter Laune gestraft wurde. Als Freunde bezeichnete sie Lliannan udn Gwydion wohl nicht mehr. Aber wahrscheinlich würde man sich auch nicht mehr wiedersehen. Wer wusste schon, wie lange die Ni'Tessins in Hymlia bleiben und wohin die Blauelfen bis dahin ziehen würden. Celcia war groß.

Yavanna packte ihre Sachen zusammen. Es war wirklich recht stressig im Moment für die Elfe und Kopfschmerz gesellte sich auch noch hinzu. Der Schnee kühlte eine Weile ihre Stirn, aber das Pochen dahinter ließ kaum nach. Schlaf und viel Ruhe würden nötig sein, um den Schmerz wieder loszuwerden.
Schließlich suchte sie nach ihrem Drachen, der gut getarnt im Schnee schlief. Aber da Yavanna ihn schon häufiger hatte suchen müssen, wusste sie, wie sie die Suche zu gestalten hatte, um ihn zu finden. Assatal schlummerte friedlich, ließ sich nur zaghaft wecken. Verschlafen blickte dieser aus der Wäsche, hatte keine Lust sich zu rühren. Er gähnte, dass die kleine Zunge in seinem Drachenmäulchen zu erkennen war. Die Zähnchen blitzten. Müde schmatzte er, rappelte sich dann aber endlich auf. Der kleine Drache reckte die Glieder, tapste auf Yavannas Knie zu, krabbelte hinauf und ließ sich dort nieder, um erneut einzuschlafen. Yavannas Überredungskunst war es zu verdanken, dass sich der Drache schlussendlich aber doch noch zu Derat auf den Weg nahm. Da Letzterer im Moment deutlich größer war, brauchte er nur seine gewaltige Vorderpranke auszustrecken und den kleinen Drachen zu schnappen. Aber bis Derat dies tat, musste der kleine Drache ihm erst kalte Luft in die Nüstern blasen. Derat riss den Kopf hoch, schnaubte und schniefte. Jaja, ich bin soweit, brummelte der große Drache. Behutsam - und das traute man Derat äußerst selten zu - hob er seinen Artgenossen hoch, setzte ihn zwischen den Flügeln ab und schnaubte ihm heiße Luft über den Rücken. Assatal stieß ein drachisches Krächzen aus und rollte sich ein. Derat folgte seinem Beispiel, als Yavanna ihn erreichte. Er hatte Myrjala und die anderen diskutieren hören und glaubte, es würde wohl noch eine Weile dauern. So brauchte er sich ja jetzt noch nicht zu rühren.

Wie gut, gab es Yavanna, um allen Feuer unter den Hintern zu machen. Sie forderte Derat zur Bewegung auf und rief nach ihren Geschwistern. Auch Sturmkralle und die Wölfin wurden herbei geholt. Sie mussten noch verkleinert werden und genau darum kümmerte sich Yavanna nun. Anschließend krabbelten die Winzlinge von Tieren in ihre Tasche. Sturmkralle sah wirklich putzig aus, wie ein dicker Fellball.

Isildur und Sylcia verstanden sich unterdessen endlich etwas besser, nicht nur auf freundschaftlicher Ebene. Der Elf bot der Hymlianerin an, sich gegenseitig die Sprachen ihrer Völker beizubringen. Sylcia lächelte. "Aber gern doch", rief sie fröhlich aus. Sie wirkte tatsächlich unbeschwert, erinnerte an Myrjala. Dabei war sie nicht einmal eine Elfe.
Danach begab sich Isildur zu Yavanna, die soeben die Tiere verstaut hatte. Syclia folgte ihm und warf lieber noch einmal einen Blick auf Derat, der ja so groß und schön war. Sie freute sich, auf ihm zu fliegen, eine ganz neue Erfahrung.
Die beiden Elfengeschwister waren bereit zum Aufbruch und auch die Hymlianerin nickte. Sie hatten lange genug hier verharrt, obwohl das Bad im tragbaren See mehr als angenehm entspannend gewesen war.

"Und Derat benimm dich, verstanden." Endlich hob der Drache seinen Kopf. Er blickte auch schon wie Myrjala, die beiden verbrachten zu viel Zeit miteinander. Mürrisch brummte er, dass es aus seiner Kehle grollte, aber er meinte es natürlich nicht böse. "Benimm du dich lieber ... ich will keine Flöhe haben." Eine Anspielung auf seine Verwandlung, die nichts Anderes als eine Neckerei sein sollte. Derat konnte es nun einmal nicht lassen. Unschuldig stieß er nun kleine Rauchwölkchen in die Luft aus.

Nun hatte auch Myrjala endlich ihre Taschen gepackt. Die beiden Blauelfen ließ sie einfach links liegen. Sollten sie eben zurückbleiben und den ganzen Spaß verpassen. Das kümmerte die Elfe nicht mehr. Sie würde mit ihren Geschwistern nach Hymlia fliegen! Aufregung machte sich wohl inzwischen bei allen breit, nur Derat blieb die Ruhe selbst – vielleicht war er aber auch einfach nur faul. Letzteres konnte als wahrscheinlicher gelten, denn den Drachen sah man sonst nicht ruhig und beherrscht.
Die Reisefertigen waren nun versammelt. Alle standen nun um Derat herum, auf dem bisher nur Assatal einen Platz gefunden hatte und schon wieder schlief. Myrjala erklomm als erstes ihren geliebten, frechen Drachen. Es ging besonders schnell, sie wusste, wo die richtigen Klettermöglichkeiten waren und wie man sich festhalten musste, um Derat zu erklimmen.

Sylcia wagte es als zweite. „Achtung, Derat!“, warnte sie den Drachen und krabbelte ein wenig unbeholfen eine der Flanken hinauf. Derat drehte den Kopf und peitschte kurz mit dem Schwanz. Dann schob er die Hymlianerin mit selbigem nach oben, um ihr Halt zu geben. “Isildur helfe ich nicht so. Der kann klettern.“ Typisch Derat. Keck schaute er den Elfen an, erneut stieg eine Rauchwolke über seinen Nüstern auf. Er wartete, bis alle auf seinem Rücken waren. “Festhalten!“, brüllte Derat mit drachischem Kreischen in den Himmel und schlug mit den Schwingen. Die gewaltigen Hinterbeine stießen sich wie bei einem Froschsprung vom Boden ab und Derat drückte sich in den Himmel hinauf. Es dauerte vielleicht eine halbe Minute, dann fanden sich die Geschwister und die Tiere sowie Sylcia Aeronne hoch oben in der Luft wieder. Lliannan und Gwydion waren zu zwei blauen, winkenden Punkten zusammengeschrumpft. Die Reise ging ohne sie weiter, aber das machte sie nicht minder spannend.
Sylcia stieß einen Freudenschrei aus. Endlich wieder in der Luft. Sie zeigte nach Südosten. „Wir müssen zum Stillen Meer. Hymlia schwebt über dem weiten Ozean“, rief sie.

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Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Dienstag 30. Juni 2009, 23:38

Yavanna hatte die tierischen Begleiter erfolgreich verkleinern können und wartete derweil nur noch darauf, dass ihre Geschwister es fertig brachten, auf Derat zu klettern, damit sie alle endlich loskamen.
Ihr Bruder hatte schon wieder eine seiner seltsamen Eigenarten an den tag gelegt, für die Yavanna noch keinen Namen gefunden hatte. Erst ging ihm alles nicht schnell genug, dann hatte sie, eigentlich, in seinem Sinne gehandelt und trotzdem moserte er wieder einmal herum.

Stumkralle?...war das Sturmkralle?...sag mal, kannst du nicht abwarten, bis wir uns alle entschieden haben?
Da sie sich nicht streiten wollte, so entschied sie sich dafür, keine weitere Diskussion vom Zaun zu brechen und streckte ihm lediglich die Zunge heraus. Er wusste wohl mal wieder selber nicht so genau, was er eigentlich wollte und hatte seine Meinung schon wieder geändert.
Gut gemacht, Yavanna. Wir brauchen sonst noch länger….geht es mit den Tieren? !!!
Mit den Augen rollend, gab sie dann doch seufzend Antwort, obwohl er sich bereits den anderen wieder zu wandte.
Ja, keine Probleme … die beiden kennen das doch schon, dass solltest du eigentlich wissen … nun sieh aber endlich zu, dann du auf Derats Rücken hinauf kommst. Du hast Sylcia deine Hilfe zugesagt, dann musst du auch deine Scheu vor dem Fliegen überwinden … sonst verwandle ich dich in ein Tier.
Drohend sah sie ihn an und blickte dann über ihre Schulter in Richtung ihrer Schwester.

