Schneetreiben

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. Mai 2021, 16:38

Sarin kommt von Ein Gehöft im Grasland

Sobald der Tag nur noch die Erinnerung an ein Schimmern am westlichen Horizont war und die Dämmerung sich wie ein grauer Schleier über die Welt legte, verließ die kleine Reisegruppe das Gehöft irgendeiner Bauernfamilie, welche es nicht mehr weiter bewirtschaften könnte. Sie alle lagen in ihren frischen Gräbern, von Lysanthors Segen und magischen Runen geschützt, um zu ruhen.
Das Gehöft hatte man so gut aufgeräumt hinterlassen wie es nur möglich war. Zwar hatte niemand die zerstörten Möbel ersetzt, aber es war nicht unnötig mehr Chaos entstanden. Stattdessen waren die Zwillinge noch einmal mit Iryan zum Waldrand des Arus losgezogen, um Brennholz für andere Reisende zu sammeln, die in dem verlassenen Gehöft Unterschlupf suchen könnten. Nur bei den Vorräten hatte man nichts zurücklassen können, denn viel war nicht vorhanden. Und Fleisch verdarb schnell, weshalb man auch von der bei der Jagd erlegten Beute keinen Anteil hatte liegenlassen können.
Die Reisegruppe, das waren Mallahall, Castus, die Shyáner Zwillinge Cordrin und Cadren, sowie die Bardin Nhi'on. Sie hatten sich mit den Dunkelelfen Dhansair und Iryan zusammengetan, die ihrerseits vor dem Vater Dhansairs, Fürst Raikhyn von Blutsdorn geflohen waren. Denn er war es gewesen, der seinen Sohn ohne Liebe an eine andere hatte versprechen wollen, um ihn dann in den Krieg schicken zu können, während er geplant hatte, sich die Braut zur Geliebten zu nehmen. Aber selbst diese in der Person der Nachtelfe Sarin Kasani war ihrem Schicksal entkommen. Gemeinsam hieß es nun, die Stadt der Magier - Zyranus - zu erreichen, um dort nicht nur um Hilfe zu bitten, sondern sie auch anzubieten. Zumindest wollte man vor einer Armee aus dunklen Völkern eintreffen, die unter der Führung eines von einem Dämon Besessenen Zyranus dem Erdboden gleichmachen wollte. Jener Dämon war Castus Vater und Mallahall hoffte, an das Gute in seinem Wesen appellieren zu können. Sie hoffte, dass Castus seinen Vater würde retten können.

Der Gruppe stand viel bevor. Weit waren sie bisher nicht gekommen. Sie hatten keine Pause gemacht, waren die ganze Nacht lang mit Gepäck gereits, bis selbst die Füße in gefütterten Stiefeln sich schwer und kalt anfühlten. Als der Morgen anbrach, hatte man schnell eines von zwei Zelten errichtet, in dem sich abwechseln erst die Frauen, dann die Männer erholen konnten. Die jeweils andere Partei hatte an einem Lagerfeuer die Glieder aufgewärmt, war auf die Jagd gegangen oder hatte im Anschluss die Beute zubereitet.
Viel geschah nicht bis dahin, außer dass sie alle merkten, wie beschwerlich eine Reise durch die Zeit des Übergangs sein konnte. Ihnen allen machte nicht nur der tiefe Schnee zu schaffen, in dem teilweise ohne Schneeschuhe kein Fortkommen bestand. Eisge Winde, die im Grasland kaum Widerstand zur Abschwächung fanden, fegten über sie hinweg. Sie rissen an der Kleidung, machten sie klamm und stahlen die darunter gespeicherte Körperwärme. Jene, die es nicht gewohnt waren, traf es am härtesten. Nhi'on hatte überraschenderweise weniger aufgrund ihres Alters zu kämpfen als mit den Witterungsbedingungen.
"Ich bin all diese Kälte nicht gewöhnt", hatte sie sich ein einziges Mal beklagt und dann die Zwillinge aufgefordert, sie abwechselnd in den Arm zu nehmen, um - wie sie sagte - ihre verfrorenen Falten kräftig zu rubbeln. Mallahall war daraufhin ausgerutscht und im Schnee gestolpert. Glücklicherweise beherrschte sie heilende Lichtmagie, so dass die Verstauchung ihres Fußes keine große Sache war. Dennoch. Der Einsatz hatte Kraft gekostet und deshalb beschloss man, die einbrechende Nacht nicht weiter zu reisen. Zu gefährlich war es für sie, dass sie sich erneut verletzte und dann zu erschöpft wäre, sich zu heilen.
Also bauten Dhansair und Iryan dieses Mal beide Zelte auf. Nhi'on suchte Steine für ein Lagerfeuer zusammen, während Mallahall die Stelle vom schnee befreite. Die Zwillinge wollten einige Seilfallen in der Nähe auslegen, weil sie glaubten, Hasenspuren im Schnee entdeckt zu haben. Nur Castus und Sarin war noch keine Aufgabe zugeteilt worden. Die Nachtelfe hatte bemerkt, wie ruhig der Blauschopf seit ihrem Aufbruch geworden war. Er blieb weiterhin freundlich und seiner unschuldig liebenswürdigen Art tat sein Schweigen keinen Abbruch, aber doch verfiel er immer häufiger in eine Phase, in der er kaum sprach. Stattdessen legte er eine nachdenkliche Miene auf oder schaute einfach in die Ferne, so dass man ihm Tagträumerei unterstellen könnte. Auch bis jetzt hatte er überhaupt nicht darauf reagiert, sich am Aufbau zu beteiligen. Als Nhi'on ihn jedoch direkt dazu aufforderte, ihre vereisten Spitzen zu massieren, damit seine Hände der einzige Grund für deren aufgerichteten Gipfel seien, war der Bursche aus seiner Starre erwacht. Und beinahe wäre er dem Ruf sogar gefolgt, hätte Mallahall ihn nicht mit einem Winken und einer gefütterten Decke in Sarins Richtung geschickt. Rettung in letzter Sekunde, welche von Nhi'on mit einem "Dann eben die Zwillinge nachher" quittiert wurde.

Castus trat an Sarin heran, die kuschlig anmutende Decke ausgebreitet, so dass sie sich nur hineinstellen und umwickeln lassen müsste, um wie eine Sahnerolle eingepackt zu werden. "Du siehst ziemlich verfroren aus, Sarin. Ist die Kälte hier an der Oberfläche schlimmer für dich als in ... der Unterwelt?" Unterwelt nannte er ihre Heimat. Er wusste es nicht besser. "Da gibt es doch auch nur kaltes Gestein und Dunkelheit, oder? Es klingt trostlos und es fällt mir schwer zu glauben, dass sie so schöne Elfen wie dich beherbergen kann."
"Dieses Zelt steht, Iryan. Jetzt noch das andere. Welches von beiden nehmen wir für die Nachtruhe? He ... Iryan? Iryan! Hallo!"
"W-was? Oh..."
Unter einem Räuspern wandte Iryan seinen Blick von Sarin und Castus ab, um anschließend die Rucksäcke und mitgeführten Lasten seines Herrn und seiner selbst zu greifen.
"Nein, nein. Erst das andere Zelt! Du bist nicht gerade bei der Sache, mein Freund."
"Ich ... war abgelenkt. Aber jetzt gehör ich wieder ganz dir."
"Schön."
Dhansair lachte auf. Seit sie aufgebrochen waren und es keine Spur von Verfolgerin seines Vaters gegeben hatte, zeigte er sich deutlich befreiter. Er sprach zwar mit Iryan weiterhin in seiner Muttersprache, doch der Tonus verriet, wie vertraut sie miteinander umgingen. Irgendwann würde er auf offen auf Celcianisch zu seinen Gefühlen stehen, weil er jetzt nichts mehr zu befürchten hatte. Nichts von dunkelelfischer Seite zumindest.
"Iryan ... das Zelt... wo schaust du schon wieder hin?"
"Was? Oh ... jaja, das Zelt! Entschuldige, ich bin heute nicht ich selbst."
"Oder mehr als sonst, mein Freund."
Dhansair verpasste seinem Leibwächter einen Rüffel, der es mit einem um Verzeihung heischenden Lächeln erwiderte. Dann gingen beide daran, das zweite Zelt zu errichten und Castus lenkte Sarin ab: "Das erste Zelt steht schon. Es wird zwar bald erneut dunkel, aber vielleicht möchtest du dich einige Stunden schlafen legen? Ich kann dich wecken, wenn es Essen gibt. Oder soll ich dich wärmen?"
"Iryan, vorsicht mit der Zeltstange! Mein Kopf, argh!"
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Montag 3. Mai 2021, 20:21

Sarin gewann immer mehr Vertrauen zu der Lichtmagi, die ebenfalls von Sorgen geplagt wurde und trotzdem so viel Verständnis zeigte.
"Was immer sich zwischen dir und Castus entwickeln könnte, hat meine Befürwortung"
, sprach Mall leise und machte ihr damit vielleicht sogar unwissentlich ein großes Kompliment. Sarin war ganz gerührt, dass sie ihr quasi das Glück ihres Neffen anvertraute, aber...
Oh jeh. Das macht es auch nicht leichter.
"Aber du hast Recht. Er ist sich absolut keiner Wirkung seiner Worte und Taten bewusst. Nicht, wenn es um das Herz einer Frau geht. Das mag daran liegen, dass er sich darüber keinen Pfad in ihren Schoß erhofft, sondern alles offen und aufrichtig meint. Eine so unschuldige Seele habe ich nur einmal bisher erlebt ... und ich hoffe, wir können ihn retten."
Damit meint sie seinen Vater...Asmodes. Ich muss sie unbedingt mal bitten mir zu erzählen, wie sie sich eigentlich kennen gelernt haben.
"Auch du scheinst dir deiner Wirkung noch nicht ganz bewusst, obwohl du schöne Nachtblume deinen Lockduft gleich an mehrere verteilst. Bienen, Schmetterlinge und Nachtfalter."
Hä?...meint sie...?...
"Spiel nur nicht meinem blauen Schmetterling."
Ah, Synonyme für die Männer hier... oh...OH! Mach ich das?? Aber... nicht absichtlich! Hm... muss mehr aufpassen!
Sarin gab ihr Versprechen, ihm keineswegs schaden zu wollen. Außerdem wollte sie den Monat ausharren, um kein Risiko bei der Wirkung der Tinktur einzugehen. Das führte jedoch dazu, dass Mallahall überrascht die Brauen anhob.
"Bist du dir sicher, dass du das schaffst?"
, neckte sie.
Sarin antwortete vollkommen blau bis violett-äugig:
„Natürlich! Warum denn nicht?“
und zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung, wie schlimm es noch werden könnte zwischen all diesen Testosteron geladenen, geschmeidigen, muskulösen, lieben und wild anmutenden Männern zu leben.
"Lass dich von der Männerwelt weder drängen, noch verunsichern und nicht von deinem eigenen Körper verführen. Es gibt Wichtigeres ... auch ich bin noch unberührt. Gewissermaßen."
Gewissermaßen? Ist sie es?...oder nicht? Ich hätte nie gedacht, dass sie auch noch Jungfrau ist! Sie wirkt so viel erfahrener!!
Eine Hand fuhr zu ihrem Bauch und legte sich darüber. Sie senkte den Blick darauf, ehe sie eine unsichtbare Linie entlang strich, die einmal schräg über ihren Leib führte. Sarin verstand die Geste nicht so ganz und erhielt so aber die Gelegenheit, die Hitze wieder aus ihren Wangen zu verbannen. So teilte sie ihre Idee der Lichtmagierin mit, Runen auf die Augenlider der Reisegruppe zu malen, um ihnen so vielleicht ein Nachtlicht zu spenden. Ja, das würde helfen, davon war sie überzeugt. Doch Mallahall winkte rasch ab.
"Das klingt zwar nach einer guten Idee, aber deine Kräfte und Runen sollten wir uns für Probleme aufheben, die wir nicht lösen können. Die Zwillinge führen noch einiges Material mit sich, um ein Lagerfeuer oder Fackeln zu entzünden. Nhi'on hat Duftkerzen dabei, die zur Not auch ausreichen würden. Und ich besitze meine Lichtmagie. Wir sind versorgt."
Sarin nickte nur.
"Was wir brauchen und was du mit deinen Runen sicherlich erreichen könntest, wäre ein Schutz vor wilden Tieren, sobald wir rasten. Vielleicht irgendeine Rune, die uns als Beute oder Gefahr uninteressant macht? Oder Runen auf den Zeltplanen, damit die Schlafenden sich besser erholen. Das ist deutlich wichtiger, damit wir Zyranus möglichst noch vor der Armee des Feindes erreichen können."
Fest stand, dass Sarin ihren Teil würde beitragen, sofern sie die Möglichkeit dazu bekam und sie machte sich bereits auf ihrem Weg durch das Grasland dazu ihre Gedanken.
Isa, Bedeutung: Stillstand, Wirkung: bringt Ruhe ...das wäre für die Zelte gut...sobald ich das zweite fertig genäht habe... und für das Lager? Hm... da wäre eine einfache Dreiecksanordnung gut um die Fläche abzudecken. Am ehesten mit Eiwaz, Bedeutung: Abwehr, Wirkung: Abwehr von Feinden.
Sobald der Tag nur noch die Erinnerung an ein Schimmern am westlichen Horizont war und die Dämmerung sich wie ein grauer Schleier über die Welt legte, verließ die kleine Reisegruppe das Gehöft irgendeiner Bauernfamilie. Gemeinsam hieß es nun, die Stadt der Magier - Zyranus - zu erreichen, um dort nicht nur um Hilfe zu bitten, sondern sie auch anzubieten. Zumindest wollte man vor einer Armee aus dunklen Völkern eintreffen, die unter der Führung eines von einem Dämon Besessenen Zyranus dem Erdboden gleichmachen wollte. Jener Dämon war Castus Vater und Mallahall hoffte, an das Gute in seinem Wesen appellieren zu können. Sie hoffte, dass Castus seinen Vater würde retten können. Kein Wunder das Mall sich sorgte!
Eine schwere Bürde, die da auf seinen jungen Schultern ruht. Ob er sich dessen bewusst ist?
Sarin beobachtete ihre Mitreisenden auf dem Weg, da es sie von der Kälte ablenkte. Trotzdem machten ihr vor allem der scharfe Wind zu schaffen. Aus den Höhlen war sie maximal ein bisschen Zugluft gewöhnt. Das hier war anders! Das hier war WINTER! Sie fror! Zum Glück war ihre Kleidung von meisterlicher Qualität und für diese Wetterbedingungen geschneidert worden, auch wenn sie sie selbst nie erlebt hatte. Die Vorgaben der Obergänger hatten ausreicht um ihre Kleidung auf das hier vorzubereiten... Nur Sarin war nicht auf die Oberwelt vorbereitet!
Ismirkalt!Ismirkalt!Ismirkalt!Ismirkalt!Ismirkalt!Ismirkalt!... Fühle ich meine Hände noch?Ismirkalt!
Sie machten keine Pause! Sie waren die ganze Nacht lang mit Gepäck gereist, bis selbst die Füße in gefütterten Stiefeln sich schwer und kalt anfühlten. Ihnen allen machte nicht nur der tiefe Schnee zu schaffen, in dem teilweise ohne Schneeschuhe kaum Fortkommen bestand. Die eisigen Winde, die im Grasland kaum Widerstand zur Abschwächung fanden, fegten über sie hinweg und ließen Sarin manches mal zusammen zucken, als würde sie geschlagen. Sie rissen an ihrer Kleidung, machte sie klamm und stahlen die darunter gespeicherte Körperwärme.
Ismirkalt!Ismirkalt!...
Nhi'on hatte überraschenderweise weniger aufgrund ihres Alters zu kämpfen als mit den Witterungsbedingungen.
"Ich bin all diese Kälte nicht gewöhnt"
Achwirklich?Ismirkalt!Ismirkalt!
Sarkasmus schlich sich in Sarins Gedankenwelt, während ihre Zähne leise aufeinander zu schlagen begannen. Aber sie würde sich hüten auch nur die kleinste Kleinigkeit anmerken zu lassen! Die Anderen reisten ihretwegen schon bei Nacht, da sollten sie nicht auch noch ihr Jammern und Wehklagen hören. Eisern biss sie die Zähne zusammen bis es schmerzte.
Nhi'ons frivolen Vorschlag bekam sie nicht einmal mit, aber wohl wie Mallahall daraufhin ausgerutscht war. Glücklicherweise beherrschte sie heilende Lichtmagie, so dass die Verstauchung ihres Fußes keine große Sache war. Dennoch. Der Einsatz hatte Kraft gekostet und deshalb beschloss man, die einbrechende Nacht nicht weiter zu reisen. Zu gefährlich war es für sie, dass sie sich erneut verletzte und dann zu erschöpft wäre, sich zu heilen oder wenn jemand anderer vielleicht ihrer Hilfe bedurfte. Man wusste nie was passieren konnte. Sie war enorm wichtig für die Gruppe!
Sarin wollte sich auch nützlich machen.Während Dhansair und Iryan bei der nächsten Rast beide Zelte aufbauten, ging sie zu Mall und bat diese den Zwillingen zu übersetzten:
„I..ich brrrauche ihre Hilfe für meine Ru...Runen.“
Sie hatte unterwegs drei Steine für ihre Zwecke eingesammelt und zeichnete gerade drei mal Eiwatz darauf. Ihre stockende Sprache konnte man vielleicht auch auf die Konzentration für ihre Magie schieben...oder auf die Tatsache, dass ihr eiskalt war.
„Wir sollten sie im Drreieck zu...zueinander mit dem Lager in der Mmitte so positionnieren, dasss nichts im Weg ist.“
Sarin hocke sich kurz hin und malte ein Dreieck in den Schnee und einen Kreis für das Lager in die Mitte. Sie sprach immer schneller um die Aufgabe möglichst schnell anzugehen.
„Die Runnen sollten auch nicht vom Schnee abgedeckt wwerden können. Könnnen die beiden mmir dahelfen? Ichbrrauche etwas erhöhte Positionnen für dieSichtlinie und eineArtSchutz von oben, dammit dieFarbe nichtabgewaschenwerdenkann.“
Sarin hatte noch nicht genug Ahnung von der Beschaffenheit der Oberwelt um zum Beispiel auf Astlöcher oder Gabelungen zu kommen, die dann von oben mit Blattwerk abgedeckt werden konnten.
Ismirkalt!!! Flott! Schnellschnell! WoisdasLagerfeuer!?!
Im Stillen kam ihr eine Kindheitserinnerung. An besonders kühlen Tagen im Reich der Nachtelfen, wo es nie sooo kalt wie hier gewesen war, da hatten Diener ihr zum Schlafen warme Steine vorher in ihr Bett gelegt und ihre Mutter hatte sich eine Weile zu ihr unter die Decke gekuschelt. Sarins Blick fiel auf die Bardin die gerade eben jene ersehnte Wärmequelle vorbereitete. Nhi'on suchte Steine für ein Lagerfeuer zusammen. Die Zwillinge wollten eigentlich einige Seilfallen in der Nähe auslegen, weil sie glaubten, Hasenspuren im Schnee entdeckt zu haben. Das ließ sich bestimmt mit Sarins Vorhaben gut verbinden. Es dauerte nicht lange und als sie damit dann fertig waren, waren Castus und Sarin keine Aufgabe mehr zugeteilt worden.
Die Nachtelfe hatte schon zuvor bemerkt, wie ruhig der Blauschopf seit ihrem Aufbruch geworden war. Er blieb weiterhin freundlich und seiner unschuldig liebenswürdigen Art tat sein Schweigen keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, es ließ ihn erwachsener wirkten. Sarin beobachtete ihn schweigend eine Weile. Er legte eine nachdenkliche Miene auf oder schaute einfach in die Ferne. Auch bis jetzt hatte er überhaupt nicht darauf reagiert, sich am Aufbau zu beteiligen. Als Nhi'on ihn jedoch direkt dazu aufforderte, ihre vereisten Spitzen zu massieren, damit seine Hände der einzige Grund für deren aufgerichteten Gipfel seien, war der Bursche aus seiner Starre erwacht. Und beinahe wäre er ihrem Wunsch sogar gefolgt, hätte Mallahall ihn nicht mit einem Winken und einer gefütterten Decke in Sarins Richtung geschickt. Rettung in letzter Sekunde, welche von Nhi'on mit einem
"Dann eben die Zwillinge nachher"
, quittiert wurde und Sarin dachte nur:
Ismirkalt!Ismirkalt!MiriszukaltfürdenMist!
Castus trat an Sarin heran, die kuschelig anmutende Decke ausgebreitet, so dass sie sich nur hineinstellen und umwickeln lassen müsste, um wie eine Sahnerolle eingepackt zu werden, was sie auch sofort tat, denn langsam wurde es subjektiv überlebenswichtig für sie, so sehr fror sie! Dass er sie dafür einen Moment in seine Arme schließen durfte war ihr so was von egal! Langsam froren sicher auch ihre Gehirnzellen ein, da sie sich nicht mehr bewegte.
"Du siehst ziemlich verfroren aus, Sarin. Ist die Kälte hier an der Oberfläche schlimmer für dich als in ... der Unterwelt?“
Sie nickte wahrheitsgemäß als Antwort.
„...Da gibt es doch auch nur kaltes Gestein und Dunkelheit, oder? Es klingt trostlos und es fällt mir schwer zu glauben, dass sie so schöne Elfen wie dich beherbergen kann."
...schöneElfen...Ismirkalt!Ismirkalt!
Eigentlich hätte sie das kleine Kompliment aus seinem wahrhaftigen Mund wärmen sollen, aber ihr war zu kalt. Auch hätte sie ihm sonst von der Schönheit ihrer Heimat berichten können, von den glühenden Pilzwäldern, leuchtenden Kristallen und fluoreszierenden Blumen der „Unterwelt. Dann lenkten mystisch klingende Laute in Lerium sie ab:
"Dieses Zelt steht, Iryan. Jetzt noch das andere. Welches von beiden nehmen wir für die Nachtruhe? He ... Iryan? Iryan! Hallo!"
"W-was? Oh..."

Unter einem Räuspern wandte Iryan seinen Blick von Sarin und Castus ab, um anschließend die Rucksäcke und mitgeführten Lasten seines Herrn und seiner selbst zu greifen.
"Nein, nein. Erst das andere Zelt! Du bist nicht gerade bei der Sache, mein Freund."
"Ich ... war abgelenkt. Aber jetzt gehör ich wieder ganz dir."
"Schön."

Dhansair lachte auf. Die beiden Dunkelelfen sprachen in ihrer Muttersprache, doch der Ton verriet, wie vertraut sie miteinander umgingen. Sarin rang sich ein bibberndes Lächeln ab.
"Iryan ... das Zelt... wo schaust du schon wieder hin?"
"Was? Oh ... jaja, das Zelt! Entschuldige, ich bin heute nicht ich selbst."
"Oder mehr als sonst, mein Freund."

Dhansair verpasste seinem Leibwächter einen Rüffel, das war auch so zu erkennen. Iryan erwiderte es mit einem um Verzeihung heischenden Lächeln. Dann gingen beide daran, das zweite Zelt zu errichten und Castus lenkte Sarin ab:
"Das erste Zelt steht schon. Es wird zwar bald erneut dunkel, aber vielleicht möchtest du dich einige Stunden schlafen legen? ...“
Schl...lafen... klinnngt götttttlich!
Selbst ihre Gedanken begannen langsam zu zittern. Sarin war ohnehin schon so unendlich müde! Ihr Körper zentralisierte schon ohne dass sie es bewusst bemerkt hatte. Die Decke wärmte leider nur den klamm gewordenen Mantel und die Feuchtigkeit darunter hielt sie weiter in ihrer eisigen Umarmung. Es dauerte einfach zu lange und nun da sie stehen geblieben war und zu Ruhe kam, im Angesicht einer möglichen Pause, da fuhr ihr Kreislauf runter.
„...Ich kann dich wecken, wenn es Essen gibt. Oder soll ich dich wärmen?"
"Iryan! Vorsicht mit der Zeltstange! Mein Kopf, argh!"
Sarins Kopf war zur Seite an Castus Schulter gefallen. Die drohende Ohnmacht, die durchaus gefährlich werden könnte, lauerte in den Pausen da sie nichts sagte. Wäre sie wacher gewesen, hätte sie vermutlich beim Bild, was die beiden Dunkelelfen abgaben gelacht und sich köstlich amüsiert. Aber etwas stimmte nicht.
„Ichbinsooommüüde....“
, nuschelte sie leise.
„BitteHändewärmmen...ichkannsonst...nichtnnähen...“
Redete sie schon Unsinn? Aber das dritte Zelt musste noch fertig gemacht werden...
DerZuschnnnitt... Vebindungssnnnääähte...Säummennn....
„Ichsolldoch...dochnoch...nähen...“
Sie wurde immer leiser und ihre Augen kleiner. Sie redete Unsinn! Sie würde es ohnehin nicht schaffen heute das Zelt fertig zu bekommen – vielleicht nicht mal in den nächsten Nächten... Während des Laufens konnte sie ja auch nicht nähen und die Pausen musste sie nutzen um sich von der ungewohnten Belastung zu erholen. Sie hielt mit den andern so schon kaum mit. Das alles stellte sich als anstrengender heraus, als sie es erwartet hatte. Aber in diesem Augenblick fielen ihr ohnehin die Augen zu.
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 5. Mai 2021, 10:40

Sarins Lebensenergie verändert sich auf:

- bitte im Profil aktualisieren!


Was war geschehen?
So langsam tröpfelte die Erinnerung in Sarins Bewusstsein. Nein, vielmehr holten sie Bilder daran aus einer tiefen Schwärze heraus, die Teile von ihr nach wie vor mit eisiger Faust umklammert hielt. Kälte. Das war das letzte, woran sie sich erinnern konnte. Es war entsetzlich kalt gewesen. Nicht so klamm, aber windstill wie im Reich der Nachtelfen. Nein, sie hatte knirschenden Schnee kennenlernen dürfen, der sich an ihre Stiefel heftete. Sie hatte ihn als unangenehmes Prickeln auf sämtlichen freien Hautstellen erlebt, wenn er ihr von eisigen Winden entgegengeblasen wurde. Sie hatte ihn als Nässe gespürt, die sich nach stundenlanger Reise auch durch die beste Kleidung gefressen hatte, so dass ihre Haut sich leblos und taub angefühlt hatte. Und das alles hatte sie zusammen mit nächtlichem Frost erlebt, der ihr Eiskristalle an die Wimpern zaubern konnte. Ein schöner Anblick, wenn man nicht mit der Witterung zu kämpfen hatte.
Mehr und mehr wurde die Nachtelfe sich dieser Situation bewusst. Gern hätte sie sich an ein Lagerfeuer erinnert, an ein heißes Getränk oder eine behütende Umarmung. Doch da war nichts. Stattdessen sickerte in ihr Gedächtnis, dass ihre Beine nachgegeben hatten. War sie umgefallen, gestürzt? Hatte sie sich verletzt? Das wusste sie nicht mehr. Da waren nur die Schwärze und die Kälte ... und Stimmen. Dumpfe Stimmen, die ihren Namen gerufen hatten. Sarin, Sarin! Anschließend war sie bewegt worden und ein Chor aus verschiedenen Stimm-Melodien diskutierte eifrig, dass man sie wärmen müsse.
Wärme. Endlich drang auch sie in ihr Bewusstsein. Sarin spürte die Steifheit ihrer Glieder. Sie fühlte die Schwere ihres Körpers, aber die Kälte war gewichen. Tatsächlich stellte sie fest, dass es angenehm kuschlig war. Mit dem steten Rhythmus von tiefen Atemzügen strömte das lauschige Gefühl von Geborgenheit in sie ein. Außerdem konnte sie ein liebliches Pochen wahrnehmen. Es klang dumpf, aber beruhigend in seinem gleichmäßigen Rhythmus. Ein sanftes Schlagen. Ein ... Herzschlag.
Was bemerkte sie noch in ihrem derzeitigen Dämmerzustand? Woher kam die Wärme? Noch wollte sie nicht aufwachen, es nicht mit den Augen entdecken. Ihre anderen Sinne gingen auf Erkundung. Sie spürte, dass sie halb saß und halb lag. Sie lehnte an etwas, das sich mit Atemzügen unter ihr bewegte. Sie lehnte an jemandem, an einer Brust. Weich und doch kraftvoll spendete sie ihr Geborgenheit. Außerdem schützten sie gefütterte Pelze, die die eindringende Körperwärme, sowie ihre eigene nicht wieder hergaben. Gehalten wurden sie von einem Netz aus Armen. Eine Spinne? Oh, war sie von einem Schicksalsweber gerettet worden? War das die Nachwelt? Fühlte sich der Tod durch Erfrieren so angenehm an?
Nein. Tod verband man im Glauben Manthalas mit Leichtigkeit. Man tanzte unter dem Mondenschein durch die Nacht wie ein Geist. Jedenfalls konnte Sarin sich an die Geschichte ihrer Mutter erinnern. Barfuß über schwarze Rosenblüten in einem Kleid aus weißen Eulenfedern. Sie tanzte nicht, also war es weder ein Traum noch das Ende. Dazu fühlte sie sich auch viel zu schwer an. Die Last des Lebens. Die Pflicht, einen Körper zu tragen und nicht vollends frei zu sein, aber es war gut, denn sie wurde gewärmt. Einzig in ihrem Magen breitete sich langsam etwas Dumpfes aus. Leere. Hungrige Leere. Es knurrte leicht darin. Tote verspürten kein Hungergefühl.
Früher oder später würde Sarin die Augen aufschlagen müssen. Spätestens dann, wenn der Hunger nicht mehr zu ignorieren wäre. Und dann dürfte sie im Zwielicht des nahenden Morgens die Konturen anderer ausmachen. Sobald sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hätten, sähe sie auch besser. Dann würde sie im Gegensatz zu Nicht-Nachtelfen erkennen, wer in ihrer Nähe war. Sie würde erkennen, dass man sie in gefütterte Wolldecken gewickelt und vom Feuer angewärmte Steine an ihre Füße gelegt hatte. Sie würde die Nähe dreier Körper spüren. Gegen einem lehnte sie, während ein anderer an ihr ruhte, den Kopf in ihre Halsbeuge gegraben. Er versorgte sie mit regelmäßig warmen Atemzügen. Der dritte Körper lag halb auf ihrem Bauch, so dass sie nur die Hand zwischen den Decken hervorstrecken musste, um den im Zwielicht graublauen Haarkamm zu berühren. Castus. Und die anderen beiden? Dhansair und Iryan. Iryan hielt sie. Er hatte beide Arme um sie und seinen Freund geschlungen. Er wärmte sie beide, war zugleich aber auch Schutzschild vor allem, was sich ihnen nähern wollte.
Die drei Männer schliefen selig. Sarin spürte ihre Körper ganz dicht am eigenen. Warm und weich und doch durchtrainiert.
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Mittwoch 5. Mai 2021, 19:42

