Re: Ein seltsames Volk
Verfasst: Samstag 11. September 2010, 14:03
Als Janay die Fäuste in die Hüften stemmte und sich den Namudus zuwandte, unterbrachen diese rasch ihr Glucksen und leises Kichern. Zum Glück trugen sie allesamt Masken und konnten so ihre beschämten Gesichter dahinter verbergen. Ihre Haltung sprach jedoch Bände. Wie oft diese standhaften Männer wohl schon übers Knie gelegt worden waren? Irgendwo zeigten sie ansatzweise Mokoshas Verhalten, aber vielleicht sahen sie in Janay auch einfach nur eine Respektsperson, die immer Recht hatte.
Artig und leicht geduckt kehrten sie auf ihr Floß zurück. Renoka winkte auffordernd. Sie waren bereit, die Gruppe zu fahren - ob mit oder ohne Kutsche. Dazu mussten Janay, Pelkin, der Baron und die Pferde nur endlich ihr Wassergefährt besteigen.
"Wir wollten dir zu Hilfe eilen, meine Liebe. Du warst sehr lange weg", versuchte der Baron seine Tat zu erklären. Er hing offensichtlich sehr an Janay. Und auch jetzt, da sie wieder bei ihm war, legte er eine Hand auf ihre Schulter, als er sich hinter ihr aufstellte, um das Floß zu mustern. "Ist es auch sicher?"
Sofort erklärte Janay ihrerseits die hilfsbereiten Absichten der Namudus und auch, dass das Floß nicht allzu stark schwanken würde. Der Baron blieb weiterhin skeptisch, doch letztendlich zeugte ein Seufzen davon, dass er sich geschlagen gab. "Also gut. Wir müssen ihnen wohl trauen, wenn wir hier nicht auf ewig festsitzen wollen. Pelkin, hilf mir auf dieses Baumstammgefährt!"
Der Diener erhob sich mühsam, brachte seinen Herrn aber sicher auf das Floß. Anschließend kehrte er zu den Koffern zurück. Janay winkte er noch einmal zu sich heran. "Eure Habseligkeiten packe ich in diesen Sack und befestige sie an unserer Stute." Er zeigte auf einen der Apfelschimmel, den man auch ohne Geschlechtsmerkmale von Pferden zu erkennen schnell identifizeren konnte. Die Stute besaß einen herzförmigen Fleck auf der rechten Flanke, was sie wahrlich zu einem Individuum unter ihresgleichen machte.
"Des Weiteren verpacke ich unseren Proviant, Ersatzkleidung, Verbandsmaterial und Salben sowie drei warme Decken. Der Herr wird auf die Luxusgüter verzichten müssen, sonst sind die Tiere zu schwer beladen." Pelkin wollte sich keine Erlaubnis von Janay einholen, sondern ihr nur erklären, was mitgenommen werden würde. Schon begann er damit, umzupacken und alles auf den Rücken der Rösser zu verladen. Es dauerte nicht lange, bis auch er und die Pferde auf dem Floß waren. Letzteres stellten sich etwas an beim Aufsteigen. Das Schwanken unter ihren Hufen gefiel ihnen nicht. Sie wieherten unruhig und tänzelten nervös auf der Stelle. Im sumpfigen Wald wollten sie allerdings auch nicht bleiben, was sie letztendlich dazu bewog, sich zu ihren menschlichen Versorgern zu scharen.
Kaum zehn Minuten später ging die Fahrt los. Das Wasser des Sarius blieb ruhig und die Reise somit ohne heftiges Schwanken. Sie hatten Glück. Während der Fahrt konnte der Baron nicht umhin, als es sich neben Janay so bequem wie möglich zu machen. Er schmiegte sie an und strich immer wieder über Schultern, Hals oder Wange. Zwischendurch musste er sich jedoch schnaufend unterbrechen. Er schwitzte unentwegt. Das ungepolsterte Sitzen tat seinem verwöhnten Adelshintern nicht gut.
"Herr, nehmt eine Decke, Ihr wirkt etwas blass."
"Danke, Pelkin. Hoffentlich erkranke ich nicht." Er bedachte Janay mit einem stillen Blick. Schließlich meinte er erneut zu seinem Diener: "Habt Ihr Schriftzeug eingepackt, guter Pelkin?"
"Nur ein wenig, Herr. Ich weiß, wie nützlich es manchmal sein kann."