Myrjala kam erst vor lauter Diskussionen nicht in die Pötte und letztendlich konnte sie es wieder nicht erwarten, auf Derat Platz zu nehmen und war nach Assatal die Nächste, die auf Derat hinauf rannte. Immerhin das ging fehlerfrei aus, Yavanna musste lächeln, wie sie Myrjala so ungestüm sah. Aber vermutlich war es besser so, dass ihre Schwester manchmal nicht nachdachte, so konnte sie sich wenigstens nicht verletzten.
Als nächste war dann Sylcia dran, wenigstens in dem Augenblick erinnerte sich Derat wohl an seine guten Manieren und half der jugnen Frau hinauf, denn Yavanna bezweifelte es sehr,d ass Sylcia so gut klettern konnte. Aber das war wohl mit allen Wesen so, die Fliegen können, darauf verlassen sie sich immer, aber was würden sie machen, wenn dann ihre Flügel versagen würden?!
Dann würden sie dumm aus der Wäsche gucken … sie waren halt alle lebensunfähig, wie M;yrjala es so schön treffend bezeichnete.

Dann macht sich auch endlich Yavanna an den Aufstieg, um zu einem guten Platz auf Derats Rücken zu kommen. Genauer gesagt, peilte sie direkt den Platz, hinter ihrem schlafenden Assatal an, sie wollte ja nicht, dass er während des Fluges hinunter purzelte.
Sie traute dem großen Drachen zwar nicht zu, dass er wirklich einen von ihnen hinunter fallen lassen würde, aber dass er nicht bei der Sache wäre und es dann verpassen würde, wenn wirklich jemand fiel, traute sie ihm durchaus zu. Erst recht, wenn dieser jemand so klein wie Assatal ist.
Der hatte es sich in der Zwischenzeit hinter einer großen Schuppe bequem gemacht und schlief bereits wieder, nachdem Derat ihn geärgert hatte. Das war zurzeit so wieso seine Lieblingsbeschäftigung, aber er ist ja auch noch ein Nestling und Babys dürfen viel schlafen.
Sie setzt sich also direkt hinter ihren kleinen Drachen, dass sie ihn zwischen ihren Beinen hat und sich selber gut an der Schuppe festhalten kann. Ihre Tasche mit ihren kleinen Begleitern legte sie auf Assatal ab. Das Gute an „Zauber“ war, dass auch das Gewicht proportional abnahm und die Beiden nur noch ein Bruchteil dessen wogen, was ihr Ursprüngliches Gewicht war.
Gespannt wie ein Flitzebogen ist Yavanna allemal, immerhin fliegen Elfen nicht so oft, es sei denn auf magischem Wege, aber dass sie alle das Letzte Mal auf Derat geflogen waren, ist dann doch schon einiges her.
Obwohl ihr der letzte Satz von Sylcia doch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bescherte.
„Wir müssen zum Stillen Meer. Hymlia schwebt über dem weiten Ozean“
An sich hatte Yavanna nichts gegen Wasser, sie mag das Meer, aber die Aussicht darauf, auf einem tollkühnen Derat über weites offenes Gewässer zu fliegen, lässt die Elfe tief durchatmen. Im schlimmsten Fall würde sie einfach die Augen schließen, sich festhalten und auf ihre Atmung konzentrieren. Waldelfen sind die Enge des Waldes gewohnt und nicht unbedingt die beängstigende Weite des Meeres.
Kaum waren alle oben, da begann endlich, das vielleicht oder hoffentlich nächste große Abenteuer der Geschwister?!

Derat sprang vom Boden ab und erhob sich leichtfüßig, mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft. Das sich dabei alle nach vorne lehnen mussten, um nicht hinten über zu fallen, war den Elfen schon bekannt und Yavanna hoffte inständig, dass Sylcia es ihnen gleich tun würde.
In der Waagerechten angekommen, kann sie versuchen, sich auf den wunderbaren Ausblick zu konzentrieren, den so eine Flugreise immer verspricht. Das Gute an allen Mitreisenden ist es, dass keiner von ihnen Höhenangst kannte … wie würde das auch aussehen, wenn Waldelfen oder Menschen die im Himmel leben, angesichts von Höhe kreischen würden???
So wie die Flugbewegungen von Derat gleichmäßiger wurden und er sich dem Wind angepasst hatte, konnte sie daran denken, die Aussicht zu genießen, vorher konnte einem eher schlecht werden.
Der Himmel hat ein wunderschönes blau und obwohl die Sonne scheint, war es dennoch kalt, hier oben nimmt die Kälte sogar noch zu, so dass Yavanna ihren Umhang enger um sich zog.
Die Wolken um sie herum, fluffig und flauschig, wie sie aussehen, hinterlassen einen leichten Film Feuchtigkeit auf der Haut, wenn man durch sie hindurch fliegt und genau das macht Derat auch nur zu gerne. Wie er immer wieder betonte, entspannte ihn das Fliegen ungemein und das merkt man auch jetzt daran, dass er anfängt, vor sich hin zu singen, was seinen ganzen Körper vibrieren lässt.
Die Luft hier oben ist kalt und klar und lässt das das Leben irgendwie freier erscheinen.
Unter ihnen allen zieht sich die weite Grasebene hin, die sogar ganz schön weit war, wie Yavanna nun feststellt. Sie stellt sich vor, wie es hier im Sommer aussehen muss, denn dort, wo sie den Schnee mal beiseite geräumt hatte, war nicht nur wintergeplagtes Gras zu sehen, sondern auch Blumen und des Öfteren in der weiten Ebene natürlich Sträucher und hier und da Ansammlungen von verschiedensten Laubbäumen. Bisher hatte Yavanna diese Ebene nur im winterlichen Zustand gesehen, aber sie ist sich sicher, dass sich dieser Anblick auch im Sommer lohnen würde. Sie vermerkt für sich selber, dass sie ganz dringend mit ihren Geschwistern hier noch mal herkommen muss, wenn die „große Wiese“ ein einziges Farbenmeer ist und dann würden sie hier alle spielen und herumtollen.
Gerade fliegen sie über diese gigantische Schlucht, an die sie sich noch zu gut erinnern kann, immerhin hatte sie dort die unfeine Begegnung mit diesem komischen Steinwesen, welches sie doch tatsächlich fressen wollte.
Während sie noch diesem unerfreulichen Gedanken folgte, erweckt etwas anderes ihre Aufmerksamkeit, eine Art silbernes Blinken und goldenes Glitzern zu ihrer linken. Dem Funkeln folgend, erblickt sie in einiger Entfernung eine gigantische Stadt, zumindest nach ihre Maßstäben. Elfen bauen nie so groß, wie Menschen dies tun und die Größe fasziniert und erschreckt sie gleichermaßen.
Obwohl diese Stadt für sie, an einer ziemlich komischen Stelle steht, in mitten dieser weiten Grasebene, dass hat Yavanna noch nie verstanden, aber vielleicht liegt es daran, dass Menschen sich im Wald oder dergleichen nicht wirklich gut fortbewegen können. Jedenfalls sah es immer sehr amüsant aus, wenn sie Menschen dabei beobachtete, wie diese versuchten sich durch den Wald zu bewegen.
Diese Stadt sieht zumindest von oben hübsch aus, lauter niedliche Türme, viele kleine Stofffetzen, die von eben diesen Türmchen herab, im Wind flattern … und mittendrin irgendetwas, was aussieht wie eine Kugel. Wofür die da ist, vermag sie nicht zu sagen. Yavanna konnte es sich noch nicht mal erklären, warum die Menschen Stein um sich herum bauen, um dann darin zu wohnen.
Kurze Zeit später fliegen sie auch schon an der Stadt vorbei und lassen sie hinter, weiter gen Süden. Hatte Yavanna das gerade wirklich bemerkt, dass sie nach Süden fliegen? Hatte Sylcia nicht gesagt, dass sie nach Südosten müssen?! Das ist mal wieder typisch für Derat. Da es ihr nicht möglich ist, einfach mal eben so zu seinem Kopf zu klettern, so muss sie sich anderer Methoden bedienen, bevor sie sonst wo ankommen würden. Dieser Methode bediente Yavanna sich zwar nicht gerne, aber es gibt kaum eine andere Möglichkeit, Derat mitten im Flug etwas mitzuteilen.
Mit einem Seufzen greift Yavanna an ihren Dolch und zieht ihn aus der Scheide, sie tut das wirklich nicht gerne. Nachdem sich Derat einmal verflogen hatte, hatten sie ausgemacht, dass ihn einer der Geschwister mit einem Dolch zwischen den Schuppen „kitzeln“ würde, wenn er sich mal wieder verfliegen würde, was er des Öfteren tat, da er, genau wie Myrjala, nicht immer mit seinem Gedanken bei der Sache ist. So weiß Derat immer ganz schnell, dass er seine Flugroute korrigieren muss.
So „kitzelt“ sie ihn wie vereinbart zwischen den Schuppen und hofft inständig darauf, ihn nicht zu verletzen. Na ja, für ihn wäre es nur ein Schnitt, den sie leicht versorgen könnte.
Es brauchte zwar etwas, aber Derat scheint es bemerkt zu haben, dass er falsch flog. Die Konsequenzen, die sich aus der Korrektur seiner Flugbahn ergeben, sind zumindest für Isildur nicht gerade angenehm, wohingegen Myrjala das ganze wahrscheinlich wieder mit anhaltendem Jauchzen quittieren würde. Derat schwenkt in einer großen Kurve nach rechts Richtung Osten und kann es sich wieder mal nicht nehmen lassen, daraus einen Slalomflug zu machen. Yavanna ist das ganze zwar nicht so unangenehm wie ihrem Bruder, aber dennoch macht sich die Angst, herunter zu fallen, in ihr breit. Dagegen half schon immer tiefes durchatmen, zumindest etwas …
Schließlich will sie sich ja diese wunderbare Aussicht nicht entgehen lassen.
Hinter der „kleinen“ Gruppe bleibt die weite, noch schneebedeckte Ebene und der große Wald zurück, in dem sie auf dieser Ebene ankam.
Hinter der großen Schlucht, erstreckt sich der größte Teil des Graslandes., auf dem nun auch kleine Häuser hier und da zu erkennen sind, ansonsten das übliche Bild dieser Ebene.
Wenn sie nach vorne in Richtung Osten blickt, dann erstreckt sich hinter der weiten Ebene eine andere, ebenso flache Ebene, nur das diese die Farben gelb und ockerfarben aufweist. Wobei es sich um den Landstrich handelt, konnte Yavanna sich beim besten Willen nicht vorstellen, so etwas hatte sie noch nie gesehen. Denn eine Wüste konnte es schlecht sein, würde so etwas nie an ein Landstrich grenzen, wo Schnee fällt.
Weit hinten, noch hinter dem gelben Landstrich, erstreckt sich eine dunkelblaue, noch viel größere Fläche, wobei sie annimmt, dass das das Meer sein muss, von dem Sylcia sprach.
Wie lange sie wohl dahin brauchen würden?
Solange es nicht regnen würde, oder sie alle in einem Sturm geraten würden, so war der Teil der reise doch äußerst angenehm.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Sonntag 5. Juli 2009, 18:16