Sarin hatte noch nie...
Eine ganze Reihe von „Noch Nie's“ überrollte die jungfräuliche Nachtelfe. Und das alles nur, weil sie eben „noch nie“ an der Oberfläche gewesen war, „noch nie“ in einen Schneesturm geraten war, „noch nie“ so lange hatte laufen müssen, oder schlichtweg „noch nie“ so sehr gefroren hatte!
Sie hatte ihre Kräfte einfach nicht richtig eingeschätzt und hatte eben den Anderen nicht zur Last werden wollen, aber das sie damit genau das Gegenteil herauf beschwor, das hatte sie auch nicht ahnen können. Auch war sie „noch nie“ so unterkühlt gewesen und „noch nie“ entkräftet ohnmächtig geworden!
Noch nie war sie so tief in Schlaf gesunken!
Ihre Wahrnehmung war irgendwie zerfasert. Es war wie auftauchen und nach Luft ringen, nur um gleich wieder hinab gezogen zu werden, nur das man nicht wusste ob man von einer tieferen Ebene hinauf oder von einer höheren hinab glitt. Gab es Träume, die sich in Träumen verbargen, also unterschiedliche Dimensionen, in denen man sich bewegen konnte? Ein Philosoph hätte es vielleicht ergründen können, was Sarin gerade empfand, aber sie selbst nie im Leben! Aber das sie noch lebte bewiesen die immer verrückter werdenden Phantasien, die sie in diesem Stadium durchwanderte. Vielleicht nicht unbedingt in der Reihenfolge, wie sie sich im wachen Zustand an sie erinnern würde, aber es mussten definitiv Phantasien sein, denn der Wahrheitsgehalt dieser Empfindungen wäre sonst kaum zu ertragen!
*
Wärme. Endlich drang auch etwas wie Wärme in ihr Bewusstsein. Sie fühlte die Schwere ihres Körpers, aber die Kälte war gewichen und sie fühlte sich schwebend. Tatsächlich waren die Schneewehen des Sturms um sie herum angenehm kuschelig geworden. Mit dem steten Rhythmus von tiefen Atemzügen strömte der Wind über ihre Haut und das lauschige Gefühl von Geborgenheit stellte sich ein. Außerdem konnte sie ein liebliches Pochen im Wind hören. Es klang dumpf, aber beruhigend in seinem gleichmäßigen Rhythmus. Ein sanftes Schlagen, wie eine Konstante in einer Melodie, die sie zu sich lockte. Ein ... Herzschlag...vielleicht ihrer? Noch wollte sie nicht aufwachen, zu schön war der Traum als ihn mit der schnöden Wahrnehmung von Augen zu zerstören. Aber ihre anderen Sinne gingen auf Erkundung. Sie spürte, dass sie halb saß und halb lag. Sie lehnte an etwas, das sich mit Atemzügen unter ihr bewegte. So schön!!! Sie lehnte an jemandem, an einer Brust. Weich und doch kraftvoll spendete sie ihr Geborgenheit. Die Wolken um sie herum waren aus weißen Pelzen, die die eindringende Körperwärme, sowie ihre eigene nicht wieder hergaben. Alles Meins!!! Gehalten wurden sie von einem Netz aus Armen. Eine Spinne? Oh, war sie von einem Schicksalsweber gerettet worden? Ihr Unterbewusstsein begann sogar die Arme zählen zu wollen...acht an der Zahl, vielleicht auch ihre eigenen mitgerechnet. Doch etwas störte ihren Traum. Leere. Hungrige Leere. In ihrem Dämmerzustand öffnete sie kurz die Augen.
Im Zwielicht konnte sie die Konturen anderer ausmachen. Sie spürte die Nähe dreier Körper. Gegen einem lehnte sie, während ein anderer an ihr ruhte, den Kopf in ihre Halsbeuge gegraben. Er versorgte sie mit regelmäßig warmen Atemzügen. Der dritte Körper lag halb auf ihrem Bauch, so dass sie nur die Hand zwischen den Decken hervorstrecken musste, um den im Zwielicht graublauen Haarkamm zu berühren. Castus? Und die anderen beiden? Dhansair und Iryan. Iryan hielt sie. Er hatte beide Arme um sie und seinen Freund geschlungen. Er wärmte sie beide, war zugleich aber auch Schutzschild vor allem, was sich ihnen nähern wollte. Die drei Männer schliefen selig. Sarin spürte ihre Körper ganz dicht am eigenen. Warm und weich und doch durchtrainiert.
Wie schön warm...
Aber bevor das Gesehene in ihr Bewusstsein tropfen konnte, da glitt sie in die nächste Ebene, auf der Manthala auf sie wartete und mit Irrungen und Wirrungen das Erlebte in neue Farben tauchte.
**
Sooo kalt.... es war so kalt, sie fühlte ihre Hände und Füße kaum noch. Hätte sie etwas sagen sollen? Sarin fror entsetzlich und wo sie vorher mit Scham zu dem Zelt gesehen hatte, wo die anderen sich alle dicht zusammen gekuschelt hatten, da kam ihr nun die ersten Zweifel. Sie brauchte Wärme und gerade kam Mall aus dem Zelt. Sie hatte bestimmt die nächste Wache und Sarin konnte ...musste nun dort hinein. Sie sah ihr hinterher und ballte ihre Hände zu Fäusten.
Ich schaff das!
Sie schluckte ihre Scham hinunter und schlug die Zeltplane zurück.
Am besten einfach nicht hinsehen!
Also wandte sie sich sofort um und begann eilig ihre klammen Kleider abzulegen. Irgendwo hörte sie hinter sich rascheln und ein leises Lachen. Dann war da Iryans leise Stimme:
„Beeil dich...“
Ein kurzer Blick über die Schulter reichte um zu sehen, dass er das Deckfell unten bei den ganzen Füßen für sie angehoben hatte. Sie hockte sich hin und schloss die Augen fest, tastete nach einem Weg sich irgendwo zwischen die warmen Körper zu fügen. Und was sie alles tastete! Sofort zog jemand scharf die Luft ein und einer der Zwillinge meckerte was von wegen kalter Finger an seinem Arsch. Sarin stolperte mehr oder weniger in ihr Verderben, aber sie brauchte WÄRME!
Sie krabbelte höher und ein kurzes Aufstöhnen verriet ihr, dass ihr Knie wohl eine etwas empfindliche Stelle bei jemandem erwischt haben musste. Langsam streckte sie sich aus und eine unendlich schöne warme Handfläche half ihr, ihren Platz zu finden. Da war überall warme Haut und festes Fleisch unter ihr und überall warme Hände und Arme, die sie zurecht rückten und ihre steif gefrorenen Gliedmaßen sortierten. Sie erlaubte sich ein bebendes Seufzen, als ihre Finger wieder anfingen etwas zu fühlen und kribbelnd zum Leben erwachten. Da war ein großer warmer Rücken, vielleicht Iryans?, an den sie nun heran geschoben wurde. Ihre Wange legte sich an die Haut und sie stöhnte leise erleichtert auf. Sie schmunzelte und rieb ihre Wange an der wohlig warmen Seide.
So schön warm!
Ein Stöhnen antwortete von irgendwo her und sanfte Schaukelbewegungen lullten sie in ihrem Traum von neuem ein. Es war schön! Unendlich falsch und frivol, aber schön! Und warm! Zu dem Schaukeln kamen kleine keuchende Laute und Sarins Unterbewusstsein malte kurz ein Bild von der Bardin, wie sie zwischen den Zwillingen eingeklemmt nach Atem rang.
Hoffentlich tun sie ihr nicht weh... wie soll man denn da schlafen!
Der große Rücken vor ihr dachte anscheinend das gleiche und bewegte sich, drehte sich zu ihr um und hob einen Arm, der dabei sanft ihre Seite hinauf glitt. Das unvermittelte Streicheln ließ sie die Luft anhalten, aber dann rollte sie von hinten heran gedrückt wieder näher und kuschelte sich halb auf die wunderbare Wärmequelle. Die Muskeln unter ihren Fingern ließen sie vermuten, dass es Iryan war, aber die Unsicherheit machte das ganze noch prickelnder. Bei ihm fühlte sie sich sicher und hob langsam ein Bein um noch mehr Wärme zu bekommen. Eine Hand griff nach ihrem Knie, hob es kurz an und legte es dann wieder ab, als es über eine Wölbung glitt. Etwas hartes drückte sich dann doch merklich in ihre Kniekehle. Aber auch von hinten waren die Reize nicht zu verachten. Warme Haut hatte sich an ihren Rücken gelegt und ein Arm um ihre Taille, die nun ihre kalte Hand suchte, fand und dann sanft massierte, während sie gleichzeitig auf dem Bauch des Anderen lag. An ihrem Po konnte sie eine Beule fühlen, die sich an ihre viel zu nackten Backen drückte. Warum hatte sie noch mal so wenig Stoff für die Höschen verwendet? Schutz versprachen sie auf jeden Fall nicht, dafür alles andere.
Langsam taute sie auf und es wurde wärmer unter der sanft schaukelnden Decke dieser Traumebene. Das leise Keuchen und Stöhnen rieb an ihrer Phantasie und die Hand über ihrer griff nach ihren Fingern, schob sich dazwischen und führte diese dann langsam abwärts. Gab Manthala hier eine Anleitung für spätere Zeiten oder war es einfach eine Mischung aus Neugierde und den romantischen Geschichten, die sie gelesen hatte? Egal! Schön warm...heiß! Die ineinander verwobenen Finger des Webers und ihre wanderten gemeinsam über ihren Schenkel und Sarin musste ihn noch etwas mehr anheben um das Ziel zu erreichen. Dann stießen ihre geführten Finger auf einen harten Widerstand. Da war er, der Turm mit den Ranken. Hat dieser auch Gebüsch? Dhansair flüsterte:
„Er leidet wegen dir. Hilf ihm.“
Sarin konnte nicht anders. Sie nickte...
...und nur wenig später rann heiße, flüssige Seide über ihre Finger. Gleichzeitig fühlte sie noch die andere Hand auf ihrer und das ganze musste auch für Dhansair höchst erregend gewesen sein, denn es pochte an ihrem Hintern. Eine weitere große Hand gesellte sich zu ihren und massierte noch einmal zu dritt den seidigen Schaft. Sarin flüsterte zu der Wange neben sich:
„...und du leidest wegen ihm. Soll ich dir auch helfen?“
Dhansair stockte aber die dritte Hand nahm Sarins und führte sie hinter sich. Dort wurde sie dann allein gelassen, vielleicht da sie nun gelernt hatte wie es ging. Gleichzeitig lehnte sie sich wieder stärker an Iryan und genoss seinen wilden Herzschlag unter ihrer Wange. Sehr schnell rann auch an ihrem Hinterteil die heiße Seide hinab und sie fragte sich, ob sie sie lieber abwischen sollte... nur wo? Der einzige Stoff war ihr eigenes Höschen, also griff sie sich zwischen die Beine und erlebte dort einen heftigen Schauer, als sie sich selbst berührte. Alles war so schön warm, weich und gleitend. Auch das Schaukeln passte gut. Sie fand eine helfende Handfläche, an der sie sich reiben konnte und wohltuende Knöchel die sie hinauf zu den Sternen und dann ihn die wohlige Dunkelheit des Tiefschlafes führten.
***
Ein merkwürdiger Traum von einer großen Lichtung im Wald begleitete sie von den Sternen zurück auf die Erde. Eine merkwürdig weiche warme Erde, mit einem sanften Heben und senken und einem Herzschlag. Rings umher wuchsen riesige Pilze und Sarin versuchte sie zu erklimmen, dann dort oben gab es etwas, dass sie wollte. Die Pilze waren hoch gewachsen und umrankt, so dass sie leicht hinauf kam und oben auf der Kuppe fand sie ein kleines Loch aus dem ein Quell sprudelte. Endlich eine Möglichkeit sich zu waschen, also setzte sie sich, da begann der riesige Pilz zu schrumpfen, sprudelte aber derweil weiter unter ihr und verschwand dann. Sie hatte sich auf ihn gesetzt und weg war er. Das waren noch andere Pilze, aber auch welchen sie erklomm, sie sprudelten und verschwanden in ihr.
****
Verwirrt erwachte sie und sah in Castus lächelndes Gesicht. Sein blauer Haarschopf war verwuschelt und stand ihm ausgesprochen gut. Es gab ihm etwas wildes, ließ ihn älter wirken.
„Aufwachen Schlafmütze.“
Sarin war sofort klar, dass sie einmal mehr ein neues Höschen brauchte, aber was noch viel schlimmer war, sie konnte gerade nicht sagen, wo ein Traum aufgehört und ein anderer begonnen hatte. Was war Wahrheit, was Fiktion? Sie traute sich nicht sich zu bewegen und versuchte erneut, da sie nun „ziemlich“ sicher war, dass sie wach war, ihre Umgebung zu erkunden. War sie immer noch allein mit drei Männern, oder waren auch die Zwillinge und die Bardin mit im Zelt? Von der Tatsache, dass sie einfach viel zu viel Haut um sich herum spürte, versuchte sie mit rasenden Gedanken abzulenken.
NICHT drüber nachdenken, was hier wem gehört!...das könnte...NEIN! Konzentration! ..auf etwas anderes... unverfänglicheres, das aber wichtig sein könnte... rede! Sprich mit ihnen! Sind sie wach? Vielleicht... Iryan... Ich wollte ihn noch wegen der... Ja, das geht, oder? Dhan weis ja über seine Allergie Bescheid und Cas wird es auf seine Art annehmen.
Ganz als würde sie langsam erwachen und alles wäre ganz normal, würde vielleicht nicht gleich alle wecken wollen, flüsterte sie:
„Iryan?“
Dann wartete sie auf Lebenszeichen.
„Sag mal,... als Cas mich in dem Bauernhaus umarmt gehalten hatte und so blau brannte... als Du mich da heraus gezogen hast, hat es da weh getan? Ich habe ja keinen Schmerz gefühlt..., aber du vielleicht, Jan?“
Castus hatte Dhansair zu Dhan abgekürzt, also warum nicht auch Iryan lautsprachlich auf Jan abkürzen und Castus zu Cas werden lassen? So nah wie sich standen...lagen...wie auch immer...da war das doch nur rechtens. Das sie ganz offensichtlich von der Gesamtsituation ablenken wollte, war es nötig, auf andere Themen zu lenken.
UND nicht drüber nachdenken, wer dich vielleicht ausgezogen haben könnte!...oder wie weit.
So wie sie da lag konnte sie nicht einschätzen, ob oder wie viel sie noch anhatte. Viel konnte es nicht sein.
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Freitag 7. Mai 2021, 10:23

Waren Nachtelfen für die kleinen Spielereien ihrer Göttin Manthala empfänglicher, wenn es sie aus ihrer Heimat an die Oberfläche zog? Die Frage hatte sich noch niemand gestellt. Würde darüber aber diskutiert, so fiele sicherlich auch das Argument, dass es aufgrund der größeren Nähe zum Mond stimmen mochte. Vielleicht war ja ein Körnchen Wahrheit daran. Wie sonst sollte Sarin es sich erklären, dass ihr Schlaf seither nur noch von feucht fröhlichen Träumen durchdrungen war? Oder träumte sie gar nicht? Waren das erregende Erlebnis, all die Hände, welche ihre leiteten, die grifffesten Türme und das wilde Sprudeln flüssigen Mondlichts wirklich Erlebtes? Hatte Sarin am Rande ihres Bewusstseins halb mitbekommen, dass sie nicht nur von einem, sondern gleich zwei Männern verführt worden war, während Nhi'on sich im Hintergrund mit den Zwillingen vergnügt hatte? Und wie stand es um Castus? Hatte er zugesehen, während sie zumindest händisch ihre Unschuld eingebüßt hatte? Es musste so sein, denn er war es schließlich, der sie nun versuchte, zu wecken.
Nach den erotischen Erfahrungen musste ihr Körper erneut gegenüber der Erschöpfung aufgegeben haben. Aber dieses Mal war sie mit Wonne in den Schlaf übergeglitten. Kein Wunder also, dass sie aus diesem wohligen Nachhall nicht herausgerissen werden wollte. Aus all den strammen Pilzen ihrer Träumereien formte sich das ansehnliche Gesicht von Castus. Seine Augen strahlten, dass Sarin darin versinken wollte. So blau und schön und rein. Seelenspiegel - niemals war das Wort besser gewählt für einen Blick in das tiefste Innerste dieses jungen Mannes. So viel Schönheit und darum herum strahlte die Sonne allein aus den Muskelbewegungen heraus, die sich zu seinem Lächeln formten. Sonnenstrahlen, hell und warm, aber das beste daran war, dass Castus Sarin erlaubte, sie zu spüren, ohne sich dabei verbrennen zu müssen. Er war eine heilende Sonne, nicht nur für sie. Dumpf sickerte die Antwort Iryans aus ihre Frage hin durch, ob er verletzt hatte, als er sie aus Castus' blauem Flammenmeert gerettet hatte. Nein, er habe nur das Verlangen gespürt, ihrem Körper nahe zu sein. Hatte er das wirklich gesagt?
Das schöne Feuer war keine Magie, wie die Celcianer sie kannten. Es war gut. Es war warm und es umgab Sarin aktuell, während Castus sie anstrahlte. Er war ihre blaue Sonne.
"Eine Prinzessin braucht ihren Turm, damit der Märchenprinz in ihr kommen kann..." In ihr? Da hatte Castus sich wohl ein wenig versprochen. Er grinste und sein schlanker, nackter Oberkörper mit den feinen Muskelansätzen beugte sich so über Sarin, dass sie die Aussicht darauf vollends genießen konnte. Auch er war stählern, nur nicht so ausgeprägt trainiert wie Iryan. Doch der junge Mann würde sie ebenso zu den Sternen tragen. Hinauf zu Manthalas Mond, wo sie erneut in flüssiges Mondlicht tauchen dürfte.
"Willst du?" Ein sanftes Raunen an ihrem Ohr. "Du bist..."
"... bereit und fließend wie ein Shyáner Wasserfall, Bruder."
"Sie ist zu uns gekommen, Bruder."
"Und hat sich zwischen uns gedrängt, Bruder."
"Außerdem ist sie deutlich attraktiver als Nhi'on."
"Wir sollten sie die Kunst Shyánas lehren, Bruder. Bist du bereit?"
"War ich schon, als sie sich an mich schmiegte, Bruder."

"Iryan?" Sarins Frage nach ihrem Begleiter ließ die beiden Elfenbrüder verharren. Sie mochten selbst kein Celcianisch sprechen können, doch verstanden sie, wenn jemand die Sprache nutzte. Beide tauschten Blicke des Bedauerns aus. Sie wussten, dass hier eine Verwechslung vorlag. Sarin mochte in ihrem Erschöpfungsschlaf und nach dem zweiten Wachwechsel von ihrem Lager und gezielt zu den Zwillingen gerutscht sein, dass die unbekümmerten Elfenbrüder ein Zeichen darin sahen. Sie hatten sie zurück auf die Felle getragen, so behutsam es ging. Sicherlich war sie dabei ein wenig durchgeschaukelt worden, am Ende aber lag sie sanft und vor allem erneut warm gebettet da. Doch sie hatte ihre Helfer nicht gehen lassen wollen.
Codrin - oder Cadren? - zeigte sich überrascht, als Sarin im Schlaf nach seinen Fingern packte und an diesen entlang schabte, als wollte sie Milch aus der Zitze eines Kuh-Euters melken. Sein Bruder hatte anzüglich gegrinst und dann waren beide am Rand der Schlafstatt sitzen geblieben. Das war Stunden her! In dieser Zeit war es Sarin gelungen, durch intensives Träumen einen Weg auf den Schoß Cordrins - oder Cadrens? - zu finden. Der andere Zwlling war kurzerhand nähergerückt. Keiner der beiden würde sich die wohlige Wärme enes Frauenkörpers entgehen lassen, der zu ihnen kam. Zu dritt und eng aneinandergeschmiegt hatten sie geruht. Doch Sarins anhaltende Bewegungen weckten in beiden die triebhafte Lust der Jugend. Sie wollten sich die Hörner abstoßen, vorzugsweise einmal nicht bei einer alternden Elfe, sondern bei perlmuttfarbener Haut. Sie wollten kulturelle Grenzen überwinden und das Neue kennen lernen.
Beinahe hätte es geklappt. Eine prüfende Berührung von Sarins Innenschenkeln und ein sanftes Streichen an ihren Brüsten entlang genügte den jungen Männern, um ihre Bereitschaft zu signalisieren. Beinahe wäre hier ein kleines Unglück geschehen. Iryan rettete die Nachtelfe, ohne es zu wissen. Ihre Sehnsucht nach ihm verhinderte, dass zwei jungrige Wölfe sich das unschuldige Lamm vornahmen.
Endlich lüftete sich der Schleier der Schläfrigkeit. Sarin lag. Nach wie vor war es kuschelig warm. Sie ruhte zwischen Fellen und ... halbanckten Körpern. Doch die Haut war nicht dunklen wie sie sie von Iryan und Dhansair kannte. Sie war rosig mit einem leicht güldenen Teint, der wunderbar zu dem nussbraunen Haar auf den Köpfen der Spitzohrigen passte. Sarin lag auf Codrins - oder Cadrens - nackter Brust, die Beine zu beiden Seiten seiner Hüften herabgelegt, so dass sein hoch gewachsener Shyáner Baum sanft den Stoff ihres Höschens berührte. Sie trug es noch, ebenso wie ihr Leibchen. Man hatte sie lediglich von der übrigen Kleidung befreit, wohl damit sie es bequem hatte. Doch das Höschen würde gewaschen werden müssen und das war erneut in ihr selbst begründet. Das Leibchen wurde durch harte Spitzen etwas angehoben, welche die männliche Elfenbrust schon bei der kleinsten Bewegung reizten. Neben Sarin und Cadren - ohja, es war Cadren, sie entdeckte den Ohrring an passender Stelle - lag der andere Zwilling. Codrin hatte sich seitlich an seinen Bruder geschmiegt, so dass auch er den stolzen Baum präsentieren konnte. Er lehnte an Sarins Schenkel und streichelte sie dort, weil er leicht zuckte, als würde ein Wind durch seine nicht vorhandenen Zweige wehen. Tatsächlich fand sich nur ein Stamm, Keine Wipfel und auch kein Laub, nicht einmal Gräser und Sträucher um die Wurzeln wie es bei Castus der Fall gewesen war.
Cadren blickte Sarin mit leicht verklärtem Blick entgegen. Er hob die Hand zu ihrer Wange, streichelte sie und dann seufzten beide Brüder im Chor. Leider klang es nicht sehr lüstern, sondern voll Bedauern. Der eine Bruder griff die Elfe an den Hüften und schob sie vom anderen Bruder herab und zurück auf die Felle. Dann lösten sich beide, um aufzustehen.
Ausgeträumt...
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 7. Mai 2021, 13:26

Dumpf sickerte die Antwort Iryans auf ihre Frage hin durch, ob er sich verletzt hatte, als er sie aus Castus' blauem Flammenmeer gerettet hatte. Nein, er habe nur das Verlangen gespürt, ihrem Körper nahe zu sein.
Hat er das wirklich gesagt?
Das schöne Feuer war keine Magie, wie die Celcianer sie kannten. Es war gut. Es war warm und es umgab Sarin aktuell, während Castus sie anstrahlte. Er war ihre blaue Sonne.
Wie schöön!
"Eine Prinzessin braucht ihren Turm, damit der Märchenprinz in ihr kommen kann..."
In ihr?
Da hatte Castus sich wohl ein wenig versprochen.
So etwas würde er nicht sagen...oder? Ich...ich träume...
Er grinste und sein schlanker, nackter Oberkörper mit den feinen Muskelansätzen beugte sich so über Sarin, dass sie die Aussicht darauf vollends genießen konnte.
Himmel, was für eine Aussicht!
Ein bisschen Speichel musste sich in ihrem Mund gesammelte haben, denn sie musste schlucken. So jung und unschuldig sah er eigentlich gar nicht aus... Auch er war stählern, nur nicht so ausgeprägt trainiert wie Iryan. Doch der junge Mann würde sie ebenso zu den Sternen tragen. Hinauf zu Manthalas Mond, wo sie erneut in flüssiges Mondlicht tauchen dürfte.
"Willst du?"
Ein sanftes Raunen an ihrem Ohr und …
Na ja, es ist ein Traum...oder?
Das süße Flüstern lockte sie mehr zu wollen. Sie öffnete die Beine für ihn.
"Du bist..."
"... bereit und fließend wie ein Shyáner Wasserfall, Bruder."
"Sie ist zu uns gekommen, Bruder."
"Und hat sich zwischen uns gedrängt, Bruder."
"Außerdem ist sie deutlich attraktiver als Nhi'on."
"Wir sollten sie die Kunst Shyánas lehren, Bruder. Bist du bereit?"
"War ich schon, als sie sich an mich schmiegte, Bruder."

"Iryan?"
Iryan rettete die Nachtelfe einmal mehr, ohne es zu wissen. Ihr Held war immer da!
Ihre Sehnsucht nach ihm verhinderte, dass zwei hungrige Wölfe sich das unschuldige Lamm vornahmen. Hätte er gewusst was da gerade geschah, hätte seine „Rettung“ vielleicht auch etwas anders ausgesehen? Allein der Klang der wunderschönen Sprache, drang in Sarins Bewusstsein und rieb sich an ihren Sinnen und weckte sie langsam aus ihren süßen Träumen.
Endlich lüftete sich der Schleier der Schläfrigkeit und Manthala zog den sanften Mantel von ihrer Dienerin. Denn auch wenn sie lange nicht mehr aktiv ihren Tempel besucht hatte, so war Sarin doch als Kind ihrer Göttin getauft und sogar als Novizin geweiht worden und sehr empfänglich für ihren Ruf. Ihre Mutter war sogar Hohepriesterin Manthalas gewesen, also hatte sie es im Blut und ja, Nachtelfen an sich waren der Mondgöttin sehr zugetan, vielleicht manche mehr als andere. Dass Sarin in ihren Träumen im Mondlicht badete, war also wenig verwunderlich... Einzig für sie selbst und das auch nur aus ihrer Unerfahrenheit heraus. Wenn Manthala sie weiter auf ihren verschlungenen Pfaden führte, würde sie immer eine fleißige Schülerin in Sarin haben! Sie glaubte an ihre Göttin wie keine zweite es tat und hätte vielleicht sogar eine treue Priesterin werden können, wenn ihr Leben nicht anders verlaufen wäre... Aber wie das Leben nun mal spielte, so änderte es sich ständig. Vor wenigen Tagen war Sarin noch eine unscheinbare Runenschneiderin im Dienste des Herrscherhauses gewesen, der man kaum einen Blick würdigte. Jetzt war sie umringt von Testosteron geladenen Männern, eine Flüchtige, aber auch eine freie Frau, die ihren Weg neue bestimmen konnte. Aber eines war sicher! Manthala würde immer einen großen Einfluss auf sie haben! Und so wie das Mondlicht schwand, so schwanden auch die Schleier der Träume.
Die Nachtelfe erwachte und wünschte sich nur wenig später, sie würde noch träumen!!!
...
Sarin lag waagerecht, meldete ihr Gleichgewichtssinn. Nach wie vor war es kuschelig warm, meldete ihre erhitzte Haut. Sie ruhte zwischen Fellen und …
...halbnackten Körpern?
, meldeten ihre Fingerspitzen, Handflächen, ihre Wange, ihre Brüste, ihr Bauch, ihr Becken, ihre Schenkel...
Was? ...Ohoh!
Blinzelnd öffnete sie ihre Augen. Die Haut war nicht dunkel wie sie sie von Iryan und Dhansair kannte. Sie war rosig mit einem leicht güldenen Teint, der wunderbar zu dem nussbraunen Haar auf den Köpfen der Spitzohrigen passte. Sarin lag auf …
Codrin oder Cadren?
-'s nackter Brust, die Beine zu beiden Seiten seiner Hüften herab gelegt, so dass sein hoch gewachsener Shyáner Baum sanft den Stoff ihres Höschens berührte.
oooOOOooo
Sie spürte den leichten Druck dort unten und konnte ein kleines Erschaudern nicht unterdrücken. Die „Gefahr“ war so nah, so offensichtlich und doch so... erregend! Panik wollte in ihr aufsteigen!
Oh, ich...ich hab doch noch garnicht... der Trunk...das Fläschen...ich könnte...OH nein!...
Trotzdem war ihr Körper mehr als bereit und signalisierte ihr durch seine Feuchtigkeit und sanftes Pochen, dass es durchaus „möglich“ war!
Neinneinnein!....unmöglich!
Da war nur der Hauch von Stoff, der noch das „Schlimmste“ verhinderte! Ein Höschen, das nicht mal ihr eigenes war... Sie trug es noch, ebenso wie ihr Leibchen.
Oh Manthala! Was...was hab ich? Haben wir? Haben sie..???
Langsam dämmerte es und die Erkenntnis drang langsam in sie ein. Man hatte sie lediglich von der übrigen Kleidung befreit, wohl damit sie es bequem hatte. Doch das Höschen würde gewaschen werden müssen und das war erneut in ihr selbst begründet. Das Leibchen wurde durch harte Spitzen etwas angehoben, welche die männliche Elfenbrust schon bei der kleinsten Bewegung reizten.
Ich liege auf einem MANN! Mit gespreizten... OOHhh... Cadren?
Neben Sarin und Cadren - ohja, es war Cadren, sie entdeckte den Ohrring an passender Stelle - lag der andere Zwilling. Codrin hatte sich seitlich an seinen Bruder geschmiegt, so dass auch er seinen stolzen Baum präsentieren konnte. Er lehnte an Sarins Schenkel und streichelte sie dort, weil er leicht zuckte, als würde ein Wind durch seine nicht vorhandenen Zweige wehen. Tatsächlich fand sich nur ein Stamm, Keine Wipfel und auch kein Laub, nicht einmal Gräser und Sträucher um die Wurzeln wie es bei Castus der Fall gewesen war. Schamesröte, in ihrem Fall purpurner Schimmer auf Perlmutt der ihre Gesicht zum Glühen brachte, breitete sich aus.
Warum guck ich auch hin!!!
Cadren blickte Sarin mit leicht verklärtem Blick entgegen.
Bittesiehmichnichtssoan!
Fast wären ihr die Tränen gekommen, doch er hob die Hand zu ihrer Wange, streichelte sie und dann seufzten beide Brüder im Chor. Leider ..oder zum Glück?...klang es nicht sehr lüstern, sondern voll Bedauern. Der eine Bruder griff die Elfe an den Hüften und schob sie vom anderen Bruder herab und zurück auf die Felle. Allein diese Bewegung löste an gewissen Körperteilen ein kurzes Streicheln aus, dass ihre Hören und Sehen raubte. Kleine Sterne tanzten einen Atemzug lang vor ihrem Blick und ihr Blut rauschte in ihren Ohren. Dann lösten sich beide, um aufzustehen und Sarin verkrümelte sich beschämt, hoch rot und hoch erregt unter die Felle.
Ausgeträumt...
Ihr Geschlecht pochte, als wenn irgendein kleiner Pilz wütend dagegen schlagen würde, damit sie ihn endlich einließ. Was hatte Mall noch gesagt und damit angezweifelt? Ob sie es einen Monat schaffen würde?
Ich schaff es ja nicht mal eine Nacht!!!
Sie biss in irgendeine weiche Unterlage und krümmte sich zusammen. Ihr Körper war von Hormonen geflutet und wenn jetzt noch ein einziger Reiz mehr dazu gekommen wäre, sie hätte alle guten Vorsätze über Bord geworfen und sich auf den nächsten „Baumstam, Pilz oder Turm“ geschwungen, nur um dieses sehnsuchtsvolle Ziehen los zu werden! Wäre das alles ihr nicht so hochnotpeinlich, wäre sie nur einen Hauch mehr wie Nhi'on, sie hätte um Hilfe gerufen, nur damit einer der Männer ihr endlich Erlösung schenkte.
...oder mehrere...
Ihre Träume und leider auch die Realität beinhalteten ja nicht nur einen Mann in ihrem Bett. Das machte es ja nur so verwirrender für Sarin. In allen Romanen, allen erotischen Geschichten, die sie gelesen hatte, war es stets der eine große Held gewesen, der die Jungfrau in Nöten gerettet hatte. Vielleicht war es deshalb auch primär Iryan, der sie an triggerte. Er war ihr „Typ“ Mann, der ihre Phantasien zum sprudeln brachte, aber dass Manthala ihr in ihren Träumen so viel mehr offerierte, dass brachte die unerfahrene Nachtblume vollkommen aus dem Gleichgewicht. Unter den Decken verborgen wimmerte sie leise vor lauter Sehnsucht. Es war einfach zu viel.
Wie soll ich nur...?
Ihre mentale Welt wirbelte, einem Tornado gleich, um diesen einen kleinen süßen Punkt zwischen ihren Beinen und sie fühlte sich außer Stande auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Sie presste ihre Schenkel so fest zusammen, dass es schon fast weh tat. ...und das half ein bissen.
Es dauerte eine Weile, aber nach ein paar sehr tiefen langsamen Atemzügen hatte sie sich wieder halbwegs unter Kontrolle. Nur dass dann die Welt außerhalb der Felle da draußen auf sie wartete und sie nicht wusste, was von ihren Träumen so alles in die Realität hinüber gewandert war. Ganz vorsichtig steckte sie den Kopf unter den Decken hervor und hoffte inständig, dass die Zwillinge das Zelt schon verlassen hatten und ihre unschuldige Pein nicht auch noch beobachtet hatten.
Sarin musste sich schließlich noch wenigstens ein bisschen gesellschaftsfähig machen, sich sammeln um ihren Reisebegleitern wieder unter die Augen treten zu können. Allein der Gedanke, dass Nhi'on wieder einen ihrer scharfen Kommentare abgeben könnte, brachte etwas in ihr Zutage, dass half sich zu fangen: Wut.
Eine süße kleine Wut, die half das Blut in ihrem Körper wieder in jene Regionen zu lenken, wo es eigentlich hingehörte. Zum Beispiel in ihren...BAUCH! Etwas knurrte unter der Decke!
Oh...Hunger!
Das trieb dann doch die scheue Nachtblume aus ihrem Kokon und nachdem sie sich fertig gemacht hatte, hinaus aus dem Zelt. Als sie dann endlich draußen war hob sie an:
„Entschuldigt bitte mein dummes Verhalten! Ich... ich hatte euch nicht zur Last fallen wollen und habe es durch meine Unwissenheit schlimmer gemacht! Ich werde ab sofort, sorgfältiger mit meinen Kräften umgehen und verspreche Besserung. Es tut mir leid!“
Damit verbeugte sie sich formell und hoffte, dass ihre Entschuldigung angenommen wurde. Sie fühlte sich noch leicht benommen (leicht verletzt) und sehnte sich nach kräftiger Nahrung, aber sie war wach und endlich wieder einsatzfähig. Es stand viel auf dem Plan der zu erledigen Sachen. Eine dritte Zeltplane musste genäht werden, sie wollte Mall noch nach ihrer Vergangenheit mit Asmodes befragen und war sich grade nicht ganz sicher, ob sie Jan nach den Auswirkungen der Flammen wirklich gefragt hatte oder nicht. Cadren konnte sie kaum in die Augen sehen und auch bei dem Rest der Männer fiel es ihr schwer. Sie würde ein bisschen Zeit brauchen das „erträumte“ zu verdrängen und das „erlebte“ zu verarbeiten... vor allem da die Grenzen so verschwommen waren.
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Sonntag 9. Mai 2021, 04:08

Zum Glück drang lediglih die Erkenntnis langsam in sie ein. Die Zwillinge und ihre ... körperliche Bereitschaft ... zogen sich zurück. Dennoch wusste Sarin, wie knapp sie diesem Moment entkommen war. Hätte sie weiterhin geglaubt, tief in einem schönen Traum zu stecken, wäre sie das Wagnis wohl eingegangen. Ohne Tinktur und weder mit Iryan, noch Dhansair oder Castus. Dass auch die Zwillinge plötzlich Gefallen an ihr fanden, war noch einmal eine weitere, neue Erkenntnis. Schamesröte stieg ihr als heißes Pochen in die Wangen und dafür erntete sie von Codrin ein sachtes Schmunzeln. Doch auf ein amüsiertes Lächeln folgte das Bedauern beider Elfenmänner. Man sah ihnen an, dass sie sich nur zu gern auf dieses kleine Abenteuer eingelassen hätten, aber höchstwahrscheinlich wäre es nicht mehr als das für sie gewesen. Ein Abenteuer. Anschließend hätten sie sich wieder zu Nhi'on gelegt oder auf ihrer weiteren, gemeinsamen Reise neue Ziele gesucht.
Wollte Sarin ihre Jungfräulichkeit an ein Abenteuer verlieren oder suchte sie Festigkeit, möglicherweise eine Romanze mit Halt? Bei Codrin und Cadren würde sie das nicht finden. Aber sie hatte ja noch genug Auswahl. Im Moment jedoch genügte ihr dieser nahe Kontakt zu Männerkörpern. Sie verkroch sich in die Felle, versteckte sich dort wie ein Krebs in seinem Muschelhaus. So konnte sie nur hören, wie die Zwillinge sich anzogen und leise unterhielten.
"Sie sehnt sich nach dem Speer des dunklen Großen, Bruder."
"Das wird Castus nicht gefallen, Bruder."
"Uns gefällt es auch nicht."
"Richtig. Aber vielleicht ist sie dennoch offen für unsere geschickten Schwerter."
"Bruder, wir könnten Iryan fragen, sobald sie ihn gefragt hat."
"Das tun wir, Bruder. Vielleicht teilt er ... wenn sie uns will."
"Ich will sie. Hast du ihre Spitzen gesehen, Bruder?"
"Voll und fest und diese exotische Blässe."
"Ich will daran knabbern..."