"Sehr nützlich, in der Tat. Hole Pergament und Stift und schreibe mit. Ich möchte im Falle eines unvorhergesehenen Ablebens wissen, dass für meine Liebe gesorgt ist. Wir setzen mein Testament auf, Pelkin!"
Der Diener starrte seinen Herrn an. So schlecht konnte es diesem doch nicht gehen, dass er von der Verteilung seines Erbes sprach!
Artig und leicht geduckt kehrten sie auf ihr Floß zurück. Renoka winkte auffordernd. Sie waren bereit, die Gruppe zu fahren - ob mit oder ohne Kutsche. Dazu mussten Janay, Pelkin, der Baron und die Pferde nur endlich ihr Wassergefährt besteigen.
"Wir wollten dir zu Hilfe eilen, meine Liebe. Du warst sehr lange weg", versuchte der Baron seine Tat zu erklären. Er hing offensichtlich sehr an Janay. Und auch jetzt, da sie wieder bei ihm war, legte er eine Hand auf ihre Schulter, als er sich hinter ihr aufstellte, um das Floß zu mustern. "Ist es auch sicher?"
Sofort erklärte Janay ihrerseits die hilfsbereiten Absichten der Namudus und auch, dass das Floß nicht allzu stark schwanken würde. Der Baron blieb weiterhin skeptisch, doch letztendlich zeugte ein Seufzen davon, dass er sich geschlagen gab. "Also gut. Wir müssen ihnen wohl trauen, wenn wir hier nicht auf ewig festsitzen wollen. Pelkin, hilf mir auf dieses Baumstammgefährt!"
Der Diener erhob sich mühsam, brachte seinen Herrn aber sicher auf das Floß. Anschließend kehrte er zu den Koffern zurück. Janay winkte er noch einmal zu sich heran. "Eure Habseligkeiten packe ich in diesen Sack und befestige sie an unserer Stute." Er zeigte auf einen der Apfelschimmel, den man auch ohne Geschlechtsmerkmale von Pferden zu erkennen schnell identifizeren konnte. Die Stute besaß einen herzförmigen Fleck auf der rechten Flanke, was sie wahrlich zu einem Individuum unter ihresgleichen machte.
"Des Weiteren verpacke ich unseren Proviant, Ersatzkleidung, Verbandsmaterial und Salben sowie drei warme Decken. Der Herr wird auf die Luxusgüter verzichten müssen, sonst sind die Tiere zu schwer beladen." Pelkin wollte sich keine Erlaubnis von Janay einholen, sondern ihr nur erklären, was mitgenommen werden würde. Schon begann er damit, umzupacken und alles auf den Rücken der Rösser zu verladen. Es dauerte nicht lange, bis auch er und die Pferde auf dem Floß waren. Letzteres stellten sich etwas an beim Aufsteigen. Das Schwanken unter ihren Hufen gefiel ihnen nicht. Sie wieherten unruhig und tänzelten nervös auf der Stelle. Im sumpfigen Wald wollten sie allerdings auch nicht bleiben, was sie letztendlich dazu bewog, sich zu ihren menschlichen Versorgern zu scharen.
Kaum zehn Minuten später ging die Fahrt los. Das Wasser des Sarius blieb ruhig und die Reise somit ohne heftiges Schwanken. Sie hatten Glück. Während der Fahrt konnte der Baron nicht umhin, als es sich neben Janay so bequem wie möglich zu machen. Er schmiegte sie an und strich immer wieder über Schultern, Hals oder Wange. Zwischendurch musste er sich jedoch schnaufend unterbrechen. Er schwitzte unentwegt. Das ungepolsterte Sitzen tat seinem verwöhnten Adelshintern nicht gut.
"Herr, nehmt eine Decke, Ihr wirkt etwas blass."
"Danke, Pelkin. Hoffentlich erkranke ich nicht." Er bedachte Janay mit einem stillen Blick. Schließlich meinte er erneut zu seinem Diener: "Habt Ihr Schriftzeug eingepackt, guter Pelkin?"
"Nur ein wenig, Herr. Ich weiß, wie nützlich es manchmal sein kann."
"Sehr nützlich, in der Tat. Hole Pergament und Stift und schreibe mit. Ich möchte im Falle eines unvorhergesehenen Ablebens wissen, dass für meine Liebe gesorgt ist. Wir setzen mein Testament auf, Pelkin!"
Der Diener starrte seinen Herrn an. So schlecht konnte es diesem doch nicht gehen, dass er von der Verteilung seines Erbes sprach!