Isildur stand noch bei Yavanna und konnte von Derats Rücken schon die aufgeregte Stimme von Myrjala hören. Natürlich war sie eiligst auf den Drachen geklettert .
“Ihr seid echt langsam.“ foppte sie von oben.

Yavanna verdrehte währenddessen die Augen und kühlte sich die Stirn. Ob es nur am Zauber lag, wusste Isildur nicht. Vielleicht auch, weil er gerade mal wieder etwas widersprüchlich war.
Ja, keine Probleme … die beiden kennen das doch schon, dass solltest du eigentlich wissen … nun sieh aber endlich zu, dann du auf Derats Rücken hinauf kommst. Du hast Sylcia deine Hilfe zugesagt, dann musst du auch deine Scheu vor dem Fliegen überwinden … sonst verwandle ich dich in ein Tier.

Isildur brummte sie nur an.
„Das wirst du nicht tun. Klettern schon vorraus.“

Sein Blick folgte seiner Schwester. Wie einfach sie auf den Drachen kletterte. Gleich würden sie also losfliegen. Fliegen, er mochte es nicht. Scheu? Ja, die hatte er. Er war Waldelf durch und durch. Er hatte keine Angst vor der Höhe, nein, wirklich nicht. Aber Derat neigte nun mal dazu, wilde Manöver zu fliegen, wo Isildur mehr als unwohl wurde. Bäume, waren verwurzelt. Man hatte immer einen Halt. Aber auf dem Rücken dieses Drachen, war man auf seine Kompetenz angewiesen. Und die hielt Isildur nicht sehr hoch.
So wartete er am längsten bis er sich selbst zu Derat bewegte. Myrjala, Syylcia und Yavanna waren schon längst oben. Und Isildur machte sich drauf, den Drachen zu erklimmen.
Nicht nur, dass Derat ihn gerne foppte und ihm deutlich mitgeteilt hatte, dass er Isildur nicht helfen würde, dauerte es einen Moment länger bis Isildur die perfekte Stelle zum klettern gefunden hatte. Mal nebenbei, dass er sich auch nicht helfen lassen würde. Isildur war eben ein waschechter stolzer und sturer Waldelf.

„“Kannst losfliegen… und ICH habe und hatte keine Flöhe“ murrte er Derat an.
jedenfalls musst du es nicht wissen…lästige Viecher
Ja, tatsächlich hatten ihn mal diese Viecher einmal erwischt. Sturmkralle hatte sich welche unbemerkt eingefangen und als Isildur sich dann verwandelt hatte, sprangen die Tiere auch zu ihm. Er hatte sich eine längere Zeit mit ihnen abgequält bis er seinen Stolz überwunden hatte und er sich Hilfe gesucht hatte. Selbst seinen Schwestern hatte er es damals nicht erzählt.
Hatte Derat es etwa mitbekommen?

Derat erhob sich. Und mit jedem Meter den der Drache höher flog, desto mehr krallte sich Isildur in die Schuppen des Drachen.
Komm schon… denke einfach, dass du an einem Baum hochkletterst. Versuch dich zu entspannen… er wird uns schon nicht fallenlassen…. es passiert nichts… siehst du… alles ruhig… ganz ruhig

Sich mehr und mehr nur auf die Schuppen unter sich zu konzentrieren, bekam Isildur nichts von der schönen Umgebung um sich herum mit. Seine Finger hielten sich in den Schuppen fest und jeder Muskel verspannte sich. Den Drang des Wolfes in ihm loszuwimmern , schaffte Isildur gerade noch zu unterdrücken.
Isildur hasste solche Situation. Er fühlte sich ausgeliefert und machtlos. Sie waren auf Derats Talente angewiesen. Aber der Drache war ebenso jung und ungestüm wie Myrjala.

„ Wie.. lange…dauert…es zu…deiner …deinem …Zuhause“ sein Atem war schwerfällig.
Dann wurde es noch wilder. Derat machte eine recht scharfe Kurve und flog Slaloms. Nun Packte isildur mehr und mehr die Angst.
Ein nach luft schnappen gefolgt von einem fast schon Winselähnlichen Geräusch., lies Isildur fast schon panisch werden.

„WAS WAR DAS?DERAT!! LASS den MIST. ICH NEHM DICH auseinander !!
Donnerte er los. Der Stress in seiner Stimme deutlich hörbar, ebenso die tiefer werdende Stimmfärbung. Ein Pulsieren ging durch seinen Körper, schlagartig schloss Isildur die Augen.
WAS hatte sein Körper vor? Sich hier oben zu verwandeln? NEIn!
OH nein… Beruhige dich… ganz ruhig… besinne dich… Derat passt schon auf… die Götter sind uns hold… Das hatte eben einen Grund, hoffe ich… nicht jetzt die Kontrolle verlieren, sonst passiert wirklich was… nicht jetzt… nicht hier..
…nicht hier… nicht hier… ruhig…, murmelte Isildur vor sich hin.

Jeder Muskel war inzwischen so angespannt, dass Isildur wohl mal wieder mit Muskelkater rechnen müsste. Doch immerhin hielt er so eine unangenehme Verwandlung zurück. Die wohl im Endeffekt mit einem wirklichen Absturz geendet hätte.
Und nach einer halben Ewigkeit beruhigte er sich allmählich auch. Zwar immer noch sehr angespannt, traute er sich wenigsten etwas hoch zuschauen. Aber mehr als Schuppen sah er nicht. Zuviel mochte er sich nicht bewegen. Doch deutlich konnte er den Geruch von Wasser und den Geschmack von Salz vernehmen. Ein Meer? Vielleicht bald das Ziel.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Erzähler » Samstag 11. Juli 2009, 13:33

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Erzähler » Freitag 3. September 2021, 16:53