Das Gespräch ging noch eine ganze Weile so weiter. Unter den lieblichen Klang des Lyrinthischen mischten sich die Geräusche von raschelndem Stoff und Verschnürungen. Die Zwillingen kleideten sich ein. Dann wurde etwas Schweres zurückgeschlagen und Kälte durchzog die muffige Stickigkeit des Zelt-Inneren. Sie brachte etwas Frische mit sich, welche selbst Sarin in ihren Fellen einen ansatzweise klaren Kopf bescherte.
Wie lange sie in ihrem Unterschlupf verborgen blieb, konnte sie später nicht mehr sagen. Aber sie wartete, bis es im Zelt wirklich still geworden war und sie nicht damit rechnen musste, auf dem nächsten nackten Mann zu landen. Dann erst wagte die Nachtelfe sich vor. Eine kurze Untersuchung machte ihr klar, dass es lediglich ihre eigenen Säfte waren, die sie erneut besudelt hatten, dafür aber ordentlich. Oh, das Höschen konnte sie schon wieder waschen. Es war klebrig und duftete auf seltsame Art doch irgendwie ... verlockend.
Glücklicherweise hatte sie gleich mehrere Höschen gefertigt. Diese waren deutlich schneller zu nähen gewesen als eine weitere Zeltplane und so hatte Sarin bei jeder noch so kleinen Rast heimlich daran gearbeitet. Nicht einmal Nhi'on war aufgefallen, was sie da zwischen Nadel und Garn hergestellt hatte. Wichtig war jetzt, dass sie sich etwas frisch machen und auch neu einkleiden konnte, ehe sie sich aus der Höhle des Löwen und inmitten derer Kreise wagte. Ob die Zwillinge auch mit den anderen über ihre verpasste Chance sprachen? Sicherlich nicht mit Dhansair und Iryan. Beide verstanden Lyrantha ebenso wenig wie Sarin. Wie stand es aber um Mallahall und Castus? Nhi'on war selbst eine Shyáner Elfe. Hier lag die Gefahr. Wenn die Alte es erfuhr, würde es ganz Celcia binnen weniger Stunden wissen. Sie musste hinaus und erfahren, wie weit sich welche Gerüchte bereits verbreiteten. Sie musste diese aufklären ... bevor Iryan erneut so enttäuscht schauen konnte wie im Gehöft, als er sie mit Castus erwischt hatte. Nein, diesen Anblick wünschte sich Sarin gewiss nicht mehr herbei. Sie sehnte sich nach dem sanften, aber lobenden Lächeln, das er ihr für ihre List geschenkt hatte. Oder nach mehr...
Außerdem sehnte sie sich nach etwas Essbarem. Endlich meldete sich der Hunger wieder. Sarin fand ihre Nachtelfenkleidung ordentlich zusammengelegt neben ihrem Lager. Sie zog sich an und verließ das Zelt. Eine Wand aus eisiger Kälte begrüßte sie mit weißer Landschaft und stahlgrauem Himmel. Es war Tag, doch das gefährliche Sonnenlicht drang nicht durch die dichte Wolkendecke hindurch. Dafür rieselten reichlich Schneeflocken herab. Um sich zu schützen, hatte ihre Reisegruppe das zweite Zelt aufgegeben und zu einem offenen Unterstand umfunktioniert, unter dem sie sich dicht um das Lagerfeuer gedrängt hatten. Sarin konnte die Zwillinge sehen, welche neben Nhi'on Platz genommen hatten und ihre Finger an dampfenden Schalen wärmten. Sie mussten schon eine Weile dort sitzen, denn Nhion lehnte mit dem Kopf an Codrins - oder Cadrens? - Schulter. Sie hatte die Augen geschlossen, schnarchte hörbar.
Einen Sitzplatz weiter, neben Nhi'on, saß Mallahall. Auch sie hielt sich an einer dampfenden Tasse fest. Sie sah müde aus, zwang sich selbst aber dennoch zu eine geraden Haltung und genug Selbstdisziplin, um weiterhin wach zu sein. Ihnen gegenüber hockten ihre Begleiter: Iryan und Dhansair. Castus war nicht zu sehen.
Als Sarin mit einer Entschuldigung auf den Lippen aus dem Zelt trat, sahen bis auf Nhi'on alle zu ihr herüber. Die Zwillinge grinsten mit einer Spur Wehmut im Blick. Mallahall lächelte müde und schüttelte stumm den Kopf. Bei Iryan konnte man die Sorge von seinen Schultern abfallen sehen. Erleichterung trat in seinen dunklen Blick, aber auch Dhansair schaute ähnlich. Er erhob sich sogar, um auf Sarin zuzugehen. Zuvor ließ er sich von seinem Freund jedoch eine Tasse mit dampfendem Inhalt aus dem kleinen Topf befüllen, der über dem Lagerfeuer köchelte.
"Niemand von uns macht dir einen Vorwurf, Sarin. Fühlst du dich jetzt besser? Hier, trink. Das ist Tee mit stärkenden Kräutern von Nhi'on. Du kannst auch etwas Brot dazu haben." Wahrscheinlich war es gut, dass Dhansair ihr die Schale reichte. Dass er es war, der an sie heran trat und mit ihr sprach. Er wünschte nicht, körperliche Freuden mit ihr zu teilen, auch wenn ihr Traum etwas Anderes vorgegaukelt haben mochte. Er war ihr von den Männern am wenigsten zugewandt. Bei ihm musste sie keinen Turm, keinen Pilz und keine zu polierende Klinge befürchten.
Doch dann neigte er sich dichter an ihr Ohr und wisperte in den kalten Wind hinein: "Iryan leidet. Hilf ihm." Für einen Herzschlag stand die Zeit still. Dann setzte Dhansair nach: "Sprich mit ihm und überzeuge ihn davon, dass es dir gut geht. Er hat sich unendliche Sorgen um dich gemacht. Und..." Ein Räuspern. Trat da Röte auf Dhansairs Wangen?! "Und ich auch... äh... Mallahall untersucht dich bestimmt auch nochmal, aber jetzt braucht sie Schlaf. Sie hat zwei Wachen übernommen, damit wir dich im Wechsel wärmen konnten."
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 9. Mai 2021, 18:37

Unter den lieblichen Klang des Lyrinthischen mischten sich die Geräusche von raschelndem Stoff und Verschnürungen. Die Laute waren wie süße Musik und etwas an dem Unterton der leisen Stimmen berührte eine Saite in Sarin und ließ sie erschaudern.
Was sie wohl sagen...? Ob sie über mich reden?
Die Zwillingen kleideten sich ein. Dann gingen sie und Sarin hatte die Chance, ihre Gedanken zu ordnen.
Zwei mal Schlaf in Folge habe ich einen...
Sie erlaubte sich nicht in Gedanken eine Umschreibung für die Situation zu finden, in der sie erwacht war. Wie beschrieb man auch den Umstand, dass sie scheinbar „ständig“ mit einem Schwanz zwischen ihren Beinen erwachte, ohne rot zu werden?
...einen Mann in meinem Bett ...und Manthala schickt mir ihre Träume! Werde ich geprüft?
Die Chancen standen nicht schlecht bald wieder auf dem nächsten nackten Mann zu landen, das begriff jetzt auch Sarin langsam und damit auch Mall's Warnung. Eine kurze Untersuchung machte ihr klar, dass es lediglich ihre eigenen Säfte waren, die sie erneut besudelt hatten, dafür aber ordentlich.
Oh, das Höschen kann ich wieder waschen.
Es war klebrig und duftete auf seltsame Art doch irgendwie ... verlockend. Noch nie hatte sie ihren eigenen Geruch derart intensiv wahrgenommen und es war irritierend. Auch die Konsistenz ihrer eigenen Säfte hatte sich verändert. Ihre eigene Neugierde ließ sie sich einen Moment etwas intensiver untersuchen:
Ein bisschen wie die flüssige Seide in meinen Träumen...
Es war merkwürdig und aufregend sich selbst zu entdecken, aber auch beschämend und verwirrend. Glücklicherweise hatte sie gleich mehrere Höschen gefertigt. Wichtig war jetzt, dass sie sich etwas frisch machen und auch neu einkleiden konnte, ehe sie sich aus der Höhle des Löwen und inmitten derer Kreise wagte. „Neu“ einkleiden ging ohnehin nicht, aber ihre alten Sachen waren wenigstens zusammengelegt und wieder trocken, also würden sie sie wieder wärmen und eine Weile schützen. Also nutzte sie den Moment des Alleinseins, holte sich etwas Schnee von draußen und säuberte das Höschen so gut es ging, zog sich eines der neuen an, während ihre Gedanken noch im Chaos verweilten und neue Sorgen sponnen:
Ob die Zwillinge auch mit den anderen über mich sprechen? Wenn Nhi'on das herausfindet, bin ich geliefert! Dann weis es die ganze Welt und sie schreibt sogar noch eine Geschichte darüber... nie hätte ich gedacht, das ICH mal Inhalt einer Geschichte werden könnte...erst recht nicht in einer ...so erotischen! OH! Oh, wei! Wenn Iryan es von ihr hört...NEIN, das darf nicht passieren! Ich muss ihr zuvor kommen! ... Oh, das wird sooooo peinlich!!!
Sie musste diese... Missverständnisse irgendwie aufklären ... bevor Iryan erneut so enttäuscht schauen konnte wie im Gehöft, als er sie mit Castus erwischt hatte. Nein, diesen Anblick wünschte sich Sarin gewiss nicht mehr herbei. Sie sehnte sich nach dem sanften, aber lobenden Lächeln, das er ihr für ihre List geschenkt hatte.
...oder nach mehr?... Oh Manthala, was machst du mit mir?! ...Ian...Iryan...er...die Anderen...Castus...die Zwillinge...Cadrens Brust war so.... Codrins Hand...Mein Güte, wie er mein Bein gestreichelt hat, als sein Bruder zwischen...ICH DARF NICHT daran denken! AUS!
Ihr Sehnen war bei weitem nicht gestillt, wie denn auch, aber sie konnte sich ablenken! Außerdem sehnte sie sich nach etwas Essbarem. Endlich meldete sich der Hunger wieder. Sie zog sich fertig an, kramte in ihren Sachen nach der Tinktur von Mall und nahm einen kleinen Schluck, verstaute es wieder sorgfältig in den verborgenen Taschen ihrer Weste.
Ich darf das auf keinen Fall vergessen! Jeden Tag! 30 Tage!...29.
Dann erst verließ sie das Zelt. Eine Wand aus eisiger Kälte begrüßte sie mit weißer Landschaft und stahlgrauem Himmel.
Brrrr....
Es war Tag, doch das gefährliche Sonnenlicht drang nicht durch die dichte Wolkendecke hindurch. Sicherheitshalber zog sie aber den Schleier für ihr Gesicht aus der eingenähten Falte ihrer Kapuze, damit sie sich notfalls schnell verbergen konnte, sollte es aufklaren. Der Schleier verbarg sie vor der Sonne, schränkte ihr Sicht zwar minimal ein, aber es würde gehen.
Um sich zu schützen, hatte ihre Reisegruppe das zweite Zelt aufgegeben und zu einem offenen Unterstand umfunktioniert, unter dem sie sich dicht um das Lagerfeuer gedrängt hatten. Sarin konnte die Zwillinge sehen, welche neben Nhi'on Platz genommen hatten und ihre Finger an dampfenden Schalen wärmten. Sie mussten schon eine Weile dort sitzen, denn Nhion lehnte mit dem Kopf an Codrins - oder Cadrens? - Schulter. Es war faste ein harmonisches Bild und doch …
Sie ...sie scheinen keine... Sie lagen bei mir, aber sie... sie waren ...erregt, aber jetzt... ob das bei allen Elfen der Oberwelt so ist? ...das sie sich zu jedem legen? Gehen sie keine festen Bindungen ein? Unsinn...nicht alle über einen Kamm ziehen...Nein... Dhansair sollte mich ja heiraten, auch wenn er nicht will. Das Konstrukt der Ehe, Bindungen, das ist auch hier bekannt. Aber...vielleicht nicht für die Zwillinge? Vielleicht sind nur sie so...oder wie Nhi'on, eben offener diesen Dingen gegenüber eingestellt. ... Das ist alles so verwirrend.
Ihr Blick wanderte zu Nhi'on. Sie hatte die Augen geschlossen, schnarchte hörbar.
Puh, sie schläft... Gut, dann habe ich noch eine Chance meine Sicht der Dinge vorzubringen. Aber wie...wie soll ich das nur …
Sarin kam einfach nicht weiter mit ihrem Gedanken. Einen Sitzplatz weiter, neben Nhi'on, saß Mallahall. Auch sie hielt sich an einer dampfenden Tasse fest. Sie sah müde aus, zwang sich selbst aber dennoch zu eine geraden Haltung und genug Selbstdisziplin, um weiterhin wach zu sein. Ihnen gegenüber hockten ihre Begleiter: Iryan und Dhansair. Castus war nicht zu sehen.
Wo ist er?
Sofort glomm ein kleiner Funken Sorge in ihr auf. So war sie nun mal, aber erst mal musste sie sich entschuldigen, das forderte der Anstand. Alle bis auf Nhi'on sahen zu ihr herüber, während sie es tat. Die Zwillinge grinsten mit einer Spur Wehmut im Blick.
Oh oh....sie werden früher oder später reden...und Nhi'on wird es früher oder später hören... Ich muss etwas tun! Nur was?!
Aber wenigstens nahm die Gruppe an sich ihre Entschuldigung an. Mallahall lächelte müde und schüttelte stumm den Kopf.
Sie ist so lieb!
Bei Iryan konnte man die Sorge von seinen Schultern abfallen sehen. Erleichterung trat in seinen dunklen Blick, aber auch Dhansair schaute ähnlich. Er erhob sich sogar, um auf Sarin zuzugehen. Zuvor ließ er sich von seinem Freund jedoch eine Tasse mit dampfendem Inhalt aus dem kleinen Topf befüllen, der über dem Lagerfeuer köchelte.
"Niemand von uns macht dir einen Vorwurf, Sarin. Fühlst du dich jetzt besser?“
Sie nickte zögerlich und lächelte bei diesen Worten sehr erleichtert.
„... Hier, trink. Das ist Tee mit stärkenden Kräutern von Nhi'on. Du kannst auch etwas Brot dazu haben."
Dankbar nahm sie alles an. Es war es gut, dass Dhansair ihr die Schale reichte. So ziemlich jeder Mann in dieser Runde, hatte sie schon auf die ein oder andere Weise berührt und Eindruck hinterlassen, aber Iryan war die Art Mann, der zwar einerseits der „Beschützer ihrer Jungfräulichkeit“ war, aber ihr auch am gefährlichsten werden konnte, wenn er es darauf anlegen würde. Allein, dass er zu ihr gesagt hatte, was er gerne von ihr Wollte, DAS er sie wollte, das machte es Sarin unendlich schwer NICHT daran zu denken. Gleichzeitig war sie aber inzwischen so verwirrt, dass sie am liebsten Castus suchen gegangen wäre um sich eine Weile einfach nur an seiner Seite als Gleichgesinnte im Geiste zu sehen... als „unschuldig“.
Nur, dass meine Träume alles andere als das sind!
Dass Dhansair es war, der an sie heran trat und mit ihr sprach, was so gesehen eine regelrechte Erleichterung. Sie wusste, ER wünschte nicht, körperliche Freuden mit ihr zu teilen, auch wenn ihr Traum etwas Anderes vorgegaukelt haben mochte. Manthala wusste halt doch nicht über alles Bescheid! HA!
Manthala, er bevorzugt Männerkörper! Er hat nichts in meinen Träumen zu suchen! … Oder doch? Vielleicht sollte ich ihn irgendwann mal fragen, ob er je mit einer Frau seine Erfahrungen gemacht hat? ...lieber nicht...oder? Er liebt Ian! Bei Dhan bin ich sicher! Ganz bestimmt!
Er war ihr von den Männern am wenigsten zugewandt, würde sich gewiss nicht von ihr streicheln lassen. Bei ihm musste sie keinen Turm, keinen Pilz und keine zu polierende Klinge befürchten, also lächelte sie ihn dankbar an.
Vielleicht kann ER mir helfen...
Eine Idee entwickelte sich. Doch dann neigte er sich dichter an ihr Ohr und wisperte in den kalten Wind hinein:
"Iryan leidet. Hilf ihm."
Für einen Herzschlag stand die Zeit still.
DAS – HAT – ER – EBENEN – NICHT – GESAGT!
Sarin war wie erstarrt. Dann setzte Dhansair nach:
"Sprich mit ihm und überzeuge ihn davon, dass es dir gut geht. Er hat sich unendliche Sorgen um dich gemacht. Und..."
Ein Räuspern. Trat da Röte auf Dhansairs Wangen?!
"Und ich auch... äh... „
D...Du auch?
Sarin blinzelte ungläubig. Ihre gerade erst geborene Idee bekam Risse.
„Mallahall untersucht dich bestimmt auch nochmal, aber jetzt braucht sie Schlaf. Sie hat zwei Wachen übernommen, damit wir dich im Wechsel wärmen konnten."
Oh Mall... Ich hab allen Ärger gemacht und dich total überfordert!
Sarin schluckte.
„Tut mir leid, dass ich euch so viel Sorgen bereitet habe.“
Sie nickte ein paar Mal schnell und fegte den letzten Rest Mut aus den hintersten Winkeln ihrer erschütterten Seele.
„Danke Dhansair. Ich werde mit Ian sprechen.“
Ohne es zu merken, hatte sie Iryan bei ihrem erträumten Kosenamen genannt, was Dhansair aber bestimmt nicht entgangen war.
„Zuvor hätte ich ...ähm...“
Sie rang ihre Hände ineinander, senkte den Blick sowie die Stimme und sah zu den Anderen hinüber, führte ihren „Verlobten“ sogar ein wenig weg in den Schutz eines Baumes. Nhi'on schlief zum Glück und schnarchte friedlich.
...ob das eine gute Idee ist, was ich vor hab?...
„Dhan, darf ich dich um etwas bitten?“
Sie wartete, bis sie seine ganze Aufmerksamkeit hatte. Von dem Mann mit dem sie auf dem Ball der Nachtelfen getanzt hatte, der sie eine kleine Weile verzaubert hatte, war am ehesten so etwas wie ein Freund übrig geblieben.
„Nhi'on darf davon aber nichts erfahren! Sie würde all meine peinlichen Momente in einem Buch nieder schreiben!“
Sarin wand sich, das war deutlich. Sie musste sich erst sammeln um ihre Bitte in Worte kleiden zu können:
„Die letzten Tage waren ein bisschen viel für mich. ...vor allem die Nächte...“
Ihr Blick sprach Bände, wenn das zarte Violett auf ihren Wangen nicht ausgereicht hätte. Was jetzt folgen würde, sollte peinlich werden. Sarin sprach einfach drauf los und hoffte der Dunkelelf würde mithalten können.
„Ich... ich trau mir selbst nicht mehr. Bitte hör mich kurz an. Die letzten Nächte waren sehr verwirrend für mich. Manthala webte ein paar Träume, die ich nicht mal in Worte kleiden kann, so... so verwirrend waren sie. Ich weis nicht mehr ganz, was Wirklichkeit, was nächtliches Hirngespinst ist.... Warst du, Ian und Cas mal bei mir? Ich kann nicht sagen, ob es Traum war oder Wirklichkeit. Die Fäden verwirren sich und bilden Knoten... Verzeihung, ich schweife ab. Was ich sagen will, ich brauche Schutz.“
Dabei sah sie unterbewusst zu den Zwillingen.
Los! Du musst es sagen, sonst wird es nur schlimmer! Vor allem wenn sie es von Nhi'on erfahren.
„Ich träume ...sehr intensiv! Ich habe das Gefühl, ich verliere die Kontrolle über meinen Körper und ich möchte nicht... also unbeabsichtigt... Ich schwöre, ich bin noch Jungfrau, aber da ist wieder was gewesen...so ähnlich wie im Bauernhaus und mit Castus.“
Sie schluckte und sammelte ihren Mut, straffte die Schultern, als stünde sie vor Mentára höchst persönlich, aber innerlich zitterte sie wie Espenlaub.
„... Könntest du bitte die nächsten ...ähm sagen wie so ungefähr 29 Tage auf mich aufpassen? Also der ...'Beschützer meiner Jungfräulichkeit' sein?“
Oh... was sag ich denn da? ...das war wohl nichts! So schlecht hab ich noch nie verhandelt... Verzeih mir Manthala!
„...also ich meine...Dann hab ich mich bestimmt an das Leben hier angepasst und kann auf mich selbst aufpassen und selbst entscheiden...ähm...was ich ...mit wem... du weist schon.“
, versuchte sie sich zu retten. Doch allein die sehr unrunde heraus gerutschte Zahl 29 machte ihr Anliegen mehr als auffällig. Sarin schaute mit hoch rotem Kopf zu Boden. Das alles war einfach nicht ihr Metier. Also plapperte sie einfach weiter:
„Es tut mir so leid, dass ich für so viel Unruhe sorge. Ich komme mir vor, als mache ich alles falsch. Das mit den Träumen war noch nie so ...intensiv! Als Kind hatte ich mal so eine Phase, aber das ging vorbei und dann hatte Mutter mich als Novizin Manthalas geweiht. Dann war Jahrzehnte Ruhe und kaum wandel ich in ihrem Licht, ist es als verselbständigte sich mein Körper!“
Das sie das alles gerade einem Dunkelelfen offenbarte, den sie kaum mehr als ein paar flüchtig Wochen kannte, war schon ein Ding für sich. Normaler Weise hätte sie sich mit Mall besprochen, aber sie wollte die liebenswürdige Lichtmagi nicht noch mehr belasten, da sie ja auch zwei Wachen übernommen hatte. So hatte unvermutet Dhansair den Platz eines Freundes und Vertrauten eingenommen, als er ihr den Tee gereicht hatte. Zum Glück war es nicht Ian gewesen, sonst hätte sie ihn vielleicht auserkoren ihre Jungfräulichkeit zu beschützen!
„Ich bitte dich, hilf mir! Du... du magst mich nicht... also auf diese Art und deswegen, dachte ich... Kannst du mir helfen? Bitte?!“
Ihre großen Amethyste schauten flehend zu ihm auf.
„Ich geh auch gleich zu Ian und beruhige ihn, aber...ähm... wenn Nhi'on davon Wind bekommt, was da im Zelt... sie wird mich bestimmt wieder aufziehen und Witze machen. Sie ...ist gemein... also in diesen Dingen. Nicht gemein in eigentlichen Sinne. Aber wenn sie... sie mit den Zwillingen redet, oder sie auch nur belauscht, dann kommt es eh raus. Ich will nicht, dass ihr schlecht von mir denkt. Ich... ich kann doch nichts dafür!“
Sie war langsam den Tränen nahe und sehnte sich nach einer Schulter, an der sie sich ausweinen konnte. Sie sehnte sich nach einem Moment der Stille, doch ihr Leben war plötzlich so... erregend geworden. Es war aufregend! Sie war neugierig, aber auch verunsichert und ein bisschen ängstlich. Die letzte Nacht hatte ihr gezeigt, dass in ihrer Unwissenheit durchaus Gefahren lauerten.
„Kannst du vielleicht... mit Ian reden? Ich meine, also... Das die Zwillinge bei mir langen und … Aber es ist nichts passiert... glaube ich... Also ich bin unverletzt!!!“
Sarin sinnierte einen Moment lang sehr leise vor sich hin:
„...ich träume vom einen und erwache mit einem Anderen...“
Dann sah sie etwas erschrocken auf und bemerkte, dass sie laut gesprochen hatte. Aber es war ja 'nur' Dahn – ihr Freund, der Männer lieber mochte.
„Mit Mall rede ich. Ihr kann ich erzählen was los war. Aber ich... ich kann das nicht Ian erzählen! Das ist alles sowieso schon so peinlich! Kannst du das für mich tun? Kannst du mir helfen? Wenigstens ein Weilchen?“
29 lange Tage und Nächte...
„...Ich würde das nicht erbitten, wenn ich... erfahrener wäre. Ich hab nur keine Ahnung wie ich damit umgehen soll. Verstehst du das?“
Natürlich erhoffte sie sich wenigstens ein kleines Nicken von Dhansair, nippte immer wieder an ihrem Tee, aber auch so redete sie weiter:
„Jetzt hab ich dich so überfahren damit... Dabei weis ich noch nicht mal, ob du.. Hast du eigentlich schon so deine Erfahrungen... also mit Männern ..oder mit Frauen?“
Sie verschluckte sich.
Hab ich das eben wirklich gefragt? - Neugierde! Oder ist was in diesem Tee? Quasselwasser? Eine Wechelwirkung mit den Kräutern von Mall?
„Verzeih mir bitte! Ich hab dich gar nicht zu Wort kommen lassen und weis nicht mal, ob du das überhaupt machen willst. Oh...wie peinlich. Entschuldige.“
Schon begannen sich ihre Phantasien in eine andere Richtung zu verrennen:
Was wenn er das gegen mich benutzt...nein, das macht er nicht! Aber er könnte zu Ian gehen und... Schluss! Was raus ist, ist raus! Jetzt stell dich den Konsequenzen!
Sie schluckte und sah ihn beschämt an.
„Du kannst ja einen Moment drüber nachdenken. B...Bitte sag mir nur Bescheid, ob ich auf dich zählen kann. Ich...ich geh dann mal zu Ian...äh.. Iryan.“
Nach so einem langen Monolog ihn einfach stehen zu lassen und sich abzuwenden, war auch nicht ihre Art, aber sie stand heute einfach neben sich. Die Frau, die da in ihrem Körper steckte war milde gesagt, nicht ganz sie selbst. Aber konnte es noch schlimmer werden?
Sie huschte zum Lagerfeuer zurück und streckte der wohligen Wärme die Finger entgegen. Dann setze sie sich neben Iryan und lächelte zu ihm hoch.
„Schau nicht so trübe. Alles wieder gut. Ich war nur ein bisschen dumm.“
Sarin zuckte leicht schmunzelnd mit den Schultern, als wenn eben nichts lebensbedrohliches passiert gewesen wäre. So ganz war sie sich dem ja selbst noch nicht im klaren.
„... Aber mir ist nichts passiert und geht es auch schon wieder richtig gut. Ich bin diese Temperaturen halt nicht gewöhnt. Bei uns 'unten' ist immer gleich warm oder kühl, aber nie so eisig oder auch nie ganz heiß. Wind ist auch etwas, das ich nicht kenne, nur von gehört habe. Das alles hab ich halt nicht gut einschätzen können, deswegen mein Fehler. Tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe. Entschuldige bitte.“
Sie legte ihre behandschuhte Handfläche auf seinen Unterarm und musterte ihn unter ihren langen Wimpern hervor. Der Moment wurde sofort vertrauter und damit verwirrend, so dass „ihr Name“ für ihn ihr entfleuchte:
„Ian, bitte nicht böse sein. Es wird jetzt bestimmt leichter mit mir. Versprochen!“
Oh man sollte nichts versprechen, was man nicht halten konnte, aber das würde sie noch lernen. Dann sah sie in die Runde, vermied aber den direkten Blick zu Cadren und seinem Bruder, sprach sie aber damit im Subtext durchaus an. Im Moment war sie sogar ganz froh, dass sie kein Celcianisch sprachen. Die Wahrheit konnte manchmal nur in kleinen Dosen ertragbar sein.
„...und ich danke euch, dass ihr euch um mich gekümmert habt, als ich es nicht konnte.“
...und mich nicht 'defloriert' habt.
Gewiss hatte Mall sich schon mit Nhi'on ins Zelt zurück gezogen, so müde wie sie beide gewesen waren. Sarin schuldete ihnen auch noch mal einen gesonderten Dank und wenn sie ausgeschlafen hatten, würde sie das nachholen. Dann, auch um das Thema schnell wieder in eine andere Richtung zu lenken, fragte sie:
„Wo ist eigentlich Cas ..Castus?“
Wenn sie einen Weg gewiesen bekommen würde, dann würde sie sich gern ein Weilchen zu ihm setzten. Seine Unschuld war um einiges größer als die ihre, aber in ihm fand sie irgendeine Vertraute Gemeinsamkeit, die sie bei den Anderen vermisste. Selbst Mall die wohl ebenfalls Jungfrau war, war eben nicht so 'weltfremd' wie Sarin und Castus, jeder auf ihre Art. Vielleicht konnte sie ihm einen heißen Tee bringen und auch ihm danken, dass er für sie da gewesen war.
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 13. Mai 2021, 02:08

Auch wenn Sarin es nicht zugeben wollte und krampfhaft versuchte, nicht daran zu denken, so leitete sie doch das Bedürfnis, all die Missverständnisse aufzuklären, ehe es jemand Anderes - insbesondere Nhi'on - tun konnte. Vor allem Iryan gegenüber wollte sie rasch jeden Zweifel ausräumen. Erneut diese Enttäuschung in seinen schönen Augen finden zu müssen, verursachte ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend. So fand Sarin sich schneller außerhalb des Zeltes wieder als sie geglaubt hätte. Trotzdem offenbar nicht rechtzeitig genug, wenn die Zwillinge bereits dampfende Schalen gereicht bekommen hatten und Nhi'on Zeit gefunden hatte, an Codrins - oder Cadrens? - Schulter eingeschlafen zu sein.
Sarin erhielt nicht viel Gelegenheit, sich das Bild anzuschauen oder darüber zu grübeln. Die Kälte lenkte sofort ab, nahm sie ein und durchflutete ihre Kleidung. Jene schützte zwar sehr gut vor Lysanthors sengendem Licht, aber gegen diese eisigen Temperaturen war sie nur bedingt hilfreich. Sarin sollte sich unbedingt einen ordentlich gefütterten Pelzmantel zulegen, sobald sie die Möglichkeit dazu hätte. Oder sie suchte sich Wärme und Geborgenheit in Männerarmen...
Nein! Jetzt war nicht die Zeit für Träumereien, wenngleich das Bild ihrer Reisegefährten dort am Feuer wirklich dazu einlud, sich mit einer Decke zwischen sie zu setzen und auf eine warme Mahlzeit zu hoffen. Letzteres wurde ihr erfüllt in Form von Dhansair, der mit einer dampfenden Schale und einem Stück Brot an sie heran trat. Offenbar war der Laib am Feuer nochmal etwas angeröstet worden. Sarin nahm das köstliche Aroma knuspriger Brotkruste wahr und ihr Magen reagierte sofort darauf. Aber auch der Tee weckte innere Bedürfnisse, ihn sich schmecken zu lassen. Die Kräuter gaben ihm nicht nur eine wunderbar grüne Farbe, sondern würden auch helfen, das nachtelfische Immunsystem etwas für die Oberwelt zu stärken. Sogar Nhi'on dachte an Sarins Wohl, wenngleich sie sie die meiste Zeit lieber in peinliche Situationen beförderte. Das nannte man dann wohl Shyáner Bardenhumor. Und dass selbst Dhansair sich plötzlich aufrichtig um ihr Wohlergehen sorgte, war eine Sache, an die sich die Nachtelfe so langsam gewöhnte. Tatsächlich stellte sie erstmals Überlegungen auf, ob das nicht sogar gut war. In Dhansair hatte sie einen Gefährten gefunden, der sich von ihrer Weiblichkeit nicht betören ließ. Er bevorzugte Männer und so könnte sie in ihm das finden, was sie bei den anderen trotz aller Schwärmerei sicherlich nicht so rein erlebte: Freundschaft. Nicht einmal Castus kam hierbei in Frage. Er mochte die blanke Unschuld sein, jung und naiv, so wie Sarin. Doch er wirkte noch eine Spur mehr als das. Er würde ihr die Jungfräulichkeit sicherlich auch einfach dann rauben, wenn ihre Träume sie fast wahnsinnig machten und gerade kein anderer Mann in der Nähe wäre. Er würde es in erster Linie tun, um ihr Leichtigkeit zu verschaffen und nicht etwa, weil er sich danach sehnte, mit ihr die körperlichen Freuden zu entdecken. Oder irrte sie sich gänzlich in ihm, weil er mit seinem unschuldigen Charme eine gewisse Welpenstellung einnahm?
Je länger Sarin über Castus nachdachte, desto mehr wuchs in ihr die Sorge, wo er stecken mochte. So vertraute sie sich Dhansair an - in allen Dingen. Etwas abseits von den anderen, im Schutz eines einsam gewachsenen Weidenbaumes, der dafür sämtliche Äste wie einen Vorhang vor sie beide schob, konnte sie reden. Und Sarin redete. Sie redete sich alles von der Seele.
Dhansair lauschte stumm. Im Grunde hatte er auch kaum eine Wahl. Sarin plapperte, weil der Wasserfall aus Sorgen nur so aus ihr herausbrach. Sie konnte nicht anders. Ihre Seele fand Heil darin, dass ihr einfach jemand zuhörte, der nicht hinter ihrem Rock her war. Mallahall hätte diese Rolle auch einnehmen können, wäre sie aktuell nicht so müde gewesen. Sarin wollte sie nicht belasten. Außerdem könnte Dhansair ihr vielleicht einen Rat geben? Immerhin war er trotz seiner Präferenzen auch ein Mann. Er dachte wie die Männer. Er könnte sich in die anderen hineinfühlen und Sarin vielleicht helfen aufzuklären, warum in ihrer Gegenwart die Schwengel plötzlich aus den Hosen sprossen wie Pilze aus dem Erdreich.
Pilze ... auch in ihren Träumen waren sie vorgekommen und hatten sich unter heftigem Sprudeln in ihr versenkt. Nach wie vor konnte sie diesen Traum kein bisschen deuten. Dhansair schien allerdings auch ohne diese Einzelheit zu verstehen. Jedenfalls trat eine angenehme Röte auf seine Wangen und er drehte fast verlegen den Kopf beiseite, während Sarin in ihrer Wortgewalt beteuerte, noch immer Jungfrau zu sein. Sie schaffte es, dass der Dunkelelf ein anfänglich höfliches Räuspern verschluckte und Husten musste.
Aus der Ferne hob Iryan den Kopf, doch er sah nur die halb verborgenen Konturen ihrer Gestalten hinter dem Vorhang aus Weidenzweigen. Dafür blickte Dhansair gerade in ein Paar verzweifelter Amethyste, die bereits vor Tränchen glitzerten. Er schluckte leer, unfähig auf alles zu antworten, was Sarin Kummer bereitete. So nickte er zunächst nur. Sie ließ ihm auch keine Gelegenheit für Worte. Dazu musste Sarin sich erst an ihrem Tee verschlucken und das auch nur, weil sie sich mit ihrer eigenen Frage nach Dhansairs sexuellen Erfahrungen überrumpelt hatte.
Seine Wangen nahmen nun eine tiefe Rotfärbung an, so dass seine Augen einen purpurnen Glanz bekamen. Er atmete tief durch, nutzte Sarins Verschlucken, um endlich zu handeln. Er griff nach ihren Schultern, strich mit beiden Daumen über den Stoff ihrer Kleidung und schaute sie an. Würde auch er sie begehren, dies wäre ein Moment, bevor der Held in jedem billigen Groschenroman seine Angebetete küsste, um sie zu beruhigen. Dhansair tat das nicht.
"Das war viel", begann er und konnte nicht umhin, zu schmunzeln. "Du bist mehr als reizend, Sarin." Aus dem Schmunzeln wurde ein Lächeln und seine Daumen fuhren mit ihren Streicheleinheiten fort. "Ich rede mit ... Ian." Ein Grinsen. "Nhi'on geht nicht eine Bettgeschichte an, an der sie nicht beteiligt ist. Ich bitte dich, ihr auch von mir nicht zu erzählen, was sie nicht von allein mitbekommt. Und was unser beider Jungfräulichkeit betrifft, so wünschen wir uns wohl dasselbe: Sie an einen ganz Bestimmten zu verlieren." Er spähte über die Schulter zurück auf den Vorhang aus herab hängenden Zweigen. Dann seufzte er, fasste sich und schaute erneut zu Sarin. Er ließ ihre Schultern los. "Nur einem von uns wird dieses Schicksal bestimmt sein. In 29 Tagen ... bis dahin habe ich ein Auge auf dich." Mit einem Nicken an sich vorbei deutete er Sarin an, dass sie nun gehen könnte, wenn sie denn wollte. Er würde mit Iryan reden und sowohl den Zwillingen als auch Nhi'on gegenüber schweigen. Er würde auf sie aufpassen. Und er war so unberührt wie sie selbst! Im Gegensatz zu ihr würde er es bleiben, denn Dhansair versteifte sich auf den Wunsch, das erste Mal mit einem Mann zu erleben, der niemals bei ihm liegen wollen würde. Nicht auf diese Weise. Durch die Blume hingegen schien er Sarin seinen Segen zu geben. Er hatte sowohl in ihrem Traum als auch in der Wirklichkeit erwähnt, dass Iryan leide. Dass sie ihm helfen sollte! Er wollte ihn glücklich sehen, auch wenn es hieß, körperlich auf ihn zu verzichten und sogar der eigenen Schein-Verlobten diesen Weg zu ebnen!
Sarin huschte an ihm vorbei. Dhanair blieb zurück, lehnte sich für eine Weile gegen den Stamm der Weide. Er musste über so einiges nachdenken.
Die Nachtelfe ließ sich derweil neben Iryan nieder, der sie immer noch mit besorgtem Blick begrüßte. Auch die Zwillinge schauten über das Lagerfeuer hinweg zu ihnen herüber. Sie grinsten allerdings im Gegensatz zu dem muskulösen Dunkelelfen. Sarin konnte jedoch schnell Abhilfe schaffen und aufklären. Iryan atmete durch und nickte ihr zu. Dann reichte er ihr ein in Leinentuch gewickeltes Päckchen. Es besaß die Größe einer Puderquaste und fühlte sich fast ebenso weich an. Als Sarin das Tuch zurückschlug, erkannte sie bereits am Geruch, worum es sich handelte.
"Den habe ich vor der Abreise finden können. Er ist noch gut. Bitte, probier deinen Anteil."
Ein Stück Käse. Es reichte wirklich nur für drei oder vier Bissen, aber es würde sie neben Brot und Tee zusätzlich satt machen. Iryan behielt Recht. Der Käse war noch immer essbar, schmeckte sehr gut gereift mit einer nussigen Note. Während Sarin ihre kleine Mahlzeit genoss, nutzte Iryan die Gelegenheit, leise mit ihr zu sprechen. Codrin und Cadren spitzten dennoch die Ohren ganz offen. Sie kamen nur nicht dazu, viel zu lauschen, denn Mallahall klopfte einem von ihnen mit dem Kochlöffel auf die Finger und schickte sie fort, Sarins Runenmarkierungen um das Lager herum noch einmal zu prüfen. Sie sollten schauen, dass die Zeichen auch vom herab rieselnden Schnee befreit waren. Sie selbst half Nhi'on auf die Beine und verabschiedete sich betont leise für einige Stunden Schlaf. Dhansair musste sich noch immer unter dem Baum befinden und so erhielten Iryan und Sarin tatsächlich die Möglichkeit, kurz miteinander zu sprechen.
"Ian?", fragte der Elf zunächst nach. "Ist das Dhansairs Art zu sagen: Mir gefällt mein Spitzname nicht, deshalb bekommst du auch einen?" Er schmunzelte. "Ian", wiederholte er im Anschluss und beäugte Sarin. "Möchtest du auch einen Spitznamen erhalten? Aber bitte ... entschuldige dich nicht. Niemand ist dir böse. Du bist unerfahren hier oben. Wenn, dann ist es unsere Schuld, dich nicht vorgewarnt zu haben." Er hob die Hand, als wollte er sie auf Sarins legen, doch sie verharrte nur kurz in der Luft, ehe er sie wieder senkte. "ich werde in Zukunft besser darauf achten."
Beide saßen sie eine Weile schweigend da. Es herrschte jedoch nicht diese unangenehme, immer peinlicher werdende Stille zwischen ihnen. Im Gegenteil. Iryan schien einfach nur Sarins Nähe zu genießen, auch wenn sie nicht sprachen. Er schaute wiederholt zu ihr herüber und wich ihrem Blick nicht einmal aus, sollten sie sich kreuzen. Aber mehr unternahm er auch nicht. Da brauchte es einen kleinen Anstoß. Jener kam in Form von Dhansair, der sich endlich hinzu gesellte. Er hatte beide aus der Ferne beobachtet und ertrug es nun nicht länger.
"Willst du Sarin nicht wenigstens einen Arm umlegen, damit sie nicht friert?", wandte er sich sofort an Iryan und strafte ihn mit einer sanften Kopfnuss, die der Größere nicht wirklich zur Kenntnis nahm.
"Was? Oh ... sie hat gerade nach Castus gefragt. Weißt du, wo er steckt?"
"Castus, hm?" Dhansair musterte Sarin. Dann nickte er verstehend und zeigte einen schmalen Pfad im Schnee entlang. Man erkannte ihn nur deshalb, weil er Fußspuren besaß. Bald würden sie vom Neuschnee gefüllt und verschwunden sein. "Er kann nicht weit sein. Hätte er jagen wolen, wäre ich mitgekommen."
"Die Jagd gefällt dir wohl ... Dhan", neckte Iryan. Er erhielt eine weitere Kopfnuss. Dann sprach der einstige Erbprinz: "Geh nur zu ihm, Sarin. Vielleicht mag er auch etwas Tee haben. Nimm eine Schale mit. Ich unterhalte mich inzwischen mit Iryan."
"Ian heiße ich jetzt."
"Ach, tust du das?" Beide gerieten in eine freundschafltiche Kabbelei, die Sarin alsbald hinter sich ließ. Sobald sie eine Schale mit Kräutertee gefüllt und noch ein Stück Brot eingepackt hatte, folgte sie den Spuren im Schnee. Sie führten wieder auf einige Felsen zu. Diese gab es ja zahlreich im Grasland. Wie rundliche, schlafende Spinnenkörper auf einem Bett aus feinster Seide lagen sie da, ein ebensolch weißes Spitzenhäubchen auf ihrem Leib. Und oben auf stand Castus, den Blick gen Westen gerichtet. Er besaß wahrlich einen Hang dazu, allein, verträumt und charmant auf einem Felsen zu stehen. Dabei strahlte er diese tiefe Ruhe aus, in der auch immer eine Spur Traurigkeit zu stecken schien. Sie schwand, als er sein lächelndes Antlitz Sarin zuwandte.
"Wie schön! Dir geht es offensichtlich besser." Er winkte Sarin zu sich heran und würde ihr auch auf den Felsen helfen. "Komm her, ich lege einen Arm um dich, damit du nicht schon wieder zu einem violetten Eiszapfen wirst. Oder einer Eisblume. Die einzige, die in dieser weiten Weiße blühen kann." Er atmete durch, dass die Luft vor seinen Lippen kleine Wölkchen bildete. "Es ist so friedlich hier. Wenn nicht irgendwo gerade mein Vater eine Armee gen Zyranus führen würde, könnte ich die Aussicht noch mehr genießen."
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 16. Mai 2021, 10:28