Eleyna erwacht aus Die nächste Etappe


Als sie das nächste Mal aus der Dunkelheit emporstieg, war die Welt um sie herum bewegungslos, was dafür sprach, dass sie sich nicht länger auf einem Pferderücken befand. Tatsächlich lag sie auf einer Decke am Boden, von einer zweiten sorgfältig umhüllt und in der Nähe eines leise prasselnden, wärmenden Feuers. Sobald sie die Augen aufschlagen würde, würde sie ein weibliches, freundlich lächelndes Gesicht über sich erkennen können, das sie aufmerksam beobachtete. "Hallo zurück! Ich hab' schon gehört, dass du langsam wieder wacher wirst.", begrüßte Lauryn sie leise und dennoch mit ehrlicher Erleichterung in der Stimme.
"Nicht erschrecken, ich schau mir schnell deine Verletzungen an und versorge sie, ja? Ich beeile mich, damit dir nicht zu kalt wird. Dann sagst du mir, wie du dich fühlst und ob es etwas gibt, was ich noch für dich tun kann.", plauderte sie weiter und hob schon die Decke an, um die ehemals ausgekugelte Schulter freizulegen und behutsam abzutasten. Der Bluterguss war noch immer dunkelviolett verfärbt, wurde an seinen Rändern allerdings bereits blasser.
"Sieht gut aus.", murmelte die Elfe konzentriert, ehe sie das Oberteil und danach auch die Decke wieder hochzog.
Danach sank sie auf ihre Fersen zurück und lächelte leicht. "Die Schulter ist drin geblieben, das ist gut. Trotzdem sei vorsichtig, wenn du den Arm bewegst. Es wird noch eine gute Woche... nein, eher zwei dauern, bis das wirklich vorbei ist.", erklärte sie und griff indes unter die Decke nach der verletzten Hand.
Diese zog sie hervor, löste fachmännisch den Verband und besah sich die gut verkrustete Wunde, die zwar noch spannte, aber keine Entzündung nach sich gezogen zu haben schien. "Spürst du deine Finger? Kannst du sie bewegen?", fragte sie und wartete kurz auf die Reaktion, bevor sie zufrieden nickte, Salbe auftrug und den Verband neu wickelte.
Als letztes beugte sie sich noch einmal über ihren Kopf und löste die Bandage darum. "Ich habe ein paar Stiche machen müssen und wir haben deinen Kopf sauber gehalten. Nur fürchte ich, eine leichte Narbe wird trotzdem bleiben, das habe ich nicht verhindern können, dazu war das Ganze zu groß und zu tief. Was hast du denn gemacht? Wolltest du wissen, ob dein Kopf stärker ist als eine Axt?", plapperte sie und stellte unbewusst denselben Vergleich an wie der Schatten vor ihrer Bewusstlosigkeit.
Mit spitzen, warmen Fingern betastete sie noch die Wunde, nickte zufrieden, bestrich sie ebenfalls mit Salbe und verband sie danach wieder geschickt. "Gut, und jetzt bist du dran!", meinte sie schließlich, hockte sich zurück auf ihre Fersen und sah erwartungsvoll auf ihre Patientin herab.
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 3. September 2021, 22:58

Als sie den Schlag abbekommen hatte, hatte sie ohne zu zögern weiter gehandelt und sich nicht weiter darum gekümmert. Sie hatte das Blut bemerkt und auch das leichte Pochen, aber dass es sich zu etwas derartig Fatalem entwickelte, ahnte sie wirklich nicht. Die Offenbarung, dass sie bereits vier lange Tage und Nächte ohne Bewusstsein war, erschreckte sie tatsächlich. Kontrollverlust war in ihrer Welt nichts was man sich wünschte und dann nicht mal eine leise Ahnung davon zu haben, war nicht gerade beruhigend. Eleyna wusste nichts darüber, was in diesen Stunden und Tagen geschehen war und das wurde ihr schlagartig bewusst. Fragen türmten sich auf und verließen augenblicklich ihren Mund, denn so sehr ihr Verstand auch Ruhe brauchte so arbeitsam war er auch und ließ sich nur schwer davon abbringen, alles sofort erfassen und analysieren zu wollen.
Zumal sie das davon abhielt, sich zu sehr an das Gefühl zu gewöhnen, welches ihr so unvermittelt entlockt wurde. Laogh hielt sie in seinen Armen und strahlte tatsächlich eine gewisse Fürsorge aus, die sie beim besten Willen nicht erwartet hätte. Er war regelrecht zärtlich, als er sie an sich zog oder seine Finger flüchtig an ihrer Taille entlangfahren ließ. Eleyna registrierte das alles, trotz ihrer zeitweisen Somnolenz. Und es löste in ihr etwas aus, was sie tunlichst vermeiden wollte und sollte. Dennoch war ihr Zustand erheblich mit daran schuld, dass sie sich an ihn schmiegte und seine Nähe genoss. Waren sie noch vor einigen Tagen wie Hund und Katze gewesen, baute sich jetzt eine seltsame Vertrautheit auf, die sie nicht recht begreifen konnte und wollte.
Sie hatte, während sie im Dämmerzustand war, gespürt wie sehr sie diese Geborgenheit wollte, wie schön sie es fand. Und doch… Der Schatten war jemand, der für das was sie wollte, nicht in Frage käme. Überhaupt käme er nicht in Frage. Oder? Eleyna konzentrierte sich mit einer gewissen Verbissenheit auf die Fakten und überließ die seltsamen Gefühle und Gedanken dem kümmerlichen Schwebezustand, indem sie sie nicht weiter verfolgte.
Sie bombardierte Laogh mit Fragen, die ihr ins Hirn trommelten und die sie davon abbringen sollten, sich allzu wohl zu fühlen. Irgendwann wäre dieser Moment vorbei und dann wäre alles beim Alten und sie würden sich angiften und vermutlich irgendwann selbst die Kehlen aufschlitzen. Eleyna hatte sich aufgerichtet, so gut es eben möglich war und dem Schatten die Fragen gestellt. Doch sie spürte schnell, dass sie ihre Kräfte deutlich überschätzt hatte und musste erneut in seine Arme zurückkehren. Sein Duft umnebelte sie und ließ sie sich entspannen. Dass er ausgerechnet diese Wirkung auf sie hatte? Wenn eine Berührung von ihm sie durchaus erschaudern ließ auf eine Weise, die nichts mit ihrer derzeitigen Schwäche oder der kalten Luft außerhalb der Decke zu tun hatte. Oder seine Stimme, die sie einhüllte in ein beständiges Flattern, sich über sie legte und ihr Bilder beschwor, die sie eigentlich hatte verbannen wollen. Eleyna war dankbar für die Dunkelheit, die sie nach ihren Worten empfing und sie hörte nur noch am Rande ihres Wachens, seine Antwort darauf. Dann sank sie tief und schwebte in der Dunkelheit.

In der nächsten nötigen Auszeit ihres Geistes, wurde sie mit Bildern gespickt, die ihr die seltsame Situation, seit sie aufgewacht war, noch mal vor Augen führte. Sie sah seinen ernsten Gesichtsausdruck, als er sie zu sich zog. Sie spürte das freche Erforschen ihres Körpers, um eine Schwachstelle zu finden. Zweimal. Und seine Finger die scheinbar flüchtig den Kontakt zu ihr suchten. Seine Worte hallten in ihrem Bewusstsein, gewohnt spöttisch und dazu angehalten, ihr eine Richtung zu suggerieren in die sie gleiten sollte. Doch dafür war sie nicht in der Verfassung. Sie brauchte noch die Ruhe und würde erstmal wieder ordentlich zu Kräften kommen müssen, bevor an so etwas zu denken wäre. Auch er wusste das und dass er es dennoch subtil erwähnte, zeigte ihr schließlich, worin seine Gedanken gipfelten. Alles andere…, dass er sich selbst um sie kümmerte und sie nicht im Wald neben ihrer Weste verrecken ließ, dass er sie nicht an Rodrick gelehnt hatte, mit der Anweisung, darauf zu achten, dass sie aufrecht blieb, oder Lauryn damit betraute, dass er sanft war und zugänglich… das alles musste sie vergraben in einer Ecke irgendwo in ihren Tiefen und sich davon lossagen, was das zu bedeuten hatte.
Eleyna durfte langsam wieder aus ihren wirren und vorallem verwirrenden Träumen erwachen, irgendwo zwischen Pferdewiehern und nackten Elfenkörpern, als sie sich bewusst wurde, dass sie nicht mehr auf ihrem Rappen saß. Müde ließ sie ein Auge die Umgebung abtasten, als sie auch schon Lauryn entdeckte. Die Spionin öffnete beide Augen und blinzelte einen Moment orientierungslos, ehe sie das Feuer wahrnahm und den Grund, auf dem sie lag. Sie wusste, dass sie Rast machten und schaute dann Lauryn etwas lädiert an, als jene losplapperte. Sie brauchte einen Moment, um dem Tempo geistig Folge zu leisten, ehe sie aber aufmerksam genug war, um ihrer Untersuchung sogar etwas unterstützend entgegenzublicken. Die Mischlingselfe verzog keine Miene dabei, als die Finger Lauryns sich um den Bluterguss bemühten und auch, als sie die Hand untersuchte, störte Eleyna nichts daran. „Nicht der Rede wert..“, murmelte sie, während sie die Finger mühelos bewegen konnte. Sie neigte etwas den Kopf, als Lauryn diesen betrachten wollte. Auch hier gab sie keine Regung ob irgendwelcher Schmerzen von sich und eine Erinnerung zuckte auf, als die Heilerin den selben Vergleich zog, wie Laogh zuvor. Unwillkürlich suchte die Spionin das Lager ab, um einen Blick zu erhaschen, doch konzentrierte sie sich schnell wieder auf Lauryn und lächelte sie leicht und etwas verspätet an. „So in etwa.“, meinte sie verhalten, ehe sie sich versuchte etwas aufzusetzen.
Eleyna kämpfte sich in den Sitz und wartete einen Moment, was ihr Kopf dazu sagen würde. Er ließ sie tatsächlich für einen Moment in Ruhe und verschonte sie mit dem lästigen Hämmern. Sitzend, die Decke über die Schultern ziehend, schaute sie kurz ins Feuer und überprüfte die Lage um sie herum. Danach wandte sie den Kopf, langsam, der Elfe zu. „Keine Sorge, wegen der Narbe. Davon habe ich einige und eine mehr wird nicht auffallen.", lächelte sie und wischte sich kurz übers Gesicht. „Danke.. dass du dich gekümmert hast.. also auch um meine Kleidung und ehm mich.“, schoss sie mal ins Blaue und unterstellte ihr, dass sie für ihre Reinlichkeit verantwortlich wäre. Eleyna ließ langsam ihre lädierte Schulter kreisen und verzog nur leicht das Gesicht dabei. „Ich passe auf.“, meinte sie auf den Hinweis, die Schulter mit Vorsicht einzusetzen.

Als sie den erwartungsvollen Blick der Jungelfe sah, wusste sie nicht recht darauf zu reagieren. Für sie hatte Lauryn gerade erst ein Trauma erlitten und nun saß sie hier und wirkte vergnügt und zuversichtlich. „Ich habe Bekanntschaft mit einer Keule gemacht..“, sagte sie vage und lächelte kurz schief. „Wie geht es dir? Alles… wieder in Ordnung?“, fragte sie vorsichtig und sah kurz zu Rodrick, wenn sie ihn sehen konnte. Offenbar hatte er ihr geholfen. Oder war es Laogh gewesen, der ihr aus ihrem Zustand geholfen hatte? Eleyna ließ den Blick weiter wandern und suchte den Gefangenen. Ob er noch da war? Ob er noch lebte? Dann jedoch wurde sie sich etwas existenziellem bewusst: Hunger. Eleyna sah zum Feuer, ob dort etwas wäre und dann zu Lauryn. „Hast du zufällig etwas Wasser und… Essen?“, fragte sie und wie aufs Stichwort, knurrte ihr Magen erheblich.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Erzähler » Samstag 4. September 2021, 10:48

Was er über ihre Verletzung und ihre Anschmiegsamkeit dachte, behielt er tunlichst für sich. Auch wenn Lauryn so einige Schlüsse für sich zu ziehen wusste und öfters wissend vor sich hingelächelt hatte, wenn er sich um die Bewusstlose gekümmert hatte, hatte er dieses Thema nicht ein einziges Mal aufkommen lassen. Ja, er hatte sogar jegliche Blicke oder sonstige Versuche zum darüber Reden geflissentlich ignoriert.
Trotzdem würde es wohl früher oder später zur Sprache kommen, vor allem jetzt, da die Mischlingselfe immer öfter aufwachte. Doch noch war sie zu geschwächt und er konnte alles abwiegeln, was ihm nicht passte. Tatsächlich konnte er sich sogar verziehen, mehr oder weniger, als sie das nächste Mal aufklarte.
Das Schaukeln hatte aufgehört, der Untergrund und ihre Position hatten sich geändert, selbst die Art der Wärme war nicht länger dieselbe. Sie war noch vorhanden, kalt wurde ihr nicht, nur irgendwie... fehlte etwas. Trotzdem war sie nicht allein gelassen worden, denn die Elfe beugte sich über sie und plapperte, kaum, dass sie ausreichend Lebenszeichen von sich gab, auch schon los.
Dass sie die Patientin dabei überfordern könnte, war ihr bewusst und auch nicht weiter wichtig. Schließlich wollte sie sich erst einmal sämtliche Wunden ansehen, ehe die andere dran wäre, etwas von sich zu geben. Zuerst nahm sie die Schulter in Augenschein und tat ihre Meinung dazu kund.
Danach ging es um die Hand und zufrieden konnte sie sehen, dass es keine gröberen Verletzungen im Inneren zu geben schien. Die Beweglichkeit war vollkommen normal und schien auch, bis auf eine minimale Anstrengung wegen der Kruste, problemlos möglich zu sein. Am Schluss ging es noch um den Kopf und auch hier wirkte es, als nehme alles einen guten Verlauf.
Schließlich war sie nach kurzer Zeit fertig und merkte, dass die Verletzte sich aufsetzen wollte. Sofort und gekonnt griff Lauryn zu und half mit, um zu stützen und keine unnötigen Risiken einzugehen, weil es zu viel für den Kopf wäre. Dabei verrutschte die Decke etwas und wurde wieder in die rechte Position gezogen. Die Elfe zupfte noch etwas länger daran herum und konnte dadurch verbergen, dass sie auf die Haltung der anderen achtete, sollte sich diese trotz allem selbst überfordert haben. Denn sobald sie zu schwanken beginnen würde, wären ihre helfenden Hände da, um einen weiteren Sturz zu vermeiden.
Leise seufzte sie bei den eigentlich beruhigend gemeinten Worten. "Ja, ich habe es gesehen. Wenn ich auf einen großen Markt komme, kann ich nach Salben schauen, die sie vielleicht etwas mehr verblassen lassen.", bot sie mitfühlend an.
Um im nächsten Moment in eine andere Stimmung zu geraten. Leise musste sie kichern und setzte sich wieder mehr zurück, scheinbar davon überzeugt, dass die Mischlingselfe es wirklich schon allein schaffen würde, aufrecht sitzen zu bleiben. "Deine Wäsche hab ich gemacht, das war gar nicht so leicht, das wieder sauber zu kriegen. Aber sonst...", plapperte sie mädchenhaft, als wäre sie noch voller Unschuld und nicht längst ein gebranntes Kind. Sogar ihre Wangen bekamen einen zarten, rosa Schimmer, obwohl dieser auch vom Feuer erzeugt worden sein könnte.
Zugleich deutete sie mit dem Kinn unauffällig in eine Richtung. Sollte ihre Patientin dieser mit ihren Blicken folgen, könnte sie etwas weiter entfernt den Schatten erkennen, der sich gerade seiner Stute mit einem Tiegelchen und einem sauberen Tuch über dem Unterarm näherte.
Das Tier wieherte leise und protestierend, wohl schon wissend, was gleich auf sie zukommen würde. Auch drehte sie ihren Kopf und wollte mit den Zähnen nach ihm schnappen.
Im Gegensatz zu anderen Zweibeinern jedoch kannte er dieses Verhalten und duldete es in keinster Weise. Schneller, als Draca schauen konnte, erhielt sie einen Klaps auf ihre empfindlichen Nüsten, wieherte empört auf und ruckte den Kopf hoch. Er sagte wohl etwas zu ihr, wahrscheinlich eine Mahnung oder ähnliches, auch wenn es nicht bis zu ihren Ohren dringen konnte.
Jedenfalls hielt das Pferd danach erst einmal halbwegs ruhig, protestierte allerdings mehrmals schnaubend, während er sich um die Schulterwunde kümmerte, die, von der Ferne aus gesehen, schon recht gut verheilt wirkte. Noch ein paar Mal versuchte sie trotzdem der Behandlung zu entkommen, indem sie herum tänzelte. Doch einem Meisterspion von seinem Format konnte man nicht entfliehen und nach einem weiteren, mahnenden Klaps hielt sie wirklich ruhig. Oder, weil kurz darauf, fast schon verstohlen, ein kleines, verschrumpeltes Etwas in ihrem Maul verschwand, das sie zufrieden kauen ließ.
Als er fertig war, strich er ihr noch einmal lobend über den Hals, ehe er sich abwandte und, ohne in die Richtung der Frauen zu schauen, zum Wägelchen ging. Dort saß, noch immer gut verschnürt, der Bogenschütze. Seine Blicke schienen Laogh nicht nur durchbohren, sondern regelrecht von der Dunkelheit vernichten zu wollen. Dieser kümmerte sich nicht darum, wirkte vielmehr, als würde es ihn absolut kalt lassen.
Erst, nachdem er alles wieder ordentlich verstaut und sich die Hände gesäubert hatte, schenkte er dem anderen ein feines, spöttisches Grinsen, hob einen Trinkschlauch an und proteste ihm unverschämt zu, ehe er genüsslich trank. Keine Zweifel, er verpottete den Mischlingselfen, den er gefangen hatte und offensichtlich kennen musste. Nur warum, das war die Frage.
Lauryn indes hatte keinen Blick für die Männer, auch nicht für Rodrick im Moment, der sich auf eine Decke gelegt und der Verletzten demonstrativ den Rücken zugedreht hatte. Zwar bezweifelte die Elfe, dass er bereits schlief, denn er hatte sich in den letzten Tagen gut erholt. Aber sie wusste um die Spannungen zwischen ihm und den anderen, sodass sie annahm, dass er, mal wieder, einfach nur seine Ruhe haben wollte. Die sie ihm auch ließ.
Sowieso war gerade die von den Toten Erwachte wichtiger, auf deren Antworten sie noch wartete. Bei der Erwähnung der Waffe sog Lauryn schockiert die Luft ein und wurde ein wenig blass. "Was? Wieso das denn?!", entkam es ihr entsetzt, ganz so, als wäre sie nicht ebenfalls bei dem Überfall dabei gewesen. Nun ja... geistig war sie es zu diesem Zeitpunkt ja auch nicht mehr gewesen.
Sodass die Gegenfrage sicherlich berechtigt war. Lächelnd winkte sie ab. "Alles gut, keine Sorge. Ich hatte guten Schutz." Dabei wurde ihr Blick wärmer und weicher, zeugte davon, dass sie auch die Mischlingselfe in diesen mit einbezog und ihr dankbar dafür war.
Einen Moment lang senkte sich Schweigen zwischen sie beide, bis eine Frage kam, die Lauryns Augen zum Leuchten brachte vor Freude. "Oh ja, warte!" Damit sprang sie regelrecht auf und ging halb um das Feuer herum, wo ein kleiner, handlicher Kessel, der bislang nicht zum Einsatz gekommen war, stand.
Sie nahm sich eine tiefe Schale und schöpfte etwas Dampfendes hinein, um danach damit und einem Löffel zurück zu kehren. "Hier, bitte. Knochenbrühe, das sollte dir helfen. Wenn du danach oder später noch Appetit hast, haben wir noch anderes. Doch das sollte dir erst einmal helfen.", plapperte sie fröhlich und wartete ab, ob ihre Patientin Hilfe benötigen würde.
Wenn ja, würde sie es gekonnt übernehmen, sie zu füttern. Wenn nicht, würde die Elfe wieder aufstehen und sich ebenfalls versorgen. Wie auch immer Eleyna sich entschied, der Geschmack der Brühe würde ihr bekannt vorkommen, ohne, dass sie es würde verstehen können.
Wie denn auch? Die letzten Tage war sie bewusstlos gewesen und auch nicht bei den Versuchen, sie zu füttern, zu sich gekommen. Trotzdem würde ihr Körper sich erinnern können an dieses Gefühl von Wärme, Flüssigkeit... und dem Hauch von Wild darin.
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 4. September 2021, 13:40