"Das war viel"
, begann Dhan und konnte nicht umhin, zu schmunzeln, worin Sarin sofort mit einstimmte.
"Du bist mehr als reizend, Sarin."
Aus dem Schmunzeln wurde ein Lächeln und seine Daumen fuhren mit ihren Streicheleinheiten fort, während ihr Blick sich von dem Kompliment berührt leicht senkte und somit auf seinem großen Herzen ruhte.
"Ich rede mit ... Ian."
Ein Grinsen und auch sie lächelte, denn der Kosename für seinen Leibwächter und Freund klang auch aus seinem Munde einfach herrlich.
"Nhi'on geht nicht eine Bettgeschichte an, an der sie nicht beteiligt ist. Ich bitte dich, ihr auch von mir nicht zu erzählen, was sie nicht von allein mitbekommt. Und was unser beider Jungfräulichkeit betrifft, so wünschen wir uns wohl dasselbe: Sie an einen ganz Bestimmten zu verlieren."
Er spähte über die Schulter zurück auf den Vorhang aus herab hängenden Zweigen. Sarin blickte auf und schluckte.
Oh...ja...Hm...Aber...warum ist er dann nicht eifersüchtig oder neidisch?...Er ist so ein guter Freund...viel besser als ich!
Sie musterte ihn den Moment, in dem er nicht hinsah.
Ich hab versprochen nicht zwischen ihn und Ian zu kommen und doch fühlt es sich so an, als würde genau das gerade passieren. Oder mach ich mir zu viel Gedanken? Es ist ja gar nichts passiert und für Ians Wünsche mich zum spru... mir näher zu kommen kann ich doch nichts. Hm... belüge ich mich schon wieder selbst?
Dhan seufzte, fasste sich und schaute erneut zu Sarin. Er ließ ihre Schultern los.
"Nur einem von uns wird dieses Schicksal bestimmt sein. In 29 Tagen ... bis dahin habe ich ein Auge auf dich."
Er hat sowohl in meinem Traum als auch in der Wirklichkeit erwähnt, dass Ian leide. Dass ich ihm helfen soll! Will er ihn einfach nur glücklich sehen, auch wenn es heißt, körperlich auf ihn zu verzichten und sogar der eigenen Schein-Verlobten diesen Weg zu ebnen!...und will ich das?
Letztere mental gestellte Frage brandete gegen die Mauer ihrer Unschuld und schwappte erfüllt von Hormonen über die Dämme. Oh, ja! So sehr wollte sie es! Aber warum? Weil ihr Körper entbrannt war und sie Erleichterung brauchte? Die könnte sie sich auch bei den Zwillingen holen. Suchte sie einfach einen Freund, weil sie einsam in die Fremde aufgebrochen war und sich verloren fühlte? Das konnte sie auch bei Castus finden. Oder war es das Gefühl selbst „Verliebt“ zu sein? Ian entsprach so sehr ihrem „Traummann“, dass es schon fast unheimlich war, aber war es eben nur das? Ein Traum? Schickte Manthala sie auf diese emotionale chaotische Reise, damit Sarin endlich in ihre Dienste trat? Sarins Unterbewusstsein arbeitete auf Hochtouren, aber allein würde sie keine Antwort finden. Sie wusste nur, sobald sie sich entschloss „danach“ zu suchen, würde sie etwas finden, dass ihr Leben veränderte.
Bei Hof gab es immer dieses Gerücht... Die Damen flüsterten es, aber ich hab es nie verstanden, wenn sie sagte, dass „danach“ nie so wie vorher war und die meisten bereuten es.
Vielleicht war auch das höfische Flüstern einer der Gründe, warum Sarin nie selbst versuchte „danach“ zu suchen.
Es muss schrecklich sein, sich jemanden hinzugeben....und doch sehne ich mich danach.
Sie sah zum Lagerfeuer und sie wusste, sie musste sich früher oder später diesem stellen.
29 Tage! Dann entscheide ich!
Sarin huschte an Dhan vorbei zum Lagerfeuer wo die anderen sie mit Lächeln in den Augen begrüßten. Ian reichte er ihr ein in Leinentuch gewickeltes Päckchen. Es besaß die Größe einer Puderquaste und fühlte sich fast ebenso weich an. Als Sarin das Tuch zurückschlug, erkannte sie bereits am Geruch, worum es sich handelte.
"Den habe ich vor der Abreise finden können. Er ist noch gut. Bitte, probier deinen Anteil."
Ein Stück Käse.
Ein Geschenk, dass nicht willkommener sein konnte! Sarins Bauch knurrte dankbar. Mallahall schickte die Zwillinge fort, Sarins Runenmarkierungen um das Lager herum noch einmal zu prüfen. Sie selbst half Nhi'on auf die Beine und verabschiedete sich betont leise für einige Stunden Schlaf. Dhansair musste sich noch immer unter dem Baum befinden und so erhielten Iryan und Sarin tatsächlich die Möglichkeit, kurz miteinander allein zu sprechen.
"Ian?"
, fragte der Elf zunächst nach.
"Ist das Dhansairs Art zu sagen: Mir gefällt mein Spitzname nicht, deshalb bekommst du auch einen?"
Äh...eigentlich war es meine Idee...also...aus meinem Traum in dem er...Oh... Ich sollte lieber nicht mit ihm darüber reden. Das ist alles zu verwirrend und in höchsten Maße verfänglich!
"Ian"
, wiederholte er im Anschluss und beäugte Sarin, die gerade einfach nur den Klang seiner Stimme genoss, wenn er seinen eigenen neuen Namen kostete.
"Möchtest du auch einen Spitznamen erhalten?“
Ich? Aber... Sarin ist doch schon sehr kurz. Mama hat mich manchmal einfach nur Sari genannt... Außerdem gibt man sich seinen Spitznamen doch nicht selbst... Allerdings...ist das vielleicht keine schlechte Idee. Zumal wir ja auf der Flucht sind. Vielleicht sollten wir und wirklich „Decknamen“ wie die Helden in den Romanen zulegen?
Ian riss sie aus ihren Gedanken, als er auf ihr schlechtes Gewissen der Gruppe gegenüber einging.
„Aber bitte ... entschuldige dich nicht. Niemand ist dir böse. Du bist unerfahren hier oben. Wenn, dann ist es unsere Schuld, dich nicht vorgewarnt zu haben."
Er hob die Hand, als wollte er sie auf Sarins legen, …
Bitte tut es... Oh, was wünsche ich mir da!
...doch sie verharrte nur kurz in der Luft, ehe er sie wieder senkte.
Nein, er macht das Richtige. Das würde alles nur schwieriger machen! Herjeh, ich hab innerhalb von zwei Tagen zwei ...Genitalien... zwischen meinen Beinen gehabt und hab mich so, wenn Ian mit mir Händchen halten will??? ...Ja... weil ich bei ihm einknicken könnte! Ach ich wollte ihn doch etwas fragen!
"ich werde in Zukunft besser darauf achten."
Er kümmert sich nur um mich!
Rührung stieg in ihr auf und am liebsten hätte sie sich einfach gegen seine Schulter gelehnt. Schon hatte sie ihre Frage an ihn wieder vergessen.
„Weist du, es gibt da dieses Sprichwort.“
, hob Sarin an.
„Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist die Badehos' dran schuld.“
Sie schmunzelte. Sie kannte nicht viele Sprichwörter der Oberwelt, aber dieses eine war hängen geblieben.
„Ich kann nicht meiner Kleidung die Schuld geben. Die ist immerhin von mir selbst genau für diese Zwecke geschneidert worden, wenn auch nach Angaben, die ich nie selbst erprobt habe und somit vielleicht die Quellen nicht ganz korrekt waren. Aber nein, das glaube ich nicht. Ich muss mir leider einfach einen kleinen Teil Schuld einräumen, denn eigentlich sollte ich ja in einer warmen Kutsche, mit einem Verlobten an meiner Seite unter dicken Decken sitzen und einer ungewissen Zukunft in Morgeria entgegen schaukeln... Aber ich sitze tausend mal lieber hier! Was machen da schon kalte Füße und kalte Hände. Ich bereue nur, dass ich nicht schon früher mal Ausflüge an die Oberfläche gemacht habe, sonder immer nur in meinem Zimmer gearbeitet habe... Ich.. ich bin halt eine rechte ...'Stubenhockerin'.“
Sie blickte zu Boden, als sie das sagte.
„Ich habe die letzten Jahre immer in gut geheizten Räumen verbracht und mich auch nie viel bewegt. Selbst für den Transport der Stoffballen gab es Diener. Ich... ich bin ein verwöhntes Ding in diesen Dingen.“
Scham rötete ihre Wangen.
„Ihr habt mir da viel voraus und ich werde mich nicht mehr entschuldigen *schmunzel* ...fleißig üben und versuchen mitzuhalten, aber ich werd auch sagen, wenn ich nicht mehr kann und mich nicht noch einmal überfordern.“
Sie sah wieder zu ihm auf und seufzte tief, als sie seinen warmen Blick empfing. So gern hätte sie...Ja was eigentlich?
...ihn geküsst?
Sie blinzelte langsam bei der Vorstellung diese Lippen mit ihren zu kosten und brachte schnell ihre Rede zu ende, bevor sie noch etwas dummes tat.
„Ich danke dir, dass du auf mich achten willst und nehme diese notwendige Hilfe an.“
...das klang jetzt ein bisschen kühl und gestelzt... ABER war 'notwendig!' So kann er mir helfen und ich ihm, ohne dass es zu persönlich wird. Er... er ist Leibwächter! Der Wächter meines Leibes...wache über mich! OH beim Mond und dem Himmel, der über mich wacht! Kann ich denn nicht einen Gedanken haben, der nicht dann gleich wieder in diese Richtung geht?
Ihr Körper hatte dazu seine feste Meinung:
Nein.
Beide saßen sie eine Weile schweigend da und Sarin genoss es still, auch wenn ihre Gedanken kreisten. Es herrschte nicht diese unangenehme, immer peinlicher werdende Stille zwischen ihnen. Im Gegenteil. Sie fühlte sich wohl und Iryan schien ebenfalls einfach nur Sarins Nähe zu genießen, auch wenn sie nicht sprachen. Er schaute wiederholt zu ihr herüber und wich ihrem Blick nicht einmal aus, als sie sich kreuzen.
Manthala, du prüfst mich wirklich hart! Wie soll man denn bei diesen Augen, diesem Mann, KEIN feuchtes Höschen bekommen?!? Dabei tut er nicht einmal was!
Da brauchte es einen kleinen Anstoß. Jener kam in Form von Dhansair, der sich endlich hinzu gesellte. Er hatte beide aus der Ferne beobachtet und ertrug es nun nicht länger.
"Willst du Sarin nicht wenigstens einen Arm umlegen, damit sie nicht friert?"
WAS? JA...nein...
Dhan ließ es aber nicht soweit kommen, dass Ian den „lieb gemeinten“ Vorschlag in die Tat umsetzen konnte, sondern strafte ihn mit einer sanften Kopfnuss, die der Größere nicht wirklich zur Kenntnis nahm.
"Was? Oh ... sie hat gerade nach Castus gefragt. Weißt du, wo er steckt?"
"Castus, hm?"

Dhansair musterte Sarin.
Ich sollte jetzt gehen, damit er mit ihm reden kann.
Er nickte verstehend, hatte vielleicht ihren bittenden Blick gesehen und zeigte einen schmalen Pfad im Schnee entlang. Man erkannte ihn nur deshalb, weil er Fußspuren besaß. Bald würden sie vom Neuschnee gefüllt und verschwunden sein.
"Er kann nicht weit sein. Hätte er jagen wollen, wäre ich mitgegangen."
"Die Jagd gefällt dir wohl ... Dhan"

, neckte Iryan. Er erhielt eine weitere Kopfnuss und Sarin lächelte bei der verspielten Kabbelei. Dann sprach der einstige Erbprinz:
"Geh nur zu ihm, Sarin. Vielleicht mag er auch etwas Tee haben. Nimm eine Schale mit. Ich unterhalte mich inzwischen mit Iryan."
Sarin nickte, stand auf und befüllte das Gefäß.
"Ian heiße ich jetzt."
"Ach, tust du das?"

Sarin folgte den Spuren im Schnee und verließ die wohlige Wärme des Lagerfeuers. Sie führten wieder auf einige Felsen zu. Diese gab es ja zahlreich im Grasland.
Wie rundliche, schlafende Spinnenkörper auf einem Bett aus feinster Seide liegen sie da, ein eben solch weißes Spitzenhäubchen auf ihrem Leib.
Sarin konnte sich an diesem Anblick immer noch nicht satt sehen. Und oben auf stand Castus, den Blick gen Westen gerichtet. Er besaß wahrlich einen Hang dazu, allein, verträumt und charmant auf einem Felsen zu stehen. Dabei strahlte er diese tiefe Ruhe aus, in der auch immer eine Spur Traurigkeit zu stecken schien. Einen Atemzug lang sah sie ihn einfach nur an und ließ das Bild auf sich wirken.
Der einsame Held.
So hätte sie es genannt und gern eingerahmt. Die Melancholie gab Castus einen Rahmen, der ihn ernsthaft und erwachsener wirken ließ als er war und doch war er doch erst zwei Jahre?
Wie würde ich mich in seiner Situation fühlen? So viel Last auf seinen jungen Schultern.
Sie schwand, als er sein lächelndes Antlitz Sarin zuwandte.
"Wie schön! Dir geht es offensichtlich besser."
Er winkte Sarin zu sich heran und half ihr auch auf den Felsen. Die Aussicht war grandios!
"Komm her, ich lege einen Arm um dich, damit du nicht schon wieder zu einem violetten Eiszapfen wirst. Oder einer Eisblume. Die einzige, die in dieser weiten Weiße blühen kann."
Sarin verstand nicht alles, was er da gesagt hatte, aber es klang grandios. Er war fast ein kleiner Poet, trotz seiner Jugend. Er atmete durch, dass die Luft vor seinen Lippen kleine Wölkchen bildete. Kurz wollte sie widersprechen, aber die Kälte war ihr schon einmal zum Verhängnis geworden und bei Castus war sie sich einfach sicher, dass er keine Hintergedanken hegte. Also kuschelte sie sich kurzerhand an seine Seite und folgte seinem Blick in die Ferne.
"Es ist so friedlich hier. Wenn nicht irgendwo gerade mein Vater eine Armee gen Zyranus führen würde, könnte ich die Aussicht noch mehr genießen."
Sie sah zu ihm auf.
Er ist vielleicht auch schon emotional weiter, als Mall vermutet.
Sie drückte ihn sanft gegen sich, sog die Wärme in sich auf und raunte leise:
„...aber du bist nicht allein, wenn du auf ihn treffen solltest! Du hast Mall und die Anderen... und mich, wenn ich irgendwie helfen kann.“
So einfach war es. So einfach konnte es sein. Mit Castus war alles ein bisschen einfacher und reiner. Ihn konnte sie einfach tröstend in den Arm nehmen, seine Wärme annehmen und sich selbst ein bisschen fallen lassen. Bei ihm war alles natürlich und unschuldig. Sie sah in seine so unglaublich strahlend blauen Augen und sagte leise:
„Wenn es dir hilft, erzähle mir deine Gedanken. Ich kann dir sicher keinen Rat geben wie die Anderen, aber ich kann dir zuhören. Ich...bin vielleicht ein bisschen wie du. Fremd in dieser Welt und gehöre doch so sehr zu ihr, dass ich mich verantwortlich für alles und jeden fühle. Aber du bist nicht verantwortlich für das Tun deines Vaters. Egal was du tust, egal wie du auf ihn einwirkst, egal ob erfolgreich oder nicht... es ist seine Entscheidung. Wir ...“
Ja, sie hatte 'Wir' gesagt und es fühlte sich gut an.
„...können nur versuchen ihm einen anderen Weg zu zeigen, damit er die Wahl hat.“
Sie lehnte einen Moment dann schweigend ihren Kopf an seine Schulter, nahe der Halsbeuge.
„Ich bin für dich da.... Wir „weltfremden“ müssen doch zusammen halten.“
, versuchte sie sich in einer kleinen Aufmunterung. Dann war es an ihm, ob er seine Gedanken teilte.
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 19. Mai 2021, 11:48

Wie schnell sich doch dieses schöne Lächeln auf seine Züge zaubern ließ und das mit nur ein paar simplen Worten. Iryan sollte wirklich häufiger lächeln, wie Sarin bereits zuvor schon festgestellt hatte. Dunkelelfen sahen hübsch aus, wenn sie nicht immer so ernst in die Welt schauten - besonders Iryan!
Sie teilte ihm mit, wie gern sie sich bei ihm - in der Gruppe! Der Gruppe!!! - aufhielt und sicherlich hätte der Elf nun noch wärmer gelächelt, wenn sie anschließend einfach den Mund gehalten hätte. Vielleicht wäre es sogar zu dem Kuss gekommen, den sie sich insgeheim erhoffte. aber nein, Sarin fand erneut ein Fettnäpfchen. Sie zog ihre derzeitige Lage jeder noch so warmen Decke und bequemen Kutsche vor, die sie in ein Schicksal gefahren hätte, mit dem sie nicht glücklich geworden wäre. Selbst dann, wenn sie an Händen und Füßen fror.
Da fiel er, der Satz, welcher alles zu ruinieren drohte: "Was machen da schon kalte Füße und kalte Hände."
Iryans Lächeln schwand. Stattdessen weiteten sich seine Augen ein wenig in aufkeimender, von Sorge geprägter Wachsamkeit. Oh, vielleicht handelte es sich doch um ein Glücksnäpfchen? Seine Finger zuckten, als wollte er vorschnellen, um Sarins Hände zu wärmen. Möglicherweise folgte gleich noch eine Fußmassage. Dann könnte die Nachtelfe den direkten Vergleich zu Castus anstellen.
Ach, doch ein Fettnäpfchen. Castus! Er kam zur Sprache, als Dhansair in den Rahmen platzte und die ruhige Zweisamkeit auseinanderriss. Richtig, Sarin hatte nach dem Blauschopf gesucht und nun führten ihre nach wie vor kalten Füße sie durch den platt getrampelten Schneepfad ein Stück weit aus dem Lager heraus. Sie fand sich bei einigen Felsen wieder, auf denen der junge Halbdämon einer heroischen Statue gleich stand, den Blick gen Westen gerichtet. Obwohl er kein Dunkelelf war, zeigte seine Miene sich gerade nicht minder ernst. Ihm stand es aber gut zu Gesicht. Es machte ihn erwachsener ... anziehender. Allein sein Charme vermochte, dieses reife Bild zu zerstören. Im Herzen schien er eher der unschuldige Zweijährige zu sein, als es sein Äußeres vortäuschte. Wobei ... zwei Jahre? Das ist ein Kleinkind. Halbdämonen waren eine besondere Form auf Celcias Boden. Vielleicht fühlte Sarin sich dem Blauschopf deshalb so verbunden und kam seiner Aufforderung nur zu gern nach, auf den Felsen zu klettern und sich in seinen wärmenden Arm zu schmiegen. Sanft legte Castus ihr diesen um und drückte ihren Körper sogar etwas dichter an den eigenen. Zufrieden atmete er aus, dass erneut kleine Wölkchen vor seinen Lippen entstanden. Er beobachtete sie, bis sie vom Wind fortgetragen wurden. Eine tiefe Sehnsucht lag in den Zügen des Jünglings. Sarin entdeckte sie, als sie zu ihm aufschaute. Er schien sich zu wünschen, wie sein Atem oder die kleinen Schneeflocken vom Wind gepackt und zum Tanz aufgefordert zu werden, bis es ihn irgendwohin wehte. Fort von den Pflichten, die er sich auflud, nur weil er seines Vaters Sohn war. Sarin griff nach dieser Last, zog mit ihren Worten einen Teil davon auf ihre eigenen, viel schmaleren Schultern. Aber sie würde Castus beistehen, so wie alle anderen. Mallahall, die Zwillinge, selbst Nhi'on würde ihm doch helfen. Da war Sarin sich so sicher, dass sie es laut aussprach. Nein, sie besaß nicht den geringsten Funken Zweifel. All ihre Reisegefährten hielten bislang so wunderbar zusammen und ihre Reise war doch in der Motivation gegründet, Asmodeus aufzuhalten. Warum sollte auch nur einer von ihnen dann Castus im Stich lassen?
"Wenn es dir hilft, erzähle mir deine Gedanken", bot Sarin an. Sie würde zuhören, selbst wenn sie nicht alles verstand. Ihr Angebot erntete ein Lächeln. Oh, darin war sie gut. Die Gärtnerin warmen Lächelns!
"Du könntest mir wirklich helfen und nur du, Sarin. Weil ich wüsste, dass alle anderen es nicht verstehen würden." Einen Moment lang ruhten seine tiefblauen Augen, in denen Galaxien selbst beheimatet zu sein schienen, auf der Nachtelfe. Er hinterließ eine Sehnsucht im Herzen, als er diesen Blick von ihr löste und ihn gen Himmel richtete. Die Wolkendecke war dicht, dunkelgrau. Sie ließ nicht einmal die Spur eines Sonnenstrahls hindurch und wahrscheinlich hätten sie sich unter wärmeren Bedingungen alle ob des starken Regengusses in Sicherheit gebracht. So jedoch rieselte nur Schnee auf sie herab, tanzte und bestäubte ihre Köpfe.
"Ich kenne die ganze Geschichte. Mallahall hat mir alles erzählt. Sie war so lang mit meinem Vater unterwegs. Sie hat so viel mit ihm erlebt und ihn nie aufgegeben." Eine Pause entstand. Castus streichelte Sarins Oberarm. "Ich weiß, dass ihr alle mir beistehen werdet, aber genau da liegt das Problem. Am Ende ist es etwas zwischen meinem Vater und mir. Mallahall würde mich niemals allein der Gefahr aussetzen, die trotz meiner Bande zu ihm bestehen. Sie würde dabei sein wollen. Aber ... ich muss das wirklich allein regeln. Wenigstens den letzten Schritt. Verstehst du das, Sarin? Dass es eine Sache zwischen mir und ihm allein sein muss?" Er schluckte leer, fast als fürchtete er ihre Antwort. Doch diese winzige Pause gab ihr noch keine Gelegenheit sie auszusprechen. Und ehe sie größere Gestalt annehmen konnte, setzte Castus wieder an: "Wenn du verstehst, weißt du auch, wie du mir helfen kannst. Halte die anderen zurück, sobald der Zeitpunkt gekommen ist. Vor allem Tantchen. Sie muss mich das allein machen lassen. Es wird ihr das Herz brechen, deshalb muss jemand bei ihr bleiben. Wenn du das machen kannst, Sarin, dann ... erfülle ich dir jeden erdenklichen Wunsch." Plötzlich grinste er sie an. Verschmitzt und frei aller Sorgen mit einem herzlichen Gemüst, aus dem die reinste Unschuld selbst sprach: "Ich kann das, also halte dich nicht zurück, ja? Sag mir, was du dir aus tiefster Seele wünschst!"
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 21. Mai 2021, 14:08

Iryans Lächeln schwand.
Oh...was hab ich falsch gemacht???
Einen kurzen Moment dachte sie, sie hätte mit der Annahmen der „notwendigen“ Hilfe zu kalt geklungen und nun den Funken seiner Zuneigung erfroren, doch es war etwas anderes, dass sein Lächeln löschte. Es war seine Sorge um sie.
"...was machen da schon kalte Füße und kalte Hände."
, hatte sie gesagt. Ians Augen weiteten sich von Sorge geprägter Wachsamkeit.
In welches Näpfchen sie auch trat, glücklich oder unglücklich, sie verknackste sein Lächeln als sie hinein trat und konnte nur noch davon humpeln.
Oh, vielleicht handelte es sich doch um ein Glücksnäpfchen?
Seine Finger zuckten, als wollte er vorschnellen, um Sarins Hände zu wärmen. Doch es kam nicht dazu. Sie wurden unterbrochen.
Ach, doch ein Fettnäpfchen. Castus!
Er kam zur Sprache, als Dhansair in den Rahmen platzte und die ruhige Zweisamkeit auseinanderriss. Richtig, Sarin hatte nach dem Blauschopf gesucht und bald darauf führten ihre nach wie vor kalten Füße sie ein Stück weit aus dem Lager heraus. Zumindest lernte sie jetzt auch gerade etwas: Sie brauchte ein Lagerfeuer oder einen warmen Körpern neben sich, wenn sie still saß, stand oder lag. Ihr Körper war einfach noch nicht in der Lage ausreichend eigene Wärme zu bilden. Ansonsten hielt die Bewegung sie warm, aber wenn sie ruhte, dann kühlte sie zu schnell ab. Ein Pelzmantel wäre also auch nicht schlecht.
...
Sie fand Castus ernst drein schauend. Ihm stand es aber gut zu Gesicht. Sanft legte Castus seine Arme um sie, nachdem sie zu ihm hinauf auf den Stein geklettert war und drückte ihren Körper sogar etwas dichter an den eigenen.
Es fühlte sich gut an. Nicht falsch, nur gut.
Eine tiefe Sehnsucht lag in den Zügen des Jünglings, als sie zu ihm aufschaute. Sie hörte ihm zu, selbst wenn sie nicht alles verstand. Ihr Angebot erntete ein Lächeln. Oh, darin war sie gut. Die Gärtnerin warmen Lächelns!
"Du könntest mir wirklich helfen und nur du, Sarin. Weil ich wüsste, dass alle anderen es nicht verstehen würden."
Einen Moment lang ruhten seine tiefblauen Augen, in denen Galaxien selbst beheimatet zu sein schienen, auf der Nachtelfe und Sarin konnte nicht anders als einfach in sie hinein zu schweben. Er hinterließ eine Sehnsucht in ihrem Herzen, als er diesen Blick von ihr löste und ihn gen Himmel richtete.
Merkwürdig... diese Sehnsucht...
"Ich kenne die ganze Geschichte. Mallahall hat mir alles erzählt. Sie war so lang mit meinem Vater unterwegs. Sie hat so viel mit ihm erlebt und ihn nie aufgegeben."
Ich würde gern mehr darüber hören...
Castus streichelte Sarins Oberarm.
"Ich weiß, dass ihr alle mir beistehen werdet, aber genau da liegt das Problem. Am Ende ist es etwas zwischen meinem Vater und mir. Mallahall würde mich niemals allein der Gefahr aussetzen, die trotz meiner Bande zu ihm bestehen. Sie würde dabei sein wollen. Aber ... ich muss das wirklich allein regeln. Wenigstens den letzten Schritt. Verstehst du das, Sarin?“
Sie nickte langsam.
„... Dass es eine Sache zwischen mir und ihm allein sein muss?"
Das ist eine Sache des Blutes. Er muss es allein tun... Eigentlich dachte ich sowieso, dass er das allein machen müsste... seltsam. Ich bin gar nicht darauf gekommen, dass Mall ihn vielleicht davon abhalten würde... Sie will doch...aber...sie liebt ihn auch! Verstehe...
"Wenn du verstehst, weißt du auch, wie du mir helfen kannst. Halte die anderen zurück, sobald der Zeitpunkt gekommen ist. Vor allem Tantchen. Sie muss mich das allein machen lassen. Es wird ihr das Herz brechen, deshalb muss jemand bei ihr bleiben.“
Sari nickte abermals.
„Wenn du das machen kannst, Sarin, dann ... erfülle ich dir jeden erdenklichen Wunsch."
Plötzlich grinste er sie an. Verschmitzt und frei aller Sorgen mit einem herzlichen Gemüts, aus dem die reinste Unschuld selbst sprach:
"Ich kann das, also halte dich nicht zurück, ja? Sag mir, was du dir aus tiefster Seele wünschst!"
Sarin hob erstaunt die Bauen und sah in das Universum-Blau seiner Augen.
Ich möchte mir dir fliegen...
...Quasch! Was für ein Unsinn ich da denke. Wünsche...
Es war einfach der erste Gedanke gewesen. Sein Blick hatte einfach etwas, dass sie sich für ihn wünschen ließ, dass er frei von aller Last war wie einer dieser Vögel, wie von Manthalas Schwingen getragen, frei von Sorgen, frei und voller Hoffnung. Dann hätte sie sich gern mit ihm in den nächtlichen Himmel aufgeschwungen... Also lächelte sie ihn genauso strahlend entgegen und antwortete:
„Ich wünsche mir nur, dass du Hoffnung findest.“
Auch sie war unverfälscht und rein in ihren Gedanken und Wünschen. Vielleicht war es immer noch das Licht der Hoffnung, dass sie kurz erfüllt hatte, dass sie sich das gleiche für ihn wünschte.
Hoffnung... für ihn... für uns... für die Wesen dieser Welt, die sich fürchten...
Natürlich dachte sie dann einen Moment länger über seine Worte nach und der Nachhall förderte auch 'eigene' Wünsche zu Tage, aber die waren eben die eines Kindes, das seine Eltern verloren hatte.
...geliebt zu werden, wäre ganz schön...
In 88 Jahren von denen sie die meiste Zeit allein gewesen war, nur gearbeitet und selbst nicht gesehen worden war, da wünschte sie sich ein Hand die die ihre hielt, einen schützenden Arm, eine Schulter die Trost spendete, ein offenes Herz und ein ihr zugewandtes Lächeln. Ein kleines Seufzen entrang ihrer Kehle und ihre Augen funkelten zu seinen hinauf. Aber hatte sie nicht genau das gerade vor sich ohne es zu sehen? Sarin und Castus standen zusammen gekuschelt und blickten einander in die Augen. Was wünschte sich also Sarin aus vollstem Herzen?
Einen Kuss der Liebe, der mich von meinem Fluch erlöst?

„Ein Pelzmantel wäre ganz schön... gegen die Kälte.“
, sie lächelte verlegen und senkte den Blick ein kleines Stück, heftete ihn auf seine Brust wo sein reines Herz schlug.
Solch unsinnige romantische Gedanken entspringen natürlich nur meinen Romangeschichten. Was mach ich hier eigentlich...?
Ihre Handfläche lag über seinem schlagenden Herzen und sie betrachtete ihre Finger gedankenverloren. Ihr Herz war einsam, aber das Schicksal hielt in diesen Tagen seine Hände entgegen, am jedem Finger eine Möglichkeit. Es hatte ihr gleich mehrere Männer und ihre lockenden Körper, aber auch vielleicht ein oder zwei Herzen an die Seite gestellt, die ihr zugetan waren. Doch noch kannte sie nicht die Furcht vor dem was kommen könnte. Die Furcht, ein Herz brechen zu sehen, wenn sie sich entscheiden würde müssen... Sie war zu unerfahren um die Gefahr zu sehen. Sie wollte niemanden weh tun. Aber war es denn wirklich ihre Entscheidung, wem sie ihr Herz und letztendlich ihren Leib und ihr Leben anvertraute? Gehörten nicht zur Liebe immer Zwei? Sie würde diese Entscheidung nicht allein treffen. Aber von alle dem wusste sie nichts.
Der Moment gehörte allein dem Zwischenraum der ihre Augen trennte. Sein Universumblau und ihr Amethystensilber umgeben von tanzenden weißen Sternen. Wuchs hier etwas oder war es nur sein kindliches Gemüt? Konnte daraus etwas entstehen?
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Samstag 22. Mai 2021, 17:11

Wer war dieser Wunderknabe Castus wirklich? Er zeigte sich so offen für jede Zuflucht suchende Seele, empfing sie herzlich und mit einem warmen Lächeln. Er scheute nicht vor Körperkontakt zurück oder davor, dass sein Körper auf diese physische Nähe reagierte. Er nahm es als von der Natur gegeben hin und das machte es so viel einfacher für ihn. Castus war schamlos, ohne dass man den Begriff in einem negativen Aspekt darstellte. Er schämte sich einfach nicht dessen, was er sagte oder tat. Dadurch umgab ihn eine Aura des Charmes, wie Sarin sie nie zuvor erlebt hatte. Er war so unbeschwert, fröhlich und liebevoll. Aber dass auch auf seinen Schultern schwere Gedanken lasteten, das offenbarte er ihr ebenso. Er hielt nichts vor ihr geheim, wie es schien. Alles lag klar vor ihr, so wie seine Augen, in denen man versinken und fliegen zugleich wollte. Sterne schienen darin zu explodieren, viele glitzernde Stäubchen zu schaffen, die umher wirbelten wie all die adligen Nachtelfen es auf dem Ball in ihrer Heimat getan hatten. All die Nachtelfen, die ihre Kleider getragen hatten. Jeder Stern in seinem Blick war zauberhaft, wurde von einem winzigen hellbläulichen Schein umschlossen und schwamm so in einem ewigen Meer aus wechselnden Nuancen dunkleren Blaus. Könnte Sarin aus diesem Blick ein Kleid schneidern, würde sie den puren Ozean, Manthalas Nachthimmel und die schönsten Saphire in den Stoff bannen.
Für einen Moment verlor Sarin sich in Castus' Augen und seine Aufforderung, einen Wunsch zu äußern endete im Bedürfnis, mit ihm fliegen zu wollen. Rasch ertappte sie sich aber bei diesem geistlosen Wunsch und versuchte es noch einmal. Dieses Mal dachte sie sorgfältiger darüber nach. Castus betrachtete sie mit verständnisvoller Geduld.
Schließlich äußerte sie ihre Wünsche: "Ich wünsche mir nur, dass du Hoffnung findest. Ein Pelzmantel wäre ganz schön ... gegen die Kälte." Es waren guten Wünsche. Einer für ihn und auch einen für sich selbst, der noch dazu bodenständig blieb. Was insgeheim in ihr vor ging, behielt Sarin für sich. Dabei herrschte der Wunsch doch schon so lange in ihrem Herzen. Geliebt zu werden, damit der Fluch ihres Brautkleides sich endlich lösen könnte ... das konnte sie nicht laut aussprechen. Niemand könnte ihr diesen Wunsch erfüllen. Liebe schenkte man nicht, weil es sich jemand wünschte. Das wäre Mitleid. Liebe musste sich von allein entwickeln. Nicht einmal Castus wäre in der Lage, ihren Fluch so zu brechen ... oder doch?
Sarin hing an seinen Augen, während ihre Ohrspitzen sanft zuckten, als sein nachdenkliches Summen in ihre Gehörgänge drang.
"Hmmm ...", gab er von sich und über diesen wunderschönen Augen runzelte er die Stirn etwas. Dann neigte er sich dichter heran, über ihren Kopf. Er legte den eigenen leicht schräg. Ein kurzer Blick traf Sarin fragend, als bäte er um Erlaubnis. Seine Lippen kamen den ihren gefährlich nahe. Näher. Noch näher. Ein letzter Blick als Signal für das Bevorstehende und dann senkte er die Lider darüber. Castus' Lippen drückten sich sanft auf Sarins. Er bewegte sie seicht, dass sie die ihren streichelten, ehe er ihr den Atem raubte, indem er die Lippen versiegelte.
Etwas flammte auf. Die beiden wurden von züngelnten Flammen umgeben, die aus Castus hervorbrachen. Das blau schimmernde Seelenfeuer erfasste sie beide. Es legte sich um Sarin, hinterließ eine Wärme, als hätte er ihr wirklich gerade einen Pelzmantel um die Schultern gelegt und zugleich schien es ihre Seele zu entblättern wie eine Rose ihre Blüten, sobald der erste Sonnenstrahl den Boden berührte. Einen Tautropfen gleich tippte Castus' Zungenspitze gegen ihre Lippen, als er um Einlass bat. Der Kuss selbst blieb aber zurückhaltend. Castus fordert nicht. Vielmehr lud er sie ein, den Moment zu entdecken und auszukosten. Seine Lippen streichelten ihre, während seine dämonischen Flammen ihre Seele liebkosten. Sie drangen tief in ihr Herz, ohne zu verbrennen. Sie wärmten und brachen sämtliche Siegel, die sie im Laufe ihres Lebens darum gelegt haben mochte, um dunkle Gedanken, aber auch Sehnsüchte vor anderen zu verbergen. Castus' Feuer drang mühelos zu ihnen allen durch. Sarin war ein weit aufgeschlagenes Buch, in das er mit einer großen Lupe hinein schaute, um jede Zeile und jede noch so kleine Randnotiz zu durchforsten.
Und zwischen all diese Gefühlen, Empfindungen und neu entdeckten Erfahrungen säuselte eine Stimme im Knistern der Flammen: Ich verstehe, sagte sie, als Sarins Seele vollkommen offen inmitten des Feuers lag. Geliebt zu werden...
Das Feuer zog sich zurück und mit ihm auch langsam das wohlig warme Gefühl. Dafür brannten Sarins Lippen von dem Kuss, als das Blut hindurch schoss und alles zum Prickeln brachte. Castus löste sich, ohne dass es wirklich zu einem leidenschaftlichen Zungenspiel gekommen wäre. Er hatte sie nur berührt, gestreichelt ... geliebt ... für einen einzigen Kuss.
Er öffnete wieder die Augen, schaute Sarin an und lächelte, so wie sie es von ihm gewohnt war. "Dieser Wunsch wird leicht zu erfüllen sein." Ihr dürfte klar sein, dass er alles andere als den erwähnten Pelzmantel meinte.
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 23. Mai 2021, 11:37

Sarin hatte einen, bzw. zwei Wünsche ausgesprochen, einen für ihn, einen für sich, doch auch etwas zurück gehalten. Wie hätte sie auch sagen können, was tief in ihrem Herzen so lange verschlossen war. Was aber erstaunlich war, war das Castus eben auf das Ungesagte reagierte, zwischen den Zeilen las und sein nachdenkliches:
"Hmmm …"
öffnete den Einband ihrer Seele. Er forschte. Diesen wunderschönen Augen sahen sie an und er runzelte die Stirn etwas.
Hab ich was falsch gemacht?
Dann neigte er sich dichter heran, über ihren Kopf. Er legte den eigenen leicht schräg.
Was kommt jetzt?
Ein kurzer Blick traf Sarin fragend, als bäte er für etwas um Erlaubnis und sie blinzelte nicht recht verstehend.
Hm?
Seine Lippen kamen den ihren gefährlich nahe.
...oh...er will doch nicht...
Näher.
...mich...
Noch näher.
...
War es die Nähe, die sie körperlich wie geistig verharren ließ? Ein letzter Blick als Signal für das Bevorstehende und dann senkte er die Lider.
???
Castus' Lippen drückten sich sanft auf Sarins.
OH!
Er bewegte sie seicht, dass sie die ihren streichelten, ehe er ihr den Atem raubte, indem er die Lippen versiegelte.
Ooooohhhh!
Sarin war schon einmal geküsst worden, aber das war mehr als vier Jahrzehnte her. Sie hatte die Zeichen nicht erkannt, da es damals keine gegeben hatte. Ihr erster Kuss war … 'anders' gewesen und als Castus Lippen jetzt ihre trafen, verblasste augenblicklich die aufkommende Erinnerung, zerplatzte wie eine Seifenblase und schuf Raum für diese neue Erfahrung. So sollte ein erster Kuss sein!...nicht 'anders'! Die Weichheit seiner Lippen eroberte ihre Sinne im Sturm. Augenblicklich senkten sich ihre Lider über ihre Augen. Ihr Atem stockte und ein Schauer lief durch ihren Körper. Etwas flammte auf, tanzte hinter ihren geschlossenen Augen. Beide wurden von züngelnden Flammen umgeben, die aus Castus hervorbrachen. Sarins Finger krallten sich instinktiv in Castus Mantel. Sie musste es nicht sehen um es zu fühlen. Sie erinnerte sich. Sie schob ihre Arme enger um ihn und begrüßte das Gefühl von ihm gehalten zu werden. Sie kannte es und insgeheim hatte sich ein Teil von ihr sich danach gesehnt, seit dem Moment, da sie es das erste Mal erfahren hatte dürfen. Es war wie das erste Mal Schokolade essen, das man dann immer wieder wollte und süchtig machen konnte. Nur das die Flammen hier eine andere Art von Glücksgefühl freisetzten, als die Endorphine in Schokolade. Das blau schimmernde Seelenfeuer erfasste sie beide. Es legte sich um Sarin, hinterließ eine Wärme, als hätte er ihr wirklich gerade einen Pelzmantel um die Schultern gelegt und zugleich schien es ihre Seele zu entblättern wie eine Rose ihre Blüten. Einem Tautropfen gleich tippte Castus' Zungenspitze gegen ihre Lippen, als er um Einlass bat und diese sich augenblicklich für ihn mit einem Seufzer öffneten. Hier war kein Platz für bewusste Gedanken, wohl aber instinktives Handeln. Der Kuss selbst blieb aber zurückhaltend, denn Sarin schwebte... sie flog... durch die Empfindungen, die er in ihr weckte. Selbst wenn sie gewusst hätte, was sie mit ihrer Zunge hätte erwidern können, der Moment war viel zu berauschend. Castus fordert nicht. Vielmehr lud er sie ein zu entdecken und auszukosten, doch dazu war sie viel zu weit über den Wolken. Das einzige was sie tat, war sich ganz in ihm zu verlieren, sich sanft gegen ihn zu lehnen, ihre Kopf seinem Kuss entgegen zu recken und den Nacken zu strecken. Seine Lippen streichelten ihre, während seine dämonischen Flammen ihre Seele liebkosten. Und wie sie das taten! Das Gefühl war unglaublich! Sie drangen tief in ihr Herz, ohne es zu verbrennen. Sie wärmten und brachen sämtliche Siegel, die sie im Laufe ihres Lebens darum gelegt haben mochte, um dunkle Gedanken, aber auch Sehnsüchte vor anderen zu verbergen. Dabei hatte er viel zu tun und Schicht um Schicht fiel von ihr ab. Wie fallende Blütenblätter lösten sich ihre Ängste, Unsicherheiten, Scham und Moral, die sie gefangen hielten. Viel dunkles fand er da aber nicht, außer einen gewissen Frust ihrer verbliebenen Familie gegenüber. Tief verborgene Sehnsüchte gab es dafür um so mehr! Castus' Feuer drang mühelos zu ihnen allen durch. Sarin war ein weit aufgeschlagenes Buch, in das er mit einer großen Lupe hinein schaute, um jede Zeile und jede noch so kleine Randnotiz zu durchforsten. Er las in ihr und unter den sorgsam aufgebauten Rollen, die sie in ihrem bisherigen Leben zu spielen hatte, kam langsam das einsame Wesen hervor, das sie tief im Innern war. Dieses trug einen einzelnen Gedanken, eine einzelne Sehnsucht in sich. Castus Flammen kosteten sie und erkannten sie. Sarin erschauderte bis in den letzten Winkel und hätte er sie nicht gehalten, wäre sie vielleicht in die Knie gegangen. Er berührte ihre Seele und zwischen all diese Gefühlen, Empfindungen und neu entdeckten Erfahrungen säuselte eine Stimme im Knistern der Flammen:
Ich verstehe...
, sagte sie, als Sarins Seele vollkommen offen inmitten des Feuers lag.
Geliebt zu werden...
Das Feuer zog sich zurück und mit ihm auch langsam das wohlig warme Gefühl. In ihr erwachte die Sehnsucht um so mehr, diesen Zustand wieder zu finden, zu halten, erneut zu erfahren.
...mehr Schokolade...
Aber er war weg? Dafür brannten Sarins Lippen von dem Kuss, als das Blut hindurch schoss und alles zum Prickeln brachte. Ihre Lippen suchten noch die seinen, doch Castus löste sich. Er hatte sie nur berührt, gestreichelt ... geliebt ... für einen einzigen Kuss. Sarin schwebte.
Er öffnete wieder die Augen, schaute Sarin an und lächelte. Ihr Mund war noch ein klein wenig geöffnet, gespitzt, ihre Augen geschlossen und ihr Kopf suchte den seinen...
"Dieser Wunsch wird leicht zu erfüllen sein."
Er sprach und seine Stimme war nicht mehr in ihrem Herzen, sondern weiter weg. Das ließ sie blinzeln und sie den Flug der Gefühle etwas unsanft beenden. Sie blinzelte ein paar mal schnell, zog ihre geröteten Lippen zwischen die Zähne und schlug dann etwas beschämt die Augen nieder, senkte den Kopf an seine Brust und verbarg ihr Gesicht kurz daran. Schon wieder waren ihre Wangen von Purpur überzogen und ihre Gedanken durcheinander. So einen Kuss bekam man auch nicht alle Tage...
...aber sollte man! Oh... OH...
So einen Kuss wollte sie alle Tage! Ihr Kopf ratterte. Was war da ebenen geschehen? Sarin fühlte sich ...unglaublich ...gut und doch vollkommen nackt, aber auf eine ebenso positive weise, wie Cas schamlos war. Trotzdem begann ihr Verstand wieder zu arbeiten und erfasste die Situation. Ihre Gedanken rasten, überschlugen sich.
Warum? Hat er...? ...Ich bin doch nicht...
Sie konnte noch keinen Sinn darin finden und stolperte durch die entblößte Landschaft ihrer Gefühle. Eben hatte sie noch nach „mehr“ gesucht...mit ihren Lippen und er hatte gesprochen, sie so flehend gesehen mit gespitzten Lippen...
Wie peinlich. ...ob er? …
Sie blinzelte zu ihm auf und musste die Frage, die sich in ihr formte einfach stellen:
„H...hast du...“
Sie schluckte.
„Hast du schon mal jemanden so geküsst?“
Warum hat er das getan? Weil ich ihm helfen will? Ist das seine Magie? Erforscht er so die Seelen anderer? Und wird er jemand anderen so küssen? Und was meint er mit...wird leicht zu erfüllen sein?... den Pelzmantel ? Ja klar... oder ...mich zu lieben?...Kann es sein?...Aber...wäre das dann überhaupt Liebe oder nur die Erfüllung meines Wunsches? Meint er überhaupt sich?...oder mich? ..uns? Was passiert hier? Gehört sich das überhaupt?
...IHM ist das sicher egal, aber ich? Ist es mir egal?

So einfach ließen sich Jahrzehnte der höfischen Etikette nicht ablegen. Sarin taumelte zwischen ihren Gefühlen hin und her wie in einem Tanz. Es war herrlich gewesen, ihn einfach einzulassen, nackt in seinen Flammen zu baden, mit ihm zu fliegen... Es könnte süchtig machen, aber es gab noch die Welt außerhalb eines flüchtigen Kusses.
...leider... OH Manthala! Was mach ich hier?!
Die Welt da draußen, war geformt von Moral und Regeln. Sarin kannte sie ALLE! Sie webte sie in die Kleider, in die Röcke und malte Bilder zu rechten Anlässen den rechten Eindruck zu hinterlassen. Sie kannte diese Welt auf eine vollkommen andere Art und Weise als Cas. Er dufte nicht einfach jemand so küssen...sie so küssen...
Doch! Dürfte er, immer wieder!...Nein, das schickt sich nicht...
Vor allem, wenn er das nur tat, um ihr einen Wunsch zu erfüllen. Unsicherheit rumorte zwischen den wild flatternden Schmetterlingen in ihrem Bauch umher.
Es hilft nicht zu grübeln...ich...ich muss es wissen. Da hilft nur...fragen...reden...rede!
Sarin kostete unbewusst noch einmal ihre Lippen und seinen Geschmack. Es war wie Sonnenlicht und Perlwein - Erdbeeren und Schokolade... Das brachte sie jedoch auf einen anderen Gedanken, eine andere Erinnerung, an ein Picknick im Wald, eine andere Gesellschaft... und letztendlich auf...
Ian...? Cas... Ian... Cas... Oh was... was soll ich nur machen? Ich verliebe mich doch grade in... in... wen eigentlich?
Sie sah zu Castus hoch. Sie fühlte sich so sehr zu ihm hingezogen, doch ähnlich fühlte sie sich auch bei Ian... oder waren das nur ihre verrückt spielenden Hormone, seit sie zu viel Oberflächenluft geschnuppert hatte?
Vielleicht hat er das nur aus seiner liebenswürdigen Art heraus getan. Ein Kuss um mir gutes zu tun... Vielleicht weis er es nicht besser.
Ja, Sarin verrannte sich gerade wieder und versuchte logische Erklärungen für etwas zu finden, was man eben nur fühlen konnte. Aber wenigstens war sie mutig genug um zu fragen:
„Cas... was passiert hier? M...magst du mich? Oder ist...ist das nur, weil ich dir helfen will? Machst du das aus einem bestimmten Grund? Ist dir... ist dir überhaupt bewusst, was du mit so einem *schluck* Kuss bewirken kannst?“
Vielleicht muss ich ihm erst ein bisschen Anstand beibringen... aber nicht zu viel! Oh... wo kam das jetzt her...? Also...damit er in Zyranus überhaupt Gehör findet. Wenn er da den nächsten x-beliebigen küsst um seine Wünsche heraus zu finden, dann wird das Ärger geben!
Sarins Gedanken gaben ihr wenigstens wieder so viel Struktur, dass sie zu sich zurück fand und das Phantasie-Bild: Castus, der einen hohen Magier mit spitzer Mütze küsste, half enorm um sie wieder zu erden. Ein klein bisschen schmunzelte sie und nahm sich vor, dem Zweijährigen vor sich, vielleicht doch noch ein bisschen was beizubringen, bis sie in Zyranus ankamen. Verhaltensregeln waren nicht nur schicklich, sondern sie brachten einen auch schnell an das Ziel seiner Wünsche, wenn man sie richtig einsetzte. Es war nie ratsam jemanden unangemessen anzusprechen, oder auch unangemessen gekleidet gegenüber zu treten, denn auch dies war eine Form des Respektes. Guter Benimm öffnete Türen, die sonst verschlossen blieben und darin war Sarin gut. Sie öffnete mit ihrer Kunst Türen für andere. Einem Bettler in Lumpen schenkte man keine Beachtung. Einem Galan in eleganter Gewandung, dem hörte man an. So oberflächlich die Welt nun mal war, so konnte man sein Schicksal auch mit Kleidern lenken und dem rechten Wort zur rechten Zeit. Das alles würde Castus nicht bei seinem Vater helfen, dort musste er alleine hin, aber vielleicht doch bei den Zauberern der magischen Stadt. Dort konnte Sarin ihm auch helfen.
Zyranus...
Neben Castus halbdämonischer Herkunft und seiner weltfremden bezaubernden Art, gab es auch andere Probleme, die sich dort ergeben konnten. Nicht nur die Etikette war eine Tanzfläche, die Gefahren barg. Ian würde in der Stadt der Magie auch seine Schwierigkeiten haben und die konnten sogar lebensbedrohlich für ihn werden. Sorgte sie sich also auch um ihn? Ja unbedingt! Aber sie sorgte sich um jeden. Sie half jedem. Sie sorgte dafür, dass ihre Kunden sich wohl fühlten... auch wenn sie nicht ihre 'Kunden' waren. Und nebenbei spielten ihre Hormone verrückt, wäre fast aus Dummheit erfroren und ließ sich von Halbdämonen küssen.
Verrückte Welt!
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 27. Mai 2021, 10:15

Es war nicht Sarins erster Kuss. In dieser Hinsicht konnte man sie gar keine jungfräuliche Nachtrose mehr nennen. Aber die Verschmelzung mit Castus' Lippen war im Gegensatz zu ihrer allerersten Erfahrung auf besondere Weise anders, denn sie war schön. Er küsste mit solcher Innigkeit, sanft und warm, dass sie jede Nuance seiner Lippenbewegungen auskosten konnte. Als dann noch die beruhigende Liebkosung ihrer Seele durch den Einsatz seiner blauen Flammen hervorbrach, war es um Sarin geschehen. Sie gab sich voll und ganz diesem Kuss hin und schwelgte in dem Schaumbad der Gefühle, welche er ihr bescherte. Die tiefe Sehnsucht, erneut der Geborgenheit seines Feuers ausgesetzt zu sein, war erneut und um das Vielfache geweckt worden, als sie es wieder erlebte. Nie wieder wollte sie etwas Anderes spüren! Dieses Seelenheil wischte alle Unsicherheit von ihr, alle Selbstzweifel und vielleicht sogar Selbsthass. Es ließ sie zurück als unschuldigen, kleinen Kern, rein und geborgen in einem Mutterleib aus nährreichem Erdboden. Nichts und niemand konnte ihr hier etwas anhaben. Sie konnte wachsen, sich entfalten und zum größten und höchsten Baum Celcias werden, bis sie die Sonne selbst erreichte, deren Strahlen ihr nicht schadeten.
Dieses Hochgefühl schwelgte noch in ihr, als Castus sich bereits zurückzog. Der Kuss wurde aufgelöst, aber er hinterließ nur die ersten Anzeichen der verlorenen Wärme und der Sehnsucht nach mehr. Noch prickelte ihre Haut unter den Zärtlichkeiten. Noch spürte sie das Echo seiner Zuneigung. Doch war es das wirklich? Das Feuer erlosch viel zu schnell um sie herum. Sarin fragte sich viel zu oft Dinge im Leben und fand sich dann in einer Spirale aus Ungewissheit und wachsenden Zweifeln wieder. So genoss sie die Zweisamkeit, die sie mit Castus eben erlebt hatte, leider viel zu kurz. Bereits jetzt züngelten ihre eigenen Flammen an ihrem erwärmten Herzen, umschlangen und nährten sie mit Fragen. Unsicherheit wurde daraus geboren, aber es musste selbst für einen Halbdämon schwer sein, gegen ein eingeprägtes Weltbild anzukämpfen. Sarin hatte sich selbst niemals als so besonders oder beachtenswert gesehen, als dass sie ernsthaft glauben konnte, man könnte sie mögen. Die letzten Erfahrungen mit ihrer einstigen Stadtherrin hatten dieses Bild nur zusätzlich geprägt, ebenso wie die Motive von Dhansairs Vater. Sie war ein Mittel zum Zweck und nur so dienlich wie ihre Fähigkeiten. Wenn es da irgendwo an etwas mangelte, verlor man das Interesse und war bereit, sie zu ersetzen. Sie, die kleine Schneiderin im Hintergrund. Sie, die die schönsten Gewänder schaffen konnte, aber niemals befugt oder fähig dazu, sie zu tragen. Sie, die Braut mit dem verfluchten Kleid.
Ohne Castus' Flammen drohte Sarin, in diese Spirale aus Unglück zurückzukehren. Sie war es zu sehr gewohnt, bedeutungslos zu sein, als dass sie sich von diesen Gewohnheiten einfach binnen Sekunden abnabeln konnte. Und selbst aus jenem Prozess entwuchs Unsicherheit. Denn sie keimte mit Hoffnung, dass ihr Weltbild durch kleine Irrtümer ihres Glaubens - wie den Kuss von Castus - erschüttert werden könnte. Dass sie eben doch bedeutsam war. Wertvoll. Und dass er sie vielleicht wirklich mochte, über einen Nutzen hinaus.
Sie konnte nicht anders. Sarin musste es wissen. Also sprach sie den Blauschopf darauf an, sobald sie wieder halbwegs Herrin ihrer eigenen Stimme war. "H ... hast du ... Hast du schon mal jemanden so geküsst?"
Nein. Das war nicht die Frage, die ihr auf der Zunge lag und doch war es die erste, welche ihr über die Lippen kam. Über ihre brennenden und prickelnden Lippen, die sich nach mehr sehnten. Mehr von ihm? Oder mehr im Allgemeinen? Vielleicht sogar mehr von ... anderen Reisegefährten, die sie möglicherweise nicht so sanft küssen würden. Die sie mit ihren großen, kräftigen Händen packten, um sich zunehmen, wonach sie sich begehrten. Die ihren Körper mit dem Gewicht des eigenen in die Laken pressten und ihr dann...
"Es ist nicht mein erster Kuss, aber der erste mit dir. Und jeder Kuss ist eine einzigartige Besonderheit, die man nicht ersetzen kann." Castus lächelte warm, als hätte er Sarin mit seinen Worten erneut an die eigenen Lippen gezogen. "Ich glaube auch, ein Kuss hängt von den Gefühlen ab, die er mit sich bringt."
Gefühle. Jetzt wusste sie wieder, was sie ihn hatte fragen wollen!
"Cas ... was passiert hier? M...magst du mich? Oder ist ... ist das nur, weil ich dir helfen will? Machst du das aus einem bestimmten Grund? Ist dir ... ist dir überhaupt bewusst, was du mit so einem Kuss bewirken kannst?"
Die letzte Frage ließ sich auch ohne Worte eindeutig mit Nein beantworten, als Sarin sah, wie er blinzelte. Vollkommen überrascht und anschließend nachdenklich, als er über ihren Kopf hinweg sah, um sich selbst innerlich noch einmal dieser Frage bewusst zu sein. Dann suchten diese sterngesprenkelten Seelenspiegel aus Meer- und saphirblau wieder ihre Amethyste. Castus schüttelte sacht den Kopf und schmunzelte erneut. "Was bewirke ich denn damit?", stellte er eine Gegenfrage. Wenigstens beantwortete er die übrigen. "Natürlich mag ich dich. Vermutlich bereits viel zu sehr. Warum auch nicht? Du bist doch vollkommen liebenswert, Sarin."
Liebenswert. Wert, geliebt zu werden. Er begann bereits damit, ihren Wunsch zu erfüllen. Erneut beugte er sich ihr entgegen. Oh, würde sie gleich noch einen Kuss erhalten? Einen so warmen und lieblichen für die liebenswerte Sarin? Damit erneut das Feuer ausbrach und sie darin vergehen könnte? Dieses Mal würde sie sich bestimmt vollends hingeben. Castus könnte alles von ihr haben. Sie war bereit, sie sehnte sich nach mehr...
Doch er war es nicht. Er neigte sich dieses Mal lediglich zu ihrem Ohr, um hinein zu säuseln: "Ich mag dich wirklich. Du solltest dein Glück aber nicht bei mir suchen. Hast du es nicht bemerkt, wie liebenswert du auch auf andere unserer Gruppe wirkst?" Er klang so erwachsen und fernab jeder Unschuld, die er ausstrahlte. Immerhin war er sich Sarins Wirkung auf andere mehr bewusst als jene bei sich selbst. Er wusste, dass nahezu jedes Augenpaar der Männer ihrer Reisegefährten der lieblichen Nachtelfe hinterher schauten. Er hatte selbst Nhi'on gesehen, wie sie sich über die Lippen leckte, wenn Sarin an ihr vorüber zog. Nur sie würde ihr gewiss nicht das Glück schenken können, sich geliebt zu fühlen. Für die Shyáner Bardin wäre es ein Abenteuer. Für die Zwillinge gewiss ebenso. Es musste Shyáner Denken sein, dass sie alle so locker mit dem Herzen umgingen. Wie stand es um die beiden Dunkelelfen? Iryan?
Aber auch Castus bewirkte so vieles und er hatte ihr gerade gestanden, sie viel zu sehr zu mögen. Vielleicht empfand er ihren Wunsch deshalb als so leicht zu erfüllen. Verliebte der Halbdämon sich in sie, so wie sie gerade Schmetterlinge im Bauch bekam bei seiner Nähe? Warum empfahl er ihr dann, diesem Gefühl nicht zu folgen? Und warum klang er dabei dermaßen ... traurig, dass es sie an das Bild erinnerte, als er allein und mit dem Blick in der Ferne auf dem Felsen gestanden hatte?
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 27. Mai 2021, 21:42

Selbst für einen Halbdämon mochte es schwer sein, gegen ein so tief verwurzeltes und fest eingeprägtes Weltbild anzukämpfen, aber Castus hatte nicht wirklich kämpfen müssen..., er hatte alle Widerstände mit einem einzigen sanften Kuss schlicht umgangen!! Er hatte sich an ihren Mauern vorbei geschummelt und den direkten Weg zu ihrer Seele genommen, keine Umwege der Höflichkeit beschritten oder sie monatelang umworben, er hatte sich einfach in ihr Herz gesetzt, wie auf diesen Stein hier. Und wie er das getan hatte!
Mit einem Kuss und was das für ein Kuss gewesen war!
Ganz VIELLEICHT hatte er dabei eine kleine Schneise aus angekokelten Gefühlen hinterlassen. Gefühlen, die in seinen Flammen leise brutzelten, köcheln konnten und vielleicht mit der Zeit zu Köstlichkeiten heran garen konnten. So frei von jeder Scham, war seine Art der Zuwendung so unverfälscht gewesen, wie ein rustikales Menü aus klaren reinen Zutaten. Und weil es so war, sah Sarin sich in seinen Flammen neu erschaffen auch mit ganz anderen Augen. Er formte sie neu. Sie, die Braut mit dem verfluchten Kleid.
Aber ohne Castus' Flammen drohte Sarin, in diese Spirale aus Unglück zurückzukehren. Sie war es zu sehr gewohnt, bedeutungslos zu sein und konnte kaum glauben, dass sie wirklich jemand mochte, was über einen gewissen Nutzen hinaus ging. Also fragte sie. Sie konnte nicht anders. Sarin musste es wissen.
"H ... hast du ... Hast du schon mal jemanden so geküsst?"
Cas antwortete:
"Es ist nicht mein erster Kuss, ...“
Etwas geschah... Etwas zog sich in ihr zusammen. Sie presste die Lippen unwillkürlich aufeinander und senkte den Blick. Die Süße seines Kusses bekam eine ganz leichte bittere Note.
...warum hab ich auch gefragt! Ich bin genau sowenig die erste für ihn, wie er für mich... Was weiß ich schon über ihn...
Ihr Magen rebellierte leise. Diese bittere Nuance kannte sie noch nicht, war schwer verdaulich, aber machte ihr Empfinden auch noch ein bisschen interessanter ...köstlicher. Es war es eine Spur Bitterschokoladenraspel, die auf einer Sahnehaube alles veredelte. Ein winziger Hauch von Eifersucht im positiven Sinne, der ihre Zuneigung zu ihm veredelte, tiefer in sie eindrang und an ihrer oberflächlichen Verwirrung kratzte. Darunter konnte etwas viel wertvolleres entstehen. Der Nährboden, den er geschaffen hatte, hatte eine erste schmale Rille bekommen, in der vielleicht seine Saat aufgehen konnte.
„...aber der erste mit dir.“
Das klang, als ob es zumindest die Möglichkeit für weitere Küsse geben könnte. Durfte sie hoffen?
„.... Und jeder Kuss ist eine einzigartige Besonderheit, die man nicht ersetzen kann."
Castus lächelte warm und Sarin erntete dieses Lächeln nur zu gern.
"Ich glaube auch, ein Kuss hängt von den Gefühlen ab, die er mit sich bringt."
Gefühle...
Jetzt wusste sie wieder, was sie ihn hatte fragen wollen und fasste Mut!
"Cas ... was passiert hier? M...magst du mich? Oder ist ... ist das nur, weil ich dir helfen will? Machst du das aus einem bestimmten Grund? Ist dir ... ist dir überhaupt bewusst, was du mit so einem Kuss bewirken kannst?"
Die letzte Frage ließ sich auch ohne Worte eindeutig mit 'Nein' beantworten, als Sarin sah, wie er blinzelte. Castus schüttelte sacht den Kopf und schmunzelte erneut.
"Was bewirke ich denn damit?"
, stellte er eine Gegenfrage.
Verflixt... Warum frag ich auch!!! Darauf kann ich nicht allgemein antworten so wie: ...'Dass man mit einem Kuss Verbindlichkeiten einer gemeinsamen Zukunft ausdrückt, oder...vor dem Altar sein Treuegelöbnis besiegelt.' Ein Kuss kann so wichtig sein und er... er... fragt was ER bei mir auslöst! Bei Manthalas seidenen Unterröcken, dass kann ich ihm wirklich nicht sagen! Das … das er mir weiche Knie beschert, das mein Herz wie wild geklopft hat und zu ihm rüber springen wollte, dass seine Lippen den Wunsch in mir wecken sie überall spüren zu wollen....oooohhhhii!!! Nein, das kann ich ihm nicht sagen!
Wenigstens beantwortete er die übrigen ihrer Fragen, während sie sich innerlich wand.
"Natürlich mag ich dich.“
ECHT?
Sarins Gedanken stolperten über diese einfache Aussage und ein kleiner Freudenfunke entzündete sich.
„... Vermutlich bereits viel zu sehr."
...zu sehr???
Da erlosch der Funke auch schon wieder.
„Warum auch nicht? Du bist doch vollkommen liebenswert, Sarin."
Liebenswert... zu liebenswert? Bin ich... zu lieb? Mag er lieber Frauen, die... die mehr so sind wie Nhi'on... oder... oder ist das so ein Dämonending?
Sarin wusste nicht viel über ihn und noch weniger über Dämonen. Die kleine Formulierung „zu sehr“ hatte jedoch etwas in ihr angestoßen. Sie erinnerte sich dunkel an eine Geschichte, die sie mal gelesen hatte. Da ging es um Drachen und Dämonen und um Jungfrauen. Beide Rassen hatten eine Vorliebe für unberührte Geschlechtlichkeit, aber warum das so war, dass war ihr leider entfallen.
Und vielleicht war es auch nur eine Geschichte... und ich denk schon wieder zu viel nach! Ach, verflixt.
Castus begann bereits damit, ihren Wunsch zu erfüllen und SIE machte sich Gedanken darum, warum er sie „zu sehr“ mögen könnte...
Was wäre denn schlecht daran, wenn er mich mögen möchte? Gibt es einen Grund, der es ihm verbietet?
Sie zuckte leicht in seinem Arm, als er erneut sich ihr entgegen beugte. Sie war so in Gedanken gewesen, dass es sie überraschte, dass er ihr wieder näher kam... wo er sie doch vielleicht gar nicht mögen sollen möchte... zumindest nicht 'zu viel'. Und jetzt? Würde sie gleich noch einen Kuss erhalten?
Mehr...
Sie schloss schon die Augen, doch es kam kein Kuss. Er neigte sich dieses Mal lediglich zu ihrem Ohr, um hinein zu säuseln:
"Ich mag dich wirklich. Du solltest dein Glück aber nicht bei mir suchen.“
WAS?
Sarin öffnete schlagartig die Augen wieder und ein dicker Klos bildete sich in ihrem Hals. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie in diesem Moment keinen Ton heraus gebracht.
„Hast du es nicht bemerkt, wie liebenswert du auch auf andere unserer Gruppe wirkst?"
Sie wurde schlagartig purpurrot. Er klang so erwachsen und fernab jeder Unschuld, die er ausstrahlte.
D...das ist nicht liebenswert...oder? Das sind...Hormone! Ja!...das ist maximal eine körperliche Anziehung oder so etwas in der Art... und...'liebenswert' ist nur ein Wort für besonders freundlich. Ich bin vielleicht besonders freundlich zu ihnen, zuvorkommend, hilfreich... nichts weiter. Vielleicht wollen die Zwillinge, dass ich ihnen hilfreich zur Hand gehe um ihre... ihre Gelüste zu erleichtern. Und Iryan hat gesagt, er wolle Cas Platz einnehmen und meine Säfte...
Sie verschluckte sich fast bei dem Gedanken. Ihr wurde auch gerade klar, dass der Halbdämon bei weitem nicht mehr das „Kleinkind“ war, was Mall in ihm sah. Er bekam sehr SEHR viel mehr mit, was er mit dieser Äußerung bewies! Immerhin war er sich Sarins Wirkung auf andere mehr bewusst, als jene bei sich selbst. Er wusste eigentlich sogar mehr als sie. Er sah, dass nahezu jedes Augenpaar der Männer ihrer Reisegefährten der lieblichen Nachtelfe hinterher schauten. Sie selbst hatte das viel länger nicht gesehen oder wahrgenommen. Sie träumte davon, aber die Scham am Morgen brauchte sie fast um. Castus war da genau das Gegenteil und betrachtete das ganze viel klarer. So klar, dass er es auch in Worte kleiden konnte...in 'liebenswerte' Worte. Aber Castus bewirkte so viel mehr, als er ahnte und er hatte ihr gerade gestanden, sie viel zu sehr zu mögen.
ER war es der meinen ersten Traum ..ähm.. anfeuerte, als er sich zu mir legte und hinter mich...kuschelte. Er...lag ..glaube ich zumindest... auf meinem Bauch beim zweiten Traum... und wärmte mich. Sein...'Turm' berührte mich als erster, wenn man es so sehen will... Und warum denke ich jetzt ausgerechnet DARÜBER nach?!! Pfui! …
Sarin mochte es sich halt eben noch nicht so recht eingestehen.
..verliebe ich mich? ….aber... aber was ist mir ihm?
Verliebte der Halbdämon sich in sie, so wie sie gerade Schmetterlinge im Bauch bekam bei seiner Nähe? Warum empfahl er ihr dann, diesem Gefühl nicht zu folgen und schickte sie quasi zurück zu den Anderen? Und warum klang er dabei dermaßen ... traurig, dass es sie an das Bild erinnerte, als er allein und mit dem Blick in der Ferne auf dem Felsen gestanden hatte?
„Ich ...versteh das alles nicht so richtig... Ich... Wie auch! Ich weiß kaum etwas über die Welt und... und die Herzen der Wesen, die auf ihr Leben. Ich weis...kaum etwas über ...dich!“
Mit dem letzten Wort sah sie auch wieder in seine Augen.
„ Ich wüsste aber gern mehr. - Außer, dass dein Vater ein Dämon und deine Mutter eine Menschenfrau waren, weis ich doch nichts über dich! Vielleicht noch, dass du unglaublich gut küssen ...und massieren kannst!“
Sie schmunzelte, denn um offen reden zu können, musste sie sich selbst und die Situation wieder etwas auflockern. Die göttliche ...bzw. dämonisch gute Fußmassage zu erwähnen half ihr da, das peinliche Thema etwas sanfter anzugehen. Trotzdem waren ihre gut durchbluteten Wangen nicht allein der Kälte geschuldet. Also auf zu den nächsten Fragen:
„Mall hat mir erzählt, dass du erst zwei Jahre alt bist, was schon ungewöhnlich für unsere Weltvorstellung klingen mag, aber du bist halt etwas besonders. Das ist nichts schlechtes. Ich würde gerne mehr wissen. Zum Beispiel... Wie haben deine Eltern sich kennen gelernt? Wie kam Mall dazu? Wo ist eigentlich deine Mutter? Was genau ist damals in Zyranus passiert, das dein Vater so wütend auf die Magierstadt ist? Wenn ich die Hintergründe ein bisschen besser kennen würde, dann könnte ich vielleicht auch besser helfen. Ich will... ich möchte einfach, dass du glücklich werden kannst... eine Chance auf Hoffnung hast in diesem Leben. Hat das nicht jedes lebende Wesen verdient?“
Die Frage war obligatorisch. Sarin sah zu ihm auf und entdeckte immer mehr schöne Seiten an ihm. Die kleine Kante in seinen Augenbrauen, die den Schwung in die andere Richtung umleiteten, das Blau seiner Augen, dass immer mehr Farben bekam um so länger sie hinein sah, oder die winzigen Fältchen seiner Lippen die sie berührt hatten...
Such dir war anderes zum Anstarren, Sarin!
, befahl sie sich. Sie hob die Hand zu seiner Schläfe, wo das Sonnensymbol verewigt war und strich ihm eine Haarsträhne nach hinten.
„Oder wie bist du zu dieser Zeichnung gekommen? Wer schneidet dir die Haare, ...oder was isst du am liebsten?“
Wenn ich mehr über ihn weis, dann verstehe ich vielleicht warum er sich manchmal so ...einkapselt?
„Aber ich will auch fair sein. Wenn du mir was erzählst, dann erzähle ich auch von meinem Leben... Also wenn du davon etwas hören magst.“
Vielleicht will er dann auch gar nicht mehr die 'verfluchte Braut' im Arm halten und wärmen... Aber erzählen sollte ich es trotzdem irgendwann...vielleicht hätte Mall mir auch gar nicht ihren 'Seegen' gegeben, wenn sie davon wüste? Oh, nur Nhi'on darf nichts davon erfahren! Die verwendet das doch gleich wieder für ihr Buch!
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. Mai 2021, 09:33