Das Erwachen dieses Mal, war weniger wohltuend, als zuvor. Zwar fror sie nicht und hatte auch die Decke noch um sich, die keine kalte Luft an ihre Haut ließ, doch darüber hinaus fehlte das sanfte Schaukeln und schlussendlich auch die körperliche Wärme, die sie von Laogh erhalten hatte. Trotzdem erwachte die Spionin halbwegs ausgeruht, wenn man ihren Zustand so nennen wollte. Sie schaffte es, ihre Umgebung zu erfassen und erkannte kurz darauf die Waldelfe. Freundlich wurde sie begrüßt und Eleyna öffnete gänzlich ihre Augen. Dass die Heilerin losplapperte forderte sie noch etwas und so dauerte es einen Moment, bis Eleyna ihr folgen konnte, doch da untersuchte sie bereits ihre Schulter. Eleyna ließ Lauryn nicht aus den Augen, während diese sich ihre Blessuren genauer ansah. Ein Schmunzeln legte sich sogar auf die Züge der Mischlingselfe, als sie bemerkte, wie konzentriert und gewissenhaft sie war. Lauryn hatte etwas an sich, das keine Widerworte duldete, wenn sie in ihrem Element war. Noch während die junge Elfe ihren Kopf betrachtete, lag Eleyna eine Frage auf der Zunge, die sie aber gedanklich auf später verschob. Jetzt versuchte sie Lauryn davon zu überzeugen, dass eine weitere Narbe nichts Dramatisches wäre, doch erntete sie dafür überraschender Weise einen mitfühlenden Blick.
Eleyna bemühte sich darum, sich aufzusetzen, nachdem Lauryn alles untersucht hatte und zog sich die Decke über die Schultern, um die Wärme nicht zu verlieren. „Mach dir keine Umstände, ich habe sie bereits viele Jahre.“, sagte sie und zuckte instinktiv die Schultern, was ein kleines Ziehen nach sich zog, das sie aber zu ignorieren wusste. Eleyna hatte Glück, denn ihr Kopf hämmerte sie nicht wieder zurück in die Horizontale, sodass sie sich einen Überblick über das Lager verschaffen konnte. Das Gekicher, lenkte Eleyna zurück zur Elfe und die folgenden Worte verrieten das, was sie genau wissen wollte. Sie hatte sich unweigerlich die Frage gestellt, wer sich ihrer körperlichen Pflege angenommen hatte und dass das nun ausgerechnet der Schatten war.. ließ sie zwiegespalten zurück. Ihr Blick folgte der vagen Richtung Lauryns. Hierbei fiel das Eisblau auf den Schatten, der, ihnen den Rücken zugewandt, zu seinem Pferd ging. Ihr Blick blieb an ihm haften und sie beobachtete nachdenklich, die liebevolle Behandlung, die er Draca zukommen ließ. Das Ausrambowlen der Hierarchie registrierte sie mit einem minimalen Anheben ihres Mundwinkels, während er danach die Salbe auf die Wunde auftrug. Dem Tier schien es ebenfalls besser zu gehen, zumindest nach dem, was Eleyna von ihrer Position aus erkennen konnte. Die Belohnung die in Dracas Maul verschwand, ließ Eleyna kurz den Blick sinken und sie spürte ein seltsames Gefühl in sich, das aufzukommen drohte. Ihn jetzt zu sehen und das nachdem Lauryn bestätigte, dass er sich weit über das Halten hinaus gekümmert hatte, stimmte sie seltsam nachdenklich.

Eleyna sah aus dem Augenwinkel, wie er sich umwandte und zum Wagen zurückkehrte. Erneut legte sich ihr Blick auf ihn und betrachtete seinen Gang, seine Präsenz und Haltung. Er vermied es offenbar den Blickkontakt aufzunehmen und sie war gar nicht abgeneigt deswegen. Jetzt erkannte sie aber auch, dass dort der Gefangene saß und sofort wurde ihre Haltung etwas gerader und verschlossener. Noch immer gab es den Umstand, dass Laogh ihn kannte und sie hatte das vielleicht erfolgte Verhör verschlafen, was dazu führte, dass sie wiederum darauf angewiesen war, dass sie die Informationen vom Schatten erhielt. Und das war meist eher nicht von Erfolg gekrönt. Auch jetzt sah sie in dem Geplänkel der Beiden deutlich die Verbindung und wollte zu gerne wissen, was es damit auf sich hatte.
Doch noch konnte sie gar nichts ausrichten, weshalb sie ihren Blick von den Männern abwandte und kurz Rodrick streifte, der demonstrativ den Rücken zugedreht hatte. Schon bahnte sich in ihr ein kleiner Wutball an, denn so wie er -insbesondere- mit ijr umging, wäre sie ihm niemals entgegen getreten. Doch Eleyna hatte keine Muße, sich mit ihm auseinanderzusetzen und damit, dass er vermutlich auf ihren Tod gewettet hätte, wenn Lauryn und Laogh ihn einbezogen hätten. Sie musste und würde sich damit abfinden, dass er ihr feindlich gesinnt war und sie musste nun wirklich nicht im Dreieck springen, damit das anders wäre. Also richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Elfe, die noch immer auf eine Antwort von ihr wartete. „Tschuldige- was? Oh-", sagte Eleyna gedankenverloren und beantwortete die Frage, was ihren Kopf so zugerichtet hatte.
Die Überraschung und plötzliche Blässe, ließen sie allerdings davon absehen, ins Detail zu gehen. So lächelte sie nur und winkte mit der gesunden Hand ab. „Nicht so wichtig, du.. ihr habt euch gut gekümmert und ich danke euch dafür.. euch beiden.“, schob sie hinterher und es war klar, wen sie damit einschloss und dass sie nicht davon ausging, dass das eine Selbstverständlichkeit war.

Doch dann verspürte sie Hunger und Eleyna fragte tatsächlich nach etwas zu Essen. Dass sie der Anderen damit eine Freude machte, entlockte ihr, beim Hinterhersehen, ein offenes Lächeln und sie wartete geduldig, bis die Schüssel mit der dampfenden Brühe gereicht wurde. „Danke", meinte sie schlicht, bevor ihr der Geruch in die Nase stieg und sie die Stirn runzelte. Vorsichtig kostete sie die heiße Suppe und schlürfte leise, ehe sie der Geschmack stutzig machte. Hinter ihrer Stirn arbeitete es und sie blinzelte fragend. „Komisch.. als hätte ich das schon mal gegessen, aber ich erinnere mich nicht daran…“, murmelte sie ehe ihr dann doch ein Licht aufging. Sie sah vielsagend zu Lauryn hoch und erklärte stumm ihr Verstehen. Offenbar hatten sie versucht, ihr etwas einzuflößen, während sie bewusstlos dämmerte.
Eleyna widmete sich wieder ihrer Suppe und löffelte sie hungrig und brav aus. Einen Nachschlag wollte sie erstmal nicht, denn noch war ihr Magen empfindlich. Allerdings schaffte es die Brühe, dass sie einen Bewegungsdrang verspürte, sodass sie sich tatsächlich langsam aufrappelte und nach kurzer Mühe in einen wackeligen Stand gelangte. Einen Moment wartete Eleyna ab, ob sie stürzen würde, doch als sie sich sicher war, dass ihre Beine sie trugen, machte sie vorsichtige Schritte. Sie verließ im gemächlichen Tempo das Lagerfeuer, um sich zu ihrem Rappen zu gesellen. Die Decke behielt sie allerdings um ihre Schultern, denn sie fror tatsächlich trotz allem etwas, was auf die mangelnde Ernährung und die fehlende körperliche Betätigung zurückzuführen war. Beim Tier angekommen, hob sie eine Hand und lächelte ehrlich erfreut über sein Schnauben und Stupsen in ihre Hand.
Sie streichelte das Tier ausgiebig am Hals, ehe sie sich langsam umsah. Jetzt erkannte sie die Weite in der sie sich befanden und die ihnen wenig Schutz bot. Eleyna wandte sich vom Rappen ab, der ihr noch mal einen Schubs im Rücken gab, der sie lächeln ließ, ehe sie die Augen auf den Gefangenen richtete. Wie gerne würde sie ihm Fragen stellen. Doch ob das jetzt schon klug wäre? Trotzdem fixierte sie ihn nachdenklich und entschloss sich dann, es anders zu versuchen. Ebenso langsam wie zu ihrem Pferd, bestritt sie den Weg zum Wagen, unabhängig davon, ob Laogh noch da war oder nicht.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Erzähler » Samstag 4. September 2021, 20:24

Der Elfe ging es, soweit man das auf den ersten Blick behaupten konnte, gut und sie war wieder ganz so wie vor dem Überfall. Ihr Mundwerk war fleißig, ihre Augen hatten einen freundlichen Ausdruck und ihre Finger ertasteten kundig, wie weit die Heilung der oberflächlichen Wunden fortgeschritten war. Sie konnte halbwegs zufrieden sein, denn unter den gegebenen Umständen war die Entwicklung durchaus erfreulich.
Viel schonen hatten sie die Bewusstlose nicht können, aber die Tatsache, dass der Schatten persönlich für möglichst wenig Erschütterungen gesorgt hatte, hatte ihr definitiv gut getan. Und nun, wo sie endlich aufgewacht war, war das Schlimmste wohl überstanden. Trotzdem sollte sie sich nicht übernehmen und Lauryn war im Stillen froh, dass sie morgen Abend ihr vorläufiges Ziel erreicht hatten.
Zumindest hatte Laogh das angedeutet, dass es nicht mehr weit war und sie nicht mehr sonderlich oft unter freiem Himmel rasten würden. In der Nähe wäre eine menschliche Ansiedlung, theoretisch noch nicht von dem großen Krieg betroffen, dort würde ihre Patientin sicherlich Aufnahme in einer entsprechenden Unterkunft finden und gesund werden können.
Ob sie dann die weitere Reise mit ihnen antreten oder wie es generell weiter gehen würde, wusste sie hingegen nicht. Er hatte seine Pläne und darin noch immer niemanden eingeweiht. Somit musste auch sie abwarten. Dennoch war sie froh darüber, wenn dieser Weg endlich einmal ein Ende finden würde. Ihr war schließlich lange genug kalt gewesen und das Wägelchen war aus sehr hartem, unbequemen Holz gefertigt. Nicht mehr lange, damit konnte sie sich nun selbst aufbauen und zum Durchhalten bewegen!
Was sie jedoch nicht in ihrer Konzentration einschränkte, mit der sie ihrer Aufgabe nachging, sodass sie kurz darauf zufrieden sich auf ihre Fersen zurücksinken ließ. Was sie hingegen nicht einfach so stehen lassen konnte, war die Tatsache, dass sie ihr eine weitere Narbe hatte hinzufügen müssen.
Zwar wiegelte die andere ab, aber so leicht gab die Elfe nicht nach. Leise seufzte sie bei der Antwort. "Ich weiß, das sieht man. Trotzdem kann die richtige Salbe noch helfen. Nicht vollständig, doch zumindest ein bisschen.", bot sie weiterhin ihre Hilfe und ihre Fachkenntnis an. Ihr waren derartige Narben nicht unbekannt und sie wusste auch darum, dass sie spannen und unangenehme Gefühle bereiten konnten. Also wollte sie auch hier der anderen etwas Gutes tun, wenn diese sie nur lassen würde.
Daraufhin unterstützte sie die Mischlingselfe bei dem Versuch, sich aufzusetzen und die wärmende Decke dabei nicht zu verlieren. Als dies gelungen war, konnten sie sich weiter unterhalten. Wobei ein Thema angesprochen wurde, bei dem sie schlichtweg nur kichern konnte wie ein kleines Mädchen, das die ältere Schwester mit ihrem Liebsten heimlich beobachtet hatte.
Dabei deutete sie auch zu besagtem Mann hin, der sich indes um die Versorgung seiner Stute kümmerte und die Frauen am Feuer bewusst ignorierte. Lauryn sah nur kurz zu ihm hin und musterte dann verstohlen die Reaktion der anderen. Was würde sie darürber denken und fühlen? Würde sie sich ihr anvertrauen wollen?
Die Elfe würde sie in dieser Hinsicht nicht bedrängen, das ging sie nichts an und sie wollte auch nicht zwischen die Fronten geraten. Ihr reichte es zu wissen, dass die Anziehungskraft zwischen den Beiden gegenseitiger Natur war. Und solange sie nicht stritten, musste sie auch nicht schlichtend eingreifen.
Durch ihr Beobachten bemerkte sie hingegen auch, wie sich die Haltung der Patientin veränderte und unwillkürlich folgte sie dem Blick, sodass auch sie neben dem Meisterspion den Gefangenen wahrnahm. Beinahe lautlos seufzte sie und deutete ein Kopfschütteln an. "Seltsamer Bursche.", murmelte sie in sich hinein und zuckte mit den Schultern, schlichtweg, da für sie wichtigeres im Vordergrund stand.
Denn nur, weil die Platzwunde gut verheilte, bedeutete das nicht, dass die Verletzungen im Verborgenen nicht noch gravierend sein konnten. Somit war es auch von Bedeutung zu erfahren, wie das überhaupt hatte passieren können. Nur das Thema war im Endeffekt keine ganz so gute Idee und im Stillen war sie durchaus froh darüber, dass die andere nicht zu sehr nachhakte.
Dafür konnte sie wieder warm lächeln. "Natürlich, du hast viel geleistet und du gehörst zu unserer Gruppe. Da war es klar, dass wir dir helfen.", wiegelte sie ab, denn für sie war es tatsächlich unumstößlich gewesen, dass sie niemanden zurück ließen. Und hätte Laogh es auch nur im Ansatz versucht, was nicht der Fall gewesen wäre, sie hätte ihm ordentlich Feuer unter seinem knackigen Hintern gemacht, so viel stand fest!
Umso mehr freute sie sich über die Besserung und auch über den zurückkehrenden Appetit. Sofort beeilte sie sich, eine Schüssel mit Brühe zu füllen und zu bringen, abwartend, ob ihre Hilfe danach noch gebraucht wurde. Dem war nicht so, sodass sie sich auch eine Schale voller Beeren holte und diese Stück für Stück in den Mund schieben konnte.
Währenddessen bemerkte sie, wie ihre Patientin nachzudenken begann und wurde auf das Gemurmel aufmerksam. Sie sah zu ihr hin und erkannte das Verstehen in deren Blick, sodass sie fast schon ein wenig schelmisch grinsend weiterkaute. "War gar nicht so leicht, deinen Mund aufzubekommen. Du kannst auch bewusstlos sehr stur sein. Aber mit ein bisschen Zärtlichkeit...", kicherte sie und zwinkerte ihr zu.
Dann ließ sie sie jedoch erst einmal in Ruhe, beobachtete nur stumm den erfolgreichen Versuch aufzustehen und entspannte sich nach einiger Zeit, als sich kein neuerlicher Schwächeanfall anbahnte. Anscheinend war sie endlich kräftig genug, sodass Lauryn sie auch ihrer Wege ziehen ließ. Zwar würde sie die andere gerne in Watte packen und zum Verweilen zwingen, allerdings ahnte sie, dass dies der weiteren Heilung mehr als hinderlich wäre.
Also musste sie darauf vertrauen, dass ihre Patientin sich nicht übernahm und zur Not ein gewisser Schatten zur Stelle wäre, um wieder helfend einzugreifen. Wodurch sie sich ebenfalls ihrem letzten Rest an Essen und ihrem eigenen Bedürfnis nach Ruhe widmen konnte.