Ihr Leben hatte sich in eine Berg- und Talfahrt verwandelt. Auf und ab ging es nicht nur mit jedem stillen Moment, den sie mit einem ihrer Reisegruppe hatte, sondern auch mit ihren Gefühlen. Castus' Kuss hinterließ eine tiefe Sehnsucht. Sie wünschte sich nicht nur, ihn zu wiederholen, sondern dass die Lippen dieses jungen Mannes sie überall so berührten. Die Lippen, die Hände, sein ... Turm?
Und schon geriet die von Hormonen angetriebene Fahrt in eine tiefe Talkurve, in der sie durch einen Wald aus Unsicherheit und Selbstzweifel hindurch musste. Denn obgleich Sarin all diese Wünsche in sich hegte und sogar hoffte, sie würden sich erfüllen, war da auch noch das über Jahrzehnte hnweg antrainierte sittliche Verhalten. Bei Hof küsste man sich nicht einfach, ohne die Konsequenzen mitzunehmen. Selbst wenn man "nur" eine Schneiderin für die adlige Gesellschaft war, so würde es auch dort in einem Skandal enden, die eigenen erwachten Gefühle frei auszuleben. Vielleicht machte gerade das Castus noch eine Spur interessanter. Er war frei von dieser Last des Hofes, konnte sich also nicht nur ganz ungezwungen entwickeln, sondern handelte auch so. Für ihn bedeutete ein Kuss nicht zwangsläufig, dass man fortan der Angebeteten so lange den Hof machte, wie es der Sitte geziemte, sie wieder fallen zu lassen. Sein Handeln besaß keine politischen Hintergedanken, um die eigene Blutlinie möglichst vorteilhaft in die Welt zu fädeln. Für Castus war es nur ein Kuss aus Zuneigung, das Beste, was Sarin passieren konnte.
Nicht der erste Kuss in seinem Leben, aber einer, den er aus aufrichtigem Gefallen an ihr getätigt hatte. Er mochte sie und sagte es so offen, dass es Sarin die nächste wilde Berg- und Talfahrt bescherte. Er mochte sie. Er fand sie liebenswert im sprichwörtlichsten Sinn. Wert, geliebt zu werden. Gleichzeitig riet er ihr aber, diese Liebe nicht bei ihm zu suchen. Warum? Spielte da Sarins Fluch erneut in ihr frisches Glück hinein? Hatte sich der Fluch ebenfalls entwickelt und verhinderte nun, dass jene, die sie möglicherweise wirklich lieben könnten, das auch jemals tun würden? Entweder das oder es lag daran, dass sie Castus nicht ganz begriff. So offen und unschuldig er war, auch er hielt sich mit gewissen Offenbarungen zurück. Jedenfalls kam es Sarin so vor. Sie bemerkte, wie sehr ihr Herz bereits in seiner Nähe pochte, obwohl sie doch kaum etwas von ihm wusste. Es war einfach sein Charme, der sie beflügelte. Darüber hinaus kannte sie diesen Halbdämon nicht. Sie verliebte sich in das Gewand seiner Seele, aber was er darunter trug, musste ihr auch gefallen.
Ob dieses Dilemmas rückte sie mit der Sprache heraus und bat ihn, mehr von sich zu erzählen. Von sich, seinem Vater und auch seiner Mutter, die eindeutig nicht Nhi'on war. Ja, sie wusste wirklich nichts von diesem schönen Jungen. Nur, dass er ...
"... dass du unglaublich gut küssen ... und massieren kannst!"
Er lachte auf. "Danke", sagte er und dann stellte er sich halb hinter Sarin, um ihr die Hände auf die Schultern zu legen. "Lass uns einen gemütlicheren Platz suchen, wo wir uns hinsetzen können, ohne dass du dir deinen Popo abfrierst. Geht es dem eigentlich schon besser? Du hast überhaupt nichts mehr dazu gesagt." Er sah sich um. "Hm ... vorhin warst du mit Dhansair dort hinten unter der Weide. Da sind wir sicher ungestört und der Boden sollte trockener sein. Ich hole uns eine Decke!"
Er löste sich von ihr. Plötzlich war es schrecklich kalt auf dem Felsen. "Geh schon einmal dorthin! Ich hole uns eine Decke und noch etwas Tee und ... dann erzähle ich dir, was du erfahren möchtest." Gesagt, getan. Der Schauplatz wurde gewechselt und das war wirklich die bessere Idee. Es hatte wieder etwas stärker zu schneien begonnen. Die Weiterreise würde sich noch verzögern, da Mallahall und Nhi'on wenigstens eine oder zwei Stunden Schlaf erhalten sollten. Dhansair wollte mit den Zwillingen dieses Mal auf die Jagd gehen. Er fand wirklich Gefallen daran. Derweil bot Iryan sich an, das Lager zu bewachen und auch das Feuer am Brennen zu halten. Dass er dabei vollkommen allein wäre, machte ihm nichts aus. Trotzdem schaute er Castus nach, der eine dicke Decke und zwei Tassen Kräutertee zu dem Baum brachte, hinter dessen Vorhang Sarin auf ihn wartete.
Der Blauschopf richtete ein gemütliches Nest zwischen den wurzeln der Weide ein, stellte die Tassen auf den Boden daneben und lud Sarin anschließend ein, sich neben ihm niederzulassen.
"Magst du deine Schuhe ausziehen, damit ich deine Füße massieren kann?" Er wollte es wirklich tun. Hoffentlich könnte die Nachtelfe dann seinen Erzählungen überhaupt lauschen, sofern sie sich auf das Angebot einließ. Ob sie es tat oder nicht, Castus war bereit, einen Teil seiner Vergangenheit mit ihr zu teilen.
"Gut. Fangen wir mit dem an, was Tantchen Mall dir erzählt hat. Ich mag vielleicht erst zwei Jahre auf Celcia sein, aber ... nun sie und meine Mutter waren überrascht, wie schnell ich binnen nur eines Monats heran wuchs. Mit drei Monaten konnte ich laufen und sprechen wie ein junges Kind. Ich kletterte auf Bäume, ehe ich das doppelte Alter erreicht hatte. Tantchen meint, ich wäre von der Reife her auf der Schwelle zum Erwachsensein und dass es mit meinem dämonischen Erbe zusammenhängt, dass ich mich so schnell entwickle. Aber ich entwickle mich gut, sagt sie." Er lächelte. "Meiner Mutter ist das Ganze egal. Sie sagt, sie liebt mich, weil ich von Asmodi stamme. Asmodi! Nicht Asmodeus. So macht sie einen Unterschied zwischen dem Dämon, von dem mein Vater besessen ist und ihm selbst. Auch Tante Mall nutzt diese Bezeichnung, weil der Dämon - Asmodi - sich selbst auf Celcia wohl auch so nennt. Ihn kenne ich gar nicht. Ich erinnere mich aber, meinem Vater als Säugling in die Augen geschaut zu haben. Er ... mag mich wohl nicht so sehr wie es Mutter und Tantchen tun. Oder es ist der Dämonenanteil, der ihn sein eigen Fleisch und Blut vergessen lässt. Er strebt nach Rache. Nach Rache an Zyranus."
Das Gespräch nahm einen dunkleren Verlauf an. Castus konnte damit anscheinend nicht so gut umgehen wie mit zwanglosen Themen. Er wurde ruhiger, nachdenklicher. Er griff sogar zum Tee, um mit mehreren Schlucken aus der Tasse die Zeit zu überbrücken. Es war für ihn ja auch nicht leicht. Man musste sich vielmehr wundern, wie aus einem Wesen wie ihm so ein liebreizender Jüngling hatte werden können.
"Das klingt traurig, nicht wahr?" Ungefragt rückte er dicht an Sarin heran, dass ihre Körper einander etwas mehr wärmen konnten. "Du hast gesagt, dass du mir helfen möchtest. Damit ich glücklich werden kann. Das hat mich vorhin schon überrascht. Sarin ... meinst du denn, ich bin es nicht?" Er legte alles beiseite, damit er die Nachtelfe plötzlich in seine Arme schließen konnte. Dabei bettete er seinen Kopf an ihrer Schulter, strich mit seiner Wange an ihrer entlang. Sarin hatte keinen Bartschatten sehen können, doch sie spürte, dass auch bei Castus Härchen sprießen mussten. Sie kratzten ganz sanft, waren wohl aber im Gegensatz zu seinem Haar farblich nah an seiner Hautfarbe dran, dass man sie leicht übersah, wenn man nicht ... direkt ... ganz dicht ... an ihm ...
"Darf ich dich nochmal küssen, Sarin? Vorhin wollte ich nur herausfinden, was du dir wünschst, aber ... es hat mich wirklich noch glücklicher gemacht und ich möchte das gern wieder haben. Einmal wenigstens noch - wenn du mich lässt."Vergessen waren die übrigen Fragen. Vielleicht würde Castus später mehr dazu erzählen. Vielleicht auch nicht. Es musste nicht bei einem weiteren Kuss bleiben. Sie waren hier vollkommen ungestört und sein Körper strahlte diese angenehme Wärme aus, lockte mit den ruhenden Flammen, die Sarins Herz in höchste Zufriedenheit wiegen konnten. Die hängenden Zweige verbargen ihr Tun und der mächtige Stamm der Weide bot ihnen einen sicheren Schutz vor dem Wetter.
"W...wenn du nicht willst, erzähle ich einfach weiter. Es wäre vielleicht richtiger, aber ich ... es ist doch nur natürlich, sich zu küssen, wenn man sich mag."
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Dienstag 1. Juni 2021, 15:23

Castus lachte, als Sarin auf ihre etwas unbeholfene Art ihm ein Kompliment für seine Fähigkeiten machte.
"Danke"
, sagte er und dann stellte er sich halb hinter Sarin, um ihr die Hände auf die Schultern zu legen.
"Lass uns einen gemütlicheren Platz suchen, wo wir uns hinsetzen können, ohne dass du dir deinen Popo abfrierst. Geht es dem eigentlich schon besser? Du hast überhaupt nichts mehr dazu gesagt."
Er sah sich um und Sarin war wieder Purpurrot.
„Hm...“
, war ihr leiser Kommentar.
...auch DAS hat er bemerkt...?
Sie hatte bewusst nichts von ihrem geprellten Hintern erzählt, da eine Dame nun mal nicht die Aufmerksamkeit anderer auf gewisse Körperteile lenkte. Ein bisschen blau mochte er noch am Steißbein sein, aber das hatte sicher niemand gesehen...
...oder doch?
Irgendjemand musste sie doch ausgezogen haben. Dabei hätten auch andere Geheimnisse sichtbar werden können, Geheimnisse, die sie normaler Weise nicht offen zeigte. Offene Geheimnisse die zu ihrer Fähigkeit als Runenmagierin gehörten.
Castus hatte in einem ihrer 'Träume' auf ihrem Bauch geschlafen und war im allgemeinen sowieso von Magie fasziniert. Ob er was gesehen hatte? Sie musterte ihn ein bisschen fragend, während er weiter sprach:
"Hm ... vorhin warst du mit Dhansair dort hinten unter der Weide. Da sind wir sicher ungestört und der Boden sollte trockener sein. Ich hole uns eine Decke!"
Sie nickte. Er löste sich von ihr. Plötzlich war es schrecklich kalt auf dem Felsen und sie erschauderte.
Ein paar Tage werdddd i ich noch brrrauchen um miiich zu aklimatisieren! Verdammt i ist das kalt!!!
, fluchte sie innerlich und trat von einem Bein auf das andere um nicht gleich wieder auszukühlen.
"Geh schon einmal dorthin! Ich hole uns eine Decke und noch etwas Tee und ... dann erzähle ich dir, was du erfahren möchtest."
Sarin huschte sofort los, am Lagerplatz vorbei, wo sie kurz Ian beruhigend zu lächelte, winkte, fast stolperte, da sein Anblick etwas in ihr auslöste... und dann unter der schützenden Weide verschwand.
Ian... Cas... Oh...der Kuss... oh oh... wenn er wüsste... Hab ich ein schlechtes Gewissen? Sollte ich eines haben? Ich gehöre ihm doch nicht...oder? Bin ich ...wankelmütig? Ein wankelmütiges Weib?
Aber das war wirklich die bessere Idee unter dem Baum Schutz zu suchen. Hier rieselten einem nicht ständig kalte Kristalle ins Gesicht und schmolzen dann zu klammen Tropfen, die einem den Nacken hinunter rannen. Der Blauschopf kam auch bald nach und richtete ein gemütliches Nest zwischen den Wurzeln der Weide ein, stellte die Tassen auf den Boden daneben und lud Sarin anschließend ein, sich neben ihm niederzulassen. Ihr Körper befahl ihr förmlich sich möglichst nah zu ihm zu setzen und suchte seine Wärme.
"Magst du deine Schuhe ausziehen, damit ich deine Füße massieren kann?"
Oh heilige Göttin! Jaaahhh....
Schüchtern zögerte sie kurz, dann nickte sie und schlüpfte verborgen unter der Decke aus ihren Stiefeln. Das Angebot war einfach zu verlockend und ihr Füße die Gewaltmärsche einfach nicht gewohnt. Als seine Hände unter den Decken ihre Füße suchten, gab sie kurz einen hellen Laut von sich, da es kitzelte und kicherte dann hinter vorgehaltenen Händen. Dann fing er an zu reden:
"Gut. Fangen wir mit dem an, was Tantchen Mall dir erzählt hat. Ich mag vielleicht erst zwei Jahre auf Celcia sein, aber ... nun sie und meine Mutter waren überrascht, wie schnell ich binnen nur eines Monats heran wuchs. Mit drei Monaten konnte ich laufen und sprechen wie ein junges Kind. Ich kletterte auf Bäume, ehe ich das doppelte Alter erreicht hatte. Tantchen meint, ich wäre von der Reife her auf der Schwelle zum Erwachsensein und dass es mit meinem dämonischen Erbe zusammenhängt, dass ich mich so schnell entwickle. Aber ich entwickle mich gut, sagt sie."
Er lächelte und Sarin grübelte ein mal Mehr die Risiken herauf beschwörend:
Hm... wenn er so schnell reift, was für eine Lebenserwartung hat er dann? Wird er auch genauso schnell weiter altern? ...das wäre... schrecklich!!!... Was er in einem Monaten erreicht braucht ein normaler Celcianer ein Jahr zu... dann wäre er jetzt...24? Also doch ein erwachsener Mann.
"Meiner Mutter ist das Ganze egal. Sie sagt, sie liebt mich, weil ich von Asmodi stamme. Asmodi! Nicht Asmodeus. So macht sie einen Unterschied zwischen dem Dämon, von dem mein Vater besessen ist und ihm selbst. Auch Tante Mall nutzt diese Bezeichnung, weil der Dämon - Asmodi - sich selbst auf Celcia wohl auch so nennt.“
Da Sarin es gerade mit Abkürzungen hatte geschah es in ihren Gedanken:
Asmodeus – Asmodi - Smodi.
Und sie lächelte sanft.
„Ihn kenne ich gar nicht. Ich erinnere mich aber, meinem Vater als Säugling in die Augen geschaut zu haben. Er ... mag mich wohl nicht so sehr wie es Mutter und Tantchen tun. Oder es ist der Dämonenanteil, der ihn sein eigen Fleisch und Blut vergessen lässt. Er strebt nach Rache. Nach Rache an Zyranus."
Das Gespräch nahm einen dunkleren Verlauf an. Sarin lehnte sich vertrauensvoll an ihn um ihn ein bisschen von ihrer Stärke zu geben, oder eben einfach nur zu zeigen, dass er auch in diesen dunklen Momenten nicht allein sein musste... sich nicht auf einsamen Felsen zurück ziehen musste um in eine unwirkliche Zukunft hinaus zu starren.
"Das klingt traurig, nicht wahr?"
Ungefragt rückte er dicht an Sarin heran, dass ihre Körper einander etwas mehr wärmen konnten und Sarin nahm es dankbar an.
"Du hast gesagt, dass du mir helfen möchtest. Damit ich glücklich werden kann. Das hat mich vorhin schon überrascht. Sarin ... meinst du denn, ich bin es nicht?"
Sie blinzelte zu ihm hoch...
„Oh...Ich...ich weis natürlich nicht...du...du sahst ..so einsam aus auf dem Stein...“
Er legte alles beiseite, damit er die Nachtelfe plötzlich in seine Arme schließen konnte. Damit zog er sie fast zwangsläufig auf seinen Schoß und bettete er seinen Kopf an ihrer Schulter, strich mit seiner Wange an ihrer entlang.
So warm... ...Huch was ist das?
Sarin hatte bisher keinen Bartschatten sehen können, doch sie spürte, dass auch bei Castus Härchen wuchsen. Ihre Finger hoben sich automatisch und streichelten seine Kinnkante, weil es sich einfach gut anfühlte.
… Im Gegensatz zu seinem Haar sind sie farblich nah an seiner Hautfarbe, dass man sie leicht übersehen kann, wenn man nicht ... direkt ... ganz dicht ... an ihm …
Ihr Blick wurde etwas glasig.
„...hmmmm...“
, entkam ihr ein kleiner summender Laut des Genusses, während sie sein Gesicht streichelte.
"Darf ich dich nochmal küssen, Sarin?“
Ja klar. ...Moment... Was?
„... Vorhin wollte ich nur herausfinden, was du dir wünschst,...“
...um herauszufinden, was ich mir wünsche? Er macht das also wirklich so. Also nicht, weil er mich küssen wollte... oder?
„... aber ... es hat mich wirklich noch glücklicher gemacht und ich möchte das gern wieder haben.“
...glücklich... wieder haben...
, wiederholte sie seine Worte in Gedanken und versank darin wie in weicher Zuckerwatte. Wenn die Worte weniger klar und ehrlich gewesen wären, aus jedem anderen Mund, sie hätte sie nicht geglaubt. Aber Castus sagte die Wahrheit. Das wusste Sarin einfach.
„Einmal wenigstens noch - wenn du mich lässt."
Ja... Ja... Bitte...
Vergessen waren die übrigen Fragen. Sie waren hier vollkommen ungestört und sein Körper strahlte diese angenehme Wärme aus, lockte mit den ruhenden Flammen, die Sarins Herz in höchste Zufriedenheit wiegen konnten. Die hängenden Zweige verbargen ihr Tun und der mächtige Stamm der Weide bot ihnen einen sicheren Schutz vor dem Wetter.
"W...wenn du nicht willst, erzähle ich einfach weiter. Es wäre vielleicht richtiger, aber ich ... es ist doch nur natürlich, sich zu küssen, wenn man sich mag."
Das ist es ...ist es das? ...oh bitte küss mich doch einfach!!! ...aber... Ich bin so verwirrt... Ob er schon viele geküsst hat, weil er sie mag...?..oder wissen wollte, was sie sich wünschen?
Sarin musste sich anstrengen um einen klaren Laut heraus zu bekommen. Kurz fiepte sie, anstatt zu reden und schluckte, schüttelte sich dann und zog die Lippen zwischen die Zähne um nervös daran zu kauen. Ihr Körper verriet mehr als deutlich, was ER wollte! Sie zitterte nicht vor Kälte, sondern vor Aufregung. Sie musste ein paar mal durchatmen um dann leise um etwas zu bitten:
„Cas... das klingt vielleicht komisch, aber... könntest du ...“
Mach ich das wirklich? Manthala, steh mir bei!
„..könntest du, wenn du mich wirklich küssen willst, dann bitte einmal ohne deine Flammen … Also ich mag sie sehr und sie sind wunderschön, aber... ich würde gern wissen, ob es ...uns... auch so ...'glücklich macht' ...wenn du nicht ...für mich 'brennst'.“
Himmel, ich hör mich unmöglich an! Wie peinlich! Aber... andererseits... wenn er... Ach, verdammt! Egal!
Sarin nahm sein Gesicht in ihre Hände, warf alle Bedenken für diesen einen Augenblick über Bord. Mochten sie sie danach um so wilder wieder einholen.
Oh und ich hab sogar Dhan gebeten mich vor solchen Sachen zu beschützen! Na ja...vielleicht nicht gerade vor Küssen... aber... was... was mach ich nur???
Trotzdem konnte sie sich einfach nicht von Castus lösen, hielt ihn sogar von sich aus nah bei sich und sah auf seine Lippen. Seine Arme umschlangen sie und versprachen Geborgenheit. Ihre Finger glitten an seinem rauen Kinn entlang, weiter in seinen Nacken und teilten sein Haar, dass sich erstaunlich weich anfühlte. Sie hielt sich mit einem Arm um seinen Schultern fest, und rückte sich auf seinem Schoß in eine seitliche Position, bis ihre Hüfte fast die seine berührte und ihre Oberkörper ...ihre Herzen sich annäherten, als sie sich ihm zuwandte. Zuvor hatten hier ihre Füße gelegen, die sie nun seitlich weg gedreht hatte um hier ihren Platz zu finden, als er sie in seine Arme gezogen hatte. Jetzt langen sie parallel an seinem Schenkel. Die freie Hand, die nicht um seine Schultern im Nacken lag, ruhte noch an seiner Wange und ihr Daumen streichelte in Richtung seiner Lippen. Dann blinzelte sie, schluckte, nur noch zwei Finger breit mit ihren von seinen Lippen entfernt.
„Kannst du das?“
Manthala, bitte lass es nicht nur die Flammen sein, die mich das hier machen lässt. Dann wäre ich wie jede andere... Süchtige.
Die Nähe war kaum noch zu ertragen. Alles an ihm zog sie zu ihm. Das Funkeln seiner Augen, die Wärme, die sich unter den Decken so wohlig ausgebreitet hatte, Der Druck seines Körpers an ihrem, seine Arme, das Gefühl seiner Haare an ihren Fingern, das raue Reiben seines Bartschatten...
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Freitag 4. Juni 2021, 00:23

Entweder war Castus aufmerksamer als er sich nach außen hin gab oder er hatte jegliche Information über Sarin bei ihrem ersten gemeinsamen Kuss erlangt. Beides konnte irgendwie erschreckend sein. Der junge Mann bekam so viel mit - so viel über sie! Wie viel wohl genau? Vielleicht mehr als ihr lieb wäre. Vielleicht sogar mehr als sie sich selbst im Moment eingestand. Denn ihre Zuneigung zu ihm wollte sie noch nicht zulassen. Zum einen, weil es sich nicht ganz schickte, obwohl gerade das so anziehend an Castus war. Unschuldig, aber weltoffen. Er sah nur das Gute in anderen und begegnete ihnen deshalb ganz vorbehaltlos. Er hielt sich nicht an höfischer Etikette auf, sondern sprach frei heraus, was ihm auf dem Herzen lag. Das war eine wundervolle Eigenschaft, die Sarin an ihm schätzen lernte. Zum anderen konnte sie sich dem Ganzen aber nicht so offen hingeben wie er, denn die Schmetterlinge in ihrem Bauch schwirrten auch wild, wenn ein anderer Name fiel.
Sarin huschte durch den Schnee, wie Castus es ihr geraten hatte. Sie kam am Lagerfeuer vorbei. Iryan und Dhansair saßen dort noch zusammen. Der Leibwächter schaute sofort aufmerksam in ihre Richtung, aber auch sein Herr warf ihr einen Blick zu. Er hatte sein Versprechen nicht vergessen und beobachtete sie. Doch Sarin schenkte beiden nur ein beruhigendes Lächeln. Außerdem erschien Castus ja schnell bei ihnen auf der Bildfläche, um die Decke und den Tee zu holen. Falls er etwas mit den beiden Dunkelelfen besprach, erfuhr Sarin keine Details. Sie ging nämlich nun sehr eilig voraus, als drängte sich ihr sonst ein schlechtes Gewissen auf. Sie hatte Castus geküsst und es war wundervoll gewesen. Sie wollte mehr, doch fragte sie sich zugleich, ob es nur an seinen Flammen lag, dass sie so sehr an seinen Lippen hing. Nicht nur er machte sie wuschig. Castus, Iryan, selbst die Zwillinge zeigten Interesse an ihr. Jedenfalls hatte Mallahall das behauptet. Und nun? Sie würde sich für einen aus dem vor Testosteron strotzendem Haufen entscheiden müssen. Nur jener, der zum Schein mit ihr verlobt war, fiel aus dem Rahmen. Das war schon einmal einer weniger, aber es blieben noch genug Kandidaten übrig. Codrin und Cadren hatte Sarin bisher nicht sehr intensiv kennen lernen können. Ach, eigentlich kannte sie keinen von ihnen! Iryan war ihr noch am ehesten vertraut. Trotzdem hatte sie ihren Kuss zuerst an Castus verloren. Ganz gleich, für wen sie sich entschied, einem würde sie nun wohl das Herz brechen. Falls es die Zwillinige wären, kämen diese sicherlich gut darüber hinweg. Für sie schien die Nachtelfe nur ein exotsches Abenteuer, das vor allem durch ihre Jugend besonders aufregend war. Iryan hingegen ... hatte ihr bereits gestanden, wie gern er ihr Herz entflammen wollen würde. Castus tat es bereits. Sein Kuss hatte Spuren hinterlassen, nach denen sich Sarins Lippen erneut sehnten. Dennoch - und da stand sie wieder vor ihrer Ausgangssituation - ahnte sie nicht, ob sie wirklich Gefühle für ihn hegte oder nur ihrerseits vom Exotischen des Haraxerbes in ihm fasziniert war. Sie musste es wissen. Sie musste den Kuss wiederholen! Nein, sie wollte es auch, aber dieses Mal ohne sein blaues Seelenfeuer. Ob das möglich wäre?
Sarin zögerte nur bedingt. Sie käme nicht von der Stelle, wenn sie nun nicht die Initiative ergriff, respektive ein Machtwort sprach. Denn Castus war bereit, ihre Sehnsucht erneut zu stillen. Er wusste nur nicht, womit sich ihr Geist beschäftigte und so würde er wiederholt seine blauen Flammen lodern lassen, wenn sie ihn nicht auf ihre Bitte hinwies. Sie wollte sich ihm auch deshalb öffnen, weil er ihr so endlich einen Teil von sich erzählt hatte. Das gab ihr den nötigen Mut, es anzusprechen.
Es erwies sich dennoch als nicht sehr einfach, die Worte laut zu formulieren. So stammelte Sarin sich durch ihre Bitte hindurch. Sie wollte einen weiteren Kuss. Sie wollte auch die Flammen wieder erleben, denn sie mochte das Gefühl, das sie ihr bescherten. Das ließ Castus schmunzeln, denn es suggerierte, dass sie vielleicht noch einen dritten oder gar vierten Kuss von ihm wollte. Der zweite sollte nämlich ohne das Feuer stattfinden, sofern es ihm möglich war.
Sarin positionierte sich neu. Sie hockte nun auf Castus Schoß, ließ die Beine parallel zu seinem Körper seitlich herab gleiten. Castus schob sofort eine Hand an ihr Knie, um sie zu stützen. Nein! Er wanderte mit den Fingern an ihrem Schenkel empor. Sie tippelten spielerisch über ihre Haut. Er ließ sich darauf ein, dass sie immer dichter an ihn heran kam, sogar einen Arm um seine Schultern legte und mit der freien Hand den beinahe unsichtbaren Flaum an seinem Kiefer streichelte. So nahe konnte sie die seidigen Härchen erkennen. In ein oder zwei Tagen würde man wohl einen richtigen Flaum erkennen. Bisher spürte man ihn eher als dass man seinen Bartwuchs sah. Es kratzte und kitzelte zugleich, ohne dadurch unangenehm zu werden.
All diese Reize! All diese Verlockungen luden geradezu ein, endlich einen zweiten Kuss zu stehlen. Einen ohne blaues Feuer?
Castus' Züge erweichten. Ein Glitzern trat in seine Augen. Er war glücklich, allein schon darüber, dass er Sarin erneut würde küssen dürfen. Sie schenkte ihm ein Stück Glückseligkeit. Das wärmte sie beide mehr als der gefütterte Stoff der Decke um ihre Körper.
"Das kann ich", antwortete er schlicht. Dann zog er seinen Kopf etwas zurück, aber langsam genug, um in Kontakt mit Sarins Fingern zu bleiben. Er wollte sie ansehen können. Er wollte ... er kam dichter an ihre Lippen. Noch berührten sie einander nicht, aber sie fühlte seinen warmen Atem, als er weiter sprach: "Ich hoffe, es liegt nicht nur daran, dass ich in deine Seele blicken kann. Gleichzeitig..." Er brach ab, als er seufzte. Sie spürte einen sanften Hauch. Castus schüttelte den Kopf. Dann lehnte er sich vor, um Sarin endlich den nächsten Kuss zu schenken und zwar so, wie sie ihn eingefordert hatte. Er beschwor sein magisches Feuer nicht herauf. Somit schlich sich nichts tief in ihr Herz hinein, streichelte und umfing es mit innerster Seelenruhe. Dennoch fühlte sie wiederholt seine Lippen. Sanft, kein bisschen spröde, sondern weich. Sie pressten sich nicht gewaltsam gegen ihre, sondern zärtlich. Er luf sie mit dem Kuss ein, es ihm gleich zu tun. Er streichelte ihre Lippen mit den seinen. Er ließ die Zungenspitze keck dazwischen hervorschnellen, um sie zu necken. Erst dann übte Castus etwas mehr Druck aus, ließ dabei seine Hand an ihrem Schenkel empor und über ihre Kehrseite gleiten. Er erreichte ihre Hüfte, hielt sich fest. Doch er packte nicht zu. Seine Hände waren keine großen, ritterlichen Pranken wie jene von Iryan. Wo er gestählte Kraft vorwies, bot Castus Behutsamkeit an. Das war vielleicht gut so, falls es Sarin gefiel. Er führte sie beide auf eine unschuldige, erkundungsfreudige Art in diese Welt hinein. Sie beide ergründeten zunächst das Mögliche, bevor sie mit forscheren Methoden eine neue Form des Spiels für sich entdecken könnten. Die Frage blieb nun, wie Sarin seinen Kuss aufnahm. Ohne Feuer. Prickelten ihre Lippen dennoch? Wirbelten die Schmetterlinge in ihrem Bauch umher? Spürte sie dieselbe Geborgenheit wie vorhin auf dem Felsen? Das würde sie selbst entscheiden müssen. Niemand konnte es ihr abnehmen. Doch dass Castus ihre erneute Vereinigung beider Lippenpaare genoss, sah und hörte man. Er senkte die Lider über das blaue Facettenmeer seiner Augen, während sich alle übrigen Muskeln entspannten. Er seufzte zufrieden in den Kuss hinein und haschte wiederholt nach mehr. Er suchte mit der Zunge nach Sarins, um sich noch intensiver hinzugeben. Er brauchte kein Feuer. Wie stand es um sie?
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Samstag 5. Juni 2021, 14:04

Sarins Finger tasteten und ihr Blick folgte ihrer sanften Liebkosung. In ein oder zwei Tagen würde man einen richtigen Flaum auf Castus Kinn erkennen können.
Wie er wohl mit einem Bart aussehen würde? Auf jeden Fall...besonders. Ob er so weich bleibt?
Das Volk der Elfen kannte wenig Bärte. Um so aufregender war diese Erfahrung hier. Bisher spürte sie ihn eher als dass sie ihn wirklich sah. Es kratzte und kitzelte zugleich, ohne dadurch unangenehm zu werden. Es war angenehm an den Fingerspitzen. Sarin liebte es und nahm es mit ihrer Schneiderseele wahr.
...ein bisschen wie wenn man durch feine Rohseidenfasern fährt ...oder die Strukturen von Brokat ertasten will...
All diese Reize! All diese Verlockungen luden geradezu ein, endlich einen zweiten Kuss zu stehlen. Einen ohne blaues Feuer. Sie sprach die Bitte aus und Castus' Züge erweichten. Ein Glitzern trat in seine Augen. Er war glücklich und Sarin erntete diesen jungen Spross eines so köstlichen Gefühls nur zu gern.
"Das kann ich"
, antwortete er schlicht. Dann zog er seinen Kopf etwas zurück, aber langsam genug, um in Kontakt mit Sarins Fingern zu bleiben, die sich nicht von ihm lösen wollten. Er sah sie an und Sarin fühlte die Spannung wachsen. Er wollte es genauso wie sie ... er kam dichter an ihre Lippen. Noch berührten sie einander nicht, aber sie fühlte seinen warmen Atem, als er weiter sprach:
"Ich hoffe, es liegt nicht nur daran, dass ich in deine Seele blicken kann. Gleichzeitig..."
Er brach ab, als er seufzte.
???Was ist???
Sie spürte einen sanften Hauch auf ihrem Gesicht. Castus schüttelte den Kopf. Auch er haderte mit sich, das spürte sie. In diesem einen vor Spannung nur so geladenen Moment ging ihr so viel durch den Kopf. Auch er war gewiss ein wenig unsicher bei den Gründen ihres Zusammenseins, vielleicht genauso wie sie? Sarin war Meisterin darin sich selbst und ihre Umwelt zu hinterfragen und sich selbst für unwürdig zu halten. Teilten sie vielleicht ein wenig diese Eigenschaft? Sie hatte sich gefragt warum Ian sie mochte und es sich damit erklärt, dass sie ihn mit ihrer Rune gezeichnet hatte. Fragte Castus sich vielleicht, warum sie ihn mochte und erklärte es sich mit seiner Fähigkeit in ihre Seele zu blicken? Waren sie sich vielleicht in diesen Dingen ein wenig ähnlich? Sarin hatte ihn gebeten seine Flammen bei sich zu behalten, aber ...sonst hatte sie ihm nichts verboten, was sich auch bald in forschend umherwandernden Händen zeigen sollte. Er lehnte sich vor, um Sarin endlich den nächsten Kuss zu schenken.
Oh...
Sanft, kein bisschen spröde, sondern weich pressten sie sich zärtlich gegen ihre. Er lud sie mit dem Kuss ein, es ihm gleich zu tun und sie kam ihm etwas zögerlich entgegen, lehnte sich in den Kuss und seine Arme. Er streichelte ihre Lippen mit den seinen und sie ließ sich fallen.
Ooohhh....ich bin so dumm! So dummm! So dummmmmm...
, säuselte sie summend in Gedanken.
Natürlich!
Natürlich war es nicht nur das Feuer, dass seine Anziehung ausmachte. Wie hatte sie sich so sehr irren können. Ja, sie mochte seine Flammen, aber das Gefühl, die kleinen Bewegungen auf ihren Lippen, die sie neckten, DAS war das eigentliche Geschenk an sie. Es war eine Gabe, so musste es einfach sein. Es war herrlich! Er ließ die Zungenspitze keck hervorschnellen, um sie zu necken. Sarin atmete etwas stockend, bei dem kleinen Vorstoß, denn sie kannte keine Küsse, in denen man die Zunge einsetzte. Sie war etwas überrascht, aber öffnete leicht den Mund um diese Erfahrung zu kosten. Oh, und WIE SEHR sie diese Erfahrung genoss! Das weiche streicheln der Innenseiten ihrer Lippen, öffnete noch etwas anderes in ihr.
Was ….was passiert da?
Es war wie ein Schauer, der sich scheinbar aus jeder ihrer Zellen löste, sich in seiner berauschenden Berührung sammelte, um dann hinab in ihren Bauch zu rieseln. Die Schmetterlinge flatterten aufgeregt, als würden sie mit Nektar gefüttert werden und sammelten sich um diesen einen glühenden Punkt tief in ihrem Schoß. Gleicht einer Blütenknospe, rann Sarins Nektar zwischen ihre Lippen, einem Echo von den oberen zu den unteren gleich. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Konnte ein Kuss so etwas auslösen? Und warum war es beim ersten Mal nicht geschehen? War sie da vielleicht zu sehr vom Feuer abgelenkt worden?
Gleichzeitig übte Castus etwas mehr Druck aus, ließ dabei seine Hand an ihrem Schenkel empor und über ihre Kehrseite gleiten, was tausende der kleinen Schmetterlinge in helle Aufregung versetzte. War er unter oder über ihrer Kleidung? War es seine Haut, die sie streichelte oder die erwärmte Seide ihrer Kleidung? Es war so schwer auseinander zu halten, dass es das Gefühl noch aufregender machte. Er erreichte ihre Hüfte, hielt sich fest. Er führte sie beide auf eine unschuldige, erkundungsfreudige Art in diese Welt hinein. Stolpernd und taumelnd folgte sie ihm, ertrank in ihren Empfindungen und summte vor Erstaunen, was da alles mit ihr passierte. Sie beide ergründeten zunächst das Mögliche, bevor sie mit forscheren Methoden eine neue Form des Spiels für sich entdecken konnten. Wie nahm also Sarin seinen Kuss auf? Ohne Feuer? Prickelten ihre Lippen dennoch? Wirbelten die Schmetterlinge in ihrem Bauch umher? Spürte sie dieselbe Geborgenheit wie vorhin auf dem Felsen?
Oohhhjaaaaahhh!!!...
Und gerade WEIL es ohne das Feuer geschah, war es um so gefährlicher. Es war rein und unverfälscht, wahrhaftig und überraschend. So überraschend, dass Sarin an ihrem Verstand zweifelte. Lächelnd über sich selbst, über die Glücksseligkeit des abverlangten Kusses, dachte sie nur:
...dummmmm...
Dass Castus ihre erneute Vereinigung beider Lippenpaare genoss, sah und hörte man ebenso und das machte Sarin um so glücklicher. Er senkte die Lider über das blaue Facettenmeer seiner Augen, während sich alle übrigen Muskeln entspannten.
Bewirke ich das?
Er seufzte zufrieden in den Kuss hinein und haschte wiederholt nach mehr. Er suchte mit der Zunge nach Sarins, um sich noch intensiver hinzugeben. Er brauchte kein Feuer und sie auch nicht. Sie nahm ihn mit oder ohne an. Sie nahm ihn als jungen Mann, der ihr einfach seine Zuneigung zeigte... auf so unglaubliche Weise, dass es doch viel mehr war als nur das. Zuneigung war nicht das richtige Wort, aber würde sie je ein passendes finden? Was passierte hier? Verliebte sie sich gerade, - schon wieder -?, oder war es nur Anziehung? Anziehend waren hier viele Männer und Auswahl gab es da genügend...zu viel wohl eher gesagt. Das war ja das Problem. Doch etwas anderes begann in Sarin zu wachsen und ihr Unterbewusstsein einzunehmen. Es war eine ungestellte Frage:
Worin liegt der Unterschied zwischen Anziehung und Liebe?
Anziehend waren hier alle. Auch Dhansair hatte dieses Gefühl beim Tanz bei ihr ausgelöst. Ian war es allein durch sein Äußeres und seine kraftvolle Präsenz. Die Zwillinge waren es durch ihre doppelten Ansturm und sogar ihre Unfähigkeit kommunizieren zu können hatte ihren Reiz. Auch Mall war eine wunderschöne Frau und auf irritierende Weise anziehend, dass Sarin ständig ihren kleineren Busen heraus drücken wollte. Sogar Nhi'on war anziehend und abstoßend zu gleich. Der Mund der erfahrenen Elfe brachte Dinge hervor, die Sarin tief trafen und ebenfalls verwirrten. Anziehung gab es hier viel zu viel in den unterschiedlichsten Formen, aber was …
...was macht aus Anziehung Liebe?
Sarin erinnerte sich unbewusst an ein liebendes Lächeln, dass ihre Mutter ihrem Vater geschenkt hatte und an ihre Worte: „Aus Anziehung kann Liebe wachsen, wenn man verzeihen lernt.“ Gerade Fehler, Ecken und Kanten im Anderen zu akzeptieren, dass machte die Tiefe ihrer Beziehung aus. So gesehen hatte ausgerechnet Ian einen kleinen Vorsprung, denn er hatte ihr verziehen, dass sie bei Castus gelegen hatte... zum schlafen... beieinander... nicht miteinander. Es hatte Sarin tief berührt, dass er sie deswegen nicht gleich verdammt und abgeschrieben hatte, nein, sogar ihr kurz danach offenbart hatte, dass er gern diesen Platz einnehmen wolle. Er hatte ihre Säfte fließen lassen wollen ...und nun entflammte sie gerade in den Armen eines Anderen. Das Karussell der Emotionen wirbelte die Nachtelfe ordentlich herum. Moralische Ratgeber sähen darin sicher eine Art Untreue, aber Sarin und Castus waren anders. Sie kannten beide weder das eine noch das andere. Sie erforschten sich an einander. So einfach war es und so sollte es vielleicht auch sein? Einerseits wollte Sarin, das dies hier nicht enden möge, doch andererseits raubte ihr diese Art zu küssen den Atem. Sie wusste noch nicht wie man es richtig machte, wollte nichts falsch machen und so atmete sie nur sehr flach...zu flach, zu wenig und ihr wurde schwindelig. Im ersten Moment schob sie es einfach auf dieses Aufflammen der Gefühle, selbst ohne das blau darin. Doch dann wurde der Drang größer durchatmen zu müssen und sie stemmte ihre Hände gegen seine Brust, gleichzeitig daran fest knallend, damit er sie nicht gleich wieder verließ.
„Warte...Moment...“
Sie atmete tief durch und blinzelte verschwommen durch den Rausch. Er hielt sie noch fest und bemerkte ihre kleine Unpässlichkeit sicher. Castus war aufmerksamer als er sich nach außen hin gab oder er hatte jegliche Information über Sarin schon in ihrem ersten gemeinsamen Kuss erlangt. Wie tief ging sein Wissen dabei wirklich? Der junge Mann bekam so viel mit - so viel über sie! Wie viel wohl genau? Vielleicht sogar mehr als sie sich selbst im Moment eingestand. Sie sah in seine wunderbar leuchtenden Augen. Wie sollte sie diese ganzen Eindrücke bloß verarbeiten? Sie musste den Moment des Atemholens nutzen.
„Darf ich dich noch was fragen?“
Ihre Zuneigung zu ihm war noch mehr als verwirrend. Zum einen, weil es sich nicht ganz schickte, obwohl gerade das so anziehend an Castus war. Unschuldig, aber weltoffen. Er sah nur das Gute in anderen und begegnete ihnen deshalb ganz vorbehaltlos. Er hielt sich nicht an höfischer Etikette auf, sondern sprach frei heraus, was ihm auf dem Herzen lag. Das war eine wundervolle Eigenschaft, die Sarin gerade an ihm zu schätzen lernte. Es fiel ihr gerade sehr schwer einen Gedanken lange fest zu halten, aber jetzt stellte sie ihn doch:
„Sag mal... durch deinen Feuerkuss....ähm...kann man das so nennen?...Egal. Was genau siehst du da eigentlich genau? ...Ich meine, außer tief verborgene Wünsche? Das...diese Magie...das klingt irgendwie interessant.“
Sie lächelte schüchtern, denn ihre Fragen waren schon sehr neugierig. Es war aufregend diese Dinge an und mit ihm zu entdecken. ER war aufregend in all seinen Facetten. Sarin sah auf seine Lippen und zog unbewusst ihre Unterlippe zwischen die Zähne. Die Sehnsucht nach mehr war geweckt!
Wo hat er noch gleich seine Hände?...oh...lieber nicht drüber nachdenken.
Ihre Lippen waren vom Kuss leicht geschwollen und glänzten purpurn. Ihre Gedanken flüchteten sich einmal mehr in eine diffuse Ferne von Möglichkeiten.
Und... oh... ob jemand ihm schon erklärt hat, was Männer und Frauen zusammen im Bett machen? So grundsätzlich?...ein Aufklärungsgespräch? So wegen der 29 Tage... Aber... vielleicht will er das gar nicht mit mir und ich interpretiere da zu viel... Ach, ist das alles verwirrend!!! Er wollte mich nur küssen...und ich denke gleich wieder an sonst was. Pfui. ...aber...dieses Zungenspiel...das hat was! Hihi. Heiß!
Sarins Unterbewusstsein war grade im Looping der Achterbahnfahrt angekommen und katapultierte sie von einem Gedankenfetzen zum nächsten.
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 9. Juni 2021, 01:24

Sarin fielen immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen ihr und Castus auf. Jedenfalls interepretierte sie es so, denn sein Zögern weckte in ihr Erinnerungen an die eigene Unsicherheit. Ihr fehlte Selbstbewusstsein, um aus den Schatten hervorzutreten, mit denen sie sich von allein umhüllte, ohne es zu bemerken. Denn Sarin hatte gar keinen Grund, sich so wertlos zu sehen oder zu fühlen. Ging es Castus ebenso? Er war ein Halbdämon. Sarin wusste die Hintergründe nicht, aber Dämonen wandelten nur dann auf Celcia, wenn sie per Ritual gerufen wurden und in einen Wirtskörper hatten fahren können. Manchmal öffneten sich Portal zum Harax und die Wesen schlüpften von allein in diese Welt, aber selbst dann brauchten sie einen Leib, von dessen Kraft sie zehren konnten. Sie waren Parasiten. Wie stand es um Halbdämonen? Gab es neben Castus überhaupt andere? War er der einzige und zögerte deshalb, weil auch er unsicher war? Vielleicht fühlte er sich nicht bedeutend genug, um Sarin zu verdienen. Vielleicht...
Alle Unsicherheit verflog. Tatsächlich wich sie sogar der Erkenntnis, dass es kein haraxisches Feuer brauchte, um sich von Castus angezogen zu fühlen. Der junge Mann beherrschte das Küssen auf eine ebenso charmante Art wie er sich in die Herzen anderer schlich. Nämlich mit einer Leichtigkeit, dass man sich ihm freiwillig öffnete, nur um das Glück seiner unschuldigen Anwesenheit ebenfalls spüren zu dürfen. Dann fühlte man sich selbst glücklich, vergaß alle Sorgen und Zweifel und genoss nur den Moment. So wie jetzt, da er Sarin einen zweiten Kuss schenkte, einen ohne Flammen, dadurch aber nicht minder verführerisch. Es reichte aus, um das zu erreichen, was auch Iryan sich von ihr wünschte. Ihr Körper reagierte, neckte sie mit einem sehnsüchtigen Pochen und feuchter Wärme im Schoß.
Alles schien plötzlich intensiver zu sein. Sarin spürte den sanften Druck von castus' Lippen gegen ihre eigenen. Sie schmeckte diese, roch ihn. Alles hinterließ eine Frische wie bei einer Landschaft, die von frisch gefallenem Schnee bedeckt worden war oder wie ein saftig grüner Wald nach einem Regenguss. Sarin, als Schneiderin, würde es allerdings eher mit dem wunderbaren Gefühl beschreiben, ein neues und besonders seltenes Stück Stoff zu erhalten. Die Feinheit der Fasern, deren Widerstand oder weiche Beschaffenheit zwischen den Fingern zu fühlen und das verarbeitete Material zu sehen ... ein Hochgefühl. Genau das beschrieb den Kuss. Und damit tauchte Castus auf's neue bis tief in ihre Seele, ohne dieses Mal auch nur einen Funken zu sprühen.
Er genoss es ebenso, raunte zufrieden und haschte immer wieder nach ihren Lippen. So lange, bis er auch seine Zunge einsetzte, um Sarin auf die nächste Ebene zu befördern. Obgleich er selbst die Unschuld in Person zu sein schien, leitete er sie beide durch diese neuen Erfahrungen. Er war mutig genug, es zu tun, aber auch offen für Experimente, sollte Sarin daran interessiert sein. Sie beide waren Kinder in einem großen Garten mit Blüten und Früchten, die sie zum ersten Mal erfahren durften. All ihre Reize wurden geflutet von der Schönheit, dass es sie fast überwältigte. Aber da nahm der kleine Halbdämon seine Nachtelfe bei der Hand und sie schlenderten barfuß über nackte Gräser, durch feuchte Erde und über von der Sonne gewärmte Kieselsteine. Ein Abenteuer, das man voll auskosten wollte und das taten sie. Mehr noch...
Als Sarin sich kurz löste, um Luft zu schnappen, wurde sie seiner Hände gewahr. Wie von selbst hatte Castus eine davon an ihre Hüfte und die andere sogar auf ihrem Schenkel abgelegt. Dort streichelte er sie nach wie vor, obgleich Sarin durch den Stoff nicht viel würde spüren können, außer der Berührung selbst. Sofern sie diese überhaupt wahrnahm. Der Kuss und ihre flache Atmung aus Unerfahrenheit hatten sie schwindlig gemacht - auf eine bizarre und zugleich wunderbare Weise. Ihr Herz hämmerte kräftig in ihrer Brust. Ihre Lippen brannten, auch ohne das Feuer des Jungen, auf dessen Schoß sie saß und der ... sie erneut auf den geheimnisvollen Turm aufmerksam machte. Dieses Mal blieb er verborgen, doch sie beide wussten, dass unter dem Stoff seiner Hose gegen ihren Schoß drückte.
Sarin musste sich konzentrieren, ihren natürlichen Instinkten nicht zu verfallen. Nicht, wenn sie sich noch einige Antworten erhoffte. "Darf ich dich noch was fragen?", brachte sie hervor, ehe es zu spät würde.
Er nickte langsam und raunte: "... ist auch für mich dann das erste Mal..." Sein Blick war verklärt, aber schimmerte vor Aufregung. Er wäre bereit. Er wusste nichts von den 29 Tagen, die es noch zu überstehen galt. Vielleicht ahnte er überhaupt nicht, was zu tun wäre, sondern wusste nur, dass er es tun wollte. Jetzt. Hier. Er drückte Sarin etwas dichter an sich.
Unglücklicherweise hatte Sarin anderes im Sinn, jedenfalls vorerst. Sie war noch nicht so weit wie er, interessierte sich vielmehr noch für seine Flammen und was sie ihm offenbarten, wenn er sie nutzte. Castus blinzelte. "Oh ... oh ..." Er lachte auf. Es klang heiter und verlegen zugleich. Dann neigte er den Kopf, um seine Lippen an Sarins rechtem Mundwinkel anzusetzen. Er sprach in den kleinen Kuss hinein: "Tantchen Mall hat mir erklärt, was mein Vater sieht. Auch er besitzt ein Seelenfeuer. Es nährt sich von dunklen Erinnerungen, Ängsten und seelischen Schmerzen. Es sucht sie gezielt, holt sie hervor und breitet sie aus, damit die Seele noch einmal und viel intensiver darunter leidet ... und er fressen kann. Bei mir ... nun ..." Seine Lippen wanderten an Sarins entlang. Er versiegelte ihren Mund noch einmal mit einem Kuss und ließ seine Finger nun langsam zwischen ihre Schenkel wandern, bis er dort auf den stofflichen Widerstand traf. "Auch mein Feuer taucht in die dunklen Ecken der Seele ein, aber nicht um dort zu fressen. Ich suche nach Wünschen und verborgenen Sehnsüchten. Ich suche nach den winzigsten Punkten, die größtes Glück hervorbringen könnten und konzentriere mich darauf."
Als er das sagte, glitten seine Finger über den Stoff. Immer und immer wieder, als wolle er dort unten langsam ein Feuer entfachen, das Sarins Seele auf andere Weise berühren würde. Er hatte nicht nur in ihrer Seele einen empfindlichen, kleinen Punkt gefunden, in dem sich größtes Glück versteckte. Zu schade, dass seine Finger keine Scheren besaßen, um den störenden Stoff zu durchtrennen.
"Sarin..." Ihr Name aus seinem Mund klang unglaublich. Wieder so charmant, sp unschuldig, aber dadurch irgendwie romantisch. Iryan hätte ihn dunkler geraunt und eine Gänsehaut hervorgebracht. Beide Männer besaßen ihre Vorzüge. Aber im Gegensatz zum Dunkelelfen zeigte sich der Blauschopf direkter und unschuldig offen. "Magst du dich mit mir paaren?", fragte er schlicht.
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 10. Juni 2021, 12:17

Es gab diese Momente... bei denen man sich wünschte sie würden nicht enden. Sie waren perfekt und dann machte man etwas falsch, oder etwas geschah das unvorhersehbar den Ablauf änderte...
Bei Sarin war es ihr KOPF, der immer wieder es schaffte die schönsten Momente mit Fragen aufzulösen, aber dafür war Castus um so besser darin sie wieder aufzubauen und in diese Welt zu führen. Jedes „Fettnäpfchen“ das sie fand oder selbst aufbaute, nahm er an, leerte es, nutze es sogar und brachte sie zurück auf diesen wundervollen Pfad der Verwirrung.
So wie jetzt, da er Sarin einen zweiten Kuss schenkte, einen ohne Flammen, dadurch aber nicht minder verführerisch. Es reichte aus, um das zu erreichen, was auch Iryan sich von ihr wünschte. Ihr Körper reagierte, neckte sie mit einem sehnsüchtigen Pochen und feuchter Wärme im Schoß. Jede noch so kleine Bewegung ließ die Creme sie dort streicheln und brachte ungeahnte Empfindungen hervor. Alles war plötzlich so intensiv! Sarins Sinne schwirrten wie die metaphorischen Schmetterlinge im Schwarm aufgeregt in ihrem Körper umher. Aber noch etwas ganz anderes gab ihrem Unterbewusstsein ein Hochgefühl, dass ihre Seele wärmte, wie kaum etwas anderes es konnte. Sie hatte es sonst nur, wenn ihre Kunstwerke, ihre Kleider geschätzt und geliebt wurden, wenn sie etwas vollbracht hatte, wenn SIE etwas bewirkte. Es war eine Form von sinnlichem Stolz, der ihre Seele streichelte. Aber hier in diesem Moment war es ihr Unterbewusstsein, dass die wachsende Beule unter ihren rechten Pobacke anschwellen spürte - etwas das SIE bewirkte! Irgendwo tief in sich genoss sie das Gefühl, kostete diese erste kleine Macht. Castus reagierte auf sie, wie es seit Jahrzehnten... nein... wie es noch NIE jemand für sie getan hatte. Sie kannte nur die romantischen Geschichten, in denen immer im entscheidenden Moment ein Vorhang fiel, oder eine Tür sich schloss.
Castus war Meister darin diese Barrieren aufzustoßen, niederzureißen und alles in Sarin für diese Erfahrung zu öffnen. Das Gefühl, dass er es ebenso wie sie genoss, war unglaublich, baute ihre Seele auf, gab ihr Selbstvertrauen. Er raunte zufrieden und haschte immer wieder nach ihren Lippen. So lange, bis er auch seine Zunge einsetzte, um Sarin auf die nächste Ebene zu befördern. Sarin wähnte sich schon wie der Autor sagte, auf Wolke Sieben, doch dann setzte jegliches Denken aus. Ein sinnliches helles Stöhnen, gefolgt von einem lustvollen langgezogenen Seufzen folgte und sie ergab sich dem Gefühl. Kaum da seine warme weiche Zungenspitze ihre zum Tanz aufgefordert hatte, vergaß sie die Welt um sich herum.
...
Als Sarin sich kurz löste, um Luft zu schnappen, wurde sie seiner Hände gewahr.
Oh...
Wie von selbst hatte Castus eine davon an ihre Hüfte und die andere sogar auf ihrem Schenkel abgelegt. Dort streichelte er sie nach wie vor. Der Stoff ließ sie seine Haut nicht spühren, wohl aber die Berührung selbst. Die Nachtelfenseide übertug auf das köstlichste jede seiner Bewegungen, jedes sanfte kleisen seiner Fingerspitzen, bewegte die Fasern auf ihrem Körper und trug sie weiter an fernere Orte. Als er ihren Schenkel außen umfing, streichelte der Stoff sie an ihren Innenschenkeln und ein heißer Schauer durchlief sie, brachte ihren Atem zum stocken und sie leise japsen. Ihr Herz hämmerte ohnehin schon in ihrer Brust, da machte dieser zusätzliche Reiz es kaum schlimmer. Ihre Lippen brannten, auch ohne das Feuer des Jungen, auf dessen Schoß sie saß und der ... sie erneut auf den geheimnisvollen Turm aufmerksam machte. Dieses Mal blieb er verborgen, doch sie beide wussten, dass unter dem Stoff seiner Hose gegen ihren Schoß drückte. Allein das Wissen, dass er dort war, dass sie ihm mit ihrer pochenden Mitte so nah war, machte Sarin ganz wuschig. In ihrem Kopf sah sie das Gewebe sehr plastisch vor sich, dass sie trennte. Fasern durchzogen von einsichernder Feuchtigkeit, betrachtet wie durch eine Vergrößerungslinse. Sie konnte sich einfach zu gut vorstellen, wie die Seidenfilamente sich um die winzigen Tröpfchen rangen, beiseite flossen und sich voll saugten. Zwar saß sie voll bekleidet auf seinem Schoß, aber im Endefeckt überbrückte ihre Phantasie den Abstand spielend leicht. Ihre Augen hatten das runde Dach seines Turms betrachten dürfen und sie fühlte einfach viel zu genau, wo genau er unter ihr lag, wo er sie berühren würde, wenn der Stoff... nicht wäre... Da fand viel zu viel in ihrem Kopf statt! Viel zu platisch! Sie hatte halt schon immer eine herausragende Phantasie und Kreativität besessen. Das machte sie ja aus und half ihr so gut zu werden in dem was sie tat, doch jetzt, ließ sie ihre Vorstellungsgabe in eine ganz andere Richtung gleiten. Hitze breitete sich dort unten aus und ließ sie entflammen... ganz ohne Feuer.
...oohhh...OH!
Sie zuckte ein wenig zusammen, fast wäre sie nur bei der Vorstellung...
Ich muss irgenwie runter kommen...also nicht auf ihm... Ich muss... REDEN! Fragen... ja...denken!!!
Sarin musste sich konzentrieren, ihren natürlichen Instinkten nicht zu verfallen. Nicht, wenn sie sich noch einige Antworten erhoffte.
"Darf ich dich noch was fragen?"
, brachte sie hervor, ehe es zu spät würde.
Er nickte langsam und raunte:
"... ist auch für mich dann das erste Mal..."
Sein Blick war verklärt, aber schimmerte vor Aufregung.
Oh mein Gott! ...das erste Mal... Er will... Oh mein Gott!
Er war bereit. Diese kleine Offenbarung aus seinem Mund ließ sie erzittern.
29 Tage
, schoss es ihr durch den Kopf. Sie musste schnell handeln. Jetzt. Hier. Er drückte Sarin etwas dichter an sich. Sie spürte seine Hände und hätte am liebsten gewimmert. Um wie viel intensiver müsste es sein, wenn er tatsächlich ihre Haut berühren würde … ohne Stoff!
Ich muss... wollte was anderes fragen!
Was für ein süßes kleines Missverständnis! Unglücklicherweise hatte Sarin aber anderes im Sinn, jedenfalls vorerst. Sie war noch nicht so weit wie er, interessierte sich vielmehr noch für seine Flammen und was sie ihm offenbarten, wenn er sie nutzte. Castus blinzelte.
"Oh ... oh ..."
Er lachte auf. Es klang heiter und verlegen zugleich. Sarin atmete erleichtert aus. Diese Hürde war erst mal umschifft, so glaubte sie. Jetzt würde er reden und sie könnte sich wieder fangen, sich beruhigen. Dann neigte er den Kopf, um seine Lippen an Sarins rechtem Mundwinkel anzusetzen. Aus dem Beruhigen wurde nichts. Ihre Augen senkten sich fast automatisch wieder zu einem schmalen Schlafzimmerblick. Er bewirkte definitiv zu viel in ihr!
Dann sprach er in den kleinen Kuss hinein und sie hörte ihm wie durch weiche Watte hindurch zu:
"Tantchen Mall hat mir erklärt, was mein Vater sieht. Auch er besitzt ein Seelenfeuer.“
„Hmhm...“
, summte sie an seinen leise sprechenden Lippenbewegungen und genoss so sehr das sanfte Streicheln seines Atems dabei. Er roch wie sie, leicht nach Kräutern und Tee, würzig.
„... Es nährt sich von dunklen Erinnerungen, Ängsten und seelischen Schmerzen. Es sucht sie gezielt, holt sie hervor und breitet sie aus, damit die Seele noch einmal und viel intensiver darunter leidet ...“
Einen Moment lang kräuselte sich eine kleine Falte auf der Stirn, aber im Moment hätte er ihr auch erzählen können, dass sie morgen stürbe, es wäre gut gewesen.
„... und er fressen kann. Bei mir ... nun ..."
Seine Lippen wanderten an Sarins entlang und der Nachhall seiner Worte formte einen vollkommen wirren und sicher unangebrachten Gedanken in ihrem Kopf:
...friss mich...
Schon versiegelte er ihren Mund noch einmal mit einem Kuss und ließ seine Finger nun langsam zwischen ihre Schenkel wandern, bis er dort auf den stofflichen Widerstand traf. Irgendwie hatten sie zumindest unter ihren Mantel gefunden, sonst wäre dies kaum möglich. Sarin saß seitlich auf seinem Schoß, die Beine links von seinen, den Oberkörper ihm zugedreht und den rechten Arm um seine Schulten geschlungen, die Hand in seinen Haaren. Die linke Hand war von seinem Kinn seinen Hals ein wenig hinab gerutscht und ihre Finger spielten unerfahren und unbewusst am Saum seines Kragens, als wollten sie ihn öffnen. Als seine Hand also zwischen ihre Beine glitt, da traf sie auf den Stoff ihrer weichen Strumpfhose, jener die sie bis zu den Knien abgeschnitten hatte, um daraus mehrere kleine Unterhöschen und Bänder zu schneidern. Sie endete knapp unterhalb der Knie in den Stiefeln, aber war eben vom Material so fein, dass sie kaum Schutz bot. ...egal vor was, abgesehen vor einem direkten Blick der Sonne auf ihre Haut. Aber Castus sonnig gespreizte Hand fand ihren Weg zu ihr und löste damit einige prompte Reaktionen aus. Als erstes öffneten sich ihre Schenkel...
"Auch mein Feuer taucht in die dunklen Ecken der Seele ein...“
Allein die Formulierung 'taucht in die dunklen Ecken...ein'...brachte Sarin fast um den Verstand.
„..., aber nicht um dort zu fressen. Ich suche nach Wünschen und verborgenen Sehnsüchten. Ich suche nach den winzigsten Punkten, die größtes Glück hervorbringen könnten....“
Eben ein solcher winziger 'Punkt' zog sich zusammen, wuchs vom wilden Puls ihrer wachsenden Lust durchblutet, stellte sich klein und frech auf, wurde hart und sandte ein Beben durch ihren Körper.
„... und konzentriere mich darauf."
Als er das sagte, glitten seine Finger über den Stoff. Immer und immer wieder... Sarins Kopf glitt nach hinten und ihr Herz flatterte in diesem köstlichen Rhythmus, der sie schweben, der sie fliegen lassen würde...
Er berührte sie, als wolle er dort unten langsam ein Feuer entfachen, das Sarins Seele auf andere Weise berühren würde. Reibung erzeugte Hitze und diese war es, die wie Seidenpapier ohne eine Flamme entzünden lassen konnte. Sie war wie Zigarettenpapier, dass man an einer Ecke entzündete, und dann mit einer kleinen Glutkannte vollständig zu Asche verglühte. Es war ein schöner, verzehrender Anblick, wie Sarin glühte. Ihre Gefühle hatten ihr Denken verzehrt...
Er hatte nicht nur in ihrer Seele einen empfindlichen, kleinen Punkt gefunden, in dem sich größtes Glück versteckte.
"Sarin..."
Ihr Name aus seinem Mund klang unglaublich und ließen sie ein Stück weit zurück in die Realität taumeln. Wieder so charmant, so unschuldig, aber dadurch irgendwie romantisch und erotisch noch dazu, durch sein Tun.
"Magst du dich mit mir paaren?"
, fragte er schlicht.

Eine Art Nulllinie hatte sich in Sarins Gedanken ausgebreitet und es dauerte, bis die Informationen seiner Worte in diesen still da liegenden genießenden Teich tropfen konnten um sanfte Wellen zu schlagen. In ihrem Körper tobte derweil ein Sturm, der unmöglich von ihren Gedanken übertönt werden konnte.

Sarin wäre wohl fast gekommen, wenn er nichts gesagt hätte... Vielleicht hätte er sie einfach hinüber getragen, in diese wundervoll andere Welt, die erfüllt war mit Liebe. Doch ihr Verstand stolperte über ein Wort...
...jjaaaa ...paaren... - ...paaren?
Ihr Kopf ruckte hoch und ihre Beine schlossen sich schlagartig...was sich gleich als fatal heraus stellen sollte.
PAAREN? ...Im sinne von ...miteinander schlafen...???
Ihre Augen weiteten sich und sie biss sich fest auf die Unterlippe, bemerkte dann den Druck zwischen ihren Beinen, der NICHT dort hin gehörte. Kaum ein Herzschlag war vergangen. Sie hatte seine Hand zwischen ihren Schenkeln eingeklemmt und so den Druck auf ihre Mitte unabsichtlich stark erhöht. Eben jener 'winzige Punkt' drohte unter dem Ansturm gerade zu explodieren. Zitternd vor Erregung griff sie nach unten und ergriff sein Handgelenk aus einem Reflex heraus... Einen winzigen Moment lang zögerte sie, da alles in ihr schrie, seine Hand noch einen Hauch fester gegen sie zu pressen, sich ein wenig zu bewegen und in den Ebenen zwischen den Wolken verloren zu gehen... Sie bebte und ...musste sich überwinden, locker zu lassen, was den größten inneren Kampf ausfocht, den sie je erlebt hatte. War es falsch ihn dort haben zu wollen? War es falsch ihn dort NICHT haben zu wollen? So oder so...es fühlte sich richtig an, aber was sie auch tat, es wäre falsch... so unendlich süß und doch so falsch.
Oh mein Gott, wie konnte ich nur in so eine Sit... Schluss! Ich brauch einen klaren Kopf!
Sie zog nicht sehr kräftig, aber bestimmt seine Hand unter ihrem Mantel hervor, hielt sie dann fest an ihr rasendes Herz gepresst umschlungen und rang nach Atem. Mit purpur leuchtenden Augen und dem reflektierenden Schimmer in dessen Innern, blinzelte sie durch die Schleier ihres Verlangens und sah ihn verlegen an. Ein paar Herzschläge vergingen. Sie schuldete ihm eine Antwort.
„Paa...“
Sie schluckte atmete noch mal tief durch und senkte beschämt den Blick.
„Paaren im Sinne von...“
Sie konnte es nicht aussprechen. Es war zu peinlich. Alles in ihr überschlug sich. Sie saß auf seinem Schoß und versuchte nachzuvollziehen was geschehen war, wie dumm sie war. Erst der Kuss auf dem Felsen, dann der zweite VON IHR geforderte, da sie sich so unsicher wegen seiner Magie war. Das hatte dazu geführt, dass er ihr die Füße massiert hatte, sie ihn quasi unter den Saum ihres Mantels eingeladen hatte, dann die vielen kleinen Küsse die folgten, seine Hände... Sie kam nicht weiter und drehte sich im Kreis.
„Paaren???“
, wiederholte sie fragend das Wort und kostete es in Gedanken. Es war 'sein' Wort und genauso rein, wild und unschuldig wie er.
„Ähm... ich... Ich kann nicht....noch nicht... Moment...“
Das war die Wahrheit, auch wenn seine Frage damit nicht so ganz beantwortete, auch wenn es mehr als offensichtlich gewesen war, dass sie durchaus 'bereit' war. Vielleicht hatte er es nicht nur an ihrem sinnlichen entrückten Gesichtsausdruck gesehen, sondern auch den Beweis in Form von warmer Feuchtigkeit an seinen Fingern? Sarin versuchte sich weiter zu sammeln, aber ihr wurde langsam klar, dass ihr das nicht auf seinem Schoß gelingen würde, also machte sie Anstalten von seinem Schoß hinunter zu rutschen, zurück an seine Seite, die etwas weniger verfänglich war. Nachdem das vollbracht war, sah sie ihn zögernd an und sprach leise weiter:
„Ich muss... ich muss dir ein bisschen was erklären, glaube ich.“
Ich will nicht schwanger werden und ...und überhaupt... ich kenn ihn doch kaum. Und was noch viel wichtiger ist... Er kennt MICH doch kaum! Was wenn er von dem Fluch erfährt und dann nichts mehr mit mir zu tun haben will... Hm...nein, so ist er nicht...aber was wenn...
Und schon begann wieder die Gedankenspirale. Irgendwo tief in sich begann sie zu ahnen, dass Castus immer sehr genau wissen würde, was sie brauchte, wo ihr Sehnen ihn hinlocken würde und wie er sie glücklich machen konnte, doch … in dem Maße wie sie sich dessen bewusst wurde, so wuchs auch das Verlangen, es ihm gleich zu tun. UND DAS ging doch nicht...
.. oder? ...
Sarins Seele wollte Liebe, aber wollte auch Lieben! Sie wollte geben, aber wusste nicht wie sie das tun sollte und die Unsicherheit ließ sie stolpern, fallen und zweifeln. Castus nahm sie ja schon fast sprichwörtlich mit...bei der Hand, aber wie schon in ihrem Traum, brauchte sie eine führende Hand um in dieser Welt sich sicher zu fühlen.
...sollte ich vielleicht Nhi'on mal fragen...
Mall konnte sie nicht fragen, denn sie war selbst Jungfrau. Trotzdem gruselte es ihr ein bisschen vor dieser Möglichkeit. Die alternde Elfe, die jedoch äußerlich noch sehr jung war, war SEHR erfahren, eine Meisterin in diesen Dingen und Sarin würde in ihrem Ehrgeiz und Perfektionismus nichts weniger als einen Meister wählen um ihren Fragendurst zu stillen. Aber jetz musste sie erst mal Castus etwas auf Abstand halten.
Das hier geht viel zu schnell...oder? Bei allen Göttern, ich war viel zu lange allein! Ich bin 88 und er 2..oder 24..je nach dem...ach verdammt! Wie soll das funktionieren?
Sie sehnte sich so sehr nach jemanden, der nur für sie da war und das war eben auch so ein Punkt, der sie zögern ließ. Er war so unerfahren, dass sie ihm in seiner halb-dämonischen Art durchaus zutraute, dass er das, was er bei ihr machte, auch mit andern machen würde.
Er hätte fast auf Nhi'ons Wunsch hin ihre Brüste...
Auch Sarins Knospen waren hart unter den Stoffschichten und pressten sich in die Seide. Nhi'ons Wunscherfüllung war nur durch das beherzte Eingreifen von Mall unterbrochen worden.
Was wenn er einfach jedem den er auch nur ein bisschen mag, seine Wünsche erfüllen will? Was wenn das einfach seine Art ist? Damit könnte ich nicht umgehen...
Sie blinzelte. Sie war ihm noch immer eine Erklärung schuldig und hatte sich nun so sehr gefangen – im wahrsten Sinne gefangen - in ihren Zweifeln, dass sie mit ihm reden konnte.
„Cas, ich komme aus einer Gesellschaftsform, in der man sich nicht einfach ...'paart'...wenn man sich mag. Ich habe sehr lange geglaubt, dass...dass ich sowieso nie jemanden finde, der mich will. Dafür gibt es auch einen Grund. Ich meine, DAS mich niemand will. Ich bin verflucht. Du weis sehr wenig über mich und ich hatte ein langes Leben. Ich ...in 88Jahre und habe noch nie die Oberwelt betreten, aber ich habe viele Erfahrungen in meinem Leben gesammelt, die mich ausmachen. Ich brauche ...Zeit um das alles zu verstehen, was mit mir passiert. Ich habe eine hervorragende Erziehung genossen und eine Ausbildung, einen Beruf den ich liebe. Ich lebte mein ganzes Leben nach Regeln und Konventionen, Moral und Anstand. Ich war andern zu Diensten und habe dafür gesorgt, dass sie sich wohl fühlen, ...aber ich selbst... ich war immer allein. Ich ...ich würde gern erleben, wie es ist... geliebt zu werden... aber...ich weis nicht genau, wie sich das anfühlt. Wie es für - mich - 'richtig' - wäre... Bitte hab etwas Geduld mit mir. Ich weis einfach noch nicht, ob ich bereit für sowas bin...also für eine Beziehung. Weist du was das bedeutet? Eine Beziehung haben?... So oder so... das 'paaren'... da bitte ich dich...zu warten. 29 Tage.....denke ich.“
Ja sie war nicht gut, solche Details mal 'zufällig' einzubauen.
„Vielleicht könnten wir uns bis dahin darauf einigen, dass wir uns nur da berühren, wo man Haut sieht?“
Gesicht und Hände...Füße ab und an...ja das ist doch unverfänglich.
„Ich muss mich daran gewöhnen...lernen...damit umgehen. Das eben...“
Oh, jetzt nicht an seinen Turm denken und wie nah er mir war, wo er seine Hand hatte... zu spät!
Oh, wie schön ihre Augen strahlen konnten, wenn die Iris sich verdunkelte, die Pupillen sich vor Erregung weiteten und das Licht der Umgebung einfingen.
„Das eben war etwas viel für mich...ich hab etwas mitreißen lassen und fühl mich jetzt ein wenig überfordert. Vielleicht sollten wir uns erst besser kennen lernen... Damit auch DU mehr über mich weist, bevor... bevor wir ...“
Plötzlich stocke sie.
Hab ich das vielleicht alles falsch verstanden? Er hatte ja nur gefragt, ob ICH mich mit ihm paaren möchte! Vielleicht war das nur seine Art meine Empfindungen zu... auszudrücken.
„Ähm... willst DU dich denn mit mir 'paaren'?“
Teils betete sie, dass er jetzt 'Ja' sagen würde, denn wenn sie ihn falsch verstanden hätte, würde sie hier und jetzt im Boden versinken müssen!!!
Andererseits bedeutete ein 'Ja' auch neue Versuchungen und Anziehung. Anziehung hatte Castus genügend... reichlich um genau zu sein, doch konnte das hier über bloße körperliche Anziehung hinaus wachsen? Das würde Zeit brauchen, das wusste die scheue Nachtelfe. Und wie Mall gesagt hatte, vielleicht war es gerade auch nicht ganz der rechte Zeitpunkt um Castus von seiner Aufgabe 'abzulenken'. Ihm stand viel bevor und Sarin würde ihm helfen so gut sie konnte.
Und was... wenn er abgelenkt werden will?
, traute sich ein fescher kleiner Gedanke hervor zu gucken. Das kam davon, wenn man ihr Selbstbewusstsein einpflanzte.
Eigentlich will ich ihm nur das geben, was ihm gut tut. Ich würde ihm gern gut tun... ihn glücklich machen... in 29 Tagen...
Langsam fing sie diese Zahl an zu ärgern.
Vielleicht sollte ich mal mit Mall darüber reden...oder einen anderen Weg finden... Moment...vielleicht... Hm...
Ein erster diffuser Gedanke, ein Hauch von einer Idee formte sich in ihrem Kopf. Die Magie – IHRE Magie, die der Runen besaß sogar zwei, die dieser Thematik zuzuordnen waren.
Ingwaz
Bedeutung: Fruchtbarkeit
Wirkung: hilft bei Kinderlosigkeit, Ernte
und
Berkana
Bedeutung: Wachstum
Wirkung: Erntesegen, Kindersegen

Sarin hatte nie verstanden warum sich beide Runen so ähnlich in der Bedeutung und Anwendung waren, warum es zwei gab, die sich doppelten. Eine würde doch reichen. Beide waren auch für Bauern wichtig, aber betrachtete man ihre Linienführung, so waren sich sogar da ähnlich, ganz als wenn man sie ineinander schieben könnte.
Doch was wenn man sie...umkehren könnte?...ein Gegenteil...
Der Gedanke setzte sich wie ein Saatkorn fest. Zu gern hätte sie mit ihrer alten Freundin darüber gefachsimpelt, doch jetzt gerade war nicht die rechte Zeit um solche Gedankenexperimente auszuknobeln. Im Moment hatte Sarin andere Probleme... anziehende Probleme mit blauem Haar, leicht gebräunter Haut, wie ein Sandstrand in der Sonne und strahlend blauen Augen wie der Himmel selbst, die sie warm umschlungen hielten, als wollten sie sie nicht mehr her geben.
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Dienstag 15. Juni 2021, 19:06

Physische Liebe war auch immer Kopfsache. Wem es gelang, mit seinen Zärtlichkeiten oder verführerischen Worten sich einen Weg in den Kopf seines Partners zu bahnen, konnte davon ausgehen, dass der restliche Zeit unglaublich würde. Nicht umsonst sprach man oft genug davon, sich den Verstand heraus zu ... lieben. Manche Verführungskünstler brachten den oder die Angebetete schon um den Verstand und zum Höhepunkt, noch ehe sie sich überhaupt den empfindlichsten Körperstellen widmeten. Wäre es Castus nun also gelungen, rechtzeitig in Sarins Kopf vorzudringen, ehe dieser sich einschaltete, sie hätte sich ihm vielleicht sogar hingegeben. Sofort und ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, welche Folgen es haben könnte. Aber ihre Vernunft war wachsam und sie beide doch vollkommen unerfahren. Sie ließen sich Zeit, was ihrem Kopf wiederum die Gelegenheit gab, die Worte des Halbdämons schnell zu analysieren.
Und dann war der vertraute Moment vorüber, bei dem sie beinahe eine Grenze überschritten hätten. Obgleich Castus' Finger unsichtbare, aber glühend heiße Spuren auf ihr hinterließen und seine Lippen die ihren wieder zum süßlich schmerzhaften Prickeln gebracht hatten, konnte sie nicht über ihren Schatten springen. Nicht jetzt. In 29 Tagen erst. Dann wäre sie bereit, aber ... würde sie sich auch für ihn entscheiden? Wollte er sie dann überhaupt noch?
Mehr Fragen formten sich in ihrem Geist, legten sich ein Gewand aus Zweifeln an und zogen eine Klinge der Unsicherheit, welche ihre brüchige Fassade des Selbstbewusstseins zu durchbrechen drohte. Manchmal sollte Sarin ihren Kopf besser verfluchen! Doch jetzt kam ihr das nicht in den Sinn. Durch ihre Gedanken strömten die Kernbegriffe wie ein Nachhall von Castus' Stimme. Paaren. Mit ihr. Jetzt. Nicht erst in 29 Tagen. Er hatte gefragt. Wollte sie sich mit ihm paaren ... mit ihm schlafen? Fragte er das, um ihr etwas Gutes zu tun oder sehnte er sich wirklich auch nach ihrem Körper?
Die Lust zog sich in eine Ecke ihres Bewusstseins zurück. Sie schwand nicht ganz, denn das blauhaarige Liebeswunder, auf dem sie nach wie vor saß, hatte viel erreicht. Es würde eine Weile dauern, bis sie sich davon erholte und vielleicht blieben Fetzen der ausgeschlagenen Gelegenheit in ihren Träumen hängen. Sarin sollte statt des Zeltes besser ein ganzes Arsenal aus frischen Höschen schneidern!
Sie spürte nicht nur die gleitfreudige Bereitschaft in ihrem Schoß, sie roch diese auch. Süßlich, verführerisch. Irgendwie machte sie der Duft etwas benommen. Wie Castus wohl dort roch? Dort schmeckte? Aber nein! Ihr Geist beschäftigte sich zu sehr mit seiner Frage und den aus Vernunft geborenen Sitten, die sie sich über Jahrzehnte antrainiert hatte. Sie ließen sich nicht binnen eines Tages ablegen.
So klemmte Sarin nicht nur ihre Lippe zwischen den Zahnreihen ein, sondern auch Castus' Finger zwischen ihren Schenkeln. Er unterbrach seine Liebkosungen sofort, sah zu ihr auf, zog die Finger jedoch nicht zurück. Warm und fest steckten sie zwischen Sarins Haut und Muskeln. Sie verhießen nur, was noch alles dort sein könnte, fest und stramm mit diesem kleinen Kuppeldach und dem zauberhaften Wunderwald aus blauem, verworrenen Geäst. Obgleich Sarins Gedanken vor Gewissenhaftigkeit nur so rasten, schoss auch weiterhin die Hitze durch ihren Leib. Frieren würde sie niemals, wenn sie Castus so nahe war. Er beschwor in ihr Feuer herauf, die sehnsüchtiger züngelten als seine eigenen Flammen.
Sie ertrug es nicht länger. Ihre Muskeln zitterten und sie wollte schreien, wollte sich fallen lassen und in dieses Bad absoluter Glückseligkeit tauchen. Wieder sorgte ihr Kopf dafür, dass sie anders handelte. Sie gestattete sich selbst dieses Glück nicht, sondern griff nach Castus' Handgelenk und zog daran. Er leistete keinen Widerstand, blickte sie dabei aber unentwegt an. Diese großen, schönen Augen, die Galaxien enthielten und zugleich tiefste Ozeane sein konnten, an derem dunkelsten Grund die Geheimnisse seiner Seele warteten. Ein fragender Schleier hatte sich über diese Aussicht gelegt. Wie er wohl auf ihre Abweisung reagieren würde? Nach wie vor wusste sie nicht, wieviel von seinem Handeln wirklich von ihm ausging oder einfach nur dem Bedürfnis entsprang, ihr eine Sehnsucht zu nehmen. Warum konnte er das nicht einfach so tun? Als wäre Castus in der Lage, durch Handauflegen all das zu erreichen, drückte Sarin seine Finger an ihr Herz. Er spürte das heftige Pochen dort ebenso wie er es zentrale aus ihrem Schoß heraus gespürt hatte. Sanft bewegte er die Finger und den Daumen, um ihr Herz zu streicheln. Seine Fingerspitzen glänzten von einem feinen Film umgeben, der erneut das süßlich lüsterne Aroma zu Sarins Nase empor schickte.
Ihr Stimmchen war so leise, halb gebrochen, nur ein Hauch. Trotzdem hörte er ihr zu, richtete sofort aufmerksam den Fokus auf sie. Ihre Blicke formten neue Galaxien der Seele, in die sie sich beide gern stürzen würden, aber es sollte nicht geschehen. Liebe war auch Kopfsache...
"Paaren? Ähm ... ich ... ich kann nicht ... noch nicht ... Moment..." Sie machte Anstalten, von seinem Schoß herunter zu rutschen. "Ich muss ... ich muss dir ein bisschen was erklären, glaube ich." Aber das ließ er nicht zu. Castus besaß noch seine andere Hand, die unveränderlich an ihrer Taille geruht hatte. Jetzt schob er sie einmal um ihre Hüfte herum, so dass er Druck auf ihren Rücken ausüben und sie wieder zurück auf seinen Schoß schieben konnte, dass sie fast perfekt auf der harten Wölbung hockte. Offenbar akzeptierte er ihren Widerstand nicht. Er würde es nicht zulassen, dass sie sich ihm jetzt entzog. Sie war bereit. Sie sah es als Glanz an seinen Fingern und sie roch es auch. Oh, wie bereit sie war! Castus wusste das.
Sarin musste das verhindern. Ihr Kopf handelte. Wie ein wilder Bergquell sprudelte es nun nicht nur zwischen ihren Beinen, sondern auch aus ihrem Mund heraus. Rasch rechtfertigte sie ihre Ablehnung. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Erklärung auf ein wenig Verständnis traf. Genug davon, dass Castus von ihr abließe, so sehr sie sich auch Anderes gewünscht hätte.
Er sah sie an. Funken sprangen in seinen Augen, blitzten wie Sterne, aber keiner davon zeugte von Enttäuschung oder Unwillen, sich ihrer Bitte zu beugen. Er lächelte wieder so warm, so unschuldig und liebevoll. "Sarin", sagte er nur und neigte sich erneut zu ihren Lippen. Wieder ein flammenloser Kuss, dieses Mal aber keiner, der weitere Leidenschaft in ihr wecken sollte. Es war ein verständnisvoller Kuss, der ihre Bitte annahm. Einer, der ihre Ängste und Sorgen, ihn nun verletzt haben zu können, sofort beiseite wischte. Mach dir keine Gedanken, sagte er mit jedem sanften Druck gegen ihre Lippen und mit jedem zärtlichen Streicheln seiner Zungenspitze. Dann löste er sich langsam.
"Es ist alles gut. Ich wäre nicht zufrieden, wenn du nicht vollends für mich bereit wärst ... oder jeden anderen, der einen tieferen Platz in deinem Herzen haben mag. Auch wenn ich mir..." Er verstummte. Dann zog er sie in eine innige Umarmung, dass sie erneut den fast unsichtbaren Bartflaum an ihrer Wange kratzen fühlen konnte. "Keine Einigungen, bitte. Lass uns einfach unseren Gefühlen folgen und wenn deine dich noch zurückhalten, ist das vollkommen in Ordnung. Ich werde nicht vorzeitig handeln. Aber wenn du mich lässt, werde ich meine Zuneigung für dich weiter ausbauen. Ich fürchte keinen Fluch, der mit so viel Leichtigkeit durchbrochen werden kann. Ich sagte ja bereits, dass du liebenswert bist."
Castus lehnte sich mit dem Rücken enger an den Stamm der Wiede. Er geriet in eine leichte Schräglage, so dass Sarin sich bemütlich auf ihm zusammenkuscheln könnte wie ein Kätzchen auf seinem liebsten Kissen. Seine Hand ruhte noch an ihrem Herzen, die andere hielt sie umschlungen. Dann schmunzelte er sie an. "Vielleicht magst du mir einige Momente für mich geben, um meine Sehnsüchte zu stillen? Du kannst ruhig zusehen, wenn du willst, aber ich möchte dich nicht mit dem Ergebnis sprenkeln. Das Zeug ist ziemlich klebrig." Er lachte auf und nickte zu seinem Hosenzentrum.
Bild

Benutzeravatar
Sarin Kasani
Spieler-Charakter
Spieler-Charakter
Beiträge: 237
Registriert: Mittwoch 28. August 2019, 13:54
Moderator des Spielers: Kazel
Aufenthaltsort: Stadt der Nachtelfen
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Nachtelfe
Sprachen: Herendia
Melongiar
Beruf: Runen-Schneiderin
Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
Etikette
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 100F
Ausrüstung: - elegante, schlichte Gewandung
- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 17. Juni 2021, 16:00

Ich sollte statt des Zeltes besser ein ganzes Arsenal aus frischen Höschen schneidern!
Irgendwie drehte sich in letzter Zeit ihr ganzes Empfinden, ihr Denken, ihre Welt um dieses Thema – genauer um das, was unter den Höschen so geheimnisvoll verborgen lag. Das alles war so neu für sie. Es war schön und spannend, auch aufregend und ein ganz klein bisschen - beängstigend. Sie spürte das Adrenalin an den Innenwänden ihrer Adern entlang vibrieren. Schauer von ungeahnter Intensität liefen ihr stoßweise über die Haut und durch den ganzen Körper. Noch ein wenig mehr...und jegliches Denken hätte versagt. Selbst ihr eigener Geruch wollt sie verführen! Die gleitfreudige Bereitschaft war einem sprudelnden Quell der Lust gewichen! Sarin staunte gleichermaßen über die Reaktionen ihres Körpers, wie sie sie auch verwirrend fand. Ihr Schoß fühlte sich an, wie ein vollkommen neuer Teil an ihr. Das Verlangen war kaum zu beschreiben, es zog und pochte, als ob ein eigenständiges kleines Wesen dort unten vor Hunger fast verging. Jeder Berührung fand ein sehnsüchtiges Echo dort unten und brachte sie fast um den Verstand.
Ihr Schoß war erwacht und brannte darauf entdeckt zu werden.
Dagegen sprach - einzig ihr Kopf, was zu metaphorischen, aber sehr hitzigen Diskussionen führte. Sagte man nicht auch von dem Zustand des Verliebtseins, er gleiche einer Art geistiger Verwirrung? Ein Teil von ihr stellte sich zwei kleine Sarins auf ihren Schultern vor, die miteinander stritten. Die eine war in ihr reinweißes Brautkleid gehüllt und hielt stets die Hände brav vorm Schoß gefaltet, während die andere sich bereits die Kleider vorm Leib gerissen hatte und breitbeinig splitterfasernackt auf ihrer Schulter lag und alle einlud zuzusehen, wie sie ihre Hände ebenfalls an, bzw. 'in' ihrem Schoß hatte. Die beiden zofften sich ohne Unterlass:
'Komm schon!'
*Kommen?*
'Ja, dass auch! Lass dich doch mal gehen!'
*Ich trau mich nicht, was wenn...'*
'Halt die Luft an! Das ist ja nicht zum Aushalten! Außerdem kommst du dann schneller.'
*Aber...*
Die kleine Sarin im Brautkleid schnappte nach Luft.
'Du bist doch gläubig! - Manthala schickt dir solch wunderbare Träume und was machst du?'
*Ich bin gut erzogen, sittsam, fleißig und...*
'laaangweilig!'
*Meinst du, ...bin ich... bin ich so langweilig, dass er nicht auf mich warten wird?*
'Gutes Argument! Bestimmt schnappt dir ne andere diesen Goldjungen weg, wenn du jetzt nicht ran gehst!'
*Du bis gemein!*
'Nein, ich bin geil! Du bist verklemmt!'
So klemmte Sarin nicht nur ihre Lippe zwischen den Zahnreihen ein, sondern auch Castus' Finger zwischen ihren Schenkeln. Hitze schoss durch ihren Leib. Frieren würde sie niemals, wenn sie Castus so nahe war. Er beschwor in ihr Feuer herauf, die sehnsüchtiger züngelten als seine eigenen Flammen.
'...züngeln... hübsches Wort'
*Flammen züngeln doch. Man sagt auch, dass sie lecken. Was ist daran unschicklich?*
'Nix! Benutz ruhig diese Redewendung. Alles gut.'
Ihr kleines Brautkleid-Ich vertraute dem Braten nicht so ganz und ein Moment trat Stille zwischen den widersprüchlichen Teilen ihres Unterbewusstseins ein. Dies gab ihrem Über-ich endlich die Möglichkeit zu handeln. Sarin schaffte es gerade noch so die Kurve zu kriegen aber schon kratzen schon wieder Zweifel in ihrem Innern. Wie er wohl auf ihre Abweisung reagieren würde? Sarin nahm seine Hand und drückte seine Finger an ihr Herz. Auch DAS war nicht ihre beste Idee, denn sanft bewegte er die Finger und den Daumen nun an diesem Ort, um ihr Herz zu streicheln.
*...noch einen Finger breit ...ein bisschen tiefer...*
'Du meine Güte! Das ist nicht mein Herz, das ist...'
Sarins Brüste spannten ohnehin schon, waren leicht geschwollen, ohne dass er sie je berührt hätte, außer vielleicht im Schlaf, als er hinter ihr lag und sie umarmt hatte, aber da hatte sie geträumt. Aber jetzt war sie wach, diese sanften Wölbungen waren ebenfalls bereit und die kleinen aufgerichteten Knospen rieben sich wohlige Schauer in ihren Schoß aussendend, mit jeder Bewegung seiner Finger an dem seidigen Stoff ihrer Kleidung. Sie hatte nicht die größten Brüste. Wenn man sie nach den Maßen einer Schneiderin einteilte, da waren sie ein hübsches kleines B-Körbchen voll. Sie passten sicher perfekt in seine Hand und ihre nacktes kleines mentales Abbild rieb sich fleißig die harten Spitzen. Sarin spähte kurz zu seiner Hand hinunter und verschluckte sich fast. Seine Fingerspitzen glänzten von einem feinen Film umgeben, der erneut das süßlich lüsterne Aroma zu Sarins Nase empor schickte.
'Er trägt unseren Duft an sich. Wir haben ihn markiert... wie geil ist das denn!'
*...wie peinlich das ist!!!*
Sarin versuchte krampfhaft Herrin der Lage zu werden und formulierte ihre Bitte. ...Ihr Stimmchen war so leise, halb gebrochen, nur ein Hauch. Trotzdem hörte er ihr zu, richtete sofort aufmerksam den Fokus auf sie. Sie machte Anstalten, von seinem Schoß herunter zu rutschen, aber das ließ er nicht zu. Gerade als sie die Beine kurz geöffnet hatte, sich ihm zuwandte und die Knie anzog, sich drehte, um von ihm weg und herunter zu rutschen, da handelte er. Castus besaß noch seine andere Hand, die unveränderlich an ihrer Taille geruht hatte. Fast hatte sie diese vergessen, bei den Wirbelsturm, der in ihrem Schoß wütete. Jetzt schob er sie Druck auf ihren Rücken ausübend zurück auf seinen Schoß, dass sie fast perfekt auf der harten Wölbung hockte. Sarin schnappte nach Luft. Offenbar akzeptierte er ihren Widerstand nicht. Eigentlich hätte da doch so etwas wie Angst aufkommen müssen...?
*Er wird doch nicht gegen unseren Willen...?*
'Quatsch! Vertrau ihm! Er macht das schon.'
Er ließ es nicht zu, dass sie sich ihm jetzt entzog. Sie war bereit. Oh, wie bereit sie war! Castus wusste das und Sarin musste das verhindern. Ihr Kopf handelte. Wie ein wilder Bergquell sprudelte es nun nicht nur zwischen ihren Beinen, sondern auch aus ihrem Mund heraus. Rasch rechtfertigte sie ihre Ablehnung. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Erklärung auf ein wenig Verständnis traf.
Hab ich ihn jetzt vertrieben? Hab ich meine einzige Chance auf … auf Liebe...
Er sah sie an. Funken sprangen in seinen Augen, blitzten wie Sterne, aber keiner davon zeugte von Enttäuschung oder Unwillen, sich ihrer Bitte zu beugen. Er lächelte wieder so warm, so unschuldig und liebevoll. Allein dieser Blick ließ ihr Herz schmelzen... und mehr. Selbst wenn sie gewollt hätte, gerade waren ihre Knie aus süßester Buttercremetörtchenfüllung und zu nix zu gebrauchen!
"Sarin.“
, sagte er nur und neigte sich erneut zu ihren Lippen. Der Klang ihres Namens aus seinem Mund tropfe wie süßer Honigwein in ihre ausgedörrte Seele. Wieder ein flammenloser Kuss, dieses Mal aber keiner, der weitere Leidenschaft in ihr wecken sollte. Es war ein verständnisvoller Kuss, der ihre Bitte annahm. Einer, der ihre Ängste und Sorgen, ihn nun verletzt haben zu können, sofort beiseite wischte. Mach dir keine Gedanken, sagte er mit jedem sanften Druck gegen ihre Lippen und mit jedem zärtlichen Streicheln seiner Zungenspitze. Dann löste er sich langsam.
"Es ist alles gut. Ich wäre nicht zufrieden, wenn du nicht vollends für mich bereit wärst ... oder jeden anderen, der einen tieferen Platz in deinem Herzen haben mag. Auch wenn ich mir..."
Er verstummte.
Ich hocke hier gerade wie die 'reitende Heldin' eines Romans auf ihm und er erwähnt … Andere?!? ...und was...? „Auch wenn ich mir...“ was? Was wünscht ER sich tief in seinem Herzen? Kann denn ICH ihn überhaupt glücklich machen?
Dann zog er sie in eine innige Umarmung, dass sie erneut den fast unsichtbaren Bartflaum an ihrer Wange kratzen fühlen konnte. Das Gefühl war weich und kribbelig und ...männlich!
Das ist soooo schön!
"Keine Einigungen, bitte. Lass uns einfach unseren Gefühlen folgen und wenn deine dich noch zurückhalten, ist das vollkommen in Ordnung. Ich werde nicht vorzeitig handeln. Aber wenn du mich lässt, werde ich meine Zuneigung für dich weiter ausbauen.“
...ausbauen...
Ihre amethystenen Rehaugen wurden rund, denn dieses eine Wort verhieß, dass er mehr von ihr wollte.
„Ich fürchte keinen Fluch, der mit so viel Leichtigkeit durchbrochen werden kann. Ich sagte ja bereits, dass du liebenswert bist."
Fl...
Castus lehnte sich mit dem Rücken enger an den Stamm der Weide. Er geriet in eine leichte Schräglage, so dass etwas Raum zwischen ihren Gesichtern entstand, aber ihr um so bewusster wurde, wie sie eigentlich auf ihm saß. In dem missglückten Versuch von ihm herunter zu kommen, kniete sie nun links und rechts von seinen Schenkeln und saß selbst höchst anzüglich gespreizt auf seiner Herrlichkeit. Ihr Mantel war teils hochgeschoben und teils am unteren Saum geöffnet, so dass eigentlich viel zu wenig Stoff ihrer Unterkleidung sie noch trennte. Fast hätte Sarin alle Scham vergessen, aber er hatte etwas gesagt, dass sie aufhorchen ließ und kurz hätte sie die Beine gern zusammen gepresst, aber da war er dazwischen.
Fl... Fluch?...ich hab doch gar nichts davon erzählt...oder? Nein, hab ich nicht! ...Moment...hat er... kann er...? Hat er mit dem Kuss so viel über mich erfahren? Wenn er so viel über mich weis... alles über mich weis...?
*...dann mag er mich vielleicht wirklich?*
'...hui, und das trotz allem?!'
Ihr Herz raste sowieso schon wie ein Jagdhund dem Kaninchen hinterher. Der Purpurschimmer ihre Wangen war stiller Zeuge ihrer Lust und Leidenschaft und... peinlichen Momente. Seine Hand ruhte noch an ihrem Herzen, die andere hielt sie an ihrem unteren Rücken umschlungen. Dann schmunzelte er sie an.
"Vielleicht magst du mir einige Momente für mich geben, um meine Sehnsüchte zu stillen? Du kannst ruhig zusehen, wenn du willst, aber ich möchte dich nicht mit dem Ergebnis sprenkeln. Das Zeug ist ziemlich klebrig."
Er lachte auf und nickte zu seinem Hosenzentrum.
WAS???
'Irre! Ein Traum wird wahr'
*Du meine Güte... Du hast Recht! Das ist wie in unserem Raum! Passiert das wirklich?*
'Lass uns zusehen!!!'
*Auf keinen Fall!!!*
'Doch! Auf jeden Fall! Manthala hat ihr im Traum gezeigt, wie Männer das machen, wie sie das machen könnte, wie sie helfen kann. Wir müssen doch sehen, ob das stimmt! Nennen wir es... ein Experiment, eine Evaluierung ob die Fiktionen des Traumes eine Relevanz in der Realität haben?!'
*Aber in den Romanen würde jetzt ein Vorhang...*
'Du willst einen Vorhang? Den haben wir doch! Weidenzweige verdecken jede Sicht! Wir sind in dicke Decken gehüllt! Was willst du denn noch?'
*Aber er braucht doch Abstand, sonst macht er uns dreckig.*
'Ich mag es dr... hm...Ja, lass uns ein bisschen nach hinten rücken und Abstand waren'
*Was hast du vor?*
'Nichts.'
Und das entsprach der Wahrheit. Das ihr kleines wildes Ich so schnell nachgab, war gewiss gefährlich. Aber ihr sittsames kleines Ich war einfach zu unerfahren um ein drohendes Unheil erkennen zu können und zu neugierig war es auch. Gesagt getan, Sarin rutschte auf Castus Schenkeln etwas nach hinten und schuf so etwas Raum für seine Pläne. Die Decken um ihre Schultern spannten und öffneten sich zu einem Loch zwischen ihnen. Kühlere Luft drang in ihre kleine Höhle.
Kann ich das wirklich machen? Er meinte es ist klebrig...wie Spinnenseide vielleicht? Und...und zur Not kann ich immer noch abbrechen... Er wird mich nicht zurück halten.
Sarins Neugierde war ihre Schwachstelle. Hier gab es etwas neues zu entdecken.
Besprenkeln....Moment, da hab ich eine Idee... Er braucht ein kleines Zelt und meins ist eh schon nass...
„Moment... da kann ich helfen.“
Wie außerordentlich missverständlich das gerade in DIESER Situation geklungen hatte, vermutete Sarin nicht mal. Aber es kam noch schlimmer! Sie rutschte auf seinem Schoß hin und her, schob auch ihren Mantel soweit zur Seite, dass er Platz für sein geplantes Handeln haben sollte, griff in ihre Leggins und fand dann schließlich das gesuchte Stück Band an ihrer Hüfte und zog.
OH – MEIN - ...
Die gelösten Bänder glitten unter ihr hindurch und fanden auch die Pfade durch ihre Feuchtgebiete. Sarin hielt die Luft an und blinzelte dann kurz hektisch, als es vorbei war. Unschuldig lächelnd hielt sie ihm kurz darauf eines ihrer neu genähten kleinen Dreiecke mitsamt der Bänder entgegen. Es glänzte verräterisch. Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern.
„...wie ein kleines Zelt... und es ist eh schon...ähm... meine...waschen muss ich es eh schon. Auf etwas mehr oder weniger...“
Sie bekam keinen anständigen Satz heraus. Sie präsentierte ihm seinen neuen „Spritzschutz“. Die Aromen in ihrer kleinen von Decken und Körpern geformten Höhle nahm noch mal einiges an Intensität zu. Wenn er ihr das Höschen nicht schnell genug abnahm, ließ sie es einfach fallen. Ihre Hände zitterten bereits veräterisch.
'Respekt, sie macht es wirklich'
*Sie sollte besser weit weit weit weg sein!*
'Aber sonst lernen wir nie was!'
*Hm... Ganz Unrecht hast du da nicht. Deswegen sitzen wir ja noch hier. Es ist eine ...Studie! Ja!*
Sarin war nicht nur Meisterin der Schneiderkunst, sie war auch meisterlich darin selbst zu betrügen.
Ich mach das nur um zuzusehen...um ...zu ...sehen!, OB meine Träume wirklich etwas prophetisches haben! Zu nix weiter!...
'Wer's glaubt'
*Wenn er seine Sehnsüchte doch stillen will? Vielleicht ist es das was er sich wünscht? Wir wollen doch für ihn da sein, ihm helfen...*
'Ja, gute Idee! Hilf ihm!'
*Nicht so! Ich meine, das was ER sich tief in seinem Herzen wünscht ist doch genauso wichtig, wie das was wir uns wünschen! Frag ihn!*
„Cas...“
Sarin knabberte nervös auf ihrer Lippe.
„...sag mal, du... warst ganz tief in mir... hast in mir gelesen... Du weist von meinem Fluch.“
Sie senkte den Blick und er fiel auf das kleine dunkelrote, vor Feuchtigkeit glitzernde, dreieckige Stück Stoff auf seinem Schoß, aber es brauchte eine Sekunde bis sie begriff dass sie auf seine Beule starrte. Dann hob sie wieder hastig den Blick.
„Du weist dadurch so viel von mir... Darf ich dich fragen... was DU dir eigentlich ganz tief in deinem Herzen wünschst?“
Sie zuckte wieder mit den Schultern.
„Ich kann ja nicht mit einem Kuss in deiner Seele lesen.“
Castus fragen, was ER sich in tief seinem Herzen wünscht, gerade als er sich darauf vorbereitete, sich Erleichterung zu verschaffen?
'Hm... mal sehen, was das so auslöst.'
*Sie ist so lieb zu ihm! Verdirb nicht den Moment.*
'Da gibt es nichts zu verderben. Er ist perfekt.'
*Ja, das ist er. Liebenswert.*
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Freitag 18. Juni 2021, 20:33

In Sarin tobte ein Krieg, angeführt von personifizierten kleinen Versionen ihrer Selbst. Eine stand für Vernunft und Sittsamkeit. Die andere repräsentierte Lust und geweckte Triebe, welche drohten, ihren Körper gänzlich einzunehmen. Alles pochte an ihr: das Herz unter Castus Hand, versteckt hinter ihrer Brust. Diese spannte, spürte jeden Reiz und reagierte mit verhärteter Spitze voller Sehnsucht, dass auch Castus seine harte Spitze zum Einsatz brächte. Unten, dort wo es unablässig pochte, zuckte und sich unsagbar leer anfühlte. Sarin wollte gefüllt werden. Ihr triebhafter Part wollte, dass sie sich ausfüllen ließ und dadurch Erfüllung erlangte. Ihre Vernunft erwies sich allerdings als bessere Kriegsherrin. Trotz ihrer charmanten, liebreizenden Art drang ihr leises Säuseln tiefer zu Sarin durch, so dass sie letztendlich auf das kleine, sittsame Stimmchen in ihrem Inneren hörte. Sie unterbrach, was sich zwischen ihr und Castus aufbaute. Sie rutschte auf seinem Schoß zurück und auf die Oberschenkel, so dass er Platz hätte, sich selbst Erleichterung zu verschaffen. Sie konnte seine Beule erkennen, gewölbt und hart wie wohl ihre Brust. Unter dem Stoff hielt er seinen ansehnlichen Turm verborgen. Sarins Innerstes sehnte sich danach, Prinzessin des Turmes zu werden. Vor allem als er erwähnte, ihren Fluch nicht zu fürchten. Vielleicht weil er als halbes Haraxwesen selbst irgendwie als verflucht galt? Wer ließ sich schon gern auf Dämonen ein? Sarin wusste von Ritualmagiern, die diese Wesen aus ihrer eigenen Welt nach Celcia beschworen und dass diese Art der Magie selbst bei den Nachtelfen nicht vollends offen begrüßt wurde. Dämonen galten als gefährlich. Glücklicherweise hatte sich die Nachtelfe niemals einem echten Ritualmagier gegenüber gesehen und nun hockte sie auf den Beinen eines erregten Halbdämonen! Aber er mochte sie - trotz ihres Fluchs. Trotz aller Peinlichkeiten. Er mochte sie. Liebenswert, diese Bezeichnung nutzte Castus noch immer. Wert, geliebt zu werden. Sarin fragte sich lediglich, was er sich eigentlich wünschte. Schon einmal war er verstummt, als es darum ging, jetzt erneut. Auch in seinem Herzen steckte Sehnsucht nach etwas. Etwas, das er sich offenbar nicht einmal erlaubte, auszusprechen. Könnte Sarin helfen? Damit er sie noch liebenswerter fände?
Wenn Sarin erneut auf ihre Stimme des Begehrens hörte und sich an ihre schönsten Träume zurückerinnerte, würde sie Castus möglicherweise wirklich helfen können. Im Traum hatte es weder schwierig ausgesehen, noch sich schlecht angefühlt. Sie erinnerte sich an die Wärme der klebrigen Seide von Dhansair und Iryan... samtig, weich und warm an ihren Fingern. Im Traum hatte sie bereits Übung erlangt. Ließe sich das auch in der Realität umsetzen, mit jemandem, der schamlos genug war, in ihrer Anwesenheit an sich herum zu spielen?
Schamlos ... ohne den negativen Aspekt passte dieses Wort ideal zu Castus. Er schämte sich seiner nicht. Es war doch nur natürlich, seinen Bedürfnissen nachkommen zu wollen und wenn man von Vertrauten umgeben war, störte sich auch niemand daran. So schien er es zu sehen. Sein Blick ruhte auf Sarin. Er lächelte sie an.
"Moment... da kann ich helfen."
"Wirklich? Ich dachte, du brauchst noch Zeit." Er grinste breiter und legte eine Hand an die Verschnürung seiner Hose. Langsam zupfte er daran. Jede Bewegung, jedes weitere Lösen des Bandes glich einem erotischen Tanz. Schließlich fiel der Hosenstoff zu beiden Seiten auseinander. Er entfaltete sich einer Blume gleich, die ihre Knospe öffnete um die Sonne zu begrüßen. An ihrer Spitze - an Castus' Turmdach - glänzte sogar ein kleiner Tropfen Morgentau. Stolz wie der mit Pollen lockende Stempel einer solchen Blume streckte er sich zwischen den Blütenblättern seiner Hose empor, dieser rosige, fein geäderte Turm mit dem krausen blauen Wald an seinem Grund.
"Hilf mir, wann immer du magst", raunte Castus, legte aber zunächst selbst Hand an. Seine Finger schlossen sich um die Gänze des Turmes, als wollte er seine Größe erfassen. Vielleicht war er auch am Gefühl der Maserung durch die vorstehenden Adern interessiert, denn er glitt mit den Fingern immer wieder daran entlang. Rhythmisch und gleichmäßig. Seine Atmung passte sich dieser Bewegung an und dann ... landete ein kleines, rotes Dreieck auf dem Tautropfen seines Dachs, das nun wie eine Mütze bedeckt wurde. Castus stutzte. Er blickte auf den Hauch von Stoff hinab, dann empor und in Sarins Gesicht.
"Äh ... soll ich das anziehen? Ist das deine Unterwäsche? Wie winzig!" Er griff danach, hob das Höschen zu seinem Gesicht. "Ohja, das ist ja entsetzlich klein! Kein Wunder, dass du so fr..." Zum zweiten Mal verstummte er. Dafür zuckte es munter in seinem Schritt. Er schnupperte, presste den Stoff schließlich ganz dicht unter seine Nase, als sei er ein Schnupftuch. Zufrieden raunte er hinein. Dann umfasste er mit der anderen Hand sich selbst und setzte seine Suche nach Erleichterung fort. Sein heißer Atem drang nun durch Sarins Höschenstoff, während er die Essenz ihres Körpers als anregendes Aroma in sich aufnahm. Castus' Blick war längst verklärt. Er stöhnte und bewegte auch seinen übrigen Körper immer unruhiger. Dass er unter diesen Umständen überhaupt noch Sarin zuhören konnte, aber er tat es!
"... Sag mal, du ... warst ganz tief in mir..."
"Wär ich gern", entgegnete er unter einem Säuseln und mit vor Erregung geröteten Wangen. Verlegenheit suchte man bei Castus nun vergeblich. Er genoss schamlos, was er hier anstellte.
"... hast in mir gelesen..."
"Ach so meinst du das ... ja ... ein wenig ... ouh ... ich möchte jede Faser deines Körpers lesen."
"Du weißt von meinem Fluch."
"Du hast vorhin selbst erwähnt, dass du verflucht bist."
Das hatte sie tatsächlich, als sie Castus' Frage, ob sie sich paaren wollte, ablehnen musste. Sie hatte ihm ihre gesellschaftliche Erziehung offengelegt und auch erwähnt, dass ein Fluch auf ihr läge. Einzelheiten waren außer Acht gelassen worden, aber sie hatte es gesagt. Castus bewies nun, dass er wohl viel von ihr lesen konnte, aber auch längst nicht alles. Denn er fragte: "Welcher Fluch lastet auf dir? Soll ich ihn ... dir austreiben?" Er kicherte auf, ob seines Scherzes. Dann stöhnte er und reckte sein Becken etwas in die Höhe, so dass Sarins Aussicht auf seine Manneskraft nur besser wurde. Ihr Höschen musste etwas bewirken, das sein Turmdach verdunkeln ließ.
Nach wie vor versuchte der Blauschopf zuzuhören. Doch langsam näherte er sich einem Zustand an, in dem der Verstand den eigenen Trieben vollends wich. Ungeniert keuchte Castus schließlich schon. Seine Handgriffe wurden ebenfalls etwas grobmotorischer, dafür schienen sie an Druck und Geschwindigkeit zuzunehmen. "Wünsche...", brachte er gepresst hervor. Denken war nun nicht mehr seine Stärke. Es reichte allerdings für eine ganz schlichte und doch so bedeutsame Antwort: "Dich wünsch ich mir. Zeit ... mit dir ... in dir ... ouh ... OUH!"
Da brach es aus ihm heraus. Nun hatte Sarin gar nicht aktiv helfen können. Leider saß sie auch nicht weit genug entfernt. Spritzer milchiger Spinnenseide - nein Castusseide! - sprenkelten ihre Kleidung. Ein großer Klecks hing zwischen ihr und dem jungen Mann auf dessen Schenkel und klebte ein wenig an Sarins Knie. Wärme drang von dort aus zu ihrer Haut durch.
Castus ließ von sich ab, senkte sie Hand mit dem Dreieckshöschen und entspannte sich. Er sank zufrieden am Stamm der Weide zurück und schloss die Lider über zwei glitzernde Galaxien in seinen Augen. Die Wangen hatten die Farbe erblühter Rosen angenommen. Ein Lächeln, wie Sarin es noch nicht an ihm gesehen hatte, zierte seine Lippen. Was immer er sich wünschte, schien sich erfüllt zu haben. Glücklicher konnte niemand aussehen!
Bild

Antworten

Zurück zu „Das Grasland“