Nach dem Besuch bei dem Rappen, der sich über die Rückkehr seiner Besitzerin merklich freute, bewegte sie sich langsam in Richtung des Wägelchens. Dort starrte der Gefangene weiterhin stumm und finster vor sich hin.
Ob er in den letzten Tagen eigentlich etwas gesagt hatte? Oder hatte er wenigstens Nahrung erhalten, um nicht vor Schwäche bald umzukippen? Und wie stand es um seine Wunden? Waren die ebenfalls versorgt worden und wenn ja, von wem? Was könnte sie für Informationen aus ihm herausholen?
Der Schatten befand sich noch in der Nähe und beobachtete ihre Bewegungen, um im rechten Moment wie zufällig ihren Weg zu kreuzen. In seinen Augen funkelte wieder der vertraute Spott. "Ah, unsere lebende Tote wieder unterwegs? Wen wirst du heute Nacht heimsuchen, hm?", neckte er sie mit dem Ziel, sie von ihrem eigentlichen Vorhaben abzulenken... und sich selbst davon zu überzeugen, dass sie allmählich zu sich selbst zurück fand.
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 4. September 2021, 23:57

Wenn man bedachte, wie lange sie bereits unterwegs waren, war es ein Wunder, dass sie es bis hierher geschafft hatten. Gut, die meiste Zeit hatte Laogh kein Wort mit ihr gesprochen und das hatte sicherlich die Chancen deutlich erhöht, da sie sich nicht an die Gurgel gehen konnten, doch dann hatte dieser klitzekleine Zwischenfall noch etwas verändert. Darüber allerdings nachzudenken, erlaubte sich Eleyna, mit jedem Atemzug den sie im wachen Zustand machte, nicht. Sie rang dieses Gefühl nieder, bezwang es mit ihrem Verstand der endlich wieder auf den Plan treten durfte. Ihr Körper war noch nicht wieder hergestellt, aber auch nicht mehr Herr über ihr Schicksal, das spürte sie. Jetzt war sie wieder nur verletzt, aber konnte und wollte nicht mehr hilflos sein. Lauryns Worte über die Narben waren es, die sie wieder aus ihren Gedanken holten und Eleyna wandte der Waldelfe den Blick zu. Einen Moment musterte sie die Andere schweigend und nachdenklich und ahnte, dass ihre Erfahrungen in Kosral ähnliche Zeichen hinterlassen hatten.
Eleyna nickte langsam. „Ich weiß.. man bot mir diese Salbe bereits an. Doch diese Narben zeigen mir woher ich komme und was ich durchgestanden habe. Was mich stärker machte. Sie zu verschmähen oder ganz zu leugnen würde bedeuten, dass ich meine Vergangenheit leugne.“. Eleyna sprach leise und doch deutlich. Sie war nicht ärgerlich auf das Mädchen und ihre Stimme verlor nichts von der Freundlichkeit, mit der sie ihr begegnete. Ein Lächeln schenkte sie der Anderen. „Danke, Lauryn. Wirklich- aber mach dir keine Umstände deswegen.“, sagte sie abermals und wandte sich gerade wieder ab, als sie noch mal innehielt und sie betrachtete. „Vielleicht etwas Pflegendes..“, wollte sie ihr einen Kompromiss einräumen, da sie ahnte, wie wichtig es Lauryn war, dass sie ihre Arbeit gut und tüchtig machte. Sie hatte nicht vor ihr vor den Kopf zu stoßen und auch wenn sie keine Ambitionen hatte, ihre Narben abzumildern, würde sie Lauryn zu Liebe etwas pflegende Salbe akzeptieren.

Sie ließ sich von ihr helfen, als sie sich aufsetzte und zog sich die Decke über die Schultern. Eleyna bedankte sich pflichtschuldig bei der Heilerin und entlockte ihr ganz subtil die Wahrheit, wer es nun gewesen war, der sich um ihre.. körperlichen Aspekte kümmerte. Dass es ausgerechnet der Schatten war, ließ Eleyna nachdenklich zu ihm schauen und ihn dabei beobachten, wie er Draca versorgte. Dass Lauryn sie musterte, entging ihr einstweilen, da sie erstens noch nicht vollständig genesen war und zweitens einfach tatsächlich ihre Gedanken diesbezüglich ordnen musste. War das nun pervers anmaßend oder fürsorglich? So recht wusste sie es nicht zu sagen, denn Lauryn wäre durchaus dazu imstande gewesen. Wieso also hatte er sich die Mühe.. das Recht herausgenommen? Eleyna schaute zurück zu der anderen und lächelte knapp. „Wie kam es dazu?“, wollte sie von ihr wissen und wandte den Blick zurück, um gerade noch zu sehen, dass er dem Pferd etwas ins Maul schob.
Ihr Blick glitt weiter, als sich der Schatten in Bewegung setzte und erkannte daraufhin den Gefangenen. Lauryn schien offenbar bemerkt zu haben, was in Eleyna vorging, denn ihr Gemurmel hörte sie ganz genau. Die sah zu ihr zurück: „Wie meinst du das?“, hakte sie nach und wartete geduldig auf die Antwort. Die Spionin war noch einen Dank schuldig, den sie Lauryn auch kurze Zeit später übermittelte. Ihre Antwort ließ sie leicht lächeln. „Es ehrt dich, dass du das sagst. Danke.“, wiederholte sie, fügte jedoch noch an: „Aber eine Zweckgemeinschaft muss nicht zwangsläufig so denken..“, betonte sie und stellte klar, wie sie ihre Rolle sah. Immerhin war alles eher dem Zufall geschuldet, so wie sie die Lage bewertete. Nichtsdestotrotz würde Eleyna auch einen erneuten Angriff unterstützend beenden wollen, um die seltsame Truppe zu verteidigen. Jetzt aber meldete sich erst einmal ihr Magen. Grummelnd unterstrich er ihre Bitte nach Essen und nur kurze Momente später, hatte sie eine dampfende Schüssel auf den Beinen. Der Duft drang ihr in die Nase und der erste heiße Löffel, der ihr die Kehle hinunter lief, machte sie stutzig. Sie leckte sich die Lippen und sah fragend auf. Sie musste das schon mal gegessen haben.. doch wo? Wann? Allmählich begriff sie und Lauryns kichernde Bestätigung ließ auch Eleyna lächeln. „Offenbar habt ihr es geschafft, sie schmeckt sehr gut, Lauryn.“, lobte sie und aß brav weiter.

Nachdem sie allerdings geendet hatte, wollte sie ihrem Bewegungsdrang nachgeben und schaffte es tatsächlich aufzustehen und vor allem stehen zu bleiben. Die stumme Hilfe, die Lauryn anbot, lehnte Eleyna mit einer kleinen Handbewegung ab und nickte ihr dann zu, dass alles in Ordnung wäre und sie zurechtkäme. Der Weg zu ihrem Rappen ging langsam voran und sie musste ihre Schritte noch mit Bedacht setzen, doch es ging und schon bald hatte ihr Rappe sie freudig begrüßt. Sie selber genoss es für den Moment, sich dem Tier zu widmen und sagte ihm in Garmisch, dass sie sich später darüber unterhalten müssten, wieso er so handzahm war wenn der Schatten auf ihm saß, doch dann wollte sie sich dem Wagen und dem Gefangenen nähern.
Auch dieser Weg ging langsam, doch sie schaffte auch das, ohne ein neuerliches Pochen im Schädel oder wattierte Beine zu spüren. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie der Schatten seine Schritte so lenkte und ihr in den Weg trat. Der Spott, den sie in seinen Augen erkannte, als sie den Blick langsam hob, verleitete sie zu einem herausfordernden Blitzen in den Augen. Die Worte entlockten ihr dann allerdings ein leichtes Lächeln, das sogar ihre Zähne zeigte. Es dauerte nur einen kleinen Moment, dann erklang ihre Stimme kräftiger und mit deutlich mehr Biss: „Da du ja offenbar genug Heimsuchung erfahren hast, dachte ich.. ich versuche es mal mit dem Neuen in der Runde.“, konterte sie keck und blitzte ihn kurz wissend an. Sie hatte sich für die Flucht nach vorne entschieden und würde die Peinlichkeit, dass er sich um ihre Hygiene gekümmert hatte und die seltsame Vertrautheit zwischen ihnen, nachdem sie erwacht war, einfach subtil ansprechen und damit hoffentlich einen Riegel vorschieben.
Er sollte merken, dass sie darum wusste, aber sich davon nicht aus der Ruhe bringen ließ. Zumindest offenkundig. Sie fühlte sich durch die gute Behandlung von Lauryn und der Brühe ausreichend gestärkt, um wenigstens ein wenig alte Stärke zu demonstrieren. Also wandte sie sich mit einem äußerst feinen Schmunzeln im Mundwinkel, dem Gefangenen zu. „Hast du gegessen? Was ist mit deinen Wunden?“, fragte sie, bewusst ohne auf Laogh zu achten. Auch wenn seine Nähe sie durchaus noch kitzelte und sie sich zusammenreißen musste, sich nicht auf ihn zu konzentrieren. Sie war zwar noch immer nicht vollständig hergestellt, doch sie war, wie Lauryn berichtet hatte, stur. Und sie wollte Antworten. Wieso also, war er noch da, wenn sie bereits alles von ihm wussten? Nein.. Eleyna wollte sich selbst ein Bild machen und das würde sie. Vielleicht galt ja die Tatsache, dass sie beide Mischlinge waren etwas und schaffte eine Art Brücke, die man vorsichtig nehmen konnte. Immerhin wusste sie genau, wie es für jemanden wie ihn und jemanden wie sie in Morgeria war.